Leseprobe »Naturzeit mit Kindern: Mallorca«
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
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ABENTEUER UND ERHOLUNG FÜR FAMILIEN
NATURZEIT MIT KINDERN
MALLORCA
45 Wander- und Entdeckertouren
in den Bergen und am Meer
NATURZEIT Reiseverlag
2 Inhalt
ab 4 Jahre
ab 6 Jahre
ab 8 Jahre
ab 10 Jahre
4
11
Sóller
13 12 9 10
8
Banyalbufar
15
Puigpunyent
17 16 Andratx
Calvia
Port
d‘Andratx
Costa de Sa
Calma
18
19
Santa Ponça
MA-1
Magaluf
20
14
Valldemossa
Esporles
Palmanyola
21
MA-20
22
PALMA DE
MALLORCA
7 6
Santa María
del Camí
Lloseta
Alaró
Bunyola
Binissalem
Sencelles
MA-13
S‘Arenal
23
MA-15
Algaida
24
25
MA-19
Llucmajor
Inc
Mallorca mit Kindern
Reiseziel Mallorca .......................8
Aktivitäten mit Kindern ............ 12
Wandern auf Mallorca ............... 18
Wandern mit Kindern ................ 20
Die Touren in diesem Buch ........ 24
45 Entdeckertouren
POLLENÇA UND DIE
SERRA DE TRAMUNTANA .......... 26
❱ Tour 1: ............................... 34
Wo sich die vier Winde treffen
Abenteuer am Naturstrand Cala
Figuera de Formentor
(ab 6 Jahre, 1 h, 75 m)
❱ Tour 2: ............................... 38
Baden im Tal der Ziegen
Wanderung durch das Vall de Bóquer
(ab 4 Jahre, 2 h, 150 m)
Bahia Grande
27
❱ Tour 3: ............................... 42
Auf den Spuren der Pilger
Zur Klosteranlage auf dem
Puig de Maria
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 270 m)
❱ Tour 4: ............................... 46
Das Kamel und die Höhle der Toten
Rundgang am Kloster von Lluc
(ab 4 Jahre, 2 h, 130 m)
❱ Tour 5: ............................... 50
Ses Fonts Ufanes
Magische Quellen im Steineichenwald
(ab 4 Jahre, 1 h 15, 80 m)
MALLORCA MIT KINDERN
3
Pollença
3
Port de
Pollença
2
45
1
44
43
Lago Menor
Port d‘Alcúdia
5
42
Sa Pobla
Muro
Can Picafort
41
40
39
38
Inca
Santa Margalida
Artà Arta
36
MA-15
Capdepera
37
Sineu
MA-15
Canyamel
Sant Llorenç
des Cardassar
Cala Millor
Montuïri
Vilafranca de
Bonany
Manacor
35
Porto Cristo
26
Porreres
Portocristo
Novo
Campos
Felanitx
34
33
Cales de Mallorca
es Domingos
MA-19
32
Cala d‘Or
Santanyí
31
Colònia de
Sant Jordi
29
28
30
❱ Tour 8: ............................... 61
Zwischen Mallorcas höchsten Bergen
Rundgang um den Cúber-Stausee
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 50 m)
❱ Tour 6: ............................... 53
Die uneinnehmbare Festung
Bergwanderung zum Castell d‘Alaró
(ab 6 Jahre, 3 h 15, 300 m)
Viele Eroberer ...................... 56
und alle bringen etwas mit
❱ Tour 7: ............................... 58
Salt d‘es Freu
Wo das Wasser durch den Wald
springt
(ab 4 Jahre, 1 h, 80 m)
❱ Tour 9: ............................... 64
Durch das Tal des Goldes
Die Dörfer im Tal von Sóller
(ab 8 Jahre, 4 h, 300 m)
❱ Tour 10: ............................. 69
Orangen ernten in Sóller
Zu Besuch auf einem Landgut im
Tal der Orangen
(ab 6 Jahre, 1 h)
Im Winter üppig grün ............ 72
Die Insel der zwei Jahreszeiten
4 Inhalt
❱ Tour 11: .............................. 74
Als die Piraten Sóller angriffen
Rundwanderung auf dem
Camí de sa Figuera
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 110 m)
❱ Tour 12: .............................. 77
Fischer, Maler und Piraten
Küstenwanderung an der Cala Deià
(ab 8 Jahre, 2 h, 150 m)
Leuchtende Türme an der Küste... 82
Mallorca und die Piraten
❱ Tour 13: .............................. 84
Das Loch im Felsen
Die wilde Küste bei Sa Foradada
(ab 6 Jahre, 3 h, 250 m)
Mallorcas erster Tourist............ 88
Erzherzog Ludwig Salvator
❱ Tour 14: .............................. 90
Auf dem Reitweg des Erzherzogs
Der Camí de s‘Arxiduc bei Valldemossa
(ab 10 Jahre, 5 h, 540 m)
❱ Tour 15: .............................. 96
Am äußersten Rand der Tramuntana
Über die Volta des General nach Port
des Canonge
(ab 6 Jahre, 3 h 45, 250 m)
❱ Tour 16: .............................. 99
Das verlassene Kloster
Wanderung zur Klosterruine La Trapa
(ab 8 Jahre, 3 h, 265 m)
❱ Tour 17: ............................ 103
Mit dem Boot zur Dracheninsel
Zum Leuchtturm im Naturpark
Dragonera
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 100 m)
Kleine Drachen ..................... 107
Von Gecko und Eidechse
Von der Raupe zum Geier....... 108
wilde Tiere auf Mallorca
❱ Tour 18: ............................ 110
Der Piratenwachturm von Andritxol
Ausflug auf der Halbinsel Cap
Andritxol
(ab 4 Jahre, 2 h , 200 m)
❱ Tour 19: ............................ 114
Als Pirat durch die Baumwipfel
Im Kletterwald Jungle Parc bei
Santa Ponça
(ab 4 Jahre, 1 h 30)
❱ Tour 20: ............................ 116
Heilige Höhlen und verlassene
Bunker
Von Portals Vells zum Leuchtturm
am Cap de Cala Figuera
(ab 6 Jahre, 2 h, 110 m)
DIE BUCHT VON PALMA UND
DIE INSELMITTE..................... 120
❱ Tour 21: ............................ 125
Im Hexenwald von Palma
Rundgang um die Burg von Bellver
(ab 4 Jahre, 1 h, 80 m)
❱ Tour 22: ............................ 128
Mühlen, Seefahrer und Fischer
Rundgang durch Palmas
Mühlenviertel
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 60 m)
❱ Tour 23: ............................ 134
Zuflucht für Tiere
Besuch im Natura Parc
(ab 4 Jahre, 2 h)
MALLORCA MIT KINDERN
5
❱ Tour 24: ........................... 136
Mit Jesper durch die Felder
Eselwanderung in der Ebene von
Llucmajor
(ab 6 Jahre, 2 h, 50 m)
❱ Tour 25: ........................... 139
Zu den Hexen bei Llucmajor
Kletterpartie auf den Puig de ses
Bruixes
(ab 6 Jahre, 2 h 45, 200 m)
SANTANYI UND
DIE SÜDSPITZE ..................... 148
Von Teufeln und Drachen ...... 143
Mallorquinische Legenden
❱ Tour 26: ........................... 144
Drei Klöster und eine Höhle
Rundgang auf dem Klosterberg
Puig de Randa
(ab 6 Jahre, 3 h, 330 m)
❱ Tour 27: ........................... 154
Wo Mallorcas Ureinwohner lebten
Die prähistorische Siedlung Capocorb
Vell bei Llucmajor
(ab 4 Jahre, 1 h)
Die allerersten Mallorquiner .... 156
und warum sie runde Türme bauten
❱ Tour 28: ........................... 158
An der Steilküste zur Marmorbucht
Küstenwanderung zur Caló des
Marmòls
(ab 6 Jahre, 4 h, 140 m)
❱ Tour 29: ........................... 163
Bootsausflug zur Ziegeninsel
Schnorcheln und Wandern auf
Cabrera
(ab 4 Jahre, 1 h 45, 55 m)
❱ Tour 30: ........................... 166
Von Piraten und Fischern
Klippenwanderung von Cala Santanyí
nach Cala Figuera
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 135 m)
❱ Tour 31: ........................... 170
Wandern im Schildkrötenparadies
Einmal quer durch den Naturpark
Mondragó
(ab 4 Jahre, 1 h 15, 40 m)
Mallorquinischer Schnee ....... 174
Die Mandelblüte
❱ Tour 32: ........................... 176
Schaukeln mit Blick aufs Meer
Zur Kapelle Santuario de la
Consolación
(ab 4 Jahre, 1 h, 75 m)
❱ Tour 33: ........................... 179
Felsenburg mit Meerblick
Das Castell de Santueri bei Felanitx
(ab 4 Jahre, 30 min , 30 m)
❱ Tour 34: ........................... 182
Über den Kreuzweg zum Kloster
Der Pilgerweg auf den Puig de
Sant Salvador
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 270 m)
6 Inhalt
ALCÚDIA UND DER OSTEN....... 186
❱ Tour 35: ............................ 196
Burgen, Bunker und das Meer
Erkundungstour auf der Halbinsel
Punta de n‘Amer
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 50 m)
❱ Tour 36: ............................ 200
Radtour auf dem Grünen Weg
Von Artà nach Son Servera
(ab 6 Jahre, 3 h, 340 m)
❱ Tour 37: ............................ 204
Alte Wachtürme und Höhlen
Bergwanderung auf dem Cap Vermell
in Canyamel
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 200 m)
❱ Tour 38: ............................ 208
Drei Strände und ein Turm
Über Naturstrände und Klippen
zum Torre d‘Albarca
(ab 8 Jahre, 2 h 45, 160 m)
❱ Tour 39: ............................ 213
Das verlassene Kloster am Meer
Wanderung zur Ermita de Betlem
bei Artà
(ab 6 Jahre, 3 h 30, 300 m)
❱ Tour 40: ............................ 218
Camí del Pescadors
Auf dem Küstenweg der Fischer
von Bucht zu Bucht
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 100 m)
❱ Tour 41: ............................ 222
Der Friedhof am Meer
Zu Fuß oder mit dem Rad zur
Nekropole Son Real
(ab 4 Jahre, 2 h 15, 60 m)
❱ Tour 42: ............................ 226
Mallorcas wilde Sumpflandschaft
Mit dem Rad durch den Naturpark
s‘Albufera
(ab 6 Jahre, 2 h, 10 m)
❱ Tour 43: ............................ 231
Wandern mit Ziegen
Über die Talaia d‘Alcúdia
zum Strand Coll Baix
(ab 10 Jahre, 5 h , 540 m)
❱ Tour 44: ............................ 236
Penya del Migdia
Auf schmalen Pfaden zu alten
Wehranlagen
(ab 6 Jahre, 2 h, 310 m)
❱ Tour 45: ............................ 240
Mit dem Kajak auf Schatzsuche
Ein Multiabenteuer auf der Halbinsel
Victòria
(ab 6 Jahre, 3 h)
Reiseinfos
Wie kommt man nach Mallorca?.. 243
Unterwegs auf Mallorca............ 244
Unterkunft und Übernachtung... 249
Miniwörterbuch ..................... 257
Register................................ 259
Autorin................................. 260
Impressum............................. 261
MALLORCA MIT KINDERN
7
8 Reiseziel Mallorca
Klima und Gestalt
Mallorca ist mit 3640 Quadratmetern
sowohl die größte spanische
Insel als auch die größte
der Baleareninseln. Die Form
einer auf der Südspitze stehenden
Raute macht es etwas
schwer, sie geografisch eindeutig
zu beschreiben. Eine
Nordküste gibt es streng genommen
nicht – nur eine eindrucksvolle
Steilküste, die
vom nördlichsten Punkt, dem
Cap de Formentor, bis in den
Südwesten nach Dragonera
reicht. Ähnliches gilt für alle
anderen Himmelsrichtungen.
Deshalb teilen die Mallorquiner
ihre Insel eher in Landschaftszonen
ein: Tramuntana
im Nord westen, Llevant im Osten,
Migjorn an der Südspitze,
Es Plà – die fruchtbare Ebene
– im Landesinneren, Raiguer
als Übergangsgebiet zwischen
dem flachen Land und den Bergen
sowie das Ballungsgebiet
rund um Palma.
Die Insel selbst ist ein Produkt
der Kontinentalverschiebung,
in dessen Folge sich die eurasische
Platte unter die afrikanische
schob und Meeressedimente
nach oben faltete. Der
Anteil an Kalkgestein ist sehr
hoch, was durch die leichte
Verwitterung des Gesteins zu
eindrucksvollen Höhlen und
Karstformationen führte.
Flüsse und Seen sucht man auf
Mallorca fast vergeblich. Generell
ist Wasser abseits des
Meeres ein rares Gut. Zwar
kommt es im Oktober und November
regelmäßig zu starken
Niederschlägen, da für regnet
es im Sommer praktisch gar
nicht. Während der Regenzeit
führen auch die Sturzbäche
Wasser, die von den Bergen ins
Tal strömen. Den Rest des Jahres
liegen die Flussbetten trocken.
Auf Mallorca herrscht gemäßigtes
subtropisches Klima,
welches durch milde, feuchte
Winter und heiße Sommer gekennzeichnet
ist. Im Inselinneren
können die Temperaturen
im Sommer die 40Grad
Marke erreichen. Im Winter
liegt die Durchschnittstemperatur
bei 15 Grad. Die ersten
Niederschläge nach dem trockenen
Sommer führen im Oktober
oder November oft zu Überschwemmungen.
Eine weitere
besondere Wetterlage herrscht
rund um die Weihnachtsfeiertage.
Die Temperaturen zum
Jahreswechsel sind oft fast
schon sommerlich. Je nachdem,
wie warm es Anfang des
Jahres ist, fangen zwischen
MALLORCA MIT KINDERN
9
Ende Januar und Mitte März
die Mandelbäume zu blühen
an. Wenn die Bäume die Blüten
verlieren, wird oft vom mallorquinischen
Schnee gesprochen.
Echten Schnee gibt es hingegen
selten und dann nur in den höheren
Lagen des Tramuntana
Gebirges. Ausschlaggebend dafür
ist vor allem das Meer,
welches das Wetter auf der
Insel mitbestimmt.
Obwohl es auf Mallorca nie so
kalt wird wie in Deutschland,
ist das Kältegefühl auf der Insel
ein anderes. Eine hohe
Luftfeuchtigkeit im Winter,
schlecht isolierte Häuser und
fehlende Heizungen können
das Leben an kalten Tagen
sehr ungemütlich machen.
Die beste Reisezeit
In den Monaten Juli und August
ist es auf Mallorca besonders
voll, denn dann kommen
zu den ausländischen Touristen
auch noch viele spanische
Urlauber hinzu. Aufgrund der
hohen Temperaturen ist es in
dieser Zeit für die meisten Aktivitäten
abseits der Strände
zu heiß. Die angenehmsten
Jah reszeiten zum Wandern sind
Frühling und Herbst, wobei Urlauber
im Frühjahr eine blühende
Insel erwartet, das Meer
zum Baden jedoch noch relativ
kalt ist. Im Herbst hingegen
lädt das Wasser zum Schwimmen
ein, dafür ist die gesamte
Vegetation braun und verbrannt.
Die Saison dauert auf
Mallorca von Ostern bis Ende
Oktober. Außerhalb dieser Zeit
ist es deutlich ruhiger und
viele Restaurants und Läden
sind geschlossen.
Sprache und Identität
Neben dem Spanischen gibt es
auf Mallorca und den anderen
Baleareninseln noch eine zweite
offizielle Sprache: das Katalanische.
Wie auch bei Spanisch
handelt es sich dabei um
um eine romanische Sprache,
weshalb es teilweise gar nicht
so leicht ist, den Unterschied
herauszuhören. Die regionale
Variante, das Mallorquin, unterscheidet
sich in Grammatik
und Vokabeln deutlich vom
Katalanischen. Da die Insel in
der Vergangenheit oft von Eroberern
besiedelt wurde, die
unter anderen auch die Sprache
beeinflussten, ist heute
nicht eindeutig zu sagen, wo
die Ursprünge des mallorquinischen
Dialektes liegen.
Nachdem Franco in Spanien an
die Macht gelangt war, wurden
alle regionalen Dialekte einschließlich
der katalanischen
26
Touren und Ausflugsziele
Banyalbufar
22
Etwas mehr als zehn Kilometer
ist die Gebirgskette im Durchschnitt
breit, die sich vom Cap
de Formentor im Nordosten über
90 Kilometer nach Dragonera im
Südwesten zieht. Dazwischen gibt
es grandiose Klippen, steile Berg -
hänge sowie Pinien- und Eichenwälder,
die teilweise bis ans Meer
reichen. Der Inselnorden ist rauer
als der Rest der Insel, aber das
macht ihn auch aufregend schön.
Dank der Morphologie und dem
kühleren Klima wurde dieser Teil Mallorcas von Zersiedelung verschont.
Die Bergdörfer sind größtenteils Ziel von Tagestouristen,
der nördlichste Zipfel der Tramuntana ist kaum bewohnt.
Für Wanderungen ist die Region dank des gut ausgebauten
Verkehrsnetzes wie gemacht, auch wenn
auf den kurvenreichen Straßen für die Anfahrt
etwas mehr Zeit eingeplant werden sollte.
Die Strände der Tramuntana sind bis
auf wenige Ausnahmen steinig,
31
was jedoch durchaus seinen
5 11
eigenen Reiz hat.
9
12 10
15
Sóller
13
15
16
Valldemossa
14
MA-1110
17
18 MA-11
21
Esporles 19
MA-1120
20
Palmanyola
7
Bunyola
Santa Mar
del Cam
MA-1101
MA-1040
MA-2040
17
16
MA-10
MA-1031
Puigpunyent
23
MA-1032
6
MA-1016
Andratx
Calvia
Port
d‘Andratx
26
Costa de Sa
Calma
7 27
MA-1
18
25
19
Magaluf
24
Santa Ponça
20
8
MA-1043
MA-1041
MA-20
PALMA DE
MALLORCA
MA-13
MA-3017
MA-15
S‘Arenal
MA-1
M
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
27
r
4
Baden am Cap de Formentor
Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens
auf den engen Straßen zum
Leuchtturm ist die Zufahrtsstraße
zwischen Juni und September für Privatfahrzeuge
zwischen 10 und 18 Uhr
gesperrt. Es fährt ein Shuttlebus zwischen
Port de Pol len ça und dem Cap
de Formentor.
8
13
14
4
12
MA-10
5
MA-13
Pollença
11
1 Cala Murta
Der Besuch der Cala Murta eignet sich
in Kombination mit der Cala Figuera
de Formentor [› Tour 1]. Vom Parkplatz
führt ein 20minütiger Spa ziergang
zu einem Kieselstrand, der besonders
zum Schnorcheln einlädt.
Gelegentlich kommen am Strand Esel
vorbei. Beide Buchten sind Naturstrände
ohne jeglichen Service.
2 Platja de Formentor
Der Strand ist der einzige teilweise
sandige Küstenabschnitt der Halbinsel.
Zwar steht nur eine begrenzte
Liegefläche zur Verfügung, dafür gibt
3
MA-2200
Sa Pobla
3
9
2 2
10
Port de 28 29 30
Pollença
Lago
Menor
Port d‘Alcúdia
MA-12
1
1
Can Picafort
6
Lloseta
Inca
Muro
a
Alaró
Binissalem
Santa Margalida
Santa María
del Camí
MA-3240
Sencelles
Sineu
-3017
MA-3100
MA-3320
Sant Llo
des Card
-15
Algaida
Montuïri
Vilafranca
de
Bonany
Manacor
MA-5017
al
MA-19A
MA-19
MA-5010
Llucmajor
MA-5020
Porreres
MA-14
MA-5040
Felanitx
MA-5120
Cales
es D
28 Ausflugsziele
5 Die Strände von Sóller
Im Hafen von Sóller gibt es gleich
zwei Strände, die Platja d‘en Repic
und die Platja de Port de Sóller, die
jedoch mehr oder weniger ineinander
übergehen und generell nur als ein
einziger Strand wahrgenommen werden.
Die Liegefläche ist sehr schmal,
dafür aber lang. Das Ambiente ist
eher touristisch. An der Strand promenade
sind viele Lokale zu finden.
Im Sommer werden die Strände von
Rettungsschwimmern überwacht.
es natürlichen Schatten von bis ans
Meer reichenden Mittelmeerkiefern.
Ein Lie genverleih ist vorhanden und
es besteht die Möglichkeit zur Einkehr.
Geparkt werden sollte nicht in
Strandnähe: Dort wird die Gebühr pro
Minute berechnet.
3 Cala Sant Vincenç
Am Fuße der Ortschaft liegen die drei
Badebuchten Cala Barques, Cala
Molins und Cala Carbó. Alle drei sind
teils sandig, teils steinig, was das
Tragen von Schwimmschuhen sinnvoll
macht. Die Cala Molins ist etwas
verbauter als die beiden anderen
Buchten, hat dafür jedoch ein umfassenderes
touristisches Angebot. Ein
Stück von der Küste entfernt befindet
sich eine Nekropole aus der Bronzezeit,
die Cuevas de l‘Alzinaret. Einige
der von Menschen angelegten Grabhöhlen
können kostenfrei besichtigt
werden.
Baden an der Nordküste
2
4 Cala Tuent
Bei Sa Calobra eignet sich am ehesten
der Kieselstrand der Cala Tuent
zum Baden. Die Bucht ist von einer
Bergkette umschlossen und wird weniger
besucht als der Nachbarort.
Auch hier ist es steinig. Es gibt Verpflegungsmöglichkeiten.
Die Park buchten
an der Straße sind kostenpflichtig.
Cala Deià und Cala Estellencs sind
beides sehr hübsche Buchten, jedoch
besser für Ausflüge [› Tour 12] als
Badetage geeignet.
Baden an der Westküste
6 Platja Sant Elm
Der Strand von Sant Elm ist relativ
klein, was im Sommer dazu führt,
dass er schnell überlaufen ist. Abgesehen
davon ist es ein netter
Familienstrand mit seichtem Einstieg
ins Wasser und fußläufig zu erreichenden
Restaurants und Supermärkten.
Es gibt einen SUP-Verleih
und einen Anbieter für Bootsausflüge,
unter anderem auf die vorgelagerte
Insel Sa Dragonera [› Tour 17]. Der
Parkplatz am Strand ist gebührenpflichtig.
7 Cap Andritxol
Am Cap gibt es mehrere sehr interessante
Bademöglichkeiten. Direkt an
der Wanderstrecke zum Piraten wachturm
[› Tour 18] liegt die kleine,
versteckte Steinbucht Caló d‘en
Monjo. Die Strandfläche ist wegen
der zahlreichen Steine zum langen
Liegen eher unbequem, mit etwas
Abstand zum Meer gibt es im Schatten
der Pinien weichere Liege plätze.
Im Ort Cala Fornells ist die gleichnamige
Bucht etwas besser ausgestattet.
Hier gibt es Liegen, Sonnenschirme
und eine kleine Bar. Der
Strand selbst ist klein, steinig, aber
gemütlich.
Für noch mehr Komfort gibt es auf
der Westseite der Halb insel den
Strand von Camp de Mar, speziell
bekannt für das Restaurant, das auf
einer Insel liegt und nur über einen
Holzsteg erreichbar ist. Rund um den
Sandstrand gibt es zahlreiche touristische
Angebote.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
29
8 Cala Portals Vells
Die Bucht wird auch DreiFinger
Bucht genannt, weil sie sich über
drei kleine Sandstrände erstreckt. Die
Platja del Rei ist davon am meisten
frequentiert. Über eine Treppe gelangt
man zu El Mago, dem kleinsten
der Strände. Besonders interessant
für Familien ist Sa Caleta. Nicht nur
bietet ein üppiger Pinienwald sehr
viel Schatten, auch befindet sich in
wenigen Gehminuten eine Höhle, die
Seefahrer in eine Kapelle verwandelt
haben [› Tour 20].
Aussichtspunkte am
Cap de Formentor
9 Wehrturm Albercutx
Die Fahrt zum Leuchtturm am äußersten
Zipfel zählt für fast alle Urlauber
zum festen Repertoire. Dabei gibt es
dort außer dem Turm, ein paar wilden
Ziegen und einem kleinen Café nicht
viel zu sehen. Auf halber Strecke zum
Leuchtturm befindet sich linker Hand
der Aussichts punkt Es Colomer. Ein
befestigter Weg führt über die Felsen
bis an die Klippen, von denen man
auf das Cap blickt. Weitaus unbekannter
und um vieles spektakulärer
ist der alte Wehrturm Albercutx, den
man über eine sehr schmale, aber befestigte
Straße auf der gegenüberliegenden
Seite erreicht. Parkmöglichkeiten
gibt es am Ende des Weges.
Von dort ist es ein kleiner Fußmarsch
vorbei an Bauruinen bis zum Turm,
den man auch hochklettern kann.
Ausflugsziele in der
Serra de Tramuntana
10 Bergstraße Ma10
Die Ma10, die von Pollença bis
Andratx reicht, ist mit ihren einzigartigen
Blicken über die Küste an sich
schon ein Highlight. An einem Tag ist
sie jedoch kaum abzufahren und für
Kinder ist die Autofahrt selbst auch
nicht so spannend. Auf dem Weg liegen
aber viele Ausflugsziele, die für
die ganze Familie interessant sind.
11 Höhlen von Campanet
Die Höhlen liegen abseits der großen
Touristenzonen und verzichten außerdem
auf komplizierte Lichtinstalla
tionen. Die mehrsprachigen Führungen
erfolgen in kleinen Gruppen,
wobei das Licht in verschiedenen
Bereichen der Höhle nach Bedarf anund
ausgeschaltet wird. Wer fami
liäres Ambiente mag, ist hier gut
auf gehoben. Die Mitnahme einer
Ta schen lampe ist empfehlenswert.
Von der Terrasse des Restaurants am
Eingang haben wir einen großartigen
Blick auf das Tal.
Geöffnet täglich 10 – 17.30 Uhr,
im Sommer bis 18.30 Uhr,
€ 15, Kinder 3 – 12 Jahre € 8.
www.covesdecampanet.com
12 Santuari de Lluc
Das Gebiet um den Ort Lluc und das
gleichnamige Kloster bietet unzählige
Mög lichkeiten der Freizeitge staltung.
Es gibt auch einige Wan derwege.
Sie führen unter ande rem zu
einem Kamel felsen und einer Begräbnis
höhle [› Tour 4].
Der Leuchtturm am Cap de Formentor
30 Ausflugsziele
13 Torrent de Pareis
Die Felsschlucht bei Sa Calobra ist
das Naturphänomen schlechthin. Die
Zufahrt führt über die anspruchsvollste
Straße der Insel, auf der man
keine Höhenangst haben sollte. Für
die 14 Kilometer vom Abzweig der
Bergstraße über den berühmten Krawattenknoten,
einer 360-Grad-Kurve,
sollten mindestens 20 Minuten eingeplant
werden. Um in die Schlucht zu
gelangen, wird der Berg durch einen
beleuchteten Tunnel durchquert. Die
fünf- bis siebenstündige Wande rung
durch den kompletten Canyon (normalerweise
von den Bergen Rich tung
Meer) ist nur sehr erfahrenen Wanderern
und in geführten Gruppen anzuraten.
Mit Kindern lohnt sich eine
Tour in die Schlucht mit kleineren
Klettereinheiten bis zu den Punk ten,
wo es zu kompliziert wird. Wäh rend
Regenzeiten sollte davon jedoch abgesehen
werden. Der Strand eignet sich
zum Picknicken, weniger zum Baden.
Der Kinderchor am Kloster von Lluc
Es finden sich mehrere Picknickareale,
zum Teil mit Grillstellen. Neben dem
Musikinternat der Blauets, dessen
Schüler während der Schulzeit täglich
im Kloster Musikstücke vortragen,
liegt ein kleiner botanischer
Garten mit direktem Zugang zu einem
Pool. Wenn das zu viele Aktivitäten
für einen Tag sein sollten: Das Kloster
und der angrenzende Cam ping platz
bieten Übernachtungsmög lichkeiten.
[› Seite 253 und 254]
Geöffnet Mo bis So 10 – 17 Uhr, im
Sommer bis 18 Uhr.
Museum: Mo bis So 10 – 14 Uhr, € 4.
Botanischer Garten und Pool (nur
im Sommer): 10 – 13 und 15 – 18 Uhr.
Grillplätze: November bis April,
9 – 16 Uhr.
Kinderchor Blauets: täglich 13.15 Uhr,
außer spanische Schul ferien.
www.lluc.net
14 Die Stauseen Cúber
und Gorg Blau
Beide Seen sind künstlich angelegt
und liegen inmitten eines beliebten
Wandergebietes. Während die Picknick
stelle am Cúber [› Tour 8] nur
mit Bänken und einer Quelle punkten
kann, ist das Areal bei Gorg Blau
auch mit Grillstellen ausgestattet
und bietet einen direkten Blick und
Zugang zum Wasser. Kinder können
hier sehr viel Zeit mit Steine-ins-
Wasser-werfen verbringen.
15 Sóller
Die selbst ernannte Stadt der Oran gen
[› Tour 10] sollte nicht nur im Vor beifahren
erfasst werden. Neben einem
Naturkundemuseum mit angegliedertem
Botanischen Garten dürfte vor
allem die kleine Straßenbahn Tranvia
de Sóller Kinderherzen höher schlagen
lassen. Die über 100 Jahre alte Bahn
rattert mit offenen Wag gons Richtung
Meer bis nach Port de Sóller. Kombiniert
werden kann die Fahrt mit einer
kleinen Wande rung auf Spuren
der Piraten [› Tour 11].
Tren de Sóller: einfache Fahrt
von Sóller zum Hafen € 7.
www.trendesoller.com
16 Monestir de Miramar
Das Kloster zählt zu den ältesten
Gebäuden Mallorcas. Ganz am Anfang
befand sich hinter den Mauern des
Anwesens eine Missionarsschule.
Später wurde vom Erzherzog Ludwig
Salvator auf den Grundmauern des
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
31
Klosters ein Herrenhaus gebaut, in
dem unter anderem auch Sissi, die
Kaiserin von Österreich, Urlaub machte.
Im Kloster befindet sich ein
Museum. Viel interessanter für Kinder
sind jedoch die Außenanlagen: ein
kleiner Garten, weitläufige Olivenhaine,
die zu atemberaubenden Aussichtspunkten
führen. Zwischendrin
lässt es sich sehr gut picknicken.
Geöffnet April bis Oktober,
Mo bis Sa 9 – 17 Uhr, November bis
März 10 – 18 Uhr, € 4.
17 Gärten von Alfábia
Die Gärten sind ein Paradebeispiel
maurischer Bewässerungsarchitektur.
Obwohl auch das Innere des Herrenhauses
sehenswert ist, sind es vor
allem die Gärten mit ihren Wasserspielen,
die nicht nur Kinder in ihren
Bann ziehen.
Geöffnet April bis Oktober,
Mo bis So 9.30 – 18.30 Uhr, letzter
Einlass eine Stunde vor Torschluss.
€ 7,50, Kinder unter 10 Jahren frei.
Erreichbar mit TIB Linie 221
Palma-Sóller und dem Tren de Sóller.
www.jardinesdealfabia.com
18 Landgut Raixa
Das restaurierte Landgut ist in staatlichem
Besitz und vor allem für die
weitläufigen Gärten bekannt, darunter
ein Gemüsegarten und eine Orangenplantage.
Im Haus wird eine audiovisuelle
Ausstellung zur Ge schich te
des Weltkulturerbes der Tramuntana
gezeigt.
Geöffnet Di bis Sa 10 – 15 Uhr,
Eintritt frei, Führungen (auch auf
Deutsch) nach Anmeldung.
raixa.conselldemallorca.cat
19 Glasbläserei LaFiore
Hauptsächlich ist das Gebäude ein
Verkaufsraum, es gibt aber auch einen
offenen Bereich, in dem man den
Glasbläsern bei der Arbeit zusehen
kann. Es ist üblich, auch nur zum
Schauen vorbeizukommen, ein Einkauf
ist dazu nicht notwendig.
Geöffnet Mo bis Fr 9.30 – 15 Uhr,
November bis Februar 9 – 14 Uhr.
lafiore.com
20 Finca Son Mas
Hof und Gelände befinden sich in Privatbesitz,
jedoch öffnen die Be sitzer
einen drei Kilometer langen Rundweg
für Besucher. Zu Fuß oder mit dem Rad
geht es durch Olivenhaine und Gärten
zu einer Kapelle und einer Grotte. Es
ist möglich, ein typisch mallorquinisches
Picknick mit Pa amb Oli dazuzubuchen.
Pick nickflächen stehen
zur Verfü gung.
Geöffnet nach Voranmeldung,
€ 4, Kinder bis 9 Jahre € 3,
Tel. 0034 678 464451.
www.fincasonmas.es
21 Landgut La Granja
Das ehemalige Herrenhaus wurde
zum Frei lichtmuseum umgestaltet
und zeigt das bäuerliche Leben vergangener
Zeiten. In den verschiedenen
Gebäudeteilen werden typische
Handwerke wie Färben, Weben
und Destillation vorgestellt. In den
Stallungen gibt es Nutztiere zu sehen.
Erwachsene können im Hof Wein
verkosten. Kinder sollten im kleinen
Café unbedingt die bunyols probieren.
Um das Anwesen herum gibt es
einen etwa einstündigen Rundgang
mit Picknick mög lichkeit. Das Restaurant
serviert Mit tag essen und auf der
Speisekarte steht unter anderem
auch der typisch mallorquinische Reis
Arroz brut.
Die Tranvia fährt seit 1905 durch Sóller.
42 Tour 3: Auf den Spuren der Pilger
270 m
4,6 km
2 h 15
ab 6
Tour 3:
Auf den Spuren der Pilger
Zur Klosteranlage auf dem Puig de Maria
Immer samstags strahlt der Klosterberg Puig de Maria in goldenem
Licht. Das meinten zumindest die drei frommen Mädchen, die hier
die erste aus Frauen bestehende Einsiedelei auf Mallorca gründeten,
inmitten der schlimmsten Pest-Epidemie der Insel. Das Heiligtum
wurde der Muttergottes gewidmet, deren Statue die drei Gründerinnen
in einer Felsspalte des Berges fanden. Auch heute leuchtet
das Kloster noch mystisch im Morgen- und Abendlicht.
Vom Gipfel hat man beste Aussicht in alle
Himmelsrichtungen, die sich am besten bei
einem Picknick genießen lassen. Dafür stehen
neben Picknicktischen auch Grillstellen
zur Verfügung. Alternativ können wir uns
in der alten Klosterküche mit traditioneller
mallorquinischer Hausmannskost versorgen
lassen. Das Kloster ist bei Mallorquinern
vor allem an den Wochenenden ein beliebtes
Ausflugsziel.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
43
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: Auf der Autobahn Ma13 geht
es Richtung Alcúdia. Am Kreisverkehr
am Ende der Autobahn biegen wir jedoch
Richtung Pollença ab. Kurz vor dem
Kilometerstein 52 steht rechts am Start
der Wanderung eine Wanderkarte. Ein
Parkplatz befindet sich auf der gegenüberliegenden
Straßenseite bei GPS N
39° 52‘24.5“, E 3°01‘01.7“.
Bus: Die TIB Linie 301 verbindet Pollença
mit Palma. Eine Haltestelle liegt
in der Straße Cecili Metel unmittelbar
hinter dem Parkplatz.
Anspruch und Charakter: Trotz stetiger
Steigung eine leichte Wanderung, die
zum Start über Asphalt, später über einen
gepflasterten Pilgerweg und Waldpfade
führt. Die runden Pflastersteine
des Pilgerpfades sind etwas rutschig,
feste Schuhe sind ratsam.
Markierung: Holzwegweiser.
Highlights: Versteckte Höhlen, wilde
Ziegen, Erkundungstouren am Kloster.
Ausrüstung: Taschenlampe nicht vergessen!
Einkehr und Übernachtung: Mittages–
sen im Klosterrestaurant ist zwischen 13
und 15 Uhr möglich. Die Bar ist von 8
bis 20.30 Uhr geöffnet. Montags Ruhetag.
Grillstellen (nur Oktober bis April),
Holzkohle kann im Restaurant erworben
werden. Zur Übernachtung stehen zwölf
ehemalige Klosterzellen des Refugi Puig
de Maria de Pollença bereit [› Seite
253].
In der Nähe: Cap de Formentor.
Wanderung: Unsere Wanderung beginnt an einem Tor aus Zypressen,
durch das ein Weg den Berghang hinaufführt, vorbei an
den typischen, mit Trockenmauern angelegten Terrassen. Dieser
erste Teilabschnitt auf gepflasterter Straße führt uns in mehreren
Serpentinen durch die letzten Ausläufer des besiedelten Gebietes
der Stadt.
Nachdem wir die letzten Häuser 1 hinter uns gelassen haben,
liegen in einer der Kurven die Reste eines alten Saumpfads und
einer Tränke vor uns. Hier konnten die Lasttiere ihren Durst
stillen. Wenig weiter oben endet die Asphaltstraße und es beginnt
ein gepflasterter Treppensteig 2 , der ehemalige Pilgerweg.
Der Aufstieg ist an keiner Stelle zu steil, aber die stetige
Steigung und die sehr glatten Pflastersteine fordern Ausdauer
und Geschicklichkeit.
44 Tour 3: Auf den Spuren der Pilger
Santuari de la Mare de Déu del Puig Nach kurzer Zeit auf dem Pilgersteig
gelangen wir an die Cova
Das Heiligtum ist von April bis September
von 8.30 – 20.30 Uhr, den Rest des Jahres del Dimoni 3 , die Höhle des
von 9 – 18 Uhr geöffnet. Ostermontag findet
ein traditionelles Fest auf dem Klos
Dämonen. Hier kann ein wenig
terberg statt, dessen Ursprünge ins Mittelalter
reichen. Am 1. Mai wird ein großes in die Höhle hineintraut, sollte
geklettert werden. Wer sich weiter
Paella essen veranstaltet. Nur an diesen eine Taschenlampe dabei haben.
beiden Tagen im Jahr wird auch die Messe Links vom Höhleneingang b e fi n
in der Kirche des Klosters gefeiert.
det sich ein mit einem wei ßen
Kreuz versehener Felsen. Die Aushöhlung erinnert an die Form
eines Stuhls. Dem Volksglauben nach haben schwan gere Frauen,
die sich darauf setzen, eine sanfte Geburt.
Nur wenig später folgen wir dem Wegweiser nach links auf den
Camí dels Ermitans 4 , der zu der Erdspalte Clot de la Mare de
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
45
Pollença
100
200
1
5
4
6
Puig de Maria
330m
300
3
2
200
0 125 250 Meter
Déu führt. Dort sollen die drei
Eremitinnen die Darstellung
der Jungfrau Maria gefunden
haben. Folgen wir dem Weg
weiter, gelangen wir zum Aussichtspunkt
Mirador del Moli
Vell 5 . Hier sind es neben der
Ruine einer Mühle vor allem
die Blicke über die Stadt und
die Gebirgsketten am Meer, die
beeindrucken.
100
50 500 Meter
Parkplatz
250
150
50
Camí dels
Ermitans (4)
Kreuzweg
(2)
Puig de Maria (6)
(2)
Parkplatz
0.45 1.00 1.25 1.40 2.15
Start 1 2 3 4 4,6 km
Danach fehlen nur noch wenige
Schritte bis zum Kloster,
dessen Gebäude mit dem alten
Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert
vor oder nach einem
Picknick erkundet werden kann.
Um zum Parkplatz zurückzugelangen,
verlassen wir die Anlage durch das Haupttor 6 und folgen
dem Pilger pfad. Dieser führt uns in zwei Kurven zum Abzweig des
Camí dels Ermitans 4 , weiter zum Felsenstuhl und der Dämonenhöhle
und den bekannten Weg zurück zum Start.
46 Tour 4: Das Kamel und die Höhle der Toten
130 m
4,5 km
2 h
ab 4
Tour 4:
Das Kamel und die Höhle der Toten
Rundgang am Kloster von Lluc
Das Santuari de Lluc ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der
Insel und eine Sehenswürdigkeit, die bei den wenigsten Urlaubern
fehlen darf. Weitaus spannender für Kinder ist jedoch, was es im
Areal um das Kloster zu entdecken gibt. An unserem Wanderweg
sind es unter anderem kuriose Karstformationen wie die des Kamels
und die etwas gruselige, weil sehr dunkle Höhle Sa Cometa des
Morts. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Alternativen wie
einen öffentlichen Pool, den botanischen Garten und viele Grillund
Picknickplätze. Ein weiteres Highlight ist die tägliche Gesangseinlage
des Kinderchors Blauets aus dem benachbarten Internat.
So können wir leicht einen ganzen Tag, und eventuell sogar die
Nacht, am und im alten Kloster verbringen.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
47
Wanderung: Vom Parkplatz aus betreten wir das Klostergelände
und überqueren den Pilgerplatz bis vor den Haupteingang. Rechts
neben den ehemaligen Ställen führt ein Weg durch ein Tor, vorbei
am Musikinternat und dem Botanischen Garten. Gegenüber
befindet sich ein Gehege, in dem der Esel Tomeu lautstark alle
Besucher begrüßt. Am ersten Abzweig beginnt an einer Wanderkarte
1 der eigentliche Rundweg.
Wir folgen der Route Nummer vier nach links und nehmen den
Weg, der uns an Ruinen vorbei zu einem kargen Fußballplatz
führt. Am anderen Ende des Fußballplatzes links gibt es neben
vielen Löchern im Drahtzaun auch ein Eisentor. Anhand der Karten
und der aufgestellten Holzpfeiler folgen wir immer den Wegweisern
mit der Zahl 4. Es geht zunächst nach links über eine
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: Das Kloster von Lluc ist am besten
aus den Bergen oder über Inca zu
erreichen. In der Nähe des Krankenhauses
weist an einem Kreisverkehr ein Wegweiser
nach Lluc, welches über eine sehr
kurvenreiche Straße erreichbar ist. Ein
kostenpflichtiger Parkplatz (Tages ticket
€ 6) befindet sich direkt am Kloster bei
GPS N 39°49‘13.6“, E 2°53‘04.3“.
Bus: Die Buslinie 312 fährt von Inca bis
ans Kloster.
Anspruch und Charakter: Abwechslungsreiche
Wanderung mit leichtem Anstieg
über steinige Waldböden. Viele Schatten
plätze zum Rasten.
Ausrüstung: Feste Schuhe mit rutschfesten
Sohlen. Für die Erkundung der
Höhle Taschenlam pen mitnehmen!
Markierung: Holzpfeiler und Wegweiser
der Route 4.
Highlights: Eine begehbare Höhle, in
der vor langer Zeit Tote begraben wurden.
Der Karstfelsen in Form eines Kamels,
viele Steinformationen zum Klettern
und Spielen, der Kinderchor im Kloster
Lluc, viele Grill und Picknickplätze,
Botanischer Garten und Pool am Kloster.
Einkehr: Zu beiden Seiten des Parkplatzes
befindet sich je ein Restaurant.
Direkt am Klosterplatz serviert das
Restaurant Sa Fonda de Lluc unter anderem
Arroz brut, die mallorquinische
Variante der Paella.
In der Nähe: Torrent de Pareis, Stauseen
Cuber und Gorg Blau.
48 Tour 4: Das Kamel und die Höhle der Toten
kleine Holzbrücke 2 , dann über
Stock und Stein eine der natürlichen
Steintreppen nach oben.
Zu beiden Seiten des Pfades gibt es
Felsdurchlässe und Minischluchten.
Wenn wir diese ausführlich erforschen,
wird die Strecke zwar deutlich
länger, die Kinder haben dabei aber
sehr viel Spaß. Das eigentliche Highlight
ist die Karstformation Es
Camell 4 . Um zum Kamel zu gelangen,
biegen wir am Köhlerplatz 3
der Beschilderung folgend nach
rechts ab. Hinter dem Kamel befindet
sich ein Steig, der zu einem Aussichtspunkt
führt.
Danach geht es zurück zum Köhlerplatz
3 am Hauptweg, dem wir 300
Meter weiter bergan folgen, bis er
sich erneut gabelt. Hier biegen wir
rechts ab und gelangen auf einem
breiteren, weniger felsigen Weg zur
Höhle Sa Cometa des Morts 5 . Sie
liegt etwas versteckt an einem Wegbogen
links des Hauptweges, ist aber
gut beschildert. In der Bronzezeit
wurden in der 40 Meter langen Grotte
Tote in ausgehöhlten Steineichenstämmen
bestattet. Einige der Knochen funde werden im Klostermuseum
ausgestellt. Der Einstieg in die Höhle ist nicht sonderlich
schwer. Da es im Inneren jedoch etwas feucht ist, sollte
jeder Schritt genau geprüft werden. Eine Taschenlampe ist unbedingt
notwendig.
Zurück im Tageslicht lohnt eine Rast vor der Höhle. Ein dichter
Steineichenwald spendet hier Schat ten und viele dicke, im Wald
verstreute Stein brocken bil den ein natürliches Labyrinth, in dem
sich Kinder lange Zeit beschäftigen können.
Kloster Santuari de Lluc
Geöffnet täglich von 10 – 17 Uhr. Im Sommer bis 18 Uhr. Museum 10 – 14
Uhr, Eintritt € 4. Botanischer Garten 10 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr. Pool wie
Botanischer Garten, jedoch nur im Sommer. Grillplätze 9 – 16 Uhr. Gesang
Kinderchor Blauets täglich 13.15 Uhr (außer spanische Schulferien).
Übernachtungsmöglichkeit in den alten Zellen und Stallungen und auf dem
Campingplatz [› Seite 254]. www.lluc.net
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
61
Tour 8:
Zwischen Mallorcas
höchsten Bergen
Rundgang um den Cúber-Stausee
Das Areal um den Cúber-Stausee ist
ein eingezäuntes Naturschutzgebiet
und erscheint auf den ersten Blick
alles andere als mediterran. Die zwei
höchsten Berge Mallorcas umrahmen
das Gebiet. An den Berghängen weiden Schafe, Kühe und wilde
Ziegen. Möwen und Mönchsgeier gehen gleichermaßen auf Jagd.
Und dazwischen laufen jede Menge Wanderer. Die meisten sind mit
der Mission unterwegs, zumindest einen der Tausender zu besteigen.
Gerade für Familien mit kleineren Kindern bietet dieses Gebiet jedoch
ein anderes reizvolles Ziel. Der Rundweg um den Stau see ist
trotz der regen Wandertätigkeit in dieser Region ein Aus flug in die
stille Idylle der einzigartigen Bergwelt Mallorcas.
Wanderung: Unsere Tour beginnt am Parkplatz hinter einem
Tor, wo eine Wanderkarte die möglichen Wege illustriert. Prinzipiell
ist es egal, in welche Richtung wir starten. Wir entscheiden
uns, nach rechts zu gehen und zuerst am Nordufer entlangzu
50 m
4 km
1 h 30
ab 4
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: Die Bergstraße Ma10 führt
von Sóller nach Pollença unmittelbar am
Stausee Cúber vorbei. Die beste Park möglichkeit
gibt es bei GPS N 39°47‘14.1“,
E 2°47‘49.4“. Sollte der Parkplatz belegt
sein, findet sich ein Stück weiter
einen zweiter. Notfalls kann, sofern der
Ver kehr nicht behindert wird, auch am
Straßenrand geparkt werden.
Anspruch und Charakter: Leichte Wege
ohne große Steigungen durch ein beliebtes
Wander und Naherholungsgebiet.
Teil weise ist der Weg asphaltiert.
Markierung: Holzwegweiser.
Highlights: Natur wie in Skan di navien,
viele Tiere am Wegesrand.
Einkehr: Keine, Picknick mitnehmen.
In der Nähe: Torrent de Pareis, Sóller.
62 Tour 8: Zwischen Mallorcas höchsten Bergen
wandern. Dazu folgen wir dem Weitwanderweg GR 221. Bis auf
die Beschilderung am Start der Tour ist der Fernwanderweg hier
jedoch nicht markiert. Der Pfad zwischen den Felswänden und
dem Ufer ist aber nicht zu verfehlen. Hinter uns uns ragt der
Puig Major auf, er ist der höchste Berg Mallorcas und militärisches
Sperrgebiet. Unten am See grasen häufig einige Schafe
direkt am Wasser. Je nach Wasserstand ist die Vegetation hier
durch einzeln stehende Kiefergewächse oder üppig wachsendes
Dissgras geprägt.
Zwei Kilometer sind es bis zur westlichen Spitze des Sees 1 .
Hier verlassen wir den Weitwanderweg und biegen links
ab, um weiter dem Seeufer zu folgen. Vor uns liegt
links eine Schutzhütte am Wasser, die
als einfache Wanderhütte 2 reservierbar
ist [› Seite 250].
800
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
63
900
0 250 500 Meter
800
900 900
900
800
Embassament de Cúber
800
morro de Cúber
965m
2
4
1
3
900
800
1100
1000
Unmittelbar hinter der Wanderhütte
gabelt sich der Pfad. Der
rechte Weg führt zu einem Wäldchen
3 mit zahlreichen Picknick
mög lich keiten.
Parkplatz
800
700
900
Schutzhütte (2)
Torrent d'Almadrà
(1)
800
Staumauer (4)
0.45 0.55 1.10 1.30
700
Parkplatz
Start 1 2 3 4 km
Für den Rück weg geht es hier nach links und über den Staudamm
4 . Unterhalb des Dammes sind dicke Wasserrohre
zu sehen, über die Palma mit Wasser versorgt wird.
Hinter dem Staudamm beginnt ein asphaltierter
Weg, der uns zum Parkplatz zurückführt.
84 Tour 13: Das Loch im Felsen
250 m
7 km
3 h
ab 6
Tour 13:
Das Loch im Felsen
Die wilde Küste bei Sa Foradada
Das berühmteste Loch Mallorcas befindet sich in einem Felsen an
einer kleinen Landzunge im Nordwesten der Insel. Das Anwesen
gehörte früher Erzherzog Ludwig Salvator, dem ersten und enthusiastischsten
aller Mallorca-Touristen, der weite Landteile kaufte,
um sie vor der Bebauung zu schützen. Zwischen Bergen und Meer,
zerklüfteten Felsen und uralten Olivenbäumen ist zu erkennen, wie
Mallorca vor vielen Hundert Jahren aussah, ehe der Tourismus auf
die Insel kam.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
85
Wanderung: Die Wanderung startet direkt am Parkplatz. Zunächst
laufen wir einen Bogen in Richtung Aussichtsplattform
Mirador de Sa Foradada 1 , von der ein erster Blick auf das
Loch im Felsen zu erhaschen ist. Wir gehen am Restaurant und
am Herrenhaus vorbei. Hinter dem Haus ist der Weg mit einem
Tor versperrt, das wir jedoch überklettern dürfen. Mit leichtem
Gefälle laufen wir durch Olivenhaine, in denen Schafe grasen.
Viele der knorrigen Bäume eignen sich wunderbar zum Klettern.
Später geht die Vegetation in Pinien über und die Felsen werden
schroffer. In unregelmäßigen Serpentinen windet sich der mittlerweile
steinige Pfad nach unten. In vielen Kurven befinden
sich kleine Aussichtsplattformen, von denen jeder einen etwas
anderen Blick auf den Lochfelsen zulässt. In einer der ersten
Kehren lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links, der zu den
Höhlen von Son Marroig 2 führt. Hier sind Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit gefragt.
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: Über Valldemossa in Richtung
Deià fahren. Kurz vor dem Ort liegt linker
Hand direkt an der Küstenstraße
Ma10 das Anwesen Son Marroig. Davor
bei GPS N 39°45‘03.4‘‘, E 2°37‘48.1‘‘
ist Platz zum Parken.
Bus: Die TIB Linie 203 fährt von Palma
nach Port de Sóller und hält an der
Haltestelle Sa Foradada genau am Startpunkt
der Wanderung.
Anspruch und Charakter: Das Schwierige
bei dieser Tour ist, dass der Hinweg
bergab und der Rückweg bergauf gehen.
Der Untergrund ist teils erdig, teils steinig,
aber nie gefährlich. Wer bis zum
Loch im Felsen klettern möchte, sollte
trittsicher und schwindelfrei sein.
Markierung: Keine.
Highlights: Höhlen, Esel, zahlreiche
Aus sichtspunkte. Eine Badepause in der
kleinen Bucht.
Einkehr: Restaurante Sa Foradada am
Lochfelsen, Reservierung Tel. 0034 616
087499. Am Parkplatz Restaurante
Mirador Na Foradada.
In der Nähe: Monestir de Miramar.
86 Tour 13: Das Loch im Felsen
Der Hauptweg führt weiter bergab. Oft bekommen wir beim Wandern
Gesellschaft: Eine Gruppe von Eseln kann sich frei zwischen
Meer und Gatter bewegen und wird an irgendeiner Stelle
den Weg jedes Wanderers kreuzen. Die Tiere sind nicht scheu,
aber auch nicht sonderlich gesellig.
Am einzigen Abzweig 3 unten kurz vor dem Meer halten wir
uns rechts und gehen ein gutes Stück über dem Wasser an der
Ostseite der schma len Landzunge entlang. Am Hafen 4 angekommen
ist dann das Loch im Felsen nicht mehr zu sehen. Es
gibt auch keinen eindeutigen Weg, der zur Punta de Sa Foradada
führt, weshalb sich nur erfahrene und trittsichere Kletterer auf
die Felsen wagen sollten. Zum Picknicken eignen sich sowohl
einige Höhlen als auch der Anlege steg direkt am Wasser. Über
dem Hafen befindet sich ein Restaurant mit gutem Ruf. Um hier
einen Platz zu bekommen, ist eine Reservierung ratsam.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
103
Tour 17:
Mit dem Boot zur Dracheninsel
Zum Leuchtturm im Naturpark Dragonera
Dragón heißt auf Spanisch Drache. Deshalb lautet die weitläufige
Meinung, Dagonera heiße so, weil die unbewohnte Insel wie ein im
Meer schlafender Drache aussehe. Allerdings nennt man auf Mallorquinisch
auch die Eidechsen dragonets. Und von denen besiedeln
viele Dragonera. Sie sind so frech und neugierig, dass jedes Picknick
eine Herausforderung wird. Am Far de Tramuntana, dem Leuchtturm
im Osten des Naturparks Dragonera, leben Hunderte von ihnen.
Mit einer leichten Brise und dem Blick auf die raue Küste Mallorcas
lässt sich dort ohne Probleme ein ganzer Tag verbringen.
100 m
4 km
1 h 30
ab 4
104 Tour 17: Mit dem Boot zur Dracheninsel
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: Dragonera ist mit dem Boot in
zehn Minuten von Sant Elm zu erreichen.
Um in das ehemalige Fischerdorf
zu gelangen, nimmt man die Autobahn
von Palma nach Andratx und fährt dort
über die kurvige Landstraße bis an den
westlichsten Punkt Mallorcas. Kostenpflichtiger
Parkplatz am Orts eingang bei
GPS N 39°34‘41.7“, E 2°21‘15.0“
(€ 4 pro Tag). Von dort ist der kleine
Hafen schnell zu erreichen.
Bus: Im Sommer pendelt ein Zubringer
zwischen Palma, Andratx und Sant Elm.
Cruceros Margerita: Das Wassertaxi pendelt
von Februar bis Oktober mehrmals
täglich zwischen Sant Elm und Drago nera.
Ticket € 14, Kinder € 10. crucerosmargarita.com
Anspruch und Charakter: Die Tour auf
der Insel ist sehr einfach, mit nur wenig
Steigung und breiten, leicht begehbaren
Wegen. Es gibt wenige Schattenplätze
und keine Verpflegungsmöglichkeiten.
Unbedingt an Wasser und Sonnenschutz
denken! Die einzige Bademöglichkeit
befindet sich im Hafen. Der Strand dort
ist steinig, Badeschuhe sind ratsam.
Markierung: Wegweiser.
Highlights: Unzählige freche Eidechsen.
Einkehr: In Sant Elm.
In der Nähe: Camp de Mar, Cala Fornells,
Piratenpark Peguera.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
105
Wanderung: Der Ausflug zum
Leuchtturm startet am Hafen Es
Lledó 1 , der früher Unterschlupf
für Schmuggler und Piraten war.
Nach einer kurzen Einweisung
durch die Parkranger steht es
den Besuchern frei, welchem der
vier offiziellen Wanderwege sie
Die DragoneraEidechse
Die auf Dragonera lebenden Eidechsen
sind eine Unterart der auf der gesamten
Inselgruppe heimischen BalearenEidech
sen. Man nimmt an, dass sie die einzigen
landlebenden Wirbeltiere sind, die schon
vor der Ankunft der Menschen auf der
Insel lebten.
folgen möchten. Es ist nur verboten, die ausgewiesenen Wege zu
verlassen, denn die gesamte Insel steht unter Naturschutz. Wir
beschreiben hier eine Kombination aus den Routen 1 und 2.
Bevor es losgeht, lohnt der Besuch des kleinen zoologischen
Museums. Dort lernen wir, dass es sich bei den Eidechsen auf der
Insel weniger um Drachen als vielmehr um Nachfahren der Dinosaurier
handelt. Hinter dem Museum biegen wir an der ersten
Gabelung rechts ab, überqueren eine schmale Brücke und laufen
an verlassenen Schweineställen und Terrassenbeeten vorbei.
Kurz darauf erreichen wir einen Kiefernwald mit PicknickMöglichkeit
2 . Von hier aus führt ein besonders schöner Bogen
nach rechts zur Küste und zu Na Miranda 3 , einer Zisterne und
einem Aussichtspunkt mit direktem Blick auf Mallorca. Nur wenig
später passieren wir einen alten Turm 4 und beginnen den
leichten Anstieg, der uns wieder auf den Hauptweg zum Leuchtturm
bringt.
Wir gehen weiter nach Osten, bis wir erst den Pariser Nullmeridian
und danach eine Aussichtsplattform 5 erreichen.
106 Tour 17: Mit dem Boot zur Dracheninsel
Bald darauf endet der Weg in
einer Kurve direkt am Leuchtturm
6 . In seinem Inneren
befindet sich eine Ausstellung
über die Leuchttürme Dragoneras.
Der Schlüssel dazu kann
im Informationsbüro im Hafen
erbeten werden. Die Terrasse
hinter dem Leuchtturm eignet
sich für eine längere Pause
und, sofern man mit den Eidechsen
zurechtkommt, auch
zum Picknicken.
Nur 700 Meter trennen die Drachen
insel hier von Mallorca.
Auf der gegenüberliegenden Seite sind der Wachturm und die
Bucht Cala en Basset zu erkennen. Etwas weiter oben liegen die
Terrassenfelder von La Trapa [› Tour 16].
Um dann zum Hafen zurückzugelangen, gehen wir die Straße
wieder zurück, diesmal ohne zu Na Miranda abzubiegen.
Parkplatz
100
Leuchtturm (6)
(2) (4) (4) (2)
Parkplatz
6
0
0.10 0.35 0.45 1.00 1.30
Start 1 2 3 4 km
5
Parc natural de
Sa Dragonera
Cala en
Regau
100
Sa Dragonera
2
es Lledó
1
4
MITTELMEER
3
0 250 500 Meter
100
Sant Elm
Sant Elm - Sa Dragoner
agonera
Por
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
107
Kleine Drachen –
Von Gecko und Eidechse
Wenn man viel zu Fuß unterwegs ist, begegnet
man ihr fast auf Schritt und Tritt: der Eidechse.
Auf Mallorca sind vor allem zwei Arten verbreitet:
die kleinen schwarzen Eidechsen auf den
Inseln vor der Küs te werden Pityusen
Eidechsen genannt. Dragonera [› Tour 17]
und Cabrera [› Tour 29] werden von der
Baleareneidechse besiedelt. Beide Arten sind
endemisch, es gibt sie nur auf den Balearen.
Alle Eidechsen lieben sonnige Plätze, sind aber meist
sehr scheu. Bewegt man sich zu schnell, sind sie,
schwupp und in Windes eile, in der nächsten Ritze
verschwunden. Versucht man eine Eidechse zu fangen
und hält sie am Schwanz fest, wirft sie diesen
ab. Er sieht dann noch eine Weile aus wie ein sich
windender lebender Wurm. Das soll den Feind ablenken
und der Eidechse die Flucht ermöglichen. Einmal
wächst der Schwanz nach, dann leider nicht mehr.
Ebenfalls zur Familie der Schup penkriechtiere gehören die
ähnlich aussehenden Geckos. Geckos gibt es seit etwa 50 Millionen
Jahren, sie gehören zu den ältesten Tierarten der Welt.
Sie sind etwas größer und haben einen deutlich breiteren Kopf
als Eidechsen. Die Schuppen wirken gröber und das ganze Tier ist
nicht so elegant. Geckos sind nicht so verbreitet wie Eidechsen.
Trotz dem sind sie auf Mallorca häufig zu sehen, da sie sich gerne
in menschlichen Siedlungen aufhalten. Die am Mittelmeer üblichen
Mauergeckos sind vorrangig nacht aktiv, sonnen sich aber
tagsüber gerne. Wie auch die Eidechsen können sie bei Gefahr
ihren Schwanz abwerfen, um zu entkommen.
Gecko und Eidechse fressen hauptsächlich Insekten. Der Mauergecko
ist dabei ein besonders treuer Komplize im Kampf gegen
Mücken, da er fast das gesamte Jahr auf Raubzug geht. Eidechsen
vertragen keine Kälte. Im Winter ziehen sie sich an einen
geschützten Platz in einer Mauerritze oder unter Steinen zurück
und verfallen in Winterstarre, um zu überleben. Erst wenn es
wärmer wird, kommen sie wieder heraus.
116 Tour 20: Heilige Höhlen und verlassene Bunker
110 m
5 km
2 h
ab 6
Tour 20:
Heilige Höhlen und verlassene
Bunker
Von Portals Vells zum Leuchtturm am Cap de Cala Figuera
Mitte des 15. Jahrhunderts entkamen einige Seefahrer aus Genua
nur mit viel Mühe einem Sturm vor der Küste. Da sie kaum noch
damit gerechnet hatten, lebend an Land zu gehen, errichteten sie
zum Dank für Ihre Rettung der Jungfrau Maria ein Oratorium in
einer Höhle am Strand. Ein Küs tenweg führt oberhalb dieser zum
einsamen Leuchtturm am Cap de Cala Figuera. Bis Ende der Achtzigerjahre
war das Areal militärisches Sperrgebiet. So gibt es auf
dieser Tour mit verlassenen Kasernen, Bunkern und dem Piratenabwehrturm
aus dem 16. Jahrhundert besonders viel Geschichte zum
Anfassen.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
117
TOURENSTECKBRIEF
Anfahrt: In Calvià am Western Park vorbeifahren,
nach der Tankstelle auf der
linken Spur halten und den Schildern
nach Portals Vells folgen. Kostenfreier
Parkplatz am gleichnamigen Strand bei
GPS N 39°28‘19.7“, E 2°31‘07.8“.
Anspruch und Charakter: Leichte Küstenwanderung
mit kurzen Klettereinlagen.
Etwas anspruchsvoller ist nur der
Abstieg zum Strand Cala Figuera, da er
sehr nah am Wasser entlangführt.
Markierung: Rote Farbpunkte, Steintürme.
Highlights: Viele Höhlen, der in Stein
geschlagene Altar, ein alter Wehrturm,
dunkle Militärbunker aus dem Bürgerkrieg
und eine verlassene Kaserne.
Ausrüstung: Feste Schuhe, unbedingt
Taschenlampen für die Erforschung der
Höhlen mitnehmen!
Einkehr: An der Wegstrecke keine. In
Portals Vells nur während der Touris tensaison.
In der Nähe: Western Water Park, Katman
du Park.
118 Tour 20: Heilige Höhlen und verlassene Bunker
Wanderung: Schon vom Strand aus sehen wir die drei von Menschenhand
geformten Eingänge zur Höhle Ses Coves de Mare de
Déu 1 . Gleich am Höhleneingang befindet sich der von Hand
in den Fels geschlagene und mit geritzen Figuren verzierte Altar
der genuesischen Seeleute. Mit Taschenlampe kann man bis zu
50 Meter tief in den Berg hineinlaufen.
Auf Höhe der kleinen Landzunge führt ein Trampelpfad auf das
Felsplateau, den wir hinaufklettern. Wir kreuzen einen Schotterweg,
halten uns jedoch auf den Pfaden an der Küste. Steintürme
und rote Punkte zeigen uns den Weg. Wir umrunden die
Felsbucht Cala Beltran 2 und steigen dann auf felsigem Untergrund
zur Bucht Cala Figuera 3 hinab. Dort orientieren wir uns
an den roten Punkten und klet tern durch eine kleine Höhle zum
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA
119
Strand. Sofern das Wetter mitspielt,
können wir hier auf
dem Rückweg eine Badepause
einlegen.
Auf der anderen Seite geht es
über einen Stufenpfad erneut
an Höhlen vorbei und auf einen
Fahrweg. Diesem folgen wir
nach links, passieren den ehemaligen
Militärstützpunkt und
gelangen zum alten Wehrturm
4 . Hier bietet sich ein Picknick
an, mit Blick auf die gesamte
Bucht von Palma, Cap
Blanc und die Insel Cabrera.
60
Cova de la
Mare de Déu
de Portals Vells
1
Bevor wir dann den Rückweg
antreten, erkunden wir noch
die Bunkeranlage 5 und die
danebenliegenden Baracken.
Zur Anlage gehört auch eine
Kapelle. Die Küstenbatterie
wurde mit Beginn des Ersten
Weltkrieges errichtet und war
bis Ende der Achtzigerjahre in
Betrieb.
40
20
Cova des Cantell
Cova d’amunt
3
Cala Figuera
Calá Figuera
Cova de Calá Figuera
2
Zurück gehen wir auf dem gleichen
Weg. Das letzte Stück
kür zen wir ab, indem wir hinter
der Cala Beltran 2 auf dem
Schotterweg bleiben und dann
einen der Pfade zum Strand
Portals Vells hinabsteigen.
4
5
MITTELMEER
Cap de Cala Figuera
0 250 500 Meter
Portalls
Vells
100
0
Torre de Cala Figuera (4)
Cala Beltran (2) Cala Figuera (3)
Portalls
Vells
0.40 1.00 1.20 2.00
Start 1 2 3 4 5 km
154 Tour 27: Wo Mallorcas Ureinwohner lebten
1 h
ab 4
Tour 27:
Wo Mallorcas Ureinwohner lebten
Die prähistorische Siedlung Capocorb Vell bei Llucmajor
Capocorb Vell ist keine klassische Mallorca-Sehenswürdigkeit und so
richtig wandern kann man auf dem kargen Land zwischen den
großen Steinbergen auch nicht. Deshalb es in der Anlage vor allem
im Sommer, wenn die Urlauber vor der Hitze an den Strand fliehen,
sehr beschaulich. Dabei liegt hinter der Terrasse am Pfauengehege
eines der wichtigsten Relikte der mallorquinischen Urzeit.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
155
Die aus der Bronzezeit stammende
Talayot-Kultur gibt
sowohl Historikern als auch
Archäologen nach wie vor
viele Rätsel auf. Die prähistorischen
Verteidigungstürme
und Siedlungen wurden mit
Präzision und kriegeri scher
Ordnung erbaut und bis ins
frühe Mittelalter bewohnt.
Die Ruine aus dem 12. Jahrhundert
vor Christus erinnert
an ein Labyrinth, das erkundet
und teilweise bestiegen
werden kann.
In der Talayot Bar wird sehr leckeres Pa
amb Oli (mit Tomate und Öl belegte Brote)
serviert. Die vom Wandern staubigen und
heißen Füße kann man im Anschluss am
Strand von Cala Pi [› Seite 148] abkühlen.
Capocorb Vell gehört zu den
größten und wichtigsten megalithischen
Anlagen des westlichen
Mittelmeers. Für Besucher
offen steht ein Teil der
ehemaligen Siedlung, die dem
Schutz und der Landwirtschaft
diente. Das Kernstück, der
TalayotTurm, wurde aus großen,
unbearbeiteten Steinen ohne
Benutzung von Mörtel zu einer
Pyramide mit kreisförmigem
Grundriss gebaut. Eine Säule
im Inneren stützte das Dach.
Die Eingangstüren aller quadratischen Talayots sind 145 Grad
nach Südosten ausgerichtet. Warum das so ist, haben Wissenschaftler
bis heute noch nicht herausgefunden. Die verschiedenen
Gebäude auf dem Gelände werden anhand mehrsprachi ger
Infotafeln erklärt.
TOUREN-STECKBRIEF
Anfahrt: Die Ausgrabungsstätte liegt
auf ungefähr halbem Weg an der Küstenstraße
Ma6014 von El Arenal nach
Colonia de Sant Jordi / Campos. Geparkt
werden kann auf einem kleinen Parkplatz
direkt am Eingang bei GPS N
39°23‘48.9“, E 2°49‘30.9“.
Öffnungszeiten: Fr bis Mi, 10 – 17 Uhr.
Eintritt: € 3, bis 6 Jahre frei.
Anspruch und Charakter: Ebene Erdwege,
die keinerlei Schwierigkeiten machen.
Schattige Plätze sind nur am
Eingang vorhanden.
Highlights: Toben in den labyrinthartigen
Gängen und Erkundung der Feuerstellen
der Steinzeitmenschen.
Einkehr: Schattige Bar am Ein gang.
In der Nähe: Strand von Cala Pi.
156
Die allerersten Mallorquiner
und warum sie runde Türme bauten
Man weiß nicht genau, wann sich die ersten Menschen auf Mallorca
niederließen und von wo sie kamen. Die frühesten Knochenfunde
stammen aus dem 7. Jahrtausend vor Christus. Doch die Spuren
dieser Steinzeitmenschen sind sehr spärlich. Es gilt jedoch als sicher,
dass die Ur-Mallorquiner bis etwa 1300 vor unserer Zeitrechnung
friedlich zusammen lebten.
Die Talayots
Um 1300 v. Chr. veränderte sich die Situation jedoch. Es entstanden
Ortschaften und Bauwerke, die sich von der bis dahin
üblichen Bebauung unterschieden. Plötzlich waren die Siedlungen
von dicken Befestigungsmauern umgeben. In der Mitte
standen massive Steintürme, die Talayots. Viele Jahre später
baute man modernere Wehrtürme und nannte sie Talayas. Der
Begriff Talayot wurde später von Archäologen zur Bezeichnung
der gesamten Epoche genutzt. Die TalayotKultur dauerte bis
zum Jahr 123 vor unserer Zeitrechnung, als die Römer Mallorca
eroberten.
Wer wohnte in den Talayots?
Experten vermuten, dass die TalayotKultur aufgrund einer Neubesiedlung
der Insel entstand. Sie können jedoch bis heute
nicht sagen, woher diese neuen Bewohner Mallorcas kamen. Sie
könnten aus dem östlichen Mittelmeerraum stammen, denn eine
ähnliche Bauweise ist auch auf Malta, Sardinien und Korsika zu
finden. Durch die starken Befestigungsmauern und Wehrtürme
kann man davon ausgehen, dass die neuen Mallorquiner ein kriegerisches
Volk waren. Das würde auch erklären, warum von den
ersten Siedlungen kaum Reste zu finden sind. Wahrscheinlich
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
157
wurden sie zerstört. Dafür war die Insel bald von Talayot-Dörfern
überzogen. Im Durchschnitt lebten etwa 100 Einwohner in einer
solchen Siedlung. Die Talayot-Kultur war ein wichtiger Wendepunkt
in der Geschichte Mallorcas: Mit ihr begannen Ackerbau
und Viehzucht und die Mallorquiner wurden sesshaft.
Welche Talayots gibt es heute noch?
Von den vielen Urzeit-Siedlungen ist nur wenig bis heute übriggeblieben.
Die großen Bauwerke der Talayots wurden aus behauenen
Steinblöcken ohne jedes Bindemittel errichtet. Diese Bautechnik,
die man als Trockenmauerbau bezeichnet, war auf Mallorca
bis in die jüngere Vergangenheit sehr beliebt. Nicht selten
bediente man sich an den gut bearbeiteten Steinen der alten
Siedlungen. Die Ruinen wurden Stück für Stück abgetragen und
für neuere Häuser und Mauern verwendet. Die meisten alten
Dörfer verschwanden auf diese Weise vollständig.
Es gibt heute auf Mallorca drei relativ gut erhaltene Talayot-Siedlungen,
die man besichtigen kann: Capocorp Vell im Süden der
Insel [› Tour 27], Son Fornés [› Seite 124] im Inselinneren und
Ses Païsses bei Artà im Nordosten. Bei allen drei Siedlungen sind
die dicken Befestigungsmauern gut zu erkennen. In Ses Païsses
[› Seite 192] ist außerdem noch das stattliche Eingangstor zum
Dorf vorhanden. Bei den Ausgrabungen stieß man auf zahlreiche
Werkzeuge und Alltagsgegenstände aus der Epoche.
170 Tour 31: Wandern im Schildkrötenparadies
40 m
3,5 km
1 h 15
ab 4
Tour 31:
Wandern im Schildkrötenparadies
Einmal quer durch den Naturpark Mondragó
Für viele Urlauber ist Mondragó einfach nur ein Naturstrand. Dabei
ist der Naturpark so viel mehr. Drei fast naturbelassene Strände
befinden sich auf dem Areal. Es gibt schroffe Karstfelsen, die Seevögeln
ein Zuhause bieten, Pinienwälder, in denen bedrohte Tierarten
wie der Milan brüten, einen Süßwassertümpel, in dem im Winter
Flamingos pausieren und sehr viele Landschildkröten, die sich
auf dem über 600 Hektar großen Gebiet im Landesinneren frei bewegen.
Für Familien bietet der Naturpark fünf leichte, gut beschilderte
Wanderwege, die alle am Strand und mit einem Bad enden
können. Wir stellen hier eine Kombination von zwei Routen vor, die
an der wildromantischen Küste entlangführt.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
171
Wanderung: Wir starten am südwestlichen Parkplatz hinter dem
Schlagbaum und gehen in Richtung Strand s‘Amarador, verlassen
den geteerten Weg aber relativ bald, um nach rechts auf den
ausgeschilderten Rundgang 3 »Punta de ses Gatoves« zu wechseln.
Er führt uns durch Kiefernwald, wilde Oliven und Wacholder
direkt an die Küste.
Am Anfang des Weges entdecken wir einen Kalkofen 1 und
Reste anderer Trockensteinbauten. An vielen Stellen gibt es Infotafeln,
die Flora und Fauna mehrsprachig erklären.
Nach etwa 500 Metern erreichen wir eine Aussichtsplattform 2 ,
die einen ersten Rundblick auf die vor uns liegenden Strände
bietet. Während wir Eltern fotografieren und den Ausblick genießen,
können die Kinder auf einigen der windschief gewachsenen
Pinien klettern. Hinter der Aussichtsplattform gelangen wir auf
den Hauptweg und den Zugang zum Strand s‘Amarador 3 .
TOUREN-STECKBRIEF
Anfahrt: Santanyí auf der Ringstraße
nach Cala Figuera / Cala Santanyí umfahren.
Am Kreisverkehr neben dem Friedhof
die dritte Ausfahrt nehmen und den
braunen Schildern zum Parque Natural
de Mondragó oder s‘Amarador bis zum
kostenpflichtigen Parkplatz bei GPS N
39°20‘43.7“, E 3°11‘13.1“ folgen.
Tagesticket € 5, ab 17 Uhr € 2.
Alternativ steht bei Anfahrt aus dem
nordöstlichen Teil der Insel ein Parkplatz
an der Info bei GPS N 39°21‘23.8“, E
3°11‘26.7“ bereit.
Bus: Im Sommer pendelt ein Zubrin gerbus
zwischen dem Urlaubsort Cala d‘Or
und dem Strand Cala Mondrago.
Anspruch und Charakter: Diese kleine
Tour führt auf meist ebenen, gut beschilderten
Wegen an der Küste entlang
und eignet sich für alle Altersklassen.
Markierung: Wegweiser und Holzpfeiler
der Rundwege 2 und 3.
Highlights: Verstecken spielen im Pinien
wald, im Frühjahr mit dem Fernglas
Brut plätze von Vögeln beobachten, drei
Strände zum Toben und Baden, altes
Munitionslager.
Ausrüstung: Fernglas und Taschenlampe
mitnehmen!
Einkehr: Im Sommer werden an den
Stränden s‘Amarador und Cala Mondragó
kleine Strandbars bewirtschaftet.
In der Nähe: Fischerdorf Cala Figuera,
Kaktusgarten Botanicactus.
172 Tour 31: Wandern im Schildkrötenparadies
Zwei Varianten:
Vom nordöstlichen Parkplatz kann man die
Wanderung auch von der anderen Seite
starten. Dafür folgen wir den Markierungen
des Rund wegs 1 »Ses Fonts de n‘Alis« zum
Strand Cala Mondragó (580 Meter). Dort
nehmen wir dann den Rundweg 2 zum
Munitionslager.
Der Weg Nummer 5 »S‘Hort d‘en Metge« führt
auf einem 1,2 Kilometer langen Rundweg
ins Hinterland und durch landwirtschaftlich
geprägte Bereiche. Highlight ist hier ein
schöner Picknickbereich in einer Man delplantage.
Links von uns, startet der Rundweg
4 »s‘Amarador«, den wir
nicht gehen werden. Am Anfang
des Weges liegt jedoch
hinter einer Holzbrücke ein
kleines Picknickareal mit
Holzbänken 4 , das sich auf
dem Rückweg für eine kleine
Pause anbietet.
Wir überqueren den Strand
s‘Amarador und laufen auf der
anderen Seite auf dem Uferweg
weiter. Dort wo wir den
äußersten Punkt umrunden, liegt vor uns eine Steinplattform
5 , auf der in den frühen Morgenstunden oft Yoga gemacht
wird. Zum Steinewerfen und Fischebeobachten eignet sie sich
jedoch fast noch besser.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
173
8
Parc natural de Mondragó
5
6
Cala
Mondragó
Caló des
Burgit
7
Caló s’Amarador
3
2
MITTELMEER
4
Caló d’en Perdiu
1
0 125 250 Meter
Cala des
Borgit (8)
Parkplatz
Cala
Mondragó (6)
0.15 0.50 1.00 1.15
Start 1 2 3 3,5 km
Danach folgen wir dem Weg wei ter
Parkplatz
in die nächste Bucht, in der wir 100
Cala s‘Amarador (3)
den Strand Cala Mon dragó erreichen.
0
Eigentlich heißt er Ses Font
de n’Alis, aber den Namen verwendet
kaum jemand. Am anderen Ende der Bucht befindet sich unter
Kiefern ein weiterer Picknickbereich 6 . Unterhalb davon
startet der Rundweg 2, die »Volta a Sa Guardia d’en Garrot«, auf
dem wir unsere Küstentour fortsetzen.
Abwechselnd gehen wir durch Kiefernwäldchen und über zerklüftete
Felsen. Der spektakulärste Aussichtspunkt auf dieser
Strecke ist ein ehemaliges Munitionslager 7 aus den 1940er
Jahren, das Teil einer noch älteren Wehranlage war, die Piraten
und Schmuggler fernhalten sollte. Am Ende der Küstenwanderung
gelangen wir in die Caló des Borgit 8 und zum letzten
und kleinsten der drei Strände des Parks.
Der Rückweg zur Cala Mondragó führt vom Ende der Bucht
durchs Landesinnere. Dann geht es auf dem Uferweg zurück in
die Bucht s‘Amarador 3 und von dort immer geradeaus auf der
Straße zum Parkplatz.
174
Mallorquinischer Schnee:
Die Mandelblüte
Auf Mallorca schneit es sehr selten und wenn, dann nur in den höheren
Lagen der Sierra de Tramuntana. Weiß wird die Landschaft im
Winter trotzdem. Denn es gibt den mallorquinischen Schnee. Spätestens
Mitte Februar rieseln die Blütenblätter der Mandelbäume
durch die Luft und bedecken Straßen und Felder mit einem feinen
weißen Schleier.
Die duftenden Blüten sind die
Touren zur Mandelblüte
Hier blühen im Frühling Mandeln an der Vorboten des Frühlings. Wann die
Strecke oder in der Nähe:
Bäume in voller Blüte stehen,
› Rund um die Quellen der Ses Fonts
hängt von verschiedenen Faktoren
ab. Am wichtigsten ist, wie
Ufanes [› Tour 5]
› Auf dem flachen Teilstück am kalt der Winter ist. Manchmal
Hexenberg bei Llucmajor [› Tour 25] sieht man in einem milden Dezember
bereits die ersten Blüten.
› Auf dem Rundgang Nummer fünf im
Naturpark Mondrago [› Tour 31]
› Unterhalb der kleinen Kapelle
Ist es dagegen kalt, dauert es ein
Santuari de la Consolacio [› Tour 32] wenig länger. Grob kann der Zeitraum
zwischen Ende Januar und
› Am Radweg Via Verde bei Son Servera
[› Tour 36]
Anfang März festgesteckt werden.
Mitte Februar sind die Chancen
am besten, die Bäume in Blüte zu sehen.
Wie der Mandelbaum nach Mallorca kam
Ursprünglich gehörte der Mandelbaum nicht nach Mallorca. Er
wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren importiert. Eine Legende
erzählt, dass ein maurischer König sie pflanzen ließ, weil
seine Frau, die aus einer Region mit schneebedeckten Bergen
kam, vor Heimweh krank wurde. Beim Anblick der schneeartigen
Blütenblätter wurde sie fröhlicher.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
175
Bis Ende des 19. Jahrhunderts spielten Mandel und Mandelblüte
in der Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle. Dank des milden
Klimas und der vielen Sonnenstunden war die Insel prädestiniert
für den Weinanbau. Der trockene Boden begünstigte den
Anbau von Weinreben. Mallorca – eine Weininsel. Bis die Reblaus
auf der Insel wütete und der gesamte Weinanbau zum Erliegen
kam. Auf der Suche nach Alternativen griffen die Landwirte auf
die importierten Mandelbäume zurück. In den Fünfzigerjahren
erlangte die mallorquinische Mandel dank ihres einzigartigen
Aromas weltweit einen guten Ruf. Unter dem Markennamen
Ametlla de Mallorca wurde die Produktion kommerzialisiert.
Die Legende von der bitteren Mandel
Zwei junge Menschen, ein Araber und eine
Christin, wollten heiraten. Die Eltern des
Mädchens waren jedoch gegen diese Verbindung
und schlossen ihre Tochter in ihrem
Zimmer ein. Sie setzte sich ans offene
Fenster und vergoss unzählige Tränen, die
in der Erde versickerten. An der Stelle, wo
ihre Tränen den Boden berührten, wurde er
bitter und verdarb die Mandelbäume, die
dort standen. So kam die Bittermandel auf
die Insel und wächst hier bis heute.
Heute wachsen auf der Insel
um die drei Millionen Mandelbäume,
die im Frühjahr blühen
und im Herbst zur Ernte bereit
sind. Die Mehrheit der Früchte
sind süß. Für die Produktion
ist die Bittermandel uninteressant,
wenn nicht sogar störend.
Bittermandelbäume werden in
der Regel gefällt, denn Bienen
und andere Insekten unterscheiden
nicht zwischen süß und bitter und bestäuben alle Bäume
gleich. Das führt dazu, dass sich die Bittermandelbäume ungewollt
und unkontrolliert vermehren.
Das Mandelblütenfest in Son Servera
Auf der Fira de la Flor d‘Ametler, einer Landwirtschaftsmesse mit
Volksfestcharakter, wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Februar
gezeigt, was aus der kleinen Steinfrucht alles produziert wird
und welche Maschinen dabei zum Einsatz kommen. Abgerundet
wird das Fest mit vielen folkloristischen Einlagen.
182 Tour 34: Über den Kreuzweg zum Kloster
270 m
5 km
2 h 30
ab 6
Tour 34:
Über den Kreuzweg zum Kloster
Der Pilgerweg auf den Puig de Sant Salvador
Der alte Pilgerweg zum Heiligtum von Sant Salvador führt über einen
Kreuzweg mit 13 Stationen, die an das Leben und Sterben Jesu
erinnern. Je höher wir kommen, desto verschlungener wird der Pfad
und umso wildromantischer die Landschaft. Auf der Höhe angekommen
erwartet uns eine spektakuläre Aussicht in alle Himmelsrichtungen.
Auf dem Berg befindet sich ein mit Picknickbänken und Grillstellen
ausgestattetes Erholungsgebiet. Das Areal um das Heiligtum
lädt zu kleinen Erkundungstouren ein, unter anderem zur von
Löwen flankierten Christusstatue am südlichen Ende des Plateaus.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE
183
Wanderung: Wir starten direkt am Parkplatz am großen Steinkreuz
Creu del Camí del Puig de Sant Salvador 1 , denn hier
begannen im Mittelalter die frommen Christen ihren Pilgerweg.
Ein Wegweiser markiert den Weg nach Sant Salvador, er zeigt
allerdings in die falsche Richtung. Wir lassen uns dadurch nicht
irritieren – unser Weg führt ganz klar nach oben. Ein erster Holzpfeiler
mit rotem Punkt weist uns den richtigen Weg. Bis auf
wenige kurze Ausnahmen werden wir beim Aufstieg, der auch
über mehrere kleine Steintreppen führt, die asphaltierte Straße
nur kreuzen. Zunächst geht es unter Johannisbrotbäumen entlang,
der Berg mit Kreuz und Kloster befindet sich weit über uns.
Aber keine Angst, es sieht weiter aus, als es ist.
TOUREN-STECKBRIEF
Anfahrt: Felanitx ist aus dem Westen
über Llucmajor und Campos, aus dem
Norden über Manacor zu erreichen. Der
Berg befindet sich außerhalb des Ortes
an der Landstraße Richtung Portocolom,
wo ein lilafarbener Wegweiser rechts
auf ein imposantes, mit Kreuzen versehenes
Tor weist. Durch dieses gelangen
wir zu einem großen, verwitterten
Stein kreuz. Auf der anderen Straßenseite
bei GPS N 39°27‘40.1“, E 3°10‘31.4“
kann auf einer unbefestigen Fläche geparkt
werden.
Kloster: Tagsüber und zu Messen geöffnet.
Zwölf Zimmer in der Hos tat geria
Sant Salvador [› Seite 253].
Anspruch und Charakter: Diese Wanderung
führt über erdige und steinige
Pfade. Festes Schuhwerk ist ratsam. Der
Großteil des Weges geht durch dichten
Wald. Nur selten wird die asphaltierte
Straße gekreuzt. Vorsicht ist bei schnell
abfahrenden Radfahrern geboten.
Markierung: Holzpfeiler mit rotem
Punkt.
Highlights: Kapelle mit Brunnen auf
halber Strecke, die Stationen des Kreuzwegs,
Aussichts plattformen mit Ferngläsern
auf dem Gipfel.
Einkehr: Restaurant und Bar Sant Salvador,
Grillstellen zwischen 15. Oktober
und 1. Mai gratis nutzbar.
In der Nähe: Alpakafarm Hacienda d‘Armando,
Drachenhöhlen in Porto Cristo.
200 Tour 36: Radtour auf dem Grünen Weg
340 m
22 km
3 h
ab 6
Tour 36:
Radtour auf dem Grünen Weg
Von Artà nach Son Servera
Züge verkehrten zwischen der Industriestadt Manacor und dem
kleineren Ort Artà nur von 1921 bis 1977. Danach lag die Bahnstrecke
viele Jahre brach, bis auf der ehemaligen Bahntrasse 2014 der
erste Greenway Mallorcas eröffnet wurde. Insgesamt 29 Kilometer
Radweg führen jetzt durch Felder und Wiesen, vorbei an Ruinen der
frühesten Besiedlung der Insel, restaurierten Bahngebäuden und
durch einen alten Tunnel. Der Weg ist gesäumt von typischer mediter
raner Vegetation und vielen Mandelbäumen, die zwischen Januar
und März üppig blühen.
ALCÚDIA UND DER OSTEN
201
Fahrradtour: Der grüne Weg startet unmittelbar hinter dem Fahrrad
verleih. Dort ist auch eine große Übersichtskarte zu finden,
auf der wir die Tour nachverfolgen können. Hinter dem Bahnhofsgebäude
kreuzen wir eine kleine Straße. Sobald wir den
Parkplatz passiert haben, ist nach rechts die Talayot-Siedlung
Ses Païsses 1 ausgeschildert. Sie ist in fünf Fahrradminuten
zu erreichen [› Seite 192].
Wir fahren auf dem Radweg weiter und lassen nach einer weiteren
Kreuzung am Friedhof 2 die Verkehrsstraße hinter uns.
Den einzigen auf diesem Teilstück des grünen Wegs vorhandenen
TOUREN-STECKBRIEF
Anfahrt: Artà ist von Manacor aus über
die Ma15 zu erreichen. Von den Badeorten
im Nordosten gelangt man über
die Küstenstraße Ma13 in die Stadt.
Beide enden in einem Kreisverkehr vor
Artà an einer Tankstelle. Am nächs ten
Kreisel führt die erste Abfahrt nach
rechts zum ehemaligen Bahnhofs gebäu
de, wo Fahrräder geliehen werden
können. Ein Parkplatz findet sich nur
wenig weiter bei GPS N 39°41‘26.3“, E
3°21‘07.4“.
Bus: Die TIB Linien 411 und 421 verbinden
Manacor, Cala Millor, Colonia Sant
Pere und Cala Ratjada mit Artà. Die
Haltestelle befindet sich vor dem Informationsbüro.
Fahrradverleih: ArtaMove im Informations
büro im ehemaligen Bahnhofs gebäude.
Fahrrad ab € 14, Kinderräder mit
20 und 24 Zoll € 10,
Reservierungen: 0034 654 399262.
Anspruch und Charakter: Gut gesicherter
und befestigter Radweg mit Sand und
feinem Kies. Kaum merkbares Gefälle
kurz vor Son Servera, leichte Steigung
auf dem Rückweg. Moun tainbikes oder
Trekkingbikes sind ratsam, Stadt fahrräder
sind wegen des Unter grunds eher
ungeeignet.
Markierung: Radwegschilder.
Highlights: Viele Tiere am Wegrand, das
Durchfahren des alten Bahntunnels.
Einkehr: Jeweils im Zentrum von Artà
und Son Servera.
In der Nähe: Märchenmuseum ArtArtà,
Ausgrabungsstätte Ses Païsses, Höhlen
von Artà.
218 Tour 40: Camí del Pescadors
100 m
6 km
2 h 30
ab 6
Tour 40:
Camí del Pescadors
Auf dem Küstenweg der Fischer von Bucht zu Bucht
Betlem, heute hauptsächlich vom Tourismus geprägt, jedoch von
Hotels verschont, war früher ein kleiner Fischerort. Seine Besonderheit
ist die Abgeschiedenheit: Die einzige Straße endet, kaum dass
man den Ort erreicht hat. Rechter Hand erheben sich karge Berge,
links liegt das offene Meer. Die Landzunge hinter Betlem ist fast
naturbelassen. Es gibt wenige Zeichen von Zivilisation, dafür aber
einige der schönsten Naturbuchten der Region. Wir folgen dem
Weg, den die Fischer früher jeden Tag zu ihren Booten gingen.
ALCÚDIA UND DER OSTEN
219
Wanderung: Unsere Wanderung beginnt da, wo eine Absperrung
das Ende der Straße markiert. Es gibt keine Wegweiser,
aber eine umgefallene Wanderkarte, die allerdings nur den Weg
zum Strand na Clara aufzeigt. Es ist jedoch praktisch unmöglich,
sich zu verlaufen. Auf einer leicht ansteigenden Schotterpiste
wandern wir bis zur ersten Weggabelung 1 . Links beginnt der
Abstieg zur Bucht na Clara, den wir, falls wir ihn uns zutrauen,
auf dem Rückweg nehmen. Zunächst gehen wir hier nach rechts
und laufen den breiten Küstenweg in fast gleichbleibenden Ab
TOUREN-STECKBRIEF
Anfahrt: Aus Richtung Artà die Küstenstraße
Ma12 nach Can Picafort nehmen,
jedoch vor Erreichen der Küste auf die
Landstraße rechts nach Colonia de Sant
Pere / Betlem abbiegen. Die Straße endet
im Fischerdorf. Am Straßenrand auf
der Höhe von GPS N 39°45‘16.5“, E
3°19‘13.3“ kann kostenfrei geparkt
werden.
Anspruch und Charakter: Die Tour geht
in leichtem Auf und Ab über einen breiten,
teils steinigen, teils sandigen Pfad.
Einige Abschnitte führen durch schattenspendende
Kiefernwäldchen. Der Zugang
zu Es Caló ist einfach, der Strand
jedoch steinig. S‘Arenalet de na Clara ist
zum Schwimmen und Planschen kinderfreundlicher,
da seichter und sandiger,
allerdings ist der Abstieg sehr anspruchsvoll.
Feste Schuhe und genügend Sonnenschutz
sind dringend erforderlich!
Um schmerzfrei ins Wasser zu gelangen,
sind Schwimm schuhe ratsam.
Markierung: Keine.
Highlights: Ruinen, Reste des alten
Fischerhafens Es Caló, Höhlener kun dungen
am Stand na Clara.
Einkehr: Mediterrane Küche im Restaurante
Es Caló im Ort Betlem.
In der Nähe: Märchenmuseum ArtArtà,
Ausgrabungsstätte Ses Païsses, Strände
in Colònia de Sant Pere.
240 Tour 45: Mit dem Kajak auf Schatzsuche
3 h
ab 6
Tour 45:
Mit dem Kajak auf Schatzsuche
Ein Multiabenteuer auf der Halbinsel Victòria
Diese Abenteuertour ist ein einzigartiger Ausflug für die ganze Familie,
bei der ein abwechslungsreiches Programm geboten wird.
Kajak, Höhlenerkundung, Schnorcheln und Klippenspringen sind
Teil der Challenge – das Auffinden von verlorenen Schlüsseln und
Tauchen zu einem versunkenen Schatz auch. Abgerundet wird die
Tour mit einem kleinen gemeinsamen Picknick. Zu jeder Zeit dabei
ist ein Team aus sehr motivierten und professionellen Guides, die
für die Sicherheit sorgen und viel Wissen zu Natur und Umgebung
vermitteln.
Nach dem Transfer zum Start der Tour gibt es zunächst eine kurze
Einweisung. Die Ausrüstung wird verteilt und wir kletter in die
Kajaks. Danach geht es in sicherem Abstand an der Küste entlang
bis zum Eingang der Unterwasserhöhle. Die Höhle wird über
ALCÚDIA UND DER OSTEN
241
das Land betreten. Danach geht es watend und schwimmend
durch verschiedene dunkle Kammern und Gänge in eine vom
Licht geflutete, blau leuchtende Grotte. Dort gilt es die verschwundenen
Schlüssel des Schatzes zu finden.
Nachdem wir die Höhle über einen anderen Ausgang verlassen
haben, klettern wir auf die Felsen, wo wir mit Schnorchelausrüstung
versorgt werden. Hier wird das erste Mal aus circa vier
Metern Höhe ins Wasser gesprungen und im Anschluss die Küste
nach dem verlorenen Schatz abgesucht. Nachdem er gefunden,
geborgen und mit einem der drei Schlüssel geöffnet werden
konnte, gibt es die Möglichkeit, von einer knapp acht Meter hohen
Klippe zu springen. Sobald die Gruppe wieder komplett ist,
geht es mit den Kajaks zurück zum Ausgangspunkt, wo bereits
ein Picknick vorbereitet ist.
Anfahrt: Von Port de Pollença, Alcúdia,
Port d‘Alcúdia, Playa de Muro und Can
Picafort kann der kostenlose Transfer
des Anbieters genutzt werden. Bei
Anreise aus den anderen Teilen der Insel
wird ein Treffpunkt in Alcúdia mitgeteilt.
Die GPSKoordinaten dazu werden
mit der Buchungsbestätigung versandt.
Anspruch und Charakter: Leichtes, aber
spannendes Abenteuer auf dem Wasser,
in einer Höhle und an Land. Die Strecke
mit dem Kajak ist überschaubar und
wird von einem Motorboot begleitet.
Der Zugang zur Unterwasserhöhle ist
versteckt, aber ohne Schwierigkeiten zu
meistern. Die Sprünge von den Klippen
sind optional. Auf der gesamten Tour
sind Schwimmweste und Helm Pflicht.
Die Ausrüstung wird komplett gestellt.
Erfahrungen mit Kajak und Schnorchel
TOUREN-STECKBRIEF
sind keine Voraussetzungen. Anfänger
werden professionell eingewiesen. Ein
Erwachsener kann mit bis zu zwei
Kindern in einem Kajak fahren. Die Kinder
müssen sicher schwimmen können.
Preise und Reservierungen: € 59, Kinder
6 – 11 Jahre € 43, Kinder unter 6
Jahre nur nach Absprache zum vollen
Kinderpreis. Im Preis inbegriffen sind
die gesamte Ausrüstung, Fotos vom
Ausflug und ein Picknick. Reservierungen
über www.thechallengemallorca.com,
Tel. 0034 615 106312 (auch auf deutsch).
Highlights: Die blau leuchtende Unterwasserhöhle
und der versunkene Schatz.
Einkehr: Ein kleines Picknick am Ende
der Tour gehört zum Programm.
In der Nähe: Altstadt und römisches
Forum in Alcúdia, Strände von Alcúdia
und Muro.
Harsche Klippen, duftende Pinienwälder, malerische
Dörfer und weite Strände – Mallorca hat tolle Plätze
für jeden Geschmack. Familien können hier Sonne und
Sand am Mittelmeer genießen, aber auch mit unseren
Wanderabenteuern die stilleren Winkel der Insel
erkunden. Unsere Streifzüge führen am Meer entlang,
vorbei an Piratenwachtürmen und mittelalterlichen
Burgen, zu magischen Quellen und skurril geformten
Felsen, hinab in Höhlen und in die Berge.
DAS GIBT , S HIER ZU ENTDECKEN
› 45 Wander- und Entdeckertouren mit Kindern:
Auf Klippenwanderungen, Bergtouren und Radaus flügen
besuchen wir Ruinen, radeln durch ein Sumpfgebiet,
gehen auf Tuchfüh lung mit den Nachfahren der Dinosaurier
auf der Drachen insel, erforschen naturbelassene
Strände und entdecken dabei die Natur und die Kultur
der Insel Mallorca.
› Kindgerechte Infos zu Natur, Umwelt und Kultur.
› Die schönsten Strände, familienfreundliche Ausflugsziele,
Museen und Parks.
› Alternative Übernachtungsmöglichkeiten in Burgen
und Klöstern oder auf dem Zeltplatz.
www.naturzeit-verlag.de
ISBN 978-3-944378-30-5
€ 18,00 [D]