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20 | brett vorm kopf<br />

MAUER*<br />

PAUER<br />

Stasichef Erich Mielke war sie unheimlich,<br />

aber er konnte sie nicht aussprechen. Über<br />

„Meil-Art“ meckerte er, wenn er Mail-Art<br />

meinte. Rund 1000 solcher künstlerischer<br />

Postkarten schickten sich 1985/86 Hei<strong>de</strong>lberger und Ost/West-Berliner Jungkünstler, darunter viele Schüler,<br />

im 25. Lebensjahr <strong>de</strong>r Mauer hin und her. Die Mauer-Collagen wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>m Titel „Mauerpauer“ im<br />

Nachbarpostfach <strong>de</strong>r Ständigen Vertretung im Postamt am Halleschen Ufer gesammelt. Der tiefgründige<br />

Sinn: was man auf die Schippe nimmt, ist schon untergraben. Der Ausgangspunkt: Je<strong>de</strong>r Mensch ist<br />

Mauerbauer, zumin<strong>de</strong>st seiner im Kopf. „Mauerpauer“ wollte die Wän<strong>de</strong> zum wackeln bringen, ob<br />

sie chinesisch, ost<strong>de</strong>utsch, psychologisch, politisch, im Herzen o<strong>de</strong>r Normen aus Stahlbeton sind. Alle<br />

eingesandten Karten aus West und Ost wur<strong>de</strong>n am 13. August 1986 entlang <strong>de</strong>r Mauer am Potsdamer Platz<br />

unter freiem Himmel ausgestellt und ein halbes Jahr später im Hei<strong>de</strong>lberger Kunstverein. Die ungewöhnliche<br />

Ost-West-Aktion hatte umwerfen<strong>de</strong>n Erfolg: drei Jahre und drei Monate später war die Mauer weg…<br />

das war staeffi...<br />

ein projekt von<br />

politik <strong>orange</strong>

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