MLL Ausgabe 6 April 2021
Interaktives Magazin. Hier schreiben Leser*innen Geschichte - Story of My Life
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Ich begegnete dabei dem<br />
Duft ihrer Melodie aus der<br />
Kindheitstraumzeit dort am<br />
See mit dem moorweichen<br />
kupferglänzenden Wasser, den<br />
hellhäutigen Birkenwäldern<br />
und den ach so wohlwollenen<br />
Freunden von meinem Großvater<br />
Ukki, meiner Großmutter Mummi<br />
und meiner Eltern. JA, ich wollte<br />
dort mit den einheimischen<br />
Kindern und mit den alten<br />
Finnen in ihrer Muttersprache<br />
sprechen können und ihnen<br />
verständnisvoll in ihren Alltag<br />
folgen, im Steinofen Pirakka<br />
backen, in der Sauna Löyly<br />
machen und schwitzen nicht nur<br />
im Sommer. Ich blieb zwei Jahre<br />
im alten Holzhaus, was meine<br />
Großeltern vor vielen Jahren<br />
einer Bauernfamilie abkaufte.<br />
Bleibe in der Stille Kareliens,<br />
nahe der russischen Grenze,<br />
wo auch meine Eltern vor der<br />
Familiengründung für eine Zeit<br />
verweilten.<br />
Im Winter zog ich dann in<br />
die Stadt Joensuu unter die<br />
Menschen, denn schlafende<br />
Bären sind keine guten<br />
Sprachlehrer und das Alleinsein<br />
war nicht meine einzige Heimat,<br />
da gab es ja doch auch die<br />
Menschen. Mit ihnen hieß es<br />
Piimä trinken, Pulla teilen und mit<br />
nach feuchtem Wald duftenden<br />
Puolukkapuuro löffeln, einem<br />
warmen Brei aus Preiselbeeren.<br />
Schreiben lernte ich mit einer<br />
Erstklässlerschulfibel voller<br />
Zeichnungen, Sprechen konnte<br />
ich immer wieder mit der<br />
Leser*innen Geschichte<br />
schreiben uns Bei<br />
Leser*innen Geschichte<br />
The<br />
Story<br />
OF MY<br />
LIFE<br />
Mach mit,<br />
sei dabei!<br />
punatukkainen großherzigen<br />
Raija üben und mit einem<br />
zweijährigen Matti wie aus dem<br />
Bilderbuch.<br />
Jetzt breche ich wiederholt auf,<br />
bin eine erwachsene Frau, seit<br />
einigen Jahren von dem Vater<br />
meiner Kinder geschieden und<br />
seit einiger Zeit arbeitslos. Vor<br />
zwei Monaten hat die Flut dann<br />
noch meinen Hof überschwemmt<br />
und nahm hinweg „die Leichen“<br />
aus dem Keller meines Hauses.<br />
Ich bin reif und so frei. Das Leben<br />
hat mich mit allerlei Tränen<br />
gewaschen und gereinigt.<br />
Um mich herum und hinter<br />
meinem Rücken gab es Worte: Sie<br />
verweigert Versöhnung. Sie redet<br />
ihre Geschwister schlecht. Sie<br />
tut nicht das, was sie sagt,... und<br />
letztendlich auch direkt in mein<br />
Gesicht: “Du bist eine faule Sau.<br />
Wie gehst Du mit Deiner Mutter<br />
um?“<br />
Genug der Feuerprobe. Selbst<br />
mein Verständnis für die<br />
Situationen, aus denen solche<br />
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