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greenup #10 Leseprobe

Das Zukunfts-Magazin für einen nachhaltigen Lebensstil.

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Nachhaltiger leben!

Langfristig denken,

ethisch investieren

Welche Möglichkeiten bieten ETFs?

I 44

Der Low-Waste-Weg

Ideen fürs Badezimmer

und die Schönheit

I 12

VIELFALT

FIRST

Biodiversität:

die Basis unseres Seins

I 16

#10

Mai – Oktober

€ 6,00

10

4 190954 506003


56 LINSEN: EINE GUTE WAHL

Die Hülsenfrucht bringt größten Nutzen für alle. Wir haben

die Schwäbische Alb besucht und uns den dortigen

Linsenanbau mit den Landwirten vor Ort angeschaut

© Volodymyr Goinyk/Shutterstock.com

6 FÜR DIE (GANZ) KLEINEN

Nachhaltige Kleidung, von Hand gefertigt und ökologisch –

das passt gut auf Babys zarte Haut. Wer möchte seinen

Lieben schon diesen Komfort vorenthalten?

© Petit Cochon © Martin Egbert

16 ARTENREICHTUM SCHÜTZEN

Covid-19, Rezession, Klimawandel – wir fürchten uns noch

nicht genug: Kollabiert die Biodiversität in Ökosystemen,

wird der Bildschirm schwarz. Doch es gibt Hoffnung. Was

Artenvielfalt leistet und was sie bedroht. Wie wir Arten erfassen

und was wir zu ihrem Schutz beitragen können

40 ACHT SMARTE KONZEPTE

Nepalesische Waschnüsse zu Spülmittel, Geschlechtsbestimmung

im Hühnerei, digitaler Kassenbon ohne Papier: Diese

engagierten Start-ups tragen ihre Ideen und Produkte in die Welt

© Seepje

4


greenup | INHALT

FASHION

BEAUTY

STORY

3 EDITORIAL

6 KRABBELSCHUH UND STRAMPELSACK

EIN BLICK AUF NACHHALTIGE BABYKLEIDUNG

8 DEIN LIEBLINGSPULLI, DEIN SOMMERKLEID

BEQUEMER STYLE IM HOMEOFFICE

10 FUSSPFLEGE UND LOW-WASTE-KONZEPTE

PRODUKTE UND TIPPS FÜR DEINEN ALLTAG

16 BIODIVERSITÄT: UNSER WERTVOLLSTER SCHATZ

ARTENREICHTUM KREIERT, BEWAHRT, SCHÜTZT

URBAN LIFE

30 VISION FÜR EINE PARISER PRACHTSTRASSE

MEHR LEBENSQUALITÄT AUF DEN CHAMPS-ÉLYSÉES

32 ARTENVIELFALT IM GARTEN – DIY-PROJEKTE

BAUE INSEKTENHOTELS UND BIENENTRÄNKEN

36 GUERILLABOTANIKER UNTERWEGS

BEWAFFNET MIT KREIDE UND KNOW-HOW

STARTUP

40 DIGITALER BON STATT ANALOGER KASSENZETTEL

ALLE EINKÄUFE IN EINER APP

42 WAS IST DRIN, HENNE ODER HAHN?

EIN VERFAHREN GEGEN DAS KÜKENTÖTEN

INVESTMENT

44 GRÜN MIT LANGFRISTIGEN RENDITEN

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETEN ETFs?

MOBILITY

FOOD

48 WIE SEHEN DEINE REISEPLÄNE AUS?

ZIELE UND WEGE NACH SLOW-TRAVEL-ART

52 URLAUB IN NACHHALTIGEN HOTELS

ZWISCHEN HARZ, OSTSEE UND SCHWARZWALD

54 KRÄUTER RÄUCHERN

ALTHERGEBRACHTE TRADITION MIT WIRKUNG

56 COMEBACK DER HEIMISCHEN LINSE

WIE EIN GEMÜSE MENSCH UND NATUR BEGEISTERT

60 AUS DER VEGANEN BACKSTUBE

ALLES WAS SPASS MACHT BIS 42 GRAD

64 EDLE TROPFEN AUS GUTEN LAGEN

WEINEMPFEHLUNGEN VON FAIR‘N GREEN

NAVIGATOR

65 IMPRESSUM / ABONNEMENT

66 VORSCHAU

5


AUCH MODE

IST EINE GENERATIONENFRAGE

Text: Christa Roth

KIND UND GLEICHZEITIG UMWELT

MITBEDENKEN: DIES KANN,

MUSS ABER NICHT MÜHSELIG SEIN

BEINFREIHEIT

FÜRS BABY

Handgemacht aus Deutschland, auf ökologischer Basis und damit so

nachhaltig wie fair produziert – das sind die Strampelsäcke aus Bio-

Baumwolle von petit cochon. Ob Blaubeere, Kurkuma, Rosé, Aqua

oder Jade: Auch farblich bleiben keine Wünsche offen. Einfach

überziehen und 49 cm lang Wärme spenden. € 30

petit-cochon.de

COOL UND

ROBUST

Vom nachhaltigen Brand Band of Rascals gibt’s coole

Mode für freche Jungs: Zum Beispiel das Alpaka Shirt,

erhältlich in den Farben Blau und Rost (Größen 98 bis

164). Gefertigt in Portugal aus Bio-Baumwolle und

GOTS-zertifi ziert. Ohne chemische Waschung, für

Allergiker geeignet. € 15,50

band-of-rascals.com

VON HANS☺

FÜR HÄNSCHEN

Erste Schritte sollten nicht nur wohl

bedacht sein, sondern auch: sitzen. In

den Krabbelschuhen von Hans Natur

gelingt Letzteres dank der gestrickten,

GOTS-zertifi zierten Babyschuhe ganz

sicher. Mit Bündchen und Holzknöpfen

dekoriert, punkten sie v.a. durch luftdurchlässige,

hypoallergene Naturfaser. € 14,95

hans-natur.de

Illustration (Wolken): © Hulinska_Yevheniia/iStockphoto

6


www.zetb.de

DIE NEUE

DREI

FALTIG

KEIT

Eine Jacke, zwei Einsätze, drei clevere Tragemöglichkeiten.

Mit dem mamalila-Prinzip lässt

sich ebenso gut während der Schwangerschaft

wie mit dem Neugeborenen ein auch sonst formschönes, wetterfestes Kleidungsstück

vielseitig und unkompliziert nutzen. Überwiegend aus Bio-Baumwolle und recyceltem

Polyester. Wir fi nden: funktional und feminin – fabelhaft! € 269

mamalila.de

ABSOLUT

FLAUSCHIG


VIELFALT

FIRST

Das Leben in Hülle und Fülle – unser wertvollster

Schatz. Biodiversität ist in unserer Mitte angekommen.

Sie ist existenziell, komplex und längst keine

Selbstverständlichkeit. Was Artenvielfalt für uns bedeutet

und wie sie erfasst wird. Wie wir sie gefährden

und was jeder zu ihrem Schutz beitragen kann

Text: Jochen Korte

16


greenup | STORY

© Anatolii © LedyX/Shutterstock.com

Riepin/Shutterstock.com © Löffel: rangizzz/Shutterstock.com

17


STARTUP

Digitaler Finanzbegleiter

Gedruckte Kassenbelege sorgen für vollgestopfte Geldbeutel und verschmutzen die

Umwelt, sind aber kein sinnloser Papierkram. In ein digitales Zahlungssystem eingebettet,

verhelfen sie zu mehr Transparenz innerhalb der eigenen Finanzen. App sei Dank!

Kassenbelege ade? Nicht wenigen

käme das ziemlich gelegen.

„Bei einer durchschnittlichen

Bonlänge von 20 Zentimetern

und 20 Milliarden Einkäufen pro Jahr

bedrucken wir jährlich vier Millionen

Kilometer Bonpapier beziehungsweise

13.423 Bäume“, rechnete einer der

Gründer des niedersächsischen Startups

epap 2020 öffentlich vor. Geht es

nach den Hannoveranern, soll es bald

keine papiernen Bons mehr geben –

trotz „Belegausgabepflicht“.

Derzufolge gilt in Deutschland seit

Januar 2020 die Regelung, jeglichen

Bezahlvorgang per Bon zu dokumentieren.

So soll Steuerbetrug in bargeldintensiven

Branchen verhindert

werden. Dass aber selbst für Kleinstbeträge

beim Bäcker ein Kassenbeleg

fällig wird, machte die Angelegenheit

schnell zum Ärgernis. „Umfragen zeigen,

dass neun von zehn Bons nach

dem Ausdruck direkt im Müll landen“,

sagt epap-Sprecherin Ruth Rottwitt.

„Dabei gibt es eine technologische Alternative,

die auch ökologisch ist.“

epap will Bons nicht abschaffen, sondern

setzt seit 2019 auf deren digitale

Version. Das Ziel: Kassenzettel via App

im Smartphone sammeln. Neu ist die

Geschäftsidee nicht und Konkurrenten

gibt es einige. So versuchen sich auch

Wunderbon, Greenbill und Anybill an

vielversprechenden Lösungen, entgegen

aller Skepsis. Noch 2014 musste das

Karlsruher Start-up Reposito mangels

Einnahmen aufgeben. Jetzt aber scheint

die Zeit reif, in Sachen Finanzen mehr

Digitalisierung zu wagen.

Edeka, Rewe oder auch Ikea bieten

längst digitale Belege an, etwa im

Rahmen ihrer Payback-Systeme. Doch

sich für jedes Geschäft auf ein eigenes

Programm mit neuer Handhabung einlassen?

„Das ist nicht wirklich nutzerfreundlich“,

kritisiert Rottwitt. epap

will langfristig „überall, an sämtlichen

Kassensystemen anwendbar, das heißt

mit allen Anbietern kompatibel sein.“

Verkaufsstellen, an denen epap-User

ihre Bons direkt über die App generieren

können, finden sich deutschlandweit

ca. 4.500 – wie die dazugehörige

Karte zeigt. Nutzbar ist epap auch

darüber hinaus. Alternativ lassen sich

QR-Codes ablesen oder bereits gedruckte

Belege scannen und in der App

speichern.

FÜR DIE ZUKUNFT BRAUCHT ES

KLARHEIT STATT ZETTELCHAOS

Für die Verbraucher sind die Anwendungen

bis auf ein Feature zu einmalig

1,99 Euro kostenlos. Auf der Händlerseite

wollen die epap-Entwickler

durch Kooperationen Geld verdienen.

Hier lautet die Devise: Bepreist wird

auf Basis verschiedener Branding-

Pakete sowie nach Anzahl der angeschlossenen

Filialen. Keine schlechten

Aussichten bei geschätzt einer Million

in Deutschland vorhandenen Kassenterminals.

Mockups und Foto: © epap

40


greenup | STARTUP

Vom Angebot, die einheitlich gehaltenen

Digitalbons künftig individuell in

markenspezifischen Farben und Logos

der Partner auszugeben oder mit zusätzlichen

Hinweisen wie etwa Rabattaktionen

zu versehen, verspricht man sich ein

fortlaufendes Preismodell. Hauptsache,

die Lesbarkeit der entscheidenden Angaben

bleibt bestehen, um sie anschließend

weiterzuverarbeiten.

DAS VERSPRECHEN: DATENSCHUTZ

GEHT VOR DATENSCHATZ

Wen eine solche Herangehensweise

nicht überzeugt – vorrangige User der

App sind zwischen 20 und 35 sowie

älter als 60 Jahre – den erinnert Ruth

Rottwitt an das ungenutzte Potenzial

für die private Finanzübersicht. „Mit

Kassenbelegen lässt sich nicht nur

sehen, wo ich was gekauft habe. Im

epap-Format lassen sich auch Sparmöglichkeiten

vergleichen.“ So können

Ausgaben in einem digitalen Haushaltsbuch

kategorisiert werden, für

einen zusätzlichen Mehrwert in der

eigenen Datenorganisation.

Bei sensiblen Informationen liegt die Frage

nach dem Datenschutz auf der Hand.

Obwohl keine personifizierten Kundendaten

jenseits des Bezahlvorgangs an

Händler gelangen, wie versichert wird,

lässt sich dank der Digitalisierung auch

anonymes Kaufverhalten leichter auslesen

und zum Beispiel für Werbezwecke

nutzen. Für epap selbst verweist Rottwitt

auf die verschlüsselte Datenanalyse

durch automatisiertes Machine Learning,

um das optimale Funktionieren

des Systems zu trainieren. „Etwa die

Produkterkennung, um die gewünschte

Kategorisierung zu verbessern. Ansonsten

haben wir keine Einsicht.“

Tatsächlich testen viele User die App

zunächst mit einem anonymen Gastzugang,

bevor sie sich ein personalisiertes

Profil erstellen. Allerdings werden Belege

bei einem Handywechsel nur mit

einem regulären Account gesichert, der

auch sonst ein paar mehr Features bietet.

Auf Dauer soll dazu die Möglichkeit

gehören, die App mit dem eigenen

Bankkonto zu verknüpfen.

Trotz der ausgesprochenen Serviceorientierung

will das Start-up nicht nur

als Finanzbegleiter, sondern mit Nachhaltigkeit

punkten: Vermüllung durch

Bons aus schädlichem Thermopapier

soll der Vergangenheit angehören und

stattdessen Bäume gepflanzt werden –

mithilfe der epap-Community. •

© Paula Keen

Die epap Gründer: Jannis Dust, Gerd

Trang, Fabian Gruß und Sebastian

Berger (v.l.)

Text: Christa Roth

EUKALYPTUS ZUM SCHLAFEN

Bettwäsche aus Baumwolle? Damit

soll Schluss sein. hig & chic setzt eher

auf nachhaltig angebaute Eukalyptusbäume.

Lyocell, die daraus gewonnene

Zellulosefaser, bildet die Grundlage für

den Stoff Tencel, der 50 Prozent mehr

Feuchtigkeit aufnimmt als Baumwolle

und antibakteriell wirkt. Direkt online

beim Start-up gekauft, kosten die Sets

weniger als vergleichbare Tencel-Ware

im Handel und können zwei Monate

lang getestet werden. higandchic.com

© Tom Gärtner

© Seepje

WASCHKRAFT AUS NEPAL

Wasch- und Spülmittel, Allzweckreiniger

... viele Haushaltshelfer enthalten

Chemie oder Erdöl – zum Schaden für

Umwelt und Gesundheit. Die zertifi zierten

Produkte des holländischen Start-ups

Seepje sind fast komplett natürlichen Ursprungs:

Die schäumenden Fruchtschalen

von Waschnüssen aus dem Himalaya

entfernen Flecken ohne synthetische Zusätze.

Mittlerweile lokal erhältlich in sechs

Ländern, gibt es Seepje in Deutschland

u.a. bei dm. seepje.de

MÖBELRETTER VERSUS SPERRMÜLL

Abholen, restaurieren und wiederverkaufen

von altem Mobiliar ist für die Kölner

Möbelkiste Vom Dabberg das Rezept

schlechthin gegen die herrschende

Wegwerfkultur. Formschönes Massivholz

aus Eiche und Buche statt beklebter

Spanplatten fi nden sich auf dem

gleichnamigen Instagram-Profi l. Preise

müssen direkt angefragt werden. Online

oder im Hinterhofl aden, wo auch Textil

und Bilder zu haben sind: von Donnerstag

bis Samstag. vomdabberg.de

© Vom Dabberg

41


NEXT

Wie werden wir 2050 satt?

Ernährungswende: In 30 Jahren leben schätzungsweise zehn Milliarden

Menschen auf dem Planeten. Sollen alle gesund und nachhaltig ernährt werden,

muss sich unser Pro-Kopf-Konsum von Gemüse und Obst verdoppeln

und der Fleischkonsum eines Großteils der Erdbewohner um weit über die

Hälfte reduzieren, sagen Ernährungsforscher. Den enormen Ressourcenverbrauch,

der durch die Produktion tierischer Proteine verursacht wird,

können wir uns nicht mehr leisten. Eine pfl anzenbasierte Ernährungsweise

für alle Menschen steht auf dem Plan. Wie kann eine gesunde Nahrung

aussehen? Welche verzehrbaren Pfl anzen können effi zient genug Biomasse

aufbauen? Welche halten Dürren, Versalzung und Überschwemmungen

am besten Stand? Welche Flächen und Anbausysteme kommen infrage?

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe

greenup #11 – ab 05.11.2021 im Handel

© Habib farindra/Shutterstock.com

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