FIETE-01-2021
FIETE-01-2021
FIETE-01-2021
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003<br />
MOIN LIEBE STUDIS!<br />
EDITORIAL<br />
Wenn ich später mal Kinder habe, dann werde ich<br />
ihnen vor allem einen Rat mit auf den Weg geben:<br />
„Genießt eure Studienjahre. Genießt jeden einzelnen<br />
Tag davon. Verfolgt aufmerksam eure Vorlesungen,<br />
aber schwänzt sie ab und zu. Saugt das neue<br />
Wissen auf, aber vergesst es auch am Wochenende<br />
einfach mal. Feiert euer Leben, eure Freund*innen,<br />
eure Chancen. Denn diese Zeit ist unvergesslich.“<br />
Nun ist es zwar so, dass ich selbst gerade erst in die<br />
30iger Jahre einsteige und dennoch: Die Studienzeit<br />
ist die beste meines Lebens gewesen.<br />
Auch wenn in den vergangenen Monaten das<br />
Studieren anders war als das, was wir alle bisher<br />
kannten, so eröffneten sich doch auch Möglichkeiten.<br />
Projekte wurden digitaler, Verbindungen<br />
internationaler, Prüfungen individueller. Auch wir<br />
bei <strong>FIETE</strong> mussten umdenken: Was können wir<br />
euch für dieses Semester mit auf den Weg geben?<br />
Heraus kam dabei: ‘ne ganze Menge.<br />
Wir haben für euch zum Beispiel einen Blick in die<br />
Zukunft geworfen. Im Titelthema fragen wir uns<br />
auf vielen Seiten: Wie werden wir uns ernähren und<br />
welche Alternativformen gibt es bereits?<br />
Von Selbstanbau über Foodsharing bis hin zu<br />
Microlandwirtschaft ist so vieles möglich.<br />
Viele Möglichkeiten sehen wir übrigens auch in<br />
eurem Studium. Eigene Projekte auf die Beine<br />
stellen wie das Retten von Bienen (Seite 32) oder<br />
das Ermöglichen eines Auslandsaufenthaltes trotz<br />
Corona (Seite 38) sind nur zwei der spannenden<br />
Themen, über die man in Ruhe mal nachdenken kann.<br />
Und apropos Nachdenken: das müsst ihr sicherlich<br />
auch, wenn es um Steuern und Finanzen geht. Zum<br />
Glück versorgen wir euch in dieser Ausgabe mit Tipps<br />
und Tricks von echten Profis (ab Seite 52).<br />
Doch damit ist natürlich noch lange nicht Schluss,<br />
denn die Seiten sind vollgepackt mit vielen<br />
weiteren spannenden Fragen, zum Beispiel „Wie<br />
wollen wir eigentlich leben?“ ab Seite 74 und<br />
„Wie verbringen wir den Sommer in Kiel?“<br />
(Seite 66 und ab Seite 88).<br />
So oder so werdet ihr in dieser brandheißen<br />
<strong>FIETE</strong>-Ausgabe viel zum Staunen, Schmunzeln<br />
und Schmökern finden.<br />
Wir wünschen viel Freude beim Lesen,<br />
Ramona Dabringer und<br />
die <strong>FIETE</strong>-Crew<br />
Die <strong>FIETE</strong>-Crew: v. li.: Kristina, Sina, Judith,<br />
Marleen, Mirjam, Sebastian, Jörg, Kathrin, Anne,<br />
Nadja, Markus, Gina und Mona<br />
Übrigens: Für das Team-Foto waren wir im letzten<br />
Jahr zu Gast auf der „Jachara“. Der Traditionssegler<br />
ist entlang der norddeutschen Ostseeküste und<br />
in der dänischen Südsee unterwegs. Auch unter<br />
aktuellen Bedingungen könnt ihr die „Jachara“ für<br />
kleine Feste und Ausflüge chartern, einfach die Crew<br />
kontaktieren und besprechen, was aktuell möglich<br />
ist: www.jachara.de<br />
SoSe <strong>2021</strong>
004<br />
INHALT<br />
052<br />
Alles, was ihr beim Thema<br />
Steuern und Finanzen<br />
beachten müsst<br />
066<br />
Entspannung an der Kiellinie: im<br />
Sommer eines unserer Must-Dos<br />
090<br />
Auf in eine spannende<br />
Zeitreise im Freilichtmuseum<br />
Molfsee<br />
074<br />
Wisst ihr, wie ihr in<br />
Zukunft leben wollt?<br />
Vielleicht ja in einem<br />
Wohnprojekt?<br />
082<br />
Die Geschichte in Bildern:<br />
Hansa48 damals und heute<br />
038<br />
Ab in den Süden!<br />
Natürlich zum Studieren.<br />
Wie das in Coronazeiten<br />
geht? Das lest ihr hier!<br />
032<br />
Bienen retten mit Pilzsud: dank einer<br />
Gruppe Studierenden bald real<br />
SoSe <strong>2021</strong>
005<br />
INHALT<br />
INHALT<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
FEED THE FUTURE WORLD<br />
<strong>01</strong>0 Insection – sind Mehlwürmer die Rettung?<br />
<strong>01</strong>2 Nachhaltige Landwirtschaft: Visionen und Ideen<br />
<strong>01</strong>6 Möglichkeiten der Microlandwirtschaft<br />
<strong>01</strong>8 Vegetarisch oder vegan: Ja, aber wie?<br />
020 Die besten Tipps für unverpacktes Shopping<br />
022 Einfach selbst anbauen<br />
024 Lebensmittelverschwendung: Zahlen & Fakten<br />
026 Containern – Diebstahl oder Heldentum?<br />
UNIVERSUM<br />
ABSCHLUSS: KANN WAS.<br />
032 Studiprojekt: Protect Planet Bee<br />
034 Zweisam statt einsam<br />
035 Sportangebote für Kieler Studis<br />
038 Trotz Corona ins Auslandssemester?<br />
040 Hochschulnews<br />
042 Lord of Computer: Markus Schack im Portrait<br />
044 Studiencheck:<br />
Sustainability, Society and the Environment<br />
AN DIE ARBEIT<br />
WOHNEN IST NICHT GLEICH WOHNEN<br />
074 Alternative Wohnprojekte in und um Kiel<br />
076 Leben im Studentenwohnheim Altenholz<br />
080 WG als Lebensideal<br />
082 Besetzung der Hansa48<br />
084 So mistet ihr richtig aus<br />
RAUS AUS KIEL<br />
088 Kunst am Strand<br />
089 So lebt es sich auf dem Land<br />
090 Beeindruckendes Jahr100Haus<br />
092 Let's go to the beach: Strandguide <strong>2021</strong><br />
094 Radtouren: Auf in den Sattel<br />
GOODIES<br />
003 Editorial<br />
004 Inhaltsverzeichnis<br />
006 Impressum<br />
096 Save the date<br />
098 Was noch zu sagen wäre …<br />
Fotos: Finja Schulze, Poike / iStock / Getty Images Plus; urbazon/ E+/ Getty Images<br />
„ARBEIT NERVT!“ – NEE, NICH‘ IMMER<br />
049 Die absurdesten Studijobs<br />
052 Wie geht das eigentlich mit diesen Steuern?<br />
054 Alles über BAföG<br />
055 Studis helfen Schüler*innen<br />
061 Was ‘ne Ehre: Ehrenamt in Kiel<br />
KIELERLEBEN<br />
LEBEN AN DER KÜSTE<br />
066 Hotspot Kiellinie<br />
068 Kennt ihr die schon?<br />
Kieler Straßennamen von großen Frauen<br />
071 Auf zur Hafenrundfahrt!<br />
072 Fair shoppen dank Second Hand<br />
008<br />
Titelthema: Die Ernährung der Zukunft. Erfahrt, welche<br />
Möglichkeiten es gibt und welche noch kommen werden<br />
SoSe <strong>2021</strong>
006<br />
AUS DER R EDA KTION<br />
DIE GEMEINSAMKEIT VON<br />
BARILLA UND SPOTIFY<br />
Pasta al dente oder lieber weich gekocht? Diese Diskussionen<br />
haben nun ein Ende … Denn Barilla hat die perfekte Lösung, damit<br />
ihr eure Nudeln beim nächsten Mal auf die Sekunde genau kocht.<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>FIETE</strong> ist das kostenlose Campus-Magazin<br />
von KIELerleben und erscheint zweimal im Jahr<br />
zum Semesterbeginn.<br />
Verlag:<br />
falkemedia Regional GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Jörg Stoeckicht (V. i. S. d. P.)<br />
Tel.: (0431) 20 07 66 61<br />
j.stoeckicht@falkemedia.de<br />
An der Halle 400 #1, 24143 Kiel<br />
HRA 8781 KI Amtsgericht Kiel<br />
Fotos: Boris Jovanovic / Getty Images; Barilla Top Hits Spaghetti / Spotify<br />
Druck:<br />
Frank-Druck, Preetz<br />
Redaktionsleitung:<br />
Ramona Dabringer<br />
<strong>FIETE</strong>-Redaktion:<br />
Ramona Dabringer, Gina-Maria Kock,<br />
Judith Rödger, Sebastian Schulten, Mirjam Stein,<br />
Kathrin Wesselmann, Sophia Windisch<br />
Anzeigen- & Mediaberatung:<br />
Gesa Butenschön, Tel.: (0431) 20 07 66 64<br />
E-Mail: g.butenschön@falkemedia.de<br />
Lennart Lizarzaburu, Tel.: (0431) 20 07 66 8 13<br />
E-Mail: l.lizarzaburu@falkemedia.de<br />
Frank Barghan, Tel.: <strong>01</strong>72 315 10 40<br />
E-Mail: f.barghan@falkemedia.de<br />
Jörg Stoeckicht, Tel.: (0431) 20 07 66 61<br />
j.stoeckicht@falkemedia.de<br />
Layout, Illustrationen & Bildbearbeitung:<br />
Marleen Osbahr<br />
Titelfoto:<br />
Rawpixel/Adobe Stock<br />
Vertrieb:<br />
<strong>FIETE</strong> wird normalerweise zum Semesterbeginn<br />
in den Mensen der Kieler Hochschulen verteilt<br />
und ist an über 150 Auslegestellen im Stadtgebiet<br />
erhältlich. In Zeiten von Corona verteilen wir in<br />
Studentenvierteln, Kneipen und Restaurants.<br />
Ob Spaghetti, Fusilli, Penne oder<br />
doch Linguine – es gibt kaum<br />
einen Menschen, der Nudeln<br />
nicht gerne mag. Man kann<br />
nahezu alles dazu essen, ob<br />
Carbonara, Bolognese oder doch<br />
nur Tomatensoße aus dem Tetra<br />
Pak. Doch worüber sich schon<br />
seit jeher gestritten wird, ist die<br />
Kochzeit. Ob die eine Person die<br />
Spaghetti lieber auf die Sekunde<br />
genau al dente isst, oder die<br />
andere Person die Nudeln lieber<br />
weich kocht, weil die Zeit ein<br />
wenig aus den Augen verloren<br />
wurde.<br />
Falls euch das bekannt vorkommt,<br />
haben wir die perfekte<br />
Lösung: die Nudelplaylists von<br />
Barilla auf Spotify. Für die verschiedenen<br />
Nudelsorten und<br />
Garzeiten hat Barilla nun Playlists<br />
mit verschiedenen Songs<br />
erstellt, wie zum Beispiel „Best<br />
Song Penne” oder „Top Hits<br />
Spaghetti”, die genau so lang<br />
gehen, wie die Nudeln kochen<br />
sollen. Dann müssten sie nahezu<br />
perfekt sein.<br />
Ganz nebenbei bringen die<br />
Nudelplaylists euch in die perfekte<br />
Stimmung, um ein leckeres<br />
Abendessen zu genießen.<br />
Es sind nicht nur italienische<br />
Klassiker dabei, sondern auch<br />
Lieder von den Beatles, Jay-Z<br />
oder Shawn Mendes.<br />
In Zukunft muss man sich<br />
also weniger Gedanken um das<br />
Kochen an sich machen, sondern<br />
viel eher um das leckere Essen<br />
oder die Menschen, mit denen<br />
man gemeinsam isst. Na dann:<br />
Buon appetito!<br />
Erscheinungstermine:<br />
Die <strong>FIETE</strong>-Ausgabe 02/21 erscheint am 1. Oktober,<br />
Anzeigenschluss ist am 28. September.<br />
Für unverlangt eingesandte Bilder und<br />
Manuskripte keine Haftung. Eine<br />
Veröffentlichungsgarantie kann nicht<br />
gegeben werden.<br />
<strong>FIETE</strong> (www.fiete-kiel.de)<br />
KIELerleben (www.kielerleben.de)<br />
RENDSBURGerleben (www.rendsburgerleben.de)<br />
Lebensart im Norden (www.lebensart-sh.de)<br />
WWW.<strong>FIETE</strong>-KIEL.DE<br />
© <strong>2021</strong> by falkemedia.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
www.falkemedia.de<br />
SoSe <strong>2021</strong>
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Kiel-Souvenirs, Events, Unterkünfte und vieles mehr:<br />
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WELCOME CENTER KIELER FÖRDE UND<br />
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TOURIST-INFORMATION HEIKENDORF<br />
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Stresemannplatz 1–3, 24103 Kiel<br />
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Strandweg 2, 24226<br />
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Heikendorf<br />
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Tel: 0431-679100<br />
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008<br />
good food, good mood<br />
SoSe <strong>2021</strong>
009<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
WER SOLL EIGENTLICH DIE<br />
WELT ERNÄHREN?<br />
<strong>01</strong>0 Sind Mehlwürmer unsere Rettung?<br />
<strong>01</strong>2 Nachhaltige Landwirtschaftsformen …<br />
<strong>01</strong>6 … und Microlandwirtschaft<br />
<strong>01</strong>8 Bienen und Blumen:<br />
Tipps zu Vegetarismus & Veganismus<br />
020 Unverpackt shoppen in Kiel<br />
022 Selbstverpflegung und Selbstanbau<br />
024 Zahlen für die Tonne<br />
026 Interview: Wieso containern?<br />
028 So kauft ihr nachhaltig ein<br />
Foto: Rawpixel.com / Adobe Stock<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>0<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
FEED THE WORLD.<br />
OR NOT?<br />
Immer mehr Menschen. Mehr Nahrung. Mehr Energie. Mehr Werkstoffe.<br />
Mehr, mehr, mehr. Aber zu wenige Ressourcen. Viel zu wenige. Doch<br />
was tun? Der Bedarf an Lösungen zu den Themen Energieeffizienz,<br />
ressourcensparende Roh- und Werkstoffe und auch Lebensmitteln ist<br />
enorm. Vor dem Hintergrund dieser Problematik stellen wir uns die Frage:<br />
Welche Alternativen gibt es denn überhaupt?<br />
Gerade in der Lebensmittelindustrie muss etwas bewegt werden. Am<br />
besten alles auf den Kopf stellen, Vorschläge und Ideen einbringen,<br />
Möglichkeiten ausschöpfen, auch mal über den Tellerrand blicken – und<br />
das so schnell wie nur möglich. Denn im Jahr 2050 werden laut einem<br />
Artikel von National Geographic fast 10 Milliarden (10.000.000.000!!!)<br />
Menschen auf der Erde leben. Gehen wir davon aus, dass die aktuelle<br />
Landwirtschaft bestehen bleibt, dann wird es zu diesem Zeitpunkt nicht<br />
mehr genug zu essen für alle geben. Innerhalb von nur vier Jahrzehnten<br />
müsste dafür nämlich zwischen 70 und 100 Prozent mehr Nahrung produziert<br />
werden. Und das, ohne die Erde dabei zu zerstören. Utopisch?<br />
Am besten, wir beginnen jetzt sofort damit, uns echte Alternativen zu<br />
überlegen. Die Menschen, die wir für diese <strong>FIETE</strong> Ausgabe getroffen haben,<br />
haben das bereits getan. Zum Beispiel, indem sie kleine Insekten<br />
zur Hauptnahrungsquelle erheben, moderne Landwirtschaft überdenken,<br />
sich der Lebensmittelverschwendung in den Weg stellen oder ganz<br />
einfach Gemüse selbst anbauen. Doch lest selbst …<br />
Foto: Zheka-Boss / iStock / Getty Images Plus<br />
DIE NAHRUNG DER ZUKUNFT?<br />
AUF DEM SPEISEPLAN:<br />
MEHLWURM<br />
Es knistert und knabbert in der StrandFabrik – jedenfalls,<br />
wenn man ganz aufmerksam lauscht. Dann sind nämlich die<br />
Schmatzgeräusche der Würmer zu hören. Wir haben uns mit<br />
den Jungs von Insection getroffen und stellen die Frage:<br />
Sind Insekten die Nahrung der Zukunft?<br />
Insekten als Nahrungsmittel – „Wo viele<br />
andere Länder schon deutlich weiter sind,<br />
hängt Deutschland etwas hinterher“, sagt<br />
Maximilian Owen neben seinen Kollegen<br />
Alireza Zarei und Michel Schumacher von<br />
Insection, die genau das ändern wollen. Sie<br />
züchten Mehlwürmer, die übrigens die Larven<br />
der Mehlkäfer sind, um verschiedene<br />
Verwendungsmöglichkeiten für eine zukünftige<br />
Ernährung herzustellen. „Die Scheu<br />
vor Insekten als Bestandteil des täglichen<br />
Essens ist in westlichen Gesellschaften weit<br />
verbreitet” – zu Unrecht, da ist sich Maximilian<br />
sicher. „Da steckt viel Potenzial für die Lebensmittelindustrie<br />
hinter”, schiebt er schnell<br />
hinterher, als wir uns die Entwicklungsstadien<br />
des Mehlkäfers zeigen lassen. In großen<br />
Kisten tummeln sich die kleinen Larven und<br />
fressen sich durch Haferflocken und Möhren<br />
in Bio-Qualität. Die Qualität des Fressens, das<br />
die Jungs den Würmern geben, ist ihnen besonders<br />
wichtig, damit am Ende ein ebenso<br />
hochwertiges Produkt entstehen kann. „Wir<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>1<br />
Eine gute Grundlage – Mehlwürmer enthalten<br />
viel Eiweiß, Ballaststoffe und wichtige Aminosäuren<br />
Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert<br />
ungefähr fünf Monate<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
In der StrandFabrik, bei Lukas (li.), haben Ali, Michel und<br />
Maximilian (v. li.) ganz neue Möglichkeiten, um<br />
Insection weiterzuentwickeln<br />
Fotos: Ramona Dabringer<br />
stehen bereits mit Demeter in Verbindung”,<br />
erzählt Maximilian stolz über den Kontakt<br />
zum Bio-Anbauverband.<br />
Begonnen hat alles auf dem zugigen<br />
Dachboden von Ali und mit dem YooWeeDoo-<br />
Ideenwettbewerb, den die Drei 2020 im<br />
Rahmen ihres Studiums an der School of<br />
Sustainability gewonnen haben. Ausgezeichnet<br />
werden dabei innovative und nachhaltige<br />
Konzepte. „Wir wollen zeigen, wie vielfältig<br />
die Ernährung mit Insekten sein kann und mit<br />
Rezeptideen und gemeinsamen Koch-Events<br />
tolle Aktionen starten”, erzählt Michel, als wir<br />
uns in deren Räumen in der StrandFabrik das<br />
Gekrabbel anschauen. Die fallenden Temperaturen<br />
auf dem Dachboden boten für die Tiere<br />
schnell nicht mehr das richtige Klima – bei<br />
niedrigen Gradzahlen fahren die Larven und<br />
Käfer ihre Aktivität und ihren Stoffwechsel<br />
herunter – ein neuer Standort musste her.<br />
Durch die Unterstützung der Start-up-Beauftragten<br />
der Stadt Kiel, Katharina Utecht,<br />
kam der Kontakt zu Lukas Zarling zustande,<br />
der auch für dieses Start-up einen Platz in der<br />
StrandFabrik hat. Die erhöhten Temperaturen<br />
haben den Käfern ordentlich eingeheizt,<br />
sodass sie nicht anders konnten, als sich zu<br />
vermehren. Angefangen mit nur einem Kilo,<br />
sind es jetzt nach dem zweiten Zyklus schon<br />
20 Kilo Mehlwürmer. Bald werden nun die<br />
neuen Larven schlüpfen. „Unser Ziel ist es,<br />
bald 200 Kilogramm im Monat produzieren<br />
zu können”, sagt Ali und klingt dabei nicht wenig<br />
stolz. Zu Recht!<br />
Während sie ihren Wurmbestand vergrößern,<br />
gibt es noch viel zu tun, bevor die<br />
Geschmackserlebnisse starten können<br />
– Marktanalyse, Zertifizierung und vieles<br />
mehr. Gut, dass es da die Unterstützung der<br />
StrandFabrik sowie der Stadt Kiel gibt. Und<br />
auch wenn es uns Überwindung kosten wird,<br />
wir sind dabei, wenn die Jungs zum ersten<br />
Mal „zu Tisch bitten”.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>2<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
BAUER FOR FUTURE<br />
Von nachhaltiger Landwirtschaft und echten Chancen<br />
im Studium.Wir verraten, warum ihr im Agrarbereich<br />
wirklich etwas bewegen könnt.<br />
„WER REGIONAL UND NACHHALTIG<br />
WILL, MUSS ES AUCH KAUFEN.“<br />
Tim Philipp Vick, 6. Bachelorsemester Agrarwirtschaft an der FH<br />
Tim Philipp Vick unterstützt eine nachhaltigere Landwirtschaft,<br />
kann aber gut nachvollziehen, wenn Landwirt*innen<br />
ihre Arbeit nicht umstellen. Sie müssen schließlich davon<br />
leben können. Auch auf dem eigenen Hof in Niedersachsen<br />
hatte es ökonomische Gründe, Teile der Flächen ökologisch<br />
zu bewirtschaften, da sie für die Umstellung Prämien vom<br />
Land erhielten. Um den Wandel in der Landwirtschaft<br />
voranzutreiben, zieht er jeden zur Verantwortung. Die<br />
Verbraucher*innen seien verantwortlich dafür, dass zu viel<br />
günstiges Fleisch nachgefragt wird, der Handel dafür, dass<br />
sich die Discounter gegenseitig unterbieten und die Landwirtschaft,<br />
indem sie dem Druck nachgibt und versucht weiter<br />
Kosten zu sparen. Tim hat sich für ein Studium an der FH entschieden,<br />
weil es einen hohen Praxisbezug hat. Ihn haben die<br />
Themen der FH angesprochen und das familiäre Klima sowie<br />
der Umgang mit den Dozent*innen gefallen ihm sehr gut.<br />
Unsere aktuelle Landwirtschaft ist nicht das Gelbe vom Ei.<br />
Die Probleme sind weitaus vielfältiger als die Kulturen auf<br />
dem Acker. Womit wir schon beim ersten Problem sind: die<br />
eingeengten Fruchtfolgen. Es werden immer wieder die gleichen<br />
Pflanzensorten angebaut, weil sie den Landwirt*innen<br />
am meisten Gewinn bringen. Für bessere Nährstoffkreisläufe<br />
müssten jedoch vermehrt zum Beispiel Hafer oder Sommerweizen<br />
in die Fruchtfolge integriert werden. Professor<br />
Mühling, Dekan der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen<br />
Fakultät an der CAU ergänzt die Nährstoffüberschüsse,<br />
die durch Ausbringen von Wirtschaftsdünger, im Volksmund<br />
einfach Gülle bezeichnet, und den Rückständen aus<br />
Biogasanlagen entstehen.<br />
Die Folgen von Monokulturen und Nährstoffüberschüssen<br />
und die nötigen Maßnahmen zur Verbesserung sind schon<br />
seit über 20 Jahren erforscht, aber trotzdem wird die Landwirtschaft<br />
nicht nachhaltiger. Woran liegts?<br />
Zuallererst fallen einem die Landwirt*innen ein. Weil jeder<br />
Hof an die nachfolgende Generation weitergegeben werden<br />
soll, haben Landwirt*innen jedoch schon immer nachhaltig<br />
gewirtschaftet. Allerdings mussten sie dies gleichzeitig ökonomisch<br />
tun. Laut Prof. Mühling reagierten Landwirt*innen<br />
als Unternehmer*innen nur auf Markt und Politik. Jetzt<br />
würden sie von der Politik dafür bestraft mit Verordnungen.<br />
Stattdessen bräuchten sie Perspektiven und Zuschüsse,<br />
damit sie weiter wirtschaften können.<br />
„ÖKOLOGIE UND<br />
ÖKONOMIE MÜSSEN<br />
IN EINKLANG<br />
GEBRACHT WERDEN.“<br />
Prof. Mühling, Dekan der Agrar-<br />
und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät<br />
der CAU<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>3<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
„DIE LANDWIRTSCHAFT IST UNSERE<br />
GRUNDLAGE. DIE BASIS ALLEN LEBENS.“<br />
Phillip Harleß, 7. Bachelorsemester Agrarwissenschaft an der CAU<br />
Prof. Mühling erinnert sich noch an sein Studium in den<br />
80er-Jahren. Schon zu der Zeit lernten Studierende beispielsweise,<br />
wie wichtig Zwischenfrüchte sind. Weil dadurch<br />
aber mehr Arbeit und Kosten entstehen, sinkt insgesamt<br />
der Gewinn pro Hektar. „Ökologie und Ökonomie müssen<br />
in Einklang gebracht werden“, sagt Prof. Mühling. Die Zukunft<br />
der Landwirtschaft sieht er in einer Kombination aus<br />
konventionellem und ökologischem Landbau. Das bedeutet,<br />
dass die konventionelle Landwirtschaft von der ökologischen<br />
Landwirtschaft lernt und anders herum. Bei seiner<br />
Arbeit merkt er bereits ganz deutlich, wie wichtig die Agrarwissenschaft<br />
in Zukunft sein wird. Seine Doktorand*innen<br />
kommen überwiegend aus dem Ausland, zum Beispiel<br />
aus Pakistan und Bangladesch, weil sie die Bevölkerung<br />
dort nicht mehr ernähren können. Mühling ergänzt, dass<br />
Studierende der Agrarwissenschaft die Probleme unserer<br />
Welt besser lösen könnten als Biolog*innen oder<br />
Botaniker*innen, weil sie die Theorie anwenden können.<br />
Wer noch tiefer in die Materie eintauchen und Lösungen für<br />
eine nachhaltigere Landwirtschaft entwickeln und erproben<br />
möchte, hat in Kiel gleich zwei Möglichkeiten: Die Fachhochschule<br />
Kiel mit einem hohen Praxisbezug und die Christian-<br />
Albrechts-Universität mit wissenschaftlichem Fokus.<br />
von Mirjam Stein<br />
Phillip Harleß und seine Familie beschäftigen sich auf ihrem<br />
Hof in der Lüneburger Heide viel mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit.<br />
2<strong>01</strong>1 waren sie deutschlandweit der erste Betrieb<br />
mit dem Deutschen Tierschutzlabel für Mastschweine. Das<br />
bedeutet, dass sie mittlerweile unkupierte Tiere halten und<br />
den Schweinen mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung<br />
stellen. Zusammen mit dem NABU vor Ort vergrößern sie<br />
aktuell den drei Meter breiten Feldrandstreifen, sodass er<br />
für Insekten zugänglicher und mit dem bereits bestehenden<br />
Biotop der Eichen verbunden ist. Als konventioneller<br />
Landwirt möchte Phillip seinen Umwelteinfluss möglichst<br />
gering halten. Nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung<br />
hilft ihm das agrarwissenschaftliche Studium an der CAU,<br />
das Verständnis zu vertiefen. Sein Studium kann er allen<br />
Hofnachfolger*innen empfehlen, die es zeitlich einrichten<br />
können und sich der wissenschaftlichen Seite öffnen möchten.<br />
Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet für ihn, mit offenen<br />
Ohren und Augen durch die Welt und den Beruf zu gehen und<br />
sich ständig selbst zu reflektieren. Dazu gehört es auch, neue<br />
Dinge auszuprobieren und verschiedene Wege zu gehen.<br />
Fotos: Jürgen Haacks; ollo / E+ / Getty Images<br />
Um alle Interessierten über die neuesten Forschungsergebnisse<br />
in der Landwirtschaft aufzuklären veranstaltet die Agrar-<br />
und Ernährungswissenschaftliche Fakultät jedes Jahr<br />
im Januar oder Februar die Hochschultagung, dieses Jahr<br />
zu den Themen Lebensmittelverknappung und Lebensmittelproduktion<br />
in Krisenzeiten, um wieder ein Bewusstsein<br />
für Lebensmittel zu schaffen. Die Beiträge sind unter<br />
www.hochschultagung.ae.uni-kiel.de einsehbar.<br />
Infos zu den Studienmöglichkeiten findet ihr unter:<br />
www.fh-kiel.de >> Studieninteressierte >><br />
Studienangebot >> Agrarwirtschaft<br />
www.agrar.uni-kiel.de >> Studium >><br />
Studiengänge >> Agrarwissenschaften<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>4<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
SOLAWI<br />
BETTER TOGETHER<br />
Nein, hier ist nicht die Rede von einer neuen Partei. Die Solidarische Landwirtschaft,<br />
kurz Solawi, ist ein Netzwerk von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen, die gemeinsam für eine<br />
verantwortungsvolle Landwirtschaft einstehen, die sich auch für die Landwirt*innen rechnet.<br />
WARUM SOLIDARISCHE<br />
LANDWIRTSCHAFT?<br />
Um ihre Existenz zu sichern, können Menschen, die in der<br />
Landwirtschaft arbeiten – sowohl konventionell als auch<br />
ökologisch – in der Regel selten so wirtschaften, wie es<br />
ihnen ihre Fläche ermöglicht und wie sie es sich für Hof und<br />
Tiere wünschen. Mit den Solawist*innen, die ihnen den Rücken<br />
stärken, können sie hingegen Lebensmittel anbauen,<br />
die im Handel nicht nachgefragt werden, den Boden durch<br />
effektive Methoden fruchtbar halten und bedürfnisorientiert<br />
wirtschaften.<br />
SO GEHTS<br />
Die privaten Haushalte der Solawi-Gemeinschaft teilen sich<br />
die vom Betrieb geschätzten Jahreskosten für die Erzeugung<br />
und zahlen meist monatlich ihren Anteil. Dafür erhalten<br />
sie im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete<br />
Erzeugnisse wie Brot und Käse, falls der Betrieb<br />
diese herstellt. Das bedeutet, dass die Gruppe die Produkte<br />
garantiert abnimmt und die gesamte Erzeugung finanziert.<br />
Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das<br />
Risiko, die Kosten und die Ernte – in guten wie in schlechten<br />
Zeiten. Von dieser Solidarität profitieren beide Seiten: Die<br />
Verbraucher*innen erhalten hochwertige, regionale und<br />
saisonale Lebensmittel, von denen sie wissen, wo sie herkommen.<br />
Die Erzeuger*innen erhalten Planungssicherheit<br />
und ein gesichertes Einkommen sowie größeren Gestaltungsspielraum<br />
für ihre Arbeit.<br />
SOLAWI FÜR KIEL<br />
Wer in Kiel oder dem Umland wohnt, kann Teil der Solidarischen<br />
Landwirtschaft Schinkeler Höfe werden. Vier<br />
Bioland-Betriebe aus der Region Schinkel – der Wurzelhof,<br />
Hof Mevs, Hof Rzehak und die Vollkornbäckerei Kornkraft –<br />
haben sich 2<strong>01</strong>5 zusammengeschlossen und bieten ihren<br />
Mitgliedern Gemüse, Brot, Milcherzeugnisse, Fleisch und<br />
vieles mehr an. Die Depots, bei denen ihr euren Anteil wöchentlich<br />
abholen könnt, befinden sich in Schinkel, Altenholz,<br />
Kiel, Gettorf und Eckernförde. Um die Erzeuger*innen<br />
und die anderen Mitglieder besser kennenzulernen, könnt<br />
ihr mehrmals im Jahr auf den Höfen mitarbeiten. Das Wirtschaftsjahr<br />
beginnt im April, aber ihr könnt euch schon jetzt<br />
auf die Warteliste fürs kommende Jahr setzen lassen. Weitere<br />
Infos unter www.schinkeler-hoefe.de.<br />
Foto: PeopleImages / E+ /Getty Images; MarianVejcik iStock / Getty Images Plus; Clara Bastian / iStock / Getty Images Plus<br />
SoSe <strong>2021</strong>
HEUTE IDEE, MORGEN AUF DEM TISCH<br />
Nun habt ihr schon gelesen, dass unsere Ressourcen endlich, aber genug Ideen da<br />
sind. Insekten und nachhaltige Landwirtschaft sind nur zwei davon. Wir zeigen euch<br />
noch mehr Lösungen, damit wir alle wieder ordentlich hoffen, eh essen, können.<br />
ALGEN<br />
Speisealgen enthalten besonders viele Vitamine,<br />
Ballaststoffe und Eiweiß und sind<br />
damit ideal für eine bewusste, gesunde und<br />
ausgewogene Ernährung. Manch einer munkelt,<br />
Algen seien das neue Wunder-Getreide.<br />
Apropos Getreide: Gerade im Vergleich kann<br />
ein Algenfeld fast das fünffache an Ertrag pro<br />
Hektar abwerfen.<br />
LABORFLEISCH<br />
Schon Winston Churchill prophezeite in<br />
den 1930er-Jahren, dass eine Zeit kommen<br />
wird, in der wir Menschen Fleisch im Labor<br />
züchten werden. Nun sind wir knapp vor dem<br />
Durchbruch. 2<strong>01</strong>3 entstand in den Niederlanden<br />
der erste Burger aus dem Labor, heute<br />
arbeiten viele Wissenschaftler mit Hochdruck<br />
weiter daran. Noch ist der Gedanke für viele<br />
befremdlich, doch schon ganz bald könnten<br />
wir damit unsere Erde retten – und das auch<br />
noch mit Genuss.<br />
PFLANZLICHES EIWEISS<br />
Na klar, Fleischersatzprodukte gibt es schon<br />
lange. Aber nach und nach kommen immer<br />
mehr Produkte auf den Markt, die nicht nur<br />
aus natürlichen Zutaten bestehen, sondern<br />
auch wirklich gut schmecken. Vegane Burger,<br />
Schnitzel oder Gyros überzeugen nun endlich<br />
auch mit richtigem Geschmack und sorgen<br />
somit dafür, dass auch der überzeugte<br />
Fleisch(fr)esser sich mal daran versucht.<br />
QUALLEN<br />
Ihr habt richtig gelesen: Quallen sind essbar.<br />
Nicht so, wie wir sie kennen, da sind sie eher<br />
wabbelig und natürlich schleimig. Doch dänische<br />
Forscher haben erkannt, dass Quallen<br />
aus viel Wasser und kaum Kalorien bestehen<br />
– klingt doch ideal! Sie haben den Quallen<br />
daher mit Alkohol das Wasser entzogen, sie<br />
eingeweicht und getrocknet. Heraus kamen<br />
Quallenchips, die nach dem Frittieren schön<br />
knusprig waren. Kommt bald mehr davon?<br />
<strong>01</strong>5<br />
GOOD FOOD, G OOD MOOD<br />
Mit den Kieler Strandlinien<br />
vom 17. April bis 03. Oktober <strong>2021</strong> geht’s<br />
jedes Wochenende an den Strand<br />
Foto: © poly picture – stock.adobe.com<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>6<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
GESUNDE ERNÄHRUNG<br />
DAS GIBT TINTE AUF DEN FÜLLER!<br />
Die Zeiten von Ravioli-Dosen-Türmen und Tiefkühlpizza-Stapeln sind vorbei. Studierende mit kleinem<br />
Geldbeutel ernähren sich heutzutage gesund und achten auf die Herkunft ihrer Lebensmittel.<br />
Bei Frederic Laloi bekommt ihr viele verschiedene<br />
Sorten Microgreens für den direkten Verzehr oder zur<br />
Aufzucht auf dem Balkon<br />
MICROGREENS – MINIGARTEN FÜR ZUHAUSE<br />
Pflanzen sind in den ersten 14 Tagen<br />
ihres Sprossenlebens um ein Vielfaches<br />
nährstoffreicher, während sie<br />
als ausgewachsenes Exemplar nur einen<br />
Bruchteil ihrer Energie speichern.<br />
Diese biologische Erkenntnis ist die<br />
Grundlage für das Geschäftsmodell<br />
von „Microgreens Kiel“. In ihrem<br />
kleinen Laden in der Beseler Allee<br />
züchten Inhaber Frederic Laloi und<br />
sein Geschäftspartner Yasin Caliskan<br />
Grünzeug in die Höhe. Auf sechs<br />
hochgestapelten Regalen gedeihen<br />
in insgesamt 350 Minigärten tausende<br />
Samen und entfalten innerhalb<br />
weniger Tage ihre unglaubliche Kraft.<br />
Jeder Minigarten ist dabei 60 mal<br />
30 Zentimeter groß. „Bis zu 2.000<br />
Sonnenblumenkerne wachsen in<br />
einer Schale“, sagt Frederic Laloi.<br />
Der gelernte Anlagenmechaniker<br />
und studierte Pädagoge betreibt das<br />
Ladengeschäft dabei halbtags. Wenn<br />
Laloi nicht in dem Showroom von Mikrogreens<br />
dafür sorgt, dass das grüne<br />
Gold heranwächst, arbeitet er in<br />
der interkulturellen Schule für Fortbildung<br />
und Ausbildung (isfa) in der Erwachsenenbildung.<br />
„Ich habe einfach<br />
einen unglaublich grünen Daumen<br />
entwickelt“, sagt der Teilzeit-Unternehmer.<br />
Dabei ist die Pflege und der<br />
Vertrieb der kleinen Wundersprossen<br />
durchaus ein Fulltime-Job. Weil Laloi<br />
nur schwer auf eigene Faust täglich<br />
Radieschen, Rettich, Rucola und Co.<br />
gießen, umlagern verarbeiten und<br />
verkaufen kann, greift ihm sein Kollege<br />
Yasin tatkräftig unter die Arme.<br />
Von Microgreen-Pesto und Suppen<br />
über Microgreen-Pulver bis zu<br />
veganen Burgerpatties und „Hackbällchen“<br />
verkaufen die beiden Geschäftsmänner<br />
in ihrem Laden und<br />
stellen die Nahrungsmittel in dem<br />
rund 40 Quadratmeter großen Raum<br />
her. Und das mit Erfolg. „Heute ist<br />
ein ruhiger Tag“, sagt Laloi, obwohl<br />
minütlich Kund*innen das Geschäft<br />
betreten, eine Vorbestellung abholen,<br />
sich beraten lassen und einfach<br />
darüber informiert sein wollen, was<br />
Microgreens eigentlich sind und was<br />
sie so besonders macht. Als die beiden<br />
Microgreen-Händler im Sommer<br />
2020 das Geschäft in der Beseler Allee<br />
öffneten, standen die Kund*innen<br />
teilweise in Schlangen vor dem Laden,<br />
um vor Ort auf den wenigen Plätzen<br />
eine Suppe zu genießen oder ihre<br />
Microgreens in kleinen runden Schalen<br />
für die eigene Aufzucht mit nach<br />
Hause zu nehmen.<br />
Weitere Infos unter www.micro<br />
greens-kiel.de.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>7<br />
DAS KIELER PILZWERK –<br />
AUS DEM BODEN GESTAMPFT<br />
Die gängigen Pilze aus dem Supermarkt<br />
sind oft aus dem Ausland importiert<br />
oder haben eine lange Fahrt<br />
durch ganz Deutschland hinter sich,<br />
was sich direkt auf die Qualität auswirkt.<br />
Denn der Pilz ist ein sehr fragiler<br />
Organismus, der am besten frisch verzehrt<br />
wird. Deshalb hat sich das Kieler<br />
Pilzwerk auf die nachhaltige und regionale<br />
Produktion von Gourmetpilzen<br />
spezialisiert. Nach dem Prinzip von<br />
Zero-Waste arbeitet Gründer Robert<br />
Schwartz und setzt dabei höchsten<br />
Wert auf Frische und Qualität.<br />
Dabei ist es sehr wichtig, dass kein<br />
bzw. kaum Müll bei der Produktion<br />
anfällt. Gerade auf Wegwerf-Plastiktüten<br />
verzichtet der Ein-Mann-<br />
Betrieb dabei und verwendet Methoden,<br />
bei denen diese gar nicht erst<br />
zur Anwendung kommen. Außerdem<br />
steht das Prinzip „reuse and recycle“<br />
seit dem ersten Tag der Gründung im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>9 ganz oben auf der Agenda<br />
des Unternehmens. Rohstoffe wie<br />
alten Kaffeesatz oder verbrauchten<br />
Treber kommen dabei besonders<br />
häufig zum Einsatz, welcher sonst<br />
im Müll landen würde, um daraus<br />
hochqualitative Pilze zu produzieren.<br />
Interessierte Verbraucher*innen<br />
finden die Gourmetpilze des Pilzwerks<br />
bei den Marktschwärmern im<br />
Anscharpark von Kiel-Wik. Das Motto<br />
lautet dabei, einzigartige Speisepilze<br />
möglichst vielen Verbraucher*innen<br />
zur Verfügung zu stellen und die<br />
Pilzvielfalt vom eher langweiligen<br />
Champignon zu befreien. Pilzfreunde<br />
und diejenigen, die es werden wollen,<br />
sollten jedoch auch ein paar Dinge<br />
beachten: zum Beispiel ist es beim<br />
Lagern sehr wichtig, dass die Pilze einen<br />
Zugang zu Sauerstoff haben, da<br />
sie sonst eingehen würden. Wietere<br />
Infos unter www.kieler-pilzerk.de.<br />
MEERESGARTEN –<br />
GAUMENSCHMAUS AUS DEN TIEFEN DER MEERE<br />
Foto: S. Schulten; FGorgun/ E+/ Getty Images; wiesdie/ iStock/ Getty Images Plus<br />
Der Mensch würde ohne Omega-<br />
3-Fettsäuren heute nicht in seiner<br />
Form existieren, mit überdurchschnittlich<br />
großem Gehirn und allem,<br />
was damit zusammenhängt, wie<br />
Kultur, Sozialisation, Technik. Diese<br />
essenziellen Fettsäuren können in<br />
großen Mengen nur von Algen synthetisiert<br />
werden. Trotzdem essen wir<br />
in westlichen Kulturkreisen so gut wie<br />
keine Algen. Eine besondere Beziehung<br />
hegen Mensch und Algen, seit<br />
es sie zusammen auf der Erde gibt.<br />
Denn es ist mittlerweile bekannt und<br />
wissenschaftlich belegt, dass sich unsere<br />
nahen Vorfahren, insbesondere<br />
der Homo erectus, nicht auf den trockenen,<br />
warmen Graslandschaften<br />
Afrikas entwickelt haben, sondern<br />
in Küstenregionen in der Nähe von<br />
Meeren oder an großen Seen. Warum<br />
eigentlich also nicht? Die Bio-Algen<br />
von Meeresgarten sind nicht nur<br />
lecker und schenken dem Körper<br />
Mineralien, Vitamine und gesunde<br />
Energie. Sie schützen auch das Meer.<br />
Weil sie dessen Ressourcen sorgsam<br />
und voller Respekt nutzen. Die Algen<br />
des Kieler Unternehmens kommen<br />
aus zertifizierter, nachhaltiger Ernte.<br />
Damit sich das größte Ökosystem<br />
unseres Planeten wieder ein bisschen<br />
erholen kann – genauso wie euer<br />
Körper.<br />
Aus den Meerespflanzen lässt sich<br />
außerdem allerhand zaubern: Ob Vorspeise,<br />
Hauptgang oder ein leckeres<br />
Dessert – die Gewächse der Meere<br />
bieten die Grundlage für ein reichhaltiges<br />
Mahl. Die Japaner haben an den<br />
langen Küstenlinien ihrer Inseln einen<br />
eigenen Meeresgarten direkt vor der<br />
Tür. Aber auch bei uns sind Speisealgen<br />
nicht nur Trend. Wissenswertes<br />
und und denShop findet ihr unter<br />
www.meeresgarten.com.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
<strong>01</strong>8<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
HOW TO BECOME VEGGIE …<br />
Vegetarisch zu sein ist keine Seltenheit mehr. Trotzdem fällt vielen Omnivoren, also<br />
Allesessern, zu denen auch wir Menschen gehören, die Umstellung schwer. Dabei<br />
spricht vieles für den Vegetarismus: Es tut dem Klima, der Tierwelt und – richtig umgesetzt<br />
– auch dem Menschen gut. Hier folgen die besten Tipps für die Umstellung.<br />
INFORMIEREN<br />
Wenn der Wille zu pflanzlicher Ernährung erst einmal<br />
da ist, ist die Hälfte schon geschafft. Dann ist es an der<br />
Zeit, dass ihr euch gut informiert. Dokus und Reportagen<br />
zum Thema wie Dominion oder Cowspiracy sind<br />
ehrlich und transparent. Das hilft euch, den Grund für<br />
das Veggie-Sein nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
MOTIVIEREN<br />
Aller Anfang ist schwer – also sucht euch Motivation<br />
zum Durchhalten. Entweder ihr entscheidet euch, gemeinsam<br />
mit jemand anderem Fleisch wegzulassen,<br />
oder ihr setzt euch selbst ein bisschen unter Druck und<br />
geht zum Beispiel mit euren Freunden eine Wette ein,<br />
wie lange ihr es schafft.<br />
DAS RICHTIGE ESSEN<br />
Wenn ihr euch jetzt fragt, wie ihr das fehlende Fleisch<br />
ersetzen sollt, dann keine Panik: Es gibt inzwischen<br />
Alternativen, soweit das Auge reicht. Sie sind eine gute<br />
Möglichkeit, die gewohnten Gerichte beizubehalten und<br />
das Fleisch auf dem Teller erstmal 1:1 mit einem Ersatzprodukt<br />
zu ersetzen. Generell empfiehlt es sich, viel selbst<br />
zu kochen. Das ist nicht nur günstiger, sondern ihr merkt<br />
dabei auch, wie viele leckere und gesunde pflanzliche<br />
Lebensmittel es gibt. Für Rezeptideen schaut euch auf<br />
Instagram oder YouTube um. Natürlich solltet ihr gerade<br />
als Veganer*innen und Vegetarier*innen darauf achten,<br />
genug Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen oder Proteine zu<br />
euch zu nehmen. Das geht in der Regel über bewusste Ernährung<br />
leichter als gedacht. Wenn ihr euch lieber auf der<br />
sicheren Seite wiegt, lasst eure Blutwerte bei eurer Hausärztin<br />
oder eurem Hausarzt checken. Sie verschreiben<br />
euch im Mangelfall geeignete Nahrungsergänzungsmittel.<br />
AUF DIE PLÄTZE, FERTIG – LOS!<br />
Wie mit so vielen Dingen gilt es in erster Linie, einfach<br />
anzufangen. Erstellt euch zum Anfang einer Woche<br />
einen Ernährungsplan, geht dafür einkaufen und verbannt<br />
fleischhaltige Zwischenmahlzeiten. Auch wenn<br />
ihr es vielleicht nicht glauben könnt: Nach wenigen<br />
Wochen wird es zur Gewohnheit und ihr werdet Fleisch<br />
kaum noch vermissen. Und je länger ihr veggie lebt,<br />
desto mehr Spaß bringt es, sich mit seiner Ernährung<br />
auseinanderzusetzen, neue Dinge in der Küche auszuprobieren<br />
und anderen Menschen zu zeigen, wie vielfältig<br />
Essen ohne Fleisch sein kann.<br />
Foto: Foxys_forest_manufacture/iStock/Getty Images<br />
Grün, grün, grün sind alle<br />
meine Veggies … Natürlich<br />
bietet Vegetarismus<br />
noch viel mehr. Wir<br />
holen uns am liebsten<br />
Rezept-Inspiration bei<br />
Instagram (#veggiefood)<br />
oder bei Pinterest<br />
SoSe <strong>2021</strong>
… ODER EASY VEGAN<br />
Vegane Ernährung bietet viele Vorteile und<br />
immer mehr Menschen beschließen, ihre<br />
Ernährung umzustellen. Wie das ganz einfach<br />
gelingt, verraten wir euch hier.<br />
<strong>01</strong>9<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
WARUM EIGENTLICH VEGAN?<br />
Es gibt viele gute Gründe, das eigene Konsumverhalten<br />
besonders in Bezug auf die Ernährung zu überdenken.<br />
Zum Einen kann eine vegane Ernährung deutlich gesünder<br />
sein, da viel auf Obst und Gemüse zurückgegriffen<br />
wird. Genauso bringt eine Umstellung eine ökologische<br />
Entlastung für den Planeten und sorgt für eine Verringerung<br />
von Tierleid, da eine vegane Ernährung kompletter<br />
Verzicht auf tierische Produkte bedeutet. Wer nicht<br />
gleich die komplette Ernährung umstellen will, kann sich<br />
an einem veganen Tag in der Woche üben oder auch einzelne<br />
Lebensmittel durch vegane Alternativen ersetzen.<br />
VEGAN EINKAUFEN<br />
Fotos: Anchiy / E+ / Getty Images; kabVisio / iStock / Getty Images; SolStock / E+ / Getty Images<br />
Vegan einkaufen war bis vor ein paar Jahren gar nicht<br />
so einfach. Das hat sich heute zum Glück geändert!<br />
Kieler*innen haben viele Möglichkeiten, um vegane<br />
Produkte und Ersatzprodukte zu kaufen, zum Beispiel<br />
am Jungfernstieg 28 im Veganski, einem Veganmarkt<br />
mit einer Vielfalt an Produkten. Ihr findet dort alles, was<br />
das vegane Herz begehrt: frisches Obst und Gemüse,<br />
Backwaren, vegane Käse- und Wurstalternativen und<br />
vieles mehr.Genauso gut könnt ihr in Bio Supermärkten<br />
einkaufen gehen, wie zum Beispiel Denn’s Bio Markt<br />
in der Holtenauer Straße 94 oder Erdkorn in der Hopfenstraße<br />
63. Wer auf die Schnelle vegane Produkte<br />
kaufen möchte und es nicht zu einem der genannten<br />
Läden schafft, kann auch ganz einfach im Supermarkt<br />
des Vertrauens nachschauen. Große Ketten wie REWE,<br />
Edeka und sogar Aldi und Lidl haben ein immer größer<br />
werdendes Sortiment an veganen Produkten, die superlecker<br />
und dazu noch günstig sind.<br />
VEGAN ESSEN GEHEN<br />
Wer sich ab und zu auch gerne mal was Leckeres aus<br />
dem Restaurant gönnen möchte, wird ebenfalls in Kiel<br />
fündig.Immer mehr Restaurants, Cafés und Imbisse<br />
bieten vegane Alternativen an oder haben sogar ein<br />
komplett veganes/vegetarisches Sortiment. Für leckeren<br />
veganen Kuchen oder Hauptgerichte wie Burger<br />
und Co. gibt es das Café Blattgold in der Holtenauer<br />
Straße 176. Hier könnt ihr sowohl süß als auch herzhaft<br />
satt werden. Weitere Restaurants mit tollen veganen<br />
Angeboten sind das mmhio im Knooper Weg 75, das<br />
Subrosa in der Elisabethstraße 25 in Gaarden oder das<br />
El Sombrero Verde am Kleinen Kuhberg 12.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
020<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
UNVERPACKT EINKAUFEN …<br />
Ein großes Problem in unserer stark konsumgetriebenen Gesellschaft ist die Entstehung von<br />
Verpackungsmüll. Dabei gibt es schon viele Möglichkeiten, diesen Abfall zu vermeiden.<br />
… IM UNVERPACKT-LADEN<br />
… IM (BIO-)SUPERMARKT<br />
Wer unverpackt einkaufen möchte, ist im Unverpackt-<br />
Laden gut aufgehoben. Ein paar Sachen solltet ihr bei eurem<br />
ersten Mal aber beachten: Überlegt euch vorher, was<br />
ihr braucht und wie groß das Behältnis dafür sein muss.<br />
Am besten nehmt ihr noch ein oder zwei weitere mit, weil<br />
man immer was Leckeres entdeckt. Verwendet am besten<br />
nur Behältnisse wie Gläser, Dosen oder Stoffbeutel, die<br />
ihr schon zu Hause habt und kauft keine neuen. Im Laden<br />
wiegt ihr eure Behälter ab und notiert das Gewicht auf dem<br />
Gefäß. Wenn ihr mit Deckel wiegt, solltet der auch an der<br />
Kasse drauf bleiben. Nutzt zum Befüllen nur die vorgesehenen<br />
Hebel an den Regalen oder bereitgestellte Löffel und<br />
Zangen. Probiert es einfach mal aus, es macht Spaß!<br />
Nicht immer liegt der Unverpackt-Laden in der Nähe und<br />
wer Verpackungen meiden will, muss nicht automatisch<br />
Supermärkte boykottieren. Viele Obst- und Gemüsesorten<br />
sind lose erhältlich. Besonders Bio-Märkte achten<br />
darauf, kein in Plastik verpacktes Obst oder Gemüse zu<br />
verkaufen. Langsam etablieren sich auch in Supermärkten<br />
Regale, an denen ihr eure Behälter ähnlich wie im<br />
Unverpackt-Geschäft auffüllen könnt. Auch Molkereiprodukte<br />
wie Joghurt und Milch sowie haltbare Lebensmittel<br />
wie Linsen oder Kichererbsen sind teilweise im Mehrwegglas<br />
erhältlich. Wer den Käse lieber an der Frischetheke<br />
kauft, kann sie in manchen Märkten in eigenen Behältern<br />
verpacken lassen. Fragt einfach mal nach.<br />
Schon gewusst?<br />
Glas lässt sich durch Einschmelzen recyceln und zu neuen<br />
Produkten verarbeiten. Allerdings geht das nur mit<br />
1000°C und das sorgt für hohe CO2-Emissionen und<br />
treibt die Ökobilanz von Einwegglas ziemlich in die Höhe.<br />
… BEIM BÄCKER<br />
Für das Wochenendfrühstück mit frischen Brötchen oder<br />
den Snack für zwischendurch müsst ihr euch nicht mit Papiertüten<br />
belasten. Nehmt einfach eine eigene Dose oder<br />
einen Beutel mit. Das passende Sortiment hat umtüten,<br />
ein Kieler Start-up, das gegen den Verpackungswahnsinn<br />
angeht, zusammengestellt: www.umtueten.de<br />
WARUM SOLLTE MAN VERPACKUNGSMÜLL REDUZIEREN?<br />
Laut einer Studie des Umweltbundesamts von 2<strong>01</strong>8 produzieren wir in<br />
Deutschland jährlich 227,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf, Kunststoffe<br />
machen davon 39 Kilogramm aus. Nur etwa 45 Prozent werden<br />
recycelt. Sichtbar werden die Plastikmengen vor allem in fünf großen Plastikstrudeln<br />
in den Ozeanen. Der größte Plastikstrudel im Meer ist dreimal<br />
so groß wie Frankreich. Allerdings sehen wir an der Oberfläche nur einen<br />
geringen Teil des Plastiks. Weitaus mehr schwebt im Wasser oder sinkt<br />
zum Meeresgrund. Die Herstellung und Verbrennung von Plastikmüll verbraucht<br />
viele Ressourcen und setzt schädliche Treibhausgase frei. Nur um<br />
mal ein paar wenige Infos zu geben. Kurzum: Wir schaden uns und unserer<br />
Umwelt. Das sollte Grund genug sein, den Verpackungsmüll zu reduzieren.<br />
Schon gewusst?<br />
In Plastiktüten kann die Luft nicht gut zirkulieren, sodass<br />
die Backwaren schneller schimmeln. Eine Alternative sind<br />
Papiertüten oder Brotkästen.<br />
Fotos: monkeybusinessimages / iStock / Getty Images Plus; Superingo / Aobe Stock; Finja Schulze<br />
SoSe <strong>2021</strong>
021<br />
… ODER SELBST MACHEN<br />
Fertigprodukte machen uns schnell und einfach satt.<br />
Die TK-Gemüsetüte ist easy peasy zubereitet und beim<br />
Kartoffelsalat muss man nur den Deckel öffnen, Gabel<br />
rein und genießen. Doch es sammelt sich einiges an Verpackungsmüll.<br />
Das lässt sich vermeiden, indem ihr selbst<br />
das Küchenmesser schwingt und euch an den Herd stellt.<br />
Das ist zeitaufwendig, macht uns aber umso stolzer.<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
… WENN ES MAL SCHNELL GEHEN SOLL<br />
… AUF DEM WOCHENMARKT<br />
Hier werden die meisten Lebensmittel in Papiertüten verpackt,<br />
die ihr beim nächsten Einkauf wieder mitbringen<br />
könnt. Wer für das richtige Marktplatz-Feeling einen Kaffee<br />
trinken möchte, bringt am besten einen To-go-Becher<br />
mit. In Kiel sind die Marktstände überwiegend von 8 bis 13<br />
Uhr geöffnet:<br />
Auf den Marktplätzen in der Wik und auf dem Blücher<br />
könnt ihr euch bei Shuzpe sogar einen fertigen Eintopf<br />
oder eine Suppe im Pfandglas kaufen. Und die Kombüse<br />
Blücherbrücke bietet jetzt auch auf dem Asmus-Bremer-<br />
Platz leckere Gerichte im Pfandglas an. Mjamm, mjamm,<br />
da ist man wohl leider gezwungen, wieder zu kommen …<br />
Blücherplatz: Mo + Do 8–13 Uhr<br />
Exerzierplatz: Mi + Sa 8–13 Uhr<br />
Vinetaplatz (Gaarden): Di + Sa 8–13 Uhr<br />
Ende Bergenring (Mettenhof): Fr 8–13 Uhr<br />
Holtenauer Straße / Elendsredder (Wik): Di + Fr 8–18 Uhr<br />
Helmut-Hänsler-Platz (Dietrichsdorf): Sa 8–13 Uhr<br />
Rungholtplatz (Suchsdorf): Do 14–18 Uhr<br />
PS: Eine alternative Form des Markteinkaufs könnt ihr mit<br />
Marktschwärmer ausprobieren. Auch dort wird auf eine<br />
möglichst nachhaltige und plastikfreie Verpackung geachtet.<br />
Mehr dazu erfahrt ihr auf Seite 28.<br />
AWERLE<br />
ABFALL I WERTSTOFF I RESSOURCE<br />
SoSe <strong>2021</strong>
022<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
SELBSTVERSORGUNG<br />
AUF ZUR EIGENEN ERNTE<br />
Es muss nicht immer die dicke und nach nichts schmeckende Tomate aus dem Supermarkt<br />
oder die in Plastik eingeschweißte Bio-Gurke sein und schon gar nicht die in kleinen<br />
Tütchen abgepackten Kräuter. All diese Leckereien lassen sich ganz einfach selbst ziehen.<br />
Auch bei euch zu Hause in der Stadt – also beim Urban Gardening.<br />
Foto: Rawpixel.com / Adobe Stock<br />
BALKON ODER FENSTERBANK<br />
Wer in den eigenen vier Wänden aktiv werden<br />
möchte, kann dies auf sonnigen Fensterbänken,<br />
Balkonen oder im Hinterhof tun. Passende<br />
Blumenkästen oder Hochbeete findet ihr<br />
im Baumarkt oder bei euch zu Hause: Gläser,<br />
Eimer, leere Konserven, Tassen, Töpfe, Eierpappen<br />
eigenen sich bestens. So könnt ihr<br />
gleichzeitig Ressourcen wiederverwenden.<br />
PRAKTISCHER ANFANG<br />
Gemüse, das immer wieder nachwächst<br />
Frühlingszwiebel, Lauch und Zitronengras:<br />
Stellt einfach die unteren 2 bis 3 Zentimeter<br />
mit dem Wurzelnest in ein Glas mit Wasser.<br />
Schon nach etwa einer Woche wächst das<br />
Gemüse nach.<br />
Knoblauch: Sprießt aus euren Knoblauchzehen<br />
schon ein bisschen Grün? Dann macht<br />
Knobisprossen daraus. Legt die Zehen in eine<br />
Schale mit Wasser und lasst sie wachsen. Sind<br />
die Sprossen etwa 10 cm lang, könnt ihr sie ernten.<br />
Schmeckt super auf Salat oder Brot.<br />
Ingwer: Eine gelagerte Ingwerknolle bildet<br />
kleine Triebe. Diese könnt ihr abbrechen und<br />
mit der Spitze nach oben in einen Topf mit<br />
Erde setzen. Wenn nach einigen Monaten die<br />
Blätter abgestorben sind, könnt ihr die Wurzel,<br />
eure neue Ingwerknolle, ausgraben.<br />
Stangensellerie, Römersalat, Kohl: Entfernt<br />
den Strunk und legt ihn eine flache Schale mit<br />
Wasser. Sobald neue Blätter aus dem Strunk<br />
sprießen, könnt ihr den ganzen Strunk in einen<br />
Topf mit Erde setzen, sodass nur die Blätter<br />
rausschauen. Nach wenigen Wochen ist euer<br />
Gemüse bereit für die Ernte.<br />
Kräuter: Basilikum, Koriander, Rosmarin, Minze<br />
u. a. lassen sich aus einzelnen Stängeln ziehen.<br />
Schneidet den Stängel mit einem Messer knapp<br />
unterhalb einer Stelle, an der Blätter sprießen<br />
ab, entfernt einige Blätter entlang des Stängels<br />
und stellt ihn ins Wasser. Sobald die neuen Wurzeln<br />
circa 5 cm lang sind, gehts ab in die Erde.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
023<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
GARTEN-SHARING<br />
In einer größeren Gruppe macht das grüne<br />
Hobby am meisten Spaß. Mit den anderen<br />
Teilnehmenden könnt ihr euch zu euren Ideen<br />
austauschen. Und wenn ihr noch neu im Beet<br />
seid, lernt ihr von den alten Hasen die richtigen<br />
Tricks für einen lebendigen Garten. In Kiel<br />
gibt es einige Gartenprojekte, die schon seit<br />
mehreren Jahren aktiv sind.<br />
Natur pur<br />
Im Naturgarten im Meimersdorfer Moor<br />
wechseln sich wilde Areale mit Anbauflächen<br />
ab. Dort erntet ihr euer eigenes Gemüse,<br />
tauscht mit anderen Gärtner*innen und haltet<br />
die Fläche bei wöchentlichen Treffen auf<br />
Vordermann. Kids können eigene Beete anlegen.<br />
Mehr Infos gibt Heidrun Kusserow unter<br />
Tel.: (0431) 754 32 und (<strong>01</strong>57) 38 09 37 05.<br />
Kultureller Austausch<br />
Hier treffen sich Menschen aus der ganzen<br />
Welt, egal wie alt, woher oder mit welchen Interessen.<br />
Der Interkulturelle Garten ist offen<br />
für alle und für jede Idee, nur für Rassismus<br />
ist kein Platz. News findet ihr bei Facebook<br />
@InterkulturellerGartenKiel oder ihr schaut in<br />
der Gartensaison beim wöchentlichen Treffen<br />
immer freitags ab 15 Uhr vorbei.<br />
Mittendrin<br />
Zwischen Holtenauer Straße und Gerhardstraße<br />
in der Nähe vom Dreiecksplatz wird<br />
seit 2<strong>01</strong>2 das Rundbeet Kiel bewirtschaftet.<br />
Jeder und jede ist willkommen mitzugärtnern<br />
– mitten in der Kieler Innenstadt. Das wöchentliche<br />
Treffen zur Arbeit am Beet findet<br />
freitags um 17 Uhr statt. Weitere Infos findet<br />
ihr bei Facebook @rundbeetkiel.<br />
Mit den Liebsten<br />
Ihr wollt gerne etwas Eigenes aufbauen,<br />
wollt oder könnt jedoch nicht die gesamte<br />
Arbeit übernehmen oder die Kosten aufbringen?<br />
Dann teilt euch einen Kleingarten mit<br />
Freund*innen. Gemeinsam könnt ihr Beete<br />
versorgen und die Ernte teilen oder euch<br />
einfach nach der Vorlesung zu einem gemütlichen<br />
Grillabend treffen.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
024<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
ZAHLEN FÜR DIE TONNE<br />
1,3 Milliarden Tonnen, 100 Millionen Tonnen, 18 Millionen Tonnen,<br />
1.127 Tonnen, 19 Tonnen, 313 kg. Das sind die nackten Zahlen,<br />
die zeigen, wie unsere Welt mit Lebensmitteln umgeht.<br />
Nämlich verschwenderisch.<br />
6,1 Millionen Lebensmittelabfälle entstehen<br />
laut Bundesministerium für Ernährung<br />
und Landwirtschaft rein in den privaten<br />
Haushalten.<br />
53 %<br />
Das entspricht<br />
des Gesamtabfallvolumens der Republik.<br />
313<br />
KILOGRAMM<br />
Lebensmittel werden pro Sekunde<br />
weggeworfen – alleine in Deutschland.<br />
Fast jede*r Zweite, also genau<br />
44 % der Deutschen, werfen<br />
Lebensmittel weg, weil er oder sie sich nicht<br />
sicher ist, ob die Lebensmittel noch gut sind.<br />
Ein Wegwerf-Klassiker sind Milchprodukte<br />
mit 8 % – oft wandern die Produkte ohne<br />
Prüfung in die Tonne, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
abgelaufen ist.<br />
SCHOCKIERT? DAS KÖNNT IHR TUN!<br />
Jede*r von uns kann rund 75 Kilo pro Jahr weniger Lebensmittel wegwerfen, die Umwelt schonen, Geld sparen und muss<br />
dabei nicht mal auf irgendwas verzichten. Wir zeigen euch wie:<br />
GEZIELT EINKAUFEN<br />
• Vorräte überprüfen: Was ist noch da? Was<br />
muss bald verbraucht werden? Was fehlt?<br />
• Die Woche grob planen: Kommt Besuch?<br />
Lunchbox zur Arbeit? Essen gehen?<br />
• Liste schreiben: Wie viel brauche ich wovon?<br />
• In Ruhe einkaufen: Nicht das Nächstbeste<br />
kaufen. Prüfen, suchen, bewusst auswählen<br />
• Niemals hungrig einkaufen gehen<br />
RICHTIG LAGERN<br />
• Angebrochenes in dicht schließende Behälter<br />
umfüllen und schnell verbrauchen<br />
• Neue Lebensmittel nach hinten sortieren<br />
• Tiefkühlprodukte in der Isoliertüte nach<br />
Hause transportieren<br />
• Obst und Gemüse nach Sorten<br />
getrennt lagern<br />
• Heimisches Obst in den Kühlschrank,<br />
exotisches nicht<br />
• Gemüse in den Kühlschrank, außer:<br />
Tomaten, Auberginen, Kartoffeln und Kürbis<br />
• Brot am Stück kaufen und im<br />
Brotkasten oder Tontopf lagern<br />
Quellen: BMEL; too good to go; WWF; FAO (Welternährungsorganisation), YouGov<br />
SoSe <strong>2021</strong>
DER FISCH STINKT<br />
VOM KOPF AN<br />
Mit seiner Gastro-Preisbörse sagt Fleischermeister Stefan Koch der Lebensmittelverschwendung<br />
den Kampf an und fordert die Politik zum Umdenken auf.<br />
Er verdient sein Geld mit Ware, die niemand mehr wollte.<br />
025<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
Keine Reste-Ritter –<br />
die meisten Deutschen werfen Angebrochenes<br />
wie zum Beispiel Gemüse und<br />
Obst, aber auch fertig Produkte weg.<br />
Sogar 17 % der 18-<br />
bis 34-Jährigen verwerten Reste so<br />
gut wie gar nicht weiter!<br />
Das Sparschwein geht leer aus –<br />
nach offiziellen Schätzungen vom Bundesministerium<br />
für Ernährung und Landwirtschaft<br />
werfen die Deutschen Lebensmittel im Wert<br />
von 20 Euro monatlich weg:<br />
ÜBERLEGT KOCHEN<br />
• Für die Woche planen<br />
240 Euro<br />
das sind<br />
jährlich ganz einfach für die Tonne.<br />
• Zutaten mehrfach variiert einsetzen<br />
• Auf Vorrat kochen und portionsweise<br />
einfrieren<br />
• Mit Resten die nächste Mahlzeit bereichern<br />
Was ist die Gastro-Preisbörse?<br />
Sie ist eine Art Schnittstelle zwischen<br />
Unternehmen, die ihre überschüssigen<br />
Lebensmittel zum Verkauf anbieten,<br />
und den Endverbrauchern, welche sie<br />
verwerten und womöglich dringend<br />
brauchen können. Ein Beispiel: Ich kaufe<br />
Lebensmittel von Großhändlern zu einem<br />
Zehntel des Preises an und bringe sie mit<br />
ein wenig Gewinn zurück in den Kreislauf,<br />
wo sie gebraucht werden.<br />
Ware, die aber noch genießbar ist?<br />
Richtig. Die Lebensmittel sind zum überwiegenden<br />
Teil noch völlig in Ordnung. Es<br />
werden leider eine ganze Menge Waren<br />
produziert, die nicht verkauft werden.<br />
Auf der anderen Seite gibt es Produkte,<br />
die nicht den Verkaufsstandards entsprechen.<br />
Dies sind zum Beispiel Butterkuchenstücke,<br />
die nicht ausreichend<br />
mit Mandelblättern versehen sind und so<br />
automatisch aussortiert werden. Nach<br />
EU-Richtlinien müssen gewisse Lebensmittel<br />
einen Standard erfüllen. Das ist ein<br />
Missstand, der nicht sein darf.<br />
Haben Sie deshalb die Gastro-Preisbörse<br />
ins Leben gerufen?<br />
Ich habe als gelernter Fleischermeister<br />
bereits in sehr vielen großen Küchen<br />
gearbeitet und habe mich über die immensen<br />
Mengen weggeworfener<br />
Lebensmittel geärgert. Daraufhin<br />
habe ich mich intensiv mit den<br />
Zusammenhängen der Lebensmittelverschwendung<br />
beschäftigt<br />
und festgestellt, dass das größte<br />
Problem die Industrie darstellt. Diese<br />
darf in Kürze ablaufende Artikel<br />
nicht mehr in Umlauf, beziehungsweise<br />
an den Endverbraucher bringen<br />
und schmeißen sie somit weg.<br />
So entstehen jährlich 15 Millionen<br />
Tonnen weggeworfene Lebensmittel<br />
in Deutschland, die zum Teil noch<br />
genießbar sind.<br />
Ziemlicher Irrsinn oder?<br />
Irrsinnig ist die Massenproduktion an<br />
Fisch, Fleisch und anderen „Luxusartikeln“<br />
mit denen die Verbraucher*innen<br />
zu sorglos umgehen, sowie die Kategorien,<br />
nach denen die Lebensmittel für „verkaufsgeeignet“<br />
eingestuft werden. Andererseits<br />
ist es so, dass die Produktion der<br />
Lebensmittel auch Arbeitsplätze sichert.<br />
Würde Gemüse, Obst, Brot, Weizen und<br />
Co. nur in dem Maße produziert, wie sie<br />
benötigt werden, hätten Millionen Menschen<br />
von heute auf morgen keinen Job<br />
mehr. Es ist ein zweischneidiges Schwert.<br />
15 Millionen Tonnen Lebensmittel, die<br />
im Müll landen – das klingt enorm viel.<br />
Das ist es auch! Das entspricht einer<br />
Menge von 500.000 Lastwagenladungen,<br />
die hintereinander aufgereiht eine<br />
Schlange von Berlin bis Peking bilden<br />
würde.<br />
Wie agiert die Gastro-Preisbörse konkret<br />
dagegen?<br />
Wir reden mit Industriebetrieben, die<br />
fehl- und überproduzieren und am Ende<br />
die Lebensmittel nicht entsorgen wollen.<br />
Es geht um große Unternehmen, die<br />
davon profitieren. Außerdem unterstützen<br />
wir verschiedene soziale Projekte in<br />
Deutschland.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
026<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
DER VERBOTENE KAMPF GEGEN<br />
LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG<br />
CONTAINERN<br />
Obst, Gemüse, Brot und vieles mehr finden wir in<br />
den Supermärkten im Überfluss – doch rund 45<br />
Kilogramm davon landen pro Tag und Supermarkt<br />
in der Tonne. Um sich einer solchen Lebensmittelverschwendung<br />
entgegenzustellen, gibt es<br />
inzwischen eine starke Bewegung, die containert.<br />
Diese Menschen gehen los und retten Genieß- und<br />
Verwertbares aus dem Müll. Wir haben Jan* getroffen,<br />
der uns von seinen Erfahrungen berichtet.<br />
*Name von der Redaktion geändert<br />
<strong>FIETE</strong>: Containern als Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung<br />
ist politisch umstritten. Offiziell zählt es als<br />
Diebstahl, Güter aus der Supermarkt-Tonne zu holen.<br />
Was sind deine Beweggründe, es trotzdem zu tun?<br />
Jan: Ich arbeite im Einzelhandel und habe da schon früh<br />
gesehen, dass oft ganze Einkaufswagen voll mit Lebensmitteln<br />
weggeschmissen werden. Da habe ich gedacht,<br />
das geht so nicht, dagegen muss etwas getan werden. Das<br />
war dann der Auslöser dafür, dass ich Lebensmittel aus der<br />
Tonne rette.<br />
Hattest du vor deiner ersten eigenen Aktion schon vom<br />
Containern gehört?<br />
Nein, dass es eine verbreitete Aktion gegen Lebensmittelverschwendung<br />
ist, wusste ich damals noch nicht.<br />
Wie oft ziehst du inzwischen los?<br />
Zuletzt ist es immer mehr geworden, da ich mittlerweile in<br />
direkter Nachbarschaft eines Supermarktes wohne. Jetzt<br />
gehe ich fast täglich dort vorbei und werfe einen Blick in die<br />
Tonnen. Wie ich meinen eigenen Müll raus bringe, gehe ich<br />
dort gucken, was es zu retten gibt.<br />
Was findest du neben Obst und Gemüse alles in den Tonnen?<br />
Es gibt eigentlich nichts, was ich bisher nicht gefunden habe.<br />
Von Obst und Gemüse über Instant-Produkte, Joghurt,<br />
Milch, Brot oder Kekse bis hin zu einem ganzen Karton Olivenöl<br />
war schon alles dabei. Ich habe sogar einmal eine noch<br />
intakte Kaffeemaschine und ein Reisemonopoly gefunden.<br />
Das ist wohl keine Ausnahme. Im Netz berichten auch<br />
andere von Lachs, Kaffee und Unmengen an Molkereiprodukten<br />
oder kiloweise Bananen, die sie finden.<br />
Jan, wo siehst du die Schuldigen für die Massen an weggeschmissenen<br />
Lebensmitteln?<br />
Ich würde sagen, jede*r hat daran Schuld. Das sind zum einen<br />
die Verbraucher*innen, die keine Paprika kaufen möchten,<br />
die schon eine eingedrückte Stelle hat. Das Problem liegt aber<br />
auch beim Einzelhandel, bei dem immer alle Regale voll sein<br />
sollen – auch kurz vor Ladenschluss noch. Natürlich wird da<br />
viel weggeschmissen, wenn alles immer perfekt aussehen<br />
soll. Daneben steht als großer Faktor die Kategorisierung von<br />
Lebensmitteln. Krummes oder nicht perfekt gewachsenes Gemüse<br />
findet nicht einmal den Weg in den Supermarkt, da es in<br />
die Güteklasse III einsortiert wird – nicht für den menschlichen<br />
Verzehr geeignet. Das ist auch ein großes Problem.<br />
Es gibt einige Initiativen für den Verkauf von „krummem“<br />
Gemüse. Ist das etwas, was dem Problem entgegensteuern<br />
kann?<br />
SoSe <strong>2021</strong>
027<br />
Ist das legal?<br />
Das sogenannte Containern zählt<br />
in Deutschland als Diebstahl und<br />
ist somit eine Straftat, was das<br />
Verfassungsgericht im vergangenen<br />
Jahr bestätigte. Der Inhalt<br />
der Mülltonnen bleibt bis zum<br />
Abtransport durch die Müllabfuhr<br />
Eigentum des Supermarktes.<br />
Dieser hat somit die Pflicht, die<br />
gesundheitliche Unbedenklichkeit<br />
der Produkte zu garantieren.<br />
NOCH GUT ODER<br />
SCHON SCHLECHT?<br />
Das Verfalls- oder auch Verbrauchsdatum<br />
steht bei leicht verderblichen Lebensmitteln<br />
wie Hackfleisch, frischen Fleisch- und Geflügelprodukten,<br />
Feinkostsalaten oder auch frischer<br />
Rohmilch für den Zeitpunkt, bis zu dem es verzehrt<br />
werden muss.<br />
Anders ist es bei dem Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
(MHD), das zum Beispiel auf verarbeiteten<br />
Milchprodukten wie Joghurt, auf Trocken- oder<br />
Fertigprodukten steht. Dieses Datum zeigt<br />
an, bis wann eine einwandfreie Qualität vom<br />
Hersteller unter Berücksichtigung der richtigen<br />
Lagerung garantiert wird. Meistens ist das Produkt<br />
auch weit darüber hinaus genießbar.<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
Leider sind es meiner Meinung nach bisher nur Randgruppen,<br />
die umdenken. Das muss noch deutlich präsenter<br />
werden, damit es auch die krummen Gurken in den Handel<br />
schaffen. Es ist ein guter Anfang, aber noch nicht ausreichend<br />
verbreitet. Genauso ist es beim Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />
das immer noch zu viele wie ein Verfallsdatum sehen.<br />
Auf Verpackungen wird mittlerweile darauf hingewiesen,<br />
dass Produkte oft auch nach Ablauf des MHD weiter<br />
genießbar sind. Was müsste deiner Meinung nach noch<br />
passieren, damit weniger Lebensmittel im Müll landen?<br />
Das steht ja meistens nur ganz klein irgendwo auf dem Produkt,<br />
das sieht der Kunde erst beim genaueren Hinsehen.<br />
Vielleicht müsste das groß über den Kühlregalen stehen.<br />
Außerdem zeigt die ganze Verschwendung, wie gering die<br />
Wertschätzung der Lebensmittel geworden ist. Wir müssen<br />
in der Gesellschaft wieder den Wert unserer Nahrung erkennen,<br />
damit sich tatsächlich etwas ändert.<br />
Illustration: Irina_Strelnikova / iStock / Getty Images Plus<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat im letzten Jahr erst<br />
das Verbot des Containerns bestätigt, nachdem zwei junge<br />
Frauen Ende 2<strong>01</strong>9 dagegen geklagt hatten. Wie stehst<br />
du zu diesem Verbot?<br />
Ich denke, wenn du über Zäune oder Ähnliches klettern<br />
musst, um zu den Tonnen zu kommen, ist es natürlich Einbruch,<br />
das steht außer Frage. Das Problem ist aber, dass<br />
auch bei freistehenden Tonnen das Mitnehmen der Lebensmittel<br />
Diebstahl ist, da der Müll solange im Eigentum des<br />
Supermarktes bleibt, bis die Müllabfuhr kommt. Da stellt<br />
sich die Frage, warum Müll in anderen Ländern herrenlos<br />
ist, hier aber einen Eigentümer hat, bis es auf der Kippe landet<br />
– das ergibt doch gar keinen Sinn. Doch ob sich das in<br />
Deutschland ändern wird, ist fraglich.<br />
Das Interview führte Judith Rödger<br />
SoSe <strong>2021</strong>
028<br />
GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
FUTTERBESCHAFFUNG MIT GUTEM GEWISSEN<br />
Wem containern zu heikel und der Shoppingtrip im Supermarkt nicht nachhaltig genug ist, hat<br />
in Kiel keine Probleme, Alternativen zu finden. Wir haben zwei Marktschwärmer-Standorte, ein<br />
großes Foodsharing-Netzwerk und jede Menge Unternehmen, die bei Too good to go teilnehmen.<br />
Einfach Bestellung<br />
vorzeigen und Reste<br />
retten. So macht<br />
Einkaufen Spaß<br />
Beim Foodsharing-<br />
Netzwerk landet<br />
nichts in der Tonne.<br />
Macht mit und<br />
rettet Lebensmittel<br />
Marktschwärmer<br />
ist ein virtueller<br />
Bauernmarkt, bei<br />
dem ihr vorab die<br />
Produkte bestellt<br />
TOO GOOD TO GO – LEBENSMITTEL RETTEN PER APP<br />
Wer über die kostenlose App Too good to go eine Überraschungstüte<br />
reserviert, spart nicht nur bares Geld, sondern bewahrt gute<br />
Lebensmittel vor der Tonne. Also schaut direkt, welche Geschäfte<br />
in eurer Nähe oder auf dem Weg zur Uni bei dieser tollen Aktion<br />
teilnehmen. Aber Achtung: Es sind immer nur wenige Tüten verfügbar<br />
und schnell vergriffen. Wie das System funktioniert? Lebensmittelgeschäfte<br />
schätzen grob ab, wie viele Überraschungstüten<br />
sie kurz vor Ladenschluss füllen können. Der Verkauf läuft über<br />
24 Stunden, aber wenn weg, dann weg. Zur Abholzeit werden die<br />
Tüten mit allerlei Leckerem gepackt, was über den Tag hinweg nicht<br />
verkauft wurde. Die Menge variiert und die Auswahl ebenso. Also,<br />
Überraschung pur!<br />
MARKTSCHWÄRMER – DER BAUERN-<br />
MARKT FÜR DIE HOSENTASCHE<br />
Regional und saisonal und direkt von Erzeuger*innen könnt ihr bei<br />
Marktschwärmer einkaufen. Ihr sucht euch online die Produkte<br />
und die Menge aus, die ihr benötigt, holt einmal in der Woche bei<br />
der nächsten Marktschwärmerei euren Einkauf ab und tretet mit<br />
den Erzeuger*innen selbst in Kontakt. Zur Auswahl stehen euch<br />
in Kiel die Marktschwärmereien im mmhio bei der Muthesius<br />
Kunsthochschule und im Anscharpark in der Wik. Der Vorteil für die<br />
Erzeuger*innen: Die vorherige Onlinebestellung ermöglicht eine<br />
genauere Ernte und vermeidet überschüssige Lebensmittel. Außerdem<br />
bietet sich ihnen ein weiterer Weg der Direktvermarktung,<br />
wodurch sie noch näher an die Kund*innen herantreten können.<br />
Möchtet ihr auch über den Markt schwärmen? Denn registriert<br />
euch unter www.marktschwärmer.de, wählt eure Schwärmerei aus<br />
und stöbert durch das Angebot. Beachtet allerdings den Bestellschluss<br />
zwei Tage vor der Abholung.<br />
Anscharpark: Abholung mittwochs 17 bis 18.15 Uhr | Mmhio:<br />
Abholung donnerstags 17 bis 18.15 Uhr<br />
FOODSHARING – LEBENSMITTEL RETTEN FÜR DIE<br />
GEMEINSCHAFT<br />
Als Foodsaver*in holt ihr alleine oder im Team übrig gebliebene<br />
Lebensmittel bei Supermärkten und kleineren Geschäften ab.<br />
Diese teilt ihr entweder mit der ganzen Gemeinschaft oder in eurem<br />
kleineren Wirkungskreis – mitFreund*innen, Nachbar*innen,<br />
Mitbewohner*innen. Registriert euch bei www.foodsharing.de<br />
und zeigt mit einem Test, wie genau ihr über Lebensmittelrettung<br />
Bescheid wisst, wie ihr das ganz diskret und respektvoll macht und<br />
lasst euch anschließend von einem alten Hasen in die Abläufe einführen.<br />
Danach werdet ihr Teil eines Teams und könnt regelmäßig<br />
Lebensmittel retten und verteilen. Macht mit!<br />
Foto: Foodsharing e. V.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Wofür schlägt Deins?<br />
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Wofür schlägt Deins?<br />
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Marketing<br />
IT<br />
Vertrieb<br />
Marketing<br />
Personalwesen<br />
Vertrieb<br />
Keine Personalwesen Lust auf Rumgurken im Studium? Werde Finanz- Teil und des Rechnungswesen<br />
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SoSe <strong>2021</strong>
031<br />
UNIVERSU M<br />
DAFÜR, DASS EIGENTLICH<br />
NICHTS LOS IST,<br />
IST GANZ SCHÖN VIEL LOS!<br />
032 Umtriebige Studis: Bienen retten dank Pilz<br />
034 Projekt: Zweisamkeit statt Einsamkeit<br />
035 Sportangebote für sporty Studis<br />
038 Auslandssemester trotz Corona?<br />
040 Hottest News von der Uni<br />
041 Auf in eine zukunftsweisende Hochschule<br />
042 Herr der Computer: Markus Schack im<br />
Interview<br />
044 Studiengang im Check: Sustainability,<br />
Society and the Environment<br />
Foto: Ines Fraile / E+ / Getty Images<br />
SoSe <strong>2021</strong>
032<br />
UNIVERSU M<br />
ZAUBERPILZE – DER TRIP IHRES LEBENS<br />
Die Idee hinter dem Projekt Protect Planet Bee ist es nicht, halluzinogene<br />
Pilze auszuprobieren. Auch wenn es irgendwie doch um ganz besondere<br />
Pilze geht. Die Gruppe um die beiden Studenten Hauke Monnerjahn und<br />
Marvin Ottersberg will Bienensterben verhindern – mit Hilfe des Reishi-<br />
Pilzes.<br />
DIE HEINZELMÄNNCHEN DER<br />
NATUR UND IHRE GEGNER<br />
Wusstet ihr, dass Bienen circa 80 Prozent<br />
unserer Obst- und Gemüsesorten bestäuben,<br />
Ökosysteme intakt halten und für die<br />
Artenvielfalt tausender Pflanzen sorgen? Da<br />
bekommt der Ausdruck „fleißige Bienchen”<br />
doch gleich eine ganz andere Bedeutung.<br />
Doch dabei lauern überall wirklich fiese<br />
Gegner. Nicht nur wir Menschen töten Bienen<br />
mit dem geflissentlichen Anbau von<br />
Monokulturen und der Nutzung von starken<br />
Pestiziden. Es gibt noch eine viel kleinere,<br />
aber durchaus sehr gefährliche Gefahr: die<br />
Varroamilbe. Diese Milben können ganzen<br />
Bienenvölkern den Garaus machen, da sie<br />
die Bienen schwächen und dabei Viren und<br />
Krankheitserreger übertragen. Doch es gibt<br />
einen Weg, den Varroamilben entgegenzuwirken<br />
– mit Hilfe des Reishi-Pilzes. Eine Studie<br />
auf nature.com beweist bereits eine 79-fache<br />
Abnahme des Flügeldeformationsvirus, welches<br />
durch die Varroamilbe übertragen wird.<br />
Dank der wertvollen Inhaltsstoffe des Reishi-<br />
Pilzes soll es außerdem möglich sein, das<br />
Immunsystem der Bienen so zu stärken, dass<br />
virale und bakterielle Infektionen verringert<br />
werden.<br />
Ob das ganz sicher so ist, das will Protect<br />
Planet Bee jetzt in einer eigenen Studie herausfinden.<br />
Würde die Annahme bestätigt<br />
werden, so wäre das für die Bienen lebensverändernd.<br />
Sozusagen der Trip ihres Lebens.<br />
DIE BIENENRETTER<br />
Gemeinsam mit Florian Boll und Carsten Rusch,<br />
zwei Imkern aus der Region, hat das Projektteam<br />
schon erste Beobachtungen machen kön-<br />
SoSe <strong>2021</strong>
033<br />
Was ist ein Myzel?<br />
Das, was wir von einem Pilz<br />
sehen, ist der sogenannte<br />
Fruchtkörper. Der<br />
Fruchtkörper ist dazu da,<br />
um Sporen zu verteilen<br />
und dient somit lediglich<br />
zur Fortpflanzung. Der<br />
eigentliche Organismus, das<br />
sogenannte Myzel, bleibt<br />
uns in den meisten Fällen<br />
verborgen. Pilze leben zum<br />
Beispiel im Holz der toten<br />
Bäume und zersetzen sie<br />
oder aber in einer Symbiose<br />
mit bestimmten Bäumen,<br />
in der sich gegenseitig mit<br />
Nährstoffen versorgt wird.<br />
Das Myzel ist gleichzeitig<br />
der kleinste und der größte<br />
Organismus der Erde: Unter<br />
jedem Schritt, den ihr im<br />
Wald geht, befinden sich<br />
mehrere Kilometer Myzel.<br />
Erstaunlich und einfach<br />
beeindruckend!<br />
GRUSS<br />
DER<br />
GRUSS<br />
HEIMAT,<br />
VON UNS<br />
DER HEIMAT,<br />
GERETTET.<br />
VON UNS<br />
GERETTET.<br />
Foto: Hauke Monnerjahn, balberts/iStock/Getty Images<br />
nen. Bereits im vergangenen Jahr setzten<br />
sie eine Reishi-Lösung an und waren positiv<br />
überrascht von den Ergebnissen: „Bisher<br />
konnten wir erfolgreich beobachten, wie unsere<br />
Bienen besser und stärker durch den<br />
Winter gekommen sind. Das ist toll, denn<br />
ein stärkeres Volk kann dann im Frühjahr<br />
mehr brüten“, erzählt Marvin. Jetzt gilt es,<br />
herauszufinden, ob das nur reiner Zufall war<br />
oder tatsächlich im Zusammenhang mit der<br />
Fütterung durch den Reishi-Pilz steht.<br />
Dafür haben sie sich Alex Ruckhaber<br />
ins Boot geholt, der Pilzzüchter ist. Gemeinsam<br />
wollen sie den Reishi-Pilz nun<br />
selbst züchten. Dabei wird das Myzel auf<br />
Weizen gegeben und soll darauf kräftig<br />
wachsen und gedeihen. So wie hoffentlich<br />
bald auch die Bienen, denen die Lösung<br />
dann gefüttert wird.<br />
Das Projekt wird nun das ganze Jahr über<br />
laufen und im nächsten Frühjahr, wenn die<br />
Bienen ihren ersten Reinigungsflug machen,<br />
wird sich abzeichnen, ob der Plan von Protect<br />
Planet Bee aufgeht. Und am Ende steht<br />
dann die Frage aller Fragen: Kann ein Pilz<br />
das Bienensterben aufhalten?<br />
AUCH BOCK BIENEN ZU RETTEN?<br />
Ihr habt jetzt auch Lust bekommen, bei<br />
dem Projekt dabei zu sein? Perfekt! Protect<br />
Planet Bee sucht nämlich Studierende,<br />
die Lust haben, das Projekt zu begleiten.<br />
Vorzugsweise aus dem Fachbereich<br />
Biologie. Meldet euch einfach bei Marvin<br />
per Mail an protectplanetbee@gmail.<br />
com. Wer mehr erfahren will schaut unter<br />
www.protectplanetbee.de vorbei.<br />
von Ramona Dabringer<br />
Leuchtturm Roter Sand – das weltweit<br />
erste Bauwerk auf offener See. Mehr<br />
über die Geschichte dieses Denkmals:<br />
dieganzegeschichte.de<br />
Leuchtturm Roter Sand – das weltweit<br />
erste Bauwerk auf offener See. Mehr<br />
Eines Leuchtturm von vielen Roter tausend Sand – das weltweit<br />
über die Geschichte dieses Denkmals:<br />
geförderten erste Bauwerk Denkmalen.<br />
auf offener See. Mehr<br />
über dieganzegeschichte.de<br />
Geschichte dieses Denkmals:<br />
dieganzegeschichte.de<br />
Eines von vielen tausend<br />
Eines geförderten von vielen Denkmalen. tausend<br />
Wir<br />
geförderten<br />
erhalten<br />
Denkmalen.<br />
Einzigartiges.<br />
Mit Ihrer Hilfe!<br />
Wir erhalten Einzigartiges.<br />
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Spendenkonto<br />
IBAN:<br />
Mit<br />
DE71<br />
Ihrer<br />
500<br />
Hilfe!<br />
400 500 400 500 400<br />
BIC: Mit COBA Ihrer DE FF Hilfe! XXX, Commerzbank AG<br />
www.denkmalschutz.de<br />
Spendenkonto<br />
Spendenkonto<br />
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400<br />
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400<br />
BIC: COBA DE FF XXX, Commerzbank AG<br />
BIC: COBA DE FF XXX, Commerzbank AG<br />
www.denkmalschutz.de<br />
SoSe <strong>2021</strong>
034<br />
UNIVERSU M<br />
LIEBER ZWEISAM<br />
STATT EINSAM<br />
Das neue Patenschaftsprogramm des Studentenwerks Schleswig-Holstein will<br />
Jung und Alt einander näher bringen und damit einen wichtigen Beitrag für die<br />
Gesellschaft leisten. Wie genau das aussehen soll und wie ihr dabei mitwirken<br />
könnt, erzählen wir euch hier.<br />
Zum einen richtet sich das Angebot natürlich<br />
an euch Studis, an alle, die sich gerne sozial<br />
engagieren möchten, die helfen möchten, die<br />
etwas machen möchten. Auf der anderen Seite<br />
der Patenschaft stehen primär alleinstehende<br />
Menschen in Kieler Senior*innen-Einrichtungen,<br />
die keinen persönlichen Kontakt<br />
haben. Also weder Besuche, noch Briefe oder<br />
Anrufe von Familien und Freund*innen …<br />
„Die Idee für das Patenschaftsprogramm<br />
entstand Ende letzten Jahres“, berichtet<br />
Alexandra Dreibach vom Studentenwerk SH.<br />
Normalerweise organisiert Alexandra das<br />
soziale Wohnprojekt „Wohnen für Hilfe“, bei<br />
dem Privatpersonen Studierenden Wohnraum<br />
zur Verfügung stellen. Hierbei machen<br />
laut Dreibach überwiegend ältere Menschen<br />
mit – „nicht nur, weil sie Unterstützung im<br />
Alltag benötigen, sondern vor allem auch, weil<br />
sie alleine leben und sich nach sozialem Kontakt<br />
sehnen“.<br />
So steht bei ihrem neuesten Projekt „Zweisam<br />
statt einsam. Das Generationstandem<br />
in Kiel“ das Miteinander von Jung und Alt im<br />
Fokus. Die Idee: Studierende übernehmen<br />
eine Patenschaft für einen älteren Menschen<br />
in einer Kieler Senior*innen-Einrichtung oder<br />
in einem Pflegeheim. Bei regelmäßigen Besuchen<br />
verbringt ihr als Duo dann gemeinsam<br />
Zeit. Dabei sind Aktivitäten wie Vorlesen,<br />
Spazierengehen, Basteln oder Spielen nicht<br />
nur für die älteren Menschen eine schöne<br />
Abwechslung. „Auch vielen Studierenden<br />
fehlt aus unterschiedlichen Gründen sozialer<br />
Kontakt. Nicht zuletzt können sie durch das<br />
Programm spannende Erfahrungen sammeln<br />
und etwas für das Gemeinwohl tun.“<br />
Persönliche Treffen sind natürlich aufgrund<br />
der Corona-Pandemie aktuell noch nicht drin,<br />
aber nach und nach sollen auch diese zu den<br />
gemeinsamen Aktivitäten mit aufgenommen<br />
werden. Bis dahin könnt ihr euch schreiben,<br />
telefonieren, vielleicht auch mal facetimen!<br />
Die erste Resonanz auf das Projekt ist groß:<br />
Auf einen Aufruf hin bekundeten bis heute<br />
fast 150 Studierende aus Kiel ihr Interesse an<br />
der Übernahme einer Patenschaft. Mehrere<br />
Kieler Senior*innen- und Pflegeheime sind<br />
ebenfalls bereits mit an Bord. Zusätzlich<br />
können auch ältere, alleinstehende Menschen<br />
aus Kiel und Umgebung in Privatwohnungen,<br />
die unter Einsamkeit leiden und sich Gesellschaft<br />
wünschen, an dem Programm teilnehmen<br />
und sich bei Interesse beim Studentenwerk<br />
Schleswig-Holstein melden.<br />
Und zwar am besten hier:<br />
Alexandra Dreibach<br />
Tel.: (0431) 881 63 14<br />
wohnenfuerhilfe@studentenwerk.sh.<br />
Foto: SolStock/E+/Getty Images<br />
SoSe <strong>2021</strong>
035<br />
SPORTLICH, SPORTLICH …<br />
Wir stellen euch hier sowohl beliebte und allseits bekannte Sportarten vor als auch welche, über die ihr<br />
vielleicht noch nicht nachgedacht habt. Wir sagen nur pew, pew, pew …<br />
UNIVERSU M<br />
GEMEINSAM LAUFEN<br />
Wer beim Joggen noch reden kann, läuft genau im richtigen Tempo,<br />
besagt eine bekannte Faustregel. Überprüfen lässt sich das, indem<br />
man mit anderen Menschen joggen geht. Also schmeißt die Suchmaschine<br />
an und schaut, ob es in eurer Nähe Lauftreffs gibt:<br />
SG Tantalus • Mi 17 Uhr, Uni-Sportforum + Mi 18.30 Uhr, Hebbelschule,<br />
Feldstraße<br />
LTV Kiel-Ost • Di und Do 18 Uhr, Turnhalle der Ellerbeker Schule<br />
Laufgemeinschaft Albatros • Mi 17:30 Uhr, CITTI-Fußball-Park, Stadtparkweg<br />
(Abfahrt vom Steenbeker Weg)<br />
WASSER GEHT IMMER<br />
Fotos: Geber86 / E+ / Getty Images, SergeyKlopotov / iStock / Getty Images Plus, hobo_<strong>01</strong>8 / E+ / Getty Images<br />
In Kiel kann man das kühle Nass kaum vermeiden.<br />
Segeln, surfen, paddeln, planschen, rudern, tauchen<br />
– all das und noch viel mehr könnt ihr auf der<br />
Förde und den Seen in der Umgebung ausprobieren.<br />
Oder wollt ihr lieber Workouts und Yoga auf<br />
dem SUP machen? Das gibts bei SUPflow.<br />
VEREINE<br />
Eine Mitgliedschaft in einem Verein macht sich<br />
nicht nur im Lebenslauf gut. Ihr lernt auch neue<br />
Leute kennen und tut eurem Körper etwas Gutes.<br />
Kiel hat ein buntes Sammelsurium verschiedener<br />
Sportvereine in petto. Eine Übersicht findet ihr<br />
unter www.sportverband-kiel.de. Von Wasser- und<br />
Teamsport über Kampfsport bin hin zu Fitness ist<br />
alles dabei. Beim PSV Kiel könnt ihr euch sogar<br />
im Lichtschwertkampf messen. Der TuS Gaarden<br />
stellt euch Jugger, eine Kombination aus Ballspiel<br />
und Fechten, vor und Quidditsch könnt ihr in Kiel<br />
natürlich auch spielen bei den Kiel Kelpies.<br />
ÖFFENTLICHE FITNESSGERÄTE<br />
Wenn ihr an der frischen Luft trainieren wollt – oder müsst, könnt ihr euch an öffentliche<br />
Fitnessgeräte hängen. Im Sport- und Begegnungspark Gaarden, beim Professor-Peters-<br />
Platz und in der Forstbaumschule findet ihr solche Fitnessparks. Rund um den Wiker<br />
Sportverein könnt ihr Sportgeräte sogar in eure Joggingstrecke einbauen. Verschiedene<br />
Geräte für euer Ausdauer- und Muskeltraining warten auf euch.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
036<br />
UNIVERSU M<br />
IDWS AN DER FACHHOCHSCHULE<br />
BESSER ALS URLAUB<br />
Studis der FH kennen die Freude, wenn Dozent*innen wieder<br />
an die Anmeldung für die Interdisziplinären Wochen (IDWs)<br />
erinnern. Der eine Teil freut sich auf zwei Wochen Urlaub, die<br />
andere Hälfte steht jetzt schon unter Stress und überlegt, ob<br />
man auch für alle Veranstaltungen einen Platz bekommt, die<br />
man gerne hätte.<br />
Entweder müssen immer noch ein paar letzte Creditpoints neben dem<br />
Studium gesammelt werden oder man beschäftigt sich doch lieber nochmal<br />
mit einem Excelkurs, weil das letzte Mal doch ganz schön lange her<br />
ist: Wie war das noch gleich mit diesem Tastenkürzel? Ganz egal, wo man<br />
seinen Schwerpunkt setzt, Semester für Semester ist immer wieder für<br />
alle etwas dabei. Von Vorträgen über gesellschaftliche Themenschwerpunkte<br />
wie Gleichberechtigung oder Rassismus, bis hin zu Crashkursen,<br />
um eine neue Sprache zu lernen oder aufzufrischen, ist auch in diesem<br />
Jahr für die kommenden IDWs im Frühjahr und im Herbst wieder ein<br />
großartiges Programm zustande gekommen. Der allseits beliebte Erste-<br />
Hilfe Kurs für Hund und Katze oder die bekannte Hacking Nacht sind natürlich<br />
auch wie immer wieder mit am Start. Besondere Highlights in den<br />
anstehenden IDWs sind der Workshop zum Präsentieren und Motivieren<br />
in ZOOM und die immer gern angenommenen Praxistipps für Bewerbungen<br />
und Vorstellungsgespräche. Ebenfalls ein absolutes Highlight ist der<br />
Selbstverteidigungskurs für Frauen. In einer Gruppe mit anderen Frauen<br />
lernt man dabei, in gefährlichen Situationen richtig laut zu schreien oder<br />
ein ausdrückliches Nein auszusprechen. Außerdem werden bestimmte<br />
Selbstverteidigungstechniken und Griffe geübt, die in einigen Situationen<br />
helfen können, das eigene Leben zu retten. Eine absolute Empfehlung<br />
also für alle Mädels, die schon häufiger darüber nachgedacht haben, einen<br />
Selbstverteidigungskurs zu machen.<br />
Übrigens: die nächsten IDWs finden vom 1. bis 12. November<br />
<strong>2021</strong> statt, also rechtzeitig um die Anmeldefrist kümmern!<br />
WISSENSCHAFTSPREIS UND INNOVATIONSPREIS:<br />
DIE GEWINNERINNEN<br />
Professorin Dr. Sabah Badri-Höher leitet seit zwölf Jahren<br />
die Arbeitsgruppe Digitale Signalverarbeitung an der FH<br />
Kiel. Das von ihr entwickelte Rucksack-AUV (Autonomer<br />
Unterwasserroboter) ermöglicht einen einfachen Einsatz<br />
durch eine Person, um Aufnahmen von Messdaten zu<br />
Forschungszwecken flexibler zu gestalten.<br />
FOTO: UKSH<br />
Professorin Dr. Daniela<br />
Berg ist Direktorin der<br />
Klinik für Neurologie<br />
am UKSH Kiel und leitet<br />
die Forschungsgruppe<br />
Früherkennung<br />
neurodegenerativer<br />
Erkrankungen an der<br />
Uni. Ihre Forschungen<br />
werden die Behandlung<br />
von Parkinson-Erkrankten<br />
verändern.<br />
Foto: FH Kiel/Matthias Pilch<br />
Mit dem Kieler Wissenschaftspreis <strong>2021</strong> wird die Medizinerin<br />
Prof. Dr. Daniela Berg von CAU ausgezeichnet. Den Innovationspreis<br />
erhält Prof. Dr. Sabah Badri-Höher, Physikerin und<br />
Ingenieurin mit dem Schwerpunkt Elektro- und Informationstechnik<br />
von der Fachhochschule Kiel. Erstmals werden beide<br />
mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise an Frauen verliehen.<br />
„Die herausragenden Forschungsleistungen beider<br />
Preisträgerinnen zeigen beispielhaft, in welchem Maße<br />
Kieler Forschungen zu Problemlösungen in der Gesellschaft<br />
beitragen“, sagte Stadtpräsident Hans-Werner Tovar<br />
und gratulierte den Gewinnerinnen.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
038<br />
U NIV ERSUM<br />
AUSLANDSAUFENTHALT WÄHREND CORONA<br />
¡ADIÓS, ALEMANIA!<br />
Solltet ihr ein Semester im Ausland ins Auge fassen, gibt es einiges zu beachten – nicht nur in Zeiten<br />
von Corona. Wir geben euch einige Tipps und Tricks an die Hand, damit euer Praktikum oder<br />
Auslandsaufenthalt ein voller Erfolg wird.<br />
WELCHE MÖGLICHKEITEN<br />
GIBT ES?<br />
Es gibt unterschiedliche Programme, mithilfe<br />
derer ihr einen Aufenthalt im Ausland<br />
realisieren könnt. Ob Erasmus, PROMOS-<br />
Stipendium oder CAU-Austausch – jedes<br />
einzelne bietet unterschiedliche Schwerpunkte<br />
und ist jeweils auf unterschiedliche<br />
Bedürfnisse zugeschnitten.<br />
Das Erasmus Programm wird in 34 europäischen<br />
Ländern durchgeführt, darunter<br />
auch sieben Länder außerhalb der EU<br />
(Island, Liechtenstein, Nordmazedonien,<br />
Norwegen, Serbien, Türkei, Vereinigtes<br />
Königreich).<br />
PROMOS leistet einen wichtigen Beitrag<br />
zur Steigerung der Mobilität von Studierenden<br />
und Doktoranden*innen deutscher<br />
Hochschulen. Es bietet solchen Studierenden<br />
und Doktoranden*innen die Chance<br />
zu einem Auslandsaufenthalt, deren Vorhaben<br />
oder Zielort weder zum Deutschen<br />
Akademischen Austauschdienst (DAAD)<br />
noch zum Erasmus-Programm passt. Die<br />
Stipendien werden von der CAU durch ein<br />
qualitätsorientiertes Auswahlverfahren<br />
direkt vergeben. Für eine Förderung ab 1.<br />
September 2020 könnt ihr euch bis zum 1.<br />
Juni <strong>2021</strong> bewerben. Sollte eine Förderung<br />
ab 1. Januar 2022 infrage kommen, sollte<br />
die Bewerbung bis zum 1. Oktober <strong>2021</strong><br />
eingegangen sein.<br />
Die CAU tauscht darüber hinaus mit einer<br />
Reihe von ausländischen Hochschulen<br />
Stipendien aus, die jährlich für Studierende<br />
ausgeschrieben werden. Sofern in den<br />
Stipendienkonditionen keine Einschränkungen<br />
hinsichtlich der Studienfächer und<br />
des Studienabschnitts angegeben werden,<br />
gelten die Stipendienangebote in der<br />
Regel für alle Studienfächer, die an der betreffenden<br />
Universität angeboten werden.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
039<br />
Fotos: martin-dm / E+ / Getty Images; Poike / iStock / Getty Images Plus<br />
WO FINDET IHR RAT?<br />
Wer sich für einen Aufenthalt im Ausland<br />
während des Studiums an der CAU interessiert,<br />
hat wahrscheinlich erst einmal<br />
viele Fragen. Wo soll es hingehen? Wie<br />
finanziert ihr das Semester? Wie werdet<br />
ihr untergebracht und wer sind eure Ansprechpartner?<br />
Die erste Anlaufstelle ist<br />
in jedem Fall das International Center der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.<br />
Das engagierte Team kümmert sich um<br />
eure Anliegen und versorgt euch mit allen<br />
wichtigen Informationen rund um den<br />
Aufenthalt und/oder mögliche Praktika.<br />
Um euch einen Überblick über die Möglichkeiten<br />
zu verschaffen, solltet ihr an den<br />
Informationsveranstaltungen der CAU<br />
teilnehmen. Weil diese aktuell nicht in Präsenz,<br />
sondern digital stattfinden, könnt ihr<br />
euch zu den Terminen einfach durch einen<br />
Klick auf den Link zur Zoom-Konferenz dazuschalten.<br />
Die nächsten Termine finden<br />
statt am Mittwoch, den 12. Mai sowie den<br />
16. Juni. Erste Infos und Kontakte findet ihr<br />
unter www.international.uni-kiel.de und<br />
Tel.: (0431) 880 37 17 oder 880 30 22. Per<br />
Mail wendet ihr euch am besten an Frau<br />
Volland oder Frau Grunwald unter go-out@<br />
uv.uni-kiel.de.<br />
Besucher*innenanschrift des International Center<br />
International Center<br />
Westring 400, Eingang Erdgeschoss<br />
24118 Kiel<br />
Übrigens könnt ihr euch über die Social Media Kanäle des<br />
International Centers auf dem Laufenden halten:<br />
Facebook: @ic.uni.kiel<br />
Instagram: @ic.uni.kiel<br />
JEDER TOPF FINDET<br />
EINEN DECKEL<br />
Die digitalen Infoveranstaltungen dienen<br />
einer ersten Information und dem Überblick<br />
über die Vielfalt der Möglichkeiten sowie<br />
den damit verbundenen Anträgen und<br />
Formalia. Sollte für euch ein Programm<br />
in die engere Auswahl gerückt sein, berät<br />
euch das Team des International Centers<br />
über die Einzelheiten der anstehenden<br />
Reise. Ihr habt jederzeit die Möglichkeit,<br />
telefonisch einen Rat einzuholen oder ein<br />
Zoom-Meeting mit den Mitarbeiter*innen<br />
des Centers abzuhalten. Da die aktuelle<br />
Corona-Pandemie alle Bereiche vor laufend<br />
neue Herausforderungen stellt und<br />
die Ausbreitung des Virus kaum vorherzusagen<br />
ist, besteht zu jedem Zeitpunkt<br />
die Möglichkeit eines Abbruchs des Programms.<br />
„Während der Rückhol-Aktion<br />
unserer Studierenden im letzten Jahr<br />
standen wir in dauerhaftem Kontakt mit<br />
allen Beteiligten, sodass eine Rückreise<br />
aus allen Ländern so schnell und unkompliziert<br />
wie möglich erfolgen konnte“, sagt<br />
Elisabeth Grunwald, Koordinatorin des International<br />
Centers der CAU. Und auch für<br />
künftige Auslandsaufenthalte ist die CAU<br />
gewappnet. „Wir versuchen die Perspektiven<br />
der jungen Menschen einzunehmen“,<br />
sagt Grunwald. „Einer finanziellen Förderung<br />
von Praktika im Ausland werden wir<br />
keine Steine in den Weg legen“.<br />
Alle wichtigen Informationen zu Auslandssemester<br />
und Praktika außerhalb<br />
Deutschlands findet ihr unter www.international.uni-kiel.de.<br />
U NIV ERSUM<br />
SoSe <strong>2021</strong>
040<br />
UNIVERSU M<br />
HOTTEST<br />
NEWS<br />
NEUE KREATIV-WORKSHOPS<br />
Auch im Sommersemester <strong>2021</strong> gibt es wieder ein<br />
vielfältiges Online-Workshop-Programm. Interessierte<br />
Studierende können sich auf insgesamt<br />
15 tolle Angebote, die über den Videokonferenz-<br />
Dienst „Zoom“ stattfinden, freuen. Auf dem<br />
Programm steht neben neuen Workshops wie<br />
„Mache (d)einen Podcast!“, „Makramee – Kreatives<br />
Knüpfen“ und „Mixed-Media: Art Journaling“ auch<br />
Altbewährtes wie „DJ-ing“, „Handlettering“ oder<br />
„Poetry Slam“. Je nach Corona-Lage soll es außerdem<br />
einen Outdoor-Porträtfotografie-Workshop<br />
geben. Studierende aller Hochschulen in Schleswig-Holstein<br />
können sich ab sofort über www.studentenwerk.sh<br />
=> Kultur => Kurse & Workshops<br />
anmelden. Die Workshops werden zwischen 10<br />
und 15 Euro kosten – fair, finden wir. Alle aktuellen<br />
Infos findet ihr auf www.studentenwerk.sh =><br />
Kultur => Veranstaltungen. Wer eine Idee für einen<br />
Workshop oder ein Event hat, darf sich übrigens<br />
gern unter kultur@studentenwerk.sh oder (0431)<br />
88 16 137 melden.<br />
KOSTENLOSE CORONA-<br />
SCHNELLTESTS<br />
ONLINE VERANSTALTUNG: STRESSBEWÄLTIGUNG<br />
Der Stress vor Prüfungen kann leistungssteigernd wirken oder lähmen und leistungsmindernd<br />
sein. Jede*r kennt mehr oder weniger Symptome wie zum Beispiel<br />
Nervosität, Angespanntheit, Schwitzen, Schlafstörungen oder Ähnliches.<br />
Ausgeprägte Symptome können allerdings zu Vermeidungsverhalten führen,<br />
Versagens- und Zukunftsängsten, Aufschieben, Selbstzweifeln und sogar zum<br />
Studienabbruch. Im Online-Seminar „Stressbewältigung“ setzt ihr euch mit<br />
Prüfungsstress auseinander, tauscht euch mit anderen aus und entwickelt idealerweise<br />
Strategien, mit denen ihr euren Prüfungsstress bewältigen könnt. Das<br />
Seminar ist jeden 1. Donnerstag im Monat, ab 16.45 Uhr, dauert etwa 90 Minuten<br />
und ist auf 30 Teilnehmende begrenzt. Die Anmeldung erfolgt per Mail über<br />
schaefgen@studentenwerk.sh.<br />
In Kooperation mit einer regionalen Arztpraxis hat<br />
das Studentenwerk Schleswig-Holstein Anfang April<br />
eine Corona-Teststelle bei der Mensa I eröffnet.<br />
„Dadurch möchten wir sowohl den Studierenden<br />
als auch den Beschäftigten des Studentenwerks<br />
und der Universität die Möglichkeit geben, sich<br />
schnell und unkompliziert auf eine Infektion mit<br />
dem Coronavirus SARS-CoV-2 testen zu lassen“,<br />
erklärt Susann Schrader, Geschäftsführerin des<br />
Studentenwerks SH. Natürlich sind aber auch alle<br />
anderen willkommen. Mithilfe eines Rachenabstrichs<br />
kann innerhalb von maximal zehn Minuten<br />
ein Ergebnis ermittelt werden. Wer sich testen lassen<br />
will, muss sich ausweisen und versichern, nur<br />
einen kostenlosen Test in der Woche in Anspruch<br />
zu nehmen. Personen unter 18 Jahren dürfen den<br />
Test nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten<br />
durchführen. Die Teststelle ist montags bis<br />
donnerstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.<br />
Foto: MStudioImages/iStock/GettyImages<br />
SoSe <strong>2021</strong>
041<br />
WIE IST SIE SO, DIE HOCHSCHULE DER ZUKUNFT?<br />
UNIVERSU M<br />
Foto: insta_photos/iStock/GettyImages<br />
Was noch vor einem Jahr kaum vorstellbar<br />
und anschließend unter größter Anstrengung<br />
umsetzbar war, ist heute schon fast<br />
Normalität: Eine Mischung aus analog und<br />
digital, eine Mischung aus Pioniergeist und<br />
Sitzenbleiber*innen, eine Mischung, die<br />
Großes verspricht, aber auch Großes leisten<br />
muss.<br />
An der FH gab es im vergangenen Jahr bereits<br />
zum zweiten Mal einen Vortrag zu diesem<br />
Thema, wohl aber ahnte niemand, wie schnell<br />
hier aus Theorie Realität werden musste.<br />
„Letztes Jahr waren wir voller Innovationsspirit.<br />
Den haben wir in diesem Semester<br />
dringend gebraucht, um Dinge schnell<br />
umzusetzen“, so eröffnete Prof. Dr. Weßels<br />
ihren Vortrag gemeinsam mit ihrer Kollegin<br />
Prof. Dr. Borchert. Wo vor einem Jahr Onlineunterricht<br />
noch eine Utopie war, trafen sich<br />
dieses Mal alle bei Zoom und so tauschten sich<br />
Professor*innen mit Expert*innen und Studierenden<br />
darüber aus, wie wohl die Hochschule<br />
der Zukunft weitergehe. Nun zum ersten Mal<br />
auch mit echten Beispielen aus der Praxis, die<br />
das Coronajahr reichlich bot.<br />
Dabei reichen die Themen von selbstbestimmtem<br />
Lernen über das Angebot von<br />
Lernlaboren, Vernetzungsinitiativen und den<br />
reibungslos funktionierenden Zugängen zu<br />
Online-Angeboten bis hin zur Frage von Anwesenheitspflichten.<br />
Einer der wichtigsten<br />
Aspekte ist wohl die Eigenverantwortung, die<br />
viele Studierende nun schnellstmöglich lernen<br />
müssen. Wo in manchen Studiengängen ganz<br />
verschult noch alle Module als Stundenplan<br />
ausgehändigt wurden, mussten andere Studierende<br />
sich schon früh mit der eigenständigen<br />
Planung befassen. Das soll und muss<br />
nun einheitlicher gestaltet werden – und wird<br />
zwangsläufig mehr Engagement der Studierenden<br />
erfordern. Dabei ist es jedoch wichtig,<br />
dass die Hochschulen im Blick haben, dass<br />
sich einige schnell überfordert fühlen können.<br />
Die Unterstützungsangebote müssen also<br />
breiter aufgestellt, die Erreichbarkeit von Zuständigen<br />
bei Fragen muss sichergestellt werden.<br />
Konzepte in der Lehre müssen angepasst<br />
und Möglichkeiten erweitert werden. Studierende<br />
müssen aktiver miteinbezogen werden,<br />
wenn es darum geht, wie Planung, Umsetzung<br />
und Ausführung verschiedener Module zu bewerkstelligen<br />
sind.<br />
Denn nur eine Hochschule, die gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten daran arbeitet, was möglich<br />
ist, kann Digitalität zur Realität werden<br />
lassen. Und diese Vorstellung ist ganz sicher<br />
keine Zukunftsmusik mehr – denn wir sind<br />
Studentengarantie:<br />
Sofort kündbar bei Studienende<br />
oder Studienortwechsel<br />
Nicht den<br />
Anschluss verpassen:<br />
Mit günstigen Tarifen<br />
von TNG!<br />
SoSe <strong>2021</strong><br />
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042<br />
UNIVERSU M<br />
<strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong>0<strong>01</strong>10<br />
IN DIE WELT DER BITS<br />
UND BYTES EINTAUCHEN<br />
Diplom-Informatiker Markus Schack leitet das Computermuseum auf dem Campus<br />
der Fachhochschule Kiel. Hier lernen Besucher*innen auf vier Etagen die Entwicklung<br />
von mechanischen Rechenmaschinen zum Smartphone kennen.<br />
Es war das Weihnachtsfest 1982, an dem der 13-jährige Markus Schack nicht<br />
wie alle anderen Familienmitglieder vor dem Fernseher saß und die „Feuerzangenbowle“<br />
mit Heinz Rühmann schaute, sondern die besinnliche Zeit lieber mit<br />
dem „Personal Electronic Transactor“ (PET) 20<strong>01</strong> und einem Basic-Handbuch<br />
in seinem Zimmer verbrachte. Auf Leihbasis vermachte ein Freund seines<br />
Vaters dem heranwachsenden Technik-Experten das Gerät, das zur Messung<br />
chemischer Anwendungen genutzt wurde und noch heute einen Ehrenplatz<br />
im Obergeschoss des Museums neben dem legendären „Apple II“ einnimmt.<br />
Diese, bis zum Ende der siebziger Jahre verwendeten Geräte, waren bis dato<br />
das Ergebnis eines technischen Fortschritts, der bis in die Gegenwart an Fahrt<br />
aufnahm. Um die Entwicklung der einstigen Maschinen bis zur heutigen Miniaturausgabe<br />
der kleinen smarten Super-Computer verstehen zu können, beginnt<br />
die Reise durch die Zeitalter technischer Innovationen einige Stockwerke tiefer.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
043<br />
UNIVERSU M<br />
Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
des Computermuseums ist<br />
vom 14. bis 17. Juni eine Festwoche<br />
geplant, welche durch<br />
Oberbürgermeister Dr. Ulf<br />
Kämpfer eingeleitet wird. Weitere<br />
Infos unter www.fh-kiel.<br />
de/kultur/computermuseum.<br />
SCHWERES GERÄT<br />
Im Erdgeschoss beginnt der Rundgang durch<br />
das Computermuseum mit einem kurzen<br />
Film über die Geschichte des Museums an<br />
seinem heutigen Standort. Hier war mit dem<br />
Bekanntwerden des Einzugs historischer<br />
Rechner in das Gebäude am Dietrichsdorfer<br />
Sokratesplatz 2<strong>01</strong>0 zunächst schweres Gerät<br />
nötig. Um die Großrechner aus dem Bestand<br />
des Museums an einem neuen Standort in<br />
dem Bunker unterbringen zu können, musste<br />
der Eingangsbereich ab 2006 eingerissen<br />
und vergrößert werden. Maschinen, wie<br />
die Zuse Z11, wurden Ende der 60er Jahre<br />
zur Landvermessung verwendet und deren<br />
Speicherkapazitäten ein Bruchteil derer von<br />
heutigen Smartphones umfassten, nahmen<br />
damals ganze Räume in Beschlag.<br />
Bis alle Ausstellungsstücke der Sammlung<br />
des „Förderverein Computermuseum<br />
Kiel e. V.“ am neuen Standort angeliefert und<br />
das Museum vollends eingerichtet war, dauerte<br />
es noch weitere fünf Jahre. Am 14. Juni<br />
2<strong>01</strong>1 feierte das Computermuseum somit<br />
feierlich seine Eröffnung.<br />
ENTSCHEIDENDER<br />
WENDEPUNKT<br />
Zehn Jahre später führt ein Rundgang durch<br />
die Zeitalter der technischen Innovationen,<br />
angefangen mit kleinen mechanischen<br />
Rechnern über die Umstellung auf das Binärsystems<br />
durch Konrad Zuse bis zum Einsatz<br />
der ersten Personal Computer (PC) in den<br />
Privathaushalten. Letzterer ist ein entscheidender<br />
Meilenstein in der Geschichte der<br />
Computer. „Die Einkehr des Apple II in die<br />
Wohnzimmer der Menschen ab 1977, die dadurch<br />
zu Anwendern wurden, markiert einen<br />
entscheidenden Punkt in der Entwicklung<br />
für Computer und technische Geräte, wie<br />
wir sie kennen“, sagt Markus Schack. Zum<br />
Anwender wurde er selbst einige Jahre später,<br />
als der PET 20<strong>01</strong> die Faszination des Diplom-<br />
Informatikers entfachte. Von Grundgesetzen<br />
der IT gefesselt, begann Schack später ein<br />
entsprechendes Studium an der Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel, welches er<br />
1997 abschloss. „Prof. Dr. Walter Reimers<br />
verhaftete mich damals aus dem Hörsaal heraus“,<br />
sagt Schack. Daraufhin wurde er an der<br />
Fachhochschule Kiel als technischer Leiter<br />
des Mediendoms angestellt. Schack leitet als<br />
Nachfolger von Eduard Thomas das Zentrum<br />
für Kultur- und Wissenschaftskommunikation,<br />
zu dem das Computermuseum gehört.<br />
Von Sebastian Schulten<br />
SoSe <strong>2021</strong>
044<br />
UNIVERSU M<br />
STUDIENGANG-CHECK:<br />
„SUSTAINABILITY, SOCIETY<br />
AND THE ENVIRONMENT“?<br />
Globalisierung und wirtschaftliche Entwicklung,<br />
Social Entrepreneurship und Urbanisierung,<br />
Migration und Umweltfragen: Kaum eine<br />
Herausforderung, der sich unsere Gesellschaft<br />
gegenübersieht, hängt nicht mit der Interaktion<br />
zwischen Mensch und Umwelt zusammen.<br />
Fachübergreifende Kenntnisse sind für<br />
Expert*innen damit an der Tagesordnung. An<br />
der Uni könnt ihr deswegen „Sustainability,<br />
Society and the Environment“ als Ein-Fach-<br />
Masterstudiengang studieren. Dabei lernt ihr,<br />
Probleme einer nachhaltigen Entwicklung in<br />
ihrer globalen Dimension zu verstehen und sie<br />
dann in ihren regionalen und lokalen Ausprägungen<br />
wissenschaftlich zu analysieren. Ihr<br />
werdet also zu Lösungsstrateg*innen für diese<br />
Probleme. In den vier Semestern plant und managt<br />
ihr dann selbst Projekte zur Umsetzung<br />
von nachhaltigen Lösungen.<br />
… AUF EINEN BLICK<br />
Abschluss: Master of Science (M.Sc.)<br />
Studiengang: Ein-Fach-Masterstudiengang,<br />
4 Fachsemester<br />
Studienbeginn: für das 1. Semester<br />
Wintersemester | Zulassungsfreie<br />
Einschreibung<br />
Besondere Voraussetzungen:<br />
Sprachkenntnisse + Eignungsfeststellung<br />
Fachliche Schwerpunkte:<br />
Society, Development and Governance,<br />
Sustainability Economics, Environmental<br />
Management, Coastal Systems<br />
Illustration: Rawpixel / iStock / Getty Images Plus<br />
REMATTER - DIE WISSEN,<br />
WORAUFS ANKOMMT<br />
rematter, das sind Doro, Magdalena, Lena, Helene, Bogdan,<br />
Luzie und Christina. Sie alle studieren gemeinsam an der CAU<br />
im Master „Sustainability, Society and the Environment“.<br />
Aus Seegras, Algen und anderen lokalen und natürlichen<br />
Reststoffen möchten sie nun Materialien und Werkstoffe<br />
herstellen, die deutlich nachhaltiger als Plastik oder Frischfaserpapier<br />
sind. Das Seegras sammeln sie dabei direkt an<br />
unseren Kieler Stränden. Die ersten Papiere aus Seegras wurden<br />
bereits geschöpft, aktuell experimentieren die Mädels<br />
und Jungs zu weiteren Formen und Materialien, um beispielsweise<br />
nachhaltige und vollkommen biologisch abbaubare<br />
Lampenschirme, Becher oder Blumentöpfe daraus herzustellen.<br />
Langfristig möchte das Team mit seinem Projekt zum<br />
Umdenken anregen, wie und was wir produzieren und auch<br />
konsumieren und damit aufzeigen, dass es tolle lokale Alternativen<br />
gibt – wenn man nur ganz genau hinschaut.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Mein Studium.<br />
Meine Stadt.<br />
Meine Filiale.<br />
Wenn‘s um dich geht<br />
Studiale<br />
<br />
Campus am Westring 389.<br />
www.studiale.de<br />
Förde<br />
Sparkasse
046<br />
AN DIE A RBEIT<br />
an die arbeit<br />
SoSe <strong>2021</strong>
047<br />
AN DIE A RBEIT<br />
AUF DIE PLÄTZE,<br />
FERTIG,JOB!<br />
049 Kuriose & absurde Jobs im Studium<br />
052 Tipps & Tricks rund um Steuern<br />
055 Studis helfen Schüler*innen: Lernferien<br />
061 Bock Gutes zu tun? Ehrenamt in Kiel<br />
Foto: tomazl/E+/Getty Images<br />
SoSe <strong>2021</strong>
048<br />
AN DI E ARBEI T<br />
DEN HANDEL<br />
MITGESTALTEN<br />
Advertorial<br />
Wer den Schritt in den Lebensmittelhandel wagt, findet mit EDEKA Nord einen sympathischen Arbeitgeber<br />
mit tollen Einstiegs- und Entwicklungschancen für Absolvent*innen.<br />
„Im Einkauf liegt eine besondere Herausforderung<br />
für den Erfolg des Unternehmens“, erklärt<br />
David Ott, Geschäftsbereichsleiter Einkauf bei EDE-<br />
KA Nord. Die Aufgabe von ihm und seinem Team ist<br />
es, im Sortiment fehlende Produkte aufzuspüren<br />
und die besten Innovationen für die EDEKA Märkte<br />
im Norden in der strategischen Sortimentsausrichtung<br />
zu berücksichtigen. Sie müssen die Kundenwünsche<br />
von 2022 vorwegnehmen und analytisch<br />
herleiten, also sozusagen die Zukunft voraussehen.<br />
Eine unternehmerische Grundhaltung und analytisches<br />
Denken sind erste Voraussetzungen neuer<br />
Bewerber*innen im Einkauf, weil die Digitalisierung<br />
des Handels dafür sorgt, dass immer mehr Informationen<br />
vorliegen. Als zweite Voraussetzung nennt<br />
David Ott ein aktives und engagiertes Auftreten und<br />
die Freude daran, Dinge mitzugestalten.<br />
Mit diesen Eigenschaften konnte auch<br />
Merle Hamann von sich überzeugen. Seit Mitte<br />
November 2020 ist sie Teil des neuen Traineeprogramms<br />
bei EDEKA Nord. Nach ihrem Master<br />
in Betriebswirtschaftslehre an der FH Kiel suchte<br />
sie gezielt nach Traineestellen, weil diese die Möglichkeit<br />
bieten, viele Bereiche zu durchlaufen und<br />
verschiedene Perspektiven auf das Unternehmen<br />
zu bekommen. In anderthalb Jahren wird sie alle<br />
ein bis drei Monate in eine andere Abteilung wechseln.<br />
„Das heißt, dass ich mich immer wieder neu<br />
einarbeiten muss. Ich lerne neue Kolleg*innen<br />
kennen sowie neue Abläufe und Programme.<br />
Das ist auch für die persönliche Entwicklung sehr<br />
gut, denke ich“, betont die 26-Jährige. Weiterbildungsangebote<br />
und übergreifende Seminare wie<br />
zum Beispiel zur Kommunikation oder zum Projektmanagement<br />
ergänzen das Traineeprogramm.<br />
Den Einkauf lernte Merle Hamann schon<br />
durch ihr Praktikum in der Automobilbranche<br />
als besonders abwechslungsreich kennen, weil<br />
sich viele Schnittstellen mit anderen Abteilungen<br />
ergeben. Für EDEKA Nord entschied sie sich, weil<br />
die Werte stimmten: das Leitbild, die Strategie<br />
und die Regionalität. „Alles, was man macht,<br />
wirkt sich im näheren Umfeld aus. Und auch das<br />
sehr gute Arbeitsklima war für mich ausschlaggebend.<br />
Alle Kolleg*innen sind sehr offen für<br />
einen Austausch“, ergänzt sie. Eine Übernahme<br />
nach dem Traineeprogramm ist ihr sicher, nur<br />
die Abteilung steht noch nicht fest. Das wird ganz<br />
individuell mit ihr besprochen.<br />
Wer noch unschlüssig ist, ob der Lebensmittelhandel<br />
der richtige Arbeitsplatz ist, denen empfiehlt<br />
David Ott, sich durch ein Praktikum von den vielfältigen<br />
Aufgaben zu überzeugen. Auch ein Quer- oder<br />
Direkteinstieg nach dem Studium sind möglich.<br />
Gesucht sind aber auch Nachwuchskräfte in den<br />
Bereichen IT, Marketing, Vertrieb, Personalwesen,<br />
Finanz- und Rechnungswesen, Controlling sowie im<br />
Logistik- oder Immobilienbereich.<br />
Weitere Infos findet ihr unter www.edeka.de/<br />
nord-karriere.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
049<br />
AN DI E ARBEI T<br />
OHNE MOOS<br />
NIX LOOS!<br />
Solltet ihr nicht zu den „rich kids“ gehören oder eine*n Sponsor*in haben, der oder die<br />
euer Studium finanziert, braucht ihr einen Nebenjob. Hier sind ein paar Anregungen<br />
fernab von Kellnern und Kassieren.<br />
MASKOTTCHEN<br />
AKT-MODELL<br />
TESTKÄUFER*IN<br />
KOMPARS*INNEN<br />
Foto: Khosrork/ iStock/ Getty Images Plus<br />
Hein Daddel ist der heimliche<br />
Star des THW Kiel. Bei den<br />
Heimspielen, offiziellen Anlässen<br />
und Veranstaltungen<br />
sowie bei Sport-Events und<br />
Messen ist das Maskottchen<br />
ein Botschafter des deutschen<br />
Rekordmeisters – mit<br />
eigener Autogrammkarte.<br />
Denn „Hein Daddel“ und der<br />
THW Kiel sind unzertrennbar.<br />
Die stets gut gelaunten<br />
Repräsentant*innen eines<br />
Vereins oder Unternehmens<br />
werden jedoch auch an anderer<br />
Stelle gebraucht. Wenn<br />
ihr Kinder gerne mögt, könnt<br />
ihr als Maskottchen durch<br />
Freizeitparks spazieren. Die<br />
lustige Verkleidung macht<br />
euch zu einer Attraktion bei<br />
vielen Kindern. So ein Job bietet<br />
euch ideale Möglichkeiten,<br />
das „kleine Kind“ in euch wieder<br />
zum Vorschein zu bringen.<br />
Bordmittel: Das innere Kind<br />
in euch wecken können +<br />
keine Berührungsängste<br />
Butter bei die Fische: Ihr<br />
solltet kleine Kinder mögen,<br />
denn diese werden euch garantiert<br />
vereinnahmen. Wenn<br />
ihr jeden Spaß mitmachen<br />
möchtet, ist so ein Job ideal.<br />
Von Vorteil für diesen Job ist,<br />
wenn ihr bereits Erfahrung<br />
als „Nackedei“ habt, zum<br />
Beispiel als langjähriger<br />
FKK-Fan im Urlaub. Auch<br />
exhibitionistische Vorlieben<br />
sind in diesem Fall gar kein<br />
Problem. Schließlich sitzt<br />
oder steht ihr als einziger<br />
komplett ohne Kleidung in<br />
einem Raum, während die<br />
anderen vor euch sitzen und<br />
euren Körper eingehend betrachten<br />
– natürlich nur aus<br />
künstlerischem Interesse.<br />
Bordmittel: Freizügigkeit,<br />
kein Schamempfinden bei<br />
Nacktheit.<br />
Exhibitionistische Neigung<br />
von Vorteil<br />
Butter bei die Fische: Ihr<br />
solltet für längere Zeit still sitzen<br />
können, denn die einmal<br />
gewählte Pose dient schließlich<br />
als Vorlage für die Bilder<br />
der Kunstschüler*innen.<br />
Auch wenn ihr keine perfekte<br />
Figur habt, könnt ihr euch als<br />
Aktmodell bewerben.<br />
Ihr solltet euch in eurer „Rolle“<br />
wohl fühlen und dürft nicht<br />
verkrampfen in eurer Position.<br />
Die Bezahlung pro Stunde<br />
variiert meist zwischen 11 und<br />
20 Euro.<br />
Der Traumjob für jeden<br />
Shopping-Fan. Fürs Einkaufen<br />
auch noch bezahlt zu<br />
werden, ist schon krass. Es<br />
gibt verschiedene Agenturen,<br />
die solche Test-Aufträge<br />
vergeben. Du musst im Netz<br />
direkt „Testkäufer“ eingeben<br />
und kannst die einzelnen<br />
Offerten nach deinen Vorlieben<br />
auswählen. Gesucht<br />
werden Tester*innen für die<br />
unterschiedlichsten Branchen.<br />
Im Food-, Lifestyle-, Fashion-<br />
sowie Technik-Bereich<br />
besteht reichlich Bedarf an<br />
professionellen Tester*innen,<br />
welche die einzelnen Shops<br />
auf Kundenfreundlichkeit,<br />
Qualität und Professionalität<br />
überprüfen.<br />
Bordmittel: Freude am Einkaufen<br />
und Spaß am Umgang<br />
mit Menschen<br />
Butter bei die Fische: Gesucht<br />
werden ganz normale<br />
Leute, die sich aufgrund ihres<br />
Auftretens vollkommen unauffällig<br />
verhalten.<br />
Pro Einsatz erhaltet ihr meistens<br />
zwischen 10 und 30 Euro.<br />
Jeder Einkauf muss protokolliert<br />
werden, deshalb solltet<br />
ihr euch schriftlich gut artikulieren<br />
können.<br />
Dieser Job ist prädestiniert<br />
für Leute, die unbedingt<br />
einmal ins Fernsehen<br />
kommen wollen. Spezielle<br />
Agenturen bieten Jobs für<br />
Laiendarsteller*innen, die<br />
einen kurzen Auftritt in Spielshows,<br />
verschiedenen Fernsehformaten<br />
o.ä. absolvieren<br />
möchten. Reich kann man<br />
mit solchen Acts zwar nicht<br />
werden, aber vielleicht ja ein<br />
kleines bisschen berühmt.<br />
Wer weiß, vielleicht ist ja genau<br />
dein Gesicht gefragt und<br />
ihr ergattert eine Hauptrolle<br />
in einem Spielfilm. Auf jeden<br />
Fall macht es Spaß, einmal<br />
kurz in die große Fernsehwelt<br />
hineinzuschnuppern.<br />
Bordmittel: Schauspielerisches<br />
Talent und keine<br />
Kamera-Scheue<br />
Butter bei die Fische: Kurze<br />
Auftritte in Shows, wo du zum<br />
Beispiel über deine Katze<br />
erzählst, die dir wie ein Hund<br />
folgt und auch Stöckchen<br />
holen kann.Du kannst selbstständig<br />
nach Jobs suchen,<br />
etwa auf speziellen Portalen.<br />
Wenn du keine Lust hast, dich<br />
alleine um die Jobsuche zu<br />
kümmern, melde dich einfach<br />
bei einer Komparsenagentur.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
050<br />
Advertorial<br />
AN DIE ARBEIT<br />
Kiel mitgestalten<br />
MEIN WERK.<br />
MEINE STADT.<br />
Kleiner Kiel Kanal, Schlossquartier und die Hörn: Kiel wird<br />
schöner, moderner, spannender. Wäre es nicht toll, ein Teil<br />
dieser Entwicklung zu sein? Wer Lust hat, die Landeshauptstadt<br />
mitzuprägen, hat jetzt gute Chancen. Die Stadt Kiel<br />
sucht Diplom-Ingenieur*innen, Techniker*innen und viele<br />
andere Beschäftigte in technischen Berufen.<br />
Die Stadt sucht Talente für<br />
eine spannende Arbeit mit sichtbaren<br />
ortsnahen Ergebnissen<br />
Kiel zieht immer mehr Menschen<br />
an, die einen attraktiven Lebensund<br />
Arbeitsort suchen. Kein<br />
Wunder: Die Stadt am Wasser hat<br />
eine hohe Lebensqualität. Gleich<br />
mehrere Strände, an denen andere<br />
ihren Jahresurlaub verbringen,<br />
sind nur einen Katzensprung<br />
entfernt. Im Vergleich zu anderen<br />
Großstädten sind die Miet- und<br />
Wohnkosten deutlich niedriger.<br />
Und jede Menge Bauprojekte zeigen:<br />
Hier bewegt sich was.<br />
Mit flexiblen Arbeitszeiten und<br />
Teilzeitmodellen zeigt sich die<br />
Stadt als moderne Arbeitgeberin.<br />
Hier findet ihr Arbeitsbedingungen,<br />
bei denen sich Karriere und Privatleben<br />
bestens verbinden lassen.<br />
Ein besonderes Plus einer Anstellung<br />
bei der Stadt: Es bestehen<br />
gute Chancen, sofort oder nach<br />
einer gewissen Einarbeitungszeit<br />
eine unbefristete Stelle zu erhalten<br />
– gerade für den Berufseinstieg<br />
nicht selbstverständlich.<br />
Planung von Neubauten, Sanierungsvorhaben,<br />
nachhaltige<br />
Mobilität, Facility Management<br />
für städtische Gebäude oder<br />
Jobs im Bereich Klimaschutz:<br />
Die Stadt Kiel bietet jede Menge<br />
abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder<br />
im technischen Bereich<br />
der Stadtverwaltung. Vielfältige<br />
persönliche und fachliche Weiterbildungen<br />
sorgen dafür, dass ihr<br />
zielgerichtet gefördert werdet.<br />
Jetzt bewerben:<br />
Landeshauptstadt Kiel<br />
Personal- und<br />
Organisationsamt<br />
Postfach 1152, 24099 Kiel<br />
Team Stellenausschreibungen:<br />
Tel.: (0431) 9<strong>01</strong> 52 50<br />
Aktuelle Ausschreibungen:<br />
kiel.de/jobs<br />
Die Kolleg*innen<br />
aus der Immobilienwirtschaft<br />
freuen<br />
sich auf euch<br />
Unsere Stadtplaner*innen<br />
suchen regelmäßig<br />
Verstärkung<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Mein Werk.<br />
Meine Stadt.<br />
Gesucht: Verstärkung für das Baudezernat<br />
der Landeshauptstadt Kiel<br />
Jetzt bewerben für einen Job, dessen Ergebnisse man sehen kann.<br />
kiel.de/jobs
052<br />
AN DIE ARBEIT<br />
<strong>FIETE</strong>: Wann lohnt sich denn eine Steuererklärung?<br />
ATN: Zuerst ist es wichtig zu unterscheiden, ob ihr euch in einer<br />
bezahlten oder unbezahlten Erstausbildung oder in einer<br />
Zweitausbildung befindet.<br />
Wo liegen dabei die Unterschiede?<br />
Bei einer bezahlten Erstausbildung erhaltet ihr Gehalt z. B. im<br />
Rahmen eines dualen Studiums. Bei einer Zweitausbildung habt<br />
ihr z. B. bereits eine Ausbildung vor dem Studium absolviert. Ob<br />
ihr ein Gehalt während des Studiums erhaltet, ist nicht entscheidend.<br />
Bei beiden könnt ihr eure Ausgaben unbegrenzt als Werbungskosten<br />
geltend machen und diese ggf. ebenso unbegrenzt<br />
als Verlustvortrag in spätere Jahre vortragen.<br />
Bei einer unbezahlten Erstausbildung (z. B. Studium nach dem<br />
Abitur) könnt ihr eure Ausgaben bis zu 6.000 Euro pro Jahr als<br />
Sonderausgaben ansetzen. Diese könnt ihr aber leider nicht<br />
vortragen. Daher wirken sie sich nur aus, wenn ihr z. B. durch<br />
einen Nebenjob mehr als 9.744 Euro und damit mehr als den sog.<br />
Grundfreibetrag verdient.<br />
Ebbe im Portemonnaie? Mit diesen Tipps zur<br />
Steuererklärung ist wieder finanziell Land in Sicht<br />
HOW TO: STEUERERKLÄRUNG<br />
Als Student*in beschäftigt man sich selten mit<br />
dem Thema Steuererklärung. Dabei hat man<br />
häufig Ausgaben, die steuerlich geltend gemacht<br />
werden können. ATN erklärt, wie das funktioniert.<br />
Wir reden hier oft über die Ausgaben. Was ist denn genau darunter<br />
zu verstehen?<br />
Ausbildungskosten, die häufig anfallen und die ihr eventuell auch<br />
bei euch wiederfindet, sind beispielsweise Fahrtkosten zur Hochschule,<br />
Semesterbeiträge oder auch Ausgaben für Arbeitsmittel<br />
wie Laptop, iPad oder Fachbücher. Unter Umständen macht ihr<br />
auch ein Auslandssemester oder habt eine abzugsfähige doppelte<br />
Haushaltsführung.<br />
Und wie sieht der nächste Schritt aus? Wo kann man die Steuererklärung<br />
denn machen?<br />
Es gibt diverse Apps, die euch dabei helfen. Viele verlangen aber<br />
eine Gebühr, manchmal in Abhängigkeit vom Erstattungsbetrag.<br />
Ihr könnt euch aber auch auf der offiziellen ELSTER-Homepage<br />
des Finanzamtes registrieren und eure Steuererklärung ganz einfach<br />
online machen. Völlig kostenlos!<br />
Lust, dich unserem Team anzuschließen?<br />
Wir bieten<br />
• Praktikumsplätze<br />
• Werkstudentenjobs<br />
• Möglichkeiten für den Berufseinstieg<br />
ATN Allgemeine Treuhand Nord . Revisions- und Beratungsgesellschaft mbH<br />
ATN Allgemeine Treuhand Nord . Revisions- und Beratungsgesellschaft mbH<br />
Muhliusstraße 63 . 24103 Kiel . 0431 / 51965-0 . Bewerbung@ATN.sh . www.ATN.sh<br />
Muhliusstraße 63 . 24103 Kiel . 0431 / 51965-0 . Bewerbung@ATN.sh . www.ATN.sh<br />
SoSe <strong>2021</strong>
053<br />
WEITERE NÜTZLICHE STEUERTIPPS<br />
DEM FISKUS EIN SCHNIPPCHEN SCHLAGEN<br />
Viele von euch werden einem Nebenjob nachgehen, um die Haushaltskasse aufzubessern und sind unter Umständen steuerpflichtig.<br />
Dies sind weitere Tipps, mit denen ihr versteuertes Geld wieder zurückholt.<br />
AN DIE ARBEIT<br />
müssen mehr als zehn Prozent der Lebenskosten<br />
im Erstwohnsitz anfallen. Wenn ihr also das<br />
Elternhaus als Erstwohnung angebt, müsst ihr<br />
nachweisen, dass ihr euch an einem Teil der<br />
Kosten beteiligt.<br />
WAS VERDIENT IHR?<br />
Den Grundfreibetrag solltet ihr, wie gesagt,<br />
nicht überschreiten. Er entspricht einem Einkommen<br />
von 812 Euro im Monat. Zur Abgabe<br />
einer Steuererklärung seid ihr außerdemunter<br />
bestimmten Umständen verpflichtet, zum<br />
Beispiel wenn ihr Lohnersatzleistungen durch<br />
Kurzarbeitergeld erhaltet. Übrigens fallen auch<br />
dann Steuern an, solltet ihr Einnahmen aus<br />
selbstständiger Arbeit generieren, Rente als<br />
Voll- oder Halbwaise erhalten oder Zinsen aus<br />
Vermögen haben.<br />
NUTZT PAUSCHALEN!<br />
STEUERERKLÄRUNG<br />
RÜCKWIRKEND ABGEBEN<br />
Als Student habt ihr bis zu sieben Jahre Zeit,<br />
eure Steuererklärung abzugeben. Wenn ihr in<br />
einem Steuerjahr Einkünfte hattet und nicht<br />
zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet<br />
wart, kann sich eine rückwirkende Abgabe<br />
der Steuererklärung durchaus lohnen. Euer<br />
Arbeitgeber hat in dem Fall Lohnsteuer an das<br />
Finanzamt abgeführt. Gebt ihr für dieses Steuerjahr<br />
keine Steuererklärung ab, werden eure<br />
steuermindernden Ausgaben wie zum Beispiel<br />
die Semestergebühren oder Fahrtkosten nicht<br />
berücksichtigt.<br />
DIESE TOOLS<br />
UNTERSTÜTZEN EUCH<br />
Mein Elster ist das wohl bekannteste Tool vom<br />
Finanzamt, um die Steuererklärung in elektronischer<br />
Form einzureichen. Es kostet nichts,<br />
dafür gibt es aber auch keine Tipps. Deswegen<br />
gibt es weitere Online-Tools, welche euch bei<br />
der Steuererklärung unter die Arme greifen. Bei<br />
www.studentensteuererklaerung.de werdet ihr<br />
in Interviewform durch deine Steuererklärung<br />
geführt. Tipps und Hinweise lassen euch keine<br />
wichtigen Angaben vergessen und die Pauschalen<br />
sind bereits vorausgefüllt oder werden<br />
berechnet. Mit dem Programm lässt sich auch<br />
berechnen, wie viel Geld ihr vermutlich zurückbekommt.<br />
Die Gebühr in Höhe von 34,90 Euro<br />
lässt sich übrigens auch steuerlich absetzen.<br />
Zwar ist auch die Wiso-Steuersoftware ein<br />
kostenpflichtiges Tool, allerdings nicht nur auf<br />
Studierende beschränkt. Auch hier begleitet<br />
euch ein Assistent durch die Schritte der<br />
Steuererklärung. Dazu gibt es noch einige Videoerklärungen,<br />
was dem Thema Transparenz<br />
verschaffen soll. Die Wiso-Steuersoftware ist<br />
ab etwa 20 Euro erhältlich.<br />
Weitere Infos erhaltet ihr<br />
unter www.elster.de.<br />
Foto: urbazon/ E+/ Getty Images<br />
Es gibt verschiedene Pauschalen in der Steuererklärung,<br />
für die ihr keine Belege benötigt. Ihr<br />
könnt diese ohne einen Nachweis in der Steuererklärung<br />
angeben. Zu diesen Pauschalen<br />
zählen zum Beispiel Umzugskostenpauschale<br />
860 Euro, Telefonkosten-/Internetpauschale<br />
240 Euro pro Jahr oder die Bewerbungskostenpauschale<br />
von 8,50 Euro je Bewerbungsmappe<br />
bzw. 2,50 Euro je Online-Bewerbung.<br />
ZWEITWOHNSITZ NUTZEN<br />
Mit dem Beginn eines Studiums ist in vielen<br />
Fällen ein Ortswechsel verbunden. Weil die Distanz<br />
zu eurem Heimatort zu groß ist, können<br />
die durch den Umzug entstandenen Kosten<br />
als Werbungskosten abgesetzt werden. Dabei<br />
können neben den Mietkosten auch die Fahrtkosten<br />
und die Möbel abgesetzt werden. Dafür<br />
SoSe <strong>2021</strong>
054<br />
AN DIE ARBEIT<br />
BISSCHEN PATTE VOM STAAT<br />
Vor Studienstart gibt es für die allermeisten Erstsemester eine<br />
Hürde zu überwinden: den BAföG-Antrag. Dieser entscheidet über<br />
die Höhe und Art der finanziellen Förderung – in manchen Fällen<br />
auch unabhängig vom Einkommen der Eltern.<br />
Elternabhängig<br />
- oder unabhängig:<br />
Der BAföG-<br />
Antrag ist für<br />
alle erst einmal<br />
der gleiche<br />
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) soll<br />
Schülerinnen, Schülern und Studierenden die gleichen<br />
Bildungschancen garantieren und für mehr Bildungsgerechtigkeit<br />
sorgen. Dabei meint das Kürzel in erster Linie<br />
zwar das Gesetz, umgangssprachlich ist aber von dem<br />
Geld die Rede, das am Ende bzw. Anfang des Monats auf<br />
eurem Konto landet.<br />
WER IST BERECHTIGT?<br />
Wieviel ihr bekommt, hängt von dem Einkommen eurer Eltern<br />
ab, weil beim BAföG das Prinzip der familienabhängigen<br />
Förderung gilt. Unter bestimmten Umständen können<br />
Studierende die Förderung auch unabhängig von ihren<br />
Eltern bekommen. Diese liegen nach § 11 Abs. 3 BAföG<br />
dann vor, wenn ihr<br />
• ein Abendgymnasium oder Kolleg besucht,<br />
• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts das 30. Lebensjahr<br />
vollendet habt,<br />
• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts nach Vollendung<br />
des 18. Lebensjahres fünf Jahre erwerbstätig wart oder<br />
• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts nach Abschluss<br />
einer vorhergehenden, zumindest dreijährigen berufsqualifizierenden<br />
Ausbildung drei Jahre oder im Fall einer<br />
kürzeren Ausbildung entsprechend länger erwerbstätig<br />
wart.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, elternunabhängiges<br />
BAföG zu bekommen. Das ist zum Beispiel der Fall,<br />
wenn der Aufenthaltsort eurer Eltern unbekannt ist oder<br />
sie gehindert sind, in Deutschland Unterhalt zu zahlen.<br />
Letzteres kann zutreffen, wenn eure Eltern durch politische<br />
Verfolgung in einem anderen Land leben und an den<br />
Zahlungen gehindert werden, Gefahr für Leib und Leben<br />
besteht oder eine Zwangsverheiratung droht.<br />
HÖHE UND ANTRAGSTELLUNG<br />
Wieviel ihr letztlich ausgezahlt bekommt, ist von verschiedenen<br />
Faktoren abhängig, wie der Wohnort, an dem ihr<br />
lebt. Der Höchstsatz für Studierende liegt jedoch bei 853<br />
Euro im Monat. Dazu sind Kranken- und Pflegeversicherung<br />
mit 109 Euro bezuschussbar. Elternunabhängiges<br />
BAföG beantragt ihr beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung.<br />
Wenn ihr entsprechende Voraussetzungen<br />
erfüllt, bekommt ihr nach der Prüfung des Antrags die<br />
Förderung. Egal ob elternabhängig und - unabhängig: Der<br />
Antrag ist der gleiche. Ihr solltet ihn mehrere Monate vor<br />
Beginn eurer Ausbildung bzw. des Studiums einreichen<br />
und durch das Amt prüfen lassen. Sobald die Förderung<br />
dann bewilligt ist und der Rubel rollt, solltet ihr eines nicht<br />
aus dem Blick verlieren: BaföG ist zwar zu 50 Prozent ein<br />
Geschenk vom Staat, die andere Hälfte gilt es jedoch spätestens<br />
fünf Jahre nach Studierende zurückzuzahlen. Das<br />
geht – wer kann – in einem Stück oder per Ratenzahlung.<br />
Schaut euch dazu einfach mal genauer auf<br />
www.bafög.de um. Hier findet ihr außerdem weitere<br />
nützliche Informationen.<br />
Foto: amenic181 / Adobe Stock<br />
SoSe <strong>2021</strong>
055<br />
CLIMB AND LEARN<br />
AN DIE ARBEIT<br />
Ihr wollt endlich Theorie in die Praxis umsetzen und<br />
dabei nicht nur Kids etwas beibringen, sondern selbst<br />
eine Menge lernen? Dann werdet in den Herbstferien<br />
climb-Lehrer*in in Kiel und wachst über euch hinaus.<br />
Während der climb-Lernferien fördert ihr<br />
Grundschulkinder mit Lernschwierigkeiten,<br />
deren Eltern sich nur wenig um sie kümmern<br />
oder mit ihnen in den Urlaub fahren können.<br />
Viele der Familien beziehen Sozialleistungen<br />
oder haben einen Migrationshintergrund. In<br />
den zwei Wochen vom 4. bis zum 16. Oktober<br />
verbringt ihr viel Zeit mit den Kids und habt die<br />
Gelegenheit, als Lehramtsstudierende Praxiserfahrungen<br />
zu sammeln oder wenn ihr für andere<br />
Fächer eingeschrieben seid, einfach etwas<br />
Sinnvolles in den Ferien zu machen. Vormittags<br />
sind Lerneinheiten in Deutsch und Mathe vorgesehen,<br />
am Nachmittag finden Projekte oder<br />
Ausflüge statt. Zur Vorbereitung werden kostenlose<br />
Workshops angeboten, zum Beispiel<br />
zu Unterrichtsplanung, individueller Förderung,<br />
Körpersprache oder Konfliktmanagement.<br />
Komplett auf euch allein gestellt seid ihr im<br />
Unterricht nicht, denn es findet ein intensiver<br />
Austausch mit den Kolleg*innen statt und es<br />
gibt Feedbackgespräche zum Unterricht. Die<br />
Kids geben euch natürlich auch Feedback –<br />
eventuell auch ungefragt. Viele Teilnehmende<br />
berichten, dass sie in zwei Wochen Lernferien<br />
mehr lernen als im gesamten Studium.<br />
DAS KONZEPT<br />
climb steht für „clever lernen, immer motiviert<br />
bleiben“. Nach diesem Motto möchte<br />
das Hamburger Sozialunternehmen Kinder<br />
in ihren persönlichen Fähigkeiten stärken.<br />
Dabei steht kein fester Lehrplan im Vordergrund,<br />
sondern einzig die Bedürfnisse der<br />
Kinder. Sie erleben dadurch spannende<br />
und erkenntnisreiche Ferien, profitieren von<br />
einem großen Lernerfolg und einer langfristigen<br />
Motivation. Gleichermaßen lernen die<br />
Studierenden, wie sie Kinder motivieren und<br />
ihnen beim Lernen helfen. Für manche ist<br />
es die erste richtige Berufserfahrung, die im<br />
Studium oftmals zu kurz kommt, für andere<br />
ist es der Blick über den Tellerrand.<br />
EURE BENEFITS<br />
Statt nur als Beobachter*in auf einem Stuhl<br />
hinten im Raum zu sitzen, seid ihr bei den<br />
climb-Lernferien selbst aktiv und macht<br />
eigene Erfahrungen. Außerdem bekommt<br />
ihr für die Weiterbildungen ein Zertifikat und<br />
könnt euch die Zeit bei climb eventuell als<br />
Praktikum oder Seminar anrechnen lassen.<br />
Die Weiterbildungsangebote vor und nach<br />
dem Unterricht sind für euch kostenlos. Der<br />
zweiwöchige Einsatz bei den Kids ist ehrenamtlich.<br />
Ihr erhaltet dafür eine Aufwandsentschädigung<br />
in Höhe von 250 Euro.<br />
Ihr habt Interesse an den climb-<br />
Lernferien? Weitere Infos und<br />
Ansprechpartner*innen findet ihr<br />
unter www.climb-lernferien.de.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
056<br />
AN DIE ARBEIT<br />
FREUT EUCH AUF DIE ZUKUNFT!<br />
Abwechslung, Sicherheit und richtig gute Konditionen – lernt beim Land!<br />
Carola und Christoph arbeiten<br />
beim Landesamt für Vermessung<br />
und Geoinformation.<br />
Miriam und Moritz arbeiten in der<br />
allgemeinen Verwaltung des Landes<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Ceyda, Emily, Carolin, Levke-Caroline, Tobias<br />
und Julian arbeiten in der Steuerverwaltung.<br />
Wollt ihr noch mal den Studiengang wechseln oder doch lieber eine<br />
Ausbildung beginnen? Der öffentliche Dienst bietet euch viele unterschiedliche<br />
Ausbildungsberufe und duale Studiengänge. Die Landesverwaltung<br />
Schleswig-Holstein bildet in mehr als 30 Berufen aus – von<br />
Bauzeichner*in über Diplomfinanzwirt*in bis zu Polizeikommissar*in.<br />
Zur Landesverwaltung Schleswig-Holstein gehören die Polizei, die<br />
Gerichte und Staatsanwaltschaften, aber auch die Verkehrsplanung,<br />
Umweltbehörden, Finanzämter, die Landesmuseen und vieles mehr.<br />
Alle diese Bereiche suchen Nachwuchskräfte mit unterschiedlichen<br />
Begabungen, Interessen und Schulabschlüssen. Bei der Landesverwaltung<br />
erwarten euch attraktive Arbeitsbedingungen und beste<br />
Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung. Die zukünftigen Kolleginnen<br />
und Kollegen beim Land freuen sich darüber, wenn sich Menschen<br />
mit Schwerbehinderung für eine berufliche Zukunft im Landesdienst<br />
interessieren. Auch Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
begrüßen sie sehr. Sie wollen, dass die gesellschaftliche<br />
Vielfalt in Schleswig-Holstein den Landesdienst bereichert. Das Land<br />
Schleswig-Holstein ist größter Arbeitgeber im echten Norden. Landesbehörden<br />
findet ihr überall zwischen Nord- und Ostsee und damit<br />
interessante, vielfältige Arbeitsplätze ganz in eurer Nähe.<br />
Ist eine berufliche Zukunft beim Land etwas für euch? Dann schickt<br />
eure Bewerbung raus!<br />
Mehr Infos unter www.schleswig-holstein.de/ausbildung. Spannende<br />
Videos stellen euch dort die verschiedenen Ausbildungsbereiche<br />
vor und wenn ihr noch nicht ganz sicher seid, in welche<br />
Richtung es gehen soll, gibt euch der Orientierungstest Vorschläge<br />
für die berufliche Zukunft.<br />
Fotos: Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />
SoSe <strong>2021</strong>
058<br />
AN DIE ARBEIT<br />
Advertorial<br />
NACH DER AUSBILDUNG BEI DER GMSH<br />
„VOM FLECK WEG EINGESTELLT“<br />
Mit Fabian Walter (21) hat die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR<br />
Deutschlands besten Personaldienstleistungskaufmann ausgebildet.<br />
Fiete: Wie fühlt man sich als Deutschlands<br />
bester Azubi im Bereich Personaldienstleistungskaufleute<br />
(PDK)?<br />
Fabian Walter: Schon ganz cool. Es ist<br />
ein schönes Gefühl zu wissen, der Beste<br />
von rund 800 Auszubildenden in ganz<br />
Deutschland zu sein.<br />
Wie bist du zu Deutschlands bestem<br />
Azubi deiner Zunft geworden?<br />
Die Prüfung besteht aus mehreren Teilen,<br />
die sich zu einer Gesamtnote zusammenfügen.<br />
Sie besteht aus zwei schriftlichen<br />
Prüfungstagen und einer mündlichen<br />
Prüfung am dritten Tag. An diesen Tagen<br />
kommt es darauf an, zu liefern. Das bedeutet<br />
natürlich auch eine Menge Druck.<br />
Glücklicherweise kann ich damit sehr gut<br />
umgehen, indem ich mich fokussiere.<br />
Und wodurch gelingt dir das?<br />
Durch meinen Ehrgeiz und meine Disziplin.<br />
Warum hast du dich bei der GMSH beworben?<br />
Ein Jahr vor meinem Abitur habe ich mich<br />
auf der Jobmesse in der Sparkassen-Arena<br />
darüber informiert, wer dieses Berufsbild<br />
anbietet – das war damals nur die GMSH.<br />
Das Gespräch mit der Ausbildungsleiterin<br />
der GMSH lief dann so gut, dass sie mir<br />
einen Ausbildungsvertrag am Informationsstand<br />
vorlegen wollten. Offiziell bewerben<br />
musste ich mich natürlich dennoch und<br />
wenige Wochen später habe ich die Zusage<br />
bekommen.<br />
Gehst du nun – nach deiner Ausbildung<br />
– deinem ursprünglichen Ziel nach und<br />
studierst Wirtschaftspsychologie?<br />
Nein, ich bin an der Christian-Albrecht-<br />
Universität für Betriebswirtschaftslehre<br />
(BWL) eingeschrieben. Dadurch, dass ich<br />
nebenbei weiterhin bei der GMSH arbeite,<br />
kann ich mein Studium entspannt angehen<br />
und später entscheiden, ob ich ggf. den<br />
Master in Wirtschaftspsychologie mache.<br />
Nebenbei arbeitest du weiterhin bei der<br />
GMSH und verdienst somit etwas dazu<br />
– praktisch oder?<br />
Mehr als das! Ich steigere dadurch weiterhin<br />
meine Berufserfahrung und muss mich<br />
nicht bei einem anderen Arbeitgeber neu<br />
einfinden. Ich kenne die Strukturen und<br />
Mitarbeiter*innen bei der GMSH und genieße<br />
durch meinen guten Abschluss auch<br />
die Anerkennung der Kolleg*innen. Ich<br />
finde es angenehm, weil ich dem Bereich<br />
arbeiten darf, in dem ich mich auskenne.<br />
Wie funktioniert das zusammen?<br />
Anfangs war ich noch in Vollzeit für rund<br />
100 Mitarbeiter*innen zuständig und<br />
habe mich nur auf die Personalbetreuung<br />
fokussiert. Weil ich nun für 15 Stunden in<br />
der Woche beschäftigt bin, sind es noch<br />
55 Personen, um deren Belange ich mich<br />
kümmere. Gleichzeitig übernehme ich<br />
jedoch Aufgaben im Grundsatz – das ist<br />
speziell der arbeitsrechtliche Bereich, in<br />
dem es um Kündigungen und die Ausstellung<br />
von Zeugnissen geht. Diese Aufgaben<br />
teilen sich auf in acht Stunden Personalbetreuung<br />
und sieben Stunden Grundsatzarbeit.<br />
Mit Blick auf die Zukunft: Welche weiteren<br />
Ziele hast du dir gesteckt?<br />
Ich möchte meinen Weg weitergehen und<br />
hoch hinaus. Ich möchte mir etwas aufbauen,<br />
mich in der freien Wirtschaft verewigen.<br />
Später möchte ich mich sehr wahrscheinlich<br />
im Bereich Unternehmensberatung<br />
selbstständig machen. Mein Lebenstraum<br />
ist es, irgendwann an die Côte d’Azur nach<br />
Monaco auszuwandern und für dieses Ziel<br />
gebe ich alles. Mich hat der Lifestyle dort<br />
einfach gecatcht.<br />
Fotos: GMSH/Flash Bros GbR<br />
SoSe <strong>2021</strong>
DIGITALE FIRMENKONTAKTMESSE „VIRTUAL CONTACTS“<br />
Foto: Christina Kloodt<br />
Die „contacts“ ist das jährliche Netzwerk-<br />
Event der Christian-Albrechts-Universität zu<br />
Kiel und bietet Unternehmen, Studierenden,<br />
Alumni und Berufserfahrenen aus unterschiedlichen<br />
Branchen und Fachbereichen<br />
die Möglichkeit, einander kennenzulernen<br />
und gemeinsam eine berufliche Zukunft zu<br />
planen. Aus bekannten Gründen findet die 22.<br />
Ausgabe der „contacts“ digital statt: Teilnehmende<br />
Firmen und Einrichtungen informieren<br />
mit einem detaillierten Online-Auftritt<br />
über das eigene Unternehmen und sind<br />
über verschiedene virtuelle Kontaktkanäle<br />
erreichbar. Am Messetag werden außerdem<br />
Fachvorträge rund um die Themen Arbeitsmarkt,<br />
Bewerbungsprozess und Berufsalltag<br />
gehalten – Insidertipps inklusive! Bei der<br />
Veröffentlichung aktueller Ausschreibungen<br />
aller teilnehmenden Unternehmen wird die<br />
Messe wieder von myuniboard mit der digitalen<br />
Jobwall des Career Centers unterstützt.<br />
Es gibt Praktika, Traineestellen oder Festanstellungen<br />
zu vergeben. Die meisten Jobs<br />
werden immer noch über Kontakte vergeben:<br />
Fragen stellen, vernetzen und bewerben ausdrücklich<br />
erwünscht! Der Besuch der „virtual<br />
contacts“ ist kostenfrei – eine Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich. Infos zur Messe auf www.<br />
contacts.uni-kiel.de.<br />
Die „virtual contacts“ in Kürze:<br />
• 20. Mai von 9 bis 16 Uhr<br />
• Wertvolle Kontakte und detaillierte Infos zu<br />
Unternehmen diverser Branchen<br />
• Gespräche mit Personalverantwortlichen<br />
und Fachbereichsleitenden<br />
• Angebote zu Berufseinstieg, (internationalem)<br />
Karrierestart, Praktika, Traineestellen<br />
& praxisorientierten Abschlussarbeiten<br />
• Fachvorträge und wertvolle Tipps<br />
Fragen? Gerne an<br />
Wiebke Gebhardt<br />
Veranstaltungsleiterin „(virtual) contacts“<br />
CAU Kiel<br />
firmenkontaktmesse@uv.uni-kiel.de<br />
Tel.: (0431) 880 12 64<br />
059<br />
AN DIE ARBEIT<br />
Advertorial<br />
AUF KNOPFDRUCK GUTE FOTOS<br />
Ein gutes Foto sagt mehr als tausend Worte. Bei Vico am Exerzierplatz<br />
bekommt ihr aussagekräftige Porträtfotos aller Art für<br />
die nächste Bewerbung.<br />
Der entscheidende erste Eindruck auf der<br />
Bewerbung, ein sympathischer Gesichtsausdruck<br />
auf einem Ausweisdokument und die<br />
Verewigung auf dem Führerschein – bei allem<br />
kommt es speziell auf eins an: das optimale<br />
Foto. Die Profis von Vico erstellen für jeden<br />
Anlass die perfekte Aufnahme – unkompliziert<br />
entstehen so garantiert die richtigen Fotos für<br />
jedes Ausweisdokument. Vereinbart aufgrund<br />
der aktuellen Kontaktbeschränkungen durch<br />
Click & Meet einfach vorab einen Termin am Telefon<br />
oder kommt im Geschäft am Exer vorbei,<br />
um einen freien Zeitpunkt für das Shooting zu<br />
vereinbaren. Vor Ort werden eure Bilder im Anschluss<br />
an das Shooting professionell von den<br />
Fotograf*innen bearbeitet, auf hochwertiges<br />
Papier ausbelichtet und können im Anschluss<br />
direkt mitgenommen werden.<br />
Vico bietet allerdings über die Fotografie hinaus<br />
SoSe <strong>2021</strong><br />
zahlreiche Services. Sollte euer Datenstick<br />
plötzlich den Geist aufgeben, werden die<br />
Mitarbeiter*innen von Vico zu Retter*innen in<br />
höchster Not und stellen Daten wieder her. Darüber<br />
hinaus steht euch das Team mit Rat und<br />
Tat zu Mietservice und der Reparatur zur Seite.<br />
Auch Medienwissenschaftler*innen kommen<br />
bei den Foto-Expert*innen am Exerzierplatz auf<br />
ihre Kosten. Beim Kauf einer Kamera erhaltet<br />
ihr das besondere Vico Kundenpaket: faire Preise,<br />
gute Beratung und viele Dienstleistungen<br />
rund um das Thema Fotografie inklusive. Egal<br />
ob Click & Meet“ oder Click & Collect: Fototermine<br />
sind im Studio unter bilder@vico-kiel.de<br />
oder Tel.: (0431) 98 26 20 zu buchen.<br />
VICO<br />
Exerzierplatz 32, Kiel<br />
www.vico-kiel.de<br />
Übrigens: Vico hat aktuell<br />
von dienstags bis freitags<br />
(10 bis 16 Uhr) und samstags<br />
von 10 bis 13 Uhr geöffnet.<br />
Bewerbungsfotos kosten bei VICO 29<br />
Euro (inklusive Aufnahme, 4er Set Ausdruck<br />
und Daten-CD).<br />
Foto: portishead1/ E+/ Getty Images
060<br />
VON ACHT AUF 70,<br />
VON KIEL IN DIE WELT<br />
Torben Weber, Mitgründer und Geschäftsführer von<br />
TRASER Software, erzählt von der Erfolgsgeschichte des<br />
stetig gewachsenen Unternehmens.<br />
<strong>FIETE</strong>: Herr Weber, von Anfang an: Wie geht Ihre Story?<br />
Torben Weber: Zu acht haben wir TRASER in Kiel gegründet. Das war<br />
2<strong>01</strong>4. Wir wollten es anders und besser machen, als wir es von unseren<br />
Jobs kannten. Wir sind losgeprescht, um richtig gute Lösungen<br />
für den Land- und Baumaschinenhandel anzubieten und unsere eigene<br />
Arbeitswelt aufzubauen. Heute sind wir 70 Leute und versorgen<br />
4.000 User an 225 Standorten, bundesweit und international.<br />
Was sind Ihre größten Erfolge?<br />
Unser sportliches Wachstum! Und unsere Agilität, uns gemeinsam<br />
als Team immer wieder neu zu justieren, um unsere TRASER Kultur<br />
als und fürs Team voranzubringen! Zu unseren größten Erfolgen<br />
zählen natürlich auch die Partnerschaften mit Global Playern wie<br />
John Deere und Microsoft oder unsere jüngsten Auszeichnungen<br />
als „Top Innovator“ und „Beste Arbeitgeber ITK“.<br />
Was ist das Beste an der Arbeit im Unternehmen?<br />
Definitiv der persönliche Austausch auf Augenhöhe – intern wie<br />
extern. Der Kontakt zur Branche macht extrem viel Spaß. Die krasse<br />
Kombi aus Hightech und Bodenständigkeit ist enorm spannend. Mit<br />
der Power aus unserem Team und aus unserem Branchen-Netzwerk<br />
sorgen wir für Fortschritt. Wir vereinfachen und verbessern komplexe<br />
Prozesse – für eine Digitalisierung, die wirklich praktisch ist.<br />
Und im Büro?<br />
Ganz klar: die Leute! Unser Miteinander, der entspannte Umgang<br />
untereinander und der gemeinschaftliche Optimierungsdrang sind<br />
das, was TRASER ausmacht. Punkten können wir aber auch mit<br />
gutem Kaffee, Kicker, Blick auf die Förde, top Equipment, offenen<br />
Büchern und allerhand Benefits.<br />
Wie kann man Teil dieses Teams werden?<br />
Wir suchen immer Verstärkung, vor allem in den Bereichen Entwicklung<br />
und Consulting. Brandneu ist unser Trainee-Programm.<br />
Wir bilden aus und bieten Praktika, Praxissemester und Jobs für<br />
Studierende an.<br />
Was sind Eigenschaften, die man bei TRASER braucht?<br />
Humor, sportlichen Ehrgeiz, Eigeninitiative.<br />
Illustration: Tim Eckhorst<br />
SoSe <strong>2021</strong>
061<br />
HOCH<br />
HINAUS.<br />
NUR FÜR DIE EHRE?<br />
Eine ehrenamtliche Tätigkeit kostet Zeit und bringt kein<br />
Geld. Aber ihr profitiert von eurem Engagement, genauso<br />
wie eure Mitmenschen. Probiert es aus, es wird sich lohnen.<br />
Hier klären wir schon mal erste Fragen für euch.<br />
Was bringt eine ehrenamtliche Tätigkeit? Mit einem Ehrenamt<br />
könnt ihr etwas bewegen. Nicht nur bei anderen, indem ihr ihnen<br />
helft oder euer Wissen weitergebt, sondern auch bei euch selbst:<br />
Schließt neue Freundschaften, tauscht politische Meinungen aus,<br />
erlernt neue Fähigkeiten, steigert euer Selbstwertgefühl, baut<br />
Schuldgefühle ab, dankt Menschen für die Hilfe, die ihr selbst erfahren<br />
durftet, habt einfach Spaß.<br />
Foto: mgkaya / E+ / Getty Images<br />
Ist das sicher? Bei der Ausübung eines Ehrenamts seid ihr grundsätzlich<br />
unfallversichert, aber: Die gesetzliche Unfallversicherung<br />
zahlt nur, wenn sich der Unfall in direktem Zusammenhang mit dem<br />
Ehrenamt zugetragen hat oder auf dem Hin- oder Rückweg passiert<br />
ist. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, zusätzlich selbst vorzusorgen<br />
mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und einer<br />
privaten Unfallversicherung. Für Schadensersatzforderungen müsst<br />
ihr in der Regel nicht aufkommen. Dafür haftet die Trägerorganisation.<br />
Für einige freiwillige Tätigkeiten kann Schutz über eine private<br />
Haftpflichtversicherung bestehen. Fragt einfach mal nach.<br />
Wie lang und wie viel? Ihr entscheidet selbst, wie viel Zeit ihr für<br />
euer Ehrenamt investieren wollt. Es gibt Tätigkeiten, die nur einmal<br />
im Jahr stattfinden. Vielleicht wollt ihr euch lieber wöchentlich engagieren.<br />
Alles ist möglich. Nur Geld gibt es nicht, es ist also alles<br />
für die Ehre. Na gut, eine Aufwandsentschädigung ist in manchen<br />
Bereichen möglich. (Quelle: www.deutsches-ehrenamt.de)<br />
Ehrenamt in Kiel: Eine gute Übersicht über ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
in Kiel findet ihr beim nettekieler Ehrenamtsbüro unter www.<br />
nette-kieler.de. Engagiert euch in den Bereichen Soziales und<br />
Bildung, in der Kulturbranche, in der Flüchtlingshilfe oder im Umwelt-<br />
und Tierschutz. Die Auswahl ist riesig und ihr könnt ganz nach<br />
euren Vorlieben auswählen. Das Ehrenamtsbüro berät euch gerne<br />
und vermittelt euch an Vereine, Initiativen, Kirchengemeinden und<br />
andere Einrichtungen.<br />
Das kannst du auch: Ob Technikfan oder Organisationstalent,<br />
ob als Praktikant, Trainee oder Werkstudent.<br />
Wir, international agierendes Druck- und Medienunternehmen,<br />
können dich, klug, kreativ, weiterdenkend, gut<br />
gebrauchen. Bei uns erwarten dich vielfältige Chancen,<br />
um während des Studiums oder auch danach wertvolle<br />
Erfahrungen zu sammeln und in eine erfolgreiche Zukunft<br />
zu starten. Weitere Infos findest du unter eversfrank.com.<br />
Wir freuen uns auf deine Bewerbung an:<br />
birgit.haehnke@eversfrank.com<br />
SoSe <strong>2021</strong>
062<br />
AN DIE ARBEIT<br />
Advertorial<br />
Karrierestory<br />
VOM AGRARSTUDIUM ZUM WELTWEIT<br />
GRÖSSTEN CHEMIEKONZERN<br />
Das Alumni-Management der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bringt bei den „Alumni<br />
Career Talks“ Studierende, Absolventinnen und Absolventen zum Austauschen und Vernetzen<br />
zusammen. Als Speaker zu Gast waren bereits Alumni der Uni Kiel, die jetzt zum Beispiel bei Google,<br />
Henkel oder der BASF arbeiten. „Die meisten Jobs werden heutzutage über die eigenen Netzwerke<br />
vergeben – wir unterstützen Studierende beim frühzeitigen Aufbau“, so Mareike Mika, Leiterin<br />
des Alumni-Management CAU.<br />
Das Studium an der Uni Kiel<br />
Julia Harnal hat an der Uni Kiel Agrarwissenschaften studiert und ist<br />
aktuell „Vice President Global Sustainability & Governmental Affairs<br />
Agricultural Solutions“ bei BASF. Sie leitet ein vielfältiges globales Team,<br />
das mit Leidenschaft die Landwirtschaft der Zukunft gestaltet. Bei den<br />
„Alumni Career Talks“ teilte sie Erfahrungen aus ihrem beruflichen Werdegang<br />
mit Studierenden, Alumni und Interessierten: „Mein Studium im<br />
Bereich Agrarwissenschaften an der Uni Kiel hat mich nicht nur mit einer<br />
breiten Wissensbasis, sondern vor allem mit großem Praxisbezug perfekt<br />
auf eine berufliche Laufbahn vorbereitet. Zudem merke ich heute noch,<br />
dass wir dann die beste Leistung abrufen, wenn wir mit Begeisterung dabei<br />
sind und von tollen Menschen umgeben sind, auch das war bereits an<br />
der Uni immer der Fall!“, sagt Julia Harnal.<br />
Was kann ich tun, damit der Berufseinstieg gelingt?<br />
„Man sollte etwas mitbringen, das man richtig gut kann, und das<br />
dann möglichst gut verkaufen, um Interesse zu wecken. Es ist außerdem<br />
wichtig, sich über die eigenen Grenzen bewusst zu sein,<br />
und was man bereit ist, zu investieren. Man sollte sich selbst treu<br />
bleiben und sich nicht verbiegen. Man darf seinen Polarstern nicht<br />
verlieren!“, rät Julia Harnal. Neben fachlicher Kompetenz in dem angestrebten<br />
Berufsfeld sind Offenheit, Disziplin, Zuverlässigkeit und<br />
die Fähigkeit, sich auch einmal Fehler einzugestehen, besonders<br />
wichtig. „Am Ende ist aber auch immer ein bisschen Glück dabei,<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, sagt Julia Harnal.<br />
Mehr Infos und Videos mit Tipps zu Studium, Job und Karriere<br />
findet ihr unter www.alumni.uni-kiel.de. Schaut doch gerne<br />
mal vorbei!<br />
Fotos: Bevis Nickel<br />
Die Fotos sind im Januar 2020 vor Covid-19 entstanden.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Bestnoten<br />
in Sachen<br />
News.<br />
KN+ für<br />
Studierende<br />
plus Tablet.<br />
Apple Pencil<br />
oder<br />
100 €<br />
+Qualitätsjournalismus aus der Region<br />
+ Zugriff auf alle Artikel, Videos und Livestream-<br />
Angebote auf kn-online.de<br />
+ KN+ im Monatsabo ab 19,99 €*<br />
+ Apple Pencil oder 100 € Geldprämie<br />
Jetzt besuchen!<br />
kn-mediastore.de/studium<br />
*Hinweis: Ab 19,99 € im Monat, Laufzeit 24 Monate, zzgl. einmaliger Geräte-Zuzahlung ab 1 €. Mit diesem<br />
Angebot erhalten Sie einen Apple Pencil (1. Generation) oder eine Geldprämie in Höhe von 100 € zu ihrem<br />
KN+ Abo dazu. Dieses Angebot gilt nur für Studierende mit gültigen Studentenausweis. Es ist nicht mit<br />
anderen Aktionen kombinierbar und kann pro Person nur einmal abgeschlossen werden. Irrtümer sind<br />
vorbehalten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren AGB. Ein Angebot der Kieler Zeitung,<br />
Verlags- und Druckerei KG GmbH & Co. und der C.H. Wäser KG GmbH & Co.
064<br />
KIELerleben<br />
SoSe <strong>2021</strong>
065<br />
KEEP CALM AND<br />
FEEL KIEL<br />
066 Unser Place-to-be, die Kiellinie<br />
068 Straßennamen toller Frauen<br />
071 Eine Seefahrt, die ist lustig …<br />
Dieser Schmetterling<br />
braucht Ihre Hilfe!<br />
€ bund-sh.de/spenden<br />
072 Fair shoppen dank Second Hand<br />
074 Alternative Wohnprojekte rund um Kiel<br />
076 Leben im Studentenwohnheim Altenholz<br />
080 Die WG als Lebenstraum<br />
082 Hansa48: Von der Besetzung bis heute<br />
084 So werdet ihr Herr*in eures Chaos<br />
Foto:Vic Neo / pixabay<br />
SoSe <strong>2021</strong>
066<br />
KIELE R LEB E N<br />
KIELLINIENSCHLENDEREI<br />
SANDHAFEN<br />
Schon lange kein<br />
Geheimtipp mehr:<br />
Die schwimmende<br />
Bar sorgt mit frischen<br />
Drinks, süßen<br />
Waffeln und leckeren<br />
Hafenbroten dafür,<br />
dass man dort stundenlang<br />
in der Sonne<br />
verweilen kann.<br />
Dieser Sommer ist anders? Leute, jeder Sommer<br />
ist anders. Am Ende zählt doch nur, was man draus<br />
macht und mit wem man die Zeit verbringt. Eine<br />
unserer Lieblingsbeschäftigungen ist eindeutig das<br />
Flanieren an der Kiellinie.<br />
Was die Franzosen an der Côte d‘Azur können, können<br />
wir schon lange. Spätestens seit dem letzten Sommer ist<br />
klar: Die Kiellinie ist der Ort schlechthin zum Flanieren,<br />
Schlemmen und vor allem zum Abschalten – auch unter<br />
widrigen Umständen hat die Kiellinie uns verlässlich einen<br />
Platz zum Abhängen geboten. Und Platz für alle war<br />
und ist hier genug. An lauen Sommerabenden lässt es<br />
sich an den verschiedenen Hotspots bis spät am Abend<br />
aushalten, träge kann man sich an einem der zahlreichen<br />
Plätze am Ufer niederlassen, hier und da etwas schnabulieren,<br />
ein Alster oder eine Schorle trinken.<br />
Wer keine Lust hat, den eigenen Picknickkorb zu<br />
packen, der hat Glück. Denn natürlich hat es sich herumgesprochen,<br />
dass die Kieler*innen sich nach Feierabend<br />
am liebsten am Wasser aufhalten. Und aus diesem<br />
Grund gibt es auch das eine oder andere gastronomische<br />
Highlight, das dazu einlädt, sich Zeit zu nehmen,<br />
den großen Pötten zuzusehen, wie sie sich aufs offene<br />
Meer schieben oder den Möwen zu lauschen, wie sie<br />
ihren lauten, nordischen Singsang über den Köpfen der<br />
Spaziergänger*innen herausschreien.<br />
MOBY<br />
Neben dem Camp24 sorgt das Team von Moby für freshes<br />
Feeling, Fischbrötchen und Fritten.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
067<br />
KIELE R LEB E N<br />
COTIDIANO<br />
Foto: Sofie Latour<br />
Lunch oder zum Sonntags-Brunch, ob zum Frühstück<br />
vor der Arbeit oder zum After-Work-Dinner – in dem<br />
ganztägig geöffneten Nachbarschaftsrestaurant erwarten<br />
euch hausgemachte Speisen aus hochwertigen Zutaten,<br />
oft in Bio-Qualität.<br />
www.uksh.de/blutspende<br />
Blood is made for Circulation<br />
Spendezeiten<br />
Montag 10 - 16 Uhr<br />
Dienstag 12 - 18 Uhr<br />
Mittwoch 12 - 18 Uhr<br />
Donnerstag 12 - 18 Uhr<br />
Freitag 10 - 16 Uhr<br />
Sonnabend 9 - 14 Uhr<br />
0431 500-161 91<br />
Terminvereinbarung erforderlich!<br />
www.terminland.de/uksh<br />
blutspende-kiel@uksh.de<br />
www.facebook.com/blutspende.kiel<br />
SoSe <strong>2021</strong>
068<br />
KIELE R LEB E N<br />
AUS DEM GESCHICHTSUNTERRICHT<br />
FRAUEN, DIE WIR KENNEN SOLLTEN<br />
Viele haben vermutlich schon einmal von der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule gehört,<br />
waren im Ida-Hinz-Park in Gaarden, sind durch die Schwester-Therese-Straße in Holtenau oder<br />
durch den Dorothea-Brede-Weg gelaufen. Doch was hat es mit diesen Namen auf sich?<br />
Ida Hinz war eine große Persönlichkeit, da sie für politische Wachsamkeit<br />
und soziale Gerechtigkeit stand und die erste Stadtpräsidentin Kiels war<br />
DOROTHEA BREDE<br />
IDA HINZ<br />
Dorothea Brede ist der<br />
Grund, weshalb es die<br />
Bahnhofsmission in Kiel<br />
überhaupt gibt.<br />
Toni Jensen setzte sich für<br />
Frauen- und Bildungspolitik<br />
ein. Ihr Ziel war es, gleiche<br />
Bildungschancen für alle<br />
Menschen zu erreichen<br />
Im Jahr 1887 entsteht der Verein der Freundinnen<br />
junger Mädchen, der junge und alleinreisende<br />
Mädchen und Frauen schützen soll. Auf Initiative<br />
von Dorothea Brede entsteht die Kieler Bahnhofsmission,<br />
die jungen Mädchen und Frauen Hilfestellungen<br />
vermitteln soll, falls diese neu und alleine in<br />
der Stadt sind.<br />
Wo ist Dorothea heute in Kiel zu finden?<br />
Um die wichtige Arbeit zu würdigen, wurde 2009<br />
die Straße Dorothea-Brede-Weg im Neubaugebiet<br />
Steenbeker Weg nach ihr benannt.<br />
TONI (THOMASINE) JENSEN<br />
Toni, mit richtigem Namen Thomasine, setzte sich<br />
ihr Leben lang für gleichberechtigte Bildung ein.<br />
Sie war Lehrerin, gab während des Kriegs fremdsprachlichen<br />
Privatunterricht und wurde 1945<br />
Ratsfrau im Kieler Stadtparlament. Ein Jahr später<br />
übernahm sie das Amt der städtischen Schulrätinund<br />
setzte sich als Mitglied der SPD für die Arbeiterbewegung<br />
ein.<br />
Wo ist Toni heute in Kiel zu finden?<br />
Seit 1972 erinnert die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule<br />
in Neumühlen-Dietrichsdorf an die einstige<br />
Bildungskämpferin.<br />
Ida Hinz, oder auch “uns Ida” genannt, trat im Jahr<br />
1919 mit 15 Jahren der Sozialen Arbeiter Jugend<br />
(SAJ) bei und zwei Jahre später der SPD. 1946<br />
wurde Ida Hinz in den SPD-Kreisvorstand als<br />
Frauenbeauftragte gewählt und im Jahr 1970 einstimmig<br />
zu Kiels erster Stadtpräsidentin gewählt.<br />
Damit war sie nicht nur Kiels erste Stadtpräsidentin,<br />
sondern auch in der ganzen Bundesrepublik<br />
die erste Frau, die dieses Amt besetzte.<br />
Wo ist Ida heute in Kiel zu finden?<br />
Um so eine wichtige Persönlichkeit nicht zu vergessen,<br />
wurde der Ida-Hinz-Park in Gaarden nach<br />
ihr benannt.<br />
SCHWESTER THERESE BLUNCK<br />
Therese Blunck mietete im Jahr 1908 erstmals eine<br />
kleine Stube in der Hafengegend an und gründete<br />
den Verein Kieler Mädchenheim e. V., um jungen<br />
Mädchen in Not zu helfen. 1916 kaufte sie durch<br />
Spenden das erste Gebäude und wenige Jahre<br />
später noch das Nachbargrundstück und half damit<br />
vielen Mädchen in Not.<br />
Wo ist Therese heute in Kiel zu finden?<br />
Für die bedeutsame Hilfe wurde die Schwester-<br />
Therese-Straße in Holtenau nach ihr benannt.<br />
Fotos: Stadtarchiv Kiel; 1.1 FotoSlg 84070; Stadtarchiv Kiel 1.1 FotoSlg 55625; Stadtarchiv Kiel, 2.3 Magnussen 46865; Stadtarchiv Kiel, 2.3 Magnussen 78757<br />
SoSe <strong>2021</strong>
069<br />
SEGELN, SHOPPEN, STRANDKORBSPASS<br />
DAS GEHT DIESEN SOMMER IN KIEL<br />
KIELE R LEB E N<br />
SEGELN IM CAMP 24/7<br />
Im Rahmen des Camps 24/7 könnt ihr bis Mitte September auf der<br />
Förde schippern. Sport und Bewegung an der frischen Luft, Abstand<br />
in den Booten und an Land – alles ist unter den geforderten Auflagen<br />
vorbereitet. Testet doch mal das Sunset Sailing (Mo+Di), den Mini-<br />
Yachttörn (Sa+So) oder lernt die Stadt bei einer gesegelten Stadtrundfahrt<br />
(Sa+So) kennen. Im Open Camp am Wochenende gibt es<br />
Angebote ganz ohne Voranmeldung. Für Studierende sowie für Familien<br />
gibt es Rabatte. Alle Angebote (außer das Open Camp) können<br />
online unter www.camp24-7.de gebucht werden.<br />
Foto: KaiKoPhoto 2<strong>01</strong>9<br />
NACHT IM STRANDKORB<br />
Der Schlafstrandkorb am Heikendorfer Strand<br />
steht direkt in erster Reihe und bietet einen<br />
schönen Blick auf das gegenüberliegende Ufer.<br />
Hier ist ausreichend Platz für eine erholsame<br />
Nacht zu zweit unter dem Sternenhimmel (ganz<br />
legal!). Lediglich Bettwäsche/Schlafsack, Kissen<br />
und ein Laken sind mitzubringen. Buchbar<br />
ist der Schlafstrandkorb im Welcome Center<br />
Kieler Förde und in der Tourist-Information<br />
Heikendorf unter Tel.: (0431) 67 91 00, über<br />
info@kiel-sailing-city.de oder online unter www.<br />
kiel-sailing-city.de/schlafstrandkorb. Natürlich<br />
gibt es auch schicke Gutscheine für die Liebsten<br />
im Welcome Center Kieler Förde, in der Tourist-<br />
Information Heikendorf oder online zu kaufen.<br />
STADTLIEBE<br />
Das Stadtliebe-Magazin erzählt Geschichten aus<br />
14 schleswig-holsteinischen Städten (u.a. Ahrensburg,<br />
Eutin, Flensburg, Friedrichstadt, Kiel, Lübeck,<br />
Neumünster und mehr) und präsentiert eine bunte<br />
Vielfalt an Impressionen und Ausflugstipps. Nach<br />
der Städterundreise könnt ihr im Sonderteil hinter<br />
die Kulissen zahlreicher Manufakturen blicken.<br />
Das Magazin gibt es unter www.stadtliebe.staedte.<br />
sh und kann dort auch kostenlos<br />
bestellt werden. Einige Exemplare<br />
zum Mitnehmen findet ihr im<br />
Welcome Center sowie in den<br />
Tourist-Informationen der anderen<br />
teilnehmenden Städte.<br />
MANUFAKT(O)UREN<br />
Geheimtipp bei Parken Plus<br />
Wer mit Auto, Bus, Fähre oder<br />
Rad (Umsteiger am HBF) anreist,<br />
kann direkt Geld zurückerhalten.<br />
Ab 10 Euro Umsatz werden bei<br />
Vorlage des tagesaktuellen<br />
Tickets mindestens 0,50 Euro<br />
an der Kasse zurückerstattet.<br />
Geheimtipp: Das Angebot gilt<br />
auch für das Semesterticket der<br />
Kieler Hochschulen.<br />
Bei den Kieler Manufakturen trifft traditionell auf jung und modern. Einen Überblick über<br />
acht regionale und nachhaltige Kieler Manufakturen (Lille Brauerei, Bonscherhus, Kieler<br />
Honig, Loppokaffee Rösterei & Café, Siebdruckwerkstatt, Extrawürste, my Boo, Manufactur<br />
Kiel) sowie weitere Informationen zu deren Öffnungszeiten findet ihr unter www.<br />
kiel-sailing-city.de/manufakturen. Der kostenlose Manufakturen-Stadtplan als perfekter<br />
Wegweiser ist zudem kostenlos im Welcome Center Kieler Förde erhältlich. Hier findet<br />
ihr auch einige Fabrikate aus den Manufakturen im Souvenir-Shop wie den Kieler Honig<br />
oder das Ostseesalz. Sobald es die geltenden Hygienevorschriften wieder zulassen,<br />
kann auch die historische Manufakt(o)ur an den Start gehen. In dieser geführten Stadttour<br />
taucht ihr zusammen mit Johannes Schweffel in das 18. Jahrhundert ein und entdeckt<br />
die frühere und die moderne Welt der Kieler Manufakturen.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
070<br />
KIELE R LEB E N<br />
TALENTSCHMIEDE<br />
EINE MUSIKALISCHE FERNBEZIEHUNG<br />
Dieses Kieler Dream-Pop-Duo kreiert über die physischen Grenzen der<br />
Stadt hinaus mit ihren minimalistischen Beats und atmosphärischen<br />
Gitarren eine Melancholie, die Sehnsucht erzeugt.<br />
Katja Seiffert und Marten<br />
Kaffke erzeugen als<br />
Pop-Duo Cloud Cloud<br />
warme Klänge für<br />
verträumte Tage<br />
Einfach mal spontan sein, sich mit der Gitarre unterm<br />
Arm auf das Rad schwingen und zum Proberaum fahren<br />
– für Katja Seiffert und Marten Kaffke funktioniert<br />
das leider nicht. Zwischen den beiden Kreativköpfen<br />
liegen über 1.000 Kilometer Fahrtstrecke. Katja studiert<br />
Psychologie in Kiel, Marten lebt in Wien. Als Band<br />
Cloud Cloud hindert sie das allerdings nicht daran, musikalisch<br />
aktiv zu sein und neue Musik für verträumte<br />
Abende zu erschaffen.<br />
Ausnahmsweise ist Marten zu unserem Interview in<br />
Kiel, weil der nächste Gig in der Hansa48 ansteht. Das<br />
kommt für beide leider viel zu selten vor. Natürlich ging<br />
in den letzten Woche aufgrund der Pandemie-Situation<br />
nicht viel physisch zusammen, auf digitalem Wege<br />
haben die beiden neuen Welten für sich erschlossen<br />
– in der Cloud haben sich die beiden ihren Proberaum<br />
eingerichtet und treffen sich dort, um an neuen Ideen<br />
gemeinsam zu feilen. Und im Gegensatz zur räumlichen<br />
Gebundenheit und der Absprache zwischen vielen<br />
Bandmitgliedern sind Katja und Marten unabhängig<br />
vom Raum, der die meiste Zeit des Jahres zwischen<br />
ihnen liegt.<br />
Auf einem Konzertabend im FahrradKinoKombinat der<br />
Alten MU lernten sich die beiden 2<strong>01</strong>9 kennen. „Katja<br />
stand während allen Konzerten damals in der ersten<br />
Reihe“, erzählt Marten über den magischen Abend.<br />
Dementsprechend müsse sie musikalisch sehr interessiert<br />
sein, woraufhin er sie noch am gleichen Abend ansprach.<br />
Nur eine Woche später hatte Marten eine erste<br />
Melodie aufgenommen und sie Katja über die Cloud zur<br />
Verfügung gestellt. Dann beginnt sie mit der Arbeit an<br />
der lyrischen Umsetzung des Stückes. Mit „Tough Girl“<br />
ist so der erste Song entstanden, der es sogar auf die<br />
Debüt EP „What Are My Options“ geschafft hat.<br />
Musikalisch ist es eine Mischung aus elektrischer Gitarre,<br />
elektronischen Beats und Synth-Elementen, die<br />
Marten zusammensetzt. Inhaltlich geht es um das Abbild<br />
der Kieler Stadt und ihre visuelle Ästhetik – melancholisch<br />
könnte man die Stilrichtung von Cloud Cloud<br />
nennen.<br />
„Ich stelle mir eine Person oder Situation bildlich vor und<br />
mache mir Gedanken zu einer Handlung – das passiert<br />
schon während ich die ersten Akkorde von Martens Instrumental<br />
höre“, sagt Katja über ihren kreativen Schaffensprozess.<br />
Sie singt dann einfach drauf los und formuliert<br />
schon erste konkrete Sätze, ganz intuitiv. „Kiel<br />
ist für mich die beste Stadt der Welt“, sagt Katja. Zum<br />
Schreiben von Musik bietet sie eine Menge Inspiration.<br />
Infos zur Band und ihre Musik findet ihr auf Spotify<br />
und www.facebook.com/cloudcloudmusic.<br />
Von Sebastian Schulten<br />
Dieser Text ist entstanden, als Konzerte unter Auflagen<br />
während der Corona-Pandemie möglich waren.<br />
Foto: Luka Besenfelder<br />
SoSe <strong>2021</strong>
071<br />
HAFENRUNDFAHRT: VOM BAHNHOF ZUM TRAUMSTRAND IN 60 MINUTEN<br />
LEINEN LOS!<br />
Kommt mit auf eine typisch norddeutsche Stadtrundfahrt und lernt Kiel nochmal aus einer<br />
einzigartigen und ganz anderen Perspektive kennen.<br />
KIELE R ELB E N<br />
Und wen der Heißhunger<br />
überkommt, der findet an Board eine<br />
schöne Auswahl an Leckereien<br />
Möwen kreisen und kreischen, der Wind<br />
zerzaust die Haare und ab und zu ertönt<br />
die dumpfe Hupe der „Schilksee“, wenn<br />
sich ein Segelboot in ihre Fahrrinne<br />
verirrt. An Bord des 27 Meter langen<br />
Fördedampfers „Schilksee“ haben<br />
knapp 250 Personen Platz, um bei einer<br />
Hafenrundfahrt Kiel vom Wasser aus zu<br />
erkunden. In der Saison von Mai bis Oktober<br />
legt der Dampfer täglich drei Mal<br />
vom Anleger am Bahnhof ab und schippert<br />
zwei Stunden lang Tourist*innen<br />
und Einheimische über die Kieler Förde.<br />
Auf der Fährfahrt gibt es nicht nur viel<br />
zu sehen, sondern auch viel zu lernen.<br />
Der Kapitän höchstpersönlich erzählt<br />
seinen Gästen zu jedem Leuchtturm,<br />
jeder Mole, jedem Gebäude und jedem<br />
Hafen die Geschichte der Sehenswürdigkeit.<br />
Dabei schnackt er in typischem<br />
Norddeutsch und versorgt die Gäste<br />
an Bord mit amüsanten Anekdoten, die<br />
in keinem Reiseführer zu finden sind.<br />
Der Rundumblick vom Sonnendeck ist<br />
kaum zu übertreffen und gewährt freie<br />
Sicht nach Backbord und Steuerbord.<br />
Für ausreichend Stärkung in Form von<br />
Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken und<br />
herzhaften Snacks sowie Schutz bei<br />
Schietwetter ist im Salon des Schiffes<br />
gesorgt.<br />
Los geht die Tour am Anleger direkt<br />
gegenüber des Kieler Hauptbahnhofs.<br />
Von hier aus wird bei der Hafenrundfahrt<br />
die ganze Kieler Förde erkundet. Vorbei<br />
an Kieler Wahrzeichen wie den markanten<br />
Kränen der ehemaligen Werft HDW<br />
und den Gebäuden des Seefischmarkts<br />
nimmt der Fördedampfer Kurs auf den<br />
weißen weiten Sandstrand von Laboe.<br />
Auf dem Weg dorthin gibt es viel zu entdecken:<br />
die Villengegend Kitzeberg mit<br />
malerisch gedeckten Reetdachhäusern,<br />
den alten Fischereihafen von Möltenort<br />
oder den Friedrichsorter Leuchtturm.<br />
In Laboe angekommen, lohnt sich der<br />
Ausstieg für einen Spaziergang zum Museums-U-Boot<br />
oder ein Fischbrötchen<br />
im Laboer Hafen. Vor der Laboer Küste<br />
mit dem beeindruckenden Marine-<br />
Ehrenmal wendet der Kapitän. Auf der<br />
Rückfahrt tuckert die „Schilksee“ mit ihren<br />
gemütlichen 20 Stundenkilometern<br />
an Holtenau vorbei. Hier befinden sich<br />
der berühmte kleine Leuchtturm, die<br />
alten Tradtitionssegler am Thiessenkai,<br />
das knallorangefarbene Lotsenschiff<br />
oder die riesigen Schleusenanlagen des<br />
Nord-Ostsee-Kanals – Highlights so<br />
weit das Auge reicht. Das große Finale<br />
der Fahrt ist Kiels Flaniermeile, die Kiellinie,<br />
mit ihren Restaurants, zum Picknick<br />
einladenden Grünflächen und natürlich<br />
dem schleswig-holsteinischen Landtag.<br />
Hier tummeln sich bei gutem Wetter viele<br />
Kieler*innen und Besucher*innen, um<br />
ein Eis oder Fischbrötchen zu schlemmen,<br />
für eine Abkühlung in die Förde zu<br />
springen oder einfach Kiels maritimes<br />
Flair und die Meerluft zu genießen. Wenn<br />
der Dampfer dann wieder am Bahnhofsanleger<br />
festmacht und man den ersten<br />
Fuß aufs Festland setzt, kann es bei dem<br />
einen oder anderen noch ein klein wenig<br />
schaukeln – eine schöne Erinnerung!<br />
Wann: Mai bis Oktober täglich<br />
um 11, 13, 15 Uhr Abfahrt vom<br />
Anleger Bahnhofsbrücke<br />
Preis: 15 Euro<br />
Infos und Buchungen unter<br />
www.kiel-sailing-city.de/angebote<br />
SoSe <strong>2021</strong>
072<br />
KIELE R LEB E N<br />
SHOP SECOND HAND – DO DOUBLE WELL<br />
Kiel hat ein paar echte Perlen zu bieten, was den Einkauf von Second Hand Kleidung angeht.<br />
Damit spart ihr nämlich nicht nur Geld, sondern auch CO2-Ausstoß, der bei der Produktion von<br />
neuer Kleidung entsteht. Wir zeigen euch, wo ihr mit gutem Gewissen shoppen könnt.<br />
individuell<br />
Bremerstraße 9<br />
Infos und aktuelle<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.individuell-kiel.de<br />
Goldkleid<br />
Gutenbergstraße 4<br />
Infos und aktuelle<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.goldkleid.de<br />
Proseco<br />
Willestraße 3<br />
Aktuelle Infos und<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.prosecosecondhand.de<br />
GOLDKLEID<br />
Betritt man den kleinen Laden in der Gutenbergstraße,<br />
hat man das Gefühl, in der Zeit<br />
zurückgefallen zu sein. Von der Wand leuchten<br />
euch eine rote Tapete mit goldener Verzierung<br />
an, das Sofa in einem mintfarbenen<br />
Ton räkelt sich vor dem Tresen, auf dem eine<br />
alte Kasse steht. Lavendel steckt in einer<br />
alten Vase, überall auf den Kleiderständern<br />
hängt skandinavisch angehaucht Mode. Seit<br />
über sechs Jahren ist es der größte Wunsch<br />
von Inhaberin Anna, Frauen glücklich zu<br />
machen und das abseits von jeglicher Massenware.<br />
Der charmante Laden überzeugt<br />
durch Wohnzimmeratmosphäre und punktet<br />
mit Gemütlichkeit. Die Marken hier sind zu<br />
98% aus Skandinavien, beispielsweise gibt<br />
es Noa Noa, Saint Tropez oder auch mal ein<br />
Kleid von Odd Molly für 40 Euro statt 400<br />
Euro. Außerdem: Eine tolle Auswahl an<br />
Accessoires und Taschen.<br />
PROSECO<br />
Bei ProSeco freut sich das Team immer darauf,<br />
euch den einen oder anderen Wunsch<br />
zu erfüllen. Die Gemütlichkeit und die besondere<br />
Note, die hier herrschen, sind deutlich<br />
zu spüren, denn „Slow Shopping “ ist das<br />
Motto. Der aufgeräumte, ordentliche Laden<br />
verzaubert mit kostbaren Kleinigkeiten<br />
und großen Markennamen. Nach Größen<br />
(34-44) und Themen sortiert, findet ihr hier<br />
viele ausgewählte Teile. Das Konzept: Hochpreisige<br />
(Design)-Stücke, die nicht älter als 2<br />
Jahre sein sollten. Unter den Namen, die hier<br />
an der Stange hängen, finden sich Jil Sander,<br />
Bogner und auch den einen oder anderen roten<br />
Louboutin hatten sie hier schon zu Gast.<br />
Neben den Kleidungsstücken sind die wirklich<br />
hochwertigen Taschen das i-Tüpfelchen.<br />
INDIVIDUELL<br />
Fein säuberlich, nach Farbe sortierte Kleidung<br />
und liebevoll platzierte Accessoires<br />
findet ihr bei Individuell. Das Geschäft übernahm<br />
Inhaberin Nastja aus voller Überzeugung,<br />
ihren Kundinnen und Kunden möchte<br />
sie gerne neue Ansätze vermitteln und nachhaltige<br />
Möglichkeiten aufzeigen – auch im<br />
Kleinen. Das zieht sie durch, bis zu den Visitenkarten,<br />
die nämlich aus recycelten Shirts,<br />
dem „Abfall“ der Produktion, bestehen. Cool<br />
und nachhaltig bis ins kleinste Detail!<br />
MAXI<br />
Die absolute Empfehlung für alle Frauen mit<br />
Figur ist die MAXI Second-Hand-Boutique<br />
in der Holtenauer Straße. Hier gibt es wirklich<br />
tolle, neuwertige Second-Hand-Mode<br />
ab Größe 42 bis zu Größe 58/60. Schöne<br />
Accessoires, Taschen, Schuhe, Stiefel und<br />
edler Modeschmuck runden das Angebot ab.<br />
Besser shoppt man nicht!<br />
Holtenauer Straße 204<br />
Infos und aktuelle Öffnungszeiten unter<br />
www.maxi-kiel.de<br />
Fotos: Olga Strelnikova / iStock / Getty Images Plus<br />
SoSe <strong>2021</strong>
073<br />
Auf<br />
den Spuren<br />
des Kalten<br />
Krieges<br />
in Schleswig-Holstein<br />
Glückslokal<br />
Lorentzendamm 6-8<br />
Infos und aktuelle<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.glueckslokal.de<br />
Snippsche Deern<br />
Eichstraße 9, Gettorf<br />
Infos und aktuelle<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.snippschedeern.de<br />
GLÜCKSLOKAL<br />
Auf dem Gelände der Alten Mu wurde mit dem<br />
Glückslokal ein Ort geschaffen, an dem man<br />
Kleidung schenken kann und geschenkt bekommt,<br />
statt sie neu zu kaufen. Für alle gibt<br />
es die passenden Dinge – und auch verrückte.<br />
Um mitzumachen, könnt ihr euch vor Ort beim<br />
Glückslokal e. V. anmelden, Kleidung abgeben<br />
und selbst mitnehmen geht dann immer, wenn<br />
geöffnet ist. Wichtig ist, dass die Sachen, die<br />
ihr abgeben möchtet sauber und heil sind. Bei<br />
der Mitnahme gilt die 3-Teile-Regel: Pro Besuch<br />
könnt ihr euch drei Teile aussuchen, egal ob Kaffeetasse,<br />
neue Pumps oder Winterjacke.<br />
SNIPPSCHE DEERN<br />
Auch etwas außerhalb von Kiel könnt ihr fündig<br />
werden. In Gettorf bei Snippsche Deern trefft<br />
ihr auf eine nette Inhaberin, schicke Mode und<br />
ebenso tolle Schuhe. Dabei ist es das Konzept<br />
der Mischung aus Neuware und Second Hand<br />
Mode, die so begeistert. Nachdem zunächst nur<br />
Second Hand Ware über den Ladentisch ging,<br />
wurde das Sortiment nach und nach mit Neuware<br />
verschiedenster Labels aus dem Norden<br />
erweitert. Modern und keck – so lieben wir nachhaltiges<br />
Shopping.<br />
Sonderausstellung<br />
Ab 30.3.<strong>2021</strong><br />
freilichtmuseum.sh<br />
SoSe <strong>2021</strong>
074<br />
KIELE R LEB E N<br />
Foto: gorodenkoff / iStock / Getty Images Plus<br />
TREND WOHNPROJEKTE<br />
WOHNT IHR NOCH ODER<br />
LEBT IHR SCHON?<br />
Wohnungsnot, steigende Mietpreise,<br />
Patchworkfamilien oder Alleinerziehende,<br />
der Blick aufs Geld oder auf die Gesamtsituation<br />
sowie viele weitere Faktoren tragen<br />
dazu bei, dass die Wohnsituation aktuell<br />
so vielfältig ist, wie nie zuvor. Früher war<br />
es total normal, mit vielen Generationen<br />
unter einem Dach zu leben, heute bekommt<br />
der eine oder die andere schon die<br />
Krise, wenn sie sich die Küche in einer WG<br />
teilen müssen. Und während die einen urban<br />
und am liebsten im pulsierenden Kern<br />
der Stadt wohnen möchten, zieht es andere<br />
zurück aufs Land. Die Frage nach dem<br />
„Wie möchte ich wohnen?“ ist so groß wie<br />
nie, die Ansätze, Ideen und Umsetzungen<br />
bunt und ideenreich. Wir zeigen euch, was<br />
in Kiel und Umgebung bereits realisiert<br />
wurde. Wer weiß, vielleicht ist ja auch für<br />
euch etwas dabei?<br />
Stellt ihr euch auch des Öfteren die Frage, wie ihr jetzt oder auch<br />
in Zukunft leben wollt? Damit seid ihr nicht allein. Daher wollen<br />
wir wissen: Sind Wohnprojekte DIE Lösung?<br />
ANSCHARPARK<br />
Der Anscharpark mitten in Kiel, mit seinem<br />
großartigen alten Baumbestand, bietet<br />
nicht nur einen weitläufigen Park, sondern<br />
auch eine schicke Mischung aus Alt- und<br />
Neubeuten, die nun eine circa 6.000 qm<br />
große Wohn- und Nutzfläche bereithalten.<br />
Die einzelnen Gebäude wurden über<br />
Hausgemeinschaften organisiert, wobei<br />
sich von Anfang an gemeinschaftliche und<br />
nachbarschaftliche Strukturen bildeten,<br />
die später im gemeinsamen Alltag weiterentwickelt<br />
werden. Nach Abschluss<br />
der Baumaßnahmen ist eine gelungene<br />
Mischung aus Wohnen und Arbeiten entstanden,<br />
die soziale, künstlerische und<br />
kulturelle Betätigung ermöglicht und dem<br />
Mehrgenerationen-Wohnen und betreutem<br />
Wohnen Raum gibt. Infos unter<br />
www.anscharpark.de<br />
DAS ROCKT:<br />
• Atelierhaus<br />
• großer Park<br />
• eigene Gestaltungsmöglichkeiten<br />
SoSe <strong>2021</strong>
075<br />
TORFWIESEN-AU<br />
Farbenfroh, strandnah, stadtnah und dabei<br />
auch noch mit einem Hauch Skandinavien.<br />
Die Siedlung am Rand von Neuheikendorf<br />
ist ideal für alle: Menschen verschiedener<br />
Generationen können hier miteinander<br />
leben und dank der flexiblen Wohnformen<br />
das finden, was sie suchen. Eine Mischung<br />
aus aus genossenschaftlichen Mietwohnungen<br />
und Eigentumswohnungen. Mehr<br />
gibts unter www.torfwiesen-au.de.<br />
KIELE R LEB E N<br />
DAS ROCKT:<br />
• viele Ökobaustoffe<br />
• 20 Minuten zum Strand<br />
• Holzterrasse, Obstwiesen<br />
und Gemüsegarten<br />
KÖNIGSMOOR<br />
In Mönkeberg findet ihr das genossenschaftliche<br />
Wohnprojekt mit 37 Wohnungen,<br />
bei dem vor allem der generationsübergreifende<br />
Aspekt im Mittelpunkt<br />
steht. Das bedeutet, ganz egal ob Jung, ob<br />
Alt, ob Single oder Alleinerziehend oder<br />
eine ganze Familie, hier finden alle ihren Platz.<br />
Eine Besonderheit ist der Genossenschaftsansatz,<br />
der allen ein lebenslanges Wohnrecht<br />
ermöglicht. Mehr Infos unter<br />
www.koenigsmoor.net<br />
DAS ROCKT:<br />
• barrierefrei und kinderfreundlich<br />
• großer Gemeinschaftsgarten<br />
Was meint ihr?<br />
Sind Wohnprojekte die Wohnform<br />
der Zukunft? Könnt ihr euch das<br />
vorstellen? Wir freuen uns auf eure<br />
Meinung! Schreibt einfach eine Mail an<br />
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kieler-volksbank.de/vr-studi<br />
VR-Studi -<br />
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Catalina Gomez und Franziska Wellnitz.<br />
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im<br />
Ausland
076<br />
KIELE R LEB E N<br />
Advertorial<br />
LÄNDLICH UND MITTENDRIN<br />
Ruhig wohnen, entspannt studieren und das Leben genießen – das könnt ihr im<br />
modernen Studentenwohnheim in Altenholz.<br />
Wer sich konzentriert dem Studium widmen<br />
möchte, findet beim Westside Living in Altenholz<br />
die perfekte Alternative zum klassischen<br />
Studileben in der Stadt. In der dörflichen<br />
Ruhe könnt ihr euch mit wenig Ablenkung<br />
zurückziehen und für Klausuren pauken, seid<br />
aber gleichzeitig nicht vom Leben abgeschnitten.<br />
Altenholz hat alles, was ihr im Alltag<br />
braucht und das ist sogar fußläufig erreichbar.<br />
Dank der guten Anbindung gelangt ihr<br />
mit dem Auto in 10 Minuten an die Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die<br />
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung<br />
(FHVD) ist sowieso direkt gegenüber.<br />
Auf den Rasenflächen des Wohnheims treffen<br />
sich Studierende für einen netten Abend am<br />
Grill oder zu einer kleinen After-Klausuren-<br />
Party.<br />
In den modern gestalteten Wohngebäuden<br />
mit hochwertiger Ausstattung müsst ihr auf<br />
nichts verzichten, was ihr von zu Hause kennt.<br />
Die Zimmer sind mit Schreibtisch, Fernseher,<br />
Schrank und einem gemütlichen Boxspringbett<br />
ausgestattet und in der Küche steht alles<br />
bereit, was für Kochexperimente nötig ist.<br />
Viel Grün und gleichzeitig genug Platz für<br />
das Auto bietet das Studentenwohnheim in<br />
Altenholz<br />
Studium mit bester Aussicht – die Zimmer im<br />
Westside Living sind mit großen Fenstern und<br />
Balkonen ausgestattet<br />
SoSe <strong>2021</strong>
077<br />
KIELE R LEB E N<br />
PARKEN & ANBINDUNG<br />
Die Apartments liegen am Rand von<br />
Altenholz, sodass ihr zum Beispiel die CAU<br />
in 10 Autominuten ohne Probleme und<br />
mit wenigen Ampeln erreicht. Zwischen<br />
den Gebäuden befinden sich ausreichend<br />
Parkplätze, sodass es zum Auto nie weit<br />
ist. Wer es sportlicher mag, schwingt sich<br />
aufs Rad und ist lockere 30 Minuten später<br />
bei der CAU. Bei Bedarf befindet sich<br />
eine Station mit Bikes der Sprottenflotte<br />
direkt um die Ecke auf dem Parkplatz<br />
vom IT-Dienstleister Dataport. Kleiner<br />
Hinweis für Radelnde: Die Hochbrücke<br />
hat es in sich! Die kleine Kanalfähre<br />
zwischen Holtenau und Wik ist eine super<br />
Alternative, wenn mal mehr Zeit ist. Für die<br />
Drahtesel sind überdachte Außenplätze<br />
mit Fahrradbügeln vorgesehen, um sie<br />
sicher abzuschließen.<br />
ALLES VOR ORT<br />
Das charmante Altenholz liegt auf der nördlichen Seite des Kanals und<br />
ist über die B 503 in Richtung Norden und Süden perfekt angebunden.<br />
Das Einkaufszentrum ist in 5 Minuten fußläufig zu erreichen und<br />
bietet euch Supermarkt, Eisdiele, Apotheke sowie eine Postfiliale und<br />
direkt gegenüber lässt sich im Steakhouse herzhaft schlemmen. Auch<br />
Dönerladen, Grieche, Pizzeria und mehrere Discounter befinden sich<br />
in Altenholz. Das Restaurant Heimspiel im THW Leistungszentrum<br />
serviert leckeres Mittagessen für kleines Geld – auch vegetarisch. Die<br />
nächste Bushaltestelle ist nur 200 m entfernt und diverse Busverbindungen<br />
bringen euch in die Stadt, zur Uni oder an den Strand.<br />
Hier ist also fast alles inklusive, auch die<br />
Betriebskosten. Wer das erste Mal von zu<br />
Hause auszieht, muss hier gar keine Bedenken<br />
haben. Das Team von Westside Living<br />
bietet einen Rundum-Service mit individueller<br />
Wohnberatung, freundlichem Service und<br />
Hilfe in jeder Lebenslage. Zur Not auch beim<br />
Reifenflicken.<br />
Für die sportliche Komponente sorgen die<br />
Nachwuchsgenerationen von Holstein Kiel<br />
und THW, denn das Westside Living ist offizieller<br />
Wohnpartner der beiden Vereine. Und<br />
das hat seinen guten Grund: Die Trainingshalle<br />
des THW befindet sich ebenso wie das<br />
Fitnessstudio FIT Functional Training direkt<br />
nebenan. Wer gerne joggen geht, kann dies<br />
auf den unzähligen Feldwegen rund um Altenholz<br />
tun. Zum Entspannen und Durchatmen<br />
zieht es im Sommer viele Studierende an die<br />
Strände in Schilksee und Friedrichsort.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
078<br />
KIELE R LEB E N<br />
Advertorial<br />
SO WOHNT IHR:<br />
ALL INKLUSIVE<br />
Die großen Grünflächen um die Gebäude herum laden im Sommer zu Grillabenden oder<br />
zu einem Mittagsstündchen unter freiem Himmel ein. Mit vom Tischler gefertigtem Möbeln<br />
und einem Fernseher könnt ihr euch vom Einzug an pudelwohl fühlen. Nur Bettzeug<br />
und Kleidung müsst ihr mitbringen. In den hochwertigen Einbauküchen könnt ihr dank<br />
Kaffeemaschine, Geschirr, Pfannen und Töpfen direkt eure Kochkünste zeigen. Alle<br />
Zimmer sind mit einem leistungsfähigen Glasfaseranschluss versehen, der beim Einzug,<br />
ebenso wie der Stromanschluss, bereits angemeldet ist. Die Betriebskosten sind im Preis<br />
inbegriffen. Auch Waschmaschine und Trockner stehen bereit.<br />
VIP<br />
ZIMMER IN EINER 2ER-WG (insgesamt 36 m²)<br />
• hochwertig eingerichtetes Zimmer mit Boxspringbett,<br />
Schreibtisch, Schrank, TV und Balkon<br />
• gemeinsame Küche mit kompletter Ausstattung<br />
• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />
Monatsmiete: 490 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />
Westside Living ist offizieller<br />
Wohnpartner vom<br />
THW und Holstein Kiel<br />
„Ich spiele parallel zu meinem<br />
Studium bei den THW Junioren<br />
und von meinem Zimmer aus<br />
sind Trainingshalle und Fachhochschule<br />
direkt in der Nähe.<br />
In meiner Freizeit zocke ich<br />
mit meinen Kumpels aus dem<br />
Wohnheim oder wir fahren nach<br />
Schilksee an den Strand.“<br />
Kjell Gildner, studiert Polizeivollzugsdienst<br />
an der FHVD, wohnt seit<br />
2 Jahren im Westside Living<br />
„Ich bin hierher gezogen,<br />
weil ich nicht direkt in der Stadt<br />
wohnen, aber trotzdem schnell<br />
bei der Uni sein wollte. Die Anbindung<br />
ist echt gut. Und wenn<br />
wir im Sommer an den Strand<br />
wollen, müssen wir auch nicht<br />
weit fahren.“<br />
EINZELAPARTMENT (insgesamt 16 m²)<br />
• vollausgestattetes Zimmer mit Boxspringbett, Schreibtisch,<br />
Schrank und TV<br />
• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />
• Gemeinschaftsküche auf jeder Etage mit kompletter<br />
Ausstattung<br />
Monatsmiete: 450 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />
Johanna Holst, studiert BWL an der<br />
CAU, wohnt seit 2 Jahren im Westside<br />
Living<br />
SoSe <strong>2021</strong>
079<br />
ZIMMER IN EINER 4ER-WG (insgesamt 65 m²)<br />
• hochwertig eingerichtetes Zimmer mit Boxspringbett,<br />
Schreibtisch, Schrank, TV und Balkon<br />
• gemeinsame Küche mit kompletter Ausstattung<br />
• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />
Monatsmiete: 390 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />
KIELE R LEB E N<br />
BESTER SERVICE<br />
„Ich wohne mit drei anderen<br />
Studentinnen in einer 4er-WG<br />
und fühle mich hier in Altenholz<br />
total wohl. Ich kann mich jederzeit<br />
zum Lernen zurückziehen,<br />
bin aber auch nie alleine. Meine<br />
Mitbewohnerinnen und ich kochen<br />
gerne zusammen und bei<br />
gutem Wetter machen wir es uns<br />
vor unserem Haus im Grünen<br />
gemütlich.“<br />
Lena Moritzen, studiert Deutsch<br />
und Geographie auf Lehramt an der<br />
CAU, wohnt seit dem letzten Sommer<br />
im Westside Living<br />
Das Büro vom Westside Living steht<br />
euch bei allen Fragen rund ums Wohnen<br />
– oder wenn ihr einfach nicht<br />
mehr weiter wisst – zur Seite. Die<br />
Mitarbeiter*innen nehmen eure Pakete<br />
an, wenn ihr nicht da seid und ihr werdet<br />
direkt beim Einzug an die Hand genommen.<br />
Um die Anmeldung von Strom<br />
und Internet müsst ihr euch überhaupt<br />
nicht kümmern. Alles ist direkt beim<br />
Einzug vorhanden. Ist mal eine Glühbirne<br />
kaputt oder ähnliches, sagt ihr<br />
einfach Bescheid und schon kommt der<br />
Hausmeister.<br />
Sportliche Rabatte<br />
Neben dem Wohnheim steht mit dem<br />
FIT Functional Studio direkt vor Ort<br />
eine Möglichkeit für den sportlichen<br />
Ausgleich zur Verfügung.<br />
DER WEG ZUM<br />
EIGENEN ZIMMER<br />
Auf der Website www.studentenwohnheim-kiel.de<br />
findet ihr alle wichtigen<br />
Infos zu den Apartments. Wenn ihr Fragen<br />
habt, meldet euch einfach telefonisch<br />
beim Westside Living-Team, das<br />
eure Wohnwünsche je nach Verfügbarkeit<br />
umsetzt. Die Zimmer könnt ihr sowohl<br />
über einen längeren Zeitraum als<br />
auch nur für ein paar Monate mieten.<br />
Westside Living<br />
Rehmkamp 3–17, Altenholz<br />
Tel.: (0431) 55 60 72 90<br />
www.studentenwohnheim-kiel.de<br />
SoSe <strong>2021</strong>
080<br />
KIELE R LEB E N<br />
WOHNGEMEINSCHAFT ALS LEBENSENTWURF<br />
ZUHAUSE IST, WO VIELE SIND<br />
Viele Studierende teilen sich die Miete während des Studiums wohl aus Kostengründen. Diese XXL-WG<br />
möchte jedoch langfristig unter einem Dach leben, den Alltag teilen und Wohnraum neu gestalten.<br />
Eine gemütliche und liebevolle<br />
Einrichtung ihres Zuhauses ist den<br />
Bewohner*innen wichtig<br />
Ein frisch aufgebrühter Kaffee steht auf der<br />
Kücheninsel, man hört das leise Klimpern<br />
einer Gitarre aus einem Zimmer. Sobald die<br />
ersten Sonnenstrahlen in den großen Garten<br />
scheinen, sitzt jemand draußen auf einer<br />
selbstgebauten Bank. Man trifft sich mal zufällig,<br />
mal geplant zum gemeinsamen Essen<br />
und sinniert über das Leben. An Begegnung,<br />
Austausch und sozialer Interaktion, die in diesen<br />
Zeiten zu Mangelware geworden sind, fehlt<br />
es den sieben Mitbewohner*innen dieser WG<br />
nicht. Sophie, Sanna, Caro, Lukas, Alina, Tim<br />
und Hannes haben sich in Kiel-Hassee ihren<br />
langersehnten Traum vom Leben in Gemeinschaft<br />
erfüllt. Ihr großes Haus im Grünen ist<br />
für sie nicht nur ein zweckmäßiger Kompromiss,<br />
sondern ein alternatives Wohn- und Lebenskonzept<br />
– eine Vision. Aber von vorn:<br />
In ihrer siebenköpfigen WG fühlen sich Caro,<br />
Sanna (vorn), Sophie und Lukas (hinten) richtig wohl<br />
und genießen den Frühlingsbeginn in ihrem Garten<br />
DER GLÜCKSGRIFF<br />
In einem großen Haus zu leben, dort einen<br />
Gemüsegarten zu pflegen und während langer,<br />
warmer Sommernächte in der Hängematte zu<br />
liegen – das klingt unbezahlbar für ein studentisches<br />
Monatseinkommen und nach einem<br />
Traum, der für junge Menschen erst Jahre<br />
nach dem Studium mit der Finanzierung des<br />
Eigenheims in Erfüllung geht. Die Idee, sich<br />
räumlich zu vergrößern, die Annehmlichkeiten<br />
der Großstadt mit ihren Bars, Cafés, Clubs<br />
und Einkaufsmöglichkeiten zwar in Anspruch<br />
nehmen zu können und dennoch die Ruhe des<br />
„Landlebens“ zu genießen, entstand für Sophie<br />
und Caro bereits vor einigen Jahren.<br />
Für die beiden Freundinnen, die schon<br />
seit 2<strong>01</strong>4 gemeinsam in einer WG am Kieler<br />
Südfriedhof lebten, klang ihre Vision eines<br />
größeren, gemeinschaftlichen Wohnprojektes<br />
allerdings lange Zeit nach Zukunftsmusik.<br />
Doch es hielt sie nicht davon ab, sich mit dem<br />
Immobilienangebot in Kiel zu beschäftigen.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
081<br />
Auf diesem Wege stolperte Sophie über<br />
eine Anzeige und verliebte sich sofort in den<br />
großen Altbau in Hassee. So fiel die Entscheidung,<br />
sich einfach mal bei den Vermietern<br />
zu melden, auch wenn es sich zu diesem<br />
Zeitpunkt noch eher nach einer Schnapsidee<br />
anfühlte – aber „angucken kostet ja nichts.“<br />
Mit genauerer Überlegung, Errechnung aller<br />
Kosten, dem Umschauen nach weiteren<br />
Mitbewohner*innen im Freundeskreis und einem<br />
sehr wohlwollenden Vermieter-Ehepaar,<br />
schien das Undenkbare plötzlich möglich zu<br />
werden. Ihren damaligen Mitbewohner Lukas<br />
konnten sie ebenfalls von der Idee überzeugen,<br />
sie auf ihrem Weg zu begleiten, sodass<br />
die Dreier-WG ihre damalige Wohnung kündigte<br />
und im September 2<strong>01</strong>9 mit vier weiteren<br />
Mitbewohner*innen ihren Traum vom<br />
Wohnen zur Realität machte.<br />
In der Gemeinschaftsküche<br />
begegnet man sich häufig zu<br />
einem gemeinsamen Essen<br />
KIELE R LEB E N<br />
„Sich einen Herzenswunsch<br />
zu erfüllen,<br />
erfordert etwas Mut<br />
und immer einen<br />
ersten Schritt“,<br />
sagt Sophie.<br />
Fotos: Sebastian Schulten<br />
Die Studierenden aus den Bereichen<br />
Kunst, Philosophie und Medien leben in<br />
ihrem Haus mit sieben Zimmern auf vier<br />
Stockwerken. Auf jeder Etage teilen sich die<br />
Bewohner*innen jeweils ein Badezimmer. Außerdem<br />
gibt es ein gemeinschaftliches Wohnzimmer,<br />
sowie eine Küche für alle.<br />
„In Gemeinschaft finde ich so viel Frieden<br />
innerhalb des Zusammenlebens, des Teilens,<br />
Auch wichtig:<br />
der persönliche Rückzugsort<br />
des Austausches. Eine große Familie sein,<br />
das ist es, was ich dabei fühle“, sagt Sophie.<br />
Das Konzept ihres Zusammenlebens ist für<br />
die Bewohner*innen ein alternativer Ansatz:<br />
Teilen von Ressourcen ermöglicht jedem Einzelnen<br />
einen wunderschönen, großzügigen<br />
und dabei bezahlbaren Wohnraum, mit den<br />
zusätzlichen Benefits – wie die soziale Interaktion,<br />
das von- und miteinander Lernen und<br />
Inspiration, die eine Gemeinschaft mit sich<br />
bringt. Ein Leben mit vielen Menschen birgt<br />
aber natürlich auch mal Konflikte und Herausforderungen,<br />
die gemeistert werden wollen.<br />
„Eine offene Kommunikation, Respekt vor<br />
Bedürfnissen und Kompromissbereitschaft<br />
ist uns wichtig“, sagt Sanna.<br />
Sie bauen und werkeln gern im gemeinsamen<br />
Garten, treffen sich einmal wöchentlich<br />
zum Abendessen oder verbringen manchmal<br />
Abende an der selbstgebauten Feuerstelle.<br />
Hund Frida und Kater Filou sind nicht weit<br />
weg, wenn sich einige Bewohner*innen im<br />
Wohnzimmer treffen, um einen Film zu schauen.<br />
Entsprechende Filmvorschläge werden<br />
darüber hinaus an einer Kreidetafel kommuniziert,<br />
genauso wie fehlende Lebensmittel,<br />
die es zu besorgen gilt.<br />
JANOSH LÄSST GRÜSSEN<br />
„Oh wie schön ist Panama“ ist die Geschichte<br />
des Comiczeichners Janosch, in welcher der<br />
kleine Tiger und der kleine Bär ihre sieben<br />
Sachen packen und nach Panama reisen – das<br />
Land ihrer Träume. Nachdem sie eine Weile<br />
gewandert sind, kommen sie schließlich wieder<br />
Zuhause an. Sie finden ihren Wegweiser<br />
mit der Aufschrift „Panama“ und glauben deshalb,<br />
im Land ihrer Träume angekommen zu<br />
sein. „Alles eine Frage der Perspektive“, sagt<br />
Sanna und begründet so die Installation eines<br />
kleinen „Panama“-Schilds im Garten des Hauses.<br />
Übrigens sucht die siebenköpfige WG ab<br />
diesem Sommer einen neuen Mitbewohner:<br />
er sollte männlich sein, weil die Damen in der<br />
Überzahl sind und sich natürlich von dieser Art<br />
des Zusammenlebens angesprochen fühlen.<br />
Kontakt zu Sophie per Mail an mariesophie<br />
bauer@gmx.net.<br />
Von Sebastian Schulten
082<br />
KIELERLEBEN<br />
40 JAHRE HANSA48<br />
GROSSE KLAPPE UND<br />
VIEL DAHINTER<br />
Eigentlich sollte „die Hansa“ bereits 1981<br />
abgerissen werden. Genau 40 Jahre später<br />
erinnert die Chronik des Kulturzentrums an<br />
ihre bewegenden Geschichten.<br />
Mit der Besetzung des Gebäudes in der<br />
Hansastraße 48 widersetzten sich die<br />
Kieler*innen gegen dessen Abriss durch<br />
die Wankendorfer Baugenossenschaft<br />
Sie ist Veranstaltungsort, Kulturzentrum und Zuhause gleichermaßen.<br />
Auf dem Grundstück in der Hansastraße 48 tummeln sich die<br />
Fahrradselbsthilfe, der Kinderladen, die Druckerei, die Kneipe Sponti<br />
Hansa und der Infoladen – und das seit genau 40 Jahren. Für viele<br />
Menschen ist „die Hansa“ wohl außerdem nicht nur Heimat, sondern<br />
auch Zufluchtsort und Begegnungsstätte zugleich. Sie ist ein Kommunikationszentrum,<br />
welches Anfang der 80er Jahre im Zusammenhang<br />
der Besetzerbewegung von einer Gruppe Kieler*innen zunächst<br />
vereinnahmt und in der Folge mit Leben gefüllt wurde. In ihrer Chronik<br />
„Hansa 48 seit 1981. Aus den ersten 40 Jahren“ haben sich nun Hansjörg<br />
Buss und Andreas Langmaack der Entstehungsgeschichte der<br />
Kieler Instanz gewidmet.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Auf dem Hof in der Hansastraße 48 herrscht<br />
schon in den frühen Jahren nach der<br />
Besetzung reges Treiben<br />
083<br />
KIELERLEBEN<br />
IM ZEITRAFFER-TEMPO<br />
Als sich der gemeinnützige Verein im November<br />
2<strong>01</strong>9 traf, um die Inhalte und das Programm<br />
für das anstehende Jubiläum <strong>2021</strong><br />
zu besprechen, war nur die Rede von einer<br />
Veranstaltung zur Ehren des Kulturzentrums.<br />
Jan-Hinnerk Wittmershaus, Verantwortlicher<br />
des Kulturbüros der Hansa überlegte sich gemeinsam<br />
mit Charlotte Spieler, Mitglied des<br />
Vereins, eine Chronik für das runde Jubiläum<br />
anfertigen zu lassen. Sie gaben den Impuls<br />
für das 290 Seiten umfassende Werk, das<br />
nur 16 Monate später erscheinen sollte. „Uns<br />
war wichtig, dass sich jemand mit der Chronik<br />
befasst, der einen gewissen Blick für das<br />
gesamte Projekt hat“, sagt Charlotte Spieler,<br />
die das Grundstück seit 1985 bewohnt. Sie<br />
schrieben das Buchprojekt öffentlich aus<br />
und erhielten insgesamt sechs Bewerbungen<br />
von möglichen Autor*innen. Die Wahl fiel<br />
schließlich auf die Historiker Dr. Hansjörg<br />
Buss und Andreas Langmaack. „Sie bringen<br />
einerseits den beruflichen Hintergrund mit<br />
und haben andererseits persönlichen Bezug<br />
zur Hansa 48, der für uns von vorn herein für<br />
dieses Projekt im Vordergrund stand“, sagt<br />
Wittmershaus.<br />
UNMENGEN AN MATERIAL<br />
Langmaack, der bereits 2<strong>01</strong>4 seine Magisterarbeit<br />
an der Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel zum Thema Hausbesetzerkultur<br />
im Zusammenhang der Geschehnisse in<br />
der Hansastraße verfasste, erwies sich als<br />
Glücksfall für die Entstehung der Chronik. Neben<br />
dem Quellenstudium führten die beiden<br />
Historiker viele Gespräche mit ehemaligen<br />
und aktuellen Bewohner*innen. „Viele Geschichten<br />
rund um die Hansa48 haben es<br />
in die Chronik geschafft – jedoch nicht alle.<br />
Einige haben lediglich eine kurze Erwähnung<br />
gefunden, andere konnten und mussten wir<br />
ausführlicher darstellen“, sagt Langmaack,<br />
der sich vor allem über eine gut sortiertes<br />
Archiv der Hansa freuen durfte. „Das Material<br />
war sehr gut sortiert und archiviert. Das<br />
macht die Arbeit einfacher.“ Neben dem<br />
Privatarchiv des Vereins arbeiteten die Historiker<br />
mit den Quellen aus dem Archiv der sozialen<br />
Bewegung in der Schweffelstraße – und<br />
wurden fündig.<br />
„Die Geschichte der Hansa48 ist nicht<br />
als singuläres Ereignis, sondern als ein<br />
Ergebnis einer Epoche zu verstehen.“<br />
Das Buchcover der Jubiläums-Chronik von<br />
Hansjörg Buss und Andreas Langmaack<br />
Sie erzählen die Geschichte der Hansa seit<br />
ihren Anfängen, als die Wankendorfer Baugenossenschaft<br />
das Objekt gekauft hatte und<br />
die Gebäude abreißen wollte, um dort Wohnungen<br />
zu bauen. Von Anfang an sorgten die<br />
Besetzer*innen dafür, dass die Öffentlichkeit<br />
informiert und einbezogen wurde. Es wurden<br />
viele kulturelle und politische Veranstaltungen<br />
angeboten, Kino, Musik, Lesungen und<br />
Bewirtung. Es gab eine Druckerei, eine Fahrrad-<br />
und eine Autoselbsthilfewerkstatt. Der<br />
Kontakt zur Nachbarschaft wurde gesucht.<br />
Charlotte Spieler lebt in ihrer Wohnung auf<br />
dem Gelände der Hansa bereits seit 1985.<br />
„Ich finde es toll, die Möglichkeit zu haben,<br />
sich hier zu entfalten“, sagt die ehemalige<br />
Rechtsanwältin in Pension.<br />
„Es ist für mich ein Lebensmodell, dass in<br />
Kontrast zur öden Juristenlandschaft steht.“<br />
Es sind Stimmen, wie ihre, die Buss und Langmaack<br />
in ihrer Chronik Gehör verschaffen. Es<br />
geht ihnen um Einblicke in eine Kieler Kulturinstanz,<br />
die ohne den Aktivismus der 80er<br />
Jahre heute nicht mehr existieren würde.<br />
„Wenn das Material lückenhaft war,<br />
war Charlotte sehr hilfreich, die<br />
seit den Anfängen der Hansa als Wohnund<br />
Kulturzentrum alles erlebt hat.“<br />
Charlotte Spieler ist darüber hinaus Sprecherin<br />
für das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.<br />
Für eine Besetzung würden ihr aus<br />
heutiger Sicht bereits einige Gebäude einfallen.<br />
Sie würde jedoch aufgrund des fehlenden<br />
Netzwerkes scheitern. „Eine Besetzerbewegung<br />
wie in den 80er Jahren gibt es heute ja<br />
gar nicht“, sagt die langjährige Bewohnerin<br />
der Hansa. Das läge auch und vor allem daran,<br />
dass Besetzungen schon innerhalb kürzester<br />
Zeit durch die Polizei aufgelöst würden. „Damals<br />
schauten sich die Beamten die Szenerie<br />
an, winkten ab und fuhren in ihren Autos<br />
wieder davon“, sagt sie. Das funktioniere<br />
heute so nicht mehr.Übrigens erhebt die<br />
Chronik keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
weshalb jeder gern dazu eingeladen ist, einen<br />
Folgeband in den kommenden Jahren zu verwirklichen.<br />
Vielleicht feiern wir dann 50 Jahre<br />
Hansa ebenfalls mit einer umfangreichen<br />
schriftlichen Chronik seit ihren Anfängen<br />
inklusiver Interviews und noch mehr Hintergrundgeschichten.<br />
Von Sebastian Schulten<br />
SoSe <strong>2021</strong>
084<br />
KIELE R LEB E N<br />
Von hell nach dunkel sortiert, herrschen auf der<br />
Kleiderstange Ordnung und Übersichtlichkeit<br />
RICHTIG AUSMISTEN<br />
TSCHÜSS, CHAOS!<br />
Vor jedem Umzug oder Jahreszeitenwechsel ist es bei vielen der<br />
Klassiker: Der Kleiderschrank gleicht einer Müllhalde, ein Stuhl wird<br />
zu DEM Stuhl und jede Sitzfläche weicht stapelweise Klamotten.<br />
Praktikantin Gina zeigt euch, wie ihr Ordnung in die Garderobe bringt.<br />
Wer kennt ihn nicht: DEN Stuhl, auf dem sich so oft die<br />
Klamotten bis an die Decke türmen<br />
Nur was happy macht, bleibt<br />
Um euch eine Übersicht zu verschaffen,<br />
legt zu Beginn alles, was aufgeräumt<br />
werden muss, auf einen Haufen. Dann<br />
geht ihr Stück für Stück durch, welches<br />
Teil ihr wirklich noch tragt. Aufräumexpertin<br />
und Bestsellerautorin Marie<br />
Kondo empfiehlt, sich bei jedem Kleidungsstück<br />
zu fragen, ob es Glücksgefühle<br />
und Freude in einem hervorruft.<br />
Wenn nicht: weg damit! Natürlich<br />
solltet ihr intakte und heile Dinge nicht<br />
wegschmeißen, sondern verkaufen,<br />
verschenken oder spenden.<br />
Gut sortiert ist halb geschafft<br />
Ist euer Hab und Gut auf das reduziert,<br />
was ihr wirklich braucht, dann geht es<br />
ans Sortieren. Marie Kondo empfiehlt,<br />
Kleidung von dunkel nach hell und von<br />
lang nach kurz zu sortieren. Optische<br />
Ordnung bringt ihr ganz einfach auch<br />
mit einheitlichen Kleiderbügeln rein.<br />
Pullover, Hosen, Shirts und unempfindliche<br />
Stücke faltet ihr am besten<br />
ordentlich und sortiert sie hintereinander<br />
oder gestapelt ein – so spart ihr<br />
Platz und schafft Übersichtlichkeit.<br />
Keep it tidy<br />
Habt ihr alles gerollt, gehängt und<br />
verstaut, gilt natürlich: Ordnung<br />
halten! Das fällt aber deutlich leichter,<br />
wenn alles einen festen Platz hat.<br />
Den Sommer- und Wintereinbruch<br />
könnt ihr gut nutzen, um das<br />
Aufräum-Prozedere regelmäßig zu<br />
wiederholen und dem Chaoseinbruch<br />
vorzubeugen. Also: Ran an die<br />
Schränke, Kommoden und Kleiderstangen<br />
und los gehts mit dem überfälligen<br />
Ausmisten und Aufräumen!<br />
SoSe <strong>2021</strong>
Was bedeutet Plasma für Dich?<br />
NORA, 23:<br />
« DAS GEHEIMNIS<br />
MEINER GUTEN LAUNE. »<br />
Plasma spenden rettet nicht nur Leben – es macht auch richtig gute Laune.<br />
In weniger als einer Stunde kannst Du anderen Menschen helfen, ein ganz<br />
normales Leben zu führen. Hier kannst Du in Kiel Plasma spenden:<br />
CSL Plasma •• 24114 Kiel<br />
Jetzt Plasma spenden<br />
und auch gute Laune bekommen.<br />
Nach § 10 des Transfusionsgesetzes dürfen wir Spendern eine Entschädigung<br />
gewähren, die sich am unmittelbaren Aufwand orientiert.<br />
www.plasma-spenden.de
086<br />
RAUS AUS KIEL<br />
raus aus kiel<br />
SoSe <strong>2021</strong>
087<br />
RAUS AUS KIEL<br />
WARUM IN DIE FERNE<br />
SCHWEIFEN?<br />
SIEH, DAS GUTE LIEGT<br />
SO NAH<br />
088 Kunst am und vom Strand<br />
089 Landleben: Romantische Vorstellung<br />
oder harte Realtität?<br />
090 Jahr100Haus –kommt rein!<br />
092 Summertime = Beachtime.<br />
Unser Strandguide 2.0<br />
094 Ab aufs Rad mit den spannendsten<br />
Radtouren<br />
Foto: Michael Treu / pixabay<br />
SoSe <strong>2021</strong>
088<br />
RAUS AUS KIEL<br />
KUNST AM STRAND<br />
Heikendorf lockt nicht nur mit seinem schönen Strand, den gemütlichen<br />
Beachbuden und den malerischen Sonnenuntergängen<br />
– hier könnt ihr euch auch als Kunstinteressierte auf eine inspirierende<br />
Entdeckungstour begeben ...<br />
BUNTES UND KURIOSES<br />
Im Kaufhaus der Kunst geht es auf Schatzsuche,<br />
denn im Reich von Inhaberin Sabine<br />
Luehr verbergen sich ungewöhnliche,<br />
lustige und besondere Geschenkideen.<br />
Neben hölzernen Untersetzern mit Kieler-<br />
Förde-Druck und Schreibtischlampen aus<br />
Treibholz gibt es auch Radierungen, Holzschnitte<br />
und großformatige Acrylbilder der<br />
Inhaberin selbst zu bestaunen. Für ihren<br />
Job ist die freischaffende Künstlerin viel<br />
in der Weltgeschichte unterwegs. Immer<br />
auf der Suche nach interessanten, neuen<br />
Anbieter*innen für ihren schönen Laden.<br />
Kaufhaus der Kunst, Hafenstraße 27,<br />
Heikendorf, Tel.: (<strong>01</strong>76) 54 92 85 44,<br />
www.kaufhaus-der-kunst.com<br />
ATELIER 10<br />
In unmittelbarer Strandnähe befindet sich<br />
das Atelier 10 von Anett Schadowski. Die<br />
Künstlerin widmet sich dem Drucken und<br />
nutzt die junge Technik des Gelli Printings,<br />
um der alten Technik Monotypie zu neuem<br />
Glanz zu verhelfen. Jeder einzelne Druck<br />
ist ein Unikat!<br />
Atelier 10, Kolonnenweg 10,<br />
Heikendorf, nach Vereinbarung<br />
unter Tel.: (<strong>01</strong>70) 221 29 55<br />
KUNST IM KIOSK<br />
Nach oder sogar während eines Strandbesuches<br />
gibt es ein Kunsterlebnis der<br />
besonderen Art: Mitten an der Promenade<br />
des Möltenorter Hauptstrandes befindet<br />
sich der kleine Kunst-Kiosk. Hier stellen<br />
während der Sommermonate verschiedene<br />
Künstler*innen aus der Region ihre<br />
Werke aus<br />
Kunst-Kiosk, Uferweg, Heikendorf,<br />
www.schrevenborner-eigenart.de<br />
KÜNSTLERMUSEUM<br />
Spannende Kunst in einem märchenhaften Haus, umgeben von einem blühenden Garten<br />
mit herrlichen Ruheplätzen. Diese Idylle erwartet euch bei einem Besuch im Künstlermuseum<br />
Heikendorf. Das ehemalige Grundstück von Maler Heinrich Blunck (1891-1963) wird<br />
immer noch mit einigen Bäumen und Sträuchern seiner Zeit geschmückt. In jeder Ecke gibt<br />
es eine Skulptur oder ein anderes Kunstwerk zu entdecken. Das zweistöckige, historische<br />
Atelierhaus beherbergt Werke der Künstlerkolonie Heikendorf, die aus einer Gruppe von<br />
Künstler*innen bestand, die im letzten Jahrhundert in Heikendorf und den umliegenden Ortschaften<br />
tätig waren.<br />
Künstlermuseum Heikendorf, Teichtor 9, Heikendorf,<br />
Tel.: (0431) 24 80 93, www.kuenstler- museumheikendorf.de<br />
Fotos: falkemedia, Kiel-Marketing /T. Carstensen<br />
SoSe <strong>2021</strong>
089<br />
Farbrausch<br />
Christopher<br />
Lehmpfuhl<br />
NEUES HEIM UND DIY<br />
Trend – Stadtflucht: Redakteur Sebastian hat für euch das Live-Experiment<br />
„Ab aufs Dorf“ gewagt und entdeckt, dass wohl nicht nur ein Landei, sondern<br />
auch ein Heimwerker-König in ihm steckt! Ein Bericht.<br />
Fotos: Anna Lena Hermann<br />
Zugegeben – ich habe mich schwer mit dem<br />
Gedanken getan, einmal von der Stadt aufs<br />
Land zu ziehen. Kiel nach 15 Jahren zu verlassen,<br />
den Annehmlichkeiten der Landeshauptstadt<br />
mit Waterkant, Shopping-Angeboten,<br />
Freund*innen und Fußballclub den Rücken zu<br />
kehren, war eine Herausforderung. Vor allem<br />
für jemanden, der mit Veränderungen der<br />
Lebenssituation so seine Schwierigkeiten hat.<br />
Und dennoch: Zu verlockend war der Gedanke,<br />
sich räumlich zu vergrößern, einen an das<br />
Haus angrenzenden Garten mit reichlich Platz<br />
inklusive Gemüsebeet zu bewirtschaften und<br />
im Sommer auf der Veranda im Liegestuhl zu<br />
chillen. Also hieß es Koffer packen und ab nach<br />
Molfsee!<br />
Ein Vierteljahr später kann ich sagen: Es war<br />
die richtige Entscheidung. Natürlich ist nach<br />
wie vor in den neuen vier Wänden noch einiges<br />
zu tun – das bringt wohl jeder Umzug mit sich.<br />
Untätig war ich jedoch nicht: Trotz rudimentärer<br />
Heimwerkerfähigkeiten und Talentfreiheit<br />
an Hammer und Schraubenschlüssel<br />
bewaffnete ich mich mit dem ersten eigenen<br />
Werkzeug (nach 34 Jahren!!!) wie Bohrmaschine,<br />
Bit- und Ratschen-Set, um das ein<br />
oder andere Loch in die Wand zu bohren und<br />
Lampen an der Decke zu montieren. Coronabedingt<br />
arbeiteten sämtliche Baumärkte und<br />
Einzelhändler*innen in den ersten Wochen<br />
des Jahres nach dem Click-&-Collect-Prinzip.<br />
Mal eben alles Nötige für „das Projekt“ einkaufen<br />
und an einem freien Wochenende so viel<br />
schaffen wie möglich fiel aus. „Dimmer installieren“,<br />
„Lampe richtig schalten“ und „Wie bohre<br />
ich in Fliesen“ gehörten daraufhin zu den<br />
Suchanfragen meiner YouTube-Recherchen.<br />
Ich glaube, ich habe noch nie so viele Videos<br />
im Internet gesucht, allerdings auch hilfreiche<br />
Tipps und Tricks zum Heimwerkeln im Web<br />
gefunden. Und tatsächlich: Sämtliche Regale<br />
hängen (annähernd) gerade und stromführende<br />
Leitungen scheinen bislang auch nicht<br />
beschädigt worden zu sein. Hier und da hängt<br />
noch ein Kabel aus der Wand und die nächsten<br />
Vorhaben – Deko-Regale an die Wand und ein<br />
Lowboard-Bau – stehen auch schon in den<br />
Startlöchern. Weil ich den rustikalen Stil total<br />
mag und Holzbohlen mit Naturrinde gerade<br />
total angesagt sind, habe ich mir ein paaar<br />
Baumkanten im Baumarkt meines Vertrauens<br />
besorgt. Aus der „Douglasie einseitig besäumt“<br />
möchte ich Regale im Schlafzimmer<br />
anbringen. Nachdem ich sie mit einer Stichsäge<br />
in entsprechend passende Teile zersägt,<br />
geschliffen und geölt habe, müssen noch die<br />
Winkel angebracht werden, damit das Ganze<br />
auch an der Wand hält … Stay tuned!<br />
25.4.–17.10.<strong>2021</strong><br />
Schloss Gottorf<br />
Reithalle<br />
landesmuseen.sh<br />
SoSe <strong>2021</strong>
090<br />
RAUS AUS KIEL<br />
WILLKOMMEN IM JAHR100HAUS<br />
Das Freilichtmuseum in Molfsee ist eines unserer Lieblingsausflugsziele. Und jetzt noch mehr denn<br />
je: Denn Ende März eröffnete mit dem Jahr100Haus eine neue Ausstellung, die uns die Alltagskultur<br />
Schleswig-Holsteins vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute ganz anschaulich näher bringt.<br />
Gut zu wissen: Für den Besuch der Ausstellungen<br />
im Jahr100Haus ist es erforderlich, dass ihr vorab<br />
online ein Zeitfenster bucht. Für den alleinigen<br />
Besuch des Freigeländes ist das nicht notwendig.<br />
AUF DEN SPUREN<br />
SCHLESWIG-HOLSTEINS<br />
Sicherlich kennt ihr das große Außengelände des<br />
Freilichtmuseums, das das Alltagsleben vom 16.<br />
bis ins frühe 20. Jahrhundert in historischen Reetdachkaten<br />
zeigt. Doch mit dem neuen Jahr100Haus<br />
machen wir einen Sprung ins späte 20. und 21. Jahrhundert.<br />
Angekommen im Heute, werdet ihr nicht<br />
nur allerhand spannende Gegenstände vergangener<br />
Jahrzehnte entdecken, sondern auch mit aktuellen<br />
Fragestellungen konfrontiert, die zum Nachdenken<br />
anregen. Im ersten Raum der Ausstellung stehen<br />
lauter kleine Hocker, die dazu einladen, Platz zu nehmen.<br />
Mehrere Bildschirme hängen an den Wänden<br />
verteilt und zeigen jeweils Ausschnitte eines zusammenhängenden<br />
Films. Zu sehen: die raue, nordische<br />
Landschaft Schleswig-Holsteins, Windräder,<br />
Kutter, Schafe, Watt und Menschen bei typischen<br />
Tätigkeiten. All das, was wir am Norden so lieben.<br />
Auch Poetry-Slammerin Mona Harry überrascht auf<br />
einem der Bildschirme und spricht uns mit ihrer Liebeserklärung<br />
an den Norden aus dem Herzen.<br />
Im nächsten Raum verteilen sich überall faszinierende<br />
Alltagsgegenstände und kuriose Objekte. Die<br />
Wände konfrontieren euch mit einer Frage nach der<br />
anderen. „Bist du schon einmal bei Sturm über eine<br />
Hochbrücke gefahren?“ oder „Kannst du dich noch<br />
an deine Einschulung erinnern?“. Fragen, die zum<br />
Nachdenken anregen. Bedeutende Momente, die<br />
unserem Leben einen Rhythmus verleihen.<br />
VON A NACH B<br />
Der nächste große Themenbereich ist Mobilität.<br />
Am Anfang des Raumes stoßt ihr direkt auf einen<br />
Kinderwagen. Gefolgt von einer alter Tankstelle,<br />
einem Schlitten, einem Fahrrad – ohne Mobilität in<br />
unserem Alltag wären wir wohl nicht weit gekommen.<br />
Aber nicht nur die historischen Objekten,<br />
sondern auch Audiostationen oder interaktive Spiele<br />
nehmen euch hier mit auf eine Zeitreise in die<br />
letzten 100 Jahre. In das Thema Arbeit & Freizeit<br />
startet ihr mit einer interaktiven Station: Berufe raten.<br />
Auch sehr bemerkenswert ist das Modell, das<br />
ein Stellmacher von seiner früheren Lehrwerkstatt<br />
erbaut hat. Wisst ihr zum Beispiel was ein Stellmacher<br />
oder ein „Röboy“ tun? Die Antwort findet ihr in<br />
der Ausstellung …<br />
Hier entlang:<br />
Freilichtmuseum Molfsee<br />
Hamburger Landstraße 97, Molfsee<br />
Telefon (0431) 659 66<br />
SoSe <strong>2021</strong>
091<br />
Danke<br />
an alle Schlautanker<br />
für über 50.000m 2<br />
neuen Wald hier in<br />
Schleswig-Holstein!<br />
© goldbutt.de <strong>2021</strong> . Foto: ©Pasko Maksim – stock.adobe.com<br />
Fotos: Nora Berries, NORDEN Festival; Dennis Dirksen<br />
Advertorial<br />
NORDEN FESTIVAL<br />
FESTE FEIERN WIE<br />
SIE FALLEN<br />
Vom 26. August bis 12. September findet an drei<br />
Wochenenden das NORDEN Festival auf den<br />
Schleswiger Königswiesen statt. Das Sommerfest<br />
bietet mit einem durchdachten Hygienekonzept<br />
junge Kultur aus Nordeuropa zu fairen Preisen.<br />
Seit 2<strong>01</strong>8 findet in Schleswig am idyllischen Strand des<br />
Ostseefjords Schlei im Spätsommer ein Open-Air-Festival<br />
statt, das aufgrund seiner Gestaltung, seines genreübergreifenden,<br />
aktuellen Kulturprogramms und seiner familiären<br />
und nachhaltigen Ausrichtung einzigartig in Nordeuropa ist.<br />
Mit Blick auf die Schlei ist das Gelände in die Parklandschaft<br />
der Königswiesen eingebettet und liefert so das perfekte<br />
Kurzurlaubs-Feeling. Das Festival bietet bei kleinen Preisen<br />
einen kreativen und spannenden Querschnitt aus aktueller<br />
Popmusik, Straßentheater, Literatur, DIY-Kursen, Film und<br />
sportlichen Aktivitäten für Kulturinteressierte, Familien und<br />
Studierende.<br />
Die fantastische Ostsee-Landschaft, kreative Küche, zeitloses<br />
Design und eine lebendige Kultur-Szene – die Sehnsucht<br />
nach diesem Lebensgefühl und die dazu gehörigen Geschichten<br />
sind der Antrieb hinter dem Nordic Arts Festival. Die Open<br />
Air Veranstaltung am Ostseefjord Schlei bringt die Idee des<br />
europäischen Nordens auf die Schleswiger Königswiesen. In<br />
Anlehnung an das Motto der Europäischen Union „United<br />
in Diversity“ treffen sich hier aktuelle Künstler*innen unterschiedlicher<br />
Genres aus Skandinavien, dem Baltikum, Polen<br />
und Norddeutschland. Student*innen erhalten ermäßigte<br />
Preise: Das Wochenend-Ticket (4 Tage Festival) ab 20 EUR,<br />
Tagesticket ab 8 EUR zzgl. VVK Gebühr, online erhältlich auf<br />
www.norden-festival.com.<br />
1 Tor – 11 Bäume<br />
So spielt, tankt und<br />
Und<br />
Danke<br />
für über 600 zusätzlich<br />
„geschossene“ Bäume<br />
seit Saisonstart an die<br />
Kicker von Holstein Kiel!<br />
WillerWald-KlimaPartner<br />
gewinnt der Norden.<br />
für den<br />
e<br />
(seit 12.06.2020)<br />
So mok wi dat.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
092<br />
RAUS AUS KIEL<br />
STRANDGUIDE KIEL + UMGEBUNG<br />
VON SURFER GIRLS UND BEACH BOYS<br />
Die heißesten Strände, die coolsten Locations, die traumhaftesten<br />
Sonnenuntergänge – die besten Spots erfahren Kiel-Neuzugänge<br />
(und auch die bekannten Gesichter) hier. Lasst euch das gesagt sein:<br />
Es gibt mehr als nur Falckenstein …<br />
SPORTY SPICE Schilksee<br />
Als Austragungsort der Olympischen Spiele<br />
1972 versprüht Schilksee mit seiner Architektur<br />
immer noch die Atmosphäre dieser<br />
unbeschwerten Zeit. Außerdem finden hier<br />
jedes Jahr die Segelregatten der Kieler Woche<br />
statt. Baden kann man ebenfalls ganz<br />
gut, durch eine Betonmauer im Wasser ist<br />
man vor den schlimmsten Wellen, Algen und<br />
Quallen geschützt. Von der Steilküste aus<br />
hat man übrigens einen herrlichen Blick über<br />
die Förde. Rundum gelungen,wir vergeben<br />
10/10 Punkten.<br />
OLD BUT GOLD: Falckensteiner Strand<br />
Laboe IS FÄLLICH<br />
Er ist der Klassiker unter den Stränden Kiels. Hier gibt es<br />
alles, was man von einem Strand nur erwarten kann – ein<br />
paar Dünen, einige Steine, ne klasse Auswahl an Pommesbuden<br />
und sogar einen Leuchtturm. Im Winter wird ein Teil<br />
des Falckensteiner Strands zum Hundestrand. Es gibt eine<br />
Fähranlegestelle, Parkplätze, eine Busverbindung und er ist<br />
gerade so weit weg, dass man gut und gerne mit dem Fahrrad<br />
hinfahren kann. Also, auf nach Falckenstein!<br />
Dieser Strand, dessen Name eigentlich zu<br />
exotisch für Norddeutschland klingt, ist auch<br />
über die Grenzen Kiels hinaus als Urlaubsort<br />
bekannt und beliebt. Irgendwie ja auch zu<br />
Recht: Hier gibt es nicht nur Sandstrand,<br />
verschiedene Fischbrötchen- und Souvenirstände,<br />
sondern auch das von Weitem<br />
sichtbare, 68 Meter hohe Marine-Ehrenmal.<br />
Von hier aus hat man einen herrlichen Blick<br />
über Kiel, die Ostsee und das U-Boot, das<br />
ebenfalls vor Laboe liegt. Dieses kann sogar<br />
besichtigt werden. Und fertig ist alles für<br />
einen Tagesausflug!<br />
SoSe <strong>2021</strong>
093<br />
SURFERSPARADISE<br />
Brasilien und Kalifornien<br />
Seid ihr coole Surfer? Dann müsst ihr euch<br />
unbedingt an den Stränden von Brasilien<br />
und Kalifornien aufhalten. Aber Achtung:<br />
ohne Bulli dürft ihr leider nicht rein. Kleiner<br />
Scherz, eigentlich darf jede*r an den Strand.<br />
Brasilien und Kalifornien gehören zu Schönberg<br />
und sind nicht nur einen Besuch wert,<br />
weil sie so tolle Namen haben. Im Gegensatz<br />
zu den Stränden der Förde hat man hier<br />
echtes Offenes-Meer-Gefühl und kann die<br />
großen Frachter und Fähren aus gebührendem<br />
Abstand betrachten. Hier gibt es auch<br />
malerische Dünen, Fahrradwege und Fischbrötchen.<br />
Und wenn man im Winter einmal<br />
melancholisch am Meer entlanglaufen<br />
möchte, sind diese Strände die erste Wahl.<br />
BEAUTY AND THE<br />
(Hasselfelde) BEACH<br />
Der Hasselfelder Strand ist nicht besonders<br />
schön, dafür aber auch nicht so voll. Erst seit<br />
2007 für die Öffentlichkeit zugänglich, liegt<br />
der nicht offiziell als Strand geltende Abschnitt<br />
etwas versteckt zwischen Dietrichsdorf<br />
und Mönkeberg. Von der FH aus führt<br />
der Weg unter anderem durch einen Tunnel<br />
mitten im Wald, über Bahnschienen und<br />
vorbei an einem teilweise verlassenen Fabrikgelände.<br />
Endlich angekommen, kann man<br />
dann mit Blick auf das malerische Kraftwerk<br />
entspannen. Herrlich!<br />
Advertorial<br />
WO BITTE GEHT'S<br />
ZUM STRAND?<br />
Ganz einfach zu eurem Lieblingsstrand düsen,<br />
das geht am besten mit den Strandlinien.<br />
Extra für die Sommermonate bietet die KVG<br />
zusätzliche Linien an, die euch schnell, sicher<br />
und vor allem nachhaltig ans Ziel bringen.<br />
Seit dem 17. April sind sie wieder unterwegs – die<br />
Strandlinien der KVG. Während der Sommersaison<br />
bietet die KVG attraktive und klimafreundliche Verbindungen<br />
zwischen Innenstadt und den Stränden<br />
rund um Kiel an. Damit ihr gleich erkennt, dass es<br />
sich um die Strand-Schnellbusse handelt, heißen die<br />
Linien übrigens auch 512S „Strandexpress“ und 503S<br />
„Schnellbus Falckensteiner Strand“. Der „Strandexpress“<br />
bringt euch wie gewohnt schnell und bequem<br />
im 1-Stunden-Takt an die Strände nach Schilksee,<br />
Strande und Laboe. Die Linie 503S fährt als Schnellbus<br />
vom Hauptbahnhof über Friedrichsort bis zur<br />
Haltestelle Falckensteiner Strand. Damit habt ihr die<br />
gesamte Woche über eine verlässliche Verbindung<br />
zum Strand und das ganz ohne nervige Parkplatzsuche.<br />
Und umweltfreundlich ist es auch noch.<br />
Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel hat die<br />
KVG ein handliches Faltblatt mit einer tollen Übersichtskarte<br />
und allen Abfahrtszeiten der beiden Linien<br />
zusammengestellt. Damit findet ihr die Details, die<br />
Zeiten und alle Haltestellen auf einen Blick zusammengefasst.<br />
Nun denn: Wir sehen uns am Strand!<br />
Die Infos, Abfahrtszeiten und Flyer findet ihr<br />
übrigens online unter www.kvg-kiel.de/pdf/<br />
Flyer_Strandlinien_2020.pdf.<br />
RAUS AUS KIEL<br />
Foto: pixdeluxe/E+/Getty Images<br />
REDAKTIONSLIEBLING – Surendorf<br />
Im Winter ewig leere Strände, im Sommer gut besucht, mit flachem,<br />
türkisfarbenen Wasser und den lässigsten Beachbars direkt mit Blick<br />
aufs Meer. Das ist Surendorf. Wir lieben das Flair, die Sonnenuntergänge,<br />
die nirgends so triefend romantisch sind, und die leckeren Drinks,<br />
die wir uns zum Sundowner auf einer der Restaurantterrassen gönnen.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
094<br />
RAUS AUS KIEL<br />
6<br />
RAUS AUS KIEL – DIE<br />
SCHÖNSTEN FAHRRADTOUREN<br />
Radeln tut dem Körper und der Seele gut.<br />
Deshalb möchten wir euch schöne Touren<br />
durch unsere KielRegion und die Umgebung<br />
vorstellen. Dank der App Komoot ist einiges<br />
zusammengekommen. Gute Fahrt!<br />
Die Fahrtzeiten sind für<br />
eine Reisegeschwindigkeit von<br />
15 km/h berechnet.<br />
KIELER SÜDEN<br />
Start: Kiel Hauptbahnhof<br />
Distanz und Fahrzeit: 75,5 km I<br />
5 Std.<br />
Level: Mittel<br />
Wälder, Felder und die Eider machen den Süden der<br />
Landeshauptstadt zu einem schönen Fahrradidyll. Für<br />
diese Tour solltet ihr den Picknickkorb gut füllen.<br />
Schöne Zwischenstopps: Schulensee, Antikhof Bissee,<br />
Tor zur Urzeit – Museum für Erdgeschichte und<br />
Eidermühle in Brügge, Hof Sophienlust mit Hofladen<br />
und Café in Schierensee, Badestelle Schierensee,<br />
Steinfurther Mühle<br />
Foto: Sina Hoyer; Illustration: LuckyStep48/ iStock / Getty Images Plus<br />
SoSe <strong>2021</strong>
095<br />
PROBSTEI UND FÖRDE<br />
Start: Schönkirchen Dorfteich<br />
Distanz und Fahrzeit: 52 km I ca. 3,5 Std.<br />
Level: Mittel<br />
Von Schönkirchen aus führt euch diese Tour entlang<br />
der Sonnenseite der Kieler Förde in Richtung Ostsee.<br />
Danach lockt die schöne Landschaft der Probstei. Ein<br />
wunderbarer Mix aus purer Idylle und malerischer Küstenlandschaft.<br />
RUND UM DEN WESTENSEE<br />
Start: Kiel Hauptbahnhof<br />
Distanz und Fahrzeit: 52 km I ca. 3,5 Std.<br />
Level: Mittel<br />
Wer um den Westensee radelt, kann sich auf eine<br />
ruhige Runde freuen und die Seele baumeln lassen.<br />
RAUS AUS KIEL<br />
Schöne Zwischenstopps: Marine-Ehrenmal und<br />
U-Boot in Laboe, NABU-Naturstation Bottsand, Kalifornien<br />
und Brasilien, Museumsbahnhof Schönberger<br />
Strand, Passader See, Dobersdorfer See<br />
Schöne Zwischenstopps: St. Catharinen-Kirche,<br />
Steinfurter Mühle<br />
RUND UM PREETZ<br />
Start: Kiel-Elmschenhagen<br />
Distanz und Fahrzeit: 65 km I 4,5 Std.<br />
Level: Mittel<br />
Foto: Susanne Bielefeld<br />
Auf ländlichen Fahrradstrecken führt euch dieser Weg in<br />
die schöne Stadt Preetz und rund um die umliegenden<br />
Seen. Gute Fahrt!<br />
Schöne Zwischenstopps: KulturZentrum Alte Meierei,<br />
Gut Wahlsdorf, Schusterstadt Preetz<br />
ECKERNFÖRDER BUCHT<br />
Start: Schilksee<br />
Distanz und Fahrzeit: 52,6 km I 3,5 Std.<br />
Level: Schwer<br />
Einmal Eckernförde und zurück – ihr erhascht immer wieder<br />
einen Blick auf die Eckernförder Buch und beim Südstrand<br />
angekommen, könnt ihr euch in den weichen Sand<br />
fallen lassen und rasten.<br />
Schöne Zwischenstopps: Fischereihafen Strande mit<br />
Abstecher zum Leutturm Bülk, Steilküsten Stohl und<br />
Schwedeneck, Naturschutzgebiet Bewaldete Düne bei<br />
Noer, Hochseilgarten Altenholz/Eckernförde, Eckernförder<br />
Südstrand<br />
SEENRUNDFAHRT<br />
Start: Kiel-Oppendorf<br />
Distanz und Fahrzeit: 61,5 km I 4 Std.<br />
Level: Mittel<br />
Mehr Seen geht fast nicht. Also schwingt euch aufs Rad<br />
und macht euch auf zum Selenter See. Auf dem Weg düst<br />
ihr beim Passader See und dem Dobersdorfer See vorbei.<br />
Seele baumeln lassen inklusive.<br />
Schöne Zwischenstopps: Schloss Hagen Probsteierhagen,<br />
Selenter See, Herrenhaus Neuhaus, Badestelle Grabensee,<br />
Dobersdorfer See, Schwentine<br />
Die App Komoot: In der App veröffentlichen aktive<br />
Wander*innen und Radfahrer*innen ihre Lieblingsstrecken<br />
und teilen sie mit anderen, die Inspirationen für den<br />
nächsten Ausflug suchen. Guckt einfach in eurer Region<br />
nach den perfekten Wander- oder Radtouren und macht<br />
euch auf den Weg in die Natur. Die App erhaltet ihr kostenlos<br />
im Google Play Store und im App Store. Oder ihr<br />
nutzt das Komoot-Netzwerk über den Browser.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
096<br />
RAUS AUS KIEL<br />
FARBRAUSCH UND FREILICHTMUSEUM<br />
Wer es bunt mag, der sollte die Ausstellung „Christopher Lehmpfuhl. Farbrausch“ in der Reithalle von Schloss Gottorf besuchen.<br />
Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierte monographische Werkschau, die bis zum 17. Oktober<br />
läuft, beinhaltet das Best-of aus 25 Schaffensjahren Lehmpfuhls. Auch ein Ausflug nach Molfsee lohnt sich mehr denn je.<br />
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte präsentiert in der Reithalle<br />
von Schloss Gottorf die Ausstellung „Farbrausch. Christopher<br />
Lehmpfuhl“. Ausgestellt werden um die 140 Werke, darunter zahlreiche<br />
großformatige und mehrteilige Gemälde, Aquarelle, Druckgraphiken<br />
und drei sogenannte „Litfaßsäulen-Bilder“ mit 360° Malerei.<br />
In besonders enger Weise fühlt sich Lehmpfuhl, der seit 2003 auch<br />
Mitglied der „Norddeutschen Realisten“ ist, dem nördlichsten Bundesland<br />
verbunden: Bei regelmäßigen Malaufenthalten unter anderem<br />
auf den Nordseeinseln setzt er sich intensiv mit der Landschaft<br />
Schleswig-Holsteins auseinander. Die abwechslungsreiche Natur<br />
ist ihm unerschöpfliche Inspirationsquelle. Den zweiten großen<br />
Schwerpunkt innerhalb seines Oeuvres, und damit dieser Ausstellung,<br />
bilden seine Stadtansichten. Einen umfangreichen und spannenden<br />
Komplex stellen hier Lehmpfuhls Ansichten von Berlin dar.<br />
Seit zwanzig Jahren porträtiert er seine Heimatstadt in Einzelbildern<br />
und Bilderserien. In Gettorf wird zum Beispiel ein mehr als 14 Meter<br />
breites Panorama zu sehen sein, das den Berliner Schlossplatz mit<br />
der Baustelle des Humboldtforums zeigt.<br />
„AUF DEN SPUREN DES KALTEN KRIEGES“<br />
Im Freilichtmuseum Molfsee findet bis zum 28. August 2022 die<br />
Sonderausstellung „Auf den Spuren des Kalten Krieges“ statt. Im<br />
Mittelpunkt dieser Schau stehen die zwei zentralen Fragen: Was<br />
ist von dieser Ära geblieben? Und wie wollen wir uns an sie erinnern?<br />
Es beginnt mit Zahlen, Daten und prägenden Ereignissen jener<br />
Zeit. Der Sound des Kalten Krieges – er verortet sich irgendwo<br />
zwischen Probealarmen der Luftschutzsirenen und „99 Luftballons“<br />
von Nena. Die passenden Bilder dazu tragen schon damals<br />
die Medien in die Wohnzimmer: Die „Tagesschau“ berichtete von<br />
Kuba-Krise, Vietnam-Krieg und Nato-Doppelbeschluss, der „Spiegel“<br />
vom Boykott der Olympischen Spiele und von „Reagans Neutronenschock.“<br />
An einer Filmstation in der Ausstellung kann man<br />
die jahrzehntelange Berichterstattung Revue passieren lassen.<br />
Doch das ist erst der Anfang ...<br />
Mehr zu allen Ausstellungen findet ihr unter www.landesmuseen.sh.<br />
Zur pandemiebedingten Nachverfolgung sind die Kontaktdaten<br />
der Besucher*innen zu erfassen. Dies kann bereits vor<br />
Anreise im Internet www.br.landesmuseen.sh vorgenommen<br />
werden. Zudem wird darum gebeten, während des Besuch der<br />
Ausstellungen und Sammlungen eine qualifizierte Mund-Nasen-Bedeckung<br />
(z. B. FFP2- oder OP-Maske) zu tragen.<br />
Foto: Stiftung SH Landesmuseen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Landesmuseen Schleswig-Holstein/Jürgen Schüller<br />
SoSe <strong>2021</strong>
097<br />
OCEAN SUMMIT<br />
JEDEN TAG FÜR DIE MEERE<br />
Der Ocean Summit Kiel ist längst nicht mehr in den Kinderschuhen:<br />
2020 mit dem Ziel gegründet, Schleswig-Holsteiner*innen für Meeresschutz<br />
zu begeistern, ist auch dieses Jahr richtig viel in Planung.<br />
RAUS AUS KIEL<br />
Aufgrund der Pandemie musste das<br />
für den Sommer 2020 geplante Meeresschutzfestival<br />
in Kiel verschoben<br />
werden. Das hielt die findigen Köpfe<br />
hinter dem Projekt aber natürlich nicht<br />
davon ab, mit viel Kreativität, einer Prise<br />
Meeresluft und viel Energie schon<br />
jetzt zu werben, zu netzwerken und<br />
coole Events auf die Beine zu stellen.<br />
Dabei gab es in den vergangenen<br />
Monaten spannende Lesungen und<br />
Workshops mit Expert*innen, Ausstellungen<br />
zu Themen wie Meer & Klima<br />
oder Müllvermeidung sowie immer<br />
wieder neue Formate. Podcasts, Artikel,<br />
Videos – langweilig wird es beim<br />
Ocean Summit Kiel wirklich nicht. Auf<br />
der Website unter www.ocean-summit.<br />
de könnt ihr all das nachlesen und anschauen,<br />
damit auch ihr die Idee hinter<br />
dem Projekt fühlen könnt: Wir zusammen,<br />
jeden Tag für die Meere.<br />
Mit seinen ganzjährigen digitalen,<br />
hybriden und realen Meeresschutz-<br />
Formarten möchte der Ocean Summit<br />
Meeresfans allen Alters informieren,<br />
begeistern und bewegen, statt den<br />
Zeigefinger noch zu erheben. Meeresschutz<br />
hat viele Facetten – und jede<br />
von ihnen zählt.<br />
DAS STEHT JETZT AN:<br />
MAI<br />
3. Mai: LeseMeer Heike Vesper<br />
„Wenn wir die Meere retten“<br />
6. Mai: Info-Abend<br />
„Schweinswale in der Ostsee“<br />
16. Mai: Schweinswal-Aktionstag<br />
29. Mai: Müllsammelaktion<br />
JUNI<br />
7. Juni: Pechakucha „Mein Meermoment“<br />
8. Juni: Panel „Meeresschutzstadt Kiel“<br />
11. bis 13. Juni: Frame Jam zum<br />
Thema Meere<br />
11. bis 17. Juni: Ocean Summit meets<br />
Ocean Change – Klima & Meer-Workshops<br />
sowie Podium „Golfstrom“ zum Start der<br />
Expedition von Arved Fuchs<br />
JULI & AUGUST<br />
8. und 9. Juli: Hackathon „Ocean<br />
Sustainability Baltic Sea“ mit der Uni Kiel<br />
9. bis 13. August: Lyrik im Meer<br />
21. August: Hybrid Meet & Greet zu Meeresberufen<br />
mit dem GEOMAR<br />
PS: Der Ocean Summit wird von der<br />
Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein<br />
in Kooperation mit dem BUND Schleswig-<br />
Holstein organisiert.<br />
Hier erfahrt ihr alle News und<br />
wissenswerte Fakten:<br />
www.ocean-summit.de<br />
Instagram: @Ocean_Summit<br />
Facebook: OceanSummitKiel<br />
BOCK AUF EINEN JOB?<br />
Du liebst das Meer? Der Ocean Summit ist<br />
ein Kooperationsprojekt der Heinrich-Böll-<br />
Stiftung Schleswig Holstein und des BUND<br />
SH. Das Ocean Summit Team besteht<br />
aus Expert*innen für Meere, Politik und<br />
Kommunikation und ist regelmäßig auf der<br />
Suche nach engagierten und neugierigen<br />
Praktikant*innen. Meldet euch unter kontakt@ocean-summit.de.<br />
SoSe <strong>2021</strong>
098<br />
EPILOG<br />
STUDIUM IN KIEL –<br />
GANZ EHRLICH? ZIEMLICH SCHÖN!<br />
10. GRÜNDE<br />
– UM IN KIEL ZU STUDIEREN<br />
1. Kiel. Liegt. Am. Meer. Weitere Gründe<br />
braucht man da eigentlich gar nicht mehr,<br />
oder?<br />
2. Und wo Meer ist, sind Möwen. Ja, sie<br />
klauen Fischbrötchen. Ja, sie erschrecken<br />
uns. Ja, sie sehen echt nicht so schön<br />
aus. Aber es sind und bleiben nun mal die<br />
Singvögel Kiels und keine Melodie klingt<br />
schöner.<br />
3. Die Holtenauer Straße ist nachts ruhig<br />
und charmant und tagsüber quirlig, voller<br />
Leben und voller schöner Lädchen, die ihr<br />
entdecken könnt.<br />
Auch wenn die Zeit in den letzten zwei Semestern<br />
bei den meisten vermutlich nicht<br />
so viel Spaß gemacht hat, hat das Studium<br />
in Kiel richtig viel zu bieten!<br />
Die Corona Zeit verlangt uns allen viel<br />
ab, aber das Studium läuft weiter, ob man<br />
will oder nicht. Ich nehme euch heute mit<br />
auf eine kleine Zeitreise, bevor es Corona<br />
gab und erzähle von all den schönen Sachen,<br />
die man machen konnte und irgendwann<br />
hoffentlich wieder kann.<br />
Wer bin ich überhaupt? Ich bin Sophia,<br />
20 Jahre alt und studiere im 6. Semester<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation<br />
an der Fachhochschule<br />
Kiel. Da sind wir auch schon beim ersten<br />
Punkt: unsere schöne Fachhochschule.<br />
Ja, die Zeit in den Vorlesungsräumen um<br />
8 Uhr morgens vermissen sicher nur die<br />
wenigsten, aber dennoch war es schön,<br />
alle Freund*innen zu sehen, das vergangene<br />
Wochenende zu besprechen und den<br />
nächsten Partyabend zu planen. Bei wem<br />
wird vorgetrunken? In welchen Club wollen<br />
wir danach alle zusammen gehen? All<br />
diese Fragen vermissen wir sehr, kommen<br />
aber irgendwann wieder! Ganz sicher. Mir<br />
fehlen vor allem die Mittagspausen in der<br />
Mensa direkt am Wasser. Die Currywurst<br />
mit Pommes oder Ofenkartoffel mit Salat<br />
vermisse ich weniger. Dafür freue ich mich<br />
umso mehr auf den tollen Blick bei Sonnenschein<br />
auf das glitzernde Wasser und<br />
die Gespräche, bei denen es nicht um die<br />
letzte Vorlesung geht.<br />
Genauso fehlt mir der Weg zur Fachhochschule<br />
mit der Fähre über das Wasser,<br />
den ich sonst fast täglich gewählt<br />
habe. Wenn ich nach den Vorlesungen<br />
und Seminaren nicht gerade noch etwas<br />
zu tun hatte, konnte ich nachmittags wunderbar<br />
mit der Fähre wieder auf das Westufer<br />
zurück fahren und in der Innenstadt<br />
ein Eis essen oder einfach noch ein Stück<br />
an der Kiellinie spazieren gehen – mit anschließendem<br />
Fischbrötchen.<br />
Generell ist die Tatsache, dass ich von<br />
fast überall aus in der Stadt in unter einer<br />
halben Stunde am Meer bin, mein absolutes<br />
Pro-Argument für die Studi Stadt<br />
Kiel. Egal ob im Sommer abends nochmal<br />
fix nach Laboe an den Strand fahren oder<br />
auch im Herbst die letzten Sonnenstrahlen<br />
in Schilksee einfangen – das Meer<br />
direkt vor der Haustür zu haben, ist ein<br />
absoluter Luxus, den man häufig im Alltag<br />
vergisst. Zum Glück ist die Fahrt ans Meer<br />
nach wie vor uneingeschränkt möglich,<br />
ein Spaziergang bei frischer Luft kann<br />
schließlich wahre Wunder bewirken!<br />
Also bleiben wir möglichst zuversichtlich<br />
und freuen uns auf das Semester, in dem<br />
wir irgendwann hoffentlich wieder Hörsaal-Luft<br />
schnuppern können.<br />
Liebe Grüße,<br />
eure Sophia<br />
4. Kennt ihr den Alten Botanischen Garten<br />
mit seinem märchenhaften Ambiente<br />
und dem versteckten Literaturhäuschen<br />
mittendrin?<br />
5. Die Kiellinie wurde zum echten Hotspot:<br />
Schlemmen, Chillen, Bierchen trinken.<br />
Hier trifft sich im Sommer halb Kiel. Und<br />
die andere Hälfte war auch schon da.<br />
6. Wenn ihr zum Strand wollt, müsst ihr<br />
nicht mit dem Auto fahren. Ab auf die Fähre<br />
und einfach an dem Strand aussteigen,<br />
an dem es euch gefällt. Gehts noch besser?<br />
Wir glauben nicht!<br />
7. Work Life Balance ist hier nicht nur eine<br />
Floskel: Die Norddeutschen achten genau<br />
darauf, dass sie genug Zeit am Wasser<br />
verbringen. Lasst euch davon anstecken!<br />
8. FH, Uni oder Muthesius: Gleich drei<br />
Hochschulen sind in Kiel für euch da und<br />
bieten mit ihren verschiedenen Fachgebieten<br />
auf jeden Fall den perfekten Studiengang<br />
für euch!<br />
9. Auch mitten in der Stadt gibt es viele<br />
Erholungsmöglichkeiten. Schrevenpark,<br />
Forstbaumschule, Schützenpark – wer<br />
Grün sucht, wird Grün finden.<br />
10. Eine wissenschaftliche Studie ergab:<br />
In Schleswig-Holstein wohnen die glücklichsten<br />
Menschen Deutschlands.<br />
Dafür gibt es wohl mehr als 10 Gründe.<br />
Lerne Kiel kennen und finde heraus,<br />
welche deine sind!<br />
SoSe <strong>2021</strong>
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CMYK<br />
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60-70-5-0 118-93-155 4005 #765d9b<br />
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0-100-90-0 195-13-38 3028 #c30d26<br />
einfarbig (schwarz)<br />
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0-0-0-100 34-34-33 9005 #222221<br />
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