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Jahresbericht 2020

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Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

Not sehen<br />

und handeln.<br />

Seit 100 Jahren.


Inhalt<br />

100 Jahre Caritas der Diözese St. Pölten .................................. 4<br />

Corona trifft uns mit voller Wucht ................................................ 6<br />

Rückblick <strong>2020</strong> ........................................................................... 8<br />

PsychoSoziale Einrichtungen.................................................... 10<br />

Familienberatung und Psychotherapie ..................................... 14<br />

Menschen in Not........................................................................ 16<br />

PfarrCaritas ............................................................................... 18<br />

Betreuen und Pflegen zu Hause................................................ 22<br />

Familienhilfe PLus...................................................................... 24<br />

Menschen mit Behinderungen................................................... 26<br />

Auslandshilfe ............................................................................. 28<br />

Bildungszentrum Gaming ......................................................... 30<br />

Freiwilligenarbeit ....................................................................... 32<br />

Fundraising-Highlights .............................................................. 33<br />

Wirtschaftliche Lage <strong>2020</strong> und Ausblick 2021.......................... 34<br />

Angebote der Caritas ................................................................ 38<br />

Organigramm ............................................................................ 39<br />

Einkaufen und Stöbern.............................................................. 40<br />

Inserate ..................................................................................... 41<br />

Hinweis zu „Leichter Lesen“<br />

Barrierefreiheit ist der Caritas ein wichtiges Anliegen. Damit alle Menschen<br />

(auch Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Lernschwäche,<br />

Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit geringer Lesekompetenz)<br />

Texte in unserem <strong>Jahresbericht</strong> lesen können, haben wir diese<br />

in „Leichter Lesen“ (A2-Niveau) verfasst. Diese Texte sind mit dem Vermerk<br />

„Text in leichter Sprache“ gekennzeichnet.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

Caritas der Diözese St. Pölten<br />

3100 St. Pölten, Hasnerstraße 4<br />

T 02742 844-0, F 02742 844-180<br />

info@caritas-stpoelten.at | www.caritas-stpoelten.at<br />

www.facebook.com/CaritasStPoelten<br />

Caritas St. Pölten Aktuell<br />

Datenschutzbeauftragter: Erich Pfaffenbichler<br />

Spendenkonto: Raiba St. Pölten<br />

IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000<br />

BIC: RLNWATWWOBG<br />

Spendenhotline: 02742 844-455<br />

Redaktion: Leitung: Petra Riediger-Ettlinger<br />

Mitarbeit: Simone Modelhart, Karl Enghauser,<br />

Christoph Riedl<br />

Fotos: Franz Gleiß<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Riedl<br />

Grafik und Design: Sigrid Brandl<br />

Anzeigenredaktion: Annika Urbanitsch<br />

Druck: Gradwohl Melk<br />

P.b.b. Erscheinungsort: Verlagspostamt St. Pölten<br />

Spendenkonto:<br />

IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000<br />

BIC: RLNWATWWOBG<br />

www.caritas-stpoelten.at<br />

2


Wenn wir Not sehen,<br />

dann handeln wir.<br />

Seit 100 Jahren.<br />

Im Jahr <strong>2020</strong> hat die Caritas der Diözese St. Pölten ihr<br />

100-jähriges Bestehen unter dem Titel „Wenn wir Not<br />

sehen, dann handeln wir. Seit 100 Jahren.“ gefeiert. Den<br />

großen Jubiläumsfestgottesdienst am 14. Februar durften<br />

wir noch mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft<br />

und Kirche feiern. Doch dann kam alles anders.<br />

Covid-19 hat die Welt mit einer Wucht und in einem<br />

Ausmaß getroffen, die an den Grundfesten unserer<br />

Gesellschaften rütteln. Als Caritas haben wir diese<br />

Auswirkungen deutlich gespürt, war und ist doch unsere<br />

Arbeit in allen Bereichen massiv betroffen. Unbeschwerte<br />

Kontakte sind unmöglich, ungeschütztes Arbeiten ist ausgeschlossen<br />

und die Sorge um die Ansteckung von uns<br />

selbst, unseren Kundinnen und Kunden, Klientinnen und<br />

Klienten und schließlich unseren Familien belastet viele<br />

Menschen in hohem Ausmaß. Auch in der Caritas waren<br />

wir von schweren Erkrankungen betroffen und trauern<br />

um Menschen aus der Caritas-Familie, die an Corona<br />

gestorben sind.<br />

Im Jahr <strong>2020</strong> haben mehr als 800 Freiwillige und über<br />

2.300 hauptberufliche MitarbeiterInnen wertvolle und hoch<br />

professionelle Arbeit in der Caritas St. Pölten geleistet.<br />

Dieses gemeinsame Engagement stärkt vielen Menschen<br />

den Rücken und gibt ihnen eine neue Lebensperspektive:<br />

Knapp 800 Menschen mit Behinderungen haben in<br />

Caritas-Werkstätten eine sinngebende Arbeit gefunden.<br />

Rund 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen<br />

Wohnformen.<br />

Mehr als 3.000 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

wurden von unserem PsychoSozialen Dienst<br />

betreut, 1.866 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre<br />

Angehörigen fanden Hilfe. Unglaubliche 679.518 Einsatzstunden<br />

haben die MitarbeiterInnen in der Hauskranken-<br />

pflege und Heimhilfe geleistet. 10.224 Kontakte hatten<br />

die Sozialberatung.Nothilfe sowie die soziale Rechtsberatung<br />

und konnten somit Menschen in sozialen und finanziellen<br />

Notlagen helfen. Dieses große Engagement ist<br />

eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft, gerade auch<br />

jetzt in diesen unsicheren Zeiten. In unserem <strong>Jahresbericht</strong>,<br />

den Sie gerade lesen, zeigen wir Ihnen anhand<br />

konkreter Reportagen und Berichte, wie die Caritas im<br />

vergangenen Jahr in der Diözese St. Pölten gewirkt hat.<br />

Diese Geschichten stehen beispielhaft dafür, dass wir als<br />

Caritas in diesen fordernden Zeiten einander beistehen<br />

und die Schwächsten nicht vergessen. Solidarität und<br />

Nächstenliebe – darauf kommt es an.<br />

Vieles in der Caritas wäre ohne SpenderInnen und<br />

SponsorInnen nicht möglich. Dafür möchte ich mich sehr<br />

herzlich bedanken! Mein Dank gilt ebenso allen öffentlichen<br />

Stellen, den Subventions- und FördergeberInnen<br />

auf Landes- und Bundesebene, denn ohne ihre partnerschaftliche<br />

Unterstützung könnten wir viele Dienste nicht<br />

anbieten. Danken möchte ich auch den 422 Pfarren in<br />

der Diözese St. Pölten, die die Caritas vor Ort lebendig<br />

machen und tragen. Mit Ihnen allen an unserer Seite<br />

werden wir unseren Weg fortsetzen. Caritas als gelebte<br />

Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – auch in den<br />

kommenden 100 Jahren.<br />

Hannes Ziselsberger<br />

Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten<br />

3


100 Jahre Caritas der Diözese St. Pölten<br />

Solidarisch. Seit 100 Jahren.<br />

„Damit beginnt ein wichtiger Abschnitt der sozialen Tätigkeit der Katholiken der Stadt<br />

und der Diözese St. Pölten. Eingedenk der Verheißung Christi: ‚Was ihr dem Geringsten<br />

unter den Brüdern tut, habt ihr mir getan‘, wird diese Arbeit reichen Segen auf alle herabziehen.“<br />

Caritas-Gründungsprotokoll vom 14. Februar 1920<br />

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in einer Zeit voller Umbrüche<br />

und Not, schlossen sich einige Pfarrgemeinden der Diözese<br />

St. Pölten zusammen und gründeten die Caritas der Diözese.<br />

Federführend war dabei Dompfarrer Michael Memelauer, der<br />

auch erster Caritas-Obmann wurde. Memelauer sollte nicht nur<br />

die Geschickte der Caritas in den ersten Jahrzehnten nach der<br />

Gründung prägen, sondern auch die der gesamten Diözese,<br />

wurde er doch 1927 zum Bischof der Diözese ernannt. Ein<br />

Amt, das er 34 Jahre – bis zum Jahr 1961 – ausüben sollte.<br />

Not sehen und handeln – diese Kurzformel des Grundauftrags<br />

der Caritas hat sich in den 100 Jahren seit der Gründung<br />

nicht verändert. Sehr wohl verändert haben sich im Laufe<br />

der Zeit die Angebote und Einrichtungen der Caritas für jene<br />

Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.<br />

Angebote für Menschen mit Behinderungen oder psychischen<br />

Erkrankungen, Pflege stationär im Pflegeheim St. Elisabeth<br />

oder mobil als Hauskrankenpflege, die Nothilfe im Inland<br />

genauso wie im Ausland: Die Caritas war oft Pionierin, wenn<br />

es darum ging, neue Angebote zu entwickeln. Denn die Not zu<br />

sehen, ist das eine, daraus jedoch die richtigen Schlüsse zu<br />

ziehen und auch zu handeln, zeichnete die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter dieser kirchlichen Hilfsorganisation immer aus.<br />

Solch ein Jubiläum galt es <strong>2020</strong> würdig zu begehen – mit<br />

einem Blick zurück, in Dankbarkeit für all das, was in diesen<br />

100 Jahren wachsen und entstehen konnte, mit einem genauen<br />

Betrachten der Gegenwart mit all ihren aktuellen Herausforderungen<br />

sowie mit dem visionären Blick in die Zukunft.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen waren geplant und sollten diese<br />

drei Blickrichtungen – Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft – ins Zentrum stellen.<br />

4


Festgottesdienst am Gründungstag, 14. Februar <strong>2020</strong><br />

Im Dom zu St. Pölten feierte die Caritas genau am Gründungstag<br />

gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

Klientinnen und Klienten sowie zahlreichen Gästen das große<br />

Jubiläum der Gründung vor 100 Jahren. Diözesanbischof<br />

Alois Schwarz leitete den Festgottesdienst und betonte in<br />

seiner Predigt die Bedeutung der Caritas für die Gesellschaft:<br />

„Caritas ist letztlich organisierte Nächstenliebe, die dadurch<br />

auch eine starke politische Kraft hat, Leben zu gestalten und<br />

Gesellschaft zu verändern. Caritas hat einerseits das Gesicht,<br />

das sich einem Notleidenden zuwendet, und Caritas muss<br />

andererseits auch immer Organisation sein, die Strukturen<br />

verändert, damit die, die in Not geraten, nicht in Not bleiben.“<br />

Dieses „Gesicht der Caritas“ wurde auch in der Gestaltung<br />

«Caritas ist letztlich organisierte<br />

Nächstenliebe, die dadurch auch eine<br />

starke politische Kraft hat, Leben zu<br />

gestalten und Gesellschaft zu verändern.»<br />

Bischof Alois Schwarz<br />

des Gottesdienstes sichtbar: KlientInnen und KundInnen aus<br />

den unterschiedlichen Bereichen sowie Caritas-Mitarbeiter-<br />

Innen waren unter anderem als LektorInnen, MinistrantInnen<br />

und im eigens gegründeten Jubiläumschor sicht- und hörbar.<br />

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gratulierte zum Jubiläum<br />

und dankte in ihrem Statement der Caritas für deren gute Zusammenarbeit<br />

mit dem Land Niederösterreich: „Die Caritas der<br />

Diözese St. Pölten feiert mit ihrem 100-jährigen Bestehen eine<br />

unglaublich beeindruckende Erfolgsgeschichte der Solidarität.<br />

Eine Erfolgsgeschichte, die von den VerantwortungsträgerInnen<br />

und den vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschrieben wird.“<br />

Seit 2016 ist Hannes Ziselsberger Caritas-Direktor der Diözese<br />

St. Pölten. Dankbar und stolz, so der Direktor in seiner Rede,<br />

dürfe die Caritas auf diese 100 Jahre zurückblicken. „Ein<br />

ganzes Jahrhundert lang haben sich Menschen unter dem<br />

Dach der Caritas für andere eingesetzt, haben geholfen, wo<br />

Hilfe notwendig war. Wir wollen heute ein sichtbares Zeichen<br />

für die aktuelle Bedeutung von Solidarität setzen“, so Hannes<br />

Ziselsberger.<br />

Bei Gulaschsuppe und Getränken im Kreuzgang neben<br />

dem Dom wurde nach dem Festgottesdienst ein klein wenig<br />

gefeiert und in persönlichen Gesprächen wohl auch die eine<br />

oder andere Anekdote aus 100 Jahren Caritas-Geschichte<br />

erzählt. Niemand hatte damit gerechnet, dass kurz darauf eine<br />

Pandemie alle weiteren geplanten Aktivitäten rund um das<br />

100-Jahr-Jubiläum unmöglich machen und die Aufmerksamkeit<br />

innerhalb und außerhalb der Caritas weg vom Feiern hin zur<br />

Bewältigung einer Jahrhundertpandemie lenken würde.<br />

Dokumentiert sind 100 Jahre Caritas in dem zum Jubiläum erschienenen<br />

Buch „Solidarisch – denken, leben, handeln“, das<br />

bei der Caritas St. Pölten bestellt werden kann.<br />

5


Pandemie <strong>2020</strong><br />

Corona<br />

trifft uns mit<br />

voller Wucht<br />

Anhand von vier Beispielen wollen wir Einblick geben,<br />

welche großen Herausforderungen und Anfangsschwierigkeiten<br />

die Coronakrise im Frühjahr <strong>2020</strong> mit<br />

sich gebracht hat: Welche Einrichtungen müssen<br />

geschlossen werden, welche bleiben in jedem Fall<br />

geöffnet, wie organisiert man Schutzkleidung für<br />

PflegemitarbeiterInnen, wenn es eigentlich gar keine gibt,<br />

oder wie kann man sich durch kreative Ideen<br />

selbst helfen?<br />

Mund-Nasen-Schutzmasken als Herausforderung<br />

Zu Beginn der Coronakrise im März <strong>2020</strong> waren Mund-Nasen-<br />

Schutzmasken so gut wie nicht erhältlich, für unsere MitarbeiterInnen<br />

in der Pflege oder in der Betreuung von Menschen mit<br />

Behinderungen aber unerlässlich. Barbara Musch vom Bereich<br />

Personal und Wirtschaft, Fachbereich Immobilien und Verträge,<br />

wirkte bei der Organisation der groß angelegten Maskennähaktion<br />

mit. Den chronologischen Ablauf schildert sie so:<br />

So., 22. März: Auftrag aus Krisenstab: Wir nähen als Übergangslösung<br />

Mund-Nasen-Schutz zweilagig selbst mit dem Ziel je<br />

3 Stück für ca. 800 Pflegekräfte.<br />

Bis 30. März: Die Produktion läuft. Die pensionierten Mitarbeiterinnen<br />

Monika Hoschek und Christine Punz, KollegInnen aus<br />

Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Furth, Krems,<br />

Schrems, St. Christophen, Vitis, Waidhofen/Thaya und Sozialstationen<br />

der mobilen Pflege machen mit. Private Stoffvorräte, Flachwäsche,<br />

Spenden von Verwandten werden zu Masken vernäht.<br />

Mo., 30. März: Ab 1. April wird das Tragen des Mund-Nasen-<br />

Schutzes auch bei Einkäufen Pflicht. Unser Bedarf steigt stark an<br />

und wir fahren die Kapazitäten weiter hoch – BBO, Jobcoaching,<br />

carla Amstetten, BiGs, Bäuerinnen und SPÖ-Frauen Pyhra, die<br />

Werkstatt Obergrafendorf und einige mehr nähen mit, andere<br />

holen ab und liefern aus. Die Organisation ist sehr zeitintensiv. Wir<br />

lernen rasch, besser und schneller zu werden.<br />

Do., 9. April: Am Gründonnerstag ist die Aktion MNS-Nähen mit<br />

rund 8.000 Masken beendet. Gut 6 Kilometer Textil und fast 2 Kilometer<br />

Gummibänder wurden verarbeitet, verwendbare Flachwäsche<br />

aus den vier carlas komplett aufgebraucht.<br />

Allen Helferinnen und Helfern, die bei der Aktion mitgeholfen<br />

haben, noch einmal ein herzliches DANKE! Die Zusammenarbeit<br />

mit euch war großartig und sehr bereichernd für mich!<br />

Funktionierende Rahmenbedingungen schaffen<br />

„Zu Beginn der Coronakrise befanden wir uns alle in einer nie da<br />

gewesenen Situation. Diese löste Unsicherheit und Ängste bei<br />

KundInnen und MitarbeiterInnen aus”, erinnert sich Andrea Harm,<br />

Pflegedienstleiterin in der Caritas St. Pölten.<br />

Die größte und anstrengendste Herausforderung im ersten Lockdown<br />

im Frühjahr <strong>2020</strong> war für sie, dass wenig bis gar keine<br />

Schutzausrüstung erhältlich war. Das stand im Widerspruch zum<br />

ArbeitnehmerInnenschutz mit dem Auftrag, auf die Gesundheit<br />

der MitarbeiterInnen zu achten. „Mobile Pflege und Betreuung<br />

betrifft außerdem insgesamt weit mehr Menschen als im stationären<br />

Bereich. Auf einer Tour müssen MitarbeiterInnen in wenigen<br />

Stunden oft bis zu zehn Haushalte und mehr anfahren und haben<br />

dabei engsten Kontakt zu den pflegebedürftigen Menschen, meist<br />

älteren und vorerkrankten Menschen, die zur Hochrisikogruppe<br />

gehören”, betont die Pflegedienstleiterin.<br />

In der Pflege war es deshalb ganz besonders wichtig, rasch funktionierende<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Mitarbeiter-<br />

Innen Sicherheit geben zu können. Dazu wurden Leitlinien erstellt,<br />

bundes- und landesweite Empfehlungen und Verordnungen<br />

angepasst und Videoanleitungen zum An- und Auskleiden der<br />

Schutzausrüstung angefertigt. Die Digitalisierung hat dabei geholfen,<br />

alle MitarbeiterInnen zu erreichen und auch die regelmäßigen<br />

Dienstbesprechungen auf Zoom-Meetings umzustellen.<br />

„Aufgrund der spärlich vorhandenen Schutzausrüstung wurde<br />

gemeinsam in Abstimmung mit dem internen Krisenstab eine Nähgruppe<br />

ins Leben gerufen, die in kürzester Zeit eine große Menge<br />

an Mund-Nasen-Schutzmasken genäht hat”, weiß Andrea Harm.<br />

„Das war für mich rückblickend eines der beeindruckendsten<br />

Projekte. Es war unglaublich, wie schnell wir in der Caritas<br />

gemeinsam eine tolle Lösung für das Problem gefunden haben.”<br />

6


soma Krems: Armut kennt keinen Lockdown<br />

„Im Krisenstab in der Caritas St. Pölten wurde schon im Vorfeld<br />

entschieden, dass der soma-Markt in jedem Fall geöffnet bleiben<br />

soll”, erzählt Rudolf Dörr-Kaltenberger, Fachbereichsleiter der<br />

Beruflichen Integration, zu der auch der Caritas-Sozialmarkt in<br />

Krems gehört. Der Sozialmarkt trägt ebenso zur Grundversorgung<br />

mit Lebensmitteln bei und ist für Menschen an der Armutsgrenze<br />

unverzichtbar, denn Armut kennt keinen Lockdown.<br />

„Für den Sozialmarkt haben zu diesem Zeitpunkt auch rund<br />

15 freiwillige MitarbeiterInnen Aufgaben wie Lebensmittelabholung<br />

von Supermärkten, Sortierung und Einschlichten der Waren in die<br />

Regale übernommen. Da viele von ihnen bereits ältere Menschen<br />

in Pension waren, sind diese als Risikogruppe für eine Erkrankung<br />

mit dem Coronavirus von einem Tag auf den anderen weggeblieben“,<br />

erinnert sich Dörr-Kaltenberger. „Diese Hilfe hat momentan<br />

sehr gefehlt. Das Kernteam des soma Krems hat aber durch guten<br />

Zusammenhalt dennoch die gesamte Arbeit sehr engagiert bewältigt,<br />

wofür ihm großer Dank gebührt.“<br />

«Gott sei Dank ist es dank aller Maßnahmen<br />

<strong>2020</strong> zu keiner Ansteckung im<br />

soma Krems gekommen.»<br />

Rudolf Dörr-Kaltenberger<br />

„Ein weiteres Problem war am Anfang, dass es nicht ausreichend<br />

Schutzmasken für MitarbeiterInnen und KundInnen gegeben<br />

hat. Durch die zahlreichen Maskennähaktionen, die innerhalb der<br />

Caritas organisiert wurden, ist es uns aber gelungen, die MitarbeiterInnen<br />

relativ rasch zu versorgen“, freut sich Dörr-Kaltenberger.<br />

„Auch für KundInnen haben wir in der Folge selbst genähte Masken<br />

kostenlos ausgegeben.“<br />

„Besonders wichtig war uns auch immer das Einhalten der Hygiene-<br />

und Abstandsregeln, damit es zu keinen Ansteckungen oder<br />

Clusterbildungen kommt. Denn das hätte die Schließung des<br />

soma-Marktes bedeutet“, weiß Rudolf Dörr-Kaltenberger. „Sicherheitshalber<br />

wurden auch Kolleginnen aus anderen Einrichtungen<br />

in den Schlüsselpositionen wie Warenabholung und Kassabetrieb<br />

eingeschult, um bei einem personellen Ausfall das Offenhalten des<br />

soma-Marktes garantieren zu können. Gott sei Dank ist es dank<br />

aller Maßnahmen <strong>2020</strong> zu keiner Ansteckung mit dem Coronavirus<br />

im soma Krems gekommen. Dafür sind wir sehr dankbar!“<br />

Unsere Stärke ist ein langer Atem<br />

Die Coronavirus-Situation wurde durch den Krisenstab der Caritas<br />

St. Pölten bereits seit Jänner aufmerksam beobachtet. Anfang<br />

März haben sich die Ereignisse dann plötzlich überschlagen.<br />

„Das Ausmaß, die Wucht und die Folgen dieser Pandemie waren<br />

plötzlich voll spürbar“, erzählt Josef Höchtl, zuständig für Einkauf<br />

und Logistik im Krisenstab der Caritas St. Pölten. „Es ist<br />

zu einem akuten Versorgungsproblem mit Schutzausrüstung und<br />

Desinfektionsmittel gekommen, ohne die aber aufgrund der Virusausbreitung<br />

das Arbeiten in der Pflege oder auch in Einrichtungen<br />

für Menschen mit Behinderungen nicht mehr möglich war.“ Einkauf<br />

und Logistik der nötigen Schutzausrüstung wurden von nun an zu<br />

einer nervenzerreißenden Herausforderung.<br />

„Sehr rasch sind diverse Firmen aufgetaucht, die Schutzmasken<br />

und Schutzausrüstung aus aller Welt angeboten haben“, erinnert<br />

sich Josef Höchtl. „Welcher Qualität diese Produkte waren oder<br />

was da schließlich wirklich geliefert wurde, war aber völlig unklar.<br />

Schließlich haben wir einen Lieferanten gefunden, mit dem es nach<br />

einigen Schwierigkeiten zu einer guten Zusammenarbeit gekommen<br />

ist. Dadurch konnten wir eine gute Versorgung mit Schutzausrüstung<br />

sicherstellen. Darüber hinaus gab es im Frühjahr auch eine<br />

große Sachspende hochwertiger Masken und Schutzausrüstung<br />

aus China, die uns gut über die Runden gebracht haben“, betont<br />

Josef Höchtl.<br />

Parallel zu dieser Situation wurden in der Caritas aber auch viele<br />

Eigeninitiativen gestartet, wie die Maskennähaktionen durch Barbara<br />

Musch. „In kürzester Zeit konnten alle Nähaktionen zusammengeführt<br />

werden und ich habe dann die logistische Verteilung<br />

der Masken in den verschiedenen Caritaseinrichtungen übernommen“,<br />

erinnert sich Josef Höchtl. „Besonders erwähnen möchte ich<br />

auch die gute Zusammenarbeit mit unserer Sicherheitsfachkraft<br />

Christian Bäre, der unentwegt in den verschiedenen Einrichtungen<br />

unterwegs war und vor Ort geklärt hat, welche Schutzmaßnahmen<br />

notwendig sind.“<br />

„Für mich ist bis heute das Gefühl geblieben: Wenn die Caritas in<br />

eine Krise gerät, dann können wir sie gemeinsam und mit Zusammenhalt<br />

auch gut bewältigen. Nämlich nicht nur mit dem Blick von<br />

außen wie zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe, sondern auch<br />

wenn wir selbst mittendrin und alle persönlich davon betroffen<br />

sind“, weiß Josef Höchtl. „Unterstützung war von allen Bereichen<br />

der Caritas und auch besonders von meinem Team im Internen<br />

Service gegeben. Wir haben bewiesen, dass wir einen langen<br />

Atem haben, den wir auch in Zukunft noch brauchen werden.“<br />

7


Rückblick <strong>2020</strong><br />

Start der Caritas-Haussammlung<br />

Corona macht nicht nur krank; die Pandemie und ihre Folgen<br />

machen auch unzählige Menschen arm. Die Not kann jede<br />

und jeden treffen – plötzlich und mit voller Wucht. Die Caritas-<br />

Haussammlung hat auch <strong>2020</strong> sehr erfolgreich geholfen. Die<br />

Sammlung war allerdings in ihrer gewohnten Form – nämlich im<br />

persönlichen Kontakt der HaussammlerInnen an der Haustür –<br />

nicht durchführbar.<br />

Die Haussammlung ist <strong>2020</strong> im Kuvert zu den Menschen<br />

gekommen. Der offizielle Start dazu erfolgte im Beisein von<br />

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Diözesanbischof Alois<br />

Schwarz, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister sowie<br />

Caritas-Präsident Michael Landau und Caritas-Direktor Hannes<br />

Ziselsberger im Landhaus in St. Pölten.<br />

Spatenstich Werkstatt Mank<br />

In Mank entsteht in der Gewerbestraße eine neue Werkstatt für<br />

vierzig Menschen mit Behinderungen. Am 5. August fand im<br />

Beisein von Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und Bürgermeister<br />

Martin Leonhardsberger der Spatenstich statt. Damit<br />

kann der Bau des innovativen Sozialprojekts für Menschen mit<br />

Behinderungen aus der Region begonnen werden. Caritasdirektor<br />

Hannes Ziselsberger freut sich über die gute Partnerschaft<br />

der zukünftigen Caritas-Werkstatt mit der Gemeinde,<br />

der Bezirksverwaltungsbehörde, dem Land NÖ und vor allem<br />

mit der lokalen Wirtschaft. Die Bauzeit wird eineinhalb Jahre<br />

betragen, Ende 2021 soll die neue Einrichtung ihr Türen für<br />

Menschen mit Unterstützungsbedarf öffnen.<br />

Schulstart im Bildungszentrum Gaming<br />

Gemeinsam mit Generalsekretär Martin Netzer vom Bildungsministerium<br />

und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister hat<br />

die Caritas der Diözese St. Pölten Anfang September das neue<br />

Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in Gaming<br />

eröffnet. Erstmals gibt es nun eine Pflege- und Sozialbetreuungsausbildung<br />

mit Matura, die gemeinsam mit dem Bildungscampus<br />

Mostviertel angeboten wird. Die Caritas St. Pölten<br />

hat in enger Kooperation mit dem Land Niederösterreich den<br />

Schulstandort Gaming als Schulträgerin übernommen und wird<br />

neben der HLSP auch eine Schule für Sozialbetreuungsberufe<br />

(SOB) sowie eine Fachschule für Sozialberufe (FSB) anbieten.<br />

Generalsekretär Martin Netzer, Landesrätin Christiane Teschl-<br />

Hofmeister und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger betonten<br />

die Wichtigkeit einer zeitgemäßen und attraktiven Ausbildung<br />

im Bereich Sozialbetreuung und Pflege.<br />

8


Werkschatz: Shops mit sozialem Mehrwert<br />

Secondhand-Vintagemode und handgefertigte Werkschatz-<br />

Produkte aus Tagesstätten für Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen sind seit Dezember in zwei Shops in der<br />

St. Pöltner Innenstadt erhältlich.<br />

Alle Produkte werden in einer der Caritas-Tagesstätten von<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen in Paudorf und<br />

Zwettl bzw. dem Projekt Beschäftigung und Berufsorientierung<br />

in St. Pölten hergestellt. Werkschatz bietet so eine große Vielfalt<br />

an handgefertigten Produkten für jeden Anlass. Das Sortiment<br />

steht für Qualität, Handarbeit und ausgewählte Rohstoffe. Eine<br />

kleine Auswahl an Werkschatz-Produkten wird auch im Onlineshop<br />

der Caritas unter www.werkschatz.at angeboten.<br />

Impfstart im Pflegeheim Haus St. Elisabeth<br />

Einige der ersten Covid-19-Impfungen wurden Ende Dezember<br />

an BewohnerInnen und MitarbeiterInnen im Caritas-Pflegeheim<br />

St. Elisabeth in St. Pölten verabreicht. Gemeinsam mit Notruf<br />

NÖ wurden 100 BewohnerInnen sowie 50 PflegemitarbeiterInnen<br />

geimpft. „Ich bin sehr froh, dass wir mit der Impfung<br />

gegen Covid-19 in unserem Pflegeheim St. Elisabeth beginnen<br />

konnten. Denn es muss unser aller Anliegen sein, unsere<br />

Eltern- und Großelterngeneration weiterhin bestmöglich vor<br />

einer Ansteckung zu schützen“, so Caritasdirektor Hannes<br />

Ziselsberger. Er dankte dem Team von Notruf NÖ für die<br />

Durchführung der Impfung sowie den beiden anwesenden<br />

Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike<br />

Königsberger-Ludwig für die gute Zusammenarbeit in der<br />

Bewältigung der Pandemie.<br />

Stationen im Jahr <strong>2020</strong><br />

Jänner 30 Jahre Hilfe für Kinder in<br />

Osteuropa: Mithilfe der Osthilfesammlung<br />

unterstützen Caritas und Pastorale Dienste<br />

schon seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche<br />

in den ärmsten Ländern Europas. Besonders<br />

Kinder und Jugendliche in Osteuropa haben<br />

auch heute noch keine gerechte Chance auf<br />

ein gutes Aufwachsen, obwohl sie in Europa<br />

leben. Als Caritas ist unser Ziel daher klar:<br />

Wir wollen allen Kindern eine hoffnungsvolle<br />

und gute Zukunft ermöglichen. Gemeinsam<br />

müssen wir Kinderrechte im In- und Ausland<br />

stärken und zu ihrer Umsetzung beitragen.<br />

Februar 100 Jahre Caritas St. Pölten –<br />

100 Jahre Solidarität: Die Caritas der Diözese<br />

St. Pölten feiert im Jahr <strong>2020</strong> ihr 100-jähriges<br />

Bestehen mit einem großen Festgottesdienst<br />

im St. Pöltner Dom mit Bischof<br />

Alois Schwarz und zahlreichen Ehrengästen.<br />

Wenn wir Not sehen, dann handeln wir –<br />

dieser Leitsatz der Caritas ist seit 100 Jahren<br />

unverändert geblieben. An ihm richten sich<br />

die Unterstützungs- und Hilfsangebote der<br />

Caritas bis zum heutigen Tag aus.<br />

März Einsamkeit ist nicht sichtbar: Rund<br />

90 Personen aus über 40 Pfarren nahmen am<br />

Studientag zum Thema Einsamkeit der Pfarr-<br />

Caritas in Melk teil. Franz Kolland, Univer-<br />

sitätsprofessor am Institut für Soziologie an<br />

der Uni Wien, gab in seinem Vortrag neben<br />

wissenschaftlichen Grundlagen auch viele<br />

konkrete Tipps und Anregungen, sowohl für<br />

den persönlichen Umgang mit dem Thema<br />

als auch in Bezug auf Ideen für Pfarrgemeinden.<br />

März Die Coronakrise hat uns im Griff:<br />

Der KundInnenverkehr wird in den meisten<br />

unserer Angebote reduziert bzw. eingestellt.<br />

Gleichzeitig werden jene Bereiche aufrechterhalten,<br />

in denen die Menschen auf<br />

unsere Unterstützung angewiesen sind. Das<br />

betrifft die Pflege, die Caritas-Wohnhäuser,<br />

die Sozialmärkte sowie die akute Nothilfe.<br />

Beratungsangebote werden per Telefon oder<br />

E-Mail umgesetzt, auch eine Corona-Hotline<br />

wird eingerichtet.<br />

September Spatenstich für neue Caritas-<br />

Recycling-Werkstatt: Anfang September<br />

wurde der offizielle Spatenstich für den<br />

Neubau der Caritas-Recycling-Werkstätte in<br />

Pöchlarn gesetzt. Mit dem Neubau des innovativen<br />

Sozialprojekts für bis zu 64 Menschen<br />

mit Behinderungen wird der bestehende<br />

Standort in der Anton-Lasselsberger-Straße<br />

erweitert. „Notwendig wurde der Neubau,<br />

weil die Nachfrage nach einer solchen Einrichtung<br />

in der Region sehr groß ist und die<br />

derzeit genutzte Halle in Pöchlarn zu klein geworden<br />

ist“, erläutert Caritasdirektor Hannes<br />

Ziselsberger.<br />

Oktober 10 Jahre Betreuung für Kinder<br />

psychisch kranker Eltern: Anlässlich des<br />

Welttages der psychischen Gesundheit hat<br />

die Caritas der Diözese St. Pölten auf die Situation<br />

von Kindern psychisch kranker Eltern<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Seit mittlerweile zehn Jahren unterstützt das<br />

Projekt KIPKE (Kinder psychisch kranker<br />

Eltern) diese Kinder in Form von kurzzeitigen<br />

Beratungen, Gruppenangeboten und einem<br />

Sommercamp für Kinder von 8-15 Jahren.<br />

Dezember Armut kennt keinen Lockdown:<br />

Caritas baut Sozialmärkte in NÖ aus:<br />

Der Caritas ist es wichtig armutsbetroffene<br />

Menschen in den Regionen mit einem kleinen<br />

Sortiment an Grundnahrungsmitteln versorgen<br />

zu können.<br />

Nach den somas in Krems, Schrems und<br />

Zwettl wurden nun auch in Gars und in Gföhl<br />

Caritas-Sozialmärkte eröffnet. Auch im Lockdown<br />

bleiben die Sozialmärkte geöffnet, damit<br />

armutsbetroffene Menschen mit günstigen<br />

Lebensmitteln versorgt sind.<br />

9


10<br />

„Meine Zeichnungen und Bildgeschichten<br />

entstehen spontan aus<br />

einer Emotion und aus einem Impuls<br />

heraus”, sagt Lena Gölß. So wie diese<br />

Karikatur zur Situation psychisch<br />

kranker Menschen in der Coronakrise.


PsychoSoziale Einrichtungen<br />

Die richtige<br />

Entscheidung<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

stoßen immer wieder an Grenzen, können<br />

am ersten Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Einschränkungen<br />

nicht Fuß fassen oder schaffen<br />

es nicht immer, die täglichen Aufgaben<br />

und Anforderungen allein zu bewältigen.<br />

Die Caritas-Tagesstätten und Wohnhäuser für Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen in Zwettl und Paudorf sind den<br />

Anforderungen der Klientinnen und Klienten entsprechend<br />

gestaltet. Lena Gölß lebt seit Juli 2017 in einer teilbetreuten<br />

Wohnung des Caritas-Wohnhauses Zwettl für Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen, seit Jänner 2018 arbeitet sie auch<br />

in der dazugehörigen Tagesstätte. Sehr offen und reflektiert<br />

erzählt die äußerst sympathische junge Frau ihre Geschichte:<br />

„Alles begann 2015. Ich war im Maturajahrgang in der HAK in<br />

Zwettl, da nahm im Herbst meine Psychose ihren Anfang. Ich<br />

hatte das Gefühl, ständig fremde Wesen und Stimmen rund<br />

um mich wahrzunehmen. Damit verbunden waren starke Angst<br />

und die Vorstellung, die Wesen könnten mir etwas tun, mich<br />

bestrafen für das, was ich tue“, erinnert sich Lena Gölß.<br />

In der Zeit bis zur Matura, die sie mit Auszeichnung bestand,<br />

hat der Alltag noch einigermaßen funktioniert, da Lena durch<br />

die Schule eine Tagesstruktur hatte und abgelenkt war. „Unmittelbar<br />

danach haben die Zwänge begonnen, ich musste<br />

mich ständig reinwaschen von den negativen Energien und<br />

Dämonen, die ich wahrgenommen habe und die mich sonst<br />

bestraft hätten“, erzählt die heute 23-Jährige. Ein Jahr lang war<br />

sie noch zu Hause bei ihren Eltern und wollte freiberuflich als<br />

Illustratorin arbeiten. Denn eine große Leidenschaft und auch<br />

ein außergewöhnliches Talent von Lena Gölß ist das Zeichnen.<br />

Schon während ihrer Schulzeit war sie für viele Projekte künstlerisch<br />

tätig. „Das Zeichnen ist ein Ausdruck meiner Innenwelt,<br />

das Unmögliche, über das man nur schwer sprechen kann, zu<br />

Papier zu bringen“, so die junge Frau.<br />

11


„Aber das Arbeiten als Illustratorin hat nicht funktioniert, denn<br />

der Waschzwang wurde übermächtig und hat meinen ganzen<br />

Tag bestimmt. Mehrere Stunden pro Tag habe ich im Badezimmer<br />

verbracht“, erzählt Lena. Die Situation hat sich immer mehr<br />

hochgeschaukelt, im März 2017 folgte ein Suizidversuch. Danach<br />

war sie in der Psychiatrie: „Dort konnte man mir wirklich<br />

helfen. Meine Situation hat sich deutlich gebessert, ich wurde<br />

mit Medikamenten gut eingestellt. Ich wusste jetzt, ich habe<br />

eine psychische Erkrankung, die man einer Diagnose zuordnen<br />

kann. Und ich habe gemerkt, ich bin nicht allein. Ich habe<br />

Menschen getroffen, denen es genau so ergangen ist wie mir.<br />

Das hat mir schon sehr geholfen“, weiß Lena Gölß. Im Juli 2017<br />

ist sie schließlich in das Caritas-Wohnhaus Zwettl gekommen.<br />

„Zuerst war ich skeptisch, ob ich wirklich bleiben soll. Aber<br />

dann war ich sehr froh, es war die richtige Entscheidung. Denn<br />

ich habe mich in dieser Zeit total gut weiterentwickelt. Ich fühle<br />

mich wohl hier, ich habe hier meinen Platz gefunden, wo ich<br />

angenommen werde, wie ich bin.“<br />

Zusammenleben in der Coronakrise<br />

Der Beginn der Coronakrise war für alle in der Tagesstätte<br />

sowie im Wohnhaus eine große Herausforderung. „Am Anfang<br />

des Jahres haben wir alle noch gewitzelt über das neue<br />

Coronavirus. Doch nach dem 13. März wurde die Tagesstätte<br />

geschlossen. Das war der Moment, als ich gemerkt habe, dass<br />

die Situation sehr ernst ist. Das Virus ist tatsächlich da und es<br />

betrifft uns alle“, erinnert sich Lena. „Ab diesem Zeitpunkt sind<br />

wir tagsüber im Wohnhaus betreut worden. Einerseits war es<br />

«Das Zeichnen ist ein<br />

Ausdruck meiner Innenwelt,<br />

das Unmögliche, über das<br />

man nur schwer sprechen<br />

kann, zu Papier zu bringen.»<br />

Lena Gölß<br />

schwierig, da wir den ganzen Tag zusammen waren und miteinander<br />

auskommen mussten. Nicht alle konnten diese Nähe so<br />

gut aushalten, aber man hat dadurch andererseits seine MitbewohnerInnen<br />

auch auf eine ganz neue Art und Weise kennengelernt.<br />

Am Anfang hatte ich schon Angst vor dem Virus, aber<br />

auch vor der Situation an sich, dass alles zugesperrt ist und<br />

man nicht rauskann. Dass hier etwas Ungeheuerliches passiert,<br />

das aber nicht greifbar und unsichtbar ist.“<br />

Ihre Gefühlslage hat Lena Gölß in dieser Zeit durch Zeichnen<br />

in einem Graphic Novel, einer Bildgeschichte mit dem Titel<br />

„Unser wunder Punkt“, zum Ausdruck gebracht. „Ich hatte viel<br />

Zeit, über die neue Situation nachzudenken. So eine Bildgeschichte<br />

mit Zeichnungen entsteht dann meistens innerhalb<br />

eines Tages aus einem Impuls, einer Emotion heraus. Eigentlich<br />

will ich ja keine Zeichnungen veröffentlichen, da ich immer<br />

denke, sie sind nicht gut genug. Den Graphic Novel zum<br />

Coronavirus habe ich dann aber doch Wohnhausleiterin Sylvia<br />

12


Hager gezeigt. Die Bildgeschichte hat<br />

viele berührt und sie wurde schließlich in<br />

der MitarbeiterInnenzeitung der Caritas<br />

veröffentlicht, was mich sehr gefreut hat.“<br />

Neben dem Zeichnen kann Lena Gölß<br />

ihre kreative Leidenschaft in der Tagesstätte<br />

aber auch noch anderwärtig voll<br />

ausleben. Sie arbeitet gerne mit Ton,<br />

formt daraus Schalen, beeindruckende<br />

Skulpturen aber auch lebende Masken<br />

nach echten Gesichtern. Außerdem hat<br />

Lena Gölß an der Entwicklung der Marke<br />

Werkschatz mitgewirkt.<br />

„Werkschatz ist eine neue Werbelinie für<br />

unsere Produkte aus der Tagesstätte.<br />

Jedes Produkt von Werkschatz erzählt<br />

eine besondere Geschichte und ist ein<br />

besonderes Geschenk. Unser Sortiment<br />

steht für Qualität, Handarbeit und<br />

ausgewählte Rohstoffe“, betont Karl<br />

Edlinger, Leiter der Tagesstätte Zwettl.<br />

Die Werkschatz-Produkte werden alle in<br />

einer der Caritas-Tagesstätten von Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

in Paudorf und Zwettl oder dem Projekt<br />

Beschäftigung und Berufsorientierung in<br />

St. Pölten handgefertigt. Der Werkschatz-<br />

Shop in St. Pölten wurde bereits eröffnet.<br />

Die jeweiligen Shops in den Tagesstätten<br />

werden gerade zu einem Werkschatz-<br />

Shop umgestaltet sowie die Produkte laufend<br />

weiterentwickelt und das Sortiment<br />

erweitert. „Werkschatz bietet mir eine<br />

Möglichkeit, meine Talente und Fähigkeiten<br />

auszuleben. Daran mitzuarbeiten,<br />

war für mich sehr cool“, freut sich Lena<br />

Gölß. „Das Tolle an der Sache ist, dass<br />

wir mit vielen verschiedenen Materialien<br />

einzigartige Produkte erschaffen können.<br />

Werkschatz bedeutet für mich außerdem,<br />

Menschen Freude zu schenken.“<br />

3.113 KlientInnen<br />

wurden vom PsychoSozialen<br />

Dienst betreut<br />

687 KlientInnen<br />

besuchten den Club Aktiv<br />

an 12 Standorten<br />

221 betreute KlientInnen<br />

in der Wohnassistenz<br />

64 KlientInnen<br />

leben in den PsychoSozialen<br />

Wohnhäusern Paudorf und Zwettl<br />

95 KlientInnen<br />

arbeiten in den PsychoSozialen<br />

Tagesstätten Paudorf und Zwettl<br />

1.866 Menschen mit<br />

Suchterkrankungen<br />

sowie ihre Angehörigen fanden<br />

Beratung und Unterstützung<br />

Psycho-Soziale Tagesstätte<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung ist die Seele krank.<br />

Sie fühlen sich schlecht und haben keine Freude mehr am Leben.<br />

Sie können nicht am Leben teilnehmen und sind oft einsam.<br />

Vom Psycho-Sozialen Dienst der Caritas gibt es Einrichtungen für diese Menschen:<br />

Arbeits-Angebote in Psycho-Sozialen Tages-Stätten<br />

Wohn-Angebote in Psycho-Sozialen Wohnhäusern<br />

Gut ausgebildetes Personal unterstützt sie zum Beispiel durch:<br />

Alltags-Angebote, Therapien, Gespräche<br />

Sie sollen dadurch wieder Freude am Leben haben.<br />

Sie sollen sich wieder im Leben zurechtfinden und sich nicht mehr alleine fühlen.<br />

13


Familienberatung und Psychotherapie<br />

Hilfe in der Krise<br />

Die Caritas-Familienberatung und Psychotherapie gibt es<br />

kostenfrei und anonym in fünfzehn Beratungsstellen in allen<br />

Bezirkshauptstädten im Gebiet der Diözese St. Pölten.<br />

„Vor der Coronakrise waren es eher klassische Gründe, aus<br />

denen Familien, Paare oder Einzelpersonen in die Beratung<br />

gekommen sind, wie zum Beispiel Probleme in der Beziehung,<br />

eine bevorstehende Trennung oder Schwierigkeiten mit der<br />

Erziehung der Kinder“, erzählt Sabine Scharbert, Leiterin der<br />

Caritas-Familienberatung und Psychotherapie. Aufgrund der<br />

Pandemie sind weitere Thematiken dazugekommen. „Während<br />

der Lockdowns wurde immer auch telefonische Beratung<br />

und Videoberatung angeboten“, so Sabine Scharbert weiter.<br />

„Jeweils danach ist die Nachfrage, in die Beratung zu kommen,<br />

stark gestiegen. Beziehungsprobleme haben sich aufgrund<br />

des Lockdowns verstärkt, die Situation in den Familien hat sich<br />

zugespitzt, das ist eindeutig zu bemerken“, weiß die Beraterin.<br />

Dazu kommen die Überforderung der Eltern mit Homeschooling<br />

und gleichzeitigem Homeoffice und nur wenige<br />

Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten.<br />

Kinder und Jugendliche leiden zunehmend unter den Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie, unter Konflikten im familiären<br />

Umfeld, beengten Wohnverhältnissen oder Jobverlust der<br />

Eltern. Schulische Routinen fehlen, soziale Kontakte zu Gleichaltrigen<br />

sind stark eingeschränkt und machen damit wichtigen<br />

Austausch und Weiterentwicklung schwer bis unmöglich.<br />

„Hinzu kommt die Tatsache, dass auch Eltern selbst vom Lockdown<br />

betroffen sind. Hier kommt neben der psychischen<br />

Belastung oft noch der wirtschaftliche Druck dazu, wenn die<br />

Eltern etwa von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind<br />

oder wichtige Unterhaltszahlungen plötzlich ausbleiben“,<br />

berichtet Sabine Scharbert.<br />

Ein Teufelskreis beginnt ...<br />

„Bei den Kindern und Jugendlichen häufen sich Depressionen,<br />

Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, Schlafstörungen,<br />

Computersucht, sozialer Rückzug und Aggressivität“, weiß<br />

die Leiterin der Familienberatung und Psychotherapie. So wie<br />

bei der zwölfjährigen Lena. Schon vor der Coronakrise hat<br />

sie sich in Situationen schwergetan, in denen sie unter vielen<br />

Menschen sein musste. Zum Beispiel beim Busfahren oder<br />

in der Klasse, wenn sie vor allen sprechen sollte. Im Lockdown<br />

sind die Schulen geschlossen, Treffen mit Freundinnen<br />

untersagt. „Im ersten Moment bedeutet das für das Mädchen<br />

sogar eine Entlastung, sie muss sich den Situationen, die sie<br />

14


«Psychische Krisen<br />

werden sich durch die<br />

Corona-Pandemie noch<br />

weiter verstärken. Niemand<br />

sollte sich schämen,<br />

bei Problemen zeitnah<br />

eine Beratung in<br />

Anspruch zu nehmen.»<br />

Sabine Scharbert<br />

ängstigen, nicht mehr aussetzen. Nicht<br />

mehr in der Klasse vor allen sprechen,<br />

den Freundinnen nicht mehr absagen“,<br />

erzählt Sabine Scharbert. Doch der<br />

Schein trügt. Es geht mehr und mehr<br />

die Tagesstruktur verloren. Auch in einer<br />

Videokonferenz vor den MitschülerInnen<br />

zu sprechen, erweist sich als große<br />

Belastung. Die Stimmung verschlechtert<br />

sich, es kommt zu Antriebslosigkeit und<br />

Schlafstörungen. Es wird immer schwerer,<br />

den schulischen Anforderungen gerecht<br />

zu werden und dem Unterricht zu<br />

folgen. Der Druck der Eltern steigt. Auf<br />

der einen Seite machen sie sich Sorgen<br />

um ihre Tochter, fühlen sich hilflos und<br />

wissen nicht, wie sie helfen können. Auf<br />

der anderen Seite bauen sie in Bezug<br />

auf die schulischen Belange Druck auf.<br />

Je höher der Druck, umso schwerer fällt<br />

es dem Mädchen, sich den schulischen<br />

Herausforderungen zu stellen. Ein Teufelskreis<br />

beginnt ...<br />

Psychotherapie für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Die Caritas-Familienberatungsstellen<br />

bieten deshalb auch Hilfe in Form von<br />

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche<br />

an. Psychotherapie kann Kinder<br />

und Jugendliche bei gefühlter Hilflosigkeit,<br />

Ängsten und Einsamkeit entlasten<br />

und ein wichtiger Beitrag zur seelischen<br />

Gesundheit sein. Im vergangenen Jahr<br />

haben 121 Kinder und Jugendliche in<br />

mehr als tausend Therapieeinheiten das<br />

Angebot der Caritas-Psychotherapie in<br />

Anspruch genommen. Die Therapie wird<br />

durch die Österreichische Gesundheitskasse<br />

finanziert, die Anfragen sind seit<br />

der Coronakrise stark angestiegen.<br />

„Psychische Krisen werden sich durch<br />

die Corona-Pandemie noch weiter<br />

verstärken“, rechnet Sabine Scharbert<br />

mit einem weiteren Anstieg der Anfragen<br />

in den Beratungsstellen. „Denn viele<br />

Problematiken werden erst aufbrechen,<br />

wenn die vermeintliche Normalität<br />

wieder zurückkehrt. Niemand sollte<br />

sich schämen, bei Problemen zeitnah<br />

eine Beratung in Anspruch zu nehmen.<br />

Gemeinsam formulieren wir Ziele, finden<br />

Lösungen und entwickeln realisierbare<br />

Veränderungsschritte. Vor allem die Außensicht<br />

einer neutralen Person ist in so<br />

einer Konfliktsituation oft wichtig, um die<br />

Probleme aus einer anderen Perspektive<br />

sehen zu können, positive Aspekte zu<br />

finden und Lösungsansätze entwickeln<br />

zu können“, weiß die Beraterin.<br />

9.000 Stunden<br />

Beratungen im Jahr <strong>2020</strong><br />

für Personen in der<br />

Familienberatung und<br />

Psychotherapie<br />

121 Kinder und<br />

Jugendliche<br />

erhielten Psychotherapie<br />

in mehr als<br />

1.000 Therapieeinheiten<br />

805 Stunden<br />

Beratung in der Männerberatung<br />

1.117 Stunden<br />

Antigewaltprogramm für<br />

weggewiesene Männer<br />

802 Stunden<br />

Beratung für Familien bei Gericht<br />

Familienberatung Psychotherapie<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Manchmal kann es in einer Familie große Probleme geben.<br />

Streit, Angst, Einsamkeit oder Gewalt können solche Probleme sein.<br />

In der Corona-Krise haben diese Probleme stark zugenommen.<br />

Familienberaterinnen und Familienberater helfen Lösungen zu finden.<br />

Sie helfen neue Ziele zu setzen und die Situation zu verändern.<br />

Kinder und Jugendliche sind von der Krise besonders betroffen.<br />

Sie können nicht in die Schule gehen oder Freunde treffen.<br />

Dadurch kann zum Beispiel entstehen:<br />

Depressionen, Ess-Störungen, Schlaf-Störungen, Computer-Sucht, Aggressivität<br />

Bei diesen Problemen ist eine Psychotherapie notwendig.<br />

Die Therapie hilft bei psychischen Krisen und Verhaltens-Störungen.<br />

Die Therapie hat das Ziel, bestehende Symptome zu heilen und zu lindern.<br />

15


Menschen in Not<br />

„Ich gebe nicht auf”<br />

Ende des Jahres <strong>2020</strong> wurden neben den bestehenden Sozialmärkten in<br />

Krems, Zwettl und Schrems noch zwei weitere Sozialmärkte in Gföhl und<br />

Gars eröffnet. Mit den somas wird versucht, zusätzlich zur Caritas-Sozialberatung<br />

und zu den carlas in Krems und Vitis armutsbetroffene Menschen mit<br />

geringem Einkommen in der Region Waldviertel zu unterstützen.<br />

Michaela Hofmann lebt seit dem Tod ihres zweiten Mannes<br />

2015 im Waldviertel in der Nähe von Zwettl. Einmal die Woche<br />

kommt sie in den soma nach Zwettl zum Einkaufen, denn<br />

mehr als die Notstandshilfe bleibt ihr monatlich nicht zum<br />

Leben. Im soma einkaufen dürfen Menschen, die ein geringes<br />

Einkommen haben, die armutsgefährdet sind bzw. unter der<br />

Armutsgrenze leben. Ein Einkaufspass berechtigt zum Einkauf<br />

in Haushaltsmengen. Kurz vor dem Haltbarkeitsdatum<br />

stehende oder aus Überproduktion stammende Waren sowie<br />

jene Produkte, die Transportschäden aufweisen, jedoch voll<br />

verzehrtauglich sind, werden zu geringen Preisen im soma<br />

angeboten. „Diese Umverteilung und die nachhaltige Verwendung<br />

wertvoller Ressourcen bietet monatlich mehr als 2.000<br />

Menschen in den somas im Waldviertel die Möglichkeit, Dinge<br />

des täglichen Bedarfs zu einem niedrigen Preis zu kaufen“,<br />

betont Beate Stinauer, Leiterin des soma in Zwettl.<br />

Gesundheitlich geht es Frau Hofmann nicht allzu gut, sie leidet<br />

nach Gewalterfahrungen in der ersten Ehe an einer posttraumatischen<br />

Belastungsstörung und Fibromyalgie, einem<br />

schweren chronischen Schmerzsyndrom, und war aus diesem<br />

Grund auch immer wieder in längerer stationärer Behandlung.<br />

Seit einiger Zeit sucht die 55-Jährige wieder dringend nach<br />

Arbeit. Sie ist ausgebildete Diplomkrankenpflegerin für allgemeine<br />

Gesundheits- und Krankenpflege sowie für Kinder und<br />

Jugendkrankenpflege. Bis zur Geburt ihrer vier Töchter hat sie<br />

als Krankenpflegerin im Wiener AKH gearbeitet.<br />

Aufs Abstellgleis geschoben<br />

Während der Zeit zu Hause bei den Kindern hat sie zusätzlich<br />

eine Ausbildung zur evangelischen Religionslehrerin gemacht<br />

und diesen Beruf als Landeslehrerin auch 15 Jahre lang ausgeübt.<br />

2016 wurde ihr nach einem Jahr Krankenstand gekündigt.<br />

„An den Ausbildungen sollte es ja eigentlich nicht scheitern.<br />

Dennoch ist es für mich aus gesundheitlichen Gründen<br />

16


«Die Situation durch die<br />

Coronakrise hat die Lage<br />

auch nicht unbedingt<br />

verbessert. Da fühlt man<br />

sich schon aufs Abstellgleis<br />

geschoben, wenn man<br />

einfach keine Chance<br />

bekommt.»<br />

Michaela Hofmann<br />

schwierig einen geeigneten Job zu<br />

finden. Die Situation durch die Coronakrise<br />

hat die Lage auch nicht unbedingt<br />

verbessert. Da fühlt man sich schon<br />

aufs Abstellgleis geschoben, wenn<br />

man einfach keine Chance bekommt“,<br />

weiß Michaela Hofmann aus Erfahrung.<br />

Dennoch gibt sich die ehemalige Krankenschwester<br />

und Lehrerin kämpferisch<br />

und motiviert: „Ich gebe auf keinen Fall<br />

auf. Irgendeinen Job muss es ja auch für<br />

mich geben und wenn ich beim Bürgermeister<br />

nachfrage. Vielleicht wird es ja<br />

auch nach Corona besser.“ Mittlerweile<br />

ist auch die Caritas- Arbeitsassistenz in<br />

Aktion getreten, um Michaela Hofmann<br />

bei der Arbeitssuche zu unterstützen.<br />

Auch bei der Caritas-Sozialberatung.<br />

Nothilfe hat sie sich schon gemeldet, um<br />

weitere Unterstützungsmöglichkeiten in<br />

Zukunft für sie abzuklären. „Einmal in der<br />

Woche komme ich in den soma Zwettl,<br />

um Lebensmittel einzukaufen. Ich überlege<br />

mir halt nicht, diese Gerichte möchte<br />

ich essen, und danach kaufe ich ein.<br />

Sondern umgekehrt, ich koche mit dem,<br />

was es im soma gerade gibt. Da ich<br />

allein lebe, komme ich so ganz gut über<br />

die Runden“, erzählt Michaela Hofmann.<br />

„Gott sei Dank waren die somas auch<br />

während der Lockdowns immer geöffnet.<br />

Ich hätte sonst nicht gewusst, wo ich<br />

meine Lebensmittel herbekomme.“<br />

Allerdings will Frau Hofmann auch nicht<br />

alles nur negativ sehen. Ihre vier Töchter<br />

sind heute erwachsen, haben selbst<br />

Kinder und es geht ihnen gut. „Was nach<br />

den Erfahrungen in meiner ersten Ehe<br />

auch nicht ganz einfach war“, betont<br />

sie. Dennoch, es ist alles gut gegangen.<br />

„Dafür, dass es den soma in Zwettl gibt,<br />

bin ich wirklich dankbar, da ich eben nur<br />

ein geringes Einkommen habe.”<br />

10.224 Kontakte<br />

gab es in der Sozialberatung.<br />

Nothilfe sowie der sozialen<br />

Rechtsberatung. In Summe wurden<br />

404.105 Euro an Unterstützungsleistungen<br />

für akute Notsituationen<br />

in Form von Gutscheinen, Mietzuschuss<br />

oder Energiekostenübernahme<br />

geleistet.<br />

79 Haushalte<br />

wurden zur Wohnungssicherung<br />

kostenlos beraten, davon konnten<br />

65 Wohnungen gesichert werden.<br />

Rund 2.500 Personen<br />

können mit einem Einkaufspass<br />

in 5 Sozialmärkten in Krems, Zwettl,<br />

Schrems, Gföhl und<br />

Gars einkaufen.<br />

Menschen in Not<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Die Sozialberatung bietet Unterstützung für Menschen in einer Notlage.<br />

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Caritas beraten Menschen.<br />

Damit sich ihre Notlage verbessert.<br />

Diese Menschen können manchmal auch durch Geld unterstützt werden.<br />

Zum Beispiel: Die Strom-Rechnung wird bezahlt. Die Heiz-Rechnung wird bezahlt.<br />

Im Sozial-Markt können Menschen einkaufen,<br />

die nur sehr wenig Geld haben.<br />

Hier gibt es sehr günstige Lebensmittel.<br />

Diese Lebensmittel haben das Ablaufdatum überschritten.<br />

Sie sind aber noch frisch und schmecken gut.<br />

In einem Supermarkt dürfen diese Lebensmittel nicht mehr verkauft werden.<br />

17


18


PfarrCaritas<br />

Den Menschen<br />

begegnen<br />

Anton Hiesleitner ist seit seiner Pensionierung<br />

vor zehn Jahren Pfarrgemeinderat<br />

und Verantwortlicher für die PfarrCaritas<br />

in seiner Pfarre Euratsfeld.<br />

35 Jahre hat er unter anderem beim ÖAMTC als Pannenhelfer<br />

gearbeitet, das Helfen und Auf-andere-Zugehen liegt ihm also<br />

schon im Blut. Seine Motivation ist unkompliziert, dafür aber<br />

umso effektiver: Man muss sich nur eine Frage stellen:<br />

Wie geht es den Menschen da draußen? Um das zu erfahren,<br />

muss man ihnen begegnen.<br />

„In unserer Gemeinde gibt es 57 Haussammlerinnen und Haussammler<br />

bei 1.700 Einwohnerinnen und Einwohnern. Da bin ich<br />

wirklich sehr zufrieden, es läuft recht gut bei uns in Euratsfeld,<br />

5.000 Euro an Spenden konnten wir 2019 sammeln“, berichtet<br />

er stolz. „Problematisch ist es allerdings dort, wo neue Wohnblöcke<br />

oder Reihenhäuser entstehen. Unter den Zugezogenen<br />

finde ich leider nur wenige, die haussammlen gehen möchten,<br />

die Leute dort sind auch viel weniger zu Hause“, weiß er aus<br />

Gesprächen.<br />

Dennoch gibt es zurzeit genügend Haussammlerinnen und<br />

Haussammler. Besonders hebt Anton Hiesberger die gemeinsamen<br />

Treffen für HaussammlerInnen hervor, bei denen über<br />

die Spendenprojekte der Caritas gesprochen wird: „Regelmäßige<br />

Treffen der Haussammler und Haussammlerinnen sind sehr<br />

wichtig, um sich auszutauschen und Probleme zu besprechen.<br />

Es ist außerdem wichtig, dass man genau erklärt, wofür die<br />

Spenden eingesetzt werden, je konkreter, umso besser.<br />

Je allgemeiner und breiter die Informationen, desto weniger<br />

spenden die Menschen“, erzählt der umtriebige und sympathische<br />

Pensionist. Selbstverständlich bespricht er als Verantwortlicher<br />

der PfarrCaritas auch immer mit den Sammlerinnen<br />

und Sammlern die Caritas-Projekte, damit diese bei Fragen<br />

gerüstet sind.<br />

19


„Wenn jemand Probleme beim Haussammeln mit Spender-<br />

Innen hat, bei Vorwürfen oder gar Beschimpfungen sage ich<br />

immer, sie sollen auf mich verweisen, ich rede dann mit den<br />

Leuten.“<br />

Und dann kam Corona<br />

Für den Start der Haussammlung <strong>2020</strong> war die Pfarre Euratsfeld<br />

schon sehr gut vorbereitet. Doch dann kam Corona.<br />

Die coronabedingte Ausnahmesituation in Österreich hat die<br />

Caritas bei der Haussammlung in zweierlei Hinsicht auf die<br />

Probe gestellt: Einerseits sind dadurch Tausende Menschen in<br />

Niederösterreich unverschuldet in Not gekommen und haben<br />

Unterstützung durch Spenden gebraucht; andererseits war die<br />

Haussammlung in ihrer gewohnten Form – nämlich im persönlichen<br />

Kontakt an der Haustür – nicht durchführbar. Rund 4.000<br />

ehrenamtliche Haussammlerinnen und Haussammler gehen<br />

normalerweise Jahr für Jahr im Juni in der Diözese St. Pölten<br />

«Beim Haussammeln kommt<br />

man zu den Menschen nach<br />

Hause. Bei den Begegnungen<br />

sieht man, wenn es Menschen<br />

schlecht geht. Es sind aber<br />

nicht nur finanzielle Nöte, die<br />

man wahrnimmt, sondern viel<br />

öfter seelische Probleme.»<br />

Anton Hiesleitner<br />

von Haus zu Haus, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln.<br />

<strong>2020</strong> ist die Haussammlung coronabedingt schließlich<br />

mit der Post oder als Beilage in NÖN und der Kirchenzeitung<br />

Kirche bunt zu den Spenderinnen und Spendern gekommen.<br />

Das Ergebnis war dennoch überwältigend, 515.820 Euro wurden<br />

für die Haussammlung gespendet.<br />

Wie hat Anton Hiesleitner diese Zeit erlebt und wie sind die<br />

Haussammlerinnen und Haussammler mit der Situation umgegangen?<br />

„Die Haussammlerinnen und Haussammler waren am<br />

Beginn des Lockdowns schon besorgt und haben immer wieder<br />

nachgefragt, ob es denn jetzt was wird mit der Haussammlung.<br />

Anfangs hatten wir auch noch keine Informationen, wir<br />

wussten nicht wie es wirklich werden wird“, erinnert sich Anton<br />

Hiesleitner. Schnell war jedoch klar, dass die Haussammlung in<br />

üblicher Weise von Tür zu Tür nicht stattfinden kann, sondern<br />

dass es Erlagscheine für die Sammlung geben wird. „So haben<br />

wir das dann auch an die Sammlerinnen und Sammler kommuniziert.<br />

Es war sofort Verständnis für die Situation da. Viele<br />

SammlerInnen waren auch erleichtert, da sie Angst hatten und<br />

in einem Alter sind, in dem sie selbst zur Risikogruppe gehören.<br />

Wir haben aber gleich auch dazugesagt, dass es im Jahr<br />

darauf, also 2021, wieder eine normale Haussammlung geben<br />

soll“, so Anton Hiesleitner weiter.<br />

Nach dem Lockdown im Frühjahr <strong>2020</strong> war die Situation in<br />

der Pfarre wieder entspannter, Messen fanden wieder mit dem<br />

gebotenen Mindestabstand statt. „Die EuratsfelderInnen haben<br />

das gut angenommen. Da ist uns im Zusammenhang mit der<br />

Haussammlung die Idee gekommen, in der Kirche eine eigene<br />

Spendenbox für die Haussammlung aufzustellen“, berichtet Anton<br />

Hiesleitner. Ältere Leute, die nicht so gerne mit Erlagschein<br />

20


einzahlen und sich sonst das Geld meist<br />

schon beiseitegelegt haben, hatten so<br />

die Möglichkeit, direkt zu spenden. „Zu<br />

Beginn des Lockdowns gab es auch die<br />

Befürchtung, dass allein lebende Menschen<br />

vielleicht Probleme wegen der Einsamkeit<br />

bekommen könnten. Wir haben<br />

sogar extra dazu aufgerufen, dass sich<br />

diese Personen melden können. Zum<br />

Glück ist es in den ländlichen Gemeinden<br />

aber doch noch so, dass sich durch<br />

Nachbarschaftshilfe und Familie diese<br />

Situationen nicht ergeben haben. Auch<br />

die allein lebenden Menschen bekamen<br />

immer Besuch aus dem Ort, und dann<br />

hat man eben über den Zaun oder übers<br />

offene Fenster miteinander geredet“,<br />

weiß Anton Hiesleitner. „Ich hoffe sehr,<br />

dass es 2021 wieder eine herkömmliche<br />

Haussammlung von Tür zu Tür gibt. Denn<br />

beim Haussammeln kommt man zu den<br />

Menschen nach Hause“, wünscht sich<br />

Anton Hiesleitner.<br />

Bei den Begegnungen sieht man, wenn<br />

es Menschen schlecht geht. Es sind<br />

aber nicht nur finanzielle Nöte, die man<br />

wahrnimmt, sondern viel öfter seelische<br />

Probleme. „Die SammlerInnen sagen<br />

mir auch, wenn sie etwas wahrnehmen.<br />

Deshalb ist die Caritas- Haussammlung<br />

für mich so wichtig. Denn sonst würde<br />

es auch diese Begegnungen nicht mehr<br />

geben“, betont Anton Hiesleitner.<br />

515.820 Euro<br />

wurden für die Haussammlung<br />

<strong>2020</strong> mithilfe von Erlagscheinen in<br />

Zeitungen und per Post gespendet.<br />

Die klassische Sammlung an der<br />

Haustür konnte coronabedingt<br />

nicht stattfinden.<br />

75 Pfarren<br />

konnten mit dem Projekt „Schritte<br />

der Hoffnung“ in einer besonders<br />

herausfordernden Zeit der Verunsicherung<br />

stärkende und hoffnungsvolle<br />

Impulse setzen. Ein Rundgang<br />

mit 6 Stationen in der Kirche<br />

gab Gelegenheit, bewusst innezuhalten,<br />

Kraft zu schöpfen, Danke zu<br />

sagen und den Blick wieder in die<br />

Zukunft zu richten.<br />

Pfarr-Caritas<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Für die Pfarr-Caritas arbeiten Frauen und Männer in den Pfarren.<br />

Sie setzen sich für die Menschen in ihrem Wohnort ein.<br />

Zum Beispiel: für arme Menschen, für einsame Menschen, für alte Menschen<br />

Sie arbeiten freiwillig in den Pfarren.<br />

Freiwillig heißt, sie verlangen kein Geld für ihre Arbeit.<br />

Die Freiwilligen machen 1 Mal im Jahr eine Haus-Sammlung.<br />

Sie gehen dabei in den Pfarren von Haus zu Haus und führen viele Gespräche.<br />

Sie sammeln Geld für Menschen in Niederösterreich, die Hilfe brauchen.<br />

Wegen Corona war die Haus-Sammlung <strong>2020</strong> in dieser Form nicht möglich.<br />

Geld wurde deshalb mit Erlagscheinen oder Spendenboxen gesammelt.<br />

Die Freiwilligen hoffen, bald wieder persönlich zu den Menschen gehen zu können.<br />

21


Betreuen und Pflegen zu Hause<br />

Pflege unter<br />

erschwerten Bedingungen<br />

<strong>2020</strong> war durch die Coronakrise ein herausforderndes Jahr in der<br />

Pflege. Aber trotz der zusätzlichen Belastung durch Schutzausrüstung<br />

und einer phasenweise angespannten Personalsituation bei Quarantäne<br />

von Pflegekräften haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

hervorragende Arbeit geleistet und vollen Einsatz gezeigt.<br />

Am 9. März <strong>2020</strong> hat Gerlinde Resl die Sozialstation Scheibbs<br />

als Einsatzleiterin übernommen, am 13. März folgte der harte<br />

Lockdown. „Das war momentan für alle schon ein großer<br />

Schock. Gott sei Dank habe ich alle Mitarbeiterinnen zu diesem<br />

Zeitpunkt schon gut gekannt, das hat die schwierige Situation,<br />

die nun auf uns zukam etwas erleichtert“, erzählt die Sozialstationsleiterin.<br />

„Wir haben die Kundinnen und Kunden durchtelefoniert<br />

und nicht unbedingt notwendige Pflegebesuche abgesagt.<br />

Es gab in diesem Moment noch keine Erfahrungen mit der<br />

Krankheit und dem Virus, kaum Schutzausrüstung und Mund-<br />

Nasen-Schutzmasken, keine Schnelltests, nichts was jetzt<br />

mittlerweile selbstverständlich ist. Das hat schon große Angst<br />

ausgelöst“, erinnert sich die Sozialstationsleiterin an die<br />

Situation im März letzten Jahres. „Die Kundinnen und Kunden<br />

haben im ersten Moment auch nicht verstanden, was überhaupt<br />

los ist. Erst durch die anhaltende Information im Fernsehen<br />

und durch die Übertragung der Pressekonferenzen ist der<br />

Ernst der Lage bewusst geworden.“<br />

Viele Mitarbeiterinnen haben am Anfang befürchtet, sie könnten<br />

das Virus übertragen, die alten pflegebedürftigen Menschen<br />

anstecken oder auch selbst angesteckt werden. „Da am<br />

Anfang keine Schutzmasken erhältlich waren, haben wir in der<br />

Sozialstation begonnen, Mund-Nasen-Schutzmasken selbst zu<br />

nähen. Auch in der Caritas in St. Pölten gab es Maskennähaktionen,<br />

sodass wir alle Mitarbeiterinnen mehrfach mit selbst<br />

genähtem Mund-Nasen-Schutz ausstatten konnten“, berichtet<br />

Gerlinde Resl. „Im Laufe der Zeit gab es dann Gott sei Dank<br />

ausreichend Schutzausrüstung, denn wir haben die Pflege<br />

22


auch bei coronapositiven hochbetagten<br />

Menschen weiter durchgeführt. Das<br />

war schon eine hohe Arbeitsbelastung<br />

und damals in der Hauskrankenpflege<br />

unter diesen Bedingungen keine<br />

Selbstverständlichkeit, denn in manchen<br />

Haushalten waren auch alle Angehörigen<br />

erkrankt. Die Angst, sich selbst<br />

anzustecken, war also immer präsent“,<br />

so die 46-Jährige. „Ich weiß noch, dass<br />

ich nach solchen Einsätzen zu Hause<br />

sofort in der Waschküche meine<br />

«Das Scheibbser Team ist<br />

durch die Krise enger<br />

zusammengewachsen.<br />

Ich bin sehr stolz auf meine<br />

Mitarbeiterinnen, denn als<br />

Einsatzleiterin bin ich immer<br />

nur so gut wie mein Team.»<br />

Gerlinde Resl<br />

Dienstkleidung in die Wäsche gegeben,<br />

mich gewaschen und erst dann das<br />

Haus betreten habe. Überhaupt haben<br />

sich die Grenzen zwischen Berufs- und<br />

Privatleben verschoben“, weiß Gerlinde<br />

Resl. „Denn plötzlich wurde auch allen<br />

Mitarbeiterinnen bewusst, dass sich das<br />

Verhalten im Privatleben auch im Berufsleben<br />

auswirken wird. Je mehr Menschen<br />

ich im Privatleben treffe und je<br />

mehr sich das potentielle Ansteckungsrisiko<br />

erhöht, umso eher könnte sich<br />

das auch im Berufsleben auswirken,<br />

besonders in der Pflege ist das fatal und<br />

eine hohe psychische Belastung. Dazu<br />

kam noch, dass auch keine Dienstbesprechungen<br />

oder Begegnungen in der<br />

Sozialstation stattfinden konnten, der<br />

Austausch, das Miteinander hat sehr<br />

gefehlt.“<br />

Auch privat war diese Situation für Gerlinde<br />

Resl eine Herausforderung, denn<br />

als siebenfache Mutter hat sie immer<br />

einiges um die Ohren. Die Kinder der<br />

46-Jährigen sind im Alter von acht bis 26<br />

Jahren, fünf davon leben noch zu Hause.<br />

„Ich kann nicht alles allein machen. Da<br />

muss schon jede und jeder seinen Teil<br />

dazu beitragen und Aufgaben übernehmen,<br />

damit das Zusammenleben auch in<br />

Zeiten von Homeoffice und Homeschooling<br />

gut funktioniert“, berichtet<br />

sie aus Erfahrung. Dass sie gleichzeitig<br />

auch noch ihren Job so gut managen<br />

kann, hat sich im Laufe der Jahre ergeben.<br />

„Ich habe nach dem fünften Kind<br />

wieder zehn Stunden in der Pflege zu<br />

arbeiten begonnen und bin dann immer<br />

weiter hineingewachsen, habe mehr<br />

Stunden gearbeitet. Dann war die Möglichkeit<br />

da, die Einsatzleitung zu übernehmen,<br />

und es funktioniert sehr gut. Die<br />

Arbeit macht mir sehr großen Spaß.“<br />

Die Arbeitsbedingungen, die Erfahrungen<br />

mit der Krankheit und dem<br />

Virus haben sich im Laufe des Jahres<br />

verändert. „Wir wissen, wie wir uns gut<br />

schützen können, wie wir mit der Situation<br />

umgehen müssen“, weiß Gerlinde<br />

Resl. Auch wenn das Tragen der FFP2-<br />

Maske anstrengend ist, ist die Sozialstationsleiterin<br />

von der Notwendigkeit der<br />

Schutzmaßnahmen absolut überzeugt.<br />

„Ich hatte Kontakt zu coronapositiven<br />

Menschen und habe mich bisher nicht<br />

angesteckt. Genauso wichtig ist der<br />

verpflichtende wöchentliche Corona-<br />

Schnelltest in der Sozialstation, um<br />

möglichst sicher zu sein.“ Mittlerweile<br />

konnten sich auch alle Mitarbeiterinnen,<br />

die das wollten, zwei Mal gegen Corona<br />

impfen lassen. Je mehr MitarbeiterInnen<br />

durch eine Impfung vor einer Erkrankung<br />

geschützt sind, desto geringer ist das<br />

Risiko von Ausfällen. „Vor allem bedeutet<br />

es auch wieder ein Stück mehr Sicherheit<br />

im Beruf und für uns alle hoffentlich bald<br />

wieder ein Stück mehr Normalität und<br />

mehr Kontakte. Denn danach sehnen<br />

wir uns alle sehr“, betont Gerlinde Resl<br />

abschließend.<br />

679.518 Einsatzstunden<br />

für 4.174 KundInnen in<br />

35 Sozialstationen im Bereich<br />

Betreuen und Pflegen zu Hause<br />

151 BewohnerInnen<br />

im Pflegeheim Haus St. Elisabeth in<br />

St. Pölten, 58 BewohnerInnen im<br />

Rahmen der Übergangspflege<br />

50.786 warme Mahlzeiten<br />

für 337 KundInnen bei Essen auf Rädern<br />

291 Beratungen<br />

durch die Kompetenzstelle Demenz<br />

130 ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen<br />

des Mobilen Hospizdienstes begleiteten<br />

in 7.678 Einsatzstunden 284 Menschen<br />

in der letzten Lebensphase.<br />

Betreuen und Pflegen zu Hause<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Die Caritas pflegt und betreut alte und kranke Menschen zu Hause.<br />

Ausgebildete Pflege-Personen unterstützen die alten Menschen.<br />

Bei allem, was sie für ihre Gesundheit brauchen.<br />

Zum Beispiel: bei der Wund-Versorgung, beim Essen,<br />

beim Anziehen, bei der Körper-Pflege, beim Einnehmen von Medikamenten<br />

Auch in der Corona-Krise wurden die Menschen weiter zu Hause betreut.<br />

Immer mehr Menschen brauchen Pflege.<br />

Deshalb werden mehr Pflege-Personen gebraucht.<br />

Die Caritas sucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

für den Bereich Betreuen und Pflegen.<br />

23


Familienhilfe PLus<br />

Gemeinsam gelingt Großes<br />

Mit Unterstützung der Familienhilfe PLus ist es Mirabela Ivan gelungen, in<br />

Österreich Fuß zu fassen, hier eine Pflegeausbildung zu absolvieren und<br />

nun als Heimhilfe fix zum Team der Sozialstation Grafenschlag zu gehören.<br />

Ursprünglich wollte Mirabela Ivan an den St. Pöltner Caritasdirektor<br />

einen Brief schreiben, um ihre Geschichte zu erzählen<br />

und um sich für die Hilfe und Unterstützung der Caritas in der<br />

schwierigsten Zeit ihres Lebens zu bedanken. Doch dann hat<br />

sie sich entschlossen, ihre Geschichte öffentlich zu erzählen,<br />

um anderen Menschen Mut zu machen, dass man es schaffen<br />

kann, auch wenn man zuerst denkt, vor dem Nichts zu stehen.<br />

Mirabela Ivan kommt ursprünglich aus Rumänien, dort hat sie<br />

eine Pflegeausbildung absolviert. Um Geld zu verdienen und<br />

sich und ihre zwei Kinder über Wasser halten zu können, ist<br />

sie vor vier Jahren als 24-Stunden-Personenbetreuerin nach<br />

Österreich ins Waldviertel gekommen. Die Tätigkeit als Personenbetreuerin<br />

hat sie voll ausgefüllt: „Ich wusste, dass ich<br />

diese Arbeit auf jeden Fall weitermachen möchte. Aber einen<br />

Monat hier und dann wieder einen Monat in Rumänien, das<br />

konnte ich nicht mehr. Ich habe es nicht mehr geschafft, meine<br />

zwei Söhne zurückzulassen, ich wollte sie hier bei mir haben,<br />

um ihnen ein besseres Leben bieten zu können“, erinnert sich<br />

Mirabela Ivan an diese schwierige Zeit. Also hat sie versucht,<br />

für sich und ihre zwei Kinder im Waldviertel eine Wohnung zu<br />

finden. „Es war zwei Wochen vor Schulbeginn und ich wusste<br />

noch nicht, wo ich mit meinen Kindern unterkommen kann,<br />

wie ich sie in der Schule anmelde, wie ich Geld für die Miete<br />

und die Kaution oder Möbel aufbringen soll“, so Mirabela Ivan.<br />

Die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft ist auf die<br />

Situation aufmerksam geworden und hat die Familienhilfe PLus<br />

der Caritas hinzugezogen. Die Familienhilfe PLus hilft Familien<br />

in schwierigen Lebenssituationen und wird von der niederösterreichische<br />

Kinder- und Jugendhilfe beauftragt. Für sechs<br />

Monate kommt eine Familienhelferin in die Familie und wird oft<br />

zu einer sehr wichtigen und zentralen Bezugsperson. „Schritt<br />

für Schritt wird an den Problemen gearbeitet und es werden<br />

konkrete Ziele gesetzt, um aus dieser schwierigen Situation<br />

herauszukommen“, erzählt Familienhelferin Renate Meyerhofer,<br />

die damals Mirabela Ivan und ihre Kinder betreut hat.<br />

Ausbildung zur Heimhilfe<br />

Mirabela Ivan konnte sich zwar gut auf Deutsch verständigen,<br />

doch um einen fixen Job in ihrem Lieblingsberuf, in der Pflege,<br />

zu bekommen, entschloss sie sich, hier in Österreich noch<br />

einmal eine Ausbildung zur Heimhilfe in der Pflege zu absol-<br />

24


vieren. Gleichzeitig besuchte sie einen<br />

Deutschkurs, um die Sprache weiter zu<br />

verbessern und um auch pflegerisches<br />

und medizinisches Fachvokabular<br />

besser zu verstehen. „Ich wollte es unbedingt<br />

schaffen, hier in Österreich mit<br />

meinen zwei Kindern Fuß zu fassen und<br />

hierbleiben zu können. Ich habe früher<br />

auch schon einmal fünf Jahre in Spanien<br />

gelebt. Aber diese Sicherheit für mich als<br />

Frau und eine Zukunft für meine Kinder<br />

habe ich nur hier gespürt. Wir fühlen uns<br />

sehr wohl hier. Meine Kinder sprechen<br />

«Ich wollte es unbedingt<br />

schaffen, hier in Österreich<br />

mit meinen zwei Kindern<br />

Fuß zu fassen und<br />

hierbleiben zu können.»<br />

Mirabela Ivan<br />

mittlerweile perfekt Deutsch. Woanders<br />

zu leben oder nach Rumänien zurückzugehen,<br />

ist auch für sie nicht mehr vorstellbar.<br />

Mirabela Ivans Söhne sind gut<br />

integriert. Der achtjährige Alex geht in<br />

die Volksschule und hat gute Noten, der<br />

17-jährige Christian macht eine Lehre bei<br />

einem Bauunternehmen im Waldviertel.<br />

Bei der Lehrstellensuche wurde er auch<br />

vom Jugendcoaching der Beruflichen<br />

Integration der Caritas unterstützt.<br />

Familienhelferin Renate Meyerhofer war<br />

in all dieser Zeit Mirabela Ivans größte<br />

Stütze. „Renate hat mich immer wieder<br />

motiviert weiterzumachen, hat mir beim<br />

Deutschlernen geholfen und mir die<br />

pflegerischen Fachbegriffe erklärt. Sie<br />

hat sich meine Sorgen, Nöte und Ängste<br />

angehört, mich mit den Kindern in der<br />

Schule unterstützt und zum Arzt begleitet“,<br />

erinnert sie sich.<br />

„Dass ich selbst unter anderem auch eine<br />

Ausbildung zur Pflegeassistentin absolviert<br />

habe, hat mir in dieser Situation<br />

mit Mirabela sehr geholfen“, betont die<br />

Familienhelferin. „Da konnte ich sie beim<br />

Lernen wirklich unterstützen. Und es hat<br />

alles super geklappt. Auch im Rahmen<br />

ihrer Praktikumsplätze wurde Mirabela<br />

immer für ihre Arbeit mit pflegebedürftigen<br />

Menschen und ihr positives Engagement<br />

gelobt.“<br />

Fixer Job bei der Caritas<br />

Im März 2019 konnte Mirabela Ivan ihre<br />

Ausbildung zur Heimhelferin positiv abschließen.<br />

Ein fixer Job bei der Mobilen<br />

Hauskrankenpflege der Caritas war kein<br />

Problem, denn Pflegekräfte werden jederzeit<br />

dringend gesucht. Seit fast zwei<br />

Jahren arbeitet Mirabela Ivan nun schon<br />

in der Caritas-Sozialstation Grafenschlag<br />

für Betreuen und Pflegen zu Hause und<br />

ist stolz, Mitglied des Pflegeteams zu<br />

sein. „Das Pflegeteam ist für mich wie<br />

eine zweite Familie. Gerade auch in<br />

der Zeit des Corona-Lockdowns habe<br />

ich gesehen, wie wichtig unser Job ist<br />

und wie sehr es mich bereichert, alten<br />

Menschen helfen zu können. Ich bin sehr<br />

glücklich mit meiner Arbeit und darüber,<br />

es bis hierher geschafft zu haben“, freut<br />

sich Mirabela Ivan. „Die Caritas hat mich<br />

auf diesem Weg begleitet, dafür bin ich<br />

sehr dankbar.“<br />

51 Frauen und Kinder<br />

erfuhren Geborgenheit und Begleitung<br />

im Mutter-Kind-Haus.<br />

14.299 Einsatzstunden<br />

für 122 Familien im Rahmen<br />

der Familienhilfe<br />

73 betreute Familien<br />

mit 11.541 Einsatzstunden<br />

praktischer Lebensunterstützung<br />

durch Familienhilfe PLus<br />

347 Kinder<br />

wurden von 67 Tagesmüttern und<br />

Mobilen Mamis betreut.<br />

122 Kinder<br />

erhielten Lernbegleitung<br />

in 4 Lerncafés.<br />

Familien-Hilfe PLus<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Die Familien-Hilfe PLus hilft Familien mit Kindern in schwierigen Situationen.<br />

Damit die Familien ihr Leben gut schaffen können.<br />

Eine Familien-Helferin kommt in die Familie.<br />

Und unterstützt die Familie ein halbes Jahr lang.<br />

Eine Familien-Helferin bei der Caritas ist Renate Meyerhofer.<br />

Sie hat Mirabela Ivan bei verschiedenen Dingen unterstützt:<br />

• beim Erziehen der Kinder.<br />

Zum Beispiel: Sie spielt mit den Kindern, hilft bei Schul-Aufgaben.<br />

• bei der Ausbildung zur Heimhilfe.<br />

Zum Beispiel: Sie erklärt Fachbegriffe. Hilft beim Deutschlernen.<br />

• Sie zeigt, wie man einen Haushalt führt, das Geld einteilt.<br />

• Sie untertützt beim Umgang mit Behörden.<br />

25


Menschen mit Behinderungen<br />

Teil der Gesellschaft sein<br />

Die Caritas St. Pölten betreut und begleitet in 15 Werkstätten,17 Wohnhäusern,<br />

in teilbetreuten und begleiteten Wohngemeinschaften, mit der<br />

Wohnassistenz, in Recyclingbetrieben und in carlas (Secondhand-<br />

Läden) rund 1.000 Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung.<br />

Seit 45 Jahren bemühen sich Betreuer und Betreuerinnen dabei<br />

um eine wertschätzende Atmosphäre und darum, Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen. Sie versuchen, die Bedürfnisse der<br />

Menschen mit Beeinträchtigung zu verstehen, und begleiten sie<br />

auf ihrem Weg. Einer von ihnen ist Robert Kastner. Der 47-Jährige<br />

arbeitet seit 1994 in der Caritas-Werkstatt in Gföhl und fühlt<br />

sich hier außerordentlich wohl. Jeden Tag kommt er mit dem<br />

Fahrtendienst aus dem zehn Kilometer entfernten Ort Eisengraben,<br />

wo er mit seinen Eltern und Geschwistern lebt. Seine große<br />

Leidenschaft gilt dem Malen. „In einem großen, hellen Arbeitsraum<br />

hat Robert Kastner seinen eigenen Bereich, wo seine Bilder<br />

entstehen. Er arbeitet auch für KundInnen auf Auftrag, wenn<br />

bestimmte Landschafts- oder Naturmotive nachgefragt werden“,<br />

erzählt Betreuerin Michaela Aschauer.<br />

„Früher habe ich auch verschiedenste Dekoartikel für Haus und<br />

Garten bemalt, aber das hat man heute nicht mehr so. Aber die<br />

Bilder gehen sehr gut, deshalb habe ich mich darauf verlegt“,<br />

weiß Robert Kastner. Zu malen begonnen hat der Waldviertler<br />

schon in seiner Kindheit, das Talent wurde ihm also bereits in<br />

die Wiege gelegt. „Einige meiner Bilder zeigen Fantasiewelten,<br />

die ich mir bis in das kleinste Detail ausdenke“, so Robert<br />

Kastner. Aber auch exotische Tiere, afrikanische Landschaften<br />

oder nordamerikanische Nationalparks sind auf seinen Bildern<br />

zu sehen. Selbst den bunten New Yorker Times Square mit den<br />

vielen gelben Taxis hat er schon künstlerisch umgesetzt.<br />

Ein Höhepunkt des letzten Jahres war für Robert Kastner die<br />

Teilnahme an einem künstlerischen Wettbewerb der Initiative<br />

„VOI fesch“. Diese verfolgt das Ziel, das künstlerische Potenzial<br />

von Menschen mit Behinderungen sichtbar zu machen und<br />

zu fördern. Dafür wurde der „VOI fesch Kunstpreis“ ins Leben<br />

gerufen. Eine sehr gute Möglichkeit, das kreative Potenzial von<br />

KünstlerInnen mit Behinderungen einer großen Öffentlichkeit zu<br />

zeigen. Gemeinsam mit seiner Betreuerin Michaela Aschauer<br />

hat Robert Kastner die Bilder „Traumwelten“ und „Herbststurm“<br />

ausgewählt und für den Kunstpreis eingereicht.<br />

„Herbststurm” frischt auf<br />

Eine Jury hat die besten 15 Kunstwerke ausgewählt, die nun<br />

die ansonsten farblosen Seitenflächen von Sattelschleppern<br />

zieren. Robert Kastner konnte in der Gesamtwertung den<br />

ausgezeichneten zweiten Platz erreichen. Sein Kunstwerk<br />

„Herbststurm“ wurde dank des Unternehmens Müller Transporte<br />

auf einem Sattelschlepper verwirklicht, der Tiefkühlwaren durch<br />

Österreich transportiert. „Ich bin einfach nur sprachlos, das ist<br />

wunderschön. Ich hätte nicht geglaubt, dass mir das gelingt“,<br />

hat sich Robert Kastner über den imposanten Anblick seines<br />

Kunstwerks gefreut. Denn er konnte im Rahmen der Preisverleihung<br />

in St. Pölten anschließend in dem Lkw Platz nehmen und<br />

mit seinem rollenden Kunstwerk bis in seine Heimatgemeinde<br />

Gföhl fahren, wo er von Bürgermeisterin Ludmilla Etzenberger<br />

26


«Ich bin einfach nur<br />

sprachlos, das ist<br />

wunderschön. Ich hätte<br />

nicht geglaubt, dass mir<br />

das gelingt.»<br />

Robert Kastner über die Verwirklichung<br />

seines Kunstwerkes „Herbststurm” auf<br />

der Seitenfläche eines Lkw<br />

empfangen wurde. „Das war eine Ehre,<br />

darüber habe ich mich unglaublich gefreut“,<br />

erinnert sich der Waldviertler.<br />

„Ja, letzten Sommer war da doch noch<br />

einiges möglich“, meint Robert Kastner,<br />

mittlerweile macht ihm aber die Coronakrise<br />

mit den vielen Vorschriften schon zu<br />

schaffen. Zu Beginn der Coronakrise war<br />

die Werkstatt einige Wochen geschlossen,<br />

da war der 47-Jährige zu Hause bei<br />

seiner Familie. „Die Arbeit und die KollegInnen<br />

hier in der Werkstatt haben mir<br />

aber in dieser Zeit dann schon gefehlt,<br />

irgendwann braucht man ja wieder eine<br />

Tagesstruktur“, erzählt er. „Einige Zeit war<br />

es über den Sommer dann ja fast wieder<br />

normal, aber die langen Wintermonate<br />

mit Corona sind schon sehr anstrengend.“<br />

„Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

werden bei uns wöchentlich getestet“,<br />

berichtet Michaela Aschauer. „Und auch<br />

mit der Corona-Impfung wurde Ende<br />

Februar begonnen.“ „Ich bin froh, wenn<br />

ich endlich geimpft bin und nicht mehr<br />

krank werden kann, wenn alles dadurch<br />

endlich wieder normaler wird“, hofft<br />

Robert Kastner auf baldige Erleichterung<br />

der Situation und darauf, dass Ausflüge<br />

und Urlaubswochen endlich wieder stattfinden<br />

können.<br />

Stolz ist Robert Kastner auch auf seine<br />

Tätigkeit als Selbstvertreter im Netzwerk<br />

der Caritas-Werkstätten und Wohnhäuser.<br />

Dabei setzt er sich für Rechte und<br />

Anliegen von Menschen mit Behinderungen<br />

ein. Die SelbstvertreterInnen sind<br />

miteinander in Kontakt und bestimmen<br />

auch in der Öffentlichkeit mit, wenn es<br />

um sie geht. Sie setzen sich für Selbstbestimmung<br />

und Mitbestimmung ein,<br />

schauen, dass Barrieren abgebaut<br />

werden, sprechen mit Politikerinnen und<br />

Politikern über ihre Erfahrungen. Robert<br />

Kastner sind diese Anliegen sehr wichtig.<br />

So wie auch der Gründer des „VOI fesch<br />

Kunstpreises” Helmuth Stöber bei der<br />

Preisverleihung gesagt hat: „Menschen<br />

mit Behinderungen wollen kein Mitleid.<br />

Sie wollen Anerkennung und Teil der<br />

Gesellschaft sein. Ganz einfach.“<br />

333 Frauen und Männer<br />

leben in 17 Wohnhäusern für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

188 Frauen und Männer<br />

werden durch die<br />

Wohnassistenz begleitet.<br />

756 Frauen und Männer<br />

arbeiten in 15 Werkstätten für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

99 Frauen und Männer<br />

sind in 3 Recyclingbetrieben<br />

beschäftigt.<br />

15 Frauen und Männer<br />

mit Beeinträchtigung arbeiten in<br />

den carlas Krems und Vitis.<br />

416 Veranstaltungen<br />

im Rahmen des Freizeitangebots<br />

„Treffpunkt“<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

Text in Leichter Sprache<br />

Wohnen, Arbeit, Freizeit und Bildung sind für alle Menschen wichtig.<br />

Menschen mit Behinderungen sollen:<br />

• so leben können, wie sie es möchten und über ihr Leben selbst bestimmen.<br />

• überall dabei sein können und nicht benachteiligt werden.<br />

Menschen mit Behinderungen brauchen oft Unterstützung im Alltag.<br />

Zum Beispiel: beim Wohnen, bei der Arbeit, in der Freizeit<br />

Bei der Caritas bekommen Menschen mit Behinderungen<br />

die Unterstützung, die sie brauchen. Wir haben verschiedene Angebote.<br />

Zum Beispiel: Arbeiten in Werkstätten, Wohnen in Wohnhäusern,<br />

Urlaubs-Angebote, Bildungs-Angebote<br />

27


«Große Probleme bereitet<br />

uns zurzeit der<br />

schwierige Zugang<br />

zu Wasser.»<br />

Fatoumata Diallo<br />

Fatoumata Diallo erzählt wie es der<br />

Dorfgemeinschaft geht<br />

Lehrer Seckou Seydi<br />

Schulgarten<br />

«Die Frauen, die mit<br />

mir diesen Garten<br />

hier bewirtschaften,<br />

sind wirklich sehr<br />

tapfer und versuchen,<br />

so gut wie möglich<br />

über die Runden<br />

zu kommen.»<br />

Ramatou Mane<br />

Ramatou Mane beim Bewässern<br />

im Gemüsegarten<br />

Auslandshilfe<br />

Die Coronakrise<br />

in den Dörfern Senegals<br />

In vielen Ländern, unter anderem im Senegal waren Existenzängste,<br />

der andauernde Kampf ums Auskommen und Hunger schon vor der<br />

Coronakrise tägliche Realität. Die Pandemie hat die Auswirkungen<br />

auf die Menschen vor Ort noch verstärkt.<br />

Ein Teil der Ernte wird in Getreidespeichern<br />

aufbewahrt<br />

Fatoumata Diallo ist 49 Jahre alt und Witwe. Seit dem Tod ihres<br />

Mannes ist sie für die Versorgung der gesamten Familie allein<br />

zuständig. Sie ist Bäuerin. „Vor der Pandemie waren unsere<br />

Gärten sehr reichhaltig aber wegen der Maßnahmen hatten<br />

wir eingeschränkt Zugang und deshalb wuchs weniger. Die<br />

Frauen, die mit mir diesen Garten hier bewirtschaften, sind<br />

wirklich sehr tapfer und versuchen, so gut wie möglich über<br />

die Runden zu kommen. Sie scheuen keine Mühe, um ihre Familien,<br />

ihre Kinder versorgen zu können”, berichtet Fatoumata<br />

Diallo, wie es ihnen in den letzten Monaten gegangen ist. Der<br />

Verkauf ihrer Ernte in den umliegenden Dörfern war während<br />

des Lockdowns verboten. Zeitweise gingen die Frauen auch<br />

von Tür zu Tür um ihre Ware zu verkaufen. „Die Caritas hat uns<br />

beim Zugang zu einem Mikrokredit unterstützt. Damit konnten<br />

wir Werkzeug und Pflanzensamen kaufen. Aber aufgrund der<br />

Pandemie haben wir Schwierigkeiten, den Kredit zurückzuzahlen”,<br />

so Fatoumata Diallo. Die Versorgung der Kinder im Dorf<br />

ist auch schwieriger geworden. Wenn die Schule geöffnet ist,<br />

können die Kinder dort zu Mittag essen. Wegen Corona waren<br />

die Schulen aber von März bis November zu.<br />

Als Caritas haben wir die Dorfgemeinschaft auch dabei<br />

unterstützt, die Gärten einzuzäunen, damit diese vor Tieren<br />

geschützt sind. Zu Beginn der Regenzeit im Herbst konnte zum<br />

Glück wieder ausgesät werden. Fatoumata Diallo fasst ihre<br />

Lage zusammen: „Wir unterstützen uns gegenseitig, als Nachbarinnen,<br />

als Familien, aber es ist sehr schwierig.”<br />

28


im verwüsteten<br />

«Seit die Schulen wegen<br />

Covid-19 geschlossen waren und<br />

Kontaktbeschränkungen gelten,<br />

kann sich niemand mehr um den<br />

Garten kümmern. Jetzt wächst<br />

fast nichts mehr und Schafe und<br />

Ziegen haben alles verwüstet.»<br />

Lehrer Seckou Seydi<br />

Frauen am gemeinsamen Brunnen<br />

im Dorf von Fatoumata Diallo<br />

Wiederaufbau des Schulgartens<br />

Seckou Seydi ist 35 Jahre alt und ist mit seiner Frau<br />

und vier Kindern vor einem Jahr in das senegalesische<br />

Dorf Gourel Bocar gezogen, um hier eine<br />

Stelle als Lehrer anzunehmen. „Anfangs lief alles<br />

sehr gut. Sowohl der Unterricht als auch die Bewirtschaftung<br />

des Schulgartens hat sehr gut funktioniert.<br />

Doch während die Schulen wegen Covid-19<br />

geschlossen waren und Kontaktbeschränkungen<br />

galten, kümmerte sich niemand mehr um den<br />

Garten. Nichts wuchs mehr und Schafe und Ziegen<br />

verwüsteten alles”, erzählt er traurig. Davor hatten<br />

sich sowohl die Eltern als auch die Schüler und<br />

Schülerinnen um den Garten gekümmert und es<br />

gab eine gute Ernte mit Salat, Gombo und anderen<br />

Gemüsesorten. Seit die Schulen wieder geöffnet<br />

sind, werden die Gärten auch wieder bewirtschaftet,<br />

es gibt sogar schon erste Ernten. Das Obst und<br />

Gemüse aus diesen Gärten kommt den Kindern<br />

und deren Familien zugute.<br />

Als Caritas haben wir eine Wasserpumpe für den<br />

Garten ermöglicht. Im ganzen Dorf gibt es sonst<br />

kein Wasser, aber so können alle Leute aus dem<br />

Dorf hier Wasser holen. Die Auswirkungen des<br />

Lockdowns haben gezeigt, wie wichtig dieser Brunnen<br />

und dieser Garten für die Ernährungssicherheit<br />

der Menschen vor Ort sind. Sie möchten jetzt die<br />

Renovierung des Gartens in Angriff nehmen. Dazu<br />

brauchen sie einen neuen Zaun, um den Garten vor<br />

Tieren zu schützen. Die Schülerinnen und Schüler<br />

und auch alle anderen hier im Dorf sind sehr engagiert<br />

und motiviert und als Caritas unterstützen wir<br />

den Wiederaufbau. Alle hoffen, dass die Pandemie<br />

bald zu Ende geht und sie den Garten bald wieder<br />

in vollem Ausmaß nutzen können.<br />

Unser größter Wunsch ist es, jeden Tag zwei Mahlzeiten zu haben<br />

Ramatou Mane lebt mit ihrem Ehemann, den Kindern und der Familie<br />

ihres Mannes im Dorf Samba Khorédia Wolof. „Seit uns die Caritas<br />

unterstützt, arbeite ich in einem gemeinschaftlichen Gemüsegarten und<br />

betreibe auch Handel mit Erdnüssen", erzählt sie auf die Frage, was sich<br />

geändert hat, seit sie Unterstützung erhält.<br />

„Doch seit Corona bleiben wir unter uns und wir halten uns an die<br />

Hygienemaßnahmen in unseren Dörfern und Familien”, beschreibt sie die<br />

aktuelle Situation. Vor Corona haben alle Frauen zusammen in den Gärten<br />

gearbeitet, jede hatte ihre eigene Aufgabe. Jetzt ist Arbeit nur in kleinsten<br />

Gruppen möglich. „Große Probleme bereitet uns der schwierige Zugang<br />

zu Wasser. Das macht die Bewirtschaftung unserer Gärten sehr beschwerlich.<br />

Und aufgrund von Corona konnten wir für längere Zeit weder<br />

kaufen noch verkaufen”, beschreibt Ramatou Mane ihre Sorgen. Durch<br />

die Pandemie mussten viele Menschen außerdem ihre Ersparnisse oder<br />

Erntespeicher aufbrauchen. Glücklicherweise war die Regenzeit <strong>2020</strong> zur<br />

großen Erleichterung aller sehr ergiebig und brachte eine gute Ernte ein.<br />

Wasser bleibt aber nach wie vor, vor allem in der Trockenzeit, ein knappes<br />

Gut. Ramatou Mane versucht dennoch, in die Zukunft zu blicken: „Unser<br />

größter Wunsch wäre es, für alle im Dorf jeden Tag zwei oder gar drei<br />

Mahlzeiten zu haben.” Corona löst auch im Senegal Angst und Unsicherheit<br />

aus. Und hier führt diese Krise zu Hunger.<br />

690 Mio. Menschen<br />

leiden weltweit an Hunger.<br />

Besonders betroffen sind Kinder<br />

unter 5 Jahren. 191 Mio. Kinder<br />

sind infolge von Mangelernährung<br />

unterentwickelt.<br />

3.436 Familien<br />

werden von der Caritas im Osten<br />

Senegals bei der Verbesserung<br />

ihrer Landwirtschaft unterstützt oder<br />

haben einen Mikrokredit erhalten.<br />

900 Schulkinder<br />

in Internaten werden im Gegenzug<br />

von den umliegenden Bauern in<br />

Caritas-Projekten mit Lebensmitteln<br />

versorgt.<br />

8.400 Menschen<br />

profitieren insgesamt von der<br />

Unterstützung im Osten Senegals.<br />

29


Bildungszentrum Gaming<br />

Pflegeausbildung mit Matura<br />

Anfang September <strong>2020</strong> wurde das neue Bildungszentrum für Gesundheits- und<br />

Sozialberufe in Gaming eröffnet. Erstmals gibt es nun eine Pflege- und Sozialbetreuungsausbildung<br />

mit Matura in Zusammenarbeit mit dem Bildungscampus Mostviertel.<br />

Die Direktorin des Bildungszentrums Gaming, Barbara Heigl,<br />

hat in den Monaten vor der Eröffnung bereits eifrig die Werbetrommel<br />

für die neue Schule gerührt: „Wir sind auf den unterschiedlichen<br />

Bildungsmessen und Informationsabenden in den<br />

Neuen Mittelschulen der umliegenden Gemeinden vertreten<br />

gewesen und können auf einen erfolgreichen Tag der offenen<br />

Tür im November 2019 zurückblicken sowie auf virtuelle Tage<br />

der offenen Tür im Herbst und Frühling <strong>2020</strong>.“<br />

Angeboten werden im Bildungszentrum Gaming seit dem<br />

Schuljahr <strong>2020</strong>/21 eine 5-jährige Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung<br />

und Pflege (HLSP) mit Matura, eine 3-jährige<br />

Fachschule für Sozialberufe (FSB) und eine 2-jährige Schule für<br />

Sozialbetreuungsberufe (SOB), im Anschluss kann hier auch<br />

noch im bereits absolvierten Ausbildungsschwerpunkt mit der<br />

einjährigen Diplomausbildung fortgesetzt werden. 64 Schülerinnen<br />

und Schüler haben sich angemeldet, sodass in allen<br />

drei Schulzweigen je eine Klasse zustande gekommen ist.<br />

„Ich bin sehr froh, dass ich in die neue Caritas-Pflegeschule in<br />

Gaming gehen darf“, freut sich Nina Spielbichler, Schülerin der<br />

ersten Klasse HLSP. „Diese Schule ist für meinen Traumberuf<br />

am besten geeignet, da ich später im Krankenhaus oder in<br />

einer Pflegeeinrichtung arbeiten möchte. In der HLSP wird<br />

man perfekt auf die Matura und den Umgang mit Menschen<br />

vorbereitet.“ Und Klassenkollegin Juliana Poiß ergänzt: „Mir<br />

gefällt die Schule sehr gut. Ich hatte am Anfang Angst, dass<br />

ich mich nicht gut einbringen kann oder dass ich keine Freundinnen<br />

finde. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich mich mit<br />

allen MitschülerInnen gut verstehen werde. Mittlerweile hat sich<br />

eine sehr gute Klassengemeinschaft gebildet.“<br />

Herausforderung Distance Learning<br />

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurden die Schüler-<br />

Innen aber bereits Anfang November in das Distance Learning<br />

geschickt, von dem sie erst nach den Semesterferien im<br />

Schichtbetrieb an die Schule zurückkehren konnten. Nicht die<br />

allerbesten Voraussetzungen für einen gelungenen Start, aber<br />

durch Krisen lernt man bekanntlich und sie schweißen zusammen.<br />

„In der Distance-Learning-Zeit werden eben auch andere<br />

Skills verlangt – wie soziales Netzwerken und viel Eigenverantwortung.<br />

Unsere SchülerInnen haben in dieser Zeit umso mehr<br />

bewiesen, dass sie in unserer Fachausrichtung absolut richtig<br />

sind“, betont Barbara Heigl.<br />

Im Zuge der Vorbereitungen auf den Schulstart in Gaming war<br />

einiges zu tun. „Bis die LFS Gaming mit dem Schuljahr 2021/22<br />

ausläuft, werden wir am Standort parallel fahren. Das Sekretariat<br />

unterstützt beide Schulen. Daher musste im Vorfeld dafür<br />

gesorgt werden, dass sich das Personal in das neue Schulsystem<br />

einarbeiten kann“, so die Direktorin.<br />

Zu den verwaltungs- und personaltechnischen Vorbereitungen,<br />

wie der Anschaffung der notwendigen Software, Überlegungen<br />

hinsichtlich EDV-Netzwerkaufteilung, der Ausstattung der<br />

einzelnen Unterrichtsräume oder der Lehrfächerverteilung und<br />

Aufnahmegesprächen mit Lehrpersonen, gehörten auch das<br />

Studium und Einarbeiten in die unterschiedlichen Lehrpläne<br />

(HLSP, FSB, SOB), die Anträge für die unterschiedlichen Zusatzqualifikationen<br />

(HeimhelferIn, TagesbetreuerIn, KinderbetreuerIn),<br />

die Suche nach Lehrfamilien und Praktikumsplätzen<br />

zur Vorbereitungsarbeit. „Und was auch weiterhin einen großen<br />

Teil der Arbeit ausmacht: die Zusammenarbeit in puncto<br />

«Ich möchte mit dem BIGS<br />

Gaming Netzwerke der sozialen<br />

und pflegerischen Kompetenz<br />

und der gelebten Nächstenliebe“<br />

aufbauen.»<br />

Direktorin Barbara Heigl<br />

Stundenplan und Lehrfächerverteilung mit unserem Kooperationspartner,<br />

dem Bildungscampus Mostviertel, der den pflegerischen<br />

Teil der Ausbildung in der HLSP übernehmen und<br />

ab dem zweiten Ausbildungsjahr einsteigen wird“, betont die<br />

Direktorin. Für die unterschiedlichen Prozesse gab es immer<br />

wieder Gespräche und Abstimmungen mit der Bildungsdirektion<br />

des Landes NÖ, politischen VertreterInnen, JuristInnen und<br />

dem Bildungscampus Mostviertel.<br />

Die Caritas der Diözese St. Pölten führt auch das Caritas-Bildungszentrum<br />

in der Parkpromenade in St. Pölten. Hier werden<br />

mit der zusätzlichen Fachschule für soziale Berufsorientierung<br />

insgesamt vier verschiedene Schultypen für Gesundheits- und<br />

Sozialberufe angeboten. Für die Bewerbung beider Schulen<br />

wurde ein neues Schul-Logo entwickelt, das seit dem Schuljahr<br />

2019/20 auch das BIGS St. Pölten verwendet, um einen<br />

einheitlichen Auftritt der Caritas-Schulen zu ermöglichen und<br />

dadurch den Wiedererkennungswert zu steigern. „Nachdem<br />

das BIGS St. Pölten nun auch dasselbe Design hat, können wir<br />

viel besser in der Werbung zusammenarbeiten und auftreten.<br />

Besonders effizient ist dabei natürlich die Werbung vor Ort, in<br />

den Schulen direkt, was uns aber in diesem Schuljahr nicht<br />

möglich war“, betont Barbara Heigl. „Aber, obwohl es unter diesen<br />

Bedingungen schon sehr schwer war, Werbung zu machen,<br />

30


Gaming<br />

Caritas Bildungszentrum für<br />

Gesundheits- und Sozialberufe<br />

HLSP | SOB | FSB<br />

Höhere Lehranstalt für<br />

Sozialbetreuung und Pflege (HLSP)<br />

Bei der 5-jährigen Ausbildung mit Matura<br />

kann zwischen den Schwerpunkten<br />

Gesundheitswissenschaften sowie<br />

Familienarbeit gewählt werden.<br />

Fachschule für Sozialberufe (FSB)<br />

3-jährige berufsbildende mittlere Schule<br />

für Jugendliche ab 14 Jahren als<br />

Vorbereitung auf verschiedene Ausbildungen<br />

im Sozial- und Pflegebereich.<br />

Schule für<br />

Sozialbetreuungsberufe (SOB)<br />

2-jährige Ausbildung mit den Schwerpunkten<br />

Alten- bzw. Behindertenarbeit.<br />

Im Anschluss an das Fachniveau<br />

kann im bereits absolvierten Ausbildungsschwerpunkt<br />

mit der einjährigen<br />

Diplomausbildung fortgesetzt werden.<br />

sind die Anmeldezahlen – vor allem<br />

für die HLSP und SOB – nicht schlecht.<br />

Besonders die 5-jährige Schulform ist<br />

sehr beliebt. In der 3-jährigen Fachschule<br />

können wir noch einige SchülerInnen<br />

aufnehmen.“ Sie würde generell<br />

unterschätzt, meint Heigl, denn gerade<br />

diese Schulform beinhaltet bereits einige<br />

Zusatzqualifikationen und bereitet gut<br />

auf eine anschließende Ausbildung in<br />

der SOB vor. „Am neuen Schulstandort<br />

in Gaming gibt es auch die Möglichkeit,<br />

im direkt angeschlossenen Internat<br />

unterzukommen. Das Ausbildungsangebot<br />

unserer Schule steht daher nicht nur<br />

Jugendlichen aus der Region, sondern<br />

auch interessierten Schülerinnen und<br />

Schülern weit über die Bezirksgrenzen<br />

hinaus zur Verfügung“, so Barbara Heigl,<br />

die mithilfe des BIGS Gaming „Netzwerke<br />

der sozialen und pflegerischen<br />

Kompetenz und der gelebten Nächstenliebe“<br />

aufbauen möchte.<br />

31


841 Personen<br />

haben sich <strong>2020</strong> in der<br />

Caritas St. Pölten<br />

freiwillig engagiert.<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Ich arbeite gern mit Menschen<br />

Freiwillige sind mit ihrer Zeitspende ein<br />

wichtiger und unverzichtbarer Teil des<br />

Caritas-Netzwerks. Auch sie schauen dorthin,<br />

wo Not ist, und setzen ihre Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen in diesem Sinne ein.<br />

Zahlreiche Angebote der Caritas der Diözese St. Pölten können<br />

nur deshalb bestehen, weil es Menschen gibt, die sich freiwillig,<br />

ohne Bezahlung in ihrer Freizeit engagieren.<br />

Sigrun Karner engagiert sich seit ihrer Pensionierung im Sommer<br />

2019 als Freiwillige im carla Krems. Davor war sie Pflegedirektorin<br />

im Landeskrankenhaus Krems. Sie hatte immer<br />

schon von Berufs wegen gern und viel mit Menschen zu tun.<br />

„Schon bevor ich begonnen habe, mich im carla Krems zu engagieren,<br />

war ich hier bereits seit Jahren regelmäßig einkaufen<br />

und habe dadurch viele nette Leute kennengelernt. Außerdem<br />

habe ich eine große Liebe zu Secondhand-Artikeln. Nachhaltig<br />

einkaufen ist mir sehr wichtig“, erzählt Sigrun Karner. „Mein<br />

Ziel war es seit Langem, mich nach meiner Pensionierung auf<br />

jeden Fall freiwillig zu engagieren, da war das carla Krems die<br />

optimale Wahl für mich.“<br />

Eine wunderbare Aufgabe<br />

Jeden Dienstagnachmittag war Sigrun Karner von nun an<br />

im carla Krems und hat dort im „Kinderland“ Kleidung und<br />

Spielzeug einsortiert, arrangiert und auch im Verkauf mitgeholfen.<br />

„Auch der Kontakt mit den KundInnen, sie zu beraten und<br />

ihnen zu helfen, das Richtige für ihre Kinder zu finden, bereitet<br />

mir besondere Freude“, betont Sigrun Karner. „Diesen einen<br />

Nachmittag in der Woche Zeit zu investieren, ist mir wichtig. Es<br />

ist eine wunderbare Aufgabe, die ich wirklich mit Begeisterung<br />

mache. Auch die Ausflüge, die das carla mit seine MitarbeiterInnen<br />

mit Behinderungen unternimmt, begleite ich immer<br />

gerne. Das gesamte Team im carla Krems ist einfach toll, wir<br />

verstehen uns alle gut und sind eine Gemeinschaft.“<br />

Im carla kaufen auch viele Menschen ein, die nur sehr wenig<br />

Geld zum Leben zur Verfügung haben. Sigrun Karner erzählt:<br />

„Ich erinnere mich noch an einen jungen Vater, der für seine<br />

6-jährigen Zwillinge Hosen und T-Shirts gesucht hat, die möglichst<br />

gleich ausschauen. Das haben sich die zwei Kinder so<br />

gewünscht. Ich habe ihm geholfen, die Teile zusammenzusuchen,<br />

und es ist sich ausgegangen, dass er mit den Gutscheinen<br />

aus der Sozialberatung bezahlen konnte. Kleidung<br />

regulär im Geschäft zu kaufen, das hätte er sich niemals leisten<br />

können. Im Zuge der Coronakrise wird sich dieses Problem<br />

wohl noch weiter verschärfen, da Corona viele Menschen noch<br />

ärmer machen wird, als sie schon sind. Umso wichtiger ist es,<br />

dass es Einrichtungen wie das carla gibt.“<br />

Alles hat seine Zeit<br />

Nicht nur Sigrun Karner, sondern auch ihr Mann Walter engagiert<br />

sich mittlerweile freiwillig im carla Krems. Seine große<br />

Leidenschaft sind die zahllosen gespendeten Bücher, die<br />

gesichtet, kategorisiert und in die endlosen Regale einsortiert<br />

werden müssen. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen des carla<br />

kümmert er sich um das ansehnliche Büchersortiment, das<br />

beinahe wie eine Bibliothek anmutet.<br />

Alles hat seine Zeit: „Ich habe meinen Beruf in der Pflege immer<br />

sehr gerne ausgeübt und jetzt in der Pension bin ich hier<br />

im carla aktiv“, freut sich Sigrun Karner. „Mit den Menschen<br />

in Kontakt zu bleiben, das ist mir das Wichtigste. Es ist nicht<br />

nur ein Geben meiner Zeit, sondern ich bekomme auch so viel<br />

zurück. Das ist ein wunderbarer Ausgleich und macht mich<br />

sehr zufrieden.“<br />

32


Spendenjahr <strong>2020</strong><br />

Danke unseren SpenderInnen!<br />

Gemeinsam ist <strong>2020</strong> etwas Außergewöhnliches gelungen! Dank zahlreicher Spenden konnten wir<br />

so vielen Menschen wie selten zuvor helfen. Besonders die Corona-Soforthilfe hat für viele,<br />

die ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit waren, einen Ausweg bedeutet.<br />

Durch Spender und Spenderinnen können wir in unmittelbaren Krisen<br />

sowie langfristig Menschen im In- und Ausland unterstützen.<br />

Anhand von zwei Beispielen möchten wir unseren SpenderInnen stellvertretend<br />

für viele weitere ein Gesicht geben:<br />

Familie Griesmayer spendet und unterstützt<br />

seit fast 45 Jahren<br />

Frau Griesmayer hat im Jahr 1975 den Arbeitskreis „Dritte Welt”<br />

initiiert. Fast 45 Jahre hat ein kleines Team von Freiwilligen diese<br />

Idee weitergetragen und Jahr für Jahr Spenden für Schulprojekte<br />

in Pakistan gesammelt. Die Schulen für Kinder aus ärmsten<br />

Familien wurden von Caritas-Partnerin und Ordensschwester<br />

Ruth Pfau in Karachi gegründet. Frau Griesmayers Kinder<br />

haben die Initiative ihrer Mutter aufgegriffen und weiter unterstützt.<br />

„Wenn man – wie wir – von Eltern erzogen wurde, denen<br />

Solidarität unter Menschen, die Gleichberechtigung unter Völkern<br />

und die gerechte Verteilung von Ressourcen ein grundlegendes<br />

Anliegen sind, dann stellt sich nicht die Frage, Aktivitäten dieser<br />

Art zu unterstützen, dann ist man angehalten, seinen Beitrag<br />

zu leisten. Helfen ist uns ein Anliegen geworden", so Thomas<br />

Griesmayer.<br />

«Wie jedes Jahr gehe ich auch heuer mit<br />

meinen Kindern mit einem Zahlschein in der<br />

Hand noch zur Bank. Die Überweisung geht<br />

an eine Schule in Pakistan. Erst dann<br />

beginnt für uns der Weihnachtsabend.»<br />

Thomas Griesmayer, Weihnachten <strong>2020</strong><br />

Zum Jubiläum Gutes tun<br />

Das Familienunternehmen Trepka aus Obergrafendorf teilt sich<br />

mit der Caritas St. Pölten ein besonderes Jubiläum: <strong>2020</strong> wurden<br />

beide 100 Jahre alt. Diesen Anlass hat Trepka-Geschäftsführer<br />

Georg Wieder genutzt, um mit einer Spende die Caritas-<br />

Lerncafés zu unterstützen, und hat damit in die Zukunft<br />

investiert:<br />

„Bildung ist eines der höchsten Güter einer modernen Gesellschaft.<br />

Gerade in Schul-Lockdowns und Distance Learning<br />

ist es für viele Kinder wichtig, den Zugang zu unterstützenden<br />

Bildungsmaßnahmen nicht zu verlieren. Deshalb ist es uns in<br />

unserem Jubiläumsjahr <strong>2020</strong> besonders wichtig, ein Zeichen in<br />

Richtung Bildung zu setzen und Kinder zu fördern.”<br />

«Besonders gefreut hat uns<br />

die wunderbare Zeichnung von Rayana<br />

aus dem Lerncafé, die wir als Danke<br />

für unsere Spende erhalten haben.«<br />

Georg Wieder,<br />

Bauunternehmen Trepka<br />

33


Wie wir wirken<br />

Gefordert sein<br />

Das Jahr <strong>2020</strong> stand auch für die Caritas unter dem Zeichen<br />

der weltweiten Corona-Pandemie. Diese hat nicht nur unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gefordert, auch die innerbetriebliche<br />

Organisation musste permanent an die jeweiligen<br />

Gegebenheiten neu angepasst werden. So mussten Dienstleistungen<br />

vorübergehend aufgrund gesetzlicher Vorgaben reduziert<br />

oder ausgesetzt werden, Baustellen wurden auf Eis gelegt<br />

und Investitionen verschoben. Planungen wurden angepasst,<br />

verworfen oder komplett neu aufgestellt. Inzwischen ist auch<br />

in der Organisation Flexibilität beinahe zur Routine geworden.<br />

Nicht zuletzt der Verlässlichkeit unserer AuftraggeberInnen ist<br />

es zu verdanken, dass auch <strong>2020</strong> die Leistungen der Caritas<br />

ungebrochen fortgesetzt werden konnten. Die Not ist im Vorjahr<br />

nicht weniger geworden. Das Helfen auch nicht.<br />

Handlung setzen<br />

Für die konkrete Hilfe und Unterstützung wurden im Jahr <strong>2020</strong><br />

rund 113,3 Millionen Euro eingesetzt. Dies bedeutet eine Steigerung<br />

im Vergleich zum Vorjahr von über 5 Prozent. Dieses<br />

Wachstum kommt hauptsächlich aus einem Anstieg unserer<br />

Leistungen im stark nachgefragten Bereich der mobilen Pflege<br />

zu Hause. Aber auch die Leistungen für Menschen mit Behinderungen<br />

und der PsychoSoziale Dienst weisen zum Teil deutliche<br />

Zuwächse auf. Die Kostenstruktur ist über den Zeitverlauf sehr<br />

konstant und der Personalkostenanteil im Jahr <strong>2020</strong> betrug<br />

über 75 Prozent.<br />

Investitionen tätigen<br />

Im Gebiet der Diözese St. Pölten bietet die Caritas an 166 Standorten<br />

den Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe Hilfe, Unterstützung<br />

und Betreuung an. Zur Erhaltung und zum Ausbau der notwendigen<br />

Einrichtungen wurden <strong>2020</strong> Investitionen in der Höhe<br />

von 5,6 Millionen Euro getätigt. Die derzeit größten Bauvorhaben<br />

sind der Standort Recyling Pöchlarn, der mit Jahresmitte 2021 in<br />

Betrieb gehen soll, und die Werkstätte Mank mit Fertigstellungstermin<br />

Oktober 2021. Über eine Million Euro wurden für Investitionen<br />

in den Fuhrpark aufgewendet, um die Kundinnen und<br />

Kunden sowie Klientinnen und Klienten zu Hause zu betreuen<br />

oder zur Arbeit in die Werkstätten zu bringen.<br />

Wir leben Solidarität<br />

und Nächstenliebe.<br />

Jeden Tag.<br />

Ressourcen schonen<br />

Verstärkt wird das Engagement der Caritas für Nachhaltigkeit.<br />

So hat sich die Caritas der Diözese St. Pölten mit Beschluss<br />

per 4. Dezember <strong>2020</strong> entschlossen, eine CO2-Bilanzierung<br />

durchzuführen mit dem Ziel, bis 2030 möglichst klimaneutral<br />

bilanzieren zu können. Dies bedingt die Überprüfung aller<br />

Investitionen in Gebäude auf Nachhaltigkeit und Klimarelevanz.<br />

Der verstärkten Nutzung von Sonnenenergie und Geothermie<br />

kommt dabei ein besonderes Augenmerk zu. So werden beide<br />

baulichen Großvorhaben in Pöchlarn und Mank mit Photovoltaikanlagen<br />

ausgestattet, in Mank wird erstmals für die Caritas ein<br />

geothermisches Heizsystem installiert. Aufseiten des Fuhrparks<br />

gibt es spezielle Bestrebungen für den weiteren Ausbau der<br />

E-Mobilität.<br />

Zukunft sichern<br />

Neben dem Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe<br />

(BIGS) in St. Pölten, an dem die Caritas knapp 400 SchülerInnen<br />

ausbildet, wurde im Herbst <strong>2020</strong> auch der Schulversuch<br />

für eine fünfjährige Pflegeausbildung mit Matura in Form einer<br />

Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP)<br />

gestartet. Caritasintern wurden zahlreiche Seminare von der<br />

gewohnten Präsenzversion in digitale Formen umgewandelt<br />

und abgehalten.<br />

MitarbeiterInnen danken<br />

Wir arbeiten mit und für Menschen in nahezu allen Bereichen<br />

des Lebens. Der Caritas ist es ein Anliegen, für die MitarbeiterInnen<br />

gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen,<br />

sich wohlzufühlen und sich der Arbeit mit den KundInnen<br />

und KlientInnen widmen zu können. Dazu zählen möglichst<br />

flexible Arbeitszeitmodelle genauso wie vielfältige Karenzund<br />

Auszeitmodelle.<br />

Angesichts derart schwieriger Rahmenbedingungen, wie sie<br />

das Jahr <strong>2020</strong> gestellt hat, ist es jedoch hauptsächlich der<br />

Verdienst unserer 2.350 MitarbeiterInnen, die oftmals unter<br />

schwierigen Bedingungen diese Arbeit geleistet haben. Dabei<br />

war meist ein hohes Maß an Flexibilität gefordert. Nur so ist es<br />

uns gelungen, unsere Angebote und Dienste aufrechtzuerhalten,<br />

weiterzuentwickeln und auszubauen und somit unserem<br />

Motto gerecht zu werden: „Not sehen und handeln“.<br />

34


Zahlen und Fakten<br />

10.224 Kontakte<br />

in der Sozialberatung.Nothilfe sowie in der<br />

sozialen Rechtsberatung.<br />

404.105 Euro<br />

an Unterstützungsleistungen für akute Notsituationen in<br />

Form von Gutscheinen, Mietzuschuss oder<br />

Energiekostenübernahme für Menschen in Not.<br />

2.180 Menschen<br />

wurden von der Beruflichen Integration<br />

(Arbeitsassistenz, Berufsausbildungsassistenz,<br />

Jobcoaching, Jugendcoaching) begleitet.<br />

3.113 KlientInnen<br />

wurden durch den PsychoSozialen Dienst<br />

der Caritas betreut.<br />

1.866 Menschen<br />

mit Suchterkrankungen sowie ihre Angehörigen<br />

fanden Beratung und Unterstützung.<br />

521 Menschen<br />

mit Behinderungen leben in Wohnhäusern<br />

bzw. werden von der Wohnassistenz begleitet.<br />

870 Menschen<br />

mit Behinderungen arbeiteten in den<br />

Werkstätten, Recyclingbetrieben und carlas.<br />

679.518 Einsatzstunden<br />

leisteten die MitarbeiterInnen in der<br />

Mobilen Betreuung und Pflege.<br />

25.840 Einsatzstunden<br />

wurden in 195 Familien durch Familienhilfe<br />

und Familienhilfe PLus geleistet.<br />

2.351 Menschen<br />

haben <strong>2020</strong> hauptamtlich bei<br />

der Caritas St. Pölten gearbeitet.<br />

841 Menschen<br />

haben sich im Jahr <strong>2020</strong> freiwillig bei der<br />

Caritas St. Pölten engagiert.<br />

18.895 Menschen<br />

haben <strong>2020</strong> gespendet und so Menschen<br />

im In- und Ausland in Projekten der Caritas<br />

unterstützt. Danke dafür!<br />

MitarbeiterInnen <strong>2020</strong> Stand 31.12. <strong>2020</strong><br />

Anzahl Vollzeitäquivalent<br />

Familie und Pflege 1.159 740,51<br />

Für Menschen mit Behinderungen 675 496,33<br />

PsychoSoziale Einrichtungen 404 264,31<br />

Solidarität, Kommunikation & Soziales 38 29,65<br />

Personal und Wirtschaft 64 53,6<br />

Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe 7 4,24<br />

Direktion 4 2,92<br />

Gesamt 2.351 1.591,56<br />

35


Finanzbericht <strong>2020</strong> – Caritas der Diözese St. Pölten<br />

Mittelherkunft<br />

in Euro<br />

Spenden und Spendenergebnisse kirchlicher Sammlungen 4.054.286<br />

davon ungewidmete Spenden 873.109<br />

davon gewidmete Spenden und Sponsoring 2.080.143<br />

davon Erbschaften 127.691<br />

davon Sachspenden 973.343<br />

Entgelte für Dienstleistungen 89.242.340<br />

davon aus öffentlichen Mitteln 71.359.530<br />

davon aus privaten Kostenbeiträgen und Sonstiges 17.882.810<br />

Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand und kirchliche Beiträge 19.556.023<br />

Sonstige Einnahmen 0<br />

davon Erträge aus Kapitalvermögen 0<br />

Verwendung von in Vorjahren nicht verbrauchten Spendenmitteln 59.057<br />

Auflösung von Rücklagen 347.688<br />

Summe Mittelherkunft 113.259.394<br />

Mittelverwendung<br />

in Euro<br />

Aufwendungen für statutarisch festgelegte Zwecke 104.620.549<br />

Aufwand für Spendenbeschaffung und SpenderInnenservice 547.181<br />

Aufwand für Administration und Infrastruktur (ausgenommen Bereich Spenden) 4.533.509<br />

Sonstiger Aufwand 48.901<br />

Vorsorge für Projekte 2021 416.586<br />

Vorsorge für Nothilfe, Katastrophen, Investitionen und langfristige Projekte 3.092.668<br />

Summe Mittelverwendung 113.259.394<br />

Darstellung gemäß den Richtlinien des Spendengütesiegels<br />

Mittelverwendung nach Wirkungsbereichen<br />

in Euro<br />

Betreuung, Pflege und Hospiz 44.605.164<br />

Betreuen und Pflegen, Demenzberatung, Essen auf Rädern, Notruftelefon, Pflegeheim Haus St. Elisabeth, Hospizdienst<br />

Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen 38.316.771<br />

Wohnhäuser, Werkstätten, Wohnassistenz, Freizeit, PsychoSoziale Tagesstruktur und Wohnen<br />

Menschen in Not 17.417.161<br />

Inlands- und Katastrophenhilfe, PsychoSozialer Dienst, Club Aktiv, Suchtberatung, Arbeitsassistenz<br />

Familienorientierte Arbeit 3.605.840<br />

Familienbetreuung, Familienhilfe PLus, Mutter-Kind-Haus, Tagesmütter, Familienberatung & Psychotherapie<br />

Auslandshilfe 2.668.428<br />

Senegal, Pakistan, Albanien, Katastrophenhilfe<br />

Beschäftigungsprojekte 2.484.141<br />

carlas, Beschäftigung und Berufsorientierung (BBO), soma – Sozialmarkt der Caritas<br />

Kinder und Jugend 2.435.229<br />

Berufliche Integration, KIPKE (Kinder psychisch kranker Eltern), Lerncafé, Hörtest<br />

Schulen und Lehrgänge 677.969<br />

PfarrCaritas, youngCaritas, Freiwilligenarbeit, Kompetenzstelle Trauer 663.303<br />

Asyl, Migration und Integration<br />

Flüchtlingsberatung, Grundversorgung 385.389<br />

Summe der Mittelverwendung in allen Wirkungsbereichen 113.259.394<br />

36


Gesamte Mittelverwendung nach Wirkungsbereichen in %<br />

0,6 %<br />

PfarrCaritas, youngCaritas, Freiwilligenarbeit,<br />

Kompetenzstelle Trauer<br />

0,3 %<br />

Asyl, Migration und Integration<br />

3,2 %<br />

Familienorientierte Arbeit<br />

15,4 %<br />

Menschen in Not<br />

33,8 %<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

und psychischen Erkrankungen<br />

2,1 %<br />

Kinder und Jugend<br />

2,2 %<br />

Beschäftigungsprojekte<br />

2,4 %<br />

Auslandshilfe<br />

0,6 %<br />

Schulen<br />

und Lehrgänge<br />

39,4 %<br />

Betreuung, Pflege und Hospiz<br />

Spendenverwendung in %<br />

0,4 %<br />

Schulen und Lehrgänge<br />

0,1 %<br />

Asyl, Migration und Integration<br />

Betreuung, Pflege und Hospiz<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

und psychischen Erkrankungen<br />

Menschen in Not<br />

Familienorientierte Arbeit<br />

Auslandshilfe<br />

Beschäftigungsprojekte<br />

Kinder und Jugend<br />

Schulen und Lehrgänge<br />

PfarrCaritas, youngCaritas,<br />

Freiwilligenarbeit,<br />

Kompetenzstelle Trauer<br />

Asyl, Migration und Integration<br />

3,8 %<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

4,3 %<br />

Familienorientierte Arbeit<br />

1,6 %<br />

Beschäftigungsprojekte<br />

2,6 %<br />

Kinder und Jugend<br />

2,9 %<br />

Betreuung, Pflege u. Hospiz<br />

3,0 %<br />

PfarrCaritas, youngCaritas,<br />

Freiwilligenarbeit,<br />

Kompetenzstelle Trauer<br />

41,3 %<br />

Auslandshilfe<br />

40,0 %<br />

Menschen in Not<br />

Der Jahresabschluss <strong>2020</strong> wurde von beeideten WirtschaftsprüferInnen geprüft und mit einem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Ihre Spende an die Caritas der Diözese St. Pölten ist steuerlich absetzbar.<br />

Registrierungsnummer SO 1204 in der Liste der begünstigten Einrichtungen des BM für Finanzen.<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung des Kuratoriums am 19.5.2021<br />

37


Angebote der Caritas<br />

Hilfe und Beratung<br />

Sozialberatung.Nothilfe<br />

NÖ Zentralraum, St. Pölten:<br />

T 02742 841-390<br />

Mostviertel, Amstetten:<br />

M 0676 83844308<br />

Unteres Waldviertel, Krems:<br />

M 0676 83844314<br />

Oberes Waldviertel, Waidhofen/T:<br />

M 0676 83844311<br />

Wohnungssicherung<br />

M 0676 83844306<br />

Soziale Rechtsberatung<br />

M 0676 838447641<br />

Asyl und Integration<br />

M 0676 838447710<br />

Familienberatung &<br />

Psychotherapie<br />

M 0676 838447370<br />

Kompetenzstelle Trauer<br />

M 0676 838447373<br />

PsychoSoziale<br />

Angebote<br />

Beratungszentren des Psycho-<br />

Sozialen Dienstes, Club Aktiv<br />

Zentralraum, T 02742 71000<br />

Mostviertel, T 07472 65544<br />

Waldviertel, T 02822 53512<br />

Suchtberatung<br />

Zentralraum, M 0676 83844395<br />

Mostviertel, M 0676 83844532<br />

Waldviertel, M 0676 83844533<br />

Wohnhäuser und Tagesstätten<br />

PTS PsychoSoziale Tagesstätte<br />

Paudorf, T 02736 20086<br />

PWH PsychoSoziales Wohnhaus<br />

Paudorf, T 02736 20085<br />

PWH PsychoSoziales Wohnhaus<br />

Zwettl, T 02822 20369<br />

PTS PsychoSoziale Tagesstätte<br />

Zwettl, T 02822 20371<br />

Wohnassistenz<br />

M 0676 83844310<br />

Berufliche Integration<br />

Arbeitsassistenz und Jobcoaching,<br />

Jugendcoaching, Berufsausbildungsassistenz,<br />

Betriebsservice,<br />

soma Krems<br />

T 02742 844-504 oder -506<br />

BBO Beschäftigung und<br />

Berufsorientierung<br />

Wenzel-Kaska-Straße 4<br />

3100 St. Pölten<br />

T 02742 310531<br />

Familie und Kinder<br />

Familienhilfe<br />

M 0676 83844675<br />

Familienhilfe PLus<br />

M 0676 83844693<br />

Mutter-Kind-Haus St. Pölten<br />

T 02742 363053<br />

Tagesmütter<br />

M 0676 83844615<br />

Hörtest für Vorschulkinder<br />

M 0676 838447275<br />

Lerncafés<br />

M 0676 83844615<br />

youngCaritas<br />

M 0676 83844322<br />

Caritas Pflege<br />

Regionalbüro Zentralraum<br />

für die Bezirke St. Pölten,<br />

Lilienfeld, Krems, Tulln<br />

M 0676 83844606<br />

Regionalbüro Mostviertel-West<br />

für die Bezirke Amstetten,<br />

Magistrat Waidhofen/Ybbs<br />

M 0676 83844611<br />

Regionalbüro Mostviertel-Ost<br />

für die Bezirke Melk, Scheibbs<br />

M 0676 83844601<br />

Regionalbüro Waldviertel<br />

für die Bezirke Gmünd, Horn,<br />

Waidhofen/Thaya, Zwettl<br />

M 0676 83844602<br />

Pflegeheim Haus St. Elisabeth<br />

Unterwagramer Str. 46<br />

3100 St. Pölten<br />

T 02742 257122<br />

Mobiler Hospizdienst<br />

T 02742 841-682<br />

Notruftelefon<br />

M 0676 83844230<br />

Essen auf Rädern<br />

M 0676 83 844216<br />

Mobile Therapie<br />

M 0676 83844668<br />

Kompetenzstelle für Demenz<br />

M 0676 83844609<br />

Caritas<br />

Rundum zu Hause betreut<br />

24-Stunden-Betreuung<br />

T 0810 242580<br />

Für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Bereich Arbeit<br />

Werkstätten, Recyclingbetriebe,<br />

carlas, carla-Shops, somas<br />

Arbeit Nord, M 0676 83844411<br />

Arbeit Süd, M 0676 83844467<br />

Bereich Wohnen<br />

Wohnhäuser<br />

Wohnen Nord, M 0676 83844420<br />

Wohnen Süd, M 0676 83844421<br />

Wohnassistenz<br />

M 0676 83844492<br />

Freizeit und Bildung<br />

M 0676 838447153<br />

Selbstvertretung<br />

M 0676 838447457<br />

PfarrCaritas<br />

PfarrCaritas<br />

Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten<br />

M 0676 83844315<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Servicestelle Freiwilligenarbeit<br />

M 0676 838447303<br />

Auslandshilfe<br />

Auslandshilfe<br />

Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten<br />

T 02742 844-350<br />

carla | carla-Shop<br />

carla Krems<br />

St.-Paul-Gasse 12, 3500 Krems<br />

T 02732 76498<br />

carla Vitis<br />

Holzpark 6, 3902 Vitis<br />

T 02841 80077<br />

carla Amstetten<br />

Hauptplatz 36, 3300 Amstetten<br />

M 0676 83844313<br />

carla St. Pölten<br />

Wenzel-Kaska-Straße 4<br />

3100 St. Pölten<br />

T 02742 310531-580<br />

carla Shop St. Pölten<br />

Brunngasse 23,<br />

3100 St. Pölten<br />

M 0676 838448888<br />

carla Shop Amstetten<br />

Hauptplatz 40, 3300 Amstetten<br />

M 0676 83844313<br />

carla Shop Krems<br />

Täglicher Markt 5, 3500 Krems<br />

T 02732 74584<br />

carla Shop Waidhofen/Thaya<br />

Hauptplatz 18,<br />

3830 Waidhofen/Thaya<br />

T 02842 51458<br />

carla Shop Gföhl<br />

Kremser Straße 27, 3542 Gföhl<br />

M 0676 838447475<br />

Werkschatz<br />

Werkschatzshop St. Pölten<br />

Brunngasse 23, 3100 St. Pölten<br />

M 0676 838448888<br />

Werkschatzshop Paudorf<br />

Hauptstraße 6, 3508 Paudorf<br />

T 02736 20086<br />

Werkschatzshop Zwettl<br />

Ziegelofenstr. 1, 3910 Zwettl<br />

T 02822 20371<br />

Sozialmärkte<br />

soma Krems<br />

Bahnhofplatz 6, 3500 Krems<br />

M 0676 83844387<br />

soma Gars<br />

Schillerstraße 163, 3571 Gars<br />

M 0676 83844428<br />

soma Schrems<br />

Pfarrgasse 3, 3943 Schrems<br />

M 0676 83844441<br />

soma Zwettl<br />

Landstraße 2, 3910 Zwettl<br />

M 0676 83844439<br />

soma Gföhl<br />

Kremser Straße 27, 3542 Gföhl<br />

T 02716 8430<br />

BiGS<br />

Bildungszentrum für Gesundheits-<br />

und Sozialberufe<br />

St. Pölten<br />

Parkpromenade 10, 3100 St. Pölten<br />

T 02742 353550<br />

www.caritas-bigs.at<br />

Bildungszentrum für Gesundheits-<br />

und Sozialberufe Gaming<br />

Ötscherlandstr. 38, 3292 Gaming<br />

T 07485 97353<br />

www.caritas-bigs.at<br />

Caritas der Diözese St. Pölten<br />

3100 St. Pölten, Hasnerstraße 4<br />

T 02742 844-0 | info@caritas-stpoelten.at | www.caritas-stpoelten.at<br />

38


Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Leitungskonferenz<br />

Stand: Jänner 2021<br />

Hannes Ziselsberger<br />

Direktor<br />

Franz Sturmlechner<br />

Generalsekretär<br />

Personal und Wirtschaft<br />

Personal<br />

Personalverrechnung<br />

Personal- u.<br />

Organisationsentwicklung<br />

Arbeitsrecht<br />

Sicherheitsfachkraft<br />

BIGS St. Pölten | Gaming<br />

Rechnungswesen<br />

Controlling<br />

IT<br />

Internes Service<br />

Fuhrpark | Versicherungen<br />

Immobilien | Verträge<br />

Recht<br />

Datenschutz | Nachhaltigkeit<br />

Kuratorium<br />

Das Kuratorium ist das<br />

wirtschaftliche und pastorale<br />

Aufsichtsgremium.<br />

Leitungskonferenz<br />

Die Leitungskonferenz ist das<br />

operative Leitungsorgan unter<br />

der Leitung des Direktors.<br />

Veronika Prüller-Jagenteufel<br />

Geistliche Assistentin<br />

Kompetenzstelle Trauer<br />

Christoph Riedl<br />

Generalsekretär<br />

Solidarität, Kommunikation & Soziales<br />

Kommunikation<br />

Presse &<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Interne Kommunikation<br />

Fundraising<br />

Unternehmenskooperationen<br />

Marketing<br />

Grafik<br />

Inlandshilfe<br />

Sozialberatung.Nothilfe<br />

Wohnungssicherung<br />

Auslandshilfe<br />

Asyl und Integration<br />

PfarrCaritas<br />

carla Amstetten<br />

Freiwilligenarbeit<br />

youngCaritas<br />

Susanne Karner<br />

Bereichsleiterin<br />

PsychoSoziale Einrichtungen<br />

PsychoSozialer Dienst<br />

Club Aktiv<br />

KIPKE<br />

Bündnis gegen Depression<br />

Suchtberatung<br />

PsychoSoziale Tagesstätten<br />

PsychoSoziales Wohnen<br />

Wohnhäuser, WGs,<br />

Wohnassistenz<br />

Berufliche Integration<br />

Arbeitsassistenz<br />

Jobcoaching<br />

Jugendcoaching<br />

Berufsausbildungsass.<br />

Beschäftigung u.<br />

Berufsorientierung<br />

Sozialmarkt soma (Krems)<br />

Familienberatung &<br />

Psychotherapie<br />

Martin Kargl<br />

Bereichsleiter<br />

Für Menschen mit Behinderungen<br />

Arbeit<br />

Werkstätten<br />

Recyclingbetriebe<br />

carla (Krems, Vitis, Gföhl,<br />

Waidhofen/T.)<br />

Sozialmarkt soma<br />

(Schrems, Zwettl, Gars, Gföhl)<br />

Wohnen und Freizeit<br />

Wohnhäuser<br />

Wohngemeinschaften<br />

Treffpunkte<br />

Wohnassistenz<br />

Bildung<br />

Karin Thallauer<br />

Bereichsleiterin<br />

Familie und Pflege<br />

Familie<br />

Familienhilfe<br />

Familienhilfe PLus<br />

Tagesmütter<br />

Mutter-Kind-Haus<br />

Lerncafés<br />

Hörtest<br />

Mobiler Hospizdienst<br />

Kompetenzstelle Demenz<br />

Pflege und Betreuung<br />

Pflegeheim St. Elisabeth<br />

Betreuen u. Pflegen mobil<br />

Mobile Therapie<br />

Angebote für SeniorInnen<br />

Notruftelefon<br />

Essen auf Rädern<br />

39


Einkaufen und Stöbern<br />

Verkaufsladen<br />

In den Verkaufsläden finden Sie selbst gemachte<br />

Produkte aus den Caritas-Werkstätten für Menschen<br />

mit Behinderungen.<br />

3051 St. Christophen, Konrad-Rauhle-G. 3,<br />

M 0664 73085720<br />

Mo-Do 8:00-16:00 Uhr, Fr 8:00-13:00 Uhr<br />

3100 St. Pölten, Brunngasse 23,<br />

„VIP – Geschenke Shop“<br />

M 0676 838448888<br />

Mo, Mi, Do, Fr 9:00-15:00 Uhr<br />

3130 Tulln, Rochusgasse 2,<br />

M 0676 83844483<br />

Mo-Do 8:30-11:15 Uhr und 12:15-15:30 Uhr<br />

Fr 8:30-12:30 Uhr<br />

3180 Lilienfeld, Platzl 1,<br />

M 0676 83844431<br />

Mo-Do 8:00-11.30 Uhr, 12:30-15:30 Uhr,<br />

Fr 7:30-13:00 Uhr<br />

3200 Ober-Grafendorf, Fabrikgasse 1,<br />

M 0676 838447299<br />

Mo-Do 8:00-15:30 Uhr, Fr 8:00-12:30 Uhr<br />

3382 Loosdorf, Europaplatz 11, T 02754 56505<br />

Mo-Do 8:00-16:00 Uhr, Fr 8:00-13:00 Uhr<br />

3571 Gars am Kamp, Schillerstraße 136/1-4,<br />

T 02985 30730<br />

Mo-Do 8:00-16:00 Uhr, Fr 8:00-13:00 Uhr<br />

3910 Zwettl, Neuer Markt 5, „s’Mitbringsl“,<br />

M 0676 838448988<br />

Mo-Do 8:00-11:15 Uhr, 12:30-16:00 Uhr,<br />

Fr 8:00-11:15 Uhr, 12:30-13:00 Uhr<br />

carla Shop<br />

Die carla Shops sind besondere Secondhand-<br />

Läden. Hier werden ausgewählte Stücke und<br />

Waren zum Verkauf angeboten.<br />

3100 St. Pölten, Brunngasse 23,<br />

T 0676 838448888<br />

Mo, Do u. Fr 10:00 -12:00 und 14:00 -18:00 Uhr<br />

3300 Amstetten, Hauptplatz 40,<br />

M 0676 83844315<br />

Mo, Mi, Do 8:30-12:00 Uhr<br />

Di, Fr 14:30 - 18:00 Uhr<br />

3500 Krems, Täglicher Markt 5,<br />

T 02732 74584, Mo - Fr 9:00 -12:00 Uhr<br />

und 13:00 - 18:00 Uhr, Sa 9:00 -12:00 Uhr<br />

3542 Gföhl, Kremser Straße 27,<br />

T 02716 20133<br />

Mo - Do 8:00 -16:00 Uhr, Fr 8:00 -13:00 Uhr<br />

3830 Waidhofen/Thaya, Hauptplatz 18,<br />

T 02842 51458<br />

Mo - Do 8:00 -16:00 Uhr, Fr 8:00 -13:00 Uhr<br />

Geschenke mit Mehrwert aus unseren<br />

PsychoSozialen Tagesstätten<br />

3508 Paudorf, Hauptstraße 6,<br />

T 02736 20086, pts.paudorf@caritas-stpoelten.at<br />

Mo-Do 8:15-15:15 Uhr<br />

Fr 8:15-12:15 Uhr<br />

carla<br />

Die carlas vereinen mehrere Funktionen unter<br />

einem Dach: Einerseits wird Secondhand-Ware<br />

für nachhaltig denkende Personen und von Armut<br />

betroffene Menschen angeboten, andererseits<br />

sind sie Lernbetriebe für Personen im Rahmen<br />

der Beruflichen Integration.<br />

3100 St. Pölten<br />

Wenzel-Kaska-Straße 4<br />

T 02742 310531 DW 580<br />

carla.bbo@caritas-stpoelten.at<br />

Mo, Di, Do 8:30-12:00 und 13:00-16:30 Uhr,<br />

Mi 13:00-16:30 Uhr, Fr 8:30-12:00 Uhr<br />

3300 Amstetten<br />

Hauptplatz 36, M 0676 83844313<br />

carla-amstetten@caritas-stpoelten.at<br />

Mo, Do 8:30-12:00 Uhr; Di, Fr 14:30-18:00 Uhr<br />

3500 Krems, Mitterau<br />

St.-Paul-Gasse 12, T 02732 76498<br />

carla-krems@caritas-stpoelten.at<br />

Di, Mi und Fr 9:00-12:00 Uhr, 13:00-17:00 Uhr<br />

3902 Vitis<br />

Holzpark 6, T 02841 80077<br />

carla-vitis@caritas-stpoelten.at<br />

Di, Mi und Fr 9:00-12:00 Uhr, 13:00-17:00 Uhr<br />

3910 Zwettl, Ziegelofenstraße 1,<br />

T 02822 20371, pts.zwettl@caritas-stpoelten.at<br />

Mo-Do 8:15-15:15 Uhr<br />

Fr 8:15-12:15 Uhr<br />

3100 St. Pölten, Brunngasse 23,<br />

M 0676 838448888,<br />

vip.bbo@caritas-stpoelten.at<br />

Mo, Mi, Do, Fr 9:00–15:00 Uhr<br />

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