Wirtschafts-News I 2021 Wiesbaden
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AUSGABE IV/ I/21 15<br />
<strong>Wiesbaden</strong><br />
WN-Spezial
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Vorwort<br />
3<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
„Demut und Hoffnung“, stand groß über der vergangenen<br />
Ausgabe dieses Magazins. Im Rahmen einer Corona-<br />
Strecke sprachen wir mit vielen Menschen aus Mainz, die<br />
in besonderer Weise von der Pandemie betroffen sind<br />
oder mit ihr zu tun haben. Tatsächlich herrschte ungewohnte<br />
Einigkeit im Grundton. Von schmerzhaften Entbehrungen,<br />
absurden Kommunikationswegen, gar der<br />
Erosion ganzer Geschäftsfelder war da zu lesen. Doch<br />
ebenso deutlich wahrnehmbar war die Hoffnung aller auf<br />
ein nahendes Ende der Pandemie, ja mehr noch, auf eine<br />
bessere Zeit danach. Ein Kulturwandel in der Post-Corona-Zeit.<br />
Die Schlagbegriffe jener hoffnungsfrohen Gedanken<br />
lauten: Nachhaltigkeit, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit,<br />
Sorgfalt und Empathie im Umgang<br />
miteinander. Kurzum, die Welt werde ein besserer Ort.<br />
Doch kommt es tatsächlich dazu?<br />
Als Tiefenkrise mit disruptiver Wirkung beschreibt Gastautorin<br />
Stefanie Maasland die Pandemie und ihre Auswirkungen.<br />
Einen grundlegenden Diskurs bis hin zur<br />
essenziellen Fragestellung danach, wer wir eigentlich sind,<br />
hält sie für unabdingbar. Denn vor allen Dingen, schreibt<br />
sie, seien Top-Down-Lösungen nicht zu erwarten. Die<br />
Schlussfolgerung daraus benennt sie korrekterweise als<br />
das, was es ist: die Verantwortung jedes Einzelnen.<br />
Das ist gut und schlecht zu gleich. Gut, weil wir es direkt<br />
beeinflussen können, schlecht, weil es Verzicht und große<br />
Anstrengungen mit sich bringen wird. Denn es bedeutet<br />
nichts Geringeres, als einen Transformationsprozess, der,<br />
wie Steffanie Maasland schreibt, den gesamten Status<br />
Quo auf den Prüfstand stellt, da nur so ein wahrhafter<br />
Bewusstseinswandel möglich wäre. Die Ironie der Geschichte<br />
könnte also darin liegen, dass sich Verzicht,<br />
Anstrengungen und Einschränkungen, wie wir sie als<br />
Corona-Maßnahmen erlebt haben, unter anderen Paradigmen<br />
– und Formen – fortsetzen werden. Wie notwendig<br />
ein SUV als Drittwagen ist, wird sich dereinst herausstellen.<br />
Wie so oft, wird in der Folge ein Henne-Ei-Problem<br />
auftreten, wenn auch mit erwartbarem Ausgang. So ist<br />
nicht etwa mit einem vernunftsbedingtem Bewusstseinswandel<br />
zu rechnen, sondern mit gesetzlichen Reglementierungen,<br />
die – womöglich – viele Jahre darauf zu neuen<br />
Perspektiven führen. Vielleicht ist die Nuklearkatastrophe<br />
von Fukushima ein Beispiel dafür. Vor dem GAU war der<br />
Atomausstieg längst beschlossen, doch es folgte der<br />
Ausstieg vom Ausstieg. Erst der größt anzunehmende<br />
Unfall führte eine finale Entscheidung herbei – und selbst<br />
das bleibt abzuwarten, wirft man einen Blick in manches<br />
Parteiprogramm.<br />
Dass kollektive Vernunft nicht erst beim Drittwagen an<br />
ihre Grenzen stößt, sondern viel früher, weiter oben, bei<br />
der Grundgesetzgebung, zeigt sich dieser Tage bei der<br />
Impfreihenfolge und den Konsequenzen daraus. Das<br />
Ringen um Privilegien für Geimpfte hält einen schwer<br />
auflösbaren Konflikt bereit. Gestattet man Geimpften<br />
mehr Freiheiten zu, bevor jeder ein Impfangebot erhalten<br />
hat, verletzt man möglicherweise den Gleichheitsgrundsatz.<br />
Enthält man ihnen jedoch diese Freiheiten vor, kommt<br />
man dem Verhältnismäßigkeitsgebot nicht nach, geht<br />
man davon aus, dass sie weder für sich noch für andere<br />
eine Gefahr darstellen. Dieses Dilemma zeigt, an welcher<br />
Demarkationslinie sich jener Transformationsprozess<br />
abarbeitet: utilitaristische Interessen – das Wohlergehen<br />
aller – stehen gegen individuelle Interessen und Bestrebungen.<br />
Noch ein dystopischer Text werden Sie denken? Nein, gar<br />
nicht. Allein die Reflektion, die Erkenntnis um die Notwendigkeit<br />
eines Umdenkens halte ich für außerordentlich<br />
wertvoll. Und ohne Vision, ohne Bild, ohne Idee keine<br />
ersten Schritte, schon gar nicht dann, wenn sie so gewaltig<br />
sein müssen. Auch ein Wechselspiel zwischen<br />
Pragmatismus und Dogmatismus gehört dazu. Gewiss,<br />
mancher Grundsatz muss unumstößlich und unverhandelbar<br />
bleiben. Doch während die Küche brennt, sollte<br />
man die Speisekarte nicht neu schreiben.<br />
Grundvoraussetzung für einen guten Ausgang solcher<br />
Umwälzungen ist das Infragestellen eigener Entscheidungen,<br />
ja seiner selbst als Konsequenz der Eigenverantwortung.<br />
Dazu gehören schmerzhafte Prozesse der<br />
Selbsterkenntnis, der Fehlerhaftigkeit voller Irrung und<br />
Wirrung. Das etwa, was man Angela Merkel als Opportunismus<br />
auslegte, als sie ihren Kurs nach Fukushima<br />
anpasste. Nein, mehr denn je glaube ich, dass Glaubwürdigkeit<br />
ohne Selbstzweifel nicht auskommt.<br />
Kommt also ein Bewusstseinswandel mit der Post-Corona-Zeit?<br />
Auf jeden Fall! Aber vorher müssen wir durch<br />
den Flaschenhals.<br />
Haben Sie alle einen schönen Sommer, so befreit, wie es<br />
eben geht.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Bernd Wildemann
Inhalt<br />
4<br />
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
Gastkommentagr von Stefanie Maasland<br />
Mit Haltung durch die Krise 6<br />
#AuthentischeWirtschaft –<br />
"Es gibt kein richtiges Leben im falschen." 10<br />
Bewusstsein für das eigene Zuhause 15<br />
Interview mit Dr. Mirriam Prieß<br />
"In der Krise bricht die Illusion zusammen" 16<br />
Tracoe - Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist unglaublich 20<br />
Persönlicher Kontakt als Essenz der Immobilienbranche 23<br />
Raus aus dem Hamsterrad 24<br />
Sehnsucht nach Zusammenhalt 26<br />
Medizinbranche im Fokus der Öffentlichkeit 28<br />
Werner & Mertz<br />
"Recycling Quantensprung!" 30<br />
Kunst und Wirtschaft: Allianzen bilden – JETZT! 32<br />
Digitaler Kulturgenuss für zu Hause 35<br />
Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim 36<br />
Gehör finden - Koch Hörakustik 38<br />
Vereine und Verbände in Coronazeiten 40<br />
Risiken und Chancen auf dem Weg zur digitalen Nachhaltigkeit 42<br />
FIS - A World of Opportunities 45<br />
Expertenforum – Krebstherapie 46<br />
Unterstützung in Sachen Mobilität 48<br />
Für die Krankheit die Technik,<br />
für den Menschen die Menschlichkeit 49<br />
Schönheitschirurgie in Mainz 50<br />
Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />
Fett-weg-Spritze mit Injektions-Lypolyse 52<br />
Sicherer Hafen für Investitionen 53<br />
Zimmerei Degereif -<br />
Vom Vordach bis zur Holzrahmenbauaufstockung 54<br />
Gemeinsam stark an die Spitze -<br />
Wie Unternehmerpaare in belastender Situation wachsen 56<br />
Aufgegabelt - Wunderbares Lesefutter<br />
Zeit für einen Spurwechsel / Die Kraft des Dialogs 58<br />
Pflegenetz Bad Kreuznach -<br />
Hilfe für Senioren und deren Angehörige 60
WN-Spezial<br />
Kulturwandel nach Corona · Seite 6 – 34<br />
5<br />
Kunst und Wirtschaft · Seite 32<br />
Tracoe · Seite 20 Expertenforum · Seite 46<br />
Strahlentherapie RheinMainNahe· Seite 49<br />
Zimmerei Degreif · Seite 54<br />
Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim · Seite 36
6<br />
Mit Haltung durch die Krise<br />
Wie Zukunft jenseits der Floskel gelingen kann<br />
Ein Gastkommentar von Stefanie Maasland<br />
Seien wir ehrlich: Nach über einem Jahr in der<br />
Pandemie können wir das Wort „Corona“ kaum<br />
noch hören, ohne die Augen zu verdrehen. Keine<br />
der unzähligen Ansprachen, Talkshows oder<br />
Expertenrunden bringt echte Konzepte hervor,<br />
um der Situation im Hier und Jetzt sinnvoll zu<br />
begegnen. Stattdessen wechseln sich halbherzige<br />
Lockdowns mit sehnsuchtsvollen Lockerungen<br />
ab und tief im Inneren wissen wir, dass<br />
keine der symptomatisch ausgerichteten Maßnahmen<br />
ein wirksames Ausbrechen aus dem<br />
Kreislauf in Sicht bringt.<br />
Es ergibt keinen Sinn, Komfortzonen<br />
nachzutrauern.<br />
Diese Pandemie ist eine Tiefenkrise. Sie durchdringt<br />
alle Lebensbereiche und alle gesellschaftlichen<br />
Schichten. Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung<br />
kann sich kaum jemand der<br />
Ansteckungsgefahr des Virus oder deren Auswirkungen<br />
nachhaltig entziehen. Die Intensität,<br />
in der die Krise Menschen und Branchen trifft,<br />
ist natürlich unterschiedlich. Doch allen gemeinsam<br />
ist der Verlust von Freiheit und Unabhängigkeit<br />
innerhalb der eigenen Komfortzone –<br />
wirtschaftlich, gesundheitlich und emotional.<br />
Niemandem steht hier die moralische Bewertung<br />
des individuellen Leids zu und auch nicht<br />
des Erfolgs, den Corona für einige Unternehmen<br />
und Vorhaben unbestritten mit sich bringt.<br />
Vergleiche bringen uns als Gesellschaft ohnehin<br />
keinen Schritt schneller aus dieser Krise.<br />
Denn es ist eben der Charakter einer Tiefenkrise,<br />
dass sie neben den Konsequenzen für<br />
den Einzelnen, auch umfassende gesellschaft-<br />
liche Umwälzungen zur Folge hat, denen es zu<br />
begegnen gilt. Disruption auf ganzer Linie, sozusagen.<br />
Dringend gesucht: Der Weg aus Orientierungslosigkeit<br />
und Chaos<br />
Disruptionen verunsichern und können zu Orientierungslosigkeit<br />
bis hin zum Chaos führen.<br />
Das passiert allerdings nur, wenn Gegenreaktionen<br />
ausbleiben und sich das toxische Momentum<br />
unserer – auch medial – überreizten<br />
Gesellschaft frei entfalten kann.<br />
Doch jede Bewegung, jeder Trend, ruft – wenn<br />
er stark genug ausgeprägt ist – einen balancierenden<br />
Gegentrend auf den Plan. So befördern<br />
beispielsweise die allgegenwärtigen Megatrends<br />
der Digitalisierung und Individualisierung<br />
einerseits die Dynamik des Medienkonsums in<br />
Geschwindigkeit und Vielfalt. Andererseits und<br />
gleichzeitig steigt das Verlangen nach linearen<br />
Sozio-Techniken, die konstruktiven Dialog und<br />
erkenntnisreichen Diskurs ermöglichen. Dies<br />
ist einer der Gründe, weshalb sich aktuell neben<br />
dem haptischen (Sach-)Buch auch audio-fokussierte<br />
Medien wie Podcasts und Plattformen<br />
wie >Clubhouse< wachsender Beliebtheit erfreuen.<br />
Der Schock als Blockadenlöser?<br />
Nun sind Krisen unbestritten besondere Trendverstärker.<br />
Und so erfährt auch die Wahrnehmung<br />
dieser Pandemie als zerstörerisches<br />
Ereignis, das überstanden werden muss, nach<br />
dem ersten Schock einen Gegentrend. Schließ-
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
7<br />
lich geht es ums Überleben in mannigfaltiger<br />
Hinsicht. Daher verwundert es nicht, dass die<br />
Vermächtnisstudie der ZEIT aus dem Herbst<br />
des letzten Jahres feststellt, dass rund 70% der<br />
repräsentativ Befragten überzeugt sind, dass<br />
man in der Krise „etwas Positives erkennen<br />
und in die Zukunft mitnehmen sollte.“ Fast 60%<br />
sagen, dass sie dies bereits tun.<br />
Kann die Corona-Pandemie also tatsächlich<br />
Blockaden lösen? Hoffentlich! Denn sie wirft<br />
uns auf den Kern unseres Menschseins zurück<br />
und wir stellen uns wieder die essenziellen<br />
Fragen: Wer sind wir eigentlich, wenn uns alle<br />
unsere wohlbekannten Rollen und Schemata<br />
als Unternehmer:in, Arbeiternehmer:in, Versorger:in,<br />
Freund:in und Partner:in genommen werden?<br />
Was ist unser Wesenskern und welchen Platz<br />
wollen wir in der Gesellschaft einnehmen?<br />
Die Wiederentdeckung von Selbstwirksamkeit<br />
und Verantwortung<br />
Dass gewinnbringende Antworten nicht „top<br />
down“ zu erwarten sind, dürfte spätestens nach<br />
der zweiten Infektionswelle und angesichts der<br />
Ausbreitung der neuen Mutationen klar sein.<br />
Auch die verzweifelte Hoffnung, dass wir „nach<br />
Corona“ gesellschaftlich möglichst da weiter<br />
machen können, wo wir aufgehört haben, ist<br />
eine Illusion ohne Wert. Zum einen, weil dieses<br />
Virus in absehbarer Zeit nicht verschwinden<br />
wird. Zum anderen, weil der tiefgreifende Wandel<br />
unserer Gesellschaft, die sich den Bedrohungen<br />
durch Klimawandel, Menschenfeindlichkeit<br />
und einem vor dem Kollaps stehenden<br />
Turbo-Kapitalismus entgegenstellt, schon lange<br />
vor Corona begonnen hat.
8<br />
Die Pandemie beschleunigt diese grundsätzlichen<br />
Umwälzungen, die ohnehin nicht mehr<br />
aufzuhalten sind. Zum nachhaltigen Erfolg<br />
können sie jedoch nur von mündigen, mutigen,<br />
verantwortungsbewussten und aufrichtigen<br />
Menschen horizontal aus der Gesellschaft heraus<br />
geführt werden.<br />
Dringend gefragt:<br />
neue Offenheit statt neuer Normalität<br />
Somit ist es Zeitverschwendung zu warten, bis<br />
jemand „von oben“ mit der zündenden Idee<br />
kommt oder jeder sich impfen lassen kann.<br />
Besser wir ergreifen die Chance des Stillstands<br />
im Aufbruch ganz bewusst, um unsere Werte<br />
neu zu explorieren, eine glaubwürdige Haltung<br />
zu den für uns wichtigen Themen einzunehmen<br />
und den Nutzen, den wir bringen, zu kommunizieren.<br />
Denn nur wer weiß, wer er/sie ist,<br />
bleibt – unabhängig von Berufsbild oder Branche<br />
– flexibel und kann innerhalb einer wirtschaftlich<br />
erfolgreichen und solidarisch starken<br />
Demokratie einen echten Mehrwert für sich und<br />
andere bieten.<br />
Damit lenkt diese Tiefenkrise den Fokus auf<br />
das Wesentliche, das es weiter zu entwickeln<br />
gilt. Sie fordert den Status Quo konsequent<br />
heraus und bringt neue Formen des Zusammenlebens<br />
und –arbeitens hervor – mit enormer<br />
Geschwindigkeit und Nachdruck, die aus<br />
der Not geboren sind, doch ohne die uns ihre<br />
dringende Notwendigkeit niemals schon heute<br />
so bewusst geworden wäre.<br />
Und jetzt? Die Hoffnung mit Leben füllen!<br />
Das sind sie wohl nun, die Bausteine jener Zuversicht,<br />
die ein Großteil der Bevölkerung spürt<br />
und die den Angst und Bange machenden Verschwörungstheoretikern<br />
und Polemikern den<br />
Nährboden entziehen: der Mut, Krisen anzunehmen,<br />
ein klares Bild der eigenen Identität,<br />
der unbedingte Wille zum verantwortungsbewussten<br />
Handeln und die Erkenntnis, dass<br />
Empathie und Kooperation weitaus größere<br />
Erfolgsfaktoren sind als eitles Wetteifern um<br />
den aufmerksamkeitsstärksten Oho-Effekt.<br />
Die Generation Z macht uns schon vor, wie man<br />
diese Zuversicht lebt – machen Sie mit?<br />
Redaktion: Stefanie Maasland<br />
Fotos: Q.E.D.<br />
Über die Autorin:<br />
Stefanie Maasland ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Mainz.<br />
Als Kommunikationsexpertin begleitet sie – inspiriert von der<br />
Trendforschung und den Neurowissenschaften – Menschen und<br />
Marken bei der Entwicklung von Positionierungen und Strategien<br />
zur Erhöhung ihrer Sichtbarkeit. Ihre Leidenschaft für das<br />
Theater, Heavy Metal, Borussia Dortmund und Spaghetti-Eis<br />
wurden ihr von Unbekannten in die westfälische Wiege gelegt.
9<br />
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10<br />
#Authentic Economy<br />
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“<br />
In dieser Ausgabe beschäftigt sich das WN-Spezial mit Möglichkeiten für einen Kulturwandel nach<br />
Corona, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Selbstständige und Unternehmen können dabei<br />
– sehr unterschiedlich – als Vorbilder und Impulsgeber fungieren.<br />
Verstärkt durch die Krise rufen mehr und mehr<br />
Unternehmer:innen zur Nachhaltigkeit auf (und<br />
immer mehr Ohren sind dafür offen). So ermutigt<br />
zum Beispiel die<br />
erfahrene italienische<br />
Modedesignerin Orsola<br />
de Castro, alte Mode zu<br />
reparieren, statt neue zu kaufen. Sie erinnert<br />
dabei an die japanische Tradition des Wabi-<br />
Sabi: die Schönheit im Riss und im Bruch entdecken.<br />
Einige umweltbewusste Labels wie<br />
Patagonia (z. B. bei Sine-Mainz) sind hier Vorreiter<br />
und bieten inzwischen Reparatur- oder<br />
Recycling-Services an.<br />
Schönheit im Riss und<br />
im Bruch entdecken<br />
Die von de Castro mitgegründete globale Bewegung<br />
»Fashion Revolution« (Hashtag #Who-<br />
MadeMyClothes) hat eine transparentere und<br />
nachhaltigere Modeindustrie<br />
zum Ziel. Orsola de<br />
Castro ist dabei eine der<br />
wichtigsten – weil am ehrlichsten – Stimmen<br />
für ein neues System. Denn während sich auch<br />
die Kleidungsproduktion in den vergangenen<br />
15 Jahren mehr als verdoppelt hat, tragen wir<br />
die Kleidung immer kürzer. Weltweit werden<br />
jährlich 53 Millionen Tonnen Textilien produziert,<br />
75 Prozent landen im Müll. Die Designerin Eileen<br />
Fisher nannte die Modeindustrie „den zweitgrößten<br />
Umweltverschmutzer nach der Ölindustrie“:<br />
ausgelaugte Böden, toxische Färbstoffe,<br />
die ins Grundwasser sickern, Plastikpartikel<br />
in den Weltmeeren.<br />
– weil am ehrlichsten –<br />
Eine Schätzung des globalen Eintrags von Plastikmüll<br />
in die Meere geht von 4,8 bis 12,7 Millionen<br />
Tonnen pro Jahr aus: pro Minute eine<br />
Lastwagenladung.Der „Vermüllung<br />
des Planeten“ entgegentreten<br />
und Plastik im Kreislauf<br />
zu halten ist ein Anliegen des<br />
Mainzer Unternehmers Reinhard Schneider. Ihm<br />
ist mit der seit 2012 tätigen Recyclat-Initative<br />
gerade ein „Recycling-Quantensprung“ geglückt,<br />
der Impulse für die gesamte Branche setzt.<br />
Allerdings, so stellt Schneider fest, sei Werner<br />
& Mertz immer noch so gut wie alleine bei der<br />
Nutzung von Recyclat aus dem Gelben Sack: „Die<br />
höheren Kosten von Recyclat im Vergleich zu<br />
Neuplastik schrecken nach wie vor viele Hersteller<br />
ab.“ (WN-Spezial, S. 30)<br />
„Recycling-<br />
Quantensprung“<br />
Unser Lebensstil produziert in vielen Bereichen<br />
unentwegt Abfall. „Erwerben, Besitzen und<br />
Gewinnmachen sind die geheiligten und unveräußerlichen<br />
Rechte des<br />
Individuums in der Industriegesellschaft“,<br />
schrieb 1976<br />
der Sozialpsychologe Erich<br />
Fromm in seinem populären gesellschaftskritischen<br />
Werk „Haben oder Sein“. Schon seit<br />
Menschengedenken ruft dieses „Haben oder<br />
Sein“ Kontroversen hervor. Die negativ wahrgenommene<br />
Steigerung des Habens ist Habgier.<br />
Sie steht im religiösen Kontext – mit dem ihr<br />
verwandten Geiz – an zweiter Stelle der Hauptlaster.<br />
Als positiv wird diese Steigerung auf<br />
Haben oder Sein
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
11<br />
Internetplattformen wie z. B. „Geizhals“ oder<br />
im Slogan „Geiz ist geil!“ interpretiert. Geiz als<br />
Einkaufskonzept gehört in der Tat seit einigen<br />
Jahren zum Zeitgeist. Dicke SUVs vor Billigdiscountern<br />
sind „ja!“ schon lange ein gewohnter<br />
Anblick.<br />
Der Komfort, an dem wir alle so hängen und<br />
den unser Ego so liebt, ist leider meist sehr eng<br />
mit Ausbeutung verknüpft. „Es gibt kein richtiges<br />
Leben im falschen“, stellte der Philosoph<br />
Theodor W. Adorno Mitte letzten Jahrhunderts<br />
fest. Ein angesichts des Konsumterrors und<br />
den damit einhergehenden Menschenrechtswie<br />
Umweltverletzungen sehr aktuelles Statement.<br />
Bislang waren Diskussionen darum, dass<br />
„die Menschheit (…) vor der Herausforderung<br />
(steht) umzudenken,<br />
sich umzuorganisieren und<br />
gesellschaftlichen umzuorientieren,<br />
kurz: neue Lebensformen zu finden“, wie<br />
es die Weltkommission Kultur und Entwicklung<br />
1995 forderte, jedoch eher in intellektuellen<br />
Kreisen als im Mainstream zu finden.<br />
neue<br />
Lebensformen<br />
THERE ARE OTHER WAYS von Dierk Osterloh.<br />
Je nach Aufhängung des Bildes zeigt der Pfeil in eine andere Richtung. Es die Entscheidung des Besitzers. Das Atelier von Osterloh<br />
in der Villa Arte ist eine Begegnungsstätte von Kunst und Wirtschaft.
12<br />
Fokus auf das<br />
Wesentliche<br />
Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer<br />
weltumfassenden nachhaltigen Wirtschaft wird<br />
bei den meisten erst erreicht, wenn die Not sie<br />
selbst betrifft. Und das ist nun<br />
durch die Corona-, gefolgt von<br />
der Klimakrise der Fall. Diese<br />
Tiefenkrise lenke „den Fokus auf<br />
das Wesentliche, das es weiter zu entwickeln<br />
gilt“, schreibt die Kommunikationsexpertin<br />
Stefanie Maasland. „Sie (die Krise) fordert den<br />
Status Quo konsequent heraus und bringt neue<br />
Formen des Zusammenlebens und –arbeitens<br />
hervor – mit enormer Geschwindigkeit und<br />
Nachdruck, die aus der Not geboren sind, doch<br />
ohne die uns ihre dringende Notwendigkeit<br />
niemals schon heute so bewusst geworden<br />
wäre.“ (WN-Spezial, S. 6)<br />
Innerhalb weniger Monate haben wir zum Beispiel<br />
fünf Jahre Digitalisierung aufgeholt, hört<br />
man von Experten. Sogar der Louvre öffnete<br />
sich online für die ganze Welt. Was auf der einen<br />
Seite Information, Austausch,<br />
Bildung und Kunstserving vom<br />
Feinsten bedeutet, geht auf der<br />
anderen Seite nicht ohne immensen<br />
Stromverbrauch einher. Einer, der sich mit<br />
den „Chancen und Risiken auf dem Weg zur<br />
digitalen Nachhaltigkeit“ beschäftigt, ist Torsten<br />
Weber, Professor an der CBS International Business<br />
School in Mainz. (WN, S. 42)<br />
digitale<br />
Nachhaltigkeit<br />
“Digital technology is shaping history” formuliert<br />
es der UN-Generalsekretär António Guterres.<br />
Die Fähigkeit der Zusammenarbeit – über<br />
alle Disziplinen, Akteure, Nationen, und politische<br />
Richtungen hinweg – sei dabei entscheidend.<br />
“We have a collective responsibility<br />
to give direction to<br />
these technologies so that<br />
we maximize benefits and<br />
curtail unintended consequences and malicious<br />
use.” Seit März unterstützt das Bundesumweltamt<br />
die Vereinten Nationen bei digitaler<br />
Nachhaltigkeit und ist Mitgründer der „Coalition<br />
for Digital Environmental Sustainability”<br />
(CODES).<br />
„…a collective<br />
responsibility …“<br />
Dass mit den digitalen Entwicklungen „ein enormer<br />
Gewinn an Energieeffizienz“ für einzelne<br />
Verbraucher:innen möglich ist, erläutert Zouhair<br />
Kefi in einem Gespräch<br />
zum Artikel über das „Zuhause<br />
in neues Licht rücken“.<br />
(WN-Spezial, S. 15). Während es bisher<br />
nur Smart-Home- oder Energiemanagement-<br />
Lösungen gegeben hätte, schaffe das „Bluecontrol<br />
Smart Home System“ beides. „Das ist<br />
eine Innovation“, so der Director Division Energy<br />
& Home Automation und nennt als Beispiel<br />
die Betankung des Elektroautos von zu Hause<br />
aus, „direkt mit dem Strom aus der Photovoltaik<br />
auf dem Dach“, deren überschüssige Energie<br />
in der Hausbatterie gespeichert werde.<br />
Dabei sei sowohl „der Speicher der Batterie als<br />
auch der Wetterdienst verbunden. Das heißt,<br />
ein „Betanken per Solarenergie wird optimal<br />
ermöglicht“.<br />
„eine Innovation“<br />
Ein intelligentes System wie dieses in großen<br />
Firmen scheint dabei eine schöne Vorstellung<br />
für die Zukunft: Während der Arbeitszeit könnten<br />
die kleinen Elektroautos der Mitarbeiter:innen<br />
per Solarstrom betankt werden. Dazu passend<br />
klingt die von der Fox E-Mobility AG angekündigte<br />
Produktion der modernisierten mia electric<br />
2.0 in 2023 (einen mia-Händler gibt es in<br />
Gonsenheim).<br />
Auch in der wichtigen Medizintechnikbranche<br />
zeigt sich die Digitalisierung als enormer Fortschritt<br />
zu mehr nachhaltiger Transparenz. Katrin<br />
Rosen sieht genau solche<br />
positiven Effekte mit der Einführung nachhaltige<br />
der europäischen Datenbank<br />
Transparenz<br />
EUDAMED. Als Geschäftsführerin<br />
der RegIntA GmbH setzt sie schon lange auf die<br />
Digitalisierung von Daten. (WN-Spezial, S. 28).<br />
Zur Medizintechnikbranche und den systemrelevanten<br />
Lieferanten für Beatmungsprodukte<br />
gehört die TRACOE medical GmbH, Nieder-Olm.<br />
Ihre Qualität-made-in-Germany-Strategie zeigte<br />
sich zu Zeiten von Grenzschließungen und<br />
Shutdown genau wie die fortschreitende Digi-
13<br />
talisierung als besonders wertvoll. In ihrer herausfordernden<br />
Situation wurde der Geschäftsführung<br />
auch das Wesentliche deutlich und wie<br />
wichtig es sei, „sich von dem zu befreien, was<br />
belastet“. So entstand im Anschluss an den<br />
Artikel ein sehr wertschätzendes und ermutigendes<br />
„Nachwort“ an ihre Mitarbeiter:innen<br />
und Kunden. (WN-Spezial, S. 20)<br />
Die Konzentration auf<br />
das Wesentliche empfindet<br />
auch Maximilian<br />
Seil als wertvoll. Der<br />
Inhaber des <strong>Wiesbaden</strong>er<br />
Immobilienunternehmens Zwei & Zwanzig<br />
Gruppe plädiert für mehr Quantität statt Qualität<br />
auch nach Corona. (WN-Spezial, S. 23) Das<br />
„deutliche Spuren im<br />
Mindset von<br />
Manager:innen“<br />
Bedürfnis nach Substanz belegt der Gastbeitrag<br />
von Tim Oldiges. Der Geschäftsführer einer der<br />
führenden deutschen Personalberatungen erzählt,<br />
dass die Krise „deutliche Spuren im Mindset<br />
von Manager:innen“ hinterlasse. Das Innehalten<br />
und Hinterfragen hätte zur Folge, dass<br />
„attraktive inhaltliche Angebote in einem wertschätzenden<br />
und nachhaltigen Umfeld“ einen<br />
„noch nie dagewesenen Anklang“ finden. (WN-<br />
Spezial, S. 24)<br />
„Lebensraums<br />
mit Herz“<br />
Die Sehnsucht nach einem wertschätzenden<br />
und nachhaltigen<br />
Umfeld zeigt sich auch in anderen<br />
gesellschaftlichen Bereichen wie dem Wunsch<br />
nach Mehrgenerationenprojekten. „So viel Begegnung<br />
wie möglich“ gehört dabei zum Konzept<br />
Weitere Infos?<br />
An der Fahrt 11 ∙ 55124 Mainz ∙ www.emobile-mainz.de<br />
Tel.: 06131-9503777
14<br />
des „Lebensraums mit Herz“ der InnZeit Bau<br />
GmbH. Deren Geschäftsführer Rupert Voß erzählt<br />
von einer bundesweit einzigartigen Umsetzung<br />
und der Bestätigung des Konzepts<br />
während Corona. (WN-Spezial, S. 26)<br />
Echte Begegnung in Form des Dialogs ist laut<br />
Mirriam Prieß Voraussetzung für Gesundheit.<br />
„Wir kommen nur dann aus der Krise, wenn wir<br />
uns der Substanz zuwenden,<br />
das ist: dem eigenen Wesen,<br />
dem Echten in uns und um<br />
uns herum“, sagt die Ärztin,<br />
Beraterin und Buchautorin im Interview mit der<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>. (WN-Spezial, S. 16) Genau<br />
hier setzen auch ihre beiden in der WN vorgestellten<br />
Werke an: beim „Sich-selbst-Sein“,<br />
authentisch sein, das eigene Wesen verstehen<br />
und leben. Denn nur, wer gut mit sich umgehe<br />
und im Dialog sei, könne gut mit anderen und<br />
seiner Umgebung umgehen. (WN, S. 58)<br />
Voraussetzung für<br />
Gesundheit<br />
Weitergedacht hat echte Nachhaltigkeit nur<br />
eine Chance, wenn jeder nach seiner Authentizität<br />
schauen<br />
würde/könnte/<br />
wollte. Wabi-Sabi<br />
quasi mit der eigenen<br />
Geschichte, denn Knackse wollen geheilt<br />
werden, damit anderes mit den Scherben nicht<br />
verletzt wird. Authentische Menschen, authentische<br />
Wirtschaft – eine gute, zeitgemäße<br />
Herausforderung.<br />
Authentische Menschen,<br />
authentische Wirtschaft<br />
„State of the Ar t”<br />
Das sich authentisch besser wirtschaften lässt,<br />
sagt Dierk Osterloh. Der Künstler appelliert für<br />
Allianzen zwischen Wirtschaft und Kunst. Denn<br />
„nur ein ehrliches und faires Unternehmen kann<br />
authentisch sein und: ‚Authentizität sells‘.“ Kunst<br />
als Ausdruck und Spiegel der Unternehmenskultur<br />
vertiefe, festige und fördere das Anliegen.<br />
„Letztendlich geht es darum, über den Tellerrand<br />
hinweg zu sehen und neue Lösungen zu entwickeln,<br />
die von Herzen kommen und einen<br />
neuen gesellschaftlichen Aspekt kennzeichnen,<br />
das neue Miteinander: reflektierend, wertschätzend<br />
und nachhaltig. Innen wie außen: State<br />
of the Art.“ (WN-Spezial, S. 32)<br />
Mit diesen Worten von Dierk Osterloh sei Ihnen<br />
eine interessante und ideengebende Lesereise<br />
gewünscht, die ja zu Corona-Zeiten unbedenklich<br />
angetreten werden kann.<br />
Als Souvenir erhalten Sie den wenig benutzten<br />
#AuthenticEconomy.<br />
Herzlich auch im Namen der Redaktion,<br />
Ihre Sam<br />
Über die Autorin<br />
Sam studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in Mainz und London. Schon während<br />
ihres Studiums arbeitete sie für verschiedene Verlage und absolvierte zusätzlich eine redaktionelle<br />
Ausbildung. Als Ghostwriterin unterstützt Sam heute die Realisierung von Büchern sowie<br />
Filmscripten und schreibt für verschiedene Magazine.<br />
sam@reprion.de<br />
(gezeichnet von Annika Beers)
W N<br />
Das Zuhause in neues<br />
Licht rücken<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
15<br />
Die Heinrich Kopp GmbH aus Kahl am Main gehört zu den führenden deutschen Herstellern elektrotechnischer<br />
Produkte. Aus dem vergangenen Jahr geht das Unternehmen deutlich gestärkt hervor.<br />
Welcher Bewusstseinswandel dazu geführt hat, erklärt Zouhair Kefi, Director Division Energy & Home<br />
Automation, selbst.<br />
Auch für Kopp war Corona natürlich ein Schock.<br />
Wir wussten nicht, wie sich die Umstände auf<br />
das Geschäft auswirken würden, doch wir waren<br />
bereit, die Herausforderung anzunehmen. Und<br />
dann beschleunigte die Pandemie plötzlich, worauf<br />
Kopp schon lange hinarbeitet: Als die Menschen<br />
angewiesen waren, zu Hause zu bleiben,<br />
haben sie gemerkt, welch hohen Stellenwert die<br />
eigenen vier Wände doch haben und wie wichtig<br />
es ist, sich diese schön, komfortabel und<br />
nachhaltig einzurichten und auszustatten. Von<br />
Lichtschaltern und Steckdosen, Dimmern und<br />
Rolläden bis hin zu innovativen Produkten für<br />
ein intelligentes, energieeffzientes Home-Automation-System<br />
– mit seinem ganzheitlichen<br />
Sortiment mit insgesamt 7.000 Artikeln war Kopp<br />
dafür deren ideale Anlaufstelle.<br />
„Wir waren bereit, die Herausforderung<br />
anzunehmen.”<br />
Dieses neue bzw. verstärkte Bewusstsein für<br />
das eigene Zuhause hat sogleich eine deutlich<br />
erhöhte Nachfrage nach all unseren Produkten<br />
bewirkt und würde Kopp später sogar eines der<br />
erfolgreichsten Jahre seit seiner<br />
Gründung 1927 bescheren. Mit<br />
großer Dankbarkeit blicken<br />
wir daher auf das Jahr<br />
2020 zurück, in dem wir<br />
uns glücklicherweise zu<br />
den Gewinnern zählen<br />
durften, auch wenn wir<br />
uns schon bald mit ganz<br />
anderen Aufgaben kon-<br />
Zouhair Kefi<br />
frontiert sahen. Unsere Produktionskapazitäten<br />
und Manpower konnten wir nämlich gar nicht<br />
schnell genug ausbauen. 2020 haben wir am<br />
Ende mehr als 66 Millionen Produkte spediert.<br />
Und natürlich nahm auch bei uns der Onlinehandel<br />
enorm zu – nie zuvor haben wir so viele<br />
Produkte über Amazon verkauft.<br />
Der entscheidende Schlüssel zu diesem Erfolg<br />
„Neues Bewusstsein für das<br />
eigene Zuhause”<br />
liegt aber in unserer Strategie der vergangenen<br />
fünf bis sechs Jahre, die jetzt – beschleunigt durch<br />
Corona – aufgeht. Dazu gehören sowohl die<br />
Ausrichtung auf ein ganzheitliches Sortiment als<br />
auch der Ausbau des Professional-Segments.<br />
Zudem hat Kopp massiv in seine Entwicklung<br />
investiert: Das neueste Ergebnis unserer Arbeit,<br />
das Smart-Home-System Blue-control, wird im<br />
April auf den Markt kommen. Damit möchten<br />
wir genau zur richtigen Zeit einen Nerv treffen:<br />
den Wunsch, das eigene Zuhause zu vernetzen<br />
– nicht nur für mehr Komfort und Sicherheit,<br />
sondern auch für einen enormen Gewinn an<br />
Energieeffizienz. Für Kopp war 2020 somit zum<br />
Glück kein Jahr der Krise – im Gegenteil. Und<br />
was wir jetzt schon sagen können, ist: Der Trend<br />
hält auch <strong>2021</strong> an.<br />
www.kopp.eu<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Kopp
16<br />
„In der Krise bricht die<br />
Illusion zusammen“<br />
Nachhaltiger Wandel braucht eine „dialogische Haltung”<br />
Viele Menschen halten lange an Umständen und Verhaltensweisen fest, die für sie und die Umwelt<br />
schädlich sind. Braucht es erst Krisen, um Wandel zu ermöglichen? Warum können einige flexibler und<br />
innovativer mit Krisen umgehen als andere? Was braucht es für eine gesunde, nachhaltige Gesellschaft<br />
– außer Krisen? Ein Interview mit der Burn-out- und Resilienz-Expertin Dr. Mirriam Prieß.<br />
WN: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es,<br />
alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu<br />
hoffen, dass sich etwas ändert“, sagte Albert<br />
Einstein. In Ihrem Buch „Zeit für einen Spurwechsel“<br />
klären Sie über die Ursachen auf, die<br />
Menschen dazu bewegen, auf derselben Bahn<br />
zu bleiben, „obwohl es nicht funktioniert“ und<br />
unsere Beziehungen „schon lange nicht gelingen“.<br />
Adäquates können wir gerade auf der<br />
ganzen Welt beobachten. Insbesondere unsere<br />
Beziehung zur Natur scheint völlig aus dem<br />
Gleichgewicht. Warum<br />
braucht der Mensch oft<br />
erst schwere Krisen, um<br />
einen Wechsel auf die<br />
gesunde Bahn zu<br />
schaffen?<br />
Dr. Mirriam Prieß: Wesentliche<br />
Veränderung<br />
findet nie an einem son-<br />
nigen Tag im Mai statt,<br />
sondern meist erst<br />
unter schärfstem Leid. Erst dann ist der Mensch<br />
bereit, auf das zu verzichten, was er bis dahin für<br />
seine Identität oder Teil seiner Identität gehalten<br />
hat. Kranke Haltungen oder Verhaltensweisen<br />
abzulegen bedeutet, sich mit dem Schmerz auseinanderzusetzen,<br />
aus dem sie sich entwickelt<br />
haben – und gleichzeitig eine neue Alternative zu<br />
entwickeln. Auch wenn ich spüre, dass ich in der<br />
falschen Lebensspur bin, heißt es noch nicht, dass<br />
ich eine Alternative weiß. Häufig ist das Falsche<br />
meine einzige Alternative, die ich besitze, weil ich<br />
nichts anderes gelernt habe.<br />
Falsches Leben und Handeln entsteht aus Kränkung,<br />
auf deren Boden ich so lange weiter handeln<br />
muss, bis ich bereit bin, die zu Grunde liegende<br />
Verletzung aufzuarbeiten.<br />
Viele scheuen sich davor,<br />
den Schmerz zu fühlen und<br />
bleiben deswegen lieber in<br />
einer Situation oder Verhaltensweise,<br />
die zwar nicht wirklich stimmig ist<br />
– aber immer noch besser erscheint als der verdrängte<br />
Schmerz oder das Ungewisse.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es genauso wie Sie<br />
sagen, erst scharfes Leid führt dazu, dass ich<br />
mich dem Leid in mir aufarbeitend zuwende<br />
– weil es in dem Moment alternativlos ist. Erst<br />
wenn ich im Außen mit unausweichlichem Leid<br />
konfrontiert werde, bin ich bereit, mich dem<br />
inneren Leid zuzuwenden, was ich durch un-<br />
„die Krise legt den<br />
Finger in verdrängte<br />
Wunden”<br />
Dr. Mirriam Prieß<br />
Ärztin, Beraterin und Buchautorin
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
17<br />
gesunde Lebensweisen versucht habe zu kompensieren.<br />
Erst in Krisen besteht dann die<br />
Chance, die Spur zu wechseln – die Krise legt<br />
den Finger in verdrängte Wunden, in der Krise<br />
bricht die Illusion zusammen. Wir kommen nur<br />
dann aus der Krise, wenn wir uns der Substanz<br />
zuwenden, das ist: dem eigenen Wesen, dem<br />
Echten in uns und um uns herum.<br />
WN: Besseres Wissen reicht also nicht aus, um<br />
besser zu handeln?<br />
Dr. Mirriam Prieß: Wenn wir anders handeln, als<br />
es uns oder anderen guttut, dann tun wir dies<br />
immer auf dem Boden von eigener Kränkung.<br />
Diese ist meist unbewusst und für uns nicht<br />
spürbar. Unser Handeln ist auf der einen Seite<br />
Ausdruck der eigenen Verletzung und Wertlosigkeit<br />
– und auf der anderen Seite vermeintlicher<br />
Selbstschutz. Wenn ich andere Menschen<br />
beschimpfe oder klein mache, dann tue ich dies<br />
immer auf dem Boden von eigener innerer<br />
Kleinheit. Wenn ich ausbeute,<br />
dann bin ich selbst<br />
einmal ausgebeutet worden.<br />
Mir fehlt das eigene<br />
Wertebewusstsein, die<br />
damit verbundene Augenhöhe und Respekt. Ich<br />
setze in Beziehungen fort, was ich erfahren<br />
habe. Am Ende leben wir das im Außen, was<br />
wir in uns tragen – und was wir von Beginn<br />
unseres Lebens an von außen in uns aufgenommen<br />
haben.<br />
Je gesunder die Atmosphäre, in der wir aufgewachsen<br />
sind, umso gesunder wird die Atmosphäre<br />
in uns sein und umso gesunder werden<br />
wir Beziehung leben. Wenn ich über einen gesunden<br />
Selbstwert verfüge und mit mir in guter<br />
Beziehung stehe, dann ist es mir zuwider,<br />
meine Umwelt respektlos zu behandeln. Dann<br />
ist für mich ein Gleichgewicht zwischen Nehmen<br />
und Geben selbstverständlich. Je gekränkter<br />
und verletzter ich in meinem eigenen Selbst<br />
Am Ende leben wir<br />
das im Außen, was wir<br />
in uns tragen<br />
jedoch bin, umso mehr<br />
bewege ich mich in<br />
einer Welt von Angriff<br />
und Verteidigung,<br />
Täter und Opfer, Macht<br />
und Ohnmacht. In<br />
dieser Welt steht das<br />
eigene verletzte Ich im<br />
Vordergrund, dass es zu stabilisieren gilt.<br />
Ein Wir ist, wenn überhaupt, nur eingeschränkt<br />
möglich.<br />
WN: Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein<br />
für unsere Verletzlichkeit geschärft – „als Gruppe,<br />
als Gemeinschaft, als Bürger:innen Europas“,<br />
schreibt die Bertelsmann-Stiftung in ihrem<br />
Jahresbericht. Diese Einsicht stärke unsere<br />
Solidarität miteinander und den Willen, innovative<br />
Lösungen zu finden. Auch in unseren<br />
„WN-Spezial“-Beiträgen aus der Wirtschaft kann<br />
man über die Verschiebung von Werten, beeindruckende<br />
Innovationskraft sowie großes<br />
Verantwortungsgefühl lesen. Inwiefern ist hier<br />
das, was mit dem Begriff Resilienz bezeichnet<br />
wird, von Nöten?<br />
Dr. Mirriam Prieß: Resilienz beschreibt auf seelischer<br />
Ebene die psychische Widerstandskraft.<br />
Sie äußert sich in einer tiefen Beziehungsfähigkeit<br />
– und darin in einer Dialogfähigkeit.<br />
Resiliente Menschen begegnen sich selbst, der<br />
Umwelt und den Situationen auf Augenhöhe,<br />
sie erkennen die Realitäten an, anstatt sie vergeblich<br />
zu bekämpfen und<br />
versuchen innerhalb des<br />
möglichen, das Bestmögliche<br />
zu machen. Die Stärke<br />
besteht hier also nicht<br />
„Wenn ich über einen<br />
gesunden Selbstwert<br />
verfüge und mit mir in<br />
guter Beziehung stehe,<br />
dann ist es mir<br />
zuwider, meine<br />
Umwelt respektlos zu<br />
behandeln.”<br />
Die Stärke besteht in<br />
der Begegnungsfähigkeit<br />
im Widerstand, sondern in der Begegnungsfähigkeit<br />
– die sich in der Dialogfähigkeit ausdrückt.<br />
Hier geht es nicht um die verbale Kommunikation,<br />
sondern um eine Lebenshaltung, die sich<br />
in drei zentrale Kernaspekte gliedert:
Anzeige<br />
18<br />
1. Ein Gleichgewicht zwischen Ich,<br />
Du und Wir – das heißt jeder Aspekt<br />
kommt in der Beziehung<br />
gleichermaßen vor.<br />
2. Das Gleichgewicht zwischen wesentlichem<br />
Nehmen und Geben – das heißt die Kraft entsteht<br />
durch Wesentliches anstatt durch Funktion.<br />
3. Eine Atmosphäre, die von Interesse, Offenheit,<br />
Empathie, Augenhöhe, Respekt und Wertschätzung<br />
geprägt ist.<br />
Wenn Sie diese Aspekte in Ihren jeweiligen Beziehungen<br />
leben – dann sind Sie krisenfest und<br />
sicher. Ein erschöpftes Ich oder Wir entsteht,<br />
wenn diese Ebenen fehlen. In der jetzigen Krise<br />
wird deutlich, wie sehr diese Dialogkultur<br />
bisher gefehlt hat und wie dringend nötig es<br />
ist, diese jetzt einzuführen.<br />
WN: In Ihrem gerade erschienenen Werk „Die<br />
Kraft des Dialogs“ schreiben Sie u. a., dass in<br />
beruflichen oder privaten Beziehungen oft die<br />
unbewusste innere Haltung herrsche: „Was<br />
kannst du für mich tun, was bringt mir der andere“.<br />
Nähe werde nicht personal, sondern<br />
funktional gelebt. Erst wenn in Beziehungen<br />
(auch) innerhalb von Systemen konsequent auf<br />
gegenseitigen Missbrauch verzichtet würde,<br />
könne sich „die Kraft des jeweiligen Systems<br />
für ein starkes Wir entfalten“ und für Bedineine<br />
Lebenshaltung<br />
auf<br />
Augenhöhe<br />
WN: Robert Musil schreibt in seinem "Mann<br />
ohne Eigenschaften" vom „Möglichkeitssinn“,<br />
eine Fähigkeit, in Chancen zu denken. Das Übermorgen<br />
als Gestaltungsraum zu begreifen, den<br />
man durch eigenes Zutun zum Besseren wenden<br />
kann und will. Ist es möglich – gerade auch<br />
im <strong>Wirtschafts</strong>umfeld – eine Art „Möglichkeitssinn“<br />
zu trainieren?<br />
Dr. Mirriam Prieß: Das ist es sicherlich! Meiner<br />
Haltung nach kann das jedoch nur sinnvoll sein,<br />
wenn dies auf Grundlage des Dialoges<br />
stattfindet. Das heißt das Begegnen<br />
von Möglichkeiten auf<br />
Augenhöhe. Dazu gehört auch das<br />
Erkennen von wesentlichen Grenzen und die<br />
gleichzeitige Bereitschaft, diese zu respektieren.<br />
gungen sorgen, in denen ein gesundes Leben<br />
und nachhaltiges Wachstum möglich sei. Übertragen<br />
auf die Welt hätten wir einiges zu tun.<br />
Was hilft – außer Krisen – diese Einsichten<br />
insbesondere in der Wirtschaft zu etablieren<br />
und umzusetzen?<br />
Dr. Mirriam Prieß: Erst wenn wir erkennen, dass<br />
erfolgreiches Leben Begegnung ist, haben wir<br />
erfolgreiches Leben<br />
ist Begegnung<br />
die Chance auf eine langfristig<br />
gesunde Wirtschaft.<br />
Gesundes Wachstum kann<br />
nur auf Grundlage einer<br />
Dialogkultur stattfinden – in der Einhaltung der<br />
drei Aspekte, die ich oben aufgeführt habe. Der<br />
Mechanismus des Ausbrennens, den Sie bei<br />
Menschen sehen, finden Sie ebenfalls in der<br />
Wirtschaft. Sie brauchen das Gleichgewicht<br />
zwischen wesentlichem Nehmen und Geben<br />
– sonst erschöpfen Sie sich.<br />
Augenhöhe, ein Teil der Dialogkultur, ist zentral<br />
– hier geht es nicht nur um die Kultur des Miteinanders,<br />
sondern um Augenhöhe in der Zielsetzung,<br />
die Fähigkeit, Realitäten zu erkennen<br />
und anzuerkennen – und das Bestmögliche<br />
daraus zu machen, anstatt sich im Unwesentlichen<br />
zu verlieren oder mit der Illusion den<br />
Gewinn machen zu wollen bzw. in der Illusion<br />
den Gewinn zu suchen.<br />
Offenheit – die Bereitschaft, die eigene Welt zu<br />
verlassen – nur so entstehen Innovation und<br />
Wachstum. All diese Aspekte wird jeder abnicken,<br />
den Sie fragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass das<br />
im Alltag nach wie vor nur wenig gelebt wird.<br />
Ob Sie sich die politische Situation, die private<br />
oder wirtschaftliche Situation oder auch die Klimasituation<br />
anschauen – wenn<br />
wir uns nicht erschöpfen<br />
wollen, sondern gesund leben<br />
möchten, kommen wir um<br />
den Dialog nicht umhin.<br />
Der Aspekt der wesentlichen Begegnung anstatt<br />
des funktionalen Missbrauchs ist für jede gesunde<br />
Unternehmenskultur entscheidend. Der<br />
Mensch wird krank, wenn er zur Funktion wird<br />
und dadurch auch das Unternehmen. Sie haben<br />
die Natur angesprochen – dort gilt dasselbe<br />
Prinzip. Das Gleichgewicht zwischen Ich (Mensch),<br />
Innovation und<br />
Wachstum durch<br />
Offenheit.
Du (Erde) und Wir. Das heißt jeder kommt zum<br />
gleichen Teil vor. Ein Gleichgewicht zwischen<br />
Nehmen und Geben. Respekt, Interesse, Augenhöhe,<br />
Wertschätzung – überlegen Sie einmal,<br />
wo wir im Bereich der Natur wären, wenn wir<br />
dieses dialogische Gleichgewicht auf allen Ebenen<br />
leben würden.<br />
Diese dialogische Haltung<br />
explizit in der Klimadebatte<br />
ursächlich einzufordern,<br />
das wäre notwendig –<br />
damit einher gingen die Erkenntnisse über die<br />
Gründe, warum der Dialog vielen Menschen so<br />
schwerfällt.<br />
dialogische Haltung<br />
einfordern<br />
WN: Vielen Dank für das Interview Frau Dr. Prieß!<br />
Redaktion: Sam<br />
Fotos: Benne Ochs (Portrait),<br />
Stiftung Dialogstark! (Illustration)<br />
Dr. med. Mirriam Prieß<br />
studierte Medizin mit anschließender<br />
Promotion im Fachbereich Psychosomatik.<br />
Mehrere Jahre war sie in einer<br />
psychosomatischen Fachklinik mit den<br />
Behandlungsschwerpunkten Ängste,<br />
Depressionen und Burn-out tätig.<br />
Seit mehr als 15 Jahren übernimmt die<br />
Ärztin beratende Tätigkeiten in der Wirtschaft<br />
mit Einzelcoachings von Führungskräften<br />
im Bereich Konflikt- und Stressmanagement.<br />
Darüber hinaus begleitet<br />
sie Change-Prozesse in Unternehmen.<br />
Ihre 2019 gegründete Stiftung „Dialogstark!”<br />
hat sich dem Ziel verpflichtet,<br />
die Dialogfähigkeit von jungen Menschen<br />
zwischen 17 und 25 Jahren zu fördern.<br />
Zu den Themen Burn-out und Resilienz<br />
hat Dr. Mirriam Prieß mehrere Bücher<br />
geschrieben. Zeit für Spurwechsel und<br />
Die Kraft des Dialogs werden in der vorliegenden<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong> auf Seite<br />
58 vorgestellt.<br />
19<br />
www.dialogstark.org
20<br />
„Keep calm and carry on“<br />
Auf dem „Zahnfleisch gehen“ –<br />
aber alle gemeinsam<br />
Auch für TRACOE medical aus Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz), einer der führenden Hersteller und Vertreiber<br />
von Medizinprodukten und Hilfsmitteln für Patienten mit Luftröhrenschnitt (Tracheostomie), Kehlkopfentfernung<br />
(Laryngektomie) und Beatmung (Respiratory Care), hat sich der Alltag seit der Pandemie<br />
schlagartig verändert. Der rasante Anstieg der mit dem Virus infizierten Atemwegserkrankten löst nach<br />
wie vor weltweit eine stark erhöhte Nachfrage nach medizinischen Produkten aus, die die Beatmung der<br />
COVID-19-Patienten sichern – darunter auch das Kernprodukt des Familienunternehmens: Tracheostomiekanülen.<br />
Denn wenn Patienten nicht mehr über die natürlichen Atemwege Luft bekommen, wird<br />
ihnen über eine kleine Öffnung im Halsbereich (Tracheostoma) eine solche eingesetzt.<br />
„Es galt vor allem,<br />
die Herstellung<br />
unserer Produkte zu<br />
gewährleisten.”<br />
Schon gleich zu Beginn der Pandemie wurde<br />
klar: Die Umstände verlangen TRACOE medical<br />
als systemrelevantem Lieferanten für Beatmungsprodukte<br />
eine Vielzahl von Maßnahmen<br />
ab, um die drastisch erhöhten<br />
Bestellvolumina<br />
aus der ganzen Welt bewältigen<br />
zu können. Geschäftsführer<br />
Dr. Thomas<br />
Jurisch: „Abgesehen von<br />
internen Vorkehrungen<br />
zum Schutz unserer Mitarbeiter(innen) gegen<br />
Ansteckung, galt es vor allem, die Herstellung<br />
unserer Produkte zu gewährleisten und gleichzeitig<br />
auch unsere Kapazität zu erhöhen.“ Denn<br />
allein in der ersten Corona-Welle im März stieg<br />
die Zahl der Auftragseingänge im Kanülen-<br />
Kernsortiment des Unternehmens<br />
(vario, twist und percutan) auf<br />
wöchentlich 20.000 bis 25.000<br />
Stück an, während diese in normalen<br />
Zeiten durchschnittlich bei<br />
ca. 9.000 Stück pro Woche lag.<br />
TRACOE rüstet auf und stellt 32<br />
Mitarbeiter in der Produktion ein<br />
Dafür etablierte das Unternehmen, dessen<br />
„Qualität made in Germany“-Strategie sich zu<br />
Zeiten von Grenzschließungen und Shutdown<br />
als erneut besonders vorteilhaft erwies, einen<br />
Zweischichtbetrieb, der<br />
das Risiko minimiert, nicht<br />
liefern zu können. Außerdem<br />
stellte TRACOE medical<br />
ein: „Insgesamt<br />
haben wir unser Team in der Produktion um<br />
32 neue Mitarbeiter verstärkt, hauptsächlich in<br />
der Produktion. Somit beschäftigen wir an unserem<br />
Standort in Nieder-Olm nun insgesamt<br />
rund 250 Angestellte“, so Rimm Elfu, Vertriebsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung von<br />
TRACOE medical.<br />
Umsatzsteigerung um 21,4 Prozent<br />
„Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
ist<br />
unglaublich.”<br />
Abgesehen von dem immensen Druck, der auf<br />
dem Hersteller einerseits lastet, war die logische<br />
Rimm Elfu, Geschäftsleitung
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
21<br />
Konsequenz der hohen Nachfrage andererseits<br />
ein enormer Wachstumsschub. Gegenüber dem<br />
Vorjahr steigerte TRACOE medical den Umsatz<br />
im Jahr 2020 um 21,4 Prozent auf rund 31 Millionen<br />
Euro. Dr. Thomas Jurisch könne sich<br />
unter anderen Umständen jedoch mehr darüber<br />
freuen: „Die Nachfrage war aufgrund der<br />
schrecklich ernsten Lage so groß, dass wir allein<br />
in der Produktgruppe TRACOE percutan eine<br />
Umsatzsteigerung um 56,8 Prozent verzeichnen<br />
konnten.“ Doch es sei etwas anderes, das Geschäftsführer<br />
Dr. Jurisch und Geschäftsleiter<br />
Elfu in dieser für alle herausfordernden Zeit<br />
freue: „Teamarbeit wird bei uns schon immer<br />
großgeschrieben“, erklärt Rimm Elfu: „Doch das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir derzeit<br />
bei TRACOE medical erleben, ist unglaublich.<br />
Jeder geht hier auf dem Zahnfleisch, jeden belastet<br />
diese Situation, Nerven liegen blank. Aber<br />
– und das ist nicht selbstverständlich – wir<br />
halten alle gemeinsam durch. Und wir haben<br />
die Hoffnung nicht verloren, dass es auch wieder<br />
anders werden wird.“<br />
Impfstoffe ein Hoffnungsschimmer<br />
„Wir rechnen allerdings nicht damit, dass <strong>2021</strong><br />
zeitnah ‚ruhiger‘ wird“, so Dr. Thomas Jurisch.<br />
Denn auch wenn es dank<br />
„Wir haben alle in<br />
unseren Händen<br />
liegenden Maßnahmen<br />
ergriffen.”<br />
der entwickelten Impfstoffe<br />
langfristig gesehen<br />
eine Perspektive auf<br />
Besserung der Situation<br />
gebe, so sei die aktuelle<br />
Lage trotzdem noch<br />
überaus angespannt. Rimm Elfu ergänzt: „Wir<br />
gehen von einem weiterhin deutlich erhöhten<br />
Bedarf aus, und zwar weltweit. Doch wir haben
22<br />
alle in unseren Händen liegenden Maßnahmen<br />
ergriffen, um unsere Produktion sowie unser<br />
Angebot an Dienstleistungen und Beratung<br />
aufrechtzuerhalten und für eine solide Lieferkette<br />
Sorge tragen zu können.“<br />
Das Gute mitnehmen<br />
Wichtig sei es, da sind sich die beiden Herren<br />
einig, die „guten Aspekte“, die Corona mit sich<br />
brachte – fortschreitende Digitalisierung, die<br />
Fähigkeit, als Unternehmen „beweglich“ zu<br />
bleiben, das Vertrauen in Mitarbeiter, die Aufmerksamkeit<br />
für die Medizintechnikbranche<br />
etc. – auch nach der Pandemie beizubehalten,<br />
sich gleichzeitig aber von dem zu befreien, was<br />
belastet. „Nie<br />
zuvor wurde mir so<br />
deutlich, wie<br />
voll z. B. mein Terminkalender<br />
– beruflich wie privat – war. Nach<br />
Corona werde ich sicherlich darauf achten, mich<br />
auf das Wesentliche zu beschränken und mir<br />
selbst auch nicht mehr zu viel zuzumuten“,<br />
erzählt Dr. Thomas Jurisch. Rimm Elfu stimmt<br />
ihm zu: „Diese wertvolle Zeit mit der eigenen<br />
Familie – das ist ganz sicher etwas, das einem<br />
durch Corona wieder sehr bewusst wurde.“<br />
Mit diesen Gedanken richten sich der Geschäftsführer<br />
und der Geschäftsleiter im Nachwort an<br />
ihre Mitarbeiter und Kunden.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Tracoe<br />
Dr. Thomas Jurisch<br />
Geschäftsführer<br />
www.tracoe.com<br />
Nachwort<br />
Mit persönlicher Motivation, einem großen Helferherz und unermüdlichem Einsatz arbeitet jeder<br />
Einzelne bei TRACOE medical bis zur Belastungsgrenze – auch samstags, bis spät in die Nacht. Nur<br />
mithilfe unserer Mitarbeiter(innen) ist es uns gelungen, die vergangenen Monate und Herausforderungen<br />
zu bewerkstelligen. Ein herzliches Dankeschön gilt daher allen Mitarbeiter(innen) und ebenso<br />
allen Kunden, für euer Vertrauen und eure Loyalität. Ihr seid großartige Partner, ihr macht in<br />
dieser schwierigen Zeit einen sehr guten Job. Euch und uns ist bewusst, dass wir lebenserhaltende<br />
Medizinprodukte produzieren und deshalb auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung<br />
haben. Vielen Dank für eure Unterstützung und: Keep calm and carry on.<br />
Dr. Thomas Jurisch und Rimm Elfu,<br />
TRACOE medical
Weniger Quantität,<br />
mehr Qualität<br />
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
23<br />
„In einem sich so rasch verändernden, von einem hohen Digitalisierungsanspruch geprägten Immobilienmarkt<br />
werden nur diejenigen überleben, die dem Einzelnen – ob Mieter, Käufer, Verkäufer oder<br />
generell Kunde – einen echten ‚Added Value‘ bieten“, lautet die These des <strong>Wiesbaden</strong>er Immobilienunternehmers<br />
Maximilian Seil. Er ist Gründer der Zwei & Zwanzig Gruppe, mit welcher er seit rund<br />
einem Jahrzehnt Immobilien in Deutschland für eigene Zwecke sowie für und mit Partnern erwirbt,<br />
entwickelt, bewirtschaftet und sich zudem an Unternehmen, vornehmlich in der Immobilienbranche,<br />
beteiligt. Wie er das vergangene Jahr wahrgenommen hat, berichtet er selbst.<br />
Wir hoffen alle, dass der Pandemie-Spuk bald ein<br />
Ende haben wird. Auch wenn mir persönlich das<br />
reine Händeschütteln nicht wirklich fehlt, so ist<br />
die Immobilienbranche doch durch persönlichen<br />
Kontakt enorm geprägt und dieser mitunter die<br />
Essenz unseres Geschäfts. Deshalb wird der Markt<br />
künftig auch niemals nur rein digital sein – zum<br />
Glück, kann man schon fast meinen, denn die<br />
deutsche Immobilienbranche hinkt hier seit Jahren<br />
hinterher. Im Bereich der immer wichtiger<br />
werdenden Unterlagen- bzw. Datenmengen müssen<br />
wir deutlich am<br />
Digitalisierungsmodus<br />
arbeiten. Das funktioniert<br />
in Teilbereichen,<br />
wie den Transaktionen<br />
bzw. der Vermittlung, bereits gut. Das wichtigste<br />
Thema aber wird es sein, z. B. Finanzierungen,<br />
Objektunterlagen und Genehmigungsvorgänge<br />
zu vereinfachen, und hier hapert es in Deutschland<br />
an allen Ecken und Enden.<br />
„Persönlicher Kontakt<br />
ist mitunter Essenz der<br />
Immobilienbranche.”<br />
Man darf gespannt sein, ob Corona hierzu etwas<br />
Positives beiträgt. Tatsache ist, dass der Immobilienmarkt<br />
2019 schon stark heiß gelaufen war<br />
und kein Übermaß mehr an Chancen bot. Finanzierungen<br />
waren scheinbar ein Leichtes, aber<br />
genau hier wurde durch Corona ein wenig Druck<br />
herausgenommen. Es scheint als ob die Banken<br />
hier versuchen, die Zeit für ein wenig Entschleunigung<br />
zu nutzen. Man konnte auf Käuferseite<br />
mal durchatmen und sich aufs Wesentliche konzentrieren<br />
– innere Strukturen, Digitalisierung,<br />
Personalentwicklung usw. – anstatt sich ständig<br />
voller Hektik mit unzähligen aus dem Boden<br />
sprießenden Mitbewerbern messen zu müssen.<br />
Mit weniger, aber größeren Deals und mehr Ruhe<br />
ist es uns dadurch 2020 gelungen, unser verwaltetes<br />
Immobilien- und Projektvermögen alleine<br />
um einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag<br />
zu steigern. Wenn es also überhaupt positive<br />
Aspekte im Zusammenhang mit dieser Pandemie<br />
und seinen traurigen Folgen geben kann, war dies<br />
für uns die Möglichkeit der stärkeren Fokussierung,<br />
die unsere positive Entwicklung erst möglich gemacht<br />
hat.<br />
Denn – bezogen auf unser Geschäft – steht diese<br />
Zeit für uns unter dem Motto „Weniger Quantität,<br />
mehr Qualität“. Die Zeiten müssen effizienter<br />
genutzt werden. Der deutsche Immobilienmarkt<br />
war nämlich schon ziemlich abgedreht, da tut<br />
Entschleunigung sogar sehr gut. Der deutsche<br />
Markt birgt noch immer unheimlich viel Potenzial.<br />
Das „Ländliche“ bekommt wieder einen ganz<br />
neuen Anreiz. Für mich ist der Markt spannender<br />
denn je. Es tut gut,<br />
wenn nicht mehr 50<br />
oder 100 Investoren<br />
um dasselbe Produkt<br />
kämpfen, sondern zeitweise<br />
eben nur 25, schlichtweg auch wegen der<br />
Kontakteinschränkungen und der Schwierigkeiten,<br />
die das für große Unternehmen beispielsweise<br />
mit sich bringt.<br />
„Durch Corona wurde<br />
ein wenig Druck<br />
herausgenommen.”<br />
Vielleicht können wir uns auch politisch darauf<br />
konzentrieren, wieder mehr nach Qualität und<br />
weniger nach Quantität zu streben – dann wäre<br />
auch Raum für mehr Mut zu Entscheidungen.<br />
Denn wenn es an etwas fehlt, dann an diesem<br />
Mut!<br />
Redaktion: red<br />
Foto: Zwei & Zwanzig Gruppe<br />
www.zwei-zwanzig.com
24<br />
Das erste Mal raus<br />
aus dem Hamsterrad<br />
Tim Oldiges ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Headgate GmbH, einer der führenden deutschen<br />
Personalberatungen für Familienunternehmen in den Bereichen Automotive, Bau, FMCG & Handel, Industrie<br />
und Logistik. Auch er fürchtete durch Corona zunächst negative Auswirkungen auf die Branche.<br />
Das Gegenteil sei jedoch der Fall. Weshalb dies so ist, berichtet er selbst.<br />
Ein Gastbeitrag von Tim Oldiges<br />
2020 war für uns im Headhunting ein Jahr der<br />
Gegensätze. Als sich die Medien mit Drohszenarien<br />
und negativen Headlines überschlugen,<br />
hatten auch wir zunächst Sorge bezüglich der<br />
weiteren Geschäftsentwicklung. Doch die meisten<br />
Kunden – für deren vakanten Stellen wir<br />
uns auf die Suche nach den passenden KandidatInnen<br />
begeben – hielten an strategisch<br />
geplanten Wechseln im Top-Management und<br />
„2020 war für uns im<br />
Headhunting ein Jahr<br />
der Gegensätze.”<br />
somit auch an uns fest. Die Rückmeldungen<br />
von KandidatInnen konnten wider Erwarten<br />
sogar noch gesteigert werden: Trotz<br />
Krise gelang es uns, pro Projekt<br />
52 % mehr für unsere Angebo-<br />
te zu begeistern – wir sind also<br />
in der glücklichen Lage, von<br />
„positiven“ Auswirkungen zu<br />
sprechen.<br />
Der Lockdown, das lässt<br />
sich mit Zuverlässigkeit<br />
sagen, hat nämlich<br />
deutliche Spuren im<br />
Mindset der deutschen ManagerInnen hinterlassen.<br />
Viele haben beispielsweise insbesondere<br />
die Zeit im Frühjahr genutzt, um inne zu<br />
„Corona nicht nur Be-,<br />
sondern auch Entschleuniger”<br />
halten und das eigene Leben zu hinterfragen.<br />
Für Einige war es gar das erste Mal seit langer<br />
Zeit, dass sie aus dem immer schneller drehenden<br />
Hamsterrad herauskamen, und somit die<br />
nötige Distanz geschaffen wurde, um den eigenen<br />
Weg auf den Prüfstand zu stellen. Corona<br />
kann also nicht nur Be-, sondern auch Entschleuniger<br />
sein – so viel zu den Gegensätzen.<br />
„Der Sinn der Arbeit ist<br />
deutlich stärker in den<br />
Vordergrund gerückt.”<br />
Die Ruhe, die Zeit mit der Familie und auch die<br />
Sorgen über die Zukunft haben dabei zu einer<br />
Rückbesinnung auf grundsätzliche Bedürfnisse<br />
geführt. Der Purpose, der Sinn der täglichen<br />
Arbeit, ist seitdem wieder deutlich stärker in<br />
den Vordergrund gerückt – und das durch alle<br />
Altersschichten hinweg. Attraktive inhaltliche<br />
Angebote in einem wertschätzenden und nachhaltigen<br />
Umfeld finden daher einen noch nie<br />
dagewesenen Anklang.<br />
Tim Oldiges
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
25<br />
Corona hat die Transformation der Unternehmenskulturen<br />
jedoch in vielerlei Hinsicht stark<br />
vorangetrieben. Das Homeoffice verändert<br />
„Es gibt aus unserer Sicht<br />
einen Gewinner.”<br />
abermals die Blickrichtung, mit der viele Business-Class<br />
Stammgäste auf ihr altes Leben<br />
blicken. Viele sind nicht mehr bereit, die gewonnen<br />
Freiheitsgrade aufzugeben, auch wenn<br />
natürlich allen Menschenfreunden der Kontakt<br />
zu Dritten fehlt. Doch auch wenn sich die Arbeitswelt<br />
immer schneller dreht und höhere<br />
Anforderungen in puncto Mut, Entscheidungsfreude,<br />
Analytik und Kommunikation an die<br />
KandidatenInnen stellt, gibt es aus unserer Sicht<br />
einen Gewinner – die Menschen!<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Headgate<br />
Qualität von Menschen für Menschen<br />
Premiumhersteller von Medizinprodukten für die<br />
Tracheostomie und Laryngektomie<br />
Wir suchen stets qualifizierte Mitarbeiter. Auf unserer<br />
Homepage finden Sie jederzeit die aktuellsten Ausschreibungen.<br />
Interessiert? www.tracoe.com<br />
TRACOE medical GmbH | Reichelsheimer Straße 1 / 3 | 55268 Nieder-Olm
26<br />
Sehnsucht nach Zusammenhalt<br />
in der Gesellschaft wächst<br />
„Und das nicht erst seit Corona“, sagt Rupert Voß. Der Geschäftsführer der InnZeit Bau GmbH hat<br />
schon viel früher erkannt, dass es eine Rückbesinnung auf traditionelle Wohn- und Lebenskonzepte<br />
gibt. Deshalb verwirklicht das Unternehmen seit 2011 auf einem ehemaligen Kasernengelände in Brannenburg<br />
(Oberbayern) mit „Dahoam im Inntal“ ein Mehrgenerationenprojekt, das rund 1.000 Menschen<br />
jeden Alters, jeder Einkommensgruppe und in jeder Lebenssituation „Lebensraum mit Herz“ bietet.<br />
Ein Gastbeitrag von Rupert Voß<br />
Gemeinsam miteinander leben, füreinander da<br />
sein – wie gut unser bundesweit einzigartiges<br />
Konzept, das auf Zusammenhalt, Nachbarschaftshilfe<br />
und Menschlichkeit basiert, tatsächlich<br />
funktioniert, zeigt uns die Corona-<br />
Pandemie. So konnte zum einen der Betrieb<br />
unseres gesamten Quartiers mit seiner breiten<br />
Infrastruktur – vom Montessori-Kinderhaus<br />
über die Hausverwaltung Sägmühle bis hin zu<br />
den sozialtherapeutischen Wohngruppen – auch<br />
dank eines ausgefeilten Hygienekonzepts nahtlos<br />
aufrechterhalten werden. Zum anderen<br />
konnte die bauliche und konzeptionelle Wei-<br />
terentwicklung aller auf dem 16 ha großen<br />
Gelände etablierten Einrichtungen, wie das<br />
mitten im Gelände eingebettete und Begegnung<br />
schaffende Quartier im Quartier „Sägmühle<br />
INNklusiv“, mit Pflegeheim inkl. Demenzpflege,<br />
betreutem Wohnen und Wohngemeinschaften<br />
für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie einem<br />
Bürgercafé, wie geplant fortgesetzt werden.<br />
„Unser Konzept konnte<br />
seine ganz besondere<br />
Kraft entfalten.”<br />
Auch wenn die Pandemie jeden auf unterschiedliche<br />
Weise fordert und keinen unberührt lässt,<br />
kann eine Gemeinschaft wie jene, die wir bei<br />
„Dahoam im Inntal“ geschaffen haben, Halt<br />
geben. Es berührt mich sehr und es ist schön<br />
zu sehen, dass unser Konzept nicht nur auf<br />
dem Papier existiert, sondern in dieser Zeit<br />
seine ganz besondere Kraft entfalten konnte.<br />
Gute Nachbarschaft, emotionale Nähe und gegenseitige<br />
Unterstützung, Begegnung mit Abstand<br />
– das alles sind Werte, die unsere Bewohner<br />
im Alter von 0 bis 98 Jahren auch durch<br />
dieses Jahr begleitet haben.<br />
Ohne vertrauensvollen Schulterschluss mit der<br />
Anwohnerschaft und dem Mitarbeiterteam wäre<br />
Rupert Voß
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
27<br />
es uns aber vermutlich nicht gelungen, die Maßnahmen<br />
so gut umzusetzen und unser Projekt<br />
dennoch erfolgreich weiterzuführen. So sind z.<br />
B. alle Wohnungen bzw. Grundstücke der bisherigen<br />
Bauabschnitte zu 100 % verkauft. Lediglich<br />
einige wenige Zimmer im Pflegeheim,<br />
das im Herbst 2022 fertig gestellt wird, stehen<br />
noch zum Verkauf. Die Wohnungen im betreuten<br />
Wohnen, geförderten Wohnraum und in der<br />
Wohngemeinschaft für Menschen mit geistiger<br />
Beeinträchtigung sind alle vergeben. Wir können<br />
heute somit auch unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten behaupten, dass unsere Idee<br />
vom Mehrgenerationenwohnen aufgegangen ist!<br />
„Unser Pandemie-Konzept<br />
sieht so viel Begegnung<br />
wie möglich und so<br />
wenig Risiko wie nötig vor.”<br />
Stellvertretend für das umfangreiche Angebot<br />
für Begegnungen auch während Corona stehen<br />
unsere Kleingärten, die ein hoch geschätzter<br />
Treffpunkt für die Bewohner des Quartiers sind.<br />
Angebote des digitalen Nachbarschaftsforums,<br />
Einkaufsdienste der Hausmeister und Kommunikationsangebote<br />
wie z. B. der quartiersinterne<br />
<strong>News</strong>letter wurden weiter ausgebaut. Seit<br />
diesem Jahr gibt es auf dem Gelände zudem<br />
eine frei zugängliche Bücher-(Telefon-)Zelle.<br />
„Das Bedürfnis nach<br />
Gemeinschaft wird sich<br />
immer einen Weg suchen.”<br />
Auf diese Weise ist es uns gelungen, die Quartiersgemeinschaft<br />
zusammen- und den guten<br />
Geist der Nachbarschaft aufrecht zu erhalten.<br />
Darauf sind wir sehr stolz. Denn mittlerweile<br />
haben viele von uns gemerkt, dass wir Menschen<br />
„Rudeltiere“ sind und Gemeinschaft suchen. Ich<br />
persönlich habe während der Pandemie in erster<br />
Linie den persönlichen Kontakt zu mir nahen<br />
Menschen vermisst und die Möglichkeit, meine<br />
Sorgen und Ängste, aber auch Freude und Glück<br />
mit ihnen zu teilen. Vieles andere, das zuvor wichtig<br />
schien, ist dafür in den Hintergrund gerückt.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: InnZeit/Steffen Leiprecht<br />
www.dahoam-im-inntal.de
28<br />
Medizinbranche im<br />
Fokus der Öffentlichkeit<br />
Der Markt für Arzneimittel und Medizintechnikprodukte ist einer der am strengsten regulierten überhaupt.<br />
Dabei variieren Zulassungsprozesse von Land zu Land, sind laufend im Wandel und bedeuten für Hersteller<br />
meist hohe Anforderungen und bürokratische Hürden. Katrin Rosen, Geschäftsführerin der<br />
RegIntA GmbH, empfindet die durch Corona hinzugewonnene Aufmerksamkeit für die regulatorischen<br />
Prozesse als äußerst wichtig.<br />
werden Produkte weiter überwacht und neue<br />
Daten einer Nutzen-Risiko-Analyse unterzogen<br />
– der AstraZeneca-Impfstoff ist dafür ein gutes<br />
Beispiel. Aufseiten der Behörden zeichnete sich<br />
„Öffentlichkeit hat Medizinmarkt<br />
mehr denn je im Blick.”<br />
„Ziel ist es, die Öffentlichkeit<br />
besser zu informieren.”<br />
In der Pandemie hat die Öffentlichkeit den Medizinmarkt<br />
mehr denn je im Blick: Nie zuvor<br />
war ihr Bewusstsein für die Relevanz von Zulassungsverfahren<br />
für Medikamente, Impfstoffe<br />
und Medizinprodukte derart ausgeprägt, denn<br />
nie zuvor stand die Frage nach der Sicherheit<br />
der zugelassenen Produkte so sehr im Fokus<br />
wie jetzt. Dass die Öffentlichkeit die gängigen<br />
Prozesse dabei auch kritisch hinterfragt, halte<br />
ich für sehr wichtig. Dies hilft, die Regulierung<br />
von Medizinprodukten zu optimieren und diese<br />
für Nutzer noch sicherer zu machen. So hat<br />
Corona ein neues kritisches Bewusstsein für<br />
die Sicherheit von Arzneimitteln und<br />
Medizinprodukten geschaffen.<br />
Um die steigenden Anforderungen<br />
an die Sicherheitsda-<br />
ten zu erfüllen, müssen<br />
Hersteller vor allem für<br />
Hochrisikoprodukte klinische<br />
Prüfungen als Vorausset-<br />
zung für die Registrierung<br />
nachweisen. Auch nach<br />
dem Zulassungsprozess<br />
außerdem schon vor Corona der Trend ab, mehr<br />
Transparenz zu schaffen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit<br />
besser über zugelassene Produkte und<br />
Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem<br />
Produkt zu informieren. Mit der bevorstehenden<br />
Einführung der europäischen Datenbank<br />
„EUDAMED“ werden diese Pläne umgesetzt.<br />
Damit werden digitale Informationen zu Klinischen<br />
Prüfungen, Sicherheitsmeldungen und<br />
-korrekturmaßnahmen in Zukunft öffentlich<br />
zugänglich sein.<br />
Als Beratungsunternehmen für die Regulatory-<br />
Affairs-Abteilungen der Hersteller haben wir<br />
„Corona hat ein neues<br />
kritisches Bewusstsein für die<br />
Sicherheit von Arzneimitteln<br />
und Medizinprodukten<br />
geschaffen.”<br />
Katrin Rosen, Geschäftsführerin der RegIntA GmbH
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
29<br />
bei RegIntA seit unserer Gründung 2018 auf<br />
die Digitalisierung von Daten gesetzt. Mit unserer<br />
Online-Datenbank Daedalus® erhalten<br />
Medizinproduktehersteller Zugang zu aktuellen,<br />
länderspezifischen regulatorischen Informationen<br />
rund um die Registrierung von Medizinprodukten.<br />
Corona hat unseren Kurs dabei nur<br />
bestätigt und die Digitalisierung, aber auch<br />
deren Akzeptanz in der Medizintechnikbranche<br />
weiter gestärkt. Doch nicht nur Händler haben<br />
den Vorteil der modernen Medien erkannt. Auch<br />
Behörden stellen nun immer öfter auf digitale<br />
Prozesse um, z. B. bei den Zulassungsverfahren.<br />
Ich bin sicher, dass diese positiven Entwicklungen<br />
auch zukünftig fortdauern werden.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: RegIntA<br />
www.reginta.de
30<br />
„Recycling-Quantensprung!“<br />
50 % rPET-Anteil aus dem Gelben Sack<br />
in Werner & Mertz-Flaschen<br />
Nachhaltigkeit heißt für das innovative, mit Umweltpreisen ausgezeichnete Mainzer Unternehmen<br />
Werner & Mertz gelebte Firmentradition. Nun ist eine Sensation für die Kreislaufwirtschaft sowie ein<br />
Verpackungsleitfaden für die Kosmetikindustrie gelungen. Damit werden wichtige Impulse für einen<br />
Kulturwandel in der Verpackungsindustrie gesetzt.<br />
Gemeinsam mit Kooperationspartner ALPLA ist<br />
Werner & Mertz das „bis dato scheinbar Unmögliche<br />
gelungen“, lässt das Unternehmen im Frühjahr<br />
verlauten. Im Rahmen der Recyclat-Initiative<br />
konnte der Anteil an Recyclat aus dem<br />
Gelben Sack (rPET) bei PET-Flaschen auf 50 %<br />
erhöht werden. Ein „Recycling-Quantensprung!“<br />
für die seit 2012 tätige Initiative,<br />
die sich dafür einsetzt, dass Plastik<br />
aus Endverbrauchersammlungen<br />
(PCR, Post Consumer<br />
Recyclat) erneut hochwertig aufbereitet wird.<br />
Dadurch kann die Wiederverwertung stattfinden<br />
und das Plastik bleibt im Kreislauf. 2014 konnten<br />
so die PET-Flaschen der Marke Frosch auf 100%<br />
PCR umgestellt werden. Die ersten 200.000 Flaschen<br />
mit nun 50 % rPET-Anteil kamen für Frosch<br />
bereits diesen März zum Einsatz. Bis Ende des<br />
Jahres sollen alle PET-Flaschen auf das neue<br />
Format umgestellt sein.<br />
das Plastik bleibt<br />
im Kreislauf<br />
Impulsgeber für die gesamte Branche<br />
„Werner & Mertz ist für uns nicht nur ein langjähriger<br />
und geschätzter Kunde, sondern ein<br />
Impulsgeber für die gesamte Branche“, so Georg<br />
Lässer, Head of Corporate Recycling bei ALPLA<br />
Group. „Wir hoffen, dass dieses Beispiel auch<br />
weitere Unternehmen motiviert, diese hochwertigen<br />
Recyclate einzusetzen. Alle reden von<br />
nachhaltigen Verpackungen, wir beweisen gemeinsam,<br />
dass es klappt.“ Die<br />
neue vollautomatisierte Recycling-Anlage<br />
am Standort<br />
Wolfen besitzt hochwertige<br />
Sortiertechnologien und ermöglicht<br />
eine hohe Qualität des Recyclats. Das<br />
PET-Recycling-Team in Wolfen ist seit Oktober<br />
2020 tätig. In das von ALPLA und FROMM gegründete<br />
Joint Venture wurden mehr als 8 Millionen<br />
Euro investiert.<br />
Gesetzliche Anreize für PCR-Einsatz<br />
„wir beweisen<br />
gemeinsam, dass<br />
es klappt.”<br />
Werner & Mertz ist dabei immer<br />
noch so gut wie alleine bei der<br />
Nutzung von Recyclat aus dem<br />
Gelben Sack. „Die höheren Kosten<br />
von Recyclat im Vergleich zu Neuplastik schrecken<br />
nach wie vor viele Hersteller ab“, erklärt<br />
„Eine enorme<br />
Chance.”
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
31<br />
Inhaber Reinhard Schneider. „Dieses Problem<br />
hat sich aufgrund der sinkenden Rohölpreise<br />
noch verschärft. Aber wenn die hohen Recyclat-<br />
Qualitäten nicht nachgefragt werden, gibt es<br />
keine Grundlage, in bessere Sortierung und<br />
Aufbereitung zu investieren, so wie es ALPLA<br />
gerade im großen Stil getan hat. Dabei wird<br />
Recycling wirtschaftlicher, je mehr mitmachen.<br />
Eine enorme Chance.“<br />
Werner & Mertz fordert daher, dass gesetzliche<br />
Anreize für den Einsatz von PCR geschaffen<br />
werden. Nur so könne<br />
der Vermüllung<br />
unseres Planeten<br />
wirksam entgegentreten<br />
und ein klimaschonender<br />
Plastikkreislauf erreicht werden.<br />
Des Weiteren setzt sich das Unternehmen für<br />
die Schaffung eines Fonds ein, in den alle Inverkehrbringer<br />
einzahlen müssen und nur diejenigen,<br />
die PCR einsetzen, eine Rückzahlung<br />
erhalten.<br />
der Vermüllung unseres<br />
Planeten wirksam<br />
entgegentreten<br />
Schon seit 2014 bestehen die PET-Flaschen von Werner &<br />
Mertz aus 100 % Post Consumer Recyclat, davon 20 % aus<br />
der Quelle Gelber Sack. Nun wird dieser Anteil auf 50 % erhöht<br />
– das ist einzigartig, nicht nur in der WPR-Branche.<br />
Copyright Grafik: Werner & Mertz<br />
Leitfaden: PCR in Kosmetikverpackungen<br />
Die gerade abgeschlossene gemeinsame Forschungsarbeit<br />
von Beiersdorf, Werner & Mertz<br />
und dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />
und Verpackung zeigt, wie Altplastik<br />
aus dem Gelben Sack auch für die<br />
Herstellung von Kosmetikverpackungen<br />
eingesetzt werden kann. Das<br />
Dokument „How to evaluate postconsumer<br />
polyolefin recyclates in cosmetic<br />
packaging?“ gibt wissenschaftlich fundierte<br />
Antworten auf die wichtigsten Fragestellungen.<br />
Im Sinne eines Open-Innovation-Ansatzes zum<br />
Wohle der Umwelt ist der Leitfaden auf der<br />
Website beider Unternehmen und dem Fraunhofer<br />
Institut kostenfrei zugänglich.<br />
zum Wohle<br />
der Umwelt<br />
Redaktion: red<br />
Seit mehr als 150 Jahren befindet sich die Werner &<br />
Mertz GmbH am Standort Mainz. Mit ihren Marken<br />
Frosch, Erdal und green care Professional ist sie fest<br />
auf dem europäischen Markt etabliert. Das Unternehmen<br />
arbeitet nach den Prinzipien einer umweltschonenden<br />
<strong>Wirtschafts</strong>weise und hat zum Ziel, eine<br />
nachhaltige Lebensweise mehrheitsfähig zu machen.<br />
Werner & Mertz fühlt sich langfristigen Initiativen<br />
verpflichtet, die oftmals über die eigenen Marken und<br />
Sortimente hinaus neue Maßstäbe der ökologischen<br />
Machbarkeit setzen. Für seine ganzheitlich-nachhaltige<br />
Unternehmensausrichtung wurde das Unternehmen<br />
vielfach mit Preisen ausgezeichnet. 2019 ist<br />
Inhaber Reinhard Schneider mit dem renommierten<br />
Deutschen Umweltpreis geehrt worden.<br />
www.werner-mertz.de<br />
Der Leitfaden zu PCR in Kosmetikverpackungen findet<br />
sich in englischer Sprache u. a. hier:<br />
initiative-frosch.de/studien
32<br />
Kunst und Wirtschaft<br />
Allianzen bilden – JETZT!<br />
Die freie Kunst braucht heute fraglos die Wirtschaft, aber gilt das auch umgekehrt? Die Chancen für<br />
erfolgreiche Allianzen stehen genau jetzt gut, denn die Kunst schafft das, was ein gesundes Unternehmen<br />
braucht: Kultur und Freigeist. Von Dierk Osterloh.<br />
Raps<br />
In the fields<br />
Seit mehreren Jahren bringt Dierk Osterloh<br />
erfolgreich Kunst in Unternehmen.<br />
Die Kunstwerke können aus dem Bestand<br />
genommen oder speziell im Hinblick auf<br />
die Firmenphilosophie und Zielsetzung<br />
angefertigt werden.<br />
Im attraktiven Atelierkomplex<br />
Villa ARTE<br />
bietet der Künstler individuelle Seminare,<br />
Tagungen, Workshops, Events und<br />
Präsentationen.<br />
K90
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Kulturwandel nach Corona<br />
33<br />
Aktuell haben Wirtschaft wie Kunst mit enormen<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen. Ausbleibende Umsätze<br />
und Verdrängungswettbewerb bewirken<br />
tiefe Einschnitte. Dies führt dazu, dass sich beide<br />
Disziplinen auf sich selbst besinnen, aber auch<br />
nach Allianzen suchen, um gemeinsam aus dem<br />
Tal zu kommen. Offen für Neues und Ungewohntes<br />
zu sein, hilft immer.<br />
Zusammenschlüsse von Unternehmen können<br />
branchenintern erfolgen, spannender sind jedoch<br />
lagerübergreifende Bündnisse.<br />
Produzieren mehrere Firmen gleiche<br />
Produkte, so entscheidet das<br />
Marketing über Erfolg und Umsatz.<br />
Die Frage lautet also: Wie kann ich ein Produkt<br />
so positionieren, dass es sich weit von anderen<br />
abhebt? Hier versuchen Werber Ansätze zu liefern,<br />
doch Kunst kann oft mehr.<br />
Kunst kann oft<br />
viel mehr<br />
Künstler haben eine philosophische Sicht mit<br />
Tiefgang. Aus dieser Position heraus lassen sich<br />
nicht nur andere Visualisierungen finden als der<br />
bunte Standard. Die Krisen lehren uns, nach Konzepten<br />
mit Weitsicht und Tiefgang zu suchen.<br />
Ehrlichkeit und Qualität sind gefragter denn je.<br />
Der Kunde will ernstgenommen und als Persönlichkeit<br />
respektiert werden. Eine Einteilung der<br />
Welt in billige Produzenten<br />
und willige Konsumenten<br />
entspricht<br />
nicht mehr der aktuellen<br />
Situation unserer Gesellschaft. Der Verbraucher<br />
wird immer kritischer und souveräner. Er<br />
hinterfragt Produkte und erwartet Sicherheit und<br />
Qualität. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde.<br />
Nachhaltigkeit ist das<br />
Gebot der Stunde<br />
Für eine ehrliche und gute Kommunikation nach<br />
außen bedarf es eine solche auch im Inneren<br />
eines Unternehmens. Denn<br />
Kunde*innen sowie Arbeitskräfte<br />
werden sich<br />
ihres Wertes und für was<br />
und wen sie sich entscheiden,<br />
immer bewusster. Nur ein ehrliches und<br />
faires Unternehmen kann authentisch sein und:<br />
„Authentizität sells“.<br />
Kunst als Ausdruck<br />
und Spiegel der<br />
Unternehmenskultur<br />
Kunst als Ausdruck und Spiegel der Unternehmenskultur<br />
vertieft, festigt und fördert das<br />
Macht und Unfug<br />
Out
34<br />
Anliegen. Kunst und Wirtschaft haben hier die<br />
Chance, eine Win-Win-Situation zu schaffen.<br />
Hinzu kommt, dass eine eintönige Büroatmosphäre<br />
einschläfernd und hemmend wirkt. Kunst<br />
kann indessen eine positive Stimmung und kreative<br />
Atmosphäre erzeugen. Ein Arbeitsplatz kann<br />
komplett anders aussehen als das, was wir momentan<br />
vor Augen haben, wenn wir zum Beispiel<br />
an „Büro“ denken. Es ist kein Geheimnis, dass<br />
zufriedene Angestellte effizienter arbeiten können.<br />
Kunst kann unter anderem der Erhöhung des<br />
individuellen Wohlfühl- und Zufriedenheitsfaktors<br />
dienen. Gerade erschaffe<br />
ich beispielsweise für einen<br />
Notar eine spannende Kanzlei.<br />
Er hat festgestellt, dass<br />
Kunst ein wunderbares Mittel ist, um das Unternehmen<br />
positiv nach außen darzustellen und sich<br />
selbst in einen beschwingten positiven Zustand<br />
zu versetzen.<br />
Innen wie außen:<br />
State of the Art<br />
Power of Now<br />
Auch bieten zum Beispiel Ausstellungen in Unternehmen<br />
– wenn wieder machbar – einen Anlass,<br />
Geschäftspartner einzuladen, über die Werke<br />
emotional ins Gespräch zu kommen und sich<br />
so nachhaltig zu verbinden.<br />
Letztendlich geht es darum, über den Tellerrand<br />
hinweg zu sehen und neue Lösungen zu entwickeln,<br />
die von Herzen kommen und einen neuen<br />
gesellschaftlichen Aspekt kennzeichnen, das neue<br />
Miteinander: reflektierend, wertschätzend und<br />
nachhaltig. Innen wie außen: State oft the Art.<br />
Redaktion: Sam<br />
Fotos: Osterloh<br />
Power of light<br />
Über den Autor<br />
Dierk Osterloh wurde in Oldenburg/Niedersachsen geboren und kam über das Studium<br />
der Rechtswissenschaften zur Bildenden Kunst. Er absolvierte eine Ausbildung zum<br />
Mediengestalter in Köln und ein Studium an der Technischen Kunstschule Hamburg.<br />
Bekannt wurde Dierk Osterloh durch die Gestaltung des Ratswappens für den Stadtrat<br />
von Köln. Die Ausfertigungen befinden sich im Ratsaal des Spanischen Baus<br />
und an der Außenfassade des Historischen Rathauses. Lange war Osterloh künstlerisch<br />
in Köln tätig und seine Werke in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Heute<br />
arbeitet er im Westerwald sowie im Rhein-Main-Gebiet.<br />
Ob kraftvolle, dynamische Ölbilder, Skulpturen oder Fotoarbeiten –<br />
philosophische Aspekte und Tiefgang zeichnen Dierk Osterlohs Kunst aus.<br />
Kontakt, Beratung & Inspiration unter: mail@art-osterloh.de, www.art-osterloh.de
Bach und Big Band in digitaler Form -<br />
Kulturgenuss für zuhause<br />
35<br />
Die Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH bringt eine Reihe musikalischer Highlights in die heimischen<br />
Wohnzimmer. Dazu hat die IKuM GmbH professionelle Konzert-Videos in der kING Kultur- und<br />
Kongresshalle produziert. „Wenn die Gäste nicht zu uns in die kING kommen können, dann bringen<br />
wir ihnen die Kultur nach Hause, schließlich haben wir auch einen Kulturauftrag, den wir erfüllen<br />
wollen.“, so Geschäftsführer Matthias Becker.<br />
Kulturelle Identität stärken<br />
Durch die einmalige Akustik ist die kING prädestiniert<br />
für hochwertige Musikprojekte. Dass aber<br />
auch digitale Formate einwandfrei umsetzbar<br />
sind, kommt vor allem in der aktuellen Situation<br />
zum Tragen. „Wir wollen die kulturelle Identität<br />
der kING stärken, und neben der Funktion als<br />
Tagungsort ihr Profil als Konzerthaus schärfen“,<br />
unterstreicht Becker, „und damit mehr Verbindlichkeit<br />
und Qualität für die Gäste erzeugen.“<br />
Live auf dem Youtube-Kanal<br />
Für die Umsetzung der drei verschiedenen Musikprojekte,<br />
hat sich die Ingelheimer Kultur und<br />
Marketing GmbH Unterstützung durch den erfahrenen<br />
Technikpartner Tin Film aus dem Rheingau<br />
geholt. Los geht es mit dem Staatsorchester<br />
aus Mainz unter der Leitung von Hermann<br />
Bäumer, die gemeinsam mit der Ingelheimer<br />
Kantorei J.S. Bachs Osterkantate BWV 66 in der<br />
Choreinstudierung von Thomas Höpp, darbieten.<br />
Die Solisten Linda Sommerhage und Christoph<br />
Wendel runden das Ensemble ab. Das Video wird<br />
ab dem frühen Abend des Ostersonntags auf<br />
dem Youtube-Kanal der kING Kultur- und Kongresshalle<br />
zu sehen sein. In den folgenden Wochen<br />
folgt dann ein Konzertvideo der SWR Big<br />
Band aus Baden-Baden. Die 17 Musiker sind<br />
seit Jahren ein eingespieltes Team. Die Band<br />
wurde bisher vier Mal für den Grammy nominiert.<br />
Mit einer Hommage an Sammy Nestico und der<br />
Präsentation von jungen Solisten bringt die SWR<br />
Big Band die kING zum Swingen. Der musikalische<br />
Bogen endet mit einem Solokonzert des<br />
Pianisten Wilhelm Ohmen, der eine kurzweilige<br />
Reise durch die Werke unterschiedlicher Komponisten<br />
aus der kING unternimmt.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Michael Bellaire<br />
Über die IKuM:<br />
Die Ikum GmbH vereint unter ihrem Dach vielfältige Aufgaben<br />
aus den Bereichen Kultur, Kongress und Events<br />
sowie Tourismus und Stadtmarketing. Neben der zeitgenössischen<br />
kING Kultur- und Kongresshall bespielt und<br />
vermarktet sie etwa den Historischen Winzerkeller oder<br />
die Freilichtbühne an der Burgkirche, sowie weitere Spielstätten<br />
in Ingelheim mit eignem Kulturprogramm. Zentraler<br />
Anlaufpunkt für Gäste der Stadt ist der Winzerkeller.<br />
IKuM – Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH<br />
Fridtjof-Nansen-Platz 5 · 55218 Ingelheim am Rhein<br />
Tel.: 06132 710 009 0 · info@ikum-ingelheim.de<br />
www.king-ingelheim.de<br />
In den Großen Saal der kING kehrt wieder Leben ein.
Anzeige<br />
36<br />
EXPERTEN FÜR DAS GESAMTE<br />
Das Team der Zahnärzte Flonheim Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster<br />
Mit Implantaten feste<br />
Zähne an einem Tag<br />
Das Implantat-Zentrum in Flonheim (izf) wird<br />
mit Luka Klimaschewski und Dr. Andreas Pelster<br />
von zwei profilierten Experten geleitet. Bereits<br />
mehrere tausend Implantate haben die Fachärzte<br />
erfolgreich gesetzt und versorgt. So kann<br />
die Praxis auf 15 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Implantologie zurückblicken, Keramikimplantate<br />
werden seit über 10 Jahren gesetzt. Nur<br />
durch Fortbildung kann das Implantat-Zentrum<br />
seine Patienten nach höchsten Qualitätsstandards<br />
und neuester Technologie behandeln.<br />
„Geprüfte Experten der Implantologie“.<br />
Ergänzt wird die Erfahrung und das Know-how<br />
der Zahnärzte durch aktuelle Technik. Die Praxis<br />
verfügt über das beste 3D-Röntgengerät, das sich<br />
durch die heute höchst mögliche Bildqualität auszeichnet,<br />
wodurch auch kleinste Details zu erkennen<br />
sind.<br />
Eine umfassende und genaue Diagnose unter<br />
Einsatz modernster 3D-Bildgebung, ist der Beginn<br />
einer jeden Beratung. Es folgen möglichst schonende<br />
Verfahren, sowie innovative und nachhaltige<br />
Behandlungsmethoden in der Therapie. Eine<br />
Besonderheit ist das zahntechnische Eigenlabor,<br />
womit eine effiziente und reibungslose Kommunikation<br />
zwischen Zahnarzt und Zahntechnikern<br />
stattfinden kann. Da der Techniker den Patienten<br />
persönlich kennenlernt, erhält der Patient nicht<br />
nur perfekt funktionell passende Zähne, sondern<br />
auch ein Ergebnis, das optimal und individuell auf<br />
sein gesamtes Erscheinungsbild angepasst ist.<br />
Patienten können sich daher sicher sein, dass der<br />
Zahnersatz qualitativ hochwertig gefertigt wird<br />
und schnell verfügbar ist. Auf diese Weise kann<br />
die Praxis eine hochwertige und nachhaltige Vorsorge<br />
und Versorgung ihrer Patienten sicherstellen<br />
– unter einem Dach.<br />
Redaktion: S. H.<br />
Fotos: M. S.<br />
„Im Mittelpunkt steht für uns immer die Patientenzufriedenheit.<br />
Schmerzvermeidung bei Diagnose<br />
und Therapie, nachhaltiger Behandlungserfolg<br />
und optimale zeitliche Abläufe sind uns<br />
ebenso wichtig wie die Rücksicht auf individuelle<br />
Wünsche unserer Patienten“, erklärt Luka<br />
Klimaschewski die Praxisphilosophie. Die Einrichtung<br />
der Praxis ist modern: Jeder Behandlungsstuhl<br />
ist mit digitalem Röntgen und einer<br />
Intraoralkamera ausgestattet. Neben dem 3D-<br />
Röntgenverfahren für eine aussagefähige Diagnostik<br />
wird auch Laser für die schonende<br />
Behandlung der Patienten genutzt. „Zahnmedizinische<br />
Kompetenz, modernste Ausstattung<br />
und optimierte Arbeitsabläufe resultieren schließlich<br />
auch in Kostenvorteilen, die wir vorteilhaft<br />
an unsere Patienten weitergeben“, fasst Dr.<br />
Andreas Pelster zusammen.<br />
Die Vorteile für den Patienten<br />
auf einen Blick:<br />
• Moderne Zahnheilkunde in einem Team<br />
von Spezialisten unter einem Dach<br />
• Bequeme und zinslose Ratenzahlung<br />
für alle Patienten über das „Deutsche<br />
Zahnärztliche Rechenzentrum“ (DZR)<br />
• Die Praxis ist auch samstags geöffnet.<br />
Das garantiert eine flexible Vereinbarung<br />
von Behandlungszeiten.<br />
• Ausreichend kostenlose Parkplätze<br />
stehen zur Verfügung.<br />
• Behandlungen sind auch mit entspannendem<br />
Lachgas angstfrei möglich<br />
• Eigenes zahntechnisches Labor<br />
Zahnarzt<br />
Luka Klimaschewski:<br />
Geprüfter Experte der<br />
Implantologie – DGOI<br />
ICOI Diplomate<br />
Dr. Andreas Pelster:<br />
Geprüfter Experte der<br />
Implantologie – DGOI<br />
ICOI Diplomate<br />
Zahnärztin<br />
Denise Pulsack-Pytel:<br />
Endodontologie, Parodontologie,<br />
Ganzheitliche<br />
Zahnheilkunde, Zahnärztliche<br />
Schlafmedizin<br />
Geprüfte Experten<br />
der Implantologie<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für orale Implantologie<br />
Geprüfte Experten der Implantologie – DGOI<br />
Diplomates
Anzeige<br />
SPEKTRUM DER ZAHNMEDIZIN<br />
37<br />
Metallfreie<br />
Implantologie<br />
Die beiden Zahnärzte und Implantologen erklären,<br />
was man über ein Implantat wissen sollte:<br />
Was ist ein Implantat?<br />
Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die<br />
dauerhaft mit dem Kiefer verbunden ist. Es dient<br />
als Tragpfeiler für den Zahnersatz, der einzeln<br />
oder als Brücke, fest verbunden oder herausnehmbar<br />
aufgebaut sein kann.<br />
Spüre ich ein Implantat im Alltag?<br />
Im Gegensatz zum früher vorherrschenden<br />
„künstlichen Gebiss“ ist ein Implantat mit keinerlei<br />
Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.<br />
Die neuen Zähne fühlen sich an wie<br />
gewachsen und sind ebenso belastbar wie die<br />
natürlichen Zähne.<br />
Aus welchen Materialien werden<br />
Implantate hergestellt?<br />
Ausgehend von den individuellen Gegebenheiten<br />
und den Wünschen des Patienten bieten sich<br />
zwei Materialien an. Titan und ganzheitliche<br />
metallfreie Keramikimplantate.<br />
Welche Vorteile haben metallfreie<br />
Keramikimplantate?<br />
Keramikimplantate bieten eine 100-prozentige<br />
Biokompatibilität. Dies führt zu einer optimalen<br />
Gewebeverträglichkeit mit besserer Zahnfleischanlagerung.<br />
Zusätzlich besteht eine geringere<br />
Plaqueanlagerungsaffinität und damit ein niedrigeres<br />
Risiko für Zahnfleischentzündungen. Bei<br />
Patienten mit sehr zartem Zahnfleisch ergibt<br />
sich zusätzlich eine bessere Ästhetik.<br />
Welche Nachteile haben Keramikimplantate?<br />
Die Einheilung in den Knochen dauert länger.<br />
Keramikimplantate gibt es erst seit einigen Jahren.<br />
Wegen der kurzen Beobachtungsdauer und<br />
kontinuierlichen Verbesserungen des Designs<br />
gibt es nur wenige mehrjährige Studien über die<br />
Erfolgsrate von Keramikimplantaten. Unsere<br />
Erfahrung und die vorliegenden Studien zeigen<br />
aber, dass prinzipiell Zirkonimplantate eine den<br />
langjährig untersuchten Titanimplantaten vergleichbare<br />
sehr gute Überlebensraten haben.<br />
Leider sind Keramikimplantate wesentlich teurer<br />
als Titanimplantate.<br />
Wie kann ich in nur einer Sitzung feste<br />
neue Zähne erhalten?<br />
In vielen Fällen können die gerade gesetzten<br />
Implantate direkt mit einer festen Brücke versorgt<br />
werden. Die früher für die Einheilphase nötige,<br />
herausnehmbare Übergangsprothese entfällt.<br />
Welche Kriterien sollte die Diagnostik für eine<br />
nachhaltig erfolgreiche Implantation erfüllen?<br />
Nur mit dem 3D-Röntgenverfahren ist die Qualität<br />
der Diagnostik zu erreichen, die wiederum<br />
Voraussetzung für die Planung der Implantation<br />
ist. Dieses auch als Digitale Volumen Tomographie<br />
(DVT) bekannte Verfahren liefert auf schonende<br />
Weise eine dreidimensionale Volumendarstellung<br />
des gesamten Kiefer- und<br />
Zahnbereichs, sowie Schnittbilder in allen drei<br />
Ebenen. Dabei ist die Strahlenbelastung um ein<br />
Vielfaches geringer, als bei der konventionellen<br />
Computertomographie. Diese hochauflösenden<br />
Aufnahmen helfen auch dem Patienten, die un-<br />
terschiedlichen Behandlungsmethoden zu verstehen<br />
und sich für die beste Lösung zu entscheiden.<br />
Wie kann ich mich beraten lassen und erfahre<br />
welche Kosten für die festen Zähne entstehen?<br />
Wir bieten spezielle Beratungstermine, auch am<br />
späten Abend und samstags. Hier besprechen<br />
wir nach genauer Diagnostik in einer individuellen<br />
Beratung, welche Lösungen die besten sind.<br />
Für unsere implantologische Beratung entstehen<br />
keinerlei Extrakosten.<br />
Habe ich neben dem Implantologen<br />
andere Behandler?<br />
Nein. Sie haben einen Behandler und Ansprechpartner<br />
von der ersten Beratung, dem Erstellen<br />
des 3D-Bildes ihres Kiefers, dem Setzen der<br />
Implantate bis zum Einsetzen des endgültigen<br />
Zahnersatzes. Von Beginn an ist ein Techniker<br />
unseres Praxislabors beteiligt. Der persönliche<br />
Kontakt und die enge Zusammenarbeit von Behandler,<br />
Patient und Zahntechniker ist ein wesentlicher<br />
Faktor für unsere erfolgreichen Behandlungen.<br />
Gibt es verschiedene Implantationsmethoden?<br />
Ja, hier profitieren unsere Patienten von unserer<br />
langjährigen und breitgefächerten Erfahrung in<br />
allen Implantationstechniken. Aufgrund unserer<br />
Diagnose und der Wünsche unserer Patienten<br />
geben wir unsere Empfehlung. Dann entscheidet<br />
unser Patient.<br />
Zahnärzte Flonheim • Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster • Bornheimer Landstraße 8 • 55237 Flonheim<br />
tel: 0 67 34 / 3 68 • fax: 0 67 34 / 9 13 21 15 • info@zahnaerzte-flonheim.de • www.zahnaerzte-flonheim.de
38<br />
„Gehör finden“<br />
Als sie früher ihre Oma umarmte, sagt Saskia Siegler-Koch, habe es immer gepiepst. Das Geräusch,<br />
das die Hörakustikmeisterin meinte, entstammte einer Rückkopplung des Hörgeräts. Und helfen, erzählt<br />
sie weiter, wollte sie ohnehin schon immer. Kaum verwunderlich also, dass sie sich nun um Menschen<br />
mit Hörschwierigkeiten kümmert. Wie drängend die Probleme eben jener sind, können die meisten<br />
nicht nachvollziehen. Kennt man es nicht anders, ist ein funktionstüchtiges Gehör eine Selbstverständlichkeit.<br />
Doch die Alltagsschwierigkeiten und die Folgen daraus sind gravierend. Gut, dass es nunmehr<br />
komfortable Lösungen gibt. Anders, als zu Zeiten von Rückkopplungen, unansehnlichen Ohrmuscheln<br />
und dergleichen mehr.<br />
Mehrwöchige Testzeit<br />
Damit alle therapeutischen Maßnahmen fruchten<br />
können, muss natürlich auch die Hardware funktionieren.<br />
Aufgrund unterschiedlich gelagerter<br />
Probleme einerseits, sowie verschiedener Lebensgewohnheiten<br />
andererseits, ist individuelle Anpassung<br />
unabdingbar. Grundlage der Anpassung<br />
für ein Hörgerät ist zunächst ein aufwändiger<br />
Hörtest. Ton- und Sprachaudiometrie geben dabei<br />
Aufschluss über den Grad der Höreinschränkung.<br />
Ebenso wichtig ist eine Art Anamnese. „Wir<br />
klappern den Alltag des Kunden ab“, beschreibt<br />
es Siegler-Koch. Dabei geht es um Abläufe, Gewohnheiten,<br />
Hobbies, berufliche- und natürlich<br />
gesundheitliche Aspekte. Etwa darum, ob jemand<br />
viel telefoniert, gerne fernsieht, Musik hört oder<br />
gar selbst musiziert. Letzte Unwägbarkeiten werden<br />
dann durch eine mehrwöchige Testzeit beseitigt.<br />
In dieser Zeit nimmt der Kunde mehrere<br />
Geräte mit nach Hause und testet, welches ergonomischer<br />
und klanglich angenehmer sowie<br />
funktionstüchtiger ist.<br />
Tragekomfort und Hörqualität<br />
Einen Eindruck vom technischen Fortschritt der<br />
Geräte kann man sich machen, wenn man sich<br />
die Anpassungsmöglichkeiten an den Alltag des<br />
Kunden ansieht. Was noch vor einigen Jahren<br />
nicht mehr, als ein Klangverstärker war, ist heute<br />
sowas Ähnliches, wie ein Tonstudio. Nur eben<br />
kaum sichtbar. So ist es auf unterschiedlichen<br />
Kanälen per Bluetooth koppelbar mit Fernseher,<br />
PC, Handy oder anderen Gebrauchsgeräten. Individuell<br />
einstellbar sind Lautstärke, Klangfarbe<br />
und vieles mehr.<br />
Ebenso bedeutsam ist die Ergonomie, die anatomische<br />
Anpassung. Neben den Standardgeräten<br />
gibt es so genannte Otoplastiken, individuell<br />
angefertigte Ohrstücke. Die Fertigung dieser<br />
Otoplastiken ist ein aufwändiger Prozess, der dem<br />
Kunden ein besonders hohen Tragekomfort sicherstellt<br />
und natürlich Hörqualität bietet. Hierzu<br />
wird zunächst ein Abdruck von Ohrmuschel<br />
Tinnitus /<br />
Audiotherapie<br />
Linderung von Ohrgeräuschen<br />
und mit Hilfe von Audiotherapie<br />
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39<br />
Koch<br />
Hörakustik<br />
Oppenheim<br />
unter den Top 100<br />
und Gehörgang gemacht. Anschließend wird das<br />
Bild als Scan an ein Labor gesandt, in dem das<br />
Ohrstück gefertigt wird. Gleichzeitig sucht der<br />
Kunde sich sein Wunschgerät aus, das schließlich<br />
mit der Otoplastik zusammengefügt wird.<br />
Hörakustikern<br />
Deutschlands!<br />
„Gehör finden“ viele bei Koch-Hörakustik. Ein<br />
Gutteil der Kunden sind Menschen mit Altersschwerhörigkeit.<br />
Doch ebenso darunter sind<br />
Lärmgeschädigte und Menschen mit angeborener<br />
oder vererbter Schwerhörigkeit. Zudem können<br />
Krankheiten zu Schwerhörigkeit führen. Etwa<br />
von Entzündungen, Masern oder Hirnhautentzündungen<br />
sind häufig Kinder betroffen. Doch<br />
auch Gehörknöchelversteifungen ziehen Probleme<br />
beim Hören nach sich. Nicht selten, sagt Saskia<br />
Siegler-Koch, sei ein vertrauensvolles Gespräch<br />
der erste Schritt, die richtigen Maßnahmen zu<br />
ergreifen. Auch das bedeutet, Gehör zu finden.<br />
Redaktion: Koch Hörakustik<br />
Fotos: B.W.<br />
kontakt@koch-hoerakustik.de • www.koch-hoerakustik.de<br />
Koch Hörakustik • Sant-Ambrogio-Ring 13b • 55276 Oppenheim • tel: 0 61 33 / 5 73 54 20<br />
Koch Hörakustik • Ober-Saulheimer-Str. 25 • 55291 Saulheim • tel: 0 67 32 / 9 51 96 81<br />
Koch Hörakustik • Bahnhofstr. 40 • 67547 Worms • tel: 0 62 41 / 8 49 96 60<br />
Saskia Siegler-Koch, Hörakustikmeisterin
40<br />
Vereine und Verbände in<br />
Coronazeiten – ein Ratgeber<br />
Die Corona-Pandemie hält sowohl Unternehmen als auch Vereine und Verbände aktuell in Atem. Wie<br />
können Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen auch bei Kontaktbeschränkungen wegen<br />
Corona durchgeführt werden, fragen sich daher viele Vereinsvorstände aber auch Mitglieder. Antworten<br />
auf die drängendsten Fragen geben Torsten Ewen, Steuerberater und geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Firma Dornbach und Rechtsanwalt Peter Henningsen. Ein Ratgeber in Coronazeiten.<br />
1. Was gilt im Jahr <strong>2021</strong> für Vereine<br />
und Verbände?<br />
Im Zuge der fortwährenden Bekämpfung der Pandemie<br />
hat der Gesetzgeber - neben weiteren Maßnahmen<br />
- auch eine Verlängerung der bereits im<br />
März 2020 vorgenommenen Erleichterungen für<br />
Vereine und Verbände beschlossen. Nach der Verordnung<br />
des Bundesjustizministeriums greifen die<br />
Erleichterungen auch für das Jahr <strong>2021</strong>. Dies gilt für<br />
sämtliche in der ursprünglichen Verordnung vorgesehenen<br />
Maßnahmen.<br />
2. Können Mitgliederversammlungen trotz der<br />
andauernden Pandemie stattfinden?<br />
Zumindest die Durchführung von P räsenz-Versammlungen<br />
ist aktuell (wieder) nicht möglich. Es gibt allerdings<br />
alternative Durchführungsmöglichkeiten<br />
(hierzu sogleich), die auch bei fehlender Satzungsgrundlage<br />
durch den Verein genutzt werden können.<br />
3. Was ist mit den im Jahr <strong>2021</strong><br />
auslaufenden Amtszeiten von Vorständen?<br />
Nach der Verordnung des Bundesjustizministeriums<br />
gilt auch im Jahr <strong>2021</strong>, dass ein Vorstandsmitglied<br />
eines Vereins auch nach Ablauf seiner Amtszeit bis<br />
zu seiner Abberufung oder bis zur Bestellung seines<br />
Nachfolgers im Amt bleibt. Dies bedeutet, dass die<br />
Handlungsfähigkeit des Vereins trotz einer in <strong>2021</strong><br />
ablaufenden Amtszeit des Vorstandes gesichert ist.<br />
4. Führt das nunmehr verlängerte Gesetz zur<br />
zwangsweisen Verlängerung aller Vorstandsämter,<br />
deren Amtszeiten in der nächsten Zeit<br />
auslaufen?<br />
Nein. Dem satzungsmäßig vorgesehenen Organ (i.d.R.<br />
die Mitgliederversammlung) ist es unbenommen, auf<br />
Basis der satzungsmäßigen Vorgaben das jeweilige<br />
Vorstandsmitglied abzuberufen. Zugleich steht es<br />
dem einzelnen Vorstandsmitglied selbstverständlich<br />
auch weiterhin frei, sein Vorstandsamt niederzulegen.<br />
5. Können Mitgliederversammlungen auch weiterhin<br />
online - also virtuell - abgehalten werden?<br />
Durch die Verordnung des Bundesjustizministeriums<br />
wurden die bereits im März 2020 erlassenen Erleichterungen<br />
bis zum Ablauf des Jahres <strong>2021</strong> verlängert.<br />
Es gilt demnach, dass auch <strong>2021</strong> sogenannte virtuelle<br />
Mitgliederversammlungen möglich sind, zu denen<br />
sich Vorstand und Mitglieder (online) zusammenschalten<br />
können. Sichergestellt sein muss allerdings, dass<br />
der Zugriff beziehungsweise die virtuelle Teilnahme<br />
nur teilnahmeberechtigten Personen (in der Regel nur<br />
den Mitgliedern) eröffnet wird. Dies kann beispielsweise<br />
über die Vergabe von individuellen Zugangsdaten<br />
(Passwort) geschehen. Die virtuelle Mitgliederversammlung<br />
ist damit - wie eine Präsenzversammlung<br />
- in der Lage, wichtige Beschlüsse für das Vereinsleben<br />
trotz der Pandemie zu fassen.<br />
6. Was können Vereine tun, die nicht über die<br />
technischen Mittel oder das technische Knowhow<br />
verfügen, um Mitgliederversammlungen im<br />
Internet durchzuführen?<br />
Neben der virtuellen Mitgliederversammlung sind auch<br />
im Jahr <strong>2021</strong> weitere alternative Beschlussfassungsmöglichkeiten<br />
durch den Gesetzgeber eröffnet. Zum<br />
einen ist eine Stimmabgabe durch das einzelne Mitglied<br />
ohne Teilnahme an der Mitgliederversammlung<br />
möglich, sofern diese Stimmabgabe schriftlich und<br />
vor der Durchführung der Mitgliederversammlung<br />
möglich. Zum anderen kann ein Beschluss der Mitglieder<br />
auch im sogenannten Umlaufverfahren (ohne<br />
Abhaltung einer Mitgliederversammlung) getroffen<br />
werden, wenn (1.) alle Mitglieder beteiligt wurden, (2.)<br />
bis zu dem vom Verein gesetzten Termin mindestens<br />
die Hälfte der Mitglieder ihre Stimme in Textform
Anzeige<br />
abgegeben haben und (3.) der Beschluss mit der erforderlichen<br />
Mehrheit gefasst wurde.<br />
7. Ist die Übertragung des Stimmrechts auf eine<br />
andere Person aufgrund der Angst vor einer<br />
Infektion mit dem COVID-19-Virus möglich?<br />
Das Stimmrecht ist ein höchstpersönliches Recht und<br />
untrennbar mit der Person des Mitglieds verbunden.<br />
Eine Übertragung des Stimmrechts sieht das Gesetz<br />
daher nicht vor. Das eigene Stimmrecht kann jedoch<br />
auf einen Dritten übertragen werden, sofern die Satzung<br />
dies vorsieht. Aufgrund der aktuellen Rechtslage<br />
erscheint die Übertragung des Stimmrechts auf<br />
einen Dritten allerdings nicht erforderlich, da auch<br />
eine Stimmabgabe schriftlich oder in Textform (abhängig<br />
von dem Beschlussverfahren) möglich ist.<br />
8. Kann eine Vorstandssitzung per Telefonkonferenz<br />
oder online - also virtuell -<br />
abgehalten werden?<br />
Im Grundsatz gelten für Vorstandsbeschlüsse dieselben<br />
Regelungen wie für die Mitgliederversammlung.<br />
Regelungen zu Vorstandssitzungen können sich aus<br />
der Satzung ergeben. Fehlt eine solche Regelung, so<br />
kann der Vorstand jeden- falls im Einstimmigkeitsverfahren<br />
für die Durchführung einer virtuellen Vorstandssitzung<br />
ohne Satzungsgrundlage und Einhaltung<br />
der Schriftform stimmen. Das Gesetz mit den<br />
beschriebenen Erleichterungen gilt nach seinem<br />
Wortlaut grundsätzlich nur für Mitgliederversammlungen.<br />
Eine entsprechende Anwendung auch auf<br />
Vorstandssitzungen erscheint sachgerecht, ist allerdings<br />
im Gesetz nicht vorgesehen.<br />
9. Kann man eine Mitgliederversammlung<br />
absagen oder verschieben?<br />
Die Absage einer Mitgliederversammlung ist möglich.<br />
Sofern das „Absageverfahren“ in der Satzung nicht<br />
ausdrücklich geregelt ist, gelten für die Absage die<br />
gleichen Formvorschriften wie für die ursprüngliche<br />
Einberufung. Zuständig ist damit derjenige, der auch<br />
die ursprüngliche Einberufung auf Basis der Satzungsvorgaben<br />
vorgenommen hat. Sofern nicht abweichend<br />
in der Satzung geregelt, muss die Absage schriftlich<br />
erfolgen. Eine besondere Frist ist hierbei nicht zu<br />
beachten. Da jedoch gewährleistet sein muss, dass<br />
alle Mitglieder von der Absage Kenntnis erlangen, darf<br />
die Absage nicht allzu kurzfristig erfolgen.<br />
Die Verschiebung der Mitgliederversammlung hat<br />
formell wie eine Absage der ursprünglichen Mitgliederversammlung<br />
zu erfolgen, wobei zusätzlich zu<br />
der Absage eine (form- und fristgerechte!) Ladung<br />
für einen neuen Termin zur Mitgliederversammlung<br />
erfolgen kann. Die Ladung zu einem neuen Termin<br />
kann allerdings auch gesondert zu einem späteren<br />
Termin erfolgen.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Dornbach<br />
41<br />
Über die Dornbach GmbH<br />
Torsten Ewen<br />
Steuerberater, geschäftsführender Gesellschafter<br />
Peter Henningsen, Rechtsanwalt<br />
Die Dornbach GmbH ist eine überregional tätige Unternehmensgruppe<br />
in den Bereichen <strong>Wirtschafts</strong>prüfung, Steuerberatung,<br />
Rechtsberatung und Unternehmensberatung.<br />
Vor über 65 Jahren als <strong>Wirtschafts</strong>prüferpraxis in Koblenz<br />
gegründet, ist das Unternehmen heute mit über 60 Partnern<br />
und mehr als 500 Mitarbeitern an zahlreichen Standorten<br />
in ganz Deutschland aktiv. In interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
geht es dabei um die Themen <strong>Wirtschafts</strong>prüfung,<br />
Steuer- und Rechtsberatung, sowie Unternehmensberatung.<br />
Zu den Kunden des Unternehmens gehören Betriebe aus<br />
dem Gesundheitswesen, Freiberufler, Gewerbebetriebe,<br />
Stiftungen, kommunale Einrichtungen, sowie gemeinnützige<br />
Unternehmen und vermögende Privatkunden.
42<br />
Chancen und Risiken auf dem<br />
Weg zur digitalen Nachhaltigkeit<br />
Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Torsten Weber<br />
Elektromobile, Fair-Trade-Schokolade, vegane<br />
Speisen oder Kreislaufwirtschaft - die Themen<br />
Wandel in unseren<br />
Verhaltensweisen,<br />
den die Erde<br />
dringend braucht<br />
und Ansätze der Nachhaltigkeit<br />
sind vielfältig und in<br />
unserer Gesellschaft omnipräsent.<br />
Medien, Unternehmen,<br />
aber auch der<br />
private Verbraucher haben<br />
das Thema verstärkt für<br />
sich entdeckt. Das Verhalten der einzelnen<br />
Verbraucher und Unternehmen bedingen Ressourcenknappheit<br />
und den viel diskutierten<br />
Klimawandel. Gleichzeitig sind das Bewusstsein<br />
und vor allem das Handeln des Einzelnen die<br />
Voraussetzung, diese negativen Entwicklungen<br />
aufzuhalten. Dies ist die wichtige Grundlage<br />
für einen Wandel in unseren Verhaltensweisen,<br />
den die Erde dringend braucht. Die Hoffnung,<br />
nachhaltige Verhaltensweisen zu unterstützen,<br />
liegt auch in technologischen Ansätzen, insbe-<br />
sondere im Feld der Digitalisierung.<br />
Digitalisierung als Umweltschützer<br />
oder Brandbeschleuniger?<br />
Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen<br />
Telekom, erklärte im<br />
Jahr 2016 die Digita-<br />
lisierung zum „größten<br />
Umweltschützer<br />
aller Zeiten“.<br />
Und zweifelsohne bietet digitale Technik echte<br />
Chancen, beispielsweise die im Jahr 2015 von<br />
den UN gesetzten 17 Nachhaltigkeitsziele für<br />
2030 schneller zu erreichen. Allerdings<br />
bedarf es einer differenzierten Betrachtungsweise,<br />
denn Digitalisierung<br />
kann sowohl Umweltschützer als auch<br />
Brandbeschleuniger für den Klimawandel und<br />
soziale Missstände sein. Risiken durch den hohen<br />
Energiebedarf und den entstehenden Strukturwandel<br />
dürfen nicht außer Acht gelassen<br />
werden.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Accenture kann die Beschleunigung der Digitalisierung<br />
mehr als die Hälfte der bis 2030<br />
nötigen CO2-Einsparungen erzielen und gleichzeitig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Wirtschaft verbessern. Digitalisierung bietet<br />
also die Chance, <strong>Wirtschafts</strong>wachstum mit Umwelt-<br />
und Klimaschutz zu verbinden. Die größten<br />
Potenziale dafür liegen in den Bereichen<br />
industrieller Fertigung und Mobilität. (Quelle:<br />
Accenture, Bitkom 2020)<br />
Nachhaltigkeit durch Digitalisierung –<br />
gewusst wie!<br />
Digitalisierung hilft dabei, Ressourcen effizienter<br />
einzusetzen. Dies gilt nicht nur für den<br />
einzelnen Bürger, der Tätigkeiten des täglichen<br />
Bedarfs über sein Smartphone erledigen kann,<br />
sondern auch für Unternehmen, die komplexe<br />
Risiken und<br />
Chancen<br />
Prof. Dr. Torsten Weber
43<br />
Wertschöpfungsketten optimieren und transparenter<br />
gestalten wollen. So etwa durch den<br />
Einsatz von Block-Chains. Auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtet,<br />
ermöglichen sie, die Einhaltung<br />
von Umwelt- und<br />
Sozialstandards über den<br />
gesamten Produktionsprozess<br />
nachzuvollziehen. Auch auf der politischvolkswirtschaftlichen<br />
Ebene gilt es, die Digitalisierung<br />
und den damit verbundenen Fortschritt<br />
zu nutzen. Um Lebensmittelknappheit und<br />
Hungerkatastrophen entgegenzuwirken, arbeiten<br />
weltweit Wissenschaftler und Regierungen<br />
daran, Veränderungen von Boden, Klima, Infrastruktur<br />
und Marktfaktoren in digitalbasierte<br />
Modelle zu integrieren.<br />
Optimierung<br />
komplexer<br />
Wertschöpfungsketten<br />
Widersprüche und Lösungsansätze<br />
Die Möglichkeiten, die Digitalisierung im Sinne<br />
der Nachhaltigkeit einzusetzen, sind vielfältig,<br />
und es werden täglich mehr. Dabei können Digitalprodukte<br />
gleichfalls einen satten CO2-<br />
Fußabdruck hinterlassen.<br />
Prognosen weisen darauf<br />
hin, dass der CO2-Ausstoß<br />
durch digitale Anwendungen<br />
bereits 2025 den des<br />
weltweiten Kraftfahrzeugverkehrs<br />
übersteigen<br />
könnte. Digitalisierung ist<br />
eben nicht nur ein wichtiges Instrument für<br />
mehr Klimaschutz. Wir sollten uns vor Augen<br />
führen: Daten liegen nicht in „Clouds“, die klimaneutral<br />
durch die Atmosphäre schweben.<br />
Sie lagern in riesigen Serverfarmen, deren Betrieb<br />
erhebliche Mengen an Strom erfordert,<br />
Strom, der weltweit zu großen Teilen eben noch<br />
nicht aus Erneuerbaren Energien produziert<br />
wird. Wäre das Internet ein Staat, so hätte er<br />
den dritthöchsten Energieverbrauch der Welt.<br />
Daten liegen nicht in<br />
„Clouds“, die<br />
klimaneutral durch<br />
die Atmosphäre<br />
schweben<br />
Rund 8% des Stromverbrauchs entfallen in<br />
Deutschland auf Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
Tendenz steigend. Da<br />
die Digitalisierung also mit einem massiven<br />
Mehrverbrauch an Energie verbunden ist, ergibt<br />
sich hier ein Widerspruch, der aufgelöst werden<br />
muss. Für einen digitalen und nachhaltigen<br />
Ansatz müssen außerdem ressourcenfressende<br />
und nicht nachhaltige Produktionsprozesse,<br />
die Verwendung von Konfliktmineralien sowie<br />
die nicht sachgemäße Entsorgung des sogenannten<br />
E-Wastes überdacht werden.<br />
Mit Corona und „Homeoffice“ kommt ein<br />
weiterer Aspekt hinzu.<br />
Zwar produzieren wir derzeit durch weniger<br />
Fahrten ins Büro und anderen Verkehr auch<br />
weniger CO2, aber: Tagsüber führen wir unzählige<br />
Videokonferenzen und abends nutzen wir<br />
dann oft auch noch Videostreaming, um unsere<br />
Freizeit zu gestalten. Insbesondere dieses<br />
Streaming führt uns<br />
den immensen Stromverbrauch<br />
von digitalen<br />
Dienstleistungen<br />
besonders eindringlich<br />
vor Augen. Riesige Datenmengen fallen für<br />
Filme und Serien auf Plattformen wie Netflix<br />
oder YouTube an, welche heute knapp 60 % und<br />
damit mehr als die Hälfte des globalen Datenvolumens<br />
ausmachen. Um diese Mengen über<br />
die Rechenzentren bereitstellen zu können,<br />
fallen laut Schätzungen von Stromanbietern<br />
pro Jahr bis zu 200 Milliarden kWh Strom an.<br />
Im Vergleich dazu könnte man sämtliche Privathaushalte<br />
in Deutschland, Italien und Polen<br />
zusammen für ein Jahr mit Strom versorgen.<br />
Unsere digitalen Online-Videos produzieren<br />
damit über 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr,<br />
rund ein Drittel der Menge, die vom globalen<br />
Flugverkehr verursacht wird. Wer in Zeiten der<br />
Nachhaltige Digitalisierung<br />
gehört regelmäßig<br />
auf den Prüfstand
44<br />
Corona-Krise über die globale Klimafreundlichkeit<br />
von #stayathome nachdenkt, sollte diesen<br />
Aspekt nicht außen vor lassen. Digitale Anwendungen<br />
sind ein unverzichtbares Instrument,<br />
aber sie sind nicht per se klimaneutral. Auch<br />
die ökologische Nachhaltigkeit von Digitalprodukten<br />
gehört somit regelmäßig auf den Prüfstand.<br />
Chancen überwiegen Risiken, Vorteile<br />
überwiegen Nachteile!<br />
Dennoch: Eine effiziente Klimapolitik könnte ein<br />
technologischer Treiber werden und vor allem<br />
einen wichtigen Beitrag für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />
Deutschlands auch im digitalen<br />
Bereich Deutschlands<br />
leisten. Die<br />
ökonomische Dimension<br />
unserer Gesellschaft<br />
könnte durch<br />
die Berücksichtigung<br />
der ökologischen Dimension<br />
gestärkt werden.<br />
Dies gilt auch<br />
umgekehrt. Wir brauchen eine - auf Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtete - digitale Gesellschaft.<br />
Allen Zielsetzungen gemein ist, dass sie auf<br />
Technologien beruhen, denn alle positiven Zukunftsvisionen<br />
der Wissenschaft basieren auf<br />
einem Zeitgewinn durch aktuelle Klimaschutz-<br />
Maßnahmen und zukünftigen technologischen<br />
Entwicklungen, um die Klimakrise komplett zu<br />
bewältigen.<br />
Stärkung der ökonomischen<br />
Dimension<br />
durch Berücksichtigung<br />
der ökologischen<br />
Dimension – und<br />
umgekehrt<br />
Digitale Revolution in Richtung<br />
Nachhaltigkeit<br />
Wir sollten die Chancen der Digitalisierung erkennen<br />
und den dadurch angestoßenen gesellschaftlichen<br />
Wandel so gestalten, dass wir<br />
deutlich positive sozial-ökologische Effekte<br />
erzielen. Einige Wissenschaftler und Experten<br />
fordern, dass wir die Megatrends Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit zu einem übergeordneten<br />
zusammenführen sollen - so, dass sie untrennbar<br />
miteinander verbunden sind. Die Menschheit<br />
startet eigentlich gerade erst in die Digitale<br />
Revolution. Noch bestehen gute Chancen,<br />
das Ganze von Beginn an in die nachhaltigere<br />
Richtung zu lenken.<br />
Auch wir als Verbraucher und mündige Bürger<br />
können unser digitales Nutzerverhalten so gestalten,<br />
dass wir soziale und ökologische Schäden<br />
verringern. Hierbei<br />
Digitalisierung und<br />
Nachhaltigkeit als<br />
übergeordneter<br />
Megatrend<br />
könnte auch eine Incentivierung<br />
zur Förderung nachhaltigen<br />
Verhaltens im digitalen<br />
Raum helfen. Warum<br />
nicht belohnt werden, gerade<br />
am Anfang? Stärkere<br />
staatliche Steueranreize für digital nachhaltigeres<br />
Verhalten könnten dies unterstützen.<br />
Zum Autor:<br />
Redaktion: SK / Sam<br />
Prof. Dr. Torsten Weber ist an der CBS International<br />
Business School mit Passion<br />
in den Themenfeldern Nachhaltigkeits- und<br />
Innovationsmanagement unterwegs. Er ist<br />
zudem Mitgründer sowie wissenschaftlicher<br />
Berater der Initiative „Sports for Future“,<br />
wo man u.a. rund um die Bundesligaclubs<br />
Werder Bremen, TSG Hoffenheim und Bayern<br />
München sowie Einzelsportler wie Fabian<br />
Hambüchen und Boris Herrmann die<br />
verbindende Kraft des Sports nutzt, um<br />
gemeinsam den Herausforderungen der<br />
Klimakrise zu begegnen.<br />
Weber ist häufiger Gast und Redner auf<br />
Konferenzen und Veranstaltungen im Inund<br />
Ausland sowie Diskutant in deutschen<br />
Medien zum Thema Nachhaltigkeit. Im Juli<br />
erscheint sein neuester Buchbeitrag als<br />
Co-Autor zur Prognose einer zukunftsfähigen<br />
Gesellschaft gemeinsam mit der<br />
CDU-Politikerin Caroline Bosbach.
Anzeige<br />
A WORLD OF OPPORTUNITIES<br />
Erweiterung der Frankfurt International School in <strong>Wiesbaden</strong><br />
45<br />
Arts, Creativity and Education - im neuen ACE-Center des FIS-Campus <strong>Wiesbaden</strong> kann nach eineinhalbjähriger<br />
Planungs- und Bauzeit nun seit Anfang Februar musiziert, gewerkelt, gestaltet, gemalt<br />
und Theater gespielt werden. Der von den Architekturbüros monogruen (Planung) und BELARCHITEK-<br />
TEN (Bauleitung) modern gestaltete Neubau unterstützt eine zukunftsweisende Lernkultur in idealer<br />
Weise. Die Fassade aus Holz und Klinkersteinen verleiht dem Gebäude ein natürliches, zugleich sehr<br />
hochwertiges Erscheinungsbild, die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach unterstreicht<br />
das klimafreundliche Baukonzept.<br />
Gute Bildung braucht gute<br />
Bildungsvoraussetzungen<br />
Bereits der barrierefreie Zugang über das lichtdurchflutete<br />
Atrium, das die drei Stockwerke<br />
miteinander verbindet, schafft eine Atmosphäre,<br />
in der man sich sofort wohlfühlt. Erweiterte Flure,<br />
große flexible Klassenzimmer, LED-Beleuchtung<br />
sowie modernste Medientechnik ermöglichen das<br />
Lernen in Kleingruppen, zu zweit oder im Klassenverband.<br />
Die Räume sind vielfältig nutzbar<br />
– beispielsweise als Atelier, Bühne und Werkstatt.<br />
Die Hauptattraktionen sind das "Black-Box-Studio“,<br />
das große Design-Center für den Kunstunterricht<br />
mit einer angegliederten Werkstatt, die<br />
drei kleinen Musikübungsräume sowie der Dachgarten<br />
für kreatives Gestalten.<br />
Neue Möglichkeiten auch im Hauptgebäude<br />
Die durch das zusätzlich geschaffene Platzangebot<br />
freiwerdenden Räume im Hauptgebäude<br />
wurden umgestaltet, um sie besser an die Erfordernisse<br />
der heutigen Unterrichtsformen und<br />
-konzepte anzupassen. Dabei wurden mehrere<br />
Gebiete, wie die IT, die Bibliothek sowie der Kunstraum<br />
zu einem innovativen Bücherei-Medien-<br />
Center zusammengefasst. In diesem bei den<br />
Kindern sehr beliebten Bereich kann im Studio<br />
mit Green Screen und virtueller Realität experimentiert<br />
werden.<br />
Redaktion: SK<br />
Foto: Frankfurt International School<br />
Visualisierung: Levin Dolgner - www.levindolgner.de<br />
Die Frankfurt International School e.V. (FIS) wurde 1961 von sechs englischsprachigen<br />
Familien in Oberursel gegründet. 1992 kam die Dependance in<br />
<strong>Wiesbaden</strong> Naurod hinzu. Inzwischen kommen die Schüler*nnen aus mehr<br />
als 60 Nationen. Die FIS bietet ein herausforderndes und dynamisches Bildungsprogramm,<br />
das auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten<br />
ist. Die Unterrichtssprache ist Englisch, der Abschluss „International<br />
Baccalaureate Diploma“ ermöglicht weltweiten Universitätszugang.<br />
Frankfurt International School e.V. • <strong>Wiesbaden</strong> Campus • Rudolf-Dietz-Straße 14 • 65207 <strong>Wiesbaden</strong><br />
tel: : 0 61 27 / 9 94 00 • www.fis.edu
<strong>Wirtschafts</strong><br />
Gesundheit<br />
<strong>News</strong><br />
46<br />
Krebstherapien sinnvoll begleiten<br />
– Nebenwirkungen minimieren<br />
Unser Experte:<br />
PD Dr. Ralph Mücke<br />
Privatdozent Dr. med. Ralph Mücke, Facharzt für Strahlentherapie,<br />
ltd. Facharzt der Strahlentherapie RheinMainNahe am<br />
Standort Bad Kreuznach, u. a. Mitglied der AG Prävention und<br />
Integration Onkologie (PRIO) der DKG, Mitglied in der S3-Leitlinienkommission<br />
Lungentumore der DKG, Mitglied in der Zertifizierungskommision<br />
Prostatazentrum der DKG, Träger des<br />
Günther von Pannewitz Preises 2015 anlässlich der 21. Jahrestagung<br />
der Deutschen Gesellschaft Radioonkologie.<br />
WI-<strong>News</strong>: Als Facharzt für Strahlentherapie sind<br />
Sie in der Schulmedizin zu Hause. Dennoch<br />
haben Sie die Nebenwirkungen von Krebstherapien<br />
im Blick und helfen ihren Patienten gezielt<br />
mit komplementärmedizinischen Maßnahmen.<br />
Was steckt dahinter?<br />
PD Dr. R. Mücke: Viele Patienten, die sich einer<br />
Krebsbehandlung unterziehen müssen, haben<br />
nicht nur mit der Krankheit selbst zu kämpfen.<br />
Auch die Nebenwirkungen setzen ihnen zu und<br />
beeinträchtigen die Lebensqualität zum Teil<br />
ganz beträchtlich. Das reicht von Übelkeit und<br />
Erbrechen über Magen-Darm-Beschwerden bis<br />
hin zu Hautproblemen oder starken Erschöpfungszuständen.<br />
Und genau hier greift die<br />
komplementäre Medizin: Mit diesen Maßnahmen<br />
können Patienten belastende Begleiterscheinungen<br />
besser in den Griff zu bekommen.<br />
Komplementäre Medizin dient also dazu, bestehende<br />
schulmedizinische Behandlungskon-<br />
zepte sinnvoll zu ergänzen. Dabei handelt es<br />
sich ausschließlich um wissenschaftlich belegte<br />
Methoden und Verfahren, die im Rahmen<br />
zahlreicher Studien überprüft wurden.<br />
WI-<strong>News</strong>: Um es auf den Punkt zu bringen: Sie<br />
sorgen dafür, dass Patienten mit den Nebenwirkungen<br />
einer Krebstherapie nicht auf eigene<br />
Faust nach Linderung suchen müssen?<br />
PD Dr. R. Mücke: Ja, denn es ist wichtig, Krebspatienten<br />
mit den Nebenwirkungen einer schulmedizinischen<br />
Therapie nicht alleine zu lassen.<br />
In ihrer Not greifen sie dann ggf. auf Mittel und<br />
alternative Therapien zurück, die sich im schlimmsten<br />
Fall negativ auf die Krebstherapie auswirken<br />
können. Im Praxisalltag haben wir auch<br />
immer wieder festgestellt, dass Patienten<br />
Schulmedizin und ergänzende Methoden für<br />
unvereinbar halten. Sie haben das Gefühl, sich<br />
für eines von beiden entscheiden zu müssen.
Anzeige<br />
EXPERTENFORUM<br />
47<br />
Dabei gibt es eine ganze Reihe wissenschaftlich<br />
belegter Verfahren, die die Nebenwirkungen<br />
einer onkologischen Behandlung sehr gut abmildern<br />
können. Ein Hauptansatzpunkt dabei<br />
ist die Ernährung. Denn gerade bei Nebenwirkungen<br />
wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall<br />
oder Verstopfung können bestimmte Nahrungsmittel<br />
aber auch spezielle Teesorten Erleichterung<br />
bringen. Sport und Bewegung können sich<br />
nicht nur positiv auf die Psyche auswirken, es<br />
gibt darüber hinaus einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen körperlicher Aktivität und der<br />
Anti-Krebs-Wirkung. Ebenfalls sehr sinnvolle<br />
Begleittherapien sind die Psychoonkologie und<br />
die Ergotherapie.<br />
Auch der Einsatz von Mikronährstoffen hat sich<br />
im Praxisalltag bewährt. Selen, Zink und verschiedenen<br />
Vitaminen gilt hier unser besonderes<br />
Augenmerk. Am Beginn einer Behandlung<br />
steht deshalb immer eine ausführliche Labordiagnostik,<br />
um Mangelsituationen aber auch<br />
Überdosierungen zu erkennen.<br />
WI-<strong>News</strong>: Schulmedizin und ergänzende wissenschaftlich<br />
belegte Verfahren ergeben somit<br />
für Krebspatienten ein umfassendes Therapiekonzept.<br />
Herr Dr. Mücke – wir danken Ihnen<br />
für das Interview.<br />
Redaktion: Christiane Gawlyta<br />
„Das Netzwerk Komplementäre Onkologie<br />
Rheinhessen-Nahe“ informiert über ergänzende<br />
Maßnahmen zur schulmedizinischen<br />
Behandlung von Nebenwirkungen der onkologischen<br />
Therapien. Weitere Informationen<br />
zum Netzwerk und zur Komplementären<br />
Onkologie unter:<br />
www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de
48<br />
Unterstützung in Sachen Mobilität<br />
für die Tafel Bad Kreuznach<br />
Anzeige<br />
Die Pandemie macht auch vor sozialen Bewegungen und gemeinnützigen Organisationen nicht Halt. Die<br />
Arbeit bei Treffpunkt Reling in Bad Kreuznach habe sich deutlich erschwert, sagt Leiterin Daniela Essler.<br />
Der Tagesaufenthalt bleibt bis auf weiteres komplett geschlossen und Duschen sind nur nach Terminvereinbarung<br />
begehbar. Mehr denn je sind solche Einrichtungen nun auf Unterstützung angewiesen.<br />
Unterstützung in Sachen Mobilität kam unlängst von Mercedes-Benz.<br />
Bad Kreuznach – Jede soziale Bewegung braucht<br />
einen Motor - ein nagelneuer Mercedes-Benz<br />
Vito mit Kerstner Frischdienstausbau sorgt künftig<br />
bei der Tafel Bad Kreuznach für mehr Mobilität.<br />
Das Fahrzeug wurde am 25. März <strong>2021</strong> in<br />
Bad Kreuznach im Beisein von Daniela Essler<br />
- Leiterin Treffpunkt Reling – und zwei ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern der Tafel Bad Kreuznach<br />
und der Verkaufsleitung der Mercedes-Benz<br />
Niederlassung Mainz, Transporterverkauf, übergeben.<br />
Bereits seit 1998 unterstützt Mercedes-<br />
Benz als einer der Hauptsponsoren die deutschen<br />
Tafeln. „Wir sind stolz darauf, ein so bedeutsames<br />
Projekt wie die Tafel zu unterstützen und<br />
damit etwas Gutes zu tun.“ sagt Torsten Luckas,<br />
Verkaufsleitung Transporter der Mercedes-Benz<br />
Niederlassung Mainz.<br />
1993 wurde die erste deutsche Tafel in Berlin<br />
gegründet. Das Ziel der Tafeln ist es, eine wichtige<br />
Brücke zwischen Überangebot und Mangel<br />
zu schlagen. Deshalb werden überflüssige und<br />
qualitativ einwandfreie Lebensmittel gesammelt<br />
und an sozial und wirtschaftlich benachteiligte<br />
Menschen verteilt. Um eine einwandfreie Logistik<br />
der Lebensmittel zu gewährleisten, unterstützt<br />
Mercedes-Benz die Tafeln mit zuverlässigen<br />
Fahrzeugen, die eine schnelle und flexible Beförderung<br />
der Waren ermöglichen.<br />
Mit mehr als 1.000 Transporter-Neufahrzeugen<br />
hat die Marke mit dem Stern die Tafeln bislang<br />
unterstützt und dieses mittlerweile über 20 Jahre<br />
währende Engagement zu einer langjährigen<br />
Tradition gemacht. Im Rahmen des Sponsoring-<br />
Programms übernimmt Mercedes-Benz bis zur<br />
Hälfte des Fahrzeuglistenpreises. Der andere<br />
Teil wird hauptsächlich durch lokale Spender und<br />
Sponsoren erbracht.<br />
Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 940<br />
gemeinnützige Tafeln, bei denen ca. 60.000 ehrenamtliche<br />
Helfer aktiv sind. Auch Bedürftige<br />
engagieren sich selbst, wodurch ein wichtiges<br />
Stück Lebensmut erhalten bleibt. Zusammen<br />
verteilen die Helfer jährlich viele zehntausend<br />
Tonnen Lebensmittel an rund 1,5 Millionen bedürftige<br />
Menschen in ganz Deutschland, darunter<br />
500.000 Kinder und Jugendliche.<br />
Redaktion: red<br />
Fotos: Reling e.V.<br />
Unterstützen Sie Treffpunkt Reling mit:<br />
• ehrenamtlicher Mitarbeit<br />
• qualitativ einwandfreien Lebensmitteln<br />
• mit Ihrer Mitgliedschaft im Förderverein ·<br />
• Geld oder Sachspenden:<br />
Bankverbindungen:<br />
Trägerverein Treffpunkt Reling e.V.<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
IBAN: DE08 5605 0180 0010 0953 47<br />
BIC: MALADE 51 KRE<br />
Förderverein Treffpunkt Reling e.V.<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
IBAN: DE73 5605 0180 0010 1160 02<br />
BIC: MALADE 51 KRE<br />
Treffpunkt Reling -<br />
Tagesaufenthalt und Tafel Bad Kreuznach<br />
Leiterin Daniela Essler<br />
Tel. 0671 9208588 · info@treffpunkt-reling.de<br />
www.treffpunkt-reling.de/kontakt
Strahlentherapie kann Leben retten!<br />
Strahlen · Helfen · Heilen<br />
Die Bestrahlung ist bei Krebs eine der wichtigsten Behandlungsoptionen,<br />
neben Operation, Chemo- und Immuntherapie. Mit hochmodernen Geräten<br />
kann die Strahlendosis exakt platziert werden. Gleichzeitig wird das<br />
umliegende Gewebe sehr gut geschont. In den Praxen der Strahlentherapie<br />
RheinMainNahe in Mainz, Rüsselsheim und Bad Kreuznach können<br />
sich Patienten einer ambulanten Strahlentherapie unterziehen und<br />
dadurch während der Behandlung in ihrem häuslichen Umfeld leben. Die<br />
ltd. Fachärzte Dr. Ute Metzmann, Dr. Gabriele Lochhas und PD Dr. Ralph<br />
Mücke arbeiten mit ihren Teams nach dem Grundsatz:<br />
49<br />
Für die Krankheit die Technik – für den Menschen die Menschlichkeit.<br />
Strahlentherapie RheinMainNahe, Praxisinhaber: Dr. med. Ute Metzmann (v. r.),<br />
Dr. med. Gabriele Lochhas (v. l.), PD Dr. med. Ralph Mücke (Mitte)<br />
Nur 1x in Mainz<br />
In der Strahlentherapie RheinMainNahe in<br />
Mainz-Hechtsheim wird zur effektiven Behandlung<br />
von Krebs der neue Beschleuniger<br />
„Halcyon-Linac“ eingesetzt. Dieser ermöglicht<br />
eine sehr präzise und schnelle Bestrahlung bei<br />
gleichzeitig verkürzten Liegezeiten.<br />
Die Strahlentherapie kommt bei nahezu allen Krebserkrankungen zum<br />
Einsatz: Bei Brust-, Prostata-, Darm-, Lungenkrebs, bei Tumoren der Hals-<br />
Nasen-Ohrenregion, bei Hirntumoren, bei Lymphomen und bei aufgetretenen<br />
Metastasen. Zur Behandlung dieser malignen (bösartigen) Erkrankungen<br />
ist die Strahlentherapie eine der wichtigsten Säulen der modernen<br />
Tumortherapie. 60 Prozent aller Krebserkrankungen können heute geheilt<br />
werden - manche ausschließlich durch den Einsatz von Strahlentherapie.<br />
Auch bei benignen (gutartigen) Erkrankungen werden mithilfe der Strahlentherapie<br />
Erfolge verzeichnet. So werden bei chronisch entzündlichen<br />
Reizzuständen mit einer sehr niedrig dosierten Bestrahlung die oft lange<br />
bestehenden und somit chronischen Schmerzen gelindert. Bei diesen Erkrankungen<br />
wird die niedrig dosierte Entzündungsbestrahlung eingesetzt:<br />
Fersensporn, Aktivierte Arthrosen, Schulter-Arm-Syndrom, Schleimbeutelentzündung,<br />
Tennisellenbogen, endokrine Orbitopathie und bei gutartigen<br />
Tumoren. Der positive Effekt tritt mitunter erst einige Wochen nach<br />
Abschluss der Therapie ein. Eine praxisinterne Qualitätsuntersuchung ergab<br />
Erfolgsraten von teils 80 Prozent.<br />
Standort Mainz<br />
August-Horch-Straße 12<br />
55129 Mainz<br />
Tel: 0 61 31 / 6 19 98-0<br />
Standort Rüsselsheim<br />
August-Bebel-Straße 59d<br />
65428 Rüsselsheim<br />
am GPR-Klinikum Rüsselsheim<br />
Tel: 0 61 42 / 7 94 48-0<br />
Standort Bad Kreuznach<br />
Mühlenstraße 39a<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
am Krankenhaus St. Marienwörth<br />
Tel: 06 71 / 92 06 58-0<br />
Bildquelle: Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />
Urheber: Das Atelier, Gawlyta-PR<br />
Sport- und Bewegungstherapie bei Krebs –<br />
Wirksamkeit belegt<br />
In der Strahlentherapie RheinMainNahe informieren die Fachärzte<br />
auch über die Komplementärmedizin. Hierbei handelt<br />
es sich um wissenschaftlich belegte Maßnahmen, die die Nebenwirkungen<br />
von Krebstherapien nachweislich lindern. Ein<br />
wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang Sport und Bewegung<br />
bei Krebs. Erste beobachtende Studien der Universitätsmedizin<br />
Heidelberg weisen darauf hin, dass körperliches<br />
Training einen Einfluss auf das Überleben und auf eine erneute<br />
Krebserkrankung haben kann. Belegt werden konnte in Studien,<br />
dass sich neben der Lebensqualität auch therapie- und<br />
krankheitsbedingte Nebenwirkungen durch eine systematische<br />
Sport- und Bewegungstherapie positiv beeinflussen<br />
lassen. Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler der<br />
Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im<br />
Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn belegen können,<br />
dass sich angemessene Ausdauerbelastung bei Krebspatienten<br />
positiv auf die körpereigene Tumorabwehr auswirkt.<br />
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www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de
Die sichere Entscheidung für Ihre Schönheit –<br />
50<br />
Fort Malakoff Klinik Mainz<br />
Qualität bedeutet Perfektion in allen Bereichen: Sicherheit<br />
im neuen OP-Zentrum, modernste Technik für alle<br />
OP-Verfahren und Hotelkomfort in luxuriösen Patientenzimmern<br />
- dafür steht die Fort Malakoff Klinik. Die erfahrenen<br />
Fachärztinnen und Fachärzte können somit der<br />
steigenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und<br />
sicheren Eingriffen in der plastisch-ästhetischen Chirurgie<br />
und der nicht operativen ästhetischen Behandlung in<br />
vollem Umfang nachkommen.<br />
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• Lidstraffung (Laser) / Brauenlift<br />
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Brust<br />
• Brustvergrößerung mit Implantaten<br />
• Brustvergrößerung mit Eigenfett<br />
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• Brustverkleinerung / Bruststraffung<br />
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Besenreiser, Couperose, Pigmente<br />
Körper<br />
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• Intimchirurgie<br />
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Körper<br />
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• Bauchstraffung<br />
• Hyperhidrosetherapien: Behandlung bei übermäßigem<br />
Schwitzen<br />
Brust<br />
• Laser-Fettabsaugung<br />
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Kassenärztliche Therapien<br />
Gesicht<br />
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Brust<br />
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Körper<br />
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Möglichkeiten der<br />
Brustvergrößerung<br />
51<br />
Die Brust hat für viele Frauen eine besondere Bedeutung. Sie steht für Weiblichkeit und Attraktivität. Werden Form,<br />
Größe oder Erschlaffung des Gewebes als störend empfunden, kann dies sehr belastend sein. Dank moderner Methoden<br />
kann der Wunsch nach einer Brustvergrößerung passend zur Patientin umgesetzt werden. Wir sprachen<br />
mit dem Mainzer Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Martin Kürten über dieses Thema<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>:<br />
Herr Dr. Kürten, was<br />
bewegt Frauen, die<br />
zu einer Brustvergrößerung<br />
Ihren Rat<br />
suchen?<br />
Dr. M. Kürten: Die<br />
Kunst der Brustvergrößerung<br />
ist weitaus<br />
mehr, als „nur“<br />
kleine Brüste zu vergrößern.<br />
Viele Frauen<br />
kommen zu uns,<br />
weil sie sich nach<br />
dem Abstillen wieder<br />
vollere und straffe<br />
Brüste wünschen.<br />
Auch wieder gleich<br />
große Brüste zu haben, ist häufig Anlass der Beratung. Meine<br />
Aufgabe ist es, das jeweils angestrebte Idealbild ästhetisch<br />
und medizinisch perfekt umzusetzen.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Seit Jahrzehnten wird die Brustvergrößerung<br />
mit Silikonimplantaten durchgeführt. Wie gehen Sie vor?<br />
Dr. M. Kürten: Die Implantatkissen können an verschiedenen<br />
Stellen positioniert werden. Bei der subglandulären Positionierung<br />
wird das Brustimplantat unter die Brustdrüse und<br />
oberhalb des Brustmuskels gelegt. Eine Alternative ist die Positionierung<br />
des Implantates unter dem Brustmuskel, die sogenannte<br />
submuskuläre Brustvergrößerung. Möglich ist es<br />
auch, die Brustimplantate über den Brustwarzenhof einzubringen.<br />
Die Vor- und Nachteile der Zugänge sollten vom Operateur<br />
ausführlich erklärt werden.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Welche Implantate kommen in Ihrer Klinik<br />
zum Einsatz?<br />
Dr. M. Kürten: Wir verwenden ausschließlich geprüfte hochwertige<br />
Implantate der Hersteller Motiva®, POLYTECH Health<br />
& Aesthetics und Mentor®. Billigimplantate setzen wir aus Sicherheitsgründen<br />
nicht ein. Zudem nehmen wir uns für jeden<br />
Eingriff ausreichend Zeit und arbeiten dadurch äußerst präzise.<br />
Denn zu einem sehr guten Ergebnis zählt auch, dass die<br />
Narben kaum sichtbar sind.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Sie führen an Ihrer Klinik auch Brustvergrößerungen<br />
mit Eigenfett durch.<br />
Dr. M. Kürten: Dieses sichere Verfahren wird seit Jahren erfolgreich<br />
an unserer Klinik eingesetzt. Damit bieten wir eine Alternative<br />
zu Implantaten. Bei dieser Methode (Liposuktion) wird<br />
an leicht zugänglichen Bereichen, z.B. an Bauch und Hüften,<br />
Eigenfett abgesaugt und anschließend in den Brustmuskel<br />
und das Fettgewebe der Brust transplantiert. Der positive Nebeneffekt<br />
ist, dass gleichzeitig lästige Fettpolster reduziert<br />
werden.<br />
Redaktion: <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />
Fotos: FMK<br />
Brustvergrößerung –<br />
Vorher-Nachher-Bilder<br />
Wer sich für ein Beratungsgespräch<br />
zur Brustvergrößerung mit Implantaten<br />
in der Fort Malakoff Klinik entscheidet,<br />
profitiert von der 3D Kamera-Technik.<br />
Mit diesen Aufnahmen<br />
ist es möglich, die Brust mit virtuellen<br />
Brustimplantaten am Computer zu<br />
vergrößern. Bereits im ersten Beratungsgespräch<br />
zur Brustvergrößerung<br />
stehen damit Vorher-Nachher<br />
Bilder zur Verfügung.<br />
FORT MALAKOFF KLINIK<br />
Private Fachklinik für plastische Chirurgie<br />
Fort Malakoff Klinik Mainz • Rheinstraße 4K<br />
D-55116 Mainz • Tel. +49 (0) 61 31-14 67 67<br />
anmeldung@malakoff-klinik.de<br />
www.malakoff-klinik.de
52<br />
Fett-weg-Spritze<br />
mit Injektions-Lipolyse<br />
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Viele kennen es: nachdem man zahllose Diäten überstanden hat<br />
und durchaus Erfolge verzeichnen konnte, kommen die Fettpölsterchen<br />
doch wieder zurück, mitunter gar schlimmer, als vorher.<br />
Fast jeder, der die Entbehrungen einer Diät auf sich genommen<br />
hat, kennt und fürchtet ihn: den Jo-Jo-Effekt. Verständlich, wenn<br />
sich nach jahrelanger Diät-Karriere Hoffnungslosigkeit einstellt.<br />
Abhilfe bietet in solchen Fällen die Injektions-Lipolyse, besser<br />
bekannt als Fett-Weg-Spritze.<br />
Eine Lösung hierfür und damit mehr Zufriedenheit<br />
bietet Frau Dr. med. Bockelmann vom Venen- und<br />
Lymphzentrum in Mainz. Hier wird seit Jahren die<br />
Injektions-Lipolyse mit Erfolg durchgeführt. Frau<br />
Dr. med. Bockelmann ist zertifiziertes Mitglied im<br />
Netzwerk-Lipolyse, einem internationalen Zusammenschluss<br />
von hierfür ausgebildeten Ärzten verschiedener<br />
Fachrichtungen. Die hohe Ausbildungs- und<br />
Fortbildungsqualität dieser Ärzte im Netzwerk- Lipolyse<br />
sichert den Patienten eine hohe Therapiequalität.<br />
| Weg mit dem Fett? Nur mit einer Spritze?<br />
Eine faszinierende Idee. Diese Idee ist allerdings bereits<br />
seit 2003 durch mehrere hunderttausend Anwendungen<br />
zur alltäglichen Therapierealität geworden,<br />
die auch interessierte und betroffene Patientinnen<br />
und Patienten im Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />
bei Frau. Dr. med. Bockelmann für sich nutzen können.<br />
| Wie funktioniert die Fett-Weg-Spritze?<br />
Bei dieser Injektions-Lipolyse wird ein erprobtes und<br />
bekanntes Lecithin in hochgereinigter Form direkt<br />
in die unerwünschten Fettregionen des Körpers<br />
injiziert. Das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat<br />
wird in gleicher Zusammensetzung im eigenen<br />
Körper produziert und beeinflusst hier den<br />
aktiven Fettstoffwechsel höchst positiv, indem die<br />
Fettzellen aufgespalten, abgebaut und vom Körper<br />
ausgeschieden werden. Die Hautareale der behandelten<br />
Zonen ziehen sich, bedingt durch deren Elastizität,<br />
wieder zusammen und bilden eine glatte und<br />
homogene Oberfläche.<br />
| Injektions-Lipolyse – kein neues Wundermittel<br />
zur Gewichtsreduzierung!<br />
Es ist stets zu beachten, dass sich die behandelten<br />
Körperkonturen in meist langsamen Schritten verändern.<br />
Stark übergewichtige Patienten können mit<br />
der Fett-Weg-Spritze nicht behandelt werden. Bei<br />
diesen Patientinnen und Patienten ist in jedem Fall<br />
zwingend fachärztlich abzuklären, ob es sich um<br />
Adipositas, Lipödem, Lymphödem oder um ein Lipo-<br />
Lymphödem handelt, bevor hier eventuell bei kleineren<br />
Regionen, wie z.B. Doppelkinn, Ellbogen oder<br />
Knieregion die Injektions-Lipolyse angewendet werden<br />
kann. Eine moderate und individuelle praktikable<br />
Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten<br />
sind hier in jedem Fall angeraten und stellen<br />
einen wesentlichen und entscheidenden Beratungsbestandteil<br />
der Lipolyse-Injetions-Therapie dar.<br />
Die Behandlungsdauer und -intensität ist überschaubar.<br />
In der Regel sind zwei bis vier Behandlungen<br />
im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen<br />
erforderlich, um die Therapie erfolgreich abzuschließen.<br />
Und die Ergebnisse sprechen eine deutliche<br />
Sprache. Weit über 85% der Patientinnen und Patienten<br />
sind nach zwei bis drei Behandlungen mit dem<br />
Ergebnis mehr als zufrieden. Interessierte vereinbaren<br />
einfach einen Termin mit Frau Dr. med. Bockelmann<br />
im Venen- und Lymphzentrum Mainz zu<br />
einer persönlichen und individuellen Beratung.<br />
Gemeinsam mit Ihr werden die persönlichen Rahmenbedingungen<br />
für diese erprobte und erfolgreiche<br />
Fett-Weg-Therapie abgeklärt und die entsprechende<br />
Behandlungsabfolge besprochen und<br />
festgelegt.<br />
Behandelbare Körperregionen:<br />
Reiterhosen, Oberschenkel innen und außen, unteres Gesäß / Übergang<br />
zum Oberschenkel, Hüften, Bauch, Knie, Fettwulste an den Schulternund<br />
Ellenbogen, Oberarme und Doppelkinn.<br />
Telefon-Sprechzeiten: Tel.: 0 61 31 - 22 13 11<br />
Montag und Dienstag:<br />
Mittwoch, Donnerstag, Freitag:<br />
Redaktion: A.W.<br />
11:00 - 18:00 Uhr<br />
08:00 - 13:00 Uhr<br />
Venen- und Lymphzentrum Mainz • Dr. med. Britta Bockelmann • Bonifaziusplatz 7/Ecke Boppstraße • 55118 Mainz<br />
tel: 0 61 31 / 22 13 11 • fax: 0 61 31 / 23 73 53 • venenzentrum.drbockelmann@yahoo.de • www.venen-lymphzentrum-mainz.de
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Sicherer Hafen<br />
53<br />
„Whatever it takes“, ist ein Ausspruch des damaligen<br />
Präsidenten der Europäischen Zentralbank,<br />
Mario Draghi, von vor mehr als zehn Jahren.<br />
Die Auswirkungen jener Sentenz sind bis<br />
heute deutlich sichtbar, denn die Niedrigzinspolitik<br />
machte Immobilien endgültig zum sicheren<br />
Hafen für Investitionen. Dass es hier vor allen<br />
Dingen um einen positiven Nebeneffekt geht,<br />
betont Stephan Hefner, Inhaber von Hefner Immobilien<br />
in Mainz: „Die meisten unserer Kunden<br />
suchen etwas zum Wohnen“.<br />
Hefner weiß, wovon er spricht. Den Immobilienmarkt<br />
im Rhein-Main-Gebiet kennt er seit<br />
über zwei Jahrzehnten. Nachdem er einige Jahre<br />
bei dem renommierten Maklerunternehmen<br />
Eschner & Partner arbeite, gründete er sein<br />
eigenes Unternehmen im Jahr 1999, zunächst<br />
in Mainz-Hechtsheim, woher er gleichfalls kommt.<br />
Nach einer weiteren Station in Mainz-Weisenau,<br />
siedelte er schließlich um in repräsentative<br />
Räumlichkeiten mit über 300 Quadratmetern in<br />
der Haifa-Allee, wo sich der Standort seit September<br />
2020 befindet.<br />
den mit rund 50 Banken und Großinvestoren<br />
zur Immobilienfinanzierung“, erklärt er. Ebenfalls<br />
unter den Netzwerkpartnern sind zwei namhafte<br />
Bauträger. Nur so, sagt Hefner, seien sie<br />
in der Lage, ihren Kunden vom Erstgespräch bis<br />
zur Schlüsselübergabe beratend zur Seite zu<br />
stehen.<br />
Das Leistungsportfolio des Immobilienbüros ist<br />
vollumfänglich: „Wir unterstützen unsere Kunden<br />
bei der Suche nach Eigentumswohnungen,<br />
Grundstücken, Mehr- oder Einfamilienhäusern<br />
sowie Gewerbeimmobilien“, so Hefner. „Und durch<br />
unsere Kooperationen mit Bauträgern können<br />
wir auch Neubauvorhaben gut begleiten“, komplettiert<br />
der Immobilienfachmann. Als Mitglied<br />
des Verbands BVFI ist Hefner Immobilien auch<br />
branchenintern gut vernetzt und unterliegt entsprechenden<br />
Standards. Im Hinblick auf die<br />
allgemeine Pandemie-Situation blickt Hefner<br />
positiv in die Zukunft und sagt: „Wir suchen<br />
derzeit zwei weitere Mitarbeiter für unseren<br />
Vertrieb, weitere Büros im Rhein-<br />
Main-Gebiet sind geplant“.<br />
„Wichtig für unsere Kunden ist, Überblick über<br />
die gesamte Branche zu haben“, sagt der Immobilien-Fachmann<br />
Hefner. Damit meint er nicht<br />
nur das Immobilienangebot, sondern auch alle<br />
beteiligten Netzwerkpartner. „Wir sind verbun-<br />
Hefner Immobilien • Stephan Hefner • Haifa-Allee 20 • 55128 Mainz • Tel.: 0 61 31 / 339 00 00<br />
kontakt@hefnerimmobilien.de • www.hefnerimmobilien.de
54<br />
Vom Vordach bis zur<br />
Holzrahmenbauaufstockung<br />
Die Zimmerei Degreif blickt auf eine langjährige Erfahrung zurück – der Familienbetrieb aus dem<br />
rheinhessischen Stadecken-Elsheim existiert bereits seit 1908. Tradition alleine reiche allerdings nicht<br />
mehr aus, sagt Thorsten Degreif.<br />
„Wer sich heutzutage in unserer Branche behaupten<br />
will, muss sich weiterbilden, flexibel<br />
sein und die aktuellen Entwicklungen immer<br />
im Auge behalten“, so der Inhaber des Traditionsunternehmens.<br />
Mit seiner Vita kann er<br />
diese Aussage untermauern: Er ist Zimmerermeister,<br />
zertifizierter Gebäude-Energieberater<br />
und Betriebswirt in einer Person. Gemeinsam<br />
mit seinen Mitarbeitern, die ihrerseits ebenfalls<br />
regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen absolvieren,<br />
bietet Thorsten Degreif eine facettenreiche<br />
Angebotspalette auch jenseits des klassischen<br />
Dachstuhls.<br />
Der Name Degreif steht dabei immer für<br />
vorbildliche Handwerksqualität<br />
• Neueinbau von Dachflächenfenstern oder<br />
Erneuern der Bestandsfenster mit energiesparenden<br />
Verglasungen, Sonnenschutz oder<br />
Innenausbau<br />
• Erstellung von Gauben inklusive Schiefer-,<br />
Spengler- und Dachdeckerarbeiten komplett<br />
inklusive Fenstern, Innenausbau mit allen<br />
Tapezier- und Dämmarbeiten<br />
• Vordächer, Carports, Wintergärten inklusive<br />
diverser Eindeckungen<br />
• Neugestaltung von Fassaden in Holz, Schiefer<br />
oder Putz<br />
• Umdeckungen von Bestandsdächern mit Verbesserungen<br />
des Wärme- und Schallschutzes<br />
• Erweiterungen von Balkonen oder Terrassen<br />
z.B. mit WPC oder beliebigen Holzbelägen<br />
• Aufstockungen bzw. Anbauten in Holzrahmenbauweise<br />
oder Brettsperrholz mit Brettstapeldecken<br />
• Erweiterungen von Hallen mit Leimbindern<br />
oder Nagelplattenkonstruktionen<br />
Auch Planungsaufgaben nehmen zu<br />
Thorsten Degreif ist stolz auf das in ihn und<br />
seine Mannschaft gesetzte Vertrauen. Er freut<br />
sich, dass inzwischen viele Auftraggeber bereits<br />
in der Planungsphase auf ihn zukommen, beispielsweise<br />
wenn bei einer Aufstockung gleichzeitig<br />
die Raumaufteilung des bestehenden<br />
Gebäudes geändert werden soll, so wie bei<br />
einem derzeit in Arbeit befindlichen Projekt:<br />
Nach Erörterung der verschiedenen Ausfüh-
Anzeige<br />
55<br />
rungsvarianten hat sich der Auftraggeber für<br />
eine freitragende Nagelplattenbinderkonstruktion<br />
entschieden. Durch die Abtragung aller<br />
Lasten rein über die Außenwände konnte damit<br />
im Inneren des Gebäudes eine besonders großzügig<br />
gestaltete Architektur verwirklicht werden.<br />
Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte<br />
gewinnen an Bedeutung<br />
Bereits seit 2008 führt die Zimmerei Degreif<br />
auch das Qualitätszeichen „Fachbetrieb für<br />
Dämmtechnik“. Seit dieser Zeit gehören auch<br />
nachhaltige CO2-Sanierungen zum erweiterten<br />
Leistungsspektrum. Oftmals fallen diese Arbeiten<br />
nicht nur im Dachbereich an, sie erstrecken<br />
sich ebenso auf die Gebäudefassaden. Bei<br />
den Auftraggebern gewinnt dabei die baubiologische<br />
und ökologische Unbedenklichkeit der<br />
verwendeten Baustoffe eine zunehmende Bedeutung.<br />
O-Ton Thorsten Degreif: „Ich möchte<br />
mit meinen Kindern ja auch nicht in einem<br />
Joghurtbecher leben“. Er rät seinen Kunden<br />
daher, für die Wärme- und Schalldämmung<br />
anstelle einer Styropor-Verkleidung besser ökologische,<br />
atmungsaktive Materialien wie Hanf,<br />
Holzfaser oder Isofloc als Gefachdämmung zu<br />
verwenden. Der Aufbau der Fassade selbst<br />
könne dann mit Holzweichfaserplatten als<br />
Putzträger oder durch eine Holzverkleidung<br />
erfolgen. Alternativ seien dafür selbstverständlich<br />
auch andere Materialien wie Schiefer oder<br />
Faserzement-Paneele in Holzoptik und freier<br />
Farbgestaltung einsetzbar.<br />
Redaktion: S. K.<br />
Fotos: Zimmerei Degreif<br />
Zimmerei Degreif • Thorsten Degreif • Kreuznacher Straße 21 • 55271 Stadecken-Elsheim • Tel.: 0 61 36 / 28 23<br />
info@zimmerei-degreif.de • www.zimmerei-degreif.de
56<br />
Gemeinsam stark an der Spitze<br />
Wie Unternehmer-Paare in belastenden Situationen wachsen<br />
Schritt 1:<br />
Auszeit nehmen<br />
und Ressourcen entdecken<br />
Schritt 2: Selbstführung erforschen<br />
und Gestaltungskraft erhöhen<br />
Schritt 3:<br />
Schritt 4:<br />
Schritt 5:<br />
Mut fassen und<br />
Entscheidungen treffen<br />
Experimente wagen und<br />
Lösungen finden<br />
Wachstum erleben und<br />
Zukunft angehen<br />
Im ersten Teil ging es darum, wie wichtig<br />
es ist, in belastenden Situationen erst einmal<br />
wieder Kraft zu schöpfen. Mit einem<br />
frischen Zugang zu den eigenen inneren<br />
Ressourcen ist es einfacher und wirkungsvoller,<br />
sich den äußeren Herausforderungen<br />
zu stellen. Danach ist es leichter, die Regie<br />
zu übernehmen und zu gestalten.<br />
Innerlich Klarheit gewinnen<br />
In der Krise ist es normal, dass Durcheinander<br />
herrscht: im Unternehmen, in der Beziehung,<br />
in den eigenen Gedanken und Gefühlen. Es ist<br />
schwerer, Entscheidungen zu treffen und zielgerichtet<br />
zu handeln. Über Jahre eingespielte<br />
Abläufe funktionieren nicht mehr, die Zukunft<br />
ist ungewiss. Menschen sind verunsichert, Angst<br />
macht sich breit.<br />
Umso wichtiger ist es für Unternehmenslenker<br />
in dieser Situation, sich selbst zu kennen und<br />
zu verstehen. Dadurch kann man auf diesem<br />
Gebiet mehr Sicherheit gewinnen, das stärkt<br />
persönlich und strahlt auch auf die eigene Gestaltungskraft<br />
und das Führungsvermögen ab.<br />
Mitarbeiter spüren, der Chef und die Chefin sind<br />
klarer in ihrer Haltung und zielgerichteter in<br />
ihrer Kommunikation. Das hilft ihnen Zutrauen<br />
zu haben, dass die Firma gut durch die Krise<br />
kommt.<br />
Für innere Ambivalenzen Lösungen finden<br />
Typischerweise gibt es in der Krise Ambivalenzen,<br />
Dilemmas, Zwickmühlen. Man könnte<br />
meinen, sie liegen in der Situation. Im Grunde<br />
spielen sie sich aber im eigenen Denken und<br />
Fühlen ab: Eine innere Stimme meint, es müsse<br />
so gemacht werden, eine andere ist vom<br />
Gegenteil überzeugt. Und vielleicht melden sich<br />
auch noch eine dritte und eine vierte zu Wort,<br />
die noch eine andere Meinung haben. Diese<br />
innere Uneinigkeit kann viel Kraft rauben und<br />
sogar lähmen. Selbst wenn man eine Entscheidung<br />
trifft, kann man weiter hin- und hergerissen<br />
sein, ob es die richtige war.<br />
Über die Autorin:<br />
Karin Dölla-Höhfeld begleitet gemeinsam mit ihrem Mann Günther<br />
Höhfeld Unternehmer-Paare in belastenden Situationen.<br />
Sie unterstützen Doppelspitzen individuell mit einem strukturierten<br />
Programm bei Schicksalsschlägen und persönlichen Krisen,<br />
damit Kontrollerleben, Handlungsfähigkeit und Wohlbefinden<br />
wiederhergestellt werden.<br />
www.hoehfelds-hof.de • Höhfelds Hof • 55278 Dolgesheim
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel nur die männliche Form<br />
verwendet. Selbstverständlich sind immer Frauen wie Männer gemeint.<br />
57<br />
Hier sind drei Aspekte hilfreich:<br />
• Achtsam sein: Je mehr es Ihnen gelingt, nicht<br />
in Grübeleien zu verfallen oder ganz im Problem<br />
zu versinken, desto eher sind Sie handlungsfähig.<br />
Dafür ist es hilfreich zu üben, ganz in<br />
dem zu sein, was gerade ist - ohne dass Sie<br />
darüber nachdenken oder gleich Lösungen suchen.<br />
Das kann dann später kommen.<br />
• Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen: Wenn<br />
es Ihnen gut geht, können Sie auch gut für andere<br />
und für Ihr Unternehmen da sein. Legen<br />
Sie jeden Tag Wert darauf, dass Sie gut für sich<br />
sorgen. Das gilt für Ihren Körper, für Ihre Seele<br />
und für Ihre Beziehungen. Sie selbst und die<br />
anderen Menschen um Sie herum werden es<br />
Ihnen danken.<br />
• Den „liebevollen Beobachter“ in sich aktivieren:<br />
Ihr inneres Erleben zu entschärfen gelingt<br />
Ihnen, wenn Sie mit einer guten Portion Distanz<br />
darauf blicken. Treten Sie sozusagen innerlich<br />
zwei, drei Schritte zurück oder schauen Sie aus<br />
der Hubschrauber-Perspektive auf Ihre unterschiedlichen<br />
Stimmen oder Seiten. Schon durch<br />
diese andere Sicht wird Ihre innere Gespanntheit,<br />
Ihre Zerrissenheit an Vehemenz verlieren,<br />
und Sie können sich mehr entspannen.<br />
Praxis-Tipp 1:<br />
Trainieren Sie jeden Tag den „liebevollen Beobachter“<br />
in sich - auf entspannte Weise.<br />
Ein wunderbarer Anfang ist der „Gang der liebenden<br />
Aufmerksamkeit“: Nehmen Sie sich zehn<br />
bis 20 Minuten Zeit, um ins Grüne zu gehen.<br />
Suchen Sie sich einen Sinneskanal aus, mit dem<br />
Sie auf dem Hinweg und einen anderen, mit<br />
dem Sie auf dem Rückweg wahrnehmen wollen,<br />
was ist. Vielleicht wollen Sie erst auf das achten,<br />
was Sie sehen, und dann, was Sie hören.<br />
Oder erst, was Sie beim Gehen auf der Haut<br />
und an Ihren Füßen fühlen, und dann, was Sie<br />
riechen.<br />
Fokussieren Sie jeweils auf nur einen Sinneseindruck<br />
- ohne zu bewerten oder nachzudenken.<br />
Wenn Gedanken kommen, lassen Sie sie<br />
einfach weiterziehen wie Wolken am Himmel.<br />
Und kehren Sie wieder sanft mit Ihrer Aufmerksamkeit<br />
zum Sehen oder Hören zurück. Wenn<br />
Sie das möglichst jeden Tag machen, werden<br />
Sie sich mit der Zeit mehr und mehr aus dem<br />
Verstricktsein mit Ihren Problemen lösen können.<br />
Praxis-Tipp 2:<br />
Erzählen Sie Ihrem Partner von Ihren inneren<br />
Zwickmühlen. Und hören Sie ihm zu.<br />
Das Teilen der inneren Herausforderungen ist<br />
sinnvoll, um selbst entlastet zu werden. Und<br />
es stärkt die Beziehung. Das Erzählen hilft,<br />
etwas loswerden zu können, das Zuhören schenkt<br />
dem anderen Freiraum, ein Gefühl des Wertes<br />
und das Erleben von Akzeptanz.<br />
Ein Tipp: Rahmen Sie das Gespräch positiv, damit<br />
Sie beide nicht in einer „Problem-Trance“<br />
versinken. Tauschen Sie also am Anfang kurz<br />
eine Sache aus, die in den letzten Tagen gelungen<br />
ist. Und beenden Sie das Gespräch mit<br />
etwas, das Sie als angenehm erlebt haben. Oder<br />
mit etwas Schönem, das noch bevorsteht.<br />
Praxis-Tipp 3:<br />
Finden Sie erst mehr innere Ruhe. Und kommunizieren<br />
Sie dann Ihre Lösungen ins Unternehmen.<br />
Wenn Sie nervös, niedergeschlagen oder ängstlich<br />
sind, nehmen das Ihre Mitarbeiter wahr.<br />
Selbst wenn Sie es überspielen wollen - Menschen<br />
spüren Ihre innere Anspannung über die<br />
körperlichen Signale, die Sie unbewusst aussenden.<br />
Deshalb ist es sinnvoll, erst einmal<br />
selbst zur Ruhe zu kommen. Das ist oft einfacher<br />
gesagt als getan. Doch es lohnt sich, sich<br />
selbst dazu einzuladen und alles dafür Hilfreiche<br />
zu tun.<br />
Was brauchen Sie dazu: eine Stunde am Tag<br />
Zeit für sich, in der keiner etwas von Ihnen will?<br />
Oder ein Wochenende ohne Aufgaben? Eine<br />
längere Auszeit in der Natur? Allein oder mit<br />
Ihrem Partner? Hören und spüren Sie in sich<br />
hinein. Nehmen Sie dieses Bedürfnis ernst und<br />
setzen Sie um, was möglich ist. Und genießen<br />
Sie die Zeit, die nur Ihnen gehört. Ganz achtsam.<br />
Dann können Sie mit Frische, Elan und Überzeugungskraft<br />
vor Ihre Mitarbeiter treten. Und<br />
diese werden sich leichter mit Ihnen zusammen<br />
auf den Weg machen - raus aus der Krise, hin<br />
zu neuen Möglichkeiten.<br />
Text: Karin Dölla-Höhfeld
58<br />
AUFGEGABELT:<br />
Wunderbares Lesefutter<br />
Dr. med. Mirriam Prieß<br />
Zeit für einen Spurwechsel (2018)<br />
Die Kraft des Dialogs (<strong>2021</strong>)<br />
Unsere Redakteurin Sam entdeckt für<br />
Sie interessante Bücher von Autor:innen<br />
aus der Region. Wunderbares Lesefutter<br />
– gewöhnlich aufgegabelt in Rheinland-<br />
Pfalz und Hessen – kommt dieses Mal<br />
etwas weiter her.<br />
„Wir kommen nur dann aus der Krise, wenn<br />
wir uns der Substanz zuwenden, das ist:<br />
dem eigenen Wesen, dem Echten in uns und<br />
um uns herum“, erläutert die Psychologin<br />
Dr. Mirriam Prieß im Interview mit der <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>*.<br />
Genau hier setzen auch die<br />
beiden vorgestellten Werke an: beim „Sichselbst-Sein“,<br />
authentisch sein, das eigene<br />
Wesen verstehen und leben. Nur wer gut<br />
mit sich umgehe und im Dialog sei, könne<br />
gut mit anderen und seiner Umgebung umgehen.<br />
„Erst dann ist es möglich, mit dem<br />
Außen in einen guten Dialog zu treten und<br />
gesunde Beziehungen zu führen“, so die<br />
Ärztin und Beraterin.<br />
Das in 2018 erschienene Werk Zeit für einen<br />
Spurwechsel erläutert anhand vieler Praxisbeispiele<br />
verständlich, warum es schwerfällt,<br />
aus eingefahrenen Verhaltensmustern<br />
und Umständen herauszufinden. Dabei<br />
geht es „nicht um Anklage, nicht um Schuld<br />
und auch nicht um Aufgabe, sondern um die<br />
Chance auf echte Veränderung“. Prieß zeigt<br />
auf, an welchen Stellen angesetzt werden<br />
muss, um sich aus unbewussten Prägungen<br />
und unstimmigen Handeln befreien zu<br />
können.<br />
Fehlende Augenhöhe, mangelnder Respekt<br />
oder Interesselosigkeit, kein Mitgefühl oder<br />
die Unfähigkeit, ein Gleichgewicht zwischen<br />
Nehmen und Geben zu leben – das alles seien<br />
Zeichen dafür, dass wir den Zugang zu<br />
uns selbst verloren haben, erklärt die Autorin<br />
im Gespräch zu ihren Büchern. „Stattdessen<br />
beuten wir aus: uns selbst, unsere<br />
Mitmenschen, die Natur.“ Das Buch ist eine<br />
zeitgemäße, wichtige Einladung, die eigene<br />
Geschichte anzuschauen, anzunehmen, daran<br />
zu wachsen und ein Leben zu führen,<br />
das einem wirklich entspricht.<br />
In ihrer aktuellen Publikation Die Kraft des<br />
Dialogs beschreibt Dr. Mirriam Prieß das<br />
Dialogprinzip, mit dem sie seit Jahren Einzelpersonen<br />
und Unternehmen erfolgreich<br />
aus der Erschöpfung führt. Im Fokus steht<br />
das, was Gesund-Sein ausmacht. Gleichfalls<br />
ist es eine Anleitung, wie dort Sicherheit gewonnen<br />
werden kann, wo emotional Unsicherheit<br />
herrscht. Kompakt wird dargestellt,<br />
was eine gesunde Beziehung genau bedeutet<br />
und schnell wird klar, dass Dialog viel<br />
mehr ist als rein verbale Kommunikation. Es<br />
ist weit tiefgehender, eine Lebenshaltung,<br />
die unserer krisengeschüttelten Zeit den<br />
Wandel in das Gesunde ermöglichen kann.<br />
Beide Werke sind eine Tür zu einem Weg,<br />
der zu nachhaltigen Beziehungen und Möglichkeiten<br />
führt – im Innen wie im Außen.<br />
Eine klare Leseempfehlung auch für Influencer<br />
und Entscheider.<br />
Das Interview mit Dr. Mirriam Prieß und weitere Informationen zu ihrer Arbeit finden Sie im vorliegenden<br />
Magazin auf Seite 58.
„Als Objekt benutzt zu werden, ist eine der<br />
zentralen Ursachen für Verletzungen und<br />
Kränkungen im menschlichen Miteinander.“<br />
59<br />
„Beziehung ist ein aktiver Gestaltungsprozess<br />
von allen Beteiligten in jedem Moment.“<br />
„Der Dialog ist die Entscheidung zur<br />
eigenen Mündigkeit und die Bereitschaft<br />
zur Selbstverantwortung.“<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
„Wie wäre es vielmehr, grundsätzlich dafür zu sorgen, dass gesunde<br />
Menschen in verantwortungsvollen Positionen eingesetzt<br />
werden – wäre es nicht das, was Leadership ausmacht?“<br />
„Obwohl es sich jeder von uns wünscht, authentisch<br />
zu sein, scheint es für die meisten von uns<br />
viel selbstverständlicher, dies nicht zu sein.“<br />
„Wenn wir ein Leben führen wollen, das<br />
uns entspricht, dann können wir das<br />
nur, wenn wir wissen, wer wir sind.“<br />
„Selbstwert entsteht durch wertvolles Handeln<br />
– uns selbst und der Umwelt gegenüber.“<br />
„Symptome von Erschöpfung und Depression sind nichts anderes als<br />
der Ausdruck davon, dass das eigene Wesen unterdrückt ist.“<br />
www.penguinrandomhouse.de
60<br />
Eine Hilfe für Senioren<br />
und deren Angehörige<br />
Die Website e des Pflegenetzes Bad Kreuznach ist online<br />
Zwar fühlt sich Elisabeth H. in ihrer Bewegung inzwischen etwas eingeschränkt, aber Tochter Marianne<br />
hilft ihr beim Einkaufen und verbringt viel Zeit mit ihrer leicht dementen Mutter. Trotz ihrer<br />
89 Jahre lebt die Seniorin daher noch in ihren eigenen vier Wänden. Dann passiert es. Die alte Dame<br />
stürzt im Badezimmer. Ein dumpfer Knall alarmiert die Nachbarin. Elisabeth H. ist auf den nassen<br />
Fliesen vor der Dusche ausgerutscht. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken an. Die Rentnerin kommt<br />
ins Krankenhaus. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. Von heute auf morgen ist Elisabeth H. auf<br />
Pflege angewiesen.<br />
Tochter Marianne fühlt sich überfordert. Ein<br />
Berg von Fragen tut sich vor der kaufmännischen<br />
Angestellten auf. Was nun? Wie geht es<br />
mit der Mutter weiter? Wer pflegt sie? Wo findet<br />
die Pflege statt? Und: Wer trägt die Kosten?<br />
„Dies ist kein Einzelfall“, erklärt Annerut Marx<br />
vom Pflegestützpunkt Bad Kreuznach. Da Angehörige<br />
in einer solchen Situation oft nicht<br />
mehr weiterwissen, hat die engagierte Sozialarbeiterin<br />
gemeinsam mit der Gemeindereferentin<br />
und Seelsorgerin Bärbel Dörr und Udo<br />
Foerster, Gesellschafter „mein SANiHAUS “, die<br />
Internet-Plattform www.pflegenetzbad-kreuznach.de<br />
ins Leben gerufen.<br />
Das Besondere: Die Website holt<br />
die Angehörigen in ihrer indi-<br />
viduellen Pflegesituation ab<br />
und beantwortet viele Fragen<br />
zu Hilfsangeboten und Pflegeleistungen.<br />
Anschlussversorgung<br />
nach einem Krankenhausaufenthalt,<br />
ambulante Pflege, sta-<br />
tionäre Pflege, Palliativ-<br />
Versorgung sind die Themenschwerpunkte. „Es<br />
geht aber auch um die pflegenden Angehörigen,<br />
die oft körperlich und seelisch überlastet sind<br />
und für sich selbst Hilfe brauchen“, betont die<br />
Seelsorgerin Bärbel Dörr.<br />
„Von Anfang an haben wir auf eine hoch flexible<br />
digitale Lösung gesetzt – selbstverständlich<br />
mit responsivem Webdesign“, erklärt Udo Foerster.<br />
Denn inzwischen benutzen rund 86 Prozent<br />
aller Deutschen ein Smartphone, so eine Studie<br />
der VuMA (Arbeitsgemeinschaft Verbrauchsund<br />
Medienanalyse) aus dem Jahr 2020. „Mit<br />
dem Smartphone kann man jederzeit wichtige<br />
Informationen über Pflege- und Beratungsangebote<br />
in der Region erhalten“, so der Medienund<br />
Marketingexperte.<br />
Weiteres Herzstück der Website ist ein Pflegeverzeichnis<br />
mit aktuellen Kontaktdaten von<br />
Pflegediensten, ambulant betreuten Wohngemeinschaften,<br />
Einrichtungen für betreutes<br />
Wohnen, Service-Wohnen, Alten- und Pflegeheimen,<br />
Hospizdiensten sowie Palliativstützpunkten.<br />
Unterstützung von Anfang an: Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach<br />
Dr. Heike Kaster-Meurer begleitet das ambitionierte Projekt von der Ideenfindung bis heute.
61<br />
Überfordert - Wenn eine Pflegesituation in der Familie plötzlich eintritt, stehen viele Angehörige vor einem scheinbar<br />
unüberwindlichen Berg an Fragen.<br />
Unter dem Menüpunkt „Hilfreiches“ findet man<br />
zahlreiche Tipps und Kontaktadressen - beispielsweise<br />
zu Sanitätshäusern, Anbietern<br />
haushaltsnaher Dienstleistungen, Haus-Notruf-<br />
Angeboten, Vordrucke von Vollmachten und<br />
Informationen zur Demenzberatung.<br />
Dr. Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Bad Kreuznach, unterstützte das innovative<br />
Projekt von Anfang an. „Ein solche<br />
Seite ist dringend nötig, denn die Situation, dass<br />
ein Angehöriger Pflege benötigt, kann von jetzt<br />
auf gleich eintreten“, weiß die Medizinerin.<br />
Text: Udo Foerster<br />
Fotos: Stadt Bad Kreuznach,<br />
denis_vermenko - AdobeStock_240401907<br />
Unterstützt wurde der Aufbau der Website<br />
von den regionalen Unternehmen „mein<br />
SANiHAUS“ sowie „Bachmann Media“. Für<br />
die Übernahme der Kosten für die Pflege<br />
und Weiterentwicklung des wertvollen<br />
Informations-Angebots konnte Frau Dr.<br />
Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Bad Kreuznach, die GEWOBAU<br />
GmbH, die Stadtwerke Bad Kreuznach sowie<br />
die Sparkasse Rhein-Nahe gewinnen.<br />
Ausgangspunkt der Initiative war der Arbeitskreis<br />
Öffentlichkeitsarbeit des 2018<br />
ins Leben gerufenen Pflegenetzes Bad<br />
Kreuznach.<br />
Kontakt:<br />
Pflegestützpunkt Bad Kreuznach<br />
Frau Annerut Marx<br />
Wilhelmstr. 84 · 55543 Bad Kreuznach<br />
Telefon: 0671 920473-12<br />
annerut.marx@pflegestuetzpunkte-rlp.de<br />
www.pflegenetz-bad-kreuznach.de
Wir kümmern uns um ALLES!<br />
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Die Regionalausgaben<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />
erscheinen in<br />
den Gebieten:<br />
<strong>Wiesbaden</strong><br />
Rheingau<br />
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Mainz<br />
Rhein-Nahe<br />
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Herausgeber: Reprion Media<br />
Chefredaktion:<br />
Bernd Wildemann (B. W.)<br />
Stefan Kühn (S. K.)<br />
Redaktion:<br />
Angela Wilbert (A. W.)<br />
Susanne Hoffmann (S. H.)<br />
Lena Sturm (L. S.)<br />
Sam<br />
Karin Dölla-Höhfeld<br />
Grafik:<br />
Huck Media GbR<br />
Fotografie:<br />
Jochen Kratschmer (J. K.)<br />
Marcus Steinbrücker (M. S.)<br />
Titelbild Mainz: Ramin Durani<br />
Digitalisierung Titelbild Mainz:<br />
Altstadt-Kopierladen Neutorstraße 12<br />
info@altstadt-kopierladen.de<br />
www.altstadt-kopierladen.de<br />
Gastautoren:<br />
Christiane Gawlyta<br />
Stefanie Maasland<br />
Professor Dr. Torsten Weber<br />
Dierk Osterloh<br />
Udo Foerster<br />
V.i.S.d.P.: Bernd Wildemann, Stefan Kühn<br />
Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos und Illustrationen. Nachdruck, auch auszugsweise, ist<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet, Missbrauch<br />
wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Dieses gilt auch für die Aufnahme<br />
in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD.<br />
Nicht gekennzeichnete Reportagen und/oder Fotos/Bilder sind<br />
von entsprechenden Unternehmen selbst angeliefert.<br />
© 2020, soweit nicht anders vermerkt,<br />
von Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />
Reprion Media, gedruckt in Deutschland.<br />
Wirtschaftlich beteiligt im Sinne von §9, Abs. 4 LMG sind Bernd Wildemann<br />
und Stefan Kühn.<br />
Reprion Media<br />
Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />
Dagobertstraße 6, 55116 Mainz, Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />
info@reprion.de, www.reprion.de<br />
Kontakt Redaktion:<br />
Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />
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n Nicht operative Gesichtsverjüngung: u. a. Botox, Filler, FRAXEL, Thermage ®<br />
n Operative Gesichtsverjüngung: u. a. Oberlidplastik, Facelift<br />
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