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Wirtschafts-News I 2021 Wiesbaden

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AUSGABE IV/ I/21 15<br />

<strong>Wiesbaden</strong><br />

WN-Spezial


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Vorwort<br />

3<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„Demut und Hoffnung“, stand groß über der vergangenen<br />

Ausgabe dieses Magazins. Im Rahmen einer Corona-<br />

Strecke sprachen wir mit vielen Menschen aus Mainz, die<br />

in besonderer Weise von der Pandemie betroffen sind<br />

oder mit ihr zu tun haben. Tatsächlich herrschte ungewohnte<br />

Einigkeit im Grundton. Von schmerzhaften Entbehrungen,<br />

absurden Kommunikationswegen, gar der<br />

Erosion ganzer Geschäftsfelder war da zu lesen. Doch<br />

ebenso deutlich wahrnehmbar war die Hoffnung aller auf<br />

ein nahendes Ende der Pandemie, ja mehr noch, auf eine<br />

bessere Zeit danach. Ein Kulturwandel in der Post-Corona-Zeit.<br />

Die Schlagbegriffe jener hoffnungsfrohen Gedanken<br />

lauten: Nachhaltigkeit, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit,<br />

Sorgfalt und Empathie im Umgang<br />

miteinander. Kurzum, die Welt werde ein besserer Ort.<br />

Doch kommt es tatsächlich dazu?<br />

Als Tiefenkrise mit disruptiver Wirkung beschreibt Gastautorin<br />

Stefanie Maasland die Pandemie und ihre Auswirkungen.<br />

Einen grundlegenden Diskurs bis hin zur<br />

essenziellen Fragestellung danach, wer wir eigentlich sind,<br />

hält sie für unabdingbar. Denn vor allen Dingen, schreibt<br />

sie, seien Top-Down-Lösungen nicht zu erwarten. Die<br />

Schlussfolgerung daraus benennt sie korrekterweise als<br />

das, was es ist: die Verantwortung jedes Einzelnen.<br />

Das ist gut und schlecht zu gleich. Gut, weil wir es direkt<br />

beeinflussen können, schlecht, weil es Verzicht und große<br />

Anstrengungen mit sich bringen wird. Denn es bedeutet<br />

nichts Geringeres, als einen Transformationsprozess, der,<br />

wie Steffanie Maasland schreibt, den gesamten Status<br />

Quo auf den Prüfstand stellt, da nur so ein wahrhafter<br />

Bewusstseinswandel möglich wäre. Die Ironie der Geschichte<br />

könnte also darin liegen, dass sich Verzicht,<br />

Anstrengungen und Einschränkungen, wie wir sie als<br />

Corona-Maßnahmen erlebt haben, unter anderen Paradigmen<br />

– und Formen – fortsetzen werden. Wie notwendig<br />

ein SUV als Drittwagen ist, wird sich dereinst herausstellen.<br />

Wie so oft, wird in der Folge ein Henne-Ei-Problem<br />

auftreten, wenn auch mit erwartbarem Ausgang. So ist<br />

nicht etwa mit einem vernunftsbedingtem Bewusstseinswandel<br />

zu rechnen, sondern mit gesetzlichen Reglementierungen,<br />

die – womöglich – viele Jahre darauf zu neuen<br />

Perspektiven führen. Vielleicht ist die Nuklearkatastrophe<br />

von Fukushima ein Beispiel dafür. Vor dem GAU war der<br />

Atomausstieg längst beschlossen, doch es folgte der<br />

Ausstieg vom Ausstieg. Erst der größt anzunehmende<br />

Unfall führte eine finale Entscheidung herbei – und selbst<br />

das bleibt abzuwarten, wirft man einen Blick in manches<br />

Parteiprogramm.<br />

Dass kollektive Vernunft nicht erst beim Drittwagen an<br />

ihre Grenzen stößt, sondern viel früher, weiter oben, bei<br />

der Grundgesetzgebung, zeigt sich dieser Tage bei der<br />

Impfreihenfolge und den Konsequenzen daraus. Das<br />

Ringen um Privilegien für Geimpfte hält einen schwer<br />

auflösbaren Konflikt bereit. Gestattet man Geimpften<br />

mehr Freiheiten zu, bevor jeder ein Impfangebot erhalten<br />

hat, verletzt man möglicherweise den Gleichheitsgrundsatz.<br />

Enthält man ihnen jedoch diese Freiheiten vor, kommt<br />

man dem Verhältnismäßigkeitsgebot nicht nach, geht<br />

man davon aus, dass sie weder für sich noch für andere<br />

eine Gefahr darstellen. Dieses Dilemma zeigt, an welcher<br />

Demarkationslinie sich jener Transformationsprozess<br />

abarbeitet: utilitaristische Interessen – das Wohlergehen<br />

aller – stehen gegen individuelle Interessen und Bestrebungen.<br />

Noch ein dystopischer Text werden Sie denken? Nein, gar<br />

nicht. Allein die Reflektion, die Erkenntnis um die Notwendigkeit<br />

eines Umdenkens halte ich für außerordentlich<br />

wertvoll. Und ohne Vision, ohne Bild, ohne Idee keine<br />

ersten Schritte, schon gar nicht dann, wenn sie so gewaltig<br />

sein müssen. Auch ein Wechselspiel zwischen<br />

Pragmatismus und Dogmatismus gehört dazu. Gewiss,<br />

mancher Grundsatz muss unumstößlich und unverhandelbar<br />

bleiben. Doch während die Küche brennt, sollte<br />

man die Speisekarte nicht neu schreiben.<br />

Grundvoraussetzung für einen guten Ausgang solcher<br />

Umwälzungen ist das Infragestellen eigener Entscheidungen,<br />

ja seiner selbst als Konsequenz der Eigenverantwortung.<br />

Dazu gehören schmerzhafte Prozesse der<br />

Selbsterkenntnis, der Fehlerhaftigkeit voller Irrung und<br />

Wirrung. Das etwa, was man Angela Merkel als Opportunismus<br />

auslegte, als sie ihren Kurs nach Fukushima<br />

anpasste. Nein, mehr denn je glaube ich, dass Glaubwürdigkeit<br />

ohne Selbstzweifel nicht auskommt.<br />

Kommt also ein Bewusstseinswandel mit der Post-Corona-Zeit?<br />

Auf jeden Fall! Aber vorher müssen wir durch<br />

den Flaschenhals.<br />

Haben Sie alle einen schönen Sommer, so befreit, wie es<br />

eben geht.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Bernd Wildemann


Inhalt<br />

4<br />

W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

Gastkommentagr von Stefanie Maasland<br />

Mit Haltung durch die Krise 6<br />

#AuthentischeWirtschaft –<br />

"Es gibt kein richtiges Leben im falschen." 10<br />

Bewusstsein für das eigene Zuhause 15<br />

Interview mit Dr. Mirriam Prieß<br />

"In der Krise bricht die Illusion zusammen" 16<br />

Tracoe - Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist unglaublich 20<br />

Persönlicher Kontakt als Essenz der Immobilienbranche 23<br />

Raus aus dem Hamsterrad 24<br />

Sehnsucht nach Zusammenhalt 26<br />

Medizinbranche im Fokus der Öffentlichkeit 28<br />

Werner & Mertz<br />

"Recycling Quantensprung!" 30<br />

Kunst und Wirtschaft: Allianzen bilden – JETZT! 32<br />

Digitaler Kulturgenuss für zu Hause 35<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim 36<br />

Gehör finden - Koch Hörakustik 38<br />

Vereine und Verbände in Coronazeiten 40<br />

Risiken und Chancen auf dem Weg zur digitalen Nachhaltigkeit 42<br />

FIS - A World of Opportunities 45<br />

Expertenforum – Krebstherapie 46<br />

Unterstützung in Sachen Mobilität 48<br />

Für die Krankheit die Technik,<br />

für den Menschen die Menschlichkeit 49<br />

Schönheitschirurgie in Mainz 50<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />

Fett-weg-Spritze mit Injektions-Lypolyse 52<br />

Sicherer Hafen für Investitionen 53<br />

Zimmerei Degereif -<br />

Vom Vordach bis zur Holzrahmenbauaufstockung 54<br />

Gemeinsam stark an die Spitze -<br />

Wie Unternehmerpaare in belastender Situation wachsen 56<br />

Aufgegabelt - Wunderbares Lesefutter<br />

Zeit für einen Spurwechsel / Die Kraft des Dialogs 58<br />

Pflegenetz Bad Kreuznach -<br />

Hilfe für Senioren und deren Angehörige 60


WN-Spezial<br />

Kulturwandel nach Corona · Seite 6 – 34<br />

5<br />

Kunst und Wirtschaft · Seite 32<br />

Tracoe · Seite 20 Expertenforum · Seite 46<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe· Seite 49<br />

Zimmerei Degreif · Seite 54<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim · Seite 36


6<br />

Mit Haltung durch die Krise<br />

Wie Zukunft jenseits der Floskel gelingen kann<br />

Ein Gastkommentar von Stefanie Maasland<br />

Seien wir ehrlich: Nach über einem Jahr in der<br />

Pandemie können wir das Wort „Corona“ kaum<br />

noch hören, ohne die Augen zu verdrehen. Keine<br />

der unzähligen Ansprachen, Talkshows oder<br />

Expertenrunden bringt echte Konzepte hervor,<br />

um der Situation im Hier und Jetzt sinnvoll zu<br />

begegnen. Stattdessen wechseln sich halbherzige<br />

Lockdowns mit sehnsuchtsvollen Lockerungen<br />

ab und tief im Inneren wissen wir, dass<br />

keine der symptomatisch ausgerichteten Maßnahmen<br />

ein wirksames Ausbrechen aus dem<br />

Kreislauf in Sicht bringt.<br />

Es ergibt keinen Sinn, Komfortzonen<br />

nachzutrauern.<br />

Diese Pandemie ist eine Tiefenkrise. Sie durchdringt<br />

alle Lebensbereiche und alle gesellschaftlichen<br />

Schichten. Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung<br />

kann sich kaum jemand der<br />

Ansteckungsgefahr des Virus oder deren Auswirkungen<br />

nachhaltig entziehen. Die Intensität,<br />

in der die Krise Menschen und Branchen trifft,<br />

ist natürlich unterschiedlich. Doch allen gemeinsam<br />

ist der Verlust von Freiheit und Unabhängigkeit<br />

innerhalb der eigenen Komfortzone –<br />

wirtschaftlich, gesundheitlich und emotional.<br />

Niemandem steht hier die moralische Bewertung<br />

des individuellen Leids zu und auch nicht<br />

des Erfolgs, den Corona für einige Unternehmen<br />

und Vorhaben unbestritten mit sich bringt.<br />

Vergleiche bringen uns als Gesellschaft ohnehin<br />

keinen Schritt schneller aus dieser Krise.<br />

Denn es ist eben der Charakter einer Tiefenkrise,<br />

dass sie neben den Konsequenzen für<br />

den Einzelnen, auch umfassende gesellschaft-<br />

liche Umwälzungen zur Folge hat, denen es zu<br />

begegnen gilt. Disruption auf ganzer Linie, sozusagen.<br />

Dringend gesucht: Der Weg aus Orientierungslosigkeit<br />

und Chaos<br />

Disruptionen verunsichern und können zu Orientierungslosigkeit<br />

bis hin zum Chaos führen.<br />

Das passiert allerdings nur, wenn Gegenreaktionen<br />

ausbleiben und sich das toxische Momentum<br />

unserer – auch medial – überreizten<br />

Gesellschaft frei entfalten kann.<br />

Doch jede Bewegung, jeder Trend, ruft – wenn<br />

er stark genug ausgeprägt ist – einen balancierenden<br />

Gegentrend auf den Plan. So befördern<br />

beispielsweise die allgegenwärtigen Megatrends<br />

der Digitalisierung und Individualisierung<br />

einerseits die Dynamik des Medienkonsums in<br />

Geschwindigkeit und Vielfalt. Andererseits und<br />

gleichzeitig steigt das Verlangen nach linearen<br />

Sozio-Techniken, die konstruktiven Dialog und<br />

erkenntnisreichen Diskurs ermöglichen. Dies<br />

ist einer der Gründe, weshalb sich aktuell neben<br />

dem haptischen (Sach-)Buch auch audio-fokussierte<br />

Medien wie Podcasts und Plattformen<br />

wie >Clubhouse< wachsender Beliebtheit erfreuen.<br />

Der Schock als Blockadenlöser?<br />

Nun sind Krisen unbestritten besondere Trendverstärker.<br />

Und so erfährt auch die Wahrnehmung<br />

dieser Pandemie als zerstörerisches<br />

Ereignis, das überstanden werden muss, nach<br />

dem ersten Schock einen Gegentrend. Schließ-


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

7<br />

lich geht es ums Überleben in mannigfaltiger<br />

Hinsicht. Daher verwundert es nicht, dass die<br />

Vermächtnisstudie der ZEIT aus dem Herbst<br />

des letzten Jahres feststellt, dass rund 70% der<br />

repräsentativ Befragten überzeugt sind, dass<br />

man in der Krise „etwas Positives erkennen<br />

und in die Zukunft mitnehmen sollte.“ Fast 60%<br />

sagen, dass sie dies bereits tun.<br />

Kann die Corona-Pandemie also tatsächlich<br />

Blockaden lösen? Hoffentlich! Denn sie wirft<br />

uns auf den Kern unseres Menschseins zurück<br />

und wir stellen uns wieder die essenziellen<br />

Fragen: Wer sind wir eigentlich, wenn uns alle<br />

unsere wohlbekannten Rollen und Schemata<br />

als Unternehmer:in, Arbeiternehmer:in, Versorger:in,<br />

Freund:in und Partner:in genommen werden?<br />

Was ist unser Wesenskern und welchen Platz<br />

wollen wir in der Gesellschaft einnehmen?<br />

Die Wiederentdeckung von Selbstwirksamkeit<br />

und Verantwortung<br />

Dass gewinnbringende Antworten nicht „top<br />

down“ zu erwarten sind, dürfte spätestens nach<br />

der zweiten Infektionswelle und angesichts der<br />

Ausbreitung der neuen Mutationen klar sein.<br />

Auch die verzweifelte Hoffnung, dass wir „nach<br />

Corona“ gesellschaftlich möglichst da weiter<br />

machen können, wo wir aufgehört haben, ist<br />

eine Illusion ohne Wert. Zum einen, weil dieses<br />

Virus in absehbarer Zeit nicht verschwinden<br />

wird. Zum anderen, weil der tiefgreifende Wandel<br />

unserer Gesellschaft, die sich den Bedrohungen<br />

durch Klimawandel, Menschenfeindlichkeit<br />

und einem vor dem Kollaps stehenden<br />

Turbo-Kapitalismus entgegenstellt, schon lange<br />

vor Corona begonnen hat.


8<br />

Die Pandemie beschleunigt diese grundsätzlichen<br />

Umwälzungen, die ohnehin nicht mehr<br />

aufzuhalten sind. Zum nachhaltigen Erfolg<br />

können sie jedoch nur von mündigen, mutigen,<br />

verantwortungsbewussten und aufrichtigen<br />

Menschen horizontal aus der Gesellschaft heraus<br />

geführt werden.<br />

Dringend gefragt:<br />

neue Offenheit statt neuer Normalität<br />

Somit ist es Zeitverschwendung zu warten, bis<br />

jemand „von oben“ mit der zündenden Idee<br />

kommt oder jeder sich impfen lassen kann.<br />

Besser wir ergreifen die Chance des Stillstands<br />

im Aufbruch ganz bewusst, um unsere Werte<br />

neu zu explorieren, eine glaubwürdige Haltung<br />

zu den für uns wichtigen Themen einzunehmen<br />

und den Nutzen, den wir bringen, zu kommunizieren.<br />

Denn nur wer weiß, wer er/sie ist,<br />

bleibt – unabhängig von Berufsbild oder Branche<br />

– flexibel und kann innerhalb einer wirtschaftlich<br />

erfolgreichen und solidarisch starken<br />

Demokratie einen echten Mehrwert für sich und<br />

andere bieten.<br />

Damit lenkt diese Tiefenkrise den Fokus auf<br />

das Wesentliche, das es weiter zu entwickeln<br />

gilt. Sie fordert den Status Quo konsequent<br />

heraus und bringt neue Formen des Zusammenlebens<br />

und –arbeitens hervor – mit enormer<br />

Geschwindigkeit und Nachdruck, die aus<br />

der Not geboren sind, doch ohne die uns ihre<br />

dringende Notwendigkeit niemals schon heute<br />

so bewusst geworden wäre.<br />

Und jetzt? Die Hoffnung mit Leben füllen!<br />

Das sind sie wohl nun, die Bausteine jener Zuversicht,<br />

die ein Großteil der Bevölkerung spürt<br />

und die den Angst und Bange machenden Verschwörungstheoretikern<br />

und Polemikern den<br />

Nährboden entziehen: der Mut, Krisen anzunehmen,<br />

ein klares Bild der eigenen Identität,<br />

der unbedingte Wille zum verantwortungsbewussten<br />

Handeln und die Erkenntnis, dass<br />

Empathie und Kooperation weitaus größere<br />

Erfolgsfaktoren sind als eitles Wetteifern um<br />

den aufmerksamkeitsstärksten Oho-Effekt.<br />

Die Generation Z macht uns schon vor, wie man<br />

diese Zuversicht lebt – machen Sie mit?<br />

Redaktion: Stefanie Maasland<br />

Fotos: Q.E.D.<br />

Über die Autorin:<br />

Stefanie Maasland ist Literaturwissenschaftlerin und lebt in Mainz.<br />

Als Kommunikationsexpertin begleitet sie – inspiriert von der<br />

Trendforschung und den Neurowissenschaften – Menschen und<br />

Marken bei der Entwicklung von Positionierungen und Strategien<br />

zur Erhöhung ihrer Sichtbarkeit. Ihre Leidenschaft für das<br />

Theater, Heavy Metal, Borussia Dortmund und Spaghetti-Eis<br />

wurden ihr von Unbekannten in die westfälische Wiege gelegt.


9<br />

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10<br />

#Authentic Economy<br />

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“<br />

In dieser Ausgabe beschäftigt sich das WN-Spezial mit Möglichkeiten für einen Kulturwandel nach<br />

Corona, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Selbstständige und Unternehmen können dabei<br />

– sehr unterschiedlich – als Vorbilder und Impulsgeber fungieren.<br />

Verstärkt durch die Krise rufen mehr und mehr<br />

Unternehmer:innen zur Nachhaltigkeit auf (und<br />

immer mehr Ohren sind dafür offen). So ermutigt<br />

zum Beispiel die<br />

erfahrene italienische<br />

Modedesignerin Orsola<br />

de Castro, alte Mode zu<br />

reparieren, statt neue zu kaufen. Sie erinnert<br />

dabei an die japanische Tradition des Wabi-<br />

Sabi: die Schönheit im Riss und im Bruch entdecken.<br />

Einige umweltbewusste Labels wie<br />

Patagonia (z. B. bei Sine-Mainz) sind hier Vorreiter<br />

und bieten inzwischen Reparatur- oder<br />

Recycling-Services an.<br />

Schönheit im Riss und<br />

im Bruch entdecken<br />

Die von de Castro mitgegründete globale Bewegung<br />

»Fashion Revolution« (Hashtag #Who-<br />

MadeMyClothes) hat eine transparentere und<br />

nachhaltigere Modeindustrie<br />

zum Ziel. Orsola de<br />

Castro ist dabei eine der<br />

wichtigsten – weil am ehrlichsten – Stimmen<br />

für ein neues System. Denn während sich auch<br />

die Kleidungsproduktion in den vergangenen<br />

15 Jahren mehr als verdoppelt hat, tragen wir<br />

die Kleidung immer kürzer. Weltweit werden<br />

jährlich 53 Millionen Tonnen Textilien produziert,<br />

75 Prozent landen im Müll. Die Designerin Eileen<br />

Fisher nannte die Modeindustrie „den zweitgrößten<br />

Umweltverschmutzer nach der Ölindustrie“:<br />

ausgelaugte Böden, toxische Färbstoffe,<br />

die ins Grundwasser sickern, Plastikpartikel<br />

in den Weltmeeren.<br />

– weil am ehrlichsten –<br />

Eine Schätzung des globalen Eintrags von Plastikmüll<br />

in die Meere geht von 4,8 bis 12,7 Millionen<br />

Tonnen pro Jahr aus: pro Minute eine<br />

Lastwagenladung.Der „Vermüllung<br />

des Planeten“ entgegentreten<br />

und Plastik im Kreislauf<br />

zu halten ist ein Anliegen des<br />

Mainzer Unternehmers Reinhard Schneider. Ihm<br />

ist mit der seit 2012 tätigen Recyclat-Initative<br />

gerade ein „Recycling-Quantensprung“ geglückt,<br />

der Impulse für die gesamte Branche setzt.<br />

Allerdings, so stellt Schneider fest, sei Werner<br />

& Mertz immer noch so gut wie alleine bei der<br />

Nutzung von Recyclat aus dem Gelben Sack: „Die<br />

höheren Kosten von Recyclat im Vergleich zu<br />

Neuplastik schrecken nach wie vor viele Hersteller<br />

ab.“ (WN-Spezial, S. 30)<br />

„Recycling-<br />

Quantensprung“<br />

Unser Lebensstil produziert in vielen Bereichen<br />

unentwegt Abfall. „Erwerben, Besitzen und<br />

Gewinnmachen sind die geheiligten und unveräußerlichen<br />

Rechte des<br />

Individuums in der Industriegesellschaft“,<br />

schrieb 1976<br />

der Sozialpsychologe Erich<br />

Fromm in seinem populären gesellschaftskritischen<br />

Werk „Haben oder Sein“. Schon seit<br />

Menschengedenken ruft dieses „Haben oder<br />

Sein“ Kontroversen hervor. Die negativ wahrgenommene<br />

Steigerung des Habens ist Habgier.<br />

Sie steht im religiösen Kontext – mit dem ihr<br />

verwandten Geiz – an zweiter Stelle der Hauptlaster.<br />

Als positiv wird diese Steigerung auf<br />

Haben oder Sein


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

11<br />

Internetplattformen wie z. B. „Geizhals“ oder<br />

im Slogan „Geiz ist geil!“ interpretiert. Geiz als<br />

Einkaufskonzept gehört in der Tat seit einigen<br />

Jahren zum Zeitgeist. Dicke SUVs vor Billigdiscountern<br />

sind „ja!“ schon lange ein gewohnter<br />

Anblick.<br />

Der Komfort, an dem wir alle so hängen und<br />

den unser Ego so liebt, ist leider meist sehr eng<br />

mit Ausbeutung verknüpft. „Es gibt kein richtiges<br />

Leben im falschen“, stellte der Philosoph<br />

Theodor W. Adorno Mitte letzten Jahrhunderts<br />

fest. Ein angesichts des Konsumterrors und<br />

den damit einhergehenden Menschenrechtswie<br />

Umweltverletzungen sehr aktuelles Statement.<br />

Bislang waren Diskussionen darum, dass<br />

„die Menschheit (…) vor der Herausforderung<br />

(steht) umzudenken,<br />

sich umzuorganisieren und<br />

gesellschaftlichen umzuorientieren,<br />

kurz: neue Lebensformen zu finden“, wie<br />

es die Weltkommission Kultur und Entwicklung<br />

1995 forderte, jedoch eher in intellektuellen<br />

Kreisen als im Mainstream zu finden.<br />

neue<br />

Lebensformen<br />

THERE ARE OTHER WAYS von Dierk Osterloh.<br />

Je nach Aufhängung des Bildes zeigt der Pfeil in eine andere Richtung. Es die Entscheidung des Besitzers. Das Atelier von Osterloh<br />

in der Villa Arte ist eine Begegnungsstätte von Kunst und Wirtschaft.


12<br />

Fokus auf das<br />

Wesentliche<br />

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer<br />

weltumfassenden nachhaltigen Wirtschaft wird<br />

bei den meisten erst erreicht, wenn die Not sie<br />

selbst betrifft. Und das ist nun<br />

durch die Corona-, gefolgt von<br />

der Klimakrise der Fall. Diese<br />

Tiefenkrise lenke „den Fokus auf<br />

das Wesentliche, das es weiter zu entwickeln<br />

gilt“, schreibt die Kommunikationsexpertin<br />

Stefanie Maasland. „Sie (die Krise) fordert den<br />

Status Quo konsequent heraus und bringt neue<br />

Formen des Zusammenlebens und –arbeitens<br />

hervor – mit enormer Geschwindigkeit und<br />

Nachdruck, die aus der Not geboren sind, doch<br />

ohne die uns ihre dringende Notwendigkeit<br />

niemals schon heute so bewusst geworden<br />

wäre.“ (WN-Spezial, S. 6)<br />

Innerhalb weniger Monate haben wir zum Beispiel<br />

fünf Jahre Digitalisierung aufgeholt, hört<br />

man von Experten. Sogar der Louvre öffnete<br />

sich online für die ganze Welt. Was auf der einen<br />

Seite Information, Austausch,<br />

Bildung und Kunstserving vom<br />

Feinsten bedeutet, geht auf der<br />

anderen Seite nicht ohne immensen<br />

Stromverbrauch einher. Einer, der sich mit<br />

den „Chancen und Risiken auf dem Weg zur<br />

digitalen Nachhaltigkeit“ beschäftigt, ist Torsten<br />

Weber, Professor an der CBS International Business<br />

School in Mainz. (WN, S. 42)<br />

digitale<br />

Nachhaltigkeit<br />

“Digital technology is shaping history” formuliert<br />

es der UN-Generalsekretär António Guterres.<br />

Die Fähigkeit der Zusammenarbeit – über<br />

alle Disziplinen, Akteure, Nationen, und politische<br />

Richtungen hinweg – sei dabei entscheidend.<br />

“We have a collective responsibility<br />

to give direction to<br />

these technologies so that<br />

we maximize benefits and<br />

curtail unintended consequences and malicious<br />

use.” Seit März unterstützt das Bundesumweltamt<br />

die Vereinten Nationen bei digitaler<br />

Nachhaltigkeit und ist Mitgründer der „Coalition<br />

for Digital Environmental Sustainability”<br />

(CODES).<br />

„…a collective<br />

responsibility …“<br />

Dass mit den digitalen Entwicklungen „ein enormer<br />

Gewinn an Energieeffizienz“ für einzelne<br />

Verbraucher:innen möglich ist, erläutert Zouhair<br />

Kefi in einem Gespräch<br />

zum Artikel über das „Zuhause<br />

in neues Licht rücken“.<br />

(WN-Spezial, S. 15). Während es bisher<br />

nur Smart-Home- oder Energiemanagement-<br />

Lösungen gegeben hätte, schaffe das „Bluecontrol<br />

Smart Home System“ beides. „Das ist<br />

eine Innovation“, so der Director Division Energy<br />

& Home Automation und nennt als Beispiel<br />

die Betankung des Elektroautos von zu Hause<br />

aus, „direkt mit dem Strom aus der Photovoltaik<br />

auf dem Dach“, deren überschüssige Energie<br />

in der Hausbatterie gespeichert werde.<br />

Dabei sei sowohl „der Speicher der Batterie als<br />

auch der Wetterdienst verbunden. Das heißt,<br />

ein „Betanken per Solarenergie wird optimal<br />

ermöglicht“.<br />

„eine Innovation“<br />

Ein intelligentes System wie dieses in großen<br />

Firmen scheint dabei eine schöne Vorstellung<br />

für die Zukunft: Während der Arbeitszeit könnten<br />

die kleinen Elektroautos der Mitarbeiter:innen<br />

per Solarstrom betankt werden. Dazu passend<br />

klingt die von der Fox E-Mobility AG angekündigte<br />

Produktion der modernisierten mia electric<br />

2.0 in 2023 (einen mia-Händler gibt es in<br />

Gonsenheim).<br />

Auch in der wichtigen Medizintechnikbranche<br />

zeigt sich die Digitalisierung als enormer Fortschritt<br />

zu mehr nachhaltiger Transparenz. Katrin<br />

Rosen sieht genau solche<br />

positiven Effekte mit der Einführung nachhaltige<br />

der europäischen Datenbank<br />

Transparenz<br />

EUDAMED. Als Geschäftsführerin<br />

der RegIntA GmbH setzt sie schon lange auf die<br />

Digitalisierung von Daten. (WN-Spezial, S. 28).<br />

Zur Medizintechnikbranche und den systemrelevanten<br />

Lieferanten für Beatmungsprodukte<br />

gehört die TRACOE medical GmbH, Nieder-Olm.<br />

Ihre Qualität-made-in-Germany-Strategie zeigte<br />

sich zu Zeiten von Grenzschließungen und<br />

Shutdown genau wie die fortschreitende Digi-


13<br />

talisierung als besonders wertvoll. In ihrer herausfordernden<br />

Situation wurde der Geschäftsführung<br />

auch das Wesentliche deutlich und wie<br />

wichtig es sei, „sich von dem zu befreien, was<br />

belastet“. So entstand im Anschluss an den<br />

Artikel ein sehr wertschätzendes und ermutigendes<br />

„Nachwort“ an ihre Mitarbeiter:innen<br />

und Kunden. (WN-Spezial, S. 20)<br />

Die Konzentration auf<br />

das Wesentliche empfindet<br />

auch Maximilian<br />

Seil als wertvoll. Der<br />

Inhaber des <strong>Wiesbaden</strong>er<br />

Immobilienunternehmens Zwei & Zwanzig<br />

Gruppe plädiert für mehr Quantität statt Qualität<br />

auch nach Corona. (WN-Spezial, S. 23) Das<br />

„deutliche Spuren im<br />

Mindset von<br />

Manager:innen“<br />

Bedürfnis nach Substanz belegt der Gastbeitrag<br />

von Tim Oldiges. Der Geschäftsführer einer der<br />

führenden deutschen Personalberatungen erzählt,<br />

dass die Krise „deutliche Spuren im Mindset<br />

von Manager:innen“ hinterlasse. Das Innehalten<br />

und Hinterfragen hätte zur Folge, dass<br />

„attraktive inhaltliche Angebote in einem wertschätzenden<br />

und nachhaltigen Umfeld“ einen<br />

„noch nie dagewesenen Anklang“ finden. (WN-<br />

Spezial, S. 24)<br />

„Lebensraums<br />

mit Herz“<br />

Die Sehnsucht nach einem wertschätzenden<br />

und nachhaltigen<br />

Umfeld zeigt sich auch in anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen wie dem Wunsch<br />

nach Mehrgenerationenprojekten. „So viel Begegnung<br />

wie möglich“ gehört dabei zum Konzept<br />

Weitere Infos?<br />

An der Fahrt 11 ∙ 55124 Mainz ∙ www.emobile-mainz.de<br />

Tel.: 06131-9503777


14<br />

des „Lebensraums mit Herz“ der InnZeit Bau<br />

GmbH. Deren Geschäftsführer Rupert Voß erzählt<br />

von einer bundesweit einzigartigen Umsetzung<br />

und der Bestätigung des Konzepts<br />

während Corona. (WN-Spezial, S. 26)<br />

Echte Begegnung in Form des Dialogs ist laut<br />

Mirriam Prieß Voraussetzung für Gesundheit.<br />

„Wir kommen nur dann aus der Krise, wenn wir<br />

uns der Substanz zuwenden,<br />

das ist: dem eigenen Wesen,<br />

dem Echten in uns und um<br />

uns herum“, sagt die Ärztin,<br />

Beraterin und Buchautorin im Interview mit der<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>. (WN-Spezial, S. 16) Genau<br />

hier setzen auch ihre beiden in der WN vorgestellten<br />

Werke an: beim „Sich-selbst-Sein“,<br />

authentisch sein, das eigene Wesen verstehen<br />

und leben. Denn nur, wer gut mit sich umgehe<br />

und im Dialog sei, könne gut mit anderen und<br />

seiner Umgebung umgehen. (WN, S. 58)<br />

Voraussetzung für<br />

Gesundheit<br />

Weitergedacht hat echte Nachhaltigkeit nur<br />

eine Chance, wenn jeder nach seiner Authentizität<br />

schauen<br />

würde/könnte/<br />

wollte. Wabi-Sabi<br />

quasi mit der eigenen<br />

Geschichte, denn Knackse wollen geheilt<br />

werden, damit anderes mit den Scherben nicht<br />

verletzt wird. Authentische Menschen, authentische<br />

Wirtschaft – eine gute, zeitgemäße<br />

Herausforderung.<br />

Authentische Menschen,<br />

authentische Wirtschaft<br />

„State of the Ar t”<br />

Das sich authentisch besser wirtschaften lässt,<br />

sagt Dierk Osterloh. Der Künstler appelliert für<br />

Allianzen zwischen Wirtschaft und Kunst. Denn<br />

„nur ein ehrliches und faires Unternehmen kann<br />

authentisch sein und: ‚Authentizität sells‘.“ Kunst<br />

als Ausdruck und Spiegel der Unternehmenskultur<br />

vertiefe, festige und fördere das Anliegen.<br />

„Letztendlich geht es darum, über den Tellerrand<br />

hinweg zu sehen und neue Lösungen zu entwickeln,<br />

die von Herzen kommen und einen<br />

neuen gesellschaftlichen Aspekt kennzeichnen,<br />

das neue Miteinander: reflektierend, wertschätzend<br />

und nachhaltig. Innen wie außen: State<br />

of the Art.“ (WN-Spezial, S. 32)<br />

Mit diesen Worten von Dierk Osterloh sei Ihnen<br />

eine interessante und ideengebende Lesereise<br />

gewünscht, die ja zu Corona-Zeiten unbedenklich<br />

angetreten werden kann.<br />

Als Souvenir erhalten Sie den wenig benutzten<br />

#AuthenticEconomy.<br />

Herzlich auch im Namen der Redaktion,<br />

Ihre Sam<br />

Über die Autorin<br />

Sam studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in Mainz und London. Schon während<br />

ihres Studiums arbeitete sie für verschiedene Verlage und absolvierte zusätzlich eine redaktionelle<br />

Ausbildung. Als Ghostwriterin unterstützt Sam heute die Realisierung von Büchern sowie<br />

Filmscripten und schreibt für verschiedene Magazine.<br />

sam@reprion.de<br />

(gezeichnet von Annika Beers)


W N<br />

Das Zuhause in neues<br />

Licht rücken<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

15<br />

Die Heinrich Kopp GmbH aus Kahl am Main gehört zu den führenden deutschen Herstellern elektrotechnischer<br />

Produkte. Aus dem vergangenen Jahr geht das Unternehmen deutlich gestärkt hervor.<br />

Welcher Bewusstseinswandel dazu geführt hat, erklärt Zouhair Kefi, Director Division Energy & Home<br />

Automation, selbst.<br />

Auch für Kopp war Corona natürlich ein Schock.<br />

Wir wussten nicht, wie sich die Umstände auf<br />

das Geschäft auswirken würden, doch wir waren<br />

bereit, die Herausforderung anzunehmen. Und<br />

dann beschleunigte die Pandemie plötzlich, worauf<br />

Kopp schon lange hinarbeitet: Als die Menschen<br />

angewiesen waren, zu Hause zu bleiben,<br />

haben sie gemerkt, welch hohen Stellenwert die<br />

eigenen vier Wände doch haben und wie wichtig<br />

es ist, sich diese schön, komfortabel und<br />

nachhaltig einzurichten und auszustatten. Von<br />

Lichtschaltern und Steckdosen, Dimmern und<br />

Rolläden bis hin zu innovativen Produkten für<br />

ein intelligentes, energieeffzientes Home-Automation-System<br />

– mit seinem ganzheitlichen<br />

Sortiment mit insgesamt 7.000 Artikeln war Kopp<br />

dafür deren ideale Anlaufstelle.<br />

„Wir waren bereit, die Herausforderung<br />

anzunehmen.”<br />

Dieses neue bzw. verstärkte Bewusstsein für<br />

das eigene Zuhause hat sogleich eine deutlich<br />

erhöhte Nachfrage nach all unseren Produkten<br />

bewirkt und würde Kopp später sogar eines der<br />

erfolgreichsten Jahre seit seiner<br />

Gründung 1927 bescheren. Mit<br />

großer Dankbarkeit blicken<br />

wir daher auf das Jahr<br />

2020 zurück, in dem wir<br />

uns glücklicherweise zu<br />

den Gewinnern zählen<br />

durften, auch wenn wir<br />

uns schon bald mit ganz<br />

anderen Aufgaben kon-<br />

Zouhair Kefi<br />

frontiert sahen. Unsere Produktionskapazitäten<br />

und Manpower konnten wir nämlich gar nicht<br />

schnell genug ausbauen. 2020 haben wir am<br />

Ende mehr als 66 Millionen Produkte spediert.<br />

Und natürlich nahm auch bei uns der Onlinehandel<br />

enorm zu – nie zuvor haben wir so viele<br />

Produkte über Amazon verkauft.<br />

Der entscheidende Schlüssel zu diesem Erfolg<br />

„Neues Bewusstsein für das<br />

eigene Zuhause”<br />

liegt aber in unserer Strategie der vergangenen<br />

fünf bis sechs Jahre, die jetzt – beschleunigt durch<br />

Corona – aufgeht. Dazu gehören sowohl die<br />

Ausrichtung auf ein ganzheitliches Sortiment als<br />

auch der Ausbau des Professional-Segments.<br />

Zudem hat Kopp massiv in seine Entwicklung<br />

investiert: Das neueste Ergebnis unserer Arbeit,<br />

das Smart-Home-System Blue-control, wird im<br />

April auf den Markt kommen. Damit möchten<br />

wir genau zur richtigen Zeit einen Nerv treffen:<br />

den Wunsch, das eigene Zuhause zu vernetzen<br />

– nicht nur für mehr Komfort und Sicherheit,<br />

sondern auch für einen enormen Gewinn an<br />

Energieeffizienz. Für Kopp war 2020 somit zum<br />

Glück kein Jahr der Krise – im Gegenteil. Und<br />

was wir jetzt schon sagen können, ist: Der Trend<br />

hält auch <strong>2021</strong> an.<br />

www.kopp.eu<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Kopp


16<br />

„In der Krise bricht die<br />

Illusion zusammen“<br />

Nachhaltiger Wandel braucht eine „dialogische Haltung”<br />

Viele Menschen halten lange an Umständen und Verhaltensweisen fest, die für sie und die Umwelt<br />

schädlich sind. Braucht es erst Krisen, um Wandel zu ermöglichen? Warum können einige flexibler und<br />

innovativer mit Krisen umgehen als andere? Was braucht es für eine gesunde, nachhaltige Gesellschaft<br />

– außer Krisen? Ein Interview mit der Burn-out- und Resilienz-Expertin Dr. Mirriam Prieß.<br />

WN: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es,<br />

alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu<br />

hoffen, dass sich etwas ändert“, sagte Albert<br />

Einstein. In Ihrem Buch „Zeit für einen Spurwechsel“<br />

klären Sie über die Ursachen auf, die<br />

Menschen dazu bewegen, auf derselben Bahn<br />

zu bleiben, „obwohl es nicht funktioniert“ und<br />

unsere Beziehungen „schon lange nicht gelingen“.<br />

Adäquates können wir gerade auf der<br />

ganzen Welt beobachten. Insbesondere unsere<br />

Beziehung zur Natur scheint völlig aus dem<br />

Gleichgewicht. Warum<br />

braucht der Mensch oft<br />

erst schwere Krisen, um<br />

einen Wechsel auf die<br />

gesunde Bahn zu<br />

schaffen?<br />

Dr. Mirriam Prieß: Wesentliche<br />

Veränderung<br />

findet nie an einem son-<br />

nigen Tag im Mai statt,<br />

sondern meist erst<br />

unter schärfstem Leid. Erst dann ist der Mensch<br />

bereit, auf das zu verzichten, was er bis dahin für<br />

seine Identität oder Teil seiner Identität gehalten<br />

hat. Kranke Haltungen oder Verhaltensweisen<br />

abzulegen bedeutet, sich mit dem Schmerz auseinanderzusetzen,<br />

aus dem sie sich entwickelt<br />

haben – und gleichzeitig eine neue Alternative zu<br />

entwickeln. Auch wenn ich spüre, dass ich in der<br />

falschen Lebensspur bin, heißt es noch nicht, dass<br />

ich eine Alternative weiß. Häufig ist das Falsche<br />

meine einzige Alternative, die ich besitze, weil ich<br />

nichts anderes gelernt habe.<br />

Falsches Leben und Handeln entsteht aus Kränkung,<br />

auf deren Boden ich so lange weiter handeln<br />

muss, bis ich bereit bin, die zu Grunde liegende<br />

Verletzung aufzuarbeiten.<br />

Viele scheuen sich davor,<br />

den Schmerz zu fühlen und<br />

bleiben deswegen lieber in<br />

einer Situation oder Verhaltensweise,<br />

die zwar nicht wirklich stimmig ist<br />

– aber immer noch besser erscheint als der verdrängte<br />

Schmerz oder das Ungewisse.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es genauso wie Sie<br />

sagen, erst scharfes Leid führt dazu, dass ich<br />

mich dem Leid in mir aufarbeitend zuwende<br />

– weil es in dem Moment alternativlos ist. Erst<br />

wenn ich im Außen mit unausweichlichem Leid<br />

konfrontiert werde, bin ich bereit, mich dem<br />

inneren Leid zuzuwenden, was ich durch un-<br />

„die Krise legt den<br />

Finger in verdrängte<br />

Wunden”<br />

Dr. Mirriam Prieß<br />

Ärztin, Beraterin und Buchautorin


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

17<br />

gesunde Lebensweisen versucht habe zu kompensieren.<br />

Erst in Krisen besteht dann die<br />

Chance, die Spur zu wechseln – die Krise legt<br />

den Finger in verdrängte Wunden, in der Krise<br />

bricht die Illusion zusammen. Wir kommen nur<br />

dann aus der Krise, wenn wir uns der Substanz<br />

zuwenden, das ist: dem eigenen Wesen, dem<br />

Echten in uns und um uns herum.<br />

WN: Besseres Wissen reicht also nicht aus, um<br />

besser zu handeln?<br />

Dr. Mirriam Prieß: Wenn wir anders handeln, als<br />

es uns oder anderen guttut, dann tun wir dies<br />

immer auf dem Boden von eigener Kränkung.<br />

Diese ist meist unbewusst und für uns nicht<br />

spürbar. Unser Handeln ist auf der einen Seite<br />

Ausdruck der eigenen Verletzung und Wertlosigkeit<br />

– und auf der anderen Seite vermeintlicher<br />

Selbstschutz. Wenn ich andere Menschen<br />

beschimpfe oder klein mache, dann tue ich dies<br />

immer auf dem Boden von eigener innerer<br />

Kleinheit. Wenn ich ausbeute,<br />

dann bin ich selbst<br />

einmal ausgebeutet worden.<br />

Mir fehlt das eigene<br />

Wertebewusstsein, die<br />

damit verbundene Augenhöhe und Respekt. Ich<br />

setze in Beziehungen fort, was ich erfahren<br />

habe. Am Ende leben wir das im Außen, was<br />

wir in uns tragen – und was wir von Beginn<br />

unseres Lebens an von außen in uns aufgenommen<br />

haben.<br />

Je gesunder die Atmosphäre, in der wir aufgewachsen<br />

sind, umso gesunder wird die Atmosphäre<br />

in uns sein und umso gesunder werden<br />

wir Beziehung leben. Wenn ich über einen gesunden<br />

Selbstwert verfüge und mit mir in guter<br />

Beziehung stehe, dann ist es mir zuwider,<br />

meine Umwelt respektlos zu behandeln. Dann<br />

ist für mich ein Gleichgewicht zwischen Nehmen<br />

und Geben selbstverständlich. Je gekränkter<br />

und verletzter ich in meinem eigenen Selbst<br />

Am Ende leben wir<br />

das im Außen, was wir<br />

in uns tragen<br />

jedoch bin, umso mehr<br />

bewege ich mich in<br />

einer Welt von Angriff<br />

und Verteidigung,<br />

Täter und Opfer, Macht<br />

und Ohnmacht. In<br />

dieser Welt steht das<br />

eigene verletzte Ich im<br />

Vordergrund, dass es zu stabilisieren gilt.<br />

Ein Wir ist, wenn überhaupt, nur eingeschränkt<br />

möglich.<br />

WN: Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein<br />

für unsere Verletzlichkeit geschärft – „als Gruppe,<br />

als Gemeinschaft, als Bürger:innen Europas“,<br />

schreibt die Bertelsmann-Stiftung in ihrem<br />

Jahresbericht. Diese Einsicht stärke unsere<br />

Solidarität miteinander und den Willen, innovative<br />

Lösungen zu finden. Auch in unseren<br />

„WN-Spezial“-Beiträgen aus der Wirtschaft kann<br />

man über die Verschiebung von Werten, beeindruckende<br />

Innovationskraft sowie großes<br />

Verantwortungsgefühl lesen. Inwiefern ist hier<br />

das, was mit dem Begriff Resilienz bezeichnet<br />

wird, von Nöten?<br />

Dr. Mirriam Prieß: Resilienz beschreibt auf seelischer<br />

Ebene die psychische Widerstandskraft.<br />

Sie äußert sich in einer tiefen Beziehungsfähigkeit<br />

– und darin in einer Dialogfähigkeit.<br />

Resiliente Menschen begegnen sich selbst, der<br />

Umwelt und den Situationen auf Augenhöhe,<br />

sie erkennen die Realitäten an, anstatt sie vergeblich<br />

zu bekämpfen und<br />

versuchen innerhalb des<br />

möglichen, das Bestmögliche<br />

zu machen. Die Stärke<br />

besteht hier also nicht<br />

„Wenn ich über einen<br />

gesunden Selbstwert<br />

verfüge und mit mir in<br />

guter Beziehung stehe,<br />

dann ist es mir<br />

zuwider, meine<br />

Umwelt respektlos zu<br />

behandeln.”<br />

Die Stärke besteht in<br />

der Begegnungsfähigkeit<br />

im Widerstand, sondern in der Begegnungsfähigkeit<br />

– die sich in der Dialogfähigkeit ausdrückt.<br />

Hier geht es nicht um die verbale Kommunikation,<br />

sondern um eine Lebenshaltung, die sich<br />

in drei zentrale Kernaspekte gliedert:


Anzeige<br />

18<br />

1. Ein Gleichgewicht zwischen Ich,<br />

Du und Wir – das heißt jeder Aspekt<br />

kommt in der Beziehung<br />

gleichermaßen vor.<br />

2. Das Gleichgewicht zwischen wesentlichem<br />

Nehmen und Geben – das heißt die Kraft entsteht<br />

durch Wesentliches anstatt durch Funktion.<br />

3. Eine Atmosphäre, die von Interesse, Offenheit,<br />

Empathie, Augenhöhe, Respekt und Wertschätzung<br />

geprägt ist.<br />

Wenn Sie diese Aspekte in Ihren jeweiligen Beziehungen<br />

leben – dann sind Sie krisenfest und<br />

sicher. Ein erschöpftes Ich oder Wir entsteht,<br />

wenn diese Ebenen fehlen. In der jetzigen Krise<br />

wird deutlich, wie sehr diese Dialogkultur<br />

bisher gefehlt hat und wie dringend nötig es<br />

ist, diese jetzt einzuführen.<br />

WN: In Ihrem gerade erschienenen Werk „Die<br />

Kraft des Dialogs“ schreiben Sie u. a., dass in<br />

beruflichen oder privaten Beziehungen oft die<br />

unbewusste innere Haltung herrsche: „Was<br />

kannst du für mich tun, was bringt mir der andere“.<br />

Nähe werde nicht personal, sondern<br />

funktional gelebt. Erst wenn in Beziehungen<br />

(auch) innerhalb von Systemen konsequent auf<br />

gegenseitigen Missbrauch verzichtet würde,<br />

könne sich „die Kraft des jeweiligen Systems<br />

für ein starkes Wir entfalten“ und für Bedineine<br />

Lebenshaltung<br />

auf<br />

Augenhöhe<br />

WN: Robert Musil schreibt in seinem "Mann<br />

ohne Eigenschaften" vom „Möglichkeitssinn“,<br />

eine Fähigkeit, in Chancen zu denken. Das Übermorgen<br />

als Gestaltungsraum zu begreifen, den<br />

man durch eigenes Zutun zum Besseren wenden<br />

kann und will. Ist es möglich – gerade auch<br />

im <strong>Wirtschafts</strong>umfeld – eine Art „Möglichkeitssinn“<br />

zu trainieren?<br />

Dr. Mirriam Prieß: Das ist es sicherlich! Meiner<br />

Haltung nach kann das jedoch nur sinnvoll sein,<br />

wenn dies auf Grundlage des Dialoges<br />

stattfindet. Das heißt das Begegnen<br />

von Möglichkeiten auf<br />

Augenhöhe. Dazu gehört auch das<br />

Erkennen von wesentlichen Grenzen und die<br />

gleichzeitige Bereitschaft, diese zu respektieren.<br />

gungen sorgen, in denen ein gesundes Leben<br />

und nachhaltiges Wachstum möglich sei. Übertragen<br />

auf die Welt hätten wir einiges zu tun.<br />

Was hilft – außer Krisen – diese Einsichten<br />

insbesondere in der Wirtschaft zu etablieren<br />

und umzusetzen?<br />

Dr. Mirriam Prieß: Erst wenn wir erkennen, dass<br />

erfolgreiches Leben Begegnung ist, haben wir<br />

erfolgreiches Leben<br />

ist Begegnung<br />

die Chance auf eine langfristig<br />

gesunde Wirtschaft.<br />

Gesundes Wachstum kann<br />

nur auf Grundlage einer<br />

Dialogkultur stattfinden – in der Einhaltung der<br />

drei Aspekte, die ich oben aufgeführt habe. Der<br />

Mechanismus des Ausbrennens, den Sie bei<br />

Menschen sehen, finden Sie ebenfalls in der<br />

Wirtschaft. Sie brauchen das Gleichgewicht<br />

zwischen wesentlichem Nehmen und Geben<br />

– sonst erschöpfen Sie sich.<br />

Augenhöhe, ein Teil der Dialogkultur, ist zentral<br />

– hier geht es nicht nur um die Kultur des Miteinanders,<br />

sondern um Augenhöhe in der Zielsetzung,<br />

die Fähigkeit, Realitäten zu erkennen<br />

und anzuerkennen – und das Bestmögliche<br />

daraus zu machen, anstatt sich im Unwesentlichen<br />

zu verlieren oder mit der Illusion den<br />

Gewinn machen zu wollen bzw. in der Illusion<br />

den Gewinn zu suchen.<br />

Offenheit – die Bereitschaft, die eigene Welt zu<br />

verlassen – nur so entstehen Innovation und<br />

Wachstum. All diese Aspekte wird jeder abnicken,<br />

den Sie fragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass das<br />

im Alltag nach wie vor nur wenig gelebt wird.<br />

Ob Sie sich die politische Situation, die private<br />

oder wirtschaftliche Situation oder auch die Klimasituation<br />

anschauen – wenn<br />

wir uns nicht erschöpfen<br />

wollen, sondern gesund leben<br />

möchten, kommen wir um<br />

den Dialog nicht umhin.<br />

Der Aspekt der wesentlichen Begegnung anstatt<br />

des funktionalen Missbrauchs ist für jede gesunde<br />

Unternehmenskultur entscheidend. Der<br />

Mensch wird krank, wenn er zur Funktion wird<br />

und dadurch auch das Unternehmen. Sie haben<br />

die Natur angesprochen – dort gilt dasselbe<br />

Prinzip. Das Gleichgewicht zwischen Ich (Mensch),<br />

Innovation und<br />

Wachstum durch<br />

Offenheit.


Du (Erde) und Wir. Das heißt jeder kommt zum<br />

gleichen Teil vor. Ein Gleichgewicht zwischen<br />

Nehmen und Geben. Respekt, Interesse, Augenhöhe,<br />

Wertschätzung – überlegen Sie einmal,<br />

wo wir im Bereich der Natur wären, wenn wir<br />

dieses dialogische Gleichgewicht auf allen Ebenen<br />

leben würden.<br />

Diese dialogische Haltung<br />

explizit in der Klimadebatte<br />

ursächlich einzufordern,<br />

das wäre notwendig –<br />

damit einher gingen die Erkenntnisse über die<br />

Gründe, warum der Dialog vielen Menschen so<br />

schwerfällt.<br />

dialogische Haltung<br />

einfordern<br />

WN: Vielen Dank für das Interview Frau Dr. Prieß!<br />

Redaktion: Sam<br />

Fotos: Benne Ochs (Portrait),<br />

Stiftung Dialogstark! (Illustration)<br />

Dr. med. Mirriam Prieß<br />

studierte Medizin mit anschließender<br />

Promotion im Fachbereich Psychosomatik.<br />

Mehrere Jahre war sie in einer<br />

psychosomatischen Fachklinik mit den<br />

Behandlungsschwerpunkten Ängste,<br />

Depressionen und Burn-out tätig.<br />

Seit mehr als 15 Jahren übernimmt die<br />

Ärztin beratende Tätigkeiten in der Wirtschaft<br />

mit Einzelcoachings von Führungskräften<br />

im Bereich Konflikt- und Stressmanagement.<br />

Darüber hinaus begleitet<br />

sie Change-Prozesse in Unternehmen.<br />

Ihre 2019 gegründete Stiftung „Dialogstark!”<br />

hat sich dem Ziel verpflichtet,<br />

die Dialogfähigkeit von jungen Menschen<br />

zwischen 17 und 25 Jahren zu fördern.<br />

Zu den Themen Burn-out und Resilienz<br />

hat Dr. Mirriam Prieß mehrere Bücher<br />

geschrieben. Zeit für Spurwechsel und<br />

Die Kraft des Dialogs werden in der vorliegenden<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong> auf Seite<br />

58 vorgestellt.<br />

19<br />

www.dialogstark.org


20<br />

„Keep calm and carry on“<br />

Auf dem „Zahnfleisch gehen“ –<br />

aber alle gemeinsam<br />

Auch für TRACOE medical aus Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz), einer der führenden Hersteller und Vertreiber<br />

von Medizinprodukten und Hilfsmitteln für Patienten mit Luftröhrenschnitt (Tracheostomie), Kehlkopfentfernung<br />

(Laryngektomie) und Beatmung (Respiratory Care), hat sich der Alltag seit der Pandemie<br />

schlagartig verändert. Der rasante Anstieg der mit dem Virus infizierten Atemwegserkrankten löst nach<br />

wie vor weltweit eine stark erhöhte Nachfrage nach medizinischen Produkten aus, die die Beatmung der<br />

COVID-19-Patienten sichern – darunter auch das Kernprodukt des Familienunternehmens: Tracheostomiekanülen.<br />

Denn wenn Patienten nicht mehr über die natürlichen Atemwege Luft bekommen, wird<br />

ihnen über eine kleine Öffnung im Halsbereich (Tracheostoma) eine solche eingesetzt.<br />

„Es galt vor allem,<br />

die Herstellung<br />

unserer Produkte zu<br />

gewährleisten.”<br />

Schon gleich zu Beginn der Pandemie wurde<br />

klar: Die Umstände verlangen TRACOE medical<br />

als systemrelevantem Lieferanten für Beatmungsprodukte<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

ab, um die drastisch erhöhten<br />

Bestellvolumina<br />

aus der ganzen Welt bewältigen<br />

zu können. Geschäftsführer<br />

Dr. Thomas<br />

Jurisch: „Abgesehen von<br />

internen Vorkehrungen<br />

zum Schutz unserer Mitarbeiter(innen) gegen<br />

Ansteckung, galt es vor allem, die Herstellung<br />

unserer Produkte zu gewährleisten und gleichzeitig<br />

auch unsere Kapazität zu erhöhen.“ Denn<br />

allein in der ersten Corona-Welle im März stieg<br />

die Zahl der Auftragseingänge im Kanülen-<br />

Kernsortiment des Unternehmens<br />

(vario, twist und percutan) auf<br />

wöchentlich 20.000 bis 25.000<br />

Stück an, während diese in normalen<br />

Zeiten durchschnittlich bei<br />

ca. 9.000 Stück pro Woche lag.<br />

TRACOE rüstet auf und stellt 32<br />

Mitarbeiter in der Produktion ein<br />

Dafür etablierte das Unternehmen, dessen<br />

„Qualität made in Germany“-Strategie sich zu<br />

Zeiten von Grenzschließungen und Shutdown<br />

als erneut besonders vorteilhaft erwies, einen<br />

Zweischichtbetrieb, der<br />

das Risiko minimiert, nicht<br />

liefern zu können. Außerdem<br />

stellte TRACOE medical<br />

ein: „Insgesamt<br />

haben wir unser Team in der Produktion um<br />

32 neue Mitarbeiter verstärkt, hauptsächlich in<br />

der Produktion. Somit beschäftigen wir an unserem<br />

Standort in Nieder-Olm nun insgesamt<br />

rund 250 Angestellte“, so Rimm Elfu, Vertriebsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung von<br />

TRACOE medical.<br />

Umsatzsteigerung um 21,4 Prozent<br />

„Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

ist<br />

unglaublich.”<br />

Abgesehen von dem immensen Druck, der auf<br />

dem Hersteller einerseits lastet, war die logische<br />

Rimm Elfu, Geschäftsleitung


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

21<br />

Konsequenz der hohen Nachfrage andererseits<br />

ein enormer Wachstumsschub. Gegenüber dem<br />

Vorjahr steigerte TRACOE medical den Umsatz<br />

im Jahr 2020 um 21,4 Prozent auf rund 31 Millionen<br />

Euro. Dr. Thomas Jurisch könne sich<br />

unter anderen Umständen jedoch mehr darüber<br />

freuen: „Die Nachfrage war aufgrund der<br />

schrecklich ernsten Lage so groß, dass wir allein<br />

in der Produktgruppe TRACOE percutan eine<br />

Umsatzsteigerung um 56,8 Prozent verzeichnen<br />

konnten.“ Doch es sei etwas anderes, das Geschäftsführer<br />

Dr. Jurisch und Geschäftsleiter<br />

Elfu in dieser für alle herausfordernden Zeit<br />

freue: „Teamarbeit wird bei uns schon immer<br />

großgeschrieben“, erklärt Rimm Elfu: „Doch das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir derzeit<br />

bei TRACOE medical erleben, ist unglaublich.<br />

Jeder geht hier auf dem Zahnfleisch, jeden belastet<br />

diese Situation, Nerven liegen blank. Aber<br />

– und das ist nicht selbstverständlich – wir<br />

halten alle gemeinsam durch. Und wir haben<br />

die Hoffnung nicht verloren, dass es auch wieder<br />

anders werden wird.“<br />

Impfstoffe ein Hoffnungsschimmer<br />

„Wir rechnen allerdings nicht damit, dass <strong>2021</strong><br />

zeitnah ‚ruhiger‘ wird“, so Dr. Thomas Jurisch.<br />

Denn auch wenn es dank<br />

„Wir haben alle in<br />

unseren Händen<br />

liegenden Maßnahmen<br />

ergriffen.”<br />

der entwickelten Impfstoffe<br />

langfristig gesehen<br />

eine Perspektive auf<br />

Besserung der Situation<br />

gebe, so sei die aktuelle<br />

Lage trotzdem noch<br />

überaus angespannt. Rimm Elfu ergänzt: „Wir<br />

gehen von einem weiterhin deutlich erhöhten<br />

Bedarf aus, und zwar weltweit. Doch wir haben


22<br />

alle in unseren Händen liegenden Maßnahmen<br />

ergriffen, um unsere Produktion sowie unser<br />

Angebot an Dienstleistungen und Beratung<br />

aufrechtzuerhalten und für eine solide Lieferkette<br />

Sorge tragen zu können.“<br />

Das Gute mitnehmen<br />

Wichtig sei es, da sind sich die beiden Herren<br />

einig, die „guten Aspekte“, die Corona mit sich<br />

brachte – fortschreitende Digitalisierung, die<br />

Fähigkeit, als Unternehmen „beweglich“ zu<br />

bleiben, das Vertrauen in Mitarbeiter, die Aufmerksamkeit<br />

für die Medizintechnikbranche<br />

etc. – auch nach der Pandemie beizubehalten,<br />

sich gleichzeitig aber von dem zu befreien, was<br />

belastet. „Nie<br />

zuvor wurde mir so<br />

deutlich, wie<br />

voll z. B. mein Terminkalender<br />

– beruflich wie privat – war. Nach<br />

Corona werde ich sicherlich darauf achten, mich<br />

auf das Wesentliche zu beschränken und mir<br />

selbst auch nicht mehr zu viel zuzumuten“,<br />

erzählt Dr. Thomas Jurisch. Rimm Elfu stimmt<br />

ihm zu: „Diese wertvolle Zeit mit der eigenen<br />

Familie – das ist ganz sicher etwas, das einem<br />

durch Corona wieder sehr bewusst wurde.“<br />

Mit diesen Gedanken richten sich der Geschäftsführer<br />

und der Geschäftsleiter im Nachwort an<br />

ihre Mitarbeiter und Kunden.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Tracoe<br />

Dr. Thomas Jurisch<br />

Geschäftsführer<br />

www.tracoe.com<br />

Nachwort<br />

Mit persönlicher Motivation, einem großen Helferherz und unermüdlichem Einsatz arbeitet jeder<br />

Einzelne bei TRACOE medical bis zur Belastungsgrenze – auch samstags, bis spät in die Nacht. Nur<br />

mithilfe unserer Mitarbeiter(innen) ist es uns gelungen, die vergangenen Monate und Herausforderungen<br />

zu bewerkstelligen. Ein herzliches Dankeschön gilt daher allen Mitarbeiter(innen) und ebenso<br />

allen Kunden, für euer Vertrauen und eure Loyalität. Ihr seid großartige Partner, ihr macht in<br />

dieser schwierigen Zeit einen sehr guten Job. Euch und uns ist bewusst, dass wir lebenserhaltende<br />

Medizinprodukte produzieren und deshalb auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung<br />

haben. Vielen Dank für eure Unterstützung und: Keep calm and carry on.<br />

Dr. Thomas Jurisch und Rimm Elfu,<br />

TRACOE medical


Weniger Quantität,<br />

mehr Qualität<br />

W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

23<br />

„In einem sich so rasch verändernden, von einem hohen Digitalisierungsanspruch geprägten Immobilienmarkt<br />

werden nur diejenigen überleben, die dem Einzelnen – ob Mieter, Käufer, Verkäufer oder<br />

generell Kunde – einen echten ‚Added Value‘ bieten“, lautet die These des <strong>Wiesbaden</strong>er Immobilienunternehmers<br />

Maximilian Seil. Er ist Gründer der Zwei & Zwanzig Gruppe, mit welcher er seit rund<br />

einem Jahrzehnt Immobilien in Deutschland für eigene Zwecke sowie für und mit Partnern erwirbt,<br />

entwickelt, bewirtschaftet und sich zudem an Unternehmen, vornehmlich in der Immobilienbranche,<br />

beteiligt. Wie er das vergangene Jahr wahrgenommen hat, berichtet er selbst.<br />

Wir hoffen alle, dass der Pandemie-Spuk bald ein<br />

Ende haben wird. Auch wenn mir persönlich das<br />

reine Händeschütteln nicht wirklich fehlt, so ist<br />

die Immobilienbranche doch durch persönlichen<br />

Kontakt enorm geprägt und dieser mitunter die<br />

Essenz unseres Geschäfts. Deshalb wird der Markt<br />

künftig auch niemals nur rein digital sein – zum<br />

Glück, kann man schon fast meinen, denn die<br />

deutsche Immobilienbranche hinkt hier seit Jahren<br />

hinterher. Im Bereich der immer wichtiger<br />

werdenden Unterlagen- bzw. Datenmengen müssen<br />

wir deutlich am<br />

Digitalisierungsmodus<br />

arbeiten. Das funktioniert<br />

in Teilbereichen,<br />

wie den Transaktionen<br />

bzw. der Vermittlung, bereits gut. Das wichtigste<br />

Thema aber wird es sein, z. B. Finanzierungen,<br />

Objektunterlagen und Genehmigungsvorgänge<br />

zu vereinfachen, und hier hapert es in Deutschland<br />

an allen Ecken und Enden.<br />

„Persönlicher Kontakt<br />

ist mitunter Essenz der<br />

Immobilienbranche.”<br />

Man darf gespannt sein, ob Corona hierzu etwas<br />

Positives beiträgt. Tatsache ist, dass der Immobilienmarkt<br />

2019 schon stark heiß gelaufen war<br />

und kein Übermaß mehr an Chancen bot. Finanzierungen<br />

waren scheinbar ein Leichtes, aber<br />

genau hier wurde durch Corona ein wenig Druck<br />

herausgenommen. Es scheint als ob die Banken<br />

hier versuchen, die Zeit für ein wenig Entschleunigung<br />

zu nutzen. Man konnte auf Käuferseite<br />

mal durchatmen und sich aufs Wesentliche konzentrieren<br />

– innere Strukturen, Digitalisierung,<br />

Personalentwicklung usw. – anstatt sich ständig<br />

voller Hektik mit unzähligen aus dem Boden<br />

sprießenden Mitbewerbern messen zu müssen.<br />

Mit weniger, aber größeren Deals und mehr Ruhe<br />

ist es uns dadurch 2020 gelungen, unser verwaltetes<br />

Immobilien- und Projektvermögen alleine<br />

um einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag<br />

zu steigern. Wenn es also überhaupt positive<br />

Aspekte im Zusammenhang mit dieser Pandemie<br />

und seinen traurigen Folgen geben kann, war dies<br />

für uns die Möglichkeit der stärkeren Fokussierung,<br />

die unsere positive Entwicklung erst möglich gemacht<br />

hat.<br />

Denn – bezogen auf unser Geschäft – steht diese<br />

Zeit für uns unter dem Motto „Weniger Quantität,<br />

mehr Qualität“. Die Zeiten müssen effizienter<br />

genutzt werden. Der deutsche Immobilienmarkt<br />

war nämlich schon ziemlich abgedreht, da tut<br />

Entschleunigung sogar sehr gut. Der deutsche<br />

Markt birgt noch immer unheimlich viel Potenzial.<br />

Das „Ländliche“ bekommt wieder einen ganz<br />

neuen Anreiz. Für mich ist der Markt spannender<br />

denn je. Es tut gut,<br />

wenn nicht mehr 50<br />

oder 100 Investoren<br />

um dasselbe Produkt<br />

kämpfen, sondern zeitweise<br />

eben nur 25, schlichtweg auch wegen der<br />

Kontakteinschränkungen und der Schwierigkeiten,<br />

die das für große Unternehmen beispielsweise<br />

mit sich bringt.<br />

„Durch Corona wurde<br />

ein wenig Druck<br />

herausgenommen.”<br />

Vielleicht können wir uns auch politisch darauf<br />

konzentrieren, wieder mehr nach Qualität und<br />

weniger nach Quantität zu streben – dann wäre<br />

auch Raum für mehr Mut zu Entscheidungen.<br />

Denn wenn es an etwas fehlt, dann an diesem<br />

Mut!<br />

Redaktion: red<br />

Foto: Zwei & Zwanzig Gruppe<br />

www.zwei-zwanzig.com


24<br />

Das erste Mal raus<br />

aus dem Hamsterrad<br />

Tim Oldiges ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Headgate GmbH, einer der führenden deutschen<br />

Personalberatungen für Familienunternehmen in den Bereichen Automotive, Bau, FMCG & Handel, Industrie<br />

und Logistik. Auch er fürchtete durch Corona zunächst negative Auswirkungen auf die Branche.<br />

Das Gegenteil sei jedoch der Fall. Weshalb dies so ist, berichtet er selbst.<br />

Ein Gastbeitrag von Tim Oldiges<br />

2020 war für uns im Headhunting ein Jahr der<br />

Gegensätze. Als sich die Medien mit Drohszenarien<br />

und negativen Headlines überschlugen,<br />

hatten auch wir zunächst Sorge bezüglich der<br />

weiteren Geschäftsentwicklung. Doch die meisten<br />

Kunden – für deren vakanten Stellen wir<br />

uns auf die Suche nach den passenden KandidatInnen<br />

begeben – hielten an strategisch<br />

geplanten Wechseln im Top-Management und<br />

„2020 war für uns im<br />

Headhunting ein Jahr<br />

der Gegensätze.”<br />

somit auch an uns fest. Die Rückmeldungen<br />

von KandidatInnen konnten wider Erwarten<br />

sogar noch gesteigert werden: Trotz<br />

Krise gelang es uns, pro Projekt<br />

52 % mehr für unsere Angebo-<br />

te zu begeistern – wir sind also<br />

in der glücklichen Lage, von<br />

„positiven“ Auswirkungen zu<br />

sprechen.<br />

Der Lockdown, das lässt<br />

sich mit Zuverlässigkeit<br />

sagen, hat nämlich<br />

deutliche Spuren im<br />

Mindset der deutschen ManagerInnen hinterlassen.<br />

Viele haben beispielsweise insbesondere<br />

die Zeit im Frühjahr genutzt, um inne zu<br />

„Corona nicht nur Be-,<br />

sondern auch Entschleuniger”<br />

halten und das eigene Leben zu hinterfragen.<br />

Für Einige war es gar das erste Mal seit langer<br />

Zeit, dass sie aus dem immer schneller drehenden<br />

Hamsterrad herauskamen, und somit die<br />

nötige Distanz geschaffen wurde, um den eigenen<br />

Weg auf den Prüfstand zu stellen. Corona<br />

kann also nicht nur Be-, sondern auch Entschleuniger<br />

sein – so viel zu den Gegensätzen.<br />

„Der Sinn der Arbeit ist<br />

deutlich stärker in den<br />

Vordergrund gerückt.”<br />

Die Ruhe, die Zeit mit der Familie und auch die<br />

Sorgen über die Zukunft haben dabei zu einer<br />

Rückbesinnung auf grundsätzliche Bedürfnisse<br />

geführt. Der Purpose, der Sinn der täglichen<br />

Arbeit, ist seitdem wieder deutlich stärker in<br />

den Vordergrund gerückt – und das durch alle<br />

Altersschichten hinweg. Attraktive inhaltliche<br />

Angebote in einem wertschätzenden und nachhaltigen<br />

Umfeld finden daher einen noch nie<br />

dagewesenen Anklang.<br />

Tim Oldiges


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

25<br />

Corona hat die Transformation der Unternehmenskulturen<br />

jedoch in vielerlei Hinsicht stark<br />

vorangetrieben. Das Homeoffice verändert<br />

„Es gibt aus unserer Sicht<br />

einen Gewinner.”<br />

abermals die Blickrichtung, mit der viele Business-Class<br />

Stammgäste auf ihr altes Leben<br />

blicken. Viele sind nicht mehr bereit, die gewonnen<br />

Freiheitsgrade aufzugeben, auch wenn<br />

natürlich allen Menschenfreunden der Kontakt<br />

zu Dritten fehlt. Doch auch wenn sich die Arbeitswelt<br />

immer schneller dreht und höhere<br />

Anforderungen in puncto Mut, Entscheidungsfreude,<br />

Analytik und Kommunikation an die<br />

KandidatenInnen stellt, gibt es aus unserer Sicht<br />

einen Gewinner – die Menschen!<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Headgate<br />

Qualität von Menschen für Menschen<br />

Premiumhersteller von Medizinprodukten für die<br />

Tracheostomie und Laryngektomie<br />

Wir suchen stets qualifizierte Mitarbeiter. Auf unserer<br />

Homepage finden Sie jederzeit die aktuellsten Ausschreibungen.<br />

Interessiert? www.tracoe.com<br />

TRACOE medical GmbH | Reichelsheimer Straße 1 / 3 | 55268 Nieder-Olm


26<br />

Sehnsucht nach Zusammenhalt<br />

in der Gesellschaft wächst<br />

„Und das nicht erst seit Corona“, sagt Rupert Voß. Der Geschäftsführer der InnZeit Bau GmbH hat<br />

schon viel früher erkannt, dass es eine Rückbesinnung auf traditionelle Wohn- und Lebenskonzepte<br />

gibt. Deshalb verwirklicht das Unternehmen seit 2011 auf einem ehemaligen Kasernengelände in Brannenburg<br />

(Oberbayern) mit „Dahoam im Inntal“ ein Mehrgenerationenprojekt, das rund 1.000 Menschen<br />

jeden Alters, jeder Einkommensgruppe und in jeder Lebenssituation „Lebensraum mit Herz“ bietet.<br />

Ein Gastbeitrag von Rupert Voß<br />

Gemeinsam miteinander leben, füreinander da<br />

sein – wie gut unser bundesweit einzigartiges<br />

Konzept, das auf Zusammenhalt, Nachbarschaftshilfe<br />

und Menschlichkeit basiert, tatsächlich<br />

funktioniert, zeigt uns die Corona-<br />

Pandemie. So konnte zum einen der Betrieb<br />

unseres gesamten Quartiers mit seiner breiten<br />

Infrastruktur – vom Montessori-Kinderhaus<br />

über die Hausverwaltung Sägmühle bis hin zu<br />

den sozialtherapeutischen Wohngruppen – auch<br />

dank eines ausgefeilten Hygienekonzepts nahtlos<br />

aufrechterhalten werden. Zum anderen<br />

konnte die bauliche und konzeptionelle Wei-<br />

terentwicklung aller auf dem 16 ha großen<br />

Gelände etablierten Einrichtungen, wie das<br />

mitten im Gelände eingebettete und Begegnung<br />

schaffende Quartier im Quartier „Sägmühle<br />

INNklusiv“, mit Pflegeheim inkl. Demenzpflege,<br />

betreutem Wohnen und Wohngemeinschaften<br />

für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie einem<br />

Bürgercafé, wie geplant fortgesetzt werden.<br />

„Unser Konzept konnte<br />

seine ganz besondere<br />

Kraft entfalten.”<br />

Auch wenn die Pandemie jeden auf unterschiedliche<br />

Weise fordert und keinen unberührt lässt,<br />

kann eine Gemeinschaft wie jene, die wir bei<br />

„Dahoam im Inntal“ geschaffen haben, Halt<br />

geben. Es berührt mich sehr und es ist schön<br />

zu sehen, dass unser Konzept nicht nur auf<br />

dem Papier existiert, sondern in dieser Zeit<br />

seine ganz besondere Kraft entfalten konnte.<br />

Gute Nachbarschaft, emotionale Nähe und gegenseitige<br />

Unterstützung, Begegnung mit Abstand<br />

– das alles sind Werte, die unsere Bewohner<br />

im Alter von 0 bis 98 Jahren auch durch<br />

dieses Jahr begleitet haben.<br />

Ohne vertrauensvollen Schulterschluss mit der<br />

Anwohnerschaft und dem Mitarbeiterteam wäre<br />

Rupert Voß


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

27<br />

es uns aber vermutlich nicht gelungen, die Maßnahmen<br />

so gut umzusetzen und unser Projekt<br />

dennoch erfolgreich weiterzuführen. So sind z.<br />

B. alle Wohnungen bzw. Grundstücke der bisherigen<br />

Bauabschnitte zu 100 % verkauft. Lediglich<br />

einige wenige Zimmer im Pflegeheim,<br />

das im Herbst 2022 fertig gestellt wird, stehen<br />

noch zum Verkauf. Die Wohnungen im betreuten<br />

Wohnen, geförderten Wohnraum und in der<br />

Wohngemeinschaft für Menschen mit geistiger<br />

Beeinträchtigung sind alle vergeben. Wir können<br />

heute somit auch unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten behaupten, dass unsere Idee<br />

vom Mehrgenerationenwohnen aufgegangen ist!<br />

„Unser Pandemie-Konzept<br />

sieht so viel Begegnung<br />

wie möglich und so<br />

wenig Risiko wie nötig vor.”<br />

Stellvertretend für das umfangreiche Angebot<br />

für Begegnungen auch während Corona stehen<br />

unsere Kleingärten, die ein hoch geschätzter<br />

Treffpunkt für die Bewohner des Quartiers sind.<br />

Angebote des digitalen Nachbarschaftsforums,<br />

Einkaufsdienste der Hausmeister und Kommunikationsangebote<br />

wie z. B. der quartiersinterne<br />

<strong>News</strong>letter wurden weiter ausgebaut. Seit<br />

diesem Jahr gibt es auf dem Gelände zudem<br />

eine frei zugängliche Bücher-(Telefon-)Zelle.<br />

„Das Bedürfnis nach<br />

Gemeinschaft wird sich<br />

immer einen Weg suchen.”<br />

Auf diese Weise ist es uns gelungen, die Quartiersgemeinschaft<br />

zusammen- und den guten<br />

Geist der Nachbarschaft aufrecht zu erhalten.<br />

Darauf sind wir sehr stolz. Denn mittlerweile<br />

haben viele von uns gemerkt, dass wir Menschen<br />

„Rudeltiere“ sind und Gemeinschaft suchen. Ich<br />

persönlich habe während der Pandemie in erster<br />

Linie den persönlichen Kontakt zu mir nahen<br />

Menschen vermisst und die Möglichkeit, meine<br />

Sorgen und Ängste, aber auch Freude und Glück<br />

mit ihnen zu teilen. Vieles andere, das zuvor wichtig<br />

schien, ist dafür in den Hintergrund gerückt.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: InnZeit/Steffen Leiprecht<br />

www.dahoam-im-inntal.de


28<br />

Medizinbranche im<br />

Fokus der Öffentlichkeit<br />

Der Markt für Arzneimittel und Medizintechnikprodukte ist einer der am strengsten regulierten überhaupt.<br />

Dabei variieren Zulassungsprozesse von Land zu Land, sind laufend im Wandel und bedeuten für Hersteller<br />

meist hohe Anforderungen und bürokratische Hürden. Katrin Rosen, Geschäftsführerin der<br />

RegIntA GmbH, empfindet die durch Corona hinzugewonnene Aufmerksamkeit für die regulatorischen<br />

Prozesse als äußerst wichtig.<br />

werden Produkte weiter überwacht und neue<br />

Daten einer Nutzen-Risiko-Analyse unterzogen<br />

– der AstraZeneca-Impfstoff ist dafür ein gutes<br />

Beispiel. Aufseiten der Behörden zeichnete sich<br />

„Öffentlichkeit hat Medizinmarkt<br />

mehr denn je im Blick.”<br />

„Ziel ist es, die Öffentlichkeit<br />

besser zu informieren.”<br />

In der Pandemie hat die Öffentlichkeit den Medizinmarkt<br />

mehr denn je im Blick: Nie zuvor<br />

war ihr Bewusstsein für die Relevanz von Zulassungsverfahren<br />

für Medikamente, Impfstoffe<br />

und Medizinprodukte derart ausgeprägt, denn<br />

nie zuvor stand die Frage nach der Sicherheit<br />

der zugelassenen Produkte so sehr im Fokus<br />

wie jetzt. Dass die Öffentlichkeit die gängigen<br />

Prozesse dabei auch kritisch hinterfragt, halte<br />

ich für sehr wichtig. Dies hilft, die Regulierung<br />

von Medizinprodukten zu optimieren und diese<br />

für Nutzer noch sicherer zu machen. So hat<br />

Corona ein neues kritisches Bewusstsein für<br />

die Sicherheit von Arzneimitteln und<br />

Medizinprodukten geschaffen.<br />

Um die steigenden Anforderungen<br />

an die Sicherheitsda-<br />

ten zu erfüllen, müssen<br />

Hersteller vor allem für<br />

Hochrisikoprodukte klinische<br />

Prüfungen als Vorausset-<br />

zung für die Registrierung<br />

nachweisen. Auch nach<br />

dem Zulassungsprozess<br />

außerdem schon vor Corona der Trend ab, mehr<br />

Transparenz zu schaffen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit<br />

besser über zugelassene Produkte und<br />

Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem<br />

Produkt zu informieren. Mit der bevorstehenden<br />

Einführung der europäischen Datenbank<br />

„EUDAMED“ werden diese Pläne umgesetzt.<br />

Damit werden digitale Informationen zu Klinischen<br />

Prüfungen, Sicherheitsmeldungen und<br />

-korrekturmaßnahmen in Zukunft öffentlich<br />

zugänglich sein.<br />

Als Beratungsunternehmen für die Regulatory-<br />

Affairs-Abteilungen der Hersteller haben wir<br />

„Corona hat ein neues<br />

kritisches Bewusstsein für die<br />

Sicherheit von Arzneimitteln<br />

und Medizinprodukten<br />

geschaffen.”<br />

Katrin Rosen, Geschäftsführerin der RegIntA GmbH


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

29<br />

bei RegIntA seit unserer Gründung 2018 auf<br />

die Digitalisierung von Daten gesetzt. Mit unserer<br />

Online-Datenbank Daedalus® erhalten<br />

Medizinproduktehersteller Zugang zu aktuellen,<br />

länderspezifischen regulatorischen Informationen<br />

rund um die Registrierung von Medizinprodukten.<br />

Corona hat unseren Kurs dabei nur<br />

bestätigt und die Digitalisierung, aber auch<br />

deren Akzeptanz in der Medizintechnikbranche<br />

weiter gestärkt. Doch nicht nur Händler haben<br />

den Vorteil der modernen Medien erkannt. Auch<br />

Behörden stellen nun immer öfter auf digitale<br />

Prozesse um, z. B. bei den Zulassungsverfahren.<br />

Ich bin sicher, dass diese positiven Entwicklungen<br />

auch zukünftig fortdauern werden.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: RegIntA<br />

www.reginta.de


30<br />

„Recycling-Quantensprung!“<br />

50 % rPET-Anteil aus dem Gelben Sack<br />

in Werner & Mertz-Flaschen<br />

Nachhaltigkeit heißt für das innovative, mit Umweltpreisen ausgezeichnete Mainzer Unternehmen<br />

Werner & Mertz gelebte Firmentradition. Nun ist eine Sensation für die Kreislaufwirtschaft sowie ein<br />

Verpackungsleitfaden für die Kosmetikindustrie gelungen. Damit werden wichtige Impulse für einen<br />

Kulturwandel in der Verpackungsindustrie gesetzt.<br />

Gemeinsam mit Kooperationspartner ALPLA ist<br />

Werner & Mertz das „bis dato scheinbar Unmögliche<br />

gelungen“, lässt das Unternehmen im Frühjahr<br />

verlauten. Im Rahmen der Recyclat-Initiative<br />

konnte der Anteil an Recyclat aus dem<br />

Gelben Sack (rPET) bei PET-Flaschen auf 50 %<br />

erhöht werden. Ein „Recycling-Quantensprung!“<br />

für die seit 2012 tätige Initiative,<br />

die sich dafür einsetzt, dass Plastik<br />

aus Endverbrauchersammlungen<br />

(PCR, Post Consumer<br />

Recyclat) erneut hochwertig aufbereitet wird.<br />

Dadurch kann die Wiederverwertung stattfinden<br />

und das Plastik bleibt im Kreislauf. 2014 konnten<br />

so die PET-Flaschen der Marke Frosch auf 100%<br />

PCR umgestellt werden. Die ersten 200.000 Flaschen<br />

mit nun 50 % rPET-Anteil kamen für Frosch<br />

bereits diesen März zum Einsatz. Bis Ende des<br />

Jahres sollen alle PET-Flaschen auf das neue<br />

Format umgestellt sein.<br />

das Plastik bleibt<br />

im Kreislauf<br />

Impulsgeber für die gesamte Branche<br />

„Werner & Mertz ist für uns nicht nur ein langjähriger<br />

und geschätzter Kunde, sondern ein<br />

Impulsgeber für die gesamte Branche“, so Georg<br />

Lässer, Head of Corporate Recycling bei ALPLA<br />

Group. „Wir hoffen, dass dieses Beispiel auch<br />

weitere Unternehmen motiviert, diese hochwertigen<br />

Recyclate einzusetzen. Alle reden von<br />

nachhaltigen Verpackungen, wir beweisen gemeinsam,<br />

dass es klappt.“ Die<br />

neue vollautomatisierte Recycling-Anlage<br />

am Standort<br />

Wolfen besitzt hochwertige<br />

Sortiertechnologien und ermöglicht<br />

eine hohe Qualität des Recyclats. Das<br />

PET-Recycling-Team in Wolfen ist seit Oktober<br />

2020 tätig. In das von ALPLA und FROMM gegründete<br />

Joint Venture wurden mehr als 8 Millionen<br />

Euro investiert.<br />

Gesetzliche Anreize für PCR-Einsatz<br />

„wir beweisen<br />

gemeinsam, dass<br />

es klappt.”<br />

Werner & Mertz ist dabei immer<br />

noch so gut wie alleine bei der<br />

Nutzung von Recyclat aus dem<br />

Gelben Sack. „Die höheren Kosten<br />

von Recyclat im Vergleich zu Neuplastik schrecken<br />

nach wie vor viele Hersteller ab“, erklärt<br />

„Eine enorme<br />

Chance.”


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

31<br />

Inhaber Reinhard Schneider. „Dieses Problem<br />

hat sich aufgrund der sinkenden Rohölpreise<br />

noch verschärft. Aber wenn die hohen Recyclat-<br />

Qualitäten nicht nachgefragt werden, gibt es<br />

keine Grundlage, in bessere Sortierung und<br />

Aufbereitung zu investieren, so wie es ALPLA<br />

gerade im großen Stil getan hat. Dabei wird<br />

Recycling wirtschaftlicher, je mehr mitmachen.<br />

Eine enorme Chance.“<br />

Werner & Mertz fordert daher, dass gesetzliche<br />

Anreize für den Einsatz von PCR geschaffen<br />

werden. Nur so könne<br />

der Vermüllung<br />

unseres Planeten<br />

wirksam entgegentreten<br />

und ein klimaschonender<br />

Plastikkreislauf erreicht werden.<br />

Des Weiteren setzt sich das Unternehmen für<br />

die Schaffung eines Fonds ein, in den alle Inverkehrbringer<br />

einzahlen müssen und nur diejenigen,<br />

die PCR einsetzen, eine Rückzahlung<br />

erhalten.<br />

der Vermüllung unseres<br />

Planeten wirksam<br />

entgegentreten<br />

Schon seit 2014 bestehen die PET-Flaschen von Werner &<br />

Mertz aus 100 % Post Consumer Recyclat, davon 20 % aus<br />

der Quelle Gelber Sack. Nun wird dieser Anteil auf 50 % erhöht<br />

– das ist einzigartig, nicht nur in der WPR-Branche.<br />

Copyright Grafik: Werner & Mertz<br />

Leitfaden: PCR in Kosmetikverpackungen<br />

Die gerade abgeschlossene gemeinsame Forschungsarbeit<br />

von Beiersdorf, Werner & Mertz<br />

und dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung zeigt, wie Altplastik<br />

aus dem Gelben Sack auch für die<br />

Herstellung von Kosmetikverpackungen<br />

eingesetzt werden kann. Das<br />

Dokument „How to evaluate postconsumer<br />

polyolefin recyclates in cosmetic<br />

packaging?“ gibt wissenschaftlich fundierte<br />

Antworten auf die wichtigsten Fragestellungen.<br />

Im Sinne eines Open-Innovation-Ansatzes zum<br />

Wohle der Umwelt ist der Leitfaden auf der<br />

Website beider Unternehmen und dem Fraunhofer<br />

Institut kostenfrei zugänglich.<br />

zum Wohle<br />

der Umwelt<br />

Redaktion: red<br />

Seit mehr als 150 Jahren befindet sich die Werner &<br />

Mertz GmbH am Standort Mainz. Mit ihren Marken<br />

Frosch, Erdal und green care Professional ist sie fest<br />

auf dem europäischen Markt etabliert. Das Unternehmen<br />

arbeitet nach den Prinzipien einer umweltschonenden<br />

<strong>Wirtschafts</strong>weise und hat zum Ziel, eine<br />

nachhaltige Lebensweise mehrheitsfähig zu machen.<br />

Werner & Mertz fühlt sich langfristigen Initiativen<br />

verpflichtet, die oftmals über die eigenen Marken und<br />

Sortimente hinaus neue Maßstäbe der ökologischen<br />

Machbarkeit setzen. Für seine ganzheitlich-nachhaltige<br />

Unternehmensausrichtung wurde das Unternehmen<br />

vielfach mit Preisen ausgezeichnet. 2019 ist<br />

Inhaber Reinhard Schneider mit dem renommierten<br />

Deutschen Umweltpreis geehrt worden.<br />

www.werner-mertz.de<br />

Der Leitfaden zu PCR in Kosmetikverpackungen findet<br />

sich in englischer Sprache u. a. hier:<br />

initiative-frosch.de/studien


32<br />

Kunst und Wirtschaft<br />

Allianzen bilden – JETZT!<br />

Die freie Kunst braucht heute fraglos die Wirtschaft, aber gilt das auch umgekehrt? Die Chancen für<br />

erfolgreiche Allianzen stehen genau jetzt gut, denn die Kunst schafft das, was ein gesundes Unternehmen<br />

braucht: Kultur und Freigeist. Von Dierk Osterloh.<br />

Raps<br />

In the fields<br />

Seit mehreren Jahren bringt Dierk Osterloh<br />

erfolgreich Kunst in Unternehmen.<br />

Die Kunstwerke können aus dem Bestand<br />

genommen oder speziell im Hinblick auf<br />

die Firmenphilosophie und Zielsetzung<br />

angefertigt werden.<br />

Im attraktiven Atelierkomplex<br />

Villa ARTE<br />

bietet der Künstler individuelle Seminare,<br />

Tagungen, Workshops, Events und<br />

Präsentationen.<br />

K90


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Kulturwandel nach Corona<br />

33<br />

Aktuell haben Wirtschaft wie Kunst mit enormen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen. Ausbleibende Umsätze<br />

und Verdrängungswettbewerb bewirken<br />

tiefe Einschnitte. Dies führt dazu, dass sich beide<br />

Disziplinen auf sich selbst besinnen, aber auch<br />

nach Allianzen suchen, um gemeinsam aus dem<br />

Tal zu kommen. Offen für Neues und Ungewohntes<br />

zu sein, hilft immer.<br />

Zusammenschlüsse von Unternehmen können<br />

branchenintern erfolgen, spannender sind jedoch<br />

lagerübergreifende Bündnisse.<br />

Produzieren mehrere Firmen gleiche<br />

Produkte, so entscheidet das<br />

Marketing über Erfolg und Umsatz.<br />

Die Frage lautet also: Wie kann ich ein Produkt<br />

so positionieren, dass es sich weit von anderen<br />

abhebt? Hier versuchen Werber Ansätze zu liefern,<br />

doch Kunst kann oft mehr.<br />

Kunst kann oft<br />

viel mehr<br />

Künstler haben eine philosophische Sicht mit<br />

Tiefgang. Aus dieser Position heraus lassen sich<br />

nicht nur andere Visualisierungen finden als der<br />

bunte Standard. Die Krisen lehren uns, nach Konzepten<br />

mit Weitsicht und Tiefgang zu suchen.<br />

Ehrlichkeit und Qualität sind gefragter denn je.<br />

Der Kunde will ernstgenommen und als Persönlichkeit<br />

respektiert werden. Eine Einteilung der<br />

Welt in billige Produzenten<br />

und willige Konsumenten<br />

entspricht<br />

nicht mehr der aktuellen<br />

Situation unserer Gesellschaft. Der Verbraucher<br />

wird immer kritischer und souveräner. Er<br />

hinterfragt Produkte und erwartet Sicherheit und<br />

Qualität. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde.<br />

Nachhaltigkeit ist das<br />

Gebot der Stunde<br />

Für eine ehrliche und gute Kommunikation nach<br />

außen bedarf es eine solche auch im Inneren<br />

eines Unternehmens. Denn<br />

Kunde*innen sowie Arbeitskräfte<br />

werden sich<br />

ihres Wertes und für was<br />

und wen sie sich entscheiden,<br />

immer bewusster. Nur ein ehrliches und<br />

faires Unternehmen kann authentisch sein und:<br />

„Authentizität sells“.<br />

Kunst als Ausdruck<br />

und Spiegel der<br />

Unternehmenskultur<br />

Kunst als Ausdruck und Spiegel der Unternehmenskultur<br />

vertieft, festigt und fördert das<br />

Macht und Unfug<br />

Out


34<br />

Anliegen. Kunst und Wirtschaft haben hier die<br />

Chance, eine Win-Win-Situation zu schaffen.<br />

Hinzu kommt, dass eine eintönige Büroatmosphäre<br />

einschläfernd und hemmend wirkt. Kunst<br />

kann indessen eine positive Stimmung und kreative<br />

Atmosphäre erzeugen. Ein Arbeitsplatz kann<br />

komplett anders aussehen als das, was wir momentan<br />

vor Augen haben, wenn wir zum Beispiel<br />

an „Büro“ denken. Es ist kein Geheimnis, dass<br />

zufriedene Angestellte effizienter arbeiten können.<br />

Kunst kann unter anderem der Erhöhung des<br />

individuellen Wohlfühl- und Zufriedenheitsfaktors<br />

dienen. Gerade erschaffe<br />

ich beispielsweise für einen<br />

Notar eine spannende Kanzlei.<br />

Er hat festgestellt, dass<br />

Kunst ein wunderbares Mittel ist, um das Unternehmen<br />

positiv nach außen darzustellen und sich<br />

selbst in einen beschwingten positiven Zustand<br />

zu versetzen.<br />

Innen wie außen:<br />

State of the Art<br />

Power of Now<br />

Auch bieten zum Beispiel Ausstellungen in Unternehmen<br />

– wenn wieder machbar – einen Anlass,<br />

Geschäftspartner einzuladen, über die Werke<br />

emotional ins Gespräch zu kommen und sich<br />

so nachhaltig zu verbinden.<br />

Letztendlich geht es darum, über den Tellerrand<br />

hinweg zu sehen und neue Lösungen zu entwickeln,<br />

die von Herzen kommen und einen neuen<br />

gesellschaftlichen Aspekt kennzeichnen, das neue<br />

Miteinander: reflektierend, wertschätzend und<br />

nachhaltig. Innen wie außen: State oft the Art.<br />

Redaktion: Sam<br />

Fotos: Osterloh<br />

Power of light<br />

Über den Autor<br />

Dierk Osterloh wurde in Oldenburg/Niedersachsen geboren und kam über das Studium<br />

der Rechtswissenschaften zur Bildenden Kunst. Er absolvierte eine Ausbildung zum<br />

Mediengestalter in Köln und ein Studium an der Technischen Kunstschule Hamburg.<br />

Bekannt wurde Dierk Osterloh durch die Gestaltung des Ratswappens für den Stadtrat<br />

von Köln. Die Ausfertigungen befinden sich im Ratsaal des Spanischen Baus<br />

und an der Außenfassade des Historischen Rathauses. Lange war Osterloh künstlerisch<br />

in Köln tätig und seine Werke in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Heute<br />

arbeitet er im Westerwald sowie im Rhein-Main-Gebiet.<br />

Ob kraftvolle, dynamische Ölbilder, Skulpturen oder Fotoarbeiten –<br />

philosophische Aspekte und Tiefgang zeichnen Dierk Osterlohs Kunst aus.<br />

Kontakt, Beratung & Inspiration unter: mail@art-osterloh.de, www.art-osterloh.de


Bach und Big Band in digitaler Form -<br />

Kulturgenuss für zuhause<br />

35<br />

Die Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH bringt eine Reihe musikalischer Highlights in die heimischen<br />

Wohnzimmer. Dazu hat die IKuM GmbH professionelle Konzert-Videos in der kING Kultur- und<br />

Kongresshalle produziert. „Wenn die Gäste nicht zu uns in die kING kommen können, dann bringen<br />

wir ihnen die Kultur nach Hause, schließlich haben wir auch einen Kulturauftrag, den wir erfüllen<br />

wollen.“, so Geschäftsführer Matthias Becker.<br />

Kulturelle Identität stärken<br />

Durch die einmalige Akustik ist die kING prädestiniert<br />

für hochwertige Musikprojekte. Dass aber<br />

auch digitale Formate einwandfrei umsetzbar<br />

sind, kommt vor allem in der aktuellen Situation<br />

zum Tragen. „Wir wollen die kulturelle Identität<br />

der kING stärken, und neben der Funktion als<br />

Tagungsort ihr Profil als Konzerthaus schärfen“,<br />

unterstreicht Becker, „und damit mehr Verbindlichkeit<br />

und Qualität für die Gäste erzeugen.“<br />

Live auf dem Youtube-Kanal<br />

Für die Umsetzung der drei verschiedenen Musikprojekte,<br />

hat sich die Ingelheimer Kultur und<br />

Marketing GmbH Unterstützung durch den erfahrenen<br />

Technikpartner Tin Film aus dem Rheingau<br />

geholt. Los geht es mit dem Staatsorchester<br />

aus Mainz unter der Leitung von Hermann<br />

Bäumer, die gemeinsam mit der Ingelheimer<br />

Kantorei J.S. Bachs Osterkantate BWV 66 in der<br />

Choreinstudierung von Thomas Höpp, darbieten.<br />

Die Solisten Linda Sommerhage und Christoph<br />

Wendel runden das Ensemble ab. Das Video wird<br />

ab dem frühen Abend des Ostersonntags auf<br />

dem Youtube-Kanal der kING Kultur- und Kongresshalle<br />

zu sehen sein. In den folgenden Wochen<br />

folgt dann ein Konzertvideo der SWR Big<br />

Band aus Baden-Baden. Die 17 Musiker sind<br />

seit Jahren ein eingespieltes Team. Die Band<br />

wurde bisher vier Mal für den Grammy nominiert.<br />

Mit einer Hommage an Sammy Nestico und der<br />

Präsentation von jungen Solisten bringt die SWR<br />

Big Band die kING zum Swingen. Der musikalische<br />

Bogen endet mit einem Solokonzert des<br />

Pianisten Wilhelm Ohmen, der eine kurzweilige<br />

Reise durch die Werke unterschiedlicher Komponisten<br />

aus der kING unternimmt.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Michael Bellaire<br />

Über die IKuM:<br />

Die Ikum GmbH vereint unter ihrem Dach vielfältige Aufgaben<br />

aus den Bereichen Kultur, Kongress und Events<br />

sowie Tourismus und Stadtmarketing. Neben der zeitgenössischen<br />

kING Kultur- und Kongresshall bespielt und<br />

vermarktet sie etwa den Historischen Winzerkeller oder<br />

die Freilichtbühne an der Burgkirche, sowie weitere Spielstätten<br />

in Ingelheim mit eignem Kulturprogramm. Zentraler<br />

Anlaufpunkt für Gäste der Stadt ist der Winzerkeller.<br />

IKuM – Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH<br />

Fridtjof-Nansen-Platz 5 · 55218 Ingelheim am Rhein<br />

Tel.: 06132 710 009 0 · info@ikum-ingelheim.de<br />

www.king-ingelheim.de<br />

In den Großen Saal der kING kehrt wieder Leben ein.


Anzeige<br />

36<br />

EXPERTEN FÜR DAS GESAMTE<br />

Das Team der Zahnärzte Flonheim Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster<br />

Mit Implantaten feste<br />

Zähne an einem Tag<br />

Das Implantat-Zentrum in Flonheim (izf) wird<br />

mit Luka Klimaschewski und Dr. Andreas Pelster<br />

von zwei profilierten Experten geleitet. Bereits<br />

mehrere tausend Implantate haben die Fachärzte<br />

erfolgreich gesetzt und versorgt. So kann<br />

die Praxis auf 15 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />

der Implantologie zurückblicken, Keramikimplantate<br />

werden seit über 10 Jahren gesetzt. Nur<br />

durch Fortbildung kann das Implantat-Zentrum<br />

seine Patienten nach höchsten Qualitätsstandards<br />

und neuester Technologie behandeln.<br />

„Geprüfte Experten der Implantologie“.<br />

Ergänzt wird die Erfahrung und das Know-how<br />

der Zahnärzte durch aktuelle Technik. Die Praxis<br />

verfügt über das beste 3D-Röntgengerät, das sich<br />

durch die heute höchst mögliche Bildqualität auszeichnet,<br />

wodurch auch kleinste Details zu erkennen<br />

sind.<br />

Eine umfassende und genaue Diagnose unter<br />

Einsatz modernster 3D-Bildgebung, ist der Beginn<br />

einer jeden Beratung. Es folgen möglichst schonende<br />

Verfahren, sowie innovative und nachhaltige<br />

Behandlungsmethoden in der Therapie. Eine<br />

Besonderheit ist das zahntechnische Eigenlabor,<br />

womit eine effiziente und reibungslose Kommunikation<br />

zwischen Zahnarzt und Zahntechnikern<br />

stattfinden kann. Da der Techniker den Patienten<br />

persönlich kennenlernt, erhält der Patient nicht<br />

nur perfekt funktionell passende Zähne, sondern<br />

auch ein Ergebnis, das optimal und individuell auf<br />

sein gesamtes Erscheinungsbild angepasst ist.<br />

Patienten können sich daher sicher sein, dass der<br />

Zahnersatz qualitativ hochwertig gefertigt wird<br />

und schnell verfügbar ist. Auf diese Weise kann<br />

die Praxis eine hochwertige und nachhaltige Vorsorge<br />

und Versorgung ihrer Patienten sicherstellen<br />

– unter einem Dach.<br />

Redaktion: S. H.<br />

Fotos: M. S.<br />

„Im Mittelpunkt steht für uns immer die Patientenzufriedenheit.<br />

Schmerzvermeidung bei Diagnose<br />

und Therapie, nachhaltiger Behandlungserfolg<br />

und optimale zeitliche Abläufe sind uns<br />

ebenso wichtig wie die Rücksicht auf individuelle<br />

Wünsche unserer Patienten“, erklärt Luka<br />

Klimaschewski die Praxisphilosophie. Die Einrichtung<br />

der Praxis ist modern: Jeder Behandlungsstuhl<br />

ist mit digitalem Röntgen und einer<br />

Intraoralkamera ausgestattet. Neben dem 3D-<br />

Röntgenverfahren für eine aussagefähige Diagnostik<br />

wird auch Laser für die schonende<br />

Behandlung der Patienten genutzt. „Zahnmedizinische<br />

Kompetenz, modernste Ausstattung<br />

und optimierte Arbeitsabläufe resultieren schließlich<br />

auch in Kostenvorteilen, die wir vorteilhaft<br />

an unsere Patienten weitergeben“, fasst Dr.<br />

Andreas Pelster zusammen.<br />

Die Vorteile für den Patienten<br />

auf einen Blick:<br />

• Moderne Zahnheilkunde in einem Team<br />

von Spezialisten unter einem Dach<br />

• Bequeme und zinslose Ratenzahlung<br />

für alle Patienten über das „Deutsche<br />

Zahnärztliche Rechenzentrum“ (DZR)<br />

• Die Praxis ist auch samstags geöffnet.<br />

Das garantiert eine flexible Vereinbarung<br />

von Behandlungszeiten.<br />

• Ausreichend kostenlose Parkplätze<br />

stehen zur Verfügung.<br />

• Behandlungen sind auch mit entspannendem<br />

Lachgas angstfrei möglich<br />

• Eigenes zahntechnisches Labor<br />

Zahnarzt<br />

Luka Klimaschewski:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Dr. Andreas Pelster:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Zahnärztin<br />

Denise Pulsack-Pytel:<br />

Endodontologie, Parodontologie,<br />

Ganzheitliche<br />

Zahnheilkunde, Zahnärztliche<br />

Schlafmedizin<br />

Geprüfte Experten<br />

der Implantologie<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für orale Implantologie<br />

Geprüfte Experten der Implantologie – DGOI<br />

Diplomates


Anzeige<br />

SPEKTRUM DER ZAHNMEDIZIN<br />

37<br />

Metallfreie<br />

Implantologie<br />

Die beiden Zahnärzte und Implantologen erklären,<br />

was man über ein Implantat wissen sollte:<br />

Was ist ein Implantat?<br />

Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die<br />

dauerhaft mit dem Kiefer verbunden ist. Es dient<br />

als Tragpfeiler für den Zahnersatz, der einzeln<br />

oder als Brücke, fest verbunden oder herausnehmbar<br />

aufgebaut sein kann.<br />

Spüre ich ein Implantat im Alltag?<br />

Im Gegensatz zum früher vorherrschenden<br />

„künstlichen Gebiss“ ist ein Implantat mit keinerlei<br />

Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.<br />

Die neuen Zähne fühlen sich an wie<br />

gewachsen und sind ebenso belastbar wie die<br />

natürlichen Zähne.<br />

Aus welchen Materialien werden<br />

Implantate hergestellt?<br />

Ausgehend von den individuellen Gegebenheiten<br />

und den Wünschen des Patienten bieten sich<br />

zwei Materialien an. Titan und ganzheitliche<br />

metallfreie Keramikimplantate.<br />

Welche Vorteile haben metallfreie<br />

Keramikimplantate?<br />

Keramikimplantate bieten eine 100-prozentige<br />

Biokompatibilität. Dies führt zu einer optimalen<br />

Gewebeverträglichkeit mit besserer Zahnfleischanlagerung.<br />

Zusätzlich besteht eine geringere<br />

Plaqueanlagerungsaffinität und damit ein niedrigeres<br />

Risiko für Zahnfleischentzündungen. Bei<br />

Patienten mit sehr zartem Zahnfleisch ergibt<br />

sich zusätzlich eine bessere Ästhetik.<br />

Welche Nachteile haben Keramikimplantate?<br />

Die Einheilung in den Knochen dauert länger.<br />

Keramikimplantate gibt es erst seit einigen Jahren.<br />

Wegen der kurzen Beobachtungsdauer und<br />

kontinuierlichen Verbesserungen des Designs<br />

gibt es nur wenige mehrjährige Studien über die<br />

Erfolgsrate von Keramikimplantaten. Unsere<br />

Erfahrung und die vorliegenden Studien zeigen<br />

aber, dass prinzipiell Zirkonimplantate eine den<br />

langjährig untersuchten Titanimplantaten vergleichbare<br />

sehr gute Überlebensraten haben.<br />

Leider sind Keramikimplantate wesentlich teurer<br />

als Titanimplantate.<br />

Wie kann ich in nur einer Sitzung feste<br />

neue Zähne erhalten?<br />

In vielen Fällen können die gerade gesetzten<br />

Implantate direkt mit einer festen Brücke versorgt<br />

werden. Die früher für die Einheilphase nötige,<br />

herausnehmbare Übergangsprothese entfällt.<br />

Welche Kriterien sollte die Diagnostik für eine<br />

nachhaltig erfolgreiche Implantation erfüllen?<br />

Nur mit dem 3D-Röntgenverfahren ist die Qualität<br />

der Diagnostik zu erreichen, die wiederum<br />

Voraussetzung für die Planung der Implantation<br />

ist. Dieses auch als Digitale Volumen Tomographie<br />

(DVT) bekannte Verfahren liefert auf schonende<br />

Weise eine dreidimensionale Volumendarstellung<br />

des gesamten Kiefer- und<br />

Zahnbereichs, sowie Schnittbilder in allen drei<br />

Ebenen. Dabei ist die Strahlenbelastung um ein<br />

Vielfaches geringer, als bei der konventionellen<br />

Computertomographie. Diese hochauflösenden<br />

Aufnahmen helfen auch dem Patienten, die un-<br />

terschiedlichen Behandlungsmethoden zu verstehen<br />

und sich für die beste Lösung zu entscheiden.<br />

Wie kann ich mich beraten lassen und erfahre<br />

welche Kosten für die festen Zähne entstehen?<br />

Wir bieten spezielle Beratungstermine, auch am<br />

späten Abend und samstags. Hier besprechen<br />

wir nach genauer Diagnostik in einer individuellen<br />

Beratung, welche Lösungen die besten sind.<br />

Für unsere implantologische Beratung entstehen<br />

keinerlei Extrakosten.<br />

Habe ich neben dem Implantologen<br />

andere Behandler?<br />

Nein. Sie haben einen Behandler und Ansprechpartner<br />

von der ersten Beratung, dem Erstellen<br />

des 3D-Bildes ihres Kiefers, dem Setzen der<br />

Implantate bis zum Einsetzen des endgültigen<br />

Zahnersatzes. Von Beginn an ist ein Techniker<br />

unseres Praxislabors beteiligt. Der persönliche<br />

Kontakt und die enge Zusammenarbeit von Behandler,<br />

Patient und Zahntechniker ist ein wesentlicher<br />

Faktor für unsere erfolgreichen Behandlungen.<br />

Gibt es verschiedene Implantationsmethoden?<br />

Ja, hier profitieren unsere Patienten von unserer<br />

langjährigen und breitgefächerten Erfahrung in<br />

allen Implantationstechniken. Aufgrund unserer<br />

Diagnose und der Wünsche unserer Patienten<br />

geben wir unsere Empfehlung. Dann entscheidet<br />

unser Patient.<br />

Zahnärzte Flonheim • Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster • Bornheimer Landstraße 8 • 55237 Flonheim<br />

tel: 0 67 34 / 3 68 • fax: 0 67 34 / 9 13 21 15 • info@zahnaerzte-flonheim.de • www.zahnaerzte-flonheim.de


38<br />

„Gehör finden“<br />

Als sie früher ihre Oma umarmte, sagt Saskia Siegler-Koch, habe es immer gepiepst. Das Geräusch,<br />

das die Hörakustikmeisterin meinte, entstammte einer Rückkopplung des Hörgeräts. Und helfen, erzählt<br />

sie weiter, wollte sie ohnehin schon immer. Kaum verwunderlich also, dass sie sich nun um Menschen<br />

mit Hörschwierigkeiten kümmert. Wie drängend die Probleme eben jener sind, können die meisten<br />

nicht nachvollziehen. Kennt man es nicht anders, ist ein funktionstüchtiges Gehör eine Selbstverständlichkeit.<br />

Doch die Alltagsschwierigkeiten und die Folgen daraus sind gravierend. Gut, dass es nunmehr<br />

komfortable Lösungen gibt. Anders, als zu Zeiten von Rückkopplungen, unansehnlichen Ohrmuscheln<br />

und dergleichen mehr.<br />

Mehrwöchige Testzeit<br />

Damit alle therapeutischen Maßnahmen fruchten<br />

können, muss natürlich auch die Hardware funktionieren.<br />

Aufgrund unterschiedlich gelagerter<br />

Probleme einerseits, sowie verschiedener Lebensgewohnheiten<br />

andererseits, ist individuelle Anpassung<br />

unabdingbar. Grundlage der Anpassung<br />

für ein Hörgerät ist zunächst ein aufwändiger<br />

Hörtest. Ton- und Sprachaudiometrie geben dabei<br />

Aufschluss über den Grad der Höreinschränkung.<br />

Ebenso wichtig ist eine Art Anamnese. „Wir<br />

klappern den Alltag des Kunden ab“, beschreibt<br />

es Siegler-Koch. Dabei geht es um Abläufe, Gewohnheiten,<br />

Hobbies, berufliche- und natürlich<br />

gesundheitliche Aspekte. Etwa darum, ob jemand<br />

viel telefoniert, gerne fernsieht, Musik hört oder<br />

gar selbst musiziert. Letzte Unwägbarkeiten werden<br />

dann durch eine mehrwöchige Testzeit beseitigt.<br />

In dieser Zeit nimmt der Kunde mehrere<br />

Geräte mit nach Hause und testet, welches ergonomischer<br />

und klanglich angenehmer sowie<br />

funktionstüchtiger ist.<br />

Tragekomfort und Hörqualität<br />

Einen Eindruck vom technischen Fortschritt der<br />

Geräte kann man sich machen, wenn man sich<br />

die Anpassungsmöglichkeiten an den Alltag des<br />

Kunden ansieht. Was noch vor einigen Jahren<br />

nicht mehr, als ein Klangverstärker war, ist heute<br />

sowas Ähnliches, wie ein Tonstudio. Nur eben<br />

kaum sichtbar. So ist es auf unterschiedlichen<br />

Kanälen per Bluetooth koppelbar mit Fernseher,<br />

PC, Handy oder anderen Gebrauchsgeräten. Individuell<br />

einstellbar sind Lautstärke, Klangfarbe<br />

und vieles mehr.<br />

Ebenso bedeutsam ist die Ergonomie, die anatomische<br />

Anpassung. Neben den Standardgeräten<br />

gibt es so genannte Otoplastiken, individuell<br />

angefertigte Ohrstücke. Die Fertigung dieser<br />

Otoplastiken ist ein aufwändiger Prozess, der dem<br />

Kunden ein besonders hohen Tragekomfort sicherstellt<br />

und natürlich Hörqualität bietet. Hierzu<br />

wird zunächst ein Abdruck von Ohrmuschel<br />

Tinnitus /<br />

Audiotherapie<br />

Linderung von Ohrgeräuschen<br />

und mit Hilfe von Audiotherapie<br />

maximale Zufriedenheit<br />

mit Ihren Hörsystemen<br />

Hörgeräte<br />

Optimierung<br />

Auch wenn Ihre Hörgeräte<br />

nicht von uns sind.<br />

unverbindliches<br />

Probetragen<br />

Probieren Sie Hörgeräte kostenfrei<br />

aus, um herauszufinden,<br />

wie gut Sie mit den Hörgeräten<br />

im Alltag zurecht kommen.


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39<br />

Koch<br />

Hörakustik<br />

Oppenheim<br />

unter den Top 100<br />

und Gehörgang gemacht. Anschließend wird das<br />

Bild als Scan an ein Labor gesandt, in dem das<br />

Ohrstück gefertigt wird. Gleichzeitig sucht der<br />

Kunde sich sein Wunschgerät aus, das schließlich<br />

mit der Otoplastik zusammengefügt wird.<br />

Hörakustikern<br />

Deutschlands!<br />

„Gehör finden“ viele bei Koch-Hörakustik. Ein<br />

Gutteil der Kunden sind Menschen mit Altersschwerhörigkeit.<br />

Doch ebenso darunter sind<br />

Lärmgeschädigte und Menschen mit angeborener<br />

oder vererbter Schwerhörigkeit. Zudem können<br />

Krankheiten zu Schwerhörigkeit führen. Etwa<br />

von Entzündungen, Masern oder Hirnhautentzündungen<br />

sind häufig Kinder betroffen. Doch<br />

auch Gehörknöchelversteifungen ziehen Probleme<br />

beim Hören nach sich. Nicht selten, sagt Saskia<br />

Siegler-Koch, sei ein vertrauensvolles Gespräch<br />

der erste Schritt, die richtigen Maßnahmen zu<br />

ergreifen. Auch das bedeutet, Gehör zu finden.<br />

Redaktion: Koch Hörakustik<br />

Fotos: B.W.<br />

kontakt@koch-hoerakustik.de • www.koch-hoerakustik.de<br />

Koch Hörakustik • Sant-Ambrogio-Ring 13b • 55276 Oppenheim • tel: 0 61 33 / 5 73 54 20<br />

Koch Hörakustik • Ober-Saulheimer-Str. 25 • 55291 Saulheim • tel: 0 67 32 / 9 51 96 81<br />

Koch Hörakustik • Bahnhofstr. 40 • 67547 Worms • tel: 0 62 41 / 8 49 96 60<br />

Saskia Siegler-Koch, Hörakustikmeisterin


40<br />

Vereine und Verbände in<br />

Coronazeiten – ein Ratgeber<br />

Die Corona-Pandemie hält sowohl Unternehmen als auch Vereine und Verbände aktuell in Atem. Wie<br />

können Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen auch bei Kontaktbeschränkungen wegen<br />

Corona durchgeführt werden, fragen sich daher viele Vereinsvorstände aber auch Mitglieder. Antworten<br />

auf die drängendsten Fragen geben Torsten Ewen, Steuerberater und geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Firma Dornbach und Rechtsanwalt Peter Henningsen. Ein Ratgeber in Coronazeiten.<br />

1. Was gilt im Jahr <strong>2021</strong> für Vereine<br />

und Verbände?<br />

Im Zuge der fortwährenden Bekämpfung der Pandemie<br />

hat der Gesetzgeber - neben weiteren Maßnahmen<br />

- auch eine Verlängerung der bereits im<br />

März 2020 vorgenommenen Erleichterungen für<br />

Vereine und Verbände beschlossen. Nach der Verordnung<br />

des Bundesjustizministeriums greifen die<br />

Erleichterungen auch für das Jahr <strong>2021</strong>. Dies gilt für<br />

sämtliche in der ursprünglichen Verordnung vorgesehenen<br />

Maßnahmen.<br />

2. Können Mitgliederversammlungen trotz der<br />

andauernden Pandemie stattfinden?<br />

Zumindest die Durchführung von P räsenz-Versammlungen<br />

ist aktuell (wieder) nicht möglich. Es gibt allerdings<br />

alternative Durchführungsmöglichkeiten<br />

(hierzu sogleich), die auch bei fehlender Satzungsgrundlage<br />

durch den Verein genutzt werden können.<br />

3. Was ist mit den im Jahr <strong>2021</strong><br />

auslaufenden Amtszeiten von Vorständen?<br />

Nach der Verordnung des Bundesjustizministeriums<br />

gilt auch im Jahr <strong>2021</strong>, dass ein Vorstandsmitglied<br />

eines Vereins auch nach Ablauf seiner Amtszeit bis<br />

zu seiner Abberufung oder bis zur Bestellung seines<br />

Nachfolgers im Amt bleibt. Dies bedeutet, dass die<br />

Handlungsfähigkeit des Vereins trotz einer in <strong>2021</strong><br />

ablaufenden Amtszeit des Vorstandes gesichert ist.<br />

4. Führt das nunmehr verlängerte Gesetz zur<br />

zwangsweisen Verlängerung aller Vorstandsämter,<br />

deren Amtszeiten in der nächsten Zeit<br />

auslaufen?<br />

Nein. Dem satzungsmäßig vorgesehenen Organ (i.d.R.<br />

die Mitgliederversammlung) ist es unbenommen, auf<br />

Basis der satzungsmäßigen Vorgaben das jeweilige<br />

Vorstandsmitglied abzuberufen. Zugleich steht es<br />

dem einzelnen Vorstandsmitglied selbstverständlich<br />

auch weiterhin frei, sein Vorstandsamt niederzulegen.<br />

5. Können Mitgliederversammlungen auch weiterhin<br />

online - also virtuell - abgehalten werden?<br />

Durch die Verordnung des Bundesjustizministeriums<br />

wurden die bereits im März 2020 erlassenen Erleichterungen<br />

bis zum Ablauf des Jahres <strong>2021</strong> verlängert.<br />

Es gilt demnach, dass auch <strong>2021</strong> sogenannte virtuelle<br />

Mitgliederversammlungen möglich sind, zu denen<br />

sich Vorstand und Mitglieder (online) zusammenschalten<br />

können. Sichergestellt sein muss allerdings, dass<br />

der Zugriff beziehungsweise die virtuelle Teilnahme<br />

nur teilnahmeberechtigten Personen (in der Regel nur<br />

den Mitgliedern) eröffnet wird. Dies kann beispielsweise<br />

über die Vergabe von individuellen Zugangsdaten<br />

(Passwort) geschehen. Die virtuelle Mitgliederversammlung<br />

ist damit - wie eine Präsenzversammlung<br />

- in der Lage, wichtige Beschlüsse für das Vereinsleben<br />

trotz der Pandemie zu fassen.<br />

6. Was können Vereine tun, die nicht über die<br />

technischen Mittel oder das technische Knowhow<br />

verfügen, um Mitgliederversammlungen im<br />

Internet durchzuführen?<br />

Neben der virtuellen Mitgliederversammlung sind auch<br />

im Jahr <strong>2021</strong> weitere alternative Beschlussfassungsmöglichkeiten<br />

durch den Gesetzgeber eröffnet. Zum<br />

einen ist eine Stimmabgabe durch das einzelne Mitglied<br />

ohne Teilnahme an der Mitgliederversammlung<br />

möglich, sofern diese Stimmabgabe schriftlich und<br />

vor der Durchführung der Mitgliederversammlung<br />

möglich. Zum anderen kann ein Beschluss der Mitglieder<br />

auch im sogenannten Umlaufverfahren (ohne<br />

Abhaltung einer Mitgliederversammlung) getroffen<br />

werden, wenn (1.) alle Mitglieder beteiligt wurden, (2.)<br />

bis zu dem vom Verein gesetzten Termin mindestens<br />

die Hälfte der Mitglieder ihre Stimme in Textform


Anzeige<br />

abgegeben haben und (3.) der Beschluss mit der erforderlichen<br />

Mehrheit gefasst wurde.<br />

7. Ist die Übertragung des Stimmrechts auf eine<br />

andere Person aufgrund der Angst vor einer<br />

Infektion mit dem COVID-19-Virus möglich?<br />

Das Stimmrecht ist ein höchstpersönliches Recht und<br />

untrennbar mit der Person des Mitglieds verbunden.<br />

Eine Übertragung des Stimmrechts sieht das Gesetz<br />

daher nicht vor. Das eigene Stimmrecht kann jedoch<br />

auf einen Dritten übertragen werden, sofern die Satzung<br />

dies vorsieht. Aufgrund der aktuellen Rechtslage<br />

erscheint die Übertragung des Stimmrechts auf<br />

einen Dritten allerdings nicht erforderlich, da auch<br />

eine Stimmabgabe schriftlich oder in Textform (abhängig<br />

von dem Beschlussverfahren) möglich ist.<br />

8. Kann eine Vorstandssitzung per Telefonkonferenz<br />

oder online - also virtuell -<br />

abgehalten werden?<br />

Im Grundsatz gelten für Vorstandsbeschlüsse dieselben<br />

Regelungen wie für die Mitgliederversammlung.<br />

Regelungen zu Vorstandssitzungen können sich aus<br />

der Satzung ergeben. Fehlt eine solche Regelung, so<br />

kann der Vorstand jeden- falls im Einstimmigkeitsverfahren<br />

für die Durchführung einer virtuellen Vorstandssitzung<br />

ohne Satzungsgrundlage und Einhaltung<br />

der Schriftform stimmen. Das Gesetz mit den<br />

beschriebenen Erleichterungen gilt nach seinem<br />

Wortlaut grundsätzlich nur für Mitgliederversammlungen.<br />

Eine entsprechende Anwendung auch auf<br />

Vorstandssitzungen erscheint sachgerecht, ist allerdings<br />

im Gesetz nicht vorgesehen.<br />

9. Kann man eine Mitgliederversammlung<br />

absagen oder verschieben?<br />

Die Absage einer Mitgliederversammlung ist möglich.<br />

Sofern das „Absageverfahren“ in der Satzung nicht<br />

ausdrücklich geregelt ist, gelten für die Absage die<br />

gleichen Formvorschriften wie für die ursprüngliche<br />

Einberufung. Zuständig ist damit derjenige, der auch<br />

die ursprüngliche Einberufung auf Basis der Satzungsvorgaben<br />

vorgenommen hat. Sofern nicht abweichend<br />

in der Satzung geregelt, muss die Absage schriftlich<br />

erfolgen. Eine besondere Frist ist hierbei nicht zu<br />

beachten. Da jedoch gewährleistet sein muss, dass<br />

alle Mitglieder von der Absage Kenntnis erlangen, darf<br />

die Absage nicht allzu kurzfristig erfolgen.<br />

Die Verschiebung der Mitgliederversammlung hat<br />

formell wie eine Absage der ursprünglichen Mitgliederversammlung<br />

zu erfolgen, wobei zusätzlich zu<br />

der Absage eine (form- und fristgerechte!) Ladung<br />

für einen neuen Termin zur Mitgliederversammlung<br />

erfolgen kann. Die Ladung zu einem neuen Termin<br />

kann allerdings auch gesondert zu einem späteren<br />

Termin erfolgen.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Dornbach<br />

41<br />

Über die Dornbach GmbH<br />

Torsten Ewen<br />

Steuerberater, geschäftsführender Gesellschafter<br />

Peter Henningsen, Rechtsanwalt<br />

Die Dornbach GmbH ist eine überregional tätige Unternehmensgruppe<br />

in den Bereichen <strong>Wirtschafts</strong>prüfung, Steuerberatung,<br />

Rechtsberatung und Unternehmensberatung.<br />

Vor über 65 Jahren als <strong>Wirtschafts</strong>prüferpraxis in Koblenz<br />

gegründet, ist das Unternehmen heute mit über 60 Partnern<br />

und mehr als 500 Mitarbeitern an zahlreichen Standorten<br />

in ganz Deutschland aktiv. In interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

geht es dabei um die Themen <strong>Wirtschafts</strong>prüfung,<br />

Steuer- und Rechtsberatung, sowie Unternehmensberatung.<br />

Zu den Kunden des Unternehmens gehören Betriebe aus<br />

dem Gesundheitswesen, Freiberufler, Gewerbebetriebe,<br />

Stiftungen, kommunale Einrichtungen, sowie gemeinnützige<br />

Unternehmen und vermögende Privatkunden.


42<br />

Chancen und Risiken auf dem<br />

Weg zur digitalen Nachhaltigkeit<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Torsten Weber<br />

Elektromobile, Fair-Trade-Schokolade, vegane<br />

Speisen oder Kreislaufwirtschaft - die Themen<br />

Wandel in unseren<br />

Verhaltensweisen,<br />

den die Erde<br />

dringend braucht<br />

und Ansätze der Nachhaltigkeit<br />

sind vielfältig und in<br />

unserer Gesellschaft omnipräsent.<br />

Medien, Unternehmen,<br />

aber auch der<br />

private Verbraucher haben<br />

das Thema verstärkt für<br />

sich entdeckt. Das Verhalten der einzelnen<br />

Verbraucher und Unternehmen bedingen Ressourcenknappheit<br />

und den viel diskutierten<br />

Klimawandel. Gleichzeitig sind das Bewusstsein<br />

und vor allem das Handeln des Einzelnen die<br />

Voraussetzung, diese negativen Entwicklungen<br />

aufzuhalten. Dies ist die wichtige Grundlage<br />

für einen Wandel in unseren Verhaltensweisen,<br />

den die Erde dringend braucht. Die Hoffnung,<br />

nachhaltige Verhaltensweisen zu unterstützen,<br />

liegt auch in technologischen Ansätzen, insbe-<br />

sondere im Feld der Digitalisierung.<br />

Digitalisierung als Umweltschützer<br />

oder Brandbeschleuniger?<br />

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen<br />

Telekom, erklärte im<br />

Jahr 2016 die Digita-<br />

lisierung zum „größten<br />

Umweltschützer<br />

aller Zeiten“.<br />

Und zweifelsohne bietet digitale Technik echte<br />

Chancen, beispielsweise die im Jahr 2015 von<br />

den UN gesetzten 17 Nachhaltigkeitsziele für<br />

2030 schneller zu erreichen. Allerdings<br />

bedarf es einer differenzierten Betrachtungsweise,<br />

denn Digitalisierung<br />

kann sowohl Umweltschützer als auch<br />

Brandbeschleuniger für den Klimawandel und<br />

soziale Missstände sein. Risiken durch den hohen<br />

Energiebedarf und den entstehenden Strukturwandel<br />

dürfen nicht außer Acht gelassen<br />

werden.<br />

Laut einer Studie der Unternehmensberatung<br />

Accenture kann die Beschleunigung der Digitalisierung<br />

mehr als die Hälfte der bis 2030<br />

nötigen CO2-Einsparungen erzielen und gleichzeitig<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Wirtschaft verbessern. Digitalisierung bietet<br />

also die Chance, <strong>Wirtschafts</strong>wachstum mit Umwelt-<br />

und Klimaschutz zu verbinden. Die größten<br />

Potenziale dafür liegen in den Bereichen<br />

industrieller Fertigung und Mobilität. (Quelle:<br />

Accenture, Bitkom 2020)<br />

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung –<br />

gewusst wie!<br />

Digitalisierung hilft dabei, Ressourcen effizienter<br />

einzusetzen. Dies gilt nicht nur für den<br />

einzelnen Bürger, der Tätigkeiten des täglichen<br />

Bedarfs über sein Smartphone erledigen kann,<br />

sondern auch für Unternehmen, die komplexe<br />

Risiken und<br />

Chancen<br />

Prof. Dr. Torsten Weber


43<br />

Wertschöpfungsketten optimieren und transparenter<br />

gestalten wollen. So etwa durch den<br />

Einsatz von Block-Chains. Auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet,<br />

ermöglichen sie, die Einhaltung<br />

von Umwelt- und<br />

Sozialstandards über den<br />

gesamten Produktionsprozess<br />

nachzuvollziehen. Auch auf der politischvolkswirtschaftlichen<br />

Ebene gilt es, die Digitalisierung<br />

und den damit verbundenen Fortschritt<br />

zu nutzen. Um Lebensmittelknappheit und<br />

Hungerkatastrophen entgegenzuwirken, arbeiten<br />

weltweit Wissenschaftler und Regierungen<br />

daran, Veränderungen von Boden, Klima, Infrastruktur<br />

und Marktfaktoren in digitalbasierte<br />

Modelle zu integrieren.<br />

Optimierung<br />

komplexer<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Widersprüche und Lösungsansätze<br />

Die Möglichkeiten, die Digitalisierung im Sinne<br />

der Nachhaltigkeit einzusetzen, sind vielfältig,<br />

und es werden täglich mehr. Dabei können Digitalprodukte<br />

gleichfalls einen satten CO2-<br />

Fußabdruck hinterlassen.<br />

Prognosen weisen darauf<br />

hin, dass der CO2-Ausstoß<br />

durch digitale Anwendungen<br />

bereits 2025 den des<br />

weltweiten Kraftfahrzeugverkehrs<br />

übersteigen<br />

könnte. Digitalisierung ist<br />

eben nicht nur ein wichtiges Instrument für<br />

mehr Klimaschutz. Wir sollten uns vor Augen<br />

führen: Daten liegen nicht in „Clouds“, die klimaneutral<br />

durch die Atmosphäre schweben.<br />

Sie lagern in riesigen Serverfarmen, deren Betrieb<br />

erhebliche Mengen an Strom erfordert,<br />

Strom, der weltweit zu großen Teilen eben noch<br />

nicht aus Erneuerbaren Energien produziert<br />

wird. Wäre das Internet ein Staat, so hätte er<br />

den dritthöchsten Energieverbrauch der Welt.<br />

Daten liegen nicht in<br />

„Clouds“, die<br />

klimaneutral durch<br />

die Atmosphäre<br />

schweben<br />

Rund 8% des Stromverbrauchs entfallen in<br />

Deutschland auf Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />

Tendenz steigend. Da<br />

die Digitalisierung also mit einem massiven<br />

Mehrverbrauch an Energie verbunden ist, ergibt<br />

sich hier ein Widerspruch, der aufgelöst werden<br />

muss. Für einen digitalen und nachhaltigen<br />

Ansatz müssen außerdem ressourcenfressende<br />

und nicht nachhaltige Produktionsprozesse,<br />

die Verwendung von Konfliktmineralien sowie<br />

die nicht sachgemäße Entsorgung des sogenannten<br />

E-Wastes überdacht werden.<br />

Mit Corona und „Homeoffice“ kommt ein<br />

weiterer Aspekt hinzu.<br />

Zwar produzieren wir derzeit durch weniger<br />

Fahrten ins Büro und anderen Verkehr auch<br />

weniger CO2, aber: Tagsüber führen wir unzählige<br />

Videokonferenzen und abends nutzen wir<br />

dann oft auch noch Videostreaming, um unsere<br />

Freizeit zu gestalten. Insbesondere dieses<br />

Streaming führt uns<br />

den immensen Stromverbrauch<br />

von digitalen<br />

Dienstleistungen<br />

besonders eindringlich<br />

vor Augen. Riesige Datenmengen fallen für<br />

Filme und Serien auf Plattformen wie Netflix<br />

oder YouTube an, welche heute knapp 60 % und<br />

damit mehr als die Hälfte des globalen Datenvolumens<br />

ausmachen. Um diese Mengen über<br />

die Rechenzentren bereitstellen zu können,<br />

fallen laut Schätzungen von Stromanbietern<br />

pro Jahr bis zu 200 Milliarden kWh Strom an.<br />

Im Vergleich dazu könnte man sämtliche Privathaushalte<br />

in Deutschland, Italien und Polen<br />

zusammen für ein Jahr mit Strom versorgen.<br />

Unsere digitalen Online-Videos produzieren<br />

damit über 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr,<br />

rund ein Drittel der Menge, die vom globalen<br />

Flugverkehr verursacht wird. Wer in Zeiten der<br />

Nachhaltige Digitalisierung<br />

gehört regelmäßig<br />

auf den Prüfstand


44<br />

Corona-Krise über die globale Klimafreundlichkeit<br />

von #stayathome nachdenkt, sollte diesen<br />

Aspekt nicht außen vor lassen. Digitale Anwendungen<br />

sind ein unverzichtbares Instrument,<br />

aber sie sind nicht per se klimaneutral. Auch<br />

die ökologische Nachhaltigkeit von Digitalprodukten<br />

gehört somit regelmäßig auf den Prüfstand.<br />

Chancen überwiegen Risiken, Vorteile<br />

überwiegen Nachteile!<br />

Dennoch: Eine effiziente Klimapolitik könnte ein<br />

technologischer Treiber werden und vor allem<br />

einen wichtigen Beitrag für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />

Deutschlands auch im digitalen<br />

Bereich Deutschlands<br />

leisten. Die<br />

ökonomische Dimension<br />

unserer Gesellschaft<br />

könnte durch<br />

die Berücksichtigung<br />

der ökologischen Dimension<br />

gestärkt werden.<br />

Dies gilt auch<br />

umgekehrt. Wir brauchen eine - auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtete - digitale Gesellschaft.<br />

Allen Zielsetzungen gemein ist, dass sie auf<br />

Technologien beruhen, denn alle positiven Zukunftsvisionen<br />

der Wissenschaft basieren auf<br />

einem Zeitgewinn durch aktuelle Klimaschutz-<br />

Maßnahmen und zukünftigen technologischen<br />

Entwicklungen, um die Klimakrise komplett zu<br />

bewältigen.<br />

Stärkung der ökonomischen<br />

Dimension<br />

durch Berücksichtigung<br />

der ökologischen<br />

Dimension – und<br />

umgekehrt<br />

Digitale Revolution in Richtung<br />

Nachhaltigkeit<br />

Wir sollten die Chancen der Digitalisierung erkennen<br />

und den dadurch angestoßenen gesellschaftlichen<br />

Wandel so gestalten, dass wir<br />

deutlich positive sozial-ökologische Effekte<br />

erzielen. Einige Wissenschaftler und Experten<br />

fordern, dass wir die Megatrends Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit zu einem übergeordneten<br />

zusammenführen sollen - so, dass sie untrennbar<br />

miteinander verbunden sind. Die Menschheit<br />

startet eigentlich gerade erst in die Digitale<br />

Revolution. Noch bestehen gute Chancen,<br />

das Ganze von Beginn an in die nachhaltigere<br />

Richtung zu lenken.<br />

Auch wir als Verbraucher und mündige Bürger<br />

können unser digitales Nutzerverhalten so gestalten,<br />

dass wir soziale und ökologische Schäden<br />

verringern. Hierbei<br />

Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit als<br />

übergeordneter<br />

Megatrend<br />

könnte auch eine Incentivierung<br />

zur Förderung nachhaltigen<br />

Verhaltens im digitalen<br />

Raum helfen. Warum<br />

nicht belohnt werden, gerade<br />

am Anfang? Stärkere<br />

staatliche Steueranreize für digital nachhaltigeres<br />

Verhalten könnten dies unterstützen.<br />

Zum Autor:<br />

Redaktion: SK / Sam<br />

Prof. Dr. Torsten Weber ist an der CBS International<br />

Business School mit Passion<br />

in den Themenfeldern Nachhaltigkeits- und<br />

Innovationsmanagement unterwegs. Er ist<br />

zudem Mitgründer sowie wissenschaftlicher<br />

Berater der Initiative „Sports for Future“,<br />

wo man u.a. rund um die Bundesligaclubs<br />

Werder Bremen, TSG Hoffenheim und Bayern<br />

München sowie Einzelsportler wie Fabian<br />

Hambüchen und Boris Herrmann die<br />

verbindende Kraft des Sports nutzt, um<br />

gemeinsam den Herausforderungen der<br />

Klimakrise zu begegnen.<br />

Weber ist häufiger Gast und Redner auf<br />

Konferenzen und Veranstaltungen im Inund<br />

Ausland sowie Diskutant in deutschen<br />

Medien zum Thema Nachhaltigkeit. Im Juli<br />

erscheint sein neuester Buchbeitrag als<br />

Co-Autor zur Prognose einer zukunftsfähigen<br />

Gesellschaft gemeinsam mit der<br />

CDU-Politikerin Caroline Bosbach.


Anzeige<br />

A WORLD OF OPPORTUNITIES<br />

Erweiterung der Frankfurt International School in <strong>Wiesbaden</strong><br />

45<br />

Arts, Creativity and Education - im neuen ACE-Center des FIS-Campus <strong>Wiesbaden</strong> kann nach eineinhalbjähriger<br />

Planungs- und Bauzeit nun seit Anfang Februar musiziert, gewerkelt, gestaltet, gemalt<br />

und Theater gespielt werden. Der von den Architekturbüros monogruen (Planung) und BELARCHITEK-<br />

TEN (Bauleitung) modern gestaltete Neubau unterstützt eine zukunftsweisende Lernkultur in idealer<br />

Weise. Die Fassade aus Holz und Klinkersteinen verleiht dem Gebäude ein natürliches, zugleich sehr<br />

hochwertiges Erscheinungsbild, die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach unterstreicht<br />

das klimafreundliche Baukonzept.<br />

Gute Bildung braucht gute<br />

Bildungsvoraussetzungen<br />

Bereits der barrierefreie Zugang über das lichtdurchflutete<br />

Atrium, das die drei Stockwerke<br />

miteinander verbindet, schafft eine Atmosphäre,<br />

in der man sich sofort wohlfühlt. Erweiterte Flure,<br />

große flexible Klassenzimmer, LED-Beleuchtung<br />

sowie modernste Medientechnik ermöglichen das<br />

Lernen in Kleingruppen, zu zweit oder im Klassenverband.<br />

Die Räume sind vielfältig nutzbar<br />

– beispielsweise als Atelier, Bühne und Werkstatt.<br />

Die Hauptattraktionen sind das "Black-Box-Studio“,<br />

das große Design-Center für den Kunstunterricht<br />

mit einer angegliederten Werkstatt, die<br />

drei kleinen Musikübungsräume sowie der Dachgarten<br />

für kreatives Gestalten.<br />

Neue Möglichkeiten auch im Hauptgebäude<br />

Die durch das zusätzlich geschaffene Platzangebot<br />

freiwerdenden Räume im Hauptgebäude<br />

wurden umgestaltet, um sie besser an die Erfordernisse<br />

der heutigen Unterrichtsformen und<br />

-konzepte anzupassen. Dabei wurden mehrere<br />

Gebiete, wie die IT, die Bibliothek sowie der Kunstraum<br />

zu einem innovativen Bücherei-Medien-<br />

Center zusammengefasst. In diesem bei den<br />

Kindern sehr beliebten Bereich kann im Studio<br />

mit Green Screen und virtueller Realität experimentiert<br />

werden.<br />

Redaktion: SK<br />

Foto: Frankfurt International School<br />

Visualisierung: Levin Dolgner - www.levindolgner.de<br />

Die Frankfurt International School e.V. (FIS) wurde 1961 von sechs englischsprachigen<br />

Familien in Oberursel gegründet. 1992 kam die Dependance in<br />

<strong>Wiesbaden</strong> Naurod hinzu. Inzwischen kommen die Schüler*nnen aus mehr<br />

als 60 Nationen. Die FIS bietet ein herausforderndes und dynamisches Bildungsprogramm,<br />

das auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten<br />

ist. Die Unterrichtssprache ist Englisch, der Abschluss „International<br />

Baccalaureate Diploma“ ermöglicht weltweiten Universitätszugang.<br />

Frankfurt International School e.V. • <strong>Wiesbaden</strong> Campus • Rudolf-Dietz-Straße 14 • 65207 <strong>Wiesbaden</strong><br />

tel: : 0 61 27 / 9 94 00 • www.fis.edu


<strong>Wirtschafts</strong><br />

Gesundheit<br />

<strong>News</strong><br />

46<br />

Krebstherapien sinnvoll begleiten<br />

– Nebenwirkungen minimieren<br />

Unser Experte:<br />

PD Dr. Ralph Mücke<br />

Privatdozent Dr. med. Ralph Mücke, Facharzt für Strahlentherapie,<br />

ltd. Facharzt der Strahlentherapie RheinMainNahe am<br />

Standort Bad Kreuznach, u. a. Mitglied der AG Prävention und<br />

Integration Onkologie (PRIO) der DKG, Mitglied in der S3-Leitlinienkommission<br />

Lungentumore der DKG, Mitglied in der Zertifizierungskommision<br />

Prostatazentrum der DKG, Träger des<br />

Günther von Pannewitz Preises 2015 anlässlich der 21. Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft Radioonkologie.<br />

WI-<strong>News</strong>: Als Facharzt für Strahlentherapie sind<br />

Sie in der Schulmedizin zu Hause. Dennoch<br />

haben Sie die Nebenwirkungen von Krebstherapien<br />

im Blick und helfen ihren Patienten gezielt<br />

mit komplementärmedizinischen Maßnahmen.<br />

Was steckt dahinter?<br />

PD Dr. R. Mücke: Viele Patienten, die sich einer<br />

Krebsbehandlung unterziehen müssen, haben<br />

nicht nur mit der Krankheit selbst zu kämpfen.<br />

Auch die Nebenwirkungen setzen ihnen zu und<br />

beeinträchtigen die Lebensqualität zum Teil<br />

ganz beträchtlich. Das reicht von Übelkeit und<br />

Erbrechen über Magen-Darm-Beschwerden bis<br />

hin zu Hautproblemen oder starken Erschöpfungszuständen.<br />

Und genau hier greift die<br />

komplementäre Medizin: Mit diesen Maßnahmen<br />

können Patienten belastende Begleiterscheinungen<br />

besser in den Griff zu bekommen.<br />

Komplementäre Medizin dient also dazu, bestehende<br />

schulmedizinische Behandlungskon-<br />

zepte sinnvoll zu ergänzen. Dabei handelt es<br />

sich ausschließlich um wissenschaftlich belegte<br />

Methoden und Verfahren, die im Rahmen<br />

zahlreicher Studien überprüft wurden.<br />

WI-<strong>News</strong>: Um es auf den Punkt zu bringen: Sie<br />

sorgen dafür, dass Patienten mit den Nebenwirkungen<br />

einer Krebstherapie nicht auf eigene<br />

Faust nach Linderung suchen müssen?<br />

PD Dr. R. Mücke: Ja, denn es ist wichtig, Krebspatienten<br />

mit den Nebenwirkungen einer schulmedizinischen<br />

Therapie nicht alleine zu lassen.<br />

In ihrer Not greifen sie dann ggf. auf Mittel und<br />

alternative Therapien zurück, die sich im schlimmsten<br />

Fall negativ auf die Krebstherapie auswirken<br />

können. Im Praxisalltag haben wir auch<br />

immer wieder festgestellt, dass Patienten<br />

Schulmedizin und ergänzende Methoden für<br />

unvereinbar halten. Sie haben das Gefühl, sich<br />

für eines von beiden entscheiden zu müssen.


Anzeige<br />

EXPERTENFORUM<br />

47<br />

Dabei gibt es eine ganze Reihe wissenschaftlich<br />

belegter Verfahren, die die Nebenwirkungen<br />

einer onkologischen Behandlung sehr gut abmildern<br />

können. Ein Hauptansatzpunkt dabei<br />

ist die Ernährung. Denn gerade bei Nebenwirkungen<br />

wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall<br />

oder Verstopfung können bestimmte Nahrungsmittel<br />

aber auch spezielle Teesorten Erleichterung<br />

bringen. Sport und Bewegung können sich<br />

nicht nur positiv auf die Psyche auswirken, es<br />

gibt darüber hinaus einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen körperlicher Aktivität und der<br />

Anti-Krebs-Wirkung. Ebenfalls sehr sinnvolle<br />

Begleittherapien sind die Psychoonkologie und<br />

die Ergotherapie.<br />

Auch der Einsatz von Mikronährstoffen hat sich<br />

im Praxisalltag bewährt. Selen, Zink und verschiedenen<br />

Vitaminen gilt hier unser besonderes<br />

Augenmerk. Am Beginn einer Behandlung<br />

steht deshalb immer eine ausführliche Labordiagnostik,<br />

um Mangelsituationen aber auch<br />

Überdosierungen zu erkennen.<br />

WI-<strong>News</strong>: Schulmedizin und ergänzende wissenschaftlich<br />

belegte Verfahren ergeben somit<br />

für Krebspatienten ein umfassendes Therapiekonzept.<br />

Herr Dr. Mücke – wir danken Ihnen<br />

für das Interview.<br />

Redaktion: Christiane Gawlyta<br />

„Das Netzwerk Komplementäre Onkologie<br />

Rheinhessen-Nahe“ informiert über ergänzende<br />

Maßnahmen zur schulmedizinischen<br />

Behandlung von Nebenwirkungen der onkologischen<br />

Therapien. Weitere Informationen<br />

zum Netzwerk und zur Komplementären<br />

Onkologie unter:<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de


48<br />

Unterstützung in Sachen Mobilität<br />

für die Tafel Bad Kreuznach<br />

Anzeige<br />

Die Pandemie macht auch vor sozialen Bewegungen und gemeinnützigen Organisationen nicht Halt. Die<br />

Arbeit bei Treffpunkt Reling in Bad Kreuznach habe sich deutlich erschwert, sagt Leiterin Daniela Essler.<br />

Der Tagesaufenthalt bleibt bis auf weiteres komplett geschlossen und Duschen sind nur nach Terminvereinbarung<br />

begehbar. Mehr denn je sind solche Einrichtungen nun auf Unterstützung angewiesen.<br />

Unterstützung in Sachen Mobilität kam unlängst von Mercedes-Benz.<br />

Bad Kreuznach – Jede soziale Bewegung braucht<br />

einen Motor - ein nagelneuer Mercedes-Benz<br />

Vito mit Kerstner Frischdienstausbau sorgt künftig<br />

bei der Tafel Bad Kreuznach für mehr Mobilität.<br />

Das Fahrzeug wurde am 25. März <strong>2021</strong> in<br />

Bad Kreuznach im Beisein von Daniela Essler<br />

- Leiterin Treffpunkt Reling – und zwei ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern der Tafel Bad Kreuznach<br />

und der Verkaufsleitung der Mercedes-Benz<br />

Niederlassung Mainz, Transporterverkauf, übergeben.<br />

Bereits seit 1998 unterstützt Mercedes-<br />

Benz als einer der Hauptsponsoren die deutschen<br />

Tafeln. „Wir sind stolz darauf, ein so bedeutsames<br />

Projekt wie die Tafel zu unterstützen und<br />

damit etwas Gutes zu tun.“ sagt Torsten Luckas,<br />

Verkaufsleitung Transporter der Mercedes-Benz<br />

Niederlassung Mainz.<br />

1993 wurde die erste deutsche Tafel in Berlin<br />

gegründet. Das Ziel der Tafeln ist es, eine wichtige<br />

Brücke zwischen Überangebot und Mangel<br />

zu schlagen. Deshalb werden überflüssige und<br />

qualitativ einwandfreie Lebensmittel gesammelt<br />

und an sozial und wirtschaftlich benachteiligte<br />

Menschen verteilt. Um eine einwandfreie Logistik<br />

der Lebensmittel zu gewährleisten, unterstützt<br />

Mercedes-Benz die Tafeln mit zuverlässigen<br />

Fahrzeugen, die eine schnelle und flexible Beförderung<br />

der Waren ermöglichen.<br />

Mit mehr als 1.000 Transporter-Neufahrzeugen<br />

hat die Marke mit dem Stern die Tafeln bislang<br />

unterstützt und dieses mittlerweile über 20 Jahre<br />

währende Engagement zu einer langjährigen<br />

Tradition gemacht. Im Rahmen des Sponsoring-<br />

Programms übernimmt Mercedes-Benz bis zur<br />

Hälfte des Fahrzeuglistenpreises. Der andere<br />

Teil wird hauptsächlich durch lokale Spender und<br />

Sponsoren erbracht.<br />

Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 940<br />

gemeinnützige Tafeln, bei denen ca. 60.000 ehrenamtliche<br />

Helfer aktiv sind. Auch Bedürftige<br />

engagieren sich selbst, wodurch ein wichtiges<br />

Stück Lebensmut erhalten bleibt. Zusammen<br />

verteilen die Helfer jährlich viele zehntausend<br />

Tonnen Lebensmittel an rund 1,5 Millionen bedürftige<br />

Menschen in ganz Deutschland, darunter<br />

500.000 Kinder und Jugendliche.<br />

Redaktion: red<br />

Fotos: Reling e.V.<br />

Unterstützen Sie Treffpunkt Reling mit:<br />

• ehrenamtlicher Mitarbeit<br />

• qualitativ einwandfreien Lebensmitteln<br />

• mit Ihrer Mitgliedschaft im Förderverein ·<br />

• Geld oder Sachspenden:<br />

Bankverbindungen:<br />

Trägerverein Treffpunkt Reling e.V.<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

IBAN: DE08 5605 0180 0010 0953 47<br />

BIC: MALADE 51 KRE<br />

Förderverein Treffpunkt Reling e.V.<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

IBAN: DE73 5605 0180 0010 1160 02<br />

BIC: MALADE 51 KRE<br />

Treffpunkt Reling -<br />

Tagesaufenthalt und Tafel Bad Kreuznach<br />

Leiterin Daniela Essler<br />

Tel. 0671 9208588 · info@treffpunkt-reling.de<br />

www.treffpunkt-reling.de/kontakt


Strahlentherapie kann Leben retten!<br />

Strahlen · Helfen · Heilen<br />

Die Bestrahlung ist bei Krebs eine der wichtigsten Behandlungsoptionen,<br />

neben Operation, Chemo- und Immuntherapie. Mit hochmodernen Geräten<br />

kann die Strahlendosis exakt platziert werden. Gleichzeitig wird das<br />

umliegende Gewebe sehr gut geschont. In den Praxen der Strahlentherapie<br />

RheinMainNahe in Mainz, Rüsselsheim und Bad Kreuznach können<br />

sich Patienten einer ambulanten Strahlentherapie unterziehen und<br />

dadurch während der Behandlung in ihrem häuslichen Umfeld leben. Die<br />

ltd. Fachärzte Dr. Ute Metzmann, Dr. Gabriele Lochhas und PD Dr. Ralph<br />

Mücke arbeiten mit ihren Teams nach dem Grundsatz:<br />

49<br />

Für die Krankheit die Technik – für den Menschen die Menschlichkeit.<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe, Praxisinhaber: Dr. med. Ute Metzmann (v. r.),<br />

Dr. med. Gabriele Lochhas (v. l.), PD Dr. med. Ralph Mücke (Mitte)<br />

Nur 1x in Mainz<br />

In der Strahlentherapie RheinMainNahe in<br />

Mainz-Hechtsheim wird zur effektiven Behandlung<br />

von Krebs der neue Beschleuniger<br />

„Halcyon-Linac“ eingesetzt. Dieser ermöglicht<br />

eine sehr präzise und schnelle Bestrahlung bei<br />

gleichzeitig verkürzten Liegezeiten.<br />

Die Strahlentherapie kommt bei nahezu allen Krebserkrankungen zum<br />

Einsatz: Bei Brust-, Prostata-, Darm-, Lungenkrebs, bei Tumoren der Hals-<br />

Nasen-Ohrenregion, bei Hirntumoren, bei Lymphomen und bei aufgetretenen<br />

Metastasen. Zur Behandlung dieser malignen (bösartigen) Erkrankungen<br />

ist die Strahlentherapie eine der wichtigsten Säulen der modernen<br />

Tumortherapie. 60 Prozent aller Krebserkrankungen können heute geheilt<br />

werden - manche ausschließlich durch den Einsatz von Strahlentherapie.<br />

Auch bei benignen (gutartigen) Erkrankungen werden mithilfe der Strahlentherapie<br />

Erfolge verzeichnet. So werden bei chronisch entzündlichen<br />

Reizzuständen mit einer sehr niedrig dosierten Bestrahlung die oft lange<br />

bestehenden und somit chronischen Schmerzen gelindert. Bei diesen Erkrankungen<br />

wird die niedrig dosierte Entzündungsbestrahlung eingesetzt:<br />

Fersensporn, Aktivierte Arthrosen, Schulter-Arm-Syndrom, Schleimbeutelentzündung,<br />

Tennisellenbogen, endokrine Orbitopathie und bei gutartigen<br />

Tumoren. Der positive Effekt tritt mitunter erst einige Wochen nach<br />

Abschluss der Therapie ein. Eine praxisinterne Qualitätsuntersuchung ergab<br />

Erfolgsraten von teils 80 Prozent.<br />

Standort Mainz<br />

August-Horch-Straße 12<br />

55129 Mainz<br />

Tel: 0 61 31 / 6 19 98-0<br />

Standort Rüsselsheim<br />

August-Bebel-Straße 59d<br />

65428 Rüsselsheim<br />

am GPR-Klinikum Rüsselsheim<br />

Tel: 0 61 42 / 7 94 48-0<br />

Standort Bad Kreuznach<br />

Mühlenstraße 39a<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

am Krankenhaus St. Marienwörth<br />

Tel: 06 71 / 92 06 58-0<br />

Bildquelle: Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />

Urheber: Das Atelier, Gawlyta-PR<br />

Sport- und Bewegungstherapie bei Krebs –<br />

Wirksamkeit belegt<br />

In der Strahlentherapie RheinMainNahe informieren die Fachärzte<br />

auch über die Komplementärmedizin. Hierbei handelt<br />

es sich um wissenschaftlich belegte Maßnahmen, die die Nebenwirkungen<br />

von Krebstherapien nachweislich lindern. Ein<br />

wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang Sport und Bewegung<br />

bei Krebs. Erste beobachtende Studien der Universitätsmedizin<br />

Heidelberg weisen darauf hin, dass körperliches<br />

Training einen Einfluss auf das Überleben und auf eine erneute<br />

Krebserkrankung haben kann. Belegt werden konnte in Studien,<br />

dass sich neben der Lebensqualität auch therapie- und<br />

krankheitsbedingte Nebenwirkungen durch eine systematische<br />

Sport- und Bewegungstherapie positiv beeinflussen<br />

lassen. Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im<br />

Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn belegen können,<br />

dass sich angemessene Ausdauerbelastung bei Krebspatienten<br />

positiv auf die körpereigene Tumorabwehr auswirkt.<br />

Anzeige<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de


Die sichere Entscheidung für Ihre Schönheit –<br />

50<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz<br />

Qualität bedeutet Perfektion in allen Bereichen: Sicherheit<br />

im neuen OP-Zentrum, modernste Technik für alle<br />

OP-Verfahren und Hotelkomfort in luxuriösen Patientenzimmern<br />

- dafür steht die Fort Malakoff Klinik. Die erfahrenen<br />

Fachärztinnen und Fachärzte können somit der<br />

steigenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und<br />

sicheren Eingriffen in der plastisch-ästhetischen Chirurgie<br />

und der nicht operativen ästhetischen Behandlung in<br />

vollem Umfang nachkommen.<br />

Ästhetik für IHN<br />

Gesicht<br />

• Facelift / Fadenlift<br />

• Lidstraffung (Laser) / Brauenlift<br />

• Nasenkorrekturen<br />

• Ohrkorrekturen<br />

Ästhetik für SIE<br />

Gesicht<br />

• Facelift / Fadenlift<br />

• Lidkorrekturen (Laser) / Brauenlift<br />

• Nasenkorrekturen<br />

• Ohrkorrekturen<br />

Brust<br />

• Brustvergrößerung mit Implantaten<br />

• Brustvergrößerung mit Eigenfett<br />

• Bruststraffung<br />

• Brustverkleinerung / Bruststraffung<br />

Haut und Falten<br />

• Botox® und Filler<br />

• Laserbehandlungen:Muttermale,<br />

Besenreiser, Couperose, Pigmente<br />

Körper<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />

• Fett-weg-Spritze<br />

• Intimchirurgie<br />

• Bauchstraffung / Armstraffung<br />

• Hyperhidrosetherapien: Behandlung<br />

bei übermäßigem Schwitzen<br />

Körper<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />

• Bauchstraffung<br />

• Hyperhidrosetherapien: Behandlung bei übermäßigem<br />

Schwitzen<br />

Brust<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Männerbrustverkleinerung<br />

• Fett-weg-Spritze<br />

Kassenärztliche Therapien<br />

Gesicht<br />

• Operationen bei Hauttumoren<br />

• Nasenkorrekturen<br />

Brust<br />

• Brustverkleinerung bei Frauen<br />

• Brustverkleinerung bei Männern<br />

Körper<br />

• Narbenkorrekturen<br />

• Operation bei Fettschürze<br />

• Absaugung bei Lipödem<br />

Sichere Technik – perfekte Ergebnisse


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Möglichkeiten der<br />

Brustvergrößerung<br />

51<br />

Die Brust hat für viele Frauen eine besondere Bedeutung. Sie steht für Weiblichkeit und Attraktivität. Werden Form,<br />

Größe oder Erschlaffung des Gewebes als störend empfunden, kann dies sehr belastend sein. Dank moderner Methoden<br />

kann der Wunsch nach einer Brustvergrößerung passend zur Patientin umgesetzt werden. Wir sprachen<br />

mit dem Mainzer Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Martin Kürten über dieses Thema<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>:<br />

Herr Dr. Kürten, was<br />

bewegt Frauen, die<br />

zu einer Brustvergrößerung<br />

Ihren Rat<br />

suchen?<br />

Dr. M. Kürten: Die<br />

Kunst der Brustvergrößerung<br />

ist weitaus<br />

mehr, als „nur“<br />

kleine Brüste zu vergrößern.<br />

Viele Frauen<br />

kommen zu uns,<br />

weil sie sich nach<br />

dem Abstillen wieder<br />

vollere und straffe<br />

Brüste wünschen.<br />

Auch wieder gleich<br />

große Brüste zu haben, ist häufig Anlass der Beratung. Meine<br />

Aufgabe ist es, das jeweils angestrebte Idealbild ästhetisch<br />

und medizinisch perfekt umzusetzen.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Seit Jahrzehnten wird die Brustvergrößerung<br />

mit Silikonimplantaten durchgeführt. Wie gehen Sie vor?<br />

Dr. M. Kürten: Die Implantatkissen können an verschiedenen<br />

Stellen positioniert werden. Bei der subglandulären Positionierung<br />

wird das Brustimplantat unter die Brustdrüse und<br />

oberhalb des Brustmuskels gelegt. Eine Alternative ist die Positionierung<br />

des Implantates unter dem Brustmuskel, die sogenannte<br />

submuskuläre Brustvergrößerung. Möglich ist es<br />

auch, die Brustimplantate über den Brustwarzenhof einzubringen.<br />

Die Vor- und Nachteile der Zugänge sollten vom Operateur<br />

ausführlich erklärt werden.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Welche Implantate kommen in Ihrer Klinik<br />

zum Einsatz?<br />

Dr. M. Kürten: Wir verwenden ausschließlich geprüfte hochwertige<br />

Implantate der Hersteller Motiva®, POLYTECH Health<br />

& Aesthetics und Mentor®. Billigimplantate setzen wir aus Sicherheitsgründen<br />

nicht ein. Zudem nehmen wir uns für jeden<br />

Eingriff ausreichend Zeit und arbeiten dadurch äußerst präzise.<br />

Denn zu einem sehr guten Ergebnis zählt auch, dass die<br />

Narben kaum sichtbar sind.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Sie führen an Ihrer Klinik auch Brustvergrößerungen<br />

mit Eigenfett durch.<br />

Dr. M. Kürten: Dieses sichere Verfahren wird seit Jahren erfolgreich<br />

an unserer Klinik eingesetzt. Damit bieten wir eine Alternative<br />

zu Implantaten. Bei dieser Methode (Liposuktion) wird<br />

an leicht zugänglichen Bereichen, z.B. an Bauch und Hüften,<br />

Eigenfett abgesaugt und anschließend in den Brustmuskel<br />

und das Fettgewebe der Brust transplantiert. Der positive Nebeneffekt<br />

ist, dass gleichzeitig lästige Fettpolster reduziert<br />

werden.<br />

Redaktion: <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

Fotos: FMK<br />

Brustvergrößerung –<br />

Vorher-Nachher-Bilder<br />

Wer sich für ein Beratungsgespräch<br />

zur Brustvergrößerung mit Implantaten<br />

in der Fort Malakoff Klinik entscheidet,<br />

profitiert von der 3D Kamera-Technik.<br />

Mit diesen Aufnahmen<br />

ist es möglich, die Brust mit virtuellen<br />

Brustimplantaten am Computer zu<br />

vergrößern. Bereits im ersten Beratungsgespräch<br />

zur Brustvergrößerung<br />

stehen damit Vorher-Nachher<br />

Bilder zur Verfügung.<br />

FORT MALAKOFF KLINIK<br />

Private Fachklinik für plastische Chirurgie<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz • Rheinstraße 4K<br />

D-55116 Mainz • Tel. +49 (0) 61 31-14 67 67<br />

anmeldung@malakoff-klinik.de<br />

www.malakoff-klinik.de


52<br />

Fett-weg-Spritze<br />

mit Injektions-Lipolyse<br />

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Viele kennen es: nachdem man zahllose Diäten überstanden hat<br />

und durchaus Erfolge verzeichnen konnte, kommen die Fettpölsterchen<br />

doch wieder zurück, mitunter gar schlimmer, als vorher.<br />

Fast jeder, der die Entbehrungen einer Diät auf sich genommen<br />

hat, kennt und fürchtet ihn: den Jo-Jo-Effekt. Verständlich, wenn<br />

sich nach jahrelanger Diät-Karriere Hoffnungslosigkeit einstellt.<br />

Abhilfe bietet in solchen Fällen die Injektions-Lipolyse, besser<br />

bekannt als Fett-Weg-Spritze.<br />

Eine Lösung hierfür und damit mehr Zufriedenheit<br />

bietet Frau Dr. med. Bockelmann vom Venen- und<br />

Lymphzentrum in Mainz. Hier wird seit Jahren die<br />

Injektions-Lipolyse mit Erfolg durchgeführt. Frau<br />

Dr. med. Bockelmann ist zertifiziertes Mitglied im<br />

Netzwerk-Lipolyse, einem internationalen Zusammenschluss<br />

von hierfür ausgebildeten Ärzten verschiedener<br />

Fachrichtungen. Die hohe Ausbildungs- und<br />

Fortbildungsqualität dieser Ärzte im Netzwerk- Lipolyse<br />

sichert den Patienten eine hohe Therapiequalität.<br />

| Weg mit dem Fett? Nur mit einer Spritze?<br />

Eine faszinierende Idee. Diese Idee ist allerdings bereits<br />

seit 2003 durch mehrere hunderttausend Anwendungen<br />

zur alltäglichen Therapierealität geworden,<br />

die auch interessierte und betroffene Patientinnen<br />

und Patienten im Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />

bei Frau. Dr. med. Bockelmann für sich nutzen können.<br />

| Wie funktioniert die Fett-Weg-Spritze?<br />

Bei dieser Injektions-Lipolyse wird ein erprobtes und<br />

bekanntes Lecithin in hochgereinigter Form direkt<br />

in die unerwünschten Fettregionen des Körpers<br />

injiziert. Das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat<br />

wird in gleicher Zusammensetzung im eigenen<br />

Körper produziert und beeinflusst hier den<br />

aktiven Fettstoffwechsel höchst positiv, indem die<br />

Fettzellen aufgespalten, abgebaut und vom Körper<br />

ausgeschieden werden. Die Hautareale der behandelten<br />

Zonen ziehen sich, bedingt durch deren Elastizität,<br />

wieder zusammen und bilden eine glatte und<br />

homogene Oberfläche.<br />

| Injektions-Lipolyse – kein neues Wundermittel<br />

zur Gewichtsreduzierung!<br />

Es ist stets zu beachten, dass sich die behandelten<br />

Körperkonturen in meist langsamen Schritten verändern.<br />

Stark übergewichtige Patienten können mit<br />

der Fett-Weg-Spritze nicht behandelt werden. Bei<br />

diesen Patientinnen und Patienten ist in jedem Fall<br />

zwingend fachärztlich abzuklären, ob es sich um<br />

Adipositas, Lipödem, Lymphödem oder um ein Lipo-<br />

Lymphödem handelt, bevor hier eventuell bei kleineren<br />

Regionen, wie z.B. Doppelkinn, Ellbogen oder<br />

Knieregion die Injektions-Lipolyse angewendet werden<br />

kann. Eine moderate und individuelle praktikable<br />

Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten<br />

sind hier in jedem Fall angeraten und stellen<br />

einen wesentlichen und entscheidenden Beratungsbestandteil<br />

der Lipolyse-Injetions-Therapie dar.<br />

Die Behandlungsdauer und -intensität ist überschaubar.<br />

In der Regel sind zwei bis vier Behandlungen<br />

im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen<br />

erforderlich, um die Therapie erfolgreich abzuschließen.<br />

Und die Ergebnisse sprechen eine deutliche<br />

Sprache. Weit über 85% der Patientinnen und Patienten<br />

sind nach zwei bis drei Behandlungen mit dem<br />

Ergebnis mehr als zufrieden. Interessierte vereinbaren<br />

einfach einen Termin mit Frau Dr. med. Bockelmann<br />

im Venen- und Lymphzentrum Mainz zu<br />

einer persönlichen und individuellen Beratung.<br />

Gemeinsam mit Ihr werden die persönlichen Rahmenbedingungen<br />

für diese erprobte und erfolgreiche<br />

Fett-Weg-Therapie abgeklärt und die entsprechende<br />

Behandlungsabfolge besprochen und<br />

festgelegt.<br />

Behandelbare Körperregionen:<br />

Reiterhosen, Oberschenkel innen und außen, unteres Gesäß / Übergang<br />

zum Oberschenkel, Hüften, Bauch, Knie, Fettwulste an den Schulternund<br />

Ellenbogen, Oberarme und Doppelkinn.<br />

Telefon-Sprechzeiten: Tel.: 0 61 31 - 22 13 11<br />

Montag und Dienstag:<br />

Mittwoch, Donnerstag, Freitag:<br />

Redaktion: A.W.<br />

11:00 - 18:00 Uhr<br />

08:00 - 13:00 Uhr<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz • Dr. med. Britta Bockelmann • Bonifaziusplatz 7/Ecke Boppstraße • 55118 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 22 13 11 • fax: 0 61 31 / 23 73 53 • venenzentrum.drbockelmann@yahoo.de • www.venen-lymphzentrum-mainz.de


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Sicherer Hafen<br />

53<br />

„Whatever it takes“, ist ein Ausspruch des damaligen<br />

Präsidenten der Europäischen Zentralbank,<br />

Mario Draghi, von vor mehr als zehn Jahren.<br />

Die Auswirkungen jener Sentenz sind bis<br />

heute deutlich sichtbar, denn die Niedrigzinspolitik<br />

machte Immobilien endgültig zum sicheren<br />

Hafen für Investitionen. Dass es hier vor allen<br />

Dingen um einen positiven Nebeneffekt geht,<br />

betont Stephan Hefner, Inhaber von Hefner Immobilien<br />

in Mainz: „Die meisten unserer Kunden<br />

suchen etwas zum Wohnen“.<br />

Hefner weiß, wovon er spricht. Den Immobilienmarkt<br />

im Rhein-Main-Gebiet kennt er seit<br />

über zwei Jahrzehnten. Nachdem er einige Jahre<br />

bei dem renommierten Maklerunternehmen<br />

Eschner & Partner arbeite, gründete er sein<br />

eigenes Unternehmen im Jahr 1999, zunächst<br />

in Mainz-Hechtsheim, woher er gleichfalls kommt.<br />

Nach einer weiteren Station in Mainz-Weisenau,<br />

siedelte er schließlich um in repräsentative<br />

Räumlichkeiten mit über 300 Quadratmetern in<br />

der Haifa-Allee, wo sich der Standort seit September<br />

2020 befindet.<br />

den mit rund 50 Banken und Großinvestoren<br />

zur Immobilienfinanzierung“, erklärt er. Ebenfalls<br />

unter den Netzwerkpartnern sind zwei namhafte<br />

Bauträger. Nur so, sagt Hefner, seien sie<br />

in der Lage, ihren Kunden vom Erstgespräch bis<br />

zur Schlüsselübergabe beratend zur Seite zu<br />

stehen.<br />

Das Leistungsportfolio des Immobilienbüros ist<br />

vollumfänglich: „Wir unterstützen unsere Kunden<br />

bei der Suche nach Eigentumswohnungen,<br />

Grundstücken, Mehr- oder Einfamilienhäusern<br />

sowie Gewerbeimmobilien“, so Hefner. „Und durch<br />

unsere Kooperationen mit Bauträgern können<br />

wir auch Neubauvorhaben gut begleiten“, komplettiert<br />

der Immobilienfachmann. Als Mitglied<br />

des Verbands BVFI ist Hefner Immobilien auch<br />

branchenintern gut vernetzt und unterliegt entsprechenden<br />

Standards. Im Hinblick auf die<br />

allgemeine Pandemie-Situation blickt Hefner<br />

positiv in die Zukunft und sagt: „Wir suchen<br />

derzeit zwei weitere Mitarbeiter für unseren<br />

Vertrieb, weitere Büros im Rhein-<br />

Main-Gebiet sind geplant“.<br />

„Wichtig für unsere Kunden ist, Überblick über<br />

die gesamte Branche zu haben“, sagt der Immobilien-Fachmann<br />

Hefner. Damit meint er nicht<br />

nur das Immobilienangebot, sondern auch alle<br />

beteiligten Netzwerkpartner. „Wir sind verbun-<br />

Hefner Immobilien • Stephan Hefner • Haifa-Allee 20 • 55128 Mainz • Tel.: 0 61 31 / 339 00 00<br />

kontakt@hefnerimmobilien.de • www.hefnerimmobilien.de


54<br />

Vom Vordach bis zur<br />

Holzrahmenbauaufstockung<br />

Die Zimmerei Degreif blickt auf eine langjährige Erfahrung zurück – der Familienbetrieb aus dem<br />

rheinhessischen Stadecken-Elsheim existiert bereits seit 1908. Tradition alleine reiche allerdings nicht<br />

mehr aus, sagt Thorsten Degreif.<br />

„Wer sich heutzutage in unserer Branche behaupten<br />

will, muss sich weiterbilden, flexibel<br />

sein und die aktuellen Entwicklungen immer<br />

im Auge behalten“, so der Inhaber des Traditionsunternehmens.<br />

Mit seiner Vita kann er<br />

diese Aussage untermauern: Er ist Zimmerermeister,<br />

zertifizierter Gebäude-Energieberater<br />

und Betriebswirt in einer Person. Gemeinsam<br />

mit seinen Mitarbeitern, die ihrerseits ebenfalls<br />

regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen absolvieren,<br />

bietet Thorsten Degreif eine facettenreiche<br />

Angebotspalette auch jenseits des klassischen<br />

Dachstuhls.<br />

Der Name Degreif steht dabei immer für<br />

vorbildliche Handwerksqualität<br />

• Neueinbau von Dachflächenfenstern oder<br />

Erneuern der Bestandsfenster mit energiesparenden<br />

Verglasungen, Sonnenschutz oder<br />

Innenausbau<br />

• Erstellung von Gauben inklusive Schiefer-,<br />

Spengler- und Dachdeckerarbeiten komplett<br />

inklusive Fenstern, Innenausbau mit allen<br />

Tapezier- und Dämmarbeiten<br />

• Vordächer, Carports, Wintergärten inklusive<br />

diverser Eindeckungen<br />

• Neugestaltung von Fassaden in Holz, Schiefer<br />

oder Putz<br />

• Umdeckungen von Bestandsdächern mit Verbesserungen<br />

des Wärme- und Schallschutzes<br />

• Erweiterungen von Balkonen oder Terrassen<br />

z.B. mit WPC oder beliebigen Holzbelägen<br />

• Aufstockungen bzw. Anbauten in Holzrahmenbauweise<br />

oder Brettsperrholz mit Brettstapeldecken<br />

• Erweiterungen von Hallen mit Leimbindern<br />

oder Nagelplattenkonstruktionen<br />

Auch Planungsaufgaben nehmen zu<br />

Thorsten Degreif ist stolz auf das in ihn und<br />

seine Mannschaft gesetzte Vertrauen. Er freut<br />

sich, dass inzwischen viele Auftraggeber bereits<br />

in der Planungsphase auf ihn zukommen, beispielsweise<br />

wenn bei einer Aufstockung gleichzeitig<br />

die Raumaufteilung des bestehenden<br />

Gebäudes geändert werden soll, so wie bei<br />

einem derzeit in Arbeit befindlichen Projekt:<br />

Nach Erörterung der verschiedenen Ausfüh-


Anzeige<br />

55<br />

rungsvarianten hat sich der Auftraggeber für<br />

eine freitragende Nagelplattenbinderkonstruktion<br />

entschieden. Durch die Abtragung aller<br />

Lasten rein über die Außenwände konnte damit<br />

im Inneren des Gebäudes eine besonders großzügig<br />

gestaltete Architektur verwirklicht werden.<br />

Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte<br />

gewinnen an Bedeutung<br />

Bereits seit 2008 führt die Zimmerei Degreif<br />

auch das Qualitätszeichen „Fachbetrieb für<br />

Dämmtechnik“. Seit dieser Zeit gehören auch<br />

nachhaltige CO2-Sanierungen zum erweiterten<br />

Leistungsspektrum. Oftmals fallen diese Arbeiten<br />

nicht nur im Dachbereich an, sie erstrecken<br />

sich ebenso auf die Gebäudefassaden. Bei<br />

den Auftraggebern gewinnt dabei die baubiologische<br />

und ökologische Unbedenklichkeit der<br />

verwendeten Baustoffe eine zunehmende Bedeutung.<br />

O-Ton Thorsten Degreif: „Ich möchte<br />

mit meinen Kindern ja auch nicht in einem<br />

Joghurtbecher leben“. Er rät seinen Kunden<br />

daher, für die Wärme- und Schalldämmung<br />

anstelle einer Styropor-Verkleidung besser ökologische,<br />

atmungsaktive Materialien wie Hanf,<br />

Holzfaser oder Isofloc als Gefachdämmung zu<br />

verwenden. Der Aufbau der Fassade selbst<br />

könne dann mit Holzweichfaserplatten als<br />

Putzträger oder durch eine Holzverkleidung<br />

erfolgen. Alternativ seien dafür selbstverständlich<br />

auch andere Materialien wie Schiefer oder<br />

Faserzement-Paneele in Holzoptik und freier<br />

Farbgestaltung einsetzbar.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Fotos: Zimmerei Degreif<br />

Zimmerei Degreif • Thorsten Degreif • Kreuznacher Straße 21 • 55271 Stadecken-Elsheim • Tel.: 0 61 36 / 28 23<br />

info@zimmerei-degreif.de • www.zimmerei-degreif.de


56<br />

Gemeinsam stark an der Spitze<br />

Wie Unternehmer-Paare in belastenden Situationen wachsen<br />

Schritt 1:<br />

Auszeit nehmen<br />

und Ressourcen entdecken<br />

Schritt 2: Selbstführung erforschen<br />

und Gestaltungskraft erhöhen<br />

Schritt 3:<br />

Schritt 4:<br />

Schritt 5:<br />

Mut fassen und<br />

Entscheidungen treffen<br />

Experimente wagen und<br />

Lösungen finden<br />

Wachstum erleben und<br />

Zukunft angehen<br />

Im ersten Teil ging es darum, wie wichtig<br />

es ist, in belastenden Situationen erst einmal<br />

wieder Kraft zu schöpfen. Mit einem<br />

frischen Zugang zu den eigenen inneren<br />

Ressourcen ist es einfacher und wirkungsvoller,<br />

sich den äußeren Herausforderungen<br />

zu stellen. Danach ist es leichter, die Regie<br />

zu übernehmen und zu gestalten.<br />

Innerlich Klarheit gewinnen<br />

In der Krise ist es normal, dass Durcheinander<br />

herrscht: im Unternehmen, in der Beziehung,<br />

in den eigenen Gedanken und Gefühlen. Es ist<br />

schwerer, Entscheidungen zu treffen und zielgerichtet<br />

zu handeln. Über Jahre eingespielte<br />

Abläufe funktionieren nicht mehr, die Zukunft<br />

ist ungewiss. Menschen sind verunsichert, Angst<br />

macht sich breit.<br />

Umso wichtiger ist es für Unternehmenslenker<br />

in dieser Situation, sich selbst zu kennen und<br />

zu verstehen. Dadurch kann man auf diesem<br />

Gebiet mehr Sicherheit gewinnen, das stärkt<br />

persönlich und strahlt auch auf die eigene Gestaltungskraft<br />

und das Führungsvermögen ab.<br />

Mitarbeiter spüren, der Chef und die Chefin sind<br />

klarer in ihrer Haltung und zielgerichteter in<br />

ihrer Kommunikation. Das hilft ihnen Zutrauen<br />

zu haben, dass die Firma gut durch die Krise<br />

kommt.<br />

Für innere Ambivalenzen Lösungen finden<br />

Typischerweise gibt es in der Krise Ambivalenzen,<br />

Dilemmas, Zwickmühlen. Man könnte<br />

meinen, sie liegen in der Situation. Im Grunde<br />

spielen sie sich aber im eigenen Denken und<br />

Fühlen ab: Eine innere Stimme meint, es müsse<br />

so gemacht werden, eine andere ist vom<br />

Gegenteil überzeugt. Und vielleicht melden sich<br />

auch noch eine dritte und eine vierte zu Wort,<br />

die noch eine andere Meinung haben. Diese<br />

innere Uneinigkeit kann viel Kraft rauben und<br />

sogar lähmen. Selbst wenn man eine Entscheidung<br />

trifft, kann man weiter hin- und hergerissen<br />

sein, ob es die richtige war.<br />

Über die Autorin:<br />

Karin Dölla-Höhfeld begleitet gemeinsam mit ihrem Mann Günther<br />

Höhfeld Unternehmer-Paare in belastenden Situationen.<br />

Sie unterstützen Doppelspitzen individuell mit einem strukturierten<br />

Programm bei Schicksalsschlägen und persönlichen Krisen,<br />

damit Kontrollerleben, Handlungsfähigkeit und Wohlbefinden<br />

wiederhergestellt werden.<br />

www.hoehfelds-hof.de • Höhfelds Hof • 55278 Dolgesheim


Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel nur die männliche Form<br />

verwendet. Selbstverständlich sind immer Frauen wie Männer gemeint.<br />

57<br />

Hier sind drei Aspekte hilfreich:<br />

• Achtsam sein: Je mehr es Ihnen gelingt, nicht<br />

in Grübeleien zu verfallen oder ganz im Problem<br />

zu versinken, desto eher sind Sie handlungsfähig.<br />

Dafür ist es hilfreich zu üben, ganz in<br />

dem zu sein, was gerade ist - ohne dass Sie<br />

darüber nachdenken oder gleich Lösungen suchen.<br />

Das kann dann später kommen.<br />

• Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen: Wenn<br />

es Ihnen gut geht, können Sie auch gut für andere<br />

und für Ihr Unternehmen da sein. Legen<br />

Sie jeden Tag Wert darauf, dass Sie gut für sich<br />

sorgen. Das gilt für Ihren Körper, für Ihre Seele<br />

und für Ihre Beziehungen. Sie selbst und die<br />

anderen Menschen um Sie herum werden es<br />

Ihnen danken.<br />

• Den „liebevollen Beobachter“ in sich aktivieren:<br />

Ihr inneres Erleben zu entschärfen gelingt<br />

Ihnen, wenn Sie mit einer guten Portion Distanz<br />

darauf blicken. Treten Sie sozusagen innerlich<br />

zwei, drei Schritte zurück oder schauen Sie aus<br />

der Hubschrauber-Perspektive auf Ihre unterschiedlichen<br />

Stimmen oder Seiten. Schon durch<br />

diese andere Sicht wird Ihre innere Gespanntheit,<br />

Ihre Zerrissenheit an Vehemenz verlieren,<br />

und Sie können sich mehr entspannen.<br />

Praxis-Tipp 1:<br />

Trainieren Sie jeden Tag den „liebevollen Beobachter“<br />

in sich - auf entspannte Weise.<br />

Ein wunderbarer Anfang ist der „Gang der liebenden<br />

Aufmerksamkeit“: Nehmen Sie sich zehn<br />

bis 20 Minuten Zeit, um ins Grüne zu gehen.<br />

Suchen Sie sich einen Sinneskanal aus, mit dem<br />

Sie auf dem Hinweg und einen anderen, mit<br />

dem Sie auf dem Rückweg wahrnehmen wollen,<br />

was ist. Vielleicht wollen Sie erst auf das achten,<br />

was Sie sehen, und dann, was Sie hören.<br />

Oder erst, was Sie beim Gehen auf der Haut<br />

und an Ihren Füßen fühlen, und dann, was Sie<br />

riechen.<br />

Fokussieren Sie jeweils auf nur einen Sinneseindruck<br />

- ohne zu bewerten oder nachzudenken.<br />

Wenn Gedanken kommen, lassen Sie sie<br />

einfach weiterziehen wie Wolken am Himmel.<br />

Und kehren Sie wieder sanft mit Ihrer Aufmerksamkeit<br />

zum Sehen oder Hören zurück. Wenn<br />

Sie das möglichst jeden Tag machen, werden<br />

Sie sich mit der Zeit mehr und mehr aus dem<br />

Verstricktsein mit Ihren Problemen lösen können.<br />

Praxis-Tipp 2:<br />

Erzählen Sie Ihrem Partner von Ihren inneren<br />

Zwickmühlen. Und hören Sie ihm zu.<br />

Das Teilen der inneren Herausforderungen ist<br />

sinnvoll, um selbst entlastet zu werden. Und<br />

es stärkt die Beziehung. Das Erzählen hilft,<br />

etwas loswerden zu können, das Zuhören schenkt<br />

dem anderen Freiraum, ein Gefühl des Wertes<br />

und das Erleben von Akzeptanz.<br />

Ein Tipp: Rahmen Sie das Gespräch positiv, damit<br />

Sie beide nicht in einer „Problem-Trance“<br />

versinken. Tauschen Sie also am Anfang kurz<br />

eine Sache aus, die in den letzten Tagen gelungen<br />

ist. Und beenden Sie das Gespräch mit<br />

etwas, das Sie als angenehm erlebt haben. Oder<br />

mit etwas Schönem, das noch bevorsteht.<br />

Praxis-Tipp 3:<br />

Finden Sie erst mehr innere Ruhe. Und kommunizieren<br />

Sie dann Ihre Lösungen ins Unternehmen.<br />

Wenn Sie nervös, niedergeschlagen oder ängstlich<br />

sind, nehmen das Ihre Mitarbeiter wahr.<br />

Selbst wenn Sie es überspielen wollen - Menschen<br />

spüren Ihre innere Anspannung über die<br />

körperlichen Signale, die Sie unbewusst aussenden.<br />

Deshalb ist es sinnvoll, erst einmal<br />

selbst zur Ruhe zu kommen. Das ist oft einfacher<br />

gesagt als getan. Doch es lohnt sich, sich<br />

selbst dazu einzuladen und alles dafür Hilfreiche<br />

zu tun.<br />

Was brauchen Sie dazu: eine Stunde am Tag<br />

Zeit für sich, in der keiner etwas von Ihnen will?<br />

Oder ein Wochenende ohne Aufgaben? Eine<br />

längere Auszeit in der Natur? Allein oder mit<br />

Ihrem Partner? Hören und spüren Sie in sich<br />

hinein. Nehmen Sie dieses Bedürfnis ernst und<br />

setzen Sie um, was möglich ist. Und genießen<br />

Sie die Zeit, die nur Ihnen gehört. Ganz achtsam.<br />

Dann können Sie mit Frische, Elan und Überzeugungskraft<br />

vor Ihre Mitarbeiter treten. Und<br />

diese werden sich leichter mit Ihnen zusammen<br />

auf den Weg machen - raus aus der Krise, hin<br />

zu neuen Möglichkeiten.<br />

Text: Karin Dölla-Höhfeld


58<br />

AUFGEGABELT:<br />

Wunderbares Lesefutter<br />

Dr. med. Mirriam Prieß<br />

Zeit für einen Spurwechsel (2018)<br />

Die Kraft des Dialogs (<strong>2021</strong>)<br />

Unsere Redakteurin Sam entdeckt für<br />

Sie interessante Bücher von Autor:innen<br />

aus der Region. Wunderbares Lesefutter<br />

– gewöhnlich aufgegabelt in Rheinland-<br />

Pfalz und Hessen – kommt dieses Mal<br />

etwas weiter her.<br />

„Wir kommen nur dann aus der Krise, wenn<br />

wir uns der Substanz zuwenden, das ist:<br />

dem eigenen Wesen, dem Echten in uns und<br />

um uns herum“, erläutert die Psychologin<br />

Dr. Mirriam Prieß im Interview mit der <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>*.<br />

Genau hier setzen auch die<br />

beiden vorgestellten Werke an: beim „Sichselbst-Sein“,<br />

authentisch sein, das eigene<br />

Wesen verstehen und leben. Nur wer gut<br />

mit sich umgehe und im Dialog sei, könne<br />

gut mit anderen und seiner Umgebung umgehen.<br />

„Erst dann ist es möglich, mit dem<br />

Außen in einen guten Dialog zu treten und<br />

gesunde Beziehungen zu führen“, so die<br />

Ärztin und Beraterin.<br />

Das in 2018 erschienene Werk Zeit für einen<br />

Spurwechsel erläutert anhand vieler Praxisbeispiele<br />

verständlich, warum es schwerfällt,<br />

aus eingefahrenen Verhaltensmustern<br />

und Umständen herauszufinden. Dabei<br />

geht es „nicht um Anklage, nicht um Schuld<br />

und auch nicht um Aufgabe, sondern um die<br />

Chance auf echte Veränderung“. Prieß zeigt<br />

auf, an welchen Stellen angesetzt werden<br />

muss, um sich aus unbewussten Prägungen<br />

und unstimmigen Handeln befreien zu<br />

können.<br />

Fehlende Augenhöhe, mangelnder Respekt<br />

oder Interesselosigkeit, kein Mitgefühl oder<br />

die Unfähigkeit, ein Gleichgewicht zwischen<br />

Nehmen und Geben zu leben – das alles seien<br />

Zeichen dafür, dass wir den Zugang zu<br />

uns selbst verloren haben, erklärt die Autorin<br />

im Gespräch zu ihren Büchern. „Stattdessen<br />

beuten wir aus: uns selbst, unsere<br />

Mitmenschen, die Natur.“ Das Buch ist eine<br />

zeitgemäße, wichtige Einladung, die eigene<br />

Geschichte anzuschauen, anzunehmen, daran<br />

zu wachsen und ein Leben zu führen,<br />

das einem wirklich entspricht.<br />

In ihrer aktuellen Publikation Die Kraft des<br />

Dialogs beschreibt Dr. Mirriam Prieß das<br />

Dialogprinzip, mit dem sie seit Jahren Einzelpersonen<br />

und Unternehmen erfolgreich<br />

aus der Erschöpfung führt. Im Fokus steht<br />

das, was Gesund-Sein ausmacht. Gleichfalls<br />

ist es eine Anleitung, wie dort Sicherheit gewonnen<br />

werden kann, wo emotional Unsicherheit<br />

herrscht. Kompakt wird dargestellt,<br />

was eine gesunde Beziehung genau bedeutet<br />

und schnell wird klar, dass Dialog viel<br />

mehr ist als rein verbale Kommunikation. Es<br />

ist weit tiefgehender, eine Lebenshaltung,<br />

die unserer krisengeschüttelten Zeit den<br />

Wandel in das Gesunde ermöglichen kann.<br />

Beide Werke sind eine Tür zu einem Weg,<br />

der zu nachhaltigen Beziehungen und Möglichkeiten<br />

führt – im Innen wie im Außen.<br />

Eine klare Leseempfehlung auch für Influencer<br />

und Entscheider.<br />

Das Interview mit Dr. Mirriam Prieß und weitere Informationen zu ihrer Arbeit finden Sie im vorliegenden<br />

Magazin auf Seite 58.


„Als Objekt benutzt zu werden, ist eine der<br />

zentralen Ursachen für Verletzungen und<br />

Kränkungen im menschlichen Miteinander.“<br />

59<br />

„Beziehung ist ein aktiver Gestaltungsprozess<br />

von allen Beteiligten in jedem Moment.“<br />

„Der Dialog ist die Entscheidung zur<br />

eigenen Mündigkeit und die Bereitschaft<br />

zur Selbstverantwortung.“<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

„Wie wäre es vielmehr, grundsätzlich dafür zu sorgen, dass gesunde<br />

Menschen in verantwortungsvollen Positionen eingesetzt<br />

werden – wäre es nicht das, was Leadership ausmacht?“<br />

„Obwohl es sich jeder von uns wünscht, authentisch<br />

zu sein, scheint es für die meisten von uns<br />

viel selbstverständlicher, dies nicht zu sein.“<br />

„Wenn wir ein Leben führen wollen, das<br />

uns entspricht, dann können wir das<br />

nur, wenn wir wissen, wer wir sind.“<br />

„Selbstwert entsteht durch wertvolles Handeln<br />

– uns selbst und der Umwelt gegenüber.“<br />

„Symptome von Erschöpfung und Depression sind nichts anderes als<br />

der Ausdruck davon, dass das eigene Wesen unterdrückt ist.“<br />

www.penguinrandomhouse.de


60<br />

Eine Hilfe für Senioren<br />

und deren Angehörige<br />

Die Website e des Pflegenetzes Bad Kreuznach ist online<br />

Zwar fühlt sich Elisabeth H. in ihrer Bewegung inzwischen etwas eingeschränkt, aber Tochter Marianne<br />

hilft ihr beim Einkaufen und verbringt viel Zeit mit ihrer leicht dementen Mutter. Trotz ihrer<br />

89 Jahre lebt die Seniorin daher noch in ihren eigenen vier Wänden. Dann passiert es. Die alte Dame<br />

stürzt im Badezimmer. Ein dumpfer Knall alarmiert die Nachbarin. Elisabeth H. ist auf den nassen<br />

Fliesen vor der Dusche ausgerutscht. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken an. Die Rentnerin kommt<br />

ins Krankenhaus. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. Von heute auf morgen ist Elisabeth H. auf<br />

Pflege angewiesen.<br />

Tochter Marianne fühlt sich überfordert. Ein<br />

Berg von Fragen tut sich vor der kaufmännischen<br />

Angestellten auf. Was nun? Wie geht es<br />

mit der Mutter weiter? Wer pflegt sie? Wo findet<br />

die Pflege statt? Und: Wer trägt die Kosten?<br />

„Dies ist kein Einzelfall“, erklärt Annerut Marx<br />

vom Pflegestützpunkt Bad Kreuznach. Da Angehörige<br />

in einer solchen Situation oft nicht<br />

mehr weiterwissen, hat die engagierte Sozialarbeiterin<br />

gemeinsam mit der Gemeindereferentin<br />

und Seelsorgerin Bärbel Dörr und Udo<br />

Foerster, Gesellschafter „mein SANiHAUS “, die<br />

Internet-Plattform www.pflegenetzbad-kreuznach.de<br />

ins Leben gerufen.<br />

Das Besondere: Die Website holt<br />

die Angehörigen in ihrer indi-<br />

viduellen Pflegesituation ab<br />

und beantwortet viele Fragen<br />

zu Hilfsangeboten und Pflegeleistungen.<br />

Anschlussversorgung<br />

nach einem Krankenhausaufenthalt,<br />

ambulante Pflege, sta-<br />

tionäre Pflege, Palliativ-<br />

Versorgung sind die Themenschwerpunkte. „Es<br />

geht aber auch um die pflegenden Angehörigen,<br />

die oft körperlich und seelisch überlastet sind<br />

und für sich selbst Hilfe brauchen“, betont die<br />

Seelsorgerin Bärbel Dörr.<br />

„Von Anfang an haben wir auf eine hoch flexible<br />

digitale Lösung gesetzt – selbstverständlich<br />

mit responsivem Webdesign“, erklärt Udo Foerster.<br />

Denn inzwischen benutzen rund 86 Prozent<br />

aller Deutschen ein Smartphone, so eine Studie<br />

der VuMA (Arbeitsgemeinschaft Verbrauchsund<br />

Medienanalyse) aus dem Jahr 2020. „Mit<br />

dem Smartphone kann man jederzeit wichtige<br />

Informationen über Pflege- und Beratungsangebote<br />

in der Region erhalten“, so der Medienund<br />

Marketingexperte.<br />

Weiteres Herzstück der Website ist ein Pflegeverzeichnis<br />

mit aktuellen Kontaktdaten von<br />

Pflegediensten, ambulant betreuten Wohngemeinschaften,<br />

Einrichtungen für betreutes<br />

Wohnen, Service-Wohnen, Alten- und Pflegeheimen,<br />

Hospizdiensten sowie Palliativstützpunkten.<br />

Unterstützung von Anfang an: Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach<br />

Dr. Heike Kaster-Meurer begleitet das ambitionierte Projekt von der Ideenfindung bis heute.


61<br />

Überfordert - Wenn eine Pflegesituation in der Familie plötzlich eintritt, stehen viele Angehörige vor einem scheinbar<br />

unüberwindlichen Berg an Fragen.<br />

Unter dem Menüpunkt „Hilfreiches“ findet man<br />

zahlreiche Tipps und Kontaktadressen - beispielsweise<br />

zu Sanitätshäusern, Anbietern<br />

haushaltsnaher Dienstleistungen, Haus-Notruf-<br />

Angeboten, Vordrucke von Vollmachten und<br />

Informationen zur Demenzberatung.<br />

Dr. Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Bad Kreuznach, unterstützte das innovative<br />

Projekt von Anfang an. „Ein solche<br />

Seite ist dringend nötig, denn die Situation, dass<br />

ein Angehöriger Pflege benötigt, kann von jetzt<br />

auf gleich eintreten“, weiß die Medizinerin.<br />

Text: Udo Foerster<br />

Fotos: Stadt Bad Kreuznach,<br />

denis_vermenko - AdobeStock_240401907<br />

Unterstützt wurde der Aufbau der Website<br />

von den regionalen Unternehmen „mein<br />

SANiHAUS“ sowie „Bachmann Media“. Für<br />

die Übernahme der Kosten für die Pflege<br />

und Weiterentwicklung des wertvollen<br />

Informations-Angebots konnte Frau Dr.<br />

Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Bad Kreuznach, die GEWOBAU<br />

GmbH, die Stadtwerke Bad Kreuznach sowie<br />

die Sparkasse Rhein-Nahe gewinnen.<br />

Ausgangspunkt der Initiative war der Arbeitskreis<br />

Öffentlichkeitsarbeit des 2018<br />

ins Leben gerufenen Pflegenetzes Bad<br />

Kreuznach.<br />

Kontakt:<br />

Pflegestützpunkt Bad Kreuznach<br />

Frau Annerut Marx<br />

Wilhelmstr. 84 · 55543 Bad Kreuznach<br />

Telefon: 0671 920473-12<br />

annerut.marx@pflegestuetzpunkte-rlp.de<br />

www.pflegenetz-bad-kreuznach.de


Wir kümmern uns um ALLES!<br />

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Die Regionalausgaben<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

erscheinen in<br />

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<strong>Wiesbaden</strong><br />

Rheingau<br />

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Mainz<br />

Rhein-Nahe<br />

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Herausgeber: Reprion Media<br />

Chefredaktion:<br />

Bernd Wildemann (B. W.)<br />

Stefan Kühn (S. K.)<br />

Redaktion:<br />

Angela Wilbert (A. W.)<br />

Susanne Hoffmann (S. H.)<br />

Lena Sturm (L. S.)<br />

Sam<br />

Karin Dölla-Höhfeld<br />

Grafik:<br />

Huck Media GbR<br />

Fotografie:<br />

Jochen Kratschmer (J. K.)<br />

Marcus Steinbrücker (M. S.)<br />

Titelbild Mainz: Ramin Durani<br />

Digitalisierung Titelbild Mainz:<br />

Altstadt-Kopierladen Neutorstraße 12<br />

info@altstadt-kopierladen.de<br />

www.altstadt-kopierladen.de<br />

Gastautoren:<br />

Christiane Gawlyta<br />

Stefanie Maasland<br />

Professor Dr. Torsten Weber<br />

Dierk Osterloh<br />

Udo Foerster<br />

V.i.S.d.P.: Bernd Wildemann, Stefan Kühn<br />

Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Illustrationen. Nachdruck, auch auszugsweise, ist<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet, Missbrauch<br />

wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Dieses gilt auch für die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD.<br />

Nicht gekennzeichnete Reportagen und/oder Fotos/Bilder sind<br />

von entsprechenden Unternehmen selbst angeliefert.<br />

© 2020, soweit nicht anders vermerkt,<br />

von Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />

Reprion Media, gedruckt in Deutschland.<br />

Wirtschaftlich beteiligt im Sinne von §9, Abs. 4 LMG sind Bernd Wildemann<br />

und Stefan Kühn.<br />

Reprion Media<br />

Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />

Dagobertstraße 6, 55116 Mainz, Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />

info@reprion.de, www.reprion.de<br />

Kontakt Redaktion:<br />

Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />

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n Nicht operative Gesichtsverjüngung: u. a. Botox, Filler, FRAXEL, Thermage ®<br />

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