BREMISSIMA Magazin | Mai-Juni 2021
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NABU: Beim Pflanzenkauf an die Umwelt denken<br />
Mit blühenden Kräutern Insekten helfen<br />
w Zu Beginn der Balkon- und Gartensaison rät der Naturschutzbund<br />
(NABU) Bremen zu Aufmerksamkeit beim Einkauf<br />
von Pflanzen. „Nichts erscheint umweltfreundlicher,<br />
als einen öden Balkon oder Garten ergrünen zu lassen“, sagt<br />
NABU-Mitarbeiterin Dorothee Meier, „leider kann man aber<br />
selbst beim Kauf von Blumenerde und Pflanzen der Umwelt<br />
schaden.“ Herkömmliche Blumenerde enthält Torf, dessen<br />
Abbau wertvolle Moore zerstört. Zum Glück bietet der Fachhandel<br />
inzwischen ein großes Sortiment torffreier Erden für<br />
jeden Zweck an. Schwieriger ist es, an ökologisch erzeugte<br />
Stauden, Balkonpflanzen und Kräuter zu kommen. „Massenware<br />
aus dem Baumarkt ist oft nicht nachhaltig“, sagt Meier,<br />
die das aktuelle, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen<br />
Klimaschutzinitiative geförderte Klimaschutzprojekt des<br />
NABU Bremen betreut. „Die Pflanzen werden unter Einsatz<br />
von viel Kunstdünger, Hormonen und Pestiziden im Gewächshaus<br />
auf Makellosigkeit getrimmt.“<br />
Eine bessere Ökobilanz haben traditionelle Gärtnereien, die<br />
ihre Ware selbst im Freiland heranziehen und idealerweise<br />
ein Bio-Siegel führen. Unter www.bio-zierpflanzen.de findet<br />
man Bezugsquellen in der Umgebung, zudem bieten einige<br />
Biogärtnereien ihr Sortiment online zum Versand an. „Leider<br />
ist das Angebot an ökologisch erzeugten Gartenpflanzen<br />
noch klein“, sagt Meier, „aber gerade deswegen sollten die<br />
Blühende Kräuter<br />
wie Oregano sind<br />
beliebt bei Bienen<br />
und anderen<br />
Insekten<br />
Verbraucher*innen immer wieder danach fragen.“ Wer auf<br />
dem Balkon und im Garten Wildbienen, Schmetterlinge und<br />
andere Insekten beobachten möchte, sollte beim Pflanzenkauf<br />
bevorzugt zu einheimischen Wildpflanzen greifen. Aber<br />
auch Kräuter wie Oregano oder Lavendel sind bei Bienen sehr<br />
beliebt. Wichtig ist es, keine „gefüllten“ Blumen zu wählen,<br />
bei denen sich die Staub- oder Fruchtblätter in schöne, aber<br />
sterile Blütenblätter verwandelt haben. Solche Blüten bieten<br />
Insekten oft keine Nahrung mehr. „Jeder Garten, jeder noch<br />
so kleine Balkon kann einen Beitrag zu Nachhaltigkeit leisten“,<br />
sagt Meier. Der NABU Bremen bietet deshalb zahlreiche<br />
Informationen und zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
www.nabu-bremen.de<br />
10 Jahre »Grau sucht grün«<br />
w Was haben ein Unverpacktladen, ein veganer Friseursalon,<br />
ein Natur-Coach und eine Initiative für Müllsammelaktionen<br />
gemeinsam? Sie alle sind als »grüne Anbieter« auf der<br />
Website www.grau-sucht-gruen.de zu finden. Dort tauchen<br />
ebenso Bioläden, öko-faire Bekleidungsgeschäfte und Naturkosmetiker<br />
auf. Denn die Idee des Grafik-Designers Erwin<br />
Liauw, der vor 10 Jahren mit der Website startete, war,<br />
grüne Alternativen für möglichst viele Bereiche des Lebens<br />
in der »grauen Stadt« zu finden. Also auch Handwerker, die<br />
ökologisch arbeiten, Upcycling-Geschäfte und Umweltbildungs-Angebote.<br />
Inzwischen umfasst das Adressverzeichnis<br />
weit über 400 Adressen, zu denen mittlerweile sogar ein Bestattungsunternehmen<br />
gehört, das für einen grünen letzten<br />
Fußabdruck sorgen kann sowie ein Multi-Talent für Holzarbeiten.<br />
Ergänzt wird die Website durch die Präsentation<br />
nachhaltiger Produkte, Hinweise zu grünen Veranstaltungen<br />
in der Region sowie Informationen für einen konsumbewussten<br />
Lebensstil.<br />
den sozialen Netzwerken und – soweit es die Situation zulässt<br />
– persönliche Begegnungen bei Netzwerktreffen und grünen<br />
Veranstaltungen. So ist beispielsweise eine Teilnahme am<br />
Nachhaltigkeitstag beim Open Space Domshof, der für Juli<br />
<strong>2021</strong> geplant ist, vorgesehen.<br />
www.grau-sucht-gruen.de<br />
Damit Grau sucht grün möglichst viele Bremerinnen und Bremer<br />
erreicht, erscheint alljährlich der grüne Einkaufsführer<br />
als gedruckte Broschüre und ist kostenlos an über 100 Stellen<br />
in Bremen erhältlich. Selbstverständlich gibt es auch Posts in<br />
Erwin Liauw, Erfinder von<br />
„Grau sucht grün“<br />
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