Spuren in der Stadt
Bereits im Jahr 2020 präsentierte die Stadtgemeinde Feldbach die Ausstellung „Spuren in der Stadt“ am Hauptplatz Feldbach. Die 28 Zeichen wurden jetzt von StADir. Dr. Michael Mehsner auf 50 erweitert und in einem Bildband, ergänzt durch eine Zeitleiste zur Geschichte der Stadt, zusammengefasst. Im öffentlichen Raum von Feldbach finden sich eine ganze Reihe von Bauwerken, Wandgestaltungen, Reliefs, Statuen, Szenarien, Kunstwerken und ähnlichen markanten Dingen. Sie alle erzählen besondere Geschichten, unsere Geschichte(n). Zu manchen von ihnen haben die Feldbacher besondere Beziehungen entwickelt. Gemeinsam ist diesen Zeichen, dass sie im Lauf der Zeit selbstverständlich geworden sind, alltäglich, ein wenig in Vergessenheit geraten. Manchen sind sie eventuell völlig verborgen geblieben. Dieser Bildband beabsichtigt, sie zu dokumentieren, sie wieder präsent zu machen und in Erinnerung zu rufen, um auf ihre Bedeutung hinzuweisen.
Bereits im Jahr 2020 präsentierte die Stadtgemeinde Feldbach die Ausstellung „Spuren in der Stadt“ am Hauptplatz Feldbach. Die 28 Zeichen wurden jetzt von StADir. Dr. Michael Mehsner auf 50 erweitert und in einem Bildband, ergänzt durch eine Zeitleiste zur Geschichte der Stadt, zusammengefasst.
Im öffentlichen Raum von Feldbach finden sich eine ganze Reihe von Bauwerken, Wandgestaltungen, Reliefs, Statuen, Szenarien, Kunstwerken und ähnlichen markanten Dingen. Sie alle erzählen besondere Geschichten, unsere Geschichte(n). Zu manchen von ihnen haben die Feldbacher besondere Beziehungen entwickelt. Gemeinsam ist diesen Zeichen, dass sie im Lauf der Zeit selbstverständlich geworden sind, alltäglich, ein wenig in Vergessenheit geraten. Manchen sind sie eventuell völlig verborgen geblieben. Dieser Bildband beabsichtigt, sie zu dokumentieren, sie wieder präsent zu machen und in Erinnerung zu rufen, um auf ihre Bedeutung hinzuweisen.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3
Respekt vor dem Geschaffenen,
Weiterentwicklung mit Verantwortung
Die räumliche Ausstattung und Gestaltung von Städten, Orten und
Plätzen hat sich über die Jahrhunderte sehr stark verändert. Unsere
Eingriffe in die Landschaft, in Straßen, Gassen und Häuser, hinterlassen
Spuren, die bestehen bleiben.
In den von unserem Kulturreferenten Dr. Michael Mehsner gut
ausgewählten 50 Spuren in der Stadt Feldbach tauchen wir tief in
deren Entwicklung ein. Sie zeigen uns bereits Geschaffenes, das es zu
erhalten gilt, auf. Gleichzeitig weisen sie uns darauf hin, dass es unser
tägliches Tun ist, das diese Spuren hinterlässt.
Mit hohem Respekt vor dem Geschaffenen sollten wir, mit viel
Verantwortungsgefühl in der Weiterentwicklung, dieser unserer Stadt
neue Spuren hinzufügen.
Bgm. Ing. Josef Ober
Zeichen unserer Identität
Wir alle kennen sie, oder haben schon von ihnen gehört. Vielleicht
vor langer Zeit in der Schule, vielleicht aus der Stadtchronik oder
aus Erzählungen. Immer wieder kommen wir an ihnen vorbei, an
manchen täglich, an manchen eher selten. An diesen Zeichen, die
im Lauf der Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte entstanden sind,
und welche die alte und jüngere Historie und die Identität unserer
Stadt ausmachen.
Im öffentlichen Raum von Feldbach finden sich eine ganze Reihe
von Bauwerken, Wandgestaltungen, Reliefs, Statuen, Szenarien,
Kunstwerken und ähnlichen markanten Dingen. Sie alle erzählen
4
esondere Geschichten, unsere Geschichte(n). Zu manchen von ihnen
haben die Feldbacherinnen und Feldbacher besondere Beziehungen
entwickelt. Gemeinsam ist diesen Zeichen, dass sie im Lauf der Zeit selbstverständlich
geworden sind, alltäglich, ein wenig in Vergessenheit geraten.
Manchen sind sie eventuell völlig verborgen geblieben sind. Dieser Bildband
beabsichtigt, sie zu dokumentieren, wieder präsent zu machen und
in Erinnerung zu rufen, um auf ihre Bedeutung hinzuweisen.
Im Zeitraum August bis November 2020 war auf dem Feldbacher Hauptplatz
die Ausstellung „Spuren in der Stadt“ zu sehen. Den dort gezeigten
28 Zeichen fügt dieser Bildband einige weitere hinzu, sodass sich hier
nunmehr stattliche 50 Stück – ergänzt durch eine Zeitleiste zur Geschichte
der Stadt – wiederfinden. Sie bieten einen guten Abriss, ohne Anspruch
auf Vollständigkeit. Sicherlich werden Sie noch mehr entdecken oder kennen,
nehmen Sie diese bitte gerne in Ihr höchstpersönliches Feldbach auf.
Somit ergeht die herzliche Einladung, durch dieses Buch und damit durch
die Stadt zu flanieren, sich wieder einmal, oder gar erstmalig, auf die
Suche nach diesen höchst sehens- und erlebenswerten „Spuren in der
Stadt“ zu begeben, und ein wenig tiefer in deren Bedeutung und damit
in das Wesen von Feldbach einzutauchen. Die meisten Zeichen sind vom
öffentlichen Raum aus wahrnehmbar, einige wenige bedürfen einer
Zugangserlaubnis durch die Eigentümer.
Für die bewusst kurz gehaltenen Texte habe ich zum Teil auf vorhandene
Daten zurückgegriffen. Hierfür gilt mein Dank HR Dr. Rudolf Grasmug,
Johann Prassl, Prof. Hans Schleich, Dr. Wolfgang J. Pietsch und allen
anderen, welche die Geschichte der Stadt Feldbach erforscht haben.
Die ausgewählten Zeichen sind auf unbestimmte Zeit zu betrachten.
Man kann von einer gewissen Dauerhaftigkeit ihres Bestehens ausgehen,
ungeachtet dessen wird die Zukunft Veränderungen mit sich bringen.
So manche früher, so manche vielleicht schon morgen.
Dr. Michael Mehsner
5
6
Ein Blick in die Geschichte
der Stadt Feldbach
UR- UND FRÜHGESCHICHTE, ALTERTUM
Feldbach entsteht am rechten Raabufer am Kreuzungspunkt von Nord-Süd- und West-
Ost-Wegverbindungen. Erste Funde stammen aus dem Neolithikum, weiters sind frühgeschichtliche
Siedlungen am Saazkogel und am Steinberg sowie Grabhügel aus der
Hallstattzeit am Auersberg belegt. Nach der keltischen Besiedelung entstehen 15 v. Chr.
die römischen Provinzen Noricum und Pannonien. Es bestehen römische Gutshöfe in
Pertlstein und Saaz sowie eine dichtere Besiedlung.
MITTELALTER UND NEUZEIT
Nach der ausklingenden Völkerwanderung erfolgt im 7. Jahrhundert eine slawische Besiedelung,
es entsteht das Fürstentum Karantanien. Im 8. Jahrhundert ist das Gebiet Teil
des Fränkischen Reiches. Vom 9. bis zum 11. Jahrhundert gibt es Einfälle der Ungarn und
eine Zugehörigkeit zum ungarischen Herrschaftsbereich.
1044: Das Gebiet östlich der Mur wird endgültig Teil des Römisch-Deutschen
Reiches, im Jahr 1056 geht die Mark an der Mur an die Traungauer.
1125: Die Besiedelung der Ost- und Südoststeiermark setzt im großen Stil
ein (ausgehend von den Markgrafen Leopold I., Ottokar III. und Ottokar
IV., ausgeführt durch Marschall Herwig der Böhme, Schwerpunkt
1172-1189).
1180: Es entsteht das Herzogtum Steiermark der Traungauer.
1184: urkundliche Erwähnung von Mühldorf
1188: urkundliche Erwähnung von Feldbach als „Velwinbach“, abgeleitet von
dem dominant vorhandenen Weidenbewuchs
1192: Aufgrund der Georgenberger Handfeste von 1186 fällt die Steiermark
an das Herzogtum Österreich der Babenberger.
1265: erste gesicherte Erwähnung Feldbachs als landesfürstlicher Markt
7
ab 1265: weitere urkundliche Erwähnungen: 1265 Weißenbach, 1294 Paurach,
1318 Auersbach und Rohrbach, 1322 Raabau, 1385 Gossendorf, 1401
Gniebing, 1438 Leitersdorf
1275: urkundliche Erwähnung von Schloss Hainfeld
1282: Die Habsburger werden Landesfürsten.
1284: urkundliche Erwähnung von Schloss Kornberg
1310: Feldbach erhält landesfürstliche Stadtrechte.
1362: Zuerkennung der hohen Gerichtsbarkeit und umfassender Handelsrechte
an Feldbach
15. Jahrhundert: Aufstellung des Feldbacher Wahrzeichens „Steinerner Metzen“, der
von einem regen Gewerbsleben zeugt (frühes Mustermaß)
1469: Zerstörungen durch den Söldnerführer Andreas Baumkircher im Zuge
eines Aufstandes steirischer Adeliger gegen den Kaiser („Baumkircher-
Fehde“), als dessen Folge die Errichtung des Tabors als Schutzburg der
Feldbacher beginnt (Verstärkungen und Ausbesserungen bis
Anfang des 18. Jahrhunderts)
1475 bis 1500: Neuerrichtung der Pfarrkirche im gotischen Stil, das Langhaus an der
Nordseite ist bis heute erhalten
spätes 15. Jahrhundert bis frühes 18. Jahrhundert:
Einfälle von Türken, Kuruzzen und Heiducken (Überfall 1605), dazu
Belastung durch eigene Truppenverbände
1620 bis 1630: Errichtung der Marktbefestigung mit Basteien, Wällen und Toren:
Ungar-Tor / Radkersburger Tor (Ungarstraße, abgetragen 1861),
Riegersburger Tor (Busbahnhof, abgetragen 1845), Grazer Tor
1620: Errichtung des Kieslinger-Hauses am Torplatz
1642 bis 1647: Errichtung des Franziskaner-Klosters mit Kirche in der Grazer Straße
8
17. Jahrhundert: Beginn des gewerbsmäßigen Abbaus am Steinberg
1673 bis 1675: größter steirischer „Hexenprozess“ am Landgericht Feldbach gegen
rund 100 Personen, darunter die „Blumenhexe“ Katharina Paldauf,
einige Angeklagte werden im Tabor verwahrt
1717: Errichtung der Feldbacher Mariensäule (Neuerrichtung 1949)
1747: Die Familie Harpf übernimmt den bis 2004 bestehenden Handwerksbetrieb
in der Bürgergasse 6. Der letzte, auch musisch und philosophisch
interessierte Betreiber Martin Harpf wurde als „letzter Ackerbürger
von Feldbach“ bezeichnet, da er auch eine Landwirtschaft
führte.
1805 / 1809: französische Besatzung; Andreas Hofer scheitert im Tiroler Freiheitskampf,
Napoleon erobert u.a. auch Graz, wo er die Festung am
Schlossberg schleifen lässt, Uhrturm und Glockenturm können durch
Zahlungen gerettet werden. Erzherzog Johann wendet sich der Steiermark
zu und fördert nachhaltig Wissenschaft, Technisierung und
Modernisierung.
1818: Mathias Thaller gründet am Hauptplatz eine Bäckerei und ein Kaufhaus.
Das Unternehmen erweitert sich laufend und besteht heute als
innerstädtisches Einkaufszentrum „Thaller Center“.
1820: Das Feldbacher Rathaus übersiedelt an den Standort am Hauptplatz 13.
1832/33: Errichtung der Kreuzwegstationen auf dem Kalvarienberg bei der
St. Anna-Kapelle
1835: Der berühmte Orientalist Freiherr Joseph von Hammer-Purgstall
(1774-1856) erbt das Schloss Hainfeld.
1848: Bürgerlich-demokratische Kräfte und Arbeiter revoltieren gegen die
staatlich-kaiserliche Machtausübung. Der Reichstag verabschiedet
u.a. die sog. „Bauernbefreiung“. Verfassungsentwürfe treten nie in
Kraft, die Revolution wird in Österreich letztlich gewaltsam niedergeschlagen.
Franz Joseph I. wird Kaiser von Österreich.
9
1849: Einrichtung des politischen Bezirkes Feldbach
1850: Entstehen der politischen Gemeinden mit einem erstmals gewählten
Gemeinderat und Bürgermeister
1850: Der Stadtchor Feldbach entsteht als Männergesangverein.
Die Erweiterung um den Frauenchor erfolgt 1950, die Umbenennung
im Jahr 2015.
1867: Der Turn- und Sportverein Feldbach (TUS) gründet sich und entwickelt
sich zum größten Sportverein der Stadt.
1869: Die Freiwillige Feuerwehr Feldbach gründet sich. Weitere Wehren
entstehen in Leitersdorf (1892), Mühldorf (1899), Gniebing-
Weißenbach (1910), Auersbach (1924), Raabau (1925),
Edersgraben (1929) und Gossendorf (1929).
DER AUFSCHWUNG
Die neuen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strömungen machen
auch vor dem Kaiserreich Österreich-Ungarn nicht Halt und erreichen Feldbach. Symbolhaft
für die damit verbundene Dynamik und Modernisierung ist der Anschluss an die
Ungarische Westbahn.
1873: Eröffnung des Bahnhofs Feldbach an der Ungarischen Westbahn, worauf
ein allgemeiner Aufschwung der Stadt und die Errichtung vieler
öffentlicher Gebäude folgt (Bahnstationen gab es auch in Gniebing
und in Paurach)
1884: Stadterhebung durch Kaiser Franz Joseph I., die Urkunde mit dem
neuen Stadtwappen wird erst im Jahr 1909 ausgefertigt
1885: Mit dem Bezirksgericht ist das erste öffentliche Gebäude in der Ringstraße
fertiggestellt. Es folgen die Bezirkshauptmannschaft, das
Notar-Haus, das Gefangenenhaus, die Kaiser-Franz-Josef-Volksschule
(1900) und das Steueramt (1901).
1889: Anlegung des ersten Städtischen Bades durch einen Aufstau des
Oedterbaches in der Oswaldigasse
10
1890 bis 1892: Errichtung der Villa Hold am Kirchenplatz
1898 bis 1900: Neubau der Pfarrkirche
1899: Durch den Abbruch eines Hauses am Hauptplatz beginnt die Anlegung
der Bismarckstraße.
1899: Die Firma Krobath nimmt als Landmaschinenhersteller ihren Betrieb
in der Franz-Josef-Straße auf. Spätere Unternehmenszweige sind
Installation und Gebäudetechnik.
1900: Bau des Schulgebäudes in der Ringstraße
1909: Mit der Ausfolgung der Urkunde zur Stadterhebung von 1884 erhält
Feldbach auch ein Stadtwappen.
1909: Bei der Lugitsch-Mühle in Gniebing entsteht ein kleines E-Werk zur
lokalen Stromversorgung. Eine erhebliche Erweiterung des Stromnetzes
erfolgt in den 1960er Jahren.
1911: Das Feldbacher Landeskrankenhaus nimmt als „Siechenhaus“ seinen
Betrieb auf.
1911: Feldbach erhält eine elektrische Straßenbeleuchtung, die Elektrifizierung
geht voran.
1914 bis 1918: Mit der durch die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand in
Sarajevo ausgelösten Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an
Serbien am 28. Juli 1914 beginnt der Erste Weltkrieg. In Feldbach /
Mühldorf besteht eines der größten Kriegsgefangenenlager der
Monarchie mit bis zu 50.000 Personen, durch die Militärbauleitung
werden zahlreiche Bauvorhaben wie Hochwasserschutz,
Aufbahrungshalle Mühldorf oder Neubau der Franz-Josef-Brücke
umgesetzt.
IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH
Die aus den Trümmern des Habsburgerreiches entstandene Republik Österreich ist mit
durchwegs schwierigen Umständen konfrontiert: wirtschaftliche Not und scheinbar
11
unüberwindliche Gegensätze zwischen den politischen Lagern. Dies mündet 1934 in den
autoritären Ständestaat, 1938 in den Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche
Reich und 1939-1945 in den Zweiten Weltkrieg.
1919: Der Sportverein Feldbach wird gegründet, der erste Fußballplatz
entsteht in Kornberg.
1928: Die Städtische Musikschule entsteht.
1931: Fertigstellung der Lokal-Bahnlinie nach Bad Gleichenberg
1934: In der Gnaser-Straße entsteht das Freibad.
1938-1945: Mit dem deutschen Angriff auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg.
Bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 kostet er über
60 Millionen Menschen das Leben. In den letzten Kriegstagen kommt
es in Feldbach zu großen Schäden durch Kampfhandlungen: 53 zerstörte
und 100 beschädigt Gebäude im Stadtbereich, dazu die Sprengung
des Kirchturmes; es folgt eine kurze russische und anschließend
die britische Besatzung.
DAS FELDBACH DER GEGENWART
Seit den 1950er Jahren gibt es eine ununterbrochene Bautätigkeit, die im Stadtbereich
bald zu einer Verdoppelung des Häuserbestandes führt. Die Stadtgemeinde sorgt für
den kontinuierlichen Aufbau der Infrastruktur im Bereich Ver- und Entsorgung, Straßenbau,
die Erweiterung von Pflichtschulen und der Musikschule, die Errichtung von Kindergärten
oder der großzügigen Freizeitanlage. Mit der Ansiedlung und Erweiterung von
Betrieben sowie von Behörden und Einrichtungen entwickelt sich Feldbach zu einem
zentralen Ort der Südoststeiermark. Abgesehen vom städtischen Bereich setzt in den
früheren eigenständigen Gemeinden und heutigen Ortsverwaltungsteilen von Feldbach
eine nachhaltige Entwicklung ein, welche die Errichtung von Gemeindehäusern,
Dorfhäusern, Feuerwehren, Freizeit- und Sportanlagen und anderes mit sich bringt.
1948: Beginn des Trassabbaus in Gossendorf (bis 2003)
1949: Dr. Josef Zach erfindet die weltbekannte Marke „Soletti“. Seine
Backwarenfabrik in der Bismarckstraße produziert ab 1935 bis 2017
den ebenso berühmten „Feldbacher Zwieback“. 1985 erwirbt die
Firma Kelly den Betrieb.
12
1950: Nach Anfängen im Gewerbehaus (Hauptplatz 30) gründet August
Pfister das Feldbacher Kino in der Bürgergasse, von 1973 bis 2019
besteht es in der Vogelsanggasse.
1950-1952: Bau der Bezirkshauptmannschaft
1952: Gründung des Museums im Tabor, das laufend erweitert wird und
heute als „kleines Universalmuseum“ die Geschichte der Stadt und der
Region in vielerlei Hinsicht abbildet
1952: Die Getränkeerzeugung König produziert in der Bürgergasse 56
neben Markenlimonaden wie Frucade oder Almdudler auch die
Kracherl-Eigenmarke „Königsperle“.
1953: Die Ledererzeugung „Merino“ nimmt in der Hoferbräustraße auf dem
Gelände der ehemaligen „Hoferbräu“ (1930-1937) ihren Betrieb auf.
1982 folgt dort die Lederfabrik Schmidt, die seit 2000 als Boxmark
World Leather tätig ist.
1955: Mit dem Staatsvertrag, der Neutralität und dem Abzug der Alliierten
erhält Österreich seine volle Souveränität zurück. Der Wiederaufbau
ist in weiten Bereichen abgeschlossen, es beginnt die Zeit des
„Wirtschaftswunders“.
1956: In Folge des Volksaufstandes in Ungarn erreichen zahlreiche
Flüchtlinge auch Feldbach.
1959: Anlegung des „Fischbrunnens“ am Kirchenplatz
1959: Gründung der Landesberufsschule Feldbach
1960: Die Stadtgemeinde übernimmt das bis dahin privat geführte
Wasserwerk.
1960: Bezug der Kaserne Feldbach (Namensgebung 1967 nach Hauptmann
August von der Groeben)
1962: Errichtung des Europa-Denkmals in der Bismarckstraße (heute
„Max-Wratschgo-Europaplatz“)
13
1963: Errichtung einer mechanischen Kläranlage
1964: Bau des neuen Kirchturms (Bemalung 1988)
1964: Bau der evangelischen Christus-Kirche
1965: Eröffnung eines Schiliftes auf dem Kellerberg
1967: Schließung der Städtischen Ziegelei und damit
der seit dem Mittelalter betriebenen Ziegelherstellung
(Aufdruck „G.F.“ – Gemeinde Feldbach)
1968: Fusion der Gemeinden Gniebing und Weißenbach zur Gemeinde
Gniebing-Weißenbach sowie der Gemeinden Mühldorf und Oedt
zur Gemeinde Mühldorf bei Feldbach
1971: erste Weihnachtsbeleuchtung in Feldbach
1971: Gründung der Feldbacher Sommerspiele
1971: Einführung der Feldbacher Gemeindezeitung
1973: Mit der Verlängerung der Schillerstraße entsteht eine
West-Ost-Durchzugsstraße.
1975: Hans Mucha gründet die Raabtaler Bildpost.
1976: Das Hallen- und Freibad wird eröffnet und erweitert die schon bestehende
Tennisanlage und das Stadion zum Freizeitzentrum Feldbach.
Später folgen Mehrzweck- und Sporthallen, die Tennishalle, die Kunsteisbahn
und der Multisportplatz.
1977: Die Stadtgemeinde Feldbach erwirbt von der damaligen Nachbargemeinde
Gniebing-Weißenbach das rund 51 ha große Gebiet zwischen
der Brückenkopfgasse und dem heutigen Hochwasser-Schutzdamm.
1978: Für die Abhaltung der „Leitungsschau“ wird im Freizeitzentrum eine
erste Mehrzweckhalle errichtet. 1980 besuchen 35.000 Menschen die
„Feldbacher Messe“.
14
1978: Fertigstellung der Dr.-Friedrich-Niederl-Siedlung mit 133 Wohnungen
1979: Der bekannte Strumpf- und Strickwarenerzeuger Wolford eröffnet mit
100 Beschäftigten einen Betrieb in der Franz-Seiner-Gasse.
1980: Zur Versorgung der Wohnhausanlage Gartenstadt nimmt die
Feldbacher Fernwärme in der Mühlgasse ihren Betrieb auf.
1980: Eröffnung des Bundesschulzentrums
1980: Nahe Pertlstein landet ein sogenannter „Rübenbomber“ mit
21 rumänischen Flüchtlingen.
1982: Fertigstellung des Hochwasserschutzes an der Raab mit Dammanlage
und Raab-See westlich des Freizeitzentrums (Folgeprojekt 2012)
1983: Auf Höhe der Bürgergasse wird für Fußgänger und Radfahrer die
Rudolf-Schelch-Brücke errichtet. An dieser Stelle befand sich früher
die einzige Straßenbrücke über die Raab.
1987: In Raabau nimmt der Abwasserverband Feldbach-Mittleres Raabtal
eine moderne Kläranlage in Betrieb.
1988: Inbetriebnahme der Umfahrung Feldbach (Riegersburger Kreuzung
bis Knoten Ost)
1988: Aus Anlass des Jubiläums „800 Jahre Feldbach“ wird am Hauptplatz die
Raab-Statue errichtet (Nachbildung einer Figur vor der Albertina).
1988: Mit der bunten Bemalung des Kirchturms (Entwurf Gustav Troger)
erhält Feldbach ein modernes Wahrzeichen.
1989: Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs öffnet sich die nur 30 Kilometer
entfernte Grenze zu Ungarn und damit nach Osteuropa.
1991: Mit der Eröffnung des Möbelhauses Kika beginnt die Entwicklung des
„Einkaufszentrum Mühldorf“ beim Verkehrsknoten Feldbach-Ost.
1991: Begründung der Städtepartnerschaft mit Siklos (UNG)
15
1993: Bürgerinitiative gegen die Errichtung einer Abfallverbrennungsanlage
1994: Beginn der Sanierung der ehemaligen städtischen Mülldeponie und
nunmehrigen Altlast am Alois-Gerstl-Weg (Dauer bis 2001, als der
Seniorenpark neu angelegt wird)
1995: Beitritt Österreichs zur Europäischen Union, wobei die vorangehende
Volksabstimmung in Feldbach ein „Ja“ mit 71 % erbrachte
1996: Umbau des Freibades
1998: Der „Maria-Lassnig-Steg“ wird beim Sigmund-Freud-Platz errichtet.
1998: In Wetzelsdorf und Edelsbach gestalten 12 regionale Künstler einen
Kreuzweg.
1999: Das Ärztezentrum am Sigmund-Freud-Platz nimmt seinen Betrieb auf.
1999: Gründung der Kunsthalle Feldbach
1999: Gründung des Steirischen Vulkanlandes
2001: Errichtung der Sternwarte Auersbach
2001-2004: Neugestaltung des Feldbacher Hauptplatzes
2004: Die Freiwillige Feuerwehr Feldbach übersiedelt in das Einsatzzentrum
in der Gleichenberger Straße.
2004: Gründung der Vulkanschule Auersbach
2006: Das Komm-Zentrum Leitersdorf ist fertiggestellt.
2007: Errichtung des Veranstaltungszentrums „Zentrum“ in der Ringstraße
2007: Die S-Bahn verbindet Feldbach im Stundentakt mit der Landeshauptstadt
Graz. Der Ausbau der B68 zur Verbesserung der Anbindung an
die A2 bleibt über Jahre offen.
16
2008: Mit der sogenannten „Querspange Gnas“ wird der westliche Teil der
Stadtumfahrung fertiggestellt (Riegersburger Kreuzung bis Paldauer
Kreuzung).
2008: Die ehemalige Gemeindesparkasse (gegründet 1862) und nunmehrige
Südoststeirische Sparkasse AG wird an die Steiermärkische Bank und
Sparkassen AG verkauft.
2008: Ausrichtung des ersten steirischen Kulturfestivals Regionale 08 unter
dem Titel „Diwan” („Landesausstellung neu“)
2008: Begründung der Städtepartnerschaft mit Adelsdorf (D)
2009: Feldbach feiert das Jubiläum 125 Jahre Stadterhebung. An dieses
erinnert die Stele „Sensible Kraft“ des Künstlers Ludwig Haas auf dem
Hauptplatz. Im Rahmen der Ausstellung „Unser Feldbach“ erzählen
150 Feldbacherinnen und Feldbacher die Geschichte der Stadt.
2010: Das Ärztezentrum am Torplatz geht in Betrieb.
2011/12: Gestaltung der Flusslandschaft an der Raab zwischen der Rudolfsbrücke
und der Franz-Josef-Brücke als Abschluss eines weiteren
Hochwasserschutz-Projektes
2012: Auflösung des Franziskaner-Klosters und Säkularisierung der Kirche
2013: Fusion der Bezirke Feldbach und Radkersburg zum neuen Bezirk
Südoststeiermark, Feldbach bleibt Bezirkshauptstadt
2014: Errichtung der Viktor-Klein-Brücke auf Höhe des Freizeitzentrums
DIE „NEUE“ STADT FELDBACH
Nachdem das Land Steiermark einen großen Reformprozess zur Zusammenlegung von
Gemeinden eingeleitet hat, kommt es 2015 zur Fusionierung der Gemeinden Auersbach,
Stadtgemeinde Feldbach, Gniebing-Weißenbach, Gossendorf, Leitersdorf im Raabtal,
Mühldorf bei Feldbach und Raabau zur „neuen“ Stadtgemeinde Feldbach mit einer
Fläche von 67 km² und über 13.000 Einwohnern. Die früheren Gemeinden werden Ortsverwaltungsteile.
Die Stadtgemeinde beschäftigt 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
17
Es entstehen zahlreiche neue Aufgabenbereiche, womit man den Anforderungen an
eine Gemeinde des 21. Jahrhunderts Rechnung trägt.
2016: Feldbach erhält ein neues Stadtwappen
2016: Die erstmals veranstalteten Festivals „A Hard Year’s Spring – Musik
zur Zeit“ und „Nebel reißen – Festival für Theater, Literatur & mehr“
komplettieren das Kulturprogramm.
2016: Das Vulkanland und das Thermenland Steiermark fusionieren zur
größten ganzjährigen Tourismusregion.
2016: Beginn des Breitbandausbaues in weiten Teilen des Stadtgebietes
(bis 2018)
2016: Eröffnung des Bewegungsparks in der Pfarrgasse
2017: Die „Neue Stadt Feldbach“ positioniert sich als Wirtschaftsstadt, Einkaufsstadt,
Gesundheitsstadt, Bildungsstadt, Kulturstadt, weiters als
kinder-, jugend- und familienfreundlich und bietet ein „Miteinander in
Vielfalt“. Zahlreiche neue Betätigungsfelder entstehen. Handlungsmaxime
sind: modern verwalten, sicher und zukunftsfähig gestalten.
2017: Mit der Inbetriebnahme der neuen Intensivstation erfolgt die jüngste
Erweiterung des Landeskrankenhauses Feldbach.
2018: Die städtische Kompostieranlage in Raabau wird eröffnet.
2018: Mit 11 E-Ladestationen unterstützt die Stadtgemeinde die
aufkommende Elektromobilität, insgesamt stehen in Feldbach
25 Standorte zur Verfügung.
2018: Begründung der Städtepartnerschaft mit Zywiec (POL)
2019: Mit dem Siegerprojekt aus dem Architektenwettbewerb geht das
Großprojekt „Schule der Zukunft“ in die Umsetzungsphase.
2019: An der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe – HLW entsteht
der Zweig „Lebensmittelentwicklung und Management“, es gibt eine
18
Kooperation mit dem neuen regionalen Cluster für Lebensmitteltechnologie.
2019: Die Zufahrtsstraßen zum Stadtzentrum werden mit Baumalleen
bepflanzt.
2020: Zur Sicherstellung der Wasserversorgung erfolgen beim Hauptbrunnen
Mühldorf und beim Sportplatzbrunnen neue Bohrungen; die
Wasserversorgung Vulkanland (vormals „Grenzland-Südost“) feiert ihr
40-jähriges Bestehen.
2020: Errichtung eines Erinnerungszeichens am Bahnhof Feldbach, wo am
25. März 1945 durch einen Luftangriff und ein anschließendes Massaker
am Steinberg 27 jüdische Zwangsarbeiter ums Leben gekommen
sind
2020: Feldbach erhält eine AHS-Unterstufe, die in einer Klasse aufsteigend
in den nächsten 4 Jahren geführt wird.
2020: Die Übersiedlung des Städtischen Bauhofs und des Städtischen
Wasserwerks an den neuen, modernen Standort in der Europastraße
steht vor dem Abschluss. Das Rathaus soll bis 2022 in der Villa Hold
eingerichtet werden, die Musikschule der Stadt Feldbach soll den
Standort Hauptplatz 13 erhalten.
19
Inhaltsverzeichnis
1 Altes Duschhaus 26
JOHANNA-DOHNAL-WEG, AN DER CLEMENT-WEHR
2 Kassenhäuschen beim Stadion 28
GRAZER STRASSE 31
3 Spray-Bild „Fisch“ von Nychos 30
DR.-BRUNO-KREISKY-ALLEE („SEUFZERALLEE“), BEIM RAAB-PEGEL,
GEGENÜBER DEM HAUS BRÜCKENKOPFGASSE 6
4 Sgraffito „Wiederaufbau“ von Stefan Maitz d.Ä. 32
DR.-BRUNO-KREISKY-ALLEE („SEUFZERALLEE“),
BEIM HAUS CONRAD-VON-HÖTZENDORF-PLATZ 2
5 Flusslandschaft an der Raab 34
RUDOLFSBRÜCKE BIS FRANZ-JOSEF-BRÜCKE
6 Jüdisches Denkmal 36
BAHNHOF, BEIM GLEIS-ZUGANG
7 Statue des Hl. Nepomuk 38
AN DER FRANZ-JOSEF-BRÜCKE
8 Die Kastanien-Allee 40
ENTLANG DER FRANZ-JOSEF-STRASSE
9 Der Kirchturm 42
AM TABORPLATZ
10 Grabstein Wolfgang und Amalia Zwickl 44
BEIM EINGANG ZUR GEDÄCHTNISKIRCHE, TABORPLATZ
11 „Pieta“ von Alois Payer 46
IN DER STADTPFARRKIRCHE
12 Statue des Hl. Leonhard 48
STADTPFARRKIRCHE, AN DER OSTSEITIGEN GIEBELWAND
20
13 Relief von Richard Kriesche 50
BUSBAHNHOF, BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ
14 Der Fisch-Brunnen 52
AM KIRCHENPLATZ
15 Initialen „J.H.” / Josefine Hold 54
VILLA HOLD, KIRCHENPLATZ 4
16 Die Raab-Statue 56
AM KIRCHENPLATZ
17 Wandbild „Hl. Leonhard“ 58
PFARRHOF, PFARRGASSE 3
18 Stele „Sensible Kraft“ von Ludwig Haas 60
AM HAUPTPLATZ, BEIM HAUS HAUPTPLATZ 1
19 Das „Gortan-Schwammerl“ 62
AM HAUPTPLATZ, BEIM HAUS HAUPTPLATZ 9
20 Relief Franz Seiner 64
HAUPTPLATZ 11
21 Altes Stadtwappen 66
RATHAUS, HAUPTPLATZ 13
22 Der Steinerne Metzen 68
VOR DEM RATHAUS, HAUPTPLATZ 13
23 Die Mariensäule 70
AM HAUPTPLATZ
24 Flussbrunnen und alter Marktbrunnen 72
AM HAUPTPLATZ
25 August-Lafer-Weg 74
TORPLATZ BIS RINGSTRASSE
26 Wandbild von Hubert Tuttner 76
GRAZER STRASSE 7
21
27 Der Stein am Ende des Parks 78
STADTPARK, ECKE GRAZER STRASSE / KLOSTERGASSE
28 Das Jahn-Denkmal 80
STADTPARK / „JAHN-PARK“
29 Kiosk in der Ringstraße 82
RINGSTRASSE 20
30 Inschriften beim alten Schulgebäude 84
MITTELSCHULE / SPORTMITTELSCHULE, RINGSTRASSE 19-23,
EINGANGSBEREICH
31 Europa-Gedenkstein 86
AM MAX-WRATSCHGO-EUROPAPLATZ
32 Der Feuerwehr-Turm 88
BEIM ZENTRUM, RINGSTRASSE 9
33 Ensemble von Alexander Silveri 90
BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT SÜDOSTSTEIERMARK,
BISMARCKSTRASSE 11-13
34 Feldbacher Zwieback und Soletti 92
BISMARCKSTRASSE / ECKE SCHILLERSTRASSE
35 Dr.-Josef-Zach-Platz 94
AN DER SCHILLERSTRASSE, BEIM HAUS SCHILLERSTRASSE 9
36 Das Schillerhaus 96
SCHILLERSTRASSE 28
37 Erste Kreuzwegstation am Kalvarienberg 98
KALVARIENBERG, UNTERWEISSENBACH
38 Sgraffito „Menschen“ von Stefan Maitz d.Ä. 100
SENIORENWOHNHAUS I DER STADTGEMEINDE,
SCHILLERSTRASSE 25 A
39 Steinskulptur im Seniorenpark 102
ALOIS-GERSTL-WEG / MARBURGERWEG
22
40 Das Ungartor 104
UNTERWEISSENBACH 1
41 Die Bürgermeister-Gedächtnisstätte 106
AM STADTFRIEDHOF
42 Die Bastei-Säule 108
UNGARSTRASSE, VOR DEM HAUS UNGARSTRASSE 9
43 Relief Joseph von Hammer-Purgstall 110
UNGARSTRASSE 1, ECKE HAMMER-PURGSTALL-GASSE
44 Der Rauchfangkehrer 112
GLEICHENBERGER STRASSE 12
45 Fassadengestaltung Erzherzog Johann 114
LANDESBERUFSSCHULE, FELDGASSE 3
46 Einschusslöcher 116
WEIDENWEG, GEGENÜBER DEM HAUS FRANZ-SEINER-GASSE 2
47 Historische Brücken 118
EUROPASTRASSE / WEIDENWEG
48 Sgraffito „Der Baumeister“ 120
GLEICHENBERGER STRASSE 60
49 Inschrift über dem Schloss-Portal 122
SCHLOSS HAINFELD
50 Die Pyramide 124
SCHLOSS HAINFELD, ALLEE RICHTUNG STEINBERG
23
24
Lugitschstraße
Grazer Straße
Dr. Bruno-Kreisky-Allee
Flusslandschaft
Franz-Josef-Straße
Erzherzog-Johann-Str.
Tabor-Platz
Kirchenplatz
Pfarrgasse
Hauptplatz
Bürgergasse
Ringstraße
Bismarckstraße
Torplatz
Klostergasse
Ottokar-Kernstock-Straße
Ringstraße
RAAB
Schillerstraße
Marburger-Weg
Oedter Straße
Stadtfriedhof
Stadtpark
Johanna-Dohnal-Weg
Alois-Gerstl-Weg
Stadion
1
2
3
4
5
6
7
8
9
11
12
15
14
10
16
13
17 18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29 31 32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
30
Oswaldigasse
Bahnhofstraße
Europastraße
47
Ungarstraße
Bindergasse
43
Vogelsanggasse
Feldgasse
Hammer-Purgstall-Gasse
42
44
45
Gleichenberger Straße
Mühldorfer Straße
Franz-Seiner-Gasse
46
Weidenweg
48
49
50
Färbergasse
Mühldorfer
Friedhof
25
1
Altes Duschhaus
JOHANNA-DOHNAL-WEG, AN DER
CLEMENT-WEHR
Im Jahr 1890 eröffnete in der Oswaldigasse das
erste Städtische Bad in Feldbach.
An der Raab gab es zur Zeit des 1. Weltkrieges
oberhalb der Ertler-Mühle in Raabau ein
Militärschwimmbad des Kriegsgefangenenlagers
(1914-1918). Im Staubereich oberhalb der
Clement-Wehr bestand ab 1927 das TUS-Turnerfreibad.
Im Jahr 1936 ging das neue Städtische
Freibad in der Gnaser Straße in Betrieb.
1976 übersiedelte dieses an den heutigen Standort
in der Karl-Deutschmann-Straße / Thallerstraße,
wo gleichzeitig das Hallenbad eröffnet wurde.
1995 erfolgte ein großzügiger Um- und Ausbau.
Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen in
den Jahren 2011/12 und der Verlegung der Gnaser
Straße in Richtung Raab-Ufer wurde das dort
erhalten gebliebene Duschhaus des alten
Bades saniert und an der Raab oberhalb der
Clement-Wehr als Aussichts- und Verweilpunkt
neu aufgestellt.
26
27
2
Kassenhäuschen beim
Stadion
GRAZER STRASSE 31
Das Feldbacher Stadion wurde am 26.10.1972 mit
einem großen Festakt eröffnet.
Der Bau ist eng mit der Geschichte des SV Feldbach
verbunden. Dieser wurde 1919 von ehemaligen
Lageroffizieren und den Feldbacher Brüderpaaren
Westermayer und Sgiavarello gegründet. Der erste
Sportplatz befand sich in Kornberg nördlich der
heutigen Dr.-Friedrich-Niederl-Siedlung. Nach einer
Zwischenstation auf der Jahn-Wiese (ab 1932, heute
Krobath-Gelände in der Franz-Josef-Straße) erhielt
der Verein im Jahr 1936 von der Stadtgemeinde den
heutigen Platz zur Verfügung gestellt. 1956 wurde
das erste Sporthaus errichtet, zahlreiche weitere
Zu- und Ausbauten folgten, unter anderem 1997
mit der überdachten Tribüne.
Als Symbol für die lange Geschichte des Stadions
und des Sportvereins kann das Kassenhäuschen
beim Eingang Grazer Straße angesehen werden.
Hier konnte man für gute oder schlechte Spiele
seinen Obolus leisten, oder sich in seltenen
Ausnahmefällen mit einem Lächeln an einem
nachsichtigen Kassier vorbeischwindeln.
28
29
3
Spray-Bild „Fisch“ von Nychos
DR.-BRUNO-KREISKY-ALLEE („SEUFZERALLEE“), BEIM RAAB-PEGEL,
GEGENÜBER DEM HAUS BRÜCKENKOPFGASSE 6
Das Hochwasserschutzprojekt 2011/12
brachte nicht nur größtmögliche Sicherheit
für die Stadt.
Wie bei großen Bauvorhaben üblich, konnte
ein kleiner Teil des dafür vorgesehenen Budgets
für eine künstlerische Ausgestaltung
verwendet werden. So entstand im Jahr 2013
am Objekt Brückenkopfgasse 6 raabseitig ein
Bild des Künstlers Nychos. Der gut 20 Meter
lange Fisch ist im Stil der Urban Art-, Spraybzw.
Graffiti-Kunst ausgeführt. Der im Jahr
1982 geborene Steirer Nychos ist in diesem
Segment weltweit tätig, seine Arbeiten finden
sich in New York, San Francisco, Singapur,
Sao Paulo und in Wien. Dort gibt es mit Rabbit
Eye Movement auch einen Shop mit Galerie,
Agentur und Künstlervermittlung.
30
31
4
Sgraffito „Wiederaufbau“
von Stefan Maitz d.Ä.
DR.-BRUNO-KREISKY-ALLEE („SEUFZERALLEE“), BEIM
HAUS CONRAD-VON-HÖTZENDORF-PLATZ 2
An der Nordwestseite des Hauses Conrad-von-
Hötzendorf-Platz 2 findet sich eine bemerkenswerte
Fassadengestaltung zum Thema „Wiederaufbau“.
Diese stammt aus dem Jahr 1957 und damit aus einer
Zeit, wo es bereits weitgehend gelungen war, die
Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zu beseitigen
und das Land wieder aufzubauen. Österreich war, etwa
durch den Marschall-Plan, diverse Verstaatlichungen
sowie wirtschaftliche Innovationen, Teil des sogenannten
„Wirtschaftswunders“. Moderne Zeiten brachen an.
Die Gestaltung des Sgraffito stammt von Stefan Maitz
dem Älteren (1921-2017). Der Künstler ist in Höflach
geboren und absolvierte die Kunstgewerbeschule in
Graz. Seine erste größere Arbeit war die Innengestaltung
der Dorfkapelle in Schiefer in Fresko-Malerei.
Bekannt wurde er mit Sgraffito-Arbeiten und der
Neugestaltung von Bildstöcken und Kapellen.
Er wurde mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für
Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
32
33
5
Flusslandschaft an der Raab
RUDOLFSBRÜCKE BIS FRANZ-JOSEF-BRÜCKE
In den Jahren 1981/82 wurden umfassende
Maßnahmen im Interesse des Hochwasserschutzes
umgesetzt.
Es entstanden diverse Dämme an der Raab,
der Raabtal-Querdamm und der sogenannte
Raab-See. 2011/12 erfolgte durch ein weiteres
Projekt die Nachrüstung im Hinblick auf die
geänderten wasserbautechnischen Erkenntnisse
und Vorgaben.
Gleichzeitig mit den Schutzmaßnahmen ging
man daran, die Raab wieder als „begehbaren
Fluss“ und somit als Naherholungsraum erlebbar
zu machen. Zwischen der Rudolfsbrücke
und der Franz-Josef-Brücke entstand so nach
dem Grundentwurf von Klaus Loenhart vom
Institut für Landschaftsgestaltung der Technischen
Universität Graz die „Flusslandschaft an
der Raab“. Die Ausführung erfolgte durch die
Baubezirksleitung Feldbach unter maßgeblicher
Beteiligung von OBR DI Adolf Haluschan.
Es entstanden Wege zur Wasseroberfläche, die
an zwei Stellen über sogenannte Buhnen (Betonstege,
die vom Wasser unterspült werden)
mit einem mutigen Schritt überquert werden
können. Neu angelegt wurden außerdem eine
Raab-Insel und die Aussichts- und Veranstaltungsplattform
am Sigmund-Freud-Platz.
34
35
6
Jüdisches Denkmal
BAHNHOF, BEIM GLEIS-ZUGANG
Im Jahr 2020 wurde vor dem Feldbacher
Bahnhof ein Denkmal für ein schicksalhaftes
Ereignis errichtet, das sich dort am 25. März
1945 zutrug.
Die dort angebrachte Tafel trägt folgende
Aufschrift: „Zum Gedenken an Leiden und Tod
von 27 jüdischen Zwangsarbeitern aus Ungarn,
die am 25. März 1945 am Bahnhof Feldbach
durch einen Luftangriff auf einen Zug und ein
Massaker am Steinberg in Mühldorf ums
Leben gekommen sind.“
Die Idee stammte vom Südoststeirischen
Verein für Heimatkunde, die Detailausarbeitung
und die Ausführung erfolgte durch die
Stadtgemeinde. Arch. DI Heimo Math konzipierte
den „aus dem Gleichgewicht geratenen“
Basaltstein, Andreas Stern gestaltete als
Bepflanzung Gräser und eine „Wolke aus
Magnolien“.
36
37
7
Statue des Hl. Nepomuk
AN DER FRANZ-JOSEF-BRÜCKE
Die Statue des Johannes von Nepomuk stammt
aus der ehemaligen Kirche der Heiligen-Geist-
Bruderschaft beim Grazer Tor.
Zu dieser gehörte auch das Bürgerspital, das sich an
der Ecke Grazer Straße / Ottokar-Kernstock-Straße
befand. Anlässlich der Renovierung der Kirche im
Jahr 1734 dürfte die Statue entstanden sein. Nach
Aufhebung der Bruderschaft im Jahr 1783 kam sie
als „Brückenheiliger“ zur alten Raabbrücke bei der
Brückenkopfgasse, wo sich heute die Rudolfsbrücke
befindet. Im Jahr 1971 erfolgte die Aufstellung am
heutigen Standort am südlichen Ende der Franz-
Josef-Brücke.
38
39
8
Die Kastanien-Allee
ENTLANG DER FRANZ-JOSEF-STRASSE
Am 1. Mai 1873 ging mit der Eröffnung der Ungarischen Westbahn, die über 250 km von
Györ nach Graz führte, auch der Bahnhof Feldbach in Betrieb.
Die Bahnanbindung leitete einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt ein. Um den Bahnhof
direkt an das Stadtzentrum anzubinden, beschloss die Stadt die Errichtung der Franz-Josef-
Straße und der Franz-Josef-Brücke. Beide wurden ebenfalls Ende 1873 eröffnet. Die Errichtung
der prächtigen Kastanien-Allee war damals ein großes Anliegen der Stadt. Diese ist bis heute
maßgeblich für den besonderen Charakter der historischen Achse zwischen Bahnhof und
Rathaus am Hauptplatz verantwortlich. Weiters gilt sie als beispielhaft für die damals schon
angestrebte, immer wichtiger werdende Begrünung von Verkehrsanlagen.
40
41
9
Der Kirchturm
AM TABORPLATZ
Die Pfarrkirche zum Heiligen Leonhard wurde
1898 bis 1900 nach Plänen von Arch. Johann
Pascher unter Verwendung von Renaissanceformen
als Ausbau zur alten Pfarrkirche (1188
urkundlich erwähnt) errichtet.
Der am 8. Mai 1945 gesprengte Turm wurde im
Jahr 1964 durch den heutigen Kirchturm aus Beton
(Entwurf Eberhard Jäger) ersetzt. Gebaut wurde
der Turm in 26 Tagen im sogenannten „Gleitschalsystem“,
wobei ununterbrochen Tag und Nacht gearbeitet
werden musste. Aufgrund dieser damals
neuen Technik gibt es keine Fugen, die Oberfläche
ist vollkommen glatt. Die Turmuhr war damals die
größte in Österreich.
Im Jahr 1988 erfolgte die charakteristische bunte
Bemalung nach dem Entwurf des Künstlers Gustav
Troger. Diese stand unter dem Motto „Viele Farben
– ein Turm / viele Menschen – eine Pfarre“, sie
wurde unter großer Beteiligung der Feldbacher
Bevölkerung durchgeführt. Der neue Kirchturm
etablierte sich dadurch als weiteres Wahrzeichen
der Stadt Feldbach.
42
43
10
Grabstein Wolfgang
und Amalia Zwickl
BEIM EINGANG ZUR GEDÄCHTNISKIRCHE,
TABORPLATZ
Im Bereich der Stadtpfarrkirche und des Tabors
sind einige Grabsteine vorhanden.
Der imposanteste ist wohl jener von Wolfgang und
Amalia Zwickl, in deren Besitz sich zu Lebzeiten
das Schloss Hainfeld befand. Der Grabstein
befindet sich beim Eingang zur Gedächtniskirche,
auf dem verbliebenen Mauerwerk des früheren,
zum Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengten
Glockenturmes.
Wolfgang Zwickl war der Großvater von Georg
Bartholomäus Zwickl. Dessen verwitwete Mutter
heiratete Jakob Freiherr von Khießl, Georg
Bartholomäus wurde von ihm adoptiert. Er erfüllte
schließlich den Willen seines Vaters und errichtete
in den Jahren 1642 bis 1652 das Franziskanerkloster
in Feldbach. Dieses bestand mit Unterbrechungen
bis zum Jahr 2012.
44
45
11
„Pieta“ von Alois Payer
IN DER STADTPFARRKIRCHE
Der Bildhauer Alois Payer wurde am 07.05.1878
im Haus Hauptplatz 16 in Feldbach geboren.
Von 1904 bis zu seinem Tod im Jahr 1960 lebte
er im Schweizer Wallfahrtsort Einsiedeln, wo er
eine Werkstadt für sakrale Kunst führte und unter
anderem Kreuzwegstationen schuf. Neben zahlreichen
Werken in verschiedenen Kirchen der
Schweiz gilt das Relief vom Heiligen Martin an der
St. Martins-Kirche in Zürich-Fluntern als eine seiner
schönsten Schöpfungen. Die in der Stadtpfarrkirche
befindliche „Pieta“ schenkte der Künstler
seiner Heimatstadt Feldbach.
46
47
12
Statue des Hl. Leonhard
STADTPFARRKIRCHE, AN DER OSTSEITIGEN
GIEBELWAND
Im Zuge der Renovierung und Färbelung der
Stadtpfarrkirche in den Jahren 2020/21 wurde
eine Statue des Kirchenpatrons Heiliger
Leonhard in einer Giebelnische am höchsten
Punkt oberhalb des ostseitigen Haupteinganges
angebracht.
Die Nische war vermutlich seit dem Jahr 1943 leer,
als eine Statue verschwand.
Der Entwurf für die neue Statue stammt von der
Feldbacher Künstlerin Roswitha Dautermann. Er
zeichnet sich durch eine zeitgemäße, eigenständige
Formensprache aus. Die Umsetzung erfolgte
gemeinsam mit dem Steinmetz Johann Paar. Der
Kalkstein für die Statue stammt aus dem burgenländischen
St. Margarethen. Der Rohling wog
2,2 Tonnen, die fertige Figur hat ein Gewicht von
rund 500 kg.
Gleich oberhalb des Kirchenportals finden sich
ein Relief mit einer Darstellung des Christus als
guter Hirte sowie Statuen des Hl. Petrus und des
Hl. Paulus.
48
49
13
Relief von Richard Kriesche
BUSBAHNHOF, BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ
An der nordöstlichen Ecke des 2019 renovierten Feldbacher
Busbahnhofs am Bertha-von-Suttner-Platz befindet sich eine
Relief-Plastik von Richard Kriesche.
Diese ist rechteckig und besteht aus 9 x 15 Würfeln, die unterschiedlich
weit aus der Fläche herausragen und so ein räumliches Raster
schaffen. An derselben Stelle bestand von 1624 bis 1845 das zur
Stadtbefestigung gehörende Riegersburger Tor.
Richard Kriesche (Jahrgang 1940) zählt zu den einflussreichsten
Künstlern Österreichs, sein Schwerpunkt liegt im Bereich Medienkunst.
Er hat an hunderten Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen,
seine Arbeiten sind weltweit zu finden. In Feldbach gibt
es zwei weitere Werke von Richard Kriesche: „365 Tage“ (1992) am
LKH Feldbach mit 2 groß- und 365 kleinformatigen Fotografien, die
paarweise den Himmel über Feldbach und den Blick von Satelliten
aus zeigen, sowie ein Mosaik als Wandgestaltung in einer Klasse der
Volksschule I.
50
51
14
Der Fisch-Brunnen
AM KIRCHENPLATZ
Im Jahr 1959 entstand im Zuge einer
Neugestaltung des Kirchenplatzes der
sogenannte „Fisch-Brunnen“.
Die Anfertigung erfolgte durch den Betrieb des
Feldbacher Steinmetzes und späteren Bürgermeisters
KR Alois Harmtodt. Die Gestaltung der
Skulptur des Fisches lag maßgeblich in den Händen
der Mitarbeiter Maxentius Wolf und Janisch.
Von Beginn an erfreute sich der Fisch-Brunnen
außerordentlicher Beliebtheit. Tausendfach wurde
er als Fotomotiv verwendet, und so gibt es Bilder
von unzähligen Feldbacherinnen und Feldbachern,
die in jungen Jahren auf eben diesem Fisch sitzen.
Der Fisch-Brunnen gilt aufgrund seiner klassischen,
für die Zeit seiner Entstehung repräsentativen
baulichen Ausführung in Verbindung mit
seiner Popularität als modernes Baudenkmal der
Stadt Feldbach.
52
53
15
Initialen „J.H.“ / Josefine Hold
VILLA HOLD, KIRCHENPLATZ 4
Die vermögende Brauerei- und Hotelbesitzerin Josefine Hold (1852-1927)
errichtete nach einem Plan des Grazer Architekten August Gunold in den
Jahren 1890 bis 1892 an der heutigen Adresse Kirchenplatz 4 ein stattliches
Wohnhaus, die „Villa Hold“.
Josefine Hold wurde als „Gräfin vom Raabtal“ bezeichnet, sie förderte unter
anderem das Feldbacher Kulturleben und beteiligte sich im Bezirk als Hobby-
Archäologin durch die Erforschung zahlreicher römerzeitlicher Hügelgräber,
weiters als Heimatforscherin in Bad Gleichenberg.
Im Jahr 1920 erwarb die Sparkasse das Gebäude und übersiedelte gemeinsam
mit dem Postamt dorthin. 1973 erfolgte die Unterbringung der Musikschule
und des Standesamtes. Die Villa Hold kam 1993 in den Besitz der Stadtgemeinde,
die in den Jahren 1998/99 die Fassade und das Dach aufwendig
sanierte.
Die Villa Hold überragte bei ihrer Errichtung für kurze Zeit die alte Stadtpfarrkirche.
Mit deren Ausbau in den Jahren 1898 bis 1900 wurde die „korrekte
Rang- bzw. Höhenordnung“ wieder hergestellt. Bei genauer Betrachtung der
Fassade finden sich noch heute oberhalb des Haupteinganges in einer Rosette
die Initialen „J.H.“ der Erbauerin.
54
55
16
Die Raab-Statue
AM KIRCHENPLATZ
Die Raab-Statue wurde anlässlich des Jubiläums
„800 Jahre Stadt Feldbach“ im Jahr 1988 auf
Anregung von HS-Dir. OSR Dr. Walter Pietsch
auf dem Kirchenplatz aufgestellt.
Bei dieser Statue handelt es sich um eine Kopie,
das Original steht vor der Albertina in Wien. Beim
dortigen Albrechts- bzw. Danubius-Brunnen
finden sich weitere Figuren: Vindobona, Danubius,
Save, Theiß, Mur, Salzach, March, Enns und Traun.
Architekt dieses Brunnens war Moritz von Löhr,
die Allegorien aus weißem Carrara-Marmor
stammen vom Bildhauer Johann Meixner. Die
Feldbacher Kopie ist aus Kunstmarmor, sie wurde
vom Bildhauer Ludwig Wöss aus Göllersdorf bei
Wien gefertigt.
Die Statue verfügt über interessante Attribute. Der
Turm und der Falke verweisen auf die ungarische
Stadt Györ („Raab“). 1598 soll der kaiserliche
General Adolf von Schwarzenberg deren Festung
mit Hilfe eines Vogelfluges aus osmanischen Händen
zurückerobert haben. Das Paddel bezieht sich
auf die Schiffbarkeit des Flusses. Dem Bildhauer
stand offensichtlich der ungarische Teil des Flusses
vor Augen.
56
57
17
Wandbild „Hl. Leonhard“
PFARRHOF, PFARRGASSE 3
Beim Pfarrhof, auf dem Nordgiebel des
sogenannten Mesnerhauses, befindet sich ein
großes Wandbild.
Dieses zeigt den Schutzpatron der Pfarre, den
Heiligen Leonhard. Die Darstellung erfolgt hier
ohne die sonst typische, zerbrochene Kette, die
seinen Einsatz für Gefangene symbolisiert. Diese
Kette wurde vielfach als „Viehkette“ verstanden,
und sie machte ihn damit zum Schutzheiligen des
Viehs. Die gebirgige Landschaft im Hintergrund
der Malerei verweist auf die französische Heimat
des Heiligen, wo der Jakobsweg vorbeiführte.
Das Bild entstand im Jahr 1985 in der Zeit von
Monsignore Johann Leopold, es trägt die Signatur
„Knechtl“. Abgsehen davon, dass eines der
dargestellten Tiere vom Künstler überarbeitet
werden musste, ist darüber nichts weiteres
bekannt.
Der Pfarrhof selbst geht auf das beginnende
17. Jahrhundert zurück, er wurde seither öfters neu
gebaut und umgestaltet.
58
59
18
Stele „Sensible Kraft“
von Ludwig Haas
AM HAUPTPLATZ, BEIM HAUS
HAUPTPLATZ 1
Im Jahr 2009 fand aus Anlass des Jubiläums
„125 Jahre Stadt Feldbach“ ganzjährig ein
Veranstaltungsprogramm statt.
Im Monat August wurde auf der Grünfläche zwischen
den Häusern Hauptplatz Nr. 31 (Sparkasse)
und Nr. 1 ein neues „Zeichen“ für die Stadt errichtet,
welches an das Jubiläumsjahr erinnern sollte.
Bei diesem handelt es sich um die Bronze-Skulptur
„Sensible Kraft“ des Feldbacher Edelstahl-
Bildhauers Ludwig Haas. Der Aufstellungsort
befindet sich im historischen Umfeld von Villa
Hold, Stadtpfarrkirche, Gewerbehaus und Tabor
und liegt am Schnittpunkt der alten Feldbacher
Stadtviertel Ledergasse, Badergasse und Platzer,
nahe dem früher offen verlaufenden Oedterbach
(Feldbach). Zur Einweihung kam Bischof Dr. Egon
Kapellari nach Feldbach.
Ludwig Haas wurde im Jahr 1947 in Feldbach
geboren und ist hier aufgewachsen. Er erlernte
bei der Firma Puntigam das Schlosserhandwerk.
Seit 1983 lebt und arbeitet er als Bildhauer im südburgenländischen
St. Martin an der Raab. Anfang
1990 lenkte er seinen Fokus auf die Bearbeitung
von Eisen und Stahl. Mit seiner Adaption des
damals unüblichen Hohlmeißel-Verfahrens gelang
ihm eine methodische Weichenstellung in der
bildenden Kunst.
60
61
19
Das „Gortan-
Schwammerl“
AM HAUPTPLATZ, BEIM HAUS
HAUPTPLATZ 9
Das sogenannte „Gortan-Schwammerl“
kann heute leider nur noch anhand von Fotos
entdeckt werden.
Dieses ovale, in seiner Ausführung einzigartige
Bauwerk bildete die Überdachung der kleinen
Tankstelle der Firma Gortan nach der Abzweigung
der Bürgergasse in Richtung Hauptplatz. Im Jahr
1953 errichtet, kann das Dach als typisch für seine
Zeit angesehen werden (vergleiche etwa auch die
„Nierentische“).
Die Tankstelle wurde im Jahr 1991 aufgelassen.
Die Stadtgemeinde bemühte sich um die
Erhaltung des außergewöhnlichen Daches als
Zeitdokument oder für eine zukünftige Nutzung
als Veranstaltungsort. Da sich einer der Steher
allerdings als schadhaft erwies, musste der
Abbruch erfolgen.
62
63
20
Relief Franz Seiner
HAUPTPLATZ 11
Am Haus Hauptplatz 11 befindet sich eine vom
steirischen Bildhauer Wilhelm Gösser geschaffene
Bildtafel mit der Aufschrift: „Afrikaforscher
u. Burenkämpfer, Franz Seiner 1874-1929“.
Ein Relief zeigt das Antlitz des Genannten. Diese
exotische Verbindung von Feldbach in die weite Welt
durch Franz Seiner ist heute nur wenigen bekannt.
Ein Buch der Historikerin Helga Kostka aus 2007
beleuchtet diese Bezüge. Als Redakteur und
politisch nicht immer zuverlässiger Agitator
verschlug es den Abenteurer Franz Seiner mehrmals
ins südliche Afrika, wo er für die deutschen
Kolonialbehörden als Kämpfer, aber auch als
Kartograph tätig war. Im Ersten Weltkrieg zeichnete
er sich durch die Organisation der ersten Volkszählung
im von den österreichisch-ungarischen
Truppen besetzten Albanien aus.
Sein manchmal fragwürdiges, aber jedenfalls abenteuerliches
Leben dokumentierte der schillernde
Sohn der Stadt in zahlreichen Publikationen.
64
65
21
Altes Stadtwappen
RATHAUS, HAUPTPLATZ 13
Über dem Eingang zum Rathaus der Stadtgemeinde
Feldbach am Hauptplatz 13 findet sich
eine Darstellung des alten Stadtwappens.
Die Verleihung geht auf den Kaiserbesuch im Jahr
1883 zurück. Man bereitete Franz-Josef I. anlässlich
seiner Ankunft am Bahnhof einen festlichen
Empfang und richtet an ihn die Bitte, er möge doch
Feldbach anlässlich des Aufschwunges „durch den
Bahnbau und die Nähe zu Bad Gleichenberg“ zur
Stadt erheben. Die positive Erledigung traf am
14.01.1884 telegrafisch ein. Die auszustellende
Urkunde samt dem offiziellen Wappen ließ einige
Zeit auf sich warten: Sie trägt das Datum
„1. Februar 1909“.
Die dort festgehaltene Wappenbeschreibung lautet
wie folgt: „In einem ovalen silbernen Schilde hält
ein nach vorwärts gewendeter Engel mit silbernen
Flügeln ein bis zum Fußrande des Hauptschildes
herabreichendes blaues Schildchen an beiden
Oberecken vor sich. Dieses Schildchen zeigt in
einem den Schildesfuß ausfüllenden Gewässer
einen nach rechts schwimmenden silbernen Fisch,
dessen Rücken über die Wasserfläche empor ragt.
Den Hauptschild umgibt eine ornamentale bronzefarbene
Randeinfassung, auf deren Hauptrande
eine silberfarbene Mauerkrone mit fünf sichtbaren
Zinnen ruht.“
66
67
22
Der Steinerne Metzen
VOR DEM RATHAUS, HAUPTPLATZ 13
Der Steinerne Metzen stammt aus dem
15. Jahrhundert.
Er wurde aus Basalttuff gemeißelt. Der auf einem
achteckigen Sockel stehende Kelch diente als frühes
Mustermaß („Feldbacher Maß“), das vermutlich
im gesamten Landgerichtsbezirk verwendet
wurde. Nach diesem Hohlmaß mussten die umliegenden
Siedlungen ihre beweglichen, vornehmlich
hölzernen Gefäße (Schaffel) auf deren Inhalt abstimmen.
Der Metzen fasst 55 Liter, bis zum oberen
Loch 26 Liter. Der oberste Außendurchmesser
beträgt 75 cm, der innere 61 cm, die Tiefe 26 cm.
In seinem Roman „Die Gallerin“ erklärte Joseph
von Hammer-Purgstall, die Bürger von Feldbach
hätten das Vorrecht gehabt, in diesem Maß das
ihnen verkaufte Getreide zu messen, wobei das,
was beim Loch herausrann, „ihnen zum Vorteil“
gewesen sei. Ende des 17. Jahrhunderts begannen
staatliche Bestrebungen, die regional völlig unterschiedlichen
Maße zu vereinheitlichen.
Im Zuge der Hauptplatz-Neugestaltung 2001 bis
2004 wurde der Steinerne Metzen restauriert
und von der Hauptplatzmitte an seinen heutigen
Standort vor dem Feldbacher Rathaus versetzt. Er
gilt als das herausragende Wahrzeichen der Stadt.
Derart wurde er im Jahr 2016 in das neu gestaltete
Feldbacher Stadtwappen aufgenommen.
68
69
23
Die Mariensäule
AM HAUPTPLATZ
Die im südlichen Bereich des Feldbacher
Hauptplatzes gelegene Mariensäule wurde in
die großzügige Neugestaltung desselben in den
Jahren 2001 bis 2004 einbezogen.
Da damals ein Kompromiss zwischen den Verkehrs-
und Gestaltungsflächen gefunden werden
musste, „wanderte“ die Säule ein Stück in Richtung
Osten.
Die Mariensäule befindet sich bereits seit dem
Jahr 1717 auf dem Feldbacher Hauptplatz. In fast
allen großen Städten und Märkten der Steiermark
wurden derartige Säulen aus Dankbarkeit
für überstandene Seuchen („Pestsäulen“) oder
Kriegsgefahr errichtet. Während des Ersten Weltkrieges
wurde der Bereich um die Mariensäule von
der Militärbauleitung des Kriegsgefangenenlagers
neu gestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die
Säule zerstört, im Jahr 1949 erfolgte die Wiedererrichtung
mit einem Kapitell und einer Figur des
Bildhauers Hans Mauracher.
70
71
24
Flussbrunnen und alter
Marktbrunnen
AM HAUPTPLATZ
Anlässlich der Neugestaltung des Feldbacher
Hauptplatzes in den Jahren 2001 bis 2004
entstand eine großzügige Brunnenlandschaft.
Der parallel zur Hauptfahrbahn angelegte Bachlauf
wurde, wie das nordseitige Auslaufbecken,
mit Kieselsteinen ausgelegt und mit heimischen
Pflanzen gestaltet. Er symbolisiert das Fließen des
Raabflusses. Im Zuge der Bauarbeiten wurde ein
alter Marktbrunnen wiederentdeckt und gestalterisch
in das Konzept einbezogen.
72
73
25
August-Lafer-Weg
TORPLATZ BIS RINGSTRASSE
Der kleine, idyllisch gelegene Weg vom Torplatz
zur Ringstraße erhielt seinen Namen nach dem
Feldbacher Maler und Gastwirt August Lafer
(1893-1960).
Die Familie bewirtschaftete seit 1878 das Gasthaus
am Grazer Tor. August Lafer besuchte nach der
Volksschule das Gymnasium in Graz, ein Kunststudium
in München blieb ihm verwehrt. Das
Zeichnen und Malen war von Kindheit an seine
Leidenschaft. Der Nachwelt hinterließ er ein
umfassendes, vielfältiges Gesamtwerk. Bei zahlreichen
Ausstellungen hat er viele Bewunderer
für seine Kunst gefunden. Indem er überdies jahrzehntelang
als Wirt den Gasthof beim Grazer Tor
betrieb, erwarb er sich den Ruf eines „Feldbacher
Originales“. Anlässlich seines 10. Todestages fand
im Dezember 1970 eine Gedächtnisausstellung
im Gewerbehaus statt, und der Gemeinderat
beschloss, die „Schulgasse“ in „August-Lafer-Weg“
umzubenennen.
74
75
26
Wandbild von Hubert Tuttner
GRAZER STRASSE 7
Am Haus Grazer Straße 7 befindet sich oberhalb des
Einganges ein höchst eindrucksvolles Wandbild.
Es beinhaltet die Darstellung einer, den Betrachter des
Bildes zufrieden anblickenden, Frau mit einer Schlange
am Arm, dazu zwei sorglos spielende Kinder. Vielleicht
ein Hinweis darauf, dass die Versuchung im Moment
der Zufriedenheit am größten sein könnte? Oder ganz
einfach auf einen bekannten Feldbacher Arzt, der das
Haus früher bewohnte?
Das Bild trägt die Signatur „Tuttner 1957“. Der bildende
Künstler Hubert Tuttner (1920 bis 2007) war Maler,
Grafiker und Bildhauer. Er absolvierte die Akademie der
bildenden Künste. Wesentliche Aspekte seines Schaffens
sind Religiosität und das Einbinden von Betrachtungen
und Zusammenhängen in seine Arbeiten, sowie
die Darstellung des Schönen. Vielen Schülerinnen und
Schülern des Gymnasiums in Gleisdorf ist er als Lehrer
in Erinnerung geblieben.
76
77
27
Der Stein am Ende
des Parks
STADTPARK, ECKE GRAZER STRASSE /
KLOSTERGASSE
Beginnend beim „Europa-Park“, dem heutigen
„Max-Wratschgo-Europaplatz“, erstreckt sich,
mit einer Unterbrechung und ein paar „Einbauten“,
entlang der Ringstraße der Stadtpark in
Richtung Westen.
An seinem äußersten Ende, an der Ecke Grazer
Straße / Klostergasse, findet sich ein unscheinbarer
Stein. Keine Auf- oder Inschrift erzählt von
seiner Herkunft. Manche meinen, dort habe sich
möglicherweise früher ein Denkmal für Josef II.
befunden, vielleicht markiert er dort einen alten
Brunnen. Oder handelt es sich gar um den Grabstein
eines sterbenden Bogenschützen, der seinen
allerletzten Pfeil aus einer der Kammern des
nahen Klosters dorthin verschoss?
78
79
28
Das Jahn-Denkmal
STADTPARK / „JAHN-PARK“
Im mittleren Teil des Stadtparks befindet sich
das Jahn-Denkmal.
Es wurde dort vom deutschen Turnverein Feldbach
am 11.08.1928 zum 100. Geburtstag des
„Turnvaters“ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852)
errichtet. An dieser Stelle befand sich früher ein
Friedhof. Der wegen des Denkmals auch als „Jahn-
Park“ bezeichnete Teil des Stadtparks wurde im
Jahr 2014 mit einer erklärenden Tafel im Hinblick
auf seinen Namensgeber ausgestattet: „Deutscher
Pädagoge, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
und Initiator der Turnbewegung.
Umstritten wegen seiner deutschnationalen und
antisemitischen Positionen.“
Die Stadt hat sich vor einigen Jahren dafür ausgesprochen,
historisch bedenkliche Orts- und
Straßenbezeichnungen zu belassen und mit entsprechender
Information zu versehen. Bemerkenswert
ist, dass der Feldbacher Künstler Karl Karner
im Jahr 2018, also lange vor den weltweiten Denkmal-Stürzen
des Sommers 2020, aktionistisch die
Relevanz von derartigen Gedenksymbolen hinterfragt
hat. Gerade beim Jahn-Denkmal wird die geänderte
Bedeutung und Wahrnehmung durch die
Betrachter im Laufe der Zeit besonders spürbar.
80
81
29
Kiosk in der Ringstraße
RINGSTRASSE 20
Die Stadtgemeinde hat im Jahr 1970 eine
Fläche gegenüber dem alten Schulgebäude
für die Errichtung eines Verkaufskiosks zur
Verfügung gestellt.
Seit damals wurden von dort aus tausende
Schülerinnen und Schüler mit Jause und Schulmaterialien
versorgt. So manchen ist dieser Ort
in besonderer Erinnerung geblieben, wo man,
zum Beispiel, anstelle von ein paar Groschen
Wechselgeld, das eine oder andere Mal ein
schmackhaftes Stollwerk erhielt.
82
83
30
Inschriften beim alten
Schulgebäude
MITTELSCHULE / SPORTMITTELSCHULE,
RINGSTRASSE 19-23, EINGANGSBEREICH
Das älteste Schulgebäude in der Ringstraße
wurde im Jahr 1900 als Kaiser-Franz-Joseph-
Volksschule errichtet.
Es zählt zu den prägenden Gebäuden jener Zeit,
als sich die Ringstraße zu einer neuen, zentralen
Straße entwickelte (Bezirksgericht, ehemalige
Bezirkshauptmannschaft, Schule, ehemaliges
Amtshaus mit Gendarmerie und Finanzamt,
ehemaliges Rüsthaus).
Wohl schon aus dieser Zeit stammen sechs Wandfresken
im linken Eingangsbereich der Schule.
Zitiert werden dort berühmte Dichter und Denker
wie Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von
Goethe, Franz Grillparzer, Friedrich Rückert,
Walther von der Vogelweide oder der sagenumwobene
Freidank. Die Fresken verschwanden
im Lauf der Zeit, wurden aber im Zuge einer
Sanierung originalgetreu wieder hergestellt.
Unter den ihrer Entstehungszeit zuzuordnenden
Themen (u.a. „Lob Österreichs“) findet sich der
an die Schülerinnen und Schüler gerichtete Apell:
„Lernet, strebet, schaffet, schützet!“.
84
85
31
Europa-Gedenkstein
AM MAX-WRATSCHGO-EUROPAPLATZ
Im Oktober 1959 wurde in Feldbach eine erste
österreichische „Europawahl“ mit einem
eindrucksvollen Ergebnis abgehalten.
Mit dem offiziellen Stimmzettel konnte man für
oder gegen die „Vereinigung Europas durch eine
europäische verfassungsgebende Versammlung“
abstimmen. Das Ergebnis brachte 1.698 Stimmen
für „ja“, 44 Stimmen für „nein“, 4 ungültige, dies
bei 72,9 % Wahlbeteiligung. Zur Erinnerung daran
stiftete der Feldbacher Steinmetzmeister und
spätere Bürgermeister KR Alois Harmtodt im Jahr
1962 den Europa-Gedenkstein mit der Aufschrift
„Europa durch sein Volk“.
Im Jahr 1972 wurde die Stadt Feldbach mit der
Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet, was
auf das akribische Wirken des Europa-Pioniers
und -Aktivisten Dir. Max Wratschgo zurückzuführen
ist. Im Jahr 2017 wurde der kleine Park,
in dem der Gedenkstein errichtet wurde (früher
„Sperl-Park“ oder „Europa-Park“), vom Gemeinderat
offiziell als „Max-Wratschgo-Europaplatz“
benannt. Damit würdigte die Stadt dessen große,
lebenslange Bemühungen um ein vereintes und
friedliches Europa.
86
87
32
Der Feuerwehr-Turm
BEIM ZENTRUM, RINGSTRASSE 9
Im Jahr 2008 nahm das von der Stadtgemeinde errichtete
Veranstaltungszentrum in der Ringstraße seinen Betrieb auf.
Mitten in der Stadt gelegen, setzt der moderne Bau neben seiner Funktion
einen wichtigen städtebaulichen Akzent. Zum besonderen Erscheinungsbild
des „Zentrums“ trägt auch der ihm zur Seite stehende, nunmehr mit
einer Aussichtsplattform versehene Betonturm bei. Dieser ehemalige
Schlauchturm erinnert daran, dass die Freiwillige Feuerwehr der Stadt
Feldbach hier von 1909 bis 2004 beheimatet gewesen ist.
88
89
33
Ensemble von
Alexander Silveri
BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT SÜDOST-
STEIERMARK, BISMARCKSTRASSE 11-13
Die Bezirkshauptmannschaft wurde in den
Jahren 1950 bis 1952 in der Bismarckstraße
errichtet.
Die künstlerische Abrundung des Bauwerks
erfolgte durch ein Ensemble des Grazer Bildhauers
Alexander Silveri (1910-1986). Dieses besteht aus
drei Reliefs oberhalb des Einganges: Das linke stellt
das Schicksal des Grenzlandes dar, wo es immer
wieder galt, Tod, Krieg und Pest zu überwinden;
das mittlere widmet sich der Landwirtschaft, ein
Paar unter sprießenden Bäumen hält das Staatswappen;
das rechte zeigt, dass nach dem Begraben
der Toten Neues im Entstehen ist. Vor dem Eingang
befindet sich die Skulptur „Knieende Landfrau mit
Hahn, Geflügel und Bienenkorb“. Auf letzterem
stellte Silveri auch einen Totenkopfschwärmer dar,
da dieser als einziges Tier in Bienenstöcke eindringen
und Honig fressen kann. Beeindruckend sind
acht Negativ-Reliefs am Laubengang des Sitzungssaales,
welche diverse Zünfte abbilden, sowie die
an die Decke gemalten Sternzeichen. Oberhalb
des Durchganges finden sich Steingüsse mit Interpretationen
des Feldbacher Stadtwappens und des
Steinernen Metzens.
Alexander Silveri erhielt für sein Schaffen verschiedene
Auszeichnungen, darunter das Goldene
Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
90
91
34
Feldbacher Zwieback
und Soletti
BISMARCKSTRASSE / ECKE
SCHILLERSTRASSE
An der Kreuzung Bismarckstraße/
Schillerstraße gründeten im Jahr 1901
die Brüder Josef und Ludwig Zach die
„1. Österreichische Dampfbäckerei“, die
anfänglich Brot und Feingebäck erzeugte.
Schon bald kamen Biscuits und Diät-Zwieback
dazu, aus letzterem wurde der später
bekannte „Feldbacher Zwieback“. Mit der
Gründung der „Feldbacher Backwarenfabrik
Dr. Josef Zach KG“ im Jahr 1949 begann endgültig
die Erfolgsgeschichte des Unternehmens.
Dr. Josef Zach erfand die heute in der
ganzen Welt bekannten „Soletti“, da er den
Aufwand, Teignudeln zu Brezeln zu schlingen,
vermeiden und deshalb Salzstangerln erzeugen
wollte. Von 1967 bis 1972 entstand
unweit von hier, südlich der Schillerstraße auf
dem Gelände der ehemaligen Städtischen
Ziegelei, der neue, nunmehr zur Firma Kelly
gehörende Betriebsstandort.
Noch heute liegt über der bewegten, viel befahrenen
Ecke Bismarckstraße / Schillerstraße
immer wieder der Duft von frischer Backware,
was – als „immaterielles Denkmal“ – an diese
genialen Geschäftsideen erinnert.
Die Maschine für die erste Produktionsstraße
wurde von der Feldbacher Firma Krobath
entwickelt, welche bis weit in das 20. Jahrhundert
hinein eine führende Herstellerin von
Landmaschinen war.
92
93
35
Dr.-Josef-Zach-Platz
AN DER SCHILLERSTRASSE, BEIM HAUS
SCHILLERSTRASSE 9
Im Herbst 2020 wurde ein zeitgenössisches
Denkmal für die weltweit berühmten Produkte
Soletti und Feldbacher Zwieback, die aus
Feldbach stammen und den Namen der Stadt
weithin bekannt gemacht haben, errichtet.
Situiert wurde dieses an der Schillerstraße,
zwischen dem alten Sitz der Feldbacher Backwarenfabrik
und dem neuen der Firma Kelly. Der
Aufstellungsort wurde vom Gemeinderat zu Ehren
des Soletti-Erfinders als „Dr.-Josef-Zach-Platz“
benannt.
Die spektakuläre, mehrteilige Skulptur des
Feldbacher Künstlers Karl Karner zeigt sich als
charmante Verbeugung vor den dahinterstehenden
großen Namen. Er fügt den Soletti-Stangerln
färbige Salzkristalle hinzu, die für die positive
Stimmung beim Knabbern stehen, während der
als Tisch gestaltete Zwieback zum Verweilen und
geselligen Beisammensein einlädt.
94
95
36
Das Schillerhaus
SCHILLERSTRASSE 28
An der Adresse Schillerstraße 28 befand sich in den 1930er Jahren ein schmuckes,
ebenerdiges Häuschen mit einem eigenwilligen Dachausbau.
Dieses beherbergte das „Cafe Schiller“. An der damals längst nicht asphaltierten Straße,
die erst viel später (1973) in Richtung Unterweißenbach durchgängig wurde, sorgte eine
große Laube für schattiges Verweilen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt, nur das Kellergeschoss und
das Erdgeschossmauerwerk blieben erhalten. Der Wiederaufbau im Jahr 1951 war zunächst
für Einraumwohnungen und eine Badeanlage vorgesehen. Die Bezirkshauptmannschaft
erteilte im selben Jahr die Bewilligung für eine Fremdenpension. Ein Lokal wurde
bis ins Jahr 1971 betrieben. Seit 1978 ist die Stadtgemeinde Mieterin des Hauses, wo verschiedene
Einrichtungen, darunter die „Du & Ich Lernbetreuung“, untergebracht waren.
Die Aufschriften und die große Sonnenuhr gehen auf den Wiederaufbau durch DI Wilhelm
Pössnicker zurück.
96
97
37
Erste Kreuzwegstation
am Kalvarienberg
KALVARIENBERG, UNTERWEISSENBACH
Im Jahr 1832 erwarb die Pfarrgemeinde Feldbach die
auf dem heutigen Kalvarienberg gelegene
Fläche zur Anlegung von Kreuzwegstationen.
Bereits vorhanden war die Ende des 18. Jahrhunderts
von privater Hand errichtete St. Anna-Kapelle. Die
bauliche Fertigstellung erfolgte 1833. Es gab einige
Renovierungen, unter anderem nach Beschädigungen
im Zweiten Weltkrieg. 1985 wurden die von Alois
Riegler bemalten Blechtafeln bei den Kreuzwegstationen
durch Bronze-Reliefs, ausgeführt von
Arch. DI Richard Meier, ersetzt. Eine Besonderheit
weist die erste Station „Jesus wird zum Tode verurteilt“
auf: Die Gesichtszüge der Figur des Pilatus, der sich
gerade die Hände wäscht, besitzt große Ähnlichkeit mit
dem damaligen Bürgermeister und späteren Ehrenbürger
der Stadt Feldbach KR Alois Harmtodt.
98
99
38
Sgraffito „Menschen“ von
Stefan Maitz d.Ä.
SENIORENWOHNHAUS I DER STADT-
GEMEINDE, SCHILLERSTRASSE 25 A
Am Marburger Weg, am nördlichen Rand der
damals gerade stillgelegten städtischen
Mülldeponie, entstand im Jahr 1977 das
Seniorenwohnhaus I der Stadtgemeinde.
Nur drei Jahre später wurde ein zweites Haus mit
Pflegestation errichtet, das später aufgestockt
wurde.
An der nördlichen Giebelfront des Hauses I
findet sich ein sehr großes, höchst eindrucksvolles
Sgraffito. Es zeigt Menschen beim gemütlichen,
friedlichen Beisammensein, und steht wohl für
die Wohngemeinschaft, der das Haus in seiner
ursprünglichen Verwendung gewidmet wurde.
Geschaffen hat das Sgraffito Stefan Maitz
der Ältere (1921-2017), dessen meisterliche Fähigkeiten
für einige weitere Abbildungen in Feldbach
in Anspruch genommen wurden.
100
101
39
Steinskulptur im Seniorenpark
ALOIS-GERSTL-WEG / MARBURGERWEG
Der „Seniorenpark“ zwischen Marburger Weg und Alois-Gerstl-Weg
ist heute eine schön gestaltete Grünlandschaft.
Noch bis 1967 befand sich hier eine Lehmgrube, die zur benachbarten
Städtischen Ziegelei gehörte. Bis ins Jahr 1974 wurde die Grube zur
Entsorgung von Müll verwendet, anschließend entstand mit Hilfe von
örtlichen Vereinen ein Park. Von 1996 bis 2001 erfolgte die Sanierung
der darunter befindlichen Mülldeponie, ehe der Park komplett neu
angelegt wurde. Die aus diesem Anlass aufgestellte Steinskulptur
symbolisiert den im Untergrund verpressten früheren Müll.
102
103
40
Das Ungartor
UNTERWEISSENBACH 1
Im Jahr 1621 entstand als erster Teil der
Marktbefestigung am Übergang der heutigen
Ungarstraße zur Bürgergasse (damals
Badergasse) das „Radkersburger Tor“ oder
„Ungartor“.
Die Ostseite der Stadt wurde damals als am
gefährdetsten empfunden. Die Abtragung
des Tores erfolgte im Jahr 1861. Das Portal
wurde im heutigen Landgasthaus Kleinmaier
in Unterweißenbach 1 eingemauert.
104
105
41
Die Bürgermeister-
Gedächtnisstätte
AM STADTFRIEDHOF
Auf dem Feldbacher Stadtfriedhof gibt es eine
Gedächtnisstätte für verstorbene Feldbacher
Bürgermeister, die sich in der Zeit nach dem
Revolutionsjahr 1848 und des davon ausgehenden
Verfassungsentwurfes im Jahr 1862 in den
Dienst der Bevölkerung gestellt haben.
Eingraviert sind dort die Namen dieser Bürgermeister
und die Zeiten der Ausübung ihres Amtes.
Anlass für die Einrichtung dieser Gedächtnisstätte
war das Auslaufen des Grabrechtes für den ehemaligen
Feldbacher Bürgermeister Dr. Wilhelm
Senekowitsch (1822-1899). Die Stadtgemeinde
sah es als Verpflichtung an, das Andenken an diese
verdiente Persönlichkeit zu bewahren. Gleichzeitig
sollte ein Ort entstehen, an dem die Stadt ihren
Respekt und Dank für ihre Bürgermeister zum
Ausdruck bringt.
Die Bürgermeister-Gedächtnisstätte findet sich
nach dem Eingang zum Stadtfriedhof im rechten
Teil, geradeaus in etwa 50 Metern Entfernung entlang
der östlichen Gräberfront. Erwähnt sind dort
die ehemaligen Bürgermeister Johann Tengler,
Karl Andreas Schnetz, Dr. Wilhelm Senekowitsch,
Alois Gerstl, Eduard Thaler, Karl Schaar, Dr. Joseph
König, Anton Schaar, Dr. Viktor Notar, Johann
Krois, Rudolf Schelch, Dr. Helmut König, KR Alois
Harmtodt und Karl Deutschmann. Nach fast allen
gibt es in Feldbach auch Benennungen von
Straßen und Wegen.
106
107
42
Die Bastei-Säule
UNGARSTRASSE, VOR DEM HAUS
UNGARSTRASSE 9
In der Ungarstraße, beim ehemaligen Gastgarten des Café Meran, findet
sich die Bastei-Säule „Kopjafa“.
Diese wurde im Jahr 1990 vom ungarischen Volkskundeschnitzer Janos Freund
während der Feldbacher Messe geschaffen und der Stadt übergeben. Sie steht
für die vom Freundschaftsverein Bastei getragene Beziehung des südungarischen
Bezirkes Baranja zur Steiermark. Aus dieser entstand 1991 die Partnerschaft
der Städte Feldbach und Siklos.
Die Gestaltung der Säule geht auf die sogenannten „Kopjafas“ zurück. Es handelt
sich bei diesen um Gedenk- oder Grabsymbole, die vom Volk der Szekeler,
ansässig in Siebenbürgen, verwendet wurden. Diese waren Grenzsoldaten des
ungarischen Königs, die Säulenform leitet sich von ihren Speeren ab.
108
109
43
Relief Joseph von
Hammer-Purgstall
UNGARSTRASSE 1, ECKE HAMMER-
PURGSTALL-GASSE
Am Beginn der Hammer-Purgstall-Gasse
(Benennung im Jahr 1936) befindet sich auf der
Fassade des Hauses Ungarstraße 1 ein Relief-
Bild des Freiherrn Joseph von Hammer-Purgstall
(1774-1856).
Der Sohn eines kaiserlichen Beamten aus Graz
trat mit 14 Jahren in die orientalische Akademie
in Wien ein, wo er sich akribisch engagierte. Nach
Stationen als Dolmetscher und Legationssekretär
in Konstantinopel und als Generalkonsul in Jassy
fungierte er als Hofdolmetscher in Wien.
Der Diplomat, Forscher, Übersetzer und erster
Präsident der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften gilt als geistiger Brückenbauer
und als Erschließer des Orients. Von einem ungeheuren
Schaffensdrang und Wissensdurst getrieben,
brachte er es auf rund 800 Veröffentlichungen.
Unter anderem übersetzte er den „Diwan“
von Hafis, was Goethe zu seinem „West-östlichen
Diwan” anregte. Weiters verfasste er eine heute
noch erhältliche 10-bändige „Geschichte des
Osmanischen Reiches“. Im Jahr 1835 erbte er von
der letzten Gräfin Purgstall das Schloss Hainfeld
und nahm den Namen Hammer-Purgstall an. In
das Schloss, wo er viele Sommer lebte, brachte er
eine besondere orientalische Note ein.
Das Relief des Freiherrn Joseph von Hammer-
Purgstall wurde anlässlich seines 100. Todestages
am 23.11.1956 von Cleo Hammer-Purgstall geschaffen
und erinnert an seine außerordentliche
Persönlichkeit.
110
111
44
Der Rauchfangkehrer
GLEICHENBERGER STRASSE 12
Auf einem Zaun an der Kreuzung Gleichenberger
Straße / Färbergasse findet sich die
Darstellung eines Rauchfangkehrers.
Dieses Symbol geht auf die Rauchfangkehrer-Dynastie
Brandl zurück, die seit dem
Jahr 1869 einen Betrieb in Feldbach führt,
seit 1891 ist sie in der Gleichenberger Straße
ansässig. Mit Ing. Karl (IV.) Brandl ist heute
bereits die fünfte Generation tätig, mit Sohn
Florian wächst ein Nachfolger für die Zukunft
heran.
Die Figur wurde dort anlässlich einer verkehrstechnisch
bedingten Abschrägung der
Zaunecke angebracht. Es handelt sich um
einen Metallguss, der von der Kunstgießerei
Loderer ausgeführt wurde. Dieser ersetzte
eine ältere Darstellung auf der Fassade des
Hauses. Dargestellt wird auf dem Zaun eine
Figur mit schnellem Schritt. Dies lässt auf die
umfangreichen Aufgaben des Rauchfangkehrers
schließen, die sich im Lauf der Zeit
wesentlich verändert haben.
112
113
45
Fassadengestaltung
Erzherzog Johann
LANDESBERUFSSCHULE, FELDGASSE 3
Am Gebäude der Landesberufsschule Feldbach
entlang der Feldgasse befindet sich an der
Südseite ein eindrucksvolles Mosaik mit einer
Darstellung des Erzherzog Johann sowie
einiger ursprünglich an der Schule gelehrter
Berufszweige.
Das Gebäude wurde im Jahr 1959 errichtet, als sich
der Todestag des großen Förderers der Steiermark
zum 100. Mal jährte. Erzherzog Johann gründete
1811 mit seiner umfangreichen Sammlung zu
Natur, Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie
das Joanneum. Aus diesem gingen die Technische
Universität, das Landesmuseum, das Landesarchiv
und die Landesbibliothek hervor. Sein Engagement
im Bergbau mündete in die Gründung der
Montanuniversität Leoben. Erzherzog Johann
genießt in der Steiermark bis heute große Popularität,
sein Wirken hat viel zur Identität des Landes
beigetragen.
Die Landesberufsschule Feldbach legt heute den
Schwerpunkt der Ausbildung auf die kaufmännischen
Berufe. Tausende Schüler kamen seit ihrer
Gründung zur Absolvierung ihrer Turnusse nach
Feldbach, wo sie vielfach in den Schulinternaten
wohnten. Legendär ist der Schulbesuch von
großen österreichischen Skifahrern in den 1970er
Jahren, unter anderem von Hansi Hinterseer oder
Annemarie Moser-Pröll.
114
115
46
Einschusslöcher
WEIDENWEG, GEGENÜBER DEM HAUS
FRANZ-SEINER-GASSE 2
Das ehemalige Städtische Wasserwerk in der
Franz-Seiner-Gasse 2 (daran anschließend die
sogenannte „Wolford-Halle“, heute Startup
Center) wurde zur Zeit des großen Kriegsgefangenenlagers
in Feldbach / Mühldorf (1914-1918)
von der Militärbauleitung errichtet.
Im historischen Teil war bis Ende 2020 der weltbekannte
Textilhersteller Wolford mit einem Verkaufsgeschäft
untergebracht, viele Jahre lang gab
es hier auch eine Produktion. Das Gebäude geriet
beim russischen Vorstoß gegen Ende des Zweiten
Weltkrieges im April / Mai 1945 in die Kampflinie
und erhielt diverse Einschüsse im Putz. Diese
wurden vor einiger Zeit saniert und fast zur Gänze
beseitigt. Als Mahnmal blieben einige von ihnen
an der Ostseite zum Bahndamm hin hinter einer
Plexiglasscheibe erhalten.
116
117
47
Historische Brücken
EUROPASTRASSE / WEIDENWEG
In Feldbach und Mühldorf befand sich zur Zeit
des Ersten Weltkrieges (1914-1918) eines der
größten Kriegsgefangenenlager der Monarchie.
Dieses wurde durch eine Lagerbahn erschlossen,
außerdem über eine Feldbahn, die nach Westen
über den Hauptplatz bis nach Unterweißenbach
führte, nach Osten bis auf den Steinberg. Die
Anbindung an die Ungarische Westbahn erfolgte
über eine Brücke über die Raab. Diese ist bis heute
erhalten, ebenso die Brücke beim Abzweiger zum
damaligen Sägewerk am Weidenweg (heute Firma
Sopro) und jene über die Europastraße. Der Lagerbahnhof
in der Peter-Rosegger-Straße ist heute für
die Landesbahn nach Bad Gleichenberg in Verwendung.
Die Remise und der Feldbahnhof des Lagers
befanden sich in der heutigen Franz-Seiner-Gasse.
118
119
48
Sgraffito „Der Baumeister“
GLEICHENBERGER STRASSE 60
In der Gleichenberger Straße 60 befindet sich
das frühere Wohn- und Bürohaus von
Stadtbaumeister Karl Puchleitner (1923-2019).
Das Sgraffito entstand im Jahr 1963 zur Zeit der
Errichtung des Gebäudes. Es zeigt einen Zirkel, ein
Dreieck, ein Stück Ziegelmauer, den Grund und
Boden, alles zusammen fachkundig in kunstvolle
Verbindung gebracht. Derart verweist es noch heute
auf die Fähigkeiten von Stadtbaumeister Karl
Puchleitner und auf sein umfassendes Lebenswerk.
1954 gründete er sein eigenes Bauunternehmen. Dieses
bildete bis heute weit über 200 Lehrlinge aus. Die
zahlreichen von ihm errichteten Häuser und Objekte
in der Stadt und in der Region dokumentieren sein
großes handwerkliches Können und prägen maßgeblich
das heutige Straßen-, Orts- und Landschaftsbild.
120
121
49
Inschrift über dem Schloss-Portal
SCHLOSS HAINFELD
Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses
Hainfeld geht auf das Jahr 1275 zurück.
Sein heutiges Aussehen erhielt es im 16. Jahrhundert.
Im Jahr 1835 erbte es der namhafte
Orientalist Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall.
Dieser ließ im Schloss, im Park und entlang eines
Spazierweges auf den Steinberg zahlreiche Tafeln
mit Zitaten aus der westlichen und östlichen Weltliteratur
oder Widmungen anbringen. Bis heute
erhalten ist die in Arabisch gehaltene Inschrift über
dem Schloss-Portal: „Gott schütze deinen Ruf, der
gut, das größte deiner Güter – geh sicher ein in
seiner Hut, er ist der beste Hüter.“
122
123
50
Die Pyramide
SCHLOSS HAINFELD, ALLEE RICHTUNG
STEINBERG
Am Fuß des Steinberges, zwischen dem
Waldrand und der Lindenallee südlich von
Schloss Hainfeld, befindet sich eine mit
Moos bewachsene, etwa einen Meter hohe
Pyramide.
Deren Standort bezeichnet den Ursprung einer
Quelle. Errichten ließ sie der berühmte Orientalist
und erster Präsident der Akademie der
Wissenschaften Freiherr Joseph von Hammer-
Purgstall. Dieser kam 1835 durch Erbschaft in
den Besitz des Schlosses. Zahlreiche Schrifttafeln
zeugen von seiner großen Leidenschaft
für die westliche und östliche Kultur und
Literatur. Auf der Pyramide brachte er einen
Vers aus dem Koran und ein Zitat des griechischen
Dichters Pindar an: „Wasser aber ist das
Beste, des Horaz. O Quelle Bandusia!“
124
125
Impressum
„Spuren in der Stadt. Zeichen im öffentlichen
Raum von Feldbach“ ist der um zusätzliche
Stationen und eine Zeitleiste erweiterte
Bildband zu einer Ausstellung am Feldbacher
Hauptplatz (August bis November 2020).
Eine Produktion der Stadtgemeinde Feldbach
Konzept, Gesamtgestaltung und Texte:
Dr. Michael Mehsner
Fotos: Stadtgemeinde Feldbach
Gestaltung Ausstellungsplakate und Folder:
Florian Puchas
Gestaltung Bildband: Daniel Krainer
Druckvorstufe, Druck: Druckhaus Scharmer GmbH,
Europastraße 42, 8330 Feldbach, www.scharmer.at
Auflage 2021
Eigentümer und Herausgeber:
Stadtgemeinde Feldbach. Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form
(durch Kopie, Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes
Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der
Stadtgemeinde Feldbach reproduziert oder durch
Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,
vervielfältigt oder verbreitet werden.
© Stadtgemeinde Feldbach, Hauptplatz 13,
8330 Feldbach, Telefon: 03152/2202-0,
E-Mail: stadtgemeinde@feldbach.gv.at,
Web: www.feldbach.at
126
ZEICHEN IM ÖFFENTLICHEN
RAUM VON FELDBACH
Der Bildband „Spuren in der Stadt“
dokumentiert eine Auswahl von besonderen
Zeichen im öffentlichen Raum von Feldbach.
Ungeachtet ihres Alters, ihrer Größe oder
ihrer Wahrnehmbarkeit erzählen sie die
Geschichte unserer Stadt.