11.05.2021 Aufrufe

Katalog-109_Galerie-Fach

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das geschnittene Bild<br />

Holz- und Linolschnitte in Farbe und Schwarz-Weiß<br />

1895 – 1930


Das geschnittene Bild<br />

Holz- und Linolschnitte in Farbe und Schwarz-Weiß<br />

1895 – 1930<br />

<strong>Katalog</strong> <strong>109</strong><br />

2021<br />

Abb. auf Titel:<br />

links: Carl Thiemann. Chrysanthemen (Nr. 239)<br />

rechts: Károly Józsa. Die Maske (Nr. 115)<br />

Abb. auf Umschlagrückseite:<br />

Peter Behrens. Der Kuß (Nr. 14)<br />

Feinbergweg 7 – 61440 Oberursel/Ts.<br />

Telefon: +49 (0)6171 207492<br />

info@galerie-fach.de<br />

www.galerie-fach.de


1<br />

(möglicherweise) Helene Ady<br />

Berlin, tätig um 1915/30<br />

Junge Frau in Ballkleid, sich vor dem Spiegel musternd<br />

1<br />

Linolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 16,5:13,8 cm, Blattgröße 24,3:19,1 cm. – Besonders im unteren Rand leicht braunfleckig.<br />

Helene Ady war vermutlich Schülerin von Ludwig Dettmann (1865-1944), der seit 1891 an der<br />

Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen lehrte. In Dresslers Kunsthandbuch 1930<br />

ist Helene Ady als wohnhaft in Berlin, Luitpoldstr. 7 genannt.<br />

2 3


Anonymer Holzschneider<br />

2 2<br />

erste Hälfte 20. Jahrhundert<br />

Bei Mondschein in einem Baum sitzende Eule<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift undeutlich signiert und als „Handabzug“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 23:23,4 cm, Blattgröße 27:27,7 cm.<br />

Papier leicht vergilbt und mit mehreren kleinen Randbeschädigungen.<br />

4 5


3<br />

Charles Felix Appenzeller<br />

1892 – St. Gallen – 1964<br />

Fensterblick, vermutlich aus dem Atelier in Paris<br />

3<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Braun, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />

Darstellungsgröße 14,5:10,6 cm, Blattgröße 22,5:16,7 cm.<br />

Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />

Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />

bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />

die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />

(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />

hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />

1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />

heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />

Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />

und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />

1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />

so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />

(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />

gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />

entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />

stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />

Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />

seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />

Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />

künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />

et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />

früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />

hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />

trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />

und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />

wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />

6 7


4<br />

Charles Felix Appenzeller<br />

1892 – St. Gallen – 1964<br />

Nächtliche Szene mit einem Paar in einem Straßencafe<br />

4<br />

Farbholzschnitt in Grünschwarz und Rot, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />

Darstellungsgröße 14:19,8 cm, Blattgröße 17:23 cm.<br />

Linke obere Ecke etwas knitterfaltig, rechts mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Probedruck, an dem experimentelle Spuren erkennbar sind. Holzschnitte<br />

von Appenzeller sind sehr selten!<br />

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />

Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />

bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis<br />

gehörten die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto<br />

Vautier (1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen<br />

Malerei hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen<br />

1912 und 1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe<br />

„Douze Estampes“ heraus, 1923 das „Album de lithographies“.<br />

Mit Maurice Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise<br />

nach Spanien und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder,<br />

wo er sich 1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im<br />

Salon aus und lernte so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a.<br />

auch Claude Monet (1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon<br />

bei Morges, das er 1927 gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt<br />

seiner Genfer Freunde. Hier entstanden zahlreiche Landschaftsbilder.<br />

Zwischen 1912 und 1931 stellte der Künstler mehrmals<br />

auf der Nationalen Schweizerischen Kunstausstellung und zweimal<br />

im Kunsthaus Zürich aus. Während seiner Pariser Zeit zog<br />

es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In Coutances, im Département<br />

Marche in der Normandie entstanden künstlerisch wertvolle<br />

Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine et Oise) kaufte<br />

er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der früher einmal<br />

Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt hatte. Aus<br />

finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder trennen.<br />

1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet und lebte<br />

bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück, wo er<br />

bis zu seinem Tod ansässig war.<br />

8 9


5<br />

Charles Felix Appenzeller<br />

1892 – St. Gallen – 1964<br />

Sitzender Frauenakt mit schwarzen Strümpfen<br />

5<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Rosa, auf Japan, verso Nachlaßstempel.<br />

Darstellungsgröße 19,5:13 cm, Blattgröße 22,8:15,7 cm.<br />

Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />

Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />

bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />

die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />

(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />

hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />

1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />

heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />

Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />

und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />

1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />

so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />

(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />

gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />

entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />

stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />

Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />

seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />

Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />

künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />

et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />

früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />

hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />

trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />

und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />

wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />

10 11


6<br />

Charles Felix Appenzeller<br />

1892 – St. Gallen – 1964<br />

Sitzender weiblicher Akt beim Anziehen der Strümpfe<br />

6<br />

Holzschnitt in Schwarz-Grau, auf Japan, verso Nachlassstempel.<br />

Darstellungsgröße 20:15 cm, Blattgröße 28:20 cm.<br />

Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />

Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />

bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />

die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />

(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />

hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />

1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />

heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />

Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />

und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />

1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />

so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />

(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />

gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />

entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />

stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />

Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />

seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />

Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />

künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />

et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />

früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />

hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />

trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />

und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />

wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />

12 13


7<br />

Charles Felix Appenzeller<br />

1892 – St. Gallen – 1964<br />

Weiblicher Rückenakt beim Frisieren vor dem Spiegel<br />

7<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />

Darstellungsgröße 19,7:14,5 cm, Blattgröße 23,5:18,5 cm. – Kleiner Einriss im Bereich der linken unteren Ecke.<br />

Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />

Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />

bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />

die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />

(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />

hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />

1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />

heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />

Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />

und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />

1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />

so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />

(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />

gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />

entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />

stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />

Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />

seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />

Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />

künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />

et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />

früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />

hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />

trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />

und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />

wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />

14 15


8<br />

Aemilian Baudnik<br />

1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />

Buschwindröschen<br />

8<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten.<br />

Darstellungsgröße 22:19,3 cm, Blattgröße 24,4:21,3 cm.<br />

Mit mehreren winzigen Löchlein sowie einigen Falten, links mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Unbezeichneter Probedruck!<br />

Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur<br />

Lewin-Funcke (1866-1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925)<br />

und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />

16 17


9<br />

Aemilian Baudnik<br />

1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />

Gelbe und blaue Dahlien-Blüten<br />

9<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten.<br />

Darstellungsgröße 18,2:13,2 cm, mit unregelmäßig breitem Rand rundum. – Mit mehreren winzigen Löchlein.<br />

Unbezeichneter Probedruck!<br />

Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur<br />

Lewin-Funcke (1866-1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925)<br />

und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />

18 19


10<br />

Aemilian Baudnik<br />

1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />

Gelbe und blaue Dahlien-Blüten<br />

10<br />

Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 18,2:13,2 cm, Blattgröße 27:20,8 cm. – Linke untere Ecke leicht faltig.<br />

Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866-<br />

1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925) und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete<br />

u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />

20 21


11<br />

Aemilian Baudnik<br />

1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />

Drei Segelboote vor einem bewölkten Himmel<br />

11<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 16:11,9 cm, Blattgröße 19:14,7 cm. – Mit leichten Papierschäden an den Ecken.<br />

Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866-<br />

1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925) und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete<br />

u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />

22 23


12<br />

August Becker-Heyer<br />

1878 Gelnhausen – 1942<br />

Bodetal<br />

12<br />

Holzschnitt, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 30,4: 21,2 cm, Blattgröße 34,5:25,2 cm. – Kleine Quetschfalte vom Druck im unteren Rand.<br />

August Becker studierte bei Heinrich Knirr (1862-1944) und an der Münchner Akademie bei Peter Halm (1854-1923)<br />

und Ludwig von Löfftz (1845-1910). Er war als Maler und Holzschneider tätig.<br />

24 25


13<br />

August Becker-Heyer<br />

1878 Gelnhausen – 1942<br />

Föhn<br />

(Schneebedeckte Voralpenlandschaft)<br />

13<br />

Holzschnitt, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 22:32,2 cm, Blattgröße 29,6:45 cm. – Quetschfalten vom Druck in der rechten unteren Ecke.<br />

August Becker studierte bei Heinrich Knirr (1862-1944) und an der Münchner Akademie<br />

bei Peter Halm (1854-1923) und Ludwig von Löfftz (1845-1910).<br />

Er war als Maler und Holzschneider tätig.<br />

26 27


14<br />

Peter Behrens<br />

1869 Hamburg – Berlin 1940<br />

Der Kuß<br />

14<br />

Farbholzschnitt, 1898, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert, typographisch als Originalholzschnitt bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,2:21,7 cm, vollrandig.<br />

Erschienen in PAN, Heft 2, 4. Jahrgang 1898. – Inkunabel der<br />

Jugendstilgraphik!<br />

Weitere Kunstbeilagen sind: Krüger, Albert, Venus nach Sandro<br />

Botticelli (sechsfarbiger Holzschnitt, vgl. Kat. Nr. 129); Olde,<br />

Hans, Detlev von Liliencron (Originallithographie); Leistikow,<br />

Walter, Kraniche (farbige Originallithographie); Volz, Wilhelm,<br />

Aufzug und Tanz der Nymphen (Originallithographie, aus: Mopsus);<br />

Krüger, Albert, Jacob Burckhardt (zweifarbiger Originalholzschnitt,<br />

vgl. Kat. Nr. 128); Böcklin, Arnold, Petrarca (Lichtdruck);<br />

Rohde, Johan, Aften i Hoorn (Lichtdruck); Hammershoi,<br />

V., Alte Frau (Lichtdruck), sowie Abbildungen im Text von Behrens,<br />

Grimm, von Hofmann, Krüger, Krag, Leistikow, Nielsen,<br />

Slott-Müller, Korv gaard, Volz, Werenskiold und Willumsen.<br />

Literatur zu Behrens, Der Kuss: H. H. Hofstätter, Jugendstil<br />

Druckkunst. Baden-Baden, 1968, Ss. 138-140, Farbabb. S. 139;<br />

Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser, Graphik<br />

des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 9; Daniel Studer,<br />

Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/2017,<br />

Farbabb. S. 30. Auf S. 29 heißt es zu diesem Blatt: „Charakteristisch<br />

für Behrens‘ Kunst ist die betont flächenhafte Stilisierung<br />

und eine ausgeprägt ornamentale, vielfach symmetrisch angelegte<br />

Darstellung. 1898 erschien in Pan sein berühmtester Farbholzschnitt<br />

Der Kuss, der schon fast stellvertretend für den Jugendstil<br />

steht und immer wieder abgebildet wird. Das sich küssende,<br />

androgyn wirkende Paar ist umgeben von einer verwirrenden<br />

Fülle von ineinander verschlungenen und sich kreuzenden Ornamentbändern,<br />

die gleichsam aus den Häuptern der Liebenden zu<br />

entspringen scheinen. Der Holzschnitt ist sechsfarbig (blaugrün,<br />

hellbraun, rotbraun, ocker, dunkelbraun und schwarz), wurde von<br />

der Firma C. Wolf & Sohn in München gedruckt und weist unten<br />

das ligierte Monogramm PB im Rechteck auf.“<br />

Der Architekt, Kunstgewerbler, Maler, Modelleur und Graphiker<br />

Peter Behrens studierte 1886/89 Malerei an der Kunstakademie<br />

in Karlsruhe und Düsseldorf und München. Seit 1890 arbeitete<br />

er selbständig in München. Er fand schnell Kontakt zum aktiven<br />

Kern der künstlerisch progressiven Kreise und gehörte 1892 zu<br />

den Mitbegründern der „Münchner Sezession“, von der er sich<br />

aber ein Jahr später mit Lovis Corinth (1858-1925), Max Slevogt<br />

(1868-19323), Wilhelm Trübner (1851-1917), Thomas Theodor<br />

Heine (1867-1948), Otto Eckmann (1865-1902) und anderen<br />

in der „Freien Vereinigung“ assoziierten Künstlern abspaltete.<br />

1896 wandte er sich der Graphik zu und beschäftigte sich mit<br />

dem Farbholzschnitt. Seit 1898 gehörte Behrens auch zu den<br />

ständigen Mitarbeitern des „Pan“. In dieser Zeit überwogen Flächenmuster,<br />

Vignetten und Randleisten als Buchschmuck. 1897<br />

gründete er zusammen mit Richard Riemerschmid (1868-1957),<br />

Bernhard Pankok (1872-1943) und Bruno Paul (1874-1968) die<br />

Münchner „Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk.“<br />

Seit 1899 zeigte er auf kunstgewerblichen Ausstellungen auch<br />

Entwürfe für Möbel, Gläser, Porzellanservice, Glasmalereien und<br />

dekorativen Schmuck.<br />

28 29


15<br />

Joseph Bell<br />

1891 – Köln – 1935<br />

Zwei Frauen mit klagend erhobenen Händen<br />

15<br />

Holzschnitt, 1920, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 23,7:17,7 cm, Blattgröße 42:26,5 cm. – Leicht vergilbt, im Rand minimal stockfleckig.<br />

Zunächst studierte Bell an der Kunstgewerbe Schule in Köln,<br />

1916/18 in Berlin und bei Willi Spatz (1861-1931), Carl Ederer<br />

(1875-1951) und Heinrich Nauen (1880-1940) in Düsseldorf sowie<br />

1922/23 in Italien. Er war Mitglied der Künstlervereinigungen<br />

„Das Junge Rheinland“ und „Rheingruppe“ (vgl. Wilhelmi, 1996,<br />

106 und 180) und war als Maler, Holzschneider, Lackholzschnitzer<br />

und Entwurfszeichner für Mosaik tätig.<br />

30 31


16<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Stiller Abend<br />

16<br />

Farbholzschnitt in Hell- und Dunkelgrau, 1906, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 20:17 cm, Blattgröße 29:21,5 cm. – An drei Ecken mit Falz aufgeklebt.<br />

Nr. 24 von 25 Exx. In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar<br />

dieses schönen Holzschnitts.<br />

Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />

dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />

Farbabb. S. 34 (hier in anderer Farbvariante und anders betitelt:<br />

„Windstille“).<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

32 33


17<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Wintermorgen, Ansicht einer gotischen Kirche<br />

17<br />

Farbholzschnitt, 1907, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 27:19,9 cm, Blattgröße 32:23,2 cm.<br />

Nr. 4 von 20 Exx. Vermutlich während des Studienaufenthaltes<br />

1907/08 in Frankreich oder Belgien entstanden.<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

34 35


18<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Auf der Reede I<br />

18<br />

Farbholzschnitt, 1911, auf Japan-Bütten.<br />

Darstellungsgröße 25,7:19,5 cm, Blattgröße 28,6:20,7 cm. – Papier leicht vergilbt, Unterrand ungleichmäßig.<br />

In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar dieses schönen Holzschnitts.<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

36 37


19<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Lausitzer Berglandschaft<br />

19<br />

Farbholzschnitt, 1912, auf Japan, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 17,9:23,8 cm, Blattgröße 26:32,5 cm. – An den Ecken auf Untersatz montiert,<br />

etwas stockfleckig, Quetschfalte vom Druck im oberen breiten Rand bis in den oberen Teil der Darstellung reichend.<br />

Nr. 1 der Auflage.<br />

Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />

dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />

Farbabb. S. 32. Zu diesem Farbholzschnitt heißt es auf S. 31/32:<br />

„So sind dem Verfasser von dem Farbholzschnitt ‚Lausitzer Berglandschaft‘<br />

(um 1908) mindestens vier sehr unterschiedliche<br />

Drucke bekannt, die von frischem Grün über Blautöne bis zu<br />

bräunlichen Farben variieren. Das Motiv erscheint wie ein Thema<br />

mit Variationen und verändert Wirkung und Aussage.“<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

38 39


20<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Windmühle<br />

20<br />

Farbholzschnitt, 1912, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 20:30 cm, Blattgröße 28,2:40,8 cm.<br />

Nr. 5 der Auflage. In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar dieses<br />

schönen Holzschnitts.<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

40 41


21<br />

Siegfried Berndt<br />

1880 Görlitz – Dresden 1946<br />

Rennende Pferde<br />

21<br />

Farbholzschnitt, 1921, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert.<br />

Darstellungsgröße 17:35 cm, Blattgröße 22:36 cm.<br />

Sehr selten!<br />

Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />

dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />

Farbabb. S. 36.<br />

„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />

zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />

offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />

häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />

Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />

der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />

fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />

angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />

Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />

konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />

Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />

1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />

bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />

auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />

(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />

42 43


22<br />

Hans Berthold<br />

1884 – Leipzig – 1929<br />

Pelikane<br />

22<br />

Farbholzschnitt, 1903, auf Velin.<br />

Darstellungsgröße 16,1:21,5 cm, Blattgröße 19,5:25,8 cm, auf Untersatz aufgezogen.<br />

Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1904.<br />

Der Maler, Graphiker und Illustrator Hans James Berthold studierte an den Akademien Leipzig und Dresden.<br />

44 45


23<br />

Anna Betzler-Holtschmidt<br />

geb. 1889 Barmen, 1930 noch tätig in Frankfurt am Main<br />

Gebirgslandschaft mit kleiner Ortschaft<br />

23<br />

Holzschnitt, auf dünnem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />

Darstellungsgröße 25,5:31 cm, Blattgröße 29,7:45,7 cm. – Blatt durch den Druckvorgang wellig.<br />

Nr. 10 von 30 Exx. Der Holzschnitt zeigt Einflüsse der expressionistischen<br />

Formen sprache, die auch ihr Ehemann Emil Betzler<br />

vertrat.<br />

Über die Malerin und Graphikerin ist kaum etwas bekannt. Schülerin<br />

von Lothar von Kunowski (1866 - vor 1928) an der Düsseldorfer<br />

Akademie. Vermutlich lernte sie noch in Düsseldorf den<br />

Frankfurter Maler und Kunsterzieher Emil Betzler (1892-1974)<br />

kennen, den sie wohl schon 1916 nach Frankfurt am Main begleitet<br />

hatte und 1919 heiratete. Obwohl sie noch bei Dressler (Dresslers<br />

Kunsthandbuch. Berlin, 1930) aufgeführt ist mit einer Adresse<br />

in Frankfurt-Eschersheim, sind keine weiteren Informationen über<br />

die Künstlerin auszumachen.<br />

46 47


24<br />

Viktor Böhm<br />

1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />

Burjatien/Russland, „Kleiner Tempel am Heiligen Gänsesee (Chambynski-Dazzan [sic!] 1918)“<br />

24<br />

Farbholzschnitt in sieben Farben, 1918, auf Bütten, in Passepartout montiert, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />

„7 Farboriginalholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg München 26“. 14,5:17,6 cm.<br />

Dargestellt ist ein Teil des Klosters „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />

Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-<br />

Buddhismus in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und<br />

größten buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der<br />

Nähe von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />

Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />

an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />

in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />

Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />

Landschaften und Tiere.<br />

48 49


25<br />

Viktor Böhm<br />

1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />

Burjatien/Russland, „Hohe Lamas zu ihrem besonderen Tempel wallend (Chambinsky-Dazzan [sic!] 1918)“<br />

25<br />

Farbholzschnitt in neun Farben, auf Bütten, auf grauen Karton aufgezogen, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />

„Original 9 Farbenholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg-München 27“.<br />

20,4:25,1 cm, auf Untersatz montiert, verso Stempel und Titel.<br />

Dargestellt ist das Kloster „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />

Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-Buddhismus<br />

in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und größten<br />

buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der Nähe<br />

von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />

Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />

an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />

in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />

Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />

Landschaften und Tiere.<br />

50 51


26<br />

Viktor Böhm<br />

1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />

Burjatien/Russland, „Gebetsruf vor dem Haupttempel (Chambynsi-Dazzan [sic!] 1918)“<br />

26<br />

Farbholzschnitt in neun Farben, 1918, auf Bütten, auf grauen Karton aufgezogen, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />

„9 Farbenoriginalholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg München 27“.<br />

20,6:25,3 cm, auf Untersatz montiert, verso Stempel und Titel.<br />

Dargestellt ist das Kloster „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />

Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-Buddhismus<br />

in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und größten<br />

buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der Nähe<br />

von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />

Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />

an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />

in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />

Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />

Landschaften und Tiere.<br />

52 53


27<br />

H. Bolling<br />

unbekannter/e Künstler/in, tätig wohl um 1920/30<br />

Blick auf ein Schloss<br />

27<br />

Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert sowie als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 19,4:15,8 cm, Blattgröße 29,5:19 cm. – An den Ecken auf Untersatz montiert.<br />

54 55


28<br />

Emma Bormann, Dr. phil., verh. Milch<br />

1887 Döbling/Wien – Riverside/Calif. 1974<br />

Am Bosporus<br />

28<br />

Farblinolschnitt, um 1930, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 20,7:40,7 cm, Blattgröße 33,5:44,4 cm.<br />

Studium der Germanistik und Prähistorie mit Abschluss Promotion.<br />

Ab 1913 Fortsetzung des Studiums in Wien an der<br />

Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bei Ludwig Michalek<br />

(1859-1942), durch dessen und Oskar Laskes (1841-1911) Vorbild<br />

folgte seine Hinwendung zur Graphik. 1917 Umzug nach<br />

München, dort ein Semester an der Kunstgewerbeschule. Erste<br />

Holzschnitte ab 1917 und erste Ausstellungsbeteiligung 1918 im<br />

Wiener Künstlerhaus. 1918-1921 Lehrtätigkeit an der Schule für<br />

angewandte Kunst in München in der Graphikklasse. 1922 Hollandreise,<br />

1924 England, Dalmatien, Italien und Schweden, wo<br />

sie ihren Ehemann Dr. Eugen Milch kennenlernte. 1926-1940<br />

Dozentin an der Universität Wien. Mitglied des Künstlerhauses<br />

Wien seit 1935. Zahlreiche Reisen, u.a. 1929 in den Fernen Osten,<br />

1931 nach Paris und 1932 nach Prag. 1940-1950 Aufenthalt in<br />

China (Hongkong, Shanghai, Peking) sowie Japan (Tokyo). Von<br />

Japan aus nach Thailand, Kambodscha, Mexico und in die USA.<br />

1957 Rückkehr nach Japan, wo sie bereits große Bekanntheit erlangt<br />

hatte. Schuf überwiegend figürliche Darstellungen, Landschaften<br />

und Stadtansichten.<br />

Die Künstlerin ist in mehreren prominenten Museums-Sammlungen<br />

vertreten,<br />

56 57


29<br />

Emma Bormann, Dr. phil., verh. Milch<br />

1887 Döbling/Wien – Riverside/USA 1974<br />

Rotterdam, Kalkhaven<br />

29<br />

Holzschnitt, auf chamoisfarbenem strukturiertem Papier, mit Bleistift signiert, bezeichnet und betitelt.<br />

47,9:35,8 cm. – Im breiten Rand etwas fleckig und oben gering knickfaltig.<br />

Studium der Germanistik und Prähistorie mit Abschluss Promotion.<br />

Ab 1913 Fortsetzung des Studiums in Wien an der<br />

Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bei Ludwig Michalek<br />

(1859-1942), durch dessen und Oskar Laskes (1841-1911) Vorbild<br />

folgte seine Hinwendung zur Graphik. 1917 Umzug nach<br />

München, dort ein Semester an der Kunstgewerbeschule. Erste<br />

Holzschnitte ab 1917 und erste Ausstellungsbeteiligung 1918 im<br />

Wiener Künstlerhaus. 1918-1921 Lehrtätigkeit an der Schule für<br />

angewandte Kunst in München in der Graphikklasse. 1922 Hollandreise,<br />

1924 England, Dalmatien, Italien und Schweden, wo<br />

sie ihren Ehemann Dr. Eugen Milch kennenlernte. 1926-1940<br />

Dozentin an der Universität Wien. Mitglied des Künstlerhauses<br />

Wien seit 1935. Zahlreiche Reisen, u.a. 1929 in den Fernen Osten,<br />

1931 nach Paris und 1932 nach Prag. 1940-1950 Aufenthalt in<br />

China (Hongkong, Shanghai, Peking) sowie Japan (Tokyo). Von<br />

Japan aus nach Thailand, Kambodscha, Mexico und in die USA.<br />

1957 Rückkehr nach Japan, wo sie bereits große Bekanntheit erlangt<br />

hatte. Schuf überwiegend figürliche Darstellungen, Landschaften<br />

und Stadtansichten.<br />

Die Künstlerin ist in mehreren prominenten Museums-Sammlungen<br />

vertreten,<br />

58 59


30<br />

Margarete Braumüller-Havemann<br />

1877 Grabow/Mecklenburg – um 1955<br />

Müde<br />

30<br />

Halbfigurenbildnis einer älteren schlafenden Frau in Dreiviertelprofil nach rechts, den Kopf auf die rechte Hand gestützt.<br />

Linolschnitt in Grün, auf dünnem chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 20,4:19 cm, Blattgröße 22,3:20 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Abb. Ss. 56, 58<br />

und 60.<br />

Die Malerin, Graphikerin und Holzschneiderin war Schülerin<br />

von Ernst Neumann jr. (1871-1954) in München, der sie zum<br />

Holzschnitt anregte. Danach war sie in Berlin und anschließend<br />

in Hamburg, wo sie als Lehrerin an der Gewerbeschule für Mädchen<br />

wirkte. Ausstellungsbeteiligungen seit 1904 im Glaspalast<br />

München, an der Großen Berliner Kunstausstellung, der Internationalen<br />

Kunstausstellung Bremen 1906, der Ausstellung für<br />

Buchgewerbe in Leipzig usw. 1910/1911 Mitarbeit an der von<br />

Hanns von Gumppenberg herausgegebenen Zeitschrift „Licht und<br />

Schatten. Wochenschrift für Schwarzweisskunst und Dichtung“.<br />

Bekanntschaft mit Ida Demel (1870-1942), der Mitbegründerin<br />

des „Bundes Hamburger Künstlerinnen und Kunstfreundinnen“,<br />

aus der später die GEDOK (Gemeinschaft deutscher und österreichischer<br />

Künstlerinnen und Kunstfreunde) hervorging, und der<br />

Schriftstellerin Hetta Mayr. Ihre Themen waren meist Landschaften,<br />

Stillleben und Genreszenen, auch das großstädtische Treiben.<br />

Zudem war sie als Bildhauerin tätig.<br />

60 61


31<br />

Carl Alexander Brendel<br />

1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />

Zwei in einer Oderlandschaft grasende Rappen<br />

31<br />

Farbholzschnitt, 1910, auf Japan-Bütten, mit dunkelbrauner Feder signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 20:28 cm, Blattgröße 22,7:31 cm.<br />

Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />

(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />

Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />

Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />

von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />

(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />

der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />

er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />

1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />

Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />

Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />

1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />

Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />

Oder-Landschaften.<br />

62 63


32<br />

Carl Alexander Brendel<br />

1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />

Sommerabend<br />

(Sitzende junge Frau, auf einen See blickend)<br />

32<br />

Farbholzschnitt, um 1915, auf strukturiertem festem Papier, im breiten Rand typographisch bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27:36,7 cm, Blattgröße 45:56 cm.<br />

Erschienen im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst,<br />

Wien.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Abb. S. 228.<br />

Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />

(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />

Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />

Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />

von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />

(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />

der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />

er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />

1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />

Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />

Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />

1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />

Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />

Oder-Landschaften.<br />

64 65


33<br />

Carl Alexander Brendel<br />

1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />

Der barmherzige Samariter vor weiter Landschaft.<br />

33<br />

Farbholzschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 23:29,2 cm, Blattgröße 26,7:32,7 cm.<br />

Mit dem Trockenstempel des Kunstverlages Wohlgemuth & Lissner, Berlin.<br />

Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />

(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />

Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />

Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />

von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />

(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />

der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />

er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />

1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />

Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />

Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />

1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />

Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />

Oder-Landschaften.<br />

66 67


34<br />

Carl Alexander Brendel<br />

1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />

Oderlandschaft<br />

34<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert und als „Orig. Holzschnitt, Handabzug“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 12,8:15,3 cm, Blattgröße 17,5:20,4 cm.<br />

Nr. 128 von 150 Exx. Erschienen in: Jahrbuch der Original-Graphik,<br />

III. Jahrgang, Ausgabe C, 1921.<br />

Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />

(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie Zeichenschule<br />

in Weimar. 1900 studierte er an der Académie Julian<br />

in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers von Albert<br />

Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim (1842-1915)<br />

in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat der Preuss. Akademie<br />

der Künste in Rom. Um 1905/06 begann er sich mit graphischen<br />

Techniken auseinander zu setzen; zwischen 1909 und 1919<br />

entstanden zahlreiche Farbholzschnitte. Seit 1911 lebte Brendel<br />

mit seiner Frau, der Fotografin Aura Hertwig (1861-1944), in einem<br />

Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder. 1921-1924 war er<br />

Professor an der Kunstschule Weimar. Brendels Werk besteht vor<br />

allem aus Schilderungen von Oder-Landschaften.<br />

68 69


35<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Ara (klein)<br />

35<br />

Farblinolschnitt, 1922, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,5:18,5 cm, Blattgröße 19,2:19,6 cm.<br />

Vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

70 71


36<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Schleierschwänze I<br />

36<br />

Farblinolschnitt, 1922, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20,3:24,3 cm, Blattgröße 22,3:25 cm.<br />

Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

72 73


37<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Überfall<br />

37<br />

Farblinolschnitt, 1922, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 21,8:22 cm, Blattgröße 23,5:22,8 cm.<br />

Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />

Literatur: Ausst.-<strong>Katalog</strong>: Holzschnitt. Wien ab 1900. Wien, <strong>Galerie</strong><br />

bei der Albertina, 2016/2017, Nr. 44 mit Farbabb.<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie in<br />

dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach kehrte<br />

sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an den<br />

Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern (1892-<br />

1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene Medaille<br />

der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien. 1928 unternahm<br />

sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden, die<br />

die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch und erotisierend)<br />

thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem Porträtminiaturmalerin<br />

und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde ihr der<br />

Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s International<br />

Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

74 75


38<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Waldkauz<br />

38<br />

Farblinolschnitt, 1922, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert „25“.<br />

Darstellungsgröße 18,5:19,5 cm, Blattgröße 19,6:20,1. – Mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

76 77


39<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Der Schwan<br />

39<br />

Farblinolschnitt, 1927, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 19,8:25 cm, Blattgröße 24,4:28,5 cm.<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

78 79


40<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Kampf; Krake und Hummer im Zweikampf<br />

40<br />

Farblinolschnitt, Entwurf 1923, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 22:22 cm, Blattgröße 33,4:29,8 cm.<br />

Ganz vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

80 81


41<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Kahnschnäbel<br />

41<br />

Farblinolschnitt, 1924, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 22,2:20,6 cm, Blattgröße 25,6:22 cm.<br />

Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

82 83


42<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Paviane<br />

42<br />

Farblinolschnitt, 1924, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 22:21 cm, Blattgröße 23,5:21,2 cm.<br />

Vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

84 85


43<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Angorakatze<br />

43<br />

Farblinolschnitt, 1925, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 18:18 cm, Blattgröße 19:18,7 cm.<br />

Die besonders reizvolle Katzen-Darstellung in einem noch guten<br />

Abdruck, Papier etwas vergilbt, auf Karton aufgezogen.<br />

Literatur: Ausst.-<strong>Katalog</strong>: Holzschnitt. Wien ab 1900. Wien, <strong>Galerie</strong><br />

bei der Albertina, 2016/2017, Nr. 49 mit Farbabb.<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />

in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />

kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />

den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />

(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />

Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />

1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />

die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />

und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />

Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />

ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />

International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

86 87


44<br />

Norbertine von Bresslern-Roth<br />

1891 – Graz – 1978<br />

Zwei Blaukehlchen<br />

44<br />

Farbholzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert und als „Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 12,5:12,2 cm, Blattgröße 13,6:12,6 cm.<br />

Sehr guter Abdruck, wie üblich mit schalem Rändchen um den<br />

Darstellungsrand.<br />

Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />

bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />

1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />

Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />

konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />

Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie in<br />

dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach kehrte<br />

sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an den<br />

Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />

in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern (1892-<br />

1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene Medaille<br />

der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien. 1928 unternahm<br />

sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden, die<br />

die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch und erotisierend)<br />

thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />

später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem Porträtminiaturmalerin<br />

und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />

Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde ihr der<br />

Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s International<br />

Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />

Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />

der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />

Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />

Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />

Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />

Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />

Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />

sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />

gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />

88 89


45<br />

Erich Buchwald-Zinnwald<br />

1884 Dresden – Krefeld 1972<br />

Tauwetter<br />

45<br />

Farblinolschnitt, 1919, auf Japan, mit Bleistift betitelt, signiert, datiert und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 32,2:40 cm, Blattgröße 34,8:42,5 cm. – Etwas knitterfaltig.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Farbabb. S. 221.<br />

1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />

Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />

Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />

nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />

Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in<br />

künstlerischer Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er<br />

seinem Familiennamen den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte.<br />

1919 heiratete er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog<br />

vom Erzgebirge nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach<br />

Garmisch-Partenkirchen und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte<br />

in dieser Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich<br />

und Geburt des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach<br />

Wengen, Zermatt und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969,<br />

seine Frau war inzwischen verstorben, zog er nach Krefeld, wo<br />

sein Sohn lebte.<br />

90 91


46<br />

Erich Buchwald-Zinnwald<br />

1884 Dresden – Krefeld 1972<br />

Schneelandschaft bei Ehrwald in Tirol<br />

46<br />

Farblinolschnitt, 1922, auf Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert und datiert sowie als „Originalholzschnitt Handdruck“<br />

bezeichnet. Darstellungsgröße 29,5:39,7 cm, Blattgröße 36,2:46,5 cm. – Mit winzigen Papierschäden im linken und oberen<br />

Rand, mit Lichtrand rundum.<br />

Provenienz: Doublette des Stadtmuseums Dresden, ausgeschieden<br />

2016.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Farbabb. S. 221.<br />

1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />

Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />

Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />

nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />

Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in künstlerischer<br />

Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er seinem Familiennamen<br />

den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte. 1919 heiratete<br />

er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog vom Erzgebirge<br />

nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach Garmisch-Partenkirchen<br />

und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte in dieser<br />

Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich und Geburt<br />

des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach Wengen, Zermatt<br />

und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969, seine Frau war inzwischen<br />

verstorben, zog er nach Krefeld, wo sein Sohn lebte.<br />

92 93


47<br />

Erich Buchwald-Zinnwald<br />

1884 Dresden – Krefeld 1972<br />

Zugspitze mit Ehrwald<br />

47<br />

Farbholzschnitt, 1922, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift betitelt, signiert und datiert sowie als „Originalholzschnitt Handdruck“<br />

bezeichnet. Darstellungsgröße 29,5:39,5 cm, Blattgröße 34:45,4 cm. – Im Himmel rechts oben Quetschfalte vom Druck.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Faszination Farbholzschnitt.<br />

Hrsg. von Daniel Studer. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Abb. S. 221.<br />

1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />

Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />

Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />

nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />

Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in<br />

künstlerischer Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er<br />

seinem Familiennamen den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte.<br />

1919 heiratete er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog<br />

vom Erzgebirge nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach<br />

Garmisch-Partenkirchen und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte<br />

in dieser Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich<br />

und Geburt des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach<br />

Wengen, Zermatt und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969,<br />

seine Frau war inzwischen verstorben, zog er nach Krefeld, wo<br />

sein Sohn lebte.<br />

94 95


48<br />

Marianne Freiin von Buddenbrock<br />

1864 Magdeburg – Berlin 1916<br />

Chrysanthemen<br />

48<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25,1:24,7 cm, Blattgröße 32,7:30,2 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />

Die Künstlerin studierte Landschaftsmalerei bei Peter Paul Müller<br />

(1853-1930) in München und Graphik bei Hans Neumann (1871-<br />

1954) in Berlin, von dem der Impuls ausging, sich der Kunst des<br />

Farbholzschnitts zu widmen. Um 1930 war sie in Berlin-Großlichterfelde<br />

ansässig und als Landschaftsmalerin und Holzschneiderin<br />

tätig.<br />

96 97


49<br />

Martha Cunz<br />

1876 – St. Gallen – 1961<br />

Holländische Windmühle<br />

49<br />

Farbholzschnitt von 4 Stöcken (Maschinendruck), 1905, auf gelblichem Velin.<br />

Darstellungsgröße 20,8:14 cm, Blattgröße 24,5:16,4 cm.<br />

Literatur: Vgl. Studer, HS-Werkverzeichnis 1993, Nr. 16; Ausst.<br />

<strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. Mit einem<br />

<strong>Katalog</strong> der Holzschnitte von Martha Cunz. St. Gallen/Reutlingen,<br />

2016/17, Ss. 90/91.<br />

Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus kam 1896 zu Adolf Hölzel<br />

(1853-1934) nach Dachau. Nach einem Semester wechselte<br />

sie an die Künstlerinnenschule in München, wo Ludwig Schmidt-<br />

Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-1927)<br />

ihre Lehrer waren. 1899/1900 folgte ein Studium in Paris bei Luc<br />

Olivier Merson (1846-1920) und Lucien Simon (1861-1945).<br />

Den entscheidenden Impuls für ihre spätere Tätigkeit als Holzschneiderin<br />

erhielt sie 1901 bei einem Lithographie-Kurs des<br />

Münchner Graphikers Ernst Neumann (1871-1954). Im Winter<br />

1901/02 entstand ihr erster Holzschnitt. Im Kreis der Münchner<br />

Holzschneider genoss sie bald einen ausgezeichneten Ruf. 1903<br />

war sie Gründungsmitglied der Deutschen Vereinigung für Graphik<br />

und des von Albert Welti (1862-1912) initiierten grafischen<br />

Vereins „Die Walze“. Studienreisen führten sie nach Holland und<br />

Italien. Schließlich kehrte sie in die Schweiz zurück, wo sie sich<br />

1920 in der Nähe ihres Elternhauses ein Atelier bauen ließ. 1927<br />

entstand ihr letzter Holzschnitt.<br />

98 99


50<br />

Martha Cunz<br />

1876 – St. Gallen – 1961<br />

Taufanzeige für Peter Eduard Arbenz<br />

50<br />

Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 11:12,4 cm, Blattgröße 12,4:13,6 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Daniel Studer, HS-Werkverzeichnis, 1993,<br />

Nr. 69; vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

Der japanisierende Farbholzschnitt als Kunstform des Jugendstils.<br />

Mit einem <strong>Katalog</strong> der Holzschnitte von Martha Cunz.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, S. 196, Farbabb. S. 197. Der hier<br />

beschriebene und abgebildete Holzschnitt „Erster Frühling“ von<br />

1925 ist eine leicht veränderte Fassung unseres Blattes. Die beiden<br />

Arbeiten unterscheiden sich in der Größe, in der Lage des Kindes<br />

im Korb und durch Fehlen des Baumes rechts.<br />

Sicher sehr selten!<br />

Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus kam 1896 zu Adolf Hölzel<br />

(1853-1934) nach Dachau. Nach einem Semester wechselte sie an<br />

die Künstlerinnenschule in München, wo Ludwig Schmidt-Reutte<br />

(1863-1909) und Christian Landenberger (1862-1927) ihre Lehrer<br />

waren. 1899/1900 folgte ein Studium in Paris bei Luc Olivier Merson<br />

(1846-1920) und Lucien Simon (1861-1945). Den entscheidenden<br />

Impuls für ihre spätere Tätigkeit als Holzschneiderin erhielt<br />

sie 1901 bei einem Lithographie-Kurs des Münchner Graphikers<br />

Ernst Neumann (1871-1954). Im Winter 1901/02 entstand ihr erster<br />

Holzschnitt. Im Kreis der Münchner Holzschneider genoss sie<br />

bald einen ausgezeichneten Ruf. 1903 war sie Gründungsmitglied<br />

der Deutschen Vereinigung für Graphik und des von Albert Welti<br />

(1862-1912) initiierten grafischen Vereins „Die Walze“. Studienreisen<br />

führten sie nach Holland und Italien. Schließlich kehrte sie<br />

in die Schweiz zurück, wo sie sich 1920 in der Nähe ihres Elternhauses<br />

ein Atelier bauen ließ. 1927 entstand ihr letzter Holzschnitt.<br />

100 101


51<br />

Elise Daimler<br />

1875 – Stuttgart – 1956<br />

Jahrmarkt<br />

51<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen Handdruck (Holzschnitt)“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25,8:18,6 cm, Blattgröße 32,5:24,3 cm.<br />

Fehlstelle im linken Rand ergänzt, an drei Seiten mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Über die Künstlerin, die als Malerin und Graphikerin tätig war, ist nur bekannt, dass sie an den Akademien in Stuttgart und Paris studierte.<br />

Von ihr sind Blumenstillleben, Landschaftsgemälde und figürliche Darstellungen bekannt, sowohl in Öl als auch in Aquarell. Als Graphikerin<br />

beschäftigte sie sich mit dem Farblinolschnitt.<br />

102 103


52<br />

Oscar Droege<br />

1898 – Hamburg – 1983<br />

Spiegelung<br />

(Gebirgszug, der sich im See spiegelt, mit Schilf rechts im Vordergrund)<br />

52<br />

Farblinolschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 23,5:39,8 cm, Blattgröße 29,3:49 cm.<br />

Kleinere Randschäden sorgfältig restauriert, im Bereich des Himmels stockfleckig.<br />

Den 1. Weltkrieg erlebte Droege als Soldat in Frankreich und Russland.<br />

1919-1922 besuchte er als Schüler von Adolf Beyer (1969-<br />

1953) die private Kunstakademie des Großherzogs von Hessen in<br />

Darmstadt. Anschließend studierte er kurzzeitig an der Düsseldorfer<br />

Akademie, kehrte aber bald nach Hamburg zurück. Hier lernte<br />

er Leopold von Kalckreuth (1855-1928) kennen und er wandte<br />

sich unter dessen Einfluss dem Farbholzschnitt zu. 1929 zog er<br />

nach Heikendorf-Kitzeberg und gehörte zeitweilig der Künstlerkolonie<br />

Heikendorf an. Mit dem Maler Werner Lange (1888-<br />

1955) verband ihn bald eine enge Freundschaft und sie reisten<br />

viel gemeinsam mit dem Fahrrad oder Segelboot durch Deutschland,<br />

Frankreich und Skandinavien. Auch den 2. Weltkrieg erlebte<br />

Droege als Soldat. Erst 1948 kehrte er aus russischer Gefangenschaft<br />

zurück. Im Alter von 65 Jahren übersiedelte er wieder nach<br />

Hamburg, wo er bis zu seinem Tod am 8. Oktober 1983 lebte.<br />

Sein eigentliches Betätigungsfeld war der Farbholzschnitt, aber<br />

auch Ölgemälde und Aquarelle zählen zu seinem Œuvre.<br />

104 105


53<br />

Otto Eckmann<br />

1865 Hamburg – Badenweiler 1902<br />

Nachtreiher bzw. Drei Philosophen<br />

53<br />

Farbholzschnitt, 1896, auf Japan, im Stock monogrammiert.<br />

Darstellungsgröße 13:24,4 cm, Blattgröße 17,2:29,7 cm.<br />

Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />

Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 28;<br />

Söhn HDO 52703-8, erschienen in: PAN II, 3; Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />

Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen, 2016/17,<br />

Ss. 21-27, Farbabb. S. 27; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der<br />

Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />

2017/18, Farbabb. Nr. 7.<br />

In jeder Hinsicht tadelloses Exemplar!<br />

„Otto Eckmanns 1895-96 entstandene Blätter sind Inkunabeln des<br />

modernen Farbholzschnitts, die nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden können. Vielleicht besitzen sie für die Entstehung des modernen<br />

Farbholzschnitts eine ähnliche Bedeutung wie diejenigen<br />

Vallottons für den einfarbigen Holzschnitt, hat Heinz Spielmann<br />

1965 festgehalten…“ (zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, St.<br />

Gallen, 2016/17, Ss. 26/27).<br />

Otto Eckmann gilt als Wegbereiter des japanisierenden Farbholzschnitts<br />

in Deutschland. Er stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie<br />

und immatrikulierte sich als Siebzehnjähriger an der<br />

Bau- und Kunstgewerbeschule Nürnberg. Von 1883-1890 absolvierte<br />

er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie München.<br />

Mit Figurenbildern und impressionistischen Landschaften hatte er<br />

frühen Erfolg und ließ trotzdem im November 1894 sein gesamtes<br />

malerisches Werk in Frankfurt versteigern. Dieser markante Bruch<br />

mit der Malerei war das Ergebnis eines fortschreitenden Prozesses<br />

in Richtung dekorativer, ornamentaler Gestaltung. Von diesem<br />

Zeitpunkt an widmete er sich ausschliesslich dem Kunstgewerbe<br />

und der Graphik bzw. dem Farbholzschnitt, diesem allerdings<br />

nur bis 1896. 1897 verließ er München und trat noch im Oktober<br />

eine Stelle als Leiter der <strong>Fach</strong>klasse für dekorative Malerei an den<br />

Unterrichtsanstalten des Kunstgewerbemuseums Berlin an. 1898<br />

erkrankte er an Tuberkulose, an der er 1902 im Alter von nur 37<br />

Jahren verstarb.<br />

106 107


54<br />

Willi Egler<br />

1887 Bad Rappenau – Karlsruhe 1953<br />

Flandrische Landstrasse b. Spriet<br />

54<br />

Holzschnitt in Olivgrün, 1915, auf Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert, datiert und als „Orig.-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 15,7:23,3 cm, Blattgröße 21,8:26,8 cm. – Etwas fleckig und vergilbt.<br />

Egler begann seine Ausbildung mit einer Lehre zum Lithographen<br />

bei Geissendörfer in Karlsruhe. Anschließend wanderte er über Paris<br />

bis nach Bilbao, kehrte kurz an die Kunstgewerbeschule nach<br />

Karlsruhe zurück, um dann an die Kunstakademie Giacomelli<br />

nach Florenz zu wechseln. 1907-1914 studierte er an der Karlsruher<br />

Kunstakademie, unterbrochen von einer Reise nach Spanien.<br />

Während seiner zahlreisen Reisen, die Egler alle zu Fuß absolvierte,<br />

entstanden zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Radierungen, die<br />

Landschaften und Szenen des dörflichen Lebens am Wegesrand<br />

wiedergaben. 1909 wurde er Mitglied des Karlsruher Kunstvereins.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Freiwilliger Fotograf<br />

einer Fliegerstaffel war, setzte er 1919 sein Studium fort, widmete<br />

sich jetzt der Ölmalerei und wurde Meisterschüler bei Albert<br />

Haueisen (1872-1954). Anschließend war er als freischaffender<br />

Kunstmaler tätig, war aber immer wieder auf ausgedehnten Wanderungen.<br />

1924 erschienen Werke von ihm in der „Badische Künstlermappe“.<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt er mehrfach<br />

staatliche Aufträge für Kunst am Bau und war auch auf mehreren<br />

Ausstellungen vertreten.<br />

108 <strong>109</strong>


55<br />

Hildegard Eichwede<br />

tätig 1. Hälfte 20. Jahrhundert<br />

Dächer im Schnee in Hamburg-Uhlenhorst<br />

55<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“<br />

bezeichnet. Darstellungsgröße 31:23,7 cm, Blattgröße 36:25,2 cm. – Verso am Oberrand Rest einer alten Verklebung.<br />

Obwohl dieser dekorative und sehr qualitätvolle Farbholzschnitt eine geübte Hand verrät,<br />

konnten wir über die Künstlerin nichts Näheres in Erfahrung bringen.<br />

110 111


56<br />

Richard Konrad Leopold Estler<br />

1873 Dresden – Frankfurt/Main 1952<br />

Hanau. Altstädter Rathaus (heute: Deutsches Goldschmiedehaus)<br />

56<br />

Farbholzschnitt, 1922, teils aquarelliert, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert, nummeriert und als „Handdruck“<br />

bezeichnet. Darstellungsgröße 28,2:40 cm, Blattgröße 32,2:44,4 cm. – Vom Druck etwas quetschfaltig.<br />

Estler studierte 1892-1898 an der Kunstgewerbeschule in Dresden, u. a. bei Alfred Diethe (1836-1919).<br />

Seit 1921 war er Professor an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau und war als Landschafts- und<br />

Architekturmaler, Aquarellist sowie Entwurfszeichner für das Kunsthandwerk tätig.<br />

112 113


57<br />

Gertrud Fabian<br />

1885 Neuwedell/Kreis Arnswalde – ermordet in Auschwitz 1943<br />

Blühende Wiese mit Birken<br />

57<br />

Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und als „Original Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 39,5:37,7 cm, Blattgröße 46,5:43,7 cm.<br />

Über die aus jüdischer Familie stammende Künstlerin ist nur bekannt,<br />

dass sie 1886 mit ihrer Familie nach Berlin zog. Sie blieb<br />

unverheiratet und verbrachte ihr Leben mit ihrer Mutter und<br />

der übrigen Familie. Es ist überliefert, dass sie wahrscheinlich<br />

eine geübte Lithographin war. Sie wurde am 1. März 1943 nach<br />

Auschwitz deportiert und bereits am nächsten Tag ermordet.<br />

Dieser seltene Holzschnitt ist ein Beleg dafür, dass Gertrud Fabian<br />

sich auch mit der Technik des Farbholzschnitts befasst hat.<br />

114 115


58<br />

Arthur Feudel<br />

1857 Harthau/Chemnitz – Katwijk/Holland 1929<br />

Marktplatz in Dortmund<br />

58<br />

Holzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,6:24,8 cm, Blattgröße 31:29 cm, unten mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Kleiner Einriss im Rand rechts oben hinterlegt.<br />

Arthur Feudel kam 1871 mit seinen Eltern und Geschwistern nach<br />

Meissen. Noch im selben Jahr begann er eine Lehre an der Porzellanmanufaktur<br />

Meissen, studierte anschließend von 1877 an<br />

an der Kunstakademie München und zwei Jahre später an der<br />

Kunstakademie in Dresden. 1880 heiratete er und von 1883-1885<br />

folgten Wanderungen nach Leipzig, Berlin und Paris. 1885 übersiedelte<br />

er nach New York und ließ sich hier als freischaffender<br />

Künstler nieder. Als Blumenmaler und Porträtist erlangte er hier<br />

Geltung und Wohlstand. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1886<br />

heiratete er 1891 die Malerin Alma Leila Wright. 1892 erhielt er<br />

die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1902 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt<br />

nach Katwijk in Holland und wurde Mitglied der<br />

Gesellschaft „Arti et Amicitiae“ in Amsterdam. Bekannt wurde<br />

Feudel durch seine Aquarelle von Küsten und Landschaften in den<br />

Niederlanden und den Vereinigten Staaten.<br />

116 117


59<br />

Hans Frank<br />

1884 Wien – Salzburg 1948<br />

Ernte; zwei Bauern, eine Bäuerin beim Beladen eines Heuwagens<br />

59<br />

Farbholzschnitt, 1904, gedruckt 1935, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 16,8:16,8 cm, Blattgröße 23,2:21,6 cm.<br />

Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Hans, Leo,<br />

Hans der Jüngere. <strong>Galerie</strong> 16 Alexander Jesina, Wien, 2003,<br />

WVZD-HF 8, Farbabb. S. 26.<br />

Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />

(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />

die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />

Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />

Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />

zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />

1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />

Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />

große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />

Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />

Tiere und Stillleben zeigen.<br />

118 119


60<br />

Hans Frank<br />

1884 Wien – Salzburg 1948<br />

Flußufer in Nebel (bei Brixlegg am Inn)<br />

60<br />

Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 26:19 cm, Blattgröße 30,7:24,2 cm. – Reste alter Montage am Oberrand.<br />

Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Hans, Leo,<br />

Hans der Jüngere. <strong>Galerie</strong> 16 Alexander Jesina, Wien, 2003,<br />

WVZD-HF 84.<br />

Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />

(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />

die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />

Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />

Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />

zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />

1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />

Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />

große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />

Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />

Tiere und Stillleben zeigen.<br />

120 121


61<br />

Hans Frank<br />

1884 Wien – Salzburg 1948<br />

Herbstlandschaft, auf der Anhöhe zwei Bauern und zwei Pferde mit Egge<br />

61<br />

Farbholzschnitt, 1923, auf Japan, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 19,5:34,5 cm, Blattgröße 33,3:46,7 cm. – Links im breiten Rand leicht vergilbt, im oberen weißen Rand<br />

beim Ablösen eines Klebestreifens ist etwas Papiersubstanz verloren gegangen, sonst sehr gut erhalten.<br />

Literatur: Nicht bei Claus Jesina.<br />

Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />

(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />

die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />

Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />

Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />

zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />

1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />

Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />

große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />

Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />

Tiere und Stillleben zeigen.<br />

122 123


62<br />

Hans Frank<br />

1884 Wien – Salzburg 1948<br />

Schwäne im Stadtpark<br />

62<br />

Farbholzschnitt, 1927, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 30,7:35,2 cm, Blattgröße 34,2:41 cm. – Drei Ecken beschädigt.<br />

Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Wien, <strong>Galerie</strong><br />

16 – Alexander Jesina, 2003, WVZD-HF 177, Abb. S. 33.<br />

Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />

(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />

die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />

Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />

Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />

zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />

1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />

Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />

große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />

Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />

Tiere und Stillleben zeigen.<br />

124 125


63<br />

Walter Freiberger<br />

tätig in Leipzig, nachgewiesen zwischen 1885 und 1905<br />

Tänzer und Zuschauer<br />

63<br />

Entwurf zur Einladung zum Künstlerfest „In der Hölle“ an der Königl. Akademie, Leipzig.<br />

Holzschnitt, auf rotem festem Papier, im Stock monogrammiert „W.F.“ und bezeichnet „Fest in der Hölle“. 9:14,2 cm.<br />

Verso von fremder Hand mit Bleistift beschriftet.<br />

Literatur: Pfister 6325.<br />

Walter Freiberger war als Zeichner, Holzschneider, Lithograph und Illustrator tätig.<br />

126 127


64<br />

Margarethe Geibel<br />

1876 – Weimar – 1955<br />

Im Zwielicht<br />

(Die Mutter der Künstlerin beim Lesen)<br />

64<br />

Farbholzschnitt, 1906, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert<br />

und als „Orig. Farbholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

19,8:19,8 cm, links und oben auf die Umfassungslinie geschnitten, unten und rechts mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />

Werknummer 22. – Sehr selten!<br />

„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />

(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />

in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />

Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />

künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />

der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />

Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />

Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />

Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />

Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />

autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />

sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />

und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />

München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />

(Kensington Museum und British Museum).“<br />

(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />

Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />

Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />

128 129


65<br />

Margarethe Geibel<br />

1876 – Weimar – 1955<br />

Goethes Arbeitszimmer I<br />

65<br />

Farbholzschnitt von mehreren Stöcken, 1908, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />

datiert und als „Orig. Farbholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 23:30,6cm, auf die Umfassungslinie geschnitten, unten mit Rändchen.<br />

Werknummer 43. Blatt III zum Goethehaus-Zyklus.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Goethes Weimar in Farbholzschnitten<br />

von Margarethe Geibel. Fürstenfeldbruck, 1999, Nr. 17 mit Farbabb.<br />

S. 44.<br />

„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />

(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />

in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />

Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />

künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />

der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />

Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />

Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />

Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />

Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />

autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />

sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />

und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />

München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />

(Kensington Museum und British Museum).“<br />

(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />

Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />

Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />

130 131


66<br />

Margarethe Geibel<br />

1876 – Weimar – 1955<br />

Weimar, Häuschen der Fürstin von Albanien, Blick in den Park<br />

66<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1935, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 8,6:13,4 cm, Blattgröße 11,8:16 cm. – Linke untere Ecke mit Wasserrand und knickfaltig.<br />

Werknummer 274.<br />

Bei dem von Margarethe Geibel als „Häuschen der Fürstin Albanien“<br />

bezeichneten Haus handelt es sich um Haus Pogwisch, am<br />

Hang zum Ilmpark gelegen. Sie bewohnte es in den Sommermonaten<br />

zwischen 1927 und 1936. Hier trafen sich führende Weimarer<br />

Intellektuelle, die nach dem Vorbild der Tafelrunde von Herzogin<br />

Anna Amalia als „Gesellschaft der Bäume“ heitere Geselligkeit<br />

pflegten. Sophie Helene Cecilie von Schönburg-Waldenburg, seit<br />

1914 Fürstin von Albanien (1885-1936) war ausgebildete Sängerin<br />

und beherrschte fünf Instrumente.<br />

„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />

(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />

in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />

Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />

künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />

der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />

Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />

Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />

Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />

Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />

autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />

sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />

und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />

München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />

(Kensington Museum und British Museum).“<br />

(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />

Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />

Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />

132 133


67<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Blick von einer Schlossterrasse in den Park<br />

67<br />

Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Originalhanddruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 26:37,8 cm, Blattgröße 27,5:40,3 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 60,<br />

61 und 71.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie in die<br />

Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen Berliner<br />

Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten vertreten.<br />

Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften und Bildnisse.<br />

134 135


68<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Blick aus dem Fenster auf schneebedeckte Dächer einer winterlichen Stadt<br />

68<br />

Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 26,2:19,5 cm, Blattgröße 28,8:21,9 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

136 137


69<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Engelberg. Juchli Pass, Schweiz<br />

69<br />

Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt selbstgedruckt Probe“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20:28,1 cm, Blattgröße 25,6:31,4 cm.<br />

Probedruck!<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

138 139


70<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Trübsee ob. Engelberg, Schweiz<br />

70<br />

Farblinolschnitt, auf beigem Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt. Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 12,5:17 cm, Blattgröße 16,2:20,1 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

140 141


71<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Frühling<br />

71<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „selbstgedruckt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 12,2:17 cm, Blattgröße 13,8:19,4 cm. – Rundum mit ungleichmäßigem Büttenrand, leicht stockfleckig.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

142 143


72<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Heidehaus in Schnee<br />

72<br />

Farblinolschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet, links oben nummeriert „30“.<br />

Darstellungsgröße 9,7:13,9 cm, Blattgröße 13:16 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

144 145


73<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Landschaft mit Gewässer<br />

73<br />

Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 10,3:13,4 cm, Blattgröße 14:16,3 cm. – Leicht braunfleckig.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

146 147


74<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Schneebedeckte Gebirgslandschaft<br />

74<br />

Farblinolschnitt, auf festem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 12,6:15 cm, Blattgröße 25,6:31,4 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

148 149


75<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Stillleben mit Blumenvase, Orangen und Nüssen<br />

75<br />

Farblinolschnitt, auf chamoisfarbenem Velin.<br />

Darstellungsgröße 13,6:19 cm, Blattgröße 16,5:20,8 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

150 151


76<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Teich mit einem Zug Gänse<br />

76<br />

Farblinolschnitt, auf beigem Velin.<br />

14,7:17,5 cm, mit runden Ecken.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

152 153


77<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Teich mit Schwänen<br />

77<br />

Farblinolschnitt, auf hauchdünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 23,3:20,5 cm, Blattgröße 26,5:23,2 cm. – Beide Seitenränder etwas ungleich.<br />

Stark japanisierendes, duftig und zart gestaltetes Blatt!<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

154 155


78<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Wannsee mit Segelbooten<br />

78<br />

Linolschnitt in Grün, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt. Handdr.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 16,2:24 cm, Blattgröße 20,5:26,2 cm. – Die Ränder ungleich beschnitten, im Rand rechts Nagellöchlein.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

156 157


79<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Woge und Möwen<br />

79<br />

Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt“ bezeichnet, nummeriert oder datiert „25.“.<br />

Darstellungsgröße ca. 13:25,5 cm, Blattgröße 14,8:28,2 cm.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />

Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />

mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />

in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />

Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />

vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />

und Bildnisse.<br />

158 159


80<br />

Margarete Gerhardt<br />

1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />

Zwei Lastensegler mit geblähten Segeln<br />

80<br />

Linolschnitt in Braun und Schwarz und wenig rosa Farbstift, auf dünnem chamoisfarbenem Japan,<br />

mit Bleistift signiert und als „Orig. Schnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 21:17,5 cm, Blattgröße 23,5:19,7 cm.<br />

Dieser Holzschnitt geht auf ein Gemälde zurück und liegt im vermutlich<br />

1. Zustand vor, vor der Hinzufügung der Fischerboote mit<br />

weißen Segeln im Hintergrund.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 61;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen,<br />

2016/17, Abb. S. 228.<br />

Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />

Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />

Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />

Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />

Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora Hitz (1856-<br />

1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />

vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam mit Dora<br />

Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie in die Schweizer Alpen.<br />

1922 und 1933 war sie auf der Großen Berliner Kunstausstellung<br />

mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten vertreten. Im Zentrum<br />

ihres Schaffens stehen Landschaften und Bildnisse.<br />

160 161


81<br />

Josef Goller<br />

1868 Dachau – Obermenzing 1947<br />

Scherzo<br />

(Flöte blasender junger Faun nach rechts)<br />

81<br />

Holzschnitt in Oliv, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, auf dem Untersatz betitelt.<br />

Darstellungsgröße 36,2:17,5 cm, Blattgröße 47,5:26,2 cm.<br />

Nach einer Ausbildung zum Glasmaler an der Mayer’schen<br />

Hofkunstanstalt in München besuchte Goller Abendkurse an<br />

der Kunstgewebeschule in München. 1887-1890 war er in einer<br />

Kunstglaserei in Zittau angestellt und übernahm danach<br />

die künstlerische Leitung der Anstalt für Glasmalerei von Bruno<br />

Urban in Dresden (später: Urban & Goller). Sie realisierten<br />

zahlreiche Entwürfe bekannter Maler für Kirchenfenster. Goller<br />

leitete von 1906-1928, seit 1909 als Professor, die Klasse für<br />

Glasmalerei an der Kunstgewerbeschule Dresden. Als Grafiker<br />

war die Lithographie sein Spezialgebiet, doch war er auch<br />

als Holzschneider und Gebrauchsgraphiker tätig. Zu den Buchkünstlern<br />

Peter Behrens (1868-1940) und Johann Vincenz Cissarz<br />

(1873-1942) hielt er engen Kontakt. Goller gilt als wichtiger Vertreter<br />

des Jugendstils.<br />

162 163


82<br />

Moritz von Gruenewaldt<br />

1870 Aahof/Estland – München 1933<br />

Der Eisvogel<br />

82<br />

Farblinolschnitt, 1913, auf Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 9,9:8,3 cm, Blattgröße 13:12,4 cm.<br />

An der Universität in Dorpat studierte von Gruenewaldt 1890/91<br />

Chemie. Weitere Studiengänge im Ingenieurwesen in Berlin-Charlottenburg<br />

und München schlossen sich an. Danach war er als Kulturingenieur<br />

im Landeskulturbüro in Riga tätig. 1906 veränderte er<br />

sich und ging nach Hamburg, wo er zeitweilig als künstlerischer<br />

Leiter einer Fabrik für Bronzewaren und Beleuchtungskörper tätig<br />

war. Erst seit 1900 beschäftigte er sich mit der Malerei, dem Holzschnitt<br />

und der Exlibriskunst.<br />

164 165


83<br />

Marie Hager<br />

1872 Penzlin – Burg Stargard 1947<br />

Verschneite Allee mit einer sich entfernenden Kutsche, links ein Gebäudekomplex<br />

83<br />

Farbholzschnitt, um 1930/35, auf Japan-Bütten, mit Bleistift bezeichnet „Holzschnitt. Original Handdruck“ und signiert.<br />

Darstellungsgröße 27,6:33 cm, Blattgröße 37,7:44,5 cm. – Vollflächig aufgezogen, leicht stockfleckig.<br />

Seit 1894 lebte Marie Hager mit ihrer Familie in Dargun in Mecklenburg.<br />

Nach einem Gesangsstudium in Hamburg und Berlin<br />

wechselte die Künstlerin zur Malerei. Sie wurde 1904 Schülerin<br />

von Max Uth (1863-1914), später von Eugen Bracht (1842-1921)<br />

und Ernst Kolbe (1876-1945). Erste Ausstellungsbeteiligungen<br />

folgten 1910 in Hannover und 1911 in Berlin. Bis 1941 konnte sie<br />

regelmäßig an großen Kunstausstellungen teilnehmen. 1921 baute<br />

sie in Burg Stargard ein Haus, wo sie bis zu ihrem Tod lebte und in<br />

dem heute ein Marie-Hager-Museum untergebracht ist.<br />

Sie war als Landschafts- und Architekturmalerin tätig und gilt<br />

als bedeutende norddeutsche Impressionistin. Holzschnitte bzw.<br />

Farbholzschnitte haben nur einen geringen Anteil an ihrem Œuvre.<br />

166 167


84<br />

Ulrich Hallerstede<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Kiefern<br />

84<br />

Linolschnitt, 1919, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als „Orig.Linol. Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 21,5:17,9 cm, Blattgröße 23,3:19,2 cm.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

168 169


85<br />

Ulrich Hallerstede<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Kirchturm und Dächer von davorstehenden Häusern mit gotischen Giebeln<br />

85<br />

Farblinolschnitt in Schwarz und Blaugrau, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Linol-Handdr.“ bezeichnet.<br />

24,7:17,8 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

170 171


86<br />

Ulrich Hallerstede<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Rathaus von Gr(oß). Umstadt<br />

86<br />

Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Linol-Handdr.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 30:25 cm, Blattgröße 31,7:25,7 cm. – Papierabriss an der rechten unteren Ecke.<br />

Aus der Folge: „Rathäuser in Hessen“.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

172 173


Ulrich Hallerstede<br />

87 87<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Rathaus Heppenheim<br />

Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig.Linol. Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 28,1:21,3 cm, Blattgröße 30,2:22,6 cm.<br />

Aus der Folge: „Rathäuser in Hessen“.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

174 175


88<br />

Ulrich Hallerstede<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Überschwemmte Wiesenlandschaft mit Bäumen<br />

88<br />

Linolschnitt, 1918, auf Japan, mit Bleistift signiert, und als „Orig.-Linol.Handdr.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 26,7:22,9 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten. – Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

176 177


89<br />

Ulrich Hallerstede<br />

1899 – Darmstadt – 1978<br />

Zeile von drei <strong>Fach</strong>werkbauernhäusern am Hang<br />

89<br />

Farblinolschnitt in Braun und Olivgrün, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig.Linol. Handdr.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 12,5:16,8 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten. – Diagonale Knickfalte geglättet.<br />

Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />

in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />

Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />

des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />

Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />

Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />

Linolschnitte.<br />

178 179


90<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Alte Gasse in Duisburg<br />

90<br />

Linolschnitt, um 1925/35, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Linoleumschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 21:14,4 cm, Blattgröße 27,3:21,5 cm. – An den Seiten an mehreren Stellen auf Untersatz geklebt.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

180 181


91<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Aus einem Braunkohlewerk<br />

91<br />

Farblinolschnitt, um 1925/35, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Linolschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,5:11,7 cm, Blattgröße 21,7:15 cm.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

182 183


92<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Bauernhaus in der Ukraine<br />

92<br />

Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, als „Orig. Linoleumschnitt“ bezeichnet und undeutlich betitelt.<br />

Darstellungsgröße 12,5:20,3 cm, Blattgröße 21,8:31 cm, fest in Passepartout montiert.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

184 185


93<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Bildnis eines Mannes mit Schnurrbart, Kopf nach rechts<br />

93<br />

Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Langholzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 13,8:9 cm, Blattgröße 22:17 cm, fest in Passepartout montiert.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

186 187


94<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Exlibris des Künstlers<br />

94<br />

Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschn.“<br />

bezeichnet sowie im Stock betitelt „Mein Eigen Martin Heidenreuter“.<br />

Darstellungsgröße 9,7:5,9 cm, Blattgröße 17:11 cm, fest in Passepartout montiert.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

188 189


95<br />

Martin Heidenreuter<br />

1898 Leipzig – Dresden 1981<br />

Kreuz in der Eifel, Marterl am Weg<br />

95<br />

Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 15:11 cm, Blattgröße 20,5:16 cm, fest in Passepartout montiert.<br />

Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />

190 191


96<br />

Franz Hein<br />

1863 Hamburg-Altona – Paris 1927<br />

Baumstämme auf felsigem Grund<br />

96<br />

Holzschnitt, September 1925, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 22,2:17,2 cm, Blattgröße 33,8:23,7 cm.<br />

Hein studierte an der Akademie in Karlsruhe und wurde später<br />

Nachfolger Leopold von Kalckreuths (1855-1928) im Amt des<br />

Vorstandes des Karlsruher Künstlerbundes. Viel von der dortigen<br />

Farblithographie-Bewegung geht auf seine Anregungen zurück<br />

und war selbst als Holzschneider und Lithograph tätig.<br />

192 193


97<br />

Walter Helfenbein<br />

1893 Dresden – Dresden-Pappritz 1984<br />

Vier auf einem Ast sitzende Wellensittiche<br />

97<br />

Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße ca. 28: ca. 20 cm, Blattgröße 42:33,7 cm.<br />

Bis auf einen nur kurzzeitigen Besuch der Dresdener Kunstgewerbeschule<br />

hat sich Helfenbein autodidaktisch ausgebildet. Er war<br />

als Aquarellmaler, Linolschnitt- und Exlibris-Künstler tätig. Seine<br />

Themen waren vor allem Landschaften und Tiere. Unter den Farblinolschnitten<br />

sind vor allem Vogelmotive zu finden.<br />

194 195


98<br />

Paul Herrmann oder Henri Héran<br />

1854 München – Paris 1940<br />

Spielendes Meerweib (Najade)<br />

98<br />

Farbholzschnitt und Lithographie, 1897, auf Bütten, links unten außerhalb der Darstellung monogrammiert.<br />

Darstellungsgröße 28,9:20,4 cm, Blattgröße 37:28,2 cm, mit Seidenhemdchen.<br />

Erschienen in: PAN 1897/98, 4, S. 242.<br />

Literatur: Söhn HDO 52804-4; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer,<br />

Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17,<br />

Farbabb. S. 28. Studer bemerkt zu diesem Blatt: „Von ganz anderer<br />

Auffassung ist Paul Herrmanns in der gleichen Nummer<br />

erschienenes ‚Spielendes Meerweib‘. Fläche und Form sind aufgelöst,<br />

die Komposition zerfließt in einzelne Linien, jegliche Tiefenwirkung<br />

ist aufgehoben, und die Figur der Frau mit Fisch und<br />

der Hintergrund liegen auf einer Ebene. Die in Mischtechnik (drei<br />

Holzplatten plus Lithographie) entstandene Graphik wirkt schon<br />

fast divisionistisch. Sie entstand unter dem Einfluss der gleichzeitigen<br />

französischen Kunst – Herrmann arbeitete damals in Paris<br />

und nannte sich auch Henri Héran – und kann als wichtiges und<br />

frühes Werk des floralen Jugendstils bezeichnet werden.“ – Bei<br />

seinem Vergleich bezieht sich Studer auf den Farbholzschnitt von<br />

William Nicholson „Alte Frau“, der in derselben Nummer des<br />

PAN erschienen war.<br />

Paul Herrmann, Neffe des Dichters Paul Heyse, sollte auf dessen<br />

Anregung hin Architektur bei August Thiersch (1843-1917)<br />

studieren. Er nahm aber heimlich Malunterricht. Daraus ergaben<br />

sich Unstimmigkeiten und Herrmann musste mit 19 Jahren sein<br />

Geschick selbst in die Hand nehmen. Er besuchte die Malschule<br />

Max Ebersbergers (1852-1926) und war zwei Jahre lang Schüler<br />

von Ferdinand Barth (1842-1892). Er bestritt seinen Lebensunterhalt<br />

durch das Malen von Panoramen und erneuerte in Bayern und<br />

Schwaben Fresken. Auf Empfehlung eines Herausgebers des New<br />

Yorker Witzblattes „Puck“ begab er sich in die USA. Hier schuf<br />

er dekorative Arbeiten und Bildnisse. 1895 siedelte er nach Paris<br />

über und nahm den Namen „Henri Héran“ an. Hier verbrachte er<br />

11 wechselvolle Jahre, z. T. in der Nähe von Munch, Strindberg<br />

und Oscar Wilde. Als es ihm schlecht ging, fand er Unterschlupf<br />

bei einem befreundeten Arzt, in dessen Irrenanstalt er Studien betrieb.<br />

Danach wechselte er nach Berlin. Erst 1896 begann er mit<br />

der Graphik und war auf diesem Feld sehr experimentierfreudig.<br />

Bereits 1914 hatte er ein Œuvre von 183 Blättern vorzuweisen.<br />

196 197


99<br />

Reinhold Hoberg<br />

1859 – Berlin – 1932<br />

Sommer<br />

99<br />

Holzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 16,6:12,9 cm, Blattgröße 26,7:21,2 cm.<br />

Der Maler und Graphiker studierte an der Akademie in Berlin, lebte<br />

nacheinander in Leipzig, Antwerpen, Stettin, München, Hamburg<br />

und schließlich in Charlottenburg. Zunächst malte er hauptsächlich<br />

Genreszenen, wandte sich aber in München im Verkehr mit<br />

anderen Holzschneidern dem Holzschnitt zu. Als Leiter der Pan-<br />

Presse von Paul Cassirer lernte er Max Liebermann (1847-1935)<br />

und Max Slevogt (1868-1932) kennen und machte sich durch den<br />

Nachschnitt zahlreicher ihrer Werke einen Namen.<br />

198 199


100<br />

Ludwig von Hofmann<br />

1861 Darmstadt – Pillnitz 1945<br />

Illustrationen zu „Die Blaue Blume“ von Gerhart Hauptmann<br />

100<br />

Folge von 14 Holzschnitten. Je ca. 17,4:15,2 cm. Berlin, S. Fischer 1927.<br />

Probedrucke auf sehr feinem Japan, in einer privaten Leinenkassette,<br />

sämtlich in Passepartouts. – Von größter Seltenheit!<br />

Provenienz: Sammlung P. Hüssy, Zürich.<br />

Der Künstler stand in regem Kontakt mit zahlreichen Geistesgrößen<br />

seiner Zeit, z. B. war er eng befreundet mit Gerhart<br />

Hauptmann, für den er mehrere seiner Werke illustrierte und<br />

mit dem er 1907 eine Griechenlandreise unternahm. Am 7. Juli<br />

1927 schrieb Hauptmann an Ludwig von Hofmann: „Nun aber<br />

zu Deiner ‚Blauen Blume‘, mit der Du mir meine ‚Blaue Blume‘<br />

erst wahrhaft geschenkt hast. In Leipzig konnte ich sie nur<br />

flüchtig in die Hand nehmen, vor einigen Tagen traf sie auf dem<br />

Wiesenstein ein. Ich bin sehr glücklich über das Buch und danke<br />

Dir für die liebevolle Bemühung Deiner Meisterhand, die<br />

ihm eine so köstliche Form, einen so wundervollen Schmuck<br />

geschaffen hat.“ (Zit. aus: „Du lieber, göttlicher Olympier…“.<br />

Die Freundschaft zwischen Gerhart Hauptmann und Ludwig von<br />

Hofmann. Hrsg. von Ingo Starz. Erkner, Gerhart-Hauptmann-Museum,<br />

1998, S. 45).<br />

Auch zu Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Henry<br />

van de Velde oder Edvard Munch, um nur einige zu nennen, unterhielt<br />

Hofmann freundschaftliche Kontakte.<br />

Hofmann absolvierte seine Ausbildung an den Kunstakademien<br />

von Dresden und Karlsruhe. Ein Aufenthalt in Paris 1889, um an<br />

der Académie Julian zu studieren, schloss sich an. Ab 1890 lebte<br />

Hofmann in Berlin. 1894-1900 ging er auf Reisen, längere Zeit<br />

verbrachte er in Rom und in seiner Villa bei Fiesole. Die Rezeption<br />

der Antike und eine bestimmte Vorstellung von einem Arkadien<br />

sollten sein Werk entscheidend beeinflussen. Ab 1895 war er<br />

Mitarbeiter der Zeitschrift „Pan“, ab 1898 Mitglied der „Berliner<br />

Secession“. 1903 wurde er Professor der Weimarer Kunstschule,<br />

1916-1931 der Kunstakademie in Dresden.<br />

200 201


101<br />

Ludwig von Hofmann<br />

1861 Darmstadt – Pillnitz 1945<br />

Sieben Frauen auf einem Felsen am Meer<br />

101<br />

Holzschnitt in Rotbraun, auf Bütten, mit Bleistift monogrammiert „L.v.H“ und als „Probedruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25:35 cm, Blattgröße ca. 27,8:38 cm.<br />

Sehr selten!<br />

Provenienz: Sammlung P. Hüssy, Zürich.<br />

Der Künstler stand in regem Kontakt mit zahlreichen Geistesgrößen<br />

seiner Zeit, z. B. war er eng befreundet mit Gerhart Hauptmann,<br />

für den er mehrere seiner Werke illustrierte und mit dem<br />

er 1907 eine Griechenlandreise unternahm. Auch zu Hugo von<br />

Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Henry van de Velde oder<br />

Edvard Munch, um nur einige zu nennen, unterhielt Hofmann<br />

freundschaftliche Kontakte.<br />

Hofmann absolvierte seine Ausbildung an den Kunstakademien<br />

von Dresden und Karlsruhe. Ein Aufenthalt in Paris 1889, um an<br />

der Académie Julian zu studieren, schloss sich an. Ab 1890 lebte<br />

Hofmann in Berlin. 1894-1900 ging er auf Reisen, längere Zeit<br />

verbrachte er in Rom und in seiner Villa bei Fiesole. Die Rezeption<br />

der Antike und eine bestimmte Vorstellung von einem Arkadien<br />

sollten sein Werk entscheidend beeinflussen. Ab 1895 war er<br />

Mitarbeiter der Zeitschrift „Pan“, ab 1898 Mitglied der „Berliner<br />

Secession“. 1903 wurde er Professor der Weimarer Kunstschule,<br />

1916-1931 der Kunstakademie in Dresden.<br />

202 203


102<br />

Dagmar Hooge<br />

1870 Hamburg – München 1931<br />

Anemonen<br />

102<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt N 14 Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 22,8:22 cm, Blattgröße 25:22,6 cm, Darstellung im Achteck. – Im schmalen Rand Farbreste vom Druckvorgang.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss.<br />

54, 78, 79, 80 und 84; Aust. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Abb. S. 211;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />

und Japan 1900-1959. Kaufbeuren 2017/18, Farbabb. 19 und 20.<br />

In der Einführung zu dieser Ausstellung schreibt Daniel Studer:<br />

„Ist der Farbholzschnitt weiblich? In der Ausstellung ‚Wege zu<br />

Gabriele Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen<br />

des Jugendstils und des Expressionismus‘, die 2013-14 im<br />

Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und im Museum Schloss<br />

Moyland ausgerichtet wurde und die ausschließlich weiblichen<br />

Kunstschaffenden vorbehalten war, kam klar zum Ausdruck, dass<br />

der Mehrplatten-Holzschnitt auf die zwischen 1870 und 1885 geborenen<br />

Künstlerinnen große Faszination ausübte. Eine Antwort<br />

auf die obige Frage ist nicht einfach, doch bot der Holzschnitt<br />

für Frauen die Möglichkeit ‚sich außerhalb der seit Jahrhunderten<br />

von Männern besetzten Domänen der Malerei und Skulptur<br />

im Rahmen einer gewissen künstlerischen Unverbindlichkeit ein<br />

neues Terrain zu erschließen‘“.<br />

Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />

1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />

Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-<br />

1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der „Internationale<br />

Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche Kunstausstellung“<br />

sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />

der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der „36. Große<br />

Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die Schwester der<br />

Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie einen gemeinsamen<br />

Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin der Graphiker-<br />

Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster Ehefrau des Malers<br />

Georg Tappert (1880-1957).<br />

Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />

München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />

Glaspalast aus.<br />

Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />

um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />

Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />

Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />

wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />

München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />

– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />

sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />

204 205


103<br />

Dagmar Hooge<br />

1870 Hamburg – München 1931<br />

Rote Rosen<br />

103<br />

Farbholzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original Holzschnitt N. 33 Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25:22,5 cm, Blattgröße 28,2:25,3 cm.<br />

Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />

1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />

Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-<br />

1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der „Internationale<br />

Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche Kunstausstellung“<br />

sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />

der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der „36. Große<br />

Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die Schwester der<br />

Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie einen gemeinsamen<br />

Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin der Graphiker-<br />

Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster Ehefrau des Malers<br />

Georg Tappert (1880-1957).<br />

Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />

München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />

Glaspalast aus.<br />

Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />

um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />

Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />

Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />

wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />

München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />

– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />

sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />

206 207


104<br />

Dagmar Hooge<br />

1870 Hamburg – München 1931<br />

Schmelzender Schnee<br />

104<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt Handdruck N. 48“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,6:24 cm, Blattgröße 19,9:26 cm. Mit Blindstempel des Verlages Wohlgemuth & Lissner, Berlin,<br />

auf dem Originalpassepartout.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt<br />

als Kunstform des Jugendstils. St. Gallen/Reutlingen 2016/<br />

17, Farbabb. S. 211.<br />

Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />

1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />

Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger<br />

(1862-1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der<br />

„Internationale Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche<br />

Kunstausstellung“ sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />

der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der<br />

„36. Große Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die<br />

Schwester der Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie<br />

einen gemeinsamen Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin<br />

der Graphiker-Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster<br />

Ehefrau des Malers Georg Tappert (1880-1957).<br />

Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />

München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />

Glaspalast aus.<br />

Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />

um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />

Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />

Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />

wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />

München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />

– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />

sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />

208 209


105<br />

Hedwig Hornburg<br />

1885 – Braunschweig – 1975<br />

Blühende Kastanie vor einem alten Bauernhaus<br />

105<br />

Linolschnitt, aquarelliert, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Linolschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20:26,8 cm, Blattgröße 25:37 cm.<br />

Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />

bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />

(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />

aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />

war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />

Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />

1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />

wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />

Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />

für Bildende Künste.<br />

210 211


106<br />

Hedwig Hornburg<br />

1885 – Braunschweig – 1975<br />

Landschaft mit Bäumen<br />

106<br />

Farblinolschnitt, teils aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 24,2:17,1 cm, Blattgröße 31:21,7 cm. – Mit einigen kleinen Quetschfalten vom Druck im weißen Rand.<br />

Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />

bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />

(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />

aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />

war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />

Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />

1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />

wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />

Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />

für Bildende Künste.<br />

212 213


107<br />

Hedwig Hornburg<br />

1885 – Braunschweig – 1975<br />

Reetgedeckte Kate<br />

107<br />

Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 24,4:16,8 cm, Blattgröße 26,7:21,6 cm.<br />

Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />

bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />

(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />

aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />

war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />

Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />

1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />

wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />

Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />

für Bildende Künste.<br />

214 215


108<br />

Hedwig Hornburg<br />

1885 – Braunschweig – 1975<br />

Trauerweide<br />

108<br />

Linolschnitt in Blau, teils aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 28,8:23,3 cm, Blattgröße 38:26,8 cm.<br />

Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />

bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />

(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />

aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />

war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />

Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />

1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />

wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />

Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />

für Bildende Künste.<br />

216 217


<strong>109</strong><br />

Iwan Edwin Hugendobler<br />

1886 Degersheim/Kanton St. Gallen – Zürich 1972<br />

GSMBu.A – Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten<br />

(Einladung der Sektion St. Gallen 28. Nov. 1918, 5h Im Nest)<br />

<strong>109</strong><br />

Farbholzschnitt, 1918, auf Japan, mit Bleistift signiert. 19:12 cm.<br />

Hugendobler war Schüler von Adolf Thomann (1874-1961) in Zürich und als<br />

Maler (bes. Pferde und andere Tiere), Lithograph und Holzschneider tätig.<br />

218 219


110<br />

Helen Hyde<br />

1868 Lima/New York – Pasadena/Calif. 1919<br />

A Summer Shower<br />

110<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf China, mit Bleistift signiert und nummeriert „63“, im Stock bezeichnet und datiert.<br />

Darstellungsgröße 12,6:33,7 cm, Blattgröße 26:43,5 cm.<br />

Mit leichtem Lichtrand rundum, restauriertes Loch im Oberrand außerhalb der Darstellung.<br />

Als Zwölfjährige begann Helen Hyde ihr Kunststudium bei ihrem<br />

Nachbarn Ferdinand Richardt (1819-1895), einem dänisch-amerikanischen<br />

Künstler. Nach dem Tod ihres Vaters 1882 siedelte sie mit<br />

ihrer übrigen Familie zu ihrer Tante Augusta Bixler (1879-1970)<br />

nach San Francisco über. 1882-1888 setzte sie ihre Ausbildung an<br />

der Wellesley Schule für Mädchen fort, begleitend besuchte sie die<br />

California School of Design. In den folgenden sechs Jahren bildete<br />

sie sich bei Franz Skarbina (1849-1910) in Berlin, Raphael Collin<br />

(1850-1916) und Félix Régamey (1844-1907) in Paris weiter.<br />

Régamey führte sie anhand seiner großen Sammlung in den Japonismus<br />

der damaligen Zeit ein. Gemälde von Mary Cassatt (1844-<br />

1926), der amerikanischen Impressionistin, deren Werke ebenfalls<br />

von der japanischen Kunst beeinflusst waren, inspirierten sie und<br />

ganz besonders deren Frauen- und Kinderbilder. Ferner studierte<br />

sie bei Emil Carlsen (1853-1932), einem amerikanischen Maler<br />

und bei Kano Tomonobu, dem bedeutendsten Maler der berühmten<br />

Kano Schule für japanische Malerei. 1894 kehrte Hyde nach<br />

Kalifornien zurück und begann damit, in Chinatown Frauen und<br />

Kinder in ihren Bildern festzuhalten. Sie lernte Josephine Hyde<br />

(1885-1965) kennen und sie freundeten sich an. Gemeinsam experimentierten<br />

sie mit der Farbradierung und 1899 siedelten beide<br />

Hyde-Frauen nach Japan über, um die dortige Malerei zu studieren.<br />

Während Josephine H. nach Amerika zurückkehrte, setzte Helen H.<br />

dort ihre Studien fort und eignete sich besonders die Technik des<br />

japanischen Farbholzschnitts an, z. B. bei Emil Orlik (1870-1932).<br />

Sie lebte von 1903-1913 in Japan und perfektionierte in dieser Zeit<br />

die Kunst des japanischen Farbholzschnitts. 1914 kehrte sie nach<br />

Kalifornien zurück, wo sie fünf Jahre später verstarb.<br />

220 221


111<br />

Hede (Hedwig) Jahn<br />

1885 Sternberg/Mähren – Zürich 1955<br />

Schloss Liechtenstein/Burg Sternberg in Süd-Mähren<br />

111<br />

Farblinolschnitt, 1912, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 50:35,3 cm, Blattgröße 56,2:45 cm.<br />

Literatur: Henrike Junge, Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989, S. 397. –<br />

Erschienen auch in: Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien.<br />

Hede Jahn studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Anton<br />

Josef von Kenner (1871-1951) und Bertold Löffler (1874-1960).<br />

Schon während ihrer Studienzeit schuf Jahn bemerkenswerte<br />

großformatige Farbholz- bzw. Farblinolschnitte, die technische<br />

Perfektion und malerische Stimmungswerte auszeichnen. Als freischaffende<br />

Künstlerin schuf sie Modeentwürfe für den Salon der<br />

Schwestern Flöge in Wien. Ihre Keramiken wurden auch von der<br />

Wiener Werkstätte verkauft.<br />

Der großformatige, sehr dekorative Farblinolschnitt zeigt eine<br />

Teilansicht der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg, die<br />

seit 1695 im Besitz der Fürsten Liechtenstein war und 1886 auf<br />

Veranlassung von Fürst Johann II. durch den Wiener Architekten<br />

Carl Georg Kayser (1837-1895) zu einem Wohngebäude umgewandelt<br />

wurde.<br />

222 223


112<br />

Hedwig Jarke<br />

1882 Berlin – Starnberg 1949<br />

Frauengestalt an einem Gewässer und zwei Vögel auf einem Ast in Winterlandschaft<br />

112<br />

Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20:16,7 cm, Blattgröße 27:19,5 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Abb. S. 52.<br />

Die Künstlerin hielt sich mit ihrer Familie regelmäßig in Italien<br />

und Starnberg auf, siedelte später nach Starnberg über und studierte<br />

an der privaten Malschule des Schweizers Hans-Eduard<br />

von Berlepsch (1849-1921) in Planegg und bei Emil Orlik (1870-<br />

1932). Durch ihn wurde sie zum grafischen Arbeiten, besonders<br />

zum Holzschnitt, und zur Auseinandersetzung mit ostasiatischer<br />

Kunst angeregt. Neben Holzschnitten fertigte sie auch Gemälde,<br />

Aquarelle und Zeichnungen. Dabei waren ihre bevorzugten Motive<br />

Tiere, Landschaften, Pflanzen und Porträts.<br />

224 225


113<br />

Karl Johne<br />

1887 – Kratzau/Böhmen – 1959<br />

Abenddämmerung; böhmische Flusslandschaft, im Hintergrund die Silhouette von Reichenberg<br />

113<br />

Farbholzschnitt, auf bräunlichem weichem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25,1:30,2 cm, Blattgröße 29,7:34 cm. – Kleiner Einriss im linken Rand, im Ganzen nicht ganz frisch.<br />

Karl Johne, einer Reichenberger Lehrerfamilie entstammend, war<br />

nach seiner Ausbildung ebenfalls als Lehrer tätig. Er unterrichtete<br />

an der Knabenbürgerschule in Reichenberg Mathematik und<br />

Zeichnung. Daneben betätigte er sich künstlerisch als Maler und<br />

Holzschnittkünstler und darüber hinaus als Gemälderestaurator.<br />

226 227


114<br />

Karl Johne<br />

1887 – Kratzau/Böhmen – 1959<br />

Frühlingstag<br />

114<br />

Farbholzschnitt und Prägedruck, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig.-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 25,5:21,5 cm, Blattgröße 28,7:23,3 cm.<br />

Karl Johne, einer Reichenberger Lehrerfamilie entstammend, war<br />

nach seiner Ausbildung ebenfalls als Lehrer tätig. Er unterrichtete<br />

an der Knabenbürgerschule in Reichenberg Mathematik und<br />

Zeichnung. Daneben betätigte er sich künstlerisch als Maler und<br />

Holzschnittkünstler und darüber hinaus als Gemälderestaurator.<br />

228 229


115<br />

Károly Józsa<br />

1872 Szeged/Ungarn – Budapest 1929<br />

Die Maske, Paris<br />

115<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 15,9:9,8 cm, Blattgröße 30,3:23,2 cm. – Mit vereinzelten Stockfleckchen.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: In ruhigem Wasser. Holzund<br />

Linolschnitte des ungarischen Jugendstils aus den Sammlungen<br />

der ungarischen Nationalgalerie und der Akademie der Bildenden<br />

Künste Budapest. Reutlingen/Budapest, 2006/2007, S. 87,<br />

Kat.-Nr. 25-31.<br />

Józsa studierte 1890-1896 an der Wiener Kunstakademie, 1897-<br />

1900 in München und 1900-1902 an der Pariser Académie Humbert.<br />

Bis 1908 lebte er in Paris, später in München und London.<br />

Ab 1900 beteiligte er sich regelmäßig an ungarischen Kunstausstellungen<br />

sowie an Ausstellungen im Münchener Glaspalast, am<br />

Wiener Kunsthaus und im Pariser Salon mit schwarzweißen und<br />

farbigen Holzschnitten und Radierungen. Für seine Holzschnitte<br />

erhielt er in London eine Goldmedaille, veröffentlichte zahlreiche<br />

Illustrationen und Holzschnitte in ungarischen und ausländischen<br />

Zeitschriften (z. B. „The Studio“). Er schuf vor allem Porträts und<br />

Genrebilder sowie Exlibris-Holzschnitte und zeichnete auch Karikaturen.<br />

1904 Ausstellung in Wien, im Hagenbund, 1913 in Budapest.<br />

230 231


116<br />

Ludwig Heinrich Jungnickel<br />

1881 Wunsiedel/Oberfranken – Wien 1965<br />

Frankfurt am Main. Ansicht von der Sachsenhäuser Seite mit der<br />

Alten Brücke und Brückenmühle, im Hintergrund der Dom<br />

116<br />

Farbholzschnitt, 1912, auf festem cremefarbenem Japan, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 43,4:51,4 cm, Blattgröße 45,5:54 cm.<br />

Nr. 14 der Auflage.<br />

Literatur: I. Spielvogel-Bodo, Ludwig Heinrich Jungnickel. Ein<br />

Leben für die Kunst. Klagenfurt, 2000. WV Nr. OG. 41.<br />

Jungnickel wuchs als Sohn eines Tischlers in München auf, wo<br />

er auch die Kunstgewerbeschule besuchte. Weitere Ausbildungsstationen<br />

waren Wien und wiederum München. 1906 ließ er sich<br />

endgültig in Wien nieder und noch im selben Jahr gelang ihm der<br />

Durchbruch zur allgemeinen Anerkennung durch die Veröffentlichung<br />

einer Folge von Blättern in Schablonenspritztechnik. Auf<br />

der Wiener Kunstschau 1908 war er mit seinen ersten Farbholzschnitten<br />

vertreten. 1909 fertigte er eine Serie von Farbholzschnitten<br />

von Tieren aus der Menagerie von Schönbrunn. 1911 erhielt<br />

er die Professur an der <strong>Fach</strong>klasse für Graphische Kunst an der<br />

Kunstgewerbeschule zu Frankfurt am Main. Das künstlerische Ergebnis<br />

dieses Aufenthaltes ist eine Reihe von Farbholzschnitten<br />

mit Frankfurter Ansichten, die ihm in <strong>Fach</strong>kreisen hohes Lob einbrachten.<br />

Schon 1912 kehrte er nach Wien zurück, wo in der Folge<br />

weitere Tierholzschnitte entstanden.<br />

232 233


117<br />

Rudolf Junk<br />

1880 Wien – Rekawinkel/Niederösterreich 1943<br />

Mein Haus<br />

117<br />

Farbholzschnitt, 1919, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 20:15,2 cm, Blattgröße 30:15,3 cm.<br />

Seit 1894 besuchte Junk das Stiftsgymnasium Melk, wo Leopold<br />

Blauensteiner (Maler, 1880-1947) und Richard Kurt Donin<br />

(Kunsthistoriker, 1881-1963) seine Klassenkameraden waren. Es<br />

folgte ein Studium der Germanistik und Philologie (Keltische)<br />

und Junk wurde 1903 zum Dr. phil. promoviert. Danach besuchte<br />

er 1903-1908 die Schule von Heinrich Lefler (1863-1919). Seit<br />

1909 arbeitete er als Graphiker für die Österreich. Staatsdruckerei<br />

und entwarf Banknoten, außerdem Wertpapiere, Brief-und Stempelmarken.<br />

Er war Mitglied des Hagenbundes von 1909-1922,<br />

von 1912-1918 Künstlerischer Beirat der Akademie für Musik und<br />

darstellende Kunst Wien und von 1924-1943 Direktor der Graph.<br />

Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.<br />

234 235


118<br />

Hermann Keil<br />

1889 Darmstadt – Karlsruhe 1964<br />

Frühling; schlafendes Mädchen mit Flöte spielendem Jüngling<br />

118<br />

Linolschnitt, aquarelliert, 1915, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als “Handdruck I 2“ bezeichnet.<br />

Darstellung im Rund. Darstellungsgröße Durchmesser 18 cm, Blattgröße 27:27 cm. – Blattränder teils mit leichten<br />

Knickspuren, an der linken unteren Ecke und rechts oben im weißen Rand kleiner Papierverlust.<br />

Mit eigenhändiger Widmung: „Frau Lohr mit herzlichem Dank!“. –<br />

Sehr selten!<br />

Nach dem Abitur 1907 besuchte Keil die Malschule von Adolf<br />

Beyer (1869-1953) in Darmstadt. 1909-1912 studierte er Archäologie,<br />

Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in München.<br />

1912 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Gleichzeitig besuchte<br />

er die Malschule von Ludwig Heinrich Jungnickel (1881-1965)<br />

in Frankfurt am Main. In den Jahren 1913/14 studierte er in Paris,<br />

nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil und war 1919 Mitbegründer<br />

der Darmstädter Sezession. Zwischen 1919-1924 lebte und arbeitete<br />

er in Ettal und Frankfurt am Main. Als Architekt und Gartenarchitekt<br />

arbeitete er zwischen 1932 und 1935 in Paris und Tours.<br />

Danach war er u. a. als Architekt in Deutschland tätig. 1942-1944<br />

lehrte Keil am Staatstechnikum in Karlsruhe, nach dem 2. Weltkrieg<br />

an der Werkkunstschule Darmstadt und danach Kunstgeschichte<br />

an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe,<br />

seit 1953 als Professor.<br />

Keil gehört dem Kreis der Darmstädter Expressionisten an, sein<br />

Werk zählt zum Spätexpressionismus.<br />

236 237


119<br />

Jean (Hans) Kern<br />

1874 Bülach – Zürich 1967<br />

Dorfstraße mit <strong>Fach</strong>werkhäusern, vermutlich in Bülach<br />

119<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, November 1917, auf feinem Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 19,8:27 cm, Blattgröße 28,5:39 cm.<br />

Der von einem Bauernhof in Bülach stammende Künstler machte<br />

von 1899-1906 eine Lehre als Flachmaler in Basel, um so die<br />

Finessen dieses Handwerks zu erlernen. Danach belegte er Kurse<br />

an der Kunstgewerbeschule in Basel. Anschließend ging er 1910-<br />

1914 nach Paris und gewann hier eine Vielzahl von kreativen Kontakten.<br />

Er war als Bühnenbildner, Flachmaler, Architekt, Schriftenmaler<br />

und Grafiker tätig, entwickelte einen impressionistischen<br />

Malstil und setzte sich so vom Jugendstil sowie den expressionistischen<br />

Werken vieler Kollegen ab. Zwischen 1918 und 1932 lebte<br />

er abwechselnd in Paris und Bülach. Seit 1932 war er in Zürich<br />

ansässig und wurde zu einem der versiertesten und profiliertesten<br />

Kennern und Dokumentaristen Bülachs und des Zürcher Unterlandes<br />

mit seiner weiteren Umgebung. Er war als Maler, Zeichner, Lithograph<br />

und Holzschneider tätig und Mitglied der Künstlergruppe<br />

Winterthur 1923. (Vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Künstler und Zeitzeuge<br />

Jean Kern 1874-1967. Bülach, Sigristenkeller, 2017).<br />

238 239


120<br />

Jean (Hans) Kern<br />

1874 Bülach – Zürich 1967<br />

Weiblicher Halbakt, nach links gewendet<br />

120<br />

Holzschnitt, auf Bütten mit Wasserzeichen: bekröntes Lilienwappen mit anhängenden Initialen JGZ, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 31,8:24,8 cm, Blattgröße 38,9:29,8 cm. – Kleiner Einriss im Oberrand sorgfältig geschlossen.<br />

Provenienz: Aus dem Nachlass. – Eins von 10 Exx., sehr selten!<br />

Um Schatten und dunklere Partien hervorzuheben, wandte Kern<br />

eine recht seltene Technik an: er schuf parallele Schraffuren.<br />

Der von einem Bauernhof in Bülach stammende Künstler machte<br />

von 1899-1906 eine Lehre als Flachmaler in Basel, um so die<br />

Finessen dieses Handwerks zu erlernen. Danach belegte er Kurse<br />

an der Kunstgewerbeschule in Basel. Anschließend ging er<br />

1910-1914 nach Paris und gewann hier eine Vielzahl von kreativen<br />

Kontakten. Er war als Bühnenbildner, Flachmaler, Architekt,<br />

Schriftenmaler und Grafiker tätig, entwickelte einen impressionistischen<br />

Malstil und setzte sich so vom Jugendstil sowie den<br />

expressionistischen Werken vieler Kollegen ab. Zwischen 1918<br />

und 1932 lebte er abwechselnd in Paris und Bülach. Seit 1932<br />

war er in Zürich ansässig und wurde zu einem der versiertesten<br />

und profiliertesten Kennern und Dokumentaristen Bülachs und<br />

des Zürcher Unterlandes mit seiner weiteren Umgebung. Er war<br />

als Maler, Zeichner, Lithograph und Holzschneider tätig und Mitglied<br />

der Künstlergruppe Winterthur 1923. (Vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />

Künstler und Zeitzeuge Jean Kern 1874-1967. Bülach, Sigristenkeller,<br />

2017).<br />

240 241


121<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Katzenmutter, sitzend mit einem Jungen<br />

121<br />

Farbholzschnitt, 1908, auf chamoisfarbenem Bütten, mit Bleistift signiert,<br />

datiert und als „Farbenholzschnitt Handdruck Unikum“ (sic!) bezeichnet.<br />

Blattgröße 29,4:22,7 cm. – Mit einer leichten Bräunung entlang des unteren Randes.<br />

Das ganz besonders reizvolle Blatt, vom Künstler eigenhändig als<br />

„Unikum“ bezeichnet, liegt in einem hervorragenden Abdruck vor<br />

und es ist davon auszugehen, dass es diesen Farbholzschnitt nur<br />

ein einziges Mal gibt.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />

dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />

Moser (1868-1918), Felician von Myrbach (1853-1940) und<br />

Anton von Kenner (1871-1951). Unter Anregung von Emil Orlik<br />

(1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906<br />

unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann (1881-<br />

1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer<br />

Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und Leiter der<br />

Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />

242 243


122<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Eisarbeit (Eisernte)<br />

122<br />

Holzschnitt, 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 31,8:40,4 cm, Blattgröße 47,75:65,6 cm.<br />

Ganz hervorragender Druck mit breitem Rand, mit dem Schöpfrand<br />

rundum. – Dasselbe Motiv, mit geringen Abwandlungen,<br />

schildert Klemm auch in einer Radierung aus dem Jahre 1910.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />

dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />

Moser (1868-1918), Felician von Myrbach (1853-1940)<br />

und Anton von Kenner (1871-1951). Unter Anregung von Emil<br />

Orlik (1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte.<br />

Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann<br />

(1881-1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der<br />

Dachauer Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und<br />

Leiter der Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie<br />

berufen.<br />

244 245


123<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Dachauer Bäuerinnen nach dem Kirchgang<br />

123<br />

Holzschnitt, um 1910, auf sehr feinem gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 24,7:24,8 cm, Blattgröße 33,5: ca. 31,5 cm.<br />

Ganz hervorragender Druck mit breitem Rand, mit dem Schöpfrand<br />

rechts und unten.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />

und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule<br />

bei Koloman Moser (1868-1918), Felician Frhr. von Myrbach-<br />

Rheinfeld (1853-1940) und Anton von Kenner (1871-1951).<br />

Unter Anregung von Emil Orlik (1870-1932) entstanden um<br />

1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft<br />

mit Carl Thiemann (1881-1966) in Liebotz bei<br />

Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />

1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />

an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />

246 247


124<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Stehender Hahn<br />

124<br />

Holzschnitt, aquarelliert, 1921, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />

Darstellungsgröße 24,8 :19,7 cm, Blattgröße 40,4:26,1 cm. – Mit leichter Wischspur von Druckerschwärze im äußeren Rand unten.<br />

Nr. 55 von 100 Exx.<br />

Provenienz: 87. Auktion Perl, Berlin, 17./18.03.1924, Nr. 239.<br />

Vergleichsliteratur: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Ss. 212-215, mit mehreren farbigen<br />

Abbildungen; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />

in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />

Abb. 61-70.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />

dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />

Moser (1868-1918), Felician Frhr. von Myrbach-Rheinfeld<br />

(1853-1940) und Anton von Kenner (1871-1951). Angeregt durch<br />

Emil Orlik (1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte.<br />

Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann<br />

(1881-1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der<br />

Dachauer Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und<br />

Leiter der Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie<br />

berufen.<br />

248 249


125<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Greifvogel mit Beute auf einem Baumstumpf<br />

125<br />

Holzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 31,8:21,7 cm, Blattgröße 42,5:32,5 cm.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />

und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei<br />

K. Moser (1868-1918), F. von Myrbach (1853-1940) und A. von<br />

Kenner (1871-1951). Unter Anregung von E. Orlik (1870-1932)<br />

entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er<br />

eine Ateliergemeinschaft mit C. Thiemann (1881-1966) in Liebotz<br />

bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />

1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />

an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />

250 251


126<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Laubsänger<br />

126<br />

Farbholzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Probedr“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20,2:15,2 cm, Blattgröße 26,2:20 cm.<br />

An den Ecken auf Untersatz montiert, Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />

und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei<br />

K. Moser (1868-1918), F. von Myrbach (1853-1940) und A. von<br />

Kenner (1871-1951). Unter Anregung von E. Orlik (1870-1932)<br />

entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er<br />

eine Ateliergemeinschaft mit C. Thiemann (1881-1966) in Liebotz<br />

bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />

1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />

an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />

252 253


127<br />

Walter Klemm<br />

1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />

Reh mit ihrem Kitz<br />

127<br />

Holzschnitt, aquarelliert, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 19:13,2 cm, Blattgröße 26,5:18,5 cm.<br />

Kleine Fehlstelle an der linken oberen Ecke sowie horizontale Knickfalte im unteren Rand.<br />

Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers: „Seinem lieben Christianchen<br />

zum 8. Geburtstag der treue OOnkel“.<br />

Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />

dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />

Moser (1868-1918), Felician Myrbach (1853-1940) und<br />

Anton von Kenner (1871-1951). Angeregt durch Emil Orlik (1870-<br />

1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt<br />

er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann (1881-1966)<br />

in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie<br />

an. 1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen<br />

Abteilung an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />

254 255


128<br />

Albert Krüger<br />

1858 Stettin – Berlin nach 1910<br />

Bildnis Jacob Burckhardts, 1897<br />

(Kopf, nahezu im Profil, nach links)<br />

128<br />

Holzstich in zwei Farben, auf kaiserlichem Japanpapier, mit Bleistift signiert<br />

und mit dem Trockenstempel der Zeitschrift „PAN“ versehen.<br />

Darstellungsgröße 9,8:8,5 cm, Blattgröße 32,7:23,7 cm.<br />

Literatur: Söhn 52902–5. – Das Blatt gehört zu der lediglich 38<br />

Exemplare umfassenden Künstler-Edition der Zeitschrift „PAN“.<br />

Im Gegensatz zur Normalausgabe sind sie auf Japanpapier gedruckt<br />

und signiert. Die Standardausgabe des Holzstichs erschien<br />

in Bd. IV, Nr. 2, Berlin 1898, zwischen den Seiten 104 und 105.<br />

Der Holzstich Krügers entstand nach der berühmten Portraitphotographie<br />

des Basler Gelehrten, der im August 1897 verstorben war.<br />

Krüger zählt zu den wichtigsten Holzstechern seiner Zeit. Er<br />

gewann zahlreiche Preise für seine Arbeiten und wurde 1903<br />

Mitglied der Berliner Kunstakademie. Thieme/Becker (Bd. XXI,<br />

S. 585) charakterisiert seine Reproduktionsgraphik als „geistvolle<br />

Paraphrase der Originale“ und erwähnt explizit das Bildnis<br />

Jacob Burckhardts.<br />

256 257


129<br />

Albert Krüger<br />

1858 Stettin – Berlin nach 1910<br />

Geburt der Venus<br />

129<br />

Holzstich in sechs Farben, 1898, nach Sandro Botticellis 1485 entstandenem Gemälde, auf Japan,<br />

Darstellungsgröße 25,5:11,4 cm, Blattgröße 35,4:27,4 cm. Papier leicht vergilbt.<br />

Literatur: Söhn 52902–. Erschienen in PAN IV, Jahrgang 2. Erwähnt<br />

bei: Thieme-Becker, Bd. XXI, S. 585.<br />

Krüger zählt zu den wichtigsten Holzstechern seiner Zeit. Er<br />

gewann zahlreiche Preise für seine Arbeiten und wurde 1903<br />

Mitglied der Berliner Kunstakademie. Thieme/Becker charakterisiert<br />

seine Farbholzschnitte als „geistvolle Paraphrase der Originale“,<br />

bei denen er nicht mit glatten Flächen lasierend vorgeht,<br />

sondern durch Übereinanderdruck von Farben- und Strichplatten<br />

eine lebendige und kräftige Farbwirkung erzielt.<br />

258 259


130<br />

Adolf Kunst<br />

1882 Regensburg – 1937<br />

Mehrstöckiges Haus, die beiden oberen Stockwerke mit dunklen Holzlatten verschalt<br />

130<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert „No. 8“.<br />

Darstellungsgröße 16,2:15 cm, Blattgröße 32:28 cm. – Gering fleckig.<br />

Kunst studierte Architektur an der Techn. Hochschule in München,<br />

wo er 1909 die Prüfung für den höheren Staatsbaudienst ablegte.<br />

Seit 1912 wirkte er als Lehrer (Professor) an der Baufachschule in<br />

München. Daneben war er als Holz- und Linolschneider sowie als<br />

Radierer tätig und schuf Landschaften, Exlibris, Plakate, Glückwunschkarten<br />

etc.<br />

260 261


131<br />

Maximilian Kurzweil<br />

1867 Bisenz/Mähren – Wien 1916<br />

Der Polster. Martha Kurzweil auf einem Diwan sitzend<br />

131<br />

Farbholzschnitt, 1903, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 28,5:26 cm, Blattgröße 55,8:45 cm. – Im sehr breiten Rand rechts unten etwas knitterfaltig.<br />

Literatur: H. H. Hofstätter, Jugendstil. Druckkunst. Baden-Baden,<br />

1968, Farbtaf. S. 241; H. Junge, Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989; H.<br />

von der Grinten (Hrsg.), Die Frühzeit des modernen Holzschnitts.<br />

Museum Schloss Moyland, 1993; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Art for All. Der<br />

Farbholzschnitt in Wien um 1900. Frankfurt/Main, 2016, Farbabb.<br />

S. 128/129; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 232; Ausst.<br />

<strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa und<br />

Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. S. 41, Nr. 36.<br />

Inkunabel der Jugendstilgraphik!<br />

Kurzweil wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen bis 1879 in<br />

Bisenz/Tschechien, danach in Wien auf. 1886-1895 studierte<br />

er mit Unterbrechungen an der Kunstakademie Wien. 1893-94<br />

hielt er sich in Paris und der Bretagne auf, wo er in der Künstlerkolonie<br />

Concarneau seine spätere Frau Martha, geb. Guyot, kennenlernte.<br />

Seit der Eheschließung verbrachte das Paar dort regelmäßig<br />

die Sommer. Er gehörte zur Klimt-Gruppe und verließ<br />

1905 mit dieser die Wiener Sezession, beteiligte sich aber weiterhin<br />

an deren Ausstellungen. Zum Farbholzschnitt fand er 1902,<br />

vermutlich durch Emil Orlik (1870-1932), der ihm die Technik<br />

beibrachte. 1903 arbeitete Kurzweil an der Zeitschrift „Ver<br />

Sacrum“ mit. In diesem Jahr entstand auch der Farbholzschnitt<br />

„Der Polster“ für die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst<br />

in Wien. Dieses Blatt gehört zu den Inkunabeln des Farbholzschnitts<br />

und wurde und wird immer wieder publiziert. 1909 übernahm<br />

Kurzweil einen Lehrauftrag an der Wiener Kunstschule<br />

für Frauen und Mädchen. Im 1. Weltkrieg wurde er als Kriegsmaler<br />

eingesetzt. Infolge persönlicher Umstände entschied er<br />

sich zusammen mit seiner Schülerin Helene Heger 1916 für<br />

den Freitod.<br />

262 263


132<br />

Wilhelm Laage<br />

1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />

Dorf Beyen im Regen<br />

132<br />

Holzschnitt, 1897, auf bräunlichem Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, p. 784),<br />

auf dem Schutzblatt typographisch bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 14,2:21,5 cm, Blattgröße 27,7:34,8 cm.<br />

Literatur: Hagenlocher 4, II b, allgemeine Ausgabe der Insel-<br />

Mappe von 1900; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Eros Traum und Tod. Zwischen<br />

Symbolismus und Expressionismus. Das grafische Frühwerk von<br />

Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil Rudolf Weiss. Konstanz/<br />

Reutlingen, 2012, Abb. S. 58.<br />

Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />

1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />

seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />

gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />

Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />

(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />

Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />

mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />

1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />

1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />

über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />

Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />

seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />

Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />

Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />

1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />

Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />

Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />

1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />

der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />

Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />

erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />

Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />

in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />

Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />

mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />

und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />

Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />

im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />

besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />

Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />

Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />

dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />

und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />

entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />

er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />

voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />

die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />

wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />

Einzelausstellung.<br />

264 265


133<br />

Wilhelm Laage<br />

1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />

Frühlingssturm<br />

133<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Braun, 1899, auf cremefarbenem Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, p. 784),<br />

auf dem Schutzblatt typographisch bezeichnet. 27,5:34,5 cm.<br />

Literatur: Hagenlocher 38 c; Schiefler 28, Abdruck der einfachen<br />

Ausgabe, verso Stempel des Insel-Verlages; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Eros<br />

Traum und Tod. Zwischen Symbolismus und Expressionismus.<br />

Das grafische Frühwerk von Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil<br />

Rudolf Weiss. Konstanz/Reutlingen, 2012, Farbabb. S. 54.<br />

Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />

1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />

seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />

gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />

Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />

(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />

Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />

mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />

1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />

1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />

über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />

Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />

seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />

Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />

Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />

1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />

Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />

Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />

1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />

der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />

Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />

erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />

Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />

in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />

Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />

mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />

und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />

Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />

im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />

besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />

Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />

Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />

dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />

und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />

entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />

er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />

voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />

die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />

wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />

Einzelausstellung.<br />

266 267


134<br />

Wilhelm Laage<br />

1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />

Garten im Frühling<br />

134<br />

Holzschnitt, 1899, auf gelblichem Velin.<br />

Darstellungsgröße 34,7:30,8 cm, Blattgröße 43:39 cm. – Im Rand etwas fleckig sowie kleiner Einriss.<br />

Literatur: Hagenlocher 39c, erschienen in der Jahresmappe der<br />

Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien, 1899; H. Junge,<br />

Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989, S. 394.<br />

Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />

1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />

seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />

gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />

Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />

(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />

Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />

mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />

1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />

1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />

über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />

Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />

seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />

Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />

Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />

1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />

Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />

Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />

1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April<br />

an der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit<br />

Hedwig Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven.<br />

1905 erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte.<br />

Durch Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart,<br />

der in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im<br />

Februar Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />

mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-<br />

1957) und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt<br />

gewidmeten Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden.<br />

1907 im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff<br />

(1884-1976) besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung<br />

nach Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren<br />

weitere erfolgreiche Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an<br />

Museen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme<br />

der Ausstellungstätigkeit und Sommeraufenthalte in Cuxhaven.<br />

Laages letzte Holzschnitte entstanden 1924. Aus gesundheitlichen<br />

Gründen musste er diese anstrengende Arbeit aufgeben und<br />

konzentrierte sich nun voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage<br />

seine Lebenserinnerungen, die 1934 von seinem Freund Ludwig<br />

Zoepf veröffentlicht wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen<br />

zu einer Einzelausstellung.<br />

268 269


135<br />

Wilhelm Laage<br />

1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />

Kartoffelernte (I.)<br />

135<br />

Holzschnitt, 1913, auf van Gelder Zonen-Bütten, im Stock monogrammiert.<br />

Darstellungsgröße 26:33,3 cm, Blattgröße 43,5:54 cm,<br />

im Original-Passepartout mit dem Blindstempel: Freunde Graphischer Kunst e. V. Leipzig.<br />

Literatur: Hagenlocher 197, b, erschienen in: Freunde Graphischer<br />

Kunst, III. 2 1915.<br />

Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />

1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />

seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />

gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />

Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />

(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />

Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />

mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />

1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />

1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />

über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />

Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />

seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />

Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />

Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />

1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />

Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />

Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />

1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />

der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />

Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />

erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />

Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />

in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />

Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />

mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />

und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />

Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />

im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />

besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />

Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />

Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />

dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />

und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />

entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />

er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />

voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />

die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />

wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />

Einzelausstellung.<br />

270 271


136<br />

Maurice de Lambert<br />

1873 Paris – Neuilly-sur-Seine 1953<br />

136<br />

Doppelseitiger Holzschnitt:<br />

Vier Jahreszeiten in Gestalt von vier mit einer Blumengirlande tanzenden jungen Frauen<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Olive, auf Velin. Darstellungsgröße 14,8:21,8 cm, Blattgröße 17,5:27,5 cm.<br />

Verso: Vier um eine Flamme tanzende Nymphen und drei Putten<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Oliv. 14,8:21,8 cm.<br />

Erschienen in: L’Illustration. Numéro de Noel, 1928.<br />

Nach einer Ausbildung bei Gustave Moreau (1826-1898) und Georges Rochegrosse (1859-1938) war de Lambert<br />

als Maler und Zeichner tätig. Er entwarf Theaterausstattungen, malte Schauspieler- und Schauspielerinnenporträts,<br />

entwarf Buchschmuck und sogar Möbel.<br />

272 273


137<br />

Fritz Lang<br />

1877 – Stuttgart – 1961<br />

Bremer Stadtmusikanten<br />

137<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,8:22,8 cm, Blattgröße 59,3:41 cm. – Mit Knickfalte links unten.<br />

Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />

Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />

1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />

eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />

(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />

und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />

(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />

Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />

Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />

von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />

Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />

Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />

London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />

Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />

274 275


138<br />

Fritz Lang<br />

1877 – Stuttgart – 1961<br />

Dornröschen<br />

138<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,7:22,5 cm, Blattgröße 59:41 cm. – Im Rand nicht ganz frisch.<br />

Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />

Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />

1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />

eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />

(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />

und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />

(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />

Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />

Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />

von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />

Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />

Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />

London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />

Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />

276 277


139<br />

Fritz Lang<br />

1877 – Stuttgart – 1961<br />

Die Märchenerzählerin<br />

139<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,8 : 23,8 cm, Blattgröße 59:41 cm. – Im Rand nicht ganz frisch sowie Knickfalten links im breiten Rand.<br />

Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />

Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />

1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />

eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />

(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />

und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />

(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />

Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />

Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />

von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />

Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />

Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />

London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />

Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />

278 279


140<br />

Fritz Lang<br />

1877 – Stuttgart – 1961<br />

Zwei rote Aras auf einem Ast nach links<br />

140<br />

Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 64:34 cm, Blattgröße 68,5:36 cm. – Mit vereinzelten Braunflecken.<br />

Literatur: Sandkühler 203b; vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures.<br />

Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />

2017/18, Farbabb., Nr. 101.<br />

Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />

1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />

eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />

(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />

und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />

(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler. Seine<br />

Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />

Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung von<br />

Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz Lang<br />

gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von Sammlern<br />

aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum London,<br />

dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina Wien<br />

und dem Budapester Museum, gekauft.<br />

280 281


141<br />

Fritz Lang<br />

1877 – Stuttgart – 1961<br />

Hündchen, in Hosenträger verbissen<br />

141<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Gelb, auf Velin, rechts mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 16,5:13,2 cm, Blattgröße 33,3:27,6 cm.<br />

Sehr guter Abdruck!<br />

Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />

1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />

eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />

(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />

und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />

(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />

Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />

Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />

von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />

Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />

Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />

London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />

Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />

282 283


142<br />

Engelbert Lap<br />

1886 Graz – Innsbruck 1970<br />

Wintertag am Roßkogel<br />

142<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 19:25,6 cm, Blattgröße 24:28 cm.<br />

Literatur: WVZ Steindl 7/127, I-II (von 2) vor den geringen<br />

Veränderungen, aber mit dem vollen Namen signiert, betitelt und<br />

bezeichnet.<br />

Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />

Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />

Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />

Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />

sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />

widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />

bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />

orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />

zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />

in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />

Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />

Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />

Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />

in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />

in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />

vertreten.<br />

284 285


143<br />

Engelbert Lap<br />

1886 Graz – Innsbruck 1970<br />

Mittag auf der Alm<br />

143<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 19,5:25,8 cm, Blattgröße 21,7:28,8cm. – Rechts etwas außerhalb des Darstellungsrandes ca. 4,5 cm langer<br />

Papierbruch sorgfältig restauriert.<br />

Literatur: WVZ Steindl 22/127.<br />

Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />

Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />

Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />

Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />

sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />

widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />

bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />

orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />

zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />

in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />

Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />

Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />

Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />

in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />

in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />

vertreten.<br />

286 287


144<br />

Engelbert Lap<br />

1886 Graz – Innsbruck 1970<br />

Winterabend<br />

144<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet<br />

und betitelt. Darstellungsgröße 19,5:25,8 cm, Blattgröße 22:27,5 cm.<br />

Literatur: WVZ Steindl 72.<br />

Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />

Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />

Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />

Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />

sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />

widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />

bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />

orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />

zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />

in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />

Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />

Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />

Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />

in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />

in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />

vertreten.<br />

288 289


145<br />

Ruth Laube<br />

1882 – 1946, nachweisbar um 1930 in Berlin-Friedenau<br />

Junge Frau – vom Rücken gesehen – mit Biedermeierkostüm<br />

und Schutenhut betrachtet sich im Spiegel<br />

145<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 35,5:29,5 cm, Blattgröße 40,4:34 cm.<br />

Über Leben und Wirken der Urheberin dieses dekorativen Farbholzschnittes<br />

ist in der Literatur nichts bekannt, obwohl unser<br />

Blatt eine in der Technik des Farbholzschnitts geübte Hand verrät.<br />

Weitere Nachweise ihrer Beschäftigung mit dieser Technik sind<br />

zwei Farbholzschnitt-Illustrationen für: Hugo von Waldeyer-<br />

Hartz, Vom deutschen Glauben. Eine Legende von heut. Selbstverlag<br />

1924. Ein weiterer Farbholzschnitt ist im Internet unter<br />

„Linosaurus“ zu finden und drei weitere in der Sammlung Wolfgang<br />

Barina, Frankfurt/Main.<br />

Jüngst sind auf Auktionen zwei Farbholzschnitte mit Blumenstillleben<br />

der Künstlerin nachzuweisen.<br />

290 291


146<br />

Ruth Laube<br />

1882 – 1946, nachweisbar um 1930 in Berlin-Friedenau<br />

Vase mit rosafarbenen blühenden Petunien<br />

146<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,2:16,9 cm, Blattgröße 29,8:25,6 cm.<br />

Über Leben und Wirken der Urheberin dieses dekorativen Farbholzschnittes<br />

ist in der Literatur nichts bekannt, obwohl unser<br />

Blatt eine in der Technik des Farbholzschnitts geübte Hand verrät.<br />

Weitere Nachweise ihrer Beschäftigung mit dieser Technik sind<br />

zwei Farbholzschnitt-Illustrationen für: Hugo von Waldeyer-<br />

Hartz, Vom deutschen Glauben. Eine Legende von heut. Selbstverlag<br />

1924. Ein weiterer Farbholzschnitt ist im Internet unter<br />

„Linosaurus“ zu finden und drei weitere in der Sammlung Wolfgang<br />

Barina, Frankfurt/Main.<br />

Jüngst sind auf Auktionen zwei Farbholzschnitte mit Blumenstillleben<br />

der Künstlerin nachzuweisen.<br />

292 293


147<br />

Auguste-Louis Lepère<br />

1849 Paris – Domme 1918<br />

Sonntag vor den Thoren von Paris (Bucolique moderne)<br />

147<br />

Farbholzschnitt, 1901, auf Bütten.<br />

Darstellungsgröße 26:39 cm, Blattgröße 32,2:45,4 cm, auf Untersatz montiert.<br />

Literatur: Lutz-Brissonneau 271. Erschienen in: Verlag der Gesellschaft<br />

für vervielfältigende Kunst, Wien.<br />

Von 1862-71 lernte Lepère in der Werkstatt des reproduzierenden<br />

Holzschneiders Joseph Burn-Smeeton (tätig in Paris um 1840/60),<br />

nahm Zeichenunterricht bei Horace Lecoq de Boisboudran (1802-<br />

1897) und bildete sich nebenher als Maler aus. 1870 stellte er im<br />

Salon Landschaften und Stillleben aus. Seit 1872 arbeitete er in<br />

Ateliergemeinschaft mit dem Graphiker Henri Pierre Paillard<br />

(1844-1912). Seit 1876 entstanden vor allem Holzschnitte und<br />

Radierungen, ab 1881 war er leitender Illustrator bei „Monde Illustrée“<br />

und bereiste verschiedene Regionen Frankreichs. Lepère<br />

gilt als Erneuerer des Holzschnitts. Gemeinsam mit Charles Maurin<br />

(1854-1914) und Henri Rivière (1864-1951) entdeckte er den<br />

japanischen Holzschnitt und die ursprünglichen Techniken des<br />

Farbholzschnitts. Er nahm die Originaltechniken – Holzschnitt<br />

mit der Richtung der Holzfaser und Schnitt mit Taschenmesser –<br />

wieder auf, die eine ganz besondere Sensibilität für die Qualität<br />

des Materials erfordern.<br />

294 295


148<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Schwerer Wintertag<br />

148<br />

Farbholzschnitt, 1914, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 20,5:32 cm, Blattgröße 22,8:34 cm. – Mit Braunfleck rechts unten.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

296 297


149<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Tauwetter<br />

149<br />

Farbholzschnitt, auf getöntem Velin, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 31,8:26 cm, Blattgröße 39,6:29 cm.<br />

Sehr schöner, vollrandiger Abdruck.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

298 299


150<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Am Mittelmeer<br />

150<br />

Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />

Darstellungsgröße 31:41,8 cm, Blattgröße 34:43,4 cm. cm. – In den Ecken braune Spuren von einer alten Montierung.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

300 301


151<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Wilde Olive<br />

151<br />

Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 28,5:19 cm, Blattgröße 34:22,5 cm.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

302 303


152<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Maulbeerbaum<br />

152<br />

Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />

Darstellungsgröße 25,5:21,5 cm, Blattgröße 37,3:25,2 cm. – Knickfalte im unteren breiten Rand, gering fleckig.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

304 305


153<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Bachbrücke<br />

153<br />

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 12,2:20 cm, Blattgröße ca. 21,2:33,2 cm. – Mit wenigen Braunfleckchen.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

306 307


154<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Bereifte Buchen<br />

154<br />

Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Bütten mit Wasserzeichen: Hahn mit Wappen, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 23,6:31,5 cm, Blattgröße 31:48,4 cm. – Papier vergilbt.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

308 309


155<br />

Paul Leschhorn<br />

1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />

Waldrand; Schneelandschaft<br />

155<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 23:34,5 cm, Blattgröße 30,5:41,8 cm.<br />

Von wenigen unbedeutenden Braunfleckchen abgesehen tadellos erhalten.<br />

Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />

bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />

Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />

für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />

Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />

angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />

reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />

neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />

als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />

aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />

von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />

Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />

für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />

Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />

(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />

habenhilft.de/index.html).<br />

310 311


156<br />

Carl Liner<br />

1871 St. Gallen – Appenzell 1946<br />

Ziegenhirtin<br />

156<br />

Farbholzschnitt, wohl 1904, auf Japan, mit Bleistift signiert und bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 15,8:21,5 cm, Blattgröße 26,5:32,7 cm. – Mit Quetschfalten vom Druck im unteren Rand.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen, 2014, Abb. S. 41. Hier heißt es zu diesem Blatt:<br />

„Als Vorbild zu diesem Farbholzschnitt dürfte Liner das 1890<br />

entstandene Gemälde ‚Frau mit Geisen in den Dünen‘ von Max<br />

Liebermann gedient haben, das 1891 auf der Münchner Jahresausstellung<br />

im Glaspalast vom Künstler erworben wurde und seither<br />

in der Neuen Pinakothek gezeigt wird. Wie Liebermanns Gemälde<br />

wirkt auch Liners Farbholzschnitt wie eine Momentaufnahme und<br />

gibt einen guten Eindruck vom Appenzeller Alltagsleben, das zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts noch von harter Arbeit, Einsamkeit<br />

und Entbehrung geprägt war.“<br />

Liner studierte 1890-1893 an der Kunstakademie München bei<br />

Ludwig Schmid-Reutte (1863-1909) und Johann Caspar Herterich<br />

(1843-1905) und besuchte auch die Malklasse Paul Höckers<br />

(1854-1910) am Ammersee. 1894-97 lebte er in St. Gallen, danach<br />

weilte er zu einem Studienaufenthalt in Rom. 1899/1900 arbeitete<br />

er mit einem Bundesstipendium in Paris. 1900 kehrte er nach<br />

München zurück und blieb dort bis 1907. 1903/04 begann er sich<br />

mit dem Farbholzschnitt zu beschäftigen. Im April 1907 ließ er<br />

sich in Appenzell nieder, vermisste dort aber den gewohnten Umgang<br />

mit seinen Künstlerkollegen aus München. Der Ausbruch<br />

des 1. Weltkrieges 1914 verhinderte seine Rückkehr nach München<br />

zumindest in den Wintermonaten. 1918 trat er die Nachfolge<br />

Ferdinand Hodlers (1853-1980) im Zentralvorstand der GSMBA<br />

und wurde 1928 zum Zentralpräsidenten gewählt.<br />

312 313


157<br />

Karl Mahr<br />

1890 Frankfurt am Main – 1944 oder 1945<br />

Carolus Magnus Imp. – Karl der Große zu Pferd nach rechts zwischen Weinbergen<br />

157<br />

Holzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 35,3:35,3 cm, Blattgröße 62:46 cm. – Besonders im unteren breiten Rand angeschmutzt.<br />

Karl Mahr, der jüngere Bruder des bekannteren Künstlers (Bildhauers)<br />

Georg Mahr (1889-1967) studierte Schriftlehre an der<br />

Leipziger Akademie für Graphische Künste bei Hermann Delitsch<br />

(1869-1937), Georg Belwe (1878-1954) und Hugo Steiner-Prag<br />

(1880-1945). Als Holzschneider war er hauptsächlich als Buchillustrator<br />

und Buchkünstler tätig. Im 1. Weltkrieg wurde er mehrmals<br />

verwundet. Nach 1920 setzte er seine Ausbildung an der<br />

Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main bei Ludwig Enders<br />

(1888-1956) und Richard Throll (1880-1961) fort und arbeitete<br />

anschließend als Buchillustrator im Verlag Erich Matthes in Leipzig<br />

und außerdem für eine Frankfurter Schriftgießerei. Zwischen<br />

1933 bis 1944/45 veröffentlichte er zahlreiche Holzschnitte. 1937<br />

beteiligte er sich an der „Große Deutsche Kunstausstellung“ mit<br />

dem Holzschnitt „Drei hessische Bauern“ und 1943 mit „Ulrich<br />

von Hutten“. Zwischen 1935 und 1937 war er lehrend an verschiedenen<br />

Einrichtungen tätig. Todesdatum und -ort sind unklar. Nach<br />

einigen Quellen fiel er in Berlin am 24. April 1945, nach anderen<br />

fiel er 1944 in Russland.<br />

314 315


158<br />

Helene Maß<br />

1871 Schönlanke/Posen – Berlin 1955<br />

Sommerliche Birken am Weg<br />

158<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt, Handdruck.“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 28:20,5 cm, Blattgröße 36:25,5 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter.<br />

Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus.<br />

Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 9, 46-48, 50; Ausst.<br />

<strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen,<br />

2016/17, S. 227.<br />

„Helene Maß war Schülerin von Walter Leistikow in Berlin. Er<br />

dürfte ihr den Farbholzschnitt nahegebracht haben. Vermutlich<br />

begann ihre Beschäftigung mit dieser graphischen Technik um<br />

oder nach 1905. Ihre Blätter sind stets sehr koloristisch aufgefasst<br />

und zeichnen sich durch satte Farbgebungen aus. Es sind Darstellungen<br />

von Landschaften und Gärten, meist aus beengtem Blickwinkel<br />

gesehen. Häufig geht ein Ölgemälde voraus bzw. besteht<br />

eine enge Verwandtschaft zwischen der Malerei und der Graphik.“<br />

(Studer, op. cit.). Helene Maß war Mitglied der Berliner Sezession,<br />

an deren Ausstellungen sie von Beginn an beteiligt war. 1919-20<br />

besuchte sie einen Vorkurs bei Johannes Itten (1888-1977) am<br />

Bauhaus in Weimar.<br />

316 317


159<br />

Ferdinand Michl<br />

1877 Prag – Wien 1951<br />

Ein schöner Sommertag<br />

159<br />

Farbholzschnitt, 1922, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 31:39,6 cm, Blattgröße 45:56 cm.<br />

Ferdinand Michl studierte 1895-1902/03 Malerei an der Prager<br />

Akademie bei Maximilian Pirner (1854-1929) und Franz Thiele<br />

(1868-1945), unterbrochen von einem kurzen Studium an der<br />

Münchner Akademie bei Johann Caspar Herterich (1843-1905).<br />

Es folgten Studienaufenthalte in Italien, danach Rückkehr nach<br />

Wien. 1904-1909 lebte er in Paris, nahm an zahlreichen Ausstellungen<br />

teil und schuf Illustrationen für französische Zeitschriften.<br />

Seinen dauerhaften Wohnsitz nahm er anschließend in Wien, nur<br />

durch Studienreisen durch Holland und Belgien unterbrochen. Er<br />

nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil, war in russischer Gefangenschaft,<br />

der er sich durch Flucht über Sibirien, die Mandschurei,<br />

China und Indien entzog. Nach seiner Heimkehr nach Wien schlugen<br />

sich die Einflüsse der asiatischen Kunst in seinem graphischen<br />

Werk nieder. Er war Mitglied des Hagenbundes von 1906-1922, ab<br />

1924 Mitglied des Österreichischen Künstlerhauses und gehörte<br />

seit 1924 auch zur Kollektive im Wiener Künstlerhaus und war<br />

als Maler und Graphiker tätig. Neben zahlreichen Einzelblättern<br />

schuf er mehrere Graphik-Folgen.<br />

318 319


160<br />

Ferdinand Michl<br />

1877 Prag – Wien 1951<br />

Japanische Marktszene mit einer alten Frau, die aus einem gefüllten Korb Hummern anbietet<br />

160<br />

Holzschnitt, um 1925, auf chamoisfarbenem Bütten, signiert.<br />

Darstellungsgröße 23,8:22,4 cm, Blattgröße 40:29,8 cm.<br />

Ferdinand Michl studierte 1895-1902/03 Malerei an der Prager<br />

Akademie bei Maximilian Pirner (1854-1929) und Franz Thiele<br />

(1868-1945), unterbrochen von einem kurzen Studium an der<br />

Münchner Akademie bei Johann Caspar Herterich (1843-1905).<br />

Es folgten Studienaufenthalte in Italien, danach Rückkehr nach<br />

Wien. 1904-1909 lebte er in Paris, nahm an zahlreichen Ausstellungen<br />

teil und schuf Illustrationen für französische Zeitschriften.<br />

Seinen dauerhaften Wohnsitz nahm er anschließend in Wien, nur<br />

durch Studienreisen durch Holland und Belgien unterbrochen. Er<br />

nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil, war in russischer Gefangenschaft,<br />

der er sich durch Flucht über Sibirien, die Mandschurei,<br />

China und Indien entzog. Nach seiner Heimkehr nach Wien schlugen<br />

sich die Einflüsse der asiatischen Kunst in seinem graphischen<br />

Werk nieder. Er war Mitglied des Hagenbundes von 1906-1922, ab<br />

1924 Mitglied des Österreichischen Künstlerhauses und gehörte<br />

seit 1924 auch zur Kollektive im Wiener Künstlerhaus und war<br />

als Maler und Graphiker tätig. Neben zahlreichen Einzelblättern<br />

schuf er mehrere Graphik-Folgen.<br />

320 321


161<br />

Carl Moser<br />

1873 – Bozen – 1939<br />

Tiroler Bauernmädchen (II)<br />

161<br />

Farbholzschnitt in 12 Farbtönen, 1907, auf Japan, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />

„Tiroler Bauernmädchen / Original-Farbholzschnitt (CM)oser / 07. No. 28“.<br />

29,8:24,8 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />

Literatur: Kirschl HS 81 a, hier ist ein „1915“ datierter und mit<br />

„No. 21“ bezeichneter Abdruck als „einziger derzeit bekannter Abzug“<br />

genannt.<br />

In diesem frühen Druckzustand von größter Seltenheit! – Aus<br />

ökonomischen Gründen hat Moser seine Holzschnitte immer<br />

wieder abgezogen.<br />

Nach dem väterlichen Willen besuchte Moser 1891-1893 die Handelsakademie<br />

in Dresden und arbeitete bis 1896 im elterlichen<br />

Geschäft in Bozen. Nebenbei war er bereits künstlerisch tätig und<br />

wurde von Franz von Defregger (1835-1921) zum Kunststudium<br />

ermuntert. 1896-1901 studierte er an der Akademie in München<br />

bei Gabriel von Max (1840-1915), Karl Raupp (1837-1918) und<br />

Ludwig Caspar Herterich (1856-1932). Nach Abschluß seines<br />

Studiums führten ihn Reisen nach Deutschland, Italien, Korsika<br />

und Frankreich. 1901 schrieb er sich an der Académie Julian in Paris<br />

ein. Die Sommermonate verbrachte er in der Bretagne und der<br />

Normandie. Über den Wiener Maler Maximilian Kurzweil (1867-<br />

1916) lernte Moser die japanische Holzschnitttechnik kennen, mit<br />

der er sich von nun an intensiv beschäftige und die er bis zur Perfektion<br />

entwickelte. 1907 kehrte Moser nach Bozen zurück. In den<br />

folgenden Jahren erhielt er Stipendien und nahm an zahlreichen<br />

Ausstellungen teil. 1915 wurde er als Leutnant in den Kriegsdienst<br />

eingezogen. Nach Kriegsende beteiligte er sich an der von Albin<br />

Egger-Lienz (1868-1925) initiierten Ausstellung „Tiroler Künstler“<br />

in Zürich. In den zwanziger Jahren stellte sich für den Künstler<br />

der kommerzielle Erfolg ein. Seine Farbholzschnitte waren<br />

jetzt nicht nur in seiner Heimat gefragt, sondern auch im gesamten<br />

deutschen Raum.<br />

322 323


162<br />

Carl Moser<br />

1873 – Bozen – 1939<br />

In Erwartung<br />

162<br />

Farbholzschnitt, gedruckt von drei Stöcken, in Dunkelgrau und Braun über hellbrauner Tonplatte, 1914, auf Japan.<br />

Darstellungsgröße 33,3:21,5 cm, Blattgröße 35:25,8 cm. – Bis auf eine leichte Bräunung an drei Rändern gut erhalten.<br />

Literatur: Kirschl HS 20, b II (ohne Wellen und Horizontlinien);<br />

Söhn HDO 51002-6; erschienen in der II. Jahresgabe der Freunde<br />

graphischer Kunst, Leipzig 1914.<br />

Carl Moser war der Sohn des Landschaftsmalers Carl Vinzenz<br />

Moser (1818-1882). Er besucht zunächst die Handelsakademie<br />

Dresden, bevor er sich 1896 ein Studium an der Kunstakademie in<br />

München bei Gabriel von Max (1840-1915), Karl Raupp (1837-<br />

1918) und Ludwig Herterich (1856-1932) begann. Nach Beendigung<br />

seines Studiums unternahm Moser 1901 einige Studienreisen<br />

und trat noch im selben Jahr in die Académie Julian in Paris<br />

ein und blieb dort bis 1907. Die Sommermonate verbrachte er in<br />

diesen Jahren jeweils in der Bretagne, vor allem in Concarneau<br />

und Douarnenez. Wahrscheinlich traf er im Sommer 1902 in Concarneau<br />

den Wiener Künstler Max Kurzweil (1867-1916), der ihn<br />

mit dem Farbholzschnitt vertraut machte. So entstanden 1902 die<br />

ersten Blätter von Moser, Darstellungen eines bretonischen Mädchens.<br />

Noch in Paris schuf er 1905/06 auch einen seiner schönsten<br />

Farbholzschnitte: den weiß gefleckten Pfau, ein Motiv, das er häufig<br />

wiederholte und – wie seine anderen Arbeiten – vor allem aus<br />

ökonomischen Gründen immer wieder neu abzog.<br />

324 325


163<br />

Emma Nachtigal<br />

1875 – Stuttgart – 1969<br />

Garten<br />

163<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 26,5:18,6 cm, Blattgröße 28,8:20,5 cm.<br />

Die Tochter eines württembergischen Militärarztes erhielt Privatunterricht<br />

bei Ferdinand Keller (1840-1914) und Heine Rath<br />

(1873-1920), der seit 1913 an der Stuttgarter Akademie den Lehrstuhl<br />

für Holzschneidekunst innehatte. 1914 war sie Gründungsmitglied<br />

und langjährige Schriftführerin des Vereins für bildende<br />

Künstler e. V. in Stuttgart und war in erster Linie als Graphikerin<br />

(Farbholzschnitte) tätig.<br />

326 327


164<br />

Emma Nachtigal<br />

1875 – Stuttgart – 1969<br />

Schloss Rosenstein im Winter<br />

164<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20:14,6 cm, Blattgröße 21,9:16 cm.<br />

Die Tochter eines württembergischen Militärarztes erhielt Privatunterricht<br />

bei Ferdinand Keller (1840-1914) und Heine Rath<br />

(1873-1920), der seit 1913 an der Stuttgarter Akademie den Lehrstuhl<br />

für Holzschneidekunst innehatte. 1914 war sie Gründungsmitglied<br />

und langjährige Schriftführerin des Vereins für bildende<br />

Künstler e. V. in Stuttgart und war in erster Linie als Graphikerin<br />

(Farbholzschnitte) tätig.<br />

Schloss Rosenstein, ein Landschloss in Stuttgart, wurde 1824-<br />

1829 unter König Wilhelm I. von Württemberg von seinem Hofbaumeister<br />

Giovanni Salucci (1769-1845) in klassizistischem<br />

Stil erbaut.<br />

328 329


165<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Vampyr<br />

165<br />

Farb-Lithoholzschnitt, 1902, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als „Litoholzschnitt“ (sic!) bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 35:28 cm, Blattgröße 36,3:29,3 cm. – Verso am Oberrand Reste einer alten Montierung,<br />

mit einem kleinen Braunfleck im weißen Rand rechts unten, sonst tadellos.<br />

Sehr selten!<br />

Zusammen mit seinem älteren Bruder Ernst (1871-1954) gehört<br />

Hans Neumann zum Mitarbeiterkreis der Zeitschrift „Jugend“,<br />

wo vermutlich Otto Eckmann (1865-1902) sie zur Beschäftigung<br />

mit dem Farbholzschnitt angeregt hatte. Die beiden Brüder<br />

griffen um 1902/03 diese Experimente auf und arbeiteten einige<br />

Jahre in dieser Technik, wobei der Jüngere vom Älteren stark<br />

beeinflusst wurde. Nach dem Weggang von Ernst Neumann aus<br />

München, fand Hans Neumann aber schnell zum eigenen Stil. Er<br />

übernahm im Frühjahr 1903 den Vorsitz der „Vereinigung Graphik“.<br />

1905 bezeichnete ihn der Kritiker Wilhelm Michel als „der<br />

reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm er u. a.<br />

mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm Laage (1868-<br />

1930) an der ersten Graphikausstellung der Künstlergemeinschaft<br />

„Die Brücke“ teil.<br />

Eine Übersicht des außerordentlichen Œuvres von Hans Neumann<br />

jr. steht noch aus.<br />

330 331


166<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Badende Frauen an der See<br />

166<br />

Farbholzschnitt, 1903, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 24:17 cm, Blattgröße 27,3: ca. 20,5 cm.<br />

Literatur: Magdalena M. Moeller (Hrsg.), Frühe Druckgraphik<br />

der Brücke. München, 2005, S. 15.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />

liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />

die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />

dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />

angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />

beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />

verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />

N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />

sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />

ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />

„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />

Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />

Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

332 333


167<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Russischer Borzoi<br />

167<br />

Farbholzschnitt, um 1904/05, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 31:24 cm, Blattgröße 41,5:26 cm. – Insgesamt nicht ganz frisch, doch von gutem Gesamteindruck.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />

in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />

Farbabb. Nr. 55 und 56.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />

liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />

die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />

dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />

angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />

beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />

verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />

N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />

sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />

ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />

„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />

Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />

Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

334 335


168<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Schwäne im Park<br />

168<br />

Farbholzschnitt, 1907, auf Japan, auf festeres Japan kaschiert, mit Bleistift signiert, datiert und als „Aquarellhanddruck“<br />

bezeichnet. Darstellungsgröße 33,9:24,4 cm, Blattgröße 36,8:26,2 cm. – Mit vereinzelten Braunfleckchen.<br />

Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />

Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. <strong>109</strong>.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />

liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />

die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />

dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />

angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />

beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />

verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />

N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />

sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />

ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />

„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />

Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />

Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

336 337


169<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Möven über dem Wasser und Segelboote<br />

169<br />

Farbholzschnitt, 1912, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 33:23 cm, Blattgröße 37,5:25,1 cm. – Die unteren Ecken nicht ganz frisch, insgesamt von guter Erhaltung.<br />

Literatur: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />

Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 37.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />

liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />

die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />

dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />

angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />

beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />

verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />

N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />

sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />

ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />

„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />

Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />

Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

338 339


170<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Fliegende Krähen<br />

170<br />

Farbholzschnitt, 1912, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „100. Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 33,7:23,8 cm, Blattgröße 37:25,7 cm. – Mit vereinzelten Braunfleckchen.<br />

Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />

Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 111;<br />

Daniel Studer. Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen,<br />

2016/17, Farbabb. S. 37; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der<br />

Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />

2017/18, Farbabb. Nr. 49.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />

liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />

die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />

dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />

angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />

beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />

verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />

N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />

sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />

ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />

„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />

Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />

Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />

Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

340 341


171<br />

Hans Neumann jr.<br />

1873 Kassel – München 1957<br />

Bäume vor alpinem Gebirgsstock<br />

171<br />

Farbholzschnitt, 1921, auf cremefarbenem dünnem Japan, mit Bleistift signiert, bezeichnet und datiert.<br />

Darstellungsgröße 32,1:26,3 cm, Blattgröße 41:31 cm. – Die oberen Ecken durch Montierung in altes Passepartout etwas wellig.<br />

Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />

(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />

1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und<br />

Berlin liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete<br />

für die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />

sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich<br />

wurde er dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann<br />

(1865-1902) angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren<br />

Bruder beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden.<br />

Sein Bruder verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz<br />

der von Ernst N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch<br />

künstlerisch löste er sich schnell von seinem Bruder. Das brachte<br />

ihm Lob und Anerkennung ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete<br />

ihn als „der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“.<br />

1906 nahm Hans Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky<br />

(1866-1944) und Wilhelm Laage (1868-um 1930) an der ersten<br />

Graphik ausstellung der Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />

342 343


172<br />

Hugo Noske<br />

1886 – Wien – 1960<br />

Blühender Klatschmohn in einer bauchigen Vase<br />

172<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 32,3:31,5 cm, Blattgröße 37,9:36,4 cm. – Vom Druck teils leicht wellig.<br />

Hugo Noske studierte an den Akademien in Wien und München.<br />

Er war Mitglied des österreichischen Werkbundes und der Society<br />

of Graver-Printers in Colour, London. Er war mit Sophie Noske,<br />

geb. Sander verheiratet. Die Holzschnitte des Paares sind zum Teil<br />

sehr ähnlich und können oft kaum auseinandergehalten werden.<br />

344 345


173<br />

Sophie Noske<br />

1884 – Wien – 1958 oder 1960<br />

Blühender Weihnachtskaktus im Topf auf einer Mauer stehend,<br />

rechts im Hintergrund eine Küstenlandschaft<br />

173<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit weißem Pinsel signiert, mit Bleistift als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 27,7:29,2 cm, Blattgröße 31,5:35,7 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 51<br />

u. 62; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 237.<br />

Die Farbholzschnitte des Ehepaars Noske sind zum Teil sehr ähnlich<br />

und können oft kaum auseinandergehalten werden.<br />

Sophie Sander, die später den Maler und Emailleur Hugo Noske<br />

(1886-1960) heiratete, studierte in Wien an der Kunstgewerbeschule<br />

und an der Kunstschule für Frauen und Mädchen; Ausbildung zur<br />

Goldschmiedin und Emailleurin in Pforzheim, Paris und Oslo. Sie<br />

war in diesem Berufen tätig, aber auch als Malerin und Graphikerin.<br />

Sie war Leiterin der Schule für Volkskunst in Cortina d’Ampezzo<br />

und lehrte an der Kunstgewerbeschule in Haarlem. Seit 1927 schuf<br />

sie vorwiegend Gemälde und Farbholzschnitte. 1938 war sie kommissarische<br />

Leiterin der Vereinigung Wiener Frauenkunst, die sich<br />

1926 als Abspaltung der Vereinigung bildender Künstlerinnen in<br />

Österreich gegründet und u. a. die Künstlerinnen der Wiener Werkstätte<br />

aufgenommen hatte. Sie war Mitglied des Österreichischen<br />

Werkbunds und lebte in Altmünster/Oberösterreich und Wien.<br />

346 347


174<br />

Sophie Noske<br />

1884 – Wien – 1958 oder 1960<br />

174<br />

Jockel (Wohl ein Coton de Tuléar)<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, rechts unten innerhalb der Darstellung mit weißem Pinsel signiert,<br />

links unter der Darstellung mit Bleistift bezeichnet als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“.<br />

Darstellungsgröße 22,7:24,6 cm, Blattgröße 27:30,5 cm. – Leicht fleckig, die oberen Ecken wellig.<br />

Sophie Sander, die später den Maler und Emailleur Hugo Noske<br />

(1886-1960) heiratete, studierte in Wien an der Kunstgewerbeschule<br />

und an der Kunstschule für Frauen und Mädchen; Ausbildung zur<br />

Goldschmiedin und Emailleurin in Pforzheim, Paris und Oslo. Sie<br />

war in diesem Berufen tätig, aber auch als Malerin und Graphikerin.<br />

Sie war Leiterin der Schule für Volkskunst in Cortina d’Ampezzo<br />

und lehrte an der Kunstgewerbeschule in Haarlem. Seit 1927 schuf<br />

sie vorwiegend Gemälde und Farbholzschnitte. 1938 war sie kommissarische<br />

Leiterin der Vereinigung Wiener Frauenkunst, die sich<br />

1926 als Abspaltung der Vereinigung bildender Künstlerinnen in<br />

Österreich gegründet und u. a. die Künstlerinnen der Wiener Werkstätte<br />

aufgenommen hatte. Sie war Mitglied des Österreichischen<br />

Werkbunds und lebte in Altmünster/Oberösterreich und Wien.<br />

348 349


175<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Der Anarchist<br />

175<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Rot, 1896, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 14,2:10,7 cm, Blattgröße 20:16 cm.<br />

Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/1.<br />

Blatt 1 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll.<br />

Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin, 1920. Die Auflage der Mappe<br />

betrug 100 Exemplare; Schütte 93; E. Otto, Emil Orlik. Leben und<br />

Werk 1870-1932. Prag, Wien, Berlin. Wien/München, Chr. Brandstätter,<br />

1997, Farbabb. S. 86.<br />

Bei dem Versuch sich 1896 einen Trockenstempel für seine<br />

Graphik anzufertigen, entdeckte Orlik den Holzschnitt als neue<br />

Technik für sich. Dies schildert er im Vorwort zur Mappe „Kleine<br />

Holzschnitte“.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

350 351


176<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Ruthenen auf der Wanderung<br />

176<br />

Holzschnitt, 1898, auf China, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 6,2:6,3 cm, Blattgröße 10:10 cm. – Rechte obere Ecke etwas wellig, sonst tadellos.<br />

Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/23.<br />

Blatt 23 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll.<br />

Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin 1920. Die Auflage der Mappe<br />

betrug 100 Exx.<br />

Hier liegt der Holzschnitt in einem Schwarzweiß-Abdruck vor,<br />

möglicherweise handelt es sich um einen Probedruck.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

352 353


177<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Im Atelier<br />

177<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1899, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 13,3:15,6 cm, Blattgröße 20,5:28,5 cm. – Unbedeutende Knickfalte in der rechten oberen Ecke.<br />

Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/26,<br />

Farbabb. S. 47. Blatt 26 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte<br />

1896-1899. 34 Bll. Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin, 1920.<br />

Die Auflage der Mappe betrug 100 Exemplare.<br />

Bei dem Versuch sich 1896 einen Trockenstempel für seine<br />

Graphik anzufertigen, entdeckte Orlik den Holzschnitt als neue<br />

Technik für sich. Dies schildert er im Vorwort zur Mappe „Kleine<br />

Holzschnitte“.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

354 355


178<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Schneiderwerkstatt bei Orlik in Prag<br />

178<br />

Holzschnitt, 1898, auf China, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 15,9:21,3 cm, Blattgröße 16:21,4 cm.<br />

Literatur: Emil Orlik. Leben und Werk. Hrsg. von E. Otto. Wien/<br />

München, Chr. Brandstätter, 1997, Abb. S. 83; Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner,<br />

Köln 2007/2008, Nr. 41/29. Blatt 29 aus der Mappe: Kleine<br />

Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll. Verlag Neue Kunsthandlung,<br />

Berlin, 1920. Die Auflage der Mappe betrug 100 Exx.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

356 357


179<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Die Näherin<br />

179<br />

Holzschnitt, um 1896, auf China, im Stock monogrammiert und das Verlagssignet „The Studio“.<br />

Darstellungsgröße 16,1:15,7 cm, Blattgröße 27,3:18,4 cm.<br />

Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A.<br />

Reiser, Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr.<br />

112; Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln 2007/2008, Nr. 41/31. Blatt 31<br />

aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll. Verlag<br />

Neue Kunsthandlung, Berlin 1920. Orlik wiederholt mit diesem<br />

Holzschnitt das Motiv des gleichnamigen Pastells, für das er 1892<br />

die Silberne Medaille der Münchner Akademie erhielt.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

358 359


180<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Alt-Prag – Akkordeonspieler mit Frau<br />

180<br />

Farbholzschnitt, 1897, auf cremefarbenem Bütten.<br />

Darstellungsgröße 18,5:13,7 cm, Blattgröße 19,5:14,6 cm. – Verso an den oberen Ecken Klebereste.<br />

Literatur: Chr. Brandstätter, Emil Orlik. Leben und Werk. Wien,<br />

1997, Abb. S. 81.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich<br />

auch als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er<br />

eine Reise nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam.<br />

Die dort erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen<br />

Zeichnungen, Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte<br />

er sich an der Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession.<br />

Noch im selben Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“<br />

einen Beitrag von Julius Leisching, der auch als Sonderdruck erschien<br />

und die berühmte Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“<br />

enthielt. Im April 1905 wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto<br />

Eckmann (1865-1902) am Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten<br />

Jahre der Lehrtätigkeit und Beteiligungen an Ausstellungen z.<br />

B. in Berlin und der Weltausstellung in Brüssel. 1911 unternahm<br />

er eine Reise zu Ferdinand Hodler (1853-1918) nach Genf, den<br />

er mehrfach zeichnete. 1912 unternahm er eine zweite Ostasien-<br />

Reise, die ihn nach Ägypten, Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea<br />

und Japan führte, die Rückreise erfolgte über Sibirien nach<br />

Berlin. 1913 reiste er nach Italien, Dalmatien und nach Paris. Bis<br />

zu seinem Tod im September 1932 spielte er im kulturellen Leben<br />

Berlins eine bedeutende Rolle und stand mit zahllosen Kulturschaffenden<br />

seiner Zeit in Verbindung.<br />

360 361


181<br />

Emil Orlik<br />

1870 Prag – Berlin 1932<br />

Ansicht von Mecheln<br />

181<br />

Farbholzschnitt, 1898, auf Japan, im Stock signiert.<br />

Darstellungsgröße 8,8:6,1 cm, Blattgröße 10,5:7,3 cm.<br />

Aus: Jahrbuch der bildenden Kunst, 1902, der ersten Veröffentlichung,<br />

die dem Werk Orliks gewidmet war. – Sehr selten!<br />

Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner. Köln 2007/2008, Nr. 43, Abb.<br />

S. 51.<br />

Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />

und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />

1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />

Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />

Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />

Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />

setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />

auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />

im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />

von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />

Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />

als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />

nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />

erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />

Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />

Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />

Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />

Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />

Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />

wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />

Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />

und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />

in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />

unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />

Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />

erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />

Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />

spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />

stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />

362 363


182<br />

Gyula Pap<br />

1899 Orosháza/Ungarn – Budapest 1983<br />

Stillleben mit Rosenstrauß in einer Vase und Früchte<br />

182<br />

Farbholzschnitt, wohl um 1930, auf cremefarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 35:25,5 cm, Blattgröße 37:26,7 cm.<br />

Gemeinsam mit seinen Eltern kam Pap 1912 nach Wien und besuchte<br />

hier seit 1914 die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt und<br />

nebenher eine zinkografische Werkstatt. 1917 wurde er als Soldat<br />

an die italienische Front einberufen und studierte nach Kriegsende<br />

ein Jahr an der Kunstgewerbeschule in Budapest. Nach<br />

Niederschlagung der Räterepublik emigrierte er nach Österreich<br />

und besuchte in Wien die private Kunstschule von Johannes Itten<br />

(1888-1967), an der auch Naum Slutzky (1894-1965) lehrte. 1920<br />

ging er an das Weimarer Bauhaus, um eine Ausbildung zum Silberschmied<br />

in der Metallwerkstatt unter Itten zu absolvieren und<br />

machte auch einen Malkurs bei Theo van Doesburg (1883-1931).<br />

1923 legte er bei der Handwerkskammer Weimar die Gesellenprüfung<br />

ab und ging dann zurück nach Transsylvanien. Zwischen<br />

1924 und 1927 war er in Klausenburg und Hermannstadt als<br />

Lithograph tätig, begann zu fotografieren und gab eine pazifistische<br />

Zeitschrift heraus. Johannes Itten holte ihn dann an seine<br />

private Kunstschule in Berlin, wo er bis 1933 eine Malklasse und<br />

das Aktzeichnen leitete. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

kehrte Pap 1934 nach Ungarn zurück und versuchte<br />

hier eine Malschule zu leiten. Er hatte Kontakt zu der „Gruppe<br />

sozialistischer bildender Künstler“, seit 1936 arbeitete er als Textilzeichner<br />

im Unternehmen von Léo Goldberger. 1944 wurde er<br />

zum Arbeitsdienst eingezogen. Nach Ende des 2. Weltkriegs gründete<br />

Pap in Nagymaros die Malschule für Arbeiter- und Bauernkinder<br />

„Nagy Balogh János“ nach Bauhaus-Prinzipien. An der<br />

Hochschule für Bildende Kunst in Budapest bekleidete er von<br />

1949-1962 eine Professur.<br />

In seiner Bauhaus-Zeit entwickelte Pap eine Stehlampe, die als<br />

„Pap Stehleuchte“ nachgebaut und noch vermarktet wird.<br />

364 365


183<br />

August Patek<br />

1875 – Wien – 1958<br />

Kopf einer jungen Frau mit nach oben gerichtetem Blick,<br />

deren rotes Haar von Lorbeerblättern umrankt ist<br />

183<br />

Holzschnitt in Grau, Rot und Grün, auf aufgewalztem China, rechts unten im Stock monogrammiert „AP“ (ligiert).<br />

Darstellungsgröße 28,5:25,2 cm, Blattgröße 54,9:42,8 cm.<br />

Schöner Abdruck, insgesamt leicht fleckig.<br />

Illustrator, Maler und Buchdesigner. Bedeutender Plakatkünstler aus der Zeit des Wiener Jugendstils.<br />

366 367


184<br />

Sylvia Penther<br />

1891 – Wien – 1984<br />

Bauern (Nach dem Besuch des Gottesdienstes beieinanderstehende Bauern)<br />

184<br />

Kolorierter Linolschnitt, 1912, auf Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,7:18,3 cm, Blattgröße 21,5:23 cm.<br />

Nr. 1 von 1 Ex. – Seltene und frühe Arbeit der Künstlerin!<br />

Nach dem Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in<br />

Wien 1911-1914 und 1916-1917, widmete sich Sylvia Penther<br />

1919-1921einem Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien bei<br />

Wilhelm Müller-Hofmann (1885-1948), Franz Cisek (1865-1946)<br />

und Erich Mallina (1873-1954). 1942 wurde die Malerin in die<br />

„Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs“ aufgenommen.<br />

Sie schuf hauptsächlich selbstgedruckte kleine Serien und handgeschriebene<br />

Bücher. Sie produzierte über 50 Bände, meist in der<br />

Technik des Linolschnitts. Als Malerin verschrieb sie sich seit den<br />

vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts der Enkaustik.<br />

368 369


185<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Silberfasane<br />

185<br />

Farbholzschnitt, 1916, auf sehr dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 22:30 cm, Blattgröße 30:36 cm. – Mit drei Fehlstellen im Außenrand.<br />

Literatur: Götze D 9; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 22.<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten<br />

ihn nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und<br />

Graphiker seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933<br />

und nach 1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten<br />

und schuf neben ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

370 371


186<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Stillleben mit Paprika (2 Steinguttöpfe, einer mit Paprikazweigen)<br />

186<br />

Farbholzschnitt, 1915, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 21:21,5 cm, Blattgröße 30,5:27,5 cm.<br />

Literatur: Götze D 10 (mit falschem Datum: 1918).<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />

nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />

seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />

1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />

ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

372 373


187<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Roter Ara, auf einem Ast sitzend nach links<br />

187<br />

Farbholzschnitt, 1924, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 45:15 cm, Blattgröße 54,5:23 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />

Literatur: Götze D 13; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 222.<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten<br />

ihn nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und<br />

Graphiker seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933<br />

und nach 1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten<br />

und schuf neben ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

374 375


188<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Pfefferfresser<br />

188<br />

Farbholzschnitt, 1924, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 31,5:45,5 cm, Blattgröße 39,5:54 cm.<br />

Literatur: Götze D 17. Prachtvoller Abdruck!<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />

nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />

seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />

1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />

ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

376 377


189<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Zinnien (Blühender Zinnienstrauß in brauner Vase)<br />

189<br />

Farbholzschnitt, 1932, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 40,7:34,5 cm, Blattgröße 45:38 cm.<br />

Literatur: Götze D 45 (mit falscher Größenangabe).<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />

nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />

seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />

1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />

ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

378 379


190<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Japanische Quitte und zwei Hummeln<br />

190<br />

Farbholzschnitt, 1933, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 21,2:28,7 cm, Blattgröße 31,3:37,8 cm.<br />

Literatur: Götze D 48.<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />

nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />

seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />

1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />

ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

380 381


191<br />

Martin Erich Philipp<br />

1887 Zwickau – Dresden 1978<br />

Paradieswidu<br />

191<br />

Farbholzschnitt, 1940, partiell aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße: 29,6:22,9 cm, Blattgröße 34,4:28 cm.<br />

Literatur: Götze D 60.<br />

Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />

und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />

Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />

Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />

nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />

seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />

1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />

ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />

382 383


192<br />

Barbara Popp-Schmidt<br />

1890 München – Hamburg 1978<br />

Von Bäumen teils verdecktes bäuerliches Anwesen mit Reetdach<br />

192<br />

Farbholzschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 24,7:21,2 cm, Blattgröße 34,2:30,3 cm. – Papier etwas gebräunt.<br />

Barbara Popp, Tochter des Malers Jon Popp (eigentl. Johann, 1862-1953),<br />

war in Hamburg als Landschaftsmalerin und Holzschneiderin tätig.<br />

384 385


193<br />

Ella Räuber<br />

1874 München – Biedenkopf 1963<br />

Primel im Blumentopf<br />

193<br />

Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Eigenhanddruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 13,8 9 cm, Blattgröße 15,8:11 cm.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />

Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />

Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. S. 43.<br />

Möglicherweise war die Malerin und Graphikerin eine Tochter<br />

des Münchner Malers W. C. Räuber (1849-1926). Ihr Studium absolvierte<br />

sie an den Kunstgewerbeschulen in Berlin und München.<br />

Ebenso war sie Schülerin der „Damenakademie“ der Münchner<br />

Künstlerinnen-Vereinigung bei Angelo Jank (1868-1940), der dort<br />

1899-1907 lehrte, und dem Scholle-Maler Leo Putz (1869-1940),<br />

dort Lehrer ab 1901. Sie zählte wie Frieda Blell (1874-1951),<br />

Elfriede von Coltelli (1883- um 1915), Fritz (Frigyes) Strobentz<br />

(1856-1929), Eduard Cucuel (1875-1954) und Clara Lotte von<br />

Marcard-Cucuel (vor 1915-1955) zum Freundeskreis um Putz<br />

wäh rend dessen Aufenthalten in den Sommer- und Herbstmonaten<br />

1909-1914 auf Schloss Hartmannsberg bei Hemdorf im Chiemgau.<br />

1920 reiste sie nach Italien (Neapel). 1939/1940 nahm sie<br />

an der „Seventh International Exhibition Lithography and Wood<br />

Engraving“, des Art Institute of Chicago teil.<br />

386 387


194<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Blumenvase mit Phlox auf einem Tisch<br />

194<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet,<br />

verso nochmals bezeichnet und signiert sowie nummeriert. Darstellungsgröße 33:23,5 cm, Blattgröße 44,9:31,3 cm.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/Havel<br />

und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien, Island,<br />

Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an die Stuttgarter<br />

Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“. In<br />

das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1. Weltkriegs,<br />

unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt – physisch<br />

und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte in Europa eine neue Blüte des<br />

Holzschnitts eingesetzt. Zahlreiche Künstler nahmen sich der traditionsreichen,<br />

aber rund dreihundert Jahre ins Abseits gedrängten<br />

Drucktechnik wieder an. Die meisten dieser frühen Protagonisten<br />

sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Auch Heine Rath<br />

ist – selbst unter <strong>Fach</strong>leuten – nur wenigen ein Begriff. (Quelle:<br />

Ralf Gottschlich, Kunstvermittlung Städt. Kunstmuseum Spendhaus<br />

Reutlingen).<br />

388 389


195<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Verschneit<br />

195<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem festem Velin, mit Bleistift signiert, datiert und bezeichnet „Eigen. Handdruck“,<br />

verso vom Künstler betitelt sowie bezeichnet „Orig-Farb-Holzschnitt von Heine Rath Werder (Havel).<br />

Darstellungsgröße 26,5:36,6 cm, Blattgröße 27,5:37,8 cm. – Mit kleiner restaurierter Beschädigung an der linken oberen Ecke.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

390 391


196<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Versailles (Wasserfontänen im Park von Versailles)<br />

196<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im<br />

Unterrand mit Bleistift vom Künstler nummeriert, betitelt, datiert und signiert „22 (13-22) / 1.6.17 HRath / Versailles / 448“.<br />

Darstellungsgröße 25,2:41 cm, Blattgröße 27,7:41,8 cm.<br />

Sehr selten!<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

392 393


197<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Drei Dahlienblüten in einer Vase<br />

197<br />

Farbholzschnitt, 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 14,2:19 cm, Blattgröße 20:25 cm.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

394 395


198<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Eisblumen<br />

198<br />

Farbholzschnitt mit Prägedruck, 1910, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 20,7:29,7 cm, Blattgröße 27:32,4 cm.<br />

Papier an den Rändern leicht vergilbt, unbedeutende Falte rechts oben.<br />

Ein Exemplar dieses in raffinierter Technik ausgeführten Farbholzschnittes<br />

wurde in der Ausstellung: „Verschneit liegt rings<br />

die ganze Welt. Der Winter in Holzschnitten des Jugendstils“. Aus<br />

der Sammlung Felix Häberle, München. Konstanz, Städt. <strong>Galerie</strong><br />

Wessenberg, 2015, gezeigt.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

396 397


199<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Strömungen<br />

199<br />

Farbholzschnitt, 1910, auf Japan, mit Bleistift signiert und datiert sowie als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet,<br />

verso betitelt „Strömungen“ und „ i – ii; 30 M[ark]; 1.3. [19]17 H Rath“.<br />

Darstellungsgröße 26,2:19,6 cm, Blattgröße 27,2:21 cm. – Verso an den Ecken Reste alter Montierung.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

398 399


200<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Nelkenstrauß in Vase<br />

200<br />

Farbholzschnitt, um 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 14,2:19 cm, Blattgröße 20:25 cm.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

400 401


201<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Frankfurt a/M.<br />

201<br />

Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert,<br />

nummeriert, betitelt und als „Eigen. Handdruck“ bezeichnet, verso betitelt und bezeichnet<br />

„Folge ‚Deutsche Städte‘ – Frankfurt a/M“ Orig. Holzschnitt von Heine Rath Stuttgart 60 M(ark)“.<br />

Darstellungsgröße 21,8:33,1 cm, Blattgröße 23,9:35 cm.<br />

Mit Resten alter Montierung an den Ecken verso, linke untere Ecke angerissen, Fehlstelle im Oberrand.<br />

Nr. 20 von 30 Exx.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte in Europa eine neue Blüte des<br />

Holzschnitts eingesetzt. Zahlreiche Künstler nahmen sich der traditionsreichen,<br />

aber rund dreihundert Jahre ins Abseits gedrängten<br />

Drucktechnik wieder an. Die meisten dieser frühen Protagonisten<br />

sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Auch Heine Rath<br />

ist – selbst unter <strong>Fach</strong>leuten – nur wenigen ein Begriff. (Quelle:<br />

Ralf Gottschlich, Kunstvermittlung Städt. Kunstmuseum Spendhaus<br />

Reutlingen).<br />

402 403


202<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Heidelberger Schloss<br />

202<br />

Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert,<br />

betitelt, nummeriert sowie als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />

„Folge ‚Deutsche Städte – Heidelberg‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 60 M(ark)“.<br />

Darstellungsgröße 21,7:33,1 cm, Blattgröße 24,1:35 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />

Nr. 1 von 30 Exx.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

404 405


203<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Ulm – Blick auf Markt und Münster<br />

203<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1914, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />

datiert, betitelt, nummeriert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />

„Folge ‚Deutsche Städte‘ – ‚Ulm‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 60 M(ark)“.<br />

Darstellungsgröße 22,1:33,4 cm, Blattgröße 24,4:35,4 cm.<br />

Nr. 10 von 30 Exx.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

406 407


204<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Potsdam<br />

204<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1916, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert, nummeriert<br />

und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet und betitelt „Potsdam“, verso betitelt und bezeichnet<br />

„Folge „Deutsche Städte“ – „Potsdam“ Orig.-Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart 60 M(ark)“.<br />

Darstellungsgröße 22:33,1 cm, Blattgröße 23,9:35,1 cm.<br />

Nr. 20 von 30 Exx.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

408 409


205<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Passau<br />

205<br />

Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, um 1918, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 22:33,7 cm, Blattgröße 24:36 cm.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

410 411


206<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Rothenburg o. T.<br />

206<br />

Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1918, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />

datiert, betitelt, nummeriert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />

„Folge ‚Deutsche Städte‘ – ‚Rothenburg o.T‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 80 M(ark)“.<br />

Darstellungsgröße 21,8:32,6 cm, Blattgröße 23,7:34,4 cm.<br />

Nr. 10 von 30 Exx.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

412 413


207<br />

Heine Rath<br />

1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />

Dahlien – Große Dahlienblüten in verschiedenen Farben.<br />

207<br />

Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert und bezeichnet<br />

„Orig. Entw(urf) u. Schnitt v. Heine Rath / Handgedruckt a. d. Nachlass v. Emma Nachtigal“.<br />

Darstellungsgröße 26,8:36,5 cm, Blattgröße 29:36,5 cm.<br />

Zu Emma Nachtigal vgl. Kat. Nrn.: 163 + 164.<br />

Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />

von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />

(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />

Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />

Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />

die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />

In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />

Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />

physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />

sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />

414 415


208<br />

Eva Roemer<br />

1889 Berlin – Partenkirchen 1977<br />

Abend im Gebirge<br />

208<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet, auf dem Untersatz betitelt.<br />

Darstellungsgröße 26:36 cm, Blattgröße 32,5:38,5 cm. – Auf Untersatz montiert.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss.<br />

59/60.<br />

Die Tochter des Bildhauers Bernhard Roemer (1852-1891) erhielt<br />

zunächst Unterricht bei Karl Hagemeister (1848-1933) in Werder.<br />

Anschließend studierte sie an der Berliner Kunstgewerbeschule<br />

bei Leo von König (1871-1944) und Willy von Beckerath (1868-<br />

1938) an der Kunstgewerblichen Lehranstalt des Gewerbemuseums<br />

Hamburg. Danach war sie als Malerin, Holzschneiderin und<br />

Graphikerin tätig. Sie war beeinflusst vom japanischen Holzschnitt.<br />

416 417


209<br />

Marie Rollé<br />

1865 Bern – 1942<br />

Arve am Gletscher oder Einsamer Baum<br />

209<br />

Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 34:23,5 cm, Blattgröße 43,7:33,5 cm.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />

St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 238.<br />

Ihren ersten Zeichenunterricht erhielt Marie Rollé zwischen 1891<br />

und 1896 bei Paul Volmar (1832-1906); 1896-1898 studierte sie<br />

in Paris an der Académie Julian und an der Académie Vitti unter<br />

Luc Olivier Merson (1846-1920). Zwischen 1901 und 1903 folgte<br />

ein Studium bei Bernhard Buttersack (1858-1925) in Haimhausen<br />

bei München und 1907/08 machte sie sich in Genf bei<br />

Francois-Louis Schmied (1873-1941) mit dem Farbholzschnitt<br />

vertraut. Marie Rollé verwendete diese Technik von nun an auch<br />

häufig für ihre im Wallis – wo sie sich über Jahre im Sommer<br />

aufhielt – angesiedelten Landschaftsschilderungen. Dort entstandene<br />

Ölgemälde setzte sie gerne, wie auch bei dem vorliegenden<br />

Blatt, als Druckgraphiken um.<br />

418 419


210<br />

Axel Johannes Salto<br />

1889 Kopenhagen – Frederiksberg 1961<br />

Antilopen am Wasser<br />

210<br />

Farbholzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />

Darstellungsgröße 42:51,7 cm, Blattgröße 50,4:60,2 cm.<br />

Der dänische Künstler Axel Salto, einer der vielseitigsten Gestalter<br />

der dänischen Kunst, wurde nach seinem Debüt im Jahr 1911<br />

schnell zu einer zentralen Figur der damaligen Kunstszene. 1916<br />

traf er in Paris mit Pablo Picasso (1881-1973) und Henri Matisse<br />

(1869-1954) zusammen. Diese Begegnung hatte einen nachhaltigen<br />

Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen. 1916 gründete er<br />

in Paris die Gruppe „De Fire“ (Die Vier) zusammen mit Svend<br />

Johansen (1890-1970), Vilhelm Lundstrom (1893-1950) und<br />

Karl Larsen (1897-1977). Sie lebten und arbeiteten zusammen<br />

bis 1928 in Paris und waren auch an den jährlichen Ausstellungen<br />

dort beteiligt. Salto trug vor allem als Keramiker zum Aufblühen<br />

der modernen Kunst in Dänemark bei, war aber auch als<br />

Maler, Graphiker und Illustrator tätig.<br />

420 421


211<br />

Wilhelm Schmidt, seit 1930 Schmidthild bzw. Schmidt-Hild<br />

1880 Hildesheim – Peine 1951<br />

Der Morgen<br />

211<br />

Farbholzschnitt (Abdruck in Hell- und Dunkelblau), auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 11,9:19,9 cm, Blattgröße 23,2:31 cm.<br />

Zunächst studierte Schmidt-Hild am Lehrerseminar Nordheim und<br />

besuchte die Kunstgewerbeschule Hannover und die Kunstakademie<br />

Kassel bei Louis Kolitz (1845-1914). Er wurde in den öffentlichen<br />

Dienst übernommen, legt Prüfungen als Lehrer ab und war als<br />

Zeichenlehrer an einer Oberschule tätig. In München bildete er sich<br />

an der Malschule von Walter Thor weiter (1870-1929). Studienreisen<br />

führten ihn nach Dänemark, Schweden, Italien und nach Südamerika.<br />

1919 trat der Künstler dem pommerschen Künstlerverein<br />

bei. Er war als Maler, Graphiker und Illustrator tätig und tat sich<br />

besonders mit Darstellungen exotischer Vögel und Pflanzen hervor.<br />

422 423


212<br />

Wilhelm Schmidt, seit 1930 Schmidthild bzw. Schmidt-Hild<br />

1880 Hildesheim – Peine 1951<br />

Der Morgen<br />

212<br />

Farbholzschnitt (Abdruck in Gelb und Violett), auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 11,9:19,9 cm, Blattgröße 16:29,8 cm.<br />

Zunächst studierte Schmidt-Hild am Lehrerseminar Nordheim und<br />

besuchte die Kunstgewerbeschule Hannover und die Kunstakademie<br />

Kassel bei Louis Kolitz (1845-1914). Er wurde in den öffentlichen<br />

Dienst übernommen, legt Prüfungen als Lehrer ab und war als<br />

Zeichenlehrer an einer Oberschule tätig. In München bildete er sich<br />

an der Malschule von Walter Thor weiter (1870-1929). Studienreisen<br />

führten ihn nach Dänemark, Schweden, Italien und nach Südamerika.<br />

1919 trat der Künstler dem pommerschen Künstlerverein<br />

bei. Er war als Maler, Graphiker und Illustrator tätig und tat sich<br />

besonders mit Darstellungen exotischer Vögel und Pflanzen hervor.<br />

424 425


213<br />

Karl Schmoll von Eisenwerth<br />

1879 Wien – Gut Osternberg/Braunau 1948<br />

Im Garten<br />

213<br />

Farbholzschnitt, 1908, auf Bütten mit Wasserzeichen: M B M (France), mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 14,9:12,9 cm, Blattgröße 23:19,7 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Georg Denzel (1873-1959) und Dr.<br />

Friedrich Wilhelm Denzel, München (www.kunst-und-kultur.de,<br />

Sammlerstempel, Objekt Nr. 3683). Erworben 8.02.1948.<br />

„Karl Schmoll von Eisenwerth widmete sich seit 1901/02 der Technik<br />

des Farbholzschnitts. Seine Blätter sind von großer Feinheit<br />

und zeigen vielfach dünne Linienstege und kleinteilige Flächenstrukturen.<br />

Meist sind sie in duftigen, tonigen Farben gehalten,<br />

was Wilhelm Michel zu folgender Charakterisierung anregte:<br />

„Schmoll von Eisenwerth liefert den schönsten Beweis dafür, dass<br />

der Holzschnitt trotz seiner vielfachen Schranken auch für Stimmungen<br />

zartester, musikalischer Lyrik Raum bietet. Köstlicher,<br />

liedhafter Stimmungszauber geht von den meisten seiner Blätter<br />

aus. Er versteht es, selbst mit mimosenhaft zarten Kontrasten (…)<br />

farbige Wirkungen feinster Art zu erzeugen.“ (Zit. aus: W. Michel,<br />

Münchner Graphik: Holzschnitt und Lithographie, in: Deutsche<br />

Kunst und Dekoration, VIII. Jahrgang 1904/05, April 1905).<br />

Karl Schmoll von Eisenwerth wuchs in Wien, St. Wendel und<br />

Darmstadt auf. Dort kam er mit dem Jugendstil in Kontakt und<br />

betätigte sich bereits als Abiturient künstlerisch und schuf einige<br />

Radierungen. 1899-1901 studierte er bei Paul Höcker (1854-<br />

1910) und Ludwig Herterich (1856-1932) an der Kunstakademie<br />

in München und malte Landschaften u. a. in Dachau. In diese Zeit<br />

fällt auch seine Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt. Anlässlich<br />

eines Paris-Aufenthaltes von Februar-Juni 1903 lernte er den<br />

deutschen Dichter Max Dauthendey kennen, der ihn für die fernöstliche<br />

Kunst begeisterte und für den er einige Farbholzschnitt-<br />

Illustrationen ausführen konnte. 1906 unterrichtete er Druckgraphik<br />

und Zeichnen an den Kunstschulen von Hermann Obrist<br />

(1862-1927) und Wilhelm von Debschitz (1871-1948) in München.<br />

Mit 28 Jahren wurde Schmoll von Eisenwerth ordentlicher<br />

Professor und unterrichtete Zeichnen, Aquarellieren und dekoratives<br />

Entwerfen an der Architektur-Fakultät der TH in Stuttgart, wo<br />

er 40 Jahre lang tätig war.<br />

426 427


214<br />

Hans Otto Schönleber<br />

1889 Karlsruhe – Stuttgart 1930<br />

Monte Pellegrino, bei Palermo auf Sizilien<br />

214<br />

Holzschnitt, 1927, auf dünnem Japan, im Stock monogrammiert und datiert (Goldstein, S. 686),<br />

mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Handabzug“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 39,6:39,6 cm, Blattgröße 46,5:43,5 cm.<br />

An den Ecken in Passepartout montiert, die unteren Ecken leicht beschädigt.<br />

Der Sohn von Gustav Schönleber (1851-1917) war bis 1919 als Arzt tätig.<br />

1920 begann er mit graphischen Studien in München und war in Feldafing ansässig.<br />

Er betätigte sich als Kupferstecher und Holzschnitt-Künstler.<br />

1930 begann er ein Malstudium in München.<br />

428 429


215<br />

Eberhard Schrammen<br />

1886 Köln – Lübeck 1947<br />

Blühende Tulpen<br />

215<br />

Linolschnitt in Rotbraun, auf bräunlichem festem Japan, mit Bleistift signiert.<br />

35:33,5 cm. – In den Ecken durch alte Verklebung verso etwas knitterig.<br />

Schrammen studierte seit 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />

und seit 1907 an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule<br />

für bildende Kunst in Weimar. Nach einem Aufenthalt in<br />

Paris erhielt er 1914 auf der „Bugra“ in Leipzig ein Teilstipendium<br />

für die Villa Romana. Nach Ende des 1. Weltkriegs begann<br />

Schrammen als einer der ersten Studenten ein Architekturstudium<br />

am Bauhaus und gab am 18. Mai 1919 die erste Ausgabe<br />

der Bauhaus-Zeitschrift „Der Austausch“ heraus, in der er auch<br />

eigene Holzschnitte veröffentlichte. 1920 heiratete er die Bauhausstudentin<br />

Toni van Hacken-Nelissen (geb. 1888 in Riga),<br />

mit der er einen Sohn hatte. Seit 1921 studierte er bei Lyonel<br />

Feininger (1871-1955) in der Bauhausdruckerei sowie in der<br />

Bühnenwerkstatt von Lothar Schreyer (1886-1966). Bei einem<br />

in Weimar ansässigen Drechsler absolvierte er ein einjähriges<br />

Volontariat und fertigte nun bemaltes Kinderspielzeug aus Holz<br />

an, das bei der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 gezeigt wurde<br />

neben weiteren Holzobjekten. Darunter befand sich auch das<br />

„Bauhaus-Maskottchen“ in den Grundformen Zylinder, Kugel<br />

und Halbkugel und in den Grundfarben Blau, Rot, Gelb. Als das<br />

Bauhaus von Weimar nach Dessau umzog, ging Schrammen mit<br />

seiner Familie in die Künstlerkolonie „Gildenhall“ (Neu-Ruppin)<br />

und eröffnete eine Drechslerei und Holzkunstwerkstatt. Er wurde<br />

Mitglied des „Deutschen Werkbunds (DWB)“. Bis zur beginnenden<br />

Wirtschaftskrise 1929 lief das Geschäft gut, doch musste es<br />

dann schließen. Jetzt konzentrierte er sich auf die Fotografie, zog<br />

1933 mit seiner Familie nach Lübeck-Siems und erstellte für den<br />

Mauritius-Verlag und den Lindenverlag Fotoserien. Außerdem<br />

experimentierte der Künstler zusammen mit seiner Frau mit der<br />

Fotogrammtechnik. Während des 2. Weltkriegs litt die Arbeit unter<br />

dem Mangel an Material und er nahm die Malerei wieder auf.<br />

Im Oktober 1947, kurz vor seinem Tod, hatte er eine Einzelausstellung<br />

in Lübeck.<br />

„Bugra“ ist die Abkürzung für die 1914 in Leipzig, der damals führenden<br />

deutschen „Buchstadt“, erstmals veranstaltete „Internationale<br />

Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik“.<br />

430 431


216<br />

Eberhard Schrammen<br />

1886 Köln – Lübeck 1947<br />

„Brandung“<br />

216<br />

Linolschnitt in Blau, 1911, auf feinem Japan, signiert.<br />

28,4:37,8 cm. – In den oberen Ecken durch Montierung auf eine Unterlage etwas knitterig.<br />

Schrammen studierte seit 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />

und seit 1907 an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule<br />

für bildende Kunst in Weimar. Nach einem Aufenthalt in<br />

Paris erhielt er 1914 auf der „Bugra“ in Leipzig ein Teilstipendium<br />

für die Villa Romana. Nach Ende des 1. Weltkriegs begann<br />

Schrammen als einer der ersten Studenten ein Architekturstudium<br />

am Bauhaus und gab am 18. Mai 1919 die erste Ausgabe<br />

der Bauhaus-Zeitschrift „Der Austausch“ heraus, in der er auch<br />

eigene Holzschnitte veröffentlichte. 1920 heiratete er die Bauhausstudentin<br />

Toni van Hacken-Nelissen (geb. 1888 in Riga),<br />

mit der er einen Sohn hatte. Seit 1921 studierte er bei Lyonel<br />

Feininger (1871-1955) in der Bauhausdruckerei sowie in der<br />

Bühnenwerkstatt von Lothar Schreyer (1886-1966). Bei einem<br />

in Weimar ansässigen Drechsler absolvierte er ein einjähriges<br />

Volontariat und fertigte nun bemaltes Kinderspielzeug aus Holz<br />

an, das bei der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 gezeigt wurde<br />

neben weiteren Holzobjekten. Darunter befand sich auch das<br />

„Bauhaus-Maskottchen“ in den Grundformen Zylinder, Kugel<br />

und Halbkugel und in den Grundfarben Blau, Rot, Gelb. Als das<br />

Bauhaus von Weimar nach Dessau umzog, ging Schrammen mit<br />

seiner Familie in die Künstlerkolonie „Gildenhall“ (Neu-Ruppin)<br />

und eröffnete eine Drechslerei und Holzkunstwerkstatt. Er wurde<br />

Mitglied des „Deutschen Werkbunds (DWB)“. Bis zur beginnenden<br />

Wirtschaftskrise 1929 lief das Geschäft gut, doch musste es<br />

dann schließen. Jetzt konzentrierte er sich auf die Fotografie, zog<br />

1933 mit seiner Familie nach Lübeck-Siems und erstellte für den<br />

Mauritius-Verlag und den Lindenverlag Fotoserien. Außerdem<br />

experimentierte der Künstler zusammen mit seiner Frau mit der<br />

Fotogrammtechnik. Während des 2. Weltkriegs litt die Arbeit unter<br />

dem Mangel an Material und er nahm die Malerei wieder auf.<br />

Im Oktober 1947, kurz vor seinem Tod, hatte er eine Einzelausstellung<br />

in Lübeck.<br />

„Bugra“ ist die Abkürzung für die 1914 in Leipzig, der damals führenden<br />

deutschen „Buchstadt“, erstmals veranstaltete „Internationale<br />

Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik“.<br />

432 433


217<br />

Mathilde Schulz-Brookmann<br />

1890 Forst/Lausitz – Berlin 1979<br />

Akte am Strand<br />

217<br />

Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Velin, mit Nachlass-Signatur von Hans Brookmann<br />

„Nachlaß Mathilde Schulz-Brookmann – Hans Brookmann“ sowie nummeriert.<br />

Darstellungsgröße 16,5:16 cm, Blattgröße 39,9:29,4 cm.<br />

Nr. 73 von 100 Exx.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Das Verborgene Museum, Berlin, 1987,<br />

Bd. I, S. 256-257.<br />

Mathilde Schulz nannte sich gelegentlich „Schulz-Brookmann“<br />

unter Verwendung des Geburtsnamens ihrer Mutter. 1909-1912<br />

studierte sie bei Franz Lippisch (1859-1941) in Berlin, 1913-1915<br />

besuchte sie die Kunstschule in Weimar, 1916-1920 studierte sie an<br />

der Zeichen- und Malschule des VdBK (1867) bei George Mosson<br />

(1851-1933). Sie war Mitglied im Reichsverband bildender Künstler<br />

Deutschland, Berlin und im Verein der Künstlerinnen, Berlin,<br />

an dessen Ausstellungen sie sich zwischen 1929 und 1979 neunzehn<br />

Mal beteiligte.<br />

434 435


218<br />

Adolf Metus Schwindt<br />

1891 – Darmstadt – 1961<br />

Aus d(em). Südl(ichen). Odenwald<br />

218<br />

Linolschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />

Darstellungsgröße 15,6:22,4 cm, Blattgröße 18,5:24,5 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />

Nach einem Architekturstudium an der T. H. in Darmstadt besuchte<br />

Schwindt die Kunstgewerbeschule in Mainz und studierte Kunstgeschichte<br />

in Heidelberg und Berlin. Er war als Innenarchitekt<br />

und Möbelzeichner, als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften<br />

und als Illustrator tätig. Seit 1922 war er Zeichenlehrer in Darmstadt,<br />

vorher Leiter einer Buch- und Steindruckerei in Köln, schuf<br />

Scherenschnittfolgen und Holzschnitte.<br />

436 437


219<br />

Josef Seger<br />

1908 Alt-Karisthal – Wien 1998<br />

Alte Lärche, Mittelteil des Stammes, auf einem Ast ein Greifvogel<br />

219<br />

Holzschnitt, 1928, auf festem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 26,3:27 cm, Blattgröße 43:33,5 cm.<br />

Seger war Schüler des bekannten Kupferstechers Alfred Cossmann<br />

(1870-1951) und studierte an der Höheren Graphischen Lehr- und<br />

Versuchsanstalt und an der Akademie für Bildende Künste in Wien.<br />

Er illustrierte zahlreiche Bücher mit Holzschnitten und entwarf<br />

eine Reihe von Briefmarken.<br />

438 439


220<br />

Dora Seifert<br />

1861 Dresden – letzte Erwähnung 1930<br />

Flusslandschaft<br />

220<br />

Farbholzschnitt, 1919, auf chamoisfarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />

Darstellungsgröße 13,4:18,3 cm, Blattgröße 19,8:26,6 cm.<br />

Im breiten Rand links etwas angeschmutzt, links unten kleine Quetschfalte, verso Reste alter Verklebung.<br />

Nr. 36 von 150 Exx.<br />

Erschienen im Jahrbuch der Originalgraphik, Erster Jahrgang<br />

(1919).<br />

Literatur: Söhn HDO 51901-8; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele<br />

Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen<br />

des Jugendstils und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb.<br />

S. 51.<br />

Dora Seifert war als Malerin und Graphikerin in Dresden tätig.<br />

Unterrichtet wurde sie in Dresden von Wilhelm Claudius (1854-<br />

1942) und in München von Hugo von Habermann (1849-1929),<br />

Theodor Hummel (1864-1939) und Otto Greiner (1869-1916).<br />

1910 beteiligte sie sich in Bremen an der „Große Kunstausstellung“,<br />

ferner Teilnahme an der Ausstellung „Die Frau im Buchgewerbe<br />

und in der Graphik; Sondergruppe der Weltausstellung für Buchgewerbe<br />

und Graphik. – Leipzig, 1914“. In Verbindung mit einer<br />

Sonderausstellung der „Vereinigung nordwestdeutscher Künstler“.<br />

Sie war Mitglied im Bund Deutscher Künstlerinnen-Vereine.<br />

440 441


221<br />

Josephine Siccard-Redl<br />

1878 Prag – Rosario/Argentinien 1938<br />

Osterglocken in einer Vase<br />

221<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 28,8:25,8 cm, Blattgröße 35,7:30,7 cm.<br />

Linke untere Ecke mit kleiner Fehlstelle, Rand rechts ungleich, rechts oben etwas Druckerfarbe.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />

und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. S. 65.<br />

Die Malerin und Farbholzschneiderin ging mit ihrer Familie von<br />

Prag nach Wien. Hier war sie Mitglied der Wiener Werkstätte und<br />

lebte zeitweise in Istrien. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft emigrierte<br />

sie in den 30er Jahren nach Argentinien. Ihre Farbholzschnitte<br />

zeigen Motive aus Wien, Istrien und Argentinien.<br />

442 443


222<br />

Thea Spangenberg<br />

geb. 1894 in Bonn – bis nach 1935 tätig<br />

Alte Gasse in einer vermutlich mitteldeutschen Stadt<br />

222<br />

Holzschnitt, aquarelliert, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt „Alte Gasse“.<br />

Darstellungsgröße 16,5:14,3 cm, Blattgröße 21,9:16,3 cm, auf Untersatz montiert.<br />

Spangenberg machte erst eine Ausbildung zur Sprachlehrerin,<br />

bevor sie sich der Kunst zuwandte. Im Herbst 1919 bewarb sie<br />

sich am Bauhaus in Weimar, durfte aber nur eine Hospitanz im<br />

Schriftkurs von Dora Wibiral (1876-1955) machen. Ihre endgültige<br />

Aufnahme als Bauhaus-Studentin wurde vom Meisterrat im<br />

April 1920 abgelehnt. 1922 erschien ein von ihr typographisch<br />

gestalteter Kalender und sie lieferte Illustrationen zu Jeremias<br />

Gotthelf. 1931 publizierte sie über Schrift und Schriftunterricht<br />

z. B. in: „Die zeitgemäße Schrift“, Heft 14, 1930 „Einführung<br />

in die Schrift“ und Heft 19, 1931 „Neue Wege zur Schrift“. Ein<br />

Besuch auf Rhodos 1935 ist durch einen Holzschnitt zu belegen.<br />

Vermutlich war sie nach ihrer Bauhauszeit im Schuldienst tätig.<br />

444 445


223<br />

Thea Spangenberg<br />

geb. 1894 in Bonn – bis nach 1935 tätig<br />

Alter Turm; Torturm in einer mittelalterlichen Stadt<br />

223<br />

Holzschnitt, aquarelliert, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 15,8:14 cm, Blattgröße 21,7:16 cm, auf Untersatz montiert.<br />

Spangenberg machte erst eine Ausbildung zur Sprachlehrerin,<br />

bevor sie sich der Kunst zuwandte. Im Herbst 1919 bewarb sie<br />

sich am Bauhaus in Weimar, durfte aber nur eine Hospitanz im<br />

Schriftkurs von Dora Wibiral (1876-1955) machen. Ihre endgültige<br />

Aufnahme als Bauhaus-Studentin wurde vom Meisterrat im<br />

April 1920 abgelehnt. 1922 erschien ein von ihr typographisch<br />

gestalteter Kalender und sie lieferte Illustrationen zu Jeremias<br />

Gotthelf. 1931 publizierte sie über Schrift und Schriftunterricht<br />

z. B. in: „Die zeitgemäße Schrift“, Heft 14, 1930 „Einführung<br />

in die Schrift“ und Heft 19, 1931 „Neue Wege zur Schrift“. Ein<br />

Besuch auf Rhodos 1935 ist durch einen Holzschnitt zu belegen.<br />

Vermutlich war sie nach ihrer Bauhauszeit im Schuldienst tätig.<br />

446 447


224<br />

Elsa Staps<br />

1900 – Dresden-Dölzschen 1989<br />

Vier Vögel (Meisen?) auf einem blühenden und rote Früchte tragenden Zweig sitzend<br />

224<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 23,8:29,8 cm, Blattgröße 29,1:34,6 cm.<br />

Elsa Staps heiratete im Juni 1925 den bekannten Dresdener Maler<br />

und Graphiker Martin Erich Philipp (1887-1978). Sie liegt neben<br />

ihrem Mann auf dem Dölzschener Friedhof begraben.<br />

Über ihren künstlerischen Werdegang und ihr Werk ist wenig bekannt.<br />

Im Handel tauchen jedoch gelegentlich Farbholzschnitte<br />

von ihrer Hand auf.<br />

448 449


225<br />

Elsa Staps<br />

1900 – Dresden-Dölzschen 1989<br />

Vase mit roten Rosen<br />

225<br />

Farbholzschnitt, wohl um 1920/25, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert (Signatur teils beschnitten).<br />

23,1:20,7 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />

Elsa Staps heiratete im Juni 1925 den bekannten Dresdener Maler<br />

und Graphiker Martin Erich Philipp (1887-1978). Sie liegt neben<br />

ihrem Mann auf dem Dölzschener Friedhof begraben.<br />

Über ihren künstlerischen Werdegang und ihr Werk ist wenig bekannt.<br />

Im Handel tauchen jedoch gelegentlich Farbholzschnitte<br />

von ihrer Hand auf.<br />

450 451


226<br />

Daniel Staschus<br />

1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />

Altes Tor<br />

226<br />

Farbholzschnitt, wohl auf Japan, auf grauen Karton montiert,<br />

dort mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

18,4:12,2 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />

und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />

Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />

schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />

auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />

eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />

mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />

und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />

Münchner Farbholzschneidern.<br />

452 453


227<br />

Daniel Staschus<br />

1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />

Motiv aus Lauterburg<br />

227<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, auf grauen Karton montiert,<br />

dort mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />

17,7:22,2 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />

und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />

Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />

schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />

auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />

eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />

mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />

und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />

Münchner Farbholzschneidern.<br />

454 455


228<br />

Daniel Staschus<br />

1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />

Segelboote im Hafen<br />

228<br />

Farbholzschnitt, wahrscheinlich 1907, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, S. 154).<br />

20,5:20,7 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />

Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1907.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />

und Japan 1900-1950: Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Ss. 20/21,<br />

Nr. 14-16.<br />

Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />

schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />

auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />

eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />

mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />

und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />

Münchner Farbholzschneidern.<br />

456 457


229<br />

Daniel Staschus<br />

1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />

Vor Anker<br />

229<br />

Farbholzschnitt, 1907, auf Velin, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, S. 154).<br />

17,5:19,5 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten sowie auf Original-Untersatz montiert.<br />

Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1907.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />

und Japan 1900-1950: Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />

Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />

schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />

auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />

eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />

mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />

und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />

Münchner Farbholzschneidern.<br />

458 459


230<br />

Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />

1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />

Auf dem Boden hockender weiblicher Akt, sich mit der Linken stützend<br />

230<br />

Holzschnitt, 1917, auf rosa Japan mit Einschlüssen, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt, auf dem Originalpassepartout<br />

nochmals signiert und datiert sowie mit einer Widmung: „Herrn Dr. Heymann in Dankbarkeit und Verehrung.“.<br />

20:26 cm. – Zum rechten Rand hin leicht knitterfaltig.<br />

Sehr selten!<br />

Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />

Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />

Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />

Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />

Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />

ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />

VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />

Strohmeyers.<br />

460 461


231<br />

Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />

1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />

Christophorus<br />

231<br />

Holzschnitt, 1918, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt,<br />

auf dem Originalpassepartout nochmals signiert, datiert sowie betitelt.<br />

Darstellungsgröße 11,5:12 cm, Blattgröße15,1:16,2 cm. – Gering stockfleckig.<br />

Wohl erster Zustand, der sich vom zweiten durch noch nicht frei<br />

geschnittene Palmwedel rechts unterscheidet. – Sehr selten!<br />

Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />

Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />

Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />

Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />

Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />

ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />

VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />

Strohmeyers.<br />

462 463


232<br />

Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />

1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />

Christophorus<br />

232<br />

Holzschnitt, 1918, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />

Darstellungsgröße 11,5:12 cm, Blattgröße15,1:16,2 cm. – Mit einer Knickfalte außerhalb der Darstellung rechts oben.<br />

Abdruck des zweiten Zustands, mit den freigeschnittenen Palmwedeln<br />

rechts.<br />

Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />

Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />

Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />

Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />

Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />

ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />

VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />

Strohmeyers.<br />

464 465


233<br />

Alexander von Stromberg<br />

1892 Kuldige/Lettland – Metzingen 1956<br />

Riga, Schwarzhäupterhaus<br />

233<br />

Farbholzschnitt, 1927, auf Velin, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Riga“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 24,4:19,2 cm, Blattgröße 28,2:22,2 cm. – Durchgehend etwas stockfleckig.<br />

Alexander von Stromberg studierte 1911/14 Architektur am<br />

Poly technikum in Riga, wo Gerhard von Rosen (1856-1927)<br />

sein Zeichenlehrer war. Er nahm als Freiwilliger im preußischen<br />

Heer am 1. Weltkrieg teil, war Kavallerieoffizier, wurde mehrfach<br />

verwundet und kämpfte als Freiwilliger der Baltischen Landeswehr<br />

gegen die Bolschewiken in seiner baltischen Heimat. In<br />

den Zwischenkriegsjahren war er als Regierungs-Baurat tätig.<br />

Am 2. Weltkrieg nahm er an verschiedenen Fronten teil und ließ<br />

sich 1945 in Husum nieder. 1955 zog er mit seiner zweiten Frau<br />

nach Metzingen.<br />

Baron Stromberg gehört zu den bekanntesten deutschbaltischen<br />

Künstlern seiner Zeit. Er hat in Aquarellen, Farbholzschnitten,<br />

Radierungen und Zeichnungen vor allem Motive seiner baltischen<br />

Heimat festgehalten. Nach dem 2. Weltkrieg hat er sich<br />

auch als Schnitzer und Gebrauchsgraphiker betätigt.<br />

Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz der lettischen<br />

Hauptstadt Riga wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen<br />

Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Es diente sowohl den Kaufleuten<br />

als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für<br />

Zusammenkünfte.<br />

466 467


234<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

Birken im Herbst (I)<br />

234<br />

Farbholzschnitt, 1907, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 23:35 cm, Blattgröße 43,5:56.<br />

Mit Quetschfalte im unteren breiten Rand, Papier zu den Rändern hin leicht vergilbt.<br />

Literatur: Merx 68 F, Farbabb. S. 49, Nr. 24. Eins von 30 Exx.;<br />

Thiemann-Stoedtner FH 36; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Stuer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb.<br />

S. 215. – Dieses Blatt erschien 1908 als Maschinendruck im Verlag<br />

der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien sowie in der<br />

Zeitschrift „The Studio“, Bad. 43, Nr. 179, Februar 1908, S. 77.<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />

schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />

Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />

Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />

der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />

Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />

Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />

Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />

Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />

468 469


235<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

Im Frühling<br />

235<br />

Holzschnitt, 1910, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigenhändiger Abzug“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 29,2:22,5 cm, Blattgröße 32:24,5 cm. – Mit kleinem Einriss in der rechten unteren Ecke,<br />

verso an den Rändern mit Resten alter Verklebung.<br />

Literatur: Nicht bei Merx. Selten!<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und<br />

entwickelte schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen<br />

nach Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt<br />

fand. Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum<br />

Abbruch der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der<br />

Wiener Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar<br />

und war Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />

Künstlervereinigung Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis<br />

zu seinem Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches<br />

Werk.<br />

470 471


236<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

Bachlauf im Winter (III)<br />

236<br />

Farbholzschnitt, 1915, auf cremefarbenem Velin.<br />

Darstellungsgröße 24,5:20cm, Blattgröße 37,5:29,5 cm. – Maschinendruck, sehr schön erhalten.<br />

Literatur: Merx 265; Thiemann-Stoedtner FH 66. – Maschinendruck!<br />

– Erschienen in: Die Graphischen Künste (Wien, Gesellschaft<br />

für vervielfältigende Kunst, 38. Jg., 1915, Heft 3).<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />

Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. Ss. 28,<br />

215 und 216; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />

in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />

Farbabb. Nr. 59, 60, 71-75.<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und<br />

entwickelte schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen<br />

nach Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt<br />

fand. Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum<br />

Abbruch der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der<br />

Wiener Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar<br />

und war Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />

Künstlervereinigung Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis<br />

zu seinem Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches<br />

Werk.<br />

472 473


237<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

Vorfrühling in den Bergen<br />

237<br />

Farbholzschnitt, 1917, auf sehr dünnem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 29:35 cm, Blattgröße 31,7:37,7 cm.<br />

Mit kaum merkbaren, vereinzelten kleinen Löchlein innerhalb der Darstellung und zwei Quetschfalten im Unterrand.<br />

Literatur: Merx 291 F, Farbabb. S. 103, Nr. 78; Thiemann-<br />

Stoedt ner FH 72. – Selten!<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />

schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />

Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />

Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />

der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />

Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />

Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />

Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />

Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />

474 475


238<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

München, Isartor<br />

238<br />

Farbholzschnitt, 1930, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 13:17,5 cm, Blattgröße 16,3:20,7 cm.<br />

Literatur: Merx 397 F, wohl Maschinendruck; Thiemann-Stoedtner<br />

FH 164.<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />

schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />

Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />

Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />

der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />

Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />

Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />

Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />

Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />

476 477


239<br />

Carl Thiemann<br />

1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />

Chrysanthemen (weiß)<br />

239<br />

Farbholzschnitt und Prägedruck, 1934, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten,<br />

mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original Farbenholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 46,3:34 cm, Blattgröße 51,5:38. – Eine kleine Quetschfalte vom Druck im Rand rechts oben.<br />

Literatur: Merx 423 F; Thiemann-Stödtner FH 218. – Selten,<br />

sehr guter Abdruck mit starker Prägung!<br />

Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />

als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />

Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />

1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />

Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />

wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />

und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />

schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />

Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />

Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />

der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />

Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />

Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />

Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />

Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />

478 479


240<br />

Herbert Tucholski<br />

1896 Konitz/Westpreußen – Berlin 1984<br />

Lübbenau, Motiv mit Häusern und zwei Kähnen<br />

240<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Blau-Grau, um 1930, auf Japan-Bütten,<br />

mit Bleistift signiert, betitelt und als „Handdruck von 2 Platten“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 20,5:27,3 cm, Blattgröße 24,6:31,4 cm.<br />

Literatur: Karnahl 248.<br />

Tucholski besuchte von 1913-1915 die Kunstgewerbeschule<br />

Berlin, wo er vor allem die Glasmalerei studierte. Von 1915 an<br />

nahm er am 1. Weltkrieg teil und setzte 1919 sein Studium fort.<br />

1920-1925 an der Kunstakademie in Dresden bei Richard Müller<br />

(1874-1954), Max Feldbauer (1869-1948) und Ludwig von<br />

Hofmann (1861-1945). Es folgte ein Aufenthalt als Hospitant an<br />

der Akademie der Künste Berlin. Mit einem Stipendium hielt er<br />

sich 1929/30 in der Villa Romana in Florenz und an der Deutschen<br />

Akademie in der Villa Massimo in Rom auf. Nach der<br />

Rückkehr nach Berlin leitete er bis 1933 ein Jugendheim und<br />

schuf in dieser Zeit Aquarelle, Pastelle, Federzeichnungen und<br />

eine größere Anzahl von Holzschnitten. 1933 schloss er sich der<br />

„Ateliergemeinschaft Klosterstraße“ an und arbeitete gemeinsam<br />

mit Käthe Kollwitz (1867-194) und Hermann Blumenthal (1905-<br />

1942). 1939 erhielt er den Rompreis der Deutschen Akademie<br />

Villa Massimo, 1957-1959 war er Mentor für Graphik am Institut<br />

für bildende Kunst der DDR in Ost-Berlin, 1962-1965 war er<br />

Leiter der Zentralen Werkstätte für Graphik, 1964 wurde er zum<br />

Professor ernannt und war seit 1964 Mitarbeiter der Zeitschrift<br />

„Die Weltbühne“.<br />

480 481


241<br />

Helene Tüpke-Grande<br />

1871 Reudchen/Wohlau (Rudno/Wolów) – Breslau (Wrocław) 1946<br />

Auf einem Kamel reitender Beduine in der Wüste<br />

241<br />

Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 22:29,5 cm, Blattgröße 26,4:36,5 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und<br />

Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />

und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 38 u. 58.<br />

Helene Tüpke-Grande studierte Malerei und Graphik an der Hochschule<br />

der Bildenden Künste in Breslau. Ihre Farbholzschnitte<br />

datierte sie nie, doch kann vermutet werden, dass sie zwischen<br />

1905 und 1910 damit begann bzw. aktiv war. Motivisch widmete<br />

sie sich vornehmlich der Darstellung von Wasservögeln und Seelandschaften<br />

mit Segelbooten. Motive aus Nordafrika sind nicht<br />

nur im graphischen Werk sondern auch im malerischen der Künstlerin<br />

auf Auktionen mehrfach nachzuweisen.<br />

482 483


242<br />

Evarist Adam Weber<br />

1887 Aachen – Diessen/Ammersee 1968<br />

Zwei Männer, eine sonnenbeschienene Landschaft betrachtend<br />

242<br />

Holzschnitt, 1919, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 14,2:18,1 cm, Blattgröße 42:26,5 cm. – Sehr guter und vollrandiger Abdruck.<br />

Weber, der im graphischen Bereich entscheidend durch Erich Heckel (1883-1970)<br />

und Joseph Eberz (1882-1942) beeinflußt wurde, widmete sich meist der Technik des<br />

Holzschnittes bei breiter, großflächiger Behandlung der Fläche und weichem Stift.<br />

484 485


243<br />

Evarist Adam Weber<br />

1887 Aachen – Diessen/Ammersee 1968<br />

Liebespaar in Landschaft<br />

243<br />

Aquarellierter Holzschnitt, 1920, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />

Darstellungsgröße 10,3:7,7 cm, Blattgröße 42,3:26,5 cm. – Sehr guter und vollrandiger Abdruck.<br />

Weber, der im graphischen Bereich entscheidend durch Erich Heckel (1883-1970)<br />

und Joseph Eberz (1882-1942) beeinflußt wurde, widmete sich meist der Technik des<br />

Holzschnittes bei breiter, großflächiger Behandlung der Fläche und weichem Stift.<br />

486 487


244<br />

Carl (Carlo) Weidemeyer<br />

1882 Bremen – Ascona 1976<br />

Orientalische Tänzerin<br />

244<br />

Farbholzschnitt, 1909, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift monogrammiert und datiert “1910”<br />

und als “Probedruck” bezeichnet, auf Untersatz montiert und bezeichnet „Orig. Holzschnitt“.<br />

Blattgröße 21:16,7 cm. – Mit zwei Knickfalten, am Oberrand auf Untersatz geklebt.<br />

Sehr selten!<br />

Von der Ausbildung her Architekt, wandte sich Weidemeyer der<br />

schon früher angestrebten künstlerischen Ausbildung zu. Er ließ<br />

sich 1905 in Worpswede nieder, wo er freundschaftlichen Kontakt<br />

zu Heinrich Vogeler (1872-1942) und dessen Familie und zu Paula<br />

Modersohn-Becker (1876-1907) und Otto Modersohn (1865-1943)<br />

pflegte und zu den anderen Mitgliedern der Künstlerkolonie. Hier<br />

war er in erster Linie auf graphischem und kunstgewerblichem Gebiet<br />

tätig. Für den Insel Verlag entwarf er einige Bücher, dazu kamen<br />

Exlibris und andere gebrauchsgraphische Arbeiten. 1923 verließ er<br />

Worpswede, lebte wieder in Bremen und ging auf Reisen. Später<br />

ließ er sich in Willingen/Upland nieder und wandte sich vermehrt<br />

der Architektur zu. Seit 1948 war er ausschließlich als Maler tätig,<br />

nur unterbrochen von seiner Mitwirkung am Puppentheater und<br />

bei Liebhaberaufführungen im Teatro San Materno in Ascona, wo<br />

er seine letzten Jahre verbrachte.<br />

Das Teatro San Materno in Ascona, das 1928 von Weidemeyer realisiert<br />

wurde, gilt als frühes Meisterwerk moderner Theaterarchitektur.<br />

Das Museo Castello Son Materno in Ascona widmete dem<br />

Architekten und vielseitigen Künstler 2019 unter dem Titel „Carl<br />

Weidemeyer (1882-1976), Zwischen Moderne und Bauhaus“ eine<br />

umfassende Ausstellung.<br />

488 489


245<br />

Erich Wilke<br />

1879 Braunschweig – München 1936<br />

Älterer Matrose, Pfeife rauchend, die Arme auf die Reling gestützt<br />

245<br />

Farbholzschnitt in Schwarz und Oliv, auf Japan-Bütten, in der Darstellung zweimal mit „Jugend“ bezeichnet, mit Bleistift signiert.<br />

Darstellungsgröße 16,9:15,2 cm, Blattgröße ca. 37:27 cm. – Mit Falz am rechten Rand, insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Mit Farbspuren im linken weißen Rand, vermutlich handelt es sich<br />

bei diesem seltenen Blatt um einen Probedruck!<br />

Der bedeutende politische Karikaturist, Zeichner, Radierer und<br />

Holzschneider kam durch seinen älteren Bruder Rudolf Wilke<br />

(1873-1908) im Jahr 1900 nach München und wurde Mitarbeiter<br />

der hier erscheinenden Zeitschrift „Jugend“. Er war für sie als<br />

einer ihrer Stammzeichner 30 Jahre lang bis 1936 tätig. Gelegentlich<br />

arbeitete er aber auch für die politisch-satirischen Zeitschriften<br />

„Kladderadatsch“ und „Lustige Blätter“.<br />

490 491


246<br />

Leni Zimmermann-Heitmüller<br />

1879 Stettin – bis 1947 nachweisbar<br />

Flusslandschaft, vermutlich am Nil, mit einer Feluke am Ufer<br />

246<br />

Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig.-Linolschnitt-Handdruck“ bezeichnet.<br />

Darstellungsgröße 17,4:22,7 cm, Blattgröße 25,4:29,5 cm. – In den Außenrändern Papier leicht vergilbt,<br />

winzige Läsuren in den Rändern, mehrere Löchlein im Papier innerhalb der Darstellung.<br />

Die Künstlerin studierte wie ihr Mann – der Maler August Heitmüller<br />

(1873-1935) – bei Lovis Corinth (1858-1925), dazu besuchte<br />

sie die Mal- und Zeichenschule von Walter Thor (1870-<br />

1929) sowie die Azbe-Schule in München. 1911 beteiligte sie sich<br />

an der „Erste Juryfreie Ausstellung“ in Berlin, 1913 nahm sie an<br />

der Deutschen Kunstausstellung in Kassel teil, zudem stellte sie<br />

von 1917-1922 als Mitglied bei der Hannoveraner Sezession in<br />

der Kestner-Gesellschaft aus.<br />

Die 46. Ausstellung der Kestner-Gesellschaft vom 27.11.1921 bis<br />

31.01.1922 widmete sich dem Werk des Künstlerpaares, das in<br />

Gümmer bei Hannover lebte.<br />

Die Künstlerin ist mit 3 Graphiken im Sprengel-Museum in Hannover<br />

vertreten.<br />

492 493


Künstlerverzeichnis<br />

Ady, Helene ............................................................................. 1 Fabian, Gertrud ..................................................................... 57<br />

Anonymer Holzschneider ....................................................... 2 Feudel, Arthur ...................................................................... 58<br />

Appenzeller, Charles Felix ................................................. 3 – 7 Frank, Hans ................................................................... 59 – 62<br />

Freiberger, Walter ................................................................ 63<br />

Baudnik, Aemilian ........................................................... 8 – 11<br />

Becker-Heyer, August .................................................... 12, 13 Geibel, Margarethe ....................................................... 64 – 66<br />

Behrens, Peter ...................................................................... 14 Gerhardt, Margarete ...................................................... 67 – 80<br />

Bell, Joseph .......................................................................... 15 Goller, Josef .......................................................................... 81<br />

Berndt, Siegfried ............................................................ 16 – 21 Gruenewaldt, Moritz von ..................................................... 82<br />

Berthold, Hans ..................................................................... 22<br />

Betzler-Holtschmidt, Anna .................................................. 23 Hager, Marie ........................................................................ 83<br />

Böhm, Viktor ................................................................ 24 – 26 Hallerstede, Ulrich ........................................................ 84 – 89<br />

Bolling, H. ............................................................................. 27 Heidenreuter, Martin ..................................................... 90 – 95<br />

Bormann, Emma ............................................................ 28, 29 Hein, Franz ........................................................................... 96<br />

Braumüller-Havemann, Margarete ...................................... 30 Helfenbein, Walter ................................................................ 97<br />

Brendel, Carl Alexander ............................................... 31 – 34 Herrmann, Paul .................................................................... 98<br />

Bresslern-Roth, Norbertine von .................................... 35 – 44 Hoberg, Reinhold ................................................................. 99<br />

Buchwald-Zinnwald, Erich ............................................ 45 – 47 Hofmann, Ludwig von ................................................ 100, 101<br />

Buddenbrock, Marianne Freiin von ..................................... 48 Hooge, Dagmar ......................................................... 102 – 104<br />

Hornburg, Hedwig .................................................... 105 – 108<br />

Cunz, Martha ................................................................. 49, 50 Hugendobler, Iwan Edwin ................................................. <strong>109</strong><br />

Hyde, Helen ....................................................................... 110<br />

Daimler, Elise ....................................................................... 51<br />

Droege, Oscar ...................................................................... 52 Jahn, Hede ........................................................................... 111<br />

Jarke, Hedwig ..................................................................... 112<br />

Eckmann, Otto ..................................................................... 53 Johne, Karl .................................................................. 113, 114<br />

Egler, Willi ........................................................................... 54 Jósza, Károly ....................................................................... 115<br />

Eichwede, Hildegard ............................................................ 55 Jungnickel, Ludwig Heinrich .............................................. 116<br />

Estler, Richard Konrad Leopold .......................................... 56 Junk, Rudolf ........................................................................ 117<br />

Keil, Hermann .................................................................... 118<br />

Kern, Jean .................................................................. 119, 120<br />

Klemm, Walter ........................................................... 121 – 127<br />

Krüger, Albert ............................................................ 128, 129<br />

Kunst, Adolf ....................................................................... 130<br />

Kurzweil, Maximilian ......................................................... 131<br />

Laage, Wilhelm ......................................................... 132 – 135<br />

Lambert, Maurice de .......................................................... 136<br />

Lang, Fritz .................................................................. 137 – 141<br />

Lap, Engelbert ........................................................... 142 – 144<br />

Laube, Ruth ................................................................ 145, 146<br />

Lepère, Auguste-Louis ........................................................ 147<br />

Leschhorn, Paul ........................................................ 148 – 155<br />

Liner, Carl .......................................................................... 156<br />

Mahr, Karl ........................................................................... 157<br />

Maß, Helene ....................................................................... 158<br />

Michl, Ferdinand ........................................................ 159, 160<br />

Moser, Carl ................................................................ 161, 162<br />

Nachtigal, Emma ....................................................... 163, 164<br />

Neumann jr., Hans ..................................................... 165 – 171<br />

Noske, Hugo ...................................................................... 172<br />

Noske, Sophie ............................................................ 173, 174<br />

Orlik, Emil ................................................................. 175 – 181<br />

Pap, Gyula .......................................................................... 182<br />

Patek, August ..................................................................... 183<br />

Penther, Sylvia ................................................................... 184<br />

Philipp, Martin Erich ................................................. 185 – 191<br />

Popp-Schmidt, Barbara ...................................................... 192<br />

Räuber, Ella ........................................................................ 193<br />

Rath, Heine ................................................................ 194 – 207<br />

Roemer, Eva ....................................................................... 208<br />

Rollé, Marie ....................................................................... 209<br />

Salto, Axel Johannes .......................................................... 210<br />

Schmidt-Hild, Wilhelm ............................................... 211, 212<br />

Schmoll von Eisenwerth, Karl ........................................... 213<br />

Schönleber, Hans Otto ....................................................... 214<br />

Schrammen, Eberhard ................................................ 215, 216<br />

Schulz-Brookmann, Mathilde ............................................. 217<br />

Schwindt, Adolf Metus ...................................................... 218<br />

Seger, Josef ........................................................................ 219<br />

Seifert, Dora ....................................................................... 220<br />

Siccard-Redl, Josephine ...................................................... 221<br />

Spangenberg, Thea ..................................................... 222, 223<br />

Staps, Elsa .................................................................. 224, 225<br />

Staschus, Daniel ........................................................ 226 – 229<br />

Strohmeyer, Ottheinrich ............................................ 230 – 232<br />

Stromberg, Alexander von ................................................. 233<br />

Thiemann, Carl ......................................................... 234 – 239<br />

Tucholski, Herbert .............................................................. 240<br />

Tüpke-Grande, Helene ........................................................ 241<br />

Weber, Evarist Adam .................................................. 242, 243<br />

Weidemeyer, Carl ............................................................... 244<br />

Wilke, Erich ....................................................................... 245<br />

Zimmermann-Heitmüller, Leni .......................................... 246<br />

494 495


Verkaufsbedingungen<br />

Sämtliche in diesem <strong>Katalog</strong> angezeigten Werke sind verkäuflich,<br />

soweit sie nicht während der Drucklegung des <strong>Katalog</strong>es<br />

verkauft wurden. Der Verkaufspreis ist sofort fällig und beinhaltet<br />

die gesetzliche Mehrwertsteuer ohne separaten Ausweis<br />

(Differenzbesteuerung). Der Versand erfolgt auf eigene Gefahr<br />

und Kosten des Bestellers. Eigentumsvorbehalt gemäß<br />

§ 449 BGB.<br />

Die <strong>Katalog</strong>beschreibungen erfolgten nach bestem Wissen<br />

und Gewissen; sie sind keine Garantien im Rechtssinne. Der<br />

Erhaltungszustand der einzelnen Blätter ist, falls nicht anders<br />

vermerkt, dem Alter entsprechend gut.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bad Homburg v. d. Höhe.<br />

Ihre Bestellung richten Sie bitte an:<br />

<strong>Galerie</strong> Joseph <strong>Fach</strong> GmbH<br />

Feinbergweg 7<br />

61440 Oberursel/Ts.<br />

Telefon +49 6171 207492<br />

info@galerie-fach.de<br />

www.galerie-fach.de<br />

<strong>Galerie</strong> Joseph <strong>Fach</strong><br />

auch im Internet<br />

Wir zeigen Ihnen eine Auswahl an<br />

Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Künstlergraphiken<br />

auf unserer Internetseite<br />

www.galerie-fach.de<br />

mit wechselnden Sonderausstellungen zu<br />

interessanten Themen und bedeutenden Künstlern.<br />

Bankkonten:<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

IBAN: DE 83 5005 0201 0000 2066 15<br />

BIC: HELADEF1822<br />

Postbank Frankfurt am Main<br />

IBAN: DE 48 5001 0060 0115 6076 03<br />

BIC: PBNKDEFF<br />

Besuchen Sie uns auch im<br />

Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher (zvab.com).<br />

Den direkten Link zu unseren Angeboten dort finden Sie unter<br />

www.galerie-fach.de<br />

496


www.galerie-fach.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!