Katalog-109_Galerie-Fach
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Das geschnittene Bild<br />
Holz- und Linolschnitte in Farbe und Schwarz-Weiß<br />
1895 – 1930
Das geschnittene Bild<br />
Holz- und Linolschnitte in Farbe und Schwarz-Weiß<br />
1895 – 1930<br />
<strong>Katalog</strong> <strong>109</strong><br />
2021<br />
Abb. auf Titel:<br />
links: Carl Thiemann. Chrysanthemen (Nr. 239)<br />
rechts: Károly Józsa. Die Maske (Nr. 115)<br />
Abb. auf Umschlagrückseite:<br />
Peter Behrens. Der Kuß (Nr. 14)<br />
Feinbergweg 7 – 61440 Oberursel/Ts.<br />
Telefon: +49 (0)6171 207492<br />
info@galerie-fach.de<br />
www.galerie-fach.de
1<br />
(möglicherweise) Helene Ady<br />
Berlin, tätig um 1915/30<br />
Junge Frau in Ballkleid, sich vor dem Spiegel musternd<br />
1<br />
Linolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 16,5:13,8 cm, Blattgröße 24,3:19,1 cm. – Besonders im unteren Rand leicht braunfleckig.<br />
Helene Ady war vermutlich Schülerin von Ludwig Dettmann (1865-1944), der seit 1891 an der<br />
Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen lehrte. In Dresslers Kunsthandbuch 1930<br />
ist Helene Ady als wohnhaft in Berlin, Luitpoldstr. 7 genannt.<br />
2 3
Anonymer Holzschneider<br />
2 2<br />
erste Hälfte 20. Jahrhundert<br />
Bei Mondschein in einem Baum sitzende Eule<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift undeutlich signiert und als „Handabzug“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 23:23,4 cm, Blattgröße 27:27,7 cm.<br />
Papier leicht vergilbt und mit mehreren kleinen Randbeschädigungen.<br />
4 5
3<br />
Charles Felix Appenzeller<br />
1892 – St. Gallen – 1964<br />
Fensterblick, vermutlich aus dem Atelier in Paris<br />
3<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Braun, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />
Darstellungsgröße 14,5:10,6 cm, Blattgröße 22,5:16,7 cm.<br />
Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />
Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />
bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />
die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />
(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />
hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />
1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />
heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />
Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />
und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />
1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />
so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />
(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />
gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />
entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />
stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />
Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />
seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />
Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />
künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />
et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />
früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />
hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />
trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />
und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />
wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />
6 7
4<br />
Charles Felix Appenzeller<br />
1892 – St. Gallen – 1964<br />
Nächtliche Szene mit einem Paar in einem Straßencafe<br />
4<br />
Farbholzschnitt in Grünschwarz und Rot, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />
Darstellungsgröße 14:19,8 cm, Blattgröße 17:23 cm.<br />
Linke obere Ecke etwas knitterfaltig, rechts mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Probedruck, an dem experimentelle Spuren erkennbar sind. Holzschnitte<br />
von Appenzeller sind sehr selten!<br />
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />
Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />
bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis<br />
gehörten die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto<br />
Vautier (1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen<br />
Malerei hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen<br />
1912 und 1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe<br />
„Douze Estampes“ heraus, 1923 das „Album de lithographies“.<br />
Mit Maurice Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise<br />
nach Spanien und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder,<br />
wo er sich 1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im<br />
Salon aus und lernte so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a.<br />
auch Claude Monet (1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon<br />
bei Morges, das er 1927 gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt<br />
seiner Genfer Freunde. Hier entstanden zahlreiche Landschaftsbilder.<br />
Zwischen 1912 und 1931 stellte der Künstler mehrmals<br />
auf der Nationalen Schweizerischen Kunstausstellung und zweimal<br />
im Kunsthaus Zürich aus. Während seiner Pariser Zeit zog<br />
es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In Coutances, im Département<br />
Marche in der Normandie entstanden künstlerisch wertvolle<br />
Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine et Oise) kaufte<br />
er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der früher einmal<br />
Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt hatte. Aus<br />
finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder trennen.<br />
1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet und lebte<br />
bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück, wo er<br />
bis zu seinem Tod ansässig war.<br />
8 9
5<br />
Charles Felix Appenzeller<br />
1892 – St. Gallen – 1964<br />
Sitzender Frauenakt mit schwarzen Strümpfen<br />
5<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Rosa, auf Japan, verso Nachlaßstempel.<br />
Darstellungsgröße 19,5:13 cm, Blattgröße 22,8:15,7 cm.<br />
Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />
Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />
bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />
die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />
(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />
hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />
1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />
heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />
Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />
und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />
1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />
so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />
(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />
gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />
entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />
stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />
Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />
seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />
Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />
künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />
et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />
früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />
hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />
trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />
und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />
wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />
10 11
6<br />
Charles Felix Appenzeller<br />
1892 – St. Gallen – 1964<br />
Sitzender weiblicher Akt beim Anziehen der Strümpfe<br />
6<br />
Holzschnitt in Schwarz-Grau, auf Japan, verso Nachlassstempel.<br />
Darstellungsgröße 20:15 cm, Blattgröße 28:20 cm.<br />
Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />
Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />
bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />
die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />
(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />
hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />
1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />
heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />
Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />
und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />
1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />
so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />
(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />
gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />
entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />
stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />
Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />
seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />
Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />
künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />
et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />
früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />
hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />
trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />
und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />
wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />
12 13
7<br />
Charles Felix Appenzeller<br />
1892 – St. Gallen – 1964<br />
Weiblicher Rückenakt beim Frisieren vor dem Spiegel<br />
7<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, verso Nachlassstempel.<br />
Darstellungsgröße 19,7:14,5 cm, Blattgröße 23,5:18,5 cm. – Kleiner Einriss im Bereich der linken unteren Ecke.<br />
Holzschnitte von Appenzeller sind sehr selten!<br />
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Appenzeller bei Wilhelm<br />
Hummel (1872-1939) in Zürich, sowie an der Akademie in München<br />
bei Angelo Jank (1868-1940). Zu seinem Bekanntenkreis gehörten<br />
die Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) und Otto Vautier<br />
(1853-1919) und fühlte sich besonders zur französischen Malerei<br />
hingezogen. 1911 arbeitete er in Genf, wo er zwischen 1912 und<br />
1924 ein Atelier besaß. 1918 gab er die Graphikmappe „Douze Estampes“<br />
heraus, 1923 das „Album de lithographies“. Mit Maurice<br />
Barraud (1899-1954) unternahm er 1924 eine Reise nach Spanien<br />
und ließ sich noch im selben Jahr in Paris nieder, wo er sich<br />
1925 sein Atelier einrichtete. Er stellte oft im Salon aus und lernte<br />
so zahlreiche Malerkollegen kennen, u. a. auch Claude Monet<br />
(1840-1926). Sein Landhaus in Buchillon bei Morges, das er 1927<br />
gekauft hatte, wurde zum Treffpunkt seiner Genfer Freunde. Hier<br />
entstanden zahlreiche Landschaftsbilder. Zwischen 1912 und 1931<br />
stellte der Künstler mehrmals auf der Nationalen Schweizerischen<br />
Kunstausstellung und zweimal im Kunsthaus Zürich aus. Während<br />
seiner Pariser Zeit zog es ihn immer wieder aufs Land hinaus. In<br />
Coutances, im Département Marche in der Normandie entstanden<br />
künstlerisch wertvolle Holzschnitte. In Neauphle-le-Vieux (Seine<br />
et Oise) kaufte er 1936 das Château de l’Abbaye, eine Villa, in der<br />
früher einmal Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) gelebt<br />
hatte. Aus finanziellen Gründen musste er sich davon aber wieder<br />
trennen. 1938 hatte er Marguerite Davesna-de-Cussy geheiratet<br />
und lebte bis 1954 in Paris. Dann zog er in seine Vaterstadt zurück,<br />
wo er bis zu seinem Tod ansässig war.<br />
14 15
8<br />
Aemilian Baudnik<br />
1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />
Buschwindröschen<br />
8<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten.<br />
Darstellungsgröße 22:19,3 cm, Blattgröße 24,4:21,3 cm.<br />
Mit mehreren winzigen Löchlein sowie einigen Falten, links mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Unbezeichneter Probedruck!<br />
Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur<br />
Lewin-Funcke (1866-1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925)<br />
und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />
16 17
9<br />
Aemilian Baudnik<br />
1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />
Gelbe und blaue Dahlien-Blüten<br />
9<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten.<br />
Darstellungsgröße 18,2:13,2 cm, mit unregelmäßig breitem Rand rundum. – Mit mehreren winzigen Löchlein.<br />
Unbezeichneter Probedruck!<br />
Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur<br />
Lewin-Funcke (1866-1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925)<br />
und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />
18 19
10<br />
Aemilian Baudnik<br />
1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />
Gelbe und blaue Dahlien-Blüten<br />
10<br />
Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 18,2:13,2 cm, Blattgröße 27:20,8 cm. – Linke untere Ecke leicht faltig.<br />
Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866-<br />
1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925) und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete<br />
u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />
20 21
11<br />
Aemilian Baudnik<br />
1877 Prag – ca. 1930, Deutsch-Ungarn<br />
Drei Segelboote vor einem bewölkten Himmel<br />
11<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 16:11,9 cm, Blattgröße 19:14,7 cm. – Mit leichten Papierschäden an den Ecken.<br />
Der deutsch-ungarischstämmige Maler und Graphiker studierte in Budapest und Berlin bei dem Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866-<br />
1937) und Martin Brandenburg (1870-1919). Er orientierte sich an Lovis Corinth (1858-1925) und Emil Orlik (1870-1932) und arbeitete<br />
u. a. in Berlin als Offizier im diplomatischen Dienst.<br />
22 23
12<br />
August Becker-Heyer<br />
1878 Gelnhausen – 1942<br />
Bodetal<br />
12<br />
Holzschnitt, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 30,4: 21,2 cm, Blattgröße 34,5:25,2 cm. – Kleine Quetschfalte vom Druck im unteren Rand.<br />
August Becker studierte bei Heinrich Knirr (1862-1944) und an der Münchner Akademie bei Peter Halm (1854-1923)<br />
und Ludwig von Löfftz (1845-1910). Er war als Maler und Holzschneider tätig.<br />
24 25
13<br />
August Becker-Heyer<br />
1878 Gelnhausen – 1942<br />
Föhn<br />
(Schneebedeckte Voralpenlandschaft)<br />
13<br />
Holzschnitt, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 22:32,2 cm, Blattgröße 29,6:45 cm. – Quetschfalten vom Druck in der rechten unteren Ecke.<br />
August Becker studierte bei Heinrich Knirr (1862-1944) und an der Münchner Akademie<br />
bei Peter Halm (1854-1923) und Ludwig von Löfftz (1845-1910).<br />
Er war als Maler und Holzschneider tätig.<br />
26 27
14<br />
Peter Behrens<br />
1869 Hamburg – Berlin 1940<br />
Der Kuß<br />
14<br />
Farbholzschnitt, 1898, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert, typographisch als Originalholzschnitt bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,2:21,7 cm, vollrandig.<br />
Erschienen in PAN, Heft 2, 4. Jahrgang 1898. – Inkunabel der<br />
Jugendstilgraphik!<br />
Weitere Kunstbeilagen sind: Krüger, Albert, Venus nach Sandro<br />
Botticelli (sechsfarbiger Holzschnitt, vgl. Kat. Nr. 129); Olde,<br />
Hans, Detlev von Liliencron (Originallithographie); Leistikow,<br />
Walter, Kraniche (farbige Originallithographie); Volz, Wilhelm,<br />
Aufzug und Tanz der Nymphen (Originallithographie, aus: Mopsus);<br />
Krüger, Albert, Jacob Burckhardt (zweifarbiger Originalholzschnitt,<br />
vgl. Kat. Nr. 128); Böcklin, Arnold, Petrarca (Lichtdruck);<br />
Rohde, Johan, Aften i Hoorn (Lichtdruck); Hammershoi,<br />
V., Alte Frau (Lichtdruck), sowie Abbildungen im Text von Behrens,<br />
Grimm, von Hofmann, Krüger, Krag, Leistikow, Nielsen,<br />
Slott-Müller, Korv gaard, Volz, Werenskiold und Willumsen.<br />
Literatur zu Behrens, Der Kuss: H. H. Hofstätter, Jugendstil<br />
Druckkunst. Baden-Baden, 1968, Ss. 138-140, Farbabb. S. 139;<br />
Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser, Graphik<br />
des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 9; Daniel Studer,<br />
Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/2017,<br />
Farbabb. S. 30. Auf S. 29 heißt es zu diesem Blatt: „Charakteristisch<br />
für Behrens‘ Kunst ist die betont flächenhafte Stilisierung<br />
und eine ausgeprägt ornamentale, vielfach symmetrisch angelegte<br />
Darstellung. 1898 erschien in Pan sein berühmtester Farbholzschnitt<br />
Der Kuss, der schon fast stellvertretend für den Jugendstil<br />
steht und immer wieder abgebildet wird. Das sich küssende,<br />
androgyn wirkende Paar ist umgeben von einer verwirrenden<br />
Fülle von ineinander verschlungenen und sich kreuzenden Ornamentbändern,<br />
die gleichsam aus den Häuptern der Liebenden zu<br />
entspringen scheinen. Der Holzschnitt ist sechsfarbig (blaugrün,<br />
hellbraun, rotbraun, ocker, dunkelbraun und schwarz), wurde von<br />
der Firma C. Wolf & Sohn in München gedruckt und weist unten<br />
das ligierte Monogramm PB im Rechteck auf.“<br />
Der Architekt, Kunstgewerbler, Maler, Modelleur und Graphiker<br />
Peter Behrens studierte 1886/89 Malerei an der Kunstakademie<br />
in Karlsruhe und Düsseldorf und München. Seit 1890 arbeitete<br />
er selbständig in München. Er fand schnell Kontakt zum aktiven<br />
Kern der künstlerisch progressiven Kreise und gehörte 1892 zu<br />
den Mitbegründern der „Münchner Sezession“, von der er sich<br />
aber ein Jahr später mit Lovis Corinth (1858-1925), Max Slevogt<br />
(1868-19323), Wilhelm Trübner (1851-1917), Thomas Theodor<br />
Heine (1867-1948), Otto Eckmann (1865-1902) und anderen<br />
in der „Freien Vereinigung“ assoziierten Künstlern abspaltete.<br />
1896 wandte er sich der Graphik zu und beschäftigte sich mit<br />
dem Farbholzschnitt. Seit 1898 gehörte Behrens auch zu den<br />
ständigen Mitarbeitern des „Pan“. In dieser Zeit überwogen Flächenmuster,<br />
Vignetten und Randleisten als Buchschmuck. 1897<br />
gründete er zusammen mit Richard Riemerschmid (1868-1957),<br />
Bernhard Pankok (1872-1943) und Bruno Paul (1874-1968) die<br />
Münchner „Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk.“<br />
Seit 1899 zeigte er auf kunstgewerblichen Ausstellungen auch<br />
Entwürfe für Möbel, Gläser, Porzellanservice, Glasmalereien und<br />
dekorativen Schmuck.<br />
28 29
15<br />
Joseph Bell<br />
1891 – Köln – 1935<br />
Zwei Frauen mit klagend erhobenen Händen<br />
15<br />
Holzschnitt, 1920, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 23,7:17,7 cm, Blattgröße 42:26,5 cm. – Leicht vergilbt, im Rand minimal stockfleckig.<br />
Zunächst studierte Bell an der Kunstgewerbe Schule in Köln,<br />
1916/18 in Berlin und bei Willi Spatz (1861-1931), Carl Ederer<br />
(1875-1951) und Heinrich Nauen (1880-1940) in Düsseldorf sowie<br />
1922/23 in Italien. Er war Mitglied der Künstlervereinigungen<br />
„Das Junge Rheinland“ und „Rheingruppe“ (vgl. Wilhelmi, 1996,<br />
106 und 180) und war als Maler, Holzschneider, Lackholzschnitzer<br />
und Entwurfszeichner für Mosaik tätig.<br />
30 31
16<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Stiller Abend<br />
16<br />
Farbholzschnitt in Hell- und Dunkelgrau, 1906, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 20:17 cm, Blattgröße 29:21,5 cm. – An drei Ecken mit Falz aufgeklebt.<br />
Nr. 24 von 25 Exx. In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar<br />
dieses schönen Holzschnitts.<br />
Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />
dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />
Farbabb. S. 34 (hier in anderer Farbvariante und anders betitelt:<br />
„Windstille“).<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
32 33
17<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Wintermorgen, Ansicht einer gotischen Kirche<br />
17<br />
Farbholzschnitt, 1907, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 27:19,9 cm, Blattgröße 32:23,2 cm.<br />
Nr. 4 von 20 Exx. Vermutlich während des Studienaufenthaltes<br />
1907/08 in Frankreich oder Belgien entstanden.<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
34 35
18<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Auf der Reede I<br />
18<br />
Farbholzschnitt, 1911, auf Japan-Bütten.<br />
Darstellungsgröße 25,7:19,5 cm, Blattgröße 28,6:20,7 cm. – Papier leicht vergilbt, Unterrand ungleichmäßig.<br />
In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar dieses schönen Holzschnitts.<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
36 37
19<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Lausitzer Berglandschaft<br />
19<br />
Farbholzschnitt, 1912, auf Japan, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 17,9:23,8 cm, Blattgröße 26:32,5 cm. – An den Ecken auf Untersatz montiert,<br />
etwas stockfleckig, Quetschfalte vom Druck im oberen breiten Rand bis in den oberen Teil der Darstellung reichend.<br />
Nr. 1 der Auflage.<br />
Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />
dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />
Farbabb. S. 32. Zu diesem Farbholzschnitt heißt es auf S. 31/32:<br />
„So sind dem Verfasser von dem Farbholzschnitt ‚Lausitzer Berglandschaft‘<br />
(um 1908) mindestens vier sehr unterschiedliche<br />
Drucke bekannt, die von frischem Grün über Blautöne bis zu<br />
bräunlichen Farben variieren. Das Motiv erscheint wie ein Thema<br />
mit Variationen und verändert Wirkung und Aussage.“<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
38 39
20<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Windmühle<br />
20<br />
Farbholzschnitt, 1912, auf Japan-Bütten, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 20:30 cm, Blattgröße 28,2:40,8 cm.<br />
Nr. 5 der Auflage. In jeder Hinsicht einwandfreies Exemplar dieses<br />
schönen Holzschnitts.<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
40 41
21<br />
Siegfried Berndt<br />
1880 Görlitz – Dresden 1946<br />
Rennende Pferde<br />
21<br />
Farbholzschnitt, 1921, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert.<br />
Darstellungsgröße 17:35 cm, Blattgröße 22:36 cm.<br />
Sehr selten!<br />
Literatur: A. Albert, Siegfried Berndt. Künstler und Lehrer auf<br />
dem Weg zur Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013,<br />
Farbabb. S. 36.<br />
„Siegfried Berndt begann um 1903, sich mit dem Farbholzschnitt<br />
zu beschäftigen. Bei ihm sind die japanischen Analogien besonders<br />
offensichtlich. Zahlreich sind die inhaltlichen Übereinstimmungen,<br />
häufig deckungsgleich die Sujets. Er stellt Boote,<br />
Brücken, Wasser und Bäume dar und greift gestalterische Aspekte<br />
der Japaner auf. Bei kaum einem anderen Künstler können die<br />
fernöstlichen Anregungen wie ungewöhnliche Bildausschnitte,<br />
angeschnittene Objekte, flächenhafte Zweidimensionalität, weitgehende<br />
Schattenlosigkeit, gleichmäßige Präsenz der Linien und<br />
konturierte Farbflächen so deutlich beobachtet werden wie bei<br />
Berndt. Ausgezeichnete Beispiele dafür sind ‚Windstille‘ von<br />
1906, zwei um 1908 entstandene Darstellungen der Seine-Brücke<br />
bei St. Cloud sowie zwei ‚Landungsstege‘ von 1911, die direkt<br />
auf Hiroshige zurückgeführt werden können.“<br />
(Zitat aus: D. Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Ss. 218-220, mit Abb.).<br />
42 43
22<br />
Hans Berthold<br />
1884 – Leipzig – 1929<br />
Pelikane<br />
22<br />
Farbholzschnitt, 1903, auf Velin.<br />
Darstellungsgröße 16,1:21,5 cm, Blattgröße 19,5:25,8 cm, auf Untersatz aufgezogen.<br />
Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1904.<br />
Der Maler, Graphiker und Illustrator Hans James Berthold studierte an den Akademien Leipzig und Dresden.<br />
44 45
23<br />
Anna Betzler-Holtschmidt<br />
geb. 1889 Barmen, 1930 noch tätig in Frankfurt am Main<br />
Gebirgslandschaft mit kleiner Ortschaft<br />
23<br />
Holzschnitt, auf dünnem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />
Darstellungsgröße 25,5:31 cm, Blattgröße 29,7:45,7 cm. – Blatt durch den Druckvorgang wellig.<br />
Nr. 10 von 30 Exx. Der Holzschnitt zeigt Einflüsse der expressionistischen<br />
Formen sprache, die auch ihr Ehemann Emil Betzler<br />
vertrat.<br />
Über die Malerin und Graphikerin ist kaum etwas bekannt. Schülerin<br />
von Lothar von Kunowski (1866 - vor 1928) an der Düsseldorfer<br />
Akademie. Vermutlich lernte sie noch in Düsseldorf den<br />
Frankfurter Maler und Kunsterzieher Emil Betzler (1892-1974)<br />
kennen, den sie wohl schon 1916 nach Frankfurt am Main begleitet<br />
hatte und 1919 heiratete. Obwohl sie noch bei Dressler (Dresslers<br />
Kunsthandbuch. Berlin, 1930) aufgeführt ist mit einer Adresse<br />
in Frankfurt-Eschersheim, sind keine weiteren Informationen über<br />
die Künstlerin auszumachen.<br />
46 47
24<br />
Viktor Böhm<br />
1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />
Burjatien/Russland, „Kleiner Tempel am Heiligen Gänsesee (Chambynski-Dazzan [sic!] 1918)“<br />
24<br />
Farbholzschnitt in sieben Farben, 1918, auf Bütten, in Passepartout montiert, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />
„7 Farboriginalholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg München 26“. 14,5:17,6 cm.<br />
Dargestellt ist ein Teil des Klosters „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />
Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-<br />
Buddhismus in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und<br />
größten buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der<br />
Nähe von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />
Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />
an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />
in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />
Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />
Landschaften und Tiere.<br />
48 49
25<br />
Viktor Böhm<br />
1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />
Burjatien/Russland, „Hohe Lamas zu ihrem besonderen Tempel wallend (Chambinsky-Dazzan [sic!] 1918)“<br />
25<br />
Farbholzschnitt in neun Farben, auf Bütten, auf grauen Karton aufgezogen, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />
„Original 9 Farbenholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg-München 27“.<br />
20,4:25,1 cm, auf Untersatz montiert, verso Stempel und Titel.<br />
Dargestellt ist das Kloster „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />
Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-Buddhismus<br />
in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und größten<br />
buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der Nähe<br />
von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />
Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />
an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />
in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />
Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />
Landschaften und Tiere.<br />
50 51
26<br />
Viktor Böhm<br />
1880 Brünn/Mähren – München 1954<br />
Burjatien/Russland, „Gebetsruf vor dem Haupttempel (Chambynsi-Dazzan [sic!] 1918)“<br />
26<br />
Farbholzschnitt in neun Farben, 1918, auf Bütten, auf grauen Karton aufgezogen, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />
„9 Farbenoriginalholzschnitt – Wasserfarbenhanddruck No. 2 – VBöhm Planegg München 27“.<br />
20,6:25,3 cm, auf Untersatz montiert, verso Stempel und Titel.<br />
Dargestellt ist das Kloster „Iwolginski-Dazan“, ein buddhistisches<br />
Kloster der Gelug-Tradition des tibetischen Vajrajana-Buddhismus<br />
in Burjatien/Russland. Es ist eine der wichtigsten und größten<br />
buddhistischen Tempelanlagen Russlands. Es liegt in der Nähe<br />
von Ulan-Ude, der burjatischen Hauptstadt.<br />
Der aus Mähren stammende Radierer und Holzschneider studierte<br />
an der Wiener Akademie und bei Heinrich von Zügel (1870-1946)<br />
in München. Studienaufenthalte führten ihn nach Skandinavien,<br />
Ungarn, Galizien, Russland und Italien. Er schuf Genreszenen,<br />
Landschaften und Tiere.<br />
52 53
27<br />
H. Bolling<br />
unbekannter/e Künstler/in, tätig wohl um 1920/30<br />
Blick auf ein Schloss<br />
27<br />
Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert sowie als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 19,4:15,8 cm, Blattgröße 29,5:19 cm. – An den Ecken auf Untersatz montiert.<br />
54 55
28<br />
Emma Bormann, Dr. phil., verh. Milch<br />
1887 Döbling/Wien – Riverside/Calif. 1974<br />
Am Bosporus<br />
28<br />
Farblinolschnitt, um 1930, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 20,7:40,7 cm, Blattgröße 33,5:44,4 cm.<br />
Studium der Germanistik und Prähistorie mit Abschluss Promotion.<br />
Ab 1913 Fortsetzung des Studiums in Wien an der<br />
Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bei Ludwig Michalek<br />
(1859-1942), durch dessen und Oskar Laskes (1841-1911) Vorbild<br />
folgte seine Hinwendung zur Graphik. 1917 Umzug nach<br />
München, dort ein Semester an der Kunstgewerbeschule. Erste<br />
Holzschnitte ab 1917 und erste Ausstellungsbeteiligung 1918 im<br />
Wiener Künstlerhaus. 1918-1921 Lehrtätigkeit an der Schule für<br />
angewandte Kunst in München in der Graphikklasse. 1922 Hollandreise,<br />
1924 England, Dalmatien, Italien und Schweden, wo<br />
sie ihren Ehemann Dr. Eugen Milch kennenlernte. 1926-1940<br />
Dozentin an der Universität Wien. Mitglied des Künstlerhauses<br />
Wien seit 1935. Zahlreiche Reisen, u.a. 1929 in den Fernen Osten,<br />
1931 nach Paris und 1932 nach Prag. 1940-1950 Aufenthalt in<br />
China (Hongkong, Shanghai, Peking) sowie Japan (Tokyo). Von<br />
Japan aus nach Thailand, Kambodscha, Mexico und in die USA.<br />
1957 Rückkehr nach Japan, wo sie bereits große Bekanntheit erlangt<br />
hatte. Schuf überwiegend figürliche Darstellungen, Landschaften<br />
und Stadtansichten.<br />
Die Künstlerin ist in mehreren prominenten Museums-Sammlungen<br />
vertreten,<br />
56 57
29<br />
Emma Bormann, Dr. phil., verh. Milch<br />
1887 Döbling/Wien – Riverside/USA 1974<br />
Rotterdam, Kalkhaven<br />
29<br />
Holzschnitt, auf chamoisfarbenem strukturiertem Papier, mit Bleistift signiert, bezeichnet und betitelt.<br />
47,9:35,8 cm. – Im breiten Rand etwas fleckig und oben gering knickfaltig.<br />
Studium der Germanistik und Prähistorie mit Abschluss Promotion.<br />
Ab 1913 Fortsetzung des Studiums in Wien an der<br />
Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bei Ludwig Michalek<br />
(1859-1942), durch dessen und Oskar Laskes (1841-1911) Vorbild<br />
folgte seine Hinwendung zur Graphik. 1917 Umzug nach<br />
München, dort ein Semester an der Kunstgewerbeschule. Erste<br />
Holzschnitte ab 1917 und erste Ausstellungsbeteiligung 1918 im<br />
Wiener Künstlerhaus. 1918-1921 Lehrtätigkeit an der Schule für<br />
angewandte Kunst in München in der Graphikklasse. 1922 Hollandreise,<br />
1924 England, Dalmatien, Italien und Schweden, wo<br />
sie ihren Ehemann Dr. Eugen Milch kennenlernte. 1926-1940<br />
Dozentin an der Universität Wien. Mitglied des Künstlerhauses<br />
Wien seit 1935. Zahlreiche Reisen, u.a. 1929 in den Fernen Osten,<br />
1931 nach Paris und 1932 nach Prag. 1940-1950 Aufenthalt in<br />
China (Hongkong, Shanghai, Peking) sowie Japan (Tokyo). Von<br />
Japan aus nach Thailand, Kambodscha, Mexico und in die USA.<br />
1957 Rückkehr nach Japan, wo sie bereits große Bekanntheit erlangt<br />
hatte. Schuf überwiegend figürliche Darstellungen, Landschaften<br />
und Stadtansichten.<br />
Die Künstlerin ist in mehreren prominenten Museums-Sammlungen<br />
vertreten,<br />
58 59
30<br />
Margarete Braumüller-Havemann<br />
1877 Grabow/Mecklenburg – um 1955<br />
Müde<br />
30<br />
Halbfigurenbildnis einer älteren schlafenden Frau in Dreiviertelprofil nach rechts, den Kopf auf die rechte Hand gestützt.<br />
Linolschnitt in Grün, auf dünnem chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 20,4:19 cm, Blattgröße 22,3:20 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Abb. Ss. 56, 58<br />
und 60.<br />
Die Malerin, Graphikerin und Holzschneiderin war Schülerin<br />
von Ernst Neumann jr. (1871-1954) in München, der sie zum<br />
Holzschnitt anregte. Danach war sie in Berlin und anschließend<br />
in Hamburg, wo sie als Lehrerin an der Gewerbeschule für Mädchen<br />
wirkte. Ausstellungsbeteiligungen seit 1904 im Glaspalast<br />
München, an der Großen Berliner Kunstausstellung, der Internationalen<br />
Kunstausstellung Bremen 1906, der Ausstellung für<br />
Buchgewerbe in Leipzig usw. 1910/1911 Mitarbeit an der von<br />
Hanns von Gumppenberg herausgegebenen Zeitschrift „Licht und<br />
Schatten. Wochenschrift für Schwarzweisskunst und Dichtung“.<br />
Bekanntschaft mit Ida Demel (1870-1942), der Mitbegründerin<br />
des „Bundes Hamburger Künstlerinnen und Kunstfreundinnen“,<br />
aus der später die GEDOK (Gemeinschaft deutscher und österreichischer<br />
Künstlerinnen und Kunstfreunde) hervorging, und der<br />
Schriftstellerin Hetta Mayr. Ihre Themen waren meist Landschaften,<br />
Stillleben und Genreszenen, auch das großstädtische Treiben.<br />
Zudem war sie als Bildhauerin tätig.<br />
60 61
31<br />
Carl Alexander Brendel<br />
1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />
Zwei in einer Oderlandschaft grasende Rappen<br />
31<br />
Farbholzschnitt, 1910, auf Japan-Bütten, mit dunkelbrauner Feder signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 20:28 cm, Blattgröße 22,7:31 cm.<br />
Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />
(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />
Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />
Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />
von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />
(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />
der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />
er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />
1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />
Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />
Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />
1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />
Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />
Oder-Landschaften.<br />
62 63
32<br />
Carl Alexander Brendel<br />
1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />
Sommerabend<br />
(Sitzende junge Frau, auf einen See blickend)<br />
32<br />
Farbholzschnitt, um 1915, auf strukturiertem festem Papier, im breiten Rand typographisch bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27:36,7 cm, Blattgröße 45:56 cm.<br />
Erschienen im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst,<br />
Wien.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Abb. S. 228.<br />
Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />
(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />
Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />
Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />
von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />
(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />
der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />
er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />
1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />
Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />
Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />
1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />
Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />
Oder-Landschaften.<br />
64 65
33<br />
Carl Alexander Brendel<br />
1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />
Der barmherzige Samariter vor weiter Landschaft.<br />
33<br />
Farbholzschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 23:29,2 cm, Blattgröße 26,7:32,7 cm.<br />
Mit dem Trockenstempel des Kunstverlages Wohlgemuth & Lissner, Berlin.<br />
Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />
(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie<br />
Zeichenschule in Weimar. 1900 studierte er an der Académie<br />
Julian in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers<br />
von Albert Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim<br />
(1842-1915) in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat<br />
der Preuss. Akademie der Künste in Rom. Um 1905/06 begann<br />
er sich mit graphischen Techniken auseinander zu setzen; zwischen<br />
1909 und 1919 entstanden zahlreiche Farbholzschnitte.<br />
Seit 1911 lebte Brendel mit seiner Frau, der Fotografin Aura<br />
Hertwig (1861-1944), in einem Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder.<br />
1921-1924 war er Professor an der Kunstschule Weimar.<br />
Brendels Werk besteht vor allem aus Schilderungen von<br />
Oder-Landschaften.<br />
66 67
34<br />
Carl Alexander Brendel<br />
1877 Weimar – Frankfurt/Oder 1945<br />
Oderlandschaft<br />
34<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert und als „Orig. Holzschnitt, Handabzug“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 12,8:15,3 cm, Blattgröße 17,5:20,4 cm.<br />
Nr. 128 von 150 Exx. Erschienen in: Jahrbuch der Original-Graphik,<br />
III. Jahrgang, Ausgabe C, 1921.<br />
Carl Alexander Brendel war der Sohn des Malers Albert Brendel<br />
(18217-1895) und besuchte von 1894-1899 die Fürstl. Freie Zeichenschule<br />
in Weimar. 1900 studierte er an der Académie Julian<br />
in Paris sowie 1905 und 1911 in den Meisterateliers von Albert<br />
Hertel (1843-1912) und Paul Friedrich Meyerheim (1842-1915)<br />
in Berlin. Von 1908-1909 war Brendel Stipendiat der Preuss. Akademie<br />
der Künste in Rom. Um 1905/06 begann er sich mit graphischen<br />
Techniken auseinander zu setzen; zwischen 1909 und 1919<br />
entstanden zahlreiche Farbholzschnitte. Seit 1911 lebte Brendel<br />
mit seiner Frau, der Fotografin Aura Hertwig (1861-1944), in einem<br />
Haus in Buschmühle bei Frankfurt/Oder. 1921-1924 war er<br />
Professor an der Kunstschule Weimar. Brendels Werk besteht vor<br />
allem aus Schilderungen von Oder-Landschaften.<br />
68 69
35<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Ara (klein)<br />
35<br />
Farblinolschnitt, 1922, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,5:18,5 cm, Blattgröße 19,2:19,6 cm.<br />
Vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
70 71
36<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Schleierschwänze I<br />
36<br />
Farblinolschnitt, 1922, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20,3:24,3 cm, Blattgröße 22,3:25 cm.<br />
Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
72 73
37<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Überfall<br />
37<br />
Farblinolschnitt, 1922, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 21,8:22 cm, Blattgröße 23,5:22,8 cm.<br />
Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />
Literatur: Ausst.-<strong>Katalog</strong>: Holzschnitt. Wien ab 1900. Wien, <strong>Galerie</strong><br />
bei der Albertina, 2016/2017, Nr. 44 mit Farbabb.<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie in<br />
dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach kehrte<br />
sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an den<br />
Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern (1892-<br />
1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene Medaille<br />
der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien. 1928 unternahm<br />
sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden, die<br />
die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch und erotisierend)<br />
thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem Porträtminiaturmalerin<br />
und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde ihr der<br />
Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s International<br />
Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
74 75
38<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Waldkauz<br />
38<br />
Farblinolschnitt, 1922, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert „25“.<br />
Darstellungsgröße 18,5:19,5 cm, Blattgröße 19,6:20,1. – Mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
76 77
39<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Der Schwan<br />
39<br />
Farblinolschnitt, 1927, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 19,8:25 cm, Blattgröße 24,4:28,5 cm.<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
78 79
40<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Kampf; Krake und Hummer im Zweikampf<br />
40<br />
Farblinolschnitt, Entwurf 1923, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 22:22 cm, Blattgröße 33,4:29,8 cm.<br />
Ganz vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
80 81
41<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Kahnschnäbel<br />
41<br />
Farblinolschnitt, 1924, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 22,2:20,6 cm, Blattgröße 25,6:22 cm.<br />
Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch!<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
82 83
42<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Paviane<br />
42<br />
Farblinolschnitt, 1924, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 22:21 cm, Blattgröße 23,5:21,2 cm.<br />
Vorzüglicher, farbintensiver Abdruck!<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
84 85
43<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Angorakatze<br />
43<br />
Farblinolschnitt, 1925, auf chamoisfarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 18:18 cm, Blattgröße 19:18,7 cm.<br />
Die besonders reizvolle Katzen-Darstellung in einem noch guten<br />
Abdruck, Papier etwas vergilbt, auf Karton aufgezogen.<br />
Literatur: Ausst.-<strong>Katalog</strong>: Holzschnitt. Wien ab 1900. Wien, <strong>Galerie</strong><br />
bei der Albertina, 2016/2017, Nr. 49 mit Farbabb.<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie<br />
in dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach<br />
kehrte sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an<br />
den Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern<br />
(1892-1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene<br />
Medaille der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.<br />
1928 unternahm sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden,<br />
die die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch<br />
und erotisierend) thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem<br />
Porträtminiaturmalerin und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde<br />
ihr der Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s<br />
International Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
86 87
44<br />
Norbertine von Bresslern-Roth<br />
1891 – Graz – 1978<br />
Zwei Blaukehlchen<br />
44<br />
Farbholzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert und als „Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 12,5:12,2 cm, Blattgröße 13,6:12,6 cm.<br />
Sehr guter Abdruck, wie üblich mit schalem Rändchen um den<br />
Darstellungsrand.<br />
Von 1901-1911 studierte die Künstlerin an der Grazer Landeskunstschule<br />
bei Alfred von Schrötter (1856-1935), in den Sommermonaten<br />
1907 und 1909 in Dachau an der Tiermalschule von<br />
Hans von Hayek (1869-1940). Durch die Vermittlung Schrötters<br />
konnte sie 1911-1916 als Schülerin die Privatschule von Ferdinand<br />
Schmutzer (1870-1928) besuchen, anschließend war sie in<br />
dessen Atelier an der Wiener Kunstakademie tätig. Danach kehrte<br />
sie nach Graz zurück. Ab 1909 folgten Beteiligungen an den<br />
Ausstellungen der „Wiener Secession“. Unternahm Studienreisen<br />
in Europa. 1919 heiratete sie Georg Ritter von Bresslern (1892-<br />
1952). 1921, 1925, 1931 und 1936 mit dem Österreichischen<br />
Staatspreis ausgezeichnet, 1922 erhielt sie die Goldene Medaille<br />
der Stadt Graz, 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien. 1928 unternahm<br />
sie eine Nordafrika-Reise, auf der neben Gemälden, die<br />
die Sitten und Gebräuche der „Ureinwohner“ (elysisch und erotisierend)<br />
thematisieren, zahlreiche Tierdarstellungen entstanden;<br />
später auch Studien in europäischen Tierparks, zudem Porträtminiaturmalerin<br />
und Illustratorin für Kinder- und naturwissenschaftliche<br />
Bücher sowie Entwürfe von Gobelins. 1932 wurde ihr der<br />
Professorentitel verliehen. Sie war Mitglied des „Women’s International<br />
Art Club“. 1938 Ausschluss aus der „Vereinigung der<br />
Künstlerinnen Österreichs“, aufgrund der Herkunft ihres Mannes,<br />
der eine jüdische Mutter hatte und von dem sie sich nicht trennte.<br />
Einstufung einiger ihrer Arbeiten nach 1933 als regimekritisch.<br />
Norbertine von Bresslern-Roth gilt als bedeutende österreichische<br />
Malerin und Graphikerin und zählt zu den wichtigsten österreichischen<br />
Tiermalern des 20. Jahrhunderts.<br />
Durch Rezeption japanischer, expressionistischer Stilmerkmale<br />
sowie durch die Auseinandersetzung mit der Jugendstil-Graphik<br />
gelang ihr eine eigene künstlerische Bearbeitung des Linolschnitts.<br />
88 89
45<br />
Erich Buchwald-Zinnwald<br />
1884 Dresden – Krefeld 1972<br />
Tauwetter<br />
45<br />
Farblinolschnitt, 1919, auf Japan, mit Bleistift betitelt, signiert, datiert und als „Originalholzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 32,2:40 cm, Blattgröße 34,8:42,5 cm. – Etwas knitterfaltig.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Farbabb. S. 221.<br />
1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />
Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />
Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />
nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />
Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in<br />
künstlerischer Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er<br />
seinem Familiennamen den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte.<br />
1919 heiratete er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog<br />
vom Erzgebirge nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach<br />
Garmisch-Partenkirchen und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte<br />
in dieser Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich<br />
und Geburt des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach<br />
Wengen, Zermatt und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969,<br />
seine Frau war inzwischen verstorben, zog er nach Krefeld, wo<br />
sein Sohn lebte.<br />
90 91
46<br />
Erich Buchwald-Zinnwald<br />
1884 Dresden – Krefeld 1972<br />
Schneelandschaft bei Ehrwald in Tirol<br />
46<br />
Farblinolschnitt, 1922, auf Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert und datiert sowie als „Originalholzschnitt Handdruck“<br />
bezeichnet. Darstellungsgröße 29,5:39,7 cm, Blattgröße 36,2:46,5 cm. – Mit winzigen Papierschäden im linken und oberen<br />
Rand, mit Lichtrand rundum.<br />
Provenienz: Doublette des Stadtmuseums Dresden, ausgeschieden<br />
2016.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017/18, Farbabb. S. 221.<br />
1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />
Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />
Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />
nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />
Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in künstlerischer<br />
Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er seinem Familiennamen<br />
den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte. 1919 heiratete<br />
er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog vom Erzgebirge<br />
nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach Garmisch-Partenkirchen<br />
und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte in dieser<br />
Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich und Geburt<br />
des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach Wengen, Zermatt<br />
und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969, seine Frau war inzwischen<br />
verstorben, zog er nach Krefeld, wo sein Sohn lebte.<br />
92 93
47<br />
Erich Buchwald-Zinnwald<br />
1884 Dresden – Krefeld 1972<br />
Zugspitze mit Ehrwald<br />
47<br />
Farbholzschnitt, 1922, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift betitelt, signiert und datiert sowie als „Originalholzschnitt Handdruck“<br />
bezeichnet. Darstellungsgröße 29,5:39,5 cm, Blattgröße 34:45,4 cm. – Im Himmel rechts oben Quetschfalte vom Druck.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Faszination Farbholzschnitt.<br />
Hrsg. von Daniel Studer. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Abb. S. 221.<br />
1901–04 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Osmar<br />
Schindler (1867-1927), Richard Müller (1874-1954), Carl<br />
Bantzer (1857-1941) und Gotthard Kuehl (1850-1915). 1904 –<br />
nach dem Tod seiner Mutter – Übersiedlung aus gesundheitlichen<br />
Gründen nach Zinnwald im Erzgebirge, das ihm auch in<br />
künstlerischer Hinsicht zur zweiten Heimat wird, weshalb er<br />
seinem Familiennamen den Ortsnamen „Zinnwald“ hinzufügte.<br />
1919 heiratete er Marie Helene Papst aus Oberrochwitz und zog<br />
vom Erzgebirge nach Rochwitz. Die Hochzeitsreise führte nach<br />
Garmisch-Partenkirchen und es entstanden zahlreiche Farbholzschnitte<br />
in dieser Zeit. 1922 Urlaubsreisen nach Italien und Frankreich<br />
und Geburt des Sohnes Gustav. Reisen in die Schweiz, nach<br />
Wengen, Zermatt und St. Moritz unternahm er 1932-1936. 1969,<br />
seine Frau war inzwischen verstorben, zog er nach Krefeld, wo<br />
sein Sohn lebte.<br />
94 95
48<br />
Marianne Freiin von Buddenbrock<br />
1864 Magdeburg – Berlin 1916<br />
Chrysanthemen<br />
48<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25,1:24,7 cm, Blattgröße 32,7:30,2 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />
Die Künstlerin studierte Landschaftsmalerei bei Peter Paul Müller<br />
(1853-1930) in München und Graphik bei Hans Neumann (1871-<br />
1954) in Berlin, von dem der Impuls ausging, sich der Kunst des<br />
Farbholzschnitts zu widmen. Um 1930 war sie in Berlin-Großlichterfelde<br />
ansässig und als Landschaftsmalerin und Holzschneiderin<br />
tätig.<br />
96 97
49<br />
Martha Cunz<br />
1876 – St. Gallen – 1961<br />
Holländische Windmühle<br />
49<br />
Farbholzschnitt von 4 Stöcken (Maschinendruck), 1905, auf gelblichem Velin.<br />
Darstellungsgröße 20,8:14 cm, Blattgröße 24,5:16,4 cm.<br />
Literatur: Vgl. Studer, HS-Werkverzeichnis 1993, Nr. 16; Ausst.<br />
<strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. Mit einem<br />
<strong>Katalog</strong> der Holzschnitte von Martha Cunz. St. Gallen/Reutlingen,<br />
2016/17, Ss. 90/91.<br />
Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus kam 1896 zu Adolf Hölzel<br />
(1853-1934) nach Dachau. Nach einem Semester wechselte<br />
sie an die Künstlerinnenschule in München, wo Ludwig Schmidt-<br />
Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-1927)<br />
ihre Lehrer waren. 1899/1900 folgte ein Studium in Paris bei Luc<br />
Olivier Merson (1846-1920) und Lucien Simon (1861-1945).<br />
Den entscheidenden Impuls für ihre spätere Tätigkeit als Holzschneiderin<br />
erhielt sie 1901 bei einem Lithographie-Kurs des<br />
Münchner Graphikers Ernst Neumann (1871-1954). Im Winter<br />
1901/02 entstand ihr erster Holzschnitt. Im Kreis der Münchner<br />
Holzschneider genoss sie bald einen ausgezeichneten Ruf. 1903<br />
war sie Gründungsmitglied der Deutschen Vereinigung für Graphik<br />
und des von Albert Welti (1862-1912) initiierten grafischen<br />
Vereins „Die Walze“. Studienreisen führten sie nach Holland und<br />
Italien. Schließlich kehrte sie in die Schweiz zurück, wo sie sich<br />
1920 in der Nähe ihres Elternhauses ein Atelier bauen ließ. 1927<br />
entstand ihr letzter Holzschnitt.<br />
98 99
50<br />
Martha Cunz<br />
1876 – St. Gallen – 1961<br />
Taufanzeige für Peter Eduard Arbenz<br />
50<br />
Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 11:12,4 cm, Blattgröße 12,4:13,6 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Daniel Studer, HS-Werkverzeichnis, 1993,<br />
Nr. 69; vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
Der japanisierende Farbholzschnitt als Kunstform des Jugendstils.<br />
Mit einem <strong>Katalog</strong> der Holzschnitte von Martha Cunz.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, S. 196, Farbabb. S. 197. Der hier<br />
beschriebene und abgebildete Holzschnitt „Erster Frühling“ von<br />
1925 ist eine leicht veränderte Fassung unseres Blattes. Die beiden<br />
Arbeiten unterscheiden sich in der Größe, in der Lage des Kindes<br />
im Korb und durch Fehlen des Baumes rechts.<br />
Sicher sehr selten!<br />
Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus kam 1896 zu Adolf Hölzel<br />
(1853-1934) nach Dachau. Nach einem Semester wechselte sie an<br />
die Künstlerinnenschule in München, wo Ludwig Schmidt-Reutte<br />
(1863-1909) und Christian Landenberger (1862-1927) ihre Lehrer<br />
waren. 1899/1900 folgte ein Studium in Paris bei Luc Olivier Merson<br />
(1846-1920) und Lucien Simon (1861-1945). Den entscheidenden<br />
Impuls für ihre spätere Tätigkeit als Holzschneiderin erhielt<br />
sie 1901 bei einem Lithographie-Kurs des Münchner Graphikers<br />
Ernst Neumann (1871-1954). Im Winter 1901/02 entstand ihr erster<br />
Holzschnitt. Im Kreis der Münchner Holzschneider genoss sie<br />
bald einen ausgezeichneten Ruf. 1903 war sie Gründungsmitglied<br />
der Deutschen Vereinigung für Graphik und des von Albert Welti<br />
(1862-1912) initiierten grafischen Vereins „Die Walze“. Studienreisen<br />
führten sie nach Holland und Italien. Schließlich kehrte sie<br />
in die Schweiz zurück, wo sie sich 1920 in der Nähe ihres Elternhauses<br />
ein Atelier bauen ließ. 1927 entstand ihr letzter Holzschnitt.<br />
100 101
51<br />
Elise Daimler<br />
1875 – Stuttgart – 1956<br />
Jahrmarkt<br />
51<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen Handdruck (Holzschnitt)“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25,8:18,6 cm, Blattgröße 32,5:24,3 cm.<br />
Fehlstelle im linken Rand ergänzt, an drei Seiten mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Über die Künstlerin, die als Malerin und Graphikerin tätig war, ist nur bekannt, dass sie an den Akademien in Stuttgart und Paris studierte.<br />
Von ihr sind Blumenstillleben, Landschaftsgemälde und figürliche Darstellungen bekannt, sowohl in Öl als auch in Aquarell. Als Graphikerin<br />
beschäftigte sie sich mit dem Farblinolschnitt.<br />
102 103
52<br />
Oscar Droege<br />
1898 – Hamburg – 1983<br />
Spiegelung<br />
(Gebirgszug, der sich im See spiegelt, mit Schilf rechts im Vordergrund)<br />
52<br />
Farblinolschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 23,5:39,8 cm, Blattgröße 29,3:49 cm.<br />
Kleinere Randschäden sorgfältig restauriert, im Bereich des Himmels stockfleckig.<br />
Den 1. Weltkrieg erlebte Droege als Soldat in Frankreich und Russland.<br />
1919-1922 besuchte er als Schüler von Adolf Beyer (1969-<br />
1953) die private Kunstakademie des Großherzogs von Hessen in<br />
Darmstadt. Anschließend studierte er kurzzeitig an der Düsseldorfer<br />
Akademie, kehrte aber bald nach Hamburg zurück. Hier lernte<br />
er Leopold von Kalckreuth (1855-1928) kennen und er wandte<br />
sich unter dessen Einfluss dem Farbholzschnitt zu. 1929 zog er<br />
nach Heikendorf-Kitzeberg und gehörte zeitweilig der Künstlerkolonie<br />
Heikendorf an. Mit dem Maler Werner Lange (1888-<br />
1955) verband ihn bald eine enge Freundschaft und sie reisten<br />
viel gemeinsam mit dem Fahrrad oder Segelboot durch Deutschland,<br />
Frankreich und Skandinavien. Auch den 2. Weltkrieg erlebte<br />
Droege als Soldat. Erst 1948 kehrte er aus russischer Gefangenschaft<br />
zurück. Im Alter von 65 Jahren übersiedelte er wieder nach<br />
Hamburg, wo er bis zu seinem Tod am 8. Oktober 1983 lebte.<br />
Sein eigentliches Betätigungsfeld war der Farbholzschnitt, aber<br />
auch Ölgemälde und Aquarelle zählen zu seinem Œuvre.<br />
104 105
53<br />
Otto Eckmann<br />
1865 Hamburg – Badenweiler 1902<br />
Nachtreiher bzw. Drei Philosophen<br />
53<br />
Farbholzschnitt, 1896, auf Japan, im Stock monogrammiert.<br />
Darstellungsgröße 13:24,4 cm, Blattgröße 17,2:29,7 cm.<br />
Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />
Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 28;<br />
Söhn HDO 52703-8, erschienen in: PAN II, 3; Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />
Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen, 2016/17,<br />
Ss. 21-27, Farbabb. S. 27; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der<br />
Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />
2017/18, Farbabb. Nr. 7.<br />
In jeder Hinsicht tadelloses Exemplar!<br />
„Otto Eckmanns 1895-96 entstandene Blätter sind Inkunabeln des<br />
modernen Farbholzschnitts, die nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden können. Vielleicht besitzen sie für die Entstehung des modernen<br />
Farbholzschnitts eine ähnliche Bedeutung wie diejenigen<br />
Vallottons für den einfarbigen Holzschnitt, hat Heinz Spielmann<br />
1965 festgehalten…“ (zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, St.<br />
Gallen, 2016/17, Ss. 26/27).<br />
Otto Eckmann gilt als Wegbereiter des japanisierenden Farbholzschnitts<br />
in Deutschland. Er stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie<br />
und immatrikulierte sich als Siebzehnjähriger an der<br />
Bau- und Kunstgewerbeschule Nürnberg. Von 1883-1890 absolvierte<br />
er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie München.<br />
Mit Figurenbildern und impressionistischen Landschaften hatte er<br />
frühen Erfolg und ließ trotzdem im November 1894 sein gesamtes<br />
malerisches Werk in Frankfurt versteigern. Dieser markante Bruch<br />
mit der Malerei war das Ergebnis eines fortschreitenden Prozesses<br />
in Richtung dekorativer, ornamentaler Gestaltung. Von diesem<br />
Zeitpunkt an widmete er sich ausschliesslich dem Kunstgewerbe<br />
und der Graphik bzw. dem Farbholzschnitt, diesem allerdings<br />
nur bis 1896. 1897 verließ er München und trat noch im Oktober<br />
eine Stelle als Leiter der <strong>Fach</strong>klasse für dekorative Malerei an den<br />
Unterrichtsanstalten des Kunstgewerbemuseums Berlin an. 1898<br />
erkrankte er an Tuberkulose, an der er 1902 im Alter von nur 37<br />
Jahren verstarb.<br />
106 107
54<br />
Willi Egler<br />
1887 Bad Rappenau – Karlsruhe 1953<br />
Flandrische Landstrasse b. Spriet<br />
54<br />
Holzschnitt in Olivgrün, 1915, auf Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert, datiert und als „Orig.-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 15,7:23,3 cm, Blattgröße 21,8:26,8 cm. – Etwas fleckig und vergilbt.<br />
Egler begann seine Ausbildung mit einer Lehre zum Lithographen<br />
bei Geissendörfer in Karlsruhe. Anschließend wanderte er über Paris<br />
bis nach Bilbao, kehrte kurz an die Kunstgewerbeschule nach<br />
Karlsruhe zurück, um dann an die Kunstakademie Giacomelli<br />
nach Florenz zu wechseln. 1907-1914 studierte er an der Karlsruher<br />
Kunstakademie, unterbrochen von einer Reise nach Spanien.<br />
Während seiner zahlreisen Reisen, die Egler alle zu Fuß absolvierte,<br />
entstanden zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Radierungen, die<br />
Landschaften und Szenen des dörflichen Lebens am Wegesrand<br />
wiedergaben. 1909 wurde er Mitglied des Karlsruher Kunstvereins.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Freiwilliger Fotograf<br />
einer Fliegerstaffel war, setzte er 1919 sein Studium fort, widmete<br />
sich jetzt der Ölmalerei und wurde Meisterschüler bei Albert<br />
Haueisen (1872-1954). Anschließend war er als freischaffender<br />
Kunstmaler tätig, war aber immer wieder auf ausgedehnten Wanderungen.<br />
1924 erschienen Werke von ihm in der „Badische Künstlermappe“.<br />
In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt er mehrfach<br />
staatliche Aufträge für Kunst am Bau und war auch auf mehreren<br />
Ausstellungen vertreten.<br />
108 <strong>109</strong>
55<br />
Hildegard Eichwede<br />
tätig 1. Hälfte 20. Jahrhundert<br />
Dächer im Schnee in Hamburg-Uhlenhorst<br />
55<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“<br />
bezeichnet. Darstellungsgröße 31:23,7 cm, Blattgröße 36:25,2 cm. – Verso am Oberrand Rest einer alten Verklebung.<br />
Obwohl dieser dekorative und sehr qualitätvolle Farbholzschnitt eine geübte Hand verrät,<br />
konnten wir über die Künstlerin nichts Näheres in Erfahrung bringen.<br />
110 111
56<br />
Richard Konrad Leopold Estler<br />
1873 Dresden – Frankfurt/Main 1952<br />
Hanau. Altstädter Rathaus (heute: Deutsches Goldschmiedehaus)<br />
56<br />
Farbholzschnitt, 1922, teils aquarelliert, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert, nummeriert und als „Handdruck“<br />
bezeichnet. Darstellungsgröße 28,2:40 cm, Blattgröße 32,2:44,4 cm. – Vom Druck etwas quetschfaltig.<br />
Estler studierte 1892-1898 an der Kunstgewerbeschule in Dresden, u. a. bei Alfred Diethe (1836-1919).<br />
Seit 1921 war er Professor an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau und war als Landschafts- und<br />
Architekturmaler, Aquarellist sowie Entwurfszeichner für das Kunsthandwerk tätig.<br />
112 113
57<br />
Gertrud Fabian<br />
1885 Neuwedell/Kreis Arnswalde – ermordet in Auschwitz 1943<br />
Blühende Wiese mit Birken<br />
57<br />
Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und als „Original Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 39,5:37,7 cm, Blattgröße 46,5:43,7 cm.<br />
Über die aus jüdischer Familie stammende Künstlerin ist nur bekannt,<br />
dass sie 1886 mit ihrer Familie nach Berlin zog. Sie blieb<br />
unverheiratet und verbrachte ihr Leben mit ihrer Mutter und<br />
der übrigen Familie. Es ist überliefert, dass sie wahrscheinlich<br />
eine geübte Lithographin war. Sie wurde am 1. März 1943 nach<br />
Auschwitz deportiert und bereits am nächsten Tag ermordet.<br />
Dieser seltene Holzschnitt ist ein Beleg dafür, dass Gertrud Fabian<br />
sich auch mit der Technik des Farbholzschnitts befasst hat.<br />
114 115
58<br />
Arthur Feudel<br />
1857 Harthau/Chemnitz – Katwijk/Holland 1929<br />
Marktplatz in Dortmund<br />
58<br />
Holzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,6:24,8 cm, Blattgröße 31:29 cm, unten mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Kleiner Einriss im Rand rechts oben hinterlegt.<br />
Arthur Feudel kam 1871 mit seinen Eltern und Geschwistern nach<br />
Meissen. Noch im selben Jahr begann er eine Lehre an der Porzellanmanufaktur<br />
Meissen, studierte anschließend von 1877 an<br />
an der Kunstakademie München und zwei Jahre später an der<br />
Kunstakademie in Dresden. 1880 heiratete er und von 1883-1885<br />
folgten Wanderungen nach Leipzig, Berlin und Paris. 1885 übersiedelte<br />
er nach New York und ließ sich hier als freischaffender<br />
Künstler nieder. Als Blumenmaler und Porträtist erlangte er hier<br />
Geltung und Wohlstand. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1886<br />
heiratete er 1891 die Malerin Alma Leila Wright. 1892 erhielt er<br />
die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1902 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt<br />
nach Katwijk in Holland und wurde Mitglied der<br />
Gesellschaft „Arti et Amicitiae“ in Amsterdam. Bekannt wurde<br />
Feudel durch seine Aquarelle von Küsten und Landschaften in den<br />
Niederlanden und den Vereinigten Staaten.<br />
116 117
59<br />
Hans Frank<br />
1884 Wien – Salzburg 1948<br />
Ernte; zwei Bauern, eine Bäuerin beim Beladen eines Heuwagens<br />
59<br />
Farbholzschnitt, 1904, gedruckt 1935, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 16,8:16,8 cm, Blattgröße 23,2:21,6 cm.<br />
Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Hans, Leo,<br />
Hans der Jüngere. <strong>Galerie</strong> 16 Alexander Jesina, Wien, 2003,<br />
WVZD-HF 8, Farbabb. S. 26.<br />
Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />
(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />
die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />
Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />
Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />
zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />
1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />
Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />
große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />
Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />
Tiere und Stillleben zeigen.<br />
118 119
60<br />
Hans Frank<br />
1884 Wien – Salzburg 1948<br />
Flußufer in Nebel (bei Brixlegg am Inn)<br />
60<br />
Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 26:19 cm, Blattgröße 30,7:24,2 cm. – Reste alter Montage am Oberrand.<br />
Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Hans, Leo,<br />
Hans der Jüngere. <strong>Galerie</strong> 16 Alexander Jesina, Wien, 2003,<br />
WVZD-HF 84.<br />
Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />
(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />
die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />
Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />
Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />
zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />
1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />
Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />
große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />
Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />
Tiere und Stillleben zeigen.<br />
120 121
61<br />
Hans Frank<br />
1884 Wien – Salzburg 1948<br />
Herbstlandschaft, auf der Anhöhe zwei Bauern und zwei Pferde mit Egge<br />
61<br />
Farbholzschnitt, 1923, auf Japan, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 19,5:34,5 cm, Blattgröße 33,3:46,7 cm. – Links im breiten Rand leicht vergilbt, im oberen weißen Rand<br />
beim Ablösen eines Klebestreifens ist etwas Papiersubstanz verloren gegangen, sonst sehr gut erhalten.<br />
Literatur: Nicht bei Claus Jesina.<br />
Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />
(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />
die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />
Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />
Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />
zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />
1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />
Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />
große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />
Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />
Tiere und Stillleben zeigen.<br />
122 123
62<br />
Hans Frank<br />
1884 Wien – Salzburg 1948<br />
Schwäne im Stadtpark<br />
62<br />
Farbholzschnitt, 1927, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 30,7:35,2 cm, Blattgröße 34,2:41 cm. – Drei Ecken beschädigt.<br />
Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Familie Frank. Wien, <strong>Galerie</strong><br />
16 – Alexander Jesina, 2003, WVZD-HF 177, Abb. S. 33.<br />
Hans Frank wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo<br />
(gest. 1959), ebenfalls Künstler, in Wien auf. Beide besuchten<br />
die dortige Kunstgewerbeschule und 1907/11 die Spezialschule<br />
Franz Rumplers (1848-1922) an der Kunstakademie. Die ersten<br />
Farbholzschnitte Hans Franks entstanden 1904, im Alter von erst<br />
zwanzig Jahren. Seit 1912 war er als freischaffender Künstler tätig,<br />
1921 wurde er Mitglied des „Künstlerhaus“ und erhielt den Professorentitel.<br />
Wie auch sein Zwillingsbruder erlangte Hans Frank<br />
große Wertschätzung beim Publikum für seine von japanischen<br />
Holzschnitten inspirierten Farbholzschnitte, die meist Landschaften,<br />
Tiere und Stillleben zeigen.<br />
124 125
63<br />
Walter Freiberger<br />
tätig in Leipzig, nachgewiesen zwischen 1885 und 1905<br />
Tänzer und Zuschauer<br />
63<br />
Entwurf zur Einladung zum Künstlerfest „In der Hölle“ an der Königl. Akademie, Leipzig.<br />
Holzschnitt, auf rotem festem Papier, im Stock monogrammiert „W.F.“ und bezeichnet „Fest in der Hölle“. 9:14,2 cm.<br />
Verso von fremder Hand mit Bleistift beschriftet.<br />
Literatur: Pfister 6325.<br />
Walter Freiberger war als Zeichner, Holzschneider, Lithograph und Illustrator tätig.<br />
126 127
64<br />
Margarethe Geibel<br />
1876 – Weimar – 1955<br />
Im Zwielicht<br />
(Die Mutter der Künstlerin beim Lesen)<br />
64<br />
Farbholzschnitt, 1906, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert<br />
und als „Orig. Farbholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
19,8:19,8 cm, links und oben auf die Umfassungslinie geschnitten, unten und rechts mit ungleichmäßigem Büttenrand.<br />
Werknummer 22. – Sehr selten!<br />
„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />
(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />
in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />
Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />
künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />
der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />
Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />
Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />
Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />
Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />
autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />
sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />
und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />
München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />
(Kensington Museum und British Museum).“<br />
(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />
Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />
Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />
128 129
65<br />
Margarethe Geibel<br />
1876 – Weimar – 1955<br />
Goethes Arbeitszimmer I<br />
65<br />
Farbholzschnitt von mehreren Stöcken, 1908, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />
datiert und als „Orig. Farbholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 23:30,6cm, auf die Umfassungslinie geschnitten, unten mit Rändchen.<br />
Werknummer 43. Blatt III zum Goethehaus-Zyklus.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Goethes Weimar in Farbholzschnitten<br />
von Margarethe Geibel. Fürstenfeldbruck, 1999, Nr. 17 mit Farbabb.<br />
S. 44.<br />
„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />
(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />
in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />
Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />
künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />
der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />
Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />
Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />
Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />
Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />
autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />
sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />
und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />
München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />
(Kensington Museum und British Museum).“<br />
(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />
Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />
Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />
130 131
66<br />
Margarethe Geibel<br />
1876 – Weimar – 1955<br />
Weimar, Häuschen der Fürstin von Albanien, Blick in den Park<br />
66<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1935, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 8,6:13,4 cm, Blattgröße 11,8:16 cm. – Linke untere Ecke mit Wasserrand und knickfaltig.<br />
Werknummer 274.<br />
Bei dem von Margarethe Geibel als „Häuschen der Fürstin Albanien“<br />
bezeichneten Haus handelt es sich um Haus Pogwisch, am<br />
Hang zum Ilmpark gelegen. Sie bewohnte es in den Sommermonaten<br />
zwischen 1927 und 1936. Hier trafen sich führende Weimarer<br />
Intellektuelle, die nach dem Vorbild der Tafelrunde von Herzogin<br />
Anna Amalia als „Gesellschaft der Bäume“ heitere Geselligkeit<br />
pflegten. Sophie Helene Cecilie von Schönburg-Waldenburg, seit<br />
1914 Fürstin von Albanien (1885-1936) war ausgebildete Sängerin<br />
und beherrschte fünf Instrumente.<br />
„Die Tochter des Porträt- und Landschaftsmalers Casimir Geibel<br />
(1839-1896) wuchs unmittelbar gegenüber von Goethes Wohnhaus<br />
in Weimar auf. Die Schauplätze und geistigen Zentren der<br />
Weimarer Klassik, vorrangig das Goethehaus, wurden zu ihren<br />
künstlerischen Lebensthemen. In Weimar zunächst Unterricht an<br />
der Freien Zeichenschule und ab 1896 im Privatatelier von Otto<br />
Rasch (1862-1952), dem Leiter der grafischen Abteilung der Weimarer<br />
Kunstschule. 1900-02 in Stuttgart Studium an der privaten<br />
Kunstschule von Leopold von Kalckreuth (1855-1908). 1902<br />
Rückkehr nach Weimar, wo sie sich die Technik des Farbholzschnitts<br />
autodidaktisch aneignete, die sie zeitlebens favorisieren<br />
sollte. Geibel erlangte Anerkennung durch Ankäufe von privaten<br />
und öffentlichen Sammlungen z. B. in Weimar, Dresden, Stuttgart,<br />
München, Berlin, Budapest, Wien (Hofbibliothek) und London<br />
(Kensington Museum und British Museum).“<br />
(Zit. aus: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />
Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />
Expressionismus. Reutlingen, 2013, S. 146).<br />
132 133
67<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Blick von einer Schlossterrasse in den Park<br />
67<br />
Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Originalhanddruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 26:37,8 cm, Blattgröße 27,5:40,3 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 60,<br />
61 und 71.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie in die<br />
Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen Berliner<br />
Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten vertreten.<br />
Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften und Bildnisse.<br />
134 135
68<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Blick aus dem Fenster auf schneebedeckte Dächer einer winterlichen Stadt<br />
68<br />
Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 26,2:19,5 cm, Blattgröße 28,8:21,9 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
136 137
69<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Engelberg. Juchli Pass, Schweiz<br />
69<br />
Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt selbstgedruckt Probe“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20:28,1 cm, Blattgröße 25,6:31,4 cm.<br />
Probedruck!<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
138 139
70<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Trübsee ob. Engelberg, Schweiz<br />
70<br />
Farblinolschnitt, auf beigem Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt. Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 12,5:17 cm, Blattgröße 16,2:20,1 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
140 141
71<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Frühling<br />
71<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „selbstgedruckt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 12,2:17 cm, Blattgröße 13,8:19,4 cm. – Rundum mit ungleichmäßigem Büttenrand, leicht stockfleckig.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
142 143
72<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Heidehaus in Schnee<br />
72<br />
Farblinolschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet, links oben nummeriert „30“.<br />
Darstellungsgröße 9,7:13,9 cm, Blattgröße 13:16 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
144 145
73<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Landschaft mit Gewässer<br />
73<br />
Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 10,3:13,4 cm, Blattgröße 14:16,3 cm. – Leicht braunfleckig.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
146 147
74<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Schneebedeckte Gebirgslandschaft<br />
74<br />
Farblinolschnitt, auf festem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 12,6:15 cm, Blattgröße 25,6:31,4 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
148 149
75<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Stillleben mit Blumenvase, Orangen und Nüssen<br />
75<br />
Farblinolschnitt, auf chamoisfarbenem Velin.<br />
Darstellungsgröße 13,6:19 cm, Blattgröße 16,5:20,8 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
150 151
76<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Teich mit einem Zug Gänse<br />
76<br />
Farblinolschnitt, auf beigem Velin.<br />
14,7:17,5 cm, mit runden Ecken.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
152 153
77<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Teich mit Schwänen<br />
77<br />
Farblinolschnitt, auf hauchdünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 23,3:20,5 cm, Blattgröße 26,5:23,2 cm. – Beide Seitenränder etwas ungleich.<br />
Stark japanisierendes, duftig und zart gestaltetes Blatt!<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
154 155
78<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Wannsee mit Segelbooten<br />
78<br />
Linolschnitt in Grün, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Schnitt. Handdr.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 16,2:24 cm, Blattgröße 20,5:26,2 cm. – Die Ränder ungleich beschnitten, im Rand rechts Nagellöchlein.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
156 157
79<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Woge und Möwen<br />
79<br />
Farblinolschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „selbstgedruckt“ bezeichnet, nummeriert oder datiert „25.“.<br />
Darstellungsgröße ca. 13:25,5 cm, Blattgröße 14,8:28,2 cm.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora<br />
Hitz (1856-1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam<br />
mit Dora Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie<br />
in die Schweizer Alpen. 1922 und 1933 war sie auf der Großen<br />
Berliner Kunstausstellung mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten<br />
vertreten. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Landschaften<br />
und Bildnisse.<br />
158 159
80<br />
Margarete Gerhardt<br />
1873 Frankfurt/Oder – Berlin 1958<br />
Zwei Lastensegler mit geblähten Segeln<br />
80<br />
Linolschnitt in Braun und Schwarz und wenig rosa Farbstift, auf dünnem chamoisfarbenem Japan,<br />
mit Bleistift signiert und als „Orig. Schnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 21:17,5 cm, Blattgröße 23,5:19,7 cm.<br />
Dieser Holzschnitt geht auf ein Gemälde zurück und liegt im vermutlich<br />
1. Zustand vor, vor der Hinzufügung der Fischerboote mit<br />
weißen Segeln im Hintergrund.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 61;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen,<br />
2016/17, Abb. S. 228.<br />
Die Berliner Malerin, Lithographin, Holz- und Linolschneiderin<br />
Margarete Gerhardt erhielt eine Ausbildung an der Zeichen- und<br />
Malschule des Vereins der Künstlerinnen Berlin bei Hermann<br />
Struck (1876-1944), dem sie wichtige graphische Impulse verdankt,<br />
Ernst Wilhelm Müller-Schönfeld (1867-1944) und Dora Hitz (1856-<br />
1924). Letztere machte sie mit dem deutschen Impressionismus<br />
vertraut. Studienreisen führten sie 1911-1912 gemeinsam mit Dora<br />
Hitz nach Italien und Paris, ebenso reiste sie in die Schweizer Alpen.<br />
1922 und 1933 war sie auf der Großen Berliner Kunstausstellung<br />
mit Gemälden, Holz- und Linolschnitten vertreten. Im Zentrum<br />
ihres Schaffens stehen Landschaften und Bildnisse.<br />
160 161
81<br />
Josef Goller<br />
1868 Dachau – Obermenzing 1947<br />
Scherzo<br />
(Flöte blasender junger Faun nach rechts)<br />
81<br />
Holzschnitt in Oliv, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, auf dem Untersatz betitelt.<br />
Darstellungsgröße 36,2:17,5 cm, Blattgröße 47,5:26,2 cm.<br />
Nach einer Ausbildung zum Glasmaler an der Mayer’schen<br />
Hofkunstanstalt in München besuchte Goller Abendkurse an<br />
der Kunstgewebeschule in München. 1887-1890 war er in einer<br />
Kunstglaserei in Zittau angestellt und übernahm danach<br />
die künstlerische Leitung der Anstalt für Glasmalerei von Bruno<br />
Urban in Dresden (später: Urban & Goller). Sie realisierten<br />
zahlreiche Entwürfe bekannter Maler für Kirchenfenster. Goller<br />
leitete von 1906-1928, seit 1909 als Professor, die Klasse für<br />
Glasmalerei an der Kunstgewerbeschule Dresden. Als Grafiker<br />
war die Lithographie sein Spezialgebiet, doch war er auch<br />
als Holzschneider und Gebrauchsgraphiker tätig. Zu den Buchkünstlern<br />
Peter Behrens (1868-1940) und Johann Vincenz Cissarz<br />
(1873-1942) hielt er engen Kontakt. Goller gilt als wichtiger Vertreter<br />
des Jugendstils.<br />
162 163
82<br />
Moritz von Gruenewaldt<br />
1870 Aahof/Estland – München 1933<br />
Der Eisvogel<br />
82<br />
Farblinolschnitt, 1913, auf Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 9,9:8,3 cm, Blattgröße 13:12,4 cm.<br />
An der Universität in Dorpat studierte von Gruenewaldt 1890/91<br />
Chemie. Weitere Studiengänge im Ingenieurwesen in Berlin-Charlottenburg<br />
und München schlossen sich an. Danach war er als Kulturingenieur<br />
im Landeskulturbüro in Riga tätig. 1906 veränderte er<br />
sich und ging nach Hamburg, wo er zeitweilig als künstlerischer<br />
Leiter einer Fabrik für Bronzewaren und Beleuchtungskörper tätig<br />
war. Erst seit 1900 beschäftigte er sich mit der Malerei, dem Holzschnitt<br />
und der Exlibriskunst.<br />
164 165
83<br />
Marie Hager<br />
1872 Penzlin – Burg Stargard 1947<br />
Verschneite Allee mit einer sich entfernenden Kutsche, links ein Gebäudekomplex<br />
83<br />
Farbholzschnitt, um 1930/35, auf Japan-Bütten, mit Bleistift bezeichnet „Holzschnitt. Original Handdruck“ und signiert.<br />
Darstellungsgröße 27,6:33 cm, Blattgröße 37,7:44,5 cm. – Vollflächig aufgezogen, leicht stockfleckig.<br />
Seit 1894 lebte Marie Hager mit ihrer Familie in Dargun in Mecklenburg.<br />
Nach einem Gesangsstudium in Hamburg und Berlin<br />
wechselte die Künstlerin zur Malerei. Sie wurde 1904 Schülerin<br />
von Max Uth (1863-1914), später von Eugen Bracht (1842-1921)<br />
und Ernst Kolbe (1876-1945). Erste Ausstellungsbeteiligungen<br />
folgten 1910 in Hannover und 1911 in Berlin. Bis 1941 konnte sie<br />
regelmäßig an großen Kunstausstellungen teilnehmen. 1921 baute<br />
sie in Burg Stargard ein Haus, wo sie bis zu ihrem Tod lebte und in<br />
dem heute ein Marie-Hager-Museum untergebracht ist.<br />
Sie war als Landschafts- und Architekturmalerin tätig und gilt<br />
als bedeutende norddeutsche Impressionistin. Holzschnitte bzw.<br />
Farbholzschnitte haben nur einen geringen Anteil an ihrem Œuvre.<br />
166 167
84<br />
Ulrich Hallerstede<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Kiefern<br />
84<br />
Linolschnitt, 1919, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als „Orig.Linol. Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 21,5:17,9 cm, Blattgröße 23,3:19,2 cm.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
168 169
85<br />
Ulrich Hallerstede<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Kirchturm und Dächer von davorstehenden Häusern mit gotischen Giebeln<br />
85<br />
Farblinolschnitt in Schwarz und Blaugrau, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Linol-Handdr.“ bezeichnet.<br />
24,7:17,8 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
170 171
86<br />
Ulrich Hallerstede<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Rathaus von Gr(oß). Umstadt<br />
86<br />
Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Linol-Handdr.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 30:25 cm, Blattgröße 31,7:25,7 cm. – Papierabriss an der rechten unteren Ecke.<br />
Aus der Folge: „Rathäuser in Hessen“.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
172 173
Ulrich Hallerstede<br />
87 87<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Rathaus Heppenheim<br />
Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig.Linol. Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 28,1:21,3 cm, Blattgröße 30,2:22,6 cm.<br />
Aus der Folge: „Rathäuser in Hessen“.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
174 175
88<br />
Ulrich Hallerstede<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Überschwemmte Wiesenlandschaft mit Bäumen<br />
88<br />
Linolschnitt, 1918, auf Japan, mit Bleistift signiert, und als „Orig.-Linol.Handdr.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 26,7:22,9 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten. – Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
176 177
89<br />
Ulrich Hallerstede<br />
1899 – Darmstadt – 1978<br />
Zeile von drei <strong>Fach</strong>werkbauernhäusern am Hang<br />
89<br />
Farblinolschnitt in Braun und Olivgrün, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig.Linol. Handdr.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 12,5:16,8 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten. – Diagonale Knickfalte geglättet.<br />
Hallerstede erhielt ersten Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule<br />
in Darmstadt. Er war Meisterschüler von Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945) an der Akademie für Graphik und Buchgewerbe in<br />
Leipzig. Seit 1922 Studium in München. 1924-1964 war er Leiter<br />
des Graphischen Ateliers der Darmstädter Firma E. Merck und war<br />
Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.<br />
Er war als Maler und Graphiker tätig und schuf vor allem Holzund<br />
Linolschnitte.<br />
178 179
90<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Alte Gasse in Duisburg<br />
90<br />
Linolschnitt, um 1925/35, auf China, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Linoleumschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 21:14,4 cm, Blattgröße 27,3:21,5 cm. – An den Seiten an mehreren Stellen auf Untersatz geklebt.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
180 181
91<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Aus einem Braunkohlewerk<br />
91<br />
Farblinolschnitt, um 1925/35, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Linolschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,5:11,7 cm, Blattgröße 21,7:15 cm.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
182 183
92<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Bauernhaus in der Ukraine<br />
92<br />
Linolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, als „Orig. Linoleumschnitt“ bezeichnet und undeutlich betitelt.<br />
Darstellungsgröße 12,5:20,3 cm, Blattgröße 21,8:31 cm, fest in Passepartout montiert.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
184 185
93<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Bildnis eines Mannes mit Schnurrbart, Kopf nach rechts<br />
93<br />
Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Langholzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 13,8:9 cm, Blattgröße 22:17 cm, fest in Passepartout montiert.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
186 187
94<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Exlibris des Künstlers<br />
94<br />
Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschn.“<br />
bezeichnet sowie im Stock betitelt „Mein Eigen Martin Heidenreuter“.<br />
Darstellungsgröße 9,7:5,9 cm, Blattgröße 17:11 cm, fest in Passepartout montiert.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
188 189
95<br />
Martin Heidenreuter<br />
1898 Leipzig – Dresden 1981<br />
Kreuz in der Eifel, Marterl am Weg<br />
95<br />
Holzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 15:11 cm, Blattgröße 20,5:16 cm, fest in Passepartout montiert.<br />
Genaueres über Leben und Werk Heidenreuters war nicht in Erfahrung zu bringen.<br />
Zu belegen ist, dass er als Illustrator, Exlibriskünstler, Linolschneider und Radierer tätig war.<br />
190 191
96<br />
Franz Hein<br />
1863 Hamburg-Altona – Paris 1927<br />
Baumstämme auf felsigem Grund<br />
96<br />
Holzschnitt, September 1925, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 22,2:17,2 cm, Blattgröße 33,8:23,7 cm.<br />
Hein studierte an der Akademie in Karlsruhe und wurde später<br />
Nachfolger Leopold von Kalckreuths (1855-1928) im Amt des<br />
Vorstandes des Karlsruher Künstlerbundes. Viel von der dortigen<br />
Farblithographie-Bewegung geht auf seine Anregungen zurück<br />
und war selbst als Holzschneider und Lithograph tätig.<br />
192 193
97<br />
Walter Helfenbein<br />
1893 Dresden – Dresden-Pappritz 1984<br />
Vier auf einem Ast sitzende Wellensittiche<br />
97<br />
Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße ca. 28: ca. 20 cm, Blattgröße 42:33,7 cm.<br />
Bis auf einen nur kurzzeitigen Besuch der Dresdener Kunstgewerbeschule<br />
hat sich Helfenbein autodidaktisch ausgebildet. Er war<br />
als Aquarellmaler, Linolschnitt- und Exlibris-Künstler tätig. Seine<br />
Themen waren vor allem Landschaften und Tiere. Unter den Farblinolschnitten<br />
sind vor allem Vogelmotive zu finden.<br />
194 195
98<br />
Paul Herrmann oder Henri Héran<br />
1854 München – Paris 1940<br />
Spielendes Meerweib (Najade)<br />
98<br />
Farbholzschnitt und Lithographie, 1897, auf Bütten, links unten außerhalb der Darstellung monogrammiert.<br />
Darstellungsgröße 28,9:20,4 cm, Blattgröße 37:28,2 cm, mit Seidenhemdchen.<br />
Erschienen in: PAN 1897/98, 4, S. 242.<br />
Literatur: Söhn HDO 52804-4; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer,<br />
Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17,<br />
Farbabb. S. 28. Studer bemerkt zu diesem Blatt: „Von ganz anderer<br />
Auffassung ist Paul Herrmanns in der gleichen Nummer<br />
erschienenes ‚Spielendes Meerweib‘. Fläche und Form sind aufgelöst,<br />
die Komposition zerfließt in einzelne Linien, jegliche Tiefenwirkung<br />
ist aufgehoben, und die Figur der Frau mit Fisch und<br />
der Hintergrund liegen auf einer Ebene. Die in Mischtechnik (drei<br />
Holzplatten plus Lithographie) entstandene Graphik wirkt schon<br />
fast divisionistisch. Sie entstand unter dem Einfluss der gleichzeitigen<br />
französischen Kunst – Herrmann arbeitete damals in Paris<br />
und nannte sich auch Henri Héran – und kann als wichtiges und<br />
frühes Werk des floralen Jugendstils bezeichnet werden.“ – Bei<br />
seinem Vergleich bezieht sich Studer auf den Farbholzschnitt von<br />
William Nicholson „Alte Frau“, der in derselben Nummer des<br />
PAN erschienen war.<br />
Paul Herrmann, Neffe des Dichters Paul Heyse, sollte auf dessen<br />
Anregung hin Architektur bei August Thiersch (1843-1917)<br />
studieren. Er nahm aber heimlich Malunterricht. Daraus ergaben<br />
sich Unstimmigkeiten und Herrmann musste mit 19 Jahren sein<br />
Geschick selbst in die Hand nehmen. Er besuchte die Malschule<br />
Max Ebersbergers (1852-1926) und war zwei Jahre lang Schüler<br />
von Ferdinand Barth (1842-1892). Er bestritt seinen Lebensunterhalt<br />
durch das Malen von Panoramen und erneuerte in Bayern und<br />
Schwaben Fresken. Auf Empfehlung eines Herausgebers des New<br />
Yorker Witzblattes „Puck“ begab er sich in die USA. Hier schuf<br />
er dekorative Arbeiten und Bildnisse. 1895 siedelte er nach Paris<br />
über und nahm den Namen „Henri Héran“ an. Hier verbrachte er<br />
11 wechselvolle Jahre, z. T. in der Nähe von Munch, Strindberg<br />
und Oscar Wilde. Als es ihm schlecht ging, fand er Unterschlupf<br />
bei einem befreundeten Arzt, in dessen Irrenanstalt er Studien betrieb.<br />
Danach wechselte er nach Berlin. Erst 1896 begann er mit<br />
der Graphik und war auf diesem Feld sehr experimentierfreudig.<br />
Bereits 1914 hatte er ein Œuvre von 183 Blättern vorzuweisen.<br />
196 197
99<br />
Reinhold Hoberg<br />
1859 – Berlin – 1932<br />
Sommer<br />
99<br />
Holzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 16,6:12,9 cm, Blattgröße 26,7:21,2 cm.<br />
Der Maler und Graphiker studierte an der Akademie in Berlin, lebte<br />
nacheinander in Leipzig, Antwerpen, Stettin, München, Hamburg<br />
und schließlich in Charlottenburg. Zunächst malte er hauptsächlich<br />
Genreszenen, wandte sich aber in München im Verkehr mit<br />
anderen Holzschneidern dem Holzschnitt zu. Als Leiter der Pan-<br />
Presse von Paul Cassirer lernte er Max Liebermann (1847-1935)<br />
und Max Slevogt (1868-1932) kennen und machte sich durch den<br />
Nachschnitt zahlreicher ihrer Werke einen Namen.<br />
198 199
100<br />
Ludwig von Hofmann<br />
1861 Darmstadt – Pillnitz 1945<br />
Illustrationen zu „Die Blaue Blume“ von Gerhart Hauptmann<br />
100<br />
Folge von 14 Holzschnitten. Je ca. 17,4:15,2 cm. Berlin, S. Fischer 1927.<br />
Probedrucke auf sehr feinem Japan, in einer privaten Leinenkassette,<br />
sämtlich in Passepartouts. – Von größter Seltenheit!<br />
Provenienz: Sammlung P. Hüssy, Zürich.<br />
Der Künstler stand in regem Kontakt mit zahlreichen Geistesgrößen<br />
seiner Zeit, z. B. war er eng befreundet mit Gerhart<br />
Hauptmann, für den er mehrere seiner Werke illustrierte und<br />
mit dem er 1907 eine Griechenlandreise unternahm. Am 7. Juli<br />
1927 schrieb Hauptmann an Ludwig von Hofmann: „Nun aber<br />
zu Deiner ‚Blauen Blume‘, mit der Du mir meine ‚Blaue Blume‘<br />
erst wahrhaft geschenkt hast. In Leipzig konnte ich sie nur<br />
flüchtig in die Hand nehmen, vor einigen Tagen traf sie auf dem<br />
Wiesenstein ein. Ich bin sehr glücklich über das Buch und danke<br />
Dir für die liebevolle Bemühung Deiner Meisterhand, die<br />
ihm eine so köstliche Form, einen so wundervollen Schmuck<br />
geschaffen hat.“ (Zit. aus: „Du lieber, göttlicher Olympier…“.<br />
Die Freundschaft zwischen Gerhart Hauptmann und Ludwig von<br />
Hofmann. Hrsg. von Ingo Starz. Erkner, Gerhart-Hauptmann-Museum,<br />
1998, S. 45).<br />
Auch zu Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Henry<br />
van de Velde oder Edvard Munch, um nur einige zu nennen, unterhielt<br />
Hofmann freundschaftliche Kontakte.<br />
Hofmann absolvierte seine Ausbildung an den Kunstakademien<br />
von Dresden und Karlsruhe. Ein Aufenthalt in Paris 1889, um an<br />
der Académie Julian zu studieren, schloss sich an. Ab 1890 lebte<br />
Hofmann in Berlin. 1894-1900 ging er auf Reisen, längere Zeit<br />
verbrachte er in Rom und in seiner Villa bei Fiesole. Die Rezeption<br />
der Antike und eine bestimmte Vorstellung von einem Arkadien<br />
sollten sein Werk entscheidend beeinflussen. Ab 1895 war er<br />
Mitarbeiter der Zeitschrift „Pan“, ab 1898 Mitglied der „Berliner<br />
Secession“. 1903 wurde er Professor der Weimarer Kunstschule,<br />
1916-1931 der Kunstakademie in Dresden.<br />
200 201
101<br />
Ludwig von Hofmann<br />
1861 Darmstadt – Pillnitz 1945<br />
Sieben Frauen auf einem Felsen am Meer<br />
101<br />
Holzschnitt in Rotbraun, auf Bütten, mit Bleistift monogrammiert „L.v.H“ und als „Probedruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25:35 cm, Blattgröße ca. 27,8:38 cm.<br />
Sehr selten!<br />
Provenienz: Sammlung P. Hüssy, Zürich.<br />
Der Künstler stand in regem Kontakt mit zahlreichen Geistesgrößen<br />
seiner Zeit, z. B. war er eng befreundet mit Gerhart Hauptmann,<br />
für den er mehrere seiner Werke illustrierte und mit dem<br />
er 1907 eine Griechenlandreise unternahm. Auch zu Hugo von<br />
Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Henry van de Velde oder<br />
Edvard Munch, um nur einige zu nennen, unterhielt Hofmann<br />
freundschaftliche Kontakte.<br />
Hofmann absolvierte seine Ausbildung an den Kunstakademien<br />
von Dresden und Karlsruhe. Ein Aufenthalt in Paris 1889, um an<br />
der Académie Julian zu studieren, schloss sich an. Ab 1890 lebte<br />
Hofmann in Berlin. 1894-1900 ging er auf Reisen, längere Zeit<br />
verbrachte er in Rom und in seiner Villa bei Fiesole. Die Rezeption<br />
der Antike und eine bestimmte Vorstellung von einem Arkadien<br />
sollten sein Werk entscheidend beeinflussen. Ab 1895 war er<br />
Mitarbeiter der Zeitschrift „Pan“, ab 1898 Mitglied der „Berliner<br />
Secession“. 1903 wurde er Professor der Weimarer Kunstschule,<br />
1916-1931 der Kunstakademie in Dresden.<br />
202 203
102<br />
Dagmar Hooge<br />
1870 Hamburg – München 1931<br />
Anemonen<br />
102<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt N 14 Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 22,8:22 cm, Blattgröße 25:22,6 cm, Darstellung im Achteck. – Im schmalen Rand Farbreste vom Druckvorgang.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss.<br />
54, 78, 79, 80 und 84; Aust. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Abb. S. 211;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />
und Japan 1900-1959. Kaufbeuren 2017/18, Farbabb. 19 und 20.<br />
In der Einführung zu dieser Ausstellung schreibt Daniel Studer:<br />
„Ist der Farbholzschnitt weiblich? In der Ausstellung ‚Wege zu<br />
Gabriele Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen<br />
des Jugendstils und des Expressionismus‘, die 2013-14 im<br />
Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und im Museum Schloss<br />
Moyland ausgerichtet wurde und die ausschließlich weiblichen<br />
Kunstschaffenden vorbehalten war, kam klar zum Ausdruck, dass<br />
der Mehrplatten-Holzschnitt auf die zwischen 1870 und 1885 geborenen<br />
Künstlerinnen große Faszination ausübte. Eine Antwort<br />
auf die obige Frage ist nicht einfach, doch bot der Holzschnitt<br />
für Frauen die Möglichkeit ‚sich außerhalb der seit Jahrhunderten<br />
von Männern besetzten Domänen der Malerei und Skulptur<br />
im Rahmen einer gewissen künstlerischen Unverbindlichkeit ein<br />
neues Terrain zu erschließen‘“.<br />
Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />
1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />
Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-<br />
1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der „Internationale<br />
Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche Kunstausstellung“<br />
sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />
der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der „36. Große<br />
Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die Schwester der<br />
Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie einen gemeinsamen<br />
Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin der Graphiker-<br />
Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster Ehefrau des Malers<br />
Georg Tappert (1880-1957).<br />
Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />
München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />
Glaspalast aus.<br />
Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />
um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />
Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />
Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />
wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />
München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />
– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />
sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />
204 205
103<br />
Dagmar Hooge<br />
1870 Hamburg – München 1931<br />
Rote Rosen<br />
103<br />
Farbholzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original Holzschnitt N. 33 Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25:22,5 cm, Blattgröße 28,2:25,3 cm.<br />
Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />
1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />
Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger (1862-<br />
1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der „Internationale<br />
Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche Kunstausstellung“<br />
sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />
der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der „36. Große<br />
Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die Schwester der<br />
Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie einen gemeinsamen<br />
Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin der Graphiker-<br />
Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster Ehefrau des Malers<br />
Georg Tappert (1880-1957).<br />
Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />
München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />
Glaspalast aus.<br />
Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />
um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />
Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />
Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />
wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />
München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />
– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />
sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />
206 207
104<br />
Dagmar Hooge<br />
1870 Hamburg – München 1931<br />
Schmelzender Schnee<br />
104<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt Handdruck N. 48“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,6:24 cm, Blattgröße 19,9:26 cm. Mit Blindstempel des Verlages Wohlgemuth & Lissner, Berlin,<br />
auf dem Originalpassepartout.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt<br />
als Kunstform des Jugendstils. St. Gallen/Reutlingen 2016/<br />
17, Farbabb. S. 211.<br />
Dagmar Hooge absolvierte ihre Ausbildung zwischen 1891 und<br />
1915 u. a. bei Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau und bei Ludwig<br />
Schmidt-Reutte (1863-1909) und Christian Landenberger<br />
(1862-1927) in München. 1906 beteiligte sie sich u. a. an der<br />
„Internationale Kunstausstellung Bremen“ und an der „Deutsche<br />
Kunstausstellung“ sowie 1908 in Verbindung mit einer Sonderausstellung<br />
der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler an der<br />
„36. Große Ausstellung des Kunstvereins Bremen“. Sie war die<br />
Schwester der Künstlerin Helene Hooge (1873-1931), mit der sie<br />
einen gemeinsamen Wohnsitz in München hatte, und eine Freundin<br />
der Graphiker-Kollegin Kathleen Bagot (1890-1925), erster<br />
Ehefrau des Malers Georg Tappert (1880-1957).<br />
Beide Schwestern waren Mitglieder im Künstlerinnenverein-<br />
München und stellten zwischen 1906 und 1921 regelmäßig im<br />
Glaspalast aus.<br />
Die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt dürfte spätestens<br />
um 1905 anzusetzen sein. Darauf verweist eine Briefstelle ihrer<br />
Freundin Martha Cunz (vgl. Nr. 49 u. 50) im Briefnachlass im SIK<br />
Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg gerieten die Schwestern in große<br />
wirtschaftliche Not und suchten Zuflucht im Kloster Warnberg in<br />
München-Solln. Wegen der Ausweglosigkeit von Helenes Gesundheit<br />
– sie war Ende der 1920er Jahre unheilbar erkrankt – nahmen<br />
sich die Schwestern am 17. März 1931 gemeinsam das Leben.<br />
208 209
105<br />
Hedwig Hornburg<br />
1885 – Braunschweig – 1975<br />
Blühende Kastanie vor einem alten Bauernhaus<br />
105<br />
Linolschnitt, aquarelliert, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Linolschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20:26,8 cm, Blattgröße 25:37 cm.<br />
Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />
bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />
(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />
aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />
war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />
Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />
1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />
wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />
Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />
für Bildende Künste.<br />
210 211
106<br />
Hedwig Hornburg<br />
1885 – Braunschweig – 1975<br />
Landschaft mit Bäumen<br />
106<br />
Farblinolschnitt, teils aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 24,2:17,1 cm, Blattgröße 31:21,7 cm. – Mit einigen kleinen Quetschfalten vom Druck im weißen Rand.<br />
Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />
bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />
(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />
aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />
war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />
Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />
1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />
wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />
Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />
für Bildende Künste.<br />
212 213
107<br />
Hedwig Hornburg<br />
1885 – Braunschweig – 1975<br />
Reetgedeckte Kate<br />
107<br />
Farblinolschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 24,4:16,8 cm, Blattgröße 26,7:21,6 cm.<br />
Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />
bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />
(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />
aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />
war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />
Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />
1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />
wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />
Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />
für Bildende Künste.<br />
214 215
108<br />
Hedwig Hornburg<br />
1885 – Braunschweig – 1975<br />
Trauerweide<br />
108<br />
Linolschnitt in Blau, teils aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 28,8:23,3 cm, Blattgröße 38:26,8 cm.<br />
Hornburg wurde an der Städtischen Gewerbeschule in Braunschweig<br />
bei Johannes Leitzen (1848-1922) und Hans Herse<br />
(1855-1939) ausgebildet, bevor sie ein Studium in Magdeburg<br />
aufnahm, das sie 1910 als Zeichenlehrerin abschloss. Anschließend<br />
war sie Stipendiatin des Braunschweiger Kunstgewerbe-<br />
Vereins. Sie besuchte einen Malkurs von Hans Baluschek (1870-<br />
1935) beim Verein der Berliner Künstlerinnen. Von 1912 bis 1947<br />
wirkte sie als Mal- und Zeichenlehrerin an der Braunschweiger<br />
Handwerker- und Kunstgewerbeschule, der späteren Hochschule<br />
für Bildende Künste.<br />
216 217
<strong>109</strong><br />
Iwan Edwin Hugendobler<br />
1886 Degersheim/Kanton St. Gallen – Zürich 1972<br />
GSMBu.A – Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten<br />
(Einladung der Sektion St. Gallen 28. Nov. 1918, 5h Im Nest)<br />
<strong>109</strong><br />
Farbholzschnitt, 1918, auf Japan, mit Bleistift signiert. 19:12 cm.<br />
Hugendobler war Schüler von Adolf Thomann (1874-1961) in Zürich und als<br />
Maler (bes. Pferde und andere Tiere), Lithograph und Holzschneider tätig.<br />
218 219
110<br />
Helen Hyde<br />
1868 Lima/New York – Pasadena/Calif. 1919<br />
A Summer Shower<br />
110<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf China, mit Bleistift signiert und nummeriert „63“, im Stock bezeichnet und datiert.<br />
Darstellungsgröße 12,6:33,7 cm, Blattgröße 26:43,5 cm.<br />
Mit leichtem Lichtrand rundum, restauriertes Loch im Oberrand außerhalb der Darstellung.<br />
Als Zwölfjährige begann Helen Hyde ihr Kunststudium bei ihrem<br />
Nachbarn Ferdinand Richardt (1819-1895), einem dänisch-amerikanischen<br />
Künstler. Nach dem Tod ihres Vaters 1882 siedelte sie mit<br />
ihrer übrigen Familie zu ihrer Tante Augusta Bixler (1879-1970)<br />
nach San Francisco über. 1882-1888 setzte sie ihre Ausbildung an<br />
der Wellesley Schule für Mädchen fort, begleitend besuchte sie die<br />
California School of Design. In den folgenden sechs Jahren bildete<br />
sie sich bei Franz Skarbina (1849-1910) in Berlin, Raphael Collin<br />
(1850-1916) und Félix Régamey (1844-1907) in Paris weiter.<br />
Régamey führte sie anhand seiner großen Sammlung in den Japonismus<br />
der damaligen Zeit ein. Gemälde von Mary Cassatt (1844-<br />
1926), der amerikanischen Impressionistin, deren Werke ebenfalls<br />
von der japanischen Kunst beeinflusst waren, inspirierten sie und<br />
ganz besonders deren Frauen- und Kinderbilder. Ferner studierte<br />
sie bei Emil Carlsen (1853-1932), einem amerikanischen Maler<br />
und bei Kano Tomonobu, dem bedeutendsten Maler der berühmten<br />
Kano Schule für japanische Malerei. 1894 kehrte Hyde nach<br />
Kalifornien zurück und begann damit, in Chinatown Frauen und<br />
Kinder in ihren Bildern festzuhalten. Sie lernte Josephine Hyde<br />
(1885-1965) kennen und sie freundeten sich an. Gemeinsam experimentierten<br />
sie mit der Farbradierung und 1899 siedelten beide<br />
Hyde-Frauen nach Japan über, um die dortige Malerei zu studieren.<br />
Während Josephine H. nach Amerika zurückkehrte, setzte Helen H.<br />
dort ihre Studien fort und eignete sich besonders die Technik des<br />
japanischen Farbholzschnitts an, z. B. bei Emil Orlik (1870-1932).<br />
Sie lebte von 1903-1913 in Japan und perfektionierte in dieser Zeit<br />
die Kunst des japanischen Farbholzschnitts. 1914 kehrte sie nach<br />
Kalifornien zurück, wo sie fünf Jahre später verstarb.<br />
220 221
111<br />
Hede (Hedwig) Jahn<br />
1885 Sternberg/Mähren – Zürich 1955<br />
Schloss Liechtenstein/Burg Sternberg in Süd-Mähren<br />
111<br />
Farblinolschnitt, 1912, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 50:35,3 cm, Blattgröße 56,2:45 cm.<br />
Literatur: Henrike Junge, Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989, S. 397. –<br />
Erschienen auch in: Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien.<br />
Hede Jahn studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Anton<br />
Josef von Kenner (1871-1951) und Bertold Löffler (1874-1960).<br />
Schon während ihrer Studienzeit schuf Jahn bemerkenswerte<br />
großformatige Farbholz- bzw. Farblinolschnitte, die technische<br />
Perfektion und malerische Stimmungswerte auszeichnen. Als freischaffende<br />
Künstlerin schuf sie Modeentwürfe für den Salon der<br />
Schwestern Flöge in Wien. Ihre Keramiken wurden auch von der<br />
Wiener Werkstätte verkauft.<br />
Der großformatige, sehr dekorative Farblinolschnitt zeigt eine<br />
Teilansicht der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg, die<br />
seit 1695 im Besitz der Fürsten Liechtenstein war und 1886 auf<br />
Veranlassung von Fürst Johann II. durch den Wiener Architekten<br />
Carl Georg Kayser (1837-1895) zu einem Wohngebäude umgewandelt<br />
wurde.<br />
222 223
112<br />
Hedwig Jarke<br />
1882 Berlin – Starnberg 1949<br />
Frauengestalt an einem Gewässer und zwei Vögel auf einem Ast in Winterlandschaft<br />
112<br />
Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20:16,7 cm, Blattgröße 27:19,5 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Abb. S. 52.<br />
Die Künstlerin hielt sich mit ihrer Familie regelmäßig in Italien<br />
und Starnberg auf, siedelte später nach Starnberg über und studierte<br />
an der privaten Malschule des Schweizers Hans-Eduard<br />
von Berlepsch (1849-1921) in Planegg und bei Emil Orlik (1870-<br />
1932). Durch ihn wurde sie zum grafischen Arbeiten, besonders<br />
zum Holzschnitt, und zur Auseinandersetzung mit ostasiatischer<br />
Kunst angeregt. Neben Holzschnitten fertigte sie auch Gemälde,<br />
Aquarelle und Zeichnungen. Dabei waren ihre bevorzugten Motive<br />
Tiere, Landschaften, Pflanzen und Porträts.<br />
224 225
113<br />
Karl Johne<br />
1887 – Kratzau/Böhmen – 1959<br />
Abenddämmerung; böhmische Flusslandschaft, im Hintergrund die Silhouette von Reichenberg<br />
113<br />
Farbholzschnitt, auf bräunlichem weichem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25,1:30,2 cm, Blattgröße 29,7:34 cm. – Kleiner Einriss im linken Rand, im Ganzen nicht ganz frisch.<br />
Karl Johne, einer Reichenberger Lehrerfamilie entstammend, war<br />
nach seiner Ausbildung ebenfalls als Lehrer tätig. Er unterrichtete<br />
an der Knabenbürgerschule in Reichenberg Mathematik und<br />
Zeichnung. Daneben betätigte er sich künstlerisch als Maler und<br />
Holzschnittkünstler und darüber hinaus als Gemälderestaurator.<br />
226 227
114<br />
Karl Johne<br />
1887 – Kratzau/Böhmen – 1959<br />
Frühlingstag<br />
114<br />
Farbholzschnitt und Prägedruck, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig.-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 25,5:21,5 cm, Blattgröße 28,7:23,3 cm.<br />
Karl Johne, einer Reichenberger Lehrerfamilie entstammend, war<br />
nach seiner Ausbildung ebenfalls als Lehrer tätig. Er unterrichtete<br />
an der Knabenbürgerschule in Reichenberg Mathematik und<br />
Zeichnung. Daneben betätigte er sich künstlerisch als Maler und<br />
Holzschnittkünstler und darüber hinaus als Gemälderestaurator.<br />
228 229
115<br />
Károly Józsa<br />
1872 Szeged/Ungarn – Budapest 1929<br />
Die Maske, Paris<br />
115<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 15,9:9,8 cm, Blattgröße 30,3:23,2 cm. – Mit vereinzelten Stockfleckchen.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: In ruhigem Wasser. Holzund<br />
Linolschnitte des ungarischen Jugendstils aus den Sammlungen<br />
der ungarischen Nationalgalerie und der Akademie der Bildenden<br />
Künste Budapest. Reutlingen/Budapest, 2006/2007, S. 87,<br />
Kat.-Nr. 25-31.<br />
Józsa studierte 1890-1896 an der Wiener Kunstakademie, 1897-<br />
1900 in München und 1900-1902 an der Pariser Académie Humbert.<br />
Bis 1908 lebte er in Paris, später in München und London.<br />
Ab 1900 beteiligte er sich regelmäßig an ungarischen Kunstausstellungen<br />
sowie an Ausstellungen im Münchener Glaspalast, am<br />
Wiener Kunsthaus und im Pariser Salon mit schwarzweißen und<br />
farbigen Holzschnitten und Radierungen. Für seine Holzschnitte<br />
erhielt er in London eine Goldmedaille, veröffentlichte zahlreiche<br />
Illustrationen und Holzschnitte in ungarischen und ausländischen<br />
Zeitschriften (z. B. „The Studio“). Er schuf vor allem Porträts und<br />
Genrebilder sowie Exlibris-Holzschnitte und zeichnete auch Karikaturen.<br />
1904 Ausstellung in Wien, im Hagenbund, 1913 in Budapest.<br />
230 231
116<br />
Ludwig Heinrich Jungnickel<br />
1881 Wunsiedel/Oberfranken – Wien 1965<br />
Frankfurt am Main. Ansicht von der Sachsenhäuser Seite mit der<br />
Alten Brücke und Brückenmühle, im Hintergrund der Dom<br />
116<br />
Farbholzschnitt, 1912, auf festem cremefarbenem Japan, mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 43,4:51,4 cm, Blattgröße 45,5:54 cm.<br />
Nr. 14 der Auflage.<br />
Literatur: I. Spielvogel-Bodo, Ludwig Heinrich Jungnickel. Ein<br />
Leben für die Kunst. Klagenfurt, 2000. WV Nr. OG. 41.<br />
Jungnickel wuchs als Sohn eines Tischlers in München auf, wo<br />
er auch die Kunstgewerbeschule besuchte. Weitere Ausbildungsstationen<br />
waren Wien und wiederum München. 1906 ließ er sich<br />
endgültig in Wien nieder und noch im selben Jahr gelang ihm der<br />
Durchbruch zur allgemeinen Anerkennung durch die Veröffentlichung<br />
einer Folge von Blättern in Schablonenspritztechnik. Auf<br />
der Wiener Kunstschau 1908 war er mit seinen ersten Farbholzschnitten<br />
vertreten. 1909 fertigte er eine Serie von Farbholzschnitten<br />
von Tieren aus der Menagerie von Schönbrunn. 1911 erhielt<br />
er die Professur an der <strong>Fach</strong>klasse für Graphische Kunst an der<br />
Kunstgewerbeschule zu Frankfurt am Main. Das künstlerische Ergebnis<br />
dieses Aufenthaltes ist eine Reihe von Farbholzschnitten<br />
mit Frankfurter Ansichten, die ihm in <strong>Fach</strong>kreisen hohes Lob einbrachten.<br />
Schon 1912 kehrte er nach Wien zurück, wo in der Folge<br />
weitere Tierholzschnitte entstanden.<br />
232 233
117<br />
Rudolf Junk<br />
1880 Wien – Rekawinkel/Niederösterreich 1943<br />
Mein Haus<br />
117<br />
Farbholzschnitt, 1919, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 20:15,2 cm, Blattgröße 30:15,3 cm.<br />
Seit 1894 besuchte Junk das Stiftsgymnasium Melk, wo Leopold<br />
Blauensteiner (Maler, 1880-1947) und Richard Kurt Donin<br />
(Kunsthistoriker, 1881-1963) seine Klassenkameraden waren. Es<br />
folgte ein Studium der Germanistik und Philologie (Keltische)<br />
und Junk wurde 1903 zum Dr. phil. promoviert. Danach besuchte<br />
er 1903-1908 die Schule von Heinrich Lefler (1863-1919). Seit<br />
1909 arbeitete er als Graphiker für die Österreich. Staatsdruckerei<br />
und entwarf Banknoten, außerdem Wertpapiere, Brief-und Stempelmarken.<br />
Er war Mitglied des Hagenbundes von 1909-1922,<br />
von 1912-1918 Künstlerischer Beirat der Akademie für Musik und<br />
darstellende Kunst Wien und von 1924-1943 Direktor der Graph.<br />
Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.<br />
234 235
118<br />
Hermann Keil<br />
1889 Darmstadt – Karlsruhe 1964<br />
Frühling; schlafendes Mädchen mit Flöte spielendem Jüngling<br />
118<br />
Linolschnitt, aquarelliert, 1915, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als “Handdruck I 2“ bezeichnet.<br />
Darstellung im Rund. Darstellungsgröße Durchmesser 18 cm, Blattgröße 27:27 cm. – Blattränder teils mit leichten<br />
Knickspuren, an der linken unteren Ecke und rechts oben im weißen Rand kleiner Papierverlust.<br />
Mit eigenhändiger Widmung: „Frau Lohr mit herzlichem Dank!“. –<br />
Sehr selten!<br />
Nach dem Abitur 1907 besuchte Keil die Malschule von Adolf<br />
Beyer (1869-1953) in Darmstadt. 1909-1912 studierte er Archäologie,<br />
Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in München.<br />
1912 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Gleichzeitig besuchte<br />
er die Malschule von Ludwig Heinrich Jungnickel (1881-1965)<br />
in Frankfurt am Main. In den Jahren 1913/14 studierte er in Paris,<br />
nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil und war 1919 Mitbegründer<br />
der Darmstädter Sezession. Zwischen 1919-1924 lebte und arbeitete<br />
er in Ettal und Frankfurt am Main. Als Architekt und Gartenarchitekt<br />
arbeitete er zwischen 1932 und 1935 in Paris und Tours.<br />
Danach war er u. a. als Architekt in Deutschland tätig. 1942-1944<br />
lehrte Keil am Staatstechnikum in Karlsruhe, nach dem 2. Weltkrieg<br />
an der Werkkunstschule Darmstadt und danach Kunstgeschichte<br />
an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe,<br />
seit 1953 als Professor.<br />
Keil gehört dem Kreis der Darmstädter Expressionisten an, sein<br />
Werk zählt zum Spätexpressionismus.<br />
236 237
119<br />
Jean (Hans) Kern<br />
1874 Bülach – Zürich 1967<br />
Dorfstraße mit <strong>Fach</strong>werkhäusern, vermutlich in Bülach<br />
119<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, November 1917, auf feinem Bütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 19,8:27 cm, Blattgröße 28,5:39 cm.<br />
Der von einem Bauernhof in Bülach stammende Künstler machte<br />
von 1899-1906 eine Lehre als Flachmaler in Basel, um so die<br />
Finessen dieses Handwerks zu erlernen. Danach belegte er Kurse<br />
an der Kunstgewerbeschule in Basel. Anschließend ging er 1910-<br />
1914 nach Paris und gewann hier eine Vielzahl von kreativen Kontakten.<br />
Er war als Bühnenbildner, Flachmaler, Architekt, Schriftenmaler<br />
und Grafiker tätig, entwickelte einen impressionistischen<br />
Malstil und setzte sich so vom Jugendstil sowie den expressionistischen<br />
Werken vieler Kollegen ab. Zwischen 1918 und 1932 lebte<br />
er abwechselnd in Paris und Bülach. Seit 1932 war er in Zürich<br />
ansässig und wurde zu einem der versiertesten und profiliertesten<br />
Kennern und Dokumentaristen Bülachs und des Zürcher Unterlandes<br />
mit seiner weiteren Umgebung. Er war als Maler, Zeichner, Lithograph<br />
und Holzschneider tätig und Mitglied der Künstlergruppe<br />
Winterthur 1923. (Vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Künstler und Zeitzeuge<br />
Jean Kern 1874-1967. Bülach, Sigristenkeller, 2017).<br />
238 239
120<br />
Jean (Hans) Kern<br />
1874 Bülach – Zürich 1967<br />
Weiblicher Halbakt, nach links gewendet<br />
120<br />
Holzschnitt, auf Bütten mit Wasserzeichen: bekröntes Lilienwappen mit anhängenden Initialen JGZ, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 31,8:24,8 cm, Blattgröße 38,9:29,8 cm. – Kleiner Einriss im Oberrand sorgfältig geschlossen.<br />
Provenienz: Aus dem Nachlass. – Eins von 10 Exx., sehr selten!<br />
Um Schatten und dunklere Partien hervorzuheben, wandte Kern<br />
eine recht seltene Technik an: er schuf parallele Schraffuren.<br />
Der von einem Bauernhof in Bülach stammende Künstler machte<br />
von 1899-1906 eine Lehre als Flachmaler in Basel, um so die<br />
Finessen dieses Handwerks zu erlernen. Danach belegte er Kurse<br />
an der Kunstgewerbeschule in Basel. Anschließend ging er<br />
1910-1914 nach Paris und gewann hier eine Vielzahl von kreativen<br />
Kontakten. Er war als Bühnenbildner, Flachmaler, Architekt,<br />
Schriftenmaler und Grafiker tätig, entwickelte einen impressionistischen<br />
Malstil und setzte sich so vom Jugendstil sowie den<br />
expressionistischen Werken vieler Kollegen ab. Zwischen 1918<br />
und 1932 lebte er abwechselnd in Paris und Bülach. Seit 1932<br />
war er in Zürich ansässig und wurde zu einem der versiertesten<br />
und profiliertesten Kennern und Dokumentaristen Bülachs und<br />
des Zürcher Unterlandes mit seiner weiteren Umgebung. Er war<br />
als Maler, Zeichner, Lithograph und Holzschneider tätig und Mitglied<br />
der Künstlergruppe Winterthur 1923. (Vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />
Künstler und Zeitzeuge Jean Kern 1874-1967. Bülach, Sigristenkeller,<br />
2017).<br />
240 241
121<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Katzenmutter, sitzend mit einem Jungen<br />
121<br />
Farbholzschnitt, 1908, auf chamoisfarbenem Bütten, mit Bleistift signiert,<br />
datiert und als „Farbenholzschnitt Handdruck Unikum“ (sic!) bezeichnet.<br />
Blattgröße 29,4:22,7 cm. – Mit einer leichten Bräunung entlang des unteren Randes.<br />
Das ganz besonders reizvolle Blatt, vom Künstler eigenhändig als<br />
„Unikum“ bezeichnet, liegt in einem hervorragenden Abdruck vor<br />
und es ist davon auszugehen, dass es diesen Farbholzschnitt nur<br />
ein einziges Mal gibt.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />
dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />
Moser (1868-1918), Felician von Myrbach (1853-1940) und<br />
Anton von Kenner (1871-1951). Unter Anregung von Emil Orlik<br />
(1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906<br />
unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann (1881-<br />
1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer<br />
Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und Leiter der<br />
Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />
242 243
122<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Eisarbeit (Eisernte)<br />
122<br />
Holzschnitt, 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 31,8:40,4 cm, Blattgröße 47,75:65,6 cm.<br />
Ganz hervorragender Druck mit breitem Rand, mit dem Schöpfrand<br />
rundum. – Dasselbe Motiv, mit geringen Abwandlungen,<br />
schildert Klemm auch in einer Radierung aus dem Jahre 1910.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />
dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />
Moser (1868-1918), Felician von Myrbach (1853-1940)<br />
und Anton von Kenner (1871-1951). Unter Anregung von Emil<br />
Orlik (1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte.<br />
Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann<br />
(1881-1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der<br />
Dachauer Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und<br />
Leiter der Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie<br />
berufen.<br />
244 245
123<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Dachauer Bäuerinnen nach dem Kirchgang<br />
123<br />
Holzschnitt, um 1910, auf sehr feinem gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 24,7:24,8 cm, Blattgröße 33,5: ca. 31,5 cm.<br />
Ganz hervorragender Druck mit breitem Rand, mit dem Schöpfrand<br />
rechts und unten.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />
und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule<br />
bei Koloman Moser (1868-1918), Felician Frhr. von Myrbach-<br />
Rheinfeld (1853-1940) und Anton von Kenner (1871-1951).<br />
Unter Anregung von Emil Orlik (1870-1932) entstanden um<br />
1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft<br />
mit Carl Thiemann (1881-1966) in Liebotz bei<br />
Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />
1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />
an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />
246 247
124<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Stehender Hahn<br />
124<br />
Holzschnitt, aquarelliert, 1921, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />
Darstellungsgröße 24,8 :19,7 cm, Blattgröße 40,4:26,1 cm. – Mit leichter Wischspur von Druckerschwärze im äußeren Rand unten.<br />
Nr. 55 von 100 Exx.<br />
Provenienz: 87. Auktion Perl, Berlin, 17./18.03.1924, Nr. 239.<br />
Vergleichsliteratur: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Ss. 212-215, mit mehreren farbigen<br />
Abbildungen; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />
in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />
Abb. 61-70.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />
dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />
Moser (1868-1918), Felician Frhr. von Myrbach-Rheinfeld<br />
(1853-1940) und Anton von Kenner (1871-1951). Angeregt durch<br />
Emil Orlik (1870-1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte.<br />
Seit 1906 unterhielt er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann<br />
(1881-1966) in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der<br />
Dachauer Künstlerkolonie an. 1913 wurde er als Professor und<br />
Leiter der Graphischen Abteilung an die Weimarer Kunstakademie<br />
berufen.<br />
248 249
125<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Greifvogel mit Beute auf einem Baumstumpf<br />
125<br />
Holzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 31,8:21,7 cm, Blattgröße 42,5:32,5 cm.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />
und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei<br />
K. Moser (1868-1918), F. von Myrbach (1853-1940) und A. von<br />
Kenner (1871-1951). Unter Anregung von E. Orlik (1870-1932)<br />
entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er<br />
eine Ateliergemeinschaft mit C. Thiemann (1881-1966) in Liebotz<br />
bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />
1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />
an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />
250 251
126<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Laubsänger<br />
126<br />
Farbholzschnitt, auf Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Probedr“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20,2:15,2 cm, Blattgröße 26,2:20 cm.<br />
An den Ecken auf Untersatz montiert, Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte<br />
und dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei<br />
K. Moser (1868-1918), F. von Myrbach (1853-1940) und A. von<br />
Kenner (1871-1951). Unter Anregung von E. Orlik (1870-1932)<br />
entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt er<br />
eine Ateliergemeinschaft mit C. Thiemann (1881-1966) in Liebotz<br />
bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie an.<br />
1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen Abteilung<br />
an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />
252 253
127<br />
Walter Klemm<br />
1883 Karlsbad – Weimar 1957<br />
Reh mit ihrem Kitz<br />
127<br />
Holzschnitt, aquarelliert, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 19:13,2 cm, Blattgröße 26,5:18,5 cm.<br />
Kleine Fehlstelle an der linken oberen Ecke sowie horizontale Knickfalte im unteren Rand.<br />
Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers: „Seinem lieben Christianchen<br />
zum 8. Geburtstag der treue OOnkel“.<br />
Klemm studierte an der Universität in Wien Kunstgeschichte und<br />
dort zugleich an der Akademie und Kunstgewerbeschule bei Koloman<br />
Moser (1868-1918), Felician Myrbach (1853-1940) und<br />
Anton von Kenner (1871-1951). Angeregt durch Emil Orlik (1870-<br />
1932) entstanden um 1903 erste Farbholzschnitte. Seit 1906 unterhielt<br />
er eine Ateliergemeinschaft mit Carl Thiemann (1881-1966)<br />
in Liebotz bei Prag, 1907 schloss er sich der Dachauer Künstlerkolonie<br />
an. 1913 wurde er als Professor und Leiter der Graphischen<br />
Abteilung an die Weimarer Kunstakademie berufen.<br />
254 255
128<br />
Albert Krüger<br />
1858 Stettin – Berlin nach 1910<br />
Bildnis Jacob Burckhardts, 1897<br />
(Kopf, nahezu im Profil, nach links)<br />
128<br />
Holzstich in zwei Farben, auf kaiserlichem Japanpapier, mit Bleistift signiert<br />
und mit dem Trockenstempel der Zeitschrift „PAN“ versehen.<br />
Darstellungsgröße 9,8:8,5 cm, Blattgröße 32,7:23,7 cm.<br />
Literatur: Söhn 52902–5. – Das Blatt gehört zu der lediglich 38<br />
Exemplare umfassenden Künstler-Edition der Zeitschrift „PAN“.<br />
Im Gegensatz zur Normalausgabe sind sie auf Japanpapier gedruckt<br />
und signiert. Die Standardausgabe des Holzstichs erschien<br />
in Bd. IV, Nr. 2, Berlin 1898, zwischen den Seiten 104 und 105.<br />
Der Holzstich Krügers entstand nach der berühmten Portraitphotographie<br />
des Basler Gelehrten, der im August 1897 verstorben war.<br />
Krüger zählt zu den wichtigsten Holzstechern seiner Zeit. Er<br />
gewann zahlreiche Preise für seine Arbeiten und wurde 1903<br />
Mitglied der Berliner Kunstakademie. Thieme/Becker (Bd. XXI,<br />
S. 585) charakterisiert seine Reproduktionsgraphik als „geistvolle<br />
Paraphrase der Originale“ und erwähnt explizit das Bildnis<br />
Jacob Burckhardts.<br />
256 257
129<br />
Albert Krüger<br />
1858 Stettin – Berlin nach 1910<br />
Geburt der Venus<br />
129<br />
Holzstich in sechs Farben, 1898, nach Sandro Botticellis 1485 entstandenem Gemälde, auf Japan,<br />
Darstellungsgröße 25,5:11,4 cm, Blattgröße 35,4:27,4 cm. Papier leicht vergilbt.<br />
Literatur: Söhn 52902–. Erschienen in PAN IV, Jahrgang 2. Erwähnt<br />
bei: Thieme-Becker, Bd. XXI, S. 585.<br />
Krüger zählt zu den wichtigsten Holzstechern seiner Zeit. Er<br />
gewann zahlreiche Preise für seine Arbeiten und wurde 1903<br />
Mitglied der Berliner Kunstakademie. Thieme/Becker charakterisiert<br />
seine Farbholzschnitte als „geistvolle Paraphrase der Originale“,<br />
bei denen er nicht mit glatten Flächen lasierend vorgeht,<br />
sondern durch Übereinanderdruck von Farben- und Strichplatten<br />
eine lebendige und kräftige Farbwirkung erzielt.<br />
258 259
130<br />
Adolf Kunst<br />
1882 Regensburg – 1937<br />
Mehrstöckiges Haus, die beiden oberen Stockwerke mit dunklen Holzlatten verschalt<br />
130<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert „No. 8“.<br />
Darstellungsgröße 16,2:15 cm, Blattgröße 32:28 cm. – Gering fleckig.<br />
Kunst studierte Architektur an der Techn. Hochschule in München,<br />
wo er 1909 die Prüfung für den höheren Staatsbaudienst ablegte.<br />
Seit 1912 wirkte er als Lehrer (Professor) an der Baufachschule in<br />
München. Daneben war er als Holz- und Linolschneider sowie als<br />
Radierer tätig und schuf Landschaften, Exlibris, Plakate, Glückwunschkarten<br />
etc.<br />
260 261
131<br />
Maximilian Kurzweil<br />
1867 Bisenz/Mähren – Wien 1916<br />
Der Polster. Martha Kurzweil auf einem Diwan sitzend<br />
131<br />
Farbholzschnitt, 1903, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 28,5:26 cm, Blattgröße 55,8:45 cm. – Im sehr breiten Rand rechts unten etwas knitterfaltig.<br />
Literatur: H. H. Hofstätter, Jugendstil. Druckkunst. Baden-Baden,<br />
1968, Farbtaf. S. 241; H. Junge, Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989; H.<br />
von der Grinten (Hrsg.), Die Frühzeit des modernen Holzschnitts.<br />
Museum Schloss Moyland, 1993; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Art for All. Der<br />
Farbholzschnitt in Wien um 1900. Frankfurt/Main, 2016, Farbabb.<br />
S. 128/129; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 232; Ausst.<br />
<strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa und<br />
Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. S. 41, Nr. 36.<br />
Inkunabel der Jugendstilgraphik!<br />
Kurzweil wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen bis 1879 in<br />
Bisenz/Tschechien, danach in Wien auf. 1886-1895 studierte<br />
er mit Unterbrechungen an der Kunstakademie Wien. 1893-94<br />
hielt er sich in Paris und der Bretagne auf, wo er in der Künstlerkolonie<br />
Concarneau seine spätere Frau Martha, geb. Guyot, kennenlernte.<br />
Seit der Eheschließung verbrachte das Paar dort regelmäßig<br />
die Sommer. Er gehörte zur Klimt-Gruppe und verließ<br />
1905 mit dieser die Wiener Sezession, beteiligte sich aber weiterhin<br />
an deren Ausstellungen. Zum Farbholzschnitt fand er 1902,<br />
vermutlich durch Emil Orlik (1870-1932), der ihm die Technik<br />
beibrachte. 1903 arbeitete Kurzweil an der Zeitschrift „Ver<br />
Sacrum“ mit. In diesem Jahr entstand auch der Farbholzschnitt<br />
„Der Polster“ für die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst<br />
in Wien. Dieses Blatt gehört zu den Inkunabeln des Farbholzschnitts<br />
und wurde und wird immer wieder publiziert. 1909 übernahm<br />
Kurzweil einen Lehrauftrag an der Wiener Kunstschule<br />
für Frauen und Mädchen. Im 1. Weltkrieg wurde er als Kriegsmaler<br />
eingesetzt. Infolge persönlicher Umstände entschied er<br />
sich zusammen mit seiner Schülerin Helene Heger 1916 für<br />
den Freitod.<br />
262 263
132<br />
Wilhelm Laage<br />
1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />
Dorf Beyen im Regen<br />
132<br />
Holzschnitt, 1897, auf bräunlichem Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, p. 784),<br />
auf dem Schutzblatt typographisch bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 14,2:21,5 cm, Blattgröße 27,7:34,8 cm.<br />
Literatur: Hagenlocher 4, II b, allgemeine Ausgabe der Insel-<br />
Mappe von 1900; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Eros Traum und Tod. Zwischen<br />
Symbolismus und Expressionismus. Das grafische Frühwerk von<br />
Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil Rudolf Weiss. Konstanz/<br />
Reutlingen, 2012, Abb. S. 58.<br />
Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />
1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />
seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />
gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />
Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />
Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />
(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />
Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />
mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />
1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />
1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />
über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />
Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />
seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />
Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />
Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />
1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />
Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />
Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />
1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />
der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />
Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />
erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />
Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />
in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />
Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />
mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />
und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />
Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />
im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />
besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />
Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />
Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />
dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />
und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />
entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />
er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />
voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />
die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />
wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />
Einzelausstellung.<br />
264 265
133<br />
Wilhelm Laage<br />
1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />
Frühlingssturm<br />
133<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Braun, 1899, auf cremefarbenem Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, p. 784),<br />
auf dem Schutzblatt typographisch bezeichnet. 27,5:34,5 cm.<br />
Literatur: Hagenlocher 38 c; Schiefler 28, Abdruck der einfachen<br />
Ausgabe, verso Stempel des Insel-Verlages; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Eros<br />
Traum und Tod. Zwischen Symbolismus und Expressionismus.<br />
Das grafische Frühwerk von Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil<br />
Rudolf Weiss. Konstanz/Reutlingen, 2012, Farbabb. S. 54.<br />
Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />
1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />
seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />
gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />
Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />
Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />
(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />
Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />
mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />
1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />
1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />
über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />
Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />
seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />
Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />
Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />
1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />
Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />
Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />
1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />
der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />
Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />
erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />
Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />
in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />
Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />
mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />
und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />
Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />
im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />
besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />
Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />
Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />
dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />
und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />
entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />
er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />
voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />
die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />
wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />
Einzelausstellung.<br />
266 267
134<br />
Wilhelm Laage<br />
1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />
Garten im Frühling<br />
134<br />
Holzschnitt, 1899, auf gelblichem Velin.<br />
Darstellungsgröße 34,7:30,8 cm, Blattgröße 43:39 cm. – Im Rand etwas fleckig sowie kleiner Einriss.<br />
Literatur: Hagenlocher 39c, erschienen in der Jahresmappe der<br />
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien, 1899; H. Junge,<br />
Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989, S. 394.<br />
Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />
1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />
seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />
gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />
Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />
Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />
(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />
Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />
mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />
1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />
1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />
über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />
Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />
seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />
Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />
Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />
1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />
Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />
Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />
1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April<br />
an der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit<br />
Hedwig Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven.<br />
1905 erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte.<br />
Durch Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart,<br />
der in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im<br />
Februar Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />
mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-<br />
1957) und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt<br />
gewidmeten Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden.<br />
1907 im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff<br />
(1884-1976) besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung<br />
nach Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren<br />
weitere erfolgreiche Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an<br />
Museen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme<br />
der Ausstellungstätigkeit und Sommeraufenthalte in Cuxhaven.<br />
Laages letzte Holzschnitte entstanden 1924. Aus gesundheitlichen<br />
Gründen musste er diese anstrengende Arbeit aufgeben und<br />
konzentrierte sich nun voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage<br />
seine Lebenserinnerungen, die 1934 von seinem Freund Ludwig<br />
Zoepf veröffentlicht wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen<br />
zu einer Einzelausstellung.<br />
268 269
135<br />
Wilhelm Laage<br />
1868 Stellingen/Hamburg – Ulm 1930<br />
Kartoffelernte (I.)<br />
135<br />
Holzschnitt, 1913, auf van Gelder Zonen-Bütten, im Stock monogrammiert.<br />
Darstellungsgröße 26:33,3 cm, Blattgröße 43,5:54 cm,<br />
im Original-Passepartout mit dem Blindstempel: Freunde Graphischer Kunst e. V. Leipzig.<br />
Literatur: Hagenlocher 197, b, erschienen in: Freunde Graphischer<br />
Kunst, III. 2 1915.<br />
Um 1883 begann Laage autodidaktisch zu zeichnen und zu malen.<br />
1890-92 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg und wurde in<br />
seiner künstlerischen Begabung von dem Stellinger Pastor Peterssen<br />
gefördert. Unterstützt von Alfred Lichtwark begann Laage ein<br />
Studium an der Großherzogl. Badischen Akademie der Bildenden<br />
Künste in Karlsruhe in der Zeichenklasse von Robert Poetzelberger<br />
(1856-1930). 1895 wechselte er in die Malklasse von Leopold<br />
Graf von Kalckreuth (1855-1928) und Beginn der Freundschaft<br />
mit Karl Hofer (1878-1955) und Emil Rudolf Weiss (1875-1942).<br />
1896 Beginn des graphischen Schaffens in Holzschnitt und Lithographie.<br />
1899 veröffentlichte Friedrich Dörnhöffer einen Artikel<br />
über Laages Druckgraphik in der Wiener Zeitschrift „Die graphischen<br />
Künste“. 1900-1901 Aufenthalt in Paris, danach folgte er<br />
seinem Lehrer von Kalckreuth nach Stuttgart und erhielt als sein<br />
Meisterschüler ein eigenes Atelier. Weiss veröffentlichte einen<br />
Artikel über Laages Holzschnitte in der Zeitschrift „Ver Sacrum“.<br />
1902 im Sommer mit Karl Hofer in Altenwalde und Cuxhaven.<br />
Beide reisten nach Holland und Dänemark. 1903 erwarb Karl Ernst<br />
Osthaus für sein Folkwang-Museum in Hagen einige Holzschnitte.<br />
1904 Teilnahme an der Sezessionsausstellung in Wien, im April an<br />
der Großen Kunstausstellung in Dresden. Im Mai Heirat mit Hedwig<br />
Kurtz aus Reutlingen und Niederlassung in Cuxhaven. 1905<br />
erwarb der Sammler Gustav Schiefler einige Holzschnitte. Durch<br />
Hofer erhielt er Kontakt zu dem Schweizer Theodor Reinhart, der<br />
in den folgenden Jahren mehrere Werke erwarb. 1906 im Februar<br />
Einzelausstellung in Zürich und am 3. Dezember zusammen<br />
mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Hans Neumann (1873-1957)<br />
und G. Hentze Gast an der ersten, ganz dem Holzschnitt gewidmeten<br />
Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1907<br />
im März Reise nach Belgien, Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)<br />
besuchte Laage in Cuxhaven. Im September Übersiedlung nach<br />
Betzingen bei Reutlingen. In den folgenden Jahren weitere erfolgreiche<br />
Ausstellungsbeteiligungen und Verkäufe an Museen. Nach<br />
dem Ende des 1. Weltkrieges Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit<br />
und Sommeraufenthalte in Cuxhaven. Laages letzte Holzschnitte<br />
entstanden 1924. Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />
er diese anstrengende Arbeit aufgeben und konzentrierte sich nun<br />
voll auf die Malerei. 1929 schrieb Laage seine Lebenserinnerungen,<br />
die 1934 von seinem Freund Ludwig Zoepf veröffentlicht<br />
wurden. 1930 starb Laage während der Vorbereitungen zu einer<br />
Einzelausstellung.<br />
270 271
136<br />
Maurice de Lambert<br />
1873 Paris – Neuilly-sur-Seine 1953<br />
136<br />
Doppelseitiger Holzschnitt:<br />
Vier Jahreszeiten in Gestalt von vier mit einer Blumengirlande tanzenden jungen Frauen<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Olive, auf Velin. Darstellungsgröße 14,8:21,8 cm, Blattgröße 17,5:27,5 cm.<br />
Verso: Vier um eine Flamme tanzende Nymphen und drei Putten<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Oliv. 14,8:21,8 cm.<br />
Erschienen in: L’Illustration. Numéro de Noel, 1928.<br />
Nach einer Ausbildung bei Gustave Moreau (1826-1898) und Georges Rochegrosse (1859-1938) war de Lambert<br />
als Maler und Zeichner tätig. Er entwarf Theaterausstattungen, malte Schauspieler- und Schauspielerinnenporträts,<br />
entwarf Buchschmuck und sogar Möbel.<br />
272 273
137<br />
Fritz Lang<br />
1877 – Stuttgart – 1961<br />
Bremer Stadtmusikanten<br />
137<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,8:22,8 cm, Blattgröße 59,3:41 cm. – Mit Knickfalte links unten.<br />
Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />
Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />
1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />
eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />
(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />
und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />
(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />
Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />
Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />
von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />
Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />
Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />
London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />
Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />
274 275
138<br />
Fritz Lang<br />
1877 – Stuttgart – 1961<br />
Dornröschen<br />
138<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,7:22,5 cm, Blattgröße 59:41 cm. – Im Rand nicht ganz frisch.<br />
Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />
Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />
1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />
eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />
(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />
und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />
(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />
Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />
Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />
von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />
Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />
Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />
London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />
Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />
276 277
139<br />
Fritz Lang<br />
1877 – Stuttgart – 1961<br />
Die Märchenerzählerin<br />
139<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,8 : 23,8 cm, Blattgröße 59:41 cm. – Im Rand nicht ganz frisch sowie Knickfalten links im breiten Rand.<br />
Aus der 10-Blatt-Folge „Märchenbilder“.<br />
Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />
1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />
eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />
(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />
und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />
(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />
Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />
Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />
von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />
Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />
Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />
London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />
Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />
278 279
140<br />
Fritz Lang<br />
1877 – Stuttgart – 1961<br />
Zwei rote Aras auf einem Ast nach links<br />
140<br />
Farbholzschnitt, 1919, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 64:34 cm, Blattgröße 68,5:36 cm. – Mit vereinzelten Braunflecken.<br />
Literatur: Sandkühler 203b; vgl. Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures.<br />
Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />
2017/18, Farbabb., Nr. 101.<br />
Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />
1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />
eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />
(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />
und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />
(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler. Seine<br />
Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />
Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung von<br />
Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz Lang<br />
gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von Sammlern<br />
aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum London,<br />
dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina Wien<br />
und dem Budapester Museum, gekauft.<br />
280 281
141<br />
Fritz Lang<br />
1877 – Stuttgart – 1961<br />
Hündchen, in Hosenträger verbissen<br />
141<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Gelb, auf Velin, rechts mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 16,5:13,2 cm, Blattgröße 33,3:27,6 cm.<br />
Sehr guter Abdruck!<br />
Lang erhielt seine Ausbildung an den Akademien in Stuttgart<br />
1894-1896 und in Karlsruhe 1896-1898. Er machte zunächst<br />
eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Christian Paul Kämmerer<br />
(1868-1950). Nach dem Besuch der Kunstakademien in Stuttgart<br />
und Karlsruhe, wo er Schüler des Tiermalers Viktor Weißhaupt<br />
(1848-1905) war, arbeitete er als selbstständiger Künstler.<br />
Seine Holzschnitte zeigen einen unverwechselbaren Stil mit fernöstlichen<br />
Einflüssen. Er hatte eine bestimmte, eigene Auffassung<br />
von Kunst und Malerei. Manche bezeichneten den jungen Fritz<br />
Lang gar als Revolutionär. Seine Werke wurden bereits früh von<br />
Sammlern aus dem In- und Ausland, wie dem British Museum<br />
London, dem Victoria and Albert Museum Kensington, der Albertina<br />
Wien und dem Budapester Museum, gekauft.<br />
282 283
142<br />
Engelbert Lap<br />
1886 Graz – Innsbruck 1970<br />
Wintertag am Roßkogel<br />
142<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 19:25,6 cm, Blattgröße 24:28 cm.<br />
Literatur: WVZ Steindl 7/127, I-II (von 2) vor den geringen<br />
Veränderungen, aber mit dem vollen Namen signiert, betitelt und<br />
bezeichnet.<br />
Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />
Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />
Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />
Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />
sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />
widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />
bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />
orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />
zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />
in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />
Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />
Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />
Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />
in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />
in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />
vertreten.<br />
284 285
143<br />
Engelbert Lap<br />
1886 Graz – Innsbruck 1970<br />
Mittag auf der Alm<br />
143<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 19,5:25,8 cm, Blattgröße 21,7:28,8cm. – Rechts etwas außerhalb des Darstellungsrandes ca. 4,5 cm langer<br />
Papierbruch sorgfältig restauriert.<br />
Literatur: WVZ Steindl 22/127.<br />
Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />
Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />
Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />
Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />
sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />
widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />
bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />
orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />
zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />
in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />
Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />
Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />
Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />
in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />
in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />
vertreten.<br />
286 287
144<br />
Engelbert Lap<br />
1886 Graz – Innsbruck 1970<br />
Winterabend<br />
144<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet<br />
und betitelt. Darstellungsgröße 19,5:25,8 cm, Blattgröße 22:27,5 cm.<br />
Literatur: WVZ Steindl 72.<br />
Lap besuchte zunächst eine Militärschule und später die Theresianische<br />
Militärakademie und diente seit 1907 bei den Tiroler<br />
Kaiserjägern. Im 1. Weltkrieg kämpfte er in Galizien und den<br />
Dolomiten. Er diente bis 1923 in der österreichischen Armee,<br />
sein letzter Dienstgrad war Oberst. Nach den Jahren beim Militär<br />
widmete er sich ganz der Kunst und schuf Bilder in Wasserfarbentechnik,<br />
bevor er sich dem Holzschnitt zuwandte. Dabei<br />
orientierte er sich an japanischen Vorbildern und verwandte bis<br />
zu 10 Druckstöcke und 16 Farben. Motive fand er in erster Linie<br />
in den Tiroler Alpen. Seine Farbholzschnitte fanden auch als<br />
Buchillustrationen Verwendung und bereits 1925/26 waren seine<br />
Arbeiten in einer Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Gelsenkirchen,<br />
Düsseldorf, München und Hamburg zu sehen, 1927<br />
in einer Ausstellung in Wien. 1930 war er im Brooklyn Museum<br />
in der Ausstellung „Austrian Woodcuts & Colour Prints“ mit Arbeiten<br />
vertreten.<br />
288 289
145<br />
Ruth Laube<br />
1882 – 1946, nachweisbar um 1930 in Berlin-Friedenau<br />
Junge Frau – vom Rücken gesehen – mit Biedermeierkostüm<br />
und Schutenhut betrachtet sich im Spiegel<br />
145<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 35,5:29,5 cm, Blattgröße 40,4:34 cm.<br />
Über Leben und Wirken der Urheberin dieses dekorativen Farbholzschnittes<br />
ist in der Literatur nichts bekannt, obwohl unser<br />
Blatt eine in der Technik des Farbholzschnitts geübte Hand verrät.<br />
Weitere Nachweise ihrer Beschäftigung mit dieser Technik sind<br />
zwei Farbholzschnitt-Illustrationen für: Hugo von Waldeyer-<br />
Hartz, Vom deutschen Glauben. Eine Legende von heut. Selbstverlag<br />
1924. Ein weiterer Farbholzschnitt ist im Internet unter<br />
„Linosaurus“ zu finden und drei weitere in der Sammlung Wolfgang<br />
Barina, Frankfurt/Main.<br />
Jüngst sind auf Auktionen zwei Farbholzschnitte mit Blumenstillleben<br />
der Künstlerin nachzuweisen.<br />
290 291
146<br />
Ruth Laube<br />
1882 – 1946, nachweisbar um 1930 in Berlin-Friedenau<br />
Vase mit rosafarbenen blühenden Petunien<br />
146<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt. Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,2:16,9 cm, Blattgröße 29,8:25,6 cm.<br />
Über Leben und Wirken der Urheberin dieses dekorativen Farbholzschnittes<br />
ist in der Literatur nichts bekannt, obwohl unser<br />
Blatt eine in der Technik des Farbholzschnitts geübte Hand verrät.<br />
Weitere Nachweise ihrer Beschäftigung mit dieser Technik sind<br />
zwei Farbholzschnitt-Illustrationen für: Hugo von Waldeyer-<br />
Hartz, Vom deutschen Glauben. Eine Legende von heut. Selbstverlag<br />
1924. Ein weiterer Farbholzschnitt ist im Internet unter<br />
„Linosaurus“ zu finden und drei weitere in der Sammlung Wolfgang<br />
Barina, Frankfurt/Main.<br />
Jüngst sind auf Auktionen zwei Farbholzschnitte mit Blumenstillleben<br />
der Künstlerin nachzuweisen.<br />
292 293
147<br />
Auguste-Louis Lepère<br />
1849 Paris – Domme 1918<br />
Sonntag vor den Thoren von Paris (Bucolique moderne)<br />
147<br />
Farbholzschnitt, 1901, auf Bütten.<br />
Darstellungsgröße 26:39 cm, Blattgröße 32,2:45,4 cm, auf Untersatz montiert.<br />
Literatur: Lutz-Brissonneau 271. Erschienen in: Verlag der Gesellschaft<br />
für vervielfältigende Kunst, Wien.<br />
Von 1862-71 lernte Lepère in der Werkstatt des reproduzierenden<br />
Holzschneiders Joseph Burn-Smeeton (tätig in Paris um 1840/60),<br />
nahm Zeichenunterricht bei Horace Lecoq de Boisboudran (1802-<br />
1897) und bildete sich nebenher als Maler aus. 1870 stellte er im<br />
Salon Landschaften und Stillleben aus. Seit 1872 arbeitete er in<br />
Ateliergemeinschaft mit dem Graphiker Henri Pierre Paillard<br />
(1844-1912). Seit 1876 entstanden vor allem Holzschnitte und<br />
Radierungen, ab 1881 war er leitender Illustrator bei „Monde Illustrée“<br />
und bereiste verschiedene Regionen Frankreichs. Lepère<br />
gilt als Erneuerer des Holzschnitts. Gemeinsam mit Charles Maurin<br />
(1854-1914) und Henri Rivière (1864-1951) entdeckte er den<br />
japanischen Holzschnitt und die ursprünglichen Techniken des<br />
Farbholzschnitts. Er nahm die Originaltechniken – Holzschnitt<br />
mit der Richtung der Holzfaser und Schnitt mit Taschenmesser –<br />
wieder auf, die eine ganz besondere Sensibilität für die Qualität<br />
des Materials erfordern.<br />
294 295
148<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Schwerer Wintertag<br />
148<br />
Farbholzschnitt, 1914, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 20,5:32 cm, Blattgröße 22,8:34 cm. – Mit Braunfleck rechts unten.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
296 297
149<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Tauwetter<br />
149<br />
Farbholzschnitt, auf getöntem Velin, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 31,8:26 cm, Blattgröße 39,6:29 cm.<br />
Sehr schöner, vollrandiger Abdruck.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
298 299
150<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Am Mittelmeer<br />
150<br />
Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />
Darstellungsgröße 31:41,8 cm, Blattgröße 34:43,4 cm. cm. – In den Ecken braune Spuren von einer alten Montierung.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
300 301
151<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Wilde Olive<br />
151<br />
Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 28,5:19 cm, Blattgröße 34:22,5 cm.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
302 303
152<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Maulbeerbaum<br />
152<br />
Farblinolschnitt, um 1925/30, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />
Darstellungsgröße 25,5:21,5 cm, Blattgröße 37,3:25,2 cm. – Knickfalte im unteren breiten Rand, gering fleckig.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
304 305
153<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Bachbrücke<br />
153<br />
Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 12,2:20 cm, Blattgröße ca. 21,2:33,2 cm. – Mit wenigen Braunfleckchen.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
306 307
154<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Bereifte Buchen<br />
154<br />
Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Bütten mit Wasserzeichen: Hahn mit Wappen, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 23,6:31,5 cm, Blattgröße 31:48,4 cm. – Papier vergilbt.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
308 309
155<br />
Paul Leschhorn<br />
1876 Metz – Allensbach/Konstanz 1951<br />
Waldrand; Schneelandschaft<br />
155<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 23:34,5 cm, Blattgröße 30,5:41,8 cm.<br />
Von wenigen unbedeutenden Braunfleckchen abgesehen tadellos erhalten.<br />
Leschhorn begann 1903 ein Studium an der Akademie in Karlsruhe<br />
bei Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Conz (1872-1947).<br />
Bei Wanderungen durch die Vogesen entstanden zahlreiche Vorlagen<br />
für Farbholz- und Farblinolschnitte, zu denen er durch die<br />
Beschäftigung mit dem chinesischen und japanischen Farbholzschnitt<br />
angeregt wurde. 1907 reiste er nach Dalmatien, 1924-1931<br />
reiste er mehrmals nach Korsika in die Nähe von Ajaccio. Er schuf<br />
neben den Farbschnitten Stillleben und Landschaften, bevorzugt<br />
als Aquarell oder Tempera. Tätig war er in Straßburg, siedelte<br />
aber 1939 nach Frankfurt am Main über. 1940 erhielt Leschhorn<br />
von der Albert-Ludwig-Hochschule in Freiburg den „Erwin-von-<br />
Steinbach-Preis, den seine Frau Anna Leschhorn stellvertretend<br />
für ihn in Empfang nahm. Im September 1951 entschieden sich<br />
Anna und Paul Leschhorn, gemeinsam in den Freitod zu gehen.<br />
(Eine Auswahl seiner Werke findet man im Internet unter:<br />
habenhilft.de/index.html).<br />
310 311
156<br />
Carl Liner<br />
1871 St. Gallen – Appenzell 1946<br />
Ziegenhirtin<br />
156<br />
Farbholzschnitt, wohl 1904, auf Japan, mit Bleistift signiert und bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 15,8:21,5 cm, Blattgröße 26,5:32,7 cm. – Mit Quetschfalten vom Druck im unteren Rand.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen, 2014, Abb. S. 41. Hier heißt es zu diesem Blatt:<br />
„Als Vorbild zu diesem Farbholzschnitt dürfte Liner das 1890<br />
entstandene Gemälde ‚Frau mit Geisen in den Dünen‘ von Max<br />
Liebermann gedient haben, das 1891 auf der Münchner Jahresausstellung<br />
im Glaspalast vom Künstler erworben wurde und seither<br />
in der Neuen Pinakothek gezeigt wird. Wie Liebermanns Gemälde<br />
wirkt auch Liners Farbholzschnitt wie eine Momentaufnahme und<br />
gibt einen guten Eindruck vom Appenzeller Alltagsleben, das zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts noch von harter Arbeit, Einsamkeit<br />
und Entbehrung geprägt war.“<br />
Liner studierte 1890-1893 an der Kunstakademie München bei<br />
Ludwig Schmid-Reutte (1863-1909) und Johann Caspar Herterich<br />
(1843-1905) und besuchte auch die Malklasse Paul Höckers<br />
(1854-1910) am Ammersee. 1894-97 lebte er in St. Gallen, danach<br />
weilte er zu einem Studienaufenthalt in Rom. 1899/1900 arbeitete<br />
er mit einem Bundesstipendium in Paris. 1900 kehrte er nach<br />
München zurück und blieb dort bis 1907. 1903/04 begann er sich<br />
mit dem Farbholzschnitt zu beschäftigen. Im April 1907 ließ er<br />
sich in Appenzell nieder, vermisste dort aber den gewohnten Umgang<br />
mit seinen Künstlerkollegen aus München. Der Ausbruch<br />
des 1. Weltkrieges 1914 verhinderte seine Rückkehr nach München<br />
zumindest in den Wintermonaten. 1918 trat er die Nachfolge<br />
Ferdinand Hodlers (1853-1980) im Zentralvorstand der GSMBA<br />
und wurde 1928 zum Zentralpräsidenten gewählt.<br />
312 313
157<br />
Karl Mahr<br />
1890 Frankfurt am Main – 1944 oder 1945<br />
Carolus Magnus Imp. – Karl der Große zu Pferd nach rechts zwischen Weinbergen<br />
157<br />
Holzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 35,3:35,3 cm, Blattgröße 62:46 cm. – Besonders im unteren breiten Rand angeschmutzt.<br />
Karl Mahr, der jüngere Bruder des bekannteren Künstlers (Bildhauers)<br />
Georg Mahr (1889-1967) studierte Schriftlehre an der<br />
Leipziger Akademie für Graphische Künste bei Hermann Delitsch<br />
(1869-1937), Georg Belwe (1878-1954) und Hugo Steiner-Prag<br />
(1880-1945). Als Holzschneider war er hauptsächlich als Buchillustrator<br />
und Buchkünstler tätig. Im 1. Weltkrieg wurde er mehrmals<br />
verwundet. Nach 1920 setzte er seine Ausbildung an der<br />
Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main bei Ludwig Enders<br />
(1888-1956) und Richard Throll (1880-1961) fort und arbeitete<br />
anschließend als Buchillustrator im Verlag Erich Matthes in Leipzig<br />
und außerdem für eine Frankfurter Schriftgießerei. Zwischen<br />
1933 bis 1944/45 veröffentlichte er zahlreiche Holzschnitte. 1937<br />
beteiligte er sich an der „Große Deutsche Kunstausstellung“ mit<br />
dem Holzschnitt „Drei hessische Bauern“ und 1943 mit „Ulrich<br />
von Hutten“. Zwischen 1935 und 1937 war er lehrend an verschiedenen<br />
Einrichtungen tätig. Todesdatum und -ort sind unklar. Nach<br />
einigen Quellen fiel er in Berlin am 24. April 1945, nach anderen<br />
fiel er 1944 in Russland.<br />
314 315
158<br />
Helene Maß<br />
1871 Schönlanke/Posen – Berlin 1955<br />
Sommerliche Birken am Weg<br />
158<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und als „Originalholzschnitt, Handdruck.“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 28:20,5 cm, Blattgröße 36:25,5 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter.<br />
Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus.<br />
Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 9, 46-48, 50; Ausst.<br />
<strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen,<br />
2016/17, S. 227.<br />
„Helene Maß war Schülerin von Walter Leistikow in Berlin. Er<br />
dürfte ihr den Farbholzschnitt nahegebracht haben. Vermutlich<br />
begann ihre Beschäftigung mit dieser graphischen Technik um<br />
oder nach 1905. Ihre Blätter sind stets sehr koloristisch aufgefasst<br />
und zeichnen sich durch satte Farbgebungen aus. Es sind Darstellungen<br />
von Landschaften und Gärten, meist aus beengtem Blickwinkel<br />
gesehen. Häufig geht ein Ölgemälde voraus bzw. besteht<br />
eine enge Verwandtschaft zwischen der Malerei und der Graphik.“<br />
(Studer, op. cit.). Helene Maß war Mitglied der Berliner Sezession,<br />
an deren Ausstellungen sie von Beginn an beteiligt war. 1919-20<br />
besuchte sie einen Vorkurs bei Johannes Itten (1888-1977) am<br />
Bauhaus in Weimar.<br />
316 317
159<br />
Ferdinand Michl<br />
1877 Prag – Wien 1951<br />
Ein schöner Sommertag<br />
159<br />
Farbholzschnitt, 1922, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 31:39,6 cm, Blattgröße 45:56 cm.<br />
Ferdinand Michl studierte 1895-1902/03 Malerei an der Prager<br />
Akademie bei Maximilian Pirner (1854-1929) und Franz Thiele<br />
(1868-1945), unterbrochen von einem kurzen Studium an der<br />
Münchner Akademie bei Johann Caspar Herterich (1843-1905).<br />
Es folgten Studienaufenthalte in Italien, danach Rückkehr nach<br />
Wien. 1904-1909 lebte er in Paris, nahm an zahlreichen Ausstellungen<br />
teil und schuf Illustrationen für französische Zeitschriften.<br />
Seinen dauerhaften Wohnsitz nahm er anschließend in Wien, nur<br />
durch Studienreisen durch Holland und Belgien unterbrochen. Er<br />
nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil, war in russischer Gefangenschaft,<br />
der er sich durch Flucht über Sibirien, die Mandschurei,<br />
China und Indien entzog. Nach seiner Heimkehr nach Wien schlugen<br />
sich die Einflüsse der asiatischen Kunst in seinem graphischen<br />
Werk nieder. Er war Mitglied des Hagenbundes von 1906-1922, ab<br />
1924 Mitglied des Österreichischen Künstlerhauses und gehörte<br />
seit 1924 auch zur Kollektive im Wiener Künstlerhaus und war<br />
als Maler und Graphiker tätig. Neben zahlreichen Einzelblättern<br />
schuf er mehrere Graphik-Folgen.<br />
318 319
160<br />
Ferdinand Michl<br />
1877 Prag – Wien 1951<br />
Japanische Marktszene mit einer alten Frau, die aus einem gefüllten Korb Hummern anbietet<br />
160<br />
Holzschnitt, um 1925, auf chamoisfarbenem Bütten, signiert.<br />
Darstellungsgröße 23,8:22,4 cm, Blattgröße 40:29,8 cm.<br />
Ferdinand Michl studierte 1895-1902/03 Malerei an der Prager<br />
Akademie bei Maximilian Pirner (1854-1929) und Franz Thiele<br />
(1868-1945), unterbrochen von einem kurzen Studium an der<br />
Münchner Akademie bei Johann Caspar Herterich (1843-1905).<br />
Es folgten Studienaufenthalte in Italien, danach Rückkehr nach<br />
Wien. 1904-1909 lebte er in Paris, nahm an zahlreichen Ausstellungen<br />
teil und schuf Illustrationen für französische Zeitschriften.<br />
Seinen dauerhaften Wohnsitz nahm er anschließend in Wien, nur<br />
durch Studienreisen durch Holland und Belgien unterbrochen. Er<br />
nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil, war in russischer Gefangenschaft,<br />
der er sich durch Flucht über Sibirien, die Mandschurei,<br />
China und Indien entzog. Nach seiner Heimkehr nach Wien schlugen<br />
sich die Einflüsse der asiatischen Kunst in seinem graphischen<br />
Werk nieder. Er war Mitglied des Hagenbundes von 1906-1922, ab<br />
1924 Mitglied des Österreichischen Künstlerhauses und gehörte<br />
seit 1924 auch zur Kollektive im Wiener Künstlerhaus und war<br />
als Maler und Graphiker tätig. Neben zahlreichen Einzelblättern<br />
schuf er mehrere Graphik-Folgen.<br />
320 321
161<br />
Carl Moser<br />
1873 – Bozen – 1939<br />
Tiroler Bauernmädchen (II)<br />
161<br />
Farbholzschnitt in 12 Farbtönen, 1907, auf Japan, mit Bleistift bezeichnet, signiert und datiert<br />
„Tiroler Bauernmädchen / Original-Farbholzschnitt (CM)oser / 07. No. 28“.<br />
29,8:24,8 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />
Literatur: Kirschl HS 81 a, hier ist ein „1915“ datierter und mit<br />
„No. 21“ bezeichneter Abdruck als „einziger derzeit bekannter Abzug“<br />
genannt.<br />
In diesem frühen Druckzustand von größter Seltenheit! – Aus<br />
ökonomischen Gründen hat Moser seine Holzschnitte immer<br />
wieder abgezogen.<br />
Nach dem väterlichen Willen besuchte Moser 1891-1893 die Handelsakademie<br />
in Dresden und arbeitete bis 1896 im elterlichen<br />
Geschäft in Bozen. Nebenbei war er bereits künstlerisch tätig und<br />
wurde von Franz von Defregger (1835-1921) zum Kunststudium<br />
ermuntert. 1896-1901 studierte er an der Akademie in München<br />
bei Gabriel von Max (1840-1915), Karl Raupp (1837-1918) und<br />
Ludwig Caspar Herterich (1856-1932). Nach Abschluß seines<br />
Studiums führten ihn Reisen nach Deutschland, Italien, Korsika<br />
und Frankreich. 1901 schrieb er sich an der Académie Julian in Paris<br />
ein. Die Sommermonate verbrachte er in der Bretagne und der<br />
Normandie. Über den Wiener Maler Maximilian Kurzweil (1867-<br />
1916) lernte Moser die japanische Holzschnitttechnik kennen, mit<br />
der er sich von nun an intensiv beschäftige und die er bis zur Perfektion<br />
entwickelte. 1907 kehrte Moser nach Bozen zurück. In den<br />
folgenden Jahren erhielt er Stipendien und nahm an zahlreichen<br />
Ausstellungen teil. 1915 wurde er als Leutnant in den Kriegsdienst<br />
eingezogen. Nach Kriegsende beteiligte er sich an der von Albin<br />
Egger-Lienz (1868-1925) initiierten Ausstellung „Tiroler Künstler“<br />
in Zürich. In den zwanziger Jahren stellte sich für den Künstler<br />
der kommerzielle Erfolg ein. Seine Farbholzschnitte waren<br />
jetzt nicht nur in seiner Heimat gefragt, sondern auch im gesamten<br />
deutschen Raum.<br />
322 323
162<br />
Carl Moser<br />
1873 – Bozen – 1939<br />
In Erwartung<br />
162<br />
Farbholzschnitt, gedruckt von drei Stöcken, in Dunkelgrau und Braun über hellbrauner Tonplatte, 1914, auf Japan.<br />
Darstellungsgröße 33,3:21,5 cm, Blattgröße 35:25,8 cm. – Bis auf eine leichte Bräunung an drei Rändern gut erhalten.<br />
Literatur: Kirschl HS 20, b II (ohne Wellen und Horizontlinien);<br />
Söhn HDO 51002-6; erschienen in der II. Jahresgabe der Freunde<br />
graphischer Kunst, Leipzig 1914.<br />
Carl Moser war der Sohn des Landschaftsmalers Carl Vinzenz<br />
Moser (1818-1882). Er besucht zunächst die Handelsakademie<br />
Dresden, bevor er sich 1896 ein Studium an der Kunstakademie in<br />
München bei Gabriel von Max (1840-1915), Karl Raupp (1837-<br />
1918) und Ludwig Herterich (1856-1932) begann. Nach Beendigung<br />
seines Studiums unternahm Moser 1901 einige Studienreisen<br />
und trat noch im selben Jahr in die Académie Julian in Paris<br />
ein und blieb dort bis 1907. Die Sommermonate verbrachte er in<br />
diesen Jahren jeweils in der Bretagne, vor allem in Concarneau<br />
und Douarnenez. Wahrscheinlich traf er im Sommer 1902 in Concarneau<br />
den Wiener Künstler Max Kurzweil (1867-1916), der ihn<br />
mit dem Farbholzschnitt vertraut machte. So entstanden 1902 die<br />
ersten Blätter von Moser, Darstellungen eines bretonischen Mädchens.<br />
Noch in Paris schuf er 1905/06 auch einen seiner schönsten<br />
Farbholzschnitte: den weiß gefleckten Pfau, ein Motiv, das er häufig<br />
wiederholte und – wie seine anderen Arbeiten – vor allem aus<br />
ökonomischen Gründen immer wieder neu abzog.<br />
324 325
163<br />
Emma Nachtigal<br />
1875 – Stuttgart – 1969<br />
Garten<br />
163<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 26,5:18,6 cm, Blattgröße 28,8:20,5 cm.<br />
Die Tochter eines württembergischen Militärarztes erhielt Privatunterricht<br />
bei Ferdinand Keller (1840-1914) und Heine Rath<br />
(1873-1920), der seit 1913 an der Stuttgarter Akademie den Lehrstuhl<br />
für Holzschneidekunst innehatte. 1914 war sie Gründungsmitglied<br />
und langjährige Schriftführerin des Vereins für bildende<br />
Künstler e. V. in Stuttgart und war in erster Linie als Graphikerin<br />
(Farbholzschnitte) tätig.<br />
326 327
164<br />
Emma Nachtigal<br />
1875 – Stuttgart – 1969<br />
Schloss Rosenstein im Winter<br />
164<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20:14,6 cm, Blattgröße 21,9:16 cm.<br />
Die Tochter eines württembergischen Militärarztes erhielt Privatunterricht<br />
bei Ferdinand Keller (1840-1914) und Heine Rath<br />
(1873-1920), der seit 1913 an der Stuttgarter Akademie den Lehrstuhl<br />
für Holzschneidekunst innehatte. 1914 war sie Gründungsmitglied<br />
und langjährige Schriftführerin des Vereins für bildende<br />
Künstler e. V. in Stuttgart und war in erster Linie als Graphikerin<br />
(Farbholzschnitte) tätig.<br />
Schloss Rosenstein, ein Landschloss in Stuttgart, wurde 1824-<br />
1829 unter König Wilhelm I. von Württemberg von seinem Hofbaumeister<br />
Giovanni Salucci (1769-1845) in klassizistischem<br />
Stil erbaut.<br />
328 329
165<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Vampyr<br />
165<br />
Farb-Lithoholzschnitt, 1902, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und als „Litoholzschnitt“ (sic!) bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 35:28 cm, Blattgröße 36,3:29,3 cm. – Verso am Oberrand Reste einer alten Montierung,<br />
mit einem kleinen Braunfleck im weißen Rand rechts unten, sonst tadellos.<br />
Sehr selten!<br />
Zusammen mit seinem älteren Bruder Ernst (1871-1954) gehört<br />
Hans Neumann zum Mitarbeiterkreis der Zeitschrift „Jugend“,<br />
wo vermutlich Otto Eckmann (1865-1902) sie zur Beschäftigung<br />
mit dem Farbholzschnitt angeregt hatte. Die beiden Brüder<br />
griffen um 1902/03 diese Experimente auf und arbeiteten einige<br />
Jahre in dieser Technik, wobei der Jüngere vom Älteren stark<br />
beeinflusst wurde. Nach dem Weggang von Ernst Neumann aus<br />
München, fand Hans Neumann aber schnell zum eigenen Stil. Er<br />
übernahm im Frühjahr 1903 den Vorsitz der „Vereinigung Graphik“.<br />
1905 bezeichnete ihn der Kritiker Wilhelm Michel als „der<br />
reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm er u. a.<br />
mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm Laage (1868-<br />
1930) an der ersten Graphikausstellung der Künstlergemeinschaft<br />
„Die Brücke“ teil.<br />
Eine Übersicht des außerordentlichen Œuvres von Hans Neumann<br />
jr. steht noch aus.<br />
330 331
166<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Badende Frauen an der See<br />
166<br />
Farbholzschnitt, 1903, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 24:17 cm, Blattgröße 27,3: ca. 20,5 cm.<br />
Literatur: Magdalena M. Moeller (Hrsg.), Frühe Druckgraphik<br />
der Brücke. München, 2005, S. 15.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />
liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />
die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />
dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />
angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />
beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />
verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />
N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />
sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />
ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />
„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />
Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />
Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
332 333
167<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Russischer Borzoi<br />
167<br />
Farbholzschnitt, um 1904/05, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 31:24 cm, Blattgröße 41,5:26 cm. – Insgesamt nicht ganz frisch, doch von gutem Gesamteindruck.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />
in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />
Farbabb. Nr. 55 und 56.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />
liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />
die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />
dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />
angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />
beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />
verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />
N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />
sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />
ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />
„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />
Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />
Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
334 335
168<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Schwäne im Park<br />
168<br />
Farbholzschnitt, 1907, auf Japan, auf festeres Japan kaschiert, mit Bleistift signiert, datiert und als „Aquarellhanddruck“<br />
bezeichnet. Darstellungsgröße 33,9:24,4 cm, Blattgröße 36,8:26,2 cm. – Mit vereinzelten Braunfleckchen.<br />
Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />
Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. <strong>109</strong>.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />
liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />
die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />
dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />
angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />
beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />
verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />
N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />
sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />
ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />
„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />
Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />
Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
336 337
169<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Möven über dem Wasser und Segelboote<br />
169<br />
Farbholzschnitt, 1912, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 33:23 cm, Blattgröße 37,5:25,1 cm. – Die unteren Ecken nicht ganz frisch, insgesamt von guter Erhaltung.<br />
Literatur: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/<br />
Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 37.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />
liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />
die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />
dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />
angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />
beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />
verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />
N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />
sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />
ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />
„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />
Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />
Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
338 339
170<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Fliegende Krähen<br />
170<br />
Farbholzschnitt, 1912, auf Japan, mit Bleistift signiert und als „100. Aquarellhanddruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 33,7:23,8 cm, Blattgröße 37:25,7 cm. – Mit vereinzelten Braunfleckchen.<br />
Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A. Reiser,<br />
Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr. 111;<br />
Daniel Studer. Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen,<br />
2016/17, Farbabb. S. 37; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der<br />
Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren,<br />
2017/18, Farbabb. Nr. 49.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und Berlin<br />
liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete für<br />
die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich wurde er<br />
dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann (1865-1902)<br />
angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren Bruder<br />
beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden. Sein Bruder<br />
verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz der von Ernst<br />
N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch künstlerisch löste er<br />
sich schnell von seinem Bruder. Das brachte ihm Lob und Anerkennung<br />
ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete ihn als<br />
„der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“. 1906 nahm Hans<br />
Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky (1866-1944) und Wilhelm<br />
Laage (1868-um 1930) an der ersten Graphikausstellung der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
340 341
171<br />
Hans Neumann jr.<br />
1873 Kassel – München 1957<br />
Bäume vor alpinem Gebirgsstock<br />
171<br />
Farbholzschnitt, 1921, auf cremefarbenem dünnem Japan, mit Bleistift signiert, bezeichnet und datiert.<br />
Darstellungsgröße 32,1:26,3 cm, Blattgröße 41:31 cm. – Die oberen Ecken durch Montierung in altes Passepartout etwas wellig.<br />
Hans Neumann war der Sohn des Landschaftsmalers Emil Neumann<br />
(1842-1903) und der jüngere Bruder von Ernst N. (1871-<br />
1954). Nach dem Studium an den Akademien in Kassel und<br />
Berlin liess er sich wie sein Bruder in München nieder. Er arbeitete<br />
für die Zeitschrift „Jugend“ und „Simplicissimus“ und beschäftigte<br />
sich seit 1902/03 mit dem Farbholzschnitt. Vermutlich<br />
wurde er dazu von seinem Bruder und auch von Otto Eckmann<br />
(1865-1902) angeregt. Die frühen Blätter sind noch stark vom älteren<br />
Bruder beeinflusst und sie lassen sich kaum unterscheiden.<br />
Sein Bruder verließ 1903 München und er übernahm den Vorsitz<br />
der von Ernst N. angeregten „Vereinigung Graphik“. Auch<br />
künstlerisch löste er sich schnell von seinem Bruder. Das brachte<br />
ihm Lob und Anerkennung ein: der Kritiker Wilhelm Michel bezeichnete<br />
ihn als „der reifste Stilist des Münchner Holzschnittes“.<br />
1906 nahm Hans Neumann jr. u. a. mit Wassily Kandinsky<br />
(1866-1944) und Wilhelm Laage (1868-um 1930) an der ersten<br />
Graphik ausstellung der Künstlergruppe „Die Brücke“ teil.<br />
342 343
172<br />
Hugo Noske<br />
1886 – Wien – 1960<br />
Blühender Klatschmohn in einer bauchigen Vase<br />
172<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 32,3:31,5 cm, Blattgröße 37,9:36,4 cm. – Vom Druck teils leicht wellig.<br />
Hugo Noske studierte an den Akademien in Wien und München.<br />
Er war Mitglied des österreichischen Werkbundes und der Society<br />
of Graver-Printers in Colour, London. Er war mit Sophie Noske,<br />
geb. Sander verheiratet. Die Holzschnitte des Paares sind zum Teil<br />
sehr ähnlich und können oft kaum auseinandergehalten werden.<br />
344 345
173<br />
Sophie Noske<br />
1884 – Wien – 1958 oder 1960<br />
Blühender Weihnachtskaktus im Topf auf einer Mauer stehend,<br />
rechts im Hintergrund eine Küstenlandschaft<br />
173<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit weißem Pinsel signiert, mit Bleistift als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 27,7:29,2 cm, Blattgröße 31,5:35,7 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 51<br />
u. 62; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 237.<br />
Die Farbholzschnitte des Ehepaars Noske sind zum Teil sehr ähnlich<br />
und können oft kaum auseinandergehalten werden.<br />
Sophie Sander, die später den Maler und Emailleur Hugo Noske<br />
(1886-1960) heiratete, studierte in Wien an der Kunstgewerbeschule<br />
und an der Kunstschule für Frauen und Mädchen; Ausbildung zur<br />
Goldschmiedin und Emailleurin in Pforzheim, Paris und Oslo. Sie<br />
war in diesem Berufen tätig, aber auch als Malerin und Graphikerin.<br />
Sie war Leiterin der Schule für Volkskunst in Cortina d’Ampezzo<br />
und lehrte an der Kunstgewerbeschule in Haarlem. Seit 1927 schuf<br />
sie vorwiegend Gemälde und Farbholzschnitte. 1938 war sie kommissarische<br />
Leiterin der Vereinigung Wiener Frauenkunst, die sich<br />
1926 als Abspaltung der Vereinigung bildender Künstlerinnen in<br />
Österreich gegründet und u. a. die Künstlerinnen der Wiener Werkstätte<br />
aufgenommen hatte. Sie war Mitglied des Österreichischen<br />
Werkbunds und lebte in Altmünster/Oberösterreich und Wien.<br />
346 347
174<br />
Sophie Noske<br />
1884 – Wien – 1958 oder 1960<br />
174<br />
Jockel (Wohl ein Coton de Tuléar)<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, rechts unten innerhalb der Darstellung mit weißem Pinsel signiert,<br />
links unter der Darstellung mit Bleistift bezeichnet als „Orig. Holzschnitt, Handdruck“.<br />
Darstellungsgröße 22,7:24,6 cm, Blattgröße 27:30,5 cm. – Leicht fleckig, die oberen Ecken wellig.<br />
Sophie Sander, die später den Maler und Emailleur Hugo Noske<br />
(1886-1960) heiratete, studierte in Wien an der Kunstgewerbeschule<br />
und an der Kunstschule für Frauen und Mädchen; Ausbildung zur<br />
Goldschmiedin und Emailleurin in Pforzheim, Paris und Oslo. Sie<br />
war in diesem Berufen tätig, aber auch als Malerin und Graphikerin.<br />
Sie war Leiterin der Schule für Volkskunst in Cortina d’Ampezzo<br />
und lehrte an der Kunstgewerbeschule in Haarlem. Seit 1927 schuf<br />
sie vorwiegend Gemälde und Farbholzschnitte. 1938 war sie kommissarische<br />
Leiterin der Vereinigung Wiener Frauenkunst, die sich<br />
1926 als Abspaltung der Vereinigung bildender Künstlerinnen in<br />
Österreich gegründet und u. a. die Künstlerinnen der Wiener Werkstätte<br />
aufgenommen hatte. Sie war Mitglied des Österreichischen<br />
Werkbunds und lebte in Altmünster/Oberösterreich und Wien.<br />
348 349
175<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Der Anarchist<br />
175<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Rot, 1896, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 14,2:10,7 cm, Blattgröße 20:16 cm.<br />
Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/1.<br />
Blatt 1 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll.<br />
Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin, 1920. Die Auflage der Mappe<br />
betrug 100 Exemplare; Schütte 93; E. Otto, Emil Orlik. Leben und<br />
Werk 1870-1932. Prag, Wien, Berlin. Wien/München, Chr. Brandstätter,<br />
1997, Farbabb. S. 86.<br />
Bei dem Versuch sich 1896 einen Trockenstempel für seine<br />
Graphik anzufertigen, entdeckte Orlik den Holzschnitt als neue<br />
Technik für sich. Dies schildert er im Vorwort zur Mappe „Kleine<br />
Holzschnitte“.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
350 351
176<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Ruthenen auf der Wanderung<br />
176<br />
Holzschnitt, 1898, auf China, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 6,2:6,3 cm, Blattgröße 10:10 cm. – Rechte obere Ecke etwas wellig, sonst tadellos.<br />
Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/23.<br />
Blatt 23 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll.<br />
Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin 1920. Die Auflage der Mappe<br />
betrug 100 Exx.<br />
Hier liegt der Holzschnitt in einem Schwarzweiß-Abdruck vor,<br />
möglicherweise handelt es sich um einen Probedruck.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
352 353
177<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Im Atelier<br />
177<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1899, auf feinem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 13,3:15,6 cm, Blattgröße 20,5:28,5 cm. – Unbedeutende Knickfalte in der rechten oberen Ecke.<br />
Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln, 2007/2008, Nr. 41/26,<br />
Farbabb. S. 47. Blatt 26 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte<br />
1896-1899. 34 Bll. Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin, 1920.<br />
Die Auflage der Mappe betrug 100 Exemplare.<br />
Bei dem Versuch sich 1896 einen Trockenstempel für seine<br />
Graphik anzufertigen, entdeckte Orlik den Holzschnitt als neue<br />
Technik für sich. Dies schildert er im Vorwort zur Mappe „Kleine<br />
Holzschnitte“.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
354 355
178<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Schneiderwerkstatt bei Orlik in Prag<br />
178<br />
Holzschnitt, 1898, auf China, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 15,9:21,3 cm, Blattgröße 16:21,4 cm.<br />
Literatur: Emil Orlik. Leben und Werk. Hrsg. von E. Otto. Wien/<br />
München, Chr. Brandstätter, 1997, Abb. S. 83; Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner,<br />
Köln 2007/2008, Nr. 41/29. Blatt 29 aus der Mappe: Kleine<br />
Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll. Verlag Neue Kunsthandlung,<br />
Berlin, 1920. Die Auflage der Mappe betrug 100 Exx.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
356 357
179<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Die Näherin<br />
179<br />
Holzschnitt, um 1896, auf China, im Stock monogrammiert und das Verlagssignet „The Studio“.<br />
Darstellungsgröße 16,1:15,7 cm, Blattgröße 27,3:18,4 cm.<br />
Literatur: Führer des Rhein. Landesmuseums in Bonn: K. A.<br />
Reiser, Graphik des deutschen Jugendstils. Düsseldorf, 1972, Nr.<br />
112; Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner, Köln 2007/2008, Nr. 41/31. Blatt 31<br />
aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896-1899. 34 Bll. Verlag<br />
Neue Kunsthandlung, Berlin 1920. Orlik wiederholt mit diesem<br />
Holzschnitt das Motiv des gleichnamigen Pastells, für das er 1892<br />
die Silberne Medaille der Münchner Akademie erhielt.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
358 359
180<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Alt-Prag – Akkordeonspieler mit Frau<br />
180<br />
Farbholzschnitt, 1897, auf cremefarbenem Bütten.<br />
Darstellungsgröße 18,5:13,7 cm, Blattgröße 19,5:14,6 cm. – Verso an den oberen Ecken Klebereste.<br />
Literatur: Chr. Brandstätter, Emil Orlik. Leben und Werk. Wien,<br />
1997, Abb. S. 81.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich<br />
auch als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er<br />
eine Reise nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam.<br />
Die dort erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen<br />
Zeichnungen, Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte<br />
er sich an der Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession.<br />
Noch im selben Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“<br />
einen Beitrag von Julius Leisching, der auch als Sonderdruck erschien<br />
und die berühmte Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“<br />
enthielt. Im April 1905 wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto<br />
Eckmann (1865-1902) am Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten<br />
Jahre der Lehrtätigkeit und Beteiligungen an Ausstellungen z.<br />
B. in Berlin und der Weltausstellung in Brüssel. 1911 unternahm<br />
er eine Reise zu Ferdinand Hodler (1853-1918) nach Genf, den<br />
er mehrfach zeichnete. 1912 unternahm er eine zweite Ostasien-<br />
Reise, die ihn nach Ägypten, Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea<br />
und Japan führte, die Rückreise erfolgte über Sibirien nach<br />
Berlin. 1913 reiste er nach Italien, Dalmatien und nach Paris. Bis<br />
zu seinem Tod im September 1932 spielte er im kulturellen Leben<br />
Berlins eine bedeutende Rolle und stand mit zahllosen Kulturschaffenden<br />
seiner Zeit in Verbindung.<br />
360 361
181<br />
Emil Orlik<br />
1870 Prag – Berlin 1932<br />
Ansicht von Mecheln<br />
181<br />
Farbholzschnitt, 1898, auf Japan, im Stock signiert.<br />
Darstellungsgröße 8,8:6,1 cm, Blattgröße 10,5:7,3 cm.<br />
Aus: Jahrbuch der bildenden Kunst, 1902, der ersten Veröffentlichung,<br />
die dem Werk Orliks gewidmet war. – Sehr selten!<br />
Literatur: Kat. <strong>Galerie</strong> Glöckner. Köln 2007/2008, Nr. 43, Abb.<br />
S. 51.<br />
Orlik studierte von 1889-1893 in München an der Kunstakademie<br />
und an der privaten Malschule von Heinrich Knirr (1862-1944).<br />
1894 kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück und war 1895<br />
Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Bildender Künstler in<br />
Böhmen. 1896 ging er wieder nach München, zog mit seinem<br />
Künstlerfreund Bernhard Pankok (1872-1943) zusammen und<br />
setzte sich in dieser Zeit intensiv mit der Technik des Farbholzschnitts<br />
auseinander. 1897 erschienen von ihm vier kleine Radierungen<br />
im „Pan“, er schuf einige Plakate und bis 1901 erschienen<br />
von ihm immer wieder Arbeiten in der „Jugend“. Durch seine<br />
Freundschaft mit Rainer Maria Rilke wurde er angeregt, sich auch<br />
als Buchkünstler zu betätigen. Anfang März 1900 trat er eine Reise<br />
nach Japan an, von der er erst ein Jahr später zurückkam. Die dort<br />
erhaltenen Eindrücke verarbeitete er in unzähligen Zeichnungen,<br />
Radierungen und Farbholzschnitten. 1902 beteiligte er sich an der<br />
Beethoven-Ausstellung in der Wiener Sezession. Noch im selben<br />
Jahr widmeten ihm die „Graphischen Künste“ einen Beitrag von Julius<br />
Leisching, der auch als Sonderdruck erschien und die berühmte<br />
Trilogie „Maler-Holzschneider-Drucker“ enthielt. Im April 1905<br />
wurde Emil Orlik Nachfolger von Otto Eckmann (1865-1902) am<br />
Kunstgewerbemuseum Berlin. Es folgten Jahre der Lehrtätigkeit<br />
und Beteiligungen an Ausstellungen z. B. in Berlin und der Weltausstellung<br />
in Brüssel. 1911 unternahm er eine Reise zu Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918) nach Genf, den er mehrfach zeichnete. 1912<br />
unternahm er eine zweite Ostasien-Reise, die ihn nach Ägypten,<br />
Nubien, Sudan, Ceylon, China, Korea und Japan führte, die Rückreise<br />
erfolgte über Sibirien nach Berlin. 1913 reiste er nach Italien,<br />
Dalmatien und nach Paris. Bis zu seinem Tod im September 1932<br />
spielte er im kulturellen Leben Berlins eine bedeutende Rolle und<br />
stand mit zahllosen Kulturschaffenden seiner Zeit in Verbindung.<br />
362 363
182<br />
Gyula Pap<br />
1899 Orosháza/Ungarn – Budapest 1983<br />
Stillleben mit Rosenstrauß in einer Vase und Früchte<br />
182<br />
Farbholzschnitt, wohl um 1930, auf cremefarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 35:25,5 cm, Blattgröße 37:26,7 cm.<br />
Gemeinsam mit seinen Eltern kam Pap 1912 nach Wien und besuchte<br />
hier seit 1914 die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt und<br />
nebenher eine zinkografische Werkstatt. 1917 wurde er als Soldat<br />
an die italienische Front einberufen und studierte nach Kriegsende<br />
ein Jahr an der Kunstgewerbeschule in Budapest. Nach<br />
Niederschlagung der Räterepublik emigrierte er nach Österreich<br />
und besuchte in Wien die private Kunstschule von Johannes Itten<br />
(1888-1967), an der auch Naum Slutzky (1894-1965) lehrte. 1920<br />
ging er an das Weimarer Bauhaus, um eine Ausbildung zum Silberschmied<br />
in der Metallwerkstatt unter Itten zu absolvieren und<br />
machte auch einen Malkurs bei Theo van Doesburg (1883-1931).<br />
1923 legte er bei der Handwerkskammer Weimar die Gesellenprüfung<br />
ab und ging dann zurück nach Transsylvanien. Zwischen<br />
1924 und 1927 war er in Klausenburg und Hermannstadt als<br />
Lithograph tätig, begann zu fotografieren und gab eine pazifistische<br />
Zeitschrift heraus. Johannes Itten holte ihn dann an seine<br />
private Kunstschule in Berlin, wo er bis 1933 eine Malklasse und<br />
das Aktzeichnen leitete. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />
kehrte Pap 1934 nach Ungarn zurück und versuchte<br />
hier eine Malschule zu leiten. Er hatte Kontakt zu der „Gruppe<br />
sozialistischer bildender Künstler“, seit 1936 arbeitete er als Textilzeichner<br />
im Unternehmen von Léo Goldberger. 1944 wurde er<br />
zum Arbeitsdienst eingezogen. Nach Ende des 2. Weltkriegs gründete<br />
Pap in Nagymaros die Malschule für Arbeiter- und Bauernkinder<br />
„Nagy Balogh János“ nach Bauhaus-Prinzipien. An der<br />
Hochschule für Bildende Kunst in Budapest bekleidete er von<br />
1949-1962 eine Professur.<br />
In seiner Bauhaus-Zeit entwickelte Pap eine Stehlampe, die als<br />
„Pap Stehleuchte“ nachgebaut und noch vermarktet wird.<br />
364 365
183<br />
August Patek<br />
1875 – Wien – 1958<br />
Kopf einer jungen Frau mit nach oben gerichtetem Blick,<br />
deren rotes Haar von Lorbeerblättern umrankt ist<br />
183<br />
Holzschnitt in Grau, Rot und Grün, auf aufgewalztem China, rechts unten im Stock monogrammiert „AP“ (ligiert).<br />
Darstellungsgröße 28,5:25,2 cm, Blattgröße 54,9:42,8 cm.<br />
Schöner Abdruck, insgesamt leicht fleckig.<br />
Illustrator, Maler und Buchdesigner. Bedeutender Plakatkünstler aus der Zeit des Wiener Jugendstils.<br />
366 367
184<br />
Sylvia Penther<br />
1891 – Wien – 1984<br />
Bauern (Nach dem Besuch des Gottesdienstes beieinanderstehende Bauern)<br />
184<br />
Kolorierter Linolschnitt, 1912, auf Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,7:18,3 cm, Blattgröße 21,5:23 cm.<br />
Nr. 1 von 1 Ex. – Seltene und frühe Arbeit der Künstlerin!<br />
Nach dem Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in<br />
Wien 1911-1914 und 1916-1917, widmete sich Sylvia Penther<br />
1919-1921einem Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien bei<br />
Wilhelm Müller-Hofmann (1885-1948), Franz Cisek (1865-1946)<br />
und Erich Mallina (1873-1954). 1942 wurde die Malerin in die<br />
„Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs“ aufgenommen.<br />
Sie schuf hauptsächlich selbstgedruckte kleine Serien und handgeschriebene<br />
Bücher. Sie produzierte über 50 Bände, meist in der<br />
Technik des Linolschnitts. Als Malerin verschrieb sie sich seit den<br />
vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts der Enkaustik.<br />
368 369
185<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Silberfasane<br />
185<br />
Farbholzschnitt, 1916, auf sehr dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 22:30 cm, Blattgröße 30:36 cm. – Mit drei Fehlstellen im Außenrand.<br />
Literatur: Götze D 9; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 22.<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten<br />
ihn nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und<br />
Graphiker seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933<br />
und nach 1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten<br />
und schuf neben ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
370 371
186<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Stillleben mit Paprika (2 Steinguttöpfe, einer mit Paprikazweigen)<br />
186<br />
Farbholzschnitt, 1915, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 21:21,5 cm, Blattgröße 30,5:27,5 cm.<br />
Literatur: Götze D 10 (mit falschem Datum: 1918).<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />
nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />
seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />
1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />
ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
372 373
187<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Roter Ara, auf einem Ast sitzend nach links<br />
187<br />
Farbholzschnitt, 1924, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 45:15 cm, Blattgröße 54,5:23 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />
Literatur: Götze D 13; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 222.<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten<br />
ihn nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und<br />
Graphiker seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933<br />
und nach 1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten<br />
und schuf neben ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
374 375
188<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Pfefferfresser<br />
188<br />
Farbholzschnitt, 1924, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 31,5:45,5 cm, Blattgröße 39,5:54 cm.<br />
Literatur: Götze D 17. Prachtvoller Abdruck!<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />
nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />
seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />
1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />
ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
376 377
189<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Zinnien (Blühender Zinnienstrauß in brauner Vase)<br />
189<br />
Farbholzschnitt, 1932, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 40,7:34,5 cm, Blattgröße 45:38 cm.<br />
Literatur: Götze D 45 (mit falscher Größenangabe).<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />
nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />
seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />
1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />
ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
378 379
190<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Japanische Quitte und zwei Hummeln<br />
190<br />
Farbholzschnitt, 1933, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 21,2:28,7 cm, Blattgröße 31,3:37,8 cm.<br />
Literatur: Götze D 48.<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />
nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />
seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />
1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />
ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
380 381
191<br />
Martin Erich Philipp<br />
1887 Zwickau – Dresden 1978<br />
Paradieswidu<br />
191<br />
Farbholzschnitt, 1940, partiell aquarelliert, auf Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße: 29,6:22,9 cm, Blattgröße 34,4:28 cm.<br />
Literatur: Götze D 60.<br />
Philipp studierte 1904-1908 an der Kunstgewerbeschule Dresden<br />
und 1908-1913 an der Kunstakademie Dresden unter Oskar<br />
Zwintscher (1870-1916), Gotthard Kuehl (1850-1915), Richard<br />
Müller (1874-1930) und anderen. Studienaufenthalte führten ihn<br />
nach Paris, Italien und in die Schweiz. Er war als Maler und Graphiker<br />
seit 1913 freischaffend in Dresden tätig. Bis 1933 und nach<br />
1945 war er auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und schuf neben<br />
ca. 70 Farbholzschnitten auch zahlreiche Radierungen.<br />
382 383
192<br />
Barbara Popp-Schmidt<br />
1890 München – Hamburg 1978<br />
Von Bäumen teils verdecktes bäuerliches Anwesen mit Reetdach<br />
192<br />
Farbholzschnitt, auf Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 24,7:21,2 cm, Blattgröße 34,2:30,3 cm. – Papier etwas gebräunt.<br />
Barbara Popp, Tochter des Malers Jon Popp (eigentl. Johann, 1862-1953),<br />
war in Hamburg als Landschaftsmalerin und Holzschneiderin tätig.<br />
384 385
193<br />
Ella Räuber<br />
1874 München – Biedenkopf 1963<br />
Primel im Blumentopf<br />
193<br />
Farbholzschnitt, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Eigenhanddruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 13,8 9 cm, Blattgröße 15,8:11 cm.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und Käthe<br />
Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des<br />
Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. S. 43.<br />
Möglicherweise war die Malerin und Graphikerin eine Tochter<br />
des Münchner Malers W. C. Räuber (1849-1926). Ihr Studium absolvierte<br />
sie an den Kunstgewerbeschulen in Berlin und München.<br />
Ebenso war sie Schülerin der „Damenakademie“ der Münchner<br />
Künstlerinnen-Vereinigung bei Angelo Jank (1868-1940), der dort<br />
1899-1907 lehrte, und dem Scholle-Maler Leo Putz (1869-1940),<br />
dort Lehrer ab 1901. Sie zählte wie Frieda Blell (1874-1951),<br />
Elfriede von Coltelli (1883- um 1915), Fritz (Frigyes) Strobentz<br />
(1856-1929), Eduard Cucuel (1875-1954) und Clara Lotte von<br />
Marcard-Cucuel (vor 1915-1955) zum Freundeskreis um Putz<br />
wäh rend dessen Aufenthalten in den Sommer- und Herbstmonaten<br />
1909-1914 auf Schloss Hartmannsberg bei Hemdorf im Chiemgau.<br />
1920 reiste sie nach Italien (Neapel). 1939/1940 nahm sie<br />
an der „Seventh International Exhibition Lithography and Wood<br />
Engraving“, des Art Institute of Chicago teil.<br />
386 387
194<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Blumenvase mit Phlox auf einem Tisch<br />
194<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet,<br />
verso nochmals bezeichnet und signiert sowie nummeriert. Darstellungsgröße 33:23,5 cm, Blattgröße 44,9:31,3 cm.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/Havel<br />
und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien, Island,<br />
Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an die Stuttgarter<br />
Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“. In<br />
das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1. Weltkriegs,<br />
unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt – physisch<br />
und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte in Europa eine neue Blüte des<br />
Holzschnitts eingesetzt. Zahlreiche Künstler nahmen sich der traditionsreichen,<br />
aber rund dreihundert Jahre ins Abseits gedrängten<br />
Drucktechnik wieder an. Die meisten dieser frühen Protagonisten<br />
sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Auch Heine Rath<br />
ist – selbst unter <strong>Fach</strong>leuten – nur wenigen ein Begriff. (Quelle:<br />
Ralf Gottschlich, Kunstvermittlung Städt. Kunstmuseum Spendhaus<br />
Reutlingen).<br />
388 389
195<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Verschneit<br />
195<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem festem Velin, mit Bleistift signiert, datiert und bezeichnet „Eigen. Handdruck“,<br />
verso vom Künstler betitelt sowie bezeichnet „Orig-Farb-Holzschnitt von Heine Rath Werder (Havel).<br />
Darstellungsgröße 26,5:36,6 cm, Blattgröße 27,5:37,8 cm. – Mit kleiner restaurierter Beschädigung an der linken oberen Ecke.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
390 391
196<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Versailles (Wasserfontänen im Park von Versailles)<br />
196<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im<br />
Unterrand mit Bleistift vom Künstler nummeriert, betitelt, datiert und signiert „22 (13-22) / 1.6.17 HRath / Versailles / 448“.<br />
Darstellungsgröße 25,2:41 cm, Blattgröße 27,7:41,8 cm.<br />
Sehr selten!<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
392 393
197<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Drei Dahlienblüten in einer Vase<br />
197<br />
Farbholzschnitt, 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 14,2:19 cm, Blattgröße 20:25 cm.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
394 395
198<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Eisblumen<br />
198<br />
Farbholzschnitt mit Prägedruck, 1910, auf cremefarbenem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 20,7:29,7 cm, Blattgröße 27:32,4 cm.<br />
Papier an den Rändern leicht vergilbt, unbedeutende Falte rechts oben.<br />
Ein Exemplar dieses in raffinierter Technik ausgeführten Farbholzschnittes<br />
wurde in der Ausstellung: „Verschneit liegt rings<br />
die ganze Welt. Der Winter in Holzschnitten des Jugendstils“. Aus<br />
der Sammlung Felix Häberle, München. Konstanz, Städt. <strong>Galerie</strong><br />
Wessenberg, 2015, gezeigt.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
396 397
199<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Strömungen<br />
199<br />
Farbholzschnitt, 1910, auf Japan, mit Bleistift signiert und datiert sowie als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet,<br />
verso betitelt „Strömungen“ und „ i – ii; 30 M[ark]; 1.3. [19]17 H Rath“.<br />
Darstellungsgröße 26,2:19,6 cm, Blattgröße 27,2:21 cm. – Verso an den Ecken Reste alter Montierung.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
398 399
200<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Nelkenstrauß in Vase<br />
200<br />
Farbholzschnitt, um 1910, auf gelblichem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 14,2:19 cm, Blattgröße 20:25 cm.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
400 401
201<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Frankfurt a/M.<br />
201<br />
Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert,<br />
nummeriert, betitelt und als „Eigen. Handdruck“ bezeichnet, verso betitelt und bezeichnet<br />
„Folge ‚Deutsche Städte‘ – Frankfurt a/M“ Orig. Holzschnitt von Heine Rath Stuttgart 60 M(ark)“.<br />
Darstellungsgröße 21,8:33,1 cm, Blattgröße 23,9:35 cm.<br />
Mit Resten alter Montierung an den Ecken verso, linke untere Ecke angerissen, Fehlstelle im Oberrand.<br />
Nr. 20 von 30 Exx.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte in Europa eine neue Blüte des<br />
Holzschnitts eingesetzt. Zahlreiche Künstler nahmen sich der traditionsreichen,<br />
aber rund dreihundert Jahre ins Abseits gedrängten<br />
Drucktechnik wieder an. Die meisten dieser frühen Protagonisten<br />
sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Auch Heine Rath<br />
ist – selbst unter <strong>Fach</strong>leuten – nur wenigen ein Begriff. (Quelle:<br />
Ralf Gottschlich, Kunstvermittlung Städt. Kunstmuseum Spendhaus<br />
Reutlingen).<br />
402 403
202<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Heidelberger Schloss<br />
202<br />
Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1914, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, datiert,<br />
betitelt, nummeriert sowie als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />
„Folge ‚Deutsche Städte – Heidelberg‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 60 M(ark)“.<br />
Darstellungsgröße 21,7:33,1 cm, Blattgröße 24,1:35 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />
Nr. 1 von 30 Exx.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
404 405
203<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Ulm – Blick auf Markt und Münster<br />
203<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1914, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />
datiert, betitelt, nummeriert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />
„Folge ‚Deutsche Städte‘ – ‚Ulm‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 60 M(ark)“.<br />
Darstellungsgröße 22,1:33,4 cm, Blattgröße 24,4:35,4 cm.<br />
Nr. 10 von 30 Exx.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
406 407
204<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Potsdam<br />
204<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Grau, 1916, auf Japan, mit Bleistift signiert, datiert, nummeriert<br />
und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet und betitelt „Potsdam“, verso betitelt und bezeichnet<br />
„Folge „Deutsche Städte“ – „Potsdam“ Orig.-Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart 60 M(ark)“.<br />
Darstellungsgröße 22:33,1 cm, Blattgröße 23,9:35,1 cm.<br />
Nr. 20 von 30 Exx.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
408 409
205<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Passau<br />
205<br />
Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, um 1918, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 22:33,7 cm, Blattgröße 24:36 cm.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
410 411
206<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Rothenburg o. T.<br />
206<br />
Farbholzschnitt in Dunkel- und Hellgrau, 1918, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert,<br />
datiert, betitelt, nummeriert und als „Eigen-Handdruck“ bezeichnet, verso im Unterrand mit Bleistift bezeichnet<br />
„Folge ‚Deutsche Städte‘ – ‚Rothenburg o.T‘ / Orig. Holzschnitt v. Heine Rath Stuttgart / 80 M(ark)“.<br />
Darstellungsgröße 21,8:32,6 cm, Blattgröße 23,7:34,4 cm.<br />
Nr. 10 von 30 Exx.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
412 413
207<br />
Heine Rath<br />
1873 Berlin – Stuttgart 1920<br />
Dahlien – Große Dahlienblüten in verschiedenen Farben.<br />
207<br />
Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt, signiert und bezeichnet<br />
„Orig. Entw(urf) u. Schnitt v. Heine Rath / Handgedruckt a. d. Nachlass v. Emma Nachtigal“.<br />
Darstellungsgröße 26,8:36,5 cm, Blattgröße 29:36,5 cm.<br />
Zu Emma Nachtigal vgl. Kat. Nrn.: 163 + 164.<br />
Heine Rat begann sein Studium 1892 an der Berliner Kunstakademie,<br />
von 1900-1904 arbeitete er als Meisterschüler Carlos Grethes<br />
(1864-1913) in Stuttgart. Nach einer Zeit in Berlin und Werder/<br />
Havel und mehreren Reisen, unter anderem nach Skandinavien,<br />
Island, Spanien und Nordafrika, erhielt er 1913 eine Berufung an<br />
die Stuttgarter Akademie auf den „Lehrstuhl für Holzschneidekunst“.<br />
In das erste Jahr der neuen Tätigkeit fiel der Beginn des 1.<br />
Weltkriegs, unter dem er – obwohl vom Wehrdienst zurückgestellt –<br />
physisch und psychisch litt. Ein vorhandenes Herzleiden verschlimmerte<br />
sich und er ist mit erst 47 Jahren in Stuttgart verstorben.<br />
414 415
208<br />
Eva Roemer<br />
1889 Berlin – Partenkirchen 1977<br />
Abend im Gebirge<br />
208<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Original-Holzschnitt“ bezeichnet, auf dem Untersatz betitelt.<br />
Darstellungsgröße 26:36 cm, Blattgröße 32,5:38,5 cm. – Auf Untersatz montiert.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss.<br />
59/60.<br />
Die Tochter des Bildhauers Bernhard Roemer (1852-1891) erhielt<br />
zunächst Unterricht bei Karl Hagemeister (1848-1933) in Werder.<br />
Anschließend studierte sie an der Berliner Kunstgewerbeschule<br />
bei Leo von König (1871-1944) und Willy von Beckerath (1868-<br />
1938) an der Kunstgewerblichen Lehranstalt des Gewerbemuseums<br />
Hamburg. Danach war sie als Malerin, Holzschneiderin und<br />
Graphikerin tätig. Sie war beeinflusst vom japanischen Holzschnitt.<br />
416 417
209<br />
Marie Rollé<br />
1865 Bern – 1942<br />
Arve am Gletscher oder Einsamer Baum<br />
209<br />
Farbholzschnitt, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 34:23,5 cm, Blattgröße 43,7:33,5 cm.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt.<br />
St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 238.<br />
Ihren ersten Zeichenunterricht erhielt Marie Rollé zwischen 1891<br />
und 1896 bei Paul Volmar (1832-1906); 1896-1898 studierte sie<br />
in Paris an der Académie Julian und an der Académie Vitti unter<br />
Luc Olivier Merson (1846-1920). Zwischen 1901 und 1903 folgte<br />
ein Studium bei Bernhard Buttersack (1858-1925) in Haimhausen<br />
bei München und 1907/08 machte sie sich in Genf bei<br />
Francois-Louis Schmied (1873-1941) mit dem Farbholzschnitt<br />
vertraut. Marie Rollé verwendete diese Technik von nun an auch<br />
häufig für ihre im Wallis – wo sie sich über Jahre im Sommer<br />
aufhielt – angesiedelten Landschaftsschilderungen. Dort entstandene<br />
Ölgemälde setzte sie gerne, wie auch bei dem vorliegenden<br />
Blatt, als Druckgraphiken um.<br />
418 419
210<br />
Axel Johannes Salto<br />
1889 Kopenhagen – Frederiksberg 1961<br />
Antilopen am Wasser<br />
210<br />
Farbholzschnitt, auf Velin, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />
Darstellungsgröße 42:51,7 cm, Blattgröße 50,4:60,2 cm.<br />
Der dänische Künstler Axel Salto, einer der vielseitigsten Gestalter<br />
der dänischen Kunst, wurde nach seinem Debüt im Jahr 1911<br />
schnell zu einer zentralen Figur der damaligen Kunstszene. 1916<br />
traf er in Paris mit Pablo Picasso (1881-1973) und Henri Matisse<br />
(1869-1954) zusammen. Diese Begegnung hatte einen nachhaltigen<br />
Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen. 1916 gründete er<br />
in Paris die Gruppe „De Fire“ (Die Vier) zusammen mit Svend<br />
Johansen (1890-1970), Vilhelm Lundstrom (1893-1950) und<br />
Karl Larsen (1897-1977). Sie lebten und arbeiteten zusammen<br />
bis 1928 in Paris und waren auch an den jährlichen Ausstellungen<br />
dort beteiligt. Salto trug vor allem als Keramiker zum Aufblühen<br />
der modernen Kunst in Dänemark bei, war aber auch als<br />
Maler, Graphiker und Illustrator tätig.<br />
420 421
211<br />
Wilhelm Schmidt, seit 1930 Schmidthild bzw. Schmidt-Hild<br />
1880 Hildesheim – Peine 1951<br />
Der Morgen<br />
211<br />
Farbholzschnitt (Abdruck in Hell- und Dunkelblau), auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 11,9:19,9 cm, Blattgröße 23,2:31 cm.<br />
Zunächst studierte Schmidt-Hild am Lehrerseminar Nordheim und<br />
besuchte die Kunstgewerbeschule Hannover und die Kunstakademie<br />
Kassel bei Louis Kolitz (1845-1914). Er wurde in den öffentlichen<br />
Dienst übernommen, legt Prüfungen als Lehrer ab und war als<br />
Zeichenlehrer an einer Oberschule tätig. In München bildete er sich<br />
an der Malschule von Walter Thor weiter (1870-1929). Studienreisen<br />
führten ihn nach Dänemark, Schweden, Italien und nach Südamerika.<br />
1919 trat der Künstler dem pommerschen Künstlerverein<br />
bei. Er war als Maler, Graphiker und Illustrator tätig und tat sich<br />
besonders mit Darstellungen exotischer Vögel und Pflanzen hervor.<br />
422 423
212<br />
Wilhelm Schmidt, seit 1930 Schmidthild bzw. Schmidt-Hild<br />
1880 Hildesheim – Peine 1951<br />
Der Morgen<br />
212<br />
Farbholzschnitt (Abdruck in Gelb und Violett), auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 11,9:19,9 cm, Blattgröße 16:29,8 cm.<br />
Zunächst studierte Schmidt-Hild am Lehrerseminar Nordheim und<br />
besuchte die Kunstgewerbeschule Hannover und die Kunstakademie<br />
Kassel bei Louis Kolitz (1845-1914). Er wurde in den öffentlichen<br />
Dienst übernommen, legt Prüfungen als Lehrer ab und war als<br />
Zeichenlehrer an einer Oberschule tätig. In München bildete er sich<br />
an der Malschule von Walter Thor weiter (1870-1929). Studienreisen<br />
führten ihn nach Dänemark, Schweden, Italien und nach Südamerika.<br />
1919 trat der Künstler dem pommerschen Künstlerverein<br />
bei. Er war als Maler, Graphiker und Illustrator tätig und tat sich<br />
besonders mit Darstellungen exotischer Vögel und Pflanzen hervor.<br />
424 425
213<br />
Karl Schmoll von Eisenwerth<br />
1879 Wien – Gut Osternberg/Braunau 1948<br />
Im Garten<br />
213<br />
Farbholzschnitt, 1908, auf Bütten mit Wasserzeichen: M B M (France), mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 14,9:12,9 cm, Blattgröße 23:19,7 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Georg Denzel (1873-1959) und Dr.<br />
Friedrich Wilhelm Denzel, München (www.kunst-und-kultur.de,<br />
Sammlerstempel, Objekt Nr. 3683). Erworben 8.02.1948.<br />
„Karl Schmoll von Eisenwerth widmete sich seit 1901/02 der Technik<br />
des Farbholzschnitts. Seine Blätter sind von großer Feinheit<br />
und zeigen vielfach dünne Linienstege und kleinteilige Flächenstrukturen.<br />
Meist sind sie in duftigen, tonigen Farben gehalten,<br />
was Wilhelm Michel zu folgender Charakterisierung anregte:<br />
„Schmoll von Eisenwerth liefert den schönsten Beweis dafür, dass<br />
der Holzschnitt trotz seiner vielfachen Schranken auch für Stimmungen<br />
zartester, musikalischer Lyrik Raum bietet. Köstlicher,<br />
liedhafter Stimmungszauber geht von den meisten seiner Blätter<br />
aus. Er versteht es, selbst mit mimosenhaft zarten Kontrasten (…)<br />
farbige Wirkungen feinster Art zu erzeugen.“ (Zit. aus: W. Michel,<br />
Münchner Graphik: Holzschnitt und Lithographie, in: Deutsche<br />
Kunst und Dekoration, VIII. Jahrgang 1904/05, April 1905).<br />
Karl Schmoll von Eisenwerth wuchs in Wien, St. Wendel und<br />
Darmstadt auf. Dort kam er mit dem Jugendstil in Kontakt und<br />
betätigte sich bereits als Abiturient künstlerisch und schuf einige<br />
Radierungen. 1899-1901 studierte er bei Paul Höcker (1854-<br />
1910) und Ludwig Herterich (1856-1932) an der Kunstakademie<br />
in München und malte Landschaften u. a. in Dachau. In diese Zeit<br />
fällt auch seine Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt. Anlässlich<br />
eines Paris-Aufenthaltes von Februar-Juni 1903 lernte er den<br />
deutschen Dichter Max Dauthendey kennen, der ihn für die fernöstliche<br />
Kunst begeisterte und für den er einige Farbholzschnitt-<br />
Illustrationen ausführen konnte. 1906 unterrichtete er Druckgraphik<br />
und Zeichnen an den Kunstschulen von Hermann Obrist<br />
(1862-1927) und Wilhelm von Debschitz (1871-1948) in München.<br />
Mit 28 Jahren wurde Schmoll von Eisenwerth ordentlicher<br />
Professor und unterrichtete Zeichnen, Aquarellieren und dekoratives<br />
Entwerfen an der Architektur-Fakultät der TH in Stuttgart, wo<br />
er 40 Jahre lang tätig war.<br />
426 427
214<br />
Hans Otto Schönleber<br />
1889 Karlsruhe – Stuttgart 1930<br />
Monte Pellegrino, bei Palermo auf Sizilien<br />
214<br />
Holzschnitt, 1927, auf dünnem Japan, im Stock monogrammiert und datiert (Goldstein, S. 686),<br />
mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Handabzug“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 39,6:39,6 cm, Blattgröße 46,5:43,5 cm.<br />
An den Ecken in Passepartout montiert, die unteren Ecken leicht beschädigt.<br />
Der Sohn von Gustav Schönleber (1851-1917) war bis 1919 als Arzt tätig.<br />
1920 begann er mit graphischen Studien in München und war in Feldafing ansässig.<br />
Er betätigte sich als Kupferstecher und Holzschnitt-Künstler.<br />
1930 begann er ein Malstudium in München.<br />
428 429
215<br />
Eberhard Schrammen<br />
1886 Köln – Lübeck 1947<br />
Blühende Tulpen<br />
215<br />
Linolschnitt in Rotbraun, auf bräunlichem festem Japan, mit Bleistift signiert.<br />
35:33,5 cm. – In den Ecken durch alte Verklebung verso etwas knitterig.<br />
Schrammen studierte seit 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />
und seit 1907 an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule<br />
für bildende Kunst in Weimar. Nach einem Aufenthalt in<br />
Paris erhielt er 1914 auf der „Bugra“ in Leipzig ein Teilstipendium<br />
für die Villa Romana. Nach Ende des 1. Weltkriegs begann<br />
Schrammen als einer der ersten Studenten ein Architekturstudium<br />
am Bauhaus und gab am 18. Mai 1919 die erste Ausgabe<br />
der Bauhaus-Zeitschrift „Der Austausch“ heraus, in der er auch<br />
eigene Holzschnitte veröffentlichte. 1920 heiratete er die Bauhausstudentin<br />
Toni van Hacken-Nelissen (geb. 1888 in Riga),<br />
mit der er einen Sohn hatte. Seit 1921 studierte er bei Lyonel<br />
Feininger (1871-1955) in der Bauhausdruckerei sowie in der<br />
Bühnenwerkstatt von Lothar Schreyer (1886-1966). Bei einem<br />
in Weimar ansässigen Drechsler absolvierte er ein einjähriges<br />
Volontariat und fertigte nun bemaltes Kinderspielzeug aus Holz<br />
an, das bei der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 gezeigt wurde<br />
neben weiteren Holzobjekten. Darunter befand sich auch das<br />
„Bauhaus-Maskottchen“ in den Grundformen Zylinder, Kugel<br />
und Halbkugel und in den Grundfarben Blau, Rot, Gelb. Als das<br />
Bauhaus von Weimar nach Dessau umzog, ging Schrammen mit<br />
seiner Familie in die Künstlerkolonie „Gildenhall“ (Neu-Ruppin)<br />
und eröffnete eine Drechslerei und Holzkunstwerkstatt. Er wurde<br />
Mitglied des „Deutschen Werkbunds (DWB)“. Bis zur beginnenden<br />
Wirtschaftskrise 1929 lief das Geschäft gut, doch musste es<br />
dann schließen. Jetzt konzentrierte er sich auf die Fotografie, zog<br />
1933 mit seiner Familie nach Lübeck-Siems und erstellte für den<br />
Mauritius-Verlag und den Lindenverlag Fotoserien. Außerdem<br />
experimentierte der Künstler zusammen mit seiner Frau mit der<br />
Fotogrammtechnik. Während des 2. Weltkriegs litt die Arbeit unter<br />
dem Mangel an Material und er nahm die Malerei wieder auf.<br />
Im Oktober 1947, kurz vor seinem Tod, hatte er eine Einzelausstellung<br />
in Lübeck.<br />
„Bugra“ ist die Abkürzung für die 1914 in Leipzig, der damals führenden<br />
deutschen „Buchstadt“, erstmals veranstaltete „Internationale<br />
Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik“.<br />
430 431
216<br />
Eberhard Schrammen<br />
1886 Köln – Lübeck 1947<br />
„Brandung“<br />
216<br />
Linolschnitt in Blau, 1911, auf feinem Japan, signiert.<br />
28,4:37,8 cm. – In den oberen Ecken durch Montierung auf eine Unterlage etwas knitterig.<br />
Schrammen studierte seit 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie<br />
und seit 1907 an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule<br />
für bildende Kunst in Weimar. Nach einem Aufenthalt in<br />
Paris erhielt er 1914 auf der „Bugra“ in Leipzig ein Teilstipendium<br />
für die Villa Romana. Nach Ende des 1. Weltkriegs begann<br />
Schrammen als einer der ersten Studenten ein Architekturstudium<br />
am Bauhaus und gab am 18. Mai 1919 die erste Ausgabe<br />
der Bauhaus-Zeitschrift „Der Austausch“ heraus, in der er auch<br />
eigene Holzschnitte veröffentlichte. 1920 heiratete er die Bauhausstudentin<br />
Toni van Hacken-Nelissen (geb. 1888 in Riga),<br />
mit der er einen Sohn hatte. Seit 1921 studierte er bei Lyonel<br />
Feininger (1871-1955) in der Bauhausdruckerei sowie in der<br />
Bühnenwerkstatt von Lothar Schreyer (1886-1966). Bei einem<br />
in Weimar ansässigen Drechsler absolvierte er ein einjähriges<br />
Volontariat und fertigte nun bemaltes Kinderspielzeug aus Holz<br />
an, das bei der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 gezeigt wurde<br />
neben weiteren Holzobjekten. Darunter befand sich auch das<br />
„Bauhaus-Maskottchen“ in den Grundformen Zylinder, Kugel<br />
und Halbkugel und in den Grundfarben Blau, Rot, Gelb. Als das<br />
Bauhaus von Weimar nach Dessau umzog, ging Schrammen mit<br />
seiner Familie in die Künstlerkolonie „Gildenhall“ (Neu-Ruppin)<br />
und eröffnete eine Drechslerei und Holzkunstwerkstatt. Er wurde<br />
Mitglied des „Deutschen Werkbunds (DWB)“. Bis zur beginnenden<br />
Wirtschaftskrise 1929 lief das Geschäft gut, doch musste es<br />
dann schließen. Jetzt konzentrierte er sich auf die Fotografie, zog<br />
1933 mit seiner Familie nach Lübeck-Siems und erstellte für den<br />
Mauritius-Verlag und den Lindenverlag Fotoserien. Außerdem<br />
experimentierte der Künstler zusammen mit seiner Frau mit der<br />
Fotogrammtechnik. Während des 2. Weltkriegs litt die Arbeit unter<br />
dem Mangel an Material und er nahm die Malerei wieder auf.<br />
Im Oktober 1947, kurz vor seinem Tod, hatte er eine Einzelausstellung<br />
in Lübeck.<br />
„Bugra“ ist die Abkürzung für die 1914 in Leipzig, der damals führenden<br />
deutschen „Buchstadt“, erstmals veranstaltete „Internationale<br />
Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik“.<br />
432 433
217<br />
Mathilde Schulz-Brookmann<br />
1890 Forst/Lausitz – Berlin 1979<br />
Akte am Strand<br />
217<br />
Farbholzschnitt, auf cremefarbenem Velin, mit Nachlass-Signatur von Hans Brookmann<br />
„Nachlaß Mathilde Schulz-Brookmann – Hans Brookmann“ sowie nummeriert.<br />
Darstellungsgröße 16,5:16 cm, Blattgröße 39,9:29,4 cm.<br />
Nr. 73 von 100 Exx.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Das Verborgene Museum, Berlin, 1987,<br />
Bd. I, S. 256-257.<br />
Mathilde Schulz nannte sich gelegentlich „Schulz-Brookmann“<br />
unter Verwendung des Geburtsnamens ihrer Mutter. 1909-1912<br />
studierte sie bei Franz Lippisch (1859-1941) in Berlin, 1913-1915<br />
besuchte sie die Kunstschule in Weimar, 1916-1920 studierte sie an<br />
der Zeichen- und Malschule des VdBK (1867) bei George Mosson<br />
(1851-1933). Sie war Mitglied im Reichsverband bildender Künstler<br />
Deutschland, Berlin und im Verein der Künstlerinnen, Berlin,<br />
an dessen Ausstellungen sie sich zwischen 1929 und 1979 neunzehn<br />
Mal beteiligte.<br />
434 435
218<br />
Adolf Metus Schwindt<br />
1891 – Darmstadt – 1961<br />
Aus d(em). Südl(ichen). Odenwald<br />
218<br />
Linolschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt und signiert.<br />
Darstellungsgröße 15,6:22,4 cm, Blattgröße 18,5:24,5 cm. – Mit leichtem Lichtrand rundum.<br />
Nach einem Architekturstudium an der T. H. in Darmstadt besuchte<br />
Schwindt die Kunstgewerbeschule in Mainz und studierte Kunstgeschichte<br />
in Heidelberg und Berlin. Er war als Innenarchitekt<br />
und Möbelzeichner, als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften<br />
und als Illustrator tätig. Seit 1922 war er Zeichenlehrer in Darmstadt,<br />
vorher Leiter einer Buch- und Steindruckerei in Köln, schuf<br />
Scherenschnittfolgen und Holzschnitte.<br />
436 437
219<br />
Josef Seger<br />
1908 Alt-Karisthal – Wien 1998<br />
Alte Lärche, Mittelteil des Stammes, auf einem Ast ein Greifvogel<br />
219<br />
Holzschnitt, 1928, auf festem chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 26,3:27 cm, Blattgröße 43:33,5 cm.<br />
Seger war Schüler des bekannten Kupferstechers Alfred Cossmann<br />
(1870-1951) und studierte an der Höheren Graphischen Lehr- und<br />
Versuchsanstalt und an der Akademie für Bildende Künste in Wien.<br />
Er illustrierte zahlreiche Bücher mit Holzschnitten und entwarf<br />
eine Reihe von Briefmarken.<br />
438 439
220<br />
Dora Seifert<br />
1861 Dresden – letzte Erwähnung 1930<br />
Flusslandschaft<br />
220<br />
Farbholzschnitt, 1919, auf chamoisfarbenem Bütten, mit Bleistift signiert und nummeriert.<br />
Darstellungsgröße 13,4:18,3 cm, Blattgröße 19,8:26,6 cm.<br />
Im breiten Rand links etwas angeschmutzt, links unten kleine Quetschfalte, verso Reste alter Verklebung.<br />
Nr. 36 von 150 Exx.<br />
Erschienen im Jahrbuch der Originalgraphik, Erster Jahrgang<br />
(1919).<br />
Literatur: Söhn HDO 51901-8; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele<br />
Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen<br />
des Jugendstils und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb.<br />
S. 51.<br />
Dora Seifert war als Malerin und Graphikerin in Dresden tätig.<br />
Unterrichtet wurde sie in Dresden von Wilhelm Claudius (1854-<br />
1942) und in München von Hugo von Habermann (1849-1929),<br />
Theodor Hummel (1864-1939) und Otto Greiner (1869-1916).<br />
1910 beteiligte sie sich in Bremen an der „Große Kunstausstellung“,<br />
ferner Teilnahme an der Ausstellung „Die Frau im Buchgewerbe<br />
und in der Graphik; Sondergruppe der Weltausstellung für Buchgewerbe<br />
und Graphik. – Leipzig, 1914“. In Verbindung mit einer<br />
Sonderausstellung der „Vereinigung nordwestdeutscher Künstler“.<br />
Sie war Mitglied im Bund Deutscher Künstlerinnen-Vereine.<br />
440 441
221<br />
Josephine Siccard-Redl<br />
1878 Prag – Rosario/Argentinien 1938<br />
Osterglocken in einer Vase<br />
221<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 28,8:25,8 cm, Blattgröße 35,7:30,7 cm.<br />
Linke untere Ecke mit kleiner Fehlstelle, Rand rechts ungleich, rechts oben etwas Druckerfarbe.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter<br />
und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. S. 65.<br />
Die Malerin und Farbholzschneiderin ging mit ihrer Familie von<br />
Prag nach Wien. Hier war sie Mitglied der Wiener Werkstätte und<br />
lebte zeitweise in Istrien. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft emigrierte<br />
sie in den 30er Jahren nach Argentinien. Ihre Farbholzschnitte<br />
zeigen Motive aus Wien, Istrien und Argentinien.<br />
442 443
222<br />
Thea Spangenberg<br />
geb. 1894 in Bonn – bis nach 1935 tätig<br />
Alte Gasse in einer vermutlich mitteldeutschen Stadt<br />
222<br />
Holzschnitt, aquarelliert, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt „Alte Gasse“.<br />
Darstellungsgröße 16,5:14,3 cm, Blattgröße 21,9:16,3 cm, auf Untersatz montiert.<br />
Spangenberg machte erst eine Ausbildung zur Sprachlehrerin,<br />
bevor sie sich der Kunst zuwandte. Im Herbst 1919 bewarb sie<br />
sich am Bauhaus in Weimar, durfte aber nur eine Hospitanz im<br />
Schriftkurs von Dora Wibiral (1876-1955) machen. Ihre endgültige<br />
Aufnahme als Bauhaus-Studentin wurde vom Meisterrat im<br />
April 1920 abgelehnt. 1922 erschien ein von ihr typographisch<br />
gestalteter Kalender und sie lieferte Illustrationen zu Jeremias<br />
Gotthelf. 1931 publizierte sie über Schrift und Schriftunterricht<br />
z. B. in: „Die zeitgemäße Schrift“, Heft 14, 1930 „Einführung<br />
in die Schrift“ und Heft 19, 1931 „Neue Wege zur Schrift“. Ein<br />
Besuch auf Rhodos 1935 ist durch einen Holzschnitt zu belegen.<br />
Vermutlich war sie nach ihrer Bauhauszeit im Schuldienst tätig.<br />
444 445
223<br />
Thea Spangenberg<br />
geb. 1894 in Bonn – bis nach 1935 tätig<br />
Alter Turm; Torturm in einer mittelalterlichen Stadt<br />
223<br />
Holzschnitt, aquarelliert, auf dünnem Japan, mit Bleistift signiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 15,8:14 cm, Blattgröße 21,7:16 cm, auf Untersatz montiert.<br />
Spangenberg machte erst eine Ausbildung zur Sprachlehrerin,<br />
bevor sie sich der Kunst zuwandte. Im Herbst 1919 bewarb sie<br />
sich am Bauhaus in Weimar, durfte aber nur eine Hospitanz im<br />
Schriftkurs von Dora Wibiral (1876-1955) machen. Ihre endgültige<br />
Aufnahme als Bauhaus-Studentin wurde vom Meisterrat im<br />
April 1920 abgelehnt. 1922 erschien ein von ihr typographisch<br />
gestalteter Kalender und sie lieferte Illustrationen zu Jeremias<br />
Gotthelf. 1931 publizierte sie über Schrift und Schriftunterricht<br />
z. B. in: „Die zeitgemäße Schrift“, Heft 14, 1930 „Einführung<br />
in die Schrift“ und Heft 19, 1931 „Neue Wege zur Schrift“. Ein<br />
Besuch auf Rhodos 1935 ist durch einen Holzschnitt zu belegen.<br />
Vermutlich war sie nach ihrer Bauhauszeit im Schuldienst tätig.<br />
446 447
224<br />
Elsa Staps<br />
1900 – Dresden-Dölzschen 1989<br />
Vier Vögel (Meisen?) auf einem blühenden und rote Früchte tragenden Zweig sitzend<br />
224<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 23,8:29,8 cm, Blattgröße 29,1:34,6 cm.<br />
Elsa Staps heiratete im Juni 1925 den bekannten Dresdener Maler<br />
und Graphiker Martin Erich Philipp (1887-1978). Sie liegt neben<br />
ihrem Mann auf dem Dölzschener Friedhof begraben.<br />
Über ihren künstlerischen Werdegang und ihr Werk ist wenig bekannt.<br />
Im Handel tauchen jedoch gelegentlich Farbholzschnitte<br />
von ihrer Hand auf.<br />
448 449
225<br />
Elsa Staps<br />
1900 – Dresden-Dölzschen 1989<br />
Vase mit roten Rosen<br />
225<br />
Farbholzschnitt, wohl um 1920/25, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert (Signatur teils beschnitten).<br />
23,1:20,7 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />
Elsa Staps heiratete im Juni 1925 den bekannten Dresdener Maler<br />
und Graphiker Martin Erich Philipp (1887-1978). Sie liegt neben<br />
ihrem Mann auf dem Dölzschener Friedhof begraben.<br />
Über ihren künstlerischen Werdegang und ihr Werk ist wenig bekannt.<br />
Im Handel tauchen jedoch gelegentlich Farbholzschnitte<br />
von ihrer Hand auf.<br />
450 451
226<br />
Daniel Staschus<br />
1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />
Altes Tor<br />
226<br />
Farbholzschnitt, wohl auf Japan, auf grauen Karton montiert,<br />
dort mit Bleistift signiert, betitelt und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
18,4:12,2 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />
und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />
Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />
schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />
auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />
eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />
mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />
und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />
Münchner Farbholzschneidern.<br />
452 453
227<br />
Daniel Staschus<br />
1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />
Motiv aus Lauterburg<br />
227<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, auf grauen Karton montiert,<br />
dort mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt“ bezeichnet.<br />
17,7:22,2 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />
und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />
Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />
schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />
auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />
eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />
mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />
und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />
Münchner Farbholzschneidern.<br />
454 455
228<br />
Daniel Staschus<br />
1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />
Segelboote im Hafen<br />
228<br />
Farbholzschnitt, wahrscheinlich 1907, auf Japan-Bütten, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, S. 154).<br />
20,5:20,7 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten.<br />
Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1907.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />
und Japan 1900-1950: Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Ss. 20/21,<br />
Nr. 14-16.<br />
Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />
schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />
auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />
eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />
mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />
und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />
Münchner Farbholzschneidern.<br />
456 457
229<br />
Daniel Staschus<br />
1872 Girreninken/Ostpreußen – Lindau 1953<br />
Vor Anker<br />
229<br />
Farbholzschnitt, 1907, auf Velin, im Stock monogrammiert (vgl. Goldstein, S. 154).<br />
17,5:19,5 cm, auf den Darstellungsrand geschnitten sowie auf Original-Untersatz montiert.<br />
Erschienen in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 1907.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2017, Farbabb. S. 217;<br />
Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa<br />
und Japan 1900-1950: Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. Nr. 14-16.<br />
Staschus besuchte 1887-1894 die Akademie in Königsberg. Er<br />
schuf vor allem Landschaften und Schiffs-Darstellungen und war<br />
auch als Schriftsteller tätig. 1907 gab er in München im Selbstverlag<br />
eine Mappe mit 6 (Farb-)Holzschnitten, teils versehen<br />
mit eigenen Versen, heraus. Neben Martha Cunz (1876-1961)<br />
und Hans Neumann jr. (1873-1957) gehört er zu den wichtigsten<br />
Münchner Farbholzschneidern.<br />
458 459
230<br />
Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />
1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />
Auf dem Boden hockender weiblicher Akt, sich mit der Linken stützend<br />
230<br />
Holzschnitt, 1917, auf rosa Japan mit Einschlüssen, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt, auf dem Originalpassepartout<br />
nochmals signiert und datiert sowie mit einer Widmung: „Herrn Dr. Heymann in Dankbarkeit und Verehrung.“.<br />
20:26 cm. – Zum rechten Rand hin leicht knitterfaltig.<br />
Sehr selten!<br />
Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />
Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />
Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />
Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />
Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />
ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />
VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />
Strohmeyers.<br />
460 461
231<br />
Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />
1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />
Christophorus<br />
231<br />
Holzschnitt, 1918, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt,<br />
auf dem Originalpassepartout nochmals signiert, datiert sowie betitelt.<br />
Darstellungsgröße 11,5:12 cm, Blattgröße15,1:16,2 cm. – Gering stockfleckig.<br />
Wohl erster Zustand, der sich vom zweiten durch noch nicht frei<br />
geschnittene Palmwedel rechts unterscheidet. – Sehr selten!<br />
Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />
Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />
Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />
Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />
Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />
ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />
VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />
Strohmeyers.<br />
462 463
232<br />
Ottheinrich (Heinrich Otto) Strohmeyer<br />
1895 München – Freiburg/Breisgau 1968<br />
Christophorus<br />
232<br />
Holzschnitt, 1918, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt.<br />
Darstellungsgröße 11,5:12 cm, Blattgröße15,1:16,2 cm. – Mit einer Knickfalte außerhalb der Darstellung rechts oben.<br />
Abdruck des zweiten Zustands, mit den freigeschnittenen Palmwedeln<br />
rechts.<br />
Strohmeyer war Mitarbeiter der Wochenschrift für freiheitliche<br />
Politik und Literatur „Die Aktion“, dem Sprachrohr der expressionistischen<br />
Kunst, erschienen in 22 Jahrgängen von 1911-1932.<br />
Des Künstlers Beiträge stammen aus den Jahren 1915-1919. Franz<br />
Pfemfert (1879-1954, Publizist) widmete Ottheinrich Strohmeyer<br />
ein Sonderheft seiner Zeitschrift „Die Aktion“: STROHMEYER,<br />
VII. Jahr, Nr. 47/48, 1. Dez. 1917 mit 14 Original-Holzschnitten<br />
Strohmeyers.<br />
464 465
233<br />
Alexander von Stromberg<br />
1892 Kuldige/Lettland – Metzingen 1956<br />
Riga, Schwarzhäupterhaus<br />
233<br />
Farbholzschnitt, 1927, auf Velin, mit Bleistift signiert und als „Orig. Holzschnitt Riga“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 24,4:19,2 cm, Blattgröße 28,2:22,2 cm. – Durchgehend etwas stockfleckig.<br />
Alexander von Stromberg studierte 1911/14 Architektur am<br />
Poly technikum in Riga, wo Gerhard von Rosen (1856-1927)<br />
sein Zeichenlehrer war. Er nahm als Freiwilliger im preußischen<br />
Heer am 1. Weltkrieg teil, war Kavallerieoffizier, wurde mehrfach<br />
verwundet und kämpfte als Freiwilliger der Baltischen Landeswehr<br />
gegen die Bolschewiken in seiner baltischen Heimat. In<br />
den Zwischenkriegsjahren war er als Regierungs-Baurat tätig.<br />
Am 2. Weltkrieg nahm er an verschiedenen Fronten teil und ließ<br />
sich 1945 in Husum nieder. 1955 zog er mit seiner zweiten Frau<br />
nach Metzingen.<br />
Baron Stromberg gehört zu den bekanntesten deutschbaltischen<br />
Künstlern seiner Zeit. Er hat in Aquarellen, Farbholzschnitten,<br />
Radierungen und Zeichnungen vor allem Motive seiner baltischen<br />
Heimat festgehalten. Nach dem 2. Weltkrieg hat er sich<br />
auch als Schnitzer und Gebrauchsgraphiker betätigt.<br />
Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz der lettischen<br />
Hauptstadt Riga wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen<br />
Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Es diente sowohl den Kaufleuten<br />
als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für<br />
Zusammenkünfte.<br />
466 467
234<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
Birken im Herbst (I)<br />
234<br />
Farbholzschnitt, 1907, auf chamoisfarbenem Velin, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 23:35 cm, Blattgröße 43,5:56.<br />
Mit Quetschfalte im unteren breiten Rand, Papier zu den Rändern hin leicht vergilbt.<br />
Literatur: Merx 68 F, Farbabb. S. 49, Nr. 24. Eins von 30 Exx.;<br />
Thiemann-Stoedtner FH 36; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Stuer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb.<br />
S. 215. – Dieses Blatt erschien 1908 als Maschinendruck im Verlag<br />
der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien sowie in der<br />
Zeitschrift „The Studio“, Bad. 43, Nr. 179, Februar 1908, S. 77.<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />
schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />
Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />
Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />
der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />
Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />
Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />
Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />
Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />
468 469
235<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
Im Frühling<br />
235<br />
Holzschnitt, 1910, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Eigenhändiger Abzug“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 29,2:22,5 cm, Blattgröße 32:24,5 cm. – Mit kleinem Einriss in der rechten unteren Ecke,<br />
verso an den Rändern mit Resten alter Verklebung.<br />
Literatur: Nicht bei Merx. Selten!<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und<br />
entwickelte schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen<br />
nach Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt<br />
fand. Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum<br />
Abbruch der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der<br />
Wiener Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar<br />
und war Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />
Künstlervereinigung Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis<br />
zu seinem Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches<br />
Werk.<br />
470 471
236<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
Bachlauf im Winter (III)<br />
236<br />
Farbholzschnitt, 1915, auf cremefarbenem Velin.<br />
Darstellungsgröße 24,5:20cm, Blattgröße 37,5:29,5 cm. – Maschinendruck, sehr schön erhalten.<br />
Literatur: Merx 265; Thiemann-Stoedtner FH 66. – Maschinendruck!<br />
– Erschienen in: Die Graphischen Künste (Wien, Gesellschaft<br />
für vervielfältigende Kunst, 38. Jg., 1915, Heft 3).<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Daniel Studer, Faszination<br />
Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. Ss. 28,<br />
215 und 216; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt<br />
in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18,<br />
Farbabb. Nr. 59, 60, 71-75.<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und<br />
entwickelte schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen<br />
nach Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt<br />
fand. Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum<br />
Abbruch der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der<br />
Wiener Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar<br />
und war Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />
Künstlervereinigung Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis<br />
zu seinem Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches<br />
Werk.<br />
472 473
237<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
Vorfrühling in den Bergen<br />
237<br />
Farbholzschnitt, 1917, auf sehr dünnem Japan, mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original-Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 29:35 cm, Blattgröße 31,7:37,7 cm.<br />
Mit kaum merkbaren, vereinzelten kleinen Löchlein innerhalb der Darstellung und zwei Quetschfalten im Unterrand.<br />
Literatur: Merx 291 F, Farbabb. S. 103, Nr. 78; Thiemann-<br />
Stoedt ner FH 72. – Selten!<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />
schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />
Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />
Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />
der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />
Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />
Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />
Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />
Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />
474 475
238<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
München, Isartor<br />
238<br />
Farbholzschnitt, 1930, auf Velin, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 13:17,5 cm, Blattgröße 16,3:20,7 cm.<br />
Literatur: Merx 397 F, wohl Maschinendruck; Thiemann-Stoedtner<br />
FH 164.<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />
schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />
Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />
Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />
der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />
Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />
Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />
Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />
Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />
476 477
239<br />
Carl Thiemann<br />
1881 Karlsbad – Dachau 1966<br />
Chrysanthemen (weiß)<br />
239<br />
Farbholzschnitt und Prägedruck, 1934, auf chamoisfarbenem Japan-Bütten,<br />
mit Bleistift signiert, betitelt und als „Original Farbenholzschnitt Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 46,3:34 cm, Blattgröße 51,5:38. – Eine kleine Quetschfalte vom Druck im Rand rechts oben.<br />
Literatur: Merx 423 F; Thiemann-Stödtner FH 218. – Selten,<br />
sehr guter Abdruck mit starker Prägung!<br />
Thiemann war zunächst nach einer entsprechenden Ausbildung<br />
als Kaufmann tätig. Doch nach zehn Jahren wechselte er an die<br />
Prager Kunstakademie und studierte bei Franz Thiele (1868-<br />
1945), der seine Begabung für die Landschaftsmalerei erkannte.<br />
Zur gleichen Zeit begegnete er Walter Klemm (1883-1957), der<br />
wie er aus Karlsbad stammte. Sie bezogen ein gemeinsames Atelier<br />
und Thiemann erlernte von Klemm das Holzschneiden und entwickelte<br />
schnell seinen eigenen Stil. Beide Künstler zogen nach<br />
Dachau, wo Thiemann viele Motive für den Farbholzschnitt fand.<br />
Nach Auflösung der Ateliergemeinschaft kam es bald zum Abbruch<br />
der Verbindung. Thiemann wurde 1910 Mitglied der Wiener<br />
Sezession und des Deutschen Künstlerbundes Weimar und war<br />
Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung<br />
Dachau. Das Holzschneiden behielt er bis zu seinem<br />
Tode bei und hinterließ ein umfangreiches künstlerisches Werk.<br />
478 479
240<br />
Herbert Tucholski<br />
1896 Konitz/Westpreußen – Berlin 1984<br />
Lübbenau, Motiv mit Häusern und zwei Kähnen<br />
240<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Blau-Grau, um 1930, auf Japan-Bütten,<br />
mit Bleistift signiert, betitelt und als „Handdruck von 2 Platten“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 20,5:27,3 cm, Blattgröße 24,6:31,4 cm.<br />
Literatur: Karnahl 248.<br />
Tucholski besuchte von 1913-1915 die Kunstgewerbeschule<br />
Berlin, wo er vor allem die Glasmalerei studierte. Von 1915 an<br />
nahm er am 1. Weltkrieg teil und setzte 1919 sein Studium fort.<br />
1920-1925 an der Kunstakademie in Dresden bei Richard Müller<br />
(1874-1954), Max Feldbauer (1869-1948) und Ludwig von<br />
Hofmann (1861-1945). Es folgte ein Aufenthalt als Hospitant an<br />
der Akademie der Künste Berlin. Mit einem Stipendium hielt er<br />
sich 1929/30 in der Villa Romana in Florenz und an der Deutschen<br />
Akademie in der Villa Massimo in Rom auf. Nach der<br />
Rückkehr nach Berlin leitete er bis 1933 ein Jugendheim und<br />
schuf in dieser Zeit Aquarelle, Pastelle, Federzeichnungen und<br />
eine größere Anzahl von Holzschnitten. 1933 schloss er sich der<br />
„Ateliergemeinschaft Klosterstraße“ an und arbeitete gemeinsam<br />
mit Käthe Kollwitz (1867-194) und Hermann Blumenthal (1905-<br />
1942). 1939 erhielt er den Rompreis der Deutschen Akademie<br />
Villa Massimo, 1957-1959 war er Mentor für Graphik am Institut<br />
für bildende Kunst der DDR in Ost-Berlin, 1962-1965 war er<br />
Leiter der Zentralen Werkstätte für Graphik, 1964 wurde er zum<br />
Professor ernannt und war seit 1964 Mitarbeiter der Zeitschrift<br />
„Die Weltbühne“.<br />
480 481
241<br />
Helene Tüpke-Grande<br />
1871 Reudchen/Wohlau (Rudno/Wolów) – Breslau (Wrocław) 1946<br />
Auf einem Kamel reitender Beduine in der Wüste<br />
241<br />
Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 22:29,5 cm, Blattgröße 26,4:36,5 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Wege zu Gabriele Münter und<br />
Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils<br />
und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 38 u. 58.<br />
Helene Tüpke-Grande studierte Malerei und Graphik an der Hochschule<br />
der Bildenden Künste in Breslau. Ihre Farbholzschnitte<br />
datierte sie nie, doch kann vermutet werden, dass sie zwischen<br />
1905 und 1910 damit begann bzw. aktiv war. Motivisch widmete<br />
sie sich vornehmlich der Darstellung von Wasservögeln und Seelandschaften<br />
mit Segelbooten. Motive aus Nordafrika sind nicht<br />
nur im graphischen Werk sondern auch im malerischen der Künstlerin<br />
auf Auktionen mehrfach nachzuweisen.<br />
482 483
242<br />
Evarist Adam Weber<br />
1887 Aachen – Diessen/Ammersee 1968<br />
Zwei Männer, eine sonnenbeschienene Landschaft betrachtend<br />
242<br />
Holzschnitt, 1919, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 14,2:18,1 cm, Blattgröße 42:26,5 cm. – Sehr guter und vollrandiger Abdruck.<br />
Weber, der im graphischen Bereich entscheidend durch Erich Heckel (1883-1970)<br />
und Joseph Eberz (1882-1942) beeinflußt wurde, widmete sich meist der Technik des<br />
Holzschnittes bei breiter, großflächiger Behandlung der Fläche und weichem Stift.<br />
484 485
243<br />
Evarist Adam Weber<br />
1887 Aachen – Diessen/Ammersee 1968<br />
Liebespaar in Landschaft<br />
243<br />
Aquarellierter Holzschnitt, 1920, auf Maschinenbütten, mit Bleistift signiert und datiert.<br />
Darstellungsgröße 10,3:7,7 cm, Blattgröße 42,3:26,5 cm. – Sehr guter und vollrandiger Abdruck.<br />
Weber, der im graphischen Bereich entscheidend durch Erich Heckel (1883-1970)<br />
und Joseph Eberz (1882-1942) beeinflußt wurde, widmete sich meist der Technik des<br />
Holzschnittes bei breiter, großflächiger Behandlung der Fläche und weichem Stift.<br />
486 487
244<br />
Carl (Carlo) Weidemeyer<br />
1882 Bremen – Ascona 1976<br />
Orientalische Tänzerin<br />
244<br />
Farbholzschnitt, 1909, auf dünnem Japan-Bütten, mit Bleistift monogrammiert und datiert “1910”<br />
und als “Probedruck” bezeichnet, auf Untersatz montiert und bezeichnet „Orig. Holzschnitt“.<br />
Blattgröße 21:16,7 cm. – Mit zwei Knickfalten, am Oberrand auf Untersatz geklebt.<br />
Sehr selten!<br />
Von der Ausbildung her Architekt, wandte sich Weidemeyer der<br />
schon früher angestrebten künstlerischen Ausbildung zu. Er ließ<br />
sich 1905 in Worpswede nieder, wo er freundschaftlichen Kontakt<br />
zu Heinrich Vogeler (1872-1942) und dessen Familie und zu Paula<br />
Modersohn-Becker (1876-1907) und Otto Modersohn (1865-1943)<br />
pflegte und zu den anderen Mitgliedern der Künstlerkolonie. Hier<br />
war er in erster Linie auf graphischem und kunstgewerblichem Gebiet<br />
tätig. Für den Insel Verlag entwarf er einige Bücher, dazu kamen<br />
Exlibris und andere gebrauchsgraphische Arbeiten. 1923 verließ er<br />
Worpswede, lebte wieder in Bremen und ging auf Reisen. Später<br />
ließ er sich in Willingen/Upland nieder und wandte sich vermehrt<br />
der Architektur zu. Seit 1948 war er ausschließlich als Maler tätig,<br />
nur unterbrochen von seiner Mitwirkung am Puppentheater und<br />
bei Liebhaberaufführungen im Teatro San Materno in Ascona, wo<br />
er seine letzten Jahre verbrachte.<br />
Das Teatro San Materno in Ascona, das 1928 von Weidemeyer realisiert<br />
wurde, gilt als frühes Meisterwerk moderner Theaterarchitektur.<br />
Das Museo Castello Son Materno in Ascona widmete dem<br />
Architekten und vielseitigen Künstler 2019 unter dem Titel „Carl<br />
Weidemeyer (1882-1976), Zwischen Moderne und Bauhaus“ eine<br />
umfassende Ausstellung.<br />
488 489
245<br />
Erich Wilke<br />
1879 Braunschweig – München 1936<br />
Älterer Matrose, Pfeife rauchend, die Arme auf die Reling gestützt<br />
245<br />
Farbholzschnitt in Schwarz und Oliv, auf Japan-Bütten, in der Darstellung zweimal mit „Jugend“ bezeichnet, mit Bleistift signiert.<br />
Darstellungsgröße 16,9:15,2 cm, Blattgröße ca. 37:27 cm. – Mit Falz am rechten Rand, insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Mit Farbspuren im linken weißen Rand, vermutlich handelt es sich<br />
bei diesem seltenen Blatt um einen Probedruck!<br />
Der bedeutende politische Karikaturist, Zeichner, Radierer und<br />
Holzschneider kam durch seinen älteren Bruder Rudolf Wilke<br />
(1873-1908) im Jahr 1900 nach München und wurde Mitarbeiter<br />
der hier erscheinenden Zeitschrift „Jugend“. Er war für sie als<br />
einer ihrer Stammzeichner 30 Jahre lang bis 1936 tätig. Gelegentlich<br />
arbeitete er aber auch für die politisch-satirischen Zeitschriften<br />
„Kladderadatsch“ und „Lustige Blätter“.<br />
490 491
246<br />
Leni Zimmermann-Heitmüller<br />
1879 Stettin – bis 1947 nachweisbar<br />
Flusslandschaft, vermutlich am Nil, mit einer Feluke am Ufer<br />
246<br />
Farblinolschnitt, auf cremefarbenem Japan-Bütten, mit Bleistift signiert und als „Orig.-Linolschnitt-Handdruck“ bezeichnet.<br />
Darstellungsgröße 17,4:22,7 cm, Blattgröße 25,4:29,5 cm. – In den Außenrändern Papier leicht vergilbt,<br />
winzige Läsuren in den Rändern, mehrere Löchlein im Papier innerhalb der Darstellung.<br />
Die Künstlerin studierte wie ihr Mann – der Maler August Heitmüller<br />
(1873-1935) – bei Lovis Corinth (1858-1925), dazu besuchte<br />
sie die Mal- und Zeichenschule von Walter Thor (1870-<br />
1929) sowie die Azbe-Schule in München. 1911 beteiligte sie sich<br />
an der „Erste Juryfreie Ausstellung“ in Berlin, 1913 nahm sie an<br />
der Deutschen Kunstausstellung in Kassel teil, zudem stellte sie<br />
von 1917-1922 als Mitglied bei der Hannoveraner Sezession in<br />
der Kestner-Gesellschaft aus.<br />
Die 46. Ausstellung der Kestner-Gesellschaft vom 27.11.1921 bis<br />
31.01.1922 widmete sich dem Werk des Künstlerpaares, das in<br />
Gümmer bei Hannover lebte.<br />
Die Künstlerin ist mit 3 Graphiken im Sprengel-Museum in Hannover<br />
vertreten.<br />
492 493
Künstlerverzeichnis<br />
Ady, Helene ............................................................................. 1 Fabian, Gertrud ..................................................................... 57<br />
Anonymer Holzschneider ....................................................... 2 Feudel, Arthur ...................................................................... 58<br />
Appenzeller, Charles Felix ................................................. 3 – 7 Frank, Hans ................................................................... 59 – 62<br />
Freiberger, Walter ................................................................ 63<br />
Baudnik, Aemilian ........................................................... 8 – 11<br />
Becker-Heyer, August .................................................... 12, 13 Geibel, Margarethe ....................................................... 64 – 66<br />
Behrens, Peter ...................................................................... 14 Gerhardt, Margarete ...................................................... 67 – 80<br />
Bell, Joseph .......................................................................... 15 Goller, Josef .......................................................................... 81<br />
Berndt, Siegfried ............................................................ 16 – 21 Gruenewaldt, Moritz von ..................................................... 82<br />
Berthold, Hans ..................................................................... 22<br />
Betzler-Holtschmidt, Anna .................................................. 23 Hager, Marie ........................................................................ 83<br />
Böhm, Viktor ................................................................ 24 – 26 Hallerstede, Ulrich ........................................................ 84 – 89<br />
Bolling, H. ............................................................................. 27 Heidenreuter, Martin ..................................................... 90 – 95<br />
Bormann, Emma ............................................................ 28, 29 Hein, Franz ........................................................................... 96<br />
Braumüller-Havemann, Margarete ...................................... 30 Helfenbein, Walter ................................................................ 97<br />
Brendel, Carl Alexander ............................................... 31 – 34 Herrmann, Paul .................................................................... 98<br />
Bresslern-Roth, Norbertine von .................................... 35 – 44 Hoberg, Reinhold ................................................................. 99<br />
Buchwald-Zinnwald, Erich ............................................ 45 – 47 Hofmann, Ludwig von ................................................ 100, 101<br />
Buddenbrock, Marianne Freiin von ..................................... 48 Hooge, Dagmar ......................................................... 102 – 104<br />
Hornburg, Hedwig .................................................... 105 – 108<br />
Cunz, Martha ................................................................. 49, 50 Hugendobler, Iwan Edwin ................................................. <strong>109</strong><br />
Hyde, Helen ....................................................................... 110<br />
Daimler, Elise ....................................................................... 51<br />
Droege, Oscar ...................................................................... 52 Jahn, Hede ........................................................................... 111<br />
Jarke, Hedwig ..................................................................... 112<br />
Eckmann, Otto ..................................................................... 53 Johne, Karl .................................................................. 113, 114<br />
Egler, Willi ........................................................................... 54 Jósza, Károly ....................................................................... 115<br />
Eichwede, Hildegard ............................................................ 55 Jungnickel, Ludwig Heinrich .............................................. 116<br />
Estler, Richard Konrad Leopold .......................................... 56 Junk, Rudolf ........................................................................ 117<br />
Keil, Hermann .................................................................... 118<br />
Kern, Jean .................................................................. 119, 120<br />
Klemm, Walter ........................................................... 121 – 127<br />
Krüger, Albert ............................................................ 128, 129<br />
Kunst, Adolf ....................................................................... 130<br />
Kurzweil, Maximilian ......................................................... 131<br />
Laage, Wilhelm ......................................................... 132 – 135<br />
Lambert, Maurice de .......................................................... 136<br />
Lang, Fritz .................................................................. 137 – 141<br />
Lap, Engelbert ........................................................... 142 – 144<br />
Laube, Ruth ................................................................ 145, 146<br />
Lepère, Auguste-Louis ........................................................ 147<br />
Leschhorn, Paul ........................................................ 148 – 155<br />
Liner, Carl .......................................................................... 156<br />
Mahr, Karl ........................................................................... 157<br />
Maß, Helene ....................................................................... 158<br />
Michl, Ferdinand ........................................................ 159, 160<br />
Moser, Carl ................................................................ 161, 162<br />
Nachtigal, Emma ....................................................... 163, 164<br />
Neumann jr., Hans ..................................................... 165 – 171<br />
Noske, Hugo ...................................................................... 172<br />
Noske, Sophie ............................................................ 173, 174<br />
Orlik, Emil ................................................................. 175 – 181<br />
Pap, Gyula .......................................................................... 182<br />
Patek, August ..................................................................... 183<br />
Penther, Sylvia ................................................................... 184<br />
Philipp, Martin Erich ................................................. 185 – 191<br />
Popp-Schmidt, Barbara ...................................................... 192<br />
Räuber, Ella ........................................................................ 193<br />
Rath, Heine ................................................................ 194 – 207<br />
Roemer, Eva ....................................................................... 208<br />
Rollé, Marie ....................................................................... 209<br />
Salto, Axel Johannes .......................................................... 210<br />
Schmidt-Hild, Wilhelm ............................................... 211, 212<br />
Schmoll von Eisenwerth, Karl ........................................... 213<br />
Schönleber, Hans Otto ....................................................... 214<br />
Schrammen, Eberhard ................................................ 215, 216<br />
Schulz-Brookmann, Mathilde ............................................. 217<br />
Schwindt, Adolf Metus ...................................................... 218<br />
Seger, Josef ........................................................................ 219<br />
Seifert, Dora ....................................................................... 220<br />
Siccard-Redl, Josephine ...................................................... 221<br />
Spangenberg, Thea ..................................................... 222, 223<br />
Staps, Elsa .................................................................. 224, 225<br />
Staschus, Daniel ........................................................ 226 – 229<br />
Strohmeyer, Ottheinrich ............................................ 230 – 232<br />
Stromberg, Alexander von ................................................. 233<br />
Thiemann, Carl ......................................................... 234 – 239<br />
Tucholski, Herbert .............................................................. 240<br />
Tüpke-Grande, Helene ........................................................ 241<br />
Weber, Evarist Adam .................................................. 242, 243<br />
Weidemeyer, Carl ............................................................... 244<br />
Wilke, Erich ....................................................................... 245<br />
Zimmermann-Heitmüller, Leni .......................................... 246<br />
494 495
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