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Auenbroschüre_Gebietsbetreuer in Bayern

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FLÜSSE

VERBINDEN

AUEN – GEBIETSBETREUER

Bild: Ferry Böhme


Gebietsbetreuer in Bayern

GEMEINSAM FÜR DIE AUEN

Inhalt

DAS AUEN GEBIETSBETREUER-MAGAZIN

In 14 betreuten Gebieten sind Auen ein Schwerpunkt

der Gebietsbetreuerarbeit. In weiteren Gebieten wird

der Auenschutz unterstützt.

VON DER QUELLE ZUR MÜNDUNG

4 Im Oberlauf: Kiesgeprägte historische Aue

6 Die trockne Aue: Schneeheide-Kiefern-Wälder

8 Fluss trifft Moor: Moore im Tölzer Land

10 Der Europäische Biber: Ein Auenbewohner

12 Schützen und gestalten: Vom Menschen

geprägte Aue im Unterlauf am Inn

14 Gebietsbetreuung Isarmündung:

Umweltbildung und Besucherlenkung

Von den Hochlagen der Alpen bis zu den Hügeln der Rhön, von den Mooren und Wäldern des Bayerischen Waldes bis zu

den Ufern des Bodensees. Bayerns Natur- und Kulturlandschaft ist reich an Naturschätzen wie kaum eine andere Region in

Deutschland. Die facettenreichen und spannenden Landschaften Bayerns zu erhalten, ist erklärtes Ziel des Naturschutzes in

Bayern und so wurde im Jahr 2002 die „Gebietsbetreuung“ ins Leben gerufen.

Ermöglicht wird dieser innovative bayerische Weg durch die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds und durch eine Fülle lokaler

Träger. Der Naturschutzfonds unterstützt neben den Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuern die Umsetzung der wichtigsten

Naturschutzkonzepte im Freistaat: das Biodiversitätsprogramm zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt in Bayern, das Arten- und

Biotopschutz programm, Artenhilfsprogramme, NATURA 2000- und BayernNetzNatur-Projekte.

Viele dieser Konzepte, Aktivitäten und Maßnahmen liegen in Auen. Auen – Uferlandschaften entlang von Bächen und Flüssen – sind

Lebensadern, die Gebiete vernetzen. Dynamik gestaltet in intakten Auen ständig neue Lebensräume für Pioniere unter den Pflanzen

und Tieren. Durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen sind Auen Lebensräume mit unterschiedlichsten Standortbedingungen,

die mosaikartig untereinander verzahnt sind: vom Kiesufer über Wiesen bis hin zur Weichholz- und Hartholzaue.

In einer aktiven Aue findet man deshalb wertvolle hochproduktive Lebensräume, die unzählige Arten beherbergen.

In der Konkurrenz um den Raum entlang der Flüsse sind die historisch bekannten Auen der größeren Gewässer in Bayern zu über

10 Prozent durch Verkehrswege, Siedlungen und Gewerbegebiete endgültig überbaut. Die Infrastrukturdichte innerhalb der Auen

ist mehr als doppelt so hoch wie im landesweiten Durchschnitt. Rund zwei Drittel der Auen werden landwirtschaftlich genutzt, der

größere Anteil davon durch Ackerbau – deutlich mehr als im landesweiten Durchschnitt. Dieser hohe Nutzungsdruck durch Landwirtschaft

und Infrastruktur hat die aktive Aue im Laufe der Jahre nach und nach verdrängt. Entlang der großen Fließgewässer Bayerns sind

die Auen heute nur noch zu rund 15 Prozent bewaldet. Während dabei die Auen Nordbayerns von noch größerer Waldarmut geprägt

sind, konnte sich im Süden Bayerns der Auwald der Alpenvorlandflüsse auf rund ein Drittel der Auenfläche halten.

PRAXISBEISPIELE

16 Lebensraum zurück geben: Entwicklung

eines Biotopverbundes entlang des Günztals

18 Aue beweiden: Vielfacher Nutzen

Maßnahmen zum Auenschutz

20 Gemeinsames Entwicklungskonzept

21 Licht in die Aue

22 Feuchtigkeit in die Aue

23 Kleinstrukturen schaffen

24 Fichtenforste als Auwaldersatz

25 Grenzübergreifende Freizeit- und

Erholungslenkung

26 Gebiete mit Schwerpunkt Auen:

Übersicht und Kontakt

27 Impressum

Die Entkopplung der Flüsse von Umland zur Besiedelung oder Bewirtschaftung führt dazu, dass 97 Prozent der Auen größerer Fließgewässer

in Bayern nach dem Auenprogramm (Landesamt für Umwelt) in ihrer Funktion eingeschränkt bis sehr stark eingeschränkt

sind. Neben den hydromorphologischen Veränderungen an unseren Fließ gewässern in den letzten 200 Jahren sind die Auenreste

auch Erholungsraum, in dem sich immer mehr Freizeitverhalten abspielt – auch mit negativen Auswirkungen auf den Lebensraum.

Man hat also nur noch ganz wenige „echte“ Auen und einen großen Verlust an Auendynamik mit der Folge, dass Lebensräume für Arten

verloren gegangen sind, die aktuell einem weiteren Druck ausgesetzt sind. Aufgabe der Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuer

ist hier durch Monitoring die Entwicklung von Lebensräumen und Arten – im Sinne von NATURA 2000 – zu begleiten, aus den Erkenntnissen

Maßnahmen oder die Entwicklung von Maßnahmen abzuleiten und die Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Diese Broschüre gibt einen Überblick von betreuten Auengebieten von der von der Quelle bis zur Mündung.

Bild: Andreas Riedmiller

2 www.gebietsbetreuer.bayern 3



OBERE ISAR

Im Oberlauf

KIESGEPRÄGTE HISTORISCHE AUE

4

1

1 Die Obere Isar –

Umlagerungsstrecke

in dichtem Auwald.

2 3

Trotz der Eingriffe zum Aufbau eines raumgreifenden

Energieerzeugungssystemes um

das Walchenseekraftwerk herum, hat die

Obere Isar noch in Teilen ihr ursprüngliches Bild

bewahrt: ein ständig umgelagertes Kiesbett mit

Offenstandorten in unterschiedlichen Reifestadien.

Bis zur Einrichtung einer Restwassermenge 1990

war das Isarbett an etwa 300 Tagen im Jahr trocken.

Die Bedingungen glichen dem heutigen Rißbach.

Nur bei Schmelzwasser und nach Gewittern floss

Wasser im Kiesbett. Heute hat sich ein beträchtlicher

Auwald entwickelt. Noch ist eine Vernetzung

der gesamten Aue möglich. Aktuell gilt es zu

beobachten, wie sich die Bestände

von Arten entwickeln, die nur noch

hier vorkommen.

Beispielsweise die Deutsche Tamariske.

Wie ihr Lebensraum – der Wildfluss

– ist auch dieser Strauch in Bayern

akut vom Aussterben bedroht. In

höher liegenden offenen Bereichen

haben Tamarisken zwar Schutz vor

Hochwasser. Dort besteht aber die

Gefahr, dass die Flussdynamik die Fläche nicht offenhält.

Die Tamarisken werden von Weiden überwachsen.

Man findet zwar noch alte, aber keine jungen

Tamarisken mehr. Zur Fortpflanzung benötigt

die Pflanze offene Kiesbänke. Die Samen fallen auf

Kies oder ins Wasser. Innerhalb kurzer Zeit müssen

sie dann auf feuchten Sandflächen keimen. Sonst

vertrocknen sie. Gerade in letzter Zeit waren die

Keimbedingungen gut geeignet. Die Tamariske hat

nach einer längeren Bestandsabnahme in den letzten

fünf Jahren wieder zahlenmäßig zugenommen.

Während Flussregenpfeifer offen im Kies brüten,

suchen Flussuferläufer den Schutz der Vegetation.

An Treibholz oder unter Pestwurzblättern legen sie

im angeschwemmten Sand vier Eier in ein sparsam

ausgepolstertes Nest am Boden. Die in Bayern vom

„Der Schutz

der Isar ist

dem LBV eine

Herzensangelegenheit.“

Dr. Norbert Schäffer,

LBV-Vorsitzender

Aussterben bedrohte Vogelart überwintert in Afrika.

Wenn die Brut bei uns erfolgreich war, kann vor allem

den Jungvögeln auf ihrem Zuweg viel zustoßen.

Deshalb ist ein „hoher“ Bruterfolg bei uns für den

Erhalt der Art in Bayern wichtig.

Flussregenpfeifer brüten an der Oberen Isar noch

im ursprünglichen Lebensraum und legen ihre

Nester direkt auf dem Boden an. Sie brauchen

freie Kiesflächen, um Fressfeinde schon in weiter

Entfernung zu sehen. Dann locken sie diese vom

Nest weg. Das funktioniert gut bei Fuchs und

Rabe – Menschen nehmen das meist nicht wahr.

Deshalb besteht die Gefahr, dass Eier

zertreten werden.

Die Flussuferläufer haben in der derzeitigen

Auen entwicklung eher einen

positiven, die Flussregenpfeifer einen

negativen Bestandstrend. Dabei spielen

auch Störungen durch Freizeitnutzung

eine Rolle.

Seit die Vegetation stark zugenommen

hat, sind die Heuschreckenbestände nur noch

inselartig verbreitet. Diese typischen „Kiesarten“

sind vom Aussterben bedroht. Dabei ist die Gefleckte

Schnarrschrecke die auffälligste Art an der Isar.

Beim Abflug entsteht ein schnarrendes Geräusch.

Im Flug zeigt die bis sechs Zentimeter große Heuschrecke

ihre rosa Hinterflügel. Allerdings fliegen

nur die Männchen weitere Strecken. Der männliche

Kiesbankgrashüpfer ist dagegen nur etwas über

einen Zentimeter groß. Das flugunfähige Insekt

kann hohe Vegetation nicht überwinden. Die kleinste

Art ist Türks Dornschrecke. Sie nutzt Sandflächen

auf den Kiesbänken.

Im Rahmen der Gebiets betreuung wurde eine Ausstellung

zu den Arten erstellt, die gerne ausgeliehen

werden kann.

Michael Schödl

4 Flussuferläufer im Flug.

5 Frisch geschlüpfter

Fluss regenpfeifer im

Daunengefieder.

Gebietsbetreuung

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Obere Isar und Karwendel

2 Kiesbankgrashüpfer,

die Weibchen sind

deutlich größer.

3 Die Deutsche

Tamariske ist an

Trockenheit angepasst.

Bilder: Michael Schödl

4 www.gebietsbetreuer.bayern 5

Illustrationen: Bettina Buresch

5



LECHTAL

Die trockene Aue

1 Der Frauenschuh –

eine unserer schönsten

heimischen Orchideen.

SCHNEEHEIDE-KIEFERNWÄLDER ENTLANG UNSERER ALPINEN FLÜSSE

2 Bereits ab Februar

blüht die namensgebende

Schneeheide in der

lichtdurchfluteten

Hartholzaue.

1

Gebietsbetreuung

Lebensraum Lechtal e.V.

Lechtal

Trockenheit ist nicht

unbedingt das Erste,

das man mit Auen

assoziieren würde. Man

denkt an feucht-warmes

Klima, an Bäume die fast

das ganze Jahr im Wasser

stehen, an quakende

Frösche und schillernde

Libellen, wenn man das

Wort Flussaue hört. Doch

auch die trockenen Lebensbedingungen

der sogenannten

Hartholzaue, die oftmals nur einen

Steinwurf entfernt von den feuchten

Weichholzauen existieren, gehören zum

Ökosystem Auwald. Im Vergleich zur Weichholzaue

ist die Hartholzaue deutlich seltener überschwemmt.

Dieses unmittelbare Nebeneinander

von trockenen und feuchten Standortverhältnissen

sorgt für den Artenreichtum unserer

Flussauen.

Die Flüsse des Voralpenlandes weisen

im Bereich der Hartholzaue einen

ganz besonderen Vegetationstyp auf

– den sogenannten Schneeheide-Kiefernwald

(Erico-Pinetum). Er entsteht

dort, wo einst vom Fluss gebildete

Schotterterrassen trockenfallen und

den Anschluss ans Grundwasser verlieren. Meist

geschieht dies durch eine Eintiefung des Flusses

in vorher angehäuftes Material und die damit verbundene

Tieferlegung des Flussbettes. Im intakten

Wildflusssystem ein völlig natürlicher Prozess. Auf

diesem Fundament entsteht anschließend ein Extremstandort,

an dessen Bedingungen nur wenige

Arten angepasst sind. Die Wasserspeicherkapazität

des Kiesbodens ist extrem gering, das von oben

kommende Regenwasser kann vom Boden kaum

aufgenommen werden. Wer trotzdem dort wachsen

möchte, muss Trockenheit also gut vertragen

können. Die Waldkiefer kann das – und setzt sich

„Schneeheide-

Kiefern-Wälder

sind naturschutzfachliche

Highlights.“

Alfred Ringler,

Landschaftsökologe

so gegen andere, weniger trockenheitstolerante

Baumarten durch. Durch ihren kleinkronigen,

schlanken Wuchs lässt sie außerdem viel Sonnenlicht

zum Boden durchdringen, weshalb diese

Wälder besonders von lichtliebenden Arten geprägt

sind. Die namengebende Schneeheide blüht

bereits zwischen Januar und April und taucht den

Wald in ein rosafarbenes Blütenmeer. Und auch

einige unserer schönsten heimischen Orchideen,

wie zum Beispiel der Frauenschuh, fühlen sich unter

den warm-trockenen Bedingungen wohl. Die diverse

Pflanzenwelt ruft auch verschiedene Tier arten

wie etwa besondere Vertreter der Tagfalter auf den

Plan. Gelbringfalter und Waldwiesenvögelchen sind

landesweit selten geworden. Im Schneeheide-Kiefernwald

finden sie eins ihrer letzten Refugien.

Nicht nur aufgrund ihrer speziellen Standortanforderungen

also spielen Schneeheide-Kiefernwälder

in Bayern flächenmäßig kaum (mehr) eine Rolle. Aus

naturschutzfachlicher Sicht hingegen

sind sie äußerst wertvoll, gerade auch

aufgrund ihrer Seltenheit.

Am bayerischen Lech versanken

mit der Überflutung im Bereich des

Forggensees auch große Teile der

lichten Kiefernwälder unwiederbringlich

und fielen dem Energiehunger

unserer modernen Gesellschaft zum

Opfer. Andere Vertreter dieser Waldgesellschaft

wurden in ertragreichere Wälder umgewandelt.

Am Lech finden sich daher nur noch wenige einzelne

Relikte, die meist weit voneinander entfernt

liegen. Noch weisen sie einen hohen Artenreichtum

auf, sind jedoch von der Pflege, z. B. durch extensive

Beweidung, abhängig. Neue Standorte, die vom

intakten Wildfluss einst immer wieder durch Kiesaufschüttungen

gebildet wurden, können nach der

Kanalisierung des Flusses und aufgrund fehlender

Dynamik nicht mehr geschaffen werden.

Claudia Gruber &

Philipp Hornung

3 Initialstadium eines

jungen Schneeheide-

Kiefernwalds auf überschütteter

Fläche,

sogenannte Brenne.

2

3

4

4 Der Gelbringfalter

ist landesweit selten

geworden und findet

hier eines seiner letzten

Refugien.

5 Der grüne Zipfelfalter

kann als Biotopkomplexbewohner

sowohl

trockene als auch feuchte

Lebensräume besiedeln.

5

Bilder: Michael Schödl (1,3), Hans-Joachim Fünfstück (2,4,5)

6 www.gebietsbetreuer.bayern 7



MOORLANDSCHAFT

1 Torfmoose besiedeln

einen wiedervernässten

Graben im Eglinger Filz.

Fluss trifft Moor

2 Der Kleine Blaupfeil

sitzt gerne an besonnten,

etwas herausragenden

Stellen. Die Männchen

werden ca. 30 mm lang.

MOORE IM TÖLZER LAND

5

3 Die Sommer-Drehwurz

blüht im Juli und wird

etwa 10-25 cm groß.

4 Die Lenkungsgruppe

Tölzer Moorachse 2012.

5 Die Loisach-Kochelsee-Moore

zählen zum

Europäischen Schutzgebietsnetz

NATURA 2000.

1

2 3 4

8

Bilder: Andrea Arends (LBV-Kreisgruppe) (1), Dr. Eberhard Pfeuffer/LBV Bildarchiv (2), Lorenz Wolfgang/LBV Bildarchiv (3), Martin Bloesl (4), Dr. Olaf Broders/LBV Bildarchiv (5), Frank Derer / LBV Bildarchiv (6)

Die Landschaft im Tölzer Land ist durch den

Isar-Loisachgletscher geprägt. Auch unterhalb

des Sylvensteinspeichers findet man

an der Isar trotz einschlägiger Eingriffe naturnahe

Flussabschnitte. Von landesweiter Bedeutung sind

die ausgedehnten Schneeheide-Kiefernwälder der

Pupplinger und Ascholdinger Au.

In ehemaligen Gletscherbecken und in Schmelzwasserrinnen

konnten sich entlang der heutigen

Flusssysteme Seen und großflächige Moore bilden,

wie etwa das Murnauer Moos oder

die Loisach-Kochelsee-Moore.

Das 4.000 Hektar große Loisach-

Kochelsee-Moor zählt zu den Top-

Brutgebieten für die Wiesenvögel

in Bayern. Hier lebt auch das Braunkehlchen.

Es gehört zur Familie der

Drosselvögel. Im Gegensatz zu seinem

prominenten Verwandten – dem

Rotkehlchen brütet das Braunkehlchen

am Boden von Wiesen und Weiden

und zählt zu den Arten, die ganz besonders

unter der Nutzungsintensivierung unserer Kulturlandschaft

leiden. Das etwa 13 cm große Braunkehlchen

kehrt Ende April aus seinem Winterquartier

im subtropischen Afrika in seine europäischen

Brutgebiete zurück. Bevorzugt am Fuß einer Staude

bauen die Vögel gut getarnt das Nest am Boden.

Ein Gelege besteht meist aus sechs grünlich-blauen

Eiern. Für das Braunkehlchen sind die Loisach-Kochelsee-Moore

mit rund 80 Revieren das bedeutendste

Brutgebiet Bayerns. Das Fortbestehen des

vom Aussterben bedrohten Vogels ist jedoch von

einer verträglichen Wiesennutzung abhängig.

In die großen Vermoorungen eingebettet sind

die Hochmoore. Sie sind mit dem Aufwachsen der

Torfschicht entstanden und werden in Bayern als

‚Filze‘ bezeichnet. Hochmoore wölben sich über

den Grundwasserstand empor und werden ausschließlich

vom Regenwasser gespeist. Beispiele

für besonders schöne und

naturnahe Hochmoore sind

das Breitfilz bei Penz berg

oder das Eglinger Filz,

sechs km östlich von

Wolfratshausen.

„Die Geschichte

dieser Moore

ist auch eine

Erfolgsgeschichte der

Gebietsbetreuer.“

Roland Weid,

Regierung

von Oberbayern

Herausragend sind die ausgedehnten Streuwiesen.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen konnten auf

Moor- und Streuwiesen knapp 500 Pflanzen- und

über 300 Tierarten der Roten Listen nachgewiesen

werden. In unmittelbarer Nähe von Isar und Loisach

findet man Quellmoore. Früher weit verbreitet,

sind Quellmoore heute eine Rarität und kommen

nur noch in Resten vor, wie an den Isar-Hangleiten

der Pupp linger und Ascholdinger Au. Hier lebt der

Kleine Blaupfeil – eine Libellenart oder die Sommerdrehwurz

– eine Orchidee, die sich wie eine

Spirale um den eigenen Stängel

dreht. Beide sind wie ihr Lebensraum

stark gefährdet und auf eine extensive

Pflege angewiesen.

Schutz der Moore

Moore sind Hotspots der Biodiversität.

Sie haben ein großes Potential,

Nährstoffe oder Schadstoffe zurückzuhalten

bzw. abzubauen und den

Landschaftswasserhaushalt zu stabilisieren.

Naturnahe gewässerbegleitende

Moore beugen außerdem das Zustandekommen

von Hochwasser vor.

Fast ausnahmslos wurden die Moore jedoch entwässert.

Durch Wiedervernässung leisten Moore

einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, indem

sie den Kohlenstoff in den abgestorbenen

Pflanzenteilen dauerhaft im nassen Torf speichern.

Im Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen setzt sich

die Lenkungsgruppe Tölzer Moorachse für den

Schutz der Moore ein. Der Zusammenschluss aus

mooraktiven Verbänden, Bauernverband, Naturschutzbehörden,

Landrat und den Gebietsbetreuerinnen

setzt sich das Ziel, die Moore in einem

gemeinschaftlichen Prozess mit allen Beteiligten

zu renaturieren, zu optimieren und zu vernetzen.

Seit 2003 konnten sieben große Renaturierungsprojekte

mit einer Gesamtgröße von 1.500 Hektar

einvernehmlich umgesetzt werden. Durch

diese Wiedervernässung werden

rund 2.600 Tonnen Kohlenstoff-Äquivalente

pro Jahr

eingespart.

Birgit Weis &

Elisabeth Pleyl

6

6 Von einem Schilfrohr

aus hält das Braunkehlchen-Männchen

Ausschau

nach kleinen Insekten.

Gebietsbetreuung

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Loisach-Kochelsee-Moore und Isar

Zentrum Umwelt & Kultur

Benediktbeuern

Loisach-Kochelsee-Moore

www.gebietsbetreuer.bayern 9



Der Europäische Biber

BIBER

EIN AUENBEWOHNER

Gebietsbetreuung

Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Bibermanagement

in Nordbayern

Er kann als prädestinierter Bewohner der Aue

angesehen werden. Eine Verbindung zwischen

Aue und Biber ist logisch, denn die

Aue lebt und stirbt mit dem Wasser. Fehlt der Aue

das Wasser, so geht ihr regelrecht die Luft aus. Fehlt

dem Biber das Wasser in seinem Lebensraum, so

wird er versuchen zu stauen. Scheitert er, so muss

er abwandern. Gelingt dem Biber durch Dammbau

der Rückhalt von Wasser, so bleibt es auch dem

Bach und seinem Bett.

Wasser! Wie dringend wird es benötigt? Biberdämme

bewirken einen Wasserrückhalt in der

Landschaft, der besonders in trockenen Perioden

im Frühjahr und Sommer sehr bedeutend

für die Ökosysteme sein kann. Biber sind immer

häufiger die Garanten für das Überleben der an

Wasser gebundenen Tierwelt. Seit

Jahren gehen in Bayern großflächig

die Grundwasserstände zurück, ein

leider wachsendes Problem. Unsere

Vorfahren haben es geschafft, die

Lauflängen von Bächen und Flüssen

zu verkürzen, den Auen das Wasser

„abzugraben“. Es geschah, um Land

urbar zu machen. Vielleicht ist dies

aus dem zeitlichen Kontext zu entschuldigen,

doch dies kann und darf

heute nicht mehr Handlungsmaxime sein. Auen

sind bedroht. Die Aue ist wie das Herz, das pumpt.

Ohne Pumpe auch keine Aue, allenfalls Reste.

Biber können, wenn wir sie lassen, viel Gutes bewirken.

Denn sie bringen Dynamik zurück in kastrierte

Wasser läufe, an die sich die Bewirtschaftung

herangeschlichen hat. Die Landnutzer sind deshalb

oft nicht die Freunde von Bibern, die mit ihrem

Wassermanagement Land einfordern und es sich

vielfach genommen haben.

Doch die Aue und der Biber haben gemeinsam, dass

man ihnen Platz geben muss, damit sie wirken können.

Wir sollten bedenken, dass Biber über Jahrmillionen

unsere Landschaften geprägt haben und sich

unzählige Tier- und Pflanzenarten in überfluteten

Wiesen und Bächen eingefunden haben. Weiden

„Wasserrahmenrichtlinie

mit Biberhilfe

umsetzen: Spart

uns zig Millionen,

und das dauerhaft“

Gerhard Schwab,

Bibermanager

in der Weichholzaue haben sich wahrscheinlich in

Ko evolution mit dem Nager entwickelt. Die ersten

Jahre werden die jungen Stockausschläge gemieden,

weil sie eine besonders hohe Konzentration

an Bitterstoffen aufweisen. Die Weichholzaue ist ein

Lebensraum der Aue. In den oft nur noch reliktartig

vorhandenen Flächen tummeln sich Amphibien,

Vögel und Libellen. Im Kielwasser des Bibers

schwimmen sprichwörtlich auch mehr Fische als

in unseren geordneten Strömen umher. Wo Biberaktivitäten

eine zusätzliche Strukturbereicherung

und Auenrevitalisierung in Gang setzen, zeigen

sich nach durchgeführten Studien (Meßlinger et

al, 2018) positive Entwicklungen bei der Artenvielfalt.

Biber sind nicht nur ausschlaggebend für das

Entstehen von Artenvielfalt an Gewässern, sondern

erhalten diese auch nachhaltig durch kontinuierliches

Weiterarbeiten an den selbst

geschaffenen Gewässer- und Auenstrukturen.

Selbst liegengebliebene

Bäume sind ein Segen für die Flussökologie.

In der Strömung verwirbeln

sie das Wasser und reichern es mit

Sauerstoff an.

Die landschaftsgestaltende Wirkung

des Bibers hat großen ökologischen

Nutzen. Überflutete Flächen entwickeln

sich je nach Standort zu Weichholzauen,

Schilfzonen, Seggenrieden oder fischfreien Kleinstgewässern,

in denen Amphibien wie die Gelbbauch

unke oder der Laubfrosch gefahrlos laichen

können. Vielfalt erzeugen auch die Baumfällungen

des pelzigen Wassertieres. In den entstehenden

Lücken wachsen im kleinräumigen Wechsel von Hell

und Dunkel auf engstem Raum Pflanzen mit ganz

unterschiedlichen Licht- und Nährstoffbedürfnissen.

Der Biber (Castor fiber) ist also Ökosystem-Manager

und Wasserbauingenieur. Sein Wirken wird in der

Aue dringend benötigt. Keine Frage, dass er ein

wichtiger Bestandteil unserer Landschaft, unserer

Auen ist. Er macht uns Mühe und er fordert heraus,

aber ohne ihn geht es nicht.

Horst Schwemmer

1 Biber in seinem

Element.

2 Totholz bietet nicht

nur aus ästhetischer

Sicht etwas. Es ist auch

Lebensraum für Insekten,

Pilze, Höhlenbrüter…

3 Artenreiche krautige

Überschwemmungsbereiche

entstehen

hinter Biberdämmen.

4 Flachwasserbereiche

halten Wasser in der Fläche

und sorgen für Grundwasseranreicherung.

10 www.gebietsbetreuer.bayern 11

Bilder: Hans-Joachim Fünfstück (1), Horst Schwemmer (2, 3, 4)

2

3

4

1



GEBIETSBETREUER

UNTERER INN

1 Seeadler brüten auf

den unberührten Inseln

am Unteren Inn.

Schützen und gestalten

2 Gewässeruntersuchung

mit einer vierten Klasse.

VOM MENSCHEN GEPRÄGTE AUEN-LEBENSRÄUME

3 Bunter Farbtupfer

im Wasser: Die Gelbe

Teichrose.

4

12

1

2

3

4 Seltene Auen-Wildnis

am Unteren Inn.

5 Vor allem stehendes

Totholz stellt einen

wichtigen Lebensraum

für eine Vielzahl von

Organismen dar.

Bilder: Gunther Zieger/ LBV Bildarchiv (1), Birgit Weis (2), Andrea Bruckmeier (4, 5), Hans-Joachim Fuenfstueck / LBV-Bildarchiv (3)

Wer in die Auen am Unteren Inn eintaucht,

findet sich schnell in einem dichten Netz

unterschiedlicher Lebensräume wieder.

Das Nebeneinander von Wald, Wasser und Wiesen

bietet einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen hervorragende

Lebensbedingungen. Doch sind die heutigen

Auen am Unteren Inn nur ein leiser Nachhall

der ursprünglichen Natur. Als der Alpenfluss mit

seinem mehrere Kilometer breiten, weit verzweigten

Bett noch die Landschaft prägte, gab es hier ein

dynamisches System aus Kiesbänken, die immer

wieder umgelagert wurden, Seitenarmen,

Altwässern und Auwäldern in

verschiedenen Entwicklungsstadien.

Erst ab der Regulierung des Flusses

um 1800 und mit Beginn der Wasserkraftnutzung

in den 1940er Jahren

wurde aus dem Zopfstrom zunächst

ein Kanal und dann eine Stauseenkette.

Innerhalb der Dämme entwickelten

sich mit der Zeit zwar Inseln,

auf denen sich naturnahe Silberweiden-Auwälder

etablieren konnten, doch die ausgedeichten

Auwälder sind vom Fluss abgeschnitten.

Dadurch fehlt ihnen die prägende Dynamik der

regelmäßigen Überflutungen.

Auenschutz durch Umweltbildung

Heute bedarf es großer Anstrengungen, um die

verbliebenen Lebensräume mit ihrer Artenvielfalt

zu schützen und zu bewahren. Als Brutgebiet für

Seeadler, Nachtreiher und Zwergdommel besteht

am Unteren Inn eine besondere Verantwortung

für den Erhalt und die Ausbreitung dieser Arten.

Für die Gebietsbetreuung am Unteren Inn ergeben

sich vielfältige Herausforderungen nicht nur

aus den geänderten Lebensbedingungen durch

die Regulierung des Flusses, sondern auch aus den

unterschiedlichen Interessen der Nutzergruppen

vor Ort. Den Grundstein eines erfolgreichen Gebietsschutzes

legt ein breites Umweltbildungsangebot.

Ob Jung, ob Alt, ob Weitgereist oder Ortsansässig

– jeder soll für die Bedeutung der Auen

und ihre Schutzbedürftigkeit sensibilisiert werden.

„Ein breites

Umweltbildungs-

Angebot bildet

den Grundstein

für einen

erfolgreichen

Gebietsschutz.“

Andrea Bruckmeier

Neben regelmäßigen Exkursionen und Schulklassenkursen

konnte in Zusammenarbeit mit der

Umweltbildungseinrichtung „Naturium am Inn“

beispielsweise ein Umweltbildungsprojekt durchgeführt

werden, bei dem junge Menschen aus der

Region sich intensiv mit dem Thema Vogelzug beschäftigten.

Kinder im Grundschulalter entwarfen

Plakate zu Vogelarten mit unterschiedlichen Zugverhalten

wie Amsel, Kiebitz oder Rauchschwalbe

und entwickelten Spiele zur Wissensvermittlung

rund ums Thema Vogelzug. Am Ende wurden sie als

Botschafter der Artenvielfalt ausgezeichnet

und können ihr Wissen und

ihre Begeisterung nun im Rahmen

von Besucherführungen, aber auch

im Freundeskreis und in der Familie

weitergeben.

Auenschutz durch Beratung

und Aufklärung

Ein Beispiel für die Umsetzung von

NATURA 2000 sind die wiederkehrenden

Informationsveranstaltungen für

Waldbesitzer, die in den vergangenen Jahren immer

wieder von der Gebietsbetreuung zusammen

mit der Forstverwaltung angeboten wurden. Bei

gemeinsamen Waldbegängen wurden Fragen zur

naturverträglichen Nutzung der Auwälder und den

Möglichkeiten, sich diese auch finanziell fördern

zu lassen, diskutiert. Auf diese Weise wurde die im

FFH-Managementplan verankerte Niederwaldnutzung

auch im Privatwald angestoßen. Bei dieser

kleinflächigen Nutzungsform werden Grauerlen-Wälder

alle 10 – 20 Jahre zur Brennholznutzung

abgeholzt. Anschließend

treiben aus dem verbleibenden

Stock neue Bäume aus.

Durch die zeitlich gestaffelte

Nutzung entstehen so wieder

verschiedene Entwicklungsstadien

nebeneinander.

Jedes Entwicklungsstadium

bietet anderen

Arten einen Lebensraum.

Andrea Bruckmeier

5

Gebietsbetreuung

Landschaftspflegeverband Rottal-Inn

Ramsargebiet Unterer Inn

www.gebietsbetreuer.bayern 13



Gebietsbetreuung Isarmündung

ISARMÜNDUNG

UMWELTBILDUNG UND BESUCHERLENKUNG

1 Flussregenpfeifer

bei der Balz.

Gebietsbetreuung

Landkreis Deggendorf

Mündungsgebiet der Isar

14

Das Mündungsgebiet der Isar im Landkreis

Deggendorf ist ein Auenschutzgebiet

von nationalem und europäischem Rang.

Isar und Donau haben hier ein beeindruckendes

Nebeneinander von unterschiedlichsten Standorten

und Lebensstätten geschaffen. Das betreute

Gebiet wurde 1990 als größtes Naturschutzgebiet

Niederbayerns ausgewiesen und weist noch viele

Lebensräume einer Aue auf. Der Alpenfluss Isar und

die Donau bieten hier mit ihren Weichholz- und

Hartholz auwäldern, Altwassern, Feuchtwiesen und

Brennen (offene Überschüttungsstellen) seltensten

Tier- und Pflanzenarten unersetzbare

Aue-Lebensräume.

Umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen

an der Isar seitens des

Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf

und umfangreicher Flächenerwerb

des Landkreises Deggendorf sowie

die Umwandlung dieser Flächen in

Biotopflächen in den Niederungen

der benachbarten Kulturlandschaft

sind und bleiben die wichtigsten Garanten für

Biodiversität. Das Gebiet wird vom Bundesamt

für Naturschutz aufgrund seiner hervorragenden

Artenausstattung als biogenetisches Reservoir gewürdigt.

Das betrachtete Projektgebiet liegt in großen

Teilen innerhalb des NATURA 2000-Gebietes

Isarmündung. Ein Teilbereich von 808 Hektar ist

als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Der Besucherdruck hat aufgrund geänderten Freizeitverhaltens

auch im Isarmündungsgebiet stark

zugenommen. Daher wird der Gebietsbetreuer gemeinsam

mit den Naturschutzwächtern versuchen

der Besucherlenkung mehr Gewicht zu verleihen,

sodass sensible Lebensräume nicht geschädigt und

störempfindliche Vogelarten nicht beunruhigt werden.

Naturliebhaber sollen aber nicht ausgeschlossen

werden, sondern auf unproblematische Rundwanderwege

gelenkt werden, die mit Erlebnisstationen

und einem Aussichtsturm ausgestattet sind.

1

„Das Vermächtnis

von Isar, Donau und

Naturfreunden

muss weitergetragen

werden“

Thomas Schoger-

Ohnweiler

Mit der Eröffnung eines aus einem

ehemaligen Sägewerk hervorgegangenen

Infozentrums, dem Stützpunkt der seit

2003 etablierten Gebietsbetreuung, wurde im Jahr

2000 eine wichtige Besucherlenkungs einrichtung

an der rechts seitigen Isarmündung geschaffen,

die ihrem Auftrag nach informierend und lenkend

wirkt. Träger der Einrichtung ist der Landkreis

Deggendorf.

Durch die Errichtung des Infozentrums Isarmündung

wurde eine hervorragende Einrichtung für die

Vermittlung der Projektinhalte „Mündungsgebiet

der Isar“ (Auenschutz) sowie für allgemeine Ziele

der Umweltbildung geschaffen. Der

Gebietsbetreuer wirkt maßgeblich an

der Umweltbildung im Infozentrum

Isarmündung mit.

Am 0,8 Hektar großen Außengelände

gibt es mittlerweile 30 interaktive

Naturerlebnisstationen, die die Dauerausstellungen

im Innenbereich des

Infozentrums optimal ergänzen. Ein

darin integrierter Sinnes- und Blindengarten

ermöglicht es seit dem Jubiläumsjahr

2020 auch Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung

der Natur nahe zu kommen. Das ist ein

verantwortungsvoller Beitrag des Landkreises Deggendorf

zum Thema Inklusion! Das Infozentrum

arbeitet mit zahlreichen Kooperationspartnern

vor Ort zusammen (Gemeinde Moos, Wasserwirtschaftsamt

Deggendorf, Bienenzuchtverein Plattling,

Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz,

Wasserwacht Plattling, Landschaftspflegeverband,

örtlichem Gartenbauverein und anderen).

Durch ein vielfältiges, breitgefächertes Jahresprogramm

für alle Altersgruppen wird versucht, möglichst

viele Bürger anzusprechen. Die 8 Hektar große

Außenanlage und der Spaziergang zum Aussichtsturm

mit Blick auf die noch stark strömende Isar

mit teils wilden Auwäldern würdigen weit mehr

als 15.000 Besucher jährlich – viele davon sind

Familien und Schulklassen aus Niederbayern, der

Oberpfalz und aus Oberbayern. Das ist ein Ansporn,

diesen eingeschlagenen Weg weiter

zu gehen.

Thomas Schoger-Ohnweiler

Illustration: Bettina Buresch (1)

Bilder: ©LRA DEG, Thomas Staab / LBV Bildarchiv (3)

3

4

5

2 Auenentwicklung nach

Dammöffnung im

Isarmündungsgebiet.

3 Helm-Knabenkraut,

heimische Orchidee an

der Isarmündung.

4 Interaktives Teich rosenblatt

veranschaulicht das

Leben der Amphibien.

Idee: T. Schoger-Ohnweiler

5 Zahlreiche Besucher

erleben im Infozentrum

die Natur.

www.gebietsbetreuer.bayern 15

2



Lebensraum zurückgeben

PRAXISBEISPIELE

ENTWICKLUNG EINES BIOTOPVERBUNDES ENTLANG DER GÜNZ

4

1 Gewässerrenaturierung

an der Östlichen Günz

bei Markt Rettenbach.

2 Eisvogelmännchen.

3 Begradigte Günz in

der intensiv genutzten

Agrarlandschaft.

4 Entlang der Östlichen

Günz – hier zwischen

Ronsberg und Obergünzburg

– wird die extensive

Wiesennutzung gefördert.

5 Blauflügelige

Prachtlibelle.

16

1

2

3

Bilder: Peter Guggenberger-Waibel (1), Dieter Hopf (3, 4), Foto Harald Farkaschovsky (2, 5)

Die Günz im Bezirk Schwaben bildet das

längste Bachsystem Bayerns und erstreckt

sich vom Allgäu bis zur Donau. Abschnittsweise

sind an der Östlichen und Westlichen Günz

noch sehr naturnahe Bachstrecken erhalten. Der

Großteil der Gewässerstrecke ist heute

aber verbaut, begradigt oder sogar

zu Staustufen umgebaut. Die Region

Günztal ist durch eine intensive

landwirtschaftliche Nutzung geprägt.

Schutzgebiete haben nur einen geringen

Anteil von einem Prozent der

Gebietsfläche.

Bereits 1994 wurde an der Westlichen

Günz auf ehrenamtlicher Initiative mit

der Arbeit an einem Biotopverbund

begonnen. Um für diese Aktivitäten

eine langfristige Institution zu schaffen,

wurde im Jahr 2000 die Stiftung

KulturLandschaft Günztal gegründet.

Im Auftrag der Stiftung arbeitet die Gebietsbetreuung

Günztal daran, einen Biotopverbund von den

Quellen bis zur Mündung der Günz weiter auszubauen.

Dazu werden entlang des Günztals 15 großflächige

Biotopverbund-Kerngebiete entwickelt.

Da zwischen sollen zusätzlich kleinere „Trittsteinflächen“

und bandförmige „Verbundkorridore“, wie

z. B. Hecken oder Uferrandstreifen, entstehen. Rund

450 Hektar Naturschutzflächen sind bereits in das

Biotopnetzwerk eingebunden.

Wo die Stiftung über Ufergrundstücke im Eigentum

verfügt, stellt sie diese unentgeltlich der Wasserwirtschaftsverwaltung

für die Gewässerrenaturierung

zur Verfügung. Auf diese Weise kann das

Wasserwirtschaftsamt Kempten Uferbefestigungen

zurückbauen und die natürliche Gewässerdynamik

der Günz wieder zugelassen werden.

Der Arbeitsschwerpunkt im Günztal liegt weniger

direkt am Fließgewässer, sondern vielmehr in

der an grenzenden Aue. Ziel für die großflächigen

Biotopverbund-Kerngebiete ist es, strukturreiche,

extensiv genutzte Grünlandgebiete zu entwickeln.

Dabei geht es um das gesamte Spektrum der Grünland-Vielfalt:

von Flachlandmähwiesen, Feuchtwiesen,

Niedermoor-Streuwiesen bis zu extensiven

Weiden.

„Einen

Biotopverbund auf

über 90 km Länge zu

knüpfen, gelingt

uns nur, durch die

Mithilfe einer Vielzahl

von Projektpartnern.

Das ist ein großes

Gemeinschaftsprojekt.“

Peter

Guggenberger-Waibel

Erschwerend für die Umsetzung im Günztal ist, dass

in Intensivregionen die staatlichen Agrarumweltprogramme

für die Landwirtschaft wenig attraktiv sind.

Deshalb wurde im Rahmen eines Förderprojektes

der Deutschen Bundesstiftung Umwelt „Naturschutz

in Intensivgrünlandregionen“ ein modellhaftes

alternatives Grünlandprogramm entwickelt und

erprobt. In diesem Rahmen konnten

zahlreiche Landwirte als Kooperationspartner

für den Naturschutz wieder

gewonnen werden. Im aktuellen

Förderprojekt „Insektenfreundliches

Günztal“ des Bundesamtes für Naturschutz

wird erprobt, wie die Grünlandbewirtschaftung

schonender für die

Biodiversität gestaltet werden kann.

Ein weiteres Projekt des Grünlandschutzes

ist das „Günztal Weiderind“.

Durch extensive Beweidung werden

ehemals intensiv genutzte Wiesen

wieder renaturiert. Gleichzeitig wird

in den acht beteiligten Weidebetrieben

die vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse

„Original Braunvieh“ gefördert.

Im Rahmen der „Tümpel-Kampagne“

setzt die Stiftung auf die Neugestaltung

von Kleingewässern in der Günz-Aue.

Sowohl auf eigenen Flächen als auch

auf Flächen von Projektpartnern, wie

z. B. Gemeinden, Verbänden und Privatleuten,

konnten bisher 86 Tümpel und

Weiher neu gestaltet werden. Für dieses

Praxisprojekt wurde die Stiftung Kultur-

Landschaft Günztal mit dem Bayerischen

Biodiversitätspreis 2018 ausgezeichnet.

Neben den vielen freiwilligen Naturschutzmaßnahmen

werden auch gesetzlich verpflichtete

Kompensationsflächen für die Umsetzung des

Biotopverbunds eingebunden. Die Stiftung arbeitet

dabei im Sinne einer Flächenagentur. Es werden

geeignete Grundstücke erworben, diese als Kompensationflächen

konzipiert und an Vorhabenträger

vermittelt. Die FlächenAgentur Günztal stellt

aktuell 48 Hektar Kompensationsflächen für 18 Vorhabenträger

zur Verfügung.

Die Gebietsbetreuung Günztal unterstützt die Biotopverbund-Initiative

fachlich und organisatorisch.

Für deren praktische Umsetzung wird ein großes

Netzwerk an Akteuren und Partnern eingebunden.

Peter Guggenberger-Waibel

5

Gebietsbetreuung

Stiftung KulturLandschaft Günztal

Günztal

www.gebietsbetreuer.bayern 17



Auen beweiden

PRAXISBEISPIELE

VIELFACHER NUTZEN

Gebietsbetreuung

Naturpark Spessart e.V.

Grünland im Naturpark Spessart

1

18

Nährstoffreiche Sedimente, Nähe zum Wasser,

ebene Flächen – Auen sind landwirtschaftliche

Gunstgebiete und waren schon

vor dem Einfluss des Menschen bevorzugte Lebensräume

großer Pflanzenfresser. Die Kulturlandschaft

der bayerischen Mittelgebirge ist traditionell

bzw. in ihrem „Idealzustand“ vielerorts durch

offene Wiesentäler geprägt, die viel

mehr bedeuten als Futterwiesen und

Weiden. Sie fördern Tourismus, Heimatgefühl

und Biotopverbund, sind

Hotspots der Artenvielfalt und Vorzeigeflächen

einer naturverträglichen

Landnutzung.

Doch vielerorts sind gerade schmale

Wiesentälchen der Mittel- und Oberläufe

in den letzten 60 Jahren aus der

landwirtschaftlichen Nutzung gefallen,

wurden der Sukzession überlassen

oder mit Fichten aufgeforstet. Die meist kleinräumigen

und abgelegenen Restflächen bringen

aus heutiger Sicht einen hohen Aufwand und geringe

Wirtschaftlichkeit mit sich. So bedarf es gut

durchdachter Konzepte, der konsequenten Nutzung

von Fördermöglichkeiten sowie engagierter

und mutiger Landwirte, verbrachte Talwiesen

wieder beweidbar zu machen

und eine oft neuartige Weidenutzung

mit Naturschutz-Fokus zu

etablieren.

In verschiedenen bayerischen

Regionen engagieren

sich Gebietsbetreuer

bei der Einrichtung

und Optimierung

solcher Weidesysteme

– auch im Hafenlohrtal

im Naturpark Spessart.

Wo die Aue bis in die

1960er-Jahre fast durchgängig

als „Wässerwiese“

in Handarbeit bewirtschaftet

wurde und danach zuwuchs,

nehmen jüngst wieder

offene Talflächen mit Weidetieren

„Beweidung ist

die natürlichste

Nutzung und

die beste Pflege

offener Talauen –

ein Gewinn

für Mensch

und Natur!

Christian Salomon

zu. Begleituntersuchungen belegen die positiven

Effekte auf die Biodiversität gegenüber der vorangegangenen

Verbrachung und Aufforstung.

Ein Fall für Spezialisten

Für die Beweidung von Feuchtgebieten braucht es

Spezialisten oder zumindest Robustrassen, die keine

Klauenprobleme bekommen und

mit rohfaserreichem Aufwuchs wie

Seggen und Schilf zurechtkommen.

Im unteren Hafenlohrtal weiden zwischen

Mai und November Wasserbüffel

in Mutterkuhhaltung. Begleitet

werden sie von Exmoorponies. Nur

letztere bleiben ganzjährig im Tal,

um dem winterlichen Weiderest zuzusetzen.

Was in den Anfangsjahren

durchaus kritisch beäugt wurde, hat

sich mit der Zeit zu einer echten Besucherattraktion

und einem mehrfach ausgezeichneten

Naturschutzprojekt entwickelt. Die monotonen

Fichtenforste und artenarmen Nassbrachen sind

nach intensiver Erstpflege und zehn Beweidungsjahren

einem extrem strukturreichen Lebensraumkomplex

aus Weiderasen, Gebüschen, Kleingewässern

und Röhrichten gewichen. Kleine Pechlibelle,

Südlicher Blaupfeil, Großer Feuerfalter, Fischotter

und Biber sind nur einige der Arten, die sich seit

Projektbeginn eingefunden haben. Die Wasserbüffel

haben durch Trittkuhlen und Suhlen ein dichtes

Kleingewässernetz geschaffen, das von Amphibien

genutzt wird. Ein negativer Einfluss auf das nicht

ausgezäunte Fließgewässer ist nicht feststellbar.

Auf weniger nassen Flächen im talaufwärts gelegenen

Naturschutzgebiet setzt man auf eine Mischherde

aus Moorschnucken und Ziegen. Die Portionsweide

rotiert mittels Stecknetzen durch das

Gebiet und kann so Zielarten wie Arnika und Wiesenknopf-Ameisenbläuling

optimal berücksichtigen.

Die Oberläufe des Tals werden teilweise schon

seit Jahrzehnten von fränkischem Gelbvieh und

Galloways beweidet und zeigen, dass man neben

echten Moor- und Sumpfspezialisten auch robuste

Rinderrassen gut einsetzen kann.

Christian Salomon

Bilder: Christian Salomon

Bilder: Christian Salomon, Torsten Ruf (4)

3

5

4

6

1 Wasserbüffel sind

robust, urig und gut zu

vermarkten.

2 Struktur- und

blütenreiche Talaue

im Hafenlohrtal.

3 Moorschnucken

und Ziegen ergänzen

sich sehr gut.

4 Der große Feuerfalter

braucht Stumpfblättrigen

Ampfer – ein typisches

„Weideunkraut“.

5 „Trittschäden“ mit

Froschlaich. Die Trittkuhlen

großer Weidetiere sind

wertvolle Kleinstrukturen

und fördern Pionierarten.

6 Wasserbüffel legen

aktiv Gewässer an und

halten sie offen.

www.gebietsbetreuer.bayern 19

2



Massnahmen zum Auenschutz

PRAXISBEISPIELE

WEITERE BEISPIELE

Gemeinsames Entwicklungskonzept

1 Donauauen – Sonnenaufgang

am Haderfleck.

2 Bläulinge auf

Wiesen-Flockenblume.

3 Abbruchkante am

Donauufer mit Eisvogel-

Bruthöhlen.

Gebietsbetreuung

Landschaftspflegeverband

Kelheim VöF e.V.

Weltenburger Enge, Unteres

Altmühl- und Donautal im

Landkreis Kelheim

20

Das Donautal von Neustadt bis Kelheim

mit seinen flussbegleitenden Auen und angrenzenden

Leiten zählt zu den wertvollsten

Fluss- und Auenlandschaften Bayerns. Bedingt

durch die Vielfalt der vernetzten Lebensräume

findet sich hier ein großer Tier- und Pflanzenreichtum.

Trotzdem besteht Handlungsbedarf, denn

bereits mehr als 70 Arten stehen auf der Roten

Liste. Das Wasserwirtschafts amt Landshut und die

Regierung von Nieder bayern haben im Jahr 2016

ein gemeinsames Ökologisches Entwicklungskonzept

vorgelegt, das seit 2019 im Rahmen des

Donautalprojekts Schritt für Schritt umgesetzt

wird. Ziel ist, auf freiwilliger Basis den herausragenden

Wert des Donauabschnitts zwischen Neustadt

und Weltenburg dauerhaft zu sichern und

gezielt weiterzuentwickeln.

Träger des Donautalprojekts sind der Landschaftspflegeverband

Kelheim VöF e.V. (Projektkoordinator),

die Wildland-Stiftung Bayern, die Stadt Neustadt

a.d. Donau sowie Stadt und Landkreis Kelheim.

Die örtlichen Behörden, Vereine und Verbände unterstützen

das Donautalprojekt.

Projektschwerpunkte sind:

» Flächenankauf zur Sicherung und Verbesserung

des Mosaiks aus Gewässern, Feucht-, Nass- und

Trockenbiotopen

» Aufwertung der Flussaue durch Entwicklung extensiv

genutzter Auewiesen, z. B. für die Bekassine

» Erhalt und Verbesserung wertvoller Niedermoorrelikte

und naturnaher Auwälder, z. B. für den

Laubfrosch

» Schaffung und Sicherung naturnaher Gewässer

und Uferstrukturen, z. B. für die Barbe und den

Eisvogel

Ein wichtiges Aufgabengebiet ist jedoch auch die

Öffentlichkeitsarbeit, um Einheimische und Gäste

zu sensibilisieren. Die Gebietsbetreuerin erstellt dazu

jährlich ein Programm und führt eine Vielzahl von

Veranstaltungen u. a. zum Lebensraum Aue durch.

Franziska Jäger

1

2

3

Bilder: Franziska Jäger (1,3), Andreas Frahsek (2)

Bilder: Sebastian Böhm

Die Amper mit ihrer Aue zieht sich wie ein

grünes Band durch die Landkreise Fürstenfeldbruck,

Dachau und Freising und erfüllt

damit im dicht besiedelten Münchner Umland

eine Reihe von wichtigen Funktionen im Biotopverbund

sowie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Sie ist aber auch Erholungsraum. Dabei hat das

vermeintlich so natürliche Gesicht der Amperaue

nur noch wenig mit der wilden Flusslandschaft zu

tun, die sich hier bis in die 20iger Jahre des 20. Jahrhunderts

ausbreitete. Mäander, Gewässerschleifen

und weite Feuchtwiesen und Niedermoore, oftmals

extensiv genutzt als Streuwiesen, erstreckten

sich zum Teil kilometerbreit links und rechts des

Flusses. Jedes Jahr überschwemmten Hochwässer

weite Bereiche und auch wenn die Amper ein eher

„zahmer“ Fluss des Voralpenlandes ist, suchte sie

sich doch gelegentlich in ihrem Talraum ein neues

Bett oder grub sich ein weiteres Seitengerinne.

Diese natürlichen Prozesse änderten sich nach einer

Vielzahl von sogenannten „Korrektionsmaßnahmen“,

bei welchen der Fluss begradigt, sein Lauf

vertieft und kleinere Gewässer trockengelegt oder

verfüllt wurden. Auf den nun trockeneren Flächen

war eine intensivere Wiesennutzung, Ackerbau und

Besiedlung möglich. Oftmals wurde auch die extensive

Nutzung als Streuwiese aufgrund des fehlenden

Bedarfs an Einstreu für die Ställe aufgegeben,

was das Aufkommen von Gehölzen begünstigte.

So verschwanden die typischen Bewohner der Aue

nach und nach bis auf wenige Relikte.

1

2

3

Licht in die Aue

Rettung für seltene „Ampertaler“

Gegen weiteren Verlust werden zahlreiche Artenund

Biotopschutzmaßnahmen von Akteuren vor

Ort, wie etwa den Landschaftspflegeverbänden,

durchgeführt. Die Gebietsbetreuung erfüllt dabei

eine wichtige Funktion als Impulsgeber und Vermittler.

Neben dem Erhalt letzter Streuwiesen sind

es vor allem Gewässer, welchen besondere Aufmerksamkeit

zukommt. Kurzzeitig wasserführende

Geländesenken, Quelltümpel, Bäche und kleine

Stillgewässer aller Art stellen in der Aue einen ebenso

wichtigen wie heutzutage raren Lebensraum

dar. Bäche und Quellen sind z. B. das Zuhause des

Kriechenden Selleries, einer unscheinbaren, extrem

seltenen Pflanzenart. Überwuchert dichtes

Gebüsch offene Standorte und nimmt ihm das

lebensnotwendige Licht, wird gezielt eingegriffen

und mit Gehölzentfernungen sowie anschließender

regelmäßiger Mahd der Ufer das Überleben dieses

„Ampertalers“ gesichert. Davon profitiert auch noch

eine Vielzahl seiner Mitbewohner. An Stillgewässern

sind solche Eingriffe manchmal ebenso nötig. So

verwandeln sich laubgefüllte, fast leblose Tümpel

wieder in lichtdurchflutete Oasen des Lebens, sobald

das beschattende Gebüsch entfernt wird. Hier

fühlen sich Auebewohner wie der Laubfrosch wohl,

der im Ampertal leider nur noch an wenigen Stellen

vorkommt. Manchmal reicht es aber nicht, bestehende

Strukturen zu revitalisieren. Wo möglich,

werden Flächen durch Neugestaltung in eine Aue

„aus zweiter Hand“ umgewandelt. Sebastian Böhm

1 Bagger gestaltet

Kleingewässer.

2 Neu angelegte

Wiesenseige für

Amphibien und Libellen.

3 Der Laubfrosch

profitiert von flachen,

besonnten Gewässern.

Gebietsbetreuung

Landschaftspflegeverband

Dachau e.V.

Landschaftspflegeverbände

Dachau und Fürstenfeldbruck e.V.

Ampertal

www.gebietsbetreuer.bayern 21



PRAXISBEISPIELE

Feuchtigkeit in die Aue

1 Stark verlandete

Hochstaude.

2 Mit Hilfe eines Kettenbaggers

werden die

Kleingewässer vom Ufer

aus entlandet.

3 Offene Wasserfläche

nach den Baggerarbeiten.

4 Feuchtgebiete mit

Hochstaudenfluren.

Gebietsbetreuung

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Wiesenbrüterschutz in

der Regental-, Chambtalund

Zellertalaue

im Landkreis Cham

Im NATURA 2000-Gebiet „Chamb, Regentalaue

und Regen zwischen Roding und Donaumündung“

liegt die Drathinsel, ein ca. 5 Hektar großer

artenreicher Feuchtgebietskomplex, der an das

LBV-Zentrum Mensch und Natur in Arnschwang

angrenzt. Sie ist Rückzugsraum für viele Arten der

Auenlandschaften und besitzt das Potential für

die Wiederbesiedlung von geeigneten Biotopen in

der Umgebung. Um die natürliche Auen-Dynamik

anzudeuten, werden umfangreiche Landschaftspflegemaßnahmen

durchgeführt:

Extensive Mahd der angrenzenden Feuchtwiesen:

Frei von menschlicher Düngung und Kreiselmähwerken

erhält hier die Flora und Fauna die

Chance sich bis in den Spätsommer hin zu entwickeln.

Zwischen Feuchtwiese und Auwald bietet

eine Mädesüß-Hochstaudenflur Lebensraum für

viele Tiere.

1

4

Förderung von offenen Wasserflächen: Die Biotoptypen

dieses Feuchtgebietskomplexes sind vom

Wasser geprägt und mit Wasserflächen unterschiedlichster

Ausprägung (Tümpel, wechselfeuchte Mulden,

Wasserzuleitungssystem) durchzogen. Doch

gerade diese Wasserflächen verlanden stark, u.a.

durch Einschwemmungen von Schlamm und Sanden

aus Ackerbereichen im Chambtal. Deshalb

pflegt die LBV-Kreisgruppe Cham diesen Biotopkomplex

seit 1979 mit gezielten periodischen

Eingriffen, die natürliche Prozesse simulieren. Alle

15 Jahre werden die Wasserflächen maschinell freigelegt,

entlandet und dadurch Freiwasserzonen

geschaffen. Diese bieten sowohl Säugern, wie

Fisch otter und Fledermäusen, bessere Jagdhabitate,

rastenden Wasservögeln, wie Knäk- und Krickenten,

Schwimm- und Gründelmöglichkeiten, Amphibienarten,

wie den beiden Grünfroscharten

See- und Teichfrosch, optimierte Fortpflanzungsbereiche,

verschiedenen Libellenarten geeignete

Stellen zur Eiablage.

Auf einem Viertel der Fläche kann sich ein Auwald

sukzessive seit über 40 Jahren ohne weitere

menschliche Pflegeeingriffe entwickeln.

Neben der Optimierung für eine breite Vielfalt an

Pflanzen- und Tierarten wird zudem der Retensionsraum

Chambtal um rund 1.000 Kubikmeter Wasseraufnahmekapazität

erweitert. Gerade in Zeiten von

lokalen Starkregenereignissen ist diese Hochwasserspeicherfunktion

wichtig für den Naturraum. So

fließt das Wasser langsamer ab und verweilt länger

auf der Fläche.

Dr. Angelika Nelson

2

1 Die Gelbbauchunke

besiedelt schnell neu

geschaffene Pfützen,

mit aufkommender

Vegetation stellt sich

auch der Laubfrosch ein.

1

2

2 In ehemals militärisch

genutzten Bereichen

(Ochsenau bei Landshut)

werden die früher durch

den Panzerübungsbetrieb

entstandenen Kleingewässer

inzwischen mit

schweren Maschinen

nachverdichtet und es

entstehen neue Pioniergewässer.

Kleinstrukturen schaffen

22

3

Bilder: Markus Schmidberger (1-3), Angelika Nelson (4)

Bilder: Michael Schödl (1), Claudia Hagn (2)

Durch die Verbauung vieler Flüsse und die

fehlende Dynamik entstehen Kleingewässer

kaum noch auf natürlichem Weg. Daher

kommt der Gewässeroptimierung und -neuschaffung

durch Naturschutzmaßnahmen eine große

Bedeutung zu. Das Isartal bei Landshut ist Lebensraum

für seltene Arten wie die Gelbbauchunke

oder den Kammmolch. Um den Bestand dieser Amphibien

zu schützen und zu fördern, werden Maßnahmen

zur Erhaltung und Anlage neuer Habitate

durchgeführt. Um den unterschiedlichen Lebensraumansprüchen

der Arten Rechnung zu tragen

ist es wichtig, dass kontinuierlich Gewässer in verschiedenen

Sukzessionsstadien, mit unterschiedlich

langer Wasserführung und Besonnung vorhanden

sind. Neben den Laichgewässern werden auch

geeignete Land- und Überwinterungsquartiere, vor

allem strukturreiche Wälder geschützt und durch

Ast- und Steinhaufen in der Umgebung der Gewässer

aufgewertet. Diese werden besonders von

der Gelbbauchunke gerne besiedelt, mit aufkommender

Vegetation auch vom Laubfrosch. Damit die

Gewässer dauerhaft für die stark gefährdeten Amphibien

erhalten bleiben, werden sie in einem regelmäßigen

Turnus gepflegt. Hierum kümmert sich der

Gebietsbetreuer gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband

Landshut und in Absprache mit den

Flächeneigentümern.

Fabian Hertrich

Gebietsbetreuung

Isartal in Stadt und

Landkreis Landshut

www.gebietsbetreuer.bayern 23



PRAXISBEISPIELE

Auwald statt Fichtenforste

1 + 4 Sibirische

Schwertlilie, der Bestand

wird durch Anpflanzung

unterstützt.

2 Schulklasse lernt die

Aue kennen.

3 Der Fluss holt sich die

Aue zurück.

Gebietsbetreuung

Naturpark Bayerischer Wald e.V.

Ilztal

Schnellfließende, sauerstoffreiche und kalkarme

Flüsse und Bäche prägen den Bayerischen

Wald und entwässern das Ostbayerische Mittelgebirge

hin zur Donau ins Schwarze Meer oder

über die Wasserscheide ins Moldausystem zur Elbe

in die Nordsee. Die Auwälder der oft nur schmal

ausgeprägten flachen Talgründe der Ilz wurden in

der Vergangenheit, wie vielerorts anders im Bayerischen

Wald auch, zugunsten einer bauernhoffernen

Grünlandnutzung gerodet. Mit dem zunehmenden

Einsatz von Kunstdünger in den Nachkriegsjahren

des zweiten Weltkrieges, konnte die beschwerliche,

weit entfernte Grünlandnutzung in den Flussund

Bachauen wieder auf die günstiger gelegenen,

hofnahen Bereiche verlagert werden. Mehrmalige

Schnitte im direkten Umfeld der Höfe wurden

möglich und lösten die oft weit entfernte und beschwerliche

Grünlandnutzung in den Talauen ab. In

einer staatlich geförderten Aufforstungswelle mit

Beginn in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts

wurden diese ehemaligen, laubholzgeprägten

Auwaldstandorte oft zu einhundert Prozent mit

Fichte aufgeforstet. Durch Flächenankauf, Information

und gezielte Förderung werden diese Fichtenforste,

wo es möglich ist, wieder in Auwälder oder

auch in Nasswiesen umgewandelt. Manche Flächen

wurden einfach der natürlichen Sukzession überlassen.

In den Nasswiesen erfolgt zudem die Wiederansiedlung

typischer flussbegleitender Flora wie

z. B. der Sibirischen Schwertlilie oder des Langblättrigen

Ehrenpreises. Auf sehr nassen Bereichen

wurden auch sogenannte „Himmelsteiche“, nur vom

anstehenden Grundwasser gespeiste Kleingewäs ser,

für die Gelbbauchunken angelegt. In Zusammenarbeit

von Gebietsbetreuung mit allen relevanten

Behörden und privaten Grundeigentümern konnten

in den vergangenen Jahren an Ilz und Wolfsteiner

Ohe an die 25 Hektar direkt bachangrenzende

Fichtenforste wieder beseitigt und naturverträglich

umgestaltet werden.

Stefan Poost

1 2

1

2 3

3

Grenzübergreifende Freizeit- und Erholungslenkung

24

4

Bilder:Stefan Poost

Bilder: Michael Schödl (1, 2), Fabian Unger (3)

Die offene Aue wird gerne von Erholungssuchenden

genutzt. Meist sind die noch intakten

Lebensräume auch Schutzgebiete. Dort

gelten Regeln, die von Region zu Region unterschiedlich

sein können. Deshalb wurden durch die

Kooperation mit dem EU-INTERREG-Projekt „Vielfältiges

Leben an unseren Gebirgsflüssen“ zwischen

Tiroler Ache und Iller gemeinsame Schutzmaßnahmen

für kiesbrütende Vogelarten eingerichtet. Projektpartner

sind der Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V. (LEAD-Partner), das Landratsamt

Bad Tölz-Wolfratshausen und die österreichischen

Naturparke Tiroler Lech und Karwendel. Auf bayerischer

Seite wird das Projekt vom Bayerischen Naturschutzfonds

finan ziell unterstützt.

Durch die Projektpartner werden an Iller, Halblech,

Loisach, Ammer, Isar, Rißbach und Tiroler Ache

» eine einheitliche Beschilderung aufgebaut

» gemeinsame, einheitlicher Qualitätsstandards

für die Besucherlenkung erarbeitet

» Managementpläne und Besucherlenkungskonzepte

erstellt

» ein mehrstufiges Kommunikationskonzept

umgesetzt

» ausgewählter Zielarten erhoben und ein

einheitliches Monitoringsystem etabliert

» Ranger eingestellt und qualifiziert

Das Projekt wurde Ende 2020 abgeschlossen, eine

Weiterführung wird über die Gebietsbetreuung

und viele Partner längerfristig gewährleistet. Eine

Ausweitung der Maßnahmen und des Monitorings

auf weitere Flüsse ist geplant.

Michael Schödl

1 Kennzeichnung für

Kiesbrüterbrutplätze,

wie sie zwischen Iller

und Tiroler Achen aktuell

schon verwendet wird.

2 Zelten ist im Naturschutzgebiet

nicht erlaubt.

3 Massenandrang an

der Isar.

Gebietsbetreuung

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Obere Isar und Karwendel

www.gebietsbetreuer.bayern 25



GEBIETSBETREUER

26

1

14

Bibermangement

56 Gebiete –

14 mit Schwerpunkt Auen

10

7

IN GANZ BAYERN

13

8

12

11

2

4

3

5

9

6

Gebietsbetreuer

in Bayern

Karte: Artalis-Kartographie, Fo to lia

Bilder: Andreas Riedmiller, ausser: Daniela Löber (1/o.), Doug Nelson (3)

1 Grünland im

Naturpark Spessart

Christian Salomon

Torsten Ruf

Naturpark Spessart e.V.

Frankfurter Str. 4

97737 Gemünden am Main

(09352) 6064200

christian.salomon@

naturpark-spessart.de

torsten.ruf@naturpark-spessart.de

www.naturpark-spessart.de

2 Weltenburger Enge,

Unteres Altmühl- und

Donautal

Franziska Jäger

Landschaftspflegeverband

Kelheim VöF e.V.

Donaupark 13

93309 Kelheim

(09441) 2077324

0160 90623456

franziska.jaeger@voef.de

www.voef.de

3 Wiesenbrüterschutz in

der Regental-, Chambtalund

Zellertalaue im

Landkreis Cham

Dr. Angelika Nelson

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

LBV-Zentrum Mensch und Natur

Nößwartling 12

93473 Arnschwang

(09977) 8227

angelika.nelson@lbv.de

www.cham.lbv.de

4 Isartal in Stadt und

Landkreis Landshut

Fabian Hertrich

Stadt Landshut,

Landkreis Landshut

Stadt Landshut

Luitpoldstr. 29a, 84034 Landshut

(0871) 881467, 0151 65696402

fabian.hertrich@

landkreis-landshut.de

www.landshut.de

5 Mündungsgebiet der Isar

Thomas Schoger-Ohnweiler

Landkreis Deggendorf

Infozentrum Isarmündung

Dr. Georg Karl Haus

Maxmühle 3, 94554 Moos

(09938) 919135, 0173 8676769

schogert@lra-deg.bayern.de

www.infozentrumisarmuendung.de

6 Ilztal

Stefan Poost

Naturpark Bayerischer

Wald e.V.

Schlossweg 5, 94142 Fürsteneck

(08505) 869494, 0179 2239920

S.Poost@naturpark-bayer-wald.de

www.naturpark-bayer-wald.de

7 Lechtal

Claudia Gruber,

Philipp Hornung

Lebensraum Lechtal e.V.

Dr.-Ziegenspeck-Weg 10

86161 Augsburg

Infostelle Alpenflusslandschaften

Christophstr. 13, 86956 Schongau

01577 3092285, (0821) 324 6016

hornung@lebensraumlechtal.de

www.lebensraumlechtal.de

8 Ampertal

Sebastian Böhm

Landschaftspflegeverbände

Dachau und

Fürstenfeldbruck e.V.

Münchner Str. 37

85232 Bergkirchen-Eschenried

0173 5904410, ampertal@gmx.de

www.lpv-ffb.de

www.lpv-dachau.de

9 Ramsargebiet

Unterer Inn

Andrea Bruckmeier

Landschaftspflegeverband

Rottal-Inn e.V.

Naturium Ering

Innwerkstr. 15, 94140 Ering

(08573) 1360

andrea.bruckmeier@

lpv.rottal-inn.de

www.naturium-am-inn.eu

10 Günztal

Peter Guggenberger-Waibel

Stiftung KulturLandschaft

Günztal

Bahnhofstr. 38, 87724 Ottobeuren

(08332) 790538, info@guenztal.de

www.guenztal.de

11 Moore und Isar im

Tölzer Land

Birgit Weis

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Bahnhofstr. 16

82515 Wolfratshausen

(08171) 27303

moore.isar.gebietsbetreuung@

lbv.de

www.bad-toelz.lbv.de

12 Loisach-Kochelsee-Moore

Elisabeth Pleyl

Zentrum für Umwelt

und Kultur e.V.

Zeilerweg 2

83671 Benediktbeuern

(08857) 88705

elisabeth.pleyl@zuk-bb.de

www.zuk-bb.de

13 Obere Isar und Karwendel

Michael Schödl

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Gsteigstr. 43

82467 Garmisch-Partenkirchen

(08821) 969048

GBIsarKarwendel@lbv.de

www.isar-karwendel.lbv.de

14 Bibermanagement

in Bayern

Horst Schwemmer

Bund Naturschutz

in Bayern e.V.

Landesgeschäftsstelle

Dr. Johann-Maier-Str. 4

93049 Regensburg

Bibermanager Nordbayern:

Horst Schwemmer,

0171 2432269

gerhardschwab@online.de

horst.schwemmer@

bund-naturschutz.de

www. bibermanagement.de

www.bund-naturschutz.de/

tiere-in-bayern/biber/

bibermanagement

IMPRESSUM

Herausgeber

Landesbund für Vogelschutz

in Bayern e.V.

Eisvogelweg 1

91161 Hilpoltstein

E-Mail: michael.schoedl@lbv.de

Verantwortlich für den Inhalt

Michael Schödl

Autoren, siehe Kontakt

Grafik

Dagmar Rogge, Münsing

dagmar.rogge@t-online.de

Textliche Redaktion

Franziska Jäger,

Michael Schödl,

Birgit Weis

Druck

Jung GmbH

Flößergasse 2, 81369 München

Gedruckt auf

FSC-zertifiziertem Papier.

Auflage (2021)

1.000

Danke an Dagmar Rogge für

die exzellente professionelle

Begleitung und ihre Geduld,

an den Bayerischen Naturschutzfonds

für die Förderung

von Gestaltung und Druck

und an alle GB-Kollegen für

die fachlichen Beiträge und die

gute Zusammenarbeit. Allen

Bildautoren, Andreas Riedmiller

und dem LBV Bildarchiv für

die kostenfreie Überlassung

von Bildmaterial.

Hinweise

Inhalt und Struktur dieser

Publikation sind urheberrechtlich

geschützt. Die Vervielfältigung

und die Verwendung

von Texten, Textteilen oder

Bildmaterial bedarf der

vorherigen Zustimmung des

Herausgebers bzw. der Autoren.

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Service

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Bild: Marcus Bosch / LBV Bildarchiv

Ein Blick von außen

DIE GEBIETSBETREUER IN BAYERN

„Flussauen sind Hot Spots der Biologischen Vielfalt und stellen einen natürlichen Biotopverbund dar.

Die Gebietsbetreuer in den bayerischen Auen können durch Monitoring die Entwicklung von Lebensräumen

und Arten dokumentieren und Projekte in den Auen anstoßen sowie die Bevölkerung über dieses besondere

Ökosystem informieren und sensibilisieren. Dazu leistet diese Broschüre einen gelungenen Beitrag.“

Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischer Naturschutzfonds

„Die Gebietsbetreuer sind wichtig für unsere einmalige Natur- und Kulturlandschaft, gerade jetzt,

wo besonders viele Erholungssuchende unsere wertvollen Schutzgebiete aufsuchen.“

Anton Speer, Landrat Garmisch-Partenkirchen

„Die Gebietsbetreuer sind wichtige Schnittstellen und Brückenbauer

zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Ihre Arbeit ist praxisorientiert und greifbar.“

Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes

„Die Gebietsbetreuung ist eine echte Erfolgsgeschichte in der Fördertätigkeit des Naturschutzfonds.

Mit ihrer Kompetenz, Kreativität, Verankerung und Vernetzung sind die Gebietsbetreuerinnen und

Gebietsbetreuer aus der ‚Naturschutzlandschaft‘ nicht mehr wegzudenken. Das gilt für die Auen in gleicher Weise

wie in allen anderen ökologisch bedeutsamen und sensiblen Lebensräumen,

in denen sie sehr erfolgreich dem Naturschutz Akzeptanz verschaffen.“

Georg Schlapp, Ehemaliger Vorstand Bayerischer Naturschutzfonds

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