additive 02.2021
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www.<strong>additive</strong>.industrie.de | € 18,50<br />
02-2021<br />
Projekt des Monats Sennheiser entwickelt 3D-gedruckte In-Ear-Kopfhörer Seite 20<br />
Anwendung 3D-gedruckte Bugfahrwerk- Komponente für einen Bizjet Seite 24<br />
Werkstoffe Metallpulver sicher lagern Seite 36<br />
Fokus<br />
Post-<br />
Processing<br />
Seite 14
www.<strong>additive</strong>.industrie.de | € 18,50<br />
Inhalt 02-2021<br />
Die Entwicklungspartnerschaft<br />
von Audi und EOS<br />
erreicht einen neuen Meilenstein:<br />
Im Audi-Metall-3D-<br />
Druckzentrum werden ausgewählte<br />
Werkzeugsegmente<br />
zur Warmumformung nur<br />
noch additiv gefertigt.<br />
Bild: Audi<br />
22<br />
01 FOKUS Post-Processing<br />
14 Mikrostrahlen, Plasmapolieren oder Gleitschleifen –<br />
Nachbearbeitungsverfahren in der <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
18 Kunststoff-3D-Druck: Post-Processing-Lösung für<br />
die Serienfertigung<br />
PROJEKT DES MONATS<br />
20 Sennheiser entwickelt 3D-gedruckte<br />
In-Ear-Kopfhörer<br />
02 Anlagen<br />
22 Im Audi-Metall-3D-Druckzentrum werden ausgewählte<br />
Werkzeugsegmente nur noch additiv gefertigt<br />
24 SLM Solutions: 3D-gedruckte Bugfahrwerk-<br />
Komponente für einen Bizjet<br />
26 Markforged: Vakuumgreifer für Leiterplatten-Roboter<br />
28 Headmade Materials ermöglicht die Serienfertigung<br />
von Klickpedalen<br />
30 Doppelte Produktivität und verbesserte Schutzgasführung:<br />
Trumpf verbessert seine Truprint 3000<br />
32 Stratasys präsentiert drei 3D-Drucker: SAF-<br />
Technologie ermöglicht Serienfertigung<br />
34 Maschinenbauer Hermle weiß, was Formenbauer<br />
wollen: kurze Taktzeiten und hohe Bauteilqualitäten<br />
Werkstoffe<br />
36 Sicherheits- und Gesundheitsrisiko im Griff:<br />
Metallpulver sicher lagern<br />
38 Mit dem Multimaterialdruck von Igus lassen sich<br />
multifunktionale Sonderteile schnell fertigen<br />
40 Thermoplastische Polyurethane und CLIP-Resins im<br />
Vergleich<br />
04 Digitalisierung<br />
42 Toolcraft: Eine Software für den gesamten<br />
3D-Druck-Prozess<br />
44 Ganz nah an der Designvorlage: Software sorgt<br />
für präzisere 3D-Druck-Teile<br />
05 Forschung<br />
46 Neutronen „sehen“ Eigenspannungen im Inneren:<br />
Energiesparende Gasturbinen aus dem 3D-Drucker<br />
48 Multiaxiale Maschinensysteme: Nachhaltiger<br />
3D-Druck mit Bio-Kunststoffen<br />
Rubriken<br />
4 Titelgeschichte<br />
8 Aus der Branche<br />
49 Impressum<br />
Zum Titelbild<br />
Um bei der Dakar-Rallye<br />
2021 schnell Ersatzteile für<br />
den Buggy von Sébastien<br />
Loeb anfertigen zu können,<br />
setzte das BRX-Team<br />
erstmals auf den 3D-Drucker<br />
Method X von Makerbot.<br />
Bild: Makerbot<br />
02-2021<br />
Projekt des Monats Sennheiser entwickelt 3D-gedruckte In-Ear-Kopfhörer Seite 20<br />
Anwendung 3D-gedruckte Bugfahrwerk- Komponente für einen Bizjet Seite 24<br />
Werkstoffe Metallpulver sicher lagern Seite 36<br />
Fokus<br />
Post-<br />
Processing<br />
Seite 14<br />
2 <strong>additive</strong> Mai 2021
Editorial<br />
Industrie<br />
Von existierenden<br />
Anwendungen lernen<br />
■■■■■■ Die Corona-Krise war die Feuertaufe für die <strong>additive</strong><br />
Fertigung: Hier hat sie bewiesen, dass ihre Flexibilität<br />
und Zuverlässigkeit dafür taugen, Lieferengpässe zu überbrücken<br />
und das mit ihrer Hilfe dringend benötigte Produkte<br />
schnell zur Verfügung gestellt werden können. „Die Krise<br />
zeigte, wie dynamisch sich Marktanforderungen entwickeln<br />
können“, sagt Oliver Refle, Abteilungsleiter Additive Fertigung<br />
beim Fraunhofer IPA. „Robuste und universell einsetzbare<br />
Produktionsverfahren<br />
wie die <strong>additive</strong> Fertigung<br />
können zukünftig ein Baustein<br />
sein, um diese Herausforderungen<br />
zu meistern. Bereits<br />
heute erlaubt die <strong>additive</strong><br />
Fertigung ein breites Einsatzspektrum.“<br />
Allerdings weißt Refle daraufhin,<br />
dass die Herausforderung<br />
einer wirtschaftlichen<br />
Implementierung im Kontext<br />
der industriellen Fertigung<br />
nach wie vor nicht vollständig<br />
gelöst sind. In der aktuellen<br />
Phase, gilt es daher umso mehr von bereits erfolgreich umgesetzten<br />
Projekten zu lernen. Anlässlich des 24. Anwenderforums<br />
Additive Produk tionstechnologie,<br />
das das Fraunhofer IPA gemeinsam mit der „<strong>additive</strong>“ am 10.<br />
Juni als Digital Edition ausrichtet, werden zahlreiche Unternehmen<br />
ihre praxistauglichen Anwendungen vorstellen und<br />
über ihre innovativen Lösungen diskutieren. Wir haben als<br />
Vorgeschmack schon mal die Referenten zu Wort kommen<br />
lassen (Seite 10).<br />
Neben den rein metallurgischen und konstruktiven Eigenschaften<br />
möchten immer mehr Kunden bei ihren 3D-Druck-<br />
Bauteilen auch eine bestimmte Oberflächengüte garantiert haben.<br />
Damit rückt das Post-Processing mehr und mehr<br />
in den Fokus der Anwender. Im Bereich der metallbasierten<br />
<strong>additive</strong>n Fertigung haben sich in den vergangenen Jahren eine<br />
Vielzahl von Nachbearbeitungsverfahren wie Mikrostrahlen,<br />
Plasmapolieren oder Gleitschleifen<br />
etabliert. In unserem Fokus-Thema geben wir einen Überblick<br />
über die jeweiligen verfahrensspezifischen Vor- und Nachteile<br />
(Seite 14).<br />
■<br />
Frederick Rindle<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
frederick.rindle@konradin.de<br />
Das<br />
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der Industrie<br />
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<strong>additive</strong> Mai 2021 media.industrie.de<br />
3
Titelgeschichte<br />
Der 9-fache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb setzt auf 3D-Druck<br />
Ersatzteile für den 400-PS-<br />
Rallye-Buggy von Loeb<br />
Um bei der Rallye Dakar 2021 schnell Ersatzteile für den Buggy des<br />
9-fachen Rallye-Weltmeisters Sébastien Loeb anfertigen zu können,<br />
setzte das BRX-Team erstmals auf den 3D-Drucker Method X<br />
von Makerbot.<br />
Der „Hunter“ des BRX-Teams wurde<br />
bei der Rallye Dakar 2021 vom 9-fachen<br />
Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb und<br />
der 25-fachen Rallye- Dakar-Legende<br />
Nani Roma gf gefahren. Bild: Makerbot<br />
4 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 5
Titelgeschichte<br />
■■■■■■ Der „Hunter“ des BRX-Teams,<br />
eine Kooperation aus der britischen Tuningschmiede<br />
Prodrive und dem Königreich<br />
Bahrain, wurde bei der Rallye Dakar 2021<br />
vom 9-fachen Rallye-Weltmeister Sébastien<br />
Loeb und der 25-fachen Rallye Dakar-Legende<br />
Nani Roma gefahren. Der 4,5 Meter<br />
lange und 1850 Kilogramm schwere Buggy<br />
„Hunter“ setzt auf die Leistung eines Ford<br />
V6 mit Twin-Turbolader. Das Aggregat entlockt<br />
den 3,5 Litern Hubraum 400 PS und<br />
700 Newtonmeter Drehmoment.<br />
Als die Arbeit an dem Rallye-Buggy Ende<br />
2019 gerade erst begonnen hatte, stand das<br />
BRX-Team plötzlich vor einer der größten<br />
Herausforderungen, die es bisher in der<br />
Branche gab. „Wir planen ohnehin immer<br />
sehr knapp, was die Zeit angeht. Aber CO-<br />
VID-19 hat uns einen Strich durch die ohnehin<br />
schon enge Planung gemacht”, sagt Paul<br />
Doe, Chefingenieur bei Prodrive. „Der<br />
Lockdown in Großbritannien zwang uns dazu,<br />
das Werk für eine Weile zu schließen. Die<br />
Entwicklung, die etwa ein Jahr hätte dauern<br />
sollen, wurde so auf neun Monate komprimiert.<br />
Anstatt im Juli mit den Tests zu beginnen,<br />
konnten wir bis Oktober 2020 kein einziges<br />
Teil testen.”<br />
Prototypen und Bauteile aus dem 3D-Drucker<br />
Mit der Rallye Dakar im Nacken, die in der<br />
ersten Januarwoche 2021 startete, bedeutete<br />
dies einen immensen Druck für das gesamte<br />
Team. Obwohl das Team von BRX 40<br />
Mitarbeiter umfasst, die die Hunter<br />
T1-Fahrzeuge entwerfen, konstruieren, warten<br />
und betreiben, waren die extrem kurzen<br />
Fristen kaum einzuhalten. Doe entschied<br />
sich daher, den Makerbot Method<br />
X 3D-Drucker, der von DSM, einem globalen<br />
Anbieter von Kohlefasermaterialien,<br />
empfohlen wurde, in sein Fertigungskonzept<br />
mit einzuplanen.<br />
Der Method X ermöglichte es seinem<br />
Team, Prototypen und dringend benötigte<br />
Bauteile schnell und bequem zu drucken sowie<br />
mit verschiedenen Applikationen unkompliziert<br />
experimentieren zu können.<br />
“Es gibt eine lange Liste von Vorteilen<br />
durch den Einsatz des Makerbot Method X<br />
im Vergleich zu einer konventionellen Produktion,<br />
wie z.B. Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit“,<br />
so Doe. „Wenn es darum<br />
geht, Automobilbauteile zu entwerfen, ist<br />
der erste Schritt oftmals, ein Bauteil aus dem<br />
3D-Drucker. Die Möglichkeit, das Bauteil<br />
zuerst auszuprobieren, bevor wir uns auf<br />
das Endprodukt festlegen, gibt uns die Freiheit,<br />
Änderungen einfach und schnell vorzunehmen.<br />
Diese schnelle Iteration ermöglicht<br />
es uns auch, unseren Produktionszeitplan<br />
einzuhalten und gleichzeitig eine Menge<br />
Geld zu sparen.”<br />
Ersatzteile mitten im Nirgendwo drucken<br />
Mit den zwei Method X 3D-Druckern<br />
konnte das BRX-Team die benötigten Bauteile<br />
sowohl in der Fabrik in Großbritannien<br />
als auch vor Ort bei der Rallye drucken.<br />
Dafür wurde der 3D-Drucker einfach<br />
auf einen der Wartungswagen des Teams geladen.<br />
Vor Ort wurden damit neue Bauteile<br />
gedruckt oder bestehende Bauteile aus Stahl<br />
oder Aluminium repariert. “Wir haben diese<br />
Anlage im Truck mitgeführt und mitten im<br />
Nirgendwo gedruckt”, sagt Doe. Insgesamt<br />
hat das Team so über 30 Bauteile für den<br />
Hunter T1 gefertigt, darunter eine Halterung<br />
für einen Aufhängungspositionssensor<br />
und eine geformte Düsenhalterung für das<br />
Feuerlöschsystem des Cockpits.<br />
Prodrive nutzt den<br />
3D-Druck, um mitten in<br />
der Wüste Autoteile herzustellen.<br />
Bild: Makerbot<br />
6 <strong>additive</strong> Mai 2021
Das BRX-Team verwendete den Method X, um über 30 Bauteile für den Hunter T1 zu drucken. Bild: Makerbot<br />
Der Aufhängungspositionssensor ermöglichte<br />
es den Ingenieuren, die Dämpferleistung,<br />
die Fahrzeugdynamik, die Radausrichtung,<br />
die Antriebswelle und vieles mehr zu<br />
überwachen. Die Sensordaten werden zur<br />
besseren Analyse an das Team zurückgespielt,<br />
so kann die Fahrzeugleistung stetig<br />
verbessert werden. Der gesamte Prozess, also<br />
die gesamte Herstellung der Aufhängungshalterung,<br />
dauerte nur eineinhalb<br />
Stunden.<br />
„Das war neu für uns. Bislang waren wir<br />
nicht in der Lage die <strong>additive</strong> Fertigung sofort<br />
einzusetzen”, sagt Doe. „Außerdem<br />
sind die Materialien, die wir mit dem Method<br />
X verwendet haben, insbesondere die<br />
Nylon-Kohlefaser, leistungsfähiger als das,<br />
was wir in den vergangenen Jahren eingesetzt<br />
hatten. Es gibt eine ganze Reihe von<br />
Stellen im Auto, wie z.B. im Motorraum und<br />
in der Nähe der Bremsen, wo die Temperaturen<br />
schnell mal bis zu 120°C erreichen<br />
und wo traditionelle FDM-Materialien zu<br />
kämpfen haben. Dies zwingt uns, auf Aluminium<br />
zurückzugreifen. In diesem Fall waren<br />
wir in der Lage, Bauteile aus Nylon-Kohlefaser<br />
zu drucken, die mit den hohen Temperaturen<br />
kein Problem hat. Die Carbon-<br />
Druckköpfe des Methode X haben uns<br />
wirklich den Zugang zu vielen neuen Anwendungen<br />
eröffnet. Zudem sind die Bauteile<br />
aus den Nylon-Kohlefasern leichter als<br />
die bisherigen Bauteile.”<br />
Mit der Nylon-Kohlefaser druckte das<br />
BRX-Team auch eine leichte Halterung für<br />
eine der Düsen des Feuerunterdrückungssystems<br />
in der Mitte des Cockpits. Wegen<br />
des extrem heißen Turbomotors, des<br />
500-Liter-Treibstofftanks und anderen<br />
leicht entzündlichen Materialien ist die Feuerunterdrückung<br />
in einem solchen Fahrzeug<br />
für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung.<br />
Normalerweise hätte das Team<br />
diese Düse aus Stahl oder Aluminium herstellen<br />
müssen, was zeit- und kostenintensiv<br />
sein kann. Nylon-Kohlefaser ist aufgrund<br />
ihrer hohen Festigkeit, Hitzebeständigkeit<br />
und Steifigkeit eine ideale, leichte Alternative<br />
zu Metall.<br />
On-Demand-Fertigung<br />
Das Prodrive-Team setzt den 3D-Drucker<br />
auch für andere Anwendungen wie etwa<br />
Fertigungshilfen und Werkzeuge ein. Zudem<br />
werden dank des 3D-Drucks verschiedene<br />
Bauteile nur digital im Lager verwaltet, ohne<br />
ein echtes Bauteil im Regal liegen zu haben.<br />
„Mit den Method X 3D-Druckern in<br />
der Nähe und einem digitalen Bestand an<br />
Bauteilen und Werkzeugen sind wir in der<br />
Lage, auf Abruf zu drucken und agiler und<br />
effizienter zu arbeiten“, so Doe. „Wir haben<br />
sehr ehrgeizige Pläne, um in den kommenden<br />
Jahren die Anzahl der Fahrzeuge auf<br />
unserer Roadmap zu erhöhen. Wenn wir<br />
weiter skalieren, werden wir möglicherweise<br />
mehr als nur ein paar 3D-Drucker benötigen.<br />
Die Kosten sind im Vergleich zu anderen<br />
Verfahren relativ gering, aber die Investition<br />
wird sich auf lange Sicht auszahlen.<br />
Wir haben eine Menge Projekte vor uns, es<br />
wird also noch mehr Gelegenheiten geben,<br />
die Method 3D-Drucker zu testen.“ ■<br />
Makerbot Industries, LLC<br />
https://www.makerbot.com<br />
Mit den zwei Method X 3D-Druckern konnte das BRX-Team die benötigten Bauteile sowohl in<br />
der Fabrik in Großbritannien als auch während der Rallye drucken. Bild: Makerbot<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 7
Aus der Branche<br />
Metall-3D-Druck stagniert<br />
Markt für <strong>additive</strong> Fertigung<br />
wächst leicht<br />
Gesamtmarktentwicklung für industrielle <strong>additive</strong> Fertigung in Metall und Kunststoff von 2020 bis 2025.<br />
Prognose aus Lieferantensicht. Bild: Ampower<br />
■■■■■■ Das Beratungsunternehmen<br />
Ampower hat seinen jährlichen Marktreport<br />
für die industrielle <strong>additive</strong> Fertigung<br />
veröffentlicht. Der Bericht analysiert die<br />
globalen Branchenentwicklungen im Jahr<br />
2020 und gibt einen Ausblick auf die kommenden<br />
fünf Jahre.<br />
Laut dem Report stagniert der Markt für<br />
Metall-3D-Druck Pandemie-bedingt. Während<br />
die Umsätze mit Anlagenverkäufen<br />
deutlich zurückgegangen sind, haben Hersteller<br />
von 3D-Druck-Bauteilen ein leichtes<br />
Wachstum erfahren. Anlagenkunden waren<br />
mit ihren Investitionen im Jahr 2020 deutlich<br />
zurückhaltender. Insbesondere der sonst<br />
sehr starke Luftfahrtmarkt ist im letzten<br />
Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben.<br />
Diese Umsatzeinbrüche wurden jedoch<br />
größtenteils durch verstärkte Aktivitäten in<br />
der Raumfahrt aufgefangen. Vor allem amerikanische<br />
Raketenbauer und Start-ups setzen<br />
die Technologie mittlerweile intensiv in<br />
der Triebwerksherstellung ein. Für die kommenden<br />
fünf Jahre wird im Metall-<br />
3D-Druck-Bereich mit einem jährlichen<br />
Wachstum von über 29 Prozent gerechnet.<br />
Polymer-Markt<br />
In diesem Jahr hat Ampower den Report<br />
erstmalig um den Polymer-Markt erweitert.<br />
Dieser ist mit rund 5 Mrd. Euro mehr als<br />
doppelt so groß wie der Metallmarkt, erwartet<br />
aber mit gut 15 % ein deutlich gerin-<br />
geres Wachstum. Für Polymere ist speziell<br />
der Markt für Materialien und Bauteilfertigung<br />
deutlich größer als bei Metall. Insgesamt<br />
wird der Markt für die Additive Fertigung<br />
für Polymer und Metall bis 2025 auf<br />
über 17 Mrd. Euro anwachsen.<br />
In Zukunft werden neue Technologien<br />
das Wachstum weiter entscheidend vorantreiben.<br />
Dr. Maximilian Munsch, Co-Autor<br />
und Partner bei Ampower erläutert: „Pulverbett-Systeme<br />
machen sowohl in Metall<br />
als auch in Kunststoff nach wie vor den<br />
größten Teil der 3D-Druck-Anlagen im industriellen<br />
Bereich aus. Für 2025 erwarten<br />
wir einen Rückgang dieses Anteils und eine<br />
erhebliche Absatzsteigerung alternativer <strong>additive</strong>r<br />
Technologien wie Binder Jetting<br />
(BJT) in Metall und Area wise Vat Polymerization<br />
(DLP) in Kunststoff.“<br />
„Die Kosten der neuen 3D-Druck-Verfahren<br />
sinken kontinuierlich und kommen<br />
denen von konventionellen Technologien<br />
immer näher“, ergänzt Matthias Schmidt-<br />
Lehr, Partner von Ampower. „Dies führt dazu,<br />
dass die <strong>additive</strong> Fertigung insgesamt<br />
deutlich stärker wächst als die Fertigungsindustrie<br />
mit konventionellen Technologien.“<br />
Der Ampower Report 2021 basiert auf<br />
über 300 persönlich geführten Interviews<br />
des Unternehmens. Die befragten Maschinenlieferanten<br />
decken dabei über 90 Prozent<br />
der weltweit installierten Systembasis<br />
ab. Neben Lieferanten wird besonderer<br />
Wert auf die Befragung von Nutzern gelegt,<br />
um damit eine nachfrageorientierte Auswertung<br />
zukünftiger Marktentwicklungen zu<br />
ermöglichen. Neben der Marktanalyse enthält<br />
der Report Berichte von Gastautoren,<br />
die auf die Entwicklung des 3D-Druck-<br />
Markts in einzelnen Regionen eingehen. ■<br />
Ampower GmbH & Co. KG<br />
www.<strong>additive</strong>-manufacturing-report.com<br />
8 <strong>additive</strong> Mai 2021
Hybrid-Fachkongress zur Rapid.Tech 3D 2021<br />
3D-Druck macht<br />
nachhaltig mobil<br />
■■■■■■ Ein hochkarätiger Fachkongress ist auch<br />
2021 das Markenzeichen der Rapid.Tech 3D. Sie lädt<br />
am 22. und 23. Juni sowohl in das CongressCenter der<br />
Messe Erfurt vor Ort als auch virtuell zur Teilnahme<br />
ein. Mit Herausforderungen und Lösungsansätzen von<br />
Additive Manufacturing (AM) für eine klimaneutrale<br />
Mobilität greifen die Keynotes das Thema Nachhaltigkeit<br />
als Leitmotto des Kongresses auf.<br />
Dass der industrielle 3D-Druck bereits „Bus fährt“,<br />
zeigen Ralf Anderhofstadt und Janis Kretz im Eröffnungsvortrag<br />
am 22. Juni auf. Ralf Anderhofstadt leitet<br />
das Kompetenzzentrum 3D-Druck bei Daimler Buses<br />
sowie das crossfunktionale 3D-Druck-Projekt innerhalb<br />
der Daimler Truck AG. Janis Kretz ist Digital Supply<br />
Chain Manager 3D-Druck des Kompetenzzentrums.<br />
Beide berichten über die bereits erfolgte Implementierung<br />
<strong>additive</strong>r Fertigung in die internen Prozesse und<br />
die Produktion von 3D-Druckteilen, die in den Premium-Bussen<br />
der Marken Mercedes-Benz und Setra der<br />
Daimler Truck AG verbaut sind. „Der 3D-Druck bedeutet<br />
für uns einen Wandel vom physischen zum digitalen<br />
Geschäftsmodell. Aktuell bauen wir unser ‚digitales Warenhaus‘<br />
auf, um potenzielle Teile schnellstmöglich zu<br />
drucken und somit die Teileverfügbarkeit für unsere<br />
Kunden zu perfektionieren“, sagt Anderhofstadt, der<br />
sich auch im VDI zu rechtlichen Aspekten engagiert.<br />
„3D-Druck wird für das klimaneutrale Flugzeug der<br />
Zukunft unabdingbar sein“, sagt Volker Thum. Erste<br />
Erfolge und Herausforderungen für AM in der Luftfahrt<br />
thematisiert der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
e. V. (BDLI) in seiner Keynote zu Beginn des<br />
zweiten Kongresstages. Der ehemalige Airbus-Manager<br />
mit 25-jähriger Erfahrung in verschiedenen verantwortlichen<br />
Funktionen im Konzern betont, dass die Luftfahrt<br />
wie kaum eine andere Branche vor der Notwendigkeit<br />
steht, Gewicht zu verringern. Jedes reduzierte<br />
Kilogramm spart bis zu drei Kilogramm CO 2<br />
– und das<br />
täglich. Auch die kurzfristige Versorgung mit Ersatzteilen<br />
ist eine Herausforderung. Die Luftfahrtindustrie gehört<br />
zu den Branchen, die ideal für die Einführung topologieoptimierter<br />
und additiv hergestellter Bauteile sind.<br />
Dass der Umstellungsprozess von konventionellen zu<br />
<strong>additive</strong>n Verfahren dennoch nur schrittweise vorangehe,<br />
hat mehrere Ursachen, allen voran die Ansprüche an<br />
höchste Sicherheit, so Thum.<br />
Eine spezielle Luftfahrtanwendung steht im Mittelpunkt<br />
des Abschlussvortrags. Alexander Altmann von<br />
der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH wird über<br />
die Integration der AM-Technologie in die Produktion<br />
des Flügelenden-Klappantriebssystems der Boing 777X<br />
anhand eines Hydraulikaktuators berichten. Die Fallstudie<br />
zeigt, wie Liebherr Herausforderungen wie thermischen<br />
Spannungen in der Produktion, Druckabfällen<br />
im Betrieb, Oberflächenbehandlung und Verschleißoberflächen<br />
von Titanaktuatoren begegnet. Darüber hinaus<br />
gibt der Leiter Additive Fertigung bei Liebherr-Aerospace<br />
Lindenberg einen Ausblick auf die technologischen<br />
Anforderungen bei der Serienfertigung hochintegrierter<br />
Komponenten.<br />
■<br />
Messe Erfurt GmbH<br />
www.rapidtech-3d.de<br />
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für High-End-<br />
Präzisions-<br />
Bauteile<br />
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Die Potenziale des industriellen<br />
3D-Drucks<br />
für einen klimaneutralen<br />
Luft- und Straßenverkehr<br />
beleuchten Keynotes<br />
zur Rapid.Tech 3D.<br />
Bild: Christian Seeling/Messe Erfurt<br />
Wir vernetzen die <strong>additive</strong>n und subtraktiven Fertigungstechnologien<br />
im gesamten Fertigungsprozess. Daraus entsteht<br />
ein einzigartiger Beratungs- und Fertigungsstandard.<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 9
Aus der Branche<br />
Digital Edition<br />
24. Anwenderforum Additive<br />
Produktionstechnologie<br />
■■■■■■ Bereits zum 24. Mal wird das Anwenderforum<br />
Additive Produktionstechnologie am 10. Juni 2021<br />
mit spannenden Vorträgen und Innovationen rund um<br />
das Thema <strong>additive</strong> Fertigung begeistern können. In diesem<br />
Jahr wird die Veranstaltung Corona-bedingt erstmals<br />
als Digital Editon durchgeführt, sodass sowohl<br />
Partnerfirmen als auch Zuhörer ortsunabhängig, also<br />
im Büro genauso wie im Home Office, teilnehmen können.<br />
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IPA freuen wir<br />
uns auf einen interessanten und informativen Austausch.<br />
Die Veranstaltung gliedert sich in die zwei Sessions<br />
„Additive Fertigung mit Metall als Innovationstreiber“<br />
und „Wie <strong>additive</strong> Kunststoffverfahren den Markt erobern“,<br />
zu denen Sie sich einzeln anmelden können. ■<br />
Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />
https://<strong>additive</strong>.industrie.de/anwenderforum-2021<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
Das Bauteilträumen<br />
zulassen<br />
Paolo Matassoni,<br />
Leiter Entwicklung,<br />
Andritz Kaiser<br />
GmbH.<br />
Laserauftragschweißen<br />
mit Draht und Pulver<br />
Axel Boi, Head of<br />
Additive Manufacturing,<br />
Chiron Group<br />
SE.<br />
Alternative, hybride<br />
Arbeitsprozesse<br />
Raphael Rieffel,<br />
Channel Manager<br />
Engineering, Formlabs<br />
GmbH.<br />
„Die Kunst, sich den konstruktiven Regeln<br />
zu entziehen und das Bauteilträumen<br />
zuzulassen: Durch den 3D-Druck<br />
ist es möglich, Strukturen umzusetzen,<br />
die wir bis jetzt gemieden haben. Es geht<br />
nur darum, zur richtigen Zeit die richtige<br />
Frage zu stellen. Nicht jedes Teil ist<br />
ein 3D-Druckteil, aber es gibt mehr, als<br />
wir glauben zu wissen. Mit einem Dia -<br />
gnostischen Gitter kann man durch eine<br />
gewisse Fragenstruktur innerhalb kürzester<br />
Zeit herausfinden, ob ein Teil oder<br />
eine Teilefamilie zu einem erfolgreichen<br />
3D-Druckteil heranwachsen kann.“<br />
„Mit dem AM Cube hat Chiron eine<br />
neue Ära des Laserauftragschweißens<br />
eingeläutet. Der AM Cube ist ein Multitalent,<br />
das zahlreiche Einsatzmöglichkeiten<br />
bietet: Von der Beschichtung von<br />
Bauteilen über die Reparatur bis hin zur<br />
endkonturnahen Fertigung von Halbzeugen<br />
mit automatischem Auftragskopfwechsel.<br />
Die patentierte Technologie<br />
kombiniert beide Verfahren – Laserauftragschweißen<br />
mit Draht und mit Pulver.<br />
Eine Software überwacht die Qualität<br />
während des 3D-Druckprozesses und<br />
dokumentiert diese.“<br />
„Der SLA 3D-Druck wird oft mit der<br />
Fertigung von Prototypen assoziiert. Die<br />
Weiterentwicklung von Hard- und Software<br />
in Kombination mit neuen High-<br />
Performance Resinen hat jedoch dazu<br />
geführt, dass eine Vielzahl von Industrieanwendungen<br />
entstanden sind. Diese<br />
können als direkt gedrucktes (End-Use)<br />
Bauteil eingesetzt werden oder die konventionelle<br />
Fertigung unterstützen, so<br />
z.B. in Beschichtungs-, Spritzguss- oder<br />
Umformungsprozessen. Diese hybriden<br />
Prozesse werden anhand von konkreten<br />
Fallbeispielen erläutert.“<br />
10 <strong>additive</strong> Mai 2021
Großvolumige Bauteile<br />
schnell und flexibel herstellen<br />
Sascha Ungewiss,<br />
Business Development<br />
and Key Account<br />
Management,<br />
Gefertec GmbH.<br />
Additive Fertigung für<br />
Ersatzteile<br />
Jan Retzlaff, Fach -<br />
referent Fertigungstechnologie,<br />
Alfred<br />
Kärcher Inc.<br />
Mit Kunststoff-3D-Druck<br />
Metall substituieren<br />
Jens Hübner, HP<br />
3DP Application<br />
Engineer DACH,<br />
HP Deutschland<br />
GmbH.<br />
„Die 3DMP-Technologie bietet eine Alternative,<br />
um großvolumige Bauteile<br />
schnell, flexibel und wirtschaftlich herzustellen.<br />
Der auf Draht- und Lichtbogen<br />
basierte Prozess fertigt endkonturnahe<br />
Bauteile mit einer Aufbaurate von<br />
bis zu 4 kg/h. Das Verfahren spielt seine<br />
Vorteile der flexiblen Fertigung und dem<br />
reduziertem Materialeinsatz besonders<br />
bei teuren Werkstoffen wie korrosionsbeständigen<br />
Stählen oder Nickelbasislegierungen<br />
aus. In Industrien wie dem<br />
Anlagenbau oder der Bahn- und Energietechnik<br />
wird es bereits eingesetzt.“<br />
„Durch Meldungen von großen Automobilherstellern<br />
oder der Bahn angespornt,<br />
wünschen sich immer mehr Unternehmensführer<br />
auch in ihrer Firma<br />
additiv gefertigte Ersatzteile, um nicht<br />
ins Hintertreffen zu geraten. Aber ist das<br />
heute schon eine wirtschaftliche Lösung<br />
mit Marktreife? Und falls ja, in welchem<br />
Bereich? Die Firma Kärcher hat dies für<br />
ihr über 70 000 Teile starkes Ersatzteilportfolio<br />
vom Eiskratzer bis zur Portalwaschanlage<br />
untersucht. Gezeigt werden<br />
die Herausforderungen, mögliche Lösungsansätze<br />
und erste Umsetzungen.“<br />
„Die Weiterentwicklung der 3D-Druck-<br />
Technologien schreitet mit schnellen<br />
Schritten voran. Unternehmen in einer<br />
Reihe von unterschiedlichen Branchen<br />
produzieren Bauteile flexibler und kosteneffizienter<br />
als je zuvor. Sie bestehen<br />
aus weniger Einzelteilen und bieten optimierte<br />
Funktionen. Neue Designs werden<br />
deutlich schneller gefertigt. Auch<br />
beim Thema Nachhaltigkeit punktet der<br />
3D-Druck: Nicht verbrauchte Materialien<br />
lassen sich wiederverwerten. Dank<br />
der Produktion vor Ort entfallen auch<br />
komplexe Lieferketten.“<br />
Vom Zukunftsprojekt zur realen<br />
Produktionstechnologie<br />
Ralf Frohwerk, Global<br />
Head of Business<br />
Development, SLM<br />
Solutions Group AG.<br />
Messtechnik für stabile<br />
Produktionsbedingungen<br />
Nicolas Meunier,<br />
Business Development<br />
Manager, High<br />
Power & Automotive<br />
Products, Ophir<br />
Photonics.<br />
Robuste und universell einsetzbare<br />
Produktionsverfahren<br />
Oliver Refle, Abteilungsleiter,<br />
Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnik<br />
und<br />
Automatisierung<br />
IPA.<br />
„Unternehmen aus verschiedensten Industrien<br />
nutzen die SLM-Technologie,<br />
um ihren Unternehmenserfolg langfristig<br />
zu steigern. Erfahren Sie anhand von<br />
eindrucksvollen Anwendungsbeispielen,<br />
wie durch die SLM-Technologie unter<br />
anderem Funktionsoptimierungen von<br />
Bauteilen erreicht werden können oder<br />
wie sich ganze Produktentwicklungszyklen<br />
verkürzen und somit Teilekosten<br />
senken lassen. Was die Schlüssel zur industriellen<br />
Serienproduktion sind und<br />
wie Sie von der SLM-Technologie profitieren<br />
können, erfahren Sie im Vortrag. “<br />
„Wir befinden uns mit der laserbasierten<br />
<strong>additive</strong>n Fertigung in einer entscheidenden<br />
Phase. AM-Anlagen werden verstärkt<br />
für die Serienfertigung konzipiert.<br />
Langfristig werden diese sich nur durchsetzen,<br />
wenn die Produktionsbedingungen<br />
im Betrieb stabil bleiben und eine<br />
hohe Produktqualität gewährleistet werden<br />
kann. Die Lasersysteme haben darauf<br />
einen großen Einfluss. Denn nur<br />
wenn jeder Laserstrahl auf der Bauebene<br />
den Prozessvorgaben entspricht, lassen<br />
sich reproduzierbare Ergebnisse erzielen.<br />
Die Messtechnik ist hier entscheidend.“<br />
„Robuste und universell einsetzbare<br />
Produktionsverfahren wie die <strong>additive</strong><br />
Fertigung können künftig ein Baustein<br />
sein, um unvorhersehbare Krisen zu<br />
meistern. Bereits heute erlaubt sie ein<br />
breites Einsatzspektrum, doch die Herausforderung<br />
einer wirtschaftlichen Implementierung<br />
in die industrielle Fertigung<br />
ist noch nicht vollständig gelöst.<br />
Das Fraunhofer IPA möchte als Mitveranstalter<br />
des 24. Anwenderforums „Additive<br />
Produktionstechnologie“ die Vernetzung<br />
zwischen Technologieanbietern<br />
und -anwendern fördern.“<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 11
Aus der Branche<br />
Entwicklung innovativer<br />
Hochleistungswerkzeuge<br />
Karl-Heinz Edelmann,<br />
R&D / Additive<br />
Tools, Ceratizit<br />
Deutschland GmbH.<br />
AMbitioniert in die Zukunft<br />
Uwe Schulmeister,<br />
Bereichsleiter Additive<br />
Fertigung, Toolcraft<br />
AG.<br />
„Die ersten Schritte für die Entwicklung<br />
eines 3D-gedruckten Sonderwerkzeugs<br />
sind <strong>additive</strong>s Denken und <strong>additive</strong>s<br />
Konstruieren. Das komplett 3D-gedruckte<br />
Werkzeug gibt es selten. Oft<br />
liegt die Lösung in einer Kombination<br />
von unterschiedlichen Werkstoffen und<br />
Fertigungsverfahren. Das Ergebnis sind<br />
hybride Werkzeuge mit Mehrwert.<br />
Durch die Steigerung der Produktivität<br />
wird das 3D-gedruckte Werkzeug<br />
schnell wirtschaftlich attraktiv.“<br />
„Die <strong>additive</strong> Fertigung hängt wie keine<br />
andere Fertigungsmethode von der Praxiserfahrung<br />
in den einzelnen Prozessschritten<br />
ab. Die Toolcraft AG fertigt seit<br />
2011 3D-gedruckte Bauteile und vereint<br />
die komplette Prozesskette unter einem<br />
Dach. Mit AMbitious powered by Toolcraft<br />
möchten wir unsere langjährige Erfahrung<br />
an Sie weitergeben. Im Vortrag<br />
erläutern wir zudem das Potenzial der<br />
<strong>additive</strong>n Fertigung anhand spezifischer<br />
Bauteile aus unterschiedlichen Branchen,<br />
Materialien und Anwendungsgebieten.“<br />
Repräsentative VDI-Studie<br />
Bitkom: 3D-Druck kann<br />
Lieferengpässe überbrücken<br />
■■■■■■ Ob als Folge der Corona-Pandemie<br />
oder der Havarie im Suez-Kanal: Derzeit<br />
werden in globalem Maßstab Lieferketten<br />
unterbrochen und die Folgen sind auch<br />
in Deutschland zu spüren. Ein wirksames<br />
Mittel gegen solche Unterbrechungen kann<br />
der 3D-Druck sein. Das meint mehr als jedes<br />
dritte Industrieunternehmen in Deutschland<br />
mit 100 oder mehr Mitarbeitern (38<br />
%). 43 % sehen als wichtigsten Vorteil von<br />
3D-Druck ganz allgemein eine größere Flexibilität<br />
in der Produktion.<br />
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen<br />
Studie zur Digitalisierung der deutschen<br />
Industrie im Auftrag des Digitalverbands<br />
Bitkom, für die im Februar und März 2021<br />
551 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten<br />
befragt wurden. Rund jedes dritte Unternehmen<br />
(31 %) sieht als größten Vorteil<br />
des 3D-Drucks die Herstellung individualisierter<br />
Produkte, jedes fünfte (21 %) eine<br />
Kostenersparnis und fast ebenso viele<br />
(19 %) eine verringerte Vorratslagerung.<br />
Als weitere Vorteile gelten eine größere<br />
Freiheit beim Design und eine geringere<br />
Umweltbelastung (je 9 %), weniger Montageschritte<br />
(7 %) sowie verbesserte Produkteigenschaften<br />
(3 %). Nur 5 % aller größeren<br />
Industrieunternehmen sehen im<br />
3D-Druck für ihr Unternehmen überhaupt<br />
keine Vorteile.<br />
„Die deutsche Industrie hat das enorme<br />
Potenzial von 3D-Druck erkannt. Die <strong>additive</strong><br />
Fertigung sorgt für deutlich mehr Flexibilität<br />
und Unabhängigkeit, was sich gerade<br />
auch in Krisenzeiten als Vorteil erweisen<br />
kann“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Rohleder anlässlich der heute<br />
beginnenden Hannover Messe.<br />
Aktuell nutzen 44 % der Industrieunternehmen<br />
mit 100 oder mehr Beschäftigten<br />
3D-Druck, weitere 20 % planen den Einsatz.<br />
Ebenso viele diskutieren noch darüber,<br />
haben aber noch keine Entscheidung getroffen.<br />
Und nur für 14 % ist 3D-Druck derzeit<br />
überhaupt kein Thema.<br />
Die Industriebetriebe, die bereits<br />
3D-Druck einsetzen, stellen damit vor allem<br />
Muster oder Gießformen (57 %), Ersatzteile<br />
(48 %) oder visuelle Modelle (33 %) her. Jeweils<br />
rund jedes fünfte Unternehmen produziert<br />
auf diese Weise Montagevorrichtungen<br />
(22 %) oder Sonderanfertigungen (18 %).<br />
14 % erstellen mit 3D-Druck funktionale<br />
Test-Modelle, nur 2 % stellten damit Produktserien<br />
her, die individualisierte Massenfertigung<br />
spielt derzeit noch keine Rolle. ■<br />
Bitkom – Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und<br />
neue Medien e. V.<br />
www.bitkom.org<br />
12 <strong>additive</strong> Mai 2021
Die Formnext möchte<br />
2021 wieder eine<br />
Präsenzmesse<br />
veranstalten.<br />
Bild: Mesago / Mathias Kutt<br />
Vom 06. bis 19. November in Frankfurt<br />
Formnext 2021 plant mit Präsenz<br />
■■■■■■ Die Planungen der Formnext mit einem hybriden<br />
Messekonzept und einer echten Präsenzmesse<br />
vom 16.-19.11.2021 in Frankfurt ist auf ein positives<br />
Echo der Aussteller gestoßen: Ende April hatten 351<br />
Unternehmen aus der gesamten Welt ihre Teilnahme an<br />
der Formnext 2021 zugesagt. Damit macht die Messe<br />
für <strong>additive</strong> Fertigung (AM) und die nächste Generation<br />
industrieller Produktion einen wichtigen Schritt, um an<br />
die erfolgreiche Entwicklung aus den Vorjahren anzuknüpfen.<br />
„Nach mehr als zwölf sehr herausfordernden Monaten<br />
für die gesamte Messewirtschaft setzt die aktuelle<br />
Entwicklung der Formnext damit ein sehr zuversichtliches<br />
Zeichen“, so Sascha F. Wenzler, Vice President<br />
Formnext, Mesago Messe Frankfurt GmbH. „Wir erwarten<br />
zwar noch keine Messeveranstaltung wie 2019,<br />
freuen uns aber auf eine erfolgreiche Formnext, bei der<br />
wieder echte persönliche Begegnungen und ein Austausch<br />
von Mensch-zu-Mensch im Vordergrund stehen.“<br />
Die aktuelle Entwicklung wird auch vom zunehmenden<br />
Tempo der Impfkampagnen in vielen Ländern getragen<br />
– allen voran in den USA, Großbritannien und Israel.<br />
Auch in Zentraleuropa ist die Impfung eines Großteils<br />
der Bevölkerung bis spätestens zum Ende des Sommers<br />
wahrscheinlich. „Wir sehen zahlreiche neue Entwicklungen<br />
entlang der gesamten Prozesskette, für die<br />
junge und etablierte Unternehmen Partner, Kunden und<br />
teilweise Investoren suchen – dafür ist die Formnext<br />
enorm wichtig“, so Rainer Lotz, President EMEA,<br />
Renishaw und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der<br />
Formnext. „Gleichzeitig hat die Pandemie teilweise<br />
auch zu einem Überdenken bestehender Lieferketten gesorgt.<br />
Passende Partner für eine Neuausrichtung findet<br />
man auf der Formnext und begegnet ihnen hier persönlich.“<br />
■<br />
Mesago Messe Frankfurt GmbH<br />
www.formnext.mesago.com<br />
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<strong>additive</strong> Mai 2021<br />
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01 Fokus<br />
Mikrostrahlen, Plasmapolieren oder Gleitschleifen?<br />
Nachbearbeitungsverfahren<br />
in der <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
In den vergangenen Jahren haben sich eine Vielzahl von Nachbearbeitungsverfahren<br />
für die <strong>additive</strong> Fertigung wie Mikrostrahlen,<br />
Plasmapolieren oder Gleitschleifen auf dem Markt etabliert. Die<br />
Benchmark-Analyse des Fraunhofer IPA und der Universität Bayreuth<br />
gibt einen Überblick über die jeweiligen verfahrensspezifischen<br />
Vor- und Nachteile.<br />
Diese Wechselwirkungen zwischen erzielbarer Oberflächenrauigkeit<br />
sowie der damit einhergehenden Kantenverrundung<br />
und dem Materialabtrag bei verschiedenen<br />
Nachbearbeitungsverfahren untersucht der Lehrstuhl<br />
Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität<br />
Bayreuth in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe<br />
Prozessinnovation des Fraunhofer IPA im Rahmen einer<br />
Benchmark-Analyse.<br />
Ablauf der Benchmark-Analyse<br />
Abbildung 1: Bauplatte<br />
mit additiv gefertigten<br />
Prüfkörpern aus<br />
TiAl6V4 als Basis für<br />
die Benchmark-Analyse<br />
zum Vergleich verschiedener<br />
Nachbearbeitungsverfahren.<br />
Bild: IPA<br />
■■■■■■ Werden die Nachbearbeitungsverfahren für<br />
die <strong>additive</strong> Fertigung miteinander verglichen, erfolgt<br />
dies typischerweise anhand der erzielbaren Oberflächenrauigkeit<br />
sowie der Wirtschaftlichkeit. Dabei ist<br />
entscheidend zu wissen, dass mit fast jedem Nachbearbeitungsverfahren<br />
eine gute Oberflächenrauigkeit erzielt<br />
werden kann. Die Frage ist nur, wie lange und intensiv<br />
das Bauteil bearbeitet werden muss. Denn durch<br />
eine lange Nachbearbeitung wird die Form- und Maßhaltigkeit<br />
in Folge des Materialabtrags, vor allem im Bereich<br />
der Kantenverrundung, maßgeblich beeinflusst.<br />
Als Vorbereitung für die Benchmark-Analyse wurden<br />
würfelförmige Prüfkörper aus dem Werkstoff TiAl6V4<br />
mittels Laserstrahlschmelzen (Schichtdicke 20 μm) gefertigt<br />
(vgl. Abbildung 1). Die Prüfkörper wurden im<br />
Anschluss mittels Bandsäge von der Bauplatte getrennt<br />
und die prozessbedingt notwendigen Stützstrukturen<br />
manuell entfernt. Die Prüfkörper wurden jeweils im<br />
Ausgangszustand sowie nach der Anwendung eines bestimmten<br />
Nachbearbeitungsverfahrens hinsichtlich<br />
Oberflächenrauigkeit, Kantenverrundung und Materialabtrag<br />
untersucht (vgl. Abbildung 2). Dabei wurde die<br />
Oberflächenrauigkeit jeweils an einer im Fertigungsprozess<br />
schräg nach oben (Upskin-Fläche) und an einer<br />
schräg nach unten gerichteten Fläche (Downskin-Fläche)<br />
erfasst. Im Rahmen der beschriebenen Vorgehensweise<br />
wird ausschließlich auf den Kennwert Sa (mittlere<br />
arithmetische Höhe des Rauigkeitsprofils) eingegangen.<br />
Dabei handelt es sich um eine flächenbezogene Erweiterung<br />
des Linienparameters Ra (arithmetischer Mittelwert<br />
des Rauigkeitsprofils).<br />
Die Kantenverrundung wurde pro Prüfkörper jeweils<br />
an drei Messpositionen einer Kante erfasst. Zur Bestimmung<br />
des Materialabtrags wurden pro Prüfkörper alle<br />
Außenflächen jeweils durch eine Ebene angenähert, der<br />
Abstand der jeweils gegenüberliegenden Ebenen wurde<br />
messtechnisch bestimmt.<br />
14 <strong>additive</strong> Mai 2021
Zum aktuellen Zeitpunkt wurden folgende Nachbearbeitungsverfahren<br />
durch verschiedene Anbieter<br />
(A1–A7) durchgeführt und die Prüfkörper analysiert:<br />
· Mikrostrahlen mit verschiedenen Strahlmedien<br />
(A1–A2)<br />
Plasmapolieren (A3)<br />
· Gleitschleifen mit verschiedenen Schleifparametern<br />
(A4–A7)<br />
Den Anbietern wurde zuvor mitgeteilt, welche Eigenschaften<br />
zu untersuchen sind sowie wie und an welchen<br />
Positionen diese messtechnisch erfasst werden. Die<br />
Nachbearbeitungsverfahren der einzelnen Anbieter<br />
wurden jeweils bei drei Prüfkörpern angewandt. Aus<br />
den Daten wurde ein arithmetischer Mittelwert gebildet.<br />
Ergebnisse der Benchmark-Analyse<br />
Die durch die Nachbearbeitungsverfahren beeinflussten<br />
Eigenschaften Oberflächenrauigkeit, Kantenverrundung<br />
und Materialabtrag sind in Abbildung 3 dargestellt.<br />
Durch die beim Fertigungsprozess gewählte, vergleichsweise<br />
geringe Schichtstärke von 20 μm besitzen<br />
die Prüfkörper im Ausgangszustand einen Sa von 7,8 bis<br />
8,3 μm und eine Kantenverrundung von ca. 120 μm.<br />
Durch das Mikrostrahlen der Prüfkörper konnte die<br />
Oberflächenrauigkeit um durchschnittlich 46 % reduziert<br />
werden. Beim Einsatz eines abrasiven Strahlmittels<br />
(A1) wurden geringfügig bessere Werte erreicht. Dafür<br />
fielen bei diesem Strahlmedium die Kantenverrundung<br />
und der Materialabtrag auch geringfügiger höher aus.<br />
Durch das Mikrostrahlen mit einem sphärischen Strahlmedium<br />
(A2) konnte sogar die Kantenverrundung im<br />
Vergleich zum Ausgangszustand verbessert werden.<br />
Dies wird auf ein gezieltes senkrechtes Strahlen auf die<br />
Außenflächen zurückgeführt, wodurch die Kanten<br />
schärfer abgebildet werden.<br />
Die beim Plasmapolieren erzielte Oberflächenrauigkeit<br />
liegt im Bereich des Mikrostrahlens. Bei der Messung<br />
des entsprechenden Materialabtrags wurde mit ca.<br />
110 μm die geringste Form- und Maßhaltigkeit detektiert.<br />
Besonders auffallend ist die hohe Standardabweichung<br />
von 60 μm.<br />
Durch die Anwendung des Gleitschleifens bei den<br />
Anbietern A4 bis A7 wurden stark unterschiedliche<br />
Oberflächenrauigkeiten erzielt. Beispielsweise wurde<br />
der Sa im Vergleich zum Ausgangszustand durch den<br />
Anbieter A4 um durchschnittlich 5 % und durch den<br />
Anbieter A7 um durchschnittlich 92 % gesenkt. Gleichzeitig<br />
fielen durch das längere und intensivere Gleit-<br />
Abbildung 2: Untersuchte Prüfkörpereigenschaften zum Vergleich von verschiedenen<br />
Nachbearbeitungsverfahren. Bild: IPA<br />
schleifen bei Anbieter A7 im Vergleich zu Anbieter A4<br />
die Kantenverrundung und der Materialabtrag auch um<br />
das 4,6- bzw. 3,6-fache höher aus. Dieser gegensätzliche<br />
Zusammenhang zwischen Oberflächenrauigkeit sowie<br />
Kantenverrundung und Materialabtrag ist auch bei den<br />
anderen Anbietern des Gleitschleifens A5 und A6 festzustellen.<br />
Im Gegensatz zu dem elektrochemischen Nachbearbeitungsverfahren<br />
Plasmapolieren werden bei den mechanischen<br />
Nachbearbeitungsverfahren Gleitschleifen<br />
und Mikrostrahlen insbesondere die Spitzen im Rauigkeitsprofil<br />
abgetragen, wohingegen die Täler bestehen<br />
bleiben. Dadurch kann bei ausreichendem Materialabtrag<br />
eine sehr geringe Oberflächenrauigkeit erzielt werden.<br />
Gleichzeitig resultiert hieraus eine hohe Kantenverrundung.<br />
Bei elektrochemischen Nachbearbeitungsver-<br />
Die Autoren<br />
Alexander Mahr, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA (Tel.: +49 921 78516–228, E-Mail:<br />
alexander.mahr@ipa.fraunhofer.de) und Andreas Hofmann,<br />
Universität Bayreuth, Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik.<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 15
01 Fokus<br />
Abbildung 3: Ergebnisse der Benchmark-Analyse:<br />
Oberflächenrauigkeit,<br />
Kantenverrundung und Materialabtrag<br />
in Abhängigkeit der durch<br />
die verschiedenen Anbieter durchgeführten<br />
Nachbearbeitungsverfahren.<br />
Bild: IPA<br />
fahren, bei denen Material annähernd homogen über<br />
dem gesamten Rauigkeitsprofil abgetragen wird, bleibt<br />
die Form des Bauteils nahezu erhalten. Dies ist an den<br />
geringen Werten für die Kantenverrundung zu erkennen.<br />
Allerdings bleibt auch bei einem vergleichsweise<br />
großen Materialabtrag das Rauigkeitsprofil weitestgehend<br />
bestehen. Demnach spielt die Ausgangsrauigkeit<br />
bei elektrochemischen Nachbearbeitungsverfahren eine<br />
größere Rolle als bei mechanischen Nachbearbeitungsverfahren.<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Die vorliegende Benchmark-Analyse verdeutlicht, dass<br />
eine Bewertung und ein Vergleich verschiedener Nachbearbeitungsverfahren<br />
neben wirtschaftlichen Aspekten<br />
nicht alleine durch die erzielbare Oberflächenrauigkeit<br />
bewertet werden kann. Dies liegt daran, dass durch eine<br />
längere oder intensivere Anwendung eines Nachbearbeitungsverfahrens<br />
häufig deutlich geringere Oberflächenrauigkeiten<br />
erzielt werden können, wobei dabei allerdings<br />
die Form- und Maßhaltigkeit der Bauteile<br />
enorm negativ beeinflusst werden.<br />
Diese Zusammenhänge müssen bei der Auswahl eines<br />
Nachbearbeitungsverfahrens bekannt sein. Aus diesem<br />
Grund plant der Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik<br />
der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit<br />
mit der Projektgruppe Prozessinnovation des<br />
Fraunhofer IPA, die vorliegende Benchmark-Analyse<br />
um zusätzliche Nachbearbeitungsverfahren zu erweitern.<br />
Zudem sollen die bei Prüfkörperinnenflächen erzielbaren<br />
Eigenschaften in Abhängigkeit verschiedener<br />
Nachbearbeitungsverfahren und im Vergleich zu den<br />
Prüfkörperaußenflächen analysiert werden. ■<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und<br />
Automatisierung IPA<br />
www.prozessinnovation.fraunhofer.de<br />
Universität Bayreuth<br />
Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik<br />
www.lup.uni-bayreuth.de<br />
16 <strong>additive</strong> Mai 2021
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
24. Anwenderforum<br />
Additive<br />
Produktionstechnologie<br />
10. Juni 2021,<br />
DIGITAL EDITION<br />
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<strong>additive</strong>n Fertigung ermöglicht<br />
den immer stärkeren<br />
Einsatz dieser Technologie in der industriellen Fertigung.<br />
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Herstellern und Anwendern sowie auf hochkarätige<br />
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additve Fertigung sowohl metall- als auch kunststoffseitig.<br />
Additive Fertigung<br />
mit Metall als<br />
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10. Juni 2021 |<br />
09:30 – 12:45 Uhr<br />
Wie <strong>additive</strong> Kunststoffverfahren<br />
den<br />
Markt erobern<br />
10. Juni 2021 |<br />
13:30 – 16:05 Uhr<br />
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unter <strong>additive</strong>.industrie.de/anwenderforum-2021.<br />
Auf Austausch müssen Sie dabei nicht<br />
verzichten: Beteiligen Sie sich gerne mit Ihren<br />
Fragen an die Referenten via Chat.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 17
01 Fokus<br />
Kunststoff-3D-Druck<br />
Post-Processing-Lösung für<br />
die <strong>additive</strong> Serienfertigung<br />
Dyemansion, ein Hersteller von Anlagen für das Post-Processing<br />
von im SLS-Verfahren gedruckter Kunststoff-Bauteile, erweitert<br />
sein Powershot-Produktportfolio: Neu hinzugekommen sind die<br />
neue Powershot Performance Serie, eine neue Generation der<br />
Powershot C & S Modelle, und das neue Polyshot Cleaning Verfahren,<br />
das sich bei beiden Powershot Modellen anwenden lässt.<br />
Philipp Kramer (li.), CTO & Co-Founder,<br />
mit Felix Ewald, CEO & Co-Founder<br />
von Dyemansion: Die neue Powershot<br />
Performance Serie ist für die Großserienproduktion<br />
in der Fabrik der Zukunft<br />
gebaut. Bild: Dyemansion<br />
18 <strong>additive</strong> Mai 2021
■■■■■■ Die neue Powershot Dual Performance<br />
von Dyemansion vereint erstmals die<br />
beiden Verfahren Cleaning und Surfacing von<br />
SLS-Bauteilen in einem System. Die Powershot<br />
C Performance und die Powershot S Performance<br />
vervollständigen die Performance<br />
Serie. Sie kommen als Strahlsysteme der<br />
nächsten Generation auf den Markt und sind<br />
speziell für die Fabrik der Zukunft und die<br />
Großserienproduktion entwickelt worden.<br />
Die Markteinführung der Powershot Performance<br />
Serie wird mit ausgewählten Pilotkunden<br />
beginnen, wie etwa 3D-Printuk.<br />
Gemeinsam mit ihnen wird Dyemansion die<br />
Systeme weiterentwickeln. Bestellungen für<br />
die Dual-Version werden ab dem 4. Quartal<br />
2021 entgegengenommen. Die neue Generation<br />
der klassischen Powershot C & S ist bereits<br />
verfügbar.<br />
Industrialisierung der <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
„Mit der neuen Generation unserer klassischen<br />
Powershot C & S Modelle sind die<br />
besten Produkte in ihrem Segment noch besser<br />
geworden“, sagt Felix Ewald, CEO &<br />
Co-Founder von Dyemansion. „Da wir an<br />
die Industrialisierung der <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
glauben, haben wir eine weitere Lösung<br />
für industrielle und hochvolumige Anwendungen<br />
entwickelt: unsere neue Powershot<br />
Performance Serie. Jetzt ist es an der<br />
Zeit, dass der 3D-Druck in die nächste Ära<br />
eintritt, denn wir haben einen weiteren großen<br />
Schritt im Bereich des Post-Processing<br />
geschafft.“<br />
Die Powershot Performance Serie ist für<br />
die anspruchsvollsten Anwendungen im<br />
3D-Druck-Bereich konzipiert. Sie ist das<br />
erste System mit dem Dyemansion-Multi-<br />
Belt, einem integrierten breiten Muldenband.<br />
Damit kann die Anlage vollständige<br />
Bauaufträge eines industriellen SLS-Druckers<br />
(EOS P396 oder HP Jet Fusion<br />
4200/5200) verarbeiten. Die Prozesszeit verkürzt<br />
sich um bis zu 20 Prozent und das<br />
Fassungsvermögen wurde um 150 Prozent<br />
erhöht.<br />
Dank neuer digitaler Funktionen ermöglicht<br />
die Powershot Performance Serie eine<br />
Automatisierung der <strong>additive</strong>n Fertigung:<br />
Ebenso wie das Dyemansion Vapor Polishing<br />
System Powerfuse S ist auch das neue<br />
Die offene Bauweise des Powershot Performance Systems ermöglicht auch alternative Automatisierungsmöglichkeiten<br />
wie Roboter, Förderbänder oder Ähnliches. Bild: Dyemansion<br />
Powershot-Portfolio mit moderner Automatisierungstechnik<br />
von Siemens ausgestattet.<br />
„Die Powershot Performance Serie markiert<br />
den nächsten Meilenstein in der strategischen<br />
Partnerschaft zwischen Dyemansion<br />
und Siemens auf dem Weg zur industrialisierten<br />
<strong>additive</strong>n Fertigung“, erklärt Karsten<br />
Heuser, VP Additive Manufacturing Siemens<br />
Digital Industries.<br />
Die Performance Serie punktet mit zusätzlichen<br />
Funktionen, hauptsächlich in den<br />
Bereichen Qualitätssicherung, Rückverfolgbarkeit,<br />
Konnektivität und Automatisierung.<br />
Es gibt eine deutliche Leistungssteigerung,<br />
die einen höheren Durchsatz in kürzerer<br />
Zeit bedeutet. Damit ist die neue Serie<br />
geeignet für Themen wie Rückverfolgbarkeit<br />
in der gesamten Produktionskette, Konnektivität<br />
zu MES- und ERP-Systemen, volle<br />
Integration in automatisierte Produktionsketten<br />
und hohe Nachfrage sowie Großserienproduktion.<br />
Die klassischen Powershot-Modelle sind<br />
die perfekten Einstiegssysteme, um die <strong>additive</strong><br />
Fertigung durch eine Qualitätssteigerung<br />
und die Automatisierung manueller<br />
Prozesse auf ein professionelles Niveau zu<br />
bringen. Die neue Generation bringt einige<br />
entscheidende Vorteile mit sich: verbesserter<br />
Bedienkomfort, Teilebearbeitung auf dem<br />
nächsten Niveau, gesicherte Staubrückhaltung<br />
und vereinfachte Fehlersuche.<br />
Reinigen mit Kunststoff-Strahlmitteln<br />
Neben den neuen Systemen möchte Dyemansion<br />
auch den Standard des industriellen<br />
Cleaning und Surfacing mit einem neuen<br />
Reinigungsprozesses per Kunststoff-Strahl-<br />
mittel neu definieren: Das neue Strahlmedium<br />
in der richtigen Form, der richtigen Größe<br />
und dem richtigen Gewicht entfernt das<br />
Pulver schonend, ohne die Teile zu beschädigen<br />
oder Mineralstaub auf der Oberfläche<br />
zu hinterlassen.<br />
„Eine Maschine allein löst keine Kundenprobleme.<br />
Deshalb haben wir einen sehr<br />
großen Fokus auf die Entwicklung der richtigen<br />
Prozesse gelegt“, sagt Philipp Kramer,<br />
CTO & Co-Founder von Dyemansion. „Indem<br />
wir die richtigen Maschinen mit den<br />
richtigen Prozessen kombinieren, haben wir<br />
eine Lösung geschaffen. Der neue Polyshot<br />
Cleaning Prozess wird durch ein Strahlmittel<br />
ermöglicht, das von Grund auf für die<br />
Anforderungen der Entpulverung von<br />
3D-gedruckten Teilen entwickelt wurde.“<br />
Der Prozess eignet sich für die neuen Generation<br />
der klassischen Powershots sowie der<br />
Performance-Serie.<br />
Der rückstandsfreie Reinigungsprozess<br />
für leuchtende Farben erlaubt eine größere<br />
Bandbreite an Prozessparametern und eine<br />
präzisere Einstellung. Er ist mit allen gängigen<br />
Pulverbett-Technologien kompatibel<br />
und verbessert die Entpulverung von anspruchsvollen<br />
Prozessmaterialien (z.B.<br />
TPU).<br />
■<br />
Dyemansion GmbH<br />
www.dyemansion.com<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 19
Projekt des Monats<br />
Sennheiser entwickelt 3D-gedruckte Prototypen für In-Ear-Kopfhörer<br />
Passgenaue Silikonaufsätze<br />
per App<br />
Der 3D-Druckerhersteller Formlabs und das Ambeo-Team von Sennheiser haben gemeinsam<br />
eine Produktionsmethode entwickelt, die es Kunden ermöglicht, ihre In-Ear-Kopfhörer<br />
an ihre Ohrmuschel anzupassen.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
20 <strong>additive</strong> Mai 2021
Bild: Formlabs<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 21
EOS und Audi erweitern Anwendungsspektrum<br />
Die Entwicklungspart<br />
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ZUM ARTIKE<br />
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22 <strong>additive</strong> Mai 2021<br />
21
Anlagen 02<br />
Bild<br />
: Audi<br />
<strong>additive</strong> Ma<br />
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23
02 Anlagen<br />
Safran und SLM Solutions testen gemeinsam SLM-Technologie<br />
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Selective Laser Melting Technologie für die Herstellung einer Ko<br />
mponente eines Bugfahrwerks<br />
für einen Bizjet getestet. Eine Neuh<br />
uheit bei einem Bauteil dieser Größe.<br />
ZUM ARTI<br />
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Bild<br />
: SL<br />
SLM<br />
24 <strong>additive</strong> Mai<br />
2021<br />
21
<strong>additive</strong> Mai 2021 25
02 Anlagen<br />
Vakuumgreifer für Leiterplatten-Roboter<br />
3D-gedruckte<br />
Robotergreifer<br />
Die ASS Luippold Automation Systems & Service e.K. realisiert Automations- und Prozesslösungen<br />
– Beim Thema <strong>additive</strong> Fertigung setzten die Automatisierungsspezialisten<br />
auf den Mark Two 3D-Drucker von Markforged.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
26 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 27<br />
Bild: Mark3D
02 Anlagen<br />
28 <strong>additive</strong> Mai 2021
Headmade Materials ermöglicht die Serienfertigung von Klickies<br />
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Bild: Headmade Materials<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 29
Update für die Truprint 3000 von Trumpf<br />
Doppelte Produktivität<br />
dank<br />
zweitem Laser<br />
Die Mittelformat-Maschine Truprint 3000 von Trumpf erhält einen zweiten Laser. Zudem<br />
wurde die Schutzgasführung verbessert und ein Melt Pool Monitoring soll die<br />
Qualität der Bauteile erhöhen.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
Bild: Trumpf<br />
30 <strong>additive</strong> Mai 2021
Anlagen 02<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 31
02 Anlagen<br />
SAF-Technologie ermöglicht Serienfertigung<br />
Drei neue<br />
3D-Drucker von<br />
Stratasys<br />
Stratasys, Anbieter von <strong>additive</strong>n Systemen für Polymere, hat drei neue 3D-Drucker<br />
präsentiert. Die Systeme sind vor allem für kleinere bis mittlere Stückzahlen, die mit<br />
klassischen Fertigungsmethoden nicht wirtschaftlich herstellbar sind.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
32 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 33<br />
Bild: Stratasys
02 Anlagen<br />
34 <strong>additive</strong> Mai 2021
Prozess gewinnt deutlich an Präzision und Schnelligkeit<br />
Additiv mit<br />
Überschall<br />
Das Bearbeitungszentrum MPA 42 ist leistungsfähig und präzise, aber nicht käuflich.<br />
Geht es um die <strong>additive</strong> Fertigung, ist Hermle Dienstleister. Er weiß, was Formenbauer<br />
wollen – kurze Taktzeiten und hohe Bauteilqualitäten – und wie sie dies erreichen.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
Bild: Hermle<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 35
03 Werkstoffe<br />
Sicherheits- und Gesundheitsrisiko im Griff<br />
Metallpulver<br />
sicher lagern<br />
Anwender der metallbasierten <strong>additive</strong>n Fertigung müssen, wenn es um die sichere<br />
Lagerung des Pulvers geht einiges beachten. Es lauern Gesundheitsrisiken, die an die<br />
Diskussionen um Staublunge oder Asbest erinnern.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
36 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 37
Bild: Igus<br />
38 <strong>additive</strong> Mai 2021
Werkstoffe 03<br />
4K für multifunktionale Bauteile<br />
Mit dem Multimaterialdruck mit bis zu vier Werkstoffen von Igus lassen sich multifunktionale<br />
und verschleißfeste Sonderteile in nur einem Schritt schnell fertigen. Dazu hat<br />
Igus seine 3D-Druckkapazitäten sowie sein Sortiment an Werkstoffen für das FDM-Verfahren<br />
weiter ausgebaut.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 39
Bild: Xometry<br />
40 <strong>additive</strong> Mai 2021
Werkstoffe 03<br />
Thermoplastische Polyurethane und CLIP-Resins im Vergleich<br />
Auch beim Einsatz von flexiblen und gummiähnlichen Materialien eröffnet der 3D-Druck<br />
vielfältige Möglichkeiten.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 41
04 Digitalisierung<br />
Von der Konstruktion bis zur <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
Software für den<br />
gesamten Prozess<br />
Durch die Nutzung der durchgängigen digitalen Prozesskette von Siemens lässt sich<br />
der gesamte 3D-Druck-Prozess von der Konstruktion bis zur <strong>additive</strong>n Fertigung und<br />
Weiterbearbeitung ohne Schnittstelle durchführen.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
42 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 43<br />
Bild: Toolcraft
04 Digitalisierung<br />
Bild: Markforged<br />
44 <strong>additive</strong> Mai 2021
Ganz nah an der Designvorlage<br />
Software sorgt<br />
für präzisere<br />
3D-Druck-Teile<br />
Mit der Blacksmith Software für die X7 3D-Drucker von Markforged werden bereits<br />
beim Druck Variablen berücksichtigt, die sich auf ein Teil auswirken können.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 45
05 Forschung<br />
Neutronen „sehen“ Eigenspannungen im Inneren<br />
Energiesparende<br />
Gasturbinen<br />
3D-gedruckte Turbinenschaufeln enthalten oft Spannungen, die im schlimmsten Fall zu<br />
Rissen führen können. Mit Neutronen der Forschungs-Neutronenquelle der Technischen<br />
Universität München (TUM) ist es einem Forschungsteam nun gelungen, diese<br />
inneren Spannungen zerstörungsfrei zu bestimmen.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
46 <strong>additive</strong> Mai 2021
<strong>additive</strong> Mai 2021 47<br />
Bild: Michael Hofmann / FRM II / TUM
05 Forschung<br />
Multiaxiale Maschinensysteme<br />
Vor dem Hintergrund zunehmender Umweltanforderungen wird das Werkzeug -<br />
maschinenlabor WZL der RWTH Aachen innerhalb des Projektes „BioME“ mit den<br />
Unternehmen 3BOTS und Peiseler erforschen, wie die kunststoffbasierte <strong>additive</strong><br />
Fertigung nachhaltiger werden kann.<br />
ZUM ARTIKEL ><br />
48 <strong>additive</strong> Mai 2021
Inserentenverzeichnis<br />
toolcraft AG, Georgensgmünd .........................9<br />
WIBU-SYSTEMS AG, Karlsruhe ......................13<br />
Ihr Kontakt in die<br />
Anzeigenabteilung<br />
Verena Benz<br />
0711–7594332<br />
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Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
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USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.Detlef Fox<br />
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Leinfelden-Echterdingen<br />
Bild: RWTH Aachen<br />
<strong>additive</strong> Mai 2021 49
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50 <strong>additive</strong> Mai 2021