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GOLD: Schatzkammer Rheinland-Pfalz 2021

Die kulturtouristische Publikation des Landes Rheinland-Pfalz ist eine Kooperation der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe. Bilder und Geschichten zur Kultur des Landes werden durch Veranstaltungshinweise ergänzt, wie z.B. das diesjährige Lutherstück der Nibelungen Festspiel und die große Landesausstellung zur Gewissensfreiheit in Worms, die Musikfestivals an Rhein und Mosel oder die Illuminale in Trier.

Die kulturtouristische Publikation des Landes Rheinland-Pfalz ist eine Kooperation der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
Bilder und Geschichten zur Kultur des Landes werden durch Veranstaltungshinweise ergänzt, wie z.B. das diesjährige Lutherstück der Nibelungen Festspiel und die große Landesausstellung zur Gewissensfreiheit in Worms, die Musikfestivals an Rhein und Mosel oder die Illuminale in Trier.

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SCHATZ<br />

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<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

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Romantischer<br />

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Pirmasens<br />

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Nahe<br />

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Romantic Cities<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> Tourismus GmbH, Löhrstraße 103–105, 56068 Koblenz, Tel. 0261 915 20-0, www.rlp-tourismus.de,<br />

Kreisstädte und kreisfreie Städte<br />

in Zusammenarbeit mit Kultursommer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> der Stiftung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> für Kultur und<br />

der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />

Für die gekennzeichneten Betriebe liegen Informationen zur Barrierefreiheit vor.<br />

Gestaltung:<br />

Fotos:<br />

Erscheinungsjahr:<br />

Titelmotiv:<br />

shapefruit AG, Telegrafenstraße 13, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. 02641 80050, www.shapefruit.de<br />

Titel: mainzplus CITYMARKETING GmbH/Marcus Farmer, S. 2: shutterstock, S. 4 kl. Bild: lichtreflexe, S. 7 kl. Bild: A.Feller,<br />

S. 8: kl. Bild: Klaus Venus, S. 11 kl. Bild: Museum am Strom, S. 14 gr. Bild: Stadt Worms, S. 15 kl. Bild: B.Bertram,<br />

S. 17 kl. Bild: GDKE, S. 18 gr. Bild: Schloss Engers, S. 19 kl. Bild: Christian Baraja, S. 22 gr. Bild: Collage,<br />

Fotos: Gerd Eichmann/Sebastian Puiatti (BOREALIS – ein Kunstwerk von Dan Acher), kl. Bild: Norbert Miguletz,<br />

S. 23: kl. Bild links: Palatia Jazz, kl. Bild rechts: Kultursommer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Restliche soweit nicht anders erwähnt: <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> Tourismus GmbH/Dominik Ketz<br />

Februar <strong>2021</strong>, Aufgrund der aktuellen Lage sind Änderungen vorbehalten.<br />

Gutenbergplatz in Mainz, Rheinhessen<br />

2<br />

www.rlp-tourismus.de<br />

www.gdke-rlp.de<br />

www.kultursommer.de


Wege zu den<br />

Ursprüngen<br />

Es ist das am besten erhaltene römische Stadttor<br />

nördlich der Alpen und zählt zum Welterbe<br />

der UNESCO: die Porta Nigra in Trier. In diesem<br />

kleinen Heft mit Tipps zu Ausflügen zu den<br />

Wurzeln unserer Geschichte im heutigen<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> spielen die Römer eine wichtige<br />

Rolle, gibt es doch kein anderes Bundesland mit<br />

so vielen römischen Zeugnissen wie das an Rhein<br />

und Mosel. Aber bereits vor den Römern waren<br />

die Kelten da, und nach ihnen spielten das<br />

klösterliche sowie auch das jüdische Leben im<br />

Mittelalter eine oft unterschätzte Rolle für die<br />

Entwicklung der Gesellschaft bis heute. Mit<br />

Namen wie Gutenberg und Luther sind wichtige<br />

Weichenstellungen für die Neuzeit mit den alten<br />

Städten Mainz und Worms am Rhein verbunden.<br />

Die Französische Revolution, die sozialen<br />

Verhältnisse und die beginnende Industrialisierung<br />

hatten gewaltige, auch stark verunsichernde<br />

Auswirkungen auf die Menschen, die um das<br />

Jahr 1800 im Südwesten Deutschlands lebten.<br />

Daher war es eine Zeit der Räuber, aber auch<br />

der Revolutionäre – und zugleich die der<br />

Entstehung der deutschen Demokratiebewegung,<br />

die im Südwesten ihren Anfang nahm.<br />

Ganz aktuell wird der Kultursommer <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> 30 Jahre alt und bietet erneut ein Programm<br />

mit zahlreichen Anregungen und<br />

Anlässen für einen Besuch <strong>2021</strong>.<br />

Wir wünschen viel Freude<br />

beim Lesen!<br />

Porta Nigra in Trier, Mosel<br />

www.rlp-tourismus.de 3


Auf den Spuren<br />

wehrhafter Kelten<br />

Ansehen<br />

Keltensiedlung Altburg bei<br />

Bundenbach<br />

In dem Freilichtmuseum kann man den Alltag in<br />

keltischer Zeit erleben.<br />

Bevor die Römer kamen, lebten schon seit<br />

Jahrhunderten keltische Stämme im heutigen<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Sie errichteten Festungen<br />

und befestigte Höhensiedlungen zur<br />

Verteidigung gegen germanische Übergriffe.<br />

Ihre Fürsten bestatteten sie in prächtigen<br />

und aufwendigen Grabanlagen und ihre<br />

kunstvollen Schmuckstücke erinnern heute<br />

noch an ihre Kunstfertigkeit.<br />

Keltischer Skulpturenweg auf dem<br />

Donnersberg<br />

Er verbindet den Ringwall, der damals ein<br />

Oppidum, eine keltische Stadt, umschloss, mit<br />

dem rekonstruierten Keltendorf in Steinbach.<br />

Deutliche Spuren ihrer Besiedlung der <strong>Pfalz</strong><br />

finden sich am Donnersberg. Mitten im Wald<br />

stößt man auf die teils rekonstruierten Überreste<br />

eines fast zehn Kilometer langen, meterhohen<br />

Schutzwalles. Das nahe gelegene Keltendorf in<br />

Steinbach lässt die Kultur des Volkes, das uns<br />

durch Asterix und Obelix noch ein wenig<br />

vertraut ist, wieder lebendig werden. Auch bei<br />

4


Keltischer Ringwall bei Otzenhausen, Hunsrück<br />

Hingehen<br />

bis 5.9. Die Dame von Schengen<br />

Sonderausstellung zu ca. 2.500 Jahre<br />

alten Grabfunden im Archäologiepark<br />

Belginum, Morbach-Wederath. Das<br />

moderne Museum steht mitten in einem<br />

antiken Straßendorf. Anschaulich wird das<br />

Leben an einer Fernstraße in keltischer<br />

und römischer Zeit gezeigt.<br />

Bundenbach im südlichen Hunsrück wurde eine<br />

keltische Siedlung anschaulich und realitätsnah<br />

rekonstruiert. Die dortige Altburg ist eine vom 3.<br />

bis 1. Jh. v. Chr. genutzte keltische Kleinburg, wie<br />

sie damals zahlreich waren. Die gegenüberliegende<br />

Schmidtburg soll 926 zum Schutz gegen<br />

Ungarneinfälle errichtet worden sein. Jahrhunderte<br />

später diente die noch heute eindrucksvolle,<br />

offen zugängliche Ruine u. a. dem bekannten<br />

Räuber Schinderhannes als Unterschlupf.<br />

Von Feen, Kobolden und Druiden<br />

Die wichtigsten keltischen Stämme des Rhein-<br />

Mosel-Gebietes waren die Mediomatriker und<br />

die Treverer – nach denen die Stadt Trier<br />

(Augusta Treverorum) benannt ist. Im gallischen<br />

Krieg stellten sie sich mal gegen Cäsar, mal<br />

waren sie seine Verbündeten. Schließlich<br />

arrangierten sie sich aber mit den Römern. Die<br />

Kelten kannten über 400 Götter und Göttinnen.<br />

Feen und Kobolde lebten für sie überall in der<br />

Natur. Ihre Druiden waren Priester, Gelehrte<br />

und Heiler zugleich. Und die Kelten fürchteten<br />

wohl tatsächlich, dass ihnen der Himmel auf den<br />

Kopf fällt – allerdings erst am Ende der Zeiten.<br />

Zum Beginn der schönen Jahreszeit am 1. Mai<br />

feierten sie „Beltane“ bereits mit Maibaum und<br />

Maikönigin, der Ursprung unseres „Tanzes in den<br />

Mai“.<br />

An der Grenze vom Saarland zu <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>, am westlichen Ende des Nationalparks<br />

Hunsrück-Hochwald, befindet sich bei Otzenhausen<br />

ein gigantischer keltischer Ringwall, der<br />

als das besterhaltene keltische Monument<br />

Deutschlands gilt. Bis zu 40 Meter breit und<br />

immer noch 12 Meter hoch umschließt er ein<br />

heute bewaldetes Plateau, auf dem die Siedlung<br />

lag. Im dortigen Keltenpark entsteht derzeit ein<br />

keltisches Dorf, so wie es vor zweitausend<br />

Jahren ausgesehen haben könnte. Die ganze<br />

Gegend ist ein wunderbares Wandergebiet in<br />

herrlicher Natur und zugleich zu den Wurzeln<br />

unserer Kultur!<br />

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Wellness auf<br />

Römisch!<br />

6<br />

Kaiserthermen in Trier, Mosel


Hingehen<br />

1.–30.9. Illuminale Trier<br />

Scheinbar bekannte Räume verwandeln<br />

sich in mystische Zauberwelten.<br />

10.7.–3.10. Mosel Musikfestival<br />

Herausragende Konzerte von Klassik bis<br />

Jazz entlang der Mosel.<br />

Und wie bauten die Römer ihre<br />

eindrucksvollen Thermen?<br />

Mit „opus caementitium“, mit Zement. Den haben<br />

wir sozusagen von den Römern geerbt. Aber wir<br />

müssen neidlos anerkennen, dass ihrer besser<br />

war, denn viele moderne Betonbauten sind nach<br />

relativ kurzer Zeit schon wieder sanierungsreif –<br />

und die römischen, wie die Porta Nigra, stehen<br />

immer noch.<br />

Wellness ist keine moderne Erfindung!<br />

Das wird bei einem Besuch in den römischen<br />

Thermen Triers, den Barbarathermen, den<br />

Kaiserthermen oder den Thermen am Viehmarkt<br />

(im Kubus des Stararchitekten Oswald<br />

Mathias Ungers) ersichtlich. Ihre Fußböden<br />

und Wände waren beheizt, die Wände mit<br />

kostbarem Marmor ausgekleidet und durch<br />

die hohen Doppelglasfenster strömte mildes<br />

Sonnenlicht. Kunstvolle Statuen zierten die<br />

Nischen. In den großen Städten des Imperiums<br />

waren Thermen fester Bestandteil des<br />

öffentlichen Lebens und wichtige Freizeiteinrichtungen.<br />

Und das zu moderaten Preisen. Denn die<br />

Thermen waren auch Stätten der Geselligkeit:<br />

Es gab kulturelle Angebote und Möglichkeiten,<br />

Sport zu treiben. Dienstbare Geister kümmerten<br />

sich um das Aussehen, die Nagel- und Bartpflege<br />

und zupften lästiges Körperhaar aus. Massagen<br />

dienten der Gesundheit. Wer hungrig und<br />

durstig war, fand leckere Speisen und Getränke.<br />

Selbst eine Toilettenspülung gab es damals<br />

schon – mit Brauchwasser aus den Badebecken!<br />

Auch Amphitheater gehörten quasi zur Grundausstattung<br />

vieler römischer Städte, vor allem in<br />

einer Metropole wie Trier. Tierhatzen und<br />

Gladiatorenkämpfe, Hinrichtungen, aber auch<br />

musische Vorträge und religiöse Festspiele<br />

zählten zum Unterhaltungsprogramm für bis zu<br />

20.000 Zuschauer. In der hohen Brüstungsmauer<br />

sind noch Kammern und Käfige zu sehen, in<br />

denen Tiere und Menschen auf ihren Auftritt<br />

warteten. Treppen führen in den geräumigen<br />

Keller.<br />

In der Konstantin-Basilika, dem Herzstück des<br />

Palastbezirks, kann man heute noch spüren, wie<br />

winzig klein man sich fühlte, wenn man vor den<br />

römischen Kaiser trat. Die Preußen machten aus<br />

dem einstigen Thronsaal Konstantins des<br />

Großen ein protestantisches Gotteshaus – als<br />

Pendant zum katholischen Dom. An dieser<br />

ältesten Bischofskirche Deutschlands haben seit<br />

1.700 Jahren alle Generationen von der Römerzeit<br />

bis zur Gegenwart architektonisch wie<br />

künstlerisch ihre Spuren hinterlassen.<br />

Ansehen<br />

Rheinisches Landesmuseum<br />

Trier der GDKE<br />

Eines der wichtigsten archäologischen Museen<br />

in Deutschland. In der Sonderausstellung<br />

ECHO – Die Aura der Antike: Werner Kroener<br />

(bis 12.9.) treten moderne Kunstwerke in Dialog<br />

mit ihren antiken Vorbildern.<br />

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7


Klein Jerusalem<br />

am Rhein<br />

Als SchUM-Städte bzw. SchUM-Gemeinden<br />

bezeichneten die Juden im Mittelalter die<br />

drei größten und einflussreichsten jüdischen<br />

Gemeinden im deutschen Raum: Mainz,<br />

Worms und Speyer am Rhein. Die Bezeichnung<br />

SchUM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben<br />

der mittelalterlichen, hebräischen<br />

Namen der drei Städte zusammen: Schin<br />

(Sch) für Schpira (Speyer), Waw (U) für<br />

Warmaisa (Worms) und Mem (M) für Magenza<br />

(Mainz). Ihre Geschichte reicht bis ins<br />

9. und 10. Jahrhundert zurück, ihre Schulen<br />

und Gelehrten waren in ganz Europa bekannt<br />

und zogen zahlreiche Studenten an. Vom<br />

11. bis 14. Jahrhundert bildeten sie das<br />

religiöse und kulturelle Zentrum des<br />

aschkenasischen Judentums.<br />

Worms wurde von den Juden<br />

manchmal auch Klein Jerusalem<br />

genannt. Sein Judenviertel gehört zu den<br />

besterhaltenen im <strong>Rheinland</strong>. Synagoge und<br />

Bad sind noch immer zu besichtigen. Im Jahr<br />

1076 wurde der jüdische Friedhof Heiliger Sand<br />

gegründet, der älteste noch erhaltene jüdische<br />

Friedhof in Europa. Bis heute befinden sich dort<br />

über 2.500 Grabsteine aus dem 11. bis 20. Jahrhundert.<br />

In Speyer wurde das rituelle Bad, die<br />

Mikwe, Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet.<br />

Hingehen<br />

18.6.–4.7. An den Ufern der Poesie<br />

Ein theatrales, musikalisches und literarisches<br />

Festival. Zur Eröffnung: „Ich rede<br />

von der Cholera“ von Heinrich Heine. Das<br />

weitere Programm greift das Jubiläum<br />

„1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“<br />

auf.<br />

Sept.–Nov. SchUM-Kulturtage in<br />

Mainz, Worms und Speyer<br />

bilden die Höhepunkte der<br />

ganzjährigen Veranstaltungen.<br />

Sie ist die älteste Europas, heute noch gut<br />

erhalten und zugleich Beispiel salischer Baukunst,<br />

wie der Speyrer Dom. Das Treppenhaus<br />

der Mikwe führt unter die Erde in den Vorraum.<br />

Ansehen<br />

SchUM am Rhein – Vom Mittelalter<br />

in die Moderne<br />

ist die neue Dauerausstellung im Jüdischen<br />

Museum Worms (Raschi-Haus).<br />

Glasfenster des weltberühmten<br />

Künstlers Marc Chagall<br />

Einmalig in Deutschland, sind sie in der<br />

Kirche St. Stephan in Mainz zu sehen.<br />

8


Rubrikname<br />

Neue Synagoge mit<br />

Säulenresten in Mainz,<br />

Rheinhessen<br />

Dann geht es noch tiefer in den Badeschacht mit<br />

dem Tauchbecken. Nebenan befand sich ein<br />

Tanz- und Brauthaus, das auch als Versammlungsort<br />

für die Gemeinde, für Feste, Hochzeiten<br />

und Ratssitzungen diente.<br />

Dunkle Zeiten und der Neuanfang<br />

Der Mainzer Judenfriedhof, Judensand genannt,<br />

ist der älteste jüdische Friedhof Europas. Hier<br />

stehen Grabsteine aus dem frühen 11. Jahrhundert,<br />

der älteste wird auf 1049 datiert. Die 2010<br />

eröffnete Neue Synagoge Mainz ist der Nachfolgebau<br />

der im Dritten Reich zerstörten Hauptsynagoge<br />

von Mainz – und ein architektonisches<br />

Juwel. Heinrich Heine (1797–1856) hat mit<br />

seinem „Rabbi von Bacharach“ an die leidvolle<br />

jüdische Geschichte der Gemeinden am Rhein<br />

erinnert. Aus Anlass des angeblichen Ritualmords<br />

an Werner von Bacharach wurden am<br />

Rhein im späten 15. Jahrhundert wieder einmal<br />

Juden verfolgt, misshandelt und getötet. In<br />

Heines Geschichte versöhnt der Rhein zwar die<br />

Gegensätze, sie ist aber zugleich Aufforderung<br />

zum kritischen Blick hinter die romantische<br />

Kulisse.<br />

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Hier schrieb<br />

Hildegard von<br />

Bingen Geschichte<br />

Hingehen<br />

25.6.–29.8. RheinVokal<br />

Das Festival am Mittelrhein ist an Spielorten<br />

von Ingelheim bis Bendorf zu Gast,<br />

u. a. in der Basilika St. Martin, Bingen.<br />

1.–15.8. Mattheiser Sommer-<br />

Akademie<br />

Meisterkonzerte mit Solistinnen und<br />

Solisten von Weltrang.<br />

10<br />

Klosterruine Disibodenberg, Nahe


„Der Wein macht das Blut des Trinkers gut<br />

und gesund.“ Das meinte schon Hildegard von<br />

Bingen. Die Äbtissin, Theologin, Seherin,<br />

Dichterin, Natur- und Heilkundlerin war<br />

geprägt durch die Natur ihrer Heimat an der<br />

Nahe, wo auch heute noch der Wein, das Obst<br />

und die Kräuter prächtig gedeihen.<br />

Auch die heilende Wirkung des Hopfens und die<br />

damit verbundene Braukunst beschrieb die<br />

Heilige. Bierbrauen war in jenen Tagen sowieso<br />

Frauensache. Wer heute auf Hildegards Spuren<br />

unterwegs ist, findet somit einige Brauereien und<br />

Biere, die noch nach ihr benannt sind, wie z. B.<br />

die Brauerei Sankt Hildegard in Bingen. Auch<br />

eine ehemalige Kapelle der Zisterziensermönche<br />

des Disibodenbergs beherbergt heute eine<br />

Brauerei inklusive eines Restaurants. Ganz im<br />

Sinne und im Einklang mit Hildegard von Bingen.<br />

Hildegard selbst wurde in der Nähe des Edelsteinzentrums<br />

Idar-Oberstein geboren, hier<br />

beginnt der Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg.<br />

Sie schrieb über die heilende Wirkung<br />

der Steine, die man dort immer noch findet und<br />

bearbeitet, wovon man sich im Edelsteinmuseum<br />

sowie in der einzigen zur Besichtigung freigegebenen<br />

Edelsteinmine Europas im Steinkaulenberg<br />

überzeugen kann.<br />

Ansehen<br />

Sonderausstellung<br />

„Die Kaiserflüsterin“<br />

(bis 31.10.) im Museum am Strom, Bingen,<br />

mit Originaldokumenten und aufwendigen<br />

grafischen Inszenierungen.<br />

Kaiserpfalz Ingelheim und<br />

Museum bei der Kaiserpfalz<br />

Ein lohnender Ausflug zu diesem bedeutenden<br />

Stützpunkt der reisenden Kaiser, hier traf<br />

Hildegard von Bingen im Jahr 1163 Friedrich<br />

Barbarossa.<br />

In der Nähe befindet sich die Ruine des Klosters<br />

Disibodenberg, in dem die Heilige nach dem<br />

Eintritt ins Kloster bis zu ihrem 40. Lebensjahr<br />

lebte. Um 1100 entstand das Benediktinerkloster<br />

u. a. aus Teilen eines vormaligen römischen<br />

Tempels. Im Jahr 1112 wurden Jutta von Sponheim<br />

und ihre 14-jährige Schülerin Hildegard in<br />

einer eigenen Klause im Männerkloster aufgenommen.<br />

Hildegard wurde 1136, damals schon<br />

berühmt, Leiterin des Frauenkonvents und<br />

strebte ein eigenes Kloster an, das einige Jahre<br />

später in Bingen entstehen sollte.<br />

„Eine der schönsten<br />

Örtlichkeiten der Welt“<br />

Mit seinen Brückenhäusern über der Nahe, der<br />

Pauluskirche, sehenswerten Museen u. v. m. ist<br />

die Kurstadt Bad Kreuznach das kulturelle<br />

Zentrum der Region. Der Hildegardweg endet<br />

nur wenige Kilometer weiter dort, wo die Nahe<br />

in den Rhein mündet: in Bingen, dem Tor zum<br />

Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Hier auf<br />

dem Rupertsberg lag Hildegards Frauenkloster,<br />

im Museum am Strom kann man sich anschaulich<br />

über sie und ihr Werk informieren. An einem<br />

heißen Tag empfiehlt sich ein Terrassenplatz am<br />

wunderschön gestalteten Rheinufer mit Rundblick<br />

auf die Wallfahrtskirche St. Hildegard in<br />

Rüdesheim-Eibingen, das Niederwalddenkmal,<br />

den Mäuseturm, Burg Klopp, den Rochusberg.<br />

„Eine der schönsten Örtlichkeiten der Welt“,<br />

urteilte Goethe, der natürlich auch dort war.<br />

Die Kaiserflüsterin<br />

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11


Wer war dieser „Man<br />

of the Millennium“?<br />

Die Erfindung des Buchdrucks war der Beginn<br />

einer ganzen Medienrevolution, war entscheidend<br />

für den weiteren Verlauf der<br />

Weltgeschichte und prägt unseren Alltag bis<br />

heute. Post Mortem wurde Johannes<br />

Gutenberg deshalb 1998 sogar von amerikanischen<br />

Journalisten zum „Man of the<br />

Millennium“ gekürt. Zu Recht. Die Ursprünge<br />

des Buchdrucks liegen in Mainz und sein<br />

Erfinder, Johannes Gutenberg, ist somit wohl<br />

der berühmteste Sohn der Stadt. Wer sich<br />

heute auf seine Spuren durch die rheinlandpfälzische<br />

Landeshauptstadt macht, wird<br />

schnell fündig.<br />

Zunächst wacht auf dem Gutenbergplatz ein<br />

überlebensgroßes Bronzestandbild des Buchdruckers<br />

über das bunte Treiben der Mainzer<br />

Altstadt. In unmittelbarer Nähe zur heutigen<br />

Fußgängerzone stand einst der Hof zum Gutenberg,<br />

in dem um 1400 Johannes Gutenberg als<br />

Johannes Gensfleisch zur Welt kam. Später<br />

benannte er sich nach dem Familienbesitz<br />

Johannes Gutenberg. Wenige Schritte entfernt<br />

befindet sich die Ruine der frühgotischen Kirche<br />

St. Christoph – laut Überlieferung war sie<br />

Gutenbergs Pfarrkirche. Leider im Zweiten<br />

Weltkrieg zerstört, erinnert sie heute an die<br />

Schrecken des Krieges. Die Vermutung, dass das<br />

noch erhaltene spätgotische Taufbecken der<br />

Kirche auch dasjenige von Gutenberg gewesen<br />

sei, hat sich jedoch nicht bestätigt. Ein Stück<br />

weiter, am Ende des Platzes, befindet sich der<br />

Algesheimer Hof, in dem Gutenberg als Hofmann<br />

(alter Begriff eines Gehöft-Pächters) seine<br />

letzten Jahre verbracht haben soll.<br />

Hingehen<br />

März bis Aug. Mainzer Meisterkonzerte<br />

und Mainzer Musiksommer<br />

Klassische Konzerte im klassischen Raum,<br />

und dass das auch richtig Spaß machen<br />

kann, zeigen vor allem die Künstlerinnen<br />

und Künstler, die im Juli und August beim<br />

Musiksommer zu Gast sind.<br />

19.6.–6.10. Summer in the City<br />

Open-Air-Konzerte auf der Zitadelle<br />

Mainz, über den Dächern der Stadt.<br />

12


Von hier aus gelangt man in wenigen Minuten<br />

zur Einkaufsstraße Am Brand. In dem Menschengetümmel<br />

und abgelenkt von den hell<br />

erleuchteten Schaufenstern übersieht man leicht<br />

das Haus zum Korb. Mit den für Gutenbergs Zeit<br />

charakteristischen Treppengiebeln ist es das<br />

neben der Kirche St. Christoph noch einzig<br />

erhaltene Haus in Mainz, das unmittelbar mit<br />

Johannes Gutenberg und der Erfindung des<br />

Buchdrucks in Verbindung steht. Denn hier<br />

richtete er seine Druckwerkstatt ein und druckte<br />

die weltberühmten Bibeln. Sowohl die ganze<br />

Geschichte rund um dieses weltumspannende<br />

Literaturereignis als auch die Bibeln selbst<br />

können im Gutenberg-Museum nahe dem<br />

Mainzer Dom erlebt und besichtigt werden. Ein<br />

besonderes Highlight ist der sogenannte Druckladen<br />

des Museums,<br />

der den Besuchern die Möglichkeit bietet, selbst<br />

verschiedene Drucktechniken auszuprobieren.<br />

Nach dem Museumsbesuch lässt es sich gut in<br />

einem der vielen Cafés und Weinstuben im<br />

Schatten des Doms verweilen. Der Domkreuzgang<br />

stammt, wie Gutenberg, aus der Zeit um<br />

1400 und ist damit ebenfalls ein baulicher<br />

Zeitzeuge jener bedeutenden Tage. Passend<br />

also, dass genau hier, rund um den Dom und am<br />

Rhein, die Mainzer jedes Jahr die Johannisnacht<br />

zu Ehren ihres berühmten Mitbürgers Johannes<br />

Gutenberg feiern. Natürlich mit rheinhessischem<br />

Wein und der dazugehörenden Lebensfreude,<br />

wie sie auch Johannes Gutenberg schon kannte.<br />

Mainz, Rheinhessen<br />

www.rlp-tourismus.de<br />

13


Hier stehe ich...<br />

Es dauerte lange, bis die neue Technik<br />

Johannes Gutenbergs, des in seiner Zeit<br />

überhaupt nicht prominenten „Erfinders des<br />

Buchdrucks“, einschlug: Das geschah erst mit<br />

den Flugschriften Martin Luthers nach 1517 –<br />

und den vielen Reaktionen darauf, pro und<br />

contra.<br />

Deshalb wurde Luther zum Reichstag in Worms<br />

geladen. So trafen Luther und Kaiser Karl V. zum<br />

ersten und einzigen Mal persönlich aufeinander:<br />

der große weltgeschichtliche Moment in Luthers<br />

Leben, seine Sternstunde.<br />

Fest im Glauben verankert<br />

Die katholische Kirche hatte die Wirkung dieses<br />

Massenmediums unterschätzt und geriet nun<br />

unter Druck. Im Januar 1521 wurde Luther durch<br />

eine päpstliche Bulle exkommuniziert. Die Kurie<br />

in Rom forderte, dass dem Kirchenbann die<br />

Reichsacht folgen müsse, doch ohne rechtliches<br />

Gehör durfte niemand geächtet werden.<br />

Gefragt, ob er bei dem bleibe, was er in Büchern<br />

behaupte, hielt Luther eine lange Rede, die mit<br />

den Worten endete: „Wenn ich nicht durch<br />

Schriftzeugnisse oder offenkundige rationale<br />

Gründe widerlegt werde – denn allein dem<br />

Papst oder den Konzilien glaube ich nicht, da<br />

feststeht, dass sie häufig geirrt und sich auch<br />

14


Ansehen<br />

‚Hier stehe ich.‘ Gewissen und<br />

Protest – 1521 bis <strong>2021</strong><br />

Landesausstellung im Museum der Stadt<br />

Worms (3.7.–30.12.) mit über 120 Exponaten<br />

sowie je 14 Medienstationen und Themeninseln.<br />

Luther, die Protestanten<br />

und die <strong>Pfalz</strong><br />

ist Teil der Dauerausstellung im<br />

Historischen Museum der <strong>Pfalz</strong>, Speyer.<br />

Hingehen<br />

16.7.–1.8. „Luther“<br />

Uraufführung der Nibelungenfestspiele vor<br />

dem Wormser Dom als hochspannende<br />

Staatsaffäre zwischen Machtintrige und<br />

Religionskampf.<br />

Rekonstruktion von Worms 1521<br />

selbst widersprochen haben –, so bin ich durch<br />

die von mir angeführten Schriftworte gebunden.<br />

Und solang mein Gewissen durch die Worte<br />

Gottes gefangen ist, kann und will ich nicht<br />

widerrufen, weil gegen das Gewissen zu handeln<br />

beschwerlich, unheilsam und gefährlich ist.<br />

Gott helfe mir! Amen.“ Mit der doppelten<br />

Berufung auf das „Gewissen“ des gläubigen<br />

Individuums stellt er dieses über alle Tradition<br />

und Autorität. „Hier stehe ich, ich kann nicht<br />

anders“ hat er so nicht gesagt, aber es fasst<br />

Luthers Gewissensentscheidung sehr gut<br />

zusammen. Für Kaiser Karl war die Sache damit<br />

klar. Als oberster Schirmherr des christlichen<br />

Abendlandes gehörte es zu seinen vornehmsten<br />

Amtspflichten, gegen Ketzerei vorzugehen. Er<br />

ließ am 19. April verkünden: „(...) denn es ist<br />

sicher, dass ein einzelner Bruder irrt, wenn er<br />

gegen die Meinung der ganzen Christenheit<br />

steht, da sonst die ganze Christenheit tausend<br />

Jahre und mehr geirrt haben müsste.“ Karls<br />

Wormser Edikt sprach die Reichsacht über<br />

Luther aus und ordnete die Verbrennung seiner<br />

Bücher an. Damit war das Leben Luthers und<br />

seiner Anhänger aufs Äußerste gefährdet. Erst<br />

der Augsburger Religionsfriede 1555 änderte<br />

dies, weil es nicht gelang, die Reformation<br />

erfolgreich zu unterdrücken. In Worms hätte<br />

alles noch ganz anders kommen können, wenn<br />

Luther widerrufen hätte.<br />

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Im Wald, da sind<br />

die Räuber!<br />

Die Jahre zwischen der Französischen<br />

Revolution (1789) und dem Wiener Kongress<br />

(1815) gelten als „große Zeit“ der Räuberbanden.<br />

Koalitionskriege gegen Frankreich<br />

verwüsteten ganze Landstriche. Missernten,<br />

Einquartierungen und Abgaben ließen die<br />

Gruppe der Menschen, die am Rand oder gar<br />

außerhalb der Gesellschaft standen, rasant<br />

wachsen. Viele sahen kriminelle Delikte als<br />

einzigen Ausweg an und bildeten nicht selten<br />

Räuberbanden, die ganze Landstriche links<br />

und rechts des Rheins verunsicherten. Gerne<br />

suchten sie sich bessergestellte Bürger und<br />

Bauern als Opfer aus. Nur selten kannten sie<br />

Mitleid.<br />

Die unübersichtlichen Waldgebiete und die<br />

territoriale Zersplitterung machten gerade den<br />

Hunsrück, den Westerwald und den Taunus zum<br />

Dorado für Gauner. Ab 1797 wurde die Region<br />

ins Napoleonische Reich integriert und das neue<br />

Strafverfolgungssystem führte dazu, dass die<br />

meisten gefasst, abgeurteilt und ihre Anführer<br />

oft noch in jungen Jahren hingerichtet wurden.<br />

Mathias Weber, aus der Nähe von Neuss,<br />

genannt der Fetzer, spielte eine Führungsrolle in<br />

der um 1790 bei Groningen entstandenen<br />

Niederländischen Bande. Er galt als gleichermaßen<br />

verwegen wie brutal. Seine Bande war die<br />

damals bestorganisierte und erfolgreichste. Um<br />

1798 setzte sie sich auch im Raum Neuwied fest<br />

und bildete die sogenannte Neuwieder Bande,<br />

wobei ihnen zahlreiche Unterstützer halfen und<br />

korrupte Amtmänner Schutz vor Verfolgung<br />

boten. Der Fetzer wurde wiederholt festgenommen,<br />

konnte jedoch mehrfach entkommen.<br />

Unter anderem gelang ihm die Flucht aus dem<br />

Windmühlenturm in Neuss durch einen Sprung<br />

aus sieben Metern Höhe. Aber die ähnlich<br />

spektakuläre Flucht des Schinderhannes aus<br />

dem Gefängnisturm in Simmern machte mehr<br />

Schlagzeilen.<br />

Zwischen Heldenmythos und<br />

Räuberpistole<br />

Gegenüber dem später zu einer Art Robin Hood<br />

verklärten Schinderhannes, Johannes Bückler,<br />

der mit seiner Bande vor allem im Hunsrück und<br />

im Taunus sein Unwesen trieb und 1803 in Mainz<br />

sein Ende fand, war der Sohn eines Pfarrers im<br />

Westerwald, Andreas Balzar von Flammersfeld,<br />

eigentlich die faszinierendere Figur. Der ehemalige<br />

Theologiestudent und Wilderer schloss sich<br />

einer Räuberbande an und wurde ihr Anführer.<br />

Als ein französischer Soldat von Flammersfelds<br />

Braut vergewaltigte, begann dessen Bande,<br />

einen Guerillakampf gegen die Franzosen; er<br />

galt daher in der heimischen Bevölkerung als<br />

Freiheitskämpfer. Es heißt, er habe 21 französische<br />

Offiziere erschossen, bevor er 1797 im Hof<br />

von Schloss Westerburg exekutiert wurde.<br />

16


Wald bei Boppard, Romantischer Rhein<br />

„Entdeckungsreise: Mittelalter<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>“<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> verfügt über ein außergewöhnlich<br />

reiches kulturelles Erbe. Über<br />

viele Jahrhunderte hinweg war der Raum<br />

am Rhein eine politische, wirtschaftliche<br />

und kulturelle Zentrallandschaft Europas.<br />

Bedeutende historische Ereignisse fanden<br />

hier statt, Könige und Kaiser, geistliche und<br />

weltliche Fürsten hinterließen eine Vielzahl<br />

beeindruckender Bauten. In den drei<br />

jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms<br />

und Mainz entstanden im Mittelalter<br />

einzigartige Monumente. Wie in kaum<br />

einem anderen Bundesland kann man in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bis heute mittelalterliche<br />

Geschichte am authentischen Ort erfahren<br />

und erleben.<br />

Ansehen<br />

Räuber – 7000 Jahre Tatort<br />

Mittelrhein<br />

ist die aktuelle Sonderausstellung (28.3.21–<br />

9.1.22) im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein/Landesmuseum<br />

Koblenz der GDKE<br />

gegenüber dem Deutschen Eck in Koblenz.<br />

Vom 3.7.<strong>2021</strong>-9.1.2022 kommt der Räuber Hotzenplotz<br />

in einer Mitmachausstellung für Kinder<br />

und Familien dazu.<br />

www.rlp-tourismus.de<br />

17


Schloss Engers, Neuwied, Romantischer Rhein<br />

Kulturelles Gold<br />

am Rhein<br />

Von der Rheinromantik bis zur Industriegeschichte,<br />

der Mittelrhein war immer ein Ort<br />

kultureller Ursprünge. Eine Reise durch<br />

Jahrhunderte deutscher Geschichte bietet<br />

eine kleine Tour entlang des Mittelrheins, wo<br />

es von faszinierenden Zeugnissen aus der<br />

Geschichte nur so wimmelt.<br />

besangen die Faszination des Rheins zwischen<br />

Bingen und Bonn. Auch heute noch ist der<br />

Charme dieser Gegend unverkennbar. Besonders<br />

bei einer Schifffahrt durch das Tal, wobei<br />

schroffe Felsen und Weinberge sowie zahlreiche<br />

Burgen und alte Stadtbilder an einem vorüberziehen.<br />

Die Romantiker im 18. Jahrhundert hatten eine<br />

große Vorliebe für wilde Landschaften mit<br />

mittelalterlichen Burgen und Städtchen und<br />

waren somit am Rhein genau richtig. Egal ob<br />

William Turner, Clemens Brentano oder Victor<br />

Hugo – sie alle kamen, malten, dichteten oder<br />

Verlässt man das berühmte „Tal der Loreley“ bei<br />

Koblenz, der Heimat des Romantikers Clemens<br />

Brentano und häufiger Aufenthaltsort des<br />

Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, und<br />

fährt weiter in Richtung Siebengebirge, kommt<br />

man nach Schloss Engers direkt am Rhein, das<br />

18


Hingehen<br />

31.5.–27.8. Mittelrhein Musik Festival<br />

Swing, Jazz und mehr „open air“ mit Götz<br />

Alsmann, Martha High und die Nils<br />

Landgren Funk Unit, Mario Biondi u. a.<br />

4.7.–30.9. Internationales<br />

Musikfestival Koblenz<br />

Junge Talente und Koryphäen der klassischen<br />

Musikszene sind u. a. im Schlosshof<br />

Engers zu erleben.<br />

Ansehen<br />

ARP-Museum, Remagen-Rolandseck<br />

Mit Sonderausstellung „Rodin/Arp“<br />

(27.6.–14.11.).<br />

8.–29.8. Sonntagsmatineen<br />

auf der Sayner Hütte.<br />

20.–29.8. Rheinfels SAGA<br />

Die Geschichte rund um Burg Rheinfels<br />

am Originalspielort St. Goar.<br />

in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im<br />

Auftrag des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten<br />

Johann IX. Philipp von Walderdorff als Jagd-,<br />

Lust- und Sommerschloss erbaut wurde. Hier im<br />

Spiegelsaal finden regelmäßig meisterhafte<br />

Kammermusik-Konzerte der Villa Musica statt<br />

und der Schlosshof wird zur Open-Air-Bühne.<br />

Schmetterlinge und Eisenkunst<br />

Engers ist ein Stadtteil von Neuwied, in dem sich<br />

das Eiszeitmuseum in Schloss Monrepos und das<br />

Roentgen Museum, das mit höfischer und<br />

bürgerlicher Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts<br />

faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte<br />

gibt, befinden.<br />

wenige Kilometer von Schloss Engers entfernt<br />

– einer der faszinierendsten Orte deutscher<br />

Industriegeschichte: die Sayner Hütte, spezialisiert<br />

auf Gusseisen. Nach 1926 stillgelegt,<br />

begeistert sie heute Besucher mit ihrer Geschichte,<br />

ihren meisterhaften Produkten und<br />

ihrer außergewöhnlichen Eisenkunstguss-Architektur.<br />

Die Sayner Hütte ist Teil des Kulturparks<br />

Sayn mit Schloss Sayn, dem berühmten Garten<br />

der Schmetterlinge im Schlosspark, Burg Sayn,<br />

dem Stammsitz derer von Sayn-Wittgenstein,<br />

dem Mühlenmuseum Hein’s Mühle und der Abtei<br />

Sayn aus dem 12. Jahrhundert. Nur einen kleinen<br />

Spaziergang entfernt trifft man sogar auf den<br />

rekonstruierten Limes, den römischen Grenzwall<br />

mit Palisade und Wachtturm.<br />

Noch während die Epoche der Rheinromantik<br />

im vollen Gange war, entstand in Bendorf – nur<br />

www.rlp-tourismus.de<br />

19


Wiege der<br />

Demokratie<br />

Hambacher Schloss, <strong>Pfalz</strong><br />

Der Südwesten ist nicht nur die wärmste und<br />

weinreichste Gegend, sondern auch die<br />

„Wiege der Demokratie“ in Deutschland.<br />

Ermutigt durch die Französische Revolution, griff<br />

der Geist der Bürgerfreiheit auf die Gegenden<br />

am Rhein über. Am 19. September 1789 läuteten<br />

Bergzaberner Bürger die Sturmglocke, besetzten<br />

das Rathaus und sperrten den regierungstreuen<br />

Stadtrat aus. Dann entwickelte sich das<br />

nahe Landau, die französische Festung, zum<br />

Kernpunkt der revolutionären Bewegung. Im<br />

September 1792 besetzten französische Truppen<br />

die <strong>Pfalz</strong> und eroberten die Festung Mainz.<br />

Damit gaben sie der revolutionären Bewegung<br />

in der Südpfalz den letzten nötigen Anschub,<br />

sich durchzusetzen. Die Gründung der Bergzaberner<br />

Republik erfolgte am 14. März 1793.<br />

Am 17. März 1793 trat das erste nach demokratischen<br />

Grundsätzen zustande gekommene<br />

Parlament der deutschen Geschichte im Mainzer<br />

Deutschhaus zusammen, dem heutigen Sitz<br />

des Landtags von <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Mit der<br />

Mainzer Republik entstand ein bürgerlich-demokratisches<br />

Staatswesen. Den Mainzer Delegierten<br />

war jedoch bewusst, dass ihre Republik, auf<br />

sich allein gestellt, nicht lebensfähig war. Daher<br />

beantragten sie, wie zuvor schon die Bad<br />

Bergzaberner, beim Konvent in Paris die Angliederung<br />

an Frankreich. Der Konvent nahm beide<br />

Anträge einstimmig an. Doch mittlerweile hatten<br />

starke preußische Truppen mit der Belagerung<br />

und Bombardierung der Stadt Mainz begonnen<br />

und waren nach vier Monaten erfolgreich. Auch<br />

in der Südpfalz wurden die Franzosen zurückgedrängt,<br />

und so kam es überall zur Verfolgung der<br />

deutschen Jakobiner und ihrer Angehörigen.<br />

Das endete erst 1795, als die französischen<br />

20


Revolutionstruppen erneut zum Rhein vorstießen<br />

und das gesamte linksrheinische Gebiet für<br />

20 Jahre Frankreich angegliedert wurde.<br />

Die erste Großdemonstration<br />

Deutschlands<br />

Das nächste Lebenszeichen der deutschen<br />

Demokratiebewegung im deutschen Südwesten<br />

war das Hambacher Fest 1832 auf dem Hambacher<br />

Schloss bei Neustadt an der Weinstraße:<br />

die erste politische Massendemonstration<br />

Deutschlands. Auf Einladung von mutigen<br />

Männern wie Johann Philipp Abresch aus<br />

Neustadt, Dr. Philipp Jakob Siebenpfeiffer und<br />

Johann Georg August Wirth kamen über<br />

30.000 Menschen, eine für damalige Verhältnisse<br />

ungeheuer große Zahl. Aber auch hier wurde<br />

von der Obrigkeit anschließend wieder vielen<br />

Beteiligten der Prozess gemacht, auch wenn sie<br />

– ein spektakulärer Akt des bürgerlichen Ungehorsams!<br />

– zunächst vom Schwurgericht in<br />

Landau freigesprochen wurden.<br />

Hingehen<br />

4.6.–29.8. „Liberté, wir kommen!“<br />

Premiere feiert das Freilufttheater im<br />

Schlosshof in Bad Bergzabern – dort, wo<br />

die Geschichte im Jahr 1792 ihren Anfang<br />

nahm. Anschließend geht das Chawwerusch-Ensemble<br />

auf Tournee in der <strong>Pfalz</strong>.<br />

Ab 5.9. Kunstpfad Kirrweiler<br />

Aktuelle Kunst, dauerhaft im öffentlichen<br />

Raum installiert und durch Sonderprojekte<br />

ergänzt.<br />

5.–18.9. Neustadter Herbst<br />

Festival Alte Musik an der Weinstraße mit<br />

Werken aus Renaissance, Barock und<br />

Klassik und erstklassigem Wein renommierter<br />

Neustadter Weingüter.<br />

3.–24.9. Via Mediaeval „Nordlichter“<br />

Musik und Räume des Mittelalters sind<br />

Programm, wenn die Musiktraditionen<br />

Nordeuropas an Orten romanischen<br />

Ursprungs in der <strong>Pfalz</strong> erklingen.<br />

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Nordlichter<br />

Collage: Nordlichter in Zweibrücken<br />

Das Motto des 30. Kultursommers <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> lautet „Kompass Europa: Nordlichter“.<br />

Die Kunst und Kultur, aber auch die Lebensart<br />

der Länder Nordeuropas stehen bei zahlreichen<br />

Veranstaltungen von April bis November<br />

im Fokus. Hier einige Beispiele:<br />

Die Kunsthalle Mainz zeigt<br />

den dänischen Künstler<br />

Joachim Koester in der<br />

bislang umfangreichsten<br />

Einzelausstellung in Deutschland<br />

(vsl. bis Juni). Ab<br />

Spätsommer geht es hier mit<br />

„Your quarantine is my<br />

normality“ um die Wahrnehmung<br />

von Distanz und Nähe<br />

mit Werken wichtiger<br />

Vertreter der zeitgenössischen<br />

Kunst aus Schweden, Norwegen und<br />

Dänemark.<br />

Die Sonderausstellung „Petterson, Pippi Langstrumpf<br />

und Mama Muh“ zu den Figuren der<br />

schwedischen Kinderbuchliteratur ist das ganze<br />

Jahr über im Museum für Puppentheaterkultur,<br />

Bad Kreuznach zu erleben.<br />

Im „b-05“ in Montabaur (15.5.-19.6.) werden<br />

Alltag und Kultur der Wikinger in einer Ausstel-<br />

27.-29.8. Nordlichter Kulturfest in<br />

Zweibrücken<br />

Die Polarlicht-Installation „Borealis“ sowie<br />

Straßentheater und Livemusik aus den<br />

nordischen Ländern sind die Höhepunkte<br />

dieses Sommerfestes des Kultursommers.<br />

Mit dabei sind u. a. Kimmo Pojhonnen<br />

(Finnland), Nicklas Sahl (Dänemark) und<br />

Lucy in Blue (Island).<br />

Das Wochenende ist auch der Auftakt<br />

zum Festival Euroclassic in der Westpfalz.<br />

Hier sind bis Oktober u.a. der schwedische<br />

Akrobaten-Circus Circör, das dänische<br />

Chortheater Amanda und das estnische<br />

Vokalensemble Vox Clamantis zu Gast.<br />

lung, mit Vorträgen, Musikveranstaltungen und<br />

Holzworkshops lebendig. Nicht weit davon, im<br />

Keramikmuseum Westerwald, sind die größten<br />

Arbeiten der norwegische Künstlerin Marit<br />

Tingleff zu sehen (10.6.-24.10.), die aus Westerwälder<br />

Ton entstanden.<br />

Mit acht Projekten in Deutschland haben die<br />

beiden dänischen Baumeister Arne Jacobsen<br />

und Otto Weitling hier die meisten Bauten<br />

außerhalb ihrer Heimat realisiert, darunter das<br />

Mainzer Rathaus. Ihre „Gesamtkunstwerke“ sind<br />

in Mainz zu sehen (1.6.-2.7.).<br />

Die Ausstellung „Northern Lights – durchs Feuer“<br />

in der Villa Streccius, Landau, (13.8.-26.9.)<br />

konzentriert sich ganz auf typische Keramik der<br />

Länder Nordeuropas.<br />

22


Jazz nordisch<br />

Theater, Film, Literatur & mehr<br />

Beim Kammgarn-Jazzfestival in Kaiserslautern<br />

gastieren in diesem Jahr das Nils Landgren<br />

Projekt, das Tingvall Trio und die wohl bekannteste<br />

norwegische Jazzsängerin: Rebekka<br />

Bakken. Falls der geplante Termin vom 15. bis<br />

18.4. nicht möglich sein sollte, findet das Festival<br />

vom 19. bis 22.8. statt.<br />

Rebekka Bakken ist auch der Top Act beim<br />

Internationalen Jazzfestival Bingen (25.-27.6.).<br />

Unter dem Motto „Northern Jazz Lights“ feiert<br />

es sein 25. jähriges Jubiläum einfach nach. Auf<br />

fünf Open-Air-Bühnen spielen außerdem das<br />

Daniel Herskedal Quartett, das Snorre Kirk<br />

Quartett, Kadri Voorand im Duo mit Mihkel<br />

Mälgand u. v. m.<br />

Palatia Jazz, das<br />

weinkulinarische<br />

Festival in der<br />

<strong>Pfalz</strong>, hat einige<br />

der besten<br />

Jazzensembles<br />

der nordischen<br />

Länder zu Gast<br />

(27.7.-22.8.),<br />

darunter das<br />

Tingvall Trio, das Emil Brandqvist Trio, Rhymden<br />

und das Hakon Kornstadt Duo.<br />

Einen finnischen Schwerpunkt hat das Horizonte<br />

Weltmusikfestival (16.-18.7.) auf der Festung<br />

Ehrenbreistein in Koblenz – mit Tango, Saunabereich<br />

und finnischer Gastronomie.<br />

Die Westerwälder Literaturtage (18.4.-28.10.)<br />

präsentieren „Nordlichter“ aus Deutschland und<br />

Nordeuropa. Eingeladen sind Arne Dahl, Katrine<br />

Engberg, Hanns-Josef Ortheil, Mariana Leky,<br />

Norbert Scheuer und viele andere.<br />

Die Heimat Europa Filmfestspiele in Simmern,<br />

Hunsrück (8.8.-6.9.; Schirmherr Edgar Reitz)<br />

bieten aktuelle Heimatfilme aus den nordischen<br />

Ländern und Deutschland - verbunden mit<br />

Live-Musik und kulinarischen Spezialitäten.<br />

Zum Abschluss des „Nordlichter“-Kultursommers<br />

plant das Theaterfestival „NO STRINGS<br />

ATTACHED“ in Mainz im Oktober ein internationales<br />

Gastspielprogramm, u. a. mit dem Performance-Kollektiv<br />

BERLIN mit „True Copy“, einem<br />

Stück über den berühmten Kunstfälscher Geert<br />

Jan Jansen.<br />

Die Orgel:<br />

Instrument des Jahres <strong>2021</strong><br />

Viele große und kleine Orgeln wollen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

entdeckt werden: Die Domorgeln,<br />

die in eigenen Konzertreihen oder Festivals wie<br />

den Internationalen Musiktagen Speyer erklingen,<br />

moderne oder historische Instrumente.<br />

Beginnend mit Trier-<strong>Pfalz</strong>el, stellt das Projekt<br />

„Prelude-Orgel“ jederzeit Informationen und<br />

Klangbeispiele zu kulturhistorisch wertvollen<br />

Instrumenten bereit. 50 interaktive Tafeln werden<br />

in diesem „Jahr der Orgel“ installiert.<br />

Mehr Musik<br />

Das Festival „Gegen den Strom“ an der Lahn<br />

(Mai-Nov.) bietet in rund 30 Veranstaltungen<br />

Musik, Theater, Tanz, Literatur, Philosophie und<br />

Theologie zum Motto des Kultursommers<br />

„Nordlichter“ sowie zum Thema „1.700 Jahre<br />

jüdische Kultur in Deutschland“.<br />

Welche Instrumente besonders geeignet sind<br />

für die Musiktraditionen und die Interpreten<br />

der „Nordlicht-Länder“, loten die Orgelwochen<br />

des Kultursommers aus (20.8.-8.10.).<br />

www.rlp-tourismus.de<br />

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