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DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SUITE<br />

www.lindenhof.it<br />

SEITE 06<br />

ÄTSCH -<br />

WIR LEBEN HIER<br />

Südtiroler erzählen von ihrer Heimat und<br />

dem Alltag in einem Urlaubsland<br />

SEITE 20<br />

SO VIEL SPASS AN<br />

315 SONNENTAGEN<br />

Warum nur noch der Himmel<br />

über dem Fitnesscenter ist<br />

SEITE 24<br />

SO FUNKTIONIERT<br />

EIN DOLCEVITA-HOTEL<br />

Warum alle Mitarbeiter<br />

eine Philosophie haben<br />

SEITE 36<br />

SO SÜSS IST ES<br />

IM LINDENHOF<br />

Warum alle Gäste von<br />

der Patisserie schwärmen


SEITE 03<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

INHALT<br />

5 SÜDTIROLER –<br />

5 GESCHICHTEN<br />

Unser Titelthema (von Seite 6 an)<br />

Der Bauer vom Nörderberg (Seite 8)<br />

Die Supermarktchefin aus der Hauptstraße (Seite 11)<br />

Der ehemalige Fußballchef vom SSV Naturns (Seite 13)<br />

Die Studentin, die nach Wien gezogen ist (Seite 15)<br />

Der Hotelchef, der Touristen viel verdankt (Seite 17)<br />

MEHR<br />

THEMEN<br />

04 DAS DUOTORIAL<br />

Ein Gast unterhält sich<br />

mit der Juniorchefin über<br />

das Hotel<br />

20 RAUS ZUM SPORT!<br />

Es gibt nichts, was es nicht<br />

gibt – im Fitnesscenter unter<br />

freiem Himmel<br />

Mode & Sport<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

FÜR DEN LINDENHOF<br />

24 DAS IST MEIN JOB<br />

Hotelmitarbeiter zeigen<br />

den Gästen ihren<br />

Terminkalender<br />

30 ELF-NATIONEN-HAUS<br />

Menschen aus der<br />

ganzen Welt arbeiten im<br />

Lindenhof<br />

32 UNTERWEGS MIT…<br />

Was mit dem Auto,<br />

dem Rad und beim Wandern<br />

passieren kann<br />

36 SÜSSE VERSUCHUNG<br />

Ein Tag bei Künstlern<br />

und ihren Kunstwerken – in<br />

der Patisserie<br />

42 BESONDERE ANGEBOTE<br />

Die Spezialwochen 2021<br />

stehen im Zeichen der<br />

Gesundheit<br />

44 GAST-ANSICHTEN<br />

Auf der Suche nach<br />

Wellness – im Wellnesshotel<br />

Nummer 1...<br />

Das beste Wellnesshotel Europas heißt … –<br />

Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort! Das haben<br />

Experten und User beim Online-Portal<br />

Wellness Heaven entschieden. Und auch der Relax Guide<br />

zeichnete 2020 das Hotel in Naturns mit drei<br />

Lilien aus. Ob der Lindenhof auch 2021 nominiert<br />

wird, erfahren Sie natürlich sofort in der<br />

Online-Ausgabe der SUITE.<br />

b<br />

Wie vieles andere mehr.<br />

www.lindenhof.it/blog<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Familie Nischler,<br />

Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort, Naturns<br />

www.lindenhof.it, Tel. 0039 0473 666242<br />

Verantwortliche Gesamtleitung:<br />

Chiara Nischler, Joachim Nischler<br />

Redaktion: Horst Walter<br />

Gestaltung: Beda Pfleger<br />

Titelfoto: Emma Nischler<br />

Fotos: Emma Nischler (26), Andreas<br />

Marini (11), Rene Riller (5), Armin Hofer<br />

Illustrationen: Emma Nischler (13)<br />

Repro: Günther Piltz<br />

Druck: Südtirol Druck<br />

Versand: G.A.S. Salzburg<br />

Bahnhofstraße 11 | Naturns | T +39 0473 667 251 | www.mode-schgoer.it


DUOTORIAL DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 04<br />

SEITE 05<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

DUOTORIAL<br />

„CORA, DER LINDENHOF<br />

IST EIN HOTEL FÜR DICH“<br />

Cora: „Und ich soll jetzt was Negatives<br />

über den Lindenhof sagen?“<br />

Chiara: „Gerne. Wir wollen uns ja<br />

weiter entwickeln – und das geht nur<br />

in solchen Gesprächen mit Gästen.“<br />

Chiara: „Ich werde rot, merkst Du<br />

es? Mir fällt ein, dass Du gleich am<br />

Anfang darauf bestanden hast, dass<br />

wir nicht ‚Familie Verberkt‘ auf das<br />

Tischkärtchen schreiben, sondern<br />

‚Cora und John‘.“<br />

5<br />

EIGENTLICH WOLLTE DIE<br />

JUNIORCHEFIN CHIARA NISCHLER<br />

VON EINEM GAST WISSEN, WAS SIE<br />

BESSER MACHEN KÖNNTE. ABER<br />

DAS GESPRÄCH MIT CORA<br />

VERBERKT AUS BEST BEI<br />

EINDHOVEN VERLIEF DANN DOCH<br />

EIN BISSCHEN ANDERS.<br />

Cora: „Ich habe aber nichts Negatives.<br />

Wenn ich was Negatives hätte,<br />

würden mein Mann und ich ja nicht<br />

zwei Mal im Jahr zehn bis 12 Stunden<br />

pro Fahrt im Auto sitzen und 1.000<br />

Kilometer nach Naturns fahren. Und<br />

wieder zurück.“<br />

Chiara: „ … um Urlaub im Lindenhof<br />

zu machen. Ich darf gar nicht daran<br />

denken, so stolz macht mich das.<br />

Schließlich gibt es noch ein paar andere<br />

Hotels auf dem Weg hierher…“<br />

Cora: „Du wirst es nicht glauben.<br />

Aber es gibt auch bei uns in der Umgebung<br />

schöne Hotels in schöner Landschaft.<br />

Doch Freunde von uns waren<br />

mal zufällig im Lindenhof – und sie<br />

sind zurückgekommen und haben gesagt:<br />

‚Cora, das ist ein Hotel für Dich‘.“<br />

Chiara: „Und es ist ein Hotel für<br />

Dich?“<br />

Cora: „Zu 100 Prozent. Es gibt viele<br />

Hotels in schöner Natur und mit Bergen<br />

rechts und links. Aber für mich<br />

ist wichtig: ich muss die Herzlichkeit<br />

der Mitarbeiter und der Besitzer spüren,<br />

ich muss ankommen und mich<br />

auch in dem Zimmer wie zu Hause<br />

fühlen, es muss alles sauber sein, das<br />

Essen sollte perfekt sein. Und wenn<br />

doch mal ein kleiner Fehler passieren<br />

sollte, ist zwei Minuten später jemand<br />

da, der das abstellt oder wiedergutmacht.<br />

Das gefällt mir, weil man<br />

spürt: Hier wird der Gast geschätzt.<br />

Er bezahlt gutes Geld – und dafür<br />

will man ihm auch die entsprechende<br />

Gegenleistung bieten.<br />

Cora: „Ja, das war aber auch bei euch<br />

ein kleiner Kampf, bis sich das ‚Du‘<br />

durchgesetzt hat. Aber wir Niederländer<br />

gehen damit anders um – und<br />

ich will mich da im Urlaub nicht umstellen.<br />

Südtiroler duzen doch eigentlich<br />

auch viel, warum war das so ein<br />

Problem?“<br />

Chiara: „Vielleicht merkst Du es ja<br />

bei meinem Vater. Der wechselt in<br />

südtirolerisch von Du auf Sie und<br />

wieder zurück – in einem Satz fünf<br />

Mal. Aber gegenüber Gästen ist bei<br />

uns normalerweise schon das Sie angesagt.<br />

Das gehört sich einfach so.“<br />

Cora: „Weißt Du, was zu eurem Hotel<br />

passt und was mich auch jeden<br />

Morgen glücklich macht?“<br />

Chiara: „Das Frühstücksbuffet?“<br />

Cora: „Auch. Aber vor allem Dein<br />

Opa, der jeden Morgen an dem Tisch<br />

vor dem Speisesaal sitzt und da irgendwo<br />

wie auf einen Knopf drückt.<br />

‚Guten Morgen, ein schönes Frühstück‘<br />

– sagt er immer im gleichen<br />

Ton, legt die Zeitung zur Seite und<br />

schaut einen freundlich an. Das kann<br />

kein anderes Hotel bieten und gehört<br />

zu meinem Morgen im Lindenhof<br />

einfach dazu.“<br />

FÜNF<br />

TIPPS<br />

Wo und wie finde ich im<br />

Lindenhof meine Ruhe?<br />

1<br />

Weit weg vom Hotelchef<br />

2<br />

In der Sauna, wenn der<br />

Hotelchef einen Termin hat<br />

3<br />

Auf der Liegewiese, wenn<br />

der Hotelchef auf dem Stilfser<br />

Joch ist (dienstags)<br />

4<br />

Im Speisesaal, wenn der Hotelchef<br />

frei hat (donnerstags…!)<br />

5<br />

In der ArtSPA, wenn Sie<br />

der Hotelchef unter Ihrer Gesichtsmaske<br />

nicht erkennt


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 06 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 07<br />

TITELTHEMA<br />

Hier muss die Freiheit<br />

wohl grenzenlos sein….<br />

Hotelchef Joachim<br />

Nischler auf dem Dach<br />

seiner Berglalm<br />

hoch oben im<br />

Schnalstal<br />

ÄTSCH,<br />

WIR<br />

LEBEN<br />

Wandern in den Bergen,<br />

erholen in der Natur – selbst bei<br />

jüngeren Menschen ist das angesagt<br />

wie noch nie zuvor. Ein Landstrich<br />

wie Südtirol bietet all das, was<br />

Touristen suchen: steile Gipfelwege,<br />

ausgebaute Radstrecken, 315 Sonnentage,<br />

Palmen unten und Schnee oben.<br />

Deshalb kommen immer mehr, deshalb<br />

werden die Hotels immer größer.<br />

Südtirol ist im Trend. Bei den<br />

einen für drei Wochen, bei den anderen<br />

für drei Tage. Aber: es gibt auch<br />

Menschen, die hier aufgewachsen<br />

sind, das ganze Jahr über hier wohnen.<br />

Zwischen den Bergen. In der<br />

Natur. Wir haben sie besucht und gefragt:<br />

Ist das Leben in Südtirol wirklich<br />

ein Traum?<br />

HIER


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 08 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 09<br />

TITELTHEMA<br />

ZENO<br />

MAIR<br />

„Was glauben Sie, was aus<br />

dieser schönen Natur werden<br />

würde, wenn es keine<br />

Bauern gäbe…?“<br />

AAmerika? Zeno Mair kann<br />

sich nicht erinnern, dass das ein<br />

Thema in der Schule war. „Wahrscheinlich<br />

hat die Lehrerin das Land<br />

selbst nicht gekannt“, sagt der 68-jährige<br />

Landwirt, der einen Bauernhof<br />

in 800 Meter Höhe am Nörderberg<br />

bewirtschaftet. Er lächelt milde,<br />

wenn ihm der Reporter erzählt, dass<br />

das mal sein Traum war – und dass<br />

wohl auch heute noch viele der Südtirol-Touristen<br />

den Wunsch haben,<br />

ihrem Alltag zu entfliehen und mit<br />

ein paar Kühen, Schweinen und<br />

Hühnern fernab von Amerika und<br />

ihrer Welt das Leben ohne WLAN<br />

und ohne WhatsApp-Anrufe zu genießen.<br />

Zeno Mair ist heute Morgen um halb<br />

fünf in den Stall gegangen. Wie jeden<br />

Tag. Sieben Mal in der Woche. Melken,<br />

füttern, ausmisten. In der Frühe.<br />

Und am Abend. Dazwischen kümmert<br />

er sich um die Wiesen, um das<br />

Gemüse, das in der steilen Hanglage<br />

wächst. Selbst Naturns, das er oben<br />

beim Mähen unten im Tal erblickt,<br />

ist für ihn weit weg. Ab und zu fährt<br />

er runter in die Gemeinde, um Petersilie,<br />

Weißkohl, Kohlrabi, Blumenkohl<br />

und Kartoffeln im Bauernmarkt<br />

oder in Hotels wie dem Lindenhof zu<br />

verkaufen. Viel weiter weg ist er aber<br />

bisher nur zwei Mal in seinem Leben<br />

gefahren: Einmal war er zwei Tage in<br />

Rom, einmal bei seiner Tochter, die<br />

jetzt in Meiningen im deutschen<br />

Bundesland Thüringen lebt. „Das hat<br />

gereicht. Ich muss mich doch um<br />

meine Kühe und Kälber kümmern“,<br />

sagt der Bauer.<br />

Eigentlich hat er den Hof vor zwei<br />

Jahren „an den Jungen“ übergeben.<br />

Der Junge heißt Thomas, ist 42 Jahre<br />

alt – und damit Besitzer in der siebten<br />

Generation. Jeden Morgen und jeden<br />

Abend geht er mit dem Vater in den<br />

Stall, am Wochenende hilft er ihm<br />

bei allen anderen Arbeiten. Dazwischen<br />

muss er Geld verdienen, er arbeitet<br />

an fünf Tagen acht Stunden in<br />

Naturns. „Das ist nicht einfach.<br />

Wenn andere zum Feierabend ein<br />

Bier trinken gehen, muss er auf seinem<br />

Hof arbeiten“, sagt Zeno Mair.<br />

Aber: anders sei es nicht möglich.<br />

Und, er lächelt mal wieder vielsagend,:<br />

„Es geht halt nur, wenn der<br />

Vater die Arbeit macht.“<br />

Bei ihm war das nicht anders. Sein<br />

Vater hat ihm den Hof 1986 überschrieben,<br />

aber auch er ist weiter jeden<br />

Morgen um halb fünf aufgestanden<br />

und hat bis abends in die<br />

Dunkelheit hinein gearbeitet. „Ich<br />

war Hilfsarbeiter in Naturns. Und<br />

habe in der Tischlerei das Geld ver-


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 10 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 11<br />

TITELTHEMA<br />

dient“, sagt Zeno Mair. Vor und nach<br />

der Arbeit war er dann Landwirt und<br />

Hofbesitzer. Er sieht den merkwürdigen<br />

Blick des Gegenübers – und ahnt<br />

die Gedanken. „Man darf sich nicht<br />

fragen, warum man das macht. Denn<br />

rein rechnerisch lohnt es sich wirklich<br />

nicht.“ Trotzdem hofft er, dass<br />

auch die nächste Generation seiner<br />

vier Kinder einen findet, der das Erbe<br />

zum achten Mal antreten wird. „Es<br />

würde mir schon weh tun, wenn keiner<br />

wollte. Aber rein gefühlsmäßig<br />

setze ich auf meinen Enkel Tobias.<br />

Der ist zwar erst zwölf, aber arbeitet<br />

heute schon sehr gerne mit.“<br />

Als Zeno Mair zwölf war, hat er natürlich<br />

auch geholfen. Wann immer<br />

es ging. Aber es waren andere Zeiten.<br />

Zur Schule musste er morgens eine<br />

halbe Stunde 400 Höhenmeter den<br />

Berg hoch wandern. Eine Straße gab<br />

es nicht. Weder nach oben, noch nach<br />

unten. „Heute sind den Kindern<br />

schon die 50 Meter zur Bushaltestelle<br />

zu weit und sie fragen mich, ob ich sie<br />

fahre.“ Zurück kam der kleine Zeno<br />

gegen 16 Uhr, rechtzeitig, um Vater<br />

und Mutter noch helfen zu können.<br />

Was hätte er auch anders tun sollen?<br />

7,5<br />

Millionen Gäste<br />

beherbergt Südtirol im Jahr.<br />

Eine Zahl, die immer noch<br />

leicht ansteigt. Die<br />

116 Gemeinden bieten den<br />

Touristen 225.538 Betten.<br />

Es gab keinen Fernseher, keinen<br />

Strom – und viel Arbeit. „Das kann<br />

man sich gar nicht mehr vorstellen.<br />

Selbst die Windeln meiner sieben<br />

Geschwister musste meine Mutter<br />

von Hand waschen.“ Und es war kalt,<br />

bitterkalt am Nörderberg, wo der<br />

Schnee sogar bis ins Tal fiel. „Mein<br />

Vater musste Löcher in den Schnee<br />

graben, damit wir überhaupt raus und<br />

mit unseren billigen Schuhen zur<br />

Schule konnten. Das war schon anstrengend.“<br />

Anstrengend ist es für ihn auch heute<br />

wieder. „Ich muss manchmal schon<br />

schnaufen“, sagt er. Zeno Mair hat<br />

eine Herzoperation hinter sich. Eine<br />

Woche Krankenhaus. Die drei Wochen<br />

Kur hat er den Ärzten ausgeredet.<br />

„Die Kur mache ich bei mir. In<br />

der Natur. Am Nörderberg. Während<br />

der Arbeit.“ Er lächelt mal wieder.<br />

So, wie er bei dem Bauernhof-Traum<br />

der Touristen gelächelt<br />

hat. „Was glauben Sie denn, was aus<br />

dieser schönen Natur werden würde,<br />

wenn es uns Bauern nicht gäbe“, sagt<br />

er – und wie er es sagt, ist es eine Begründung<br />

dafür, dass er so viel arbeitet,<br />

ohne an den persönlichen Profit<br />

zu denken. Und dass er keine Zeit<br />

dafür hat, im Fernsehen Nachrichten<br />

zu schauen, wer gerade in Amerika<br />

oder sonstwo auf dieser Welt wieder<br />

eine Sau durchs Land jagt. „Mir ist<br />

die Ruhe und die Natur sehr viel<br />

wert“, sagt er – und erzählt, dass er<br />

hier oben weniger Menschen treffe<br />

als zum Beispiel bei einer Kur. Der<br />

nächste Nachbar, erzählt der 68-Jährige,<br />

wohne gut einen Kilometer entfernt.<br />

„Wenn ich die Töchter von<br />

ihm in Naturns sehen würde, würde<br />

ich sie wahrscheinlich nicht mal erkennen.“<br />

U<br />

Unten in Naturns kennt jeder<br />

jeden. Und redet mit und über<br />

den anderen. „Wenn es nach den<br />

Leuten geht, hätte ich wahrscheinlich<br />

schon zwanzig Kinder. So oft haben<br />

sie erzählt, ich sei schwanger“,<br />

sagt Monika Unterthurner.<br />

Die Frau leitet seit zwölf Jahren einen<br />

Supermarkt mit hochwertigen Lebensmitteln<br />

in der Hauptstraße 22.<br />

Mittendrin – statt nur dabei. Sie ist<br />

hier geboren, in dem Haus aufgewachsen,<br />

das seit 90 Jahren ihrer Familie<br />

gehört; ihre Freundinnen, ihre<br />

Verwandten sind Naturnser. Und<br />

ihre Kunden und Kundinnen natürlich<br />

auch. Manche, erzählt sie, kaufen<br />

MONIK A<br />

UNTERTHURNER<br />

„Eigentlich ist doch ganz<br />

Südtirol ein Dorf…“


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 12 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 13<br />

TITELTHEMA<br />

100 Gramm Salami und stehen eine<br />

Stunde lang im Laden. Weil sie sich<br />

mit den anderen unterhalten wollen.<br />

Eine ältere Frau ist mal nur deshalb<br />

gekommen, damit eine Verkäuferin<br />

ihr die Telefonnummer des Augenarztes<br />

sucht.<br />

Naturns hat inzwischen knapp 6.000<br />

Einwohner und über 2.000 Gästebetten.<br />

Viele Menschen sind aus den Tälern<br />

zugezogen, weil es hier Industrie<br />

und Arbeitsmöglichkeiten gibt. Und<br />

doch ist die Stadt ein Dorf geblieben.<br />

„Eigentlich ist ganz Südtirol ein<br />

Dorf“, sagt Monika Unterthurner,<br />

der das – trotz des Klatsches über<br />

eine unverheiratete Frau – gut gefällt.<br />

„Es ist kein Problem, wenn du mal<br />

den Geldbeutel vergessen hast. Dann<br />

zahlst du halt das nächste Mal“, sagt<br />

sie. Oder: „Selbst bei Wahlen kannst<br />

du ohne Personalausweis dein Kreuzchen<br />

machen.“ Und: „Egal, wo du<br />

hier hingehst. Du wirst immer einen<br />

treffen, mit dem du dich gerne unterhalten<br />

willst.“<br />

Monika Unterthurner sitzt ganz oben<br />

auf der Dachterrasse in dem Haus, in<br />

dem die Eltern leben und die Geschwister.<br />

Der dritte Stock ist ihr<br />

Reich. Wenn sie nach vorne blickt,<br />

sieht sie den Nörderberg mit der<br />

Kirchbachspitze, wenn sie sich umdreht<br />

den Sonnenberg mit der Hochwart.<br />

Links von ihr schaut sie durchs<br />

Vinschgau bis zur Laaser Spitze,<br />

rechts bis zu den Bergen hinter Meran.<br />

Oft sind hier in ihrem Liegestuhl<br />

die Gedanken bei ihrem Freund, der<br />

auf Sizilien lebt. Aber weg von hier?<br />

„Ich weiß, dass es anderswo auch<br />

schön ist. Aber so schön wie hier…“<br />

Sie lacht. „Es ist meine Heimat. Sie<br />

gehört zu mir. Und ich zu ihr.“<br />

99<br />

Prozent der Südtiroler<br />

Weine sind mit dem italienischen<br />

Gütesiegel DOC für Qualitätsweine<br />

ausgezeichnet. Es werden 62<br />

Prozent Weiß – und 38 Prozent<br />

Rotweine produziert.<br />

Als sie Betriebswirtschaft in Innsbruck<br />

studiert hat, ist sie jeden Freitag<br />

zurück nach Naturns gefahren.<br />

„Natürlich hat mir meine Familie gefehlt.<br />

Das gemeinsame Essen, jeden<br />

Mittag, jeden Abend, mit mindestens<br />

sechs Personen am Tisch. Aber<br />

auch…“ Sie überlegt. „…aber auch alles<br />

andere.“ Das habe schon Montagmorgens<br />

bei der Fahrt zurück in die<br />

Uni angefangen. „Kaum war ich über<br />

den Brenner, hingen die Wolken<br />

doch schon wieder ganz unten.“<br />

Naturns hat angeblich 315 Sonnentage<br />

im Jahr – und meist kühlere Nächte.<br />

Mit ein Grund dafür, dass hier die<br />

Trauben für hervorragende Weine<br />

wachsen, ist Monika Unterthurner<br />

überzeugt. Und sie muss es wissen.<br />

Sie ist gelernte Weinakademikerin<br />

und war lange Zeit Präsidentin der<br />

Naturnser Rieslingtage. „Wir haben<br />

hier nicht nur die bekannten Weinanbaugebiete<br />

Juval und Falkenstein,<br />

wir haben eine ganze Menge Bauern,<br />

die hervorragenden Wein nur für ihren<br />

Privatbedarf erzeugen.“ Sie selbst<br />

hat dadurch mit 17 ihre Leidenschaft<br />

für den Wein entdeckt – bei einer<br />

Veranstaltung der Bauernjugend.<br />

„Einmal im Jahr bringen die Bauern<br />

ihren privaten Wein mit – und lassen<br />

andere probieren.“<br />

Dass Touristen den Wein von Juval<br />

und Falkenstein genießen und gerne<br />

HUBERT<br />

TAPPEINER<br />

„Es hat mir das Herz<br />

gebrochen, als ich einmal ein<br />

Jahr lang in Schlanders Fußball<br />

spielen musste.“<br />

A<br />

mit nach Hause nehmen, freut die<br />

Weinpäpstin besonders. Überhaupt<br />

ist sie glücklich über die vielen Urlauber<br />

in Naturns. „Man erkennt sie<br />

zwar sofort, aber es ist immer schön,<br />

andere Gesichter zu sehen“, sagt sie<br />

und erzählt, dass auch die Unterthurners<br />

in den 50er Jahren neben dem<br />

damals kleinen Lebensmittelladen<br />

auf Tourismus gesetzt haben. Die<br />

Oma hatte die Zeichen der Zeit erkannt<br />

und eigenhändig ein Plakat geschrieben<br />

und an die Türe gehängt.<br />

„Zimmer mit fließend Wasser frei.“<br />

Heute ist keines mehr frei. Weil auch<br />

Monika Unterthurners Geschwister<br />

ihr Reich in der Hauptstraße 22 behalten<br />

wollen. Für immer. Egal, wo<br />

sie gerade leben. Sogar aus Kanada<br />

kommt ihre Schwester oft gerne zurück.<br />

„Naturns ganz zu verlassen,<br />

kann sich keiner von uns vorstellen“,<br />

sagt die Geschäftsfrau.<br />

So wird wohl auch sie weiterhin für<br />

die Strecke Verona – Palermo gleich<br />

den Rückflug mit buchen. Und ihr<br />

Auto Richtung Naturns auf den Flughafenparkplatz<br />

stellen. Soll der Sizilianer<br />

doch nach Naturns ziehen…<br />

Auch Hubert Tappeiner<br />

kann sich an die Anfänge des Tourismus<br />

in Naturns gut erinnern.<br />

„Meine Tante hat das Ehebett vermietet<br />

und ist mit ihrem Mann in der<br />

Ferienzeit in den Keller gezogen.“ Damals<br />

gab es noch keine großen Hotels<br />

mit 60 oder mehr Betten, mit Dreiviertel-Pension,<br />

mit eigenen Schwimm-


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 14 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 15<br />

TITELTHEMA<br />

bädern. „Damals waren die Touristen<br />

noch mitten unter uns“, sagt der<br />

66-Jährige. „Heute sieht man sie ja<br />

kaum noch im Dorf.“<br />

Der Mann muss es wissen. Er ist viel<br />

unterwegs in Naturns, hilft dem einen<br />

oder anderen Landwirt bei der Apfelernte,<br />

unterstützt Hilfsbedürftige,<br />

hat Freunde in allen Schichten – und<br />

ist so was wie die gute Seele im Ort.<br />

„Der Tschubi hat für alle ein offenes<br />

Ohr“, sagt auch Monika Unterthurner<br />

über den Rentner. Und eigentlich sagen<br />

das alle. Und alle sagen Tschubi.<br />

Wenn er sich zum Bürgermeister aufstellen<br />

lassen würde, könnte man wohl<br />

auf eine geheime Wahl verzichten.<br />

Hubert Tappeiner ist stadtbekannt.<br />

Das liegt an seiner freundlichen Art,<br />

das liegt aber sicher auch an seiner<br />

Vergangenheit. Lange Jahre war er<br />

Abteilungsleiter Fußball beim SSV<br />

Naturns – und mit ihm ist der Klub<br />

vier Mal hintereinander aufgestiegen<br />

und Pokalsieger in Südtirol-Trentino<br />

geworden. „Sie müssen wissen: Naturns<br />

ist eine fußballbegeisterte<br />

Stadt“, sagt er und erzählt von den<br />

Tagen nach den Spielen. Praktisch jeder,<br />

der ihm begegnet ist, hat ihn angesprochen.<br />

„Warum hat xy nicht<br />

gespielt?“ „Warum hat der Trainer yx<br />

ausgewechselt?“ „Warum habt ihr<br />

nicht schneller auf Angriff umgeschaltet?“<br />

„Warum habt ihr die Defensive<br />

so vernachlässigt?“<br />

Tschubi hat sich für jeden Zeit genommen,<br />

sich mit allen unterhalten.<br />

Und mit allen auseinandergesetzt. Er<br />

hat allen alles erklärt. Weil er den<br />

Fußball liebt. Den SSV Naturns. Und<br />

weil er wollte, dass sich alle mit dem<br />

Heimatverein identifizieren. „Ich<br />

habe ein Jahr in Schlanders gespielt.<br />

Es hat mir das Herz gebrochen, und es<br />

war die schlimmste Zeit in meinem<br />

Leben“, sagt der 66-Jährige, der in<br />

Naturns geboren und aufgewachsen<br />

ist. Und bis heute hier lebt. „Damals<br />

hatte der SSV Naturns einen italienischen<br />

Trainer, der mich nicht mochte.<br />

Und ich mochte ihn nicht.“<br />

Vermutlich war dieser Italiener ein<br />

Einzelexemplar.<br />

553.597<br />

Mensachen leben in<br />

Südtirol, das aus 116 Gemeinden<br />

besteht. Die größte<br />

Stadt ist Bozen mit 108.000<br />

Einwohnern, Meran zählt<br />

40.047 und Naturns 5.900.<br />

3<br />

offizielle Landessprachen<br />

gibt es in Südtirol. 62 Prozent der<br />

Südtiroler geben Deutsch<br />

als Muttersprache an, 23 Prozent<br />

Italienisch und 4 Prozent Ladinisch.<br />

Ladinisch ist ein romanischer<br />

Dialekt und wird hauptsächlich in<br />

einigen Dolomitentälern<br />

(Grödner Tal, Gadertal) gesprochen.<br />

Im Zuge der Migration gehören<br />

mittlerweile rund 10 Prozent<br />

der Einwohner keiner dieser<br />

Sprachgruppen an.<br />

Südtirol verlangt von Amtsmitarbeitern<br />

Deutsch- und Italienischkenntnisse,<br />

in einigen<br />

Gemeinden ist zusätzlich ladinisch<br />

Pflicht.<br />

12<br />

Kilometer<br />

Wanderung bietet der längste<br />

Waalweg. Er beginnt an der<br />

Töll-Brücke und zieht sich bis Lana.<br />

Der Weg ist relativ eben und<br />

führt entlang des Wasserkanals durch<br />

gut befestigtes Gelände vorbei<br />

an Apfelwiesen, Kastanienbäumen<br />

und durch schattenspendende<br />

Wälder. Waale wurden übrigens schon<br />

im 12. Jahrhundert von den<br />

Bauern angelegt, um landwirtschaftliche<br />

Flächen besser bewässern<br />

zu können. Andere Wasserquellen<br />

liegen zu weit entfernt.<br />

Hubert Tappeiner erzählt von seiner<br />

Arbeit. Und wie schwer es ihm die<br />

Kollegen gemacht haben, vor drei<br />

Jahren in Rente zu gehen. Sie wollten<br />

ihn nicht gehen lassen. 44 Jahre lang<br />

hat er bei Ivoclar Vivadent gearbeitet,<br />

war bei diesem weltweit führenden<br />

Konzern in Sachen Zahnmedizin für<br />

den Service in ganz Italien verantwortlich,<br />

hielt Schulungen in Mailand<br />

und Rom. Aber nie kam ihm der<br />

Gedanke, in einer dieser größeren<br />

Städte zu bleiben. „Keine Sekunde<br />

habe ich daran gedacht, von Naturns<br />

wegzugehen. Ich hatte und habe hier<br />

doch alles, was ich brauche“, sagt er.<br />

Er zeigt Fotos aus den 60er Jahren.<br />

Vom Schwimmbad, vom Kino, von<br />

den Einkaufsmöglichkeiten. Von<br />

Ausflügen auf die Almen in der Gegend.<br />

Und von einem Auto. „Das haben<br />

sie mir in Mailand geklaut“, sagt<br />

der Naturnser. Trotzdem ist er Milan-Fan<br />

geblieben. Einmal AC Mailand,<br />

immer AC Mailand.<br />

Das gilt auch für Naturns. Einmal<br />

Naturns. Immer Naturns.<br />

Das Leben hat sich trotzdem für Hubert<br />

Tappeiner geändert. Die Ärzte<br />

haben bei ihm einen bösartigen Tumor<br />

am Mageneingang festgestellt.<br />

Seit Monaten fährt er zur Chemo ins<br />

Krankenhaus nach Meran. Jammern<br />

wird er deshalb nicht. Im Gegenteil:<br />

er hilft weiter den anderen in seiner<br />

Heimat. Und geht auch nach wie vor<br />

zum Kartenspielen. Zum Watten. Das<br />

habe er einmal sogar mit dem ehemaligen<br />

Bayern-Nationalstürmer Gerd<br />

Müller gespielt, der hier Urlaub gemacht<br />

und den Anstoß bei einem Jubiläumsspiel<br />

ausgeführt hat. „Der konnte<br />

wirklich Watten“, sagt Tschubi und<br />

strahlt. Er selbst wattet in diesen für<br />

ihn schwierigen Zeiten, um anderen<br />

zu helfen. Der kleine Benefizverein,<br />

den er gegründet hat, kann jedes Jahr<br />

dank der Spielschulden der Teilnehmer<br />

rund 7.000 Euro spenden.<br />

S<br />

SABRINA<br />

KIND „Dafür zu sorgen, dass andere<br />

Menschen einen schönen Urlaub<br />

haben, ist doch was Tolles.“<br />

Sabrina Kind schaut verzweifelt<br />

auf die Uhr. Die U4 ist ihr<br />

in Wien-Heiligenstadt quasi vor der<br />

Nase weggefahren. Jetzt muss sie<br />

warten, bis die nächste U-Bahn in<br />

ihre Richtung kommt. In vier Minuten.<br />

„Dass ich in Wien angekommen<br />

bin, zeigt, dass ich mich darüber ärgere.<br />

In Naturns fährt jede Stunde<br />

mal ein Zug, wenn man Glück hat“,<br />

sagt Sabrina Kind und schüttelt über<br />

sich selbst den Kopf.<br />

Die 19-jährige Frau aus Südtirol studiert<br />

seit ein paar Monaten an der<br />

Modul-University in Wien Wirtschaft<br />

auf Bachelor. Mit dem Schwerpunkt<br />

Tourismus und Hotelmanagement.<br />

„Man gewöhnt sich schnell an<br />

eine neue Stadt“, sagt Sabrina, die fast<br />

19 Jahre ihres Lebens in Naturns verbracht<br />

hat. Ihrem Vater gehört die<br />

Flaschnerei Kind, sie kennt schon<br />

durch den großen Kundenkreis fast<br />

jeden in ihrer Heimat. Hier hat sie<br />

die Grund- und Mittelschule besucht,<br />

zur Oberschule und Fachoberschule<br />

für Tourismus musste sie jeden


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 16 SEITE 17<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

TITELTHEMA<br />

Morgen nach Meran. Ihr Praktikum<br />

absolvierte sie an der Rezeption im<br />

Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort.<br />

Natürlich wieder in Naturns.<br />

Jetzt hat sie Großes vor. Und dafür ist<br />

Naturns zu klein.<br />

„Ich finde schon, dass man die Welt<br />

kennenlernen sollte. Auch wenn man<br />

in Südtirol geboren und aufgewachsen<br />

ist“, sagt die junge Frau, die sich<br />

zum Beispiel bewusst gegen die Uni<br />

in Innsbruck entschieden hat. Sie<br />

kennt nur Freunde oder Freundinnen,<br />

die von dort jedes Wochenende<br />

wieder nach Hause fahren. „Das ist<br />

kein neues Leben“, sagt Sabrina. Seit<br />

sie in Wien ist, ist sie noch kein einziges<br />

Mal nach Naturns zurückgekehrt.<br />

Auch wegen Corona, gibt sie<br />

zu. Und sie gibt zu, dass sie ein bisschen<br />

Heimweh hat. Aber da muss sie<br />

durch – bei ihren Plänen. Nach dem<br />

Bachelor-Studium, bei dem übrigens<br />

alle Vorlesungen in englisch gehalten<br />

werden, will sie auf Kreuzfahrt gehen,<br />

mit einem Luxusliner. „Da sieht<br />

man viel und lernt am meisten.“<br />

Schließlich hat sie ein Ziel: „Ich<br />

möchte schon mal einen höheren<br />

Posten im Management einer großen<br />

Hotelkette. Und irgendwann mal<br />

Hoteldirektorin sein.“<br />

415<br />

Kilometer fließt die Etsch.<br />

Sie hat ihren Ursprung in den Ötztaler<br />

Alpen oberhalb des Dorfes Reschen<br />

am Reschensee und von<br />

da an begleitet sie ein Radweg durch<br />

das gesamte Vinschgau bis zum<br />

Meraner Talkessel.<br />

Den Gedanken hatte sie spätestens<br />

seit der Mittelschulzeit in Naturns.<br />

Der Lehrer glaubte, das Talent erkannt<br />

zu haben: perfekt in der Organisation<br />

und im Umgang mit Zahlen,<br />

freundlich und redegewandt gegenüber<br />

den Mitmenschen. „Natürlich<br />

habe ich auch gesehen, dass man in<br />

einer Stadt wie Naturns mit Tourismus<br />

sehr gut leben und sein Geld verdienen<br />

kann“, sagt die Tochter des<br />

Flaschnermeisters, den sie hier Spengler<br />

nennen. Sie beobachtete die Touristen,<br />

sie redete mit „Hotelkindern“<br />

wie Chiara oder Emma Nischler vom<br />

Lindenhof – und sie fühlte immer<br />

mehr, dass dieser Beruf ihre Berufung<br />

sein könnte. „Dafür zu sorgen, dass<br />

andere Menschen glücklich sind und<br />

einen schönen Urlaub haben, ist doch<br />

was Tolles“, sagt Sabrina Kind.<br />

In Südtirol, da ist sie sich sicher, ist<br />

das kein Problem. Weil es alles gibt,<br />

was man zu einem schönen Urlaub<br />

braucht: Das italienische Ambiente<br />

mit der entsprechenden Kulinarik,<br />

Berge, Seen, Palmen und Sonne. Und<br />

quasi alle Sportarten – auch wenn sie<br />

für sich erst mal eine „importieren“<br />

musste: das Einradfahren. „Nachdem<br />

wir das im Zirkus in Lana gesehen<br />

hatten, haben wir hier in Naturns einen<br />

Verein gegründet“, sagt Sabrina,<br />

die so geschickt und talentiert auf<br />

dem besonderen Sportgerät war, dass<br />

sie gleich zwei Mal italienische Meisterin<br />

geworden ist. Auf den Einwand,<br />

dass das ja nicht gerade der richtige<br />

Sport in einer Stadt wie Naturns mit<br />

Bergen rechts und Bergen links sei,<br />

lacht sie nur, redet was von Mountain<br />

Unicycle. Und schickt per SMS die<br />

Zeichnung einer Strecke in ihrer<br />

Heimat, auf der mit dem Einrad<br />

Meisterschaften stattgefunden haben.<br />

Der Start ist am Nörderberg auf<br />

658 Höhenmeter oberhalb von Tabland,<br />

es geht runter auf die Gsindböden,<br />

hoch auf 942 Höhenmeter und<br />

schließlich nach 15 Kilometern den<br />

JOACHIM<br />

NISCHLER<br />

zitiert gerne Reinhold Messner:<br />

„Frag nie einen Südtiroler,<br />

wie der Berg heißt. Er weiß es<br />

nicht und war wahrscheinlich<br />

auch noch nie oben.“<br />

Ötzi-Teil der Downhillstrecke für<br />

Mountainbiker bergab an den Waldrand<br />

nach Naturns. Auf einem großen<br />

Rad. „Das nennt man Cross-<br />

Country“, sagt die Meisterin.<br />

Jetzt ist Sabrina Kind mit der U-Bahn<br />

unterwegs. Weit ab von den Gsindböden<br />

und der Downhillstrecke. Ob sie<br />

wieder auf das Einrad steigen wird,<br />

weiß sie nicht. Sie ist schon längere<br />

Zeit verletzt. Sicher aber wird sie wieder<br />

zurückkommen. Nach Naturns.<br />

In ihre Heimat. „Ich mache das alles<br />

doch nicht nur, um die Welt zu sehen.<br />

Ich mache das vor allem, weil ich meine<br />

Zukunft im Tourismus sehe. Und<br />

natürlich in Südtirol. Mit der besten<br />

Ausbildung und den entsprechenden<br />

Erfahrungen“, sagt sie.<br />

Bis dahin fahren vielleicht sogar in<br />

Naturns die Züge im 10-Minuten-Takt…<br />

D<br />

Der Hotelier fährt Rad.<br />

Zum Beispiel jeden Dienstag in<br />

den Sommermonaten auf das Stilfser<br />

Joch. Von Prad aus sind das 48<br />

Kehren und 1.847 Höhenmeter. Es<br />

ist die berühmte Stilfser Joch-Wette,<br />

die Joachim Nischler aus Naturns<br />

den Gästen der DolceVita-Hotels anbietet.<br />

Wer vor ihm oben ist, bekommt<br />

einen Wellnessgutschein, wer<br />

weniger als drei Stunden (Männer)<br />

bzw. 3:30 Stunden (Frauen) braucht,<br />

nimmt an der Verlosung von<br />

Storck-Rahmen samt Gabel im Wert<br />

von ca. 3.400 Euro teil. Dass das<br />

langsam aber sicher zu einer kostspie-


TITELTHEMA<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 18<br />

ligen Angelegenheit für das Lindenhof<br />

Lifestyle DolceVita Resort wird,<br />

sieht der 52-Jährige nicht nur an der<br />

Buchhaltung. „Immer mehr Jüngere<br />

ziehen auf der Strecke an mir vorbei“,<br />

sagt Nischler und stellt die doch sehr<br />

erstaunliche Fachdiagnose. „Wenn<br />

du älter wirst, kannst du nicht mehr<br />

so, wie du eigentlich willst.“<br />

Mit 14 oder 16 ist der kleine Joachim<br />

zum ersten Mal mit dem Rennrad<br />

aufs Stilfser Joch gefahren. Mehr aus<br />

Neugier denn aus Lust. Er war Fußballer.<br />

Spielte Eishockey. Und Tennis.<br />

Radfahren war für ihn ein Alt-<br />

Herren-Sport, genauso wie Wandern.<br />

Er liebte seine Heimat, Berge brauchte<br />

er dafür aber nicht. „Wir hatten so<br />

viele Vereine unten in Naturns, bei<br />

denen man sich austoben konnte“,<br />

sagt er und erinnert sich gerne an seine<br />

Kindheit. Mit drei ist er in den<br />

Lindenhof gezogen, in die Pension,<br />

die sein Vater baute und nebenberuflich<br />

führte. Der Bauunternehmer<br />

Werner Nischler hatte frühzeitig erkannt,<br />

dass der Tourismus in Südtirol<br />

bald blühen würde. Ob er ahnte, was<br />

da wirklich auf ihn und seine Landsleute<br />

zukommen wird, wagt auch sein<br />

Sohn zu bezweifeln. „Wir haben inzwischen<br />

ein Limit erreicht. Denn<br />

auch wir Hoteliers wissen, dass man<br />

die Infrastruktur gar nicht mehr weiter<br />

ausbauen kann – und dass Gäste<br />

bei überfüllten Straßen und Warteschlangen<br />

schnell das Weite suchen“,<br />

sagt Joachim Nischler, der Naturns<br />

noch als Idealzustand sieht: „Bei<br />

5.900 Einwohnern sind 2.200 Gästebetten<br />

unter dem Schnitt von anderen<br />

Gemeinden.“<br />

Joachim war 27, als er die Pension von<br />

seinem Vater übernahm – und sie immer<br />

weiter ausbaute. Bis zum Lindenhof<br />

Lifestyle DolceVita Resort mit 80<br />

<strong>Suite</strong>n und Zimmern, mit einem<br />

Wellnessturm und sieben Saunen.<br />

Erst im vergangenen Jahr ist sein Hotel<br />

mit dem „Wellness Heaven-Award“<br />

als bestes Spa-Hotel Europas ausgezeichnet<br />

worden, das Relax-<strong>Magazin</strong><br />

hat es mit drei Lilien dekoriert. Dass<br />

950.000<br />

Brunello<br />

Tonnen Äpfel werden in dem<br />

kleinen Südtirol jedes Jahr in dem<br />

größten zusammenliegenden<br />

Apfelanbaugebiet Europas<br />

geerntet. Das sind rund 10 Prozent<br />

der europäischen Apfelernte.<br />

er sein Leben für das Hotel opferte,<br />

will er nicht so sehen. Das Hotel habe<br />

ihm auch viel gegeben, behauptet er.<br />

Er habe von vielen interessanten und<br />

erfahrenen Gästen profitiert. „Ich<br />

habe allen zugehört. Und deshalb<br />

konnte ich das Hotel so erfolgreich<br />

führen“, sagt Joachim Nischler.<br />

Tatsächlich ist der 1,73 Meter kleine<br />

Mann mit Fremden groß geworden.<br />

Bis vor wenigen Jahren lebte er im<br />

Lindenhof – und hörte von morgens<br />

bis abends, was die Urlauber in Südtirol<br />

suchen, was ihnen gefällt und<br />

warum sie gerade hierher kommen.<br />

Das Problem für den ballverliebten<br />

Inter-Fan: Er musste auch Interesse<br />

für die Berge heucheln, für das Wandern,<br />

für das Radfahren. „Ich weiß<br />

noch, wie ich mal in jungen Jahren<br />

mit Gästen gewandert bin. Die haben<br />

sich auf mich verlassen – und wir sind<br />

zwölf Stunden herumgeirrt, bis ich<br />

wieder zurück ins Hotel gefunden<br />

habe.“ Joachim Nischler, so erzählt<br />

er, wusste von diesem Moment an,<br />

dass er mehr wandern musste, dass er<br />

die Karte vorher studieren sollte, dass<br />

er den Touristen was über die Strecke<br />

erzählen wollte. Denn nicht immer<br />

war der Vater da, der die schönsten<br />

Wanderungen empfehlen kann und<br />

sogar genau weiß, mit welchem Bus<br />

man zu welcher Zeit am besten zum<br />

Ausgangspunkt kommt.<br />

Heute weiß das auch der Sohn. „Irgendwann<br />

habe ich gemerkt, wie<br />

schön unsere Heimat ist. Welch tolle<br />

Wege es gibt, von wo aus man den<br />

schönsten Blick hat“, sagt er. Damals<br />

hat er geführte Wanderungen angeboten,<br />

heute sind es Radtouren.<br />

„Wissen Sie, was mein schönster Urlaub<br />

war?“, fragt er und erzählt es natürlich<br />

auch: „Ich bin mit dem Citybike<br />

durch Südtirol gefahren, durch<br />

die unterschiedlichsten Täler. Und<br />

habe immer wieder Neues entdeckt.“<br />

Selbst seinem Vater geht es mit 80<br />

noch so. „Er und mein 85-jähriger<br />

Onkel machen immer wieder Tagesausflüge<br />

mit dem Auto. Und lernen<br />

auch in ihrer Südtiroler Heimat<br />

immer wieder dazu.“<br />

Joachim Nischler hat im Prinzip nur<br />

wegen der Gäste gelernt. „Sie haben<br />

dafür gesorgt, dass ich die Schönheit<br />

unseres Landes entdeckt habe“, sagt<br />

Joachim Nischler und zitiert den<br />

Gipfelstürmer Reinhold Messner, der<br />

nur wenige Kilometer vom Lindenhof<br />

entfernt auf Schloss Juval lebt.<br />

„Der Reinhold hat mal gesagt: ,Frag<br />

nie einen Südtiroler, wie der Berg<br />

heißt. Er weiß es nicht und war wahrscheinlich<br />

auch noch nie oben´.“<br />

www.alber-mode.com<br />

Das Schlichte bleibt in Erinnerung.<br />

Cucinelli<br />

Fabiana Filippi<br />

Moncler<br />

Paoloni<br />

L.B.M.<br />

Herno<br />

Blumarine<br />

Blugirl<br />

Red Valentino<br />

Jacob Cohen<br />

Closed<br />

People of Shibuya<br />

Santoni<br />

Philippe Model<br />

Alber Mode | Bahnhofstraße 22 | 39025 Naturns | Tel. 0473 666326 | info@alber-mode.com | www.alber-mode.com


FITNESS DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 20<br />

SEITE 21<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

FITNESS<br />

HECKEN<br />

SIE EIN<br />

– UND<br />

EHEN SIE<br />

RAUS!<br />

Wer sie gezählt hat, wissen wir nicht.<br />

Aber: 315 Sonnentage im Jahr bietet Naturns.<br />

Angeblich. Das heißt: Nichts wie raus in<br />

die Südtiroler Natur! Vom Lindenhof aus ist<br />

alles möglich, was Spaß macht und fit hält.<br />

Unser Ausgangspunkt: der Check in-Schalter<br />

an der Rezeption.


FITNESS DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 22<br />

SEITE 23<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

FITNESS<br />

MINIGOLF<br />

Wir haben gleich einen<br />

Minigolfpark – mit einer Anlage<br />

auf Beton und einer Miniatur auf<br />

Eternit. Falls Ihnen der Weg<br />

(15 Minuten) runter in die Stadt<br />

und auf der anderen Seite<br />

hoch bis zum Sportplatz zu weit<br />

ist, nehmen Sie einfach unser<br />

Golfcar vor der Rezeption.<br />

JOGGEN/<br />

WALKEN<br />

Von der Rezeption aus<br />

geht es los und runter Richtung<br />

Hauptstraße. Von dort dann<br />

immer an der Bahnhofstraße<br />

entlang, und hinter dem<br />

Bahnhof geht es dann links<br />

Richtung Apfelplantagen. Dort<br />

geht es immer durch die<br />

Apfelbäume bis nach Plaus. In<br />

Plaus angekommen kann man<br />

entweder den Radweg retour<br />

laufen oder durch Plaus dann<br />

auf den Rittersteig zurück.<br />

KLETTERN<br />

Vielleicht sind Sie schneller,<br />

wenn Sie vom Zimmer aus zur<br />

Kletterwand gehen – und nicht<br />

von der Rezeption aus. Denn<br />

unsere geprüfte Kletterwand<br />

geht direkt am Neubau hinter<br />

dem Kids-Club hoch. Es wäre<br />

trotzdem besser, Sie würden<br />

nicht vom Zimmer aus<br />

einsteigen… Die zwei Minuten<br />

über den Familybereich haben<br />

Sie noch Zeit.<br />

RENNRAD/<br />

MOUNTAINBIKE<br />

Mit dem Aufzug in die<br />

Ebene 0. Dann kommt der<br />

erste Aufstieg – die Garagenausfahrt.<br />

Von hier führen<br />

Radwege bis zum Reschensee,<br />

bis nach Bozen – oder<br />

direkt in die Berge.<br />

Viele Wege führen zu unserem<br />

Sportpool, in dem Sie ungestört<br />

Ihre Längen schwimmen<br />

können. Zum Beispiel über den<br />

Wellnessturm mit den neun<br />

Saunen und den diversen Pools.<br />

Oder direkt über die 2. Etage<br />

raus auf die Liegewiese. Sie<br />

finden ihn. Bestimmt! In<br />

weniger als zwei Minuten.<br />

15 Minuten<br />

2 Minuten<br />

1 Minuten<br />

2 Minuten<br />

SCHWIMMEN<br />

1 Minuten<br />

10 Sekunden<br />

CHECKEN<br />

SIE EIN<br />

– UND<br />

GEHEN SIE<br />

RAUS!<br />

5 Minuten<br />

über 15 Minuten<br />

ca. 15 Minuten<br />

TENNIS<br />

WANDERN<br />

Andere brauchen ein Aufwärmtraining.<br />

Sie gehen links an<br />

der Linde vorbei, 150 Meter<br />

hoch zum Nischlhof. Den<br />

Kunstrasenplatz mit Quarzsand<br />

können Sie kostenlos an der<br />

Rezeption buchen.<br />

Sie haben die Wahl: die ersten<br />

Meter bergab und von der<br />

Stadtmitte über die Bahnhofstraße<br />

rüber zum Nörderberg oder gleich<br />

links hoch zum Sonnenberg. Alle<br />

Touren sind bestens ausgeschildert.<br />

Sie können aber auch vom<br />

Lindenhof aus zehn Minuten nach<br />

rechts zur Seilbahn Unterstell<br />

gehen und von dort mit der Gondel<br />

auf 1.300 Meter hoch. Von hier<br />

erreichen Sie in zehn Minuten eine<br />

tolle Aussichtsplattform – oder<br />

weiter oben den Meraner<br />

Höhenweg.<br />

RAFTING<br />

Sie gehen runter in die Stadt,<br />

über die Bahnhofstraße weiter<br />

zur Etsch. Hier bieten zahlreiche<br />

Klubs vom Reschensee bis<br />

Meran Rafting/Canyoning an.<br />

Fragen Sie an der Rezeption<br />

nach dem Programm für Kinder<br />

und Erwachsene.<br />

GOLF<br />

Ausnahmsweise empfehlen wir Ihnen<br />

einen Tagesausflug. Von der Rezeption<br />

aus fahren Sie mit dem Auto eine<br />

Stunde über Lana (hier gibt es einen<br />

9-Loch-Golfplatz), den Gampenpass in<br />

Richtung Mendelpass. Genießen Sie<br />

die Strecke – und genießen Sie<br />

anschließend nach rund 55 Kilometern<br />

in Sarnonico/Trentino einen der<br />

schönsten (und schwierigsten)<br />

Golfplätze Italiens: den Golfclub<br />

Dolomiti. Eine 18-Loch-Anlage auf<br />

einem aussichtsreichen Hochplateau.<br />

Es lohnt sich!


MITARBEITER DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 24<br />

SEITE 25<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

MITARBEITER<br />

ARBEITEN IM<br />

URLAUBSHOTEL<br />

Die anderen machen Urlaub. Wir arbeiten! Ein<br />

kleiner Rundgang durch das Lindenhof<br />

Lifestyle DolceVita Resort – und wirklich nur<br />

kurze Gespräche mit Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen. Sie haben ja schließlich was<br />

zu tun. Von morgens bis nachts.<br />

7.00 UHR<br />

Wir putzen alle zusammen im öffentlichen<br />

Bereich, fernab von den Zimmern.<br />

7.45 UHR<br />

Ich bekomme meine Liste von der<br />

Gouvernante Anja: Wer reist auf<br />

meiner Etage ab, in welches Zimmer<br />

kommen neue Gäste, gab es irgendwelche<br />

besonderen Wünsche?<br />

8.00 UHR<br />

Ich bin im 5. Stock und schaue. Wenn<br />

irgendwo ein „Yes“ an der Türklinke<br />

hängt, kann ich rein und schon mal<br />

ein Zimmer reinigen. Oft schlafen<br />

die Gäste noch, dann putzen wir im<br />

Flur und richten alles hin: Handtücher,<br />

Bettwäsche etc.<br />

9.00 UHR<br />

Meistens kann ich jetzt in die ersten<br />

Zimmer. Wichtig ist: bei schlechtem<br />

Wetter, was ja selbst bei uns mal vorkommen<br />

kann, haben die Zimmer<br />

der Gäste Vorrang, die bleiben. Weil<br />

sie sich oft nach dem Frühstück wieder<br />

im Zimmer aufhalten wollen.<br />

13.00 UHR<br />

Mittagspause. Auch wir Mitarbeiter<br />

können uns über das Essen unserer<br />

Küche nicht beklagen. Wir sitzen<br />

dann zusammen im Aufenthaltsraum.<br />

8.00 UHR<br />

8 Uhr: Alles bekommt seinen Platz:<br />

Plastikmüll, Biomüll, Arbeitsutensilien.<br />

Wir müssen nachher wie blind<br />

alles finden können.<br />

8.10 UHR<br />

Morgenrunde. Wir sprechen das<br />

Menü durch, unsere Chefköche sagen<br />

uns, worauf wir zu achten haben,<br />

lassen uns aber Freiheiten, auch mal<br />

was auszuprobieren.<br />

8.20 UHR<br />

Kilian und ich sind für die Vorspeisen<br />

zuständig – und kümmern uns<br />

zunächst mal um das Mittagsbuffet.<br />

Da gibt es ja meistens auch Nudeln.<br />

Wir klären ab, wer heute was macht<br />

und experimentieren viel. Das macht<br />

Spaß – vor allem, wenn danach positive<br />

Rückmeldungen kommen wie<br />

zuletzt bei den Tortelloni mit Röstkartoffelfüllung.<br />

11.30 UHR<br />

Wir bereiten das Mittagessen für die<br />

Mitarbeiter vor, auch für die gibt es ja<br />

eine große Auswahl und vor allem gesundes<br />

Essen. Logisch, dass danach<br />

der Arbeitsplatz geputzt werden<br />

muss, damit er später wie neu aussieht.<br />

Von 13.30 bis 17 Uhr haben wir Pause.<br />

PATRICK<br />

KÜCHE<br />

MARY<br />

ETAGENSERVICE<br />

Vor 9 Uhr wird niemand vom<br />

Etagenservice bei Ihnen klopfen.<br />

Am besten regeln Sie den<br />

Zimmerservice mit unseren<br />

Yes- und No-Schildchen an der<br />

Türe. Bei Yes darf auch schon<br />

vor 8 Uhr an geputzt werden,<br />

bei No ist betreten verboten,<br />

egal zu welcher Zeit.<br />

15.00 UHR<br />

Ich muss schauen, dass für die<br />

Neu-Anreisenden die Zimmer fertig<br />

sind. Das heißt: eine Endreinigung<br />

muss stattgefunden haben, alles muss<br />

frisch und neu sein.<br />

15.30 UHR<br />

Feierabend. Da meist gegen 14 Uhr<br />

die Zimmer alle gereinigt sind, bin<br />

ich bis zum Dienstschluss noch in<br />

den öffentlichen Bereichen oder helfe<br />

in der Waschküche aus. Bügeln, Zusammenlegen.<br />

Fertig!<br />

17.00 UHR<br />

Das Zauberwort heißt Mise en place,<br />

das heißt: der Arbeitsplatz wird vorbereitet,<br />

damit nachher alles zackzack<br />

geht. Der Schöpfer muss an einer<br />

bestimmten Stelle hängen, die<br />

Schüssel muss rechts stehen, das Salz<br />

links und und und. Wir versuchen<br />

nämlich, möglichst viel am Abend<br />

frisch zu machen. Natürlich ist das<br />

Ragout abgeschmeckt, aber es schmeckt<br />

einfach besser, wenn das Gemüse<br />

erst kurz vor dem Service gedünstet<br />

wird.<br />

19.00 UHR<br />

Jetzt geht’s loooos…. Die ersten Gäste<br />

treffen ein, die ersten Bestellungen<br />

kommen auf den Tisch. Alles<br />

muss schnell gehen – und doch wollen<br />

wir jeden Teller liebevoll herrichten.<br />

Stress pur bis mindestens 21.30<br />

Uhr.<br />

21.45 UHR<br />

Die Küche wird auf Hochglanz geputzt.<br />

Zum zweiten Mal an diesem<br />

Tag. Um 22 Uhr ist Feierabend!<br />

In der Küche wird Ihr Essen mit<br />

modernen Computern bestellt<br />

(aber von richtigen Menschen<br />

gemacht…). Der Service tippt im<br />

Restaurant ein, was Sie<br />

wünschen, die Köche bereiten<br />

es umgehend vor. Damit ist ein<br />

reibungsloser Ablauf gewährleistet,<br />

weil die Reihenfolge der<br />

eingehenden Bons stets<br />

eingehalten wird – und kein<br />

Tisch bevorzugt ist.


MITARBEITER DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 26<br />

SEITE 27<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

MITARBEITER<br />

9.00 UHR<br />

Frühstück. Also nicht ich setze mich<br />

zum Frühstück, sondern ich serviere<br />

den Gästen das Frühstück. Kaffee,<br />

Cappuccino, Tee, Schokolade – wenn<br />

ich Glück habe, reicht es mir um 8.55<br />

Uhr noch zu einem halben Brötchen.<br />

Als „Springerin“ springe ich von Saal<br />

zu Saal, wo man mich eben braucht.<br />

11.00 UHR<br />

Das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung,<br />

aber sie muss sein: Wir räumen<br />

das Frühstücksbuffet ab, putzen<br />

und bereiten den Aufbau des Nachmittagsbuffets<br />

vor. Auch die schmutzigen<br />

Tischdecken und Servietten<br />

müssen in die Waschküche gebracht<br />

werden.<br />

12.30 - 13.00 UHR<br />

Mittagspause. Jetzt bekomme ich was<br />

zu essen. Höchste Zeit!<br />

13.00 UHR<br />

SABRINA<br />

RESTAURANTSERVICE<br />

Wir kommen zu meiner Lieblingsbeschäftigung:<br />

Ich bediene im Barbereich<br />

und auf der Terrasse. Das macht<br />

wirklich Spaß. Man hat den Kontakt<br />

zu den Gästen – und ich mache sehr<br />

gerne Getränke.<br />

15 bis 18.30 Uhr: Pause.<br />

18.30 UHR<br />

Die Vorbereitung für das Abendmenü.<br />

Quellwasser vorbereiten, Parmesan<br />

auffüllen und so weiter… Nebenher<br />

versuche ich, das Menü für den Abend<br />

auswendig zu lernen – aus gutem<br />

Grund. Ja, auch weil wir den Gästen<br />

schon erklären können sollten, was<br />

sich hinter den Namen der Gerichte<br />

verbirgt. Und warum dieses und jenes<br />

besonders gut dazu passt.<br />

18.45 UHR<br />

Abendrunde mit den Chefs. Oft fragen<br />

sie ab, was es heute zu essen gibt<br />

und was sich hinter den Namen der<br />

Gerichte verbirgt (Sie haben’s kapiert,<br />

warum wir die Karte verzweifelt auswendig<br />

lernen…). Die Einteilung der<br />

Speisesäle wird vorgenommen. Ich bin<br />

heute im Reschensaal.<br />

19.00 UHR<br />

Der normale Wahnsinn beginnt.<br />

Man muss alles im Blick haben: an<br />

Tisch 12 sollte ich Wein nachschenken,<br />

an 32 sind alle mit der Vorspeise<br />

fertig, 18 möchte gerne noch eine<br />

Flasche Mineralwasser, 17 hätte gerne<br />

zwei Mal die Suppe und drei Mal<br />

den Saft. Ich tippe es ein. Der kleine<br />

Tisch, auf dem alle Kollegen schnell<br />

die abgeräumten Teller abstellen,<br />

weil die Getränke für den Gast Vorrang<br />

haben, ist voll. Ich schnappe sie<br />

mir und bringe sie in den Spülraum.<br />

Die zwei Hauptspeisen, die gerade in<br />

der Küche auf die Theke gestellt werden,<br />

nehme ich mit – auch wenn sie<br />

für Tisch 54 in der Stube sind. Unser<br />

System ist so, dass fertige Speisen<br />

grundsätzlich von jedem serviert<br />

werden, egal für welchen Saal er eingeteilt<br />

ist. So geht alles schneller.<br />

21.00 UHR<br />

Man ist auch schnell müde, nach so<br />

einem Dienst… Aber: das Buffet<br />

muss abgeräumt werden, Vorbereitungen<br />

für das Frühstücksbuffet beginnen<br />

schon am Abend. Und mein<br />

Feierabend beginnt um 22.30 Uhr.<br />

Frühstück gibt es im Lindenhof<br />

von 7 bis 11 Uhr; Nachmittagsjause<br />

(im Preis enthalten) von 13<br />

bis 17 Uhr; Abendmenü von 19<br />

bis 21 Uhr. Beim Abendmenü<br />

wählen Sie von einem Gang zum<br />

anderen – und haben bei<br />

Suppe, warme Vorspeise und<br />

Desserts immer zwei Gerichte<br />

zur Auswahl. Bei der Hauptspeise<br />

gibt es drei Wahlmöglichkeiten.<br />

FRANZISKA<br />

REZEPTION<br />

11.00 UHR<br />

Der Donnerstag ist ein besonderer<br />

Tag für mich – ich bin für das Wochenprogramm<br />

zuständig, das die<br />

Gäste am Freitagabend bekommen.<br />

Manches habe ich schon vorbereitet,<br />

aber die Ausflüge und Veranstaltungen<br />

des Tourismusverbandes sind<br />

erst jetzt gekommen.<br />

11.05 UHR<br />

Eigentlich wollte ich Wochenprogramm<br />

machen. Aber vorne an der<br />

Rezeption ist viel los. Das Wetter ist<br />

nicht so gut, die Gäste sind nicht<br />

wandern – und fragen sich (und uns)<br />

jetzt, was sie denn machen können.<br />

12.00 UHR<br />

Ich sitze wieder hinten am Wochenprogramm.<br />

Texte müssen überarbeitet<br />

und angepasst werden, Bilder<br />

rausgesucht.<br />

13.00 UHR<br />

Mittagspause. Sonst bekomme ich<br />

nichts mehr zu essen.<br />

14.00 UHR<br />

Ich sehe schon. Meine Kolleginnen<br />

vorne an der Rezeption sind im<br />

Stress. Ribana bittet mich, ein paar<br />

Mails zu beantworten. Wir versuchen<br />

das immer so schnell wie möglich<br />

zu machen, schließlich sind es ja<br />

unsere Kunden, die was von uns wissen<br />

wollen. Das kostet natürlich Zeit,<br />

weil man manches ja selbst erst nachschauen<br />

muss.<br />

15.00 UHR<br />

Der letzte Schliff am Wochenprogramm.<br />

Dann geht es zu den Chefs,<br />

die garantiert wieder irgendwo einen<br />

Fehler finden. Vielleicht ist heilig bei<br />

der Heiligen Messe wieder klein geschrieben.<br />

Habe ich das kontrolliert?<br />

16.30 UHR<br />

Gäste kommen an. Ich begrüße sie,<br />

sie bekommen die vorbereiteten<br />

Schlüssel, und ich führe sie durch das<br />

Haus. Sie sind neu im Lindenhof,<br />

man sollte ihnen auch viel zeigen.<br />

Samstag und Sonntag kommt man da<br />

auf ganz schön viel Kilometer.<br />

17.15 UHR<br />

Ich schaue auf die To-do-Liste, die<br />

wir akkurat führen, damit jeder weiß,<br />

was noch offen ist. Der Hausmeister<br />

muss wegen einer Tonstörung am<br />

Fernseher in 205 noch verständigt<br />

werden, 420 möchte gerne die weicheren<br />

Kopfkissen.<br />

17.30 UHR<br />

Die Kollegin ist mit der Abrechnung<br />

der Gäste von 724 beschäftigt, die<br />

gerne jetzt schon bezahlen würden.<br />

Also gehe ich nach vorne und helfe<br />

anderen Gästen bei der Zusammenstellung<br />

ihrer morgigen Tour. Zugund<br />

Busfahrplan helfen dabei.<br />

18.00 UHR<br />

Mails, Mails, Mails – und Anrufe. Es<br />

ist ja gut, wenn der Laden brummt<br />

und sich alle erkundigen, ob noch<br />

Zimmer frei sind, wie das Wetter ist,<br />

ob die Almen noch geöffnet haben<br />

und und und. Wir beantworten alles<br />

gerne. Nur bei der Frage, wie viel<br />

Sonnentage wir nächstes Jahr im<br />

März haben werden, muss ich passen.<br />

Gute Nacht, es ist 20 Uhr. Ich habe<br />

Feierabend. Ich bin mal gespannt,<br />

was Sofia nachher antworten wird…<br />

Die Rezeption ist während der<br />

Hotelzeiten täglich von 7 Uhr bis<br />

22.30 Uhr besetzt. Zwischen<br />

den Saisons erreichen Sie uns<br />

telefonisch von 8 Uhr bis 18 Uhr<br />

unter +39 0473 666242 oder<br />

immer per Mail:<br />

info@lindenhof.it


MITARBEITER DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 28<br />

SEITE 29<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

MITARBEITER<br />

CHRISTIAN<br />

FITNESSTRAINER<br />

LISA<br />

ARTSPA<br />

17.00 UHR<br />

Apropos Privattraining. Ich bin als<br />

Personaltrainer gebucht. Wir gehen<br />

zusammen walken.<br />

18.15 UHR<br />

8.30 UHR<br />

Der Frühdienst ist zunächst mal eine<br />

Stunde allein mit der Vorbereitung<br />

beschäftigt. Da ist die Getränkeecke,<br />

die aufgebaut werden muss, da sind<br />

die Handtücher, die zusammengelegt<br />

gehören, jede Kabine wird entsprechend<br />

für den ersten Gast gerichtet.<br />

9.30 UHR<br />

Die ersten Gäste kommen, die Behandlungen<br />

beginnen. Wenn ich eine<br />

Ganzkörpermassage am Anfang<br />

habe, muss ich aufpassen, dass ich<br />

nicht selbst einschlafe. Die wird so<br />

oft gebucht, dass ich sie im Schlaf beherrsche<br />

– und auch nicht mehr auf<br />

die Uhr schauen muss.<br />

11.30 UHR<br />

Die erste Gesichtsbehandlung mit<br />

Maniküre. Das liebe ich an diesem<br />

Job, dass er abwechslungsreich ist.<br />

Ich weiß gar nicht, wie viele Arten<br />

der Behandlung wir hier in der<br />

ArtSPA im Lindenhof anbieten. Da<br />

macht sich auf jeden Fall meine Ausbildung<br />

bezahlt. Wir haben in der<br />

Landesberufsschule in Meran nämlich<br />

beides gelernt: Schönheitspflege<br />

und Massagen. In Italien gehört das<br />

zusammen.<br />

12.30 UHR<br />

Mittagessen im Lindenhof. Der kleine<br />

Hunger ist auch schon da…<br />

13.00 - 15.00 UHR<br />

Der wenig angenehme Teil des Tages.<br />

Ich habe Pause und muss mein Zimmer<br />

im Teamhouse putzen und wieder<br />

ein bisschen Ordnung schaffen.<br />

15.00 UHR<br />

Ich schaue in den Computer und<br />

sehe, was mich bis 19 Uhr erwartet.<br />

Eine Behandlung nach der anderen,<br />

non-stop. Aber so soll es ja auch sein,<br />

so macht die Arbeit Spaß.<br />

17.00 UHR<br />

Endlich ein Mann, der die Gesichtsbehandlung<br />

gebucht hat. Ältere Kolleginnen<br />

erzählen mir, dass es das vor<br />

ein paar Jahren noch kaum gab. Heute<br />

ist es fast schon selbstverständlich.<br />

Und ich finde es gut, wenn Männer<br />

sich pflegen – und pflegen lassen.<br />

Dem Gast hat es so gefallen, er hat<br />

sich jetzt auch nach Maniküre und<br />

Pediküre erkundigt.<br />

19.00 UHR<br />

Feierabend! Da der Tag abwechslungsreich<br />

war, geht es mir auch noch<br />

gut. Das ist anders, wenn ich mal den<br />

ganzen Tag nur Massagen habe.<br />

Denn die Massagen kosten nicht nur<br />

Kraft, man steckt auch viel von seiner<br />

Energie mit hinein. Schließlich wollen<br />

wir unsere Energie auf den Kunden<br />

übertragen. Dann bin ich froh,<br />

wenn ich meinen Akku bis zum anderen<br />

Morgen wieder aufladen kann.<br />

Denn: wer faltet sonst die Handtücher?<br />

Behandlungen in der ArtSPA<br />

können Sie am besten schon bei<br />

der Hotelreservierung buchen.<br />

Das Programm ist vielfältig –<br />

und unser geschultes Personal<br />

ist für Sie täglich von 8.30 Uhr<br />

bis 19.30 Uhr da.<br />

3.30 UHR<br />

Ein neuer Tag beginnt – und ob Sie<br />

es glauben oder nicht: Ich bin voll<br />

motiviert. Schon beim Frühstück mit<br />

dem Weiß von 10 Eiern, mit gedämpften<br />

Tomaten und Reis.<br />

5.00 UHR<br />

Im Hotel starte ich mit meinem persönlichen<br />

Training.<br />

6.30 UHR<br />

Die erste Privatstunde.<br />

7.30 UHR<br />

Es geht los mit den Kursen. Six-Pack,<br />

Aquafitness draußen im Schwimmbecken,<br />

Bauch-Beine-Po, Pilates. Ich<br />

will immer das Beste für die Gäste,<br />

achte deshalb am Anfang darauf, was<br />

können die leisten, was wollen sie<br />

leisten? Dementsprechend baue ich<br />

die Stunde auf.<br />

11.30 UHR<br />

Mittagspause. Da ich gerne koche<br />

und mir dabei sogar weitere Motivation<br />

hole, stehe ich zu Hause wieder<br />

in der Küche, bereite mir auch die<br />

Zwischenmahlzeiten bis zum Abend<br />

vor.<br />

14.30 UHR<br />

Bellicon, Stretching und und und.<br />

Manchmal habe ich zehn unterschiedliche<br />

Kurse am Tag. Aber ich<br />

bin ja selbst schuld. Ich stelle das<br />

Programm ja auch zusammen. Und<br />

ich ziehe es durch, auch wenn mal<br />

nur einer vorbeischaut. Das ist dann<br />

wie Privattraining.<br />

18.15 Uhr: Im Lindenhof biete ich<br />

auch Kurse für Einheimische an. Die<br />

sind ganz gut besucht – und der<br />

große Unterschied zu den Stunden<br />

mit den Hotelgästen: Hier kenne ich<br />

jeden Einzelnen und weiß, wie ich<br />

ihn an den Rande seines Leistungsvermögens<br />

bringen kann.<br />

19.30 UHR<br />

Eine Gruppe in Kastelbell hat mich<br />

gebucht. Jeden Dienstag. Und fragen<br />

Sie nicht: Ja, ich bin auch an solch<br />

einem Abend noch voll motiviert.<br />

Fitness & Wellness im Lindenhof:<br />

jeden Tag erfahren Sie im<br />

Tagesprogramm, was Christian<br />

und seine Kollegen anbieten. In<br />

unserer Halle finden von 7.30<br />

Uhr bis 18 Uhr Kurse statt. Die<br />

sieben Saunen sind geöffnet<br />

von 13 Uhr bis 19.30 Uhr, und in<br />

den kalten Monaten ist die<br />

Skysauna bereits ab 11 Uhr<br />

geöffnet. Das Aufgussprogramm<br />

stellt unser Saunachef,<br />

Aufguss-Weltmeister Claudio,<br />

täglich für Sie zusammen.


HAUSPOST<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 30 DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

SEITE 31<br />

HAUSPOST<br />

11 NATIONEN –<br />

1 PHILOSOPHIE<br />

Im Lindenhof Lifestyle<br />

DolceVita Resort arbeiten<br />

Menschen aus der ganzen Welt.<br />

Sie sind geprägt von der<br />

Lebensweise in ihrer Heimat –<br />

und müssen dann die<br />

einheitliche Denkweise in<br />

einem Südtiroler Luxushotel<br />

erlernen.<br />

Kirgisistan<br />

Mira Kabylbekova,<br />

Kellnerin<br />

Slowakei<br />

Alexandra<br />

Popjakova,<br />

Zimmerfee<br />

Sri Lanka<br />

Tuppahi<br />

Mudalige Vinoth,<br />

Rohan de Silva<br />

Masseur<br />

Ein Gespräch mit Anja<br />

Scheer ist fast unmöglich. Das<br />

hauseigene Handy klingelt bei der<br />

Lindenhof-Gouvernante im Minutentakt<br />

– und im Minutentakt switcht<br />

die Deutsche um. Mit Sarabjeet redet<br />

sie italienisch und erklärt ihr, dass sie<br />

doch zuerst Zimmer 405 reinigen<br />

soll, weil die neuen Gäste schon warten.<br />

Mit Lucky redet sie englisch. Ja,<br />

721 hat verlängert, kein Wechsel heute.<br />

Und mit Ribana von der Rezeption<br />

redet sie südtirolerisch. Nein, ihre<br />

Leute können auch nicht hexen. 315<br />

ist noch nicht fertig. „Wenn du 14<br />

Jahre in Südtirol lebst, wirst du auch<br />

den Dialekt kennen“, sagt die Frau,<br />

die eigentlich aus Friedewald stammt.<br />

Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

haben es da nicht so leicht. Sie<br />

sind meist nur für zwei oder drei Saisonen<br />

im Lindenhof – und kommen<br />

oft aus Ländern, deren Lebensweise<br />

nicht allzu viel Gemeinsamkeiten mit<br />

der europäischen hat. „Viele haben zu<br />

Hause studiert und wollen jetzt<br />

schnell Geld verdienen, um irgendwann<br />

wieder zurück in die Heimat zu<br />

gehen“, sagt Anja Scheer.<br />

Menschen aus elf Nationen sind zur<br />

Zeit im Lindenhof zu Hause – und sie<br />

alle sind auf eine Philosophie geschult<br />

und eingeschworen worden:<br />

Philippinen<br />

Jocelyn Estaci,<br />

Zimmerfee<br />

„Wir wollen, dass der Gast glücklich<br />

ist“, sagt der Hotelchef Joachim Nischler<br />

und bringt es damit auf den<br />

größten gemeinsamen Nenner. Zusammen<br />

mit einer Tourismusagentur<br />

und seiner Familie hat er Handbücher<br />

für seine Angestellten geschrieben<br />

und unterrichtet vor Saisonbeginn<br />

jede Abteilung ganz speziell.<br />

„Inzwischen machen wir das in drei<br />

Sprachen“, sagt die Juniorchefin Chiara<br />

Nischler, die auch den Mitarbeiter-WhatsApp-Kanal<br />

in deutsch und<br />

Pakistan<br />

Farhan Javed,<br />

Frühstückskoch<br />

italienisch bestückt. Nur mit den<br />

Handbüchern ist man noch nicht so<br />

weit.<br />

Anja Scheer hat im Etagenservice<br />

Kolleginnen und Kollegen aus den<br />

Philippinen, aus Thailand, Kroatien,<br />

Indien und der Slowakei. Die einen<br />

sind schon länger irgendwo in Italien<br />

gewesen und reden italienisch, andere<br />

nur englisch, die wenigsten<br />

deutsch. „Wir haben deshalb so eine<br />

Art Bilderreigen gemacht, um allen<br />

gleichermaßen zu erklären, wie wir<br />

uns die Zimmerreinigung vorstellen“,<br />

sagt die Gouvernante, die in die<br />

Ausbildung ihrer Mannschaft viel<br />

Geduld investiert hat. Lange Zeit<br />

werden Neulinge nur zum Zuschau-<br />

en mitgeschickt, danach reinigen sie<br />

unter Aufsicht und schließlich macht<br />

die Chefin persönlich bei der täglichen<br />

Besichtigung ihre Zimmermädchen<br />

bzw. -boys darauf aufmerksam,<br />

was sie vergessen haben.<br />

„Sauberkeit ist vielleicht bei uns das<br />

höchste Prinzip, aber nicht überall<br />

auf der Welt“, sagt Anja Scheer. Wer<br />

wechselt schon mehrmals in einem<br />

Zimmer den Putzlappen und benutzt<br />

im nächsten wieder ganz andere?<br />

Für den Hotelchef Joachim Nischler<br />

ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter alles<br />

kennen lernen und (fast) alles wissen.<br />

Deshalb werden sie auch durch<br />

andere Abteilungen geführt, sollen<br />

Kollegen aus anderen Bereichen kennenlernen<br />

– und sie sollen zumindest<br />

einmal in der Saison auch mit Begleitung<br />

im Restaurant essen und spüren,<br />

wie es ist, ein Gast in diesem Hotel zu<br />

sein. „Dadurch bekommst du ein<br />

ganz anderes Gefühl für deine Arbeit<br />

– und solche Aktionen sagen oft mehr<br />

als viele Worte“, ist sich Joachim Nischler<br />

sicher. Für ihn sind die Mitarbeiter<br />

aus den elf Nationen auch „die<br />

Botschafter des Hotels“.<br />

Das Handy klingelt. Jocelyn aus den<br />

Philippinen sagt, sie sei jetzt schon<br />

mit den Zimmern durch – und ob sie<br />

vielleicht in der Waschküche aushelfen<br />

oder einen Extragang durch die<br />

öffentlichen Toiletten machen soll?<br />

Die Gouvernante entscheidet sich für<br />

die Toilettenreinigung – und lächelt.<br />

Ihre Mitarbeiter aus den fernen Ländern<br />

sind noch motivierter als vor<br />

Corona, falls das geht. „Sie hatten<br />

alle Angst, dass sie nicht mehr in den<br />

Lindenhof zurückkommen dürfen.<br />

Das zeigt doch, dass sie unsere Philosophie<br />

mögen und auch verstehen.“<br />

Der Lindenhof beschäftigt<br />

80 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Sie kommen aus den<br />

Philippinen, der Slowakei, aus<br />

Indien, Ungarn, Thailand,<br />

Pakistan, Sri Lanka, Marokko,<br />

Kirgistan, aus Italien und<br />

Deutschland.


AUSFLÜGE DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 32<br />

SEITE 33<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

AUSFLÜGE<br />

HOCH<br />

HÖHER –<br />

AM<br />

ÖCHSTEN<br />

Wandern hinauf bis zum Gipfel,<br />

Radfahren über die schönsten Pässe und<br />

Autofahren mit Sicht auf die Bergwelt –<br />

Südtirol bietet für jeden etwas. Per<br />

Mausklick finden Sie im Lindenhof<br />

Lifestyle DolceVita Resort alle Strecken,<br />

die Sie begeistern – bestens geordnet nach<br />

Schwierigkeitsgraden. Wir haben<br />

Einheimische nach Touren gefragt, die sie<br />

nie vergessen werden.<br />

Was hat mich da eigentlich<br />

geritten? Auf Wunsch von ein paar<br />

gipfelerprobten Gästen hat unser<br />

Wanderführer Helmut die Tour auf<br />

die Kirchbachspitze angeboten. Und<br />

ich …. ich habe mich in die Liste eingetragen.<br />

Eigentlich habe ich nur<br />

eine Entschuldigung: Schon als Kind<br />

dachte ich mir, als Naturnserin musst<br />

du mindestens einmal auf jedem<br />

Hausberg gewesen sein – auf dem<br />

Hochwart am Nörderberg und der<br />

Kirchbachspitze am Sonnenberg.<br />

Ich war damals 22. Also höchste Zeit.<br />

Und nichts wie hoch. Zumindest eine<br />

halbe Stunde lang. Geröll, Wald –<br />

gleich hinter dem Schnatzhof. Wie<br />

gut, dass ich immer meinen Opa im<br />

Ohr hatte mit dem Versprechen,<br />

mich am Schnatzhof abzuholen,<br />

wenn es nicht mehr weitergeht.<br />

Eigentlich ging es nicht mehr weiter.<br />

Ich hasse Geröll, auf dem du immer<br />

wieder zurückrutscht. Ich mag nicht<br />

diese engen Wege, die links und<br />

rechts nur den Abgrund als Ausblick<br />

lassen. Ich glaube jetzt auch Helmut,<br />

der die Tour auf die Kirchbachspitze<br />

als erfahrener Alpinist deshalb nicht<br />

mag, weil man eigentlich nur ganz<br />

oben am Kreuz diesen phantastischen<br />

Ausblick hat, der einen auf anderen<br />

Touren wie zum Beispiel auf<br />

den Hochwart immer begleitet und<br />

weiter treibt.<br />

Es ist steil. Und nach vier Stunden<br />

kommst du auf knapp 3.000 Meter<br />

Höhe an. Ich sehe, wie sich alle am<br />

AM ABGRUND<br />

MIT GERÖLL<br />

Juniorchefin Chiara Nischler über ihre<br />

Wanderung zur Kirchbachspitze<br />

Gipfelkreuz fotografieren, ich sehe<br />

….. eigentlich nichts mehr. Mir ist so<br />

schwindelig von dieser Gratwanderung<br />

am Abgrund, dass ich nur noch<br />

runter will. Das heißt: runter muss.<br />

Denn hier oben kann mich mein Opa<br />

mit dem Auto schlecht abholen.<br />

Drei Stunden geht es zurück. Auf<br />

dem Geröll. Am Abgrund. Rechts<br />

und links. Meine Füße schmerzen.<br />

Ich habe Blasen, die ich sonst nie bekomme.<br />

Und Hunger. Und kann<br />

doch nach dem dreistündigen Abstieg<br />

nur ein Viertel einer Pizza essen.<br />

Dann streikt der Magen. Und in<br />

dem Glücksgefühl, das ich trotz aller<br />

Schmerzen an diesem Abend habe,<br />

fällt mir ein, dass die Naturnserin<br />

Chiara kein Foto am Hausberg-Gipfelkreuz<br />

hat. Es fehlt der Beweis, dass<br />

ich oben war.<br />

Vier Jahre konnte ich mit der<br />

Schmach leben, auch weil ich mir geschworen<br />

hatte: Das machst du nie<br />

wieder.<br />

Aber was machst du, wenn du einen<br />

Freund aus Naturns hast, der noch<br />

nie auf dem Naturnser Hausberg war<br />

und das unbedingt als Naturnser einmal<br />

im Leben gemacht haben will?<br />

du wanderst mit. Ein zweites Mal. Ich<br />

kann nicht sagen, dass es mir 2020<br />

leichter gefallen ist, aber ich kann sagen:<br />

ich habe jetzt ein Foto. Und ich<br />

kann von dem atemberaubenden<br />

Blick erzählen hinüber zur Lahnbachspitze.<br />

Weil ich dieses Mal keinen<br />

Schwindel hatte.<br />

Trotzdem: ich mach’s nie wieder! Und<br />

wenn Sie mal als erfahrener Wanderer<br />

einen Naturnser Hausberg besteigen<br />

wollen: der Hochwart am Nörderberg<br />

ist zwar mit 2.607 Metern nicht ganz<br />

so hoch, aber die Tour vom Parkplatz<br />

Kreuzbrünnl aus über die Zetnalm<br />

und zurück über die Mauslochalm<br />

lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Was ich übrigens noch schaffen will:<br />

den Meraner Höhenweg. Mit Andi.<br />

Ich werde dann auf die Kirchbachspitze<br />

hoch schauen. Und wenn es jemand<br />

wissen will, werde ich ihm sagen,<br />

dass ich da schon zwei Mal oben<br />

war. Wie es sich für eine Naturnserin<br />

gehört.<br />

Das Lindenhof-Resort bietet<br />

auch geführte Wanderungen für<br />

Gäste mit erfahrenen Wanderführern<br />

an. Jeden Montag<br />

und Donnerstag begleiten Sie<br />

Rudi und Helmut in die<br />

Südtiroler Bergwelt.


AUSFLÜGE DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 34<br />

SEITE 35<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

AUSFLÜGE<br />

VERSTECKTE KAMERA BEI<br />

DER „PLATTEN“-FAHRT<br />

Der Ötzi-Bike-Chef Klaus Nischler und seine<br />

schlimmste Radtour zur Tablander Alm<br />

FAHRT INS<br />

MÄRCHENLAND<br />

Der Seniorchef Werner Nischler empfiehlt<br />

einen Tagesausflug mit dem Auto<br />

2010 hatte ich noch keinen<br />

eigenen Radshop wie heute. Ich arbeitete<br />

als Guide und kam im Jahr<br />

schon so auf 220 Touren und Kurse.<br />

Da ist einem nicht viel fremd – und<br />

doch hatte ich so eine Fahrt wie die<br />

auf die Tablander Alm noch nie erlebt.<br />

Und ich musste sie gottseidank<br />

auch nie wieder erleben.<br />

Wie immer ging mein Blick prüfend<br />

über die sechs Radfahrer, die mit mir<br />

den anspruchsvollen Kurs hoch zur<br />

Tablander Alm fahren wollten. Das<br />

ist so ein kurzer Check, in dem ein<br />

erfahrener Biker zu ergründen hofft,<br />

ob alle über genügend Kraft und<br />

Kondition verfügen. Alle in Form,<br />

erkannte ich und freute mich auf die<br />

Tour. Es ist eine der schönsten Strecken<br />

im Vinschgau – und auch heute<br />

noch oft das Ziel meiner Ötzi-Bike-Guides.<br />

Die Gäste sind immer<br />

begeistert, zumal man heutzutage<br />

ja auch mit dem E-Bike berghoch<br />

kommt.<br />

Wir waren mit den Bio-Bikes unterwegs,<br />

mussten also richtig strampeln.<br />

Das war die ersten 4,5 Kilometer auf<br />

dem Radweg nach Tschars auch kein<br />

Problem. Und natürlich ist auch ein<br />

Loch im Schlauch kein Problem. Ein<br />

guter Guide wie ich macht das für<br />

seinen Gast. Absteigen, flicken, weiter<br />

geht’s. Und jetzt 14 Kilometer nur<br />

berghoch. 1.500 Meter Höhenunterschied.<br />

Mit den Schwächeren fuhr ich<br />

ein bisschen hinterher – und musste<br />

dann doch absteigen. Einer meiner<br />

Radfahrer wartete am Streckenrand<br />

und rief mir schon von weitem zu:<br />

„Die Kette ist gerissen.“ Es dauerte<br />

ein bisschen länger als beim Platten,<br />

aber ich hatte ja alles dabei und war<br />

für den Notfall bestens gerüstet. Kette<br />

mit Kettenschloss repariert, es<br />

konnte weiter gehen.<br />

Und es ging weiter. Der nächste Gast<br />

wedelte einen Kilometer später mit<br />

den Armen – und meldete einen Platten.<br />

Ein paar Kilometer weiter wartete<br />

ein weiterer Teilnehmer. „Bei<br />

mir ist die Kette gerissen.“ Ganz ehrlich:<br />

ich schaute mich vorsichtig um<br />

und suchte die versteckte Kamera.<br />

Zwei Mal Platten, zwei Mal Kettenriss.<br />

Was haben die eigentlich für<br />

Bikes dabei?<br />

Wir amüsierten uns trotzdem oben<br />

auf der Alm, genossen die Aussicht<br />

und freuten uns auf die Abfahrt. Ich<br />

gab noch ein paar kluge Sätze zur<br />

Strecke von mir, bevor mich einer aus<br />

meiner Gruppe jäh stoppte. „Du hast<br />

ja einen Platten“, sagte er süffisant lächelnd<br />

und zeigte auf den Vorderreifen.<br />

Ja. Ich hatte einen Platten.<br />

Es sollte nicht der letzte gewesen<br />

sein. Bis wir im Tal waren, hatte jeder<br />

von uns einmal einen unfreiwilligen<br />

Stopp hinter sich. Jeder. Wirklich jeder.<br />

Zwei mit den Rissen an der Kette,<br />

fünf mit dem Loch im Schlauch.<br />

Wie hieß damals eine Fernsehsendung:<br />

Pleiten, Pech und Pannen. Wir<br />

hätten die Hauptdarsteller sein können…<br />

Klaus Nischler ist Chef der<br />

Ötzi Bike Academy in Naturns,<br />

die auch in Zusammenarbeit mit<br />

dem Lindenhof geführte<br />

Touren mit Guides anbietet<br />

sowie Fahrtraining, Sicherheitstraining<br />

und Mountainbike-<br />

Kurse. Im Ötzi Bike-Shop an der<br />

Hauptstraße kann man<br />

sich auch vom Fahrrad bis zum<br />

Sturzhelm alles leihen.<br />

Werner Nischler weiß gar<br />

nicht, wo er anfangen soll. Und wo<br />

aufhören. Er holt die Karte, um es<br />

dem Touristen zu zeigen. Selbst<br />

braucht er so was nicht. „Alle Touren<br />

in Südtirol sind schön“, sagt der<br />

80-jährige Seniorchef und fährt mit<br />

dem Finger durch die herrliche Landschaft<br />

von Naturns nach Bozen – und<br />

von dort in alle Richtungen. Er überlegt.<br />

„Am schönsten“, sagt er dann<br />

und man spürt, wie schwer ihm die<br />

Entscheidung fällt, „ist vielleicht die<br />

Strecke zum Karersee über Seis, das<br />

Grödner Joch und den Campolongo-Pass.“<br />

Er selbst fährt da mit seiner Frau Doris<br />

schon immer morgens um acht los.<br />

„Es ist ein Tagesausflug, weil man ja<br />

auch immer wieder aussteigen und<br />

die Berge sehen will. Und ein bisschen<br />

spazieren gehen“, sagt Werner<br />

Nischler. Er schätzt, dass die Fahrt<br />

270 Kilometer lang ist. Von Naturns<br />

nach Bozen, von Bozen über Karneid<br />

nach Seis und Kastelruth. Werner:<br />

„Da werdet ihr selbst sehen, dass ihr<br />

einfach aussteigen müsst. So schön ist<br />

der Blick auf die ganzen Dolomiten.“<br />

Die Fahrt geht weiter hinunter nach<br />

St. Ulrich und St. Christina über das<br />

Grödner Joch nach Wolkenstein und<br />

Corvara. Die Familie Nischler gönnt<br />

sich hier immer so nach drei Stunden<br />

ein Mittagessen.<br />

Auf bekannten Südtiroler Pässen geht<br />

es weiter: der Campolongo-Pass<br />

führt auf 1.850 Meter rund um den<br />

Sellastock und in knapp 20 Minuten<br />

hinunter nach Arabba; das Pordoi-Joch<br />

bietet den Blick auf den Piz<br />

Boé, den Langkofel, die Finger- und<br />

Rofanspitze. „Da bist Du auf schätzungsweise<br />

2.140 Meter“, sagt<br />

Werner Nischler, schaut aber doch<br />

noch mal nach, weil es es genau wissen<br />

will. Einen Meter verschätzt. Es<br />

sind 2.139 Meter.<br />

Ein weiteres Highlight auf der Autofahrt<br />

ist der Karersee, den man von<br />

Arabba aus über das Fassatal in einer<br />

Stunde und 15 Minuten erreicht.<br />

„Obwohl da meistens viel los ist,<br />

sollte man sich die halbe Stunde Zeit<br />

nehmen, um den Rundweg um den<br />

See zu spazieren.“ Bei schönem Wetter<br />

spiegeln sich in dem smaragdgrünen<br />

und kristallklaren Wasser der<br />

Rosengarten und der Latemar. „Man<br />

nennt ihn ja den Märchensee der Dolomiten“,<br />

sagt Werner Nischler.<br />

Für den Lindenhof-Seniorchef ist das<br />

Ganze eine „Märchenroute“ – und<br />

seit er nicht mehr so gut zu Fuß ist,<br />

kennt er sich aus mit eintägigen Autoreisen.<br />

Wie oft er die Strecke schon<br />

gefahren ist? Er lacht: „100 Mal ganz<br />

bestimmt…“ Schließlich findet er<br />

immer wieder kleine Streckenänderungen,<br />

ganz ohne Karte. Und immer<br />

wieder neue schöne Fleckchen<br />

Erde, die er so noch nicht gesehen<br />

hat. Sein Fazit: „Südtirol ist auch im<br />

Auto schön. Wenn man hin und wieder<br />

mal aussteigt…“<br />

Die Strecke:<br />

Naturns – Bozen – Karneid –<br />

Kastelruth – St. Christina – Corvara<br />

– Arabba – Karersee – Welschnofen<br />

– Bozen – Naturns.<br />

Fahrtzeit: rund 4.30 Stunden<br />

Kilometer: 270<br />

Sie können sich im Lindenhof<br />

Lifestyle DolceVita Resort auch<br />

ein Porsche-Boxster-Cabrio<br />

leihen und die schönsten Pässe<br />

in Südtirol fahren. Unser<br />

Seniorchef berät Sie gerne.


KULINARIK DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 36<br />

SEITE 37<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

KULINARIK<br />

DIE<br />

HOHE<br />

SCHULE<br />

DER<br />

Wie in der süßesten Zelle des Lindenhofs gearbeitet<br />

wird – und warum Lena Bachmann nicht nur Künstlerin,<br />

sondern auch eine Art Managerin sein muss.<br />

PATISSERIE<br />

MONTAG<br />

Rund um die Himbeere<br />

Lena in ihrer Zelle…:<br />

Jeder Handgriff muss<br />

sitzen<br />

Es ist gut, dass keiner Übergewicht<br />

hat. Der Gang in der vielleicht<br />

15 Meter langen Zelle, in dem<br />

sich die Dame und die zwei Herren<br />

von morgens acht Uhr an bewegen, ist<br />

höchstens einen Meter breit. „Wenn<br />

du dir oft begegnest, verlierst du wertvolle<br />

Zeit. Und Zeit haben wir nie“,<br />

sagt Lena Bachmann, die seit der vergangenen<br />

Saison hier der Boss ist.<br />

Willkommen im süßesten Bereich<br />

des Lindenhofs – bei der Chef-Patisseuse<br />

Lena Bachmann.<br />

Die 22-Jährige arbeitet ohne Computer,<br />

aber mit reichlich Zetteln, einem<br />

dicken Buch und einem Planer bzw.<br />

Organizer. Im Planer steht das, was<br />

der Gast abends als Dessert serviert<br />

bekommt. „Das planen wir meist so<br />

eine Woche im Voraus“, sagt Lena<br />

Bachmann, die natürlich auch darauf<br />

achten muss, dass sie sich an die Vorstellungen<br />

der Küche anpasst, die<br />

hinter einer dicken Wand und dank<br />

einer offenen Tür auf Rufweite arbeitet.<br />

Wenn der Chefkoch Andi Pircher<br />

und der Souschef Benni Perk-


KULINARIK DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 38<br />

SEITE 39<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

KULINARIK<br />

DIENSTAG<br />

Topfen-Nougat-Knödel an Pflaumenkompott<br />

und Stracciatellaeis<br />

b<br />

MEHR IM<br />

LINDENHOF<br />

BLOG<br />

ZUM NACHMACHEN<br />

Desserts essen, ist<br />

einfach. Desserts machen<br />

dagegen sehr schwierig.<br />

Tatsächlich hat unsere<br />

Patisserie ein paar<br />

Rezepte SUITE-Online<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Schauen Sie einfach<br />

mal rein.<br />

www.lindenhof.it/blog<br />

MITTWOCH<br />

Schokoladentarte an<br />

Eierliköreis<br />

DONNERSTAG<br />

Holunder – Buttermilchmousse mit<br />

Waldfrüchten und Erdbeersorbet


KULINARIK DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 40<br />

SEITE 41<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

KULINARIK<br />

mann den Südtiroler Abend mit<br />

deftigen Speisen ausrufen, kann die<br />

Patisserie verständlicherweise keine<br />

französische Spezialität anbieten.<br />

„Das klappt gut, weil die Zwei mich<br />

auch super unterstützen.“ Ansonsten<br />

achtet sie bei der Planung besonders<br />

auf das Feedback der Gäste: „Man<br />

sieht ja, welche Desserts oft bestellt<br />

werden und welche weniger.“<br />

FREITAG<br />

Geeiste Sachertorte mit<br />

Aprikosencoulis<br />

In den Büchern stehen die großen<br />

Geheimnisse. Zum Beispiel: wie viel<br />

Butter gehört in die Creme? „Da es ja<br />

immer gleich gut schmecken soll, ist<br />

bei uns nichts mit frei Schnauze“,<br />

sagt Lena Bachmann. Das Buch ist alt<br />

und abgegriffen und wahrscheinlich<br />

schon oft mit Schokoladenfingern<br />

angefasst worden, es wird aber immer<br />

wieder mit neuen Informationen bestückt.<br />

63 Gramm Butter für 50 Portionen<br />

kann man da auf einen schnellen<br />

Blick erhaschen. Nicht 60, nicht<br />

65. Nein, 63.<br />

Auf den großen Zetteln ist die Einkaufsliste<br />

notiert. Was muss man in<br />

dieser Woche frisch einkaufen, wie<br />

lange reicht der Zucker noch? Es sind<br />

Erfahrungswerte, die auch eine<br />

22-Jährige haben muss. Wenn zu<br />

Hause am Wochenende keine Sahne<br />

mehr im Kühlschrank ist, kann die<br />

Hausfrau das vielleicht bei ihrer Kuchenwahl<br />

noch kaschieren, wenn in<br />

einem Hotel wie dem Lindenhof die<br />

Sahne ausgeht, wird das für die Patisserie<br />

kritisch. „Dein Lager musst du<br />

ständig im Auge haben“, sagt Lena<br />

Bachmann.<br />

Die kleinen Zetteln hängen an verschiedenen<br />

Stellen über den Arbeitsflächen.<br />

Selbst Vito Brescia oder<br />

Christian Veneroni, die fast immer<br />

den Strudel und die Kuchen für das<br />

Nachmittagsbuffet in einem der zwei<br />

Backöfen hinter sich machen, haben<br />

die Rezepte mit den Zutaten vor Augen.<br />

„Es ist für jeden besser, wenn er<br />

noch mal schnell drauf schauen<br />

kann“, sagt die Chef-Patisseuse, die<br />

nicht nur Künstlerin, sondern auch<br />

eine Art Managerin ist. Sie plant den<br />

Einkauf, sie organisiert den Ablauf,<br />

sie kreiert mit ihrer Mannschaft die<br />

Desserts und sie prüft vom Kuchen<br />

bis zum Eis alles, was die Patisserie in<br />

Richtung Gast verlässt. „Eine Einzelkämpferin<br />

schafft das in einem<br />

Hotel wie dem Lindenhof nicht. Man<br />

muss sich schon auf die Kollegen verlassen<br />

können“, sagt die Chefin.<br />

SAMSTAG<br />

Zartbitter Schokoladen Panna<br />

Cotta an Holunderblütensorbet<br />

Die große Kunst der Patisserie ist es<br />

auch, alles vorzubereiten, was man<br />

vorbereiten kann. „Erdbeeren müssen<br />

natürlich abends kurz vor dem<br />

Servieren frisch geschnitten werden.<br />

Aber der Rest vom Dessert kann auch<br />

schon fertig im Kühlschrank oder im<br />

Kühlraum gelagert werden“, sagt die<br />

Frau, die im Savoy, der Landesberufsschule<br />

für das Gastgewerbe, Köchin<br />

gelernt hat. Morgens um acht<br />

teilt sie ein, wer bis zur Mittagspause<br />

um 13 Uhr was macht. Die diversen<br />

Kuchen für das Nachmittagsbuffet,<br />

das Dessert für den Abend. „Wann<br />

immer es geht, arbeiten wir auch<br />

noch am Dessertbuffet für den Donnerstag“,<br />

sagt Lena Bachmann. Ab 17<br />

Uhr aber sind alle mit dem abendlichen<br />

Dessert beschäftigt. „Wir versuchen<br />

es so einzuteilen, dass zumindest<br />

eines der zwei angebotenen<br />

Desserts möglichst nur noch wenige<br />

Handgriffe vor dem Service braucht<br />

und wir uns gemeinsam auf das andere<br />

konzentrieren können.“<br />

Wer einen Tag in dieser süßen Zelle<br />

verbracht hat, weiß, warum ein erfolgreiches<br />

Buch heißt: Die hohe<br />

Schule der Patisserie.<br />

SONNTAG<br />

Dreierlei Früchtesorbet auf Erdbeeren<br />

mit Marzipanschaum


ANGEBOTE DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 42<br />

SEITE 43<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021<br />

ANGEBOTE<br />

BEWEGEN<br />

UND<br />

GENIESSEN<br />

DIE NISCHLER<br />

WOCHEN<br />

2021<br />

FÜHLEN SIE<br />

SICH<br />

WIE BEIM<br />

GIRO<br />

D’ITALIA<br />

Die Storck-Rennrad-Woche<br />

ist für die Rennradfahrer<br />

zum Saisonstart ein<br />

Erlebnis der besonderen<br />

Art: In vier Leistungsgruppen<br />

aufgeteilt geht es<br />

sechs Mal in der Woche<br />

mit Begleitfahrzeugen auf<br />

Tour (Mittwoch Ruhetag).<br />

In jeder Gruppe fährt ein<br />

Guide der Ötzi Bike<br />

Academy und ein ehemaliger<br />

Radprofi. Helden von<br />

einst wie die Schweizer<br />

Oscar Camenzind (ehemaliger<br />

Straßenradweltmeister,<br />

Gewinner der Tour<br />

de Suisse) und Alex Zille<br />

(Weltmeister im Einzelzeitradfahren<br />

und zweimal<br />

Zweiter bei der Tour de<br />

France) geben Ihnen<br />

während der Fahrt und<br />

auch am Abend in geselliger<br />

Runde die richtigen<br />

Tipps. Ein Los müssen Sie<br />

ertragen: Der Lindenhof-Hotelchef<br />

Joachim<br />

Nischler ist auch jeden<br />

Tag als Guide dabei.<br />

10. April bis 18. April<br />

7 BIKETOUREN<br />

IN EINER WOCHE<br />

Das Basecamp ist der Lindenhof<br />

mit dem radverrückten Hotelchef Joachim<br />

Nischler. Und glauben Sie uns:<br />

Sie werden es am Abend brauchen – wegen<br />

der Sauna, wegen der Massagen, wegen<br />

des Essens. Denn die Touren bei<br />

der Ötzi Bike Cross Country Trail Woche<br />

haben es in sich. Deshalb auch die<br />

Voraussetzungen: In der Power Rider<br />

Gruppe sollten Sie mindestens 600 Höhenmeter<br />

pro Stunde schaffen<br />

(Trails S2 bis S3), in der Easy Rider<br />

Gruppe 300 (Trails S1 bis S2). Die Betreuung<br />

von der Ötzi Bike Academy ist vor,<br />

während und nach den Touren perfekt.<br />

24. April bis 2. Mai<br />

EIN HERBST<br />

FÜR GOURMETS<br />

Kulinarisch hat in Südtirol der Herbst<br />

am meisten zu bieten. Das wird Ihnen<br />

auch in diesem Jahr wieder unser<br />

Hotelchef beweisen. Joachim Nischler<br />

begleitet Sie zu bekannten Winzern –<br />

und kredenzt abends zu besonderen<br />

Menüs aus der Lindenhof-Küche die<br />

besten und interessantesten Weine.<br />

Gourmetherbst vom<br />

26. September bis 6. November<br />

Lindenhof-Weinwoche vom<br />

13. November bis 21. November<br />

GESUND<br />

MIT<br />

PUR-LIFE<br />

Gesund, gesünder – Lindenhof. Na, ja. Auf jeden Fall können Sie<br />

bei uns viel für Ihre Fitness tun (bei den täglichen Kursen) und<br />

viel für Ihr Wohlbefinden (Massagen, Sauna, Kulinarik…). Und<br />

dies während der ganzen Saison. Fünf Mal im Jahr aber bieten<br />

wir ein besonderes Gesundheitsprogramm – mit Manuel Eckardt<br />

und seinem Team von pur-life. Der bekannte Buchautor verbindet<br />

in Kursen und Seminaren in diesen Wochen Fitness mit<br />

Wohlbefinden. Und heraus kommt: Gesundheit! Erleben Sie<br />

seine individuellen Methoden, lassen Sie sich testen und erklären,<br />

was Sie ganz speziell und ohne viel Veränderungen für Ihren<br />

Körper tun können. Und: „Wohlbefinden hat nichts mit der<br />

Figur eines Menschen zu tun“, sagt Manuel Eckardt. Das hört<br />

sich doch schon mal gut an…<br />

14. bis 21. März<br />

18. bis 25. Juli<br />

19. bis 26. September<br />

7. bis 14. November<br />

Die Detox & die Anti-Aging Woche<br />

ist vom 21. bis 28. November<br />

YOGA – FÜR<br />

JEDEN DIE<br />

RICHTIGE ÜBUNG<br />

Wie oft haben Sie sich überlegt, das<br />

zu tun, was andere zur Entspannung<br />

schon lange machen? Yoga! Und doch<br />

wollten Sie sich nicht anmelden. Man<br />

könnte sich ja blamieren…. Kann<br />

man nicht! Im Lindenhof liegen jeden<br />

Tag Anfänger und alte Hasen<br />

nebeneinander auf den Matten.<br />

Besonders gut gelingt das aber bei der<br />

Vini-Yoga-Woche von Olga Rita<br />

Hell. Vini heißt anpassen, und Rita<br />

passt jede Übung ganz individuell<br />

jedem Teilnehmer an. Es gibt keine<br />

Ausreden mehr!<br />

20. bis 27. November<br />

FAMILY ZEIT<br />

27. März bis 10. April<br />

09. Mai bis 06. Juni<br />

03. Juli bis 28. August<br />

02. Oktober bis 06. Oktober<br />

26. Dezember bis 09. Januar 22<br />

„Warum müssen Kinder immer<br />

das tun, was die Erwachsenen im<br />

Urlaub gerne machen? Wir bieten<br />

einen Familienurlaub an, bei dem<br />

groß und klein auf ihre Kosten<br />

kommen. Gemeinsam – oder<br />

auch mal getrennt. In der<br />

Family-Zeit haben wir Kinderbetreuung<br />

von morgens bis abends.<br />

Auch mit Kinderbuffet.“<br />

(Lindenhof-Hotelchef Joachim<br />

Nischler).<br />

ADULTS ONLY<br />

04. März bis 27. März<br />

06. November bis 12.<br />

Dezember<br />

„Wenn Sie nichts kaputt<br />

machen, dürfen Sie sogar die<br />

Riesenrutsche für Kinder<br />

benutzen… In diesen Zeiten<br />

gehört der Lindenhof den<br />

Erwachsenen. Und angeblich ist<br />

es ruhiger als zu den Familiy-Zeiten…“<br />

(Juniorchefin Chiara Nischler)<br />

SPEZIALANGEBOTE<br />

6 Tage buchen, 7 Tage bleiben<br />

6. – 14. März<br />

20. – 28. März<br />

13. November bis 5. Dezember<br />

3 Tage buchen, 4 Tage bleiben<br />

7. – 11. März<br />

21. – 25. März<br />

14. November bis 2. Dezember<br />

Mehr über die Fokuswochen<br />

Im Lindenhof Lifestyle DolceVita<br />

Resort finden Sie auf unserer<br />

Homepage: www.lindenhof.it<br />

und in der Online-Ausgabe der<br />

SUITE: www.lindenhof.it/blog


GAST-ANSICHTEN<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN 2021 SEITE 44<br />

DIE NUMMER 1<br />

Was zeichnet eigentlich ein Wellnesshotel aus?<br />

Ein Gast fragt sich, warum Experten und Urlauber den Lindenhof<br />

beim Wellness-Heaven-Award gewählt haben.<br />

Jetzt bin ich also im Wellnesshotel<br />

Nummer 1 in Europa.<br />

Auf der Suche nach Wellness. „Wer<br />

ist denn bei Ihnen für Wellness zuständig?“,<br />

frage ich eine gewisse<br />

Franziska an der Rezeption. Sie<br />

schaut verständnislos und lächelt<br />

trotzdem. „Alle“, sagt sie und strahlt<br />

mit ihren leuchtenden Augen so, dass<br />

bei mir wegen Altersschwindel<br />

alle Lichter ausgehen<br />

und ich fast schon<br />

meine Frage vergessen<br />

habe.<br />

Alle? Alle arbeiten in der<br />

Wellnessabteilung? Irgendjemand<br />

wird sich doch<br />

hoffentlich um das Essen<br />

kümmern, den Service,<br />

mein Zimmer? Andererseits:<br />

irgendwas muss ja<br />

wohl dran sein an dem Hotel,<br />

wenn es Experten und<br />

Urlauber beim Wellness<br />

Heaven-Award an die erste<br />

Stelle setzen. Vor…. Ja, den<br />

anderen halt. Und nicht vor<br />

den anderen in Naturns<br />

Süd im Kirchweg, sondern vor den<br />

anderen in Europa. Also world wide<br />

sozusagen.<br />

Der erste Weg führt an die Bar. Hier<br />

gibt es einen Welcome-Drink, der<br />

tatsächlich am Ende nicht auf der<br />

Rechnung auftaucht. Und ein gewisser<br />

Jonas fragt, ob ich eine gute<br />

Anreise gehabt habe. Ich frage ihn,<br />

ob es jeden Tag ein Freigetränk gebe<br />

und bin der leisen Hoffnung, dass ich<br />

damit der Wahl zum Wellnesshotel<br />

Nummer 1 näher komme. Aber er<br />

lacht nur und wünscht mir einen<br />

schönen Urlaub.<br />

Die Suche nach diesem Wellness<br />

führt mich vorbei an einem Vorspeisebuffet,<br />

bei dem Auge an Bauch die<br />

erste Warnung signalisiert. Acht<br />

Tage Urlaub dürfen nicht acht Kilo<br />

Übergewicht bedeuten. Schließlich<br />

sollte Wellness nicht nur was für den<br />

A…. sein. Auch wenn das Essen wie<br />

in einem Sternelokal schmeckt und<br />

ein freundlicher Oberkellner namens<br />

Alex mich mit zaghaftem Blick auf<br />

meinen Bauchumfang darauf aufmerksam<br />

macht, dass man das „oder“<br />

bei den einzelnen Gängen durchaus<br />

mit „und“ ersetzen darf.<br />

Im Zimmer kann ich mir ein Kopfkissen<br />

meiner Wahl aussuchen.<br />

Weich, hart, nicht so hart, nicht so<br />

weich – und eine junge Frau vom Etagenservice<br />

bringt es mir, geht aber<br />

wieder. Sie wünscht mir noch eine<br />

gute Nacht – und bevor ich von Wellness<br />

träume, frage ich mich noch, warum<br />

in diesem Hotel alle Mitarbeiter<br />

so gut aufgelegt sind. Da ich den Chef<br />

kennengelernt habe, denke ich, es ist<br />

eine berechtigte Frage, obwohl viele<br />

sagen, der sei auch nett. Zumindest<br />

hat er die freundlichen Mitarbeiter<br />

ausgesucht. Das spricht auch schon<br />

mal für ihn. Irgendwie fühle ich mich<br />

schon wie zu Hause. Allerdings ist<br />

mein Zuhause noch nie zum Wellness-Zuhause<br />

Nummer 1 in Europa<br />

gewählt worden.<br />

Was soll ich sagen? Dieses<br />

Essen. Morgens, mittags,<br />

abends. Diese Herzlichkeit.<br />

Morgens, mittags, abends.<br />

Diese Hilfsbereitschaft.<br />

Morgens, mittags, abends.<br />

„Vielleicht wähle ich den<br />

Lindenhof nächstes Jahr<br />

auch zum Wellnesshotel<br />

Nummer 1“, sage ich trotz<br />

der Rechnung zu den<br />

leuchtenden Augen von<br />

Franziska – und sie fragt,<br />

ob mir die neun Saunen,<br />

die 170 Ruheplätze, die Inund<br />

Outdoor-Pools, das<br />

Fitnesszentrum und das<br />

ArtSPA gefallen haben.<br />

Irritiert greife ich zum Prospekt, sehe<br />

einen Wellnessturm mit Pool auf einer<br />

Dachterrasse. Ich fahre nach Hause<br />

und überlege mir, ob ich mich deshalb<br />

so erholt fühle, weil das<br />

Wellnesshotel Lindenhof schon fernab<br />

vom Wellnessbereich für Wellness<br />

sorgt. Mit Saunen, Pools und Fitnesskursen<br />

kann das jeder.<br />

So ist der Lindenhof für mich die<br />

wahre Nummer 1.<br />

2200<br />

240<br />

Qualitätsprodukte von<br />

Prodotti genuini da<br />

Bauern & Manufakturen<br />

agricoltori & produttori<br />

Genussmarkt & Bistro<br />

Mercato dei sapori &<br />

bistro<br />

Meran / Merano<br />

Lana<br />

Bozen / Bolzano<br />

Brixen / Bressanone<br />

Bruneck / Brunico<br />

Onlineshop<br />

www.pursuedtirol.com<br />

info@pursuedtirol.com<br />

3500<br />

40<br />

Weine & Spirituosen<br />

vini e distillati<br />

Weine zu verkosten<br />

vini da degustare<br />

Vinothek<br />

Wines to taste<br />

Events<br />

Romstraße 76 Via Roma<br />

Meran / Merano<br />

Onlineshop<br />

www.meranerweinhaus.com<br />

info@meranerweinhaus.com<br />

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WINE<br />

PASSION


ÄTSCH - WIR SIND DIE NUMMER 1<br />

Experten haben uns nominiert, Gäste haben<br />

uns gewählt: der Wellness Heaven-Award für das<br />

beste Spa-Hotel Europas geht an…<br />

Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort!<br />

Wir sagen danke – für Ihre Treue und Ihr Vertrauen.<br />

Kirchweg 2 _ 39025 Naturns _ Südtirol _ T. +39 0473 66 62 42 _ info@lindenhof.it _ www.lindenhof.it _ www.lindenhof.it/blog

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