Leseprobe: Leibfried/Schäfer: 25 Jahre Unternehmertum: Festschrift für Giorgio Behr
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© 2010 Versus Verlag AG, Zürich<br />
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www.versus.ch<br />
Satz und Herstellung: Versus Verlag · Zürich<br />
Druck: Comunecazione · Bra<br />
Printed in Italy<br />
ISBN 978-3-03909-126-3
5<br />
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Begleitwort<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2010 ist es <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> her, dass <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> den vermeintlich sicheren<br />
Schoss eines festen Anstellungsverhältnisses verlassen und die <strong>Behr</strong>, Deflandre &<br />
Snozzi BDS Consulting AG in Schaffhausen gegründet hat. Damit begann im besten<br />
Sinne des Wortes eine unternehmerische Erfolgsgeschichte: der Lebensweg<br />
eines Mannes, der etwas unternimmt. Das Besondere dabei ist, dass <strong>Unternehmertum</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> nicht nur eine industrielle Dimension besitzt, obwohl<br />
er schon alleine hier sehr viel vorzuweisen hat. Seine Begabungen und sein<br />
Engagement haben ihn darüber hinaus auch in seinem Wirken als Hochschullehrer<br />
und im Sport an die Spitze geführt. Gleichzeitig hat er es verstanden, sich<br />
<strong>für</strong> das Gemeinwohl zu engagieren (die Stiftung Nationales Handball-Trainingsund<br />
Leistungszentrum Schweizersbild sowie die Stiftung Museumsbahn sind nur<br />
zwei aktuelle Beispiele) und sich ein überaus intaktes familiäres Umfeld zu erhalten.<br />
Nach seinen eigenen Worten stellt das Erreichen einer bestimmten Altersgrenze<br />
<strong>für</strong> sich genommen keine besonders anerkennenswerte Leistung dar.<br />
Nichts lag daher näher, als keinen runden Geburtstag, sondern sein unternehmerisches<br />
Jubiläum als Anknüpfungspunkt <strong>für</strong> die vorliegende <strong>Festschrift</strong> zu nehmen.<br />
So vielfältig wie <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong>s Wirken sind denn auch die enthaltenen Beiträge:<br />
Fünfzig Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Hochschulen und Gesellschaft<br />
stellten sich <strong>für</strong> das Verfassen eines Beitrages zur Verfügung. Für diese Bereitschaft<br />
danken wir ganz herzlich. Ein besonderer Dank geht an Herrn Rechtsanwalt<br />
Dr. Andreas Coradi, der einen personenbezogenen Beitrag verfasste. Alle<br />
übrigen Autoren wählten einen themenbezogenen Inhalt, jedoch stets mit einem<br />
persönlichen Berührungspunkt zu dem Jubilar. Das Institut <strong>für</strong> Accounting, Controlling<br />
und Auditing an der Universität St. Gallen (ACA-HSG) unterstützte die<br />
Publikation dieses Buches.<br />
Unser ganz besonderer Dank gilt unserem Doktorvater selbst. Die langen <strong>Jahre</strong><br />
unserer Zusammenarbeit mit <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> sind geprägt durch den ihm eigenen<br />
Ideenreichtum, seine Schaffenskraft und eine ganz besondere Eigenschaft, Men-
6 Begleitwort<br />
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schen zu motivieren und zu führen. Viele gute Dinge hat er so erst möglich gemacht.<br />
Mit dem Dank verbinden wir die besten Wünsche <strong>für</strong> die kommenden<br />
<strong>Jahre</strong> und hoffen auf weitere gemeinsame Herausforderungen.<br />
Peter <strong>Leibfried</strong> und Dirk <strong>Schäfer</strong><br />
PS: Trotz oder auch gerade wegen des grossen Engagements aller Autoren hat die<br />
Koordination und Abstimmung aller Beiträge viel Zeit in Anspruch genommen.<br />
An dieser Stelle gebührt unser besonderer Dank Mag. Christian Layr, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am ACA, der sich dieses Projekts im unternehmerischen<br />
Sinne angenommen und <strong>für</strong> Zielerreichung gesorgt hat.
7<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
Andreas Coradi<br />
<strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> – Ein Portrait . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
<strong>Unternehmertum</strong> und Unternehmensführung<br />
Klaus Jenny<br />
Verantwortung – einst und jetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Günter Müller-Stewens<br />
Formen unternehmerischer Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Klaus Spremann und Patrick Scheurle<br />
Kapitalkosten-Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Stephan Hostettler<br />
Der ökonomische Gewinn im Spannungsfeld von<br />
Geschäfts- und Verhaltensrisiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Hubertus Christ<br />
Simulation in der Technik und den Wirtschaftswissenschaften –<br />
Nutzen und Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Flemming Ruud und Michèle Rüdisser<br />
«In control» – to be or not to be …<br />
Beitrag zur unternehmerischen Governance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Pascal Gantenbein<br />
Diversifikation: Wertschöpfung oder Wertvernichtung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
8 Inhaltsverzeichnis<br />
.........................................................................................................................................................<br />
Rolf Watter und Katja Roth Pellanda<br />
Shareholder Activism . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
Jean Nicolas Druey<br />
Die Pflichten des Tochter-Verwaltungsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
Heinrich Fischer und Carole Ackermann<br />
Ein langer Weg prüft ein Pferd auf seine Stärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />
Alexander G.C. Dony<br />
Winning with the Evolving Chinese Consumer –<br />
A Fresh, Practical Perspective . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119<br />
Michael Hilti und Pius Baschera<br />
Unternehmenskultur und Führungsverhalten<br />
als wesentlicher Treiber <strong>für</strong> den langfristigen Unternehmenserfolg<br />
am Beispiel der Hilti Aktiengesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />
Torsten Tomczak und Benjamin von Walter<br />
Kampf um die besten Köpfe: Employer Branding zwischen<br />
Erfolg und Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />
Carl Helbling<br />
Die Pensionskasse im Lichte einer nachhaltigen Unternehmenspolitik . . . . . 151<br />
Adriana Ospel<br />
<strong>Unternehmertum</strong> und Sport: Die Wirtschaftskrise als Chance . . . . . . . . . . . . 165<br />
Ancillo Canepa<br />
Über das «Managen» eines Profi-Fussballclubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung<br />
Peter <strong>Leibfried</strong><br />
Money, Market, Management: Vom abnehmenden Grenznutzen<br />
finanzieller Rechnungslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181<br />
Ann-Kristin Achleitner und Alexander Bassen<br />
Ein Reporting Standard <strong>für</strong> Sozialunternehmer: Möglichkeiten,<br />
Herausforderungen und Nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
Inhaltsverzeichnis 9<br />
.........................................................................................................................................................<br />
Reiner Fickert<br />
Management Accounting in Professional Service Firms . . . . . . . . . . . . . . . . 199<br />
Conrad Meyer<br />
Accounting in der Krise? Vertrauen ist gefragt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215<br />
Christian Keuschnigg<br />
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Accounting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<strong>25</strong><br />
Max Boemle<br />
Von der Bewegungsbilanz zur Geldflussrechnung –<br />
Entwicklung der Instrumente zur Beurteilung der Finanzlage . . . . . . . . . . . . 233<br />
Lukas Handschin<br />
Zur Abbildung von Risiken und Risikofähigkeit in der Bilanz . . . . . . . . . . . 247<br />
Reto Sanwald<br />
Revision und Revisionsaufsicht im System der Corporate Governance . . . . <strong>25</strong>7<br />
Daniel Suter<br />
Entwicklung und Umfeld der schweizerischen Standards<br />
<strong>für</strong> Rechnungslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267<br />
Thomas Stenz<br />
Internationale Harmonisierung der Rechnungslegung –<br />
Fluch oder Segen <strong>für</strong> die Wirtschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275<br />
Evelyn Teitler-Feinberg<br />
Bewertung – ein Nonvaleur ohne Offenlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283<br />
Reto Eberle<br />
Wieso ein Audit in der Schweiz nicht ein Audit ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297<br />
Dieter Widmer<br />
Verantwortung und Haftung der Revisionsstelle in der Aktienrechtsreform . 307<br />
André von Moos<br />
Zum State-of-the-Art-Audit-Approach<br />
zur Prüfung von Managementrisiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319<br />
Thomas Berndt und Marc Jeker<br />
Zur Integration eines Fraud Prevention Framework<br />
in das Interne Kontrollsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
10 Inhaltsverzeichnis<br />
.........................................................................................................................................................<br />
Ökonomie, Recht, Politik und Institutionen<br />
Rolf Soiron<br />
Avenir Suisse 2010: Und jetzt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341<br />
Thomas Held und Gerhard Schwarz<br />
Wirtschaftspatriotismus und unternehmerischer Patriotismus<br />
in Zeiten globaler Märkte: Eine Handvoll Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . 355<br />
Klaus W. Wellershoff<br />
Knowledge is not Power but Responsibility:<br />
Some Thoughts on the Financial Crisis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363<br />
Dieter Dubs<br />
Die «Tischvorlage» als besondere Form der Beschlussfassung im<br />
Verwaltungsrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369<br />
Peter Nobel<br />
Was heisst internationales Gesellschaftsrecht heute? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381<br />
Stephan Simon<br />
Preisbindung der zweiten Hand – Zeit <strong>für</strong> eine grundlegende Reform? . . . . 391<br />
Peter Weigelt<br />
Drang zur Grösse – Zwang oder Chance? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399<br />
Universität, Forschung und Lehre<br />
Günter Haag<br />
Hochschulsponsoring – Die neue Freiheit der Universitäten . . . . . . . . . . . . . 409<br />
Dirk <strong>Schäfer</strong><br />
Ist die Bologna-Reform gescheitert? – Ein Erfahrungsbericht am Beispiel<br />
des Studien-Programms «Master in Accounting & Finance» (MAccFin) . . . 423
11<br />
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<strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> – Ein Portrait<br />
Andreas Coradi<br />
Andreas Coradi, Dr. iur., führt seit 1983 eine wirtschaftsorientierte Anwaltskanzlei<br />
in Zürich. In den <strong>Jahre</strong>n 1977 bis 1979 leitete er zusammen<br />
mit <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong> bei der Fides Treuhandgesellschaft in Zürich das<br />
damals schweizweit grösste Nachlassverfahren eines Konzerns mit<br />
über fünfzig involvierten Gesellschaften im In- und Ausland.<br />
Lieber <strong>Giorgio</strong> <strong>Behr</strong><br />
Als wir uns Mitte Mai 1977 um acht Uhr morgens an der Militärstrasse in Zürich<br />
im Café Aloha bei einer Ovomaltine zum ersten Mal trafen, wusste ich, dass wir<br />
gemeinsam eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit in Angriff nehmen würden, nämlich<br />
als 31- bzw. 28-jährige «einfache» Mitarbeiter der Fides Treuhandgesellschaft<br />
die gemeinsame Leitung des bis anhin grössten Nachlassverfahrens in der<br />
Schweiz. Die Bestandesaufnahme im maroden Küderli-Konzern mit über fünfzig<br />
involvierten in- und ausländischen Gesellschaften sowie die anschliessenden Verkäufe<br />
oder Liquidationen von Tochtergesellschaften war eine der anforderungsreichsten<br />
Aufgaben in der schweizerischen Wirtschaftsgeschichte der 1970er-<br />
<strong>Jahre</strong>.<br />
Rückblickend kann ich aus Überzeugung sagen, dass wir diese anspruchsvolle<br />
Aufgabe mit Bravour gelöst haben. Während ich als spezialisierter Rechtsanwalt<br />
mit der Leitung dieses Mandates betraut wurde, warst Du als bereits promovierter<br />
Rechtsanwalt in der Zusatzausbildung zum – wie es damals hiess – eidgenössisch<br />
diplomierten Bücherexperten und somit prädestiniert <strong>für</strong> die Übernahme der Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die Bewertungen der betroffenen Gesellschaften sowie <strong>für</strong> das<br />
Cash-Management. Du hast die Verhandlungen mit den Banken und Gläubigern<br />
geführt und dabei manchen gestandenen Wirtschaftsführer mit Deiner zielgerich-