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STARK!STROM 21/2021

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Strom-Rudel

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6

Halbwissende anfangen, mit

diesen Instrumenten zu arbeiten

(lacht). Da sind wir bei

den Synths geblieben, das verstecken

wir auch nicht, warum

auch.

Weiter geht's mit ,,Glaubenskraft''.

Ein deutschsprachiger Track pro

Platte ist ja bei euch schon fast

die Regel.

Vorweg: Eine Regel ist es nicht. Im Gegenteil, ich

habe mich sogar ein bisschen dagegen gewehrt

(lacht), weil ich genau diesen Regelzwang vermeiden

wollte. Trotzdem bin ich über den Begriff

„Glaubenskraft“ gestolpert. Ich denke, niemand

ist umhingekommen, sich in den letzten Jahren

mit dem Umgang der katholischen Kirche mit

dem Missbrauch in den eigenen Reihen zu beschäftigen.

Dabei bin ich tatsächlich über vieles

gestolpert, bei dem ich mir dachte, da kannst du

als Künstler eigentlich nicht still sein.

Wir behandeln religiöse Themen, haben aber

schon immer gesagt, wir treffen keine religiösen

Aussagen, das bleibt auch so. Ich sehe

„Glaubenskraft“ eher als Gesellschaftskritik.

Der Song trifft trotz meines Unmuts gegenüber

dieser Situation keine direkten Aussagen,

das sollten andere tun. Es ist einfach eine sehr

zynische Geschichte geworden. Der Begriff

„Glaubenskraft“, der eigentlich positiv konnotiert

ist, wurde hier umgedreht. Glaubenskraft

kann man auch missbrauchen, Kraft des

Glaubens, sich über tatsächliche Rechte hinwegzusetzen.

Aber auch, wenn der Song für mich

persönlich aufgeladen ist, bleiben wir damit

im Rahmen einer Geschichte. Ich mache keine

politischen oder religiösen Aussagen.

Der letzte Track, den ich noch genauer unter die Lupe

nehmen möchte: „Undress To Confess'“. Auch hier ein

bisschen eine Tradition für euch, eine frivole, augenzwinkernde

Nummer mit auf dem Album zu haben?

Genau. Das Augenzwinkern gehört einfach zu

POWERWOLF. Wo wir gerade von „Glaubenskraft“

gesprochen haben: Du hast gemerkt, der Song

ist sehr aufgeladen, sehr finster, da er einige

Dinge mit scharfem Zynismus anspricht. Im

selben Moment ist es mir wichtig, auch den

augenzwinkernden Zwilling

auf dem Album zu haben.

Zu verdeutlichen, dass wir

sehr wohl ernste Themen ansprechen,

wenn uns das ein

Bedürfnis ist. Andererseits bleiben

wir immer die Entertainer,

die wir sind. Da gehört einfach

ein „Undress To Confess“ her,

das musikalisch wie textlich

mit viel Augenzwinkern und

Leichtigkeit rüberkommt: Wir sind Unterhalter,

und nicht mehr, Punkt.

Womit wir bei euren Live-Shows wären. POWERWOLF

hat live einfach einen extremen Mitmachfaktor,

reißt unglaublich mit. Meinst du, für die ,,volle''

POWERWOLF-Erfahrung ist es notwendig, euch auf

der Bühne zu sehen?

Ich glaube schon. Natürlich kann man auch

einfach mit dem Album Spaß haben. Aber wenn

man die Möglichkeit hat, sollte man uns auch

mal live sehen. Ich erlebe POWERWOLF immer

dann am intensivsten bei den Konzerten, wenn

du merkst, das Publikum und die Band wachsen

zusammen, jeder hat eine gute Zeit, man lässt

einfach mal alles hinter sich. Oft gehst du von

der Bühne und denkst dir, heute waren die Fans

so gut, haben uns so angetrieben, dass wir selbst

völlig über uns rausgewachsen sind.

Das sind die besten Momente. Wenn du das mit

Leidenschaft betreibst, machst du keine halben

Dinger auf der Bühne. Im Gegenteil, oft gehen

wir so über uns raus, dass wir hinterher merken:

Morgen tut uns jeder einzelne Knochen weh,

aber das war es dann einfach wert (lacht).

Letzte Frage: Was würdest du tun, wenn du tatsächlich

mal einem Werwolf begegnen würdest?

Ich würde ihn wahrscheinlich fragen, ob er mit

auf Tour kommt, mit auf die Bühne (lacht).

Und dort sehen wir uns hoffentlich bald alle wieder.

Vielen Dank für dieses aufschlussreiche Interview!

www.powerwolf.net

www.facebook.com/powerwolfmetal

Gabriel

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