aktuell 2021_01a
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Kolping
aktuell
mitgliederzeitschrift der kolpingfamilie schrobenhausen
frühjahr 2021
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser von Kolping aktuell,
liebe Mitglieder der Kolpingfamilie,
diese Zeilen zu „Lebenszeichen“ aus dem Musical „Kolpings Traum“ wurden inspiriert vom Wirken Adolph Kolpings
und von den prekären Umständen, in denen damals die Menschen leben mussten. Die Sehnsucht der Menschen nach
Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und Perspektive war groß. Adolph Kolping
hat es durch sein Wirken als „Handwerker Gottes“ geschafft, der Sehnsucht der Menschen ein zu Hause zu geben.
In ihm brannte das Licht Jesu Christi. Kolping gab dieses Licht auf vielfältige Art und Weise weiter und schenkte so der
Welt wieder ein menschliches Gesicht.
Und heute? Die Sehnsucht der Menschen ist heute
nicht viel anders als damals. Auch wir leben in ungewissen
Zeiten und sehnen uns nach Freiheit und Gerechtigkeit,
nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit
und Perspektive. Doch der Blick in die Zukunft scheint
wenig Gutes zu verheißen, wir haben Trauer, wir haben
Sorgen, wir haben Angst. Da fällt es schwer, optimistisch
und zuversichtlich zu sein. Wie sollen wir denn
der Welt ein menschliches Gesicht schenken, wenn wir
es mit Masken verhüllen müssen? Das Einzige, was wir
momentan wahrnehmen, wenn wir in die Gesichter unserer
Mitmenschen blicken, sind Sorgenfalten. Wir alle
sehnen uns nach Sorglosigkeit und Unbeschwertheit.
Denn v. a. das, was unser Leben eigentlich so lebenswert
macht, darf nicht sein: die Begegnung mit anderen
und das Erleben von Gemeinschaft. Dieses Virus zwingt
uns dazu, auf Distanz zu gehen. Und die Maske tut ihr
Übriges dazu.
Beides muss momentan sein – bei aller verständlicher
Kritik, die man dazu haben kann.
Doch was ist die Alternative? Sich in die eigenen vier
Wände zurückzuziehen und sämtliche soziale Kontakte
zu meiden? Bestimmt nicht! Denn wir brauchen einander,
als soziale Wesen brauchen wir Gemeinschaft, Geselligkeit,
Begegnung, Kontakt… Wir sind so geschaffen.
Es ist in uns angelegt. Wir brauchen schlicht und einfach
ein menschliches Gesicht.
Gott schenkte der Welt in Jesus ein menschliches Gesicht.
Das heißt auch, wenn wir in ein menschliches
Gesicht blicken, dann können wir auch unserem Gott
begegnen. Das hat Kolping irgendwann verstanden und
gespürt. Deswegen wurde er vom Schuster-Handwerker
zum Handwerker Gottes. Er hat verstanden, dass überall
dort, wo Güte und Liebe herrscht, Gott wohnt. Mit seinem
Reden, Wirken und Handeln hat er Gott wieder ins
Spiel gebracht.
Und heute? Heute sind wir es, die der Welt wieder ein menschliches Gesicht schenken sollen. Und wir können das – trotz
allem! Wir, die sich Kolpingschwestern und Kolpingbrüder nennen, alle, die Christen sind, haben allen Grund dazu, so
zu handeln. Die Maske darf für tätige Nächstenliebe keine Ausrede sein. Sie bedeckt nicht unsere Ohren, nicht unsere
Augen und schon gar nicht unsere Herzen. Wir müssen nur etwas lauter rufen, um uns Gehör zu verschaffen. Wenn wir
uns mit allen Mitteln und Kräften und mit unserem Können in unsere Gesellschaft einbringen, dann können wir viel bewirken,
dann bekommt unsere Welt wieder ein menschlicheres Gesicht.
Es geht nicht darum, darüber zu diskutieren, was/warum etwas grad NICHT geht. Es geht darum, kreativ zu werden, neue
Wege zu gehen, Wege, die uns unter wieder zueinander führen. Denn wir brauchen ein menschliches Gesicht. Das ist das
schönste und wertvollste Geschenk, das wir einander schenken können.
1. Wir schenken der Welt ein menschliches Gesicht, wenn wir über unseren Schatten springen und um Vergebung
bitten, wenn wir dem anderen ein offenes Ohr für seine Sorgen und Ängste schenken, wenn wir dem
anderen das geben, was er zum Leben braucht.
2. Wir schenken der Welt ein menschliches Gesicht, wenn wir den Ärmsten und Schwächsten wieder ihre
Würde zurückgeben, wenn wir damit anfangen in jedem Menschen Gottes Ebenbild zu sehen, wenn Gott in
unserer Welt durch uns Mensch wird.
Ihr und Euer Georg Leonhard Bühler
Präses und Stadtpfarrer
Auf den Corona-Lockdown folgte zeitgleich mit dem gleichzeitigen Beginn des neuen Schuljahres
2020 der langersehnte Neustart mit einer Andacht im Garten des Kolpinghauses und
bayerischer Pizza. 35 Mitglieder folgten der Einladung, endlich wieder zusammenzukommen,
zu ratschen, den persönlichen Kontakt wieder aufleben zu lassen und einen sonnigen Samstagnachmittag
„bei Kolping oben“ zu genießen.
„Schee, dass ihr wieder da seids“, begrüßte Angelika Hartwig die Anwesenden und wies auf die
doch noch geltenden Hygienevorschriften hin.
Präses Bühler stellte die Andacht unter das Motto „Neubeginn“.
Neubeginn für die Kolpingfamilie, für Schüler und Auszubildende,
aber vor allem auch für uns selbst. In seiner Ansprache forderte
er verstärke Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für andere Menschen, die
in dieser Zeit besondere Hilfe oder auch Nähe bzw. Unterstützung brauchen.
Durch die Kontaktsperren werde uns bewusst, was uns besonders fehlt – sich
treffen, zusammenkommen sprechen, lachen, einfach alles, was das menschliche
Leben ausmacht. Wir wissen nicht was die Zukunft bringt, doch als Christen
haben wir die Hoffnung, dass es für uns gut ausgeht und auch weitergeht. Mit
dem Wunsch „den Neustart wagen, achtsam und aufmerksam miteinander umgehen“
schloss er die Andacht.
Fotorallye „Unterwegs mit Kolping“
Neustart 2020 "bei Kolping oben"
Im Laufe des Nachmittags fand auch die von Daniela Dörfler und Anna Mayer
organisierte Fotorallye „Unterwegs mit Kolping“ mit der Siegerehrung ihren Abschluss. Die Gewinner erwarteten Sachpreise
aus dem Eine-Welt-Laden.
(Daniela Dörfler)
Ich bin bei Kolping, weil... ich die Werte, die Adolph Kolping prägte und vermittelte,
weitergeben möchte; weil ich Spaß daran habe, mich sozial einzubringen
und natürlich auch, weil mir der Mitgliedsantrag in die Wiege gelegt wurde!
Anna Mayer, Kolpingmitglied seit 23 Jahren
Altmaterialsammlung im Corona-Jahr
Unsere geplante Frühjahrssammlung am 25.04.2020 musste leider aufgrund
der hohen Coronazahlen abgesagt werden. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich
wohl keiner vorstellen, dass uns die Pandemie für so lange Zeit fest im Griff
haben wird. Die Herbstsammlung konnten wird dann aber in Absprache mit dem
Landratsamt zum Glück unter strengen Hygiene-Maßnahmen durchführen. Im Vorfeld musste
von unserer Seite ein Hygienekonzept ausgearbeitet, den Behörden vorgelegt und durch diese
genehmigt werden. Somit war der Weg frei! Es war keine leichte Aufgabe, aber wir haben es
geschafft und die Sammlung konnte zum geplanten Termin stattfinden.
Am 10.10.2020 war es dann so weit. 28 Erwachsene,
7 Kinder und leider nur 8 Fahrzeuge waren
am Start. Trotz reduzierter Helfermannschaft
konnten wir ein mittleres bis gutes Ergebnis erzielen. Wir haben insgesamt 17 Tonnen sortenreines Papier und 8,14 Tonnen
Kleider gesammelt. Es konnte somit ein Erlös in Höhe von 2.381,14 € erzielt werden.
Nicht zu vergessen:
unser Papiercontainer, der jeden ersten Samstag im Monat fleißig von den Schrobenhausener
Bürgern gefüllt wird. Auch hier kann sich das stolze Ergebnis sehen lassen:
11 Leerungen ergaben 40,04 Tonnen und somit eine Vergütung von 4.124,12 €
Für das Jahr 2020 konnten wir somit einen Gesamterlös in Höhe von 6.505,26 €
verbuchen - ein tolles Ergebnis trotz Corona!
2021 -
Corona hat uns immer noch fest im Griff
Seit Januar 2021 gibt es eine Veränderung bzw. Neuerung
bezüglich unseres Altpapiercontainers:
Unser neuer Abnehmer ist die ortsansässige Firma Gigler. Bei den jährlichen
Verhandlungen hat uns die Fa. Gigler bessere und konstantere
Konditionen bzw. Papierpreise angeboten als unser bisheriger Partner,
die Firma MAD.
Leider musste die geplante Frühjahrssammlung 2021 erneut abgesagt
werden. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, war aber in Anbetracht
wieder steigender Coronazahlen und den Mutationen notwendig.
Aber als Alternative dazu steigt am Samstag, den 5. Juni ein
„großer offener Container“ mit zwei zusätzlichen Sammelcontainern
am Stief´schen Volksfestplatz.
So wollen wir zumindest einen Teil der Verluste abfangen.
Zwischeninfo für den Papiercontainer: bis dato sind schon wieder ca. 10
Tonnen gesammelt worden.
Vor kurzen haben wir auch unser
Kleiderlager, einen Schiffscontainer,
der in der städtischen
Kläranlage steht und mittlerweile
randvoll war, geleert.
Wir haben die Altkleider selbst
nach Ettringen gefahren und bei
aktion hoffnung abgeladen.
Ein Sprinter und ein Anhänger
ergaben rund 2,5 to, der Erlös
beträgt 303,84 €.
Es werden noch dringend Freiwillige für den
Containerdienst gesucht! Bitte meldet euch!!!
Vielen Dank für eure Mithilfe und Unterstützung!
(Bertram Hlawatsch & Norbert Moser)
Sternstunden
Schon immer waren die Menschen von den Sternen
fasziniert. Sterne begleiten unseren Lebensweg von der
Geburt bis zum Tod. Sie faszinieren den Menschen. Die
Betrachtung eines Sternenhimmels erweckt das Gefühl
der Grenzenlosigkeit und dennoch Geborgenheit.
Bevor es den Kompass gab, waren es die Sterne, nach
denen sich die Menschen in der Nacht auf dem Meer
und auf dem Land orientierten. Sterne sind Wegweiser.
Sterne sind auch Hoffnungszeichen – das Licht in der
dunklen Nacht, das Trost spenden kann. Wenn Menschen
schöne, positive Zeiten erleben, sprechen sie von
Sternstunden.
Jemand, der glaubt und immer wieder „Sternstunden“
erlebt, ist Abraham.
„Der Herr sprach zu Abraham: Zieh weg aus deinem
Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus
in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde
dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen
Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich
will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den
will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter
der Erde Segen erlangen.“ (Gen 12,1-3)
Heraus aus dem Gewohnten, heraus aus Sicherheiten,
Bekanntem, hinein in das unbekannte Land der Verheißung
Gottes. Und Abraham macht sich auf den Weg. Er
kommt nach Kanaan und lässt sich nieder. War seine
„Sternstunde“ Lug und Trug? Trägt Gottes Wort noch? In
Kanaan bricht eine Hungersnot aus. Neu muss er aufbrechen
nach Ägypten, ohne ein wegweisendes Wort. Das
Leben und die Umstände zwingen ihn. Kein Zeichen ist in
Sicht, dass die Verheißung in Erfüllung gehen wird. Und
weiter führt sein Weg durch die Wüsten seines Lebens.
Und Gottes Wort? Neu leuchtet es auf, als er auf dem
Boden seines Lebensgeländes steht:
„Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und
deinen Nachkommen für immer geben. Ich mache deine
Nachkommen so zahlreich wie den Staub auf der Erde.
Mache dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und
Breite; denn dir werde ich es geben.“
(Gen 13,15-17)
Nachkommenschaft? Abraham und seine unfruchtbare
Frau Sara werden alt und älter. Von einer Erfüllung ihrer
Lebenswünsche ist wieder nichts zu erkennen. Und
doch: Gottes Wort hat Abraham so bewegt, dass er darauf
sein Leben gebaut hat und neu baut. Ein neuer Aufbruch,
der ihn in Kriegswirren und Kämpfe hinein führt.
Mutlos und alt ist er nach dem Kampf. Und wieder einmal
leuchtet Gottes Wort für ihn auf.
Ein Mensch – Abraham –
unter dem Sternenhimmel.
Er ist auf Wanderschaft,
einer Lebens-Wanderschaft.
Schon einmal hat er eine
Sternstunde erlebt.
Eine Sternstunde,
in der ihm Gott
seinen Lebensweg wies.
„Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht dein Sklave
wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein
Erbe sein. Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum
Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen
kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine
Nachkommen sein.“
(Gen 15,4-5)
Und wieder geht Abraham in neuem Vertrauen seinen Lebensweg.
Und wieder vergehen Jahre, Jahrzehnte in der
Spannung von Verheißung und Warten. Seine Sternstunde
ist verblasst. Aber er setzt auf die Hoffnung.
„Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur
Welt kam. Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen; jeder,
der davon hört, wird mit mir lachen. Wer, sagte sie, hätte
Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch Kinder stillen?
Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen
Sohn geboren.“
(Gen 21,5-7)
Abraham gibt seinen Hoffnungsstern nicht auf. Er begleitet
ihn bis zur Geburt des Isaak und auch auf seinem
weiteren Weg. Und Gott lässt ihn für Abraham immer
wieder aufleuchten in seinem Wort und in den Führungen
seines Lebensweges.
Manche Menschen wissen nicht…
Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es ist, sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich ihr freundliches Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht,
um wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht,
dass sie für uns ein Geschenk des Himmels sind.
Manche Menschen wissen nicht,
dass sie wie leuchtende Sterne sind.
Manchmal sagen wir, diese Begegnung oder dieser Tag
steht unter einem guten Stern. Es kommt Freude auf, wir
fühlen uns getröstet. Ein Stück Himmel ist auf die Erde
herunter gekommen.
(Paul Celan)
An welche persönliche Sternstunde in meinem Leben
kann ich mich erinnern? Vielleicht an die Begegnung mit
einem Menschen, der mir Weggefährte ist oder war, ein
überraschendes Ereignis oder ein gutes Wort, das wir
hören durften?
Dass jeder von uns immer wieder Sternstunden erleben
darf, das wünschen wir uns.
Entnommen aus
„Arbeitshilfe, Kolpingwerk DV Augsburg
"Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht"
Ein etwas anderer Kolpinggedenktag
Trotz der aktuell schwierigen Lage wollten wir den Kolpinggedenktag nicht komplett ausfallen
lassen und entschieden uns dafür, ihn heuer als reinen Familiengottesdienst abzuhalten. Die
Ehrung unserer Jubilare fand ebenfalls in diesem Rahmen statt. Außerdem starteten wir einen
zusätzlichen Aufruf zu Lebensmittelspenden zu allen Gottesdiensten in St. Jakob und St. Salvator
an diesem Tag gemäß unserer Aktion „Ein Stück mehr ist nicht schwer!“ zugunsten der
Schrobenhausener Tafel.
Die Messe in der Stadtpfarrkirche, die vom Kolping-Pastoralteam gestaltet wurde,
stand unter dem Motto: „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“, eine Zeile aus
dem Musical „Kolpings Traum“. In seiner Predigt spannte Präses Bühler den Bogen vom
Gesellenvater Adolph Kolping, der zu Beginn der Industrialisierung den Handwerksgesellen
beistand, hin zum kürzlich verstorbenen Geistlichen Rat Johann Menzinger, der
ebenfalls viele Jahre Kolpingpräses in Rain am Lech war.
„Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen; in jedem von Euch brennt dasselbe
Licht – schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“, heißt es im Schlussrefrain des
Musicals. Beiden sei gemein gewesen, dass sie sich den Nöten ihrer Zeit nicht verschlossen
hätten, sondern ihren Nächsten dieses menschliche Gesicht gezeigt haben:
Sie hatten ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste, halfen, wo Hilfe nötig war, kurz: sie machten Gott und Gottes Liebe
wieder „gesellschaftsfähig“, nicht als Theologen, sondern als Seelsorger vor Ort. Für Pfarrer Menzinger war die Corona-
Alltagsmaske bis zum Schluß keine Ausrede für zurückgehende Nächstenliebe, bedeckt sie doch nicht die Augen, nicht die
Ohren und schon gar nicht das Herz: „Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist.“
Im Anschluss an die Messfeier bat Präses Bühler die Kolpingjubilare des Jahres (soweit erschienen), an ihren Plätzen zu
verweilen. Angelika Hartwig überreichte jedem Jubilar und jeder Jubilarin mit einem persönlichen Wort die Urkunde samt
einem kleinen Präsent - mit gefordertem Abstand und unter Einhaltung aller Hygienevorschriften.
(Stefan Mayer)
Kolpinghaus e. V.
Mitgliederversammlung mit Neuwahlen
Vorstand wieder komplett, alle Ämter besetzt
Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2020, die coronabedingt vom Frühjahr auf den Sommer verschoben werden musste,
wählten die Mitglieder von Kolpinghaus e.V. ihren Vorstand neu. Die meisten der amtierenden Vorstandsmitglieder stellten
sich einer Wiederwahl, für zwei Ämter im Vorstand sowie für die beiden Kassenprüfer mussten und konnten neue Kandidaten
gefunden werden.
Bis zur überfälligen Satzungsänderung vor zwei Jahren war der jeweilige Präses der Kolpingfamilie Schrobenhausen kraft
Amtes gleichzeitig 1. Vorsitzender im Verein Kolpinghaus e.V., mit all den vielfältigen organisatorischen Aufgaben und Verpflichtungen.
In der Realität wurden diese reinen Verwaltungsaufgaben jedoch operativ stets vom 2. Vorsitzenden übernommen.
Nach dem Weggang des damaligen Präses, Stadtpfarrer Josef Beyrer, blieb das Amt vakant. Auch für das Amt des
Schatzmeisters sowie der beiden Kassenprüfer konnten neue Ehrenamtliche gefunden werden.
Der neue Vorstand setzt sich somit wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: Franz Mayer jun.
2. Vorsitzender: Thomas Fieger
Schriftführerin:
Regina Reiter
Schatzmeister:
Anton Stichlmair jun.
Weitere Vorstandsmitglieder und ihre Aufgaben:
Apartments, Garten:
Michael Stichlmair
Techn. Hausverwaltung: Gerhard Beck
Kaufm. Hausverwaltung, Saal,
Zahlungsverkehr:
Hans Regler
Vertreterin KF:
Angelika Hartwig
Kassenprüfer:
Marion Behnert
Thomas Hilg
Als erste Aufgabe des neuen Vorsitzenden galt es, die ausgeschiedenen langjährigen Vorstandsmitglieder zu verabschieden
und ihnen den Dank der Mitgliederversammlung auszusprechen.
Horst Knopf war über 32 Jahre für die Finanzen verantwortlich, ehrenamtlich versteht sich.
In dieser langen Zeit wurden neben den ständig erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen zwei wegweisende Großprojekte
durchgeführt: zum einen der Um- und Erweiterungsbau Anfang der 1990er-Jahre sowie die energetische Sanierung des
Hauses samt der Nachrüstung diverser Brandschutzauflagen im Jahre 2012. Diese mussten finanztechnisch organisiert und
abgearbeitet werden. Für seinen vielfältigen, zuverlässigen und unermüdlichen Einsatz für das Kolpinghaus Schrobenhausen
wurde ihm ein Gutschein für eine Kurzreise ins Kolpinghotel in Ohlstadt überreicht.
Mehr als 25 Jahre lang prüfte Willi Schwertfirm zusammen mit Anton Stichlmair jun. die Kasse des Vereins. Darüber hinaus
unterstützte er seit 2006, dem Jahr des 150jährigen Jubiläums der Kolpingfamilie, Josef Baierl bei der Gestaltung und
Pflege des Blumen-K im Grünstreifen vor dem Kolpinghaus. Aus familiären Gründen konnte Willi Schwertfirm nicht an der
Versammlung teilnehmen, der Dank für sein Engagement all die Jahre sowie ein Präsent wurde durch den 1. Vorsitzenden
nachgereicht.
Das Kolpinghaus ist nicht nur Heimat der Kolpingfamilie und ihrer Mitglieder, in den 13 Einzimmerapartments sowie der
Hausmeisterwohnung sind derzeit Jugendliche und Werktätige aus fünf Nationen untergebracht. Die Veranstaltungsräume
werden für Firmenevents und private Feiern vermietet.
Aufgabe des neuen Vorstandes ist es, auch in Zukunft das Haus für ihre Nutzer instand zu halten, den sich stetig wandelnden
Anforderungen an die Räumlichkeiten, den Apartments samt Garten und an ständig wachsenden technischen Neuerungen
und Vorgaben gerecht zu werden.
(Franz Mayer jun.)
Kolpinghaus e. V.
Trotz Corona - es tut sich was...
Nach ein paar wenigen Veranstaltungen im Sommer 2020, die wegen der Kontaktbeschränkungen nicht sehr groß ausfielen,
konnte im Jahr 2021 noch gar kein Termin im Kolpinghaus stattfinden. Die Sitzungen der Vorstandschaften finden als
TEAMS-Meeting online statt. Diese Treffen funktionieren überraschend gut. Allerdings fehlt das Zusammensitzen nach der
Sitzung enorm. Bekanntermaßen wird im gemütlichen Teil so manch wichtiges Detail der vorhergegangenen Tagesordnung
nachbesprochen oder Ideen aufgeworfen, auf die vorher niemand gekommen ist.
Wie in der Schrobenhausener Zeitung angekündigt, hat
sich die VHS Schrobenhausen für unsere Räume interessiert
und bereits 2020 für Sprachkurse gebucht. Wenige
Tage vor Kursbeginn kamen leider die Einschränkungen/
das Verbot von Präsenzunterricht. Bis heute konnte somit
tatsächlich noch kein Kursangebot stattfinden.
“Kolping Leute sind praktische Leute” hat einmal ein Afrika-Missionar,
gebürtig aus dem Schrobenhausener Land,
festgestellt. Und so wurde aus der Not eine Tugend gemacht
und die veranstaltungslose Zeit für ohnehin geplante
Renovierungen und Instandhaltungsarbeiten im
Kolpinghaus genutzt. Bereits im Hinblick auf das 75-jährige
Bestehen des Kolpinghauses, das 2024 gefeiert werden
soll, wurde ein Maßnahmenplan erstellt. Darin sind
die einzelnen anstehenden Projekte mit der jeweiligen
Kostenschätzung sowie der geplanten Durchführung in
den nächsten drei Jahren aufgelistet.
Beim Aktionstag am 14.11.2020 haben die tatkräftigen Helfer u. a. die Rabatte zwischen Blockhütte und Kolpinghaus
neugestaltet und 150 Bodendecker Vinca Minor gepflanzt, stabile Platten für die Abstützung des Container-LKW betoniert
sowie den Heizkörpern im renovierten Saal einen neuen Anstrich verpasst.
Die Beleuchtung im Treppenhaus und in den Fluren im Wohnbereich ist in die Jahre
gekommen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurden im Treppenhaus und in den
Gängen die 30 Jahre alten Lampen ausgetauscht, stromsparende LED-Leuchtmittel eingebaut
und die Schalter durch Bewegungsmelder ersetzt. Ein Komfort, der auch allen
Saalnutzern auf dem Weg in den Keller zu den Toiletten und zur Garderobe zugutekommt.
Zur Verbesserung der Akustik im Saal wurde eine Wand als Schallschluckwand
gestaltet, analog der Maßnahme im Foyer.
Kolpinghaus e. V.
...rund ums Kolpinghaus
Für Herbst 2021 geplant war die Erneuerung der Decken im Sanitärbereich im Keller. Die aktuelle Profil-Lammellendecke
wurde bei Veranstaltungen in früheren Jahren mehrfach beschädigt. Vor geraumer Zeit bereits entschied man sich
für eine Renovierung. Da für das verbaute Deckensystem nach nunmehr 30 Jahren keine Teile mehr zu bekommen sind,
musste eine Alternative gefunden werden. Die Eintscheidung fiel auf eine neue Trockenbaudecke. Überraschenderweise
hatte die beauftragte Firma am letzten Aprilwochenende Zeit und konnte die Arbeiten innerhalb weniger Tage erledigen.
Die Bäume im Garten wachsen immer weiter in den Himmel. Häufiger auftretende Extremwetterlagen mit Sturm und
Starkregen warfen Fragen nach der Stand- und Verkehrssicherheit der Bepflanzung an der Grundstücksgrenze und damit
an viel befahrenen Straßen auf. Eine Begutachtung durch einen ortsansässigen
Baumpflege-Fachbetrieb ergab, dass eine Birke unter obigen Gesichtspunkten
entfernt werden muss. Für
die restlichen Bäume und Sträucher sind
entsprechende Pflegeschnitte und Ausholzungen
erforderlich. Der Auftrag wurde vergeben
und wird Ende Mai/Anfang Juni 2021
Als voraussichtlich letzte Maßnahme im laufenden
Jahr ist die Optimierung des Containerstellplatzes
geplant. Für den Container
soll eine tiefergelegte Stellfläche gestaltet werden. Die sich daraus ergebende niedrigere Ladekante wird den ehrenamtlichen
Helfern beim monatlichen Offenen Papiercontainer die Arbeit erleichtern. Die aufgezählten Baustellen, die alle
den Einsatz von Fachfirmen und/oder mittelschwerem Gerät erfordern, werden alle noch in der ersten Jahreshälfte 2021
abgeschlossen sein.
Alle 14 Wohneinheiten im Kolpinghaus waren auch im vergangenen Jahr wieder durchgängig vermietet. Durch diese
Mieteinnahmen und nicht zuletzt dank eines großzügigen Zuschusses des Kolping Hilfsfonds, bei dem Kolpinghaus Schrobenhausen
e. V. seit vielen Jahren Mitglied ist, wird es möglich sein, die für 2021 angesetzten Maßnahmen bereits im
ersten Halbjahr abzuschließen.
Alljährlich fallen Arbeiten an, die nicht mal schnell nebenbei erledigt werden können oder nicht in das Aufgabengebiet
unseres Hausmeisters fallen. Dazu gibt es die Aktionstage, zu denen die Vorstandschaft die Mitglieder der Kolpingfamilie
um Mithilfe bei der Instandhaltung ihres Hauses und Gartens bittet.
Die “üblichen Verdächtigen”, das Kernteam, die immer bereitwillig mitarbeiten, freuen
sich aber auch über neue Gesichter. An Brotzeit und guter Laune hat es bisher nie
gemangelt. Am Ende überwiegen die Freude am Arbeitsergebnis und die Genugtuung
darüber, in Gemeinschaft für die Gemeinschaft tätig gewesen zu sein.
Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott allen, die sich in vielfältiger Weise für unser
Kolpinghaus engagieren!
Treu Kolping
Franz Mayer jun.
Miteinander - Füreinander
Nach der Corona bedingten Auszeit ließ es sich der Pflegetreff nicht nehmen, sein traditionelles und
begehrtes Sommer-Gartenfest durchzuführen. Leider konnten wir in diesem Jahr wetterbedingt
nicht im Garten bleiben, sondern waren aufgrund der Renovierungsarbeiten im Kolpinghaus
unerwartet in der Hütte, was der Freude über das Wiedersehen keinen Abbruch tat.
Besonders war, dass unser Präses, Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler, unserer Einladung
gefolgt ist. Mit schönen Texten und Impulsen, einem Lied, einem stärkenden Gebet und dem
Segen für die pflegenden Angehörigen und ihre Lieben bereicherte er unseren Abend, dankte
den Teilnehmern und bestärkte sie für ihr Sorgen und Pflegen. Im Anschluss an diese
kleine Andacht gab es viel zu erzählen nach so langer Zeit. Natürlich kam auch der Gaumenschmaus
nicht zu kurz. Mit entsprechenden Hygiene-Vorkehrungen konnten verschiedene
Leckerbissen bereitgestellt und vielerlei Köstlichkeiten genossen werden. Viel zu schnell war
die Zeit um. Es zeigte sich deutlich, wie wichtig es ist, in dieser Corona-Zeit Menschen Räume
und Möglichkeiten anzubieten, wo sie rauskommen aus ihrem Alltag, wo Begegnung stattfindet,
wo Austausch möglich ist, wo sie sich und andere spüren können. Mit viel Vorsicht, Achtsamkeit
und etwas Mut ist Vieles möglich.
*** *** ***
Nach der Sommerpause begann der Herbstreigen
mit einem Abend über Hildegard von Bingen.
Rita Schwarz entführte die Teilnehmer ins frühe Mittelalter
und erzählte zunächst die Geschichte, wie
Hildegard von Bingen aufwuchs und dann wie üblich
als 10. Teil ihrer Familie in ein Kloster gegeben wurde.
Später wurde sie Äbtissin und forderte bei den
Mönchen Geld ein, um ein eigenes Kloster bauen zu
können. Im Alter von 43 Jahren wurde sie zur Seherin.
Da sie zwar lesen konnte, aber
nicht schreiben, diktierte sie all
das, was sie in ihren Visionen gesehen
hatte. Dazu gehörte neben
Religion, Musik, Ethik, Kosmologie
auch das Wissen über die Kräuter
und Heilmittel, ihr Wachstum, die
Pflege und die Anwendungsmöglichkeiten.
Hildegard widmete sich
mit Hingabe der Aufgabe, Arme
zu betreuen, Hilfe zu geben für
Schwache und Kranke in Form von
Kräutern zur Stärkung wie auch
zur Heilung. In späteren Jahren
ging die Mystikerin zu Fuß auf Predigertour, sie wurde
als Beraterin geschätzt sowohl von Kirchenoberen
als auch z. B. von Kaiser Barbarossa.
Rita Schwarz legte den Schwerpunkt des Abends
darauf, wie man die vielen guten Mittel und Methoden
für sich nutzen kann, um bei Kräften und gesund
zu bleiben oder aber in der Pflege Erleichterung zu
schaffen. Das „rechte Maß in allen Dingen“ und
„sich Zeit nehmen“ für die Zubereitung sind eine
grundlegende Voraussetzung. Die Lebensregeln in
der Ernährungstherapie der Hildegard von Bingen
beschreiben einfache Grundsätze, die wir oft nicht
mehr ernst nehmen:
Ruhe und Bewegung im richtigen
Maß, geregelter Schlaf für
ausreichend Entspannung, spazieren
zu gehen, um Sauerstoff
zu tanken und damit auch die
Psyche zu stärken. Hier dürfen
die Kranken bzw. pflegebedürftigen
ruhig mitgenommen werden,
soweit möglich. Außerdem
solle man sich die Schattenseiten
bewusst machen. Die eigenen
und die der Anderen und
entsprechende Tugenden dagegen
setzen. So sei es hilfreich, anzunehmen, dass bei
Demenz durchaus Böses auszuhalten sei, dass man
aber auch klare Worte sprechen dürfe.
Miteinander - Füreinander
Zu den Pflegetugenden gehörten z. B. Geduld, Disziplin, Hochherzigkeit, Demut, Rücksicht. Außerdem
dürfe man sich durchaus seines Netzwerks bedienen, um Unterstützung zu erhalten.
Unendlich gefüllt ist die Schatzkiste der Möglichkeiten für Abhilfe und Linderung der Hildegard
von Bingen. Sei es eine Wermutskur von Mai bis Oktober oder Petersilienwein fürs Herz
oder bei Immunschwäche, Galgantwurzelwein bei Rücken- und Bandscheibenbeschwerden.
Bertram lässt im Körper nichts unverdaut zurück, Flosamenwein hilft der Verdauung und
beugt Depressionen vor. Das Grippepulver wird bei leichter Erkältung von der Handfläche
geschleckt oder bei stärkerer Erkältung auf Butterbrot gestreut und gegessen und bei echter
Grippe wird das Pulver in heißem Wein getrunken.
Große Bedeutung hat bei Hildegard der Dinkel, hat er doch alles, was ein Mensch braucht.
Wenn jemand nicht mehr essen kann, kann Dinkelbier hilfreich sein. Dieses fördert zudem die
Durchblutung und verhindert Wundliegen. Bei Ausschlägen und Ekzemen hilft manchmal schon ein
Wechsel von Weizen- auf Dinkelmehl. Dinkelkleie-Brötchen können zudem Cholesterin senken. Gibt
man Salbeitee ins Waschwasser bei Bettlägrigen, kann man damit das Schwitzen eindämmen.
Neben vielen weiteren Tipps ging Frau Schwarz noch kurz auf die Wirkung der Edelsteine ein. Auch bestimmte Gewürze
spielen eine große Rolle bei Hildegard. Dafür haben wir jedoch einen separaten Abend vorgesehen, hätte dies bei Vertiefung
noch ein paar Stunden gefüllt.
*** *** ***
Für den Oktober hatten sich die Teilnehmer Anregungen
für Entspannung gewünscht. So beschäftigten
wir uns zunächst mit dem Thema Stress und seinen
Auswirkungen, was helfen kann, diesen auch in langfristig
angespannten Situationen zu reduzieren und
welche Rolle Ernährung, Schlaf und Bewegung dabei
spielen. Nach ein paar fröhlichen Hirn-Jogging-Übungen,
gepaart mit leichten Körperübungen, probierten
wir verschiedene Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen
aus, die auch zu Hause gut umgesetzt werden
können. Mit einer wohltuenden Fantasie- und
Duftreise beendeten wir den ersten Teil des Abends,
um uns dann – natürlich mit reichlich Abstand – mit
Zwiebelkuchen und Federweißem zu stärken und
den Abend in aller Gemütlichkeit bei guter Unterhaltung
ausklingen zu lassen.
An diesem Abend haben wir dankbar die Neugestaltung
des großen Saals im Kolpingsaal geschätzt, denn
mit einer zum Thema gestalteten Mitte und sternförmig
drumherum gelegten Matten und Stühlen
konnten wir einerseits wunderbar für den nötigen
Abstand sorgen und alles in allem ergab eine wohltuende
Atmosphäre, die ihren guten Teil zum Abend
beigetragen hat.
Vielen Dank an dieser Stelle Kolpinghaus e. V. und allen,
die sich in der Planung und Umsetzung hierfür
eingesetzt haben. Wir können dankbar und auch stolz
sein, dass wir solch großartige Räumlichkeiten haben
und nutzen dürfen. Auch die Gäste schätzen das sehr.
Miteinander - Füreinander
Erst im Februar 2021 haben wir eine Möglichkeit gefunden, uns wieder zu treffen. Es war
nicht einfach und doch so gut, dass sich zumindest die Stamm-TeilnehmerInnen wieder
treffen konnten.
Die Isolation zu Hause, meist mit voller Belastung, da auch eine Betreuung der Angehörigen
in der Tagespflege nicht möglich war, hat doch ziemlich an den Kräften genagt. So
waren wir an einem wunderschön sonnigen Nachmittag spazieren. In Zweiergruppen und
mit Abstand, teilweise mit den Angehörigen im Rollstuhl. So war Zeit zum Reden, gemeinsam
haben wir die ersten Frühlingsblüher am Waldrand entdeckt und die ersten kräftigen
Sonnenstrahlen aufgesaugt. Mal wieder „rauskommen“, andere Gesichter sehen und erzählen
war das Gebot der Stunde.
Da weitere persönliche Treffen noch nicht absehbar sind, haben wir uns im März über einen
Whatsapp-Viedocall getroffen und unterhalten, was natürlich recht begrenzt ist aufgrund
der geringen Teilnehmerzahl die möglich ist. Lustig war schon allein bis alle dabei waren und alles
geklappt hat. Für künftige Treffen versuchen wir nun, wie zuerst schon angedacht, Online-Meetings zu
ermöglichen, damit wir auch wieder öffentlich werden können. Bis dahin bleiben wir sporadisch persönlich in Kontakt
mit Betroffenen. Ein Gespräch zwischendurch hilft auch schon weiter.
*** *** ***
Weitere Termine 2021: jeweils 3. Mittwoch im Monat, Beginn 19:30 Uhr
19.05.2021
16.06.2021
21.07.2021
15.09.2021
20.10.2021
17.11.2021
15.12.2021
Manche Menschen
(Clemens Kunze)
Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist, dass sie da sind.
Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es ist, sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend ihre Nähe ist.
Manche Menschen wissen nicht,
wieviel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es, würden wir es Ihnen sagen.
(Brigitte Behrendt, Ute Natzer)
Nachruf
In den letzten Monaten mussten wir wieder einmal Abschied nehmen von langjährigen
und treuen Kolpingbrüdern und -schwestern.
Sie alle haben sich auf eigene, mannigfaltige Art und Weise in unsere Gemeinschaft
eingebracht und so das Leben der Kolpingfamilie bereichert.
Sie werden in unserer Gemeinschaft unvergessen bleiben, und wir werden ihnen
stets ein ehrendes Andenken bewahren.
geboren am 8. April 1960 am 18. September 1950
gestorben am 2. September 2020 am 7. Mai 2020
Die Ruhe im Sterben besteht im Bewusstsein,
gut gehandelt zu haben, und zwar so viel und in dem Maße,
was man gekonnt hat.
(Adolph Kolping)
Kolping K -
Das K steht für Kreuzworträtsel
O
Zdravím Velkou Bitesi
Liebe Freunde,
im Namen der Kolpingfamilie Velká Bíteš sende ich Euch allen liebe Grüße und
wünsche allen viel Gesundheit.
Die Gesundheit halten wir vielfach für eine Selbstverständlichkeit. Die Pandemiewelle hat
uns gezeigt, dass das nicht der Fall ist. Tschechien wurde von Corona am meisten von allen
europäischen Ländern getroffen.
Im Herbst und im Winter sind Tausende von Menschen gestorben, auch meine Familie wurde
schmerzhaft ergriffen. Im Krankenhaus haben wir unseren sterbenden Vater in Schutzanzügen
gekleidet besucht, er konnte lediglich unsere Augen sehen. Aber wir waren froh darüber,
dass die Ärzte uns überhaupt erlaubten, ihn auf der Covid-Station zu besuchen, und dass er die
letzten paar Tage zu Hause verbringen konnte.
Viele Leute durften ihre Liebsten lange Zeit weder sehen noch besuchen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit
dem Coronavirus in Tschechien nähert sich der Zahl 30.000. Nur zum Vergleich, das sind sechs Städte in der Gröβe von
Velká Bíteš. Im März, als die Lage am schlimmsten war, war es sogar verboten, die eigene Gemeinde zu verlassen (ausgenommen
Fahrten zur Arbeit oder zum Arzt).
Die Pandemie dämpfte auch massiv die Aktivitäten der Kolpingfamilie Velká Bíteš.
Eine Reihe von herkömmlichen Aktivitäten wird schon seit einem Jahr nicht ausgeführt und wir sind eher auf Distanz
im Kontakt. Umso mehr können wir darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist. Wir haben die Möglichkeit, die Zeit
im engen Familienkreis zu verbringen und die Nähe der Familie zu genießen. Wir lernten, besser mit der Technik und
auf Distanz zu arbeiten. Unsere Jungs drehten sogar einen Videoclip anlässlich der traditionellen Osterrute, mit der sie
den Mädchen Freude bereiteten (bei uns besuchen Jungs und Männer am Ostermontag Mädchen und Frauen mit der
aus frisch gewachsenen Weidenzweigen geflochtenen Osterrute, schlagen sie sanft damit. Mädchen und Frauen sollen
dadurch jung und gesund bleiben. Der Besuch war diesmal nicht erlaubt, daher der Videoclip). Wenn ihr ihn ansehen
möchtet, hier ist es möglich:
https://bit.ly/mrskut2021. Die Untertitel sind auch in Deutsch.
Ich möchte glauben, dass die Pandemiezeit bald zu Ende ist, dass die Impfung das Virus besiegt und dass es möglich sein
wird, unser geplantes Treffen in Schrobenhausen Ende September zu realisieren.
Das vorige und dieses Jahr werden unsere Leben auf Dauer verändern. Es liegt jedoch an uns, ob diese Veränderung
positiv sein wird. Ich wünsche uns allen, dass es letztendlich wirklich so ist.
Ladislav Koubek
Kolpingfamilie Velká Bíteš
Dobré zprávy od Velké Bíteše
Gute Nachrichten aus Velká Bíteš
„Hallo, wir sind schon Großeltern!
Unser Enkel heißt Vojtech, ist 50 cm groß und 3,20 kg schwer.
Vojtech ist der Sohn von Lucka und Petr, seine Taufe war am
28. September 2020“
Und Lucka schreibt:
„Unser Sohn wurde mit dem Down Syndrom geboren. Zum
Glück hat er keinerlei gesundheitliche Schwierigkeiten, obwohl
diese Kinder oft zusätzliche Komplikationen haben.
Wir wünschen Euch schöne Herbsttage!
Lucka, Petr und Vojtech“
„Liebe Brigitte,
….Es ist sehr aufregend, Eltern zu sein. Manchmal ist es schwierig, aber es ist auch sehr erfüllend. Ich bin sicher, als Eltern
versteht Ihr, was wir meinen.
Dieses Jahr war ziemlich traurig für uns, weil wir erst meinen Vater verloren haben und dann Ondřej´s Großmutter.
Nun sind wir glücklich, dass wir Jošt haben und so unsere eigene Familie. Nun, das ist wohl der Kreislauf des Lebens,
nehme ich an. Jošt wurde am 25. Juli 2020 geboren.
Am selben Tag haben meine Familie und unsere Freunde eine Heilige Messe und eine Abschiedsfeier für meinen Vater
(Tomas Lejkeb) gehalten, weil im März wegen Covid-19 keine ordentliche Beerdigung möglich
war. Das ist wie ein Wunder.
Die besten Wünsche für Dich und Deine Familie
und an alle in Schrobenhausen. Wir freuen
uns, Euch bald zu sehen.
Ester + Ondřej + Jošt“
Dobré zprávy od Velké Bíteše
„Liebe Brigitte,
letzte Woche ist uns mit Tomas ein Baby geboren.
Wir hatten eine tolle und verstehende Ersatzmutter.
Es ist ein Sohn und er heisst Ladislav. Er wurde am
10. August 2020 geboren. Er ist ein bisschen früher
zur Welt gekommen (erwartet 2. September), aber er
isst viel und wird sicherlich alles nachholen.
Viele Grüsse an alle in Schrobenhausen!
Laďa"
Partnerschafts-Wochenende mit Velká Bíteš in Schrobenhausen 2021
Zum Maifest 2020 sollten unsere tschechischen Freunde uns besuchen kommen,
was leider aufgrund des Lockdowns nicht möglich war.
Damals wurde der Termin auf Ende April diesen Jahres verschoben.
Das ging natürlich auch nicht aufgrund der hohen Inzidenz-Werte.
Wir planen weiter und hoffen, dass der neue Termin in jeder Hinsicht sicher stattfinden kann.
Von 24. - 26. September 2021 sollen unsere Freunde aus Velká Bíteš uns besuchen kommen.
Die Vorbereitungen laufen schon.
An diesem Wochenende wollen wir auch eine Ausstellung mit Gemälden von Tomas Lejkep in Schrobenhausen eröffnen.
Es war noch ein wichtiger Wunsch von Tomas bevor er starb, dass seine Bilder in Schrobenhausen ausgestellt werden.
Das weitere Programm für dieses Wochenende werden wir rechtzeitig bekannt geben.
Bitte reserviert den Termin schon mal in Euren Kalendern.
Wer gerne Gäste aufnehmen möchte, kann sich auch jetzt schon melden bei
Familie Behrendt, Tel.: 08252-820811
Babyglück auch in Schrobenhausen
Auch in Schrobenhausen bzw. Pfaffenhofen, wo
die beiden zuhause sind, konnte man sich über
Nachwuchs freuen!
Florian und Karola Mayer, beide lange Zeit sehr
engagierte Jugendleiter in unserer Kolpingfamilie,
haben Nachwuchs bekommen:
Jonathan Eddie, geboren am 25.07.2020 mit
stattlichen 3.480 g und schon 56 cm groß!
Herzlichen Glückwunsch
Sternwallfahrt nach Rom
- eine Reise, eine Liebesgeschichte, ein Happy End
„Es war einmal…“ möchte man fast schreiben… 2011, als die Kolpingfamilie
Schrobenhausen sich anlässlich des 20. Jahrestages der Seligsprechung
von Adolph Kolping auf den Weg nach Rom machte.
Mit dabei war unser Patenkind Silvia. Sie war glücklich, mit ihrem Onkel
Michael und den vielen Kolpingern von überall her die ewige Stadt zu erkunden,
überall die orangenen Menschen zu entdecken und dabei jede
Menge Kolpinggeist zu erleben. Ehe sie sich’s versah, hatte sie unser Jugendbanner
in der Hand und durfte damit unsere Jugend vertreten.
Eines Tages ist sie dann der Kolpingfamilie Biberbach begegnet und damit
auch Ernst Eltschkner und seinem Sohn Klemens. Es gab immer wieder
nur ganz kurze, gemeinsame Momente dieser jungen Leute in Rom
in all dem Trubel. So hatten sich Silvia und Klemens nach der Reise wieder aus den Augen verloren.
Wie gut, dass es einige Zeit später eine Nachfeier in Augsburg gab. Denn dort haben sie sich wieder getroffen und dann
auch tatsächlich als Paar zusammen gefunden.
Viele Jahre später, am 10.10.2020 haben die Beiden sich getraut, ihr JA-Wort zu geben in der schönen Wallfahrtskirche St.
Jakobus Major in Biberbach. Ein wunderschönes Fest inmitten von Corona. Sie haben sich von nichts abhalten lassen und
tief vertraut, dass alles gut werden würde.
Vater Kolping sei Dank, dass sie sich begegnet sind und sich lieben gelernt haben und jetzt auch ihr Fest so möglich war.
Segne ihren weiteren gemeinsamen Weg!
Herzlichen Glückwunsch dem Brautpaar!
(Brigitte und Michael Behrendt)
Corona macht erfinderisch
In den Sommerferien - Fotorallye quer durchs Schrobenhausener Land.
Jede Woche wurde am Kolpinghaus und auf der Homepage das nächste Bild
„aufgedeckt“, das entschlüsselt werden musste.
Die ersten drei Sieger erhielten einen Preis überreicht.
Advent - eine stille und ruhige Zeit.
An jedem Adventsonntag wurde an der Stele am St. Salvatorplatz ein neues Kolpingzitat
angebracht und eine Kerze entzündet, um ein Licht der Hoffnung in die dunkle
Jahreszeit zu bringen.
Der alljährliche Nikolausdienst konnte trotz
der Auflage im Dezember, dass sich nur zwei
Haushalte treffen durften, stattfinden.
Die Geschwister Chris und Ela zogen am 06.12. in
gewohnter Form durch die Stadt und brachten vor
der Haustür Kinderaugen zum Leuchten.
(Daniela Dörfler)
Kerzenbasteln im Homeoffice
Wie das Berufs- und Privatleben war auch das diesjährige Osterkerzenbasteln
mit coronabedingten Einschränkungen verbunden. Daher fand es diesmal bei
einigen freiwilligen Bastlern in Eigenregie zuhause statt. Trotz der Abweichung
vom normalen Vorgehen wurden stolze 250 Kerzen gebastelt und davon 200 im
Kolpinghaus verkauft. Aufgrund der Coronaverordnungen (das Bistum Augsburg
hatte Verkaufsaktivitäten nach der Kirche nämlich untersagt) war es nicht möglich,
wie üblich nach der Kirche zu verkaufen, weshalb der Verkauf kurzerhand
ins Kolpinghaus verlegt wurde..
An der Bastelaktion haben sich zwölf fleißige Damen und drei kreative Herren beteiligt. Für die rege Beteiligung
am Homeoffice-Kerzenbasteln danke ich an dieser Stelle recht herzlich. Auch den neun Verkäuferinnen
und Verkäufern ein recht herzliches „Vergelt´s Gott“, natürlich auch für die gewissenhafte Einhaltung und
Durchsetzung der Abstands- und Hygieneregeln beim Verkauf.
Treu Kolping
(Laura Hlawatsch)
Erklärung des Kolping-Bundespräsidiums
Machtstrukturen verändern! Segen ermöglichen! Synodalen Weg weitergehen!
Seit vergangener Woche werden in der Öffentlichkeit zwei Ereignisse breit diskutiert: Das veröffentlichte Kölner Missbrauchsgutachten
sowie die Erklärung der Glaubenskongregation in Rom, die eine Segnung homosexueller Partnerschaften
für unmöglich erklärt. Beide Ereignisse zeigen erneut eindringlich auf, wie wichtig und notwendig der Synodale Weg
ist, damit Glaubwürdigkeit und verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden können. Wir brauchen diesen Reformprozess,
der als ein Prozess des Wandels zu begreifen ist. „Wir erleben nicht eine Ära des Wandels, sondern einen Wandel der
Ära“, so Papst Franziskus. Damit gemeint ist ein tiefgreifender Umbau unserer heutigen Kirchengestalt.
Viele bringen sich in diesen notwendigen Prozess des Wandels qualifiziert ein, damit aus biblisch fundierten Erkenntnissen,
theologischen Vertiefungen und geistlichen Prozessen mögliche Wege der Kirche aufgezeigt werden können. Die
wichtigen Themen und Fragen brauchen Zeit, um in aller Tiefe beleuchtet und kommuniziert zu werden. Der Synodale
Weg ist ein Weg der Auseinandersetzung und Klärung, er ist auch ein Weg bislang nicht gekannter Offenheit und Deutlichkeit.
Das nehmen wir dankbar zur Kenntnis.
Kölner Missbrauchsgutachten macht nötige Reformen deutlich
Inzwischen liegt das von der Kölner Bistumsleitung
beauftragte Missbrauchsgutachten vor.
Wir stellen fest, dass die zurückliegende, damit
verbundene, desaströse Kommunikation der
Bistumsleitung auch die katholische Kirche in
Deutschland in eine tiefe Glaubwürdigkeits- und
Vertrauenskrise gestürzt hat.
Aus Sicht der Betroffenen und Opfer ist die rein
juristische Sichtweise des Kölner Missbrauchsgutachtens
nicht ausreichend. Menschen wurde
unermessliches Leid und Gewalt angetan. Sie sind
zutiefst verletzt worden, nur um die Fassade unserer
Kirche zu schützen. Umgehend muss jetzt
den Betroffenen geholfen werden, wo immer sie
Unterstützung benötigen.
Dies ist das Gebot der Stunde!
Es ist nur folgerichtig, dass inzwischen auch erste
personelle Konsequenzen aus dem Kölner Missbrauchsgutachten
gezogen wurden. Wir fragen
uns allerdings, warum nicht bereits vorher persönliche
Schuld eingestanden wurde. Eine moralische
Bewertung und Aufarbeitung des Verhaltens
der Leitungsverantwortlichen steht weiterhin
aus. Darüber hinaus sollten sich alle Mitglieder
der Kölner Bistumsleitung die Frage nach ihrer jeweils
persönlichen Verantwortung stellen.
Die Leitungsverantwortlichen in allen deutschen
Bistümern müssen jetzt beweisen, dass sie in
der Lage sind, Straftaten und deren Vertuschung
selbst aufzuklären. Sollte dieses nicht umgehend
und konsequent erfolgen, wird es eine – wie bereits
mehrfach gefordert – unabhängige Wahrheits-
und Gerechtigkeitskommissi-on geben
müssen. Das Kölner Missbrauchsgutachten macht
erneut deutlich, dass die vorhandenen und geprägten
kirchlichen Strukturen einen Nährboden
für den Missbrauch bieten. Es zeigt eindringlich,
dass Machtstrukturen in der katholischen Kirche
grundlegend verändert und Hierarchien abgebaut
werden müssen. Bestürzend ist, dass bei Verfehlungen
von Laien sofort arbeitsrechtliche Konsequenzen
gezogen wurden, bei Klerikern aber
nicht. Diese Tatsache eines ausgeprägten Klerikalismus
als Grundlage schwerster Verfehlungen
macht die Notwendigkeit der Reformdebatten im
Rahmen des Synodalen Weges noch einmal in außergewöhnlicher
Deutlichkeit sichtbar.
Alle deutschen Bistümer können aus den offensichtlichen
Verfahrensfehlern, mangelnden
rechtlichen Regelungen und ungenügenden
Rechtskenntnissen – die das Kölner Missbrauchsgutachten
offenlegt – lernen. Angesichts der dilettantischen
Arbeitsweise müssen umgehend
überfällige Verwaltungsreformen eingeleitet
werden. Dies ist ein klarer Auftrag für innerkirchliche
Reformen in Deutschland. Das Kölner Missbrauchsgutachten
steht auch exemplarisch dafür,
dass endlich eine Verwaltungsgerichtsbarkeit der
Kirche zu installieren ist, die geordnete Verfahren
mit Anklage und Verteidigung ermöglicht.
Erklärung des Kolping-Bundespräsidiums
Klares Nein zum Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
Jede Beziehung, in der Menschen sich als gleichwertige und geliebte Kinder Gottes annehmen, die Würde des Anderen
achten und sich um dessen Wohl sorgen, ist wertvoll. In allen menschlichen Beziehungen, die von Liebe und Achtung
getragen sind, kommt jene Fähigkeit zur Liebe zum Vorschein, die der Schöpfer seinen Geschöpfen mitgegeben hat. Aufgabe
der Kirche ist es, die Menschen zu begleiten, und der Gestaltung ihrer Beziehungen zu dienen.
Mit ihrer am 15. März 2021 veröffentlichten Erklärung macht sich die Glaubenskongregation in Rom zur Kontrolleurin
darüber, wen Gottes Segen erreichen darf. Das ist unangemessen und falsch. Mit Bezug auf Papst Franziskus, der immer
wieder für „die Kunst der Unterscheidung“ wirbt, fordern wir, existenzielle Fragen des Lebens sorgfältig abzuwägen, die
Vielgestaltigkeit und Wandelbarkeit der Lebenswirklichkeit anzuerkennen und auf vorschnelle Urteile und Bewertungen
unbedingt zu verzichten. Trotz des bekundeten Willens, homosexuelle Menschen anzunehmen, grenzt die Erklärung
der Glaubenskongregation sie aus, kränkt und verletzt sie. Die Erklärung macht uns nicht nur betroffen, sondern fordert
unseren Widerspruch heraus!
Die Auseinandersetzung mit Fragen zum Umgang mit gleichgeschlechtlicher Liebe und den daraus erwachsenen Beziehungen
kann damit nicht beendet sein. Die Diskussion und das gemeinsame Ringen müssen weitergehen. Die kirchliche
Lehre verlangt dringend nach einer erweiterten Sichtweise auf die menschliche Sexualität. Dazu gehört eine ernsthafte
und zutiefst wertschätzende Neubewertung von Homosexualität, nicht zuletzt unter Einschluss aller heutigen humanwissenschaftlichen
Erkenntnisse und zugleich im Dienste einer menschenfreundlichen Seelsorge. Die bloße Wiederholung
der traditionellen lehramtlichen Wahrnehmungen und der daraus resultierenden negativen Wertung von Homosexualität
auf naturrechtlicher Basis wird heute von vielen SeelsorgerInnen und Gläubigen nicht mehr akzeptiert. Ein Verweis
auf die Formulierungen des Katechismus reicht nicht mehr aus, wenn tragfähige Argumente für eine entsprechende
theologische Weiterentwicklung sprechen.
Segensfeiern in diesem Kontext sind aus der konkreten Praxis und seelsorglichen Begleitung der Menschen vor Ort entstanden.
Sie sind ein wichtiges und wertschätzendes Zeichen für gläubige Menschen. Die Befürchtung, dass durch die
Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften eine Verwechslung mit der sakramentalen Ehe eintreten kann, teilen
wir nicht.
Wir lehnen das Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ab und sehen die Erklärung als erneute Störung
des Synodalen Weges. Es ist gut, dass das Synodalforum „Leben in gelingenden Beziehungen“ den Auftrag hat,
die Sexuallehre der Kirche vor dem Hintergrund der heutigen Zeit sowie dem sensus fidelium, dem Glaubenssinn der
Gläubigen, neu zu bewerten.
Synodalen Weg als Chance begreifen!
Machtstrukturen müssen sich verändern und Hierarchien abgebaut werden. Das Bundespräsidium fordert die Bistumsleitungen
in Deutschland auf, den Synodalen Weg dafür zu nutzen und als Chance zu begreifen. Wir erwarten, dass die
Themen und Fragen in der Synodalversammlung ernsthaft aufgegriffen, beraten und entschieden werden. Um dem
Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche, der bis in die Kerngemeinden reicht, entgegenzuwirken und Vertrauen wieder aufbauen
zu können, sind ein konstruktiver Dialog und notwendige Reformen zwingend erforderlich. Dazu gehört eine
Evangelisierung, die die Menschen erreicht und ihnen vermittelt, dass die Frohe Botschaft und ein Leben aus und mit
dem Glauben eine Bereicherung darstellen.
Als Bundespräsidium unterstützen wir ausdrücklich erneut diese Ziele und bitten alle Mitglieder der Synodalversammlung
eindringlich, nicht zu resignieren, sondern den begonnenen Weg mutig, kraftvoll, zuversichtlich und in Offenheit,
mitzugehen und mitzutragen.
Bundespräsidium Kolpingwerk Deutschland
Köln, den 23. März 2021
Auf dem Holzweg
… waren zwar alle Suchenden, die am Osterwochenende in den Naturlehrpfad gekommen sind; damit
waren sie jedoch - entgegen des Sprichwortes - auf dem richtigen Pfad unterwegs. Da das traditionelle
Ostereiersuchen der Pandemie zum Opfer fiel, haben wir uns dennoch eine Alternative überlegt,
um Kindern und Familien etwas Abwechslung bieten zu können. Verteilt auf der bekannten Strecke im Hagenauer Forst
hingen an verschiedensten Stellen ca. 110 selbstgestaltete Holzeier. Vier davon waren mit einem Buchstaben versehen,
dass in richtiger Anordnung das Wort „Hase“ ergab. Die Kinder konnten sich beim Betreten des Waldes einen Laufzettel
mitnehmen und die Buchstaben an den vorgestalteten Stellen eintragen, um das Lösungswort zu erraten.
Wem das gelang, bekam als Belohnung einen Schoko-Osterhasen, der am Ostermontag zwischen 14:00-17:00 Uhr am
Kolpinghaus abgeholt werden konnte.
Als wir am Montagvormittag einen Kontrollgang am Naturlehrpfad
machten, fiel uns schnell auf,
dass die Resonanz unserer Aktion sehr gut
war, da alle 100 ausgedruckten Laufzettel
bereits den Weg in verschiedenste Hände
gefunden hatten. Zugegeben; damit hatten
wir nicht gerechnet, aber umso schöner war
es zu sehen, dass unser Angebot großen Anklang
fand. Trotzdem hatten wir dadurch ein
kleines Problem: unsere Schoko-Osterhasen
würden wohl nicht reichen, um alle Kinder
glücklich zu machen. Eine schnelle Lösung
musste her, da in wenigen Stunden viele
Kinder mit ihrem Lösungswort vor uns stehen
würden. Da kam uns die Idee, unsere
bereits seit längerem andauernde Kooperation
mit dem Eiscafé „Milano“ hier mit einzubeziehen.
Wir gestalteten Gutscheine für jeweils eine Kugel Eis,
die die Kinder bis Ende April beim „Milano“
einlösen können. Umgehend nahmen wir
Kontakt mit dem Besitzer auf und dieser war
Feuer und Flamme für unsere Idee und versicherte
uns, dass er voll und ganz dahinterstehen
würde. Der Umsetzung stand also nichts
mehr im Wege.
Wenig später standen im Minutentakt viele
Kinder vor unserer Kolpinghütte und nahmen
mit leuchtenden Augen die Osterhasen
entgegen. Auch wer zu späterer Stunde den
Weg zu uns fand, wurde mit unseren improvisierten
Eisgutscheinen nicht enttäuscht.
Die Resonanz die wir bekamen, war durchweg
positiv und freute uns natürlich sehr.
Es hat uns selber große Freude gemacht, dass wir eine kleine Osterfreude in
diesen, gerade für Kinder, schwierigen Zeiten bereiten konnten und hoffen
aber natürlich, dass wir uns
nächstes Jahr wieder in alter
Frische am Naturlehrpfad im
Wald-Café auf einen Kuchen
und/oder einen Kaffee verabreden
können!
(Anna Mayer , Daniela Dörfler & Angelika Hartwig)
H
G
…zum 60.sten
Renate Buchberger
Stefan Eisner
…zum 70.sten
Gottfrieda Weigl
…zum 75.sten
Georg Hipper
Alois Hlawatsch sen.
Josef Hundseder
Horst Knopf
Willi Schwertfirm
…zum 80.sten
Walburga Brandstetter
Georg Haberer
Kurt Mühlbauer
Alois Wenger
…zum 85.sten
Hubert Haberer
Margot Kneißl
H
für 65 Jahre…
Franz Mayer sen.
Georg Mühlbauer
für 25 Jahre…
Dekan Stefan Gast
Alexander Höcht
Maria Neumair
für 10 Jahre…
Anna Forster
Hannelore Kastl
Gisela Moser
Josefine Stichlmair
für 60 Jahre…
Günther Gradwohl
Hans Schwarz
für 40 Jahre…
Anton Brandstetter sen.
Gabriele Kneißl
Agathe Mayer
Rudi Pawlitschko
Rosa Straub
Christoph Haberer
Horst Knopf
Martina Pawlitschko-Lidl
Regina Reiter
Michael Wenger
... treue Mitgliedschaft in der Kolpingfamilie Schrobenhausen.
Dieses langjährige Engagement verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt.
Wir sagen herzlich VERGELT´S GOTT und wünschen unseren Jubilaren alles Gute, Gesundheit,
Ausdauer und Gottes Segen für die Zeit, die vor ihnen liegt.
TREU KOLPING
Ausgabe: Frühjahr 2021
Auflage: 250 Stück
Redaktion/ViSdP: Stefan Mayer
Layout: Angelika Hartwig
Druck: print24.de
Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich im Dezember 2021.
Einen herzlichen Dank an alle Autor*innen und Freiwilligen, die immer wieder mithelfen, dieses
Blatt zu realisieren und so das Bild der Kolpingfamilie Schrobenhausen nach außen zu tragen.
Einen ebensolchen herzlichen Dank an die Austräger*innen, die im Einsatz sind, damit auch
diese Ausgabe zeitnah allen Mitgliedern zugeht.
Kolpingfamilie Schrobenhausen
Sie finden uns auch im Internet:
Gerolsbacher Straße 11
www.kolpingfamilie.de
86529 Schrobenhausen e-mail: kolpingfamilie@gmx.de
kolpingfamilie schrobenhausen & kolpingjugend schrobenhausen