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»Versuch, noch näher an ihn heranzukommen«, sagte Eva<br />
am anderen Ende der Leitung.<br />
»Natürlich, Schatz.« Ich lachte. »Bin schon längst unterwegs.<br />
Dachtest du etwa, ich vergesse dich?«<br />
»Dieser schmalzige Ton passt irgendwie zu dir.« Ich hörte<br />
das Schmunzeln in Evas Stimme.<br />
»War nur kurz bei der Bank. Ich will doch nicht, dass du im<br />
Kino verhungern musst.« Ich lachte und lief schneller, während<br />
ich eine kurze Pause einlegte, als würde ich ihr zuhören. »Keine<br />
Angst, wir kommen schon nicht zu spät. Ich bin gleich da.«<br />
»Perfekt! Gib mir drei, zwei, eins«, sagte Eva, als ich nur<br />
noch drei Meter von der Zielperson entfernt war. »Er hat es!«<br />
»Sehr gut«, erwiderte ich, während ich an der Zielperson<br />
vorbeilief und dann in die nächste Straße einbog.<br />
»Bleib in seiner Nähe. Wir müssen die Übergabe filmen.<br />
Wir brauchen handfeste Beweise.« Ich hörte, wie Eva eine Tür<br />
zuschlug und vermutlich gerade das Hotel verließ.<br />
»Bis gleich.«<br />
Ich wollte gerade antworten, doch im nächsten Moment<br />
tauchte sie schon neben mir auf und wischte sich ihre Haare<br />
aus dem Gesicht. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche und<br />
öffnete die Ortungsapp, mit der wir seine Position verfolgen<br />
konnten. »Er wird die Daten sicher schnellstmöglich loswerden<br />
wollen.«<br />
»Ich verfolge ihn weiter, und du machst Bilder.«<br />
Sie nickte, synchronisierte ihr Handy per Knopfdruck mit<br />
meiner Uhr, sodass ich den Weg unserer Zielperson darauf erkennen<br />
konnte, und verschwand dann.<br />
Evas Schnelligkeit war eine der wenigen Kräfte, von denen<br />
ich auch eine Scheibe abhaben wollen würde.<br />
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