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SPORTaktiv Juni 2021

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JUNI/JULI <strong>2021</strong><br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

IVICA KOSTELIC<br />

„ICH WILL<br />

ANGST HABEN“<br />

BENJAMIN KARL<br />

TRAINIEREN WIE<br />

EIN WELTMEISTER<br />

ROCK<br />

'N' ROLL<br />

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FIT<br />

RUN<br />

BIKE OUTDOOR<br />

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EDITORIAL<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

HÖR MAL, WER<br />

DA SPRICHT<br />

Foto: Thomas Polzerw<br />

O Mensch! Gib acht! Was der Philosoph Friedrich Nietzsche schon Mitte<br />

der 1880er-Jahre der Gesellschaft in seinem Buch „Also sprach Zarathustra“<br />

zuruft, erneuere ich hiermit. Denn nach Monaten und Abermonaten<br />

der Entbehrung begegnen wir einander wieder vorsichtig und im Freien<br />

und zeitgleich erwacht die Natur und was tun wir? Setzen uns riesige<br />

Kopfhörerhenkel auf oder stecken uns kleine In-Ear-Pods in den Gehörgang.<br />

Ja, haben wir nicht gerade noch nach Austausch und sozialer Nähe<br />

gelechzt? Und jetzt ziehen wir uns durch Dauerbeschallung erst wieder in<br />

die eigene Innenwelt zurück? Am 1. Mai hatte ich auf einer Rennradausfahrt<br />

fünf Stunden Zeit dieses Phänomen empirisch bestätigt zu bekommen.<br />

Viele, viele Menschen im Freien untewegs, aber abgekapselt. Und<br />

zwar generationenübergreifend zwischen Volksschul- und Pensionsalter.<br />

Der Höhepunkt war ein Pärchen, das nebeneinander herlief und statt miteinander<br />

zu reden oder dem Zaunkönig zu lauschen Kopfhörer aufhatte.<br />

Die Natur erwacht, das Leben erwacht nach schwierigen Monaten wieder<br />

und wir hören es nicht. Nicht alle zumindest.<br />

Manche schon, wie Ex-Skistar Ivica Kostelic, der sich nicht nur aufs<br />

offene Meer hinauswagt, sondern auch überzeugt ist, dass uns Sport zu<br />

besseren Menschen macht. In dieser Ausgabe wollen wir euch auch zeigen,<br />

was Achtsamkeit heißt und wie ein wenig Beschäftigung mit uns<br />

selbst, mit der Natur uns den Stress nimmt, uns ruhiger und zufriedener<br />

schlafen lässt (siehe Geschichte Seite 62) und wie man eine zersetzende<br />

Sucht überwindet und ins Leben zurückfindet (Seite 56). Wir zeigen, dass<br />

der Kapitalismus nicht alles ist (Seite 100), lassen uns anstecken von der<br />

Fitness-Leidenschaft eines Weltmeisters und biegen mit dem Rad ab vom<br />

Trubel in eine neue, grenzenlose Entspanntheit. Probiert das auch einmal.<br />

Vielleicht steigen an eurem Horizont dann auch Gedanken auf, dergleichen<br />

ihr noch nie gesehen habt. Wie einst beim leidenschaftlichen Denker<br />

und Wanderer Friedrich Nietzsche.<br />

Bleibt fit,


INHALT<br />

TOP-STORY<br />

FIT<br />

18 KÄMPFERHERZ KOSTELIC<br />

Kroatiens Skilegende über Angst, Segeln, Sturm & Adrenalin<br />

26 FIT MIT DEM WELTMEISTER<br />

Snowboarder Benjamin Karl trainiert aus Leidenschaft<br />

30 RIGHT TIME<br />

Wie du Riegel, Gels und Sportgetränke sinnvoll einsetzt<br />

38 MACHT EUCH NASS!<br />

Warum es sich lohnt, richtig schwimmen zu lernen<br />

RUN<br />

48 WELCOME TO THE JUNGLE<br />

Vom 6-Tage-Trailrennen, das auch gegen Fernweh hilft<br />

52 VOM KELLERLAUF AUF DIE BERGE<br />

Andreas Rois läuft überall: auf Bergen und am Zwift-Laufband<br />

62 DAS ÄFFCHEN IM KOPF<br />

Selbstversuch einer Laufrunde gegen die rasenden Gedanken<br />

BIKE<br />

72 KURVENDISKUSSION MIT ROSA ELEFANT<br />

Wie aus Abfahrtsfrust am Rennrad Abfahrtslust wird<br />

76 ALLER ANFANG IST STEINIG<br />

Ideen und Ansätze zum Graveltrend im Tourismus<br />

84 MAN LERNT AUCH BEIM RAD NIE AUS<br />

Rund 100 Lehrlinge wollen Fahrradmechatroniker werden<br />

18<br />

90 RENNRAD MIT RÜCKENWIND<br />

E-Rennräder im Praxistest und im Expertencheck<br />

100 IM SALZKAMMERGUT, DA KANN MAN GUT...<br />

... Laufräder bauen. Ein Besuch bei Pancho Wheels.<br />

116 MIT DEM AUGE FÜR DEN AUGENBLICK<br />

Warum für Bike-Fotograf Erwin Haiden kein Bild perfekt ist<br />

PRO<br />

128 „BEI OLYMPIA IST ALLES MÖGLICH!“<br />

Triathlon-Hoffnung Lisa Perterer will in Tokio eine Medaille<br />

132 „DAS LEBEN SCHENKT DIR NICHTS“<br />

Rapids Zukunfts-Aktie Ercan Kara und sein Weg nach oben<br />

146 IMPRESSUM<br />

Fotos: Andres Vargas, Ivica Kostelic<br />

6<br />

48


gemeinsam entwickelt mit<br />

Christoph Strasser<br />

6x RAAM* Gewinner und<br />

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LESERBRIEFE<br />

LESERFORUM<br />

POST AUS DER UKRAINE<br />

Guten Tag, lieber Herr Molidor und<br />

alle, die dem <strong>SPORTaktiv</strong>-Magazin<br />

zugehörig sind. Hier schreibt Yuri<br />

aus der Ukraine. Meine Frau Olga<br />

und ich treiben gerne Skisport und<br />

waren in den vergangenen Jahren<br />

mehrmals zu Besuch in Skiorten<br />

in Österreich. Seit damals sind wir<br />

auch aktive Leser ihrer Ski-Ausgabe.<br />

Es tut mir sehr leid, dass wir<br />

aufgrund des Coronavirus diesen<br />

Winter nicht nach Österreich<br />

kommen konnten. Danke, dass Sie<br />

uns eine Ausgabe geschickt haben.<br />

Wir haben viel Lust beim Lesen und<br />

wünschen Ihnen alles Gute, Erfolg<br />

und Schaffenskraft<br />

Olga und Yuri Drichik, Lwiw, Ukraine<br />

MEHR FREIE FORSTSTRASSEN<br />

Ihr „MIA san MIA“-Artikel spricht<br />

mir aus der Seele. In Kärnten –<br />

besonders im Bereich Villach und<br />

Umgebung – weist man voll Stolz<br />

auf die offiziellen MTB-Möglichkeiten<br />

hin. Dass es aber in diesem<br />

Großraum lediglich zwei Strecken<br />

gibt, die o.k. sind, wird großzügig<br />

verschwiegen. Herrliche Forststraßen<br />

sind nämlich für Radfahrer<br />

gesperrt. Besonders die Bundesforste<br />

verbieten das Mountainbiken auf<br />

ihren Wegen und verhindern somit<br />

eine Saisonverlängerung für den<br />

Tourismus. In Kärnten glaubt man,<br />

DU HAST LOB, KRITIK, FRAGEN ODER TIPPS FÜR UNS<br />

UND ALLE LESER? DANN BIST DU HIER AM WORT!<br />

SCHREIBE UNS AN LESERBRIEF@SPORTAKTIV.COM<br />

ODER ONLINE AUF UNSEREN SOCIAL-MEDIA- KANÄLEN<br />

AUF FACEBOOK UND INSTAGRAM. WIR FREUEN UNS<br />

DICH KENNENZULERNEN UND SCHÄTZEN DEIN<br />

FEEDBACK. DEIN SPORTAKTIV-TEAM.<br />

dass ein paar Downhilltrails und<br />

Radwege um die Seen und entlang<br />

der Drau genügen müssen. Man<br />

vergisst dabei auf die ältere Generation<br />

und auch auf die E-MTB-Fahrer,<br />

die zu 90 % auf Forststraßen die<br />

Natur genießen wollen.<br />

Dr. Wolfgang Ofner, Villach<br />

FEEDBACK<br />

Schick auch du uns deine<br />

Meinung oder einen Leserbrief.<br />

Einfach den QR-Code<br />

mit dem Handy scannen.<br />

nationen nicht erkennen, wo das<br />

verwegene Abenteuer aufhört und<br />

die Werbung anfängt, aber muss<br />

ich das? Auf alle Fälle erfahre ich,<br />

wo ich hinfahren kann, ohne von<br />

allen Seiten mit Verbotstafeln bedrängt<br />

zu werden. Was mich noch<br />

interessieren würde: Man muss Räder<br />

auch hin und wieder reparieren<br />

oder zum Service bringen. Und da<br />

gehen die Preise enorm auseinander.<br />

Vielleicht könnte man darauf<br />

einmal näher eingehen? Und wie<br />

ich höre, vermisst frau ein Special<br />

über Frauenräder.<br />

Alles Gute!<br />

Mag. Franz Pototschnig, Bruck/Mur<br />

LOB & ANREGUNG<br />

Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team! Als<br />

Neo-Abonnent muss ich euch ein<br />

Kompliment machen. Ich finde<br />

den Mix aus Lesegeschichten und<br />

detailreichem Service für Outdoor-Sportler<br />

ausgezeichnet. Vor<br />

allem freut mich, dass ihr entdeckt<br />

habt, dass geile Mountainbikes<br />

nicht erst bei 6000 Euro anfangen,<br />

sondern dass es auch Leute gibt,<br />

die nicht viel mehr als 1000 Euro<br />

ausgeben wollen oder können.<br />

Es bewegt sich ja nicht jede/r im<br />

Grenzbereich der Physik, und zwei<br />

Kilo abnehmen ist billiger als am<br />

Rad zwei Kilo an Gewicht einzusparen<br />

– das weiß ich aus eigener<br />

Erfahrung. Natürlich kann ich<br />

bei Reportagen über Biker-Destileserbrief@sportaktiv.com<br />

Bitte für eine Veröffentlichung deinen vollen<br />

Namen und den Wohnort angeben. Die Redaktion<br />

behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

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8 <strong>SPORTaktiv</strong>


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findet in Bad Loipersdorf im<br />

Thermenhotel Stoiser statt<br />

Mehr Info auf der Seite 66<br />

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Foto: E-MTB Woman Camp St. Anton/Patrick Baetz


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Großes Bergkino garantiert<br />

diese Genusstour zwischen<br />

Nationalpark Hohe Tauern,<br />

Mozartstadt Salzburg und<br />

Passau. Der Tauernradweg<br />

zählt zu den schönsten Radwanderwegen<br />

Europas, auf<br />

der Route jagt ein Highlight<br />

das nächste. Zu entdecken<br />

gibt es beispielsweise die<br />

Burg Hohenwerfen mit ihren<br />

Flugvorführungen, die Salzwelten<br />

in Hallein oder die<br />

Festspielstadt Salzburg – hier<br />

der Blick auf die Altstadt<br />

vom Müllner Steg aus.<br />

Erfrischend ist gleich der<br />

Beginn: Die Krimmler<br />

Wasserfälle sind die höchsten<br />

Mitteleuropas und ihre<br />

Gischt sorgt an heißen<br />

Sommertagen für Kühlung.<br />

Entlang von Salzach und<br />

Saalach folgen noch viele<br />

weitere Gelegenheiten zum<br />

„Cool down“.<br />

www.tauernradweg.com<br />

Foto: Salzburger Land Tourismus<br />

12 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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35 KILOMETER<br />

TRAILSPASS<br />

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Der Bikepark Schladming ist<br />

nicht nur für eingefleischte<br />

Biker ein beliebtes Ziel, auch<br />

Einsteiger oder Familien finden<br />

hier das passende Terrain. Über<br />

die 10er-Seilbahn Planai geht<br />

es komfortabel zur Bergstation<br />

und den Einstiegen der<br />

Trails. Das abwechslungsreiche<br />

Streckenangebot lässt jedes Herz<br />

höher schlagen. Egal ob Downhill-Strecken<br />

mit starkem Gefälle,<br />

spektakuläre Jumpline oder<br />

Einsteiger- und familienfreundlicher<br />

Flow-Trail: Im Bikepark<br />

Schladming gibt es für alle die<br />

entsprechenden Strecken. Wer<br />

es lieber sportlich mag, kann<br />

ab der Mittelstation den neuen<br />

Uphill-Flow-Trail ausprobieren.<br />

Dieser führt bei fast 7 km<br />

Länge durch die wunderschöne<br />

Landschaft der Planai.<br />

www.bikeparkschladming.at<br />

presented by<br />

Foto: Christoph Oberschneider<br />

14 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

15


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am Wörthersee das ganze<br />

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Radstrecken, ob flach,<br />

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www.visitklagenfurt.at<br />

Foto: Franz Gerdl<br />

16 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

17


KÄMPFER<br />

ZWEI JAHRZEHNTE LANG ZÄHLTE IVICA KOSTELIC ’<br />

ZU DEN ERFOLGREICHSTEN FAHRERN IM SKIWELT-<br />

CUP. HEUTE IST ER ALS COACH UND SEGLER AK-<br />

TIV. IM INTERVIEW ERZÄHLT ER VOM KAMPFGEIST<br />

DES ATHLETEN, VOM ADRENALIN IM STURM – UND<br />

VON DEN VERSCHIEDENEN WELTEN, DIE WIR ALS<br />

SPORTLER BEREISEN KÖNNEN.<br />

INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />

Ivica, nach 20 Jahren im Skiweltcup<br />

hast du 2017 deine Karriere beendet.<br />

Was kommt dir in den Sinn,<br />

wenn du zurückblickst?<br />

Ich sehe harte Arbeit. Und den konstanten<br />

Kampf, Tag für Tag besser zu werden.<br />

Das ist mein erstes Gefühl, wenn<br />

ich an mein Leben als Skirennfahrer<br />

denke.<br />

Fühlst du dich seit dem Ende deiner<br />

Karriere befreit?<br />

Einerseits schon. Ich kann meine Energie<br />

in neue Projekte fließen lassen und<br />

ich hatte schon immer genug Ideen, was<br />

ich tun möchte. Aber ich werde auch<br />

nostalgisch, wenn ich zurückdenke. Die<br />

Erinnerungen sind besonders, es waren<br />

viele intensive Momente.<br />

Was fehlt dir?<br />

Ich vermisse die Hingabe. Als Profi lebst<br />

du für ein klares Ziel, dem du alles unterordnest.<br />

Das macht das Leben extrem<br />

strukturiert und auf bestimmte Weise<br />

einfach.<br />

Foto: Kostelić<br />

18 <strong>SPORTaktiv</strong>


HERZ<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

19


Empfindest du dein heutiges Leben als<br />

komplizierter?<br />

Ja, denn ich muss viel mehr Entscheidungen<br />

treffen, was ich tue oder auch<br />

nicht. Es geht um banale Dinge. Einkaufen<br />

gehen, ein Konto eröffnen, den<br />

Müll rausbringen. Manchmal sitze ich<br />

auf dem Boden, spiele mit den Kindern<br />

– und plötzlich denke ich an extreme Situationen,<br />

habe Bilder vom Hahnenkammrennen<br />

vor Augen. Beides ist<br />

schön. Aber es fühlt sich so unterschiedlich<br />

an. Ich spüre deutlich, dass ich den<br />

Skirennsport noch im Blut habe. Das<br />

kannst du nicht einfach ablegen.<br />

Du bist als Trainer im Weltcup unterwegs.<br />

Vereinfacht das die Entwöhnung?<br />

Oh Mann, keine Ahnung! Darüber habe<br />

ich noch gar nicht nachgedacht. Es ist<br />

einfach cool, die eigene Erfahrung weitergeben<br />

zu können. Ich muss wie ein<br />

Rennfahrer denken, also ist wenigstens<br />

die Software am Start. Aber meiner<br />

Hardware bleibt am Ende doch nur<br />

das Zusehen.<br />

Du coacht Filip Zubčic’. Wie genau<br />

kannst du ihm helfen?<br />

Wir besichtigen die Strecke und ich<br />

teile ihm mit, was ich denke. Im Skiweltcup<br />

werden die Rennen zwar immer<br />

wieder neu gesteckt. Aber die Pisten<br />

bleiben die gleichen. Es gibt Stellen, an<br />

denen man Zeit verlieren oder gutmachen<br />

kann. Und auf manchen Hängen<br />

gibt es auch den ein oder anderen Geheimtipp,<br />

wo sich ein Rennen entscheiden<br />

lässt.<br />

DU KANNST<br />

NICHT ZU EINEM<br />

RENNEN<br />

ANREISEN<br />

UND EINFACH<br />

MAL ALLES<br />

GEBEN.<br />

Was kannst du jungen Athleten darüber<br />

hinaus mitgeben?<br />

Was ich von einem Skirennfahrer erwarte,<br />

ist, dass er in jeder Situation 100 Prozent<br />

gibt. Egal, wie er sich fühlt. Unabhängig<br />

von seinem Umfeld. Und das ist<br />

kein bloßes Wollen. Es ist eine Grundsatzentscheidung.<br />

Um erfolgreich zu<br />

sein, musst du zum Kämpfer werden.<br />

Selbst wenn du nicht in bester physischer<br />

Verfassung bist, kannst du mit der<br />

richtigen Mentalität viel erreichen. Gewinnen<br />

ist eine komplexe Angelegenheit.<br />

Um ganz oben zu stehen, muss viel<br />

zusammenkommen. Der mentale Faktor<br />

ist dabei der wichtigste. Er betrifft alles,<br />

was du tust.<br />

Kann ich meinen Kampfgeist trainieren?<br />

Das ist der entscheidende Punkt: Du<br />

kannst nicht zu einem Rennen anreisen<br />

und einfach mal alles geben. So läuft das<br />

nicht. Das ist kein Hebel, den du umlegen<br />

kannst. Das Training ist dazu da, zu<br />

IVICA<br />

KOSTELIC ’<br />

Ivica Kostelic’ wurde am 23. November<br />

1979 in Zagreb (Kroatien) geboren. 2003<br />

wurde er Slalom-Weltmeister in St. Moritz,<br />

in den folgenden Jahren etablierte<br />

er sich als einer der vielseitigsten Skirennläufer<br />

aller Zeiten. Er siegte in allen<br />

Disziplinen, stand 60-mal auf einem<br />

Weltcup-Podium, gewann 2011 überlegen<br />

den Gesamtweltcup und holte bei<br />

drei Olympischen Spielen 4x Silber.<br />

@ivicakostelic<br />

jedem Zeitpunkt voll anzugreifen. Nur<br />

dann kannst du diesen Kampfgeist im<br />

Rennen abrufen. Das ist auch der<br />

Grund, warum wir bei jedem Schnee<br />

und jedem Wetter trainieren. Wir wollen<br />

härter werden. Und das nicht nur<br />

körperlich, sondern auch im Kopf.<br />

Ist Sport gleichermaßen mentale wie<br />

körperliche Aktivität?<br />

Wir leben ja generell in zwei Welten. Es<br />

gibt die Welt dort draußen, die alle<br />

Menschen miteinander teilen. Und es<br />

gibt die Welt in uns. Wenn du ferne<br />

Länder bereist, dann prägt das deine<br />

Persönlichkeit. Weil du andere Kulturen<br />

kennenlernst und neue Zusammenhänge<br />

begreifst. Wenn du Sport treibst, begibst<br />

du dich ebenso auf eine Reise. Du<br />

bist körperlich aktiv. Gleichzeitig entdeckst<br />

du neue Orte in dir selbst. Du<br />

findest Grenzen, testest sie aus und<br />

lernst, sie zu verschieben. So gewinnst<br />

du das Selbstvertrauen, auch in anderen<br />

Bereichen deines Lebens an Grenzen zu<br />

stoßen, ohne Angst vor ihnen zu haben.<br />

Macht uns der Sport zu besseren<br />

Menschen?<br />

Davon bin ich überzeugt. Der Inhaber<br />

eines esoterischen Buchladens drückte<br />

meinem Vater mal ein Buch in die Hand<br />

und sagte ihm, dieses Buch werde ihm<br />

den Geist öffnen. Mein Vater antwortete,<br />

er habe bereits das perfekte Rezept, seinen<br />

Geist zu öffnen: Er laufe eine Stunde.<br />

Und wenn er danach noch immer ein<br />

Problem habe, dann laufe er noch eine<br />

Stunde. Wer Sport treibt, nimmt sich<br />

Zeit für sich selbst. Es ist die einfachste<br />

Möglichkeit, mentale Blockaden zu lösen.<br />

Ich denke, das ist auch der Punkt,<br />

der alle Menschen, die gerne Sport treiben,<br />

verbindet. Nach dem Sport fühlt<br />

sich jeder besser. Wirklich jeder.<br />

Als wir vor zehn Jahren ein Interview<br />

führten, sagtest du, dass du dich danach<br />

sehnst, im Winter das Meer zu<br />

erleben. Jetzt hast du endlich die Zeit<br />

dazu: Wie ist das Meer im Winter?<br />

Verdammt kalt! Die feuchte Kälte am<br />

Meer ist wirklich unangenehm und<br />

wenn die Temperaturen unter null sin-<br />

Fotos: Kostelić, Salomon<br />

20 <strong>SPORTaktiv</strong>


KosteliĆ ist immer auf der<br />

Suche nach Abenteuern<br />

und den eigenen Grenzen.<br />

ken, wird‘s sogar schrecklich. Aber ich<br />

genieße es trotzdem, weil es mich an<br />

meine Grenzen bringt.<br />

Du bist derzeit viel am Segeln. Was<br />

zieht dich aufs Wasser?<br />

Mit Ende meiner Karriere habe ich mir<br />

das nächste Ziel gesetzt: eine „Class 40“-<br />

Regatta zu bestreiten. Das sind 40 Fuß<br />

lange Boote für Regatten auf dem Meer.<br />

Segeln hat mich immer fasziniert. Weil es<br />

nicht nur ein Wettkampf ist, sondern<br />

gleichzeitig ein Abenteuer. Wasser ist die<br />

größte Kraft auf diesem Planeten, in diesem<br />

Element bewegst du dich mithilfe<br />

des Windes. Das hat etwas Magisches.<br />

Mehrere Tage auf dem offenen Meer zu<br />

segeln, ist bereits eine Herausforderung.<br />

Wenn du aber in einem Sturm unter<br />

schwierigsten Bedingungen auch noch<br />

schnell sein möchtest, dann ist das eine<br />

unglaublich intensive Erfahrung.<br />

Endlich wieder das Adrenalin aus dem<br />

Skirennsport?<br />

So ähnlich. Ich bin zweifellos auf der<br />

Suche nach Adrenalin. Nach einer Abfahrt<br />

kommst du aber schnell wieder<br />

runter. Der Adrenalinkick in einem<br />

Sturm kann tagelang anhalten.<br />

Was ist so schön daran?<br />

Objektiv betrachtet bist du in Gefahr.<br />

Aber du agierst rational, genießt es sogar,<br />

weil du dich an die Bedingungen<br />

gewöhnt hast. Sich in einer extremen Situation<br />

komfortabel zu fühlen, hat etwas<br />

Erhabenes. Ich segle auch, weil ich<br />

Angst haben und diese überwinden<br />

möchte.<br />

Es gibt Pläne für eine Teilnahme an<br />

den Olympischen Spielen in Paris<br />

2024. Stimmt das?<br />

DER ADRENALIN-<br />

KICK IN EINEM<br />

STURM KANN<br />

TAGELANG<br />

ANHALTEN.<br />

Ja, das wäre im „Mixed Offshore“ möglich,<br />

einem mehrtägigen Hochseerennen.<br />

Noch ist aber nicht entschieden, ob<br />

das IOC die Disziplin ins Programm<br />

aufnehmen wird.<br />

Und wenn das nicht klappt?<br />

Kein Problem, ich habe genug Pläne.<br />

Mein Boot liegt in der Normandie. Im<br />

November gehe ich bei der Regatta<br />

„Jacques Vabre“ an den Start, mein<br />

erstes Transatlantikrennen, wir segeln<br />

von Le Havre über die Kapverden in die<br />

Karibik. Mein langfristiges Ziel ist die<br />

„Route du Rhum“ von Frankreich nach<br />

Guadeloupe, die größte Regatta für<br />

Solo-Segler über den Atlantik.<br />

Um eines Tages bei der legendären<br />

Vendée Globe zu starten?<br />

Das hat wohl jeder Solo-Segler irgendwo<br />

im Hinterkopf. Aber es ist weit entfernt.<br />

Noch dazu sehr teuer. Nennen wir es einen<br />

heimlichen Traum. Es muss aber<br />

nicht diese Regatta sein. Es gibt unendlich<br />

viele Möglichkeiten, an seine Grenzen zu<br />

gehen und dabei Neues zu entdecken.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

21


27./28. AUGUST<br />

BEAT THE CITY IN LINZ<br />

Sport. Spaß und Party mitten in der<br />

Stadt? Diesen Mix bietet die „beat<br />

the city“-Serie für Anfänger, Profis,<br />

Teams und Kids. Nach Linz warten<br />

Innsbruck und Graz.<br />

www.beatthecity.at<br />

TOP<br />

EVENTS<br />

JUNI | JULI | AUGUST<br />

AB 11. JUNI<br />

BUCKLTOUR <strong>2021</strong><br />

8 Bergläufe warten beim<br />

Buckltour-Laufcup in<br />

Niederösterreich. Nächste<br />

Station: der Speed Trail in<br />

Kirchberg am Wechsel über<br />

10 Kilometer und 210 Höhenmeter.<br />

Alle Läufe unter:<br />

www.buckltour.at<br />

9. BIS 11. JULI<br />

MOUNTAIN BIKE PEAK<br />

Am Fuße des Nassfelds dreht sich<br />

alles ums Bike. Vom Pumptrack-<br />

Event, XCO Mountainbike-Challenge<br />

über das 17. Nassfeld Classic<br />

bis zum „Nassfeld Pramollo Hero“<br />

über 55 Kilometer.<br />

www.nassfeld.at<br />

13. BIS 15. AUGUST<br />

ALPE ADRIA ULTRA TRAIL<br />

Durch Österreich, Italien und Slowenien<br />

zieht sich der Bewerb durch den<br />

„Garten Eden“. Start und Ziel ist<br />

in Tarvis, drei Distanzen stehen zur<br />

Wahl: 25, 60 oder 137 Kilometer.<br />

www.alpeadriaultra.com<br />

13./14. AUGUST<br />

E-BIKE-WM ISCHGL<br />

Egal ob jung oder alt, Profi oder<br />

Hobbyradler – die E-Bike-WM für<br />

jedermann ist wirklich eine Veranstaltung<br />

für jede und jeden. Zwei<br />

Strecken über 24 bzw. 32 Kilometer<br />

stehen zur Wahl.<br />

www.ebikewm.com<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


20. JUNI<br />

16. MOSTTOUR KÜRNBERG<br />

400 Starter werden auf<br />

den drei Strecken über<br />

19, 36 und 61 Kilometer<br />

in Kürnberg (NÖ) erwartet.<br />

Alle Finisher bekommen<br />

ein Geschenk.<br />

www.sv-kuernberg.at<br />

31. JULI/1. AUGUST|<br />

WEXLTRAIL PHOTO DAYS<br />

Wer schon immer professionelle<br />

Fotos vom Biken haben wollte,<br />

ist auf den Wexltrails richtig.<br />

Fotografen schießen über den<br />

Tag verteilt an verschiedenen<br />

Strecken und Stellen perfekte<br />

Bilder von euch.<br />

www.wexltrails.at<br />

26. JUNI, 17. JULI, 14. AUGUST|<br />

FÜR FRÜHAUFSTEHER|<br />

Den Sonnenaufgang auf der<br />

Schmittenhöhe (S) genießen. Erst<br />

per Seilbahn, dann 20 Minuten<br />

zu Fuß. Danach wartet ein<br />

Genussfrühstück der Extraklasse.<br />

49 Euro für Erwachsene und<br />

25 Euro für Kinder.<br />

www.schmitten.at/events<br />

Fotos: Veranstalter, Marco Dullnig, GEPA pictures, Erwin Haiden, Markus Berger, Branislav Rohal<br />

27. JUNI|<br />

RATSCHINGS MOUNTAIN TRAIL|<br />

Mit einer Länge von 17,7 Kilometern<br />

und einer Höhendifferenz von<br />

950 Metern ist der neue Ratschings<br />

Mountain Trail in Südtirol ein<br />

Event für alle. Und wem es<br />

trotzdem zu lang ist, der kann im<br />

Zweiterteam antreten.<br />

www.ratschings-mountaintrail.it<br />

3. JULI<br />

25. KITZALPBIKE-MARATHON<br />

Bei der Jubiläumsauflage gibt es teils<br />

neue Streckenführung und neben<br />

der Extreme-Distanz auch zwei neue<br />

Strecken: Medium und Medium Plus.<br />

Start und Ziel befinden sich heuer<br />

noch in Brixen im Thale. Anmeldung<br />

und Infos: www.kitzalpbike.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

23


WELTNEUHEIT<br />

BEWÄHRTES IM<br />

NEUEN DESIGN<br />

HEADSTART, der Geheimtipp<br />

für Leistungssteigerung, hat<br />

ein neues Design. Die Erfolgsrezeptur<br />

bleibt: Funktionalität,<br />

hohe Magenverträglichkeit und<br />

Steigerung der Immunfähigkeit.<br />

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VEGAN GESUND<br />

Green Health Gelenk-Aktiv<br />

Vegan von PANACEO ist ein<br />

rein pflanzliches Produkt für die<br />

Gelenksgesundheit. Beschwerden<br />

können vermindert werden<br />

und die Beweglichkeit bleibt<br />

erhalten. Erhältlich in Apotheken,<br />

Reformhäusern oder direkt bei<br />

Panaceo.<br />

www.panaceo.com<br />

„Hydriert dich schneller als Wasser“ – mit diesem Slogan<br />

preist PEEROTON die Weltneuheit aus Österreich an,<br />

seinen Hypotonic-Sportdrink 750 ml. Es ist das erste<br />

zuckerfreie Sportgetränk auf Grünteebasis, der Mineral- &<br />

Vitamin-Komplex regelt den Elektrolythaushalt.<br />

www.peeroton.com<br />

FIT<br />

NEWS<br />

Fotos: Hersteller<br />

DEINE SPORTBRILLE,<br />

UNSER GEWINNSPIEL<br />

Mit der richtigen Sportbrille<br />

steigen Spaß und Leistung.<br />

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denn in diesem Mineralwasser<br />

sind natürliches Magnesium (201<br />

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Verhältnis enthalten.<br />

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Aus dem Hause Starzinger, ein österreichisches<br />

Familienunternehmen seit 114 Jahren.


FIT<br />

Training – Gesundheit – Ernährung<br />

Fotos: Getty Images, iStock, Gerald Daringer, Zone.Fit/Radl<br />

EISIGER REKORD<br />

Noch Schnee auf den Bergen, das<br />

Wasser im Achensee exakt 4 Grad<br />

kalt: Unter diesen Bedingungen verbesserte<br />

Gerald Daringer aus Telfes<br />

(T) den österreichischen Rekord<br />

auf der „Extreme Ice Mile“ um 150<br />

Meter auf 2160 Meter.<br />

www.iceswimming.at<br />

FIT AUF DER INSEL<br />

Auf der Wiener Donauinsel eröffnete<br />

Anfang Mai ein 600 m² großes Outdoor-Fitness-Studio.<br />

Die Benutzung<br />

ist kostenlos, wer trainieren will,<br />

muss sich lediglich einen einstündigen<br />

Slot mit der Gratis-App von<br />

Betreiber „Zone.Fit“ reservieren.<br />

www.zone.fit/outdoor<br />

NEUE SPORT-AUSBILDUNG<br />

Ab Herbst <strong>2021</strong> bietet die Bundessport-Akademie<br />

Wien einen einsemestigen<br />

SportinstruktorInnen-Lehrgang<br />

an. Der Fokus liegt auf Gehen und<br />

Laufen auf markierten Wegen oder im<br />

weglosen Gelände.<br />

www.bspa.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

21


Fotos: Arvid Auner<br />

26 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

DEM<br />

WELTMEISTER<br />

FITMIT


BENJAMIN KARL IST FÜNFFACHER SNOWBOARD-<br />

WELTMEISTER UND VOLLBLUT-FITNESS-BOTSCHAFTER.<br />

VOM WISSEN DES 35-JÄHRIGEN KÖNNEN AUCH<br />

HOBBYSPORTLER PROFITIEREN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

ICH WOLLTE IMMER<br />

VERSTEHEN, WAS<br />

WELCHE ÜBUNG<br />

BEWIRKT UND<br />

WIE DIE DINGE<br />

ZUSAMMENHÄNGEN.<br />

ie man es<br />

schafft, mit 35<br />

noch Snowboard-Weltmeister<br />

zu werden,<br />

wird schnell klar.<br />

Drei Wochen hat die Off-Season bei<br />

Benjamin Karl gedauert, Anfang Mai<br />

trainiert er schon wieder für die neue<br />

Saison. „Ich kann einfach nicht ruhig<br />

sitzen“, sagt der gebürtige Niederösterreicher,<br />

der seit 2008 in Lienz in<br />

Osttirol lebt. Und der aus seiner<br />

zweiten Leidenschaft neben dem<br />

Snowboarden einen Beruf gemacht<br />

hat: Seit Sommer 2020 betreibt er<br />

am Stadtrand von Lienz keine 200<br />

Meter vom Ufer der Drau entfernt<br />

ein eigenes Gym. Vor allem aber bietet<br />

er unter dem Namen Athletic<br />

Heroes virtuelle Workouts an. Dabei<br />

können Anfänger, Ambitionierte und<br />

Pros gleichermaßen vom Weltmeister<br />

lernen. Sportbegeistert ist er schon<br />

als kleines Kind, mit 19 steht er mit<br />

seinem Mountainbike am<br />

Start der A-Strecke bei der<br />

Salzkammergut-Trophy. „Als<br />

jüngster Teilnehmer aller Zeiten<br />

bin ich die 200-km-Strecke<br />

gefahren“, sagt er nicht<br />

ohne Stolz. Es folgte die bekannte<br />

Karriere als Snowboarder<br />

mit insgesamt fünf<br />

Weltmeistertiteln, den jüngsten<br />

feierte er vor wenigen<br />

Monaten im slowenischen<br />

Rogla als 35-Jähriger im Parallel-Slalom.<br />

Auch Fitness und Krafttraining haben<br />

ihn schon früh gefesselt. „Ich<br />

wollte immer verstehen, was welche<br />

Übung bewirkt und wie die Dinge<br />

zusammenhängen“, erzählt er. Völlig<br />

hineingekippt in Trainingswissenschaft<br />

und Co. ist er dann vor rund<br />

zehn Jahren. „Ich hatte mit 25 schon<br />

Probleme mit dem Iliosakralgelenk,<br />

hatte Bandscheibenvorwölbungen.<br />

Da hab ich mir gedacht: Das kann es<br />

aber nicht sein, dass ich in dem Alter<br />

schon Schmerzen hab.“<br />

Karl liest sich ein, lernt von Trainern,<br />

lernt Zusammenhänge zu verstehen.<br />

Dass daraus auch ein wirtschaftliches<br />

Standbein als Studio-Betreiber<br />

geworden ist, ist „ein bisschen<br />

aus der Not geboren“, wie er zugibt.<br />

„Als wir ein zweites Kinderzimmer<br />

gebraucht haben, musste ich mit<br />

meinen ganzen Gerätschaften ausziehen.<br />

Ein bisschen mehr als einen Kilometer<br />

von unserem Haus entfernt<br />

hab ich dann eine kleine Halle gemietet<br />

und mir gedacht, wenn ich<br />

schon Miete zahl, dann mach ich<br />

gleich was draus.“ Sein neuer Arbeitsweg<br />

führt jetzt direkt am Radweg an<br />

der Drau entlang zum „Athletic<br />

Hero“-Gym. Drinnen: Matten, Laufband,<br />

Rudergerät, Hanteln, Bälle,<br />

Kettle Bells, Bänke. Reduziert auf das<br />

Wesentliche. Karl schwingt die beiden<br />

großen Doppeltüren der Halle<br />

auf. „So nah an der Natur und den<br />

Bergen, das taugt mir.“ Zwei Monate<br />

hatte das Gym im Sommer 2020 geöffnet.<br />

Dann kamen die Lockdowns.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

27


MITMACHEN<br />

So funktioniert das<br />

Workout mit Snowboard-Weltmeister<br />

Benjamin Karl<br />

DA MUSS EINE<br />

BALANCE<br />

HERRSCHEN.<br />

EIN SIXPACK<br />

ALLEIN<br />

BRINGT NIX.<br />

Karl gibt sein Wissen aber auch und<br />

vor allem online weiter. „Ich will mit<br />

meiner Plattform Leute motivieren, fit<br />

zu werden, fit zu bleiben, und ihnen<br />

zeigen, wie sie selbst im Gym richtig<br />

trainieren können und nicht mehr<br />

falsch als richtig machen. Dazu lädt er<br />

auch immer wieder Sportwissenschafter,<br />

Ärzte, Biomechaniker zu sogenannten<br />

„Hero-Talks“ ein, in denen<br />

erklärt wird, wie der Körper funktioniert<br />

– von der Zelle auf. „Bei mir soll<br />

man sich fundiertes Wissen holen<br />

können, um sich selbst weiterzuentwickeln<br />

und schmerzfrei leben und Sport<br />

machen zu können.“ Für einen dieser<br />

Talks hat er Dr. Rainer Schroth gewinnen<br />

können, eine Koryphäe auf dem<br />

Gebiet der Biochemie. In der Zwischenzeit<br />

hat der frischgebackene<br />

Weltmeister sein Aktivierungsprogramm<br />

heruntergespult. Seilspringen,<br />

Planks, Liegestütz. Dann erst startet er<br />

mit dem Workout.<br />

Natürlich kann er das Rad nicht neu<br />

erfinden. Darum bleibt auch keinem<br />

die Rumpfstabilität erspart. „Die Muskulatur<br />

ist das Einzige, was den passiven<br />

Bewegungsapparat beim Laufen<br />

stützt. Bänder, Sehnen, Menisken,<br />

Bandscheiben – das alles ist bei jedem<br />

Aufprall großen Kräften ausgesetzt.<br />

Mit einer starken Muskulatur fängst<br />

du das ab.“ Darum werden auch immer<br />

Bauch- und Rückenmuskulatur in<br />

seinen Workouts trainiert. „Da muss<br />

eine Balance herrschen. Ein Sixpack<br />

allein bringt nix“, sagt Karl.<br />

Für Einsteiger hat er Einheiten, die<br />

ganz ohne Geräte auskommen, im<br />

Programm, damit jeder sofort zu Hause<br />

loslegen kann. „Im Advanced-Bereich<br />

geht es dann mit wenig Equipment<br />

weiter.“ Mit einer Kettle Bell<br />

zum Beispiel, für Karl das universale<br />

Trainingsgerät schlechthin. „Weil man<br />

sie extrem vielseitig einsetzen kann<br />

und damit auch alle No-Equipment-<br />

Übungen verschärfen kann. Bringt<br />

wieder mehr Abwechslung, ist – verglichen<br />

mit anderen Geräten – günstig in<br />

der Anschaffung und man kann auch<br />

weniger falsch machen, als zum Beispiel<br />

mit einer Langhantel. Wie aber<br />

bleibt man dran? Wie schafft man es,<br />

sich neben seinem „Hauptsport“ wie<br />

Laufen oder Radfahren noch die Zeit<br />

zu nehmen um seinen Rumpf zu trainieren.<br />

„Kontinuität statt Intensität“,<br />

sagt Karl. „Eine halbe Stunde Zeit am<br />

Tag kann sich wirklich jeder nehmen.<br />

Alles andere ist eine Ausrede. Ein bissl<br />

früher aufstehen, ein bissl weniger<br />

fernsehen oder im Internet surfen und<br />

schon geht das.“ Was hilft: Wenn man<br />

nicht allein trainiert. „Meine Workouts<br />

kannst du dir immer und überall<br />

am Handy anschauen, ich trainiere<br />

sozusagen gemeinsam mit dir, sage dir,<br />

was du richtig machen musst, was du<br />

auf keinen Fall falsch machen darfst.“<br />

Einstweilen gilt das für die Kraft-Ausdauer-Workouts,<br />

bald will er auch reine<br />

Krafttrainingseinheiten online stellen.<br />

Weil er die Basis hat und die Zusammenhänge<br />

versteht, entwickelt er<br />

auch immer wieder neue Übungen für<br />

verschiedene Muskelgruppen. „Das<br />

macht mir unglaublich Spaß.“<br />

Karl macht jetzt Klimmzüge. „Ideal<br />

für die Griffkraft, die du beispielsweise<br />

bei Bewerben wie dem Grazathlon<br />

brauchst, wo du dich über Hindernisse<br />

drüberziehen musst.“ Wer keine<br />

Klimmzüge schafft, hält sich nur an<br />

der Stange fest oder an einem Seil um<br />

nicht runterzufallen. Für den Hindernislauf<br />

in der steirischen Landeshauptstadt<br />

hat er sich auch schon ein besonderes<br />

Projekt überlegt. „Ich weiß nur<br />

noch nicht, wann wir das machen,<br />

noch trau ich mich da nicht ganz drüber“,<br />

sagt er. Dabei möchte Karl ein<br />

12-Stunden-Workout machen und in<br />

diesem Rahmen viermal die Grazathlon-Strecke<br />

laufen – einen ganzen Marathon<br />

also. „Dazwischen mache ich<br />

Übungen und sitze einmal eine Stunde<br />

am Rad. Aber eben immer in Bewegung.“<br />

Dabei stapelt er tief und sagt:<br />

„Ich bin kein Läufer.“ Beim Wingsfor-Life-World-Run<br />

hat er einst aber<br />

trotzdem 36 Kilometer geschafft. Nur<br />

28 <strong>SPORTaktiv</strong>


ZIEL:<br />

-4kg<br />

Der PEEROTON<br />

SLIM SHAKE<br />

schmeckt lecker!<br />

Vorteilsaktion<br />

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LESERAKTION<br />

MACH’S DIR LEICHTER – MIT<br />

PEEROTON UND SPORTAKTIV!<br />

Ob es um ein paar „Corona-Kilos“ geht, ums<br />

Wohlfühlen oder darum, im Ausdauersport<br />

die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern:<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> und Peeroton helfen drei Lesern/<br />

-innen dabei abzunehmen. Ohne Hunger!<br />

zur Einordnung: Dafür benötigt man<br />

einen Kilometerschnitt von 4:37 Minuten.<br />

Nach gut eineinhalb Stunden hat<br />

Benjamin Karl sein Training beendet.<br />

Auf dem Fahrrad geht es der Drau<br />

entlang retour in sein Haus. „Ich<br />

will“, sagt er und setzt sich zufrieden<br />

in ein Gartensofa, „ich will den Leuten<br />

ein Grundwissen vermitteln. Wie<br />

geht Abnehmen, wie ist das mit dem<br />

Zucker, was ist mit Eiweiß-Shakes<br />

und wie oft muss ich trainieren, damit<br />

ich einen Erfolg habe.“ Der<br />

Selbstversuch zeigt: Die Workouts<br />

sind selbst im Einsteiger-Bereich<br />

durchaus schon fordernd. Aber wie<br />

es Benjamin Karl selbst sagt: „Nur<br />

Herausforderungen machen uns<br />

stärker und machen uns stolz.“<br />

Herr Karl<br />

und die<br />

Kettle Bell:<br />

„ein ganz<br />

tolles Trainingsgerät“.<br />

ANZEIGE / Fotos: Peeroton<br />

Den PEEROTON Slim Shake haben <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser/-innen<br />

schon einmal mit Erfolg getestet.<br />

„Plötzlich ist Abnehmen ganz leicht geworden. Ich<br />

genieße ein neues und besseres Lebensgefühl“,<br />

berichtete damals etwa die Hobbytriathletin Lilly<br />

Skaric, die um vier Kilo leichter wurde.<br />

Ein Kilo pro Woche Gewichtsverlust, vier in einem<br />

Monat: Das ist mit dem PEEROTON Slim Shake<br />

absolut realistisch. Eine Portion ersetzt eine komplette<br />

Mahlzeit und das bei nur 200 kcal. Möglich<br />

machen es die Inhaltsstoffe, die dazu beitragen, den<br />

Stoffwechsel zu aktivieren, ohne Muskelmasse<br />

anzugreifen. Die Zufuhr aller wichtigen Vitamine<br />

und Mineralstoffe ist trotz Diät gesichert.<br />

LESERAKTION: Interessiert, mit dem PEEROTON<br />

Slim Shake abzunehmen? Dann schreib uns bis 21.<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> ein kurzes E-Mail an office.sportaktiv@<br />

styria.com mit deinem aktuellen Gewicht, deinem<br />

Wunschgewicht und deinem sportlichen Ziel <strong>2021</strong>.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> und PEEROTON wählen drei Leser/-innen<br />

aus und begleiten diese online auf www.<br />

sportaktiv.com sowie mit einem Nachbericht in der<br />

August-Ausgabe (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

29


RIGHT<br />

TIME<br />

Brauch ich’s? Über Sportnahrungsprodukte<br />

kursiert unter<br />

Hobbysportlern eine riesige<br />

Bandbreite an Meinungen.<br />

Das beobachtet auch Dr. Robert<br />

Fritz, Sport- und Ernährungsmediziner<br />

aus Wien und selbst erfahrener<br />

Ausdauersportler. Die Wahrheit liegt wie<br />

SPORTGETRÄNKE, RIEGEL, GELS UND<br />

so oft in der Mitte. „Die Dinge haben<br />

CO.: WANN MACHEN SIE WIRKLICH SINN,<br />

ihren Sinn“, sagt Fritz. „Sie sollen kein<br />

Ersatz für eine ausgewogene Ernährung<br />

WIE UND WANN SETZT MAN SIE RICHTIG<br />

sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung.“<br />

EIN? WIR SCHAFFEN ÜBERBLICK IM BREI-<br />

Wie der Begriff „Nahrungsergänzung“<br />

eben auch sagt. Der Sportmediziner hält<br />

TEN ANGEBOT DER SPORTNAHRUNG.<br />

aber auch fest: „Ich bin viel auf<br />

Marathons oder Mountainbike- Etappen<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

rennen unterwegs, habe lange Zeit<br />

Triathlon gemacht und ich muss sagen:<br />

Ohne Sportnahrung wäre das schwierig.<br />

Es ist eine ordentliche Erleichterung.“<br />

Ein simpler Grund dafür ist die Kompaktheit<br />

und Handlichkeit: „Die Produkte<br />

sind in einer Form, wie du sie<br />

leicht mitnehmen kannst, wie du sie gut<br />

anwenden kannst – und letztlich auch in<br />

einer Form, wie sie gut verträglich ist“,<br />

als Notfallverpflegung sei ein Gel oder<br />

ein Riegel sehr sinnvoll. Er habe mehrmals<br />

Situationen erlebt, in denen Bergsportlern<br />

die Energie ausgegangen sei,<br />

erzählt Fritz. Mit einem Gel und Wasser<br />

hätten sie sich wieder so weit erholt, um<br />

durchklickt, wird sich fragen: Und was<br />

passt da jetzt genau für mich? Lässt man<br />

sich die Sache jedoch einmal erklären,<br />

sieht man gleich klarer: Es sind gar nicht<br />

so viele Schubladen, in die man die vielen<br />

Produkte einordnen kann.<br />

zählt Fritz auf. „Bei einem Mountainbike-Etappenrennen<br />

noch selbst ins Tal absteigen zu können.<br />

werde ich mir halt Und wenn nicht benötigt, hält ein 1Kohlenhydrate für die Ausdauer<br />

nicht das Weckerl ins Trikot einstecken. Sportriegel über Monate, kann einfach Starten wir gleich mit der wichtigsten<br />

Unterscheidung: „Will ich<br />

Eine Banane wiederum hat ganz schön im Rucksack bleiben, auch Hitze oder<br />

viel Volumen und Gewicht.“<br />

Anderes Beispiel: „Du willst abends<br />

ins Fitnessstudio gehen, aber das Mittagessen<br />

ist sich nicht ausgegangen.“ Auch<br />

Kälte können ihm nichts anhaben.<br />

Die Angebotsfülle am Markt kann<br />

aber auch überfordern. Wer ohne Vorwissen<br />

die Websites der Hersteller<br />

mich eher auf die Kohlenhydrate oder<br />

die Proteine konzentrieren? Im Ausdauersport<br />

sind eher Kohlenhydrate relevant,<br />

im Kraftsport Proteine.“ Nachsatz:<br />

Fotos: Hersteller<br />

30 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wann brauch ich<br />

was? Mit ein wenig<br />

Vorwissen lassen<br />

sich die Produkte<br />

richtig einordnen.<br />

Protein spielt zudem in jedem Sport bei<br />

der Regeneration eine wichtige Rolle –<br />

aber dazu kommen wir etwas später.<br />

Bleiben wir bei den Kohlenhydraten<br />

als Energielieferanten für Ausdauersportler.<br />

Wann brauche ich die zusätzliche<br />

Energie? Die Unterscheidung ist wiederum<br />

recht simpel: „Mache ich etwas Lockeres<br />

wie Grundlageneinheiten,<br />

braucht der Körper einzig Flüssigkeit,<br />

um effizient zu arbeiten“ erklärt Robert<br />

Fritz. Also Wasser. Auch hier ein kleines<br />

eingefügtes „Aber“: Wer will, kann zu<br />

energiearmen Mineralstoffdrinks greifen,<br />

die Mineralstoffe unterstützen die Wasseraufnahme.<br />

Wem es schmeckt, der<br />

kann diese kalorienarmen Sportgetränke<br />

auch im Alltag trinken. Eine stärkere<br />

Kohlenhydratzufuhr wäre im Grundlagenbereich<br />

aber kontraproduktiv. Viele<br />

betreiben den Sport ja auch der Figur<br />

wegen.<br />

Wann Kohlenhydrate gefragt sind? „Bei<br />

hohen Intensitäten. Wie Wettkämpfen,<br />

Intervalltrainings. Oder auch, wenn ich<br />

weiß: Die Bike-Ausfahrt mit den Freunden<br />

wird wahrscheinlich zum Gemetzel:<br />

Da brauche ich dann die Energie“.<br />

Zum Timing: Das Füllen der Speicher<br />

ist schon vorm intensiven Sport relevant.<br />

Das kann mit einem „Iso-Getränk“ (so<br />

die gängige Bezeichnung für die Kohlenhydratdrinks)<br />

passieren. Aber auch<br />

mit einem Weckerl. Im Sport selbst sowie<br />

unmittelbar danach ist eine Getränkeflasche,<br />

ein Gel oder ein Riegel freilich<br />

viel praktikabler und schnell greifbar.<br />

90 Minuten ist der Zeitrahmen, in<br />

dem man theoretisch auch im intensiven<br />

Sport ohne Versorgung auskommt. Aber<br />

es habe auch Vorteile, die Speicher unterwegs<br />

nicht völlig zu leeren, etwa fürs<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

31


Voll im<br />

Takt.<br />

Mit MSM und<br />

Kurkumaextrakt<br />

Immunsystem. Spätestens nach dem Sport sollte man<br />

die leeren Kohlenhydratspeicher rasch auffüllen. Geht es<br />

länger als 90 Minuten hart zur Sache, dann kommt man<br />

um Nachschub unterwegs sowieo nicht herum.<br />

Achtung, Merkzahl: 60 bis 80 Gramm ist die Menge<br />

an Kohlenhydraten, die der Körper pro Stunde maximal<br />

verarbeiten kann. Mehr bringt nicht nur nicht mehr,<br />

eine höhere Zufuhr kann zu den bei Ausdauerathleten<br />

gefürchteten Magenproblemen führen. Die aufgenommene<br />

Kohlenhydratmenge daher unbedingt im Blick<br />

behalten! Die exakten Nährwertangaben auf den Packungen<br />

helfen dabei. Aufpassen bei Getränkepulvern:<br />

Wer sie zu wenig verdünnt, bekommt ein „hypertones“<br />

statt isotones Getränk, das für den Sport ungeeignet ist<br />

und dem Darm sogar Wasser entzieht. Was ebenfalls zu<br />

Magenproblemen wie Durchfall führen kann.<br />

Getränk, Gel oder Riegel? Für die Energieversorgung<br />

selbst macht es keinen Unterschied. „Wasser hat aber<br />

Gewicht. Kann ich mich unterwegs mit Wasser versorgen,<br />

habe ich mit Gels die Möglichkeit, die Energie mitzunehmen,<br />

ohne Wasser mitschleppen zu müssen“, erklärt<br />

Fritz. Wichtig: Gels immer in Verbindung mit genügend<br />

Wasser einnehmen. Riegel wiederum sind, wie<br />

schon erwähnt, etwa als Notfallsration ideal eingesetzt;<br />

wenn auf der Wanderung wider Erwarten die Berghütte<br />

zu hat. In Ultrabewerben könne es zu Situationen kommen,<br />

wo Hunger auftritt, man sich etwas zum Beißen<br />

wünscht: „Auch da ist ein Riegel angenehm.“<br />

Generell gilt: Den Umgang mit dem Energienachschub<br />

im Sport im Training ausgiebig testen. Menschen,<br />

Vorlieben und Verträglichkeiten (z. B.: Fructose) sind<br />

einfach unterschiedlich.<br />

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Zeitfenster, um den Körper nach<br />

einem Training zu versorgen. Ein<br />

Proteinriegel ist da oft praktikabler<br />

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2<br />

Proteine für den Kraftsport<br />

und die Regeneration<br />

Die zweite große Produktgruppe lässt sich unter<br />

„Proteingruppe“ subsummieren. Auch hier sind ein<br />

paar Zahlen verständnisrelevant: Der Durchschnittsmensch<br />

braucht 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm<br />

Körpergewicht pro Tag. Sportler und vor allem<br />

Kraftsportler brauchen mehr: Die Wissenschaft geht<br />

von 1,5 bis höchstens 2 Gramm aus. Bei einem 70-<br />

kg-Kraftsportler wären das also 105 bis 140 Gramm<br />

Eiweiß pro Tag. Zahlen, die darüber hinaus herumschwirren,<br />

sind Unsinn, sagt Robert Fritz. Zu viel<br />

Protein bringt nichts und belastet zudem die Nieren.<br />

Und ja, die Eiweißversorgung ist grundsätzlich<br />

auch über die normale Ernährung zu bewerkstelligen.<br />

„Aber auch ich selbst schaffe nicht immer so eine bilderbuchmäßige<br />

Ernährung. Manchmal dauert ein<br />

Termin halt länger als geplant, da kann ein Proteinriegel<br />

ein sinnvoller Mahlzeiten-Ersatz sein.“<br />

Noch eine letzte Zahl, die man am besten im<br />

Langzeitgedächtnis ablegt: 20 bis 30 Gramm Eiweiß<br />

pro Mahlzeit kann der Körper höchstens verwerten.<br />

Proteinriegel enthalten deshalb sinnvollerweise exakt<br />

diese Menge.<br />

Die Timingfrage: „An Tagen mit einem Krafttraining<br />

sollte der Körper schon vor dem Training genügend<br />

Eiweiß zur Verfügung haben. Aber das geht<br />

auch gut ohne Zusatzpräparate: Ein Packerl Topfen<br />

oder Hüttenkäse hat in etwa auch die maximal verwertbare<br />

Menge an Eiweiß“, sagt der Mediziner.<br />

Kritischer wird es nach dem Training: Das günstige<br />

Zeitfenster, um den Körper nach dem Sport optimal<br />

zu versorgen, wird mittlerweile bei nur noch 30 Minuten<br />

gesehen. Hier gilt es, für die Muskeln und die<br />

bereits einsetzende Regeneration die richtigen Bausteine<br />

zur Verfügung zu stellen. Auch das Immunsystem<br />

profitiert vom schnellen Nachfüllen.<br />

Mit Duschen, Umziehen und dem Heimweg ist<br />

diese halbe Stunde aber schnell überschritten. „Ein<br />

Riegel oder ein Shake nach dem Krafttraining nimmt<br />

aber auch den ersten Hunger und verhindert, dass<br />

man daheim im Heißhunger den Kühlschrank leerräumt<br />

– und Kalorien zuführt, die man gar nicht<br />

braucht“, gibt Fritz zu bedenken.<br />

Ob man zu energieärmeren Proteinprodukten oder<br />

zu Protein mit höherem Kohlenhydratanteil greift,<br />

das hängt vom Trainingsziel ab: „Wer Kraft trainiert,<br />

um den Muskel zu definieren oder um abzunehmen,<br />

für den ist ein hoher Proteinanteil bei weniger Energie<br />

wichtig. Wer Masse aufbauen will, braucht zusätzlich<br />

Kohlenhydrate.“ Die protein- und kohlenhydratreichen<br />

Produkte werden in der Sportnahrung als<br />

„Weight Gainer“ bezeichnet.<br />

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3 FRAGEN AN<br />

CHRISTOPH STRASSER<br />

Der sechsfache Race Across America-Sieger hat mit<br />

„Peeroton“ ein eigenes Sportgetränk entwickelt –<br />

den „Hi-End Endurance Professional Energy Drink.“<br />

Was sind grundsätzlich die Anforderungen an<br />

Sportnahrung für Extrem-Ausdauersport?<br />

„Bei intensivem Training und vor allem im Wettkampf<br />

ist es das Ziel, die höchstmögliche Menge an Energie<br />

aufzunehmen und die Zufuhr so kohlenhydratreich<br />

wie möglich zu gestalten. Die Kohlenhydratquellen<br />

müssen so kombiniert werden, dass sie den Magen-<br />

Darm-Trakt nicht belasten und sehr gut aufgenommen<br />

werden. Auch Stoffe, die die Darmflora unterstützen,<br />

sind hilfreich.“<br />

Was unterscheidet das von dir kreierte Getränk<br />

von den bisher schon erhältlichen?<br />

„Allein die Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, reicht<br />

in der Praxis nicht. Die vielen Inhaltsstoffe wie zum<br />

Beispiel Glutamin und BCAAs, die den Mix aus<br />

schnell und langsam verfügbaren Kohlenhydraten<br />

noch ergänzen, machen den Drink speziell. Er ist<br />

auch in hohen Mengen bei starker Belastung gut verträglich.<br />

Und die Geschmacksrichtung Pfirsich geht<br />

auch nach einigen Stunden noch gut runter.“<br />

Wie ernährst du dich im Training und Rennen?<br />

„Im Training sind Bananen, Trockenfrüchte, Riegel und<br />

Gels in meiner Trikottasche. Im Rennen verpflege ich<br />

mich nur flüssig. Die Verdauung soll nämlich so problemlos<br />

wie möglich funktionieren und keine zusätzliche<br />

Energie verbrauchen. Bei mehrtägigen Rennen<br />

ergeben sich noch viele weitere Vorteile. Ich brauch<br />

zum Beispiel weniger Toilettenstopps. Das ist eine<br />

Zeitersparnis und ein Hygiene-Vorteil.“<br />

DR. ROBERT FRITZ<br />

ist Sport- und Ernährungsmediziner<br />

und betreut in der<br />

Sportordination in Wien Hobbyund<br />

Leistungssportler.<br />

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Sonstige Nahrungsergänzer:<br />

BCAAs, Magnesium und Co.<br />

Was ist mit spezifischen Nahrungsergänzern und Nährstoff-Präparaten,<br />

die typischerweise in Kapsel- oder Pulverform<br />

angeboten werden? Auch auf diese noch ein<br />

kurzer Blick:<br />

BCAAs: Viele Leistungs-, aber auch Hobbysportler<br />

schwören auf diese Produkte zur Regeneration. Die<br />

Buchstabenkombi steht für „Branched-Chain Amino<br />

Acids“, „verzweigtkettige Aminosäuren“ und meint die<br />

Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin. Diese Bausteine<br />

von Protein werden nicht über die Leber verstoffwechselt,<br />

sondern direkt über den Muskel, erklärt Robert<br />

Fritz. „Meine Erfahrung ist, dass viele Sportler sehr<br />

gut darauf ansprechen, sie besser regenerieren, weniger<br />

Muskelschmerzen haben. Ich bin ein Freund davon aus<br />

persönlicher Erfahrung, aber der wissenschaftliche<br />

Nachweis für die Wirksamkeit fehlt bislang“, gibt der<br />

Mediziner zu bedenken. Also bei Interesse am besten<br />

selbst probieren und aufs Gefühl hören.<br />

Magnesium ist gerade im Sommer auch ein Thema,<br />

bestätigt Fritz: „Hoher Schweißverlust oder auch Stress<br />

treiben den Bedarf in die Höhe. Wenn man häufig an<br />

Muskelkrämpfen leidet, vor allem nachts, steckt mit einer<br />

gewissen Wahrscheinlichkeit ein Magnesiummangel<br />

dahinter. Es kann aber auch am Kalium oder Kalzium<br />

liegen. Der weitaus häufigste Grund für Krämpfe im intensiven<br />

Sport ist aber schlicht eine muskuläre Überbeanspruchung.“<br />

Bei Magnesium und anderen Nährstoffen rät Robert<br />

Fritz aber nur zu einer kontrollierten Einnahme. Also<br />

nach einer Blutanalyse, bei der Mängel festgestellt werden,<br />

die Ergänzung dann verordnet und auch kontrolliert<br />

wird, ob sich die Werte verbessern. Eisenmangel sei<br />

ein häufiges Thema im Ausdauersport, speziell bei Frauen<br />

und nochmals verstärkt durch vegane Ernährung.<br />

Oder auch Vitamin B, Zink, Kalium oder Vitamin D.<br />

Bei allem gilt: Nicht „blind“ auf Verdacht einnehmen,<br />

auch Überdosierungen können sich negativ auf Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit auswirken. Mittels Vollblutanalyse<br />

beim Arzt, Einnahme nach Verordnung und<br />

regelmäßiger Kontrolle ist man auf der sicheren Seite.<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong>


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36 <strong>SPORTaktiv</strong>


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38 <strong>SPORTaktiv</strong>


MINDESTENS 700.000<br />

NICHTSCHWIMMER GIBT<br />

ES IN ÖSTERREICH SCHON<br />

UND DIE SPERREN DURCH<br />

CORONA HABEN DIE LAGE<br />

NOCH VERSCHÄRFT.<br />

SCHWIMMEN ALS ECHTER<br />

BREITENSPORT BOOMT<br />

ANDERERSEITS.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Dass immer weniger Menschen das österreichische Kulturgut<br />

Skifahren erlernen und hochhalten, wird oft beklagt.<br />

Vom Schwimmen ist vergleichsweise wenig zu hören.<br />

Schwimmen zu können, kann im Gegensatz zum Skifahren<br />

im Ernstfall aber Leben retten.<br />

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat jedenfalls im Jahr<br />

2019 erhoben, dass sich 700.000 Menschen ab 5 Jahren in Österreich<br />

als Nichtschwimmer deklarieren. Das sind acht Prozent der<br />

Bevölkerung. Jeder Fünfte schätzte bei der Befragung die eigenen<br />

Schwimm-Skills als sehr unsicher bis maximal mittelmäßig ein.<br />

Das alles war freilich noch vor der Corona-Pandemie. Durch gesperrte<br />

Schwimmbäder (mit Ausnahme des Spitzensports) sowie<br />

ausgefallene Kurse hat sich die Lage naturgemäß weiter verschärft,<br />

sodass manche Schätzungen schon von annähernd einer Million<br />

Nichtschwimmer sprechen. Im April <strong>2021</strong> haben Vertreter der österreichischen<br />

Schwimmschulen auf den Ernst der Lage aufmerksam<br />

gemacht und sich mit einer Petition an die Bundesregierung<br />

gewandt unter dem Titel: „Lasst uns wieder schwimmen lernen“.<br />

Für Corona und notwendige Maßnahmen kann freilich niemand<br />

etwas. Aber wie schon erwähnt: Das Problem besteht und<br />

ist schon lange vor Corona entstanden.<br />

Herwig Reupichler kennt die Problematik umfassend. Der<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Experte ist nicht nur Sportwissenschafter, Triathlonund<br />

Schwimmtrainer, sondern zugleich selbst Vater zweier kleiner<br />

Kinder und bei der Sportunion Steiermark für das Projekt „Kinder<br />

gesund bewegen“ verantwortlich. „Es ist ein Riesenthema für<br />

die Gesellschaft, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist,<br />

schwimmen zu erlernen. Das ist nicht nur potenziell lebensgefährlich,<br />

sondern auch eine soziale Frage: Weil Nichtschwimmer<br />

automatisch aus vielen Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen<br />

sind, vom Badeurlaub bis hin zu sämtlichen Wassersportarten.“<br />

Woher die hohe Zahl der Nichtschwimmer kommt? Reupichler<br />

sieht mehrere miteinander verwobene Ursachen: einerseits, dass<br />

durch die zunehmende Zahl an Doppelverdienern Familienzeit<br />

knapper wird. Früher habe man Kindern neben dem Radfahren das<br />

Schwimmen ganz selbstverständlich im Familienverband beigebracht,<br />

heute werde dagegen vieles an die Schulen ausgelagert. „Um<br />

Kindern schwimmen beibringen zu können, muss du es aber selber<br />

gut können. Mittlerweile haben wir eine Elterngeneration, wo das<br />

eben nicht mehr selbstverständlich der Fall ist – da entsteht eine<br />

Spirale nach unten.“<br />

Zum Zweiten sei im Bildungssystem mit Stundenstreichungen<br />

auch der Schwimmunterricht<br />

gekürzt worden. Früher hätten es Lehrer außerdem<br />

vielleicht mit zwei Kindern pro Klasse zu<br />

tun gehabt, die überhaupt nicht schwimmen<br />

konnten, jetzt seien oft halbe Klassen Nichtschwimmer.<br />

„Das ist dann nicht zu bewältigen.“<br />

Doch über allem steht für den <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />

Experten vor allem ein Problem: ein eklatanter<br />

Mangel an Wasserfläche. Nicht Freiflächen, Bäder<br />

und Seen, die jetzt in diesem Sommer endlich<br />

wieder fleißig frequentiert werden können: Es<br />

geht um die Schwimmhallen. „Sie sind anders als<br />

GERADE IN<br />

BALLUNGS-<br />

ZENTREN<br />

GIBT ES VIEL<br />

ZU WENIGE<br />

ÜBERDACHTE<br />

WASSERFLÄ-<br />

CHEN, DIE<br />

WENIGEN<br />

SIND HOFF-<br />

NUNGSLOS<br />

ÜBERLAUFEN.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

39


<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

MICHAEL<br />

DUSCHER<br />

Geschäftsführer<br />

Niederösterreich<br />

Werbung<br />

DEN URLAUB<br />

ENTSPANNT<br />

GENIESSEN<br />

Niederösterreich besticht vor<br />

allem durch seine unglaubliche<br />

Vielfalt. In vielerlei Hinsicht: Es<br />

gibt noch so viele Orte und Regionen,<br />

Geheimplätze, Wandertouren<br />

und Radwege, die es wert<br />

sind, entdeckt zu werden.<br />

Alle online buchbaren oder reservierbaren<br />

Ausflugsziele und<br />

Freizeitbetriebe findet man im<br />

neuen Niederösterreich-Navi auf<br />

www.ausflug.at. Die Website liefert<br />

eine Übersicht inklusive Detailinformationen<br />

zu jedem Ausflugsziel<br />

sowie einen Link zur Buchung<br />

bzw. Reservierung.<br />

Bei Tagesausflügen empfehlen<br />

wir, den Ausflug gut zu planen,<br />

wo möglich Tickets online zu buchen<br />

oder zu reservieren und sich<br />

am Tag vor dem Ausflug testen zu<br />

lassen bzw. den „3-G-Nachweis“<br />

nicht zu vergessen. Zudem empfehlen<br />

wir eine öffentliche Anreise,<br />

da Parkplatzkapazitäten begrenzt<br />

sind, und bitten, auf ein<br />

faires Miteinander zu achten. Urlaubsgästen<br />

bieten Niederösterreichs<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

wieder flexible Stornierungs- oder<br />

Umbuchungsmöglichkeiten, sollte<br />

der Urlaub aufgrund von<br />

Covid-19 doch nicht stattfinden<br />

können. Kostenlos und unkompliziert,<br />

bis zu 72 oder 48 Stunden<br />

vor Anreise. So können sich<br />

unsere Gäste ganz auf die schönen<br />

Seiten des Lebens konzentrieren!<br />

Von den ganz<br />

Kleinen bis zum<br />

Breitensport: Es<br />

mangelt an Möglichkeiten,<br />

ganzjährig<br />

schwimmen zu<br />

können. Nicht erst<br />

seit Corona.<br />

WENN MAN<br />

EIN BISSCHEN<br />

MEHR KANN<br />

ALS BRUST-<br />

SCHWIMMEN<br />

MIT KOPF<br />

ÜBER WASSER,<br />

DANN BEGINNT<br />

ES RICHTIG<br />

SPASS ZU<br />

MACHEN.<br />

Freibäder ganzjährig nutzbar. Gerade in Ballungszentren<br />

gibt es viel zu wenige überdachte Wasserflächen, die wenigen<br />

Bäder sind überlaufen.“ Werden Schwimmkurse angeboten,<br />

auch zum Beispiel Kraul-Einsteigerkurse für Erwachsene,<br />

seien diese in kurzer Zeit ausgebucht. „Aber<br />

man kann gar nicht mehr anbieten, weil die Infrastruktur<br />

fehlt.“ Ein österreichweites Konzept für Gratisschwimmkurse<br />

für alle steht übrigens im Regierungsprogramm.<br />

Reupichler hofft, dass im Sinne der Gesellschaft nun Geld<br />

in die Hand genommen wird, sobald die Pandemielage<br />

sich bessert. Aber nicht nur, um Kurse zu finanzieren, sondern<br />

vor allem, um Infrastruktur zu schaffen, die ganzjährig<br />

nutzbar ist.<br />

Der Schritt zum sportlichen Schwimmen<br />

Es gibt in Sachen Schwimmen aber auch eine andere Seite,<br />

und die ist wesentlich erfreulicher: Das sportliche<br />

Schwimmen hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen<br />

Aufwind als Breitensportart erlebt. „Früher war<br />

Schwimmen in den Vereinen ein reiner Leistungssport.<br />

Durch den Triathlonboom und später das Open-Water-<br />

Schwimmen ist die Sportart viel breiter und wichtiger<br />

geworden. Open-Water-Bewerbe haben jetzt wirklichen<br />

Breitensportcharakter – wie man einen<br />

Halbmarathon oder 10-Kilometer-Straßenlauf<br />

läuft“, sagt Reupichler. „Wenn man ein bisschen<br />

kraulen kann, ist man schon dabei – und es kostet<br />

nicht viel im Vergleich zu einem Rennrad.“<br />

Den Sprung vom Schwimmen, um sich über<br />

Wasser zu halten, zum sportlichen Schwimmen ist<br />

auch im vorgerückten Alter gut zu schaffen. Allerdings<br />

nur schwer ohne professionelle Anleitung.<br />

Ein wenig muss man dafür also investieren. Wer<br />

aber einen Platz in einem Kraulkurs für Anfänger<br />

ergattert, sollte die Gelegenheit am Schopf packen,<br />

denn die Benefits sind vielfältig.<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong>


„Wenn man ein bisschen mehr kann als Brustschwimmen<br />

mit Kopf über Wasser, dann beginnt es<br />

richtig Spaß zu machen. Und ist dann auch eine irrsinnig<br />

gesunde Sportart. Brustschwimmen mit dem Kopf<br />

über Wasser – so, wie viele das Schwimmen verstehen<br />

– ist für die Halswirbelsäule ja an sich ungesund. Die<br />

gesunden Schwimmdisziplinen sind Kraul und Rückenkraul,<br />

weil hier die Wirbelsäule in einer linearen<br />

Position ist“, erklärt der Sportwissenschafter.<br />

Als Gesundheitssport habe das Schwimmen viele<br />

Vorteile, zum Beispiel gegenüber dem Laufen: „Es trainiert<br />

genauso die Ausdauer, man verbrennt viele Kalorien<br />

und es ist viel gelenksschonender, auch mit etwas<br />

Übergewicht. Man wird durchs Schwimmen auch beweglicher,<br />

der Rücken geht auf. Es schult die Koordination.<br />

Und es macht richtig Spaß – sobald man es<br />

eben ein wenig besser kann“,<br />

sagt der Experte.<br />

Rund zehn Stunden mit<br />

Trainer brauchen durchschnittlich<br />

Talentierte, um<br />

vom „Kopf-über-Wasser“-<br />

Bruststil zu einem brauchbaren<br />

Kraulstil zu gelangen. Übrigens:<br />

Richtiges, sportliches<br />

Brustschwimmen nach Lehrbuch<br />

ist koordinativ noch anspruchsvoller<br />

als Kraulen.<br />

Wichtig ist, dass man zwischen<br />

den Trainerstunden<br />

auch selbst das Gelernte einübt.<br />

„Nach zehn Stunden<br />

können die meisten mehrere<br />

Längen am Stück, also einige<br />

Hundert Meter kraulen.“ Ist<br />

man so weit, kann man auch<br />

einmal weiter in einen See<br />

MAG. HERWIG<br />

REUPICHLER<br />

ist Sportwissenschafter<br />

und Triathlontrainer, bei<br />

der Sportunion Steiermark<br />

für das Projekt „Kinder<br />

gesund bewegen“ verantwortlich.<br />

Im „Sportpark<br />

Athletik Zentrum Graz“<br />

betreut Reupichler auch<br />

viele Hobbysportler.<br />

www.sportparkathletik.at<br />

rausschwimmen. Dabei sollte man als Einsteiger aber<br />

auf ein Sicherheits-Back-up achten: Im Sporthandel<br />

gibt es Bojen, die man beim Schwimmen mitzieht und<br />

an denen man sich zur Not (zum Beispiel bei einem<br />

Krampf) anhalten kann. Und man kann im Notfall auf<br />

sich aufmerksam machen.<br />

„Wenn man es halbwegs kann, ist Schwimmen im<br />

See ein Traum: Eine Landschaft schaut ganz anders<br />

aus, wenn man vom See aus ans Ufer schaut. Das ist<br />

auf einmal eine ganz andere Perspektive“, sagt Reupichler<br />

auch. Wer so weit ist, für den ist die Teilnahme<br />

an einem kurzen Triathlon oder einem Einsteiger<br />

Open-Water-Schwimmen auch nicht weit weg – wie<br />

auch das Beispiel von Thomas Schwald (siehe nächste<br />

Seite) zeigt. Vor allem aber hat man sich eine gesunde<br />

sportliche Fähigkeit angeeignet, von der man vielfältig<br />

und bis ins hohe Alter profitiert.<br />

Foto: Vaude<br />

MÜCKENFREIES<br />

OUTDOOR-VERGNÜGEN<br />

Beim Wandern schafft die Farley Pants von<br />

VAUDE Abhilfe gegen Mücken. Mit dem<br />

Wirkstoff Geraniol werden Mücken effektiv<br />

und auf umweltfreundliche Weise abgewehrt.<br />

Sie schützt auch vor Sonnenbrand.<br />

Die Farley ZO Pants V von VAUDE ist eine<br />

abzippbare Wanderhose, die nicht nur<br />

schnelltrocknend und pflegeleicht ist, sondern<br />

auch mit einer effektiven Mückenabwehr<br />

punkten kann: Die Greenfirst®-Mückenabwehr<br />

auf pflanzlicher Basis mit natürlichem Geraniol.<br />

Die Wirkstoffe sorgen dafür, dass Mücken & Co.<br />

den Träger oder die Trägerin der Hose nicht<br />

mehr sonderlich attraktiv finden und das Weite<br />

suchen. Wanderer bleiben unumschwirrt auf<br />

ihrem Weg.<br />

Natürliches Geraniol kommt in verschiedenen<br />

Pflanzen (wie Rosen, Currykraut oder Zitronenmelisse)<br />

vor. Der Wirkstoff ist biologisch<br />

abbaubar und hinterlässt keine neurologischen<br />

Schäden bei Mensch und Tier. Im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Insektenschutzmitteln werden die<br />

Insekten nicht getötet, sondern nur abgewehrt.<br />

Die VAUDE Farley ZO Pants schützt zudem mit<br />

UPF 50+ vor UV-Strahlung – und bietet so ein<br />

Rundum-sorglos-Paket für umweltbewusste<br />

Outdoorfans.<br />

ALLE INFOS<br />

www.vaude.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

KURT TROPPER<br />

Stv. Geschäftsführer<br />

TVB Kitzbüheler Alpen<br />

– Brixental<br />

OPTIMISMUS<br />

FÜR DEN<br />

SOMMER<br />

Nach einem Winter, der touristisch<br />

nicht stattfand, steht<br />

eine hoffnungsvolle Sommersaison<br />

vor der Tür. Zumindest<br />

wenn man an den Sommer im<br />

Vorjahr zurückdenkt, darf man<br />

vorsichtig optimistisch sein.<br />

Viele Hotels und Gastronomiebetriebe<br />

in den Kitzbüheler<br />

Alpen haben die letzten Monate<br />

genutzt, um in Qualität zu<br />

investieren. In der Region wurden<br />

neue Angebote geschaffen,<br />

die Infrastruktur weiter verbessert<br />

und ausgebaut.<br />

Auch die Beschäftigten sind<br />

nach dieser langen Pause überaus<br />

motiviert und stehen in<br />

den Startlöchern. Die positive<br />

Stimmung strahlt über die<br />

Branche hinaus, sodass wir<br />

hoffen in der Zwischenzeit verlorenen<br />

gegangene Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für<br />

Hotellerie und Gastronomie<br />

zurückgewinnen zu können!<br />

Und auch mit den Veranstaltungen<br />

in der Region geht es<br />

wieder los – nicht ganz so wie<br />

vorher, aber mit mehr Qualität<br />

und Nachhaltigkeit. Ganz besonders<br />

freuen wir uns über<br />

unser 25-jähriges Jubiläum<br />

beim KitzAlpBike-MTB-Marathon<br />

und die zeitgleiche Austragung<br />

der österreichischen<br />

Staatsmeisterschaft.<br />

Foto: TVB Kitzbüheler Alpen – Brixental<br />

GANZ<br />

ODER GAR NICHT<br />

VOM BEINAHE-NICHTSCHWIM-<br />

MER ZUR GROSSEN LEIDEN-<br />

SCHAFT. DER STEIRER THOMAS<br />

SCHWALD BESUCHTE MIT<br />

49 JAHREN SEINEN ERSTEN<br />

KRAULKURS. IN DEN ZWEI-<br />

EINHALB JAHREN SEITHER<br />

BEWÄLTIGTE ER ETLICHE „EX-<br />

TREM“-SCHWIMMBEWERBE<br />

UND ENTDECKTE SOGAR DAS<br />

„EISSCHWIMMEN“ FÜR SICH.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Extrem waren die sportlichen Unternehmungen<br />

von Thomas<br />

Schwald schon früher und zwar<br />

im Radsport: Der Steirer gewann<br />

zum Beispiel seine Altersklasse beim<br />

„Glocknerman“, einem Nonstop-Radrennen<br />

über 1000 Kilometer und<br />

17.000 Höhenmeter mit Start und Ziel<br />

in Graz.<br />

In der steirischen Landeshauptstadt<br />

startet auch der Austria-eXtreme-Triathlon.<br />

Auf der 186 Kilometer langen Radstrecke<br />

sind 3900 Bergauf-Höhenmeter<br />

eingebaut, die knapp 44 Kilometer lange<br />

Laufstrecke führt über 1860 Höhenmeter<br />

bis zur Südwand-Hütte des Dachsteins.<br />

Geschwommen wird in der Mur:<br />

erst 2 Kilometer flussaufwärts und folglich<br />

gegen die Strömung, dann 1,8 Kilo-<br />

Fotos: Thomas Schwald<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


meter flussabwärts. Dieser Event hat<br />

Schwald fasziniert. So sehr, dass er extra<br />

dafür schwimmen gelernt hat. Also<br />

fast: „Ich hab schwimmen nie gemocht<br />

und mich gerade im Bruststil über<br />

Wasser halten können“, erzählt er.<br />

„Also hab ich mich mit meiner Frau zu<br />

einem Kraulkurs angemeldet.“<br />

Im Oktober 2018 war das, acht Monate<br />

vor dem Event, der jährlich im<br />

<strong>Juni</strong> stattfindet. „Es war eine ganz<br />

neue Erfahrung: Vom Ausdauersport<br />

kommend plötzlich mit einer völlig<br />

technischen Sportart konfrontiert zu<br />

sein“, erinnert sich Schwald. Um koordinativ<br />

anspruchsvolle Sportarten zu<br />

erlernen, gilt ja die Kindheit als „goldenes<br />

Alter“. Ja länger die biologische<br />

Uhr schon tickt, umso schwieriger<br />

wird es – so heißt es. Schwald war damals<br />

nicht mehr jugendliche 49, als er<br />

den Anfängerkurs in Angriff nahm.<br />

„Zwischen den zehn Einheiten, die ich<br />

genommen hab, waren meine Frau<br />

und ich zweimal pro Woche selbst<br />

noch schwimmen und haben die<br />

Technik geübt“, verrät er.<br />

„Für das, was ich mache, ist meine<br />

Technik nach wie vor schlecht“, zeigt<br />

sich Schwald selbstkritisch. Um das<br />

ins rechte Licht zu rücken: Heuer<br />

möchte der Steirer beim Ironman Klagenfurt<br />

zwischen 90 und 95 Minuten<br />

für die 3,8-Kilometer-Schwimmdistanz<br />

brauchen – und das ist für einen<br />

„spätberufenen“ Hobbyschwimmer<br />

bei Weitem keine schlechte Zeit.<br />

Beim „Austria eXtreme“ war er sich<br />

am Start aber noch nicht sicher, ob es<br />

mit der erforderlichen Karenzzeit<br />

klappt. Hat es aber. Platz 40 wurde es<br />

bei seiner Triathlon-Premiere in<br />

17:38:50 Stunden. Aber nicht nur das:<br />

„Das Schwimmen war überraschendenweise<br />

das tollste Erlebnis am ganzen<br />

Triathlon für mich. Man startet ja<br />

noch im Dunkeln, zuerst die zwei Kilometer<br />

stromaufwärts, ein Kampf.<br />

Zurück runter wird es dann langsam<br />

hell: Da hab ich schon gewusst, dass<br />

ich die erforderliche Schwimmzeit<br />

schaffe und den restlichen Bewerb bestreiten<br />

darf. Das pure Glücksgefühl“,<br />

strahlt Schwald noch im Rückblick.<br />

Geschafft hat er seitdem eine Menge<br />

weiterer Herausforderungen. Open<br />

Water-Bewerbe bis zu 10 Kilometern<br />

Länge zum Beispiel – „auch wenn ich<br />

da bei den Langsamen bin. Da sind<br />

aber auch richtig gute Schwimmer<br />

dabei.“ Und er sagt auch: „Ich hätte<br />

nicht gedacht, dass mir Schwimmen<br />

so viel Spaß machen würde.“<br />

Und das gilt mittlerweile sogar fürs<br />

Eisschwimmen. Eigentlich, sagt<br />

Schwald auch, hasst er kaltes Wasser.<br />

Doch die Langdistanz-Schwimmerin<br />

Claudia Müller, die unter anderem<br />

beim 24-Stunden-Schwimmen in Bad<br />

Radkersburg schon mehrmals die allgemeine<br />

Klasse gewonnen hat (also<br />

schneller als alle Männer war), überredete<br />

ihn, Eisschwimmen zu versuchen.<br />

Fünf Grad ist dort die maximale<br />

Wassertemperatur. „Ich war skeptisch,<br />

man weiß ja nicht, wie der Körper<br />

das verkraftet. Aber ich hab mich<br />

überwunden – und irgendwann wird<br />

es fast eine Sucht“, sagt Schwald. Er<br />

betont aber auch, dass nicht die Zeit<br />

im eiskalten Wasser, sondern das „Danach“<br />

das wirklich Schöne ist.<br />

Was das Verrückteste ist, was er gemacht<br />

habe, beantwortet Thomas<br />

Schwald entsprechend so: „In meiner<br />

ersten Eisschwimmsaison bin ich<br />

gleich einmal über die 1000-m-Distanz<br />

mitgeschwommen und habe 24<br />

Minuten gebraucht. Die Guten sind<br />

ja nach rund 15 Minuten wieder heraußen.“<br />

THOMAS SCHWALD<br />

aus Dobl (St) ist 52 und Hobby-<br />

E xtremsportler, unter anderem<br />

Triathlet und Eisschwimmer.<br />

<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

STEFANIE MAYR<br />

Geschäftsführerin TVB<br />

St. Johann in Salzburg<br />

HERZHAFTER<br />

URLAUB IN<br />

ST. JOHANN<br />

IN SALZBURG<br />

Was früher als selbstverständlich<br />

erachtet wurde, wird nun<br />

schon seit Wochen und Monaten<br />

sehnsüchtig herbeigesehnt.<br />

Ein Kaffee mit der besten<br />

Freundin im Kaffeehaus, ein After-Work<br />

Drink im Bistro oder<br />

eben wieder dem Alltag entfliehen<br />

und es sich im Urlaub so<br />

richtig gut gehen lassen.<br />

Nun hat das Warten ein Ende<br />

und auch wir in St. Johann in<br />

Salzburg haben am 19. Mai unsere<br />

Türen für nationale und internationale<br />

Gäste geöffnet. Unsere<br />

Beherbergungsbetriebe sind<br />

bereit und haben alle nötigen<br />

Sicherheitsmaßnahmen ergriffen,<br />

um einen geschützten Urlaub<br />

gewährleisten zu können.<br />

Sehr erfreulich ist auch, dass<br />

unsere zwei Hauptattraktionen,<br />

die Liechtensteinklamm und<br />

der Geisterberg, ebenfalls seit<br />

dem 19. Mai besucht werden<br />

können. Die Liechtensteinklamm<br />

gilt als tiefste und beeindruckendste<br />

Schlucht im Alpenraum.<br />

Es ist kaum in Worte zu<br />

fassen, wie groß die Freude bei<br />

uns in St. Johann in Salzburg<br />

ist. Wenn wir eines können,<br />

dann den Urlaub für unsere<br />

Gäste so herzhaft wir nur möglich<br />

zu gestalten und nun dürfen<br />

wir das auch endlich wieder.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

43


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

FIT<br />

EIN BALANCE-BOARD MIT<br />

GUTEM GEWISSEN, EIN HAND-<br />

TUCH ZUM VERLIEBEN UND EIN<br />

TISCH, DER DIR DAS STEHEN<br />

SCHMACKHAFT MACHT – DAS<br />

IST DER TEST-DREIER IM JUNI.<br />

VON KLAUS MOLIDOR UND THOMAS POLZER<br />

NACHHALTIG SURFEN IM WOHNZIMMER<br />

Weil er neidisch war auf die Tricks der anderen hat Felix<br />

Aschengschwandtner aus Eidenberg in Oberösterreich begonnen,<br />

sich für Balance-Boards zu interessieren, damit er auch im<br />

Sommer üben kann. Unter dem Namen gibt es viele verschiedene<br />

Arten von Trainingsgeräten, dieses unter dem Namen „Shreditate“<br />

besteht aus einer Korkrolle und einem Holzbrett mit Rocker-Shape.<br />

Das Holz kommt aus der Gegend, Felix entwirft die<br />

Bretter, ein Qualitätstischler aus der Region baut sie. Die<br />

Kork-Rolle kommt aus Portugal. „Da war mir wichtig, dass kein<br />

Baum gefällt wird, sondern nur Rinde abgeschnitten wird“, sagt<br />

Aschengschwandtner. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit<br />

schreibt er groß, darum pflanzt er auch für jedes verkaufte<br />

Board einen Baum. Supersympathische Idee. Weniger sympathisch:<br />

der Erstkontakt mit Brett und Rolle. Schaut einfacher<br />

aus, als es ist. Bis meine halbwüchsigen Söhne dann nach drei<br />

Minuten zeigen, was damit alles möglich ist. Der Ehrgeiz ist geweckt,<br />

schon bald kann ich zumindest ohne Hilfe aufsteigen, einen<br />

Tag später schon hin- und herrollen. Ein bissl Surferfeeling<br />

kommt da auf. „Man kann damit mit Spaß die Haltemuskulatur<br />

trainieren, Yoga machen oder Skateboardtricks perfektionieren“,<br />

sagt Felix Aschengschwandtner. So weit bin ich noch<br />

nicht, aber mit ein bisschen Übung stellt sich schnell ein Lerneffekt<br />

und noch mehr Spaß ein und der Körper fühlt sich nach<br />

ein paar Minuten aufgewärmt und sehr geschmeidig an. Fürs<br />

echte Surfen oder auch fürs Laufen, Biken, Wandern, was auch<br />

immer. Erhältlich sind Boards und zwei Korkrollen im Set ab 150<br />

Euro unter www.shreditate.com. Das gute Gefühl eines nachhaltigen<br />

Produkts aus Österreich gibt es gratis dazu.<br />

Fotos: Thomas Polzer, Bertram Taferner<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


BEKEHRTER STEH-MUFFEL<br />

EIN SPORTHANDTUCH<br />

ZUM VERLIEBEN<br />

Zuerst gab es vom Chefredakteur ein klares „Nein“ für<br />

das Testen eines Sporthandtuchs. „Ein Handtuch testen?<br />

Ich weiß nicht?“ Nachdem ich ihm die vermeintlichen<br />

Features geschickt habe, kam die Antwort – „ich nehme<br />

alles zurück und behaupte das Gegenteil: Das klingt interessant.“<br />

War es auch: Nach den ersten Tests beim Yoga<br />

zu Hause und beim Training im Freien auf öffentlichen<br />

Fitnessgeräten in Parks kann ich nur sagen: Das antibakterielle<br />

TOWELL+ SPORTHANDTUCH von STRYVE– erhältlich<br />

um € 34,95 bei Gigasport – hält, was es verspricht. Die<br />

hochwertige Baumwolle, die Bakterien- und geruchsabweisend<br />

ist, hält auch einem schweißtreibenden Training<br />

stand – da riecht nichts unangenehm. Es fühlt sich extrem<br />

weich und angenehm an, hat mit 105 cm x 42,2 cm eine<br />

gute Größe für Trainingsgeräte und -flächen aller Art und<br />

eine gut erkennbare Vorder- und Rückseite für mehr Hygiene<br />

beim Training. Optimal: Dank eines hochwertigen Magnetclips<br />

für ein einfaches Anbringen an Studiogeräten<br />

und anderen Metalloberflächen kann es auf Geräten nicht<br />

verrutschen! Und falls notwendig bietet es auch noch eine<br />

Tasche, um Schlüssel, Mitgliedskarte etc. zu verstauen.<br />

Falls es wer braucht: Das Mobiltelefon kann direkt durch<br />

das berührungsempfindliche Mesh bedient werden, um z.<br />

B. Musik zu steuern.<br />

Fazit: Endlich ist es vorbei mit müffelnden Handtüchern<br />

beim Training, Yoga und im Studio. Das ist, ganz ehrlich<br />

und bei allen sonstigen Features, das Hauptmotiv, warum<br />

ich mir das TOWELL jedenfalls zulege.<br />

Also eines muss ich gleich sagen: Stehen ist genau überhaupt<br />

nicht meins. Laufen, wandern, in Bewegung sein – kein Ding,<br />

gerne stundenlang. Aber stehen? Ich such mir sogar nach<br />

einem Arbeitstag in der Bim oder im Zug immer schnell einen<br />

Sitzplatz. Nach plus/minus einem Jahr Homeoffice offenbaren<br />

sich aber die Folgen vom Sitzen am Küchentisch. Verspannungen<br />

allerorts. Also doch einmal Arbeiten im Stehen probieren.<br />

Der HARMONI DESK macht das ohne große Umbauarbeiten<br />

möglich. Die vier Holzteile sind schnell auf die richtige<br />

Höhe zusammengesteckt und schon werden Küchen- oder<br />

Gartentisch zum Steh-Arbeitsplatz. Hat das Homeoffice geschlossen,<br />

sind die Teile rasch platzsparend verstaut. Auf der<br />

Arbeitsfläche haben Maus und Tastatur locker Platz, dazu ein<br />

Notizblock, Stifte, Kräutertee oder Kaffee. Der Rücken dankt’s,<br />

dass er nicht den ganzen Tag im falschen Sitzmöbel lungern<br />

muss. Und mir macht das Arbeiten im Stehen mittlerweile<br />

richtig Spaß – und gesund fühlt es sich auch noch an. Da sind<br />

die 199 Euro für die Basisversion in „Birke“ gut investiert. Am<br />

Ende des Tages fühle ich mich durch die Steh-Einlagen einfach<br />

besser und vitaler. Vielleicht macht mich der Desk noch zum<br />

Straßenbahn-Steher. Wer weiß?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


JEDER LAUF<br />

EIN ABENTEUER<br />

TRAILRUNNING IN OBERTAUERN (S)<br />

VEREINT SPORTLICHE HERAUSFOR-<br />

DERUNGEN MIT SPEKTAKULÄREN<br />

NATURERLEBNISSEN.<br />

Alle Informationen<br />

zu den Trailrunningstrecken<br />

und der<br />

Urlaubsregion unter<br />

www.obertauern.com<br />

Abseits von asphaltierten Wegen<br />

beflügelt die abwechslungsreiche<br />

Trendsportart Trailrunning zu neuen<br />

Höhen – wobei das Erleben der Natur an<br />

erster Stelle steht. Der herausfordernde<br />

Geländelauf trainiert nicht nur den gesamten<br />

Körper, sondern befreit den Kopf,<br />

mindert den Stress und unterstützt bei der<br />

Entspannung. Jeder Lauf gleicht einem<br />

Abenteuer, bei dem man der Natur ein Stück<br />

näherkommt. So auch in Obertauern, wo<br />

jeder Trailrun zum Naturspektakel wird:<br />

Vorbei an wilden Wasserfällen und beeindruckenden<br />

Schluchten, über blühende Almwiesen<br />

und schroffe Berghänge geht es hin zu<br />

imposanten Gipfelkreuzen und smaragdgrünen<br />

Bergseen. Dabei bieten sich stets<br />

spektakuläre Aussichten. Im Einklang mit<br />

der Natur kommen Trailrunner auf 133<br />

Kilometern und 8 ausgeschilderten Strecken<br />

in Obertauern voll auf ihre Kosten. Von<br />

Cross Adventure bis hin zu Cross Trail<br />

fordern die Pfade Anfänger und Könner<br />

gleichermaßen.<br />

Auf unbefestigten Wegen und in abwechslungsreichem<br />

Gelände stärkt Trailrunning in<br />

Obertauern mit jedem Meter die Gesundheit,<br />

denn das bergige Gelände verbessert<br />

nicht nur die Koordination und das Reaktionsvermögen.<br />

Durch seine Lage ab 1640<br />

Metern Höhe aufwärts steigert es auch<br />

nachhaltig das Wohlbefinden. Wie die<br />

„Austrian Moderate Altitude Study“ (AMAS)<br />

belegt, ist dies bei einer Höhe zwischen 1500<br />

und 2500 Metern der Fall. Die klare Bergluft<br />

in luftigen Höhenmetern machen Obertauern<br />

daher zu einem Paradies für all jene, die<br />

sich der Trendsportart erstmalig annehmen<br />

wollen oder nach neuen Herausforderungen<br />

suchen, um Körper und Geist fit zu halten.<br />

Fotos: TVB Obertauern<br />

46 <strong>SPORTaktiv</strong>


RUN<br />

Training – Menschen – Material<br />

Fotos: Getty images, www.fastestknowntimeaustria.com, Kärnten Läuft/Markus Traussnig, Transalpine Run/Harald Wisthaler<br />

FKT AUSTRIA IN RUNDE ZWEI<br />

Die Trailrunning-Serie „Fastest<br />

Known Time Austria“ läuft in der<br />

zweiten Saison in allen Bundesländern.<br />

Tolle Strecken (20–30 km) jederzeit<br />

bis 26. Oktober absolvieren,<br />

Track hochladen und gewinnen.<br />

Dynafit und Suunto sind Partner.<br />

www.fastestknowntime<br />

austria.com<br />

20 JAHRE KÄRNTEN LÄUFT<br />

„Kärnten Läuft“ geht von 20. bis 22.<br />

August zum 20. Mal über die Bühne!<br />

Wie genau, steht noch nicht fest –<br />

aber im Optimalfall wird mit einer<br />

Rückkehr der Running City in die<br />

Wörthersee-Ostbucht gefeiert. „Plan<br />

B“ und „C“ gibt es zusätzlich auch.<br />

www.kaerntenlaeuft.at<br />

FREUDE AUFS COMEBACK<br />

Von 4.–11. September soll es mit<br />

dem Transalpine Run wieder klappen.<br />

Es schaut gut aus, dass 300<br />

Zweierteams <strong>2021</strong> auf die neue<br />

Strecke (264 km, 16.129 hm) von Hirschegg<br />

im Kleinwalsertal bis Sulden<br />

am Ortler werden starten dürfen.<br />

www.transalpine-run.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

47


SECHS TAGE ÜBER STRÄNDE,<br />

DURCH BÄCHE, WÄLDER UND<br />

ÜBER BERGE LAUFEN? VIEL-<br />

LEICHT AUCH DAS FERNWEH<br />

GLEICH MITSTILLEN? WILL-<br />

KOMMEN BEI DER COASTAL<br />

CHALLENGE IN COSTA RICA.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Pura vida, das pure Leben. Es<br />

wirkt wie ein Paradoxon,<br />

wenn Susanne Höller aus<br />

Deutschfeistritz nördlich von<br />

Graz den Ärmel ihrer weißen<br />

Fleecejacke hochzieht und das Tattoo an<br />

der Innenseites ihres rechten Handgelenks<br />

zum Vorschein kommt. Pures Leben?<br />

Nieselregen, 8 Grad Celsius Ende<br />

April und knappe 400 Tage Pandemie<br />

im Rückspiegel – klingt alles gar nicht<br />

nach großer Lebensfreude, wie ihn das<br />

Motto in spanischer Sprache vermitteln<br />

will.<br />

Auch der Beruf, dem Susanne Höller<br />

nachgeht, ist in Zeiten wie diesen alles<br />

andere als rosig. „Im Ausland Werbung<br />

für Urlaub in Graz machen“, beschreibt<br />

die fröhliche Frau mit den dunklen Locken<br />

ihren Job. Gibt gerade Aufgaben<br />

mit weniger Frustrationspotenzial.<br />

Trotz allem. „Pura vida“, sagt Susanne<br />

Höller. Ähnlich dem „Aloha“ auf Hawaii<br />

ist „pura vida“ in Costa Rica mehr als<br />

eine Grußformel. Es ist vielmehr eine<br />

Lebenseinstellung. Das Positive sehen,<br />

zufrieden sein mit dem, was man hat.<br />

Und Susanne Höller hat eine Menge unvergesslicher<br />

Erinnerungen an Costa<br />

Rica. Vor allem an die „Coastal Challenge“,<br />

einen Sechs-Tage-Trailrun, den sie<br />

schon zweimal gelaufen ist und bei dem<br />

sie mittlerweile auch im Organisationskomitee<br />

ist. „Vor ein paar Jahren war ich<br />

mit einer Reisegruppe in Costa Rica und<br />

hab dort zufällig eine alte Freundin getroffen,<br />

die dort mittlerweile wohnt“, erinnert<br />

sich Höller. Immer wieder seien<br />

ihr damals pinke Markierungen an Bäumen<br />

und Sträuchern aufgefallen. Als sie<br />

Fotos: Andres Vargas/The Coastal Challenge<br />

wieder zu Hause in der Steiermark war,<br />

hat die Freundin das Rätsel gelöst. „Das<br />

waren die Streckenmarkierungen der<br />

Coastal Challenge“, sagt Höller.<br />

Bingo. Denn gelaufen ist Höller immer<br />

schon gerne. „Zwischen acht und<br />

zwölf Kilometer. Immer nur aus Spaß<br />

und ohne Ambition auf Zeiten.“ Begeistert<br />

von der atemberaubend schönen<br />

Natur und den positiven Menschen in<br />

Costa Rica bucht sie einen Startplatz<br />

und einen Flug und ist 2019 am Start.<br />

Im „kurzen“ Adventure-Bewerb, mit<br />

täglichen Strecken rund um die Halbmarathon-Distanz,<br />

während es im Expedition-Bewerb<br />

mehrmals über mehr als<br />

einen Marathon geht. Gleich ist beiden<br />

Varianten nur die erste Etappe über 33<br />

48 <strong>SPORTaktiv</strong>


THE COASTAL<br />

CHALLENGE<br />

Datum: 5. bis 12. Februar 2022<br />

Treffpunkt: San Jose. Von dort geht<br />

es am ersten Tag frühmorgens zum<br />

Start am Playa del Rey. Das Rennen<br />

verläuft dann entlang der Pazifikküste<br />

im Regenwald, im Dschungel und<br />

am Strand und in den Talamancas.<br />

Expedition: Gesamtlänge 236 km<br />

aufgeteilt auf 6 Etappen mit Distanzen<br />

zwischen 23 und 52 Kilometern<br />

sowie zwischen 613 und 2466<br />

Höhenmetern.<br />

Adventure: Gesamtlänge 155 km<br />

aufgeteilt auf 6 Etappen (zw. 12,5<br />

und 35 km sowie zwischen 613<br />

und 1203 Höhenmetern).<br />

Startgebühr: 2850 US-Dollar<br />

Darin enthalten: Transfer zum Start<br />

und vom Ziel retour nach San Jose,<br />

Vollverpflegung während des Rennens,<br />

Gepäcktransport, medizinische<br />

Betreuung.<br />

www.thecoastalchallenge.info<br />

WELCOME TO THE<br />

JUNGLE<strong>SPORTaktiv</strong><br />

49


20. bis 22. August<br />

Traussnig<br />

NACH EINEM JAHR PANDEMIE WAR DAS<br />

UNGLAUBLICH SCHÖN, WIEDER ETWAS ANDERES<br />

ZU SEHEN, LEBENSFREUDE ZU SPÜREN.<br />

Wörthersee<br />

Halbmarathon<br />

Sommergenuss und<br />

einzigartige Urlaubsstimmung<br />

im Süden<br />

Österreichs<br />

erwartet unzählige Laufbegeisterte<br />

beim 20-Jahr-Jubiläum von Kärnten<br />

Läuft vom 20. bis 22. August.<br />

Bei zehn Bewerben ist für jeden der<br />

richtige Mix aus Laufvergnügen und<br />

Urlaubsflair mit dabei.<br />

Kilometer und 1000 Höhenmeter. „Bis<br />

zu dem Zeitpunkt, als ich mich dafür<br />

entschieden habe, war ich nie auf Trails<br />

unterwegs“, sagt Höller und lacht. Erst<br />

dann hat sie die Berge ihrer näheren<br />

Umgebung laufend zu erkunden begonnen.<br />

Plesch, Gamskogel, Schartner Kogel<br />

als Vorbereitung auf Playa del Rey,<br />

Talamancas und Corcovado-National-<br />

Park. Anfang Februar 2019 geht es dann<br />

vom österreichischen Winter in die Tropen<br />

und 35 Grad Hitze. Höller finisht<br />

und die Leidenschaft für pura vida entbrennt<br />

vollends.<br />

Weil Land und Leute sie nicht loslassen<br />

„und ich ein kommunikativer<br />

Mensch bin“, kommt sie mit den Organisatoren<br />

ins Gespräch und fliegt nach<br />

ihrer zweiten Teilnahme 2020 als Representative<br />

für den deutschen Sprachraum<br />

wieder heim. Ohne dichte Vernetzung<br />

in der Laufszene, aber mit Begeisterung<br />

und plastischen Schilderungen der<br />

Schönheiten des Rennens versucht sie,<br />

Läufern das „Once-in-a-Lifetime“-Abenteuer<br />

schmackhaft zu machen. „Wir<br />

übernachten an traumhaften Stränden,<br />

laufen durch den Dschungel, sind teilweise<br />

fernab der Zivilisation.“ Wer Stress<br />

und digitale Reizüberflutung loswerden<br />

möchte, ist bei der Coastal Challenge<br />

richtig. Abends hocken die maximal 120<br />

Teilnehmer aus Costa Rica und aller<br />

Herren Länder zusammen, Amateure<br />

wie Profis, und teilen am Lagerfeuer die<br />

Leidenschaft fürs Laufen und die Leiden<br />

des Tages in der Hitze.<br />

Auch heuer hat das Rennen übrigens<br />

stattgefunden. Mehrheitlich waren Ticos<br />

am Start, einige wenige Ausländer haben<br />

es nach Costa Rica geschafft. Susanne<br />

Höller zum Beispiel. „Diesmal aber nur<br />

in der Organisation. Gelaufen bin ich<br />

nicht“, erzählt sie. Zelte abbauen, Gespäcktransport<br />

organisieren, Zelte aufbauen,<br />

Läufer betreuen, das war ihr All-<br />

Gleich anmelden!<br />

www.kaerntenlaeuft.at<br />

SUSANNE HÖLLER<br />

lebt in Deutschfeistritz (St) und hat zweimal an der Coastal<br />

Challenge teilgenommen und ist mittlerweile auch in der<br />

Organisation tätig. Interessierte können sie unter<br />

thecoastalchallenge_ce@gmx.at kontaktieren.<br />

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST


tag drüben. Und: das Leben genießen. „Gerade<br />

nach einem Jahr Pandemie war das unglaublich<br />

schön, wieder etwas anderes zu sehen, Lebensfreude<br />

zu spüren“, erzählt sie. „Daheim hab ich ja<br />

schon jeden Stein mit Namen gekannt.“ Natürlich<br />

gibt es auch bei der Coastal Challenge ein Hygiene-Konzept,<br />

Abstand und Masken. „Aber ich<br />

konnte sogar mit meinen Freunden auf ein Bier<br />

gehen.“ Was früher keine Erwähnung wert war, ist<br />

jetzt ein Highlight.<br />

Schaffbar ist der Lauf mit einigen Monaten Vorbereitung<br />

sicher – sagt Höller. „Die größte Herausforderung<br />

ist die Hitze, die hab ich beim ersten<br />

Mal unterschätzt“, gibt sie zu. Drum geht es auch<br />

frühmorgens schon immer los. Eineinhalb Liter<br />

Wasser sind immer im Gepäck. „Damit kommst<br />

du zur ersten Labestation nach ca 10 Kilometern.“<br />

Vollverpflegung gibt es übrigens im Camp. Frühstück,<br />

Mittagessen – wer halt schon da ist – und<br />

Abendessen. „Natürlich viele Kohlenhydrate, die<br />

man als Läufer bei so einer Challenge einfach<br />

braucht.“ Danach steht Fußpflege auf dem Programm.<br />

„Auch die hab ich beim ersten Mal unterschätzt“,<br />

sagt sie und lacht wieder. Denn nasse<br />

Füße holt man sich auf jeder Etappe, Blasen bleiben<br />

da meist nicht aus. „Im Camp gibt es aber<br />

auch einen foot doctor.“ Das Ziel der Veranstalter<br />

ist klar: Möglichst jeder, der kommt, soll finishen.<br />

Und auch wenn im Expedition-Bewerb Profis an<br />

der Startlinie stehen – für die meisten geht es bei<br />

der Coastal Challenge um das Erlebnis, um das<br />

Erlebnis auf Dschungel-Trails, in Wildbächen um<br />

Sonnenaufgänge am Strand. Ums pura vida.<br />

WHY DO YOU RUN?<br />

FORERUNNER ® FOR RUNNERS<br />

#BeatYesterday<br />

GARMIN.COM


Andreas Rois steht im Keller<br />

und will loslaufen. Doch etwas<br />

hindert ihn. „Das<br />

WLAN spinnt“, sagt er. Typisch<br />

Vorführeffekt. Ein<br />

Läufer, der ohne WLAN und Internetverbindung<br />

nicht weglaufen kann?<br />

Das WLAN kommt in Schwung und<br />

Rois zieht sich an. Dazu geht er nicht<br />

zum Kleiderschrank, sondern tippt auf<br />

dem Display seines iPads herum.<br />

Lauf-Kleidung samt Schuhen, Socken,<br />

Kappen und Sportbrillen fast aller Marken<br />

hat er zur Auswahl. „Schau, die neuen<br />

Hoka gibt es auch schon“, lacht er.<br />

Fertig „angezogen“ stellt der 34-Jährige<br />

noch sein gewünschtes Laufprogramm<br />

zusammen und entscheidet sich für eine<br />

Challenge, die in seiner Badge-Sammlung<br />

noch fehlt. „Diese ganze Gamification<br />

finde ich schon cool.“ Dann steigt<br />

er auf sein Kettler-Laufband, überprüft<br />

den Speedsensor, schaltet den Motor des<br />

Antriebs ein und bringt sich langsam auf<br />

sein Lauftempo. Schon nach 25 Metern<br />

überholt er vor sich am kleinen Bildschirm<br />

eine Dame, die eher im<br />

Schritttempo dahinzutrotten scheint.<br />

Und: Echtes Sportgewand hat er natürlich<br />

schon an.<br />

Zwift heißt das Zauberding. Unter<br />

Radfahrern ist die Online-Plattform sehr<br />

bekannt und etabliert. Via Internetverbindung<br />

und Smarttrainer kann man im<br />

Stand Rad fahren (auf der „Walze“ bzw.<br />

Rolle hieß das früher) und das virtuelle<br />

Ich am Bildschirm dynamisch durch<br />

meistens künstliche Welten steuern.<br />

Körper-, Kraftwerte und Steigungen<br />

werden realistisch in Widerstand beim<br />

Kurbeln umgerechnet. So kann man<br />

trainieren, mit Bekannten fahren, chat-<br />

Fotos: Patrick Baumgartner Photography, Christoph Heigl<br />

52 <strong>SPORTaktiv</strong>


BAHN, STRASSE, BERGLAUF, TRAILS.<br />

ANDREAS ROIS (34) HAT ALLES AUSPROBIERT.<br />

JETZT AUCH LAUFBAND UND ZWIFT. WIE ER SICH<br />

ABWECHSLUNG, REGENERATION UND EIN MIN-<br />

DESTMASS AN COMPETITION IN DEN KELLER<br />

HOLT UND WO DIE VIRTUELLEN LIMITS SIND.<br />

VOM<br />

KELLERLAUF<br />

AUF DIE<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

BERGE<br />

Kellerkulisse und Gipfelluft.<br />

So oft es geht, rennt Andreas<br />

Rois im steirischen<br />

Hochschwabgebiet.<br />

ten und (Profi-)Wettkämpfe austragen.<br />

Jetzt auch noch Zwift Run für Läufer.<br />

Der nächste Hype? „Nein, ganz so<br />

schlimm wie beim Radfahren ist es noch<br />

nicht“, erzählt Rois, der im obersteirischen<br />

Aflenz lebt und als Postbediensteter<br />

arbeitet. Die Community ist viel<br />

kleiner, die technische Umsetzung nicht<br />

so authentisch. Und dennoch reizvoll.<br />

Der Laufallrounder ist ein Naturbursche<br />

mit starkem Bezug zu den Bergen, Laufen<br />

auf Laufbändern kannte er nur von<br />

Leistungstests aus seiner Vergangenheit<br />

als junger Nationalkader-Leichtathlet.<br />

Erst zu Beginn dieses Jahres legte sich<br />

Rois ein Laufband zu und nutzte in seinem<br />

Zwift-Account die Run-Funktion.<br />

Die Vorteile im Training? „Erstens ist<br />

das Virtuelle eine super Ablenkung,<br />

zweitens war sogar mir das Laufen bei<br />

Regen, Schnee, Eis und Kälte irgendwann<br />

zu blöd und zu gefährlich und<br />

drittens ist das Training am Laufband<br />

sehr effizient.“ Hin und wieder von klei-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

53


Im Keller, mit Laufband<br />

und neuerdings mit<br />

Zwift holt sich Andreas<br />

Rois den Feinschliff für<br />

Trailruns.<br />

SAVE THE DATE:<br />

24.-25.09.<strong>2021</strong><br />

NASSFELD<br />

MOUNTAIN<br />

SKYTRAILS<br />

▶ Easytrail 8,6 km 580 hm<br />

▶ Speedtrail 19,1 km 1420 hm<br />

▶ Skyrace 24,7 km 2190 hm<br />

▶ SkyUltra 56,5 km 4650 hm<br />

www.skytrails.at<br />

nen Lauf-Wehwehchen<br />

geplagt, sieht Rois auch<br />

den regenerativen Effekt<br />

als klares Plus. „Das<br />

Band ist gut gedämpft,<br />

es tut nix weh und das<br />

bewusste Langsam-Laufen<br />

fällt mir deutlich<br />

leichter als im Freien.<br />

Tempo und Puls hast du<br />

immer am Screen.“ So<br />

kann er gut an seiner<br />

Grundlagenausdauer arbeiten<br />

und Kilometer<br />

sammeln. Auch das<br />

Wettkampf-Gen in ihm<br />

wird bedient: „Die richtigen<br />

Wettkämpfe im<br />

Freien gehen mir richtig<br />

ab.“ Mit Zwift, Strava<br />

und der FKT-Serie<br />

(„Fastest Known Time“)<br />

hat er sich in Pandemiezeiten<br />

zumindest ein<br />

Mindestmaß an Competition<br />

geholt.<br />

Doch das wahre Leben<br />

spielt sich draußen<br />

ab. Es mag Läufer geben,<br />

die vor lauter Begeisterung<br />

fürs Laufen<br />

auf Laufbändern gar<br />

nicht mehr in die Natur<br />

wollen, Rois zählt nicht<br />

dazu. „Ich bin nicht so<br />

der Typ für virtuelle Welten, Interaktion<br />

und Chatfunktionen. Eigentlich<br />

bin ich Trailrunner. Laufen ist das<br />

Schönste, weil man kaum Material<br />

braucht. Und im letzten Jahr habe ich<br />

gesehen: Den Sport kann man einschränken,<br />

aber das Laufen können<br />

sie dir nie nehmen.“ Zudem erkennt<br />

er auch die technischen Limits der<br />

Software. „Zwift und das Laufband<br />

sind noch in einer Art Betaphase, es<br />

machen nur wenige Österreicher.“<br />

Auch technisch hinkt der Vergleich<br />

zum Radfahren, wo man die eigene<br />

Leistung (W/kg, „Watt pro Kilogramm“),<br />

Steigungen und Windschatten<br />

realistisch über den Widerstand in<br />

der Bremse des Smarttrainers abbilden<br />

kann. Am Laufband geht das nicht,<br />

Steigungen können und dürfen nicht<br />

automatisch ins Laufband gespeist<br />

werden. „Wohl aus rechtlichen und<br />

versicherungstechnischen Gründen“,<br />

vermutet Rois. Schlimme Stürze<br />

könnten die Folge sein, immerhin<br />

können moderne Laufbänder durch


Schrägstellungen der Lauffläche Steigungen<br />

bis 18 Prozent und Geschwindigkeiten<br />

um die 20 km/h simulieren.<br />

Für seine 34 Jahre hat der Steirer<br />

außergewöhnliche viele Aspekte des<br />

Laufens bereits erkundet. Mit 8 ging<br />

das Training los, in der Stadionleichtathletik<br />

hat er sich über 800, 1000,<br />

1500 und 5000 Meter als Spezialist<br />

für 3000 Meter Hindernis etabliert,<br />

österreichweit gab es Medaillen.<br />

Crosslauf war die Winterbeschäftigung,<br />

die nächste Stufe der Berglauf<br />

und die WM in Neuseeland im <strong>Juni</strong>oren-Nationalteam.<br />

Dann standen<br />

Bergmarathons im Fokus, die Skyrunning-WM<br />

und die Ultratrail-WM.<br />

Die 10.000 Meter flach rennt Rois<br />

auch jetzt noch in 33 Minuten, im<br />

Halbmarathon stehen als Bestzeit<br />

1:12 Stunden am Papier. Klassischen<br />

Marathon in der Ebene hat er noch<br />

nie gemacht. Selbstbewusste Ansage:<br />

„Im Bereich von 2:35 Stunden wäre<br />

ich wohl gleich einmal.“<br />

Mehr als Straße, Zwift und Laufband<br />

geben ihm jedoch die Berge.<br />

„Am Berg erlebe ich die endlose Freiheit,<br />

kann komplett abschalten und<br />

bin mit mir ganz allein. 1000 Höhenmeter<br />

zu laufen, fällt mir leicht,<br />

da bin ich voll im Flow, es gibt keine<br />

Zeiten, keinen Druck. Im Stadion<br />

und auf der Straße hast du immer die<br />

Stoppuhr und irgendwelche Limits<br />

im Hinterkopf. Bist du bei irgendeinem<br />

Kilometer eine Sekunde hinten,<br />

bist du schon unzufrieden. Das gibt<br />

es am Berg nicht.“ Rois sagt selbst, er<br />

lebt in einem „Traumtrainingsgebiet“,<br />

mit dem Hochschwab vor der<br />

Haustür. Da kann die virtuelle Welt<br />

nur schwer mithalten, selbst mit<br />

funktionierendem WLAN.<br />

20. bis 22. August<br />

Weichselbraun<br />

WAS IST ZWIFT?<br />

Derzeit die beliebteste virtuelle Indoor-Trainingsplattform hauptsächlich<br />

für Radsportler, jetzt auch vermehrt für Läufer. Rund 1000 Workouts,<br />

Trainingspläne und Rennen sind abrufbar. Nach der Zwift Racing League<br />

(Radsport) and Duathlon League gibt es derzeit erste Versuche einer<br />

Zwift Running League, die Bewerbe über sechs Wochen umfasst.<br />

Mitgliederzahlen? Allein im letzten Jahr haben sich weltweit die<br />

Zwift-Accounts von 1,6 auf 3,2 Millionen verdoppelt. Hauptkonkurrent<br />

„Peloton“, eher fitnessorientiert, hat 4,4 Millionen Mitglieder.<br />

WAS BRAUCHT MAN FÜR<br />

ZWIFT RUN?<br />

+ ein Laufband: Einsteigermodelle zwischen 500 und 1000 Euro,<br />

im Idealfall direkt mit Bluetooth oder Ant+<br />

+ Geschwindigkeits sensor<br />

am Laufband oder direkt<br />

am Schuh<br />

+ Pulsgurt<br />

+ Internetverbindung<br />

+ Kompatibles Endgerät wie<br />

iPad, PC, Laptop, TV,<br />

Handy etc<br />

+ Zwift-Account: Anmeldung<br />

für Zwift Run derzeit kostenlos, im Gegensatz zu Zwift Bike,<br />

das nach 7-Tage-Gratis-Abo 15 Euro pro Monat kostet.<br />

#krisensicher<br />

mit erprobten<br />

Sicherheitskonzepten<br />

Um das 20-Jahr-Jubiläum vom 20. bis<br />

22. August <strong>2021</strong> gebührend feiern zu<br />

können, stehen drei Konzepte parat<br />

um im Sinne der Läufersicherheit<br />

rasch agieren zu können:<br />

X Plan A: Traditioneller Start vor<br />

dem Schlosshotel in Velden,<br />

entlang des Wörthersees in die<br />

Running City.<br />

X Plan B: Mit dem Wörthersee<br />

Stadion steht eine ideale<br />

Ersatzlocation bereit, die schon<br />

2020 positiv erprobt wurde.<br />

X Plan C: Virtueller Lauf mittels<br />

Lauf App, die schon im letzten<br />

Jahr beim Graz Marathon positiv<br />

umgesetzt wurde.<br />

Worauf noch warten, gleich unter<br />

www.kaerntenlaeuft.at anmelden!


Früher kleidete sich Catra<br />

Corbett meist schwarz – in<br />

ihrem neuen Leben<br />

entschied sie sich für<br />

einen bewussten Kontrast.<br />

Fotos: Catra Corbett<br />

56 <strong>SPORTaktiv</strong>


LAUFEND<br />

WIEDER­<br />

GEBOREN<br />

Mit pinker Mähne, wilden<br />

Piercings und Tatoos schaut<br />

Catra Corbett nicht nur aus<br />

wie ein Rockstar. Als solcher<br />

gilt die Kalifornierin auch in der amerikanischen<br />

Ultrarunning-Szene. Seit sie<br />

1996 zu laufen begann, hat sie etliche<br />

Ausdauer-Rekorde aufgestellt: Als erste<br />

Amerikanerin ist sie zum Beispiel mehr<br />

als 100 Rennen über 100 Meilen gelaufen.<br />

Sie hält auch die „Fastest Known-<br />

Time“ über den John-Muir-Trail, einen<br />

bekannten Fernwanderweg mit knapp<br />

350 Kilometern und 24.000 Höhenmetern<br />

in der kalifornischen Sierra Nevada.<br />

Den bewältigte sie laufend, aber nicht<br />

nur in eine Richtung, sondern hin und<br />

retour: Für die 425 Meilen (=684 Kilometer)<br />

brauchte Corbett zwölf Tage, 4<br />

Stunden und 57 Minuten.<br />

Ebenso bemerkenswert wie die sportlichen<br />

Erfolge der Amerikanerin ist jedoch<br />

ihre Lebensgeschichte: In den<br />

1990er-Jahren befreite sie sich mit dem<br />

Laufen von ihrer Drogensucht. Nach<br />

dem Schockerlebnis einer im Gefängnis<br />

verbrachten Nacht fasste sie den Entschluss,<br />

mit dem „Meth“-Konsum aufzuhören<br />

und begann stattdessen die<br />

Laufschuhe zu schnüren. Erst bewältigte<br />

sie wenige Kilometer, bald einen Marathon,<br />

danach immer längere Distanzen.<br />

... DAS TRIFFT CATRA<br />

CORBETTS GESCHICH-<br />

TE AUF DEN PUNKT.<br />

DIE AMERIKANERIN<br />

WAR DROGENABHÄN-<br />

GIG – SEIT 25 JAHREN<br />

LÄUFT SIE NUN IRR-<br />

WITZIGE DISTANZEN<br />

UND HAT DAMIT IHR<br />

ALTES, SELBSTZER-<br />

STÖRERISCHES LEBEN<br />

ZURÜCKGELASSEN.<br />

IHRE BIOGRAFIE IST<br />

SOEBEN AUF DEUTSCH<br />

ERSCHIENEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

2018 veröffentlichte sie ihre Lebensgeschichte<br />

in Buchform unter dem Titel<br />

„Reborn on the Run“. Die deutsche<br />

Ausgabe „Wiedergeburt – mein Weg aus<br />

der Sucht zum Ultramarathon“ ist soeben<br />

erschienen.<br />

Corbett beschreibt, wie sie mit dem<br />

Sport den Ausstieg aus der zerstörerischen<br />

Drogensucht schaffte, wie und<br />

warum sie gerade beim Ultralauf landete<br />

und schließlich ihre wachsende Popularität<br />

für Kampagnen gegen Drogensucht<br />

nutzte. Als Leser bekommt man ebenso<br />

tiefe Einblicke in sportliche wie menschliche<br />

Höhen und Tiefen wie auch in die<br />

bizarre Welt der US-Ultralauf-Szene mit<br />

Events über teils wahnwitzige Distanzen.<br />

Im Ultrarunning sowie in den sozialen<br />

Netzwerken kennt man die Amerikanerin<br />

aber auch für ihre laufenden Dackel<br />

TruMan sowie (mittlerweile) BaXter –<br />

wie sie uns im Interview verraten hat.<br />

Catra, 50-Kilometer-Läufe scheinen<br />

geradezu eine Kurzdistanz für dich zu<br />

sein. Was fasziniert dich an 100 Meilen<br />

(rund 160 Kilometer, Anm.) und<br />

noch längeren Strecken?<br />

Ich liebe Herausforderungen. Meine<br />

Lieblingsdistanzen sind tatsächlich über<br />

200 Meilen. Ich liebe es einfach, Tag<br />

und Nacht in der Wildnis unterwegs zu<br />

sein. Es macht mich stark, ein so langes<br />

Rennen überstehen zu können.<br />

Nur drei Monate nach deinem ersten<br />

10-km-Lauf hast du schon einen Marathon<br />

gefinisht. Später hast du unglaubliche<br />

425 Meilen auf dem John-Muir-<br />

Trail laufend zurückgelegt. Ist es Talent<br />

oder Wille oder beides, das dich<br />

auszeichnet?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

57


presents<br />

17,7 km | 950 m | 390 m<br />

&<br />

ZWEIEr-STAFFEL [2x2]<br />

BEI BUCHUNGEN MIT DEM<br />

GUTSCHEINCODE: SPORTAKTIV<br />

www.ratschings-mountaintrail.it<br />

PREMIUM PARTNER<br />

GOLD PARTNER<br />

SILVER PARTNER<br />

WOMEN<br />

MEN<br />

MIXED<br />

Ich denke, ich bin sehr stur und entschlossen.<br />

Ich bin nicht superschnell,<br />

aber ich bin beständig und kann Tage<br />

und Nächte durchlaufen, ohne viel<br />

Schlaf zu brauchen.<br />

Sind wir Menschen vielleicht „geboren<br />

um zu laufen“ – und haben es einfach<br />

vergessen, wie es geht?<br />

Nein, das glaube ich nicht, dass wir alle<br />

geboren sind, um zu laufen. Ich habe<br />

das Laufen gehasst, als ich aufgewachsen<br />

bin. Als ich clean und nüchtern<br />

wurde, musste ich eine Leidenschaft<br />

finden. Ich habe schnell erfahren, dass<br />

mir das Laufen Spaß macht. Ja, und ich<br />

glaube, wenn ich das kann, kann das<br />

jeder andere auch. Es geht darum, die<br />

Leidenschaft fürs Laufen zu finden und<br />

daran zu glauben, dass man es kann.<br />

Du hast nie mehr aufgehört zu laufen,<br />

weil es dich vor den Drogen bewahrt<br />

hat. Du schreibst auch, dass viele<br />

Menschen vielleicht denken, dass du<br />

einfach eine Sucht gegen eine andere<br />

eingetauscht hast – Laufsucht statt<br />

Drogensucht. Aber es gibt einen bedeutenden<br />

Unterschied – kannst du<br />

den kurz erklären?<br />

Drogen sind superzerstörerisch und sie<br />

töten langsam deinen Geist und deinen<br />

Körper. Drogensucht ist eine beständige<br />

Abwärtsspirale, die dich entweder<br />

ins Gefängnis bringt oder tötet. Laufen<br />

ist nichts von alldem. Meine Therapien<br />

und das Laufen waren der Schlüssel zu<br />

GLAUB AN DICH<br />

UND DU KANNST<br />

JEDE STRECKE<br />

LAUFEN UND ALLES<br />

TUN, WAS DU IM<br />

LEBEN WILLST.<br />

Erfolg und Genesung. Laufen kontrolliert<br />

auch nicht mein Leben, so wie die<br />

Drogen es getan haben. Und die Menschen<br />

sind von meinem Laufen inspiriert<br />

und erzählen mir das die ganze<br />

Zeit. Als ich auf Drogen war, hat niemand<br />

gesagt: Ich möchte gern drogenabhängig<br />

sein wie du.<br />

Du schreibst sehr offen über ihre Vergangenheit,<br />

thematisierst neben deiner<br />

Drogensucht etwa auch das Thema<br />

Essstörung. Ist diese Offenheit ein<br />

bedeutender Teil deiner Persönlichkeit?<br />

Sie ist Teil dessen, was ich bin. Sie definiert<br />

nicht, wer ich bin, aber ich weiß,<br />

dass ich offen sein kann, um anderen<br />

zu helfen.<br />

Du wurdest Ultraläuferin zu einer<br />

Zeit, als Trail- und Ultralaufen bei<br />

Weitem nicht die Bedeutung hatten<br />

wie heute. Wie siehst du die Entwicklung<br />

der Sportart und die wachsenden<br />

Ausübendenzahlen?<br />

Es ist großartig. Ich liebe es, dass so viele<br />

Menschen rausgehen und ihren Geist<br />

und ihren Körper herausfordern. Und<br />

ich liebe es, dass es so gewachsen ist, und<br />

all die unterschiedlichen Leute, die jetzt<br />

laufen, um gesund und fit zu werden.<br />

Welche kurze Message würdest du<br />

nicht nur den Ultraläufern, sondern<br />

allen, die gern laufen, mitgeben?<br />

Glaub an dich selbst und du kannst<br />

jede Strecke laufen und alles tun, was<br />

du im Leben willst.<br />

Dein Buch ist schon 2018 erschienen,<br />

allerdings jetzt erst in deutscher<br />

Sprache. Hat sich dein Leben seit<br />

2018 geändert? Läufstdu immer noch<br />

jeden Tag und sammelst 100-Meilen-Rennen?<br />

Ich habe seither noch viel mehr Rennen<br />

bestritten und vor allem eine große<br />

Zahl an 300-Meilen-Läufen. Und ich<br />

bin in die Stadt Bishop in der Region<br />

Eastern Sierra (in Kalifornien, Anm.)<br />

umgezogen, weil ich hier hohe Berge<br />

58 <strong>SPORTaktiv</strong>


zum Trainieren habe. Ich habe auch einen<br />

neuen kleinen Dackel, weil Tru-<br />

Man, den man vom Buch kennt, mittlerweile<br />

15 Jahre alt ist und nicht mehr<br />

mehr als 5 Meilen schafft. BaXter ist<br />

jetzt zwei und läuft bis zu 15 Meilen.<br />

Und ja: Ich laufe nach wie vor jeden<br />

Tag. Im November werde ich meinen<br />

9-Jahres-Streak feiern.<br />

Ich habe bis zu deinem Buch noch niemals<br />

gehört, dass Dackel so weite<br />

Distanzen zurücklegen können. Hat<br />

dich das auch überrascht?<br />

Ja! Soweit ich weiß, ist TruMan der einzige<br />

Dackel, der einen 50-km-Ultralauf absolviert<br />

hat. Jetzt ist er 15 und läuft nur<br />

noch langsam zwischen 3 und 5 Meilen.<br />

BaXter ist zwei Jahre alt, er bekam vor einigen<br />

Monaten eine Röntgenuntersuchung<br />

und die Erlaubnis des Tierarztes,<br />

längere Strecken zu laufen. Seine Longruns<br />

sind derzeit 15 Meilen, bis nächstes<br />

Jahr sollte er trainiert genug sein, um<br />

auch die 50 Kilometer zu schaffen. Seit<br />

29 Jahren besitze ich Dackel und die anderen<br />

liefen ein paar Meilen, aber keiner<br />

so wie TruMan. Ich denke, ich habe echt<br />

Glück mit BaXter – er liebt das Laufen!<br />

CATRA<br />

CORBETT<br />

Geb. 1964 in Fremont, Kalifornien<br />

(USA), lebt in Bishop in der kalifornischen<br />

Region Eastern Sierra. 1996 begann<br />

sie zu laufen und bestritt seither<br />

unzählige Ultraläufe, schaffte unter<br />

anderem als erste Amerikanerin die<br />

Marke von 100 gefinishten 100-Meilen-<br />

Rennen. www.catracorbett.com<br />

Buch: „Wiedergeburt – mein Weg<br />

aus der Sucht zum Ultramarathon.“<br />

Egoth-Verlag, April <strong>2021</strong>, € 24,90<br />

www.egoth.at<br />

RUN<br />

NEWS<br />

FÜR DIE NEUE<br />

MARATHON-BESTZEIT<br />

Mit dem „Cloudboom Echo“ bringt On am 22. <strong>Juni</strong><br />

einen Elite-Marathonschuh auf den Markt. Die doppelte<br />

Cloud-Schicht ermöglicht Schutz und Dämpfung,<br />

das neue, rockerförmige Carbon-Speedboard in der<br />

Zwischensohle sorgt für einen explosiven Abstoß.<br />

www.on-running.com<br />

RUN, RUN, RUN<br />

MIT BUFF<br />

GESCHMEIDIG<br />

Der ASICS Gel-Cumulus 23 verspricht ein noch<br />

geschmeidigeres Laufgefühl. Zusätzlich punktet<br />

der Neutralschuh mit geschlechtsspezifischen<br />

Technologien und einer neu gestalteten Oberund<br />

Mittelsohlenformation.<br />

www.asics.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

Laufen und Cap gehören im Sommer<br />

zusammen wie das Meer und die Wellen. Das<br />

5 Panel Cap von BUFF ® kühlt und transportiert die<br />

Feuchtigkeit schnell weg vom Kopf. Und dazu ist das Cap<br />

auch abseits des Sports stets ein stylisher Begleiter.<br />

www.buff.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

59


Den Charme Österreichs<br />

schönster Städte einmal anders<br />

erleben? Beat the city ist die<br />

härteste Sightseeingtour der Welt.<br />

Ganz nach dem Motto „Besiege die<br />

Stadt“ führt die Hindernislaufserie im<br />

Spätsommer <strong>2021</strong> durch die schönsten<br />

Städte Österreichs: Linz (27./28.<br />

August), Innsbruck (03./04. September)<br />

und Graz (10./11. September).<br />

Die Strecke führt an den schönsten<br />

und bekanntesten Plätzen entlang.<br />

Zum Beispiel dem Goldenen Dachl<br />

in Innsbruck, Standort des Krone-<br />

Burpee-Boulevard, wo Ausdauer und<br />

Muskelkraft benötigt werden, aber<br />

auch die Rutsche am Bergisel ist ein<br />

Highlight. In Graz warten über 260<br />

Stufen rauf auf den Grazer Schloßberg<br />

und in Linz geht’s es am Hauptplatz<br />

einmal quer durch das Bällebad.<br />

„Das Konzept dahinter ist eine coole<br />

Sache“, sagt ÖSV-Star Manuel Feller.<br />

„Nämlich der Zusammenhalt und<br />

gemeinsam als Team oder als Paar den<br />

Bewerb zu bestreiten. Ich freue mich,<br />

ein Teil dieses Events zu sein.“ Feller<br />

wird selbst bei einem der drei Hindernisläufe<br />

an den Start gehen.<br />

Beat the city heißt: Gemeinsam<br />

mit Freunden als Team starten, sich<br />

gegenseitig helfen und zusammen eine<br />

lässige Zeit haben. Wer eine sportliche<br />

Herausforderung sucht, kann den<br />

Bewerb auch so oft laufen, wie es sich<br />

ausgeht – auch das ist beat the city!<br />

Der Blick zurück auf den Beginn<br />

der Erfolgsgeschichte: Entwickelt hat<br />

sich die Serie aus dem E-Grazathlon,<br />

der 2013 das erste Mal das Stadtbild<br />

von Graz prägte. Die Beliebtheit dieser<br />

Obstacle-Runs im Allgemeinen<br />

sowie des E-Grazathlons im Speziellen<br />

hat seither Jahr für Jahr zugenommen.<br />

So entschied sich das Organisationsteam,<br />

die veranstaltende Agentur<br />

CompanyCode, die Serie auch in anderen<br />

Landeshauptstädten außerhalb<br />

der Steiermark anzubieten. Basics:<br />

Auf einer rund 10 km langen Strecke<br />

mitten in der jeweiligen Stadt sind<br />

mindestens 20 Hindernisse zu über-<br />

SIGHTSEEING AUF<br />

DIE HARTE TOUR<br />

Sport, Spaß und Party mitten in<br />

der Innenstadt? Diesen Mix<br />

bietet die Serie „beat the city“<br />

in Innsbruck, Linz und Graz. Für<br />

Anfänger, Profis, Teams – und<br />

auch für sportliche Kids.<br />

winden. Auf den beliebten E-Grazathlon<br />

(5500 Teilnehmer 2019) folgten<br />

zunächst Linz und Innsbruck, weitere<br />

Locations sind in Vorbereitung.<br />

Der Blick ins heurige Jahr, wo neue<br />

Highlights auf Teilnehmer und Zuschauer<br />

warten: Eines davon ist das<br />

brandneue Under Armour Bagjump<br />

Hindernis, bei dem man aus 4,5 Metern<br />

Höhe auf einen überdimensionalen<br />

Jumpbag springen kann. Dieses<br />

Hindernis wurde eigens für die neue<br />

Serienpartnerschaft von beat the city<br />

und der US-Sportmarke entworfen.<br />

Fotos: Gepa Pictures<br />

60 <strong>SPORTaktiv</strong>


Beat the city ist für jeden Sportlertyp,<br />

vom Anfänger bis zum Profi. Der<br />

Teamgedanke steht aber im Vordergrund.<br />

Denn mit der Hilfe anderer<br />

kann jede Hürde bezwungen werden.<br />

Besondere Angebote gibt es für<br />

Gruppen ab 10 Personen. Company-<br />

Code-Geschäftsführer Andreas Mauerhofer:<br />

„Beat the city bietet einen<br />

optimalen Mix aus ,einander helfen‘,<br />

Spaß und Herausforderung.“ Das Feiern<br />

der Erfolge ist auch wichtig: Nach<br />

dem Lauf steigt die coole Afterparty in<br />

lässiger Atmosphäre.<br />

BEAT THE CITY<br />

10 km und 20 Hindernisse mitten<br />

in der Innenstadt von Innsbruck,<br />

Linz und Graz – Spaß,<br />

Challenge und Teamgeist.<br />

beatthecity.at<br />

Das Thema Corona nehmen die<br />

Veranstalter natürlich sehr ernst: In<br />

Zeiten wie diesen steht deshalb die<br />

Gesundheit der Athleten an erster<br />

Stelle, weswegen heuer ganz bewusst<br />

spätere Termine für die Serie angesetzt<br />

wurden. Es werden vom Veranstalter<br />

alle notwendigen Maßnahmen getroffen<br />

und die Situation wird laufend<br />

beobachtet, um die Gesundheit der<br />

Teilnehmer zu schützen. Zusätzlich<br />

wurde auch eine Corona-Geld-zurück-Garantie<br />

eingeführt, um die<br />

Athleten doppelt abzusichern.<br />

ANREIZ<br />

FÜR DIE<br />

JUNIORS<br />

Nach dem herausfordernden<br />

letzten Jahr ist die „beat the city“-<br />

Serie die richtige Abwechslung für<br />

alle, die wieder eine unvergessliche<br />

Zeit erleben wollen. Natürlich<br />

auch für unsere Jüngsten! Deswegen<br />

gibt es jeweils am Tag davor,<br />

dem Freitag, die <strong>Juni</strong>or-Athlons<br />

für Kinder im Alter von 8 bis 15.<br />

Der <strong>Juni</strong>or-Bewerb sorgt bei den<br />

Kindern und Jugendlichen wieder<br />

einmal für ordentlich Action. Auf<br />

einer 2 Kilometer langen Strecke<br />

gilt es mindestens 8 Hindernisse<br />

zu überwinden. Ob 7 m lange<br />

Tunnel, 3,5 m hohe aufblasbare<br />

Wände oder Balancieren über<br />

Wasserbecken – gemeinsam mit<br />

Geschwistern oder Freunden an<br />

der Seite lässt sich jedes Hindernis<br />

überwinden. Dabei stehen der<br />

Spaß an der Bewegung und das<br />

gemeinsame Erleben an erster<br />

Stelle.<br />

Termine<br />

beat the city <strong>2021</strong><br />

Linz 27./28. August,<br />

Untere Donaulände<br />

Innsbruck 03./04. September,<br />

Landestheater<br />

Graz 10./11. September,<br />

Augarten<br />

Start 14 Uhr, Start <strong>Juni</strong>orathlons<br />

jeweils um 16 Uhr.<br />

www.beatthecity.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

61


Zwischen Eins und Vier ist ein<br />

Weltsong von Rainhard<br />

Fendrich, aber auch eine lange<br />

Zeitspanne, wenn man im<br />

Bett liegt, in die Dunkelheit<br />

starrt und das Hirn Granada spielt. Viel<br />

zu viele Anforderungen in viel zu kurzer<br />

verbleibender Zeit – kennt das wer?<br />

Wenn nicht: Muss man nicht kennenlernen.<br />

Nach vier geht’s dann langsam wieder,<br />

das hat angeblich mit dem nachts<br />

absinkenden Serotonin zu tun. Aber es<br />

ist ein sicheres Zeichen, dass man etwas<br />

für sich machen sollte.<br />

Sport zum Beispiel. Ob es mit der<br />

fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />

oder sonstigen Wirren der<br />

Zeit zu tun hat – jedenfalls bin ich in<br />

letzter Zeit öfters über die Begriffe<br />

„Mindful Running“ bzw. „Achtsames<br />

Laufen“ gestolpert: Das wird, verkürzt,<br />

als eine Art Meditation in Bewegung<br />

oder Antistress-Laufen beschrieben.<br />

Das kann ich jetzt brauchen. So lande<br />

ich bei Johannes Huber: Der Grazer hat<br />

seine Diplomarbeit zum Thema „Laufen<br />

und Meditation“ schon 2004 geschrieben.<br />

Mit dem Heerespilotenausbildner<br />

Eligius Adam hat Huber dann später<br />

den „Alphalauf“ entwickelt. Adam war<br />

auf der Suche nach einer Methode, die<br />

es den körperlich erschöpften, aber geistig<br />

aufgedrehten Militärpiloten nach einem<br />

Flugtag ermöglichen sollte, zur<br />

Ruhe zu kommen. Warum eigentlich<br />

„Alpha“? Das hat mit den Gehirnwellen<br />

zu tun. Im entspannten Alphazustand<br />

schwingen sie mit 8–12 Hertz, im Betazustand<br />

mit bis zu 30 und im Gammazustand<br />

mit bis zu 120 Hertz. Meist rasen<br />

wir in Beta bis Gamma durch die<br />

Welt. Nicht nur die Heeresflieger, sondern<br />

wir alle, bei den unzähligen Eindrücken,<br />

die auf uns einprasseln.<br />

„MEDITATION IST DIE<br />

KUNST, SICH JEDEM<br />

AUGENBLICK MIT<br />

RUHIGER BEWUSST-<br />

HEIT ZU ÖFFNEN.<br />

62 <strong>SPORTaktiv</strong>


IN DER SENDUNG UNIVERSUM<br />

ODER BEIM ZOOBESUCH MIT<br />

DEN KINDERN MAG EIN<br />

HERUMSPRINGENDES ÄFFCHEN<br />

ETWAS BERUHIGENDES HABEN.<br />

UNTER DER SCHÄDELDECKE<br />

IST ES DAS GEGENTEIL.<br />

SELBSTVERSUCH EINER<br />

LAUFRUNDE GEGEN DIE<br />

RASENDEN GEDANKEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

DAS ÄFFCHEN<br />

IM KOPF<br />

Es passt auch wie die Faust aufs Aug,<br />

dass mir an jenem Dienstag im Mai, bevor<br />

ich mich mit Johannes Huber treffe,<br />

gleich zweimal der Computer abstürzt,<br />

weil mein bescheidenes WLAN im<br />

Home office mit großen Datenmengen<br />

offenbar auf Kriegsfuß steht.<br />

Fotograf Thomas, der sich schon länger<br />

mit Meditation beschäftigt, brieft<br />

mich auf dem Weg zum Treffpunkt<br />

schon ein wenig. Zum Beispiel, was<br />

denn der oft (auch von mir) so achtlos<br />

verwendete Begriff „Achtsamkeit“ eigentlich<br />

bedeutet. „Dass man das, was<br />

man macht, richtig und im vollen Bewusstsein<br />

macht. Möglichst ohne andere<br />

Gedanken, Sorgen und Ablenkung. Regelmäßige<br />

Achtsamkeitspraxis hilft, wieder<br />

mehr im Moment zu sein, den Moment<br />

mehr zu genießen.“ Das ist natürlich<br />

eine verkürzte Wiedergabe, klingt<br />

aber gleich greifbarer.<br />

Es deckt sich auch mit dem, wie Johannes<br />

Huber Meditation in Kürzestform<br />

auf den Punkt bringt. Mit Victor<br />

N. Davich nämlich und dessen Satz:<br />

„Meditation ist die Kunst, sich jedem<br />

Augenblick mit ruhiger Bewusstheit zu<br />

öffnen.“<br />

Huber ist übrigens nicht nur Ultraläufer<br />

mit einer Bestmarke von 76,9 Kilometern<br />

im Sechs-Stunden-Lauf, sondern<br />

auch Doktor der (katholischen) Theolo-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

63


Ein Event von<br />

20. bis 22. August<br />

Familienurlaub<br />

&<br />

Trainingscamp<br />

Laufgenuss und<br />

Urlaubsstimmung<br />

Kärnten Läuft vom 20. bis 22. August<br />

<strong>2021</strong> bietet seit mittlerweile<br />

20 Jahren die einzigartige<br />

Mischung aus Laufgenuss und<br />

Urlaubsstimmung. Und das für die<br />

ganze Familie!<br />

Die Kärnten Läuft Laufwochenendpakete<br />

von Springer Reisen bieten<br />

direkt die Möglichkeit die Nächtigung<br />

inkl. Startplatz zu buchen.<br />

Für Kurzentschlossene: Das Laufcamp<br />

mit dem Kärnten Läuft Sieger<br />

Carsten Eich zum Eventwochenende!<br />

www.kaerntenlaeuft.at<br />

Tine Steinthaler Kärnten Werbung<br />

gie. Er bedient sich aber auch im Buddhismus<br />

und weiteren Religionen wie<br />

Philosophien. Alphalauf sei generell<br />

auch nichts, an das man glauben müsse,<br />

sondern wissenschaftlich hinterlegt:<br />

Mit Erkenntnissen aus Neurologie,<br />

Kardiologie oder auch Orthopädie.<br />

Die beruhigende Wirkung ist zum<br />

Beispiel über die Herzratenvariabilität<br />

nachgewiesen.<br />

Alphalauf ist aber auch keine Technik,<br />

die man einmal schnell erlernt<br />

und dann jederzeit reproduziert,<br />

schickt Huber ebenfalls voraus: Es sei<br />

ähnlich wie im Kung Fu der Shaolin<br />

(das er ebenfalls praktiziert) zu sehen:<br />

Lebenslang versuchen, sich einem Ideal<br />

zu nähern. Und es ist Lauftechnik<br />

und Einstellung zugleich.<br />

ALPHALAUF<br />

Die Kriterien:<br />

• 152-168 Schritte pro Minute<br />

• 65-75 Prozent der max. Herzfrequenz<br />

• 30 bis 60 Minuten pro Einheit<br />

• 3 x pro Woche<br />

• Benefit über Herzraten-Variabilität<br />

nach acht Wochen messbar<br />

Tipp:<br />

Beim <strong>SPORTaktiv</strong>-Lauf- & -Yoga-<br />

Camp in Loipersdorf (St) bringt<br />

Johannes Huber unseren Leserinnen<br />

und Lesern den Alphalauf<br />

näher – Infos auf Seiten 68-69.<br />

Vier Schritte vorwärts, vier rückwärts (Bild): auch<br />

eine Übung aus dem Alphalauf-Werkzeugkisterl.<br />

Annäherung in fünf Phasen<br />

Nähern wir uns also: Zunächst nicht<br />

laufend, sondern gehend. Wir spüren<br />

unseren Körper von Fuß bis Kopf: Der<br />

„Body Scan“ ist die erste von fünf<br />

Phasen des Alphalaufs. Fußsohlen,<br />

Kniekehlen, Hüften, Rücken, Schultern<br />

bis hin zu den Gesichtsmuskeln,<br />

die möglichst entspannt sein sollen.<br />

„Wenn du gleich losrennst, nimmst du<br />

den Stress vom Alltag mit in den Lauf.<br />

Du tust zwar etwas, aber im Kopf<br />

wirst du nicht frei, hängst immer den<br />

gleichen Gedanken nach. Die Körperwahrnehmung<br />

hilft uns, mit der Aufmerksamkeit<br />

ins Hier und Jetzt zu gelangen“,<br />

erklärt Huber.<br />

Phase zwei ist der Alpha-Rhythmus.<br />

Entspannung hänge wesentlich am<br />

Rhythmus. Langsames Lauftempo,<br />

Schrittfrequenz um 160, den Körper<br />

leicht geneigt, Mittelfußauftritt. Tapp,<br />

tapp, tapp, tapp machen die Fußsohlen.<br />

Der Ellbogenwinkel soll größer als<br />

90 Grad sein, das nimmt Tempo raus.<br />

„Das Monotone zählt, wie Schafe<br />

zählen“, erklärt Huber am Übergang<br />

zur Phase drei: „Der Geist ist ein Äffchen,<br />

das herumspringt. Durch Zählen<br />

oder ein Wort kommst du weg von<br />

den Gedanken wie: Was habe ich heute<br />

noch alles zu tun? Du versuchst<br />

quasi nichts zu denken. Das geht zwar<br />

nicht, aber du wirst ruhiger.“ Eins,<br />

zwei, drei, vier, Schritt, Schritt Schritt,<br />

Schritt. Oder: AL-PHA-RHYTH-<br />

MUS. In der Transzendental-Meditation<br />

sage man sich fortwährend ein<br />

Wort vor, das nichts bedeutet, folglich<br />

auch keine Assoziation hervorruft, weder<br />

positiv noch negativ.<br />

Phase vier ist die „persönliche Phase“.<br />

Auch dafür gibt’s ein paar Werkzeuge<br />

zum alleinigen Üben mit.<br />

„Wenn du die Aufmerksamkeit auf einen<br />

Sinn lenkst, kommst du leichter<br />

zur Ruhe. Wenn wir auf einem Berg<br />

stehen und in die Landschaft schauen<br />

oder am Meer stehen und das Rauschen<br />

hören, dann machen wir das<br />

ganz unbewusst. Man kann es auch<br />

bewusst einsetzen.“ Hören: die Fuß-


WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />

„WENN DU AM MEER<br />

STEHST UND DEM<br />

RAUSCHEN ZUHÖRST,<br />

KOMMST DU ZUR<br />

RUHE. DAS KANN<br />

MAN AUCH BEWUSST<br />

EINSETZEN.<br />

sohlen auftappen, die Vögel zwitschern, den Wind in<br />

den Blättern rascheln – oder auch den Rasenmäher<br />

brummen. Riechen: die blühende Blumenwiese ...<br />

Dass wir einen Traumtag am grünen Grazer Stadtrand<br />

erwischt haben, hilft. Es ist aber fürs Alphalaufen<br />

keineswegs Voraussetzung: Es funktioniert überall, zwischen<br />

Häuserschluchten wie im strömenden Regen.<br />

Man kann Alphalaufen auch zu zweit und, ja, man<br />

kann, wenn man einmal drin ist im Rhythmus und<br />

es locker läuft, natürlich auch plaudern. „Schweigegelübde<br />

gibt es keines“, lacht Huber. Das Lauftempo<br />

sollten aber alle als angenehm und anstrengungsfrei<br />

empfinden, größere Gruppen sind daher nicht ideal.<br />

In der letzten Phase („Cool down“) geht man<br />

dann wieder und spürt ganz am Ende noch einmal<br />

seine Fußsohlen. Was im Buddhismus übrigens als<br />

„Mindful Walk“ stundenlang praktiziert wird. So<br />

schließt sich im Alphalauf der Kreis.<br />

Und was hat’s gebracht?<br />

Ob man es glaubt oder nicht: Bei mir hat der erste<br />

Alphalauf voll gewirkt. Vielleicht war es auch die<br />

Frühlingssonne und die Bewegung im Grünen, die<br />

mitgespielt haben. Jedenfalls war mir meine sich<br />

schon wieder stauende To-do-Liste nach dem Termin<br />

egal und ich hab meinen Computer an dem Tag gar<br />

nicht mehr eingeschaltet. Sagt es halt nicht meinem<br />

Arbeitgeber weiter. Dafür hab ich selig geschlummert,<br />

wie es sogar meine Kinder nur selten tun, und<br />

war tags darauf voller Tatendrang. Und ich hab nach<br />

dem Lauf mit Johannes Huber jetzt ein inneres<br />

Werkzeugkisterl, um mit Alphalauf-Runden das<br />

Äffchen im Kopf im Zaum zu halten.<br />

DR. JOHANNES<br />

HUBER<br />

entwickelte mit Eligius Adam<br />

den Alphalauf, Geschäftsführer<br />

„alphalauf international“, bietet<br />

Seminare, Aktivwochenenden<br />

sowie Alphameditation an.<br />

www.alphalauf.at<br />

Eine Idee von<br />

Kleine Zeitung<br />

Graz Marathon<br />

Der Herbstklassiker durch die<br />

Grazer Innenstadt! Sei dabei wenn es<br />

vom 8. bis 10. Oktober <strong>2021</strong> heißt:<br />

„Pack die Laufschuhe und die<br />

Shoppingtasche ein!“<br />

#<br />

krisen<br />

Kleine Zeitung Graz Marathon<br />

sicher<br />

Gigasport Halbmarathon<br />

Garmin Viertelmarathon<br />

Wiener Städtische City Run 5.0<br />

<strong>Juni</strong>or Marathon<br />

Bambinisprint<br />

und viele mehr<br />

Infos und Anmeldung:<br />

www.grazmarathon.at<br />

präsentiert von


alphalauf und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein zum<br />

LAUF- UND YOGA-CAMP<br />

MIT ALPHALAUF<br />

13. bis 15. August <strong>2021</strong> (Fr.–So.)<br />

PROGRAMM<br />

Freitag:<br />

• 09.00 Uhr: individuelle Anreise<br />

• 10 Uhr: Alphalauf Basics 1 – Lauftechnik,<br />

Alphaübungen, Koordination<br />

• anschließend: Yogaeinheit<br />

• Mittagspause<br />

• Nachmittag: Alphalauf-healthcare – die 4 Pfeiler<br />

der Gesundheit: Bewegung, Entspannung,<br />

Ernährung, mentale Kompetenz<br />

• Lauf-ABC, Laufkoordination, Dehnen<br />

• Abendessen, freie Abendgestaltung<br />

Samstag:<br />

• 10 Uhr: Alphalauf und meine Identität –<br />

Achtsamkeitsübungen, Fußgymnastik<br />

• anschließend: Yogaeinheit<br />

• Mittagspause<br />

• 15–18 Uhr: Einzel-Laufstilberatung, Zeit zum Üben<br />

• abends: gemütliches Beisammensein, Austausch<br />

Sonntag:<br />

• 7.30: Morgenlauf<br />

• Frühstück<br />

• 10.30: Faszientraining in Theorie und Praxis<br />

• anschließend: Reflexion, Ausblick<br />

• ca. 14 Uhr: Ende des Camps<br />

ZIELGRUPPE &<br />

TEILNEHMERZAHL<br />

Läuferinnen und Läufer, vom Laufanfänger<br />

bis zum Profi, maximal 25 Teilnehmer/-innen<br />

3 TAGE LAUF- UND YOGA-CAMP<br />

MIT COACHING, WELLNESS UND<br />

2 ÜBERNACHTUNGEN IM<br />

4-STERNE- HOTEL: AB € 430,–*<br />

* Zzgl. die gesetzlichen Abgaben € 2,50 Nächtigungsabgabe/Kurtaxe und Infrastrukturbeitrag € 1,30,<br />

EZ-Zuschlag: € 5/Nacht<br />

DEIN STARTERPAKET<br />

ZUM TESTEN<br />

Eine „Laufmaus“ für die<br />

perfekte Körperhaltung<br />

während des Laufens.<br />

Dein kostenloses Starter paket besteht<br />

aus einem Sportnahrungspaket von<br />

Peeroton, einer Yoga Matte von Beco<br />

und einem Buff-Stirnband.<br />

66 <strong>SPORTaktiv</strong>


1. LAUF- UND YOGA-CAMP<br />

www.sportaktiv.com<br />

Laufen kann jedes Kind. Aber Laufen ist<br />

nicht gleich Laufen. Johannes Huber hat<br />

gemeinsam mit Eligius Adam den Alphalauf<br />

entwickelt – ein Werkzeug, sich aktiv zu<br />

erholen und Körper, Geist und Seele Gutes zu<br />

tun. Im Alphalauf werden Elemente aus unterschiedlichen<br />

Entspannungs- und Meditationstechniken<br />

mit dem Laufen kombiniert. Beim<br />

Alphalauf geht es also nicht um Meter und Sekunden,<br />

sondern um sanften Ausgleich, aktive<br />

Erholung und körperliche Meditation. Ziel ist<br />

es, in einen Zustand zu kommen, in dem im<br />

Gehirn die sogenannten Alpha-Wellen (Hirnströme<br />

zwischen 8 und 13 Hertz) überwiegen,<br />

einen Zustand, in dem man sich geistig wach<br />

und gleichzeitig in Entspannung fühlt. Ideal,<br />

um Stress-Symptome abzubauen und mit<br />

Leichtigkeit durchs Leben zu schreiten.<br />

In unserem neuen <strong>SPORTaktiv</strong>-Lauf- und<br />

Yoga-Camp von 13. bis 15. August bringt<br />

Alpha lauf-Erfinder Johannes Huber unseren<br />

Leserinnen und Lesern diese Technik näher.<br />

Wir haben den Alphalauf schon vorab mit dem<br />

Campleiter ausprobiert – nachzulesen auf den<br />

vorangegangenen Seiten. Als ideale sportliche<br />

Ergänzung zum achtsamen Laufen stehen Yogaeinheiten<br />

mit Daniela Adler, aber auch ein<br />

Faszientraining auf dem Programm. Auch die<br />

Umgebung könnte für diese (ent)spannende<br />

Erfahrung nicht besser sein: die grünen Hügel<br />

und Wälder im steirischen Bad Loipersdorf<br />

rund um das Thermenhotel Stoiser, das einen<br />

wunderschönen eigenen Wellnessbereich hat,<br />

aber auch direkt an der Therme liegt. 25 Plätze<br />

sind frei, Johannes Huber, die Camppartner<br />

und wir von SPORT aktiv freuen uns auf euch!<br />

Fotos: Alphalauf, Hotel Stoiser, Hersteller<br />

DAS PARTNER-HOTEL<br />

Erlebe Urlaubstage, wie sie<br />

schöner nicht sein können! Der<br />

hoteleigene Wellnessbereich – das<br />

exklusive Gesundheitsreich mit einem umfangreichen Massage-<br />

& Beautyangebot, der direkte Zugang zum Thermenresort Loipersdorf<br />

und Kulinarik auf höchstem Niveau machen das Thermenhotel<br />

STOISER zur ersten Adresse in Bad Loipersdorf.<br />

****Thermenhotel Stoiser<br />

An der Therme 153, 8282 Bad Loipersdorf<br />

T. +43 (0) 33 82/82 12, E-Mail: thermenhotel@stoiser.com<br />

www.stoiser.com<br />

ANMELDUNG<br />

bis spätestens 30. Juli unter dem Kennwort<br />

„<strong>SPORTaktiv</strong> Lauf- und Yoga-Camp“ direkt beim<br />

Hotel Stoiser. Bei mehr als 25 Anmeldungen zählt<br />

die Reihenfolge der Anmeldung.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

67


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

RUN<br />

REVOLUTION IN GRÜN<br />

Während bei anderen Schuhen ein Run durch das kühle Nass<br />

eine Landung auf der „Kehrseite“ bedeuten kann, bietet der<br />

TrailFly Ultra G 300 MAX von INOV-8 selbst bei diesen Bedingungen<br />

unfassbaren Grip. Dank dem revolutionären Material<br />

„Graphen“ läuft es sich wie auf Wolken – ernsthaft (!) –<br />

schmerzfrei und mit Leichtigkeit. Das Material ist unfassbar<br />

stark und wurde in die Dämpfung des Schuhs eingegossen<br />

– also ein legaler Booster für die Leistungsfähigkeit. Dieser<br />

Schuh ist der erste, der graphenverstärkten Schaumstoff<br />

enthält und selbst die begnadetsten Trailläufer ins Staunen<br />

versetzten wird. Entwickelt wurde das Glanzstück in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität von Manchester – auch bekannt<br />

als „Heimat von Graphen“. Einen wahren Applaus an Inov-8,<br />

als einzige Marke (weltweit!), die Graphen in Sportschuhen<br />

einsetzt. Wer also erstklassigen Komfort zum erschwinglichen<br />

Preis sucht (194,95 Euro UVP), dessen erste Wahl ist dieser<br />

Schuh. Gönn’ ihn dir – zum Schutz der Beine und der Kehrseite.<br />

GRIP AM SCHUH, DIE MAUS IN<br />

DER HAND UND EINE BRILLE<br />

AM KOPF – SO SIND WIR FÜR<br />

EUCH GELAUFEN<br />

VON SARAH BAIER, BERTRAM TAFERNER UND<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong>


RITT IN DEN SONNENUNTERGANG<br />

Fotos: Sarah Baier, Thomas Polzer, Klaus Molidor<br />

GREIF DIR DIE<br />

MAUS<br />

Wie bitte? Ein smartes analoges Lauftool zum Angreifen,<br />

das noch dazu ohne Smartphone und App funktioniert?<br />

Geht so was heutzutage noch? LAUFMAUS (€ 85,95) heißt<br />

das Teil und die vom deutschen Start-up FLOWTASTIC in<br />

Aussicht gestellten positiven Effekte auf Laufleistung, Körperhaltung,<br />

Halswirbelsäule etc. machen neugierig, aber<br />

auch skeptisch. Die beiden ergonomisch geformten ultraleichten<br />

Griffelemente für die Hände sollen für eine verbesserte<br />

Haltung und Ökonomisierung während des Gehens<br />

und Laufens sorgen. Hm, ich laufe seit 30 Jahren,<br />

also was soll ich damit? Als mir nach einem Sportunfall<br />

dann Kopf-, Muskel- und Nackenschmerzen den Alltag erschweren,<br />

kommt die Laufmaus doch mit auf eine Runde.<br />

Die Mäuse sie sind leicht und schmiegen sich gut in die<br />

Hände. Das Loslaufen ist anfangs ungewohnt, da einem<br />

die Mäuse, eine optimale Arm- und Handhaltung fast wie<br />

magisch aufzwingen. Und genau das ist Knackpunkt.<br />

Schon nach mehreren 100 Metern spür ich die Dinger in<br />

den Händen nicht mehr, aber meine Körperhaltung<br />

scheint aufrechter, die Atmung wird spürbar leichter.<br />

Was tut sich da beim Laufen? Die Hände sind in einer eigenen<br />

Vorhalteposition, Elle und Speiche kommen in Parallelstellung,<br />

die Schultern ziehen nach hinten unten, der<br />

Brustkorb öffnet sich. Die Reflexe für die aufrechte Körperhaltung<br />

werden im Gehirn durch das permanente Halten<br />

in den Handinnenflächen initiiert. Fazit: eine analoge<br />

Art der Autokorrektur für schlechte Laufangewohnheiten.<br />

Für Hobbyläufer, die Übungen zur Verbesserung ihrer Laufergonomie<br />

auf die lange Bank schieben, die perfekte Ergänzung.<br />

Erfinder Horst Schüler, selbst Sportler und Arzt,<br />

war nach einem Unfall mit 50%iger Bewegungsunfähigkeit<br />

konfrontiert. Er bemerkte im Rahmen der Therapie,<br />

dass gewisse Entlastungspositionen der Hände zur deutlichen<br />

Verbesserung der Bewegung und Reduktion der<br />

Schmerzen führten – die Geburtsstunde der Laufmaus.<br />

Endlich kann ich mich wie ein Cowboy fühlen. Zwar<br />

schieße ich nicht schneller als mein Schatten wie Lucky<br />

Luke und beim Laufen gibt es Tage, da ist mein Schatten<br />

schneller als ich, aber immerhin kann ich jetzt in den<br />

Sonnenuntergang reiten, äh traben. Mit der ULTIMATE-<br />

Sonnenbrille von JULBO ist man nämlich nicht nur gegen<br />

die gleißenden Sonnenstrahlen geschützt, sondern kann<br />

sie dank Reactiv-Glas auch noch tragen, wenn die Sonne<br />

tief im Westen hinterm Horizont versunken ist. Im<br />

Sommer gar nicht blöd, denn Mücken, Gelsen und Pollen<br />

halten sich nicht ans Nachtflugverbot und so bleiben die<br />

Augen hinter der rahmenlosen Brille optimal eindringlingsfrei.<br />

Der Sitz ist angenehm, das Modell leicht und<br />

die große Scheibe vermittelt oft das Gefühl, gar keine<br />

Brille zu tragen. Empfehlenswert ist das Modell mit dem<br />

Tönungsspektrum 0 bis 3. Schön abgedunkelt in der Mittagshitze,<br />

angenehm hell in der Dämmerung. Die Cowboy-Tauglichkeit<br />

hat aber ihren Preis. Die ULTIMATE mit<br />

der selbsttönenden Scheibe kostet 209,95 Euro (UVP).<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

69


„VIELFAHREN“<br />

UND GEWINNEN!<br />

SEI DABEI BEI DER BOSCH-<br />

EMTB- TROPHY – MIT KILOMETER-<br />

SAMMLERWERTUNG.<br />

MEHR INFOS<br />

Anmeldung und<br />

Ausschreibung zur BoscheMTB-Trophy<br />

unter:<br />

www.trophy.at/emtb<br />

Sportliches Gewinnspiel auf<br />

Outdooractive – Infos unter:<br />

www.trophy.at/outdooractive<br />

Die „Trophy Individuell“ wurde im<br />

Vorjahr aus der Not geboren und war<br />

ein voller Erfolg. Auch heuer werden<br />

wieder alle sieben Trophy-Strecken ab<br />

Anfang <strong>Juni</strong> beschildert. Bis Ende Oktober<br />

kann man an selbst gewählten Tagen starten,<br />

alle Strecken beliebig oft abfahren und dabei<br />

die traumhafte Landschaft des Salzkammergutes<br />

in einem Mix aus Rennen und<br />

MTB-Tour erleben! Jeder kann mitmachen<br />

und Wettkampfluft schnuppern!<br />

An der „Trophy Individuell“ darf man<br />

auch mit dem eBike teilnehmen! Bei der<br />

„Bosch eMTB-Trophy“ gibt es allerdings<br />

keine nach Zeiten gereihte Rangliste,<br />

sondern eine „Kilometersammlerwertung“.<br />

Die Trophäe gewinnt, wer am Ende der<br />

Saison die meisten Kilometer zurückgelegt<br />

hat. Entlang der Strecken sind viele Gasthöfe<br />

mit Bosch-Schnellladegeräten ausgestattet.<br />

Die Bikeboard-Redakteure Lisi Hager und<br />

Erwin Haiden haben im Vorjahr die Trophy<br />

Extremstrecke mit dem eBike absolviert und<br />

unter www.bikeboard.at/trophy eine<br />

lesenswerte Reportage mit vielen tollen<br />

Bildern veröffentlicht.<br />

Die Startgebühr beträgt 19 Euro inkl.<br />

T-Shirt und Starterpaket. Wer mehrmals<br />

starten möchte, zahlt einmalig einen<br />

Aufpreis von nur 10 Euro. Infos und<br />

Anmeldung unter www.trophy.at/emtb<br />

Startplätze und Bike-Wochenende<br />

zu gewinnen<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> verlost zusammen mit Outdooractive<br />

10 Startplätze für die „Bosch- eMTB-<br />

Trophy“, ein Bike-Wochen ende für zwei<br />

Personen im Landhotel Agathawirt in Bad<br />

Goisern, fünf Radtrikots von Löffler und drei<br />

Bosch-Fast-Charger-Ladegeräte! Radle<br />

einfach 250 Kilometer und nimm an der<br />

Verlosung teil! Es zählen alle mit dem<br />

Mountainbike oder E-Bike zurück gelegten<br />

Kilometer, die man bis Ende <strong>Juni</strong> mit der<br />

App von Outdoor active auf - zeichnet, egal,<br />

wo man fährt! Nutze dieses sportliche<br />

Gewinnspiel als Vorbereitung auf die „Trophy<br />

Individuell“ bzw. die „Bosch-eMTB-Trophy“<br />

oder einfach als Motivations-Kick für deinen<br />

persönlichen Saisonauftakt.<br />

Mehr Infos unter<br />

www.trophy.at/outdooractive<br />

ANZEIGE / Fotos: Daniel Hug, Erwin Haiden, Heiko Mandl<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE<br />

Technik – Menschen – Material<br />

WOOM-BIKES AUS POLEN<br />

DAS ISTRIA300 RUFT<br />

NEUE VERKAUFSREKORDE<br />

Fotos: woom, istria300/Razic, iStock<br />

Österreichs Kinderfahrradhersteller<br />

Woom holt die Produktion für den<br />

europäischen Markt schrittweise aus<br />

Asien nach Europa zurück. In Swiebodzin<br />

(POL) sollen bis Ende <strong>2021</strong><br />

115.000 Woom-Original-Bikes vom<br />

Band rollen – ca. 40 % der Gesamtproduktion.<br />

www.woom.com<br />

Jetzt ist es aber so weit: Am<br />

9. Oktober <strong>2021</strong> steigt in Kroatien<br />

die Premiere von Istria300. Start<br />

und Ziel ist in Porec, zur Auswahl<br />

stehen 300, 224 bzw. 152 Kilometer<br />

auf den gesperrten Straßen Istriens.<br />

Rasch anmelden auf:<br />

www.istria300.com<br />

Bikeboom in Österreich in Verkaufszahlen<br />

2020: 496.434 verkaufte Räder<br />

(+13 %), 26 % mehr Umsatz, E-Bikes<br />

machen 70 % vom Gesamtumsatz<br />

aus. Der Durchschnittspreis stieg auf<br />

€ 1769,– (Vergleich 2010: ca € 1000,–).<br />

E-Bikes kosten im Schnitt € 3012,–<br />

www.sport-fachhandel.com


KURVEN-<br />

DISKUSSION<br />

MIT DEM ROSA<br />

ELEFANTEN<br />

Fotos: Maren Recken, Eva Helms, Christian Schmitt<br />

72 <strong>SPORTaktiv</strong>


Eva Helms hat mit ihrem<br />

Technik- und Mentalcoaching<br />

schon vielen die Angst vor<br />

Abfahrten genommen. Für die<br />

anfänglichen Übungen eignen<br />

sich Kurven auf autofreien<br />

Wegen besonders gut.<br />

PASSSTRASSEN MIT DEM<br />

RENNRAD RAUF? HURRA. PASS-<br />

STRASSEN RUNTER? NA JA.<br />

SEIT EINEM UNFREIWILLIGEN<br />

DOPPELSALTO ÜBER DEN LENKER<br />

MACHEN SCHNELLE ABFAHRTEN<br />

PROBLEME. WIE MAN DIE NICHT<br />

NUR ÜBERWINDET, SONDERN<br />

AUS FRUST LUST MACHT.<br />

VON MAREN RECKEN<br />

Rad fahren macht Spaß. Bergab<br />

noch mehr als bergauf. Sollte es.<br />

Eigentlich.<br />

Wenn aber bei jeder Tour in<br />

die Berge ein kleiner fieser Kerl mit aufs<br />

Rad steigt, sieht das ganz anders aus.<br />

„Meinst du, du schaffst die Abfahrt dieses<br />

Mal locker und entspannt? Na, das<br />

werden wir ja sehen …“, höhnt er bereits<br />

vor dem ersten Tritt in die Pedale.<br />

Blauer Himmel, optimale Temperaturen,<br />

kaum Autos auf der Passstraße unterwegs.<br />

Um die 1000 Höhenmeter auf<br />

knapp zwanzig Kilometer. Alles kein<br />

Problem. Die Beine sind trainiert, es<br />

läuft. Bis sich der kleine Kerl wieder<br />

meldet. „Hast du die Schlaglöcher gesehen?<br />

Und auch sonst ist der Straßenbelag<br />

ja nicht gerade das, was man glatt<br />

nennt. Und du meinst wirklich, du<br />

kommst da wieder heile runter?“ Mit jedem<br />

Höhenmeter fällt der Anstieg<br />

schwerer. Nicht weil die Puste ausgeht,<br />

sondern weil jede Spitzkehre in Richtung<br />

Passhöhe enger zu werden scheint.<br />

Besonders beim Gedanken an die drohende<br />

Abfahrt.<br />

Die Aussicht ist atemberaubend. Kilometerweit<br />

in die Ebene reicht der Blick.<br />

Aber bevor ich wirklich genießen kann,<br />

was ich mir an Aussicht erstrample,<br />

zwingt mich der kleine Kerl stattdessen<br />

den Blick in den felsigen Abgrund neben<br />

der Straße zu richten: „Hast du gesehen,<br />

wie steil es da runtergeht? Hast<br />

du schon mal darüber nachgedacht, was<br />

passiert, wenn du nicht mehr bremsen<br />

kannst und über die Leitplanke fliegst?<br />

Und Autos kommen dir bei der Abfahrt<br />

sicherlich auch entgegen. Vielleicht sogar<br />

Lkws. Oder ein Reisebus drängelt<br />

dich von hinten.“ Der kleine Kerl<br />

braucht gar nichts mehr zu sagen: Meine<br />

Hände sind bereits jetzt schweißgebadet!<br />

Von wegen bergabfahren macht Spaß.<br />

Irgendwie bin ich wieder unten angekommen.<br />

Fix und fertig. Gefühlt mit<br />

Dauerbremsen. Wohlfühlfaktor unterirdisch.<br />

Stressfaktor galaktisch. Was ich<br />

normalerweise an Kurventechnik eigentlich<br />

gut beherrsche, war wie ausgelöscht.<br />

Ich will nie wieder eine Passstraße fahren!<br />

Und dann google ich: Rennrad,<br />

Passstraße, bergab, Angst, Stress, Haarnadelkurve.<br />

Und stoße auf Eva Helms<br />

und ihr Mentalcoaching.<br />

Wir üben am Rande des Odenwalds,<br />

auf dem Apfelblütenweg bei Schriesheim<br />

im deutschen Baden-Württemberg. Ideale<br />

Bedingungen für Kandidaten wie<br />

EVA HELMS<br />

hat 10 Jahre lang ambitioniert Triathlon<br />

betrieben. Ihr größter Erfolg war 2012<br />

die Teilnahme beim Ironman Hawaii<br />

sowie der Altersklassen-Meistertitel<br />

2013 auf der Mitteldistanz. Neben einer<br />

Ausbildung zum Sport-Mental-Coach<br />

(Steinadler Seminare) hat sie Fortbildungen<br />

zum Thema „Trainingslehre“ und<br />

„Resilienztrainer“ absolviert. In ihrem<br />

Mentaltraining und -coaching verbindet<br />

sie die eigenen sportlichen Erfahrungen<br />

mit dem in der Ausbildung Gelernten.<br />

Neben dem Radfahren hat sie noch die<br />

beiden anderen Triathlon-Disziplinen<br />

Laufen und Freiwasserschwimmen im<br />

Programm.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

73


MENTAL­<br />

TRAINING IST<br />

KEIN SCHALTER,<br />

MIT DEM WIR<br />

DIE ANGST<br />

EINFACH<br />

AUSSCHALTEN<br />

KÖNNEN.<br />

mich, findet Eva: Eine moderate Gefällstrecke,<br />

eine enge Rechts- und eine enge<br />

Linkskurve, keine Autos. Später geht es<br />

auf eine kleine Ausfahrt. Natürlich mit<br />

Abfahrt! Eva setzt auf eine Mischung<br />

aus Technik- und Mentaltraining. Und<br />

fügt an: „Diese Kombination ist mein<br />

Alleinstellungsmerkmal. Das haben mir<br />

meine Kunden, die zum Training auch<br />

aus Hamburg oder aus der Schweiz<br />

kommen, versichert“.<br />

Wir beginnen ganz entspannt. Fahren<br />

auf Radwegen und ruhigen Nebenstraßen<br />

vom Parkplatz, auf dem wir uns getroffen<br />

haben, zu unseren Übungskurven<br />

in Richtung Weinberge. Während<br />

wir leicht bergauf pedalieren, beruhigt<br />

mich Eva erst einmal, dass Angst und<br />

Stress eine ganz normale Reaktion des<br />

Gehirns seien, wenn dieses eine Situation<br />

als unbekannt oder potenziell bedrohlich<br />

einstufe. Eine der Hauptaufgaben<br />

unseres Gehirns sei es nun einmal,<br />

uns vor Gefahren zu beschützen, erklärt<br />

sie. Mein Hirn stuft offenbar jede etwas<br />

steilere Abfahrt als potenzielle Gefahr<br />

ein, obwohl ich doch eigentlich nur<br />

Spaß haben will, denke ich. Um trotzdem<br />

mit mehr Gelassenheit den Berg hinunter<br />

zu kommen, müsse man das Gehirn<br />

ein wenig austricksen, rät mir Eva.<br />

Und dann kommt der rosa Elefant ins<br />

Nach dem Mentalcoaching<br />

genieße ich die Abfahrt von<br />

der Silvretta-Hochalpenstraße<br />

ohne Angstgefühle.<br />

Wenn die Gedanken auf<br />

Kontrollierbares gelenkt werden,<br />

ersetzt vor der Abfahrt<br />

Vorfreude die Angst.<br />

Spiel: „Wenn ich dir sage, denke jetzt<br />

nicht an einen rosa Elefanten, dann<br />

sucht dein Gehirn automatisch zuerst<br />

nach Gedanken, Bildern und Erinnerungen<br />

zu rosa Elefanten und führt die<br />

Verneinung – also nicht an den rosa Elefanten<br />

zu denken – erst in einem zweiten<br />

Arbeitsschritt durch“, nennt Eva ein<br />

Beispiel dafür, wie man sein Hirn durch<br />

einen zusätzlichen mentalen Arbeitsaufwand<br />

unnötig belasten kann. Geschieht<br />

das in einer sowieso schon stressigen Situation,<br />

weil ich mir ausmale, was mir<br />

auf der Abfahrt alles außer Kontrolle geraten<br />

könnte, ist das sicherlich wenig<br />

zielführend, kann ich nachvollziehen,<br />

warum mir Eva dazu rät, meine Aufmerksamkeit<br />

besser ganz bewusst auf das<br />

Kontrollierbare zu lenken. Das soll meine<br />

Abfahrten stressfrei und sicherer machen.<br />

Zum Kontrollierbaren gehören<br />

eine selbstbewusste Körperhaltung, eine<br />

ruhige Atmung und auch einmal ganz<br />

bewusst zu lächeln. Ebenso die Umsetzung<br />

dessen, was wir im technischen Teil<br />

ihres Praxiscoachings an Kurventechnik<br />

noch mal geübt haben. Also nicht dorthin<br />

schauen, wo ich meine, dass Gefahr<br />

lauert, sondern dorthin, wo ich hinfahren<br />

möchte. In jeder Kurve, die immer<br />

von außen her angefahren werden soll,<br />

wandert der Blick zunächst in die Kurvenmitte<br />

und dann Richtung Kurvenausgang.<br />

Gedanken wie: „Schaffe ich<br />

das? Hoffentlich stürze ich nicht!“ soll<br />

ich laut Eva durch konstruktive Handlungsanweisungen<br />

an mich selbst ersetzten.<br />

„Nach vorne schauen, atmen, ruhig<br />

bleiben“, können solche Handlungsanweisungen<br />

sein.<br />

Und es funktioniert. Zuerst am Apfelblütenweg<br />

und während der gemeinsa-<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


men Übungsfahrt mit Eva. Später integriert in<br />

meine Radtouren auch alleine. Anfangs sind<br />

Gefälle und Geschwindigkeit noch moderat,<br />

dafür bleibt nach jeder ohne Angst gemeisterten<br />

Abfahrt ein positives Gefühl zurück. „Mentaltraining<br />

heißt manchmal auch einen halben<br />

Schritt zurückzugehen, besonders nach Stürzen.<br />

Gehirngerechtes und nachhaltiges Lernen<br />

funktioniert immer vom Leichten zum Schweren<br />

hin“, betont Eva. Entscheidend seien die<br />

positiven Erfahrungen, wenn etwas gelingt.<br />

Diese stärken das Selbstvertrauen und die Motivation.<br />

Gerade in der Anfangsphase solle man<br />

auf leichteren Abfahrten üben, damit solche gelingende<br />

Erfahrung überhaupt erst möglich<br />

werde. Mithilfe von Dopamin-Ausschüttungen<br />

unterstützt unser Gehirn uns dann beim erfolgreichen<br />

Lernen. „Mentaltraining ist kein Schalter,<br />

mit dem wir die Angst einfach ausschalten<br />

können“, gibt mir Eva am Ende noch mit.<br />

„Der Erfolg des Mentaltrainings beruht auf regelmäßigem<br />

Üben. Und auf deine Fortschritte<br />

darfst du dann auch stolz sein!“<br />

Mein stolzester Moment war im Sommer<br />

nach dem stressfrei-bergab-Coaching, als ich einen<br />

Alpencross gewagt habe und mit einem<br />

Grinsen im Gesicht auch die kilometerlangen<br />

Abfahrten auf den Passstraßen genossen habe.<br />

Der kleine fiese Kerl, der mir früher immer alle<br />

möglichen Ängste eingeredet hat, ist erst gar<br />

nicht mitgekommen. Dafür schlich sich in<br />

mancher Serpentinenkurve ein rosa Elefant in<br />

mein Kopfkino. Auf dem Rennrad, im rosa<br />

Radtrikot, entspannt und ruhig bergab sausend.<br />

Vielleicht war das ja auch der Grund, warum<br />

ich auch bergab auf der Passstraße so häufig<br />

grinsen musste.<br />

STRESSFREI BERGAB –<br />

PRAXISCOACHING<br />

Einzeltraining 120 Euro. Das Training dauert 3,5<br />

bis 4 Stunden und beginnt mit einem Fahrpraxistraining<br />

und einer Einführung ins Mentaltraining,<br />

dann folgen ganz viele Übungen und viel Zeit zum<br />

Ausprobieren. Ausgestattet mit einem gut gefüllten<br />

Werkzeugköfferchen geht es auf eine kleine,<br />

rund 25 km lange Rundfahrt. Negative Erlebnisse<br />

aus der Vergangenheit, wie Stürze, werden nur<br />

soweit notwendig thematisiert. Der Fokus liegt<br />

auf dem zuversichtlichen Blick nach vorne.<br />

Aktuell auch als Online-Training buchbar,<br />

Dauer: 2 Stunden, 60 Euro<br />

www.sportmental coaching-rueckenwind.<br />

de/stressfrei-bergab/<br />

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CRASH<br />

DETECTION<br />

Das ABUS QUIN System ist die smarte Crash-Erkennung<br />

für ABUS Helme. Egal ob Road oder Offroad, der<br />

QUIN Chip erkennt zuverlässig deinen Crash.<br />

Im Ernstfall werden deine Notfallkontakte sofort<br />

über deinen Standort informiert.<br />

abus.com/QUIN


ALLER ANFANG<br />

IST STEINIG<br />

Foto: bopicture.de/Bjoern Haenssler<br />

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong>


IDEEN UND ANSÄTZE ZUM<br />

EINSETZENDEN GRAVELTREND<br />

IM TOURISMUS UND WIE MAN<br />

MIT GRAVEL JEDE MENGE<br />

SCHOTTER MACHEN KÖNNTE.<br />

WAS BRAUCHT ES, UM EINE<br />

GRAVEL-DESTINATION ZU<br />

WERDEN? ZUNÄCHST: WEG<br />

VOM STRASSENVERKEHR.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

ohnny Hoogerland kommt<br />

aus den Niederlanden, Tracy<br />

Anderson aus den USA und<br />

Manuel Hirner aus dem<br />

Pinzgau. Eine Feststellung<br />

eint das internationale Trio:<br />

Gravel ist geil. Die drei sind Rad-Experten<br />

und wissen das schon länger, das<br />

Thema Gravelbike ist heuer aber auch in<br />

heimischen Tourismusbroschüren und<br />

auf Websites aufgepoppt. Erste Werbekampagnen<br />

werden geschaltet. „Endlich!“,<br />

atmet Tracy Anderson regelrecht<br />

auf. „Österreich hat das viel zu lange<br />

verschlafen.“ Vom Bodensee bis zum<br />

Neusiedler See hat Österreich nämlich<br />

alles zu bieten. Der Wörthersee, das<br />

Waldviertel, Schladming, der gesamte<br />

Pinzgau und das Salzkammergut bauen<br />

Gravel-Angebote jetzt bewusst ein und<br />

setzen auf ihre sportlichen Urlauber,<br />

Gäste und Einheimische.<br />

Bei Manuel Hirner schlägt die Begeisterung<br />

für Gravel voll durch. Das<br />

„Grenzenlose“ gefällt ihm. „Dass einen<br />

beim Radfahren nichts mehr einschränkt,<br />

ein komplett neuer Reiz.“ Für<br />

den leidenschaftlichen Rennradfahrer<br />

und ehemaligen Langlauf-Kaderläufer<br />

war es in seiner neuen Funktion als<br />

Eventleiter beim Saalbacher Tourismus-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

77


Das Hinterland erkunden,<br />

neue Plätze finden,<br />

dafür eignet sich das<br />

Gravelbike perfekt.<br />

verband ab 2018/2019 nur allzu logisch,<br />

alle mit Gravel anzustecken. Das junge<br />

Thema ist beim jungen Team auf fruchtbaren<br />

Boden gefallen. Die ersten acht<br />

Routen (zu finden auf der interaktiven<br />

Tourenkarte auf www.saalbach.com) hat<br />

er gleich selbst getrackt, sie werden nun<br />

laufend ergänzt. Sie sind bewusst sportlich<br />

gehalten und zwischen 25 und 124<br />

km lang (Höhenmeter zwischen 571<br />

und 2570 hm). „Man kann in der Tourenerstellung<br />

kreativ sein, weil fast alles<br />

möglich ist. Beim Fahren soll man sich<br />

aber auch treiben lassen, Teile kombinieren,<br />

Seitenstraßen und Abzweiger ausprobieren.“<br />

Im Pinzgau gebe es noch genug<br />

Wege und Straßen mit feinstem<br />

Schotter, ideal für Gravelbikes. Radfahren<br />

„back to the roots“, findet Hirner.<br />

Das sollte vielen gefallen.<br />

„Das Gravelthema passt perfekt in unsere<br />

Region, weil Gravelbiker sportliche<br />

Typen sind, die im Winter Skifahrer<br />

oder Powderfreaks sind. Wir haben rund<br />

um Saalbach-Leogang mit dem Mountainbike-Flair<br />

die ideale Atmosphäre für<br />

Gravel.“ Das haben auch die Macher<br />

vom englischen YouTube-Channel GCN<br />

erkannt, die schon zum Graveln in der<br />

Region waren und hier ein Bike-Fest<br />

veranstalten wollen, das alle Bikesparten<br />

eint. „Dass nichts vordefiniert ist und<br />

WENIGER<br />

SCHMERZEN<br />

Dauerhaft hoher Druck auf dem<br />

Dammbereich beim Fahrradfahren<br />

äußert sich häufig in<br />

Taubheitsgefühlen und seltener in<br />

Schmerzen. Spezielle Nerven, Fasern<br />

und Gefäße im Dammbereich<br />

können durch einen zu schmalen,<br />

weichen oder unpassenden Sattel die<br />

Durchblutung vermindern. Mehr<br />

Freiraum bieten die SQlab-Stufensättel<br />

in der richtigen Sattelbreite.<br />

Entscheidend für den Komfort und<br />

die Entlastung im Dammbereich ist<br />

die SQlab-Sitzknochenvermessung. Bei<br />

dem SQlab-Stufensattel entlastet die<br />

im Niveau tiefer liegende Sattelnase die<br />

empfindlichen Stellen bei Mann und<br />

Frau gleichermaßen. Die Unterschiede<br />

in der Anatomie zwischen Mann und<br />

Frau werden über die verschiedenen<br />

Breiten und das Stufensattel-Konzept<br />

abgedeckt.<br />

www.sq-lab.com<br />

DIE 3 HÄUFIGSTEN<br />

FEHLER<br />

1. Zu schmaler Sattel. Ist ein Sattel zu<br />

schmal, drückt er dort, wo er nicht drücken<br />

soll. Er kann Beschwerden an den<br />

Sitzknochen und einen erhöhten Druck<br />

am Dammbereich auslösen. Die Sitzknochen<br />

sollten vollflächig auf dem Sattel<br />

aufliegen. Denn nur so können der empfindliche<br />

Dammbereich beim Mann und<br />

der meist tiefer liegende Schambeinbogen<br />

der Frau entlastet werden.<br />

2. Falsche Sattelform. Eine falsche Sattelform<br />

kann zu einem erhöhten Druck<br />

im Dammbereich führen. Der richtige<br />

Druck auf den Sitzknochen kann zu Beginn<br />

– bis eine gewisse Gewöhnung auftritt<br />

– etwas unangenehm sein, ist aber<br />

ein Zeichen für einen passenden Sattel.<br />

3. Zu weicher Sattel. Ein zu weicher<br />

Sattel oder auch ein weiches Hosenpolster<br />

kann tiefer liegende Muskel- und<br />

Sehnenansätze reizen und wird nach ca.<br />

30 bis 45 Minuten Fahrzeit meist sehr<br />

unbequem.<br />

ANZEIGE / Fotos: SQlab<br />

78 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: Wörthersee Tourismus/Christian Riedel<br />

Gravel noch in keine Schublade gesteckt<br />

werden kann, taugt mir persönlich<br />

sehr“, sagt Hirner. „Es ist zwischen<br />

Rennrad und Mountainbike der<br />

Schmelztiegel aller Bikegattungen.“<br />

Blick nach Kärnten<br />

Kärnten vermarktet sich ohnehin erfolgreich<br />

als Radland, hat mit den Flußradwegen,<br />

Bike- und Flowtrails und dem<br />

großen Mountainbikenetz ein gutes Angebot<br />

am Start. Beim Thema Gravel waren<br />

die Kärntner wieder besonders findig.<br />

„Lost Places“ sind das Schlagwort,<br />

mit den Gravelbikes rücken „vergessene“<br />

und entlegene Orte wieder in den Fokus.<br />

„Die Kombination Gravel und Lost<br />

Places ist super“, findet Johnny Hoogerland.<br />

Der ehemalige holländische Radprofi<br />

zeichnet rund um den Wörthersee<br />

für viele Graveltouren verantwortlich,<br />

die er mit dem Rad-Touristiker Christian<br />

Riedel umgesetzt hat. Da geht es mitunter<br />

bis ins Kanaltal in Italien, wo der<br />

verlassene Bahnhof Tarvisio Centrale in<br />

Tarvis genauso lohnend ist wie noch innerhalb<br />

der Landesgrenzen die „Kapelle<br />

der vergessenen Seelen“ bei Rosenbach.<br />

„Gravel hat für mich mit Exploring zu<br />

tun“, sagt Hoogerland. „Nicht das<br />

Schnelle zählt, sondern das Entdecken<br />

von schönen und spannenden Plätzen.“<br />

Die Karawanken, Seen und die Nähe zu<br />

Italien und Slowenien sind für ihn idealer<br />

Ausgangsort, die kleinen Seitenstraßen<br />

perfekt, schlechter Asphalt für Gravelbikes<br />

ein gefundenes Fressen.<br />

Beim Thema „ideal“ kann sich Tracy<br />

Anderson einen Seitenhieb nicht verkneifen.<br />

„Was beim Thema Mountainbike<br />

in Österreich wirklich peinlich ist,<br />

WEG VOM<br />

VERKEHR!<br />

Tracy Anderson, Arzt mit Hang<br />

zum Schotter<br />

FEEDBACK<br />

Schick uns deine<br />

Meinung. Was ist<br />

deine Gravel-Idee für<br />

den Tourismus?<br />

nämlich diese vielen, faden Forststraßen-Kilometer,<br />

sind der Glücksfall für<br />

Gravel. Denn diese Forststraßen sind die<br />

perfekte Grundlage für Gravelbikes.<br />

Und von den Kosten sowie politischen<br />

Perspektiven ist es viel einfacher umzusetzen.“<br />

Dem amerikanischen Arzt kann<br />

man zugutehalten, dass er weiß, wovon<br />

er spricht. Wer kann behaupten, schon<br />

2002 Gravel gefahren zu sein? „Damals<br />

gab es den Begriff auch in den USA<br />

noch nicht als Gattung, aber wir Radsportler<br />

sind im Herbst und Winter mit<br />

den Querfeldeinrädern diese endlosen<br />

Feldwege, ,gravel roads‘ eben, die Äcker<br />

entlang gebrettert, oft in Gruppen von<br />

20 oder 30 Fahrern.“ Das Wichtigste für<br />

ihn damals wie heute: „weg vom Autoverkehr.“<br />

UP-TOWN R ACK CIT Y<br />

NEW BASKET<br />

IN TOWN.<br />

Der Kofferraum fürs Bike, easy auf den Gepäckträger geklickt, easy wieder abgenommen.<br />

Ein klassischer Fahrradkorb, aber ganz anders und das nicht nur wegen des Top-Lock<br />

Adapters oder weil er wasserdicht ist. Das ORTLIEB Versprechen: Unsere nachhaltigen<br />

Produkte sind wasserdicht, in Deutschland hergestellt und haben fünf Jahre Garantie.<br />

KEEP DRY <strong>SPORTaktiv</strong> WHAT 79<br />

YOU LOVE.


Anderson hat in den späten 90ern in<br />

Durango regelmäßig an Gruppenausfahrten<br />

mit Legenden wie Mountainbike-Ikone<br />

Ned Overend teilgenommen<br />

und sein Bike-Know-how nach Österreich<br />

mitgenommen. Beim Studium in<br />

Innsbruck vor zehn Jahren war er mit<br />

dem Gravelbike noch der Einzige. „Ich<br />

bin auf der Nordkette ziemlich komisch<br />

angeschaut worden“, lacht er. Mittlerweile<br />

lebt er in Mittersill und hat das<br />

erste beschilderte Gravelbike-Netz in<br />

Österreich entwickelt. „Es gibt schon<br />

fast 300 Kilometer im Oberpinzgau“,<br />

sagt er nicht ohne Stolz. In Österreich<br />

sieht er viele der klassischen ausgeschilderten<br />

Bike-Forststraßen als perfekte<br />

Graveltouren. Auch alles, was auf die<br />

E-MTB-Zielgruppe abzielt, eignet sich<br />

bestens. Heißt: sehr leichtes Gelände,<br />

kaum Trails, das Marketing muss aber<br />

eigenständig sein. Mit der amerikanischen<br />

Think-Big-Einstellung sieht er<br />

auch Grenzen, die nicht sein müssten:<br />

„Mit Gravelbikes schaffst du locker 60,<br />

70, 80 km am Tag. Das sprengt mitunter<br />

das Gebiet kleinerer Gemeinden oder<br />

Tourismusregionen. Beim Gravelthema<br />

ist man gefordert zusammenzuarbeiten<br />

und größer zu denken.“<br />

Was braucht es noch? Was touristische<br />

Angebote betrifft, sieht Manuel Hirner<br />

Saalbach und Umgebung mit „hochwertigster<br />

Kulinarik, bester Hütteninfrastruktur,<br />

Beschilderung und dem Freeride-Lifestyle“<br />

bestens aufgestellt, vom<br />

ABOVE ALL, GRAVEL IS A WAY OF CYCLING:<br />

DISCOVERING NEW PLACES & PEOPLE AND<br />

THE FUN ON THE JOURNEY RATHER THAN<br />

JUST GETTING TO THE FINISH LINE FAST.<br />

Zwar ein Rennen, aber der Weg ist das Ziel: www.jeroboam.bike<br />

Trend auch nachhaltig zu profitieren.<br />

Gravel-Leihbikes gibt es „noch nicht in<br />

Hülle und Fülle“, wie er zugibt, aber die<br />

Shops erkennen die Wichtigkeit immer<br />

mehr. Spezielle Technik-Kurse und Guidings<br />

für Gravel werden noch nicht angeboten,<br />

wären mit dem Bike-Knowhow<br />

rund um Saalbach und Leogang<br />

aber schnell aufgestellt. Die Thematik<br />

Leihbikes wird ganz Österreich noch<br />

länger beschäftigen, da wird es dauern,<br />

bis flächendeckend genügend Räder<br />

zum Schnuppern vorhanden sind. Für<br />

unsere Experten aber gar nicht entscheidend:<br />

Viele Gravelbiker sind Radfreaks<br />

und kommen mit den eigenen Bikes<br />

auch an den Urlaubsort.<br />

Was braucht es noch? Events wie Jeroboam<br />

vielleicht, die das Gravelflair mit<br />

völlig entspannter Rennatmosphäre<br />

auch nach Österreich bringen und auf<br />

jeden Fall noch mehr touristische Angebote<br />

im Gravelbereich quer durch<br />

Österreich. Aber wie sagt schon Mittersills<br />

Tracy Anderson: „Wir sind erst am<br />

Anfang.“<br />

6 BAUSTEINE FÜR EINE<br />

GRAVEL-DESTINATION<br />

1<br />

5<br />

Weg vom Autoverkehr! Seitenstraßen,<br />

Schotterstraßen, Forstwege<br />

3<br />

Abenteuerlust wecken,<br />

trotzdem ein…<br />

Spannende Plätze und Flecken<br />

anbieten: Seen, Lost Places<br />

2<br />

Schotter, Schotter, Schotter<br />

(Asphaltanteil max. 50%)<br />

4 …ausgeschildertes<br />

Routennetz bieten<br />

6<br />

Entspanntes Gravelflair bei Lifestyle,<br />

Kulinarik, Marketing<br />

Foto: Wörthersee/Christian Riedel<br />

80 <strong>SPORTaktiv</strong>


WWW.CENTURION.DE<br />

BIKES SEIT 1976<br />

CROSSFIRE GRAVEL<br />

Das vielseitige Gravelbike<br />

Gravel-Abenteuer, Pendeln oder Bikepacking – das Crossfire Gravel<br />

hat viele Gesichter und eignet sich für mehr als eine Gelegenheit.<br />

Unser CENTURION Gravelbike ist unglaublich vielseitig und<br />

überzeugt durch eine perfekt abgestimmte Ausstattung: Ob als<br />

sportliches Topmodell mit Skinwall-Bereifung und Shimanos<br />

spezieller GRX-Gravelgruppe oder als pendlertaugliche EQ-Version<br />

mit Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzblechen. Natürlich<br />

können alle Versionen mit Schutzblechen und Gepäckträger<br />

nachgerüstet werden. Die Aufnahme eines Seitenständers ist<br />

ebenfalls vorbereitet. Mit seinen nahezu unbegrenzten Möglichkeiten,<br />

kennt unser Crossfire Gravel viele Einsatzzwecke: Vom<br />

geländetauglichen Randonneur bis zum echten Adventure-Bike.<br />

CENTURION – DESIGN, PERFECTION AND QUALITY.


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RAHMEN: ultraleichtes 800 Series<br />

OCLV Carbon<br />

SCHALTUNG: Sram RED eTap AXS, 2 x12<br />

BREMSEN: Sram Red eTap AXS, 160 mm/160 mm<br />

LAUFRÄDER: Bontrager Aeolus RSL 37/Bontrager<br />

R4 320 TPI, 700 x 25 mm<br />

GEWICHT: 6,74 kg (bei Größe 56)<br />

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www.trekbikes.com<br />

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BMC ROADMACHINE 01 ONE<br />

RAHMEN: Roadmachine 01 Premium Carbon mit Tuned<br />

Complaince Concept Endurance<br />

SCHALTUNG: Sram RED eTap AXS, 2x12<br />

BREMSEN: Sram RED eTap AXS HRD, Centerline XR<br />

Rotors, 160 mm/160 mm<br />

LAUFRÄDER: Enve 3.4 AR Disc/Vittoria Corsa Control<br />

TLR G+, 28 mm<br />

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SCHALTUNG: Shimano Ultegra RD-R8000-GS, 2 x 11<br />

BREMSEN: Shimano BR-R7070 Hyd.Disc<br />

LAUFRÄDER: Syncros Capital 2.0 25e/Schwalbe ONE<br />

Race-Guard Fold, 700 x 30C<br />

GEWICHT: 12 kg<br />

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www.scott-sports.com<br />

E-RENNRÄDER<br />

SIMPLON E-ROAD KIARO PMAX<br />

RAHMEN/GABEL: Carbon-Rahmen<br />

ANTRIEB: Leichtlauf-Nabenmotor von Ebikemotion,<br />

250-Wh-Akku<br />

SCHALTUNG: Shimano 105<br />

BREMSEN: Shimano BR-RS7070 Rotor 160 mm/160 mm<br />

LAUFRÄDER: Mavic Ksyrium S Disc/Schwalbe PRO ONE<br />

700 x 28c<br />

GEWICHT: 11,85 kg<br />

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SCHALTUNG: Shimano GRX , 1 x 11<br />

BREMSEN: Shimano GRX 160 mm/160 mm<br />

LAUFRÄDER: Shimano RS171 TR/Schwalbe<br />

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RAHMEN/GABEL: AluxX Rahmen,<br />

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SCHALTUNG: Shimano Sora, 2 x 9<br />

BREMSEN: Tektro MD-C550, 160mm/160 mm<br />

LAUFRÄDER: Giant S-X2 Disc/ Giant CrossCut AT<br />

2, 700 x 38c<br />

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RAHMEN/GABEL: Conway Gravel, Alu Light und<br />

Conway Carbon Disc<br />

SCHALTUNG: Shimano Tiagra RD-4700, 2 x 10<br />

BREMSEN: Shimano Tiagra BR-4770, 160 mm<br />

LAUFRÄDER: Rodi Ready GR/ Continental Speed Ride,<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

83


MAN LERNT<br />

AUCH BEIM<br />

RAD<br />

NIE AUS<br />

RUND 100 JUNGE<br />

MENSCHEN IN<br />

ÖSTERREICH ER­<br />

LERNEN AKTUELL<br />

DEN BERUF DES<br />

FAHRRADMECHA­<br />

TRONIKERS.<br />

VON GEORG MICHL<br />

Marián Andrejkovic in<br />

der brandneuen Bike-<br />

Werkstatt des Hervis<br />

Store St. Johann in<br />

Tirol. Er wird im November<br />

– coronabedingt<br />

verspätet – den Kurs<br />

zum Lehrlingsausbilder<br />

abschließen.<br />

84 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Hervis Store St. Johann in Tirol<br />

Wer kennt ihn in Österreich<br />

nicht, den markanten<br />

Slogan, mit dem junge<br />

Menschen in der Alpenrepublik<br />

auf den beruflichen Werdegang<br />

mit einer Lehre als Sprungbrett aufmerksam<br />

gemacht werden sollen: „Karriere<br />

mit Lehre.“ Die Wirtschaftskammer,<br />

die treibende Kraft hinter der berufsbezogenen<br />

Ausbildung, wies für das Jahr<br />

2020 insgesamt knapp 108.000 Lehrlinge<br />

aus und in dieser Liste werden auch<br />

einige Fahrradmechatroniker geführt.<br />

„Aktuell ist es noch ein Lehrberufsversuch.<br />

Alle neuen Lehrberufe starten mit<br />

einem fünfjährigen Versuch“, sagt Thomas<br />

Gerhardt, „wir haben in Österreich<br />

nun schon mehr als 100 Lehrlinge – es<br />

schaut relativ gut aus.“ Der Wiener ist<br />

nicht nur Chef von zwei Radgeschäften<br />

in der Bundeshauptstadt, als Vorsitzender<br />

des Arbeitsausschusses Fahrradmechatronik<br />

der Bundesinnung Mechatronik<br />

hatte er maßgeblichen Anteil daran,<br />

dass das Rad auch bei der Lehre wieder<br />

in Mode ist. In den 1980er-Jahren wurde<br />

der Lehrberuf des Radmechanikers<br />

gestrichen. „Mit der ersten Gewerbeordnungsreform<br />

wurden die Radmechaniker<br />

mit den allgemeinen Mechanikern<br />

und auch den Nähmaschinenmechanikern<br />

unter das Dach der Mechatroniker<br />

genommen“, erklärt Gerhardt. Er selbst<br />

unterrichtet am WIFI, an der FH Wien<br />

(Sportgerätetechnik) und nun auch an<br />

der Berufsschule. In sechs Bundesländern<br />

bilden Berufsschulen aktiv Fahrradmechatroniker<br />

aus. Eine davon ist<br />

übrigens in Mattighofen bei der österreichischen<br />

Edelschmiede KTM.<br />

Das heimische Traditionshaus verlassen<br />

mittlerweile auch zahlreiche E-Bikes,<br />

deren Aufkommen dem Streben nach<br />

dem Lehrberuf freilich Rückenwind verschafft<br />

hat. Die Elektromobilität mit<br />

den E-Bikes und der Boom werden zwar<br />

oft als Aufhänger oder Schuhlöffel für<br />

die Schaffung des Lehrberufs genannt,<br />

die sprichwörtliche Neuerfindung des<br />

Rads war es aber nicht. „Wenn man es<br />

realistisch betrachtet, ist ein E-Bike zu<br />

BERUFSPROFIL DES<br />

FAHRRADMECHATRONIKERS<br />

Durch die Berufsausbildung im Lehrbetrieb und in der Berufsschule soll<br />

der im Lehrberuf Fahrradmechatronik ausgebildete Lehrling befähigt<br />

werden, die nachfolgenden Tätigkeiten fachgerecht, selbstständig und<br />

eigenverantwortlich ausführen zu können:<br />

1. Instandhalten und Warten von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten<br />

(zB Scooter, E-Scooter, Longboards, Hoverboards, Segways)<br />

und einzelnen Baugruppen (z. B. Beleuchtungsanlage, Rahmen,<br />

Bremsanlagen, Schaltungen usw.) sowie deren Zubehör<br />

2. Anpassen von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten an Kundenwünsche<br />

und ergonomische Anforderungen<br />

3. Kontrollieren von Fahrradkomponenten insbesondere der Fahrradbereifung<br />

4. Überprüfen, Demontieren und Montieren von einzelnen Baugruppen<br />

wie Beleuchtungsanlagen, Bremsanlagen, Schaltungen, Dämpfern<br />

und Federgabeln sowie Zusammenbauen von Fahrrädern und<br />

ähnlichen Fahrgeräten aus Komponenten<br />

5. Ausbauen, Einbauen und Prüfen von mechanischen, elektrischen,<br />

elektronischen oder hydraulischen Bauteilen<br />

6. Suchen, Analysieren und Beheben von Fehlern an Fahrrädern und<br />

ähnlichen Fahrgeräten oder Fahrradkomponenten<br />

7. Durchführen von Prüf-, Ausbau-, Montage-, Instandsetzungs- und<br />

Wartungsarbeiten an Zusatzantrieben wie Elektromotoren und<br />

Kraftübertragungseinrichtungen sowie an elektrischen und elektronischen<br />

Anlagen von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten<br />

8. Informieren und Beraten von Kunden z. B. über Bremsanlagen,<br />

Schaltungen, Bereifung, Pflege und Wartung von Fahrrädern und<br />

ähnlichen Fahrgeräten usw. sowie Anbieten von Zusatzleistungen<br />

9. Lesen und Anwenden technischer Unterlagen sowie Festlegen von<br />

Arbeitsmethoden und -abläufen unter Anwendung von Qualitätsmanagementsystemen<br />

10. Ausführung der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />

Sicherheits- und Umweltstandards<br />

85 Prozent ein normales Fahrrad – zieht<br />

man Display, Motor und Batterie ab,<br />

bleibt ein Fahrrad über. Schaltung,<br />

Bremsen, Mäntel, Schläuche – das ist<br />

alles gleich“, sagt Gerhardt, „aber klar<br />

nehmen wir den Wind der E-Bikes mit.“<br />

Neben Einschulungen durch Hersteller<br />

erhielten Mechaniker lange ihr Wissen<br />

in Kursen und Fortbildungen am<br />

WIFI; einen Gesellenbrief konnten sich<br />

die Radschrauber aber nicht an die<br />

Wand hängen. Das wird sich bald ändern,<br />

wenn die ersten Lehrlinge die drei<br />

Jahre dauernde Ausbildung abschließen<br />

werden. Und somit ist die Ausbildung<br />

zum Fahrradmechatroniker, die wie alle<br />

anderen Lehrberufe in Österreich mit<br />

der LAP (Lehrabschlussprüfung) abgeschlossen<br />

wird, auch ein Qualitätsnachweis<br />

und Zeugnis für ihr Fachwissen. Es<br />

war dennoch viel Überzeugungsarbeit<br />

und Hingabe nötig, bis das Bundesgesetzblatt<br />

(193. Verordnung: Fahrradmechatronik-Ausbildungsordnung<br />

– siehe<br />

Kasten) im <strong>Juni</strong> 2019 ausgegeben wurde.<br />

Sieben Jahre hat Gerhardt sein Ver-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

85


VOR 20 JAHREN WURDEN BEI<br />

EINEM FAHRRAD SCHALTUNGEN<br />

UND BREMSEN EINGESTELLT,<br />

HEUTE GEHT MAN WIE IN EINER<br />

AUTOWERKSTÄTTE MIT DEM<br />

LAPTOP AUF FEHLERSUCHE.<br />

MARIÁN ANDREJKOVIČ<br />

handlungsgeschick spielen lassen (müssen),<br />

bevor die Ausbildung mit dem 1.<br />

August 2019 offiziell möglich war. „Einfach<br />

war es aber nicht, wenn so viele an<br />

einem Tisch sitzen, und einen Lehrberuf<br />

schreibt man auch nicht in fünf Minuten<br />

als Verordnung. Da ist Herzblut<br />

drin“, sagt er und fügt mit einem Lächeln<br />

hinzu: „Ich habe mir die Schaffung<br />

diese Lehrberufs auf meine Fahnen<br />

geheftet und dafür die goldene Anstecknadel<br />

der Mechatroniker-Bundesinnung<br />

bekommen, weil ich es geschafft habe.“<br />

Die Entwicklung auf dem Fahrradsektor<br />

hat in den vergangenen Jahren enorme<br />

Sprünge gemacht. Vor allem die<br />

E-Bikes haben die „Drahtesel“ ins digitale<br />

Zeitalter transferiert. „Vor 20 Jahren<br />

wurden bei einem Fahrrad Schaltungen<br />

und Bremsen eingestellt, heute geht man<br />

wie in einer Autowerkstätte mit dem<br />

Laptop auf Fehlersuche“, sagt Mechaniker<br />

Marián Andrejkovič. Er wird im November<br />

– coronabedingt verspätet – den<br />

POWER UND PROTEIN<br />

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dem Sport. Spitzenleistung mit Produkten von NAMEDSPORT.<br />

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Trainings mit Energie versorgt. Auf<br />

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Fruchtmus ist er besonders für<br />

Ausdauersport geeignet und leicht<br />

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Dark Orange, Choco-Brownie<br />

und Choco Banana runden den<br />

leckeren Snack perfekt ab.<br />

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86 <strong>SPORTaktiv</strong>


Kurs zum Lehrlingsausbilder abschließen.<br />

Erfahrung hat er genug. 15 Jahre<br />

war er in seiner Heimat Slowakei als<br />

Mechaniker tätig und mittlerweile<br />

schraubt er das siebente Jahr in St. Johann<br />

in Tirol bei Hervis an den Rädern.<br />

Er sieht mit dem E-Boom künftig auch<br />

einen gesteigerten Bedarf an Serviceleistungen<br />

und folglich an geschultem Personal<br />

– allein der Store in St. Johann<br />

verzeichnete bei den E-Bikes in zwei<br />

Jahren eine Umsatzsteigerung von 300<br />

Prozent. Und bereits 2019 waren 39<br />

Prozent der verkauften 430.000 Fahrräder<br />

E-Bikes, die regelmäßig fachkundig<br />

überprüft werden sollten. „Die Lehre<br />

bietet den jungen Leuten eine Perspektive.<br />

In der Berufsschule erlernen sie die<br />

Theorie, und die Praxis erarbeiten sie<br />

sich in der Werkstätte. Dieses Wissen ist<br />

auch ein Sprungbrett, wenn man etwa<br />

auch einmal in den Verkauf will.“ Aktuell<br />

werden bei Hervis Österreich vier<br />

Lehrlinge ausgebildet. „Im August sollen<br />

rund sechs weitere dazukommen“, sagt<br />

EINEN LEHRBERUF<br />

SCHREIBT MAN<br />

AUCH NICHT IN FÜNF<br />

MINUTEN ALS VER-<br />

ORDNUNG. DA IST<br />

HERZBLUT DRIN.<br />

THOMAS GERHARDT<br />

Lehrlingsverantwortliche Katrin Etzer,<br />

„denn diese Ausbildung ist absolut zukunftsorientiert“.<br />

Der Lernstoff geht in drei Jahren bestimmt<br />

nicht aus. „Bei den Rädern passiert<br />

im Moment in einem halben Jahr<br />

so viel, da lernt man nie aus“, sagt<br />

Andrejkovič. Abgesehen von der gesamten<br />

elektrifizierten Antriebsthematik gibt<br />

es von den verschiedenen Geometrien<br />

und Materialien der Rahmen über Aufbau,<br />

Federgabeln, Bremssysteme und<br />

Schaltungen bis hin zu den einzelnen<br />

Drehmomenten ein breit gefächertes<br />

Wissensfeld. „Es ist genug Fleisch in der<br />

Suppe, um drei Jahre lang was zu lernen“,<br />

sagt Gerhardt, für den auch der<br />

Sicherheitsaspekt eine ganz große Rolle<br />

spielt. „Radfahrer sind auch Verkehrsteilnehmer<br />

und fahren nicht immer auf<br />

einem abgesperrten Weg.“ Da braucht es<br />

Fortbewegungsmittel, die einwandfrei<br />

funktionieren. „Wir brauchen diesen<br />

Lehrberuf, er hat Sinn und wir sind<br />

froh, dass wir ihn haben.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

87<br />

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war als Biathlet<br />

viele Jahre<br />

Weltklasse<br />

und ist jetzt<br />

leidenschaftlicher<br />

Freizeitsportler.<br />

Ich bin geborener Wintersportler. Was Radfahren<br />

anlangt, habe ich für mich aber eine<br />

Temperaturschmerzgrenze von 10 Grad plus<br />

eingezogen. Heuer war ich Ende März schon mit<br />

kurzer Hose am Rennrad unterwegs, so früh wie<br />

noch nie. Mit dem „Spätwinter“ im Regenmonat<br />

Mai hat es mir die Ausfahrten wieder komplett<br />

zusammengehaut. Aber das Rennrad (auch das<br />

von Frau und Tochter) steht parat und wartet aufs<br />

Kommando Feuer frei.<br />

Und auch wenn ich die tollsten Geschichten<br />

höre: Mein Rennrad hat natürlich noch keinen<br />

Motor. Mein Antrieb bin immer noch ich. Und<br />

das wird noch ein Zeitl so bleiben. Bevor ich mir<br />

Motor und Akku zulege, nehme ich lieber ein<br />

paar Kilo ab, das bringt mehr. Wobei: Grundsätzlich<br />

finde ich E-Bikes schon super, Mutter<br />

und Vater haben welche, die sind happy. Auch im<br />

Freundeskreis haben schon viele eines und freuen<br />

sich, dass sie in Gruppen mit unterschiedlichen<br />

Fitnessniveaus wieder mithalten können. Auch für<br />

Anfänger und ältere Menschen, die mit dem Radfahren<br />

nicht aufhören wollen, eine super Sache.<br />

Für echte Sportler? Hmmm. Bei den Profis gab<br />

es ja immer wieder Vermutungen um Motoren,<br />

das geht in Richtung mechanisches Doping. Und<br />

ich frage mich, was die Veranstalter von Hobby-Radmarathons<br />

und Tagesfahrten machen?<br />

Alles kontrollieren oder alles zulassen? Bei vielen<br />

Rädern sieht man weder Motor noch Akku. Das<br />

ist ein Nährboden für leichten Beschiss. Bevor<br />

Zusatzakkus als „schwarze Trinkflaschen“ getarnt<br />

am Rad montiert werden, würde ich sie als Hinweis<br />

leuchtgelb anmalen und draufpicken „Hallo,<br />

ich bin ein Akku.“<br />

Foto: Christoph Sumann


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Fitnessstudio-Anfänger bestens aufgehoben,<br />

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so individuell und persönlich auf<br />

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Wie neueste Studien belegen, sind<br />

die sogenannten Myokine und Interleukin-6<br />

wahre Wunderwaffen. Es sind<br />

Botenstoffe, welche bei bestimmten<br />

sportlichen Muskelreizen im Körper<br />

ausgeschüttet werden. Sie stärken<br />

das Immunsystem, wirken entzündungshemmend,<br />

stärken die Psyche<br />

und können sogar Krebs vorbeugen.<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

89


RENNRAD<br />

MIT RÜCKENWIND<br />

E-BIKES SIND NICHT MEHR WEGZUDENKEN. ABER<br />

WIE IST DAS MIT E-RENNRÄDERN? WER IST DIE ZIEL-<br />

GRUPPE? EIN PRAXISTEST MIT EINEM BRANDNEUEN<br />

SCOTT-E-RENNRAD UND EXPERTENKOMMENTAREN<br />

ZUM THEMA MARKTRELEVANZ UND 25-KM/H-LIMIT.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Egal, wo man mit dem Scott-Testrad<br />

aufkreuzt, erste Frage, erste<br />

Antwort immer: Ja, natürlich,<br />

auch E-Rennräder müssen sich<br />

an das Gesetz halten und dürfen nur bis<br />

25 km/h Motorunterstützung liefern, so<br />

wie jedes andere E-Bike auch. Aber 25<br />

km/h sind für ein Rennrad im Flachen<br />

ein Klacks. Auch für das Scott Addict<br />

eRide mit dem unsichtbaren Mahle-Motor<br />

in der Hinterradnabe. Und somit ist<br />

das Thema Elektro-Rennrad auch etwas<br />

anders zu betrachten.<br />

Wenn man in der Ebene schneller als<br />

25 km/h unterwegs ist, fährt man ohne<br />

Motorpower, ohne Widerstand im Getriebe<br />

und merkt nix vom E-Rennrad.<br />

Das Gewicht ist mit 11,6 kg erstaunlich<br />

niedrig (das Topmodell Addict E-Ride<br />

Premium wird mit 10,75 kg als leichtestes<br />

E-Rennrad am Markt beworben)<br />

und macht sich in voller Fahrt nicht negativ<br />

bemerkbar. Nur im Wiegetritt und<br />

bei niedrigerem Tempo oder engeren<br />

Kurven merkt man die +3 kg gegenüber<br />

einem normalen Rennrad. Da fehlt es<br />

ein wenig an der rennradtypischen Spritzigkeit<br />

und Agilität. Vor allem, weil das<br />

Mehrgewicht hinten in der Nabe sitzt.<br />

Mit voll integrierten Kabeln und dem<br />

Grau-Beige-Look steht das 6500 Euro<br />

teure Rad superelegant da, mit den 30<br />

mm breiten Reifen rollt man ausgesprochen<br />

sicher über (auch schlechten) Asphalt.<br />

Das Rad ist ein Top-Rennrad,<br />

auch ohne Motor, was als Basis auf keinen<br />

Fall außer Acht gelassen werden<br />

darf.<br />

Und der Antrieb? Mit einem herkömmlichen<br />

E-Bike und E-MTB ist das<br />

E-Rennrad in dieser Ausformung nicht<br />

zu vergleichen. Der Antrieb ist kein<br />

Mittelmotor, der an Getriebe/Kurbel ansetzt,<br />

sondern ein Nabenmotor, hinten<br />

in der Nabe hinter dem Ritzelpaket fast<br />

schon „versteckt“. Auf den ersten Blick<br />

nicht als E-Antrieb zu erkennen, auf den<br />

zweiten auch nicht. Der Akku ist unsichtbar<br />

im Unterrohr eingebaut, keine<br />

Wölbung, kein „Bauch“, nix. Und weil<br />

Motor und Akku auch nur halb so<br />

schwer und halb so groß sind, ist der<br />

Antrieb auch nur halb so laut wie herkömmliche<br />

Summ-Summ-Motoren.<br />

Spätestens, wenn der Fahrtwind einsetzt,<br />

wirkt er lautlos.<br />

Foto: Scott Sports/Daniel Geiger<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ganz anders auch die Haptik des<br />

„Displays“. Keine Digitalanzeigen mit<br />

Zahlen, Karten und Grafiken stören den<br />

edlen Auftrifft, die iPhone-Generation<br />

muss mit einem einzigen Knopf auskommen,<br />

dem iWoc, der über einen sich<br />

in der Farbe ändernden LED-Ring die<br />

Unterstützungsstufen und den Akkustand<br />

anzeigt. Nicht superintuitiv am<br />

Anfang (man muss sich je vier Farben<br />

und ihre hinterlegten Bedeutungen merken),<br />

aber sehr clean und mit der Zeit<br />

kommt man zurecht oder schaut in der<br />

App nach. Nur die Farbe Violett hat uns<br />

am Schluss noch Fragezeichen beschert.<br />

Zur Power: Grünes Licht (Eco) bedeutet<br />

in den Standardeinstellungen<br />

40 % Zusatzleistung, das fühlt sich unter<br />

25 km/h wie leichter Rückenwind an,<br />

Orange (70 % Schub, mittlere Power)<br />

gibt schon mehr Gas und erst bei Rot<br />

(100 % Unterstützung, volle Power)<br />

stellt sich ein Gefühl fast wie bei Power-<br />

E-Bikes ein.<br />

Das Gesamtsystem ist in etwa halb so<br />

stark wie Shimano, Bosch oder Brose. Es<br />

zapft folglich auch nur halb so viel Energie<br />

aus dem Akku – und damit zu den<br />

Reichweiten. 120 Kilometer und 2200<br />

Höhenmeter gibt Scott als Reichweiten<br />

an, ein theoretischer Wert, der wie immer<br />

stark von Fahrergewicht und Tempo<br />

abhängig ist. Beim Versuch, den Akku<br />

ganz leer zu fahren, haben wir bewusst<br />

suboptimale Settings gesucht:<br />

90-kg-Testfahrer, sehr bergiges Gelände.<br />

Überraschung: Wir haben in der Grundeinstellung<br />

mit dem 252 Wh kleinen<br />

Akku (und ohne den 208-Wh-Range-<br />

Booster) tatsächlich ziemlich exakt 100<br />

km und 2000 hm geschafft. Im flacheren<br />

Gelände mit weniger Höhenmetern<br />

und höherem Durchschnittspeed sind<br />

aber locker 130, 150 und mehr Kilometer<br />

zu schaffen. Mit dem Range-Booster<br />

erst recht. Wer immer schneller als 25<br />

km/h fährt, kommt „ewig“ mit der Batterie<br />

aus. Ultraradler Christoph Strasser<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

91


DAS TESTRAD<br />

Kein Display, keine<br />

Tasten, nur ein<br />

Knopf: iWoc heißt<br />

das Zauberding,<br />

das Wind macht.<br />

Scott Addict eRide 10,<br />

HMX-Carbonrahmen &<br />

Carbongabel, Shimano<br />

Ultegra Disc und Di2-Schaltung.<br />

Antrieb: Mahle X35+<br />

(vormals Ebikemotion), 40<br />

Nm max, Akku 252 Wh (+<br />

208-Wh- Range-Booster<br />

optional), Laufräder: Syncros<br />

Capital 1.0 40e mit<br />

Schwalbe-Pro-One- Reifen<br />

(30 mm), voll integrierte Kabelführung,<br />

11,6 kg, € 6499,–<br />

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Die Airsteel von BBB Cycling<br />

überragt mit ihren 67 cm jede<br />

handelsübliche Standpumpe<br />

und ermöglicht dadurch ein sehr<br />

komfortables, kraftsparendes<br />

Pumpen. Der Stahlfuß<br />

mit integriertem<br />

Manometer sorgt nicht<br />

nur für hohe Stabilität<br />

sondern sieht auch gut<br />

aus. Und wussten Sie,<br />

dass sich der Pumpenkopf mit<br />

nur einer Hand bedienen lässt?<br />

könnte mit einer Batterieladung wohl<br />

ganz Österreich umrunden.<br />

Zur Anstrengung: Im Extremtest sind<br />

wir zu 95 % mit der niedrigsten, grünen<br />

Stufe gefahren, das fühlt sich sehr nach<br />

Radfahren an, Puls und Erschöpfung<br />

sind bei 2000 hm also dementsprechend<br />

„echt“. Keine Spur von „hinaufgezogen<br />

werden“. Das automatische Ein- und<br />

Ausschalten erfolgt erstaunlich harmonisch,<br />

ohne Ruck, kaum zu spüren, ob<br />

man 23 oder 27 km/h fährt, und viel<br />

besser als bei E-Mountainbikes. Einzig<br />

störend im Vergleich zum Mittelmotor<br />

mit Drehmomentsensorik an der Kurbel<br />

ist, dass der Mahle-Antrieb ein wenig<br />

nachläuft. Und bei einigen Testfahrten<br />

hat er im Wiegetritt stark geruckelt.<br />

Grundsätzlich ist das Konzept sehr<br />

sportlich und für fitte E-Biker gedacht,<br />

die bergauf und bei starkem Gegenwind<br />

ein wenig Unterstützung haben wollen.<br />

Durchaus passend zur sportlichen Kategorie<br />

Rennrad.<br />

Unsere Experten am Wort:<br />

Ein paar Hundert Kilometer Erfahrung<br />

hat Michael Knopf schon mit E-Rennrädern.<br />

Er war Radprofi und ist jetzt<br />

Geschäftsführer der Radwelt Michi<br />

Knopf in Mattersburg. „E-Rennräder<br />

sind im Kommen“, ist für ihn klar. Die<br />

Nische Rennrad ist zwar eine kleine<br />

und spezifische, aber rund 20 bis 25<br />

E-Rennräder wird er heuer verkaufen,<br />

schätzt er. Die Zielgruppe sind für ihn<br />

sportive Anfänger oder ältere Rennradfahrer,<br />

die mit dem Alter oder körperlichen<br />

Beschwerden über ein wenig<br />

„Schub“ froh sind. Die Selbsterfahrung<br />

BBBCYCLING.COM


Fotos: Christoph Heigl, Facebook/Thomas Rohregger, Radwelt MK<br />

hatte Knopf mit einem Wilier-E-Rennrad.<br />

„In der Ebene merkst du das Mehrgewicht<br />

kaum, ein normaler Radfahrer sowieso<br />

nicht, so sind gemütliche Rennradrunden<br />

möglich.“ Das Argument, dass bei Gruppenausfahrten<br />

die Schwächeren bei mehr<br />

als 25 km/h keine Zusatzpower bekommen,<br />

das E-Rennrrad also wenig bringt,<br />

kennt er. „Aber im Flachen sollte man bei<br />

28, 30 oder 33 km/hm im Windschatten<br />

schon mitkommen und wer sagt, dass<br />

man immer so dahinbolzen muss?“ Die<br />

Idee mit kleineren Akkus und Motoren,<br />

die nicht auf Vollgas-Modus ausgelegt<br />

sind, gefällt ihm jedenfalls. „Wir sehen<br />

das auch beim Auslesen der Bosch-Software.<br />

Am Anfang donnern alle im<br />

Turbo-Modus. Je länger man fährt, umso<br />

mehr lernt man Eco zu schätzen.“ Nur bei<br />

den Preisen wird sich nichts in Richtung<br />

Einsteigerniveau bewegen. „Wir sehen<br />

schon die Preisgestaltung für 2022 und<br />

2023, billiger wird’s nicht. Ein wirklich<br />

gutes E-Rennrad wird es unter 4000,<br />

4500 Euro leider nicht geben.“<br />

MICHAEL<br />

KNOPF<br />

ist Ex-Profi und Geschäftsführer<br />

der „Radwelt Michi Knopf“<br />

in Mattersburg.<br />

www.radwelt.co.at<br />

THOMAS<br />

ROHREGGER<br />

war Radprofi, Botschafter der<br />

Heim-WM in Tirol und arbeitet<br />

als Jurist in Innsbruck.<br />

Auch der Tiroler Thomas Rohregger<br />

ist Ex-Profi und beim Material immer<br />

up to date. E-MTB fährt er selbst, ein<br />

E-Rennrad bis dato nur probeweise. Erster<br />

Eindruck: „Gewaltig.“ Speziell im<br />

Bergland sei die Nachfrage nach<br />

E-Rennrädern groß, Leistungsunterschiede<br />

können ausgeglichen werden<br />

„und aufs Kühtai rauf sind die 25 km/h<br />

Limit nicht mehr relevant“, lacht er.<br />

„Der Schwerpunkt ist etwas anders, die<br />

Rennräder sind durchs Mehrgewicht<br />

nicht ganz so wendig und das ist für Anfänger<br />

sogar leichter zu beherrschen als<br />

ein 6 kg-Rad, das beim ersten Windstoß<br />

nervös wird.“ Doch selbst bei den Profis<br />

sind die E-Räder beliebt. „Bei der letzten<br />

Tour de France sind einige an den Ruhetagen<br />

und zum Regenerieren mit den<br />

E-Rennrädern gefahren, um die Beine<br />

bei geringer Belastung für die Tage danach<br />

zu schonen.“ Fazit auch für Rohregger:<br />

„E-Rennräder werden ein Thema.<br />

Auch E-Gravel, da macht es vielleicht<br />

sogar noch mehr Sinn.“<br />

LEICHT, KOMPAKT<br />

UND SUPERGELB<br />

Die neuen Schläuche von Pirelli aus<br />

innovativem TPU schöpfen das Leistungspotenzial<br />

der Reifen voll aus.<br />

ANZEIGE / Foto: Grofa/Pirelli<br />

Pirelli präsentiert SmarTUBE. Der neue<br />

Schlauch wurde in einem langen und<br />

sorgfältigen Prozess entwickelt, bei<br />

dem er in mehrmonatiger Engineering-Arbeit<br />

und mit Feedback aus dem<br />

World-Tour-Projekt abgestimmt wurde.<br />

Der neue Schlauch der italienischen<br />

Traditionsmarke ist aus TPU, Polyurethan<br />

und Thermoplast gefertigt. Dieses<br />

Material der neuesten Generation ist<br />

herkömmlichen Radschläuchen aus<br />

Butyl überlegen. So ermöglicht der<br />

SmarTUBE eine Reduzierung des<br />

Reifengewichts um bis zu 70 % im<br />

Vergleich zu den bereits leichten<br />

Latexschläuchen. Durch das kompakte<br />

Volumen (-50 %) ist er praktisch<br />

verstaubar und lässt mehr Platz in den<br />

Trikottaschen und Rucksäcken. Passend<br />

für alle Rennräder, Gravelbikes und<br />

Mountainbikes. Fakten: 29,90 Euro,<br />

35 g (Rennrad, P Zero), 70 g (Gravel,<br />

Cinturato) bis 100 g (MTB, Scorpion).<br />

Alle Infos zu den<br />

neuen Schläuchen<br />

und Reifen<br />

www.velo.pirelli.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

93


AM 17. JULI RUFT<br />

DIE TROPHY<br />

WIEDER!<br />

17. Juli, 5 Uhr früh, Marktplatz<br />

von Bad Goisern: Zum<br />

24. Mal heißt es „antreten zur<br />

Extremdistanz“. 210 Kilometer<br />

und 7119 Höhenmeter<br />

flößen selbst eingefleischten<br />

Langstreckenspezialisten Respekt<br />

ein. Die Schleife durch<br />

die UNESCO-Welterberegion<br />

Hallstatt-Dachstein-<br />

Salzkammergut zählt zu den<br />

schwierigsten MTB-<br />

Marathonstrecken Europas.<br />

Bei der Salzkammergut-<br />

Trophy stehen aber auch kürzere<br />

Distanzen von 22 bis 119<br />

Kilometer am Programm.<br />

Fahrtechnisch Versierte<br />

können sich zudem beim<br />

„All-Mountain“-Marathon<br />

über 55 Kilometer vergnügen.<br />

Und auf der fahrtechnisch<br />

leichten C-Strecke wird<br />

eine eigene Gravel-Wertung<br />

angeboten.<br />

Alle Infos unter:<br />

www.trophy.at<br />

Foto: Heiko Mandl (Ewige Wand)<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


ROT-WEISS-ROT<br />

Egal ob Freeride, Cross Country, Profi oder Einsteiger:<br />

Die Traileye Pro von EVILEYE bietet optimale Sicht<br />

und perfekten Schutz, die neue „LST® active red<br />

mirror“-Scheibe sorgt für kontrastreicheres Sehen im<br />

Gelände. Individuell anpassbar und optisch verglasbar<br />

– und das alles made in Austria.<br />

www.evileye.com<br />

LASS DAMPF AB!<br />

Einfach eine neue Regenjacke?<br />

Von wegen! Die P-New Age von<br />

PROTECTIVE weist mit einem<br />

revolutionären Dampfdurchlass<br />

von 60.000 g/m2/24 h einen<br />

überragenden Wert auf. Dabei bietet<br />

die wasserdichte 3-Lagen-Jacke<br />

(338 g) eine Wassersäule von<br />

satten 20.000 mm.<br />

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BIKE<br />

NEWS<br />

PUNKTGENAU<br />

PERFEKT<br />

DOSIERT<br />

Ballistol-Fahrrad-Reiniger<br />

kann am kompletten Bike<br />

angewendet werden. Der<br />

praktische Pumpsprüher<br />

sorgt für punktgenaue<br />

und perfekt dosierte<br />

Anwendung. Er löst auch<br />

hartnäckigen Schmutz<br />

selbsttätig und erschwert<br />

neue Schmutzanhaftung.<br />

www.ballistol.de<br />

KEINE OFFENEN<br />

WÜNSCHE<br />

Kannst du diesem E-MTB<br />

widerstehen? Das Render<br />

10.0 von RADON punktet mit<br />

frischem Design und einer<br />

optimierten Ausstattung, die<br />

keine Wünsche offenlässt und<br />

unglaubliche Performance<br />

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96 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

AUFGERÄUMT<br />

Das Pro-Home-Toolset von UNIOR<br />

beinhaltet die wichtigsten Werkzeuge<br />

für ein kompetentes Fahrrad-Service, für<br />

den profesionellen Gebrauch als auch<br />

für den Heimwerker. Das Werkzeug<br />

ist in zwei hochwertigen Modulen in<br />

einem Plastikkoffer verstaut, wo jedes<br />

Werkzeug den eigenen Platz findet.<br />

www.uniortools.com<br />

Fotos: Hersteller


MAKING YOU<br />

A LEADER...<br />

...IN EVERY<br />

CONDITIONS<br />

Rider: Max Foidl / Photo: Alexander Brus / Design: Groupe Dejour<br />

SCARP<br />

EXONIC<br />

OFFICIAL KTM<br />

FACTORY MTB TEAM BIKE


GESCHMEIDIG<br />

UND EFFIZIENT<br />

HIGH ENERGY<br />

UND MUSKELFIT<br />

PEEROTON hat das neue „Hi-<br />

End Endurance Professional“-<br />

Getränk mit RAAM-Rekordsieger<br />

Christoph Strasser entwickelt.<br />

Es liefert hochwertige Energie,<br />

versorgt die Muskeln, basiert<br />

auf einer ideal abgestimmten<br />

Kohlenhydrat-BCAA-Mischung<br />

in einer erfrischenden<br />

Geschmacksrichtung.<br />

www.peeroton.com<br />

Das Revolt Advanced 2 von GIANT ist ein starkes und<br />

elegantes Allround-Gravelbike. Es läuft geschmeidig,<br />

effizient und ist dein neuer bester Freund, wenn es<br />

darum geht, auf rauen Straßen, Gravelstrecken und<br />

Waldwegen an deine Grenzen zu gehen.<br />

www.giant-bicycles.com<br />

BIKE<br />

NEWS<br />

WENN KINDER<br />

ABENTEUER<br />

SUCHEN<br />

Vorhang auf für den<br />

Kinderrucksack Puck<br />

von VAUDE: Details<br />

wie die Sitzmatte, ein<br />

wasserfester Boden,<br />

Regenhülle sowie<br />

kindgerechte Schnallen<br />

und die Lupe machen<br />

Puck zum perfekten<br />

Wanderbegleiter für<br />

abenteuerlustige Kinder.<br />

www.vaude.com<br />

GESTOCHEN SCHARF<br />

w<br />

Die Encoder wurde von OAKLEY für die Anforderungen<br />

unterschiedlichster Sportarten entwickelt. Features:<br />

optimierte Augenabdeckung, erweitertes Sichtfeld,<br />

perfekter Halt und Schutz. Dank Prizm-Gläsern genießt<br />

du gestochen scharfe Sicht.<br />

www.oakley.com/de-at<br />

ERSTGRADIG<br />

Der F-lite von FIRST DEGREE erscheint<br />

erstmals im Zuge eines limitierten Pre-<br />

Launches im Sommer <strong>2021</strong> bei exklusiv<br />

ausgewählten Shops auf dem Markt.<br />

Dank der idealen Passform und des<br />

hervorragenden Grips ist er der perfekte<br />

MTB-Allrounder. Erhältlich in<br />

Schwarz um € 124,95 (UVP).<br />

www.deeluxe-sportartikel.at<br />

Fotos: Hersteller<br />

98 <strong>SPORTaktiv</strong>


IM SALZ­<br />

KAMMERGUT,<br />

DA KANN<br />

MAN GUT …<br />

… LAUFRÄDER BAUEN. DIE REGION IM HERZEN ÖSTERREICHS<br />

IST ALS EINER DER HOTSPOTS IM HEIMISCHEN MOUNTAIN-<br />

BIKE-SPORT BEKANNT GEWORDEN. IN BAD GOISERN WIRD<br />

ABER NICHT NUR GESTRAMPELT. IN EINEM ALTEHRWÜRDIGEN<br />

GEMÄUER WERDEN IN HANDARBEIT LAUFRÄDER ALLER ART<br />

NACH MASS UND WUNSCH GEFERTIGT.<br />

VON GEORG MICHL<br />

Den Tag gibt es nicht, an dem man<br />

sich zurücklehnt und sagt, dass<br />

man es geschafft hat.“ Was wie die<br />

Geschichte von Sisyphus klingt,<br />

ist für Florian Pöllmann der ideale<br />

Antrieb. Doch rollt er keine Steine den Berg<br />

hinauf, sondern fährt die Massive mit dem<br />

Bike hinunter und – nicht nur – dafür strebt<br />

er nach dem perfekten Laufrad. Wenn er von<br />

Naben, Felgen, Speichen und Nippeln<br />

spricht, redet er nicht einfach so von Laufrädern.<br />

Er erzählt eine Geschichte. „Wenn du<br />

selbst nicht fährst, bist du nicht glaubwürdig.<br />

Das Schlimmste wäre, wenn der Kunde mehr<br />

weiß als du. Das wäre ein Albtraum.“ Technisch<br />

gesehen sind Laufräder „Teile aus vier<br />

verschiedenen Komponenten, die viel von der<br />

Performance des Fahrrads ausmachen. Sehr<br />

viel eigentlich“. Dennoch wird ihnen beim<br />

Kauf selten eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet<br />

und die Radhersteller können mit günstigen<br />

Sätzen den Preis des gesamten Rads niedrig<br />

halten. Dabei kann ein sehr gutes Laufrad<br />

im Vergleich zu einem schlechten eine enorme<br />

Leistungsersparnis erzielen, sagt Pöllmann:<br />

„Bei den Laufrädern haben die meisten<br />

Menschen weniger Know-how als etwa<br />

bei Schaltgruppen. Fast keiner liest sich vor<br />

dem Kauf in die Welt der Naben und Speichen<br />

ein.“ Er ist in dieser Welt hingegen fest<br />

verankert.<br />

Wie sein Vater Johann vor vielen Jahren<br />

hat er sich dem Bau von Laufrädern verschrieben<br />

und tüftelt jeden einzelnen Tag in<br />

Bad Goisern an der idealen Komposition.<br />

Und er testet die Pancho Wheels freilich<br />

auch selbst auf Herz und Nieren in einem<br />

der heimischen Epizentren des Mountainbike-Sports,<br />

dem Salzkammergut. Die Gegend<br />

im Herzen Österreichs ist nicht nur über die<br />

berühmte Salzkammergut-Trophy eng mit<br />

dem Geländeradsport verwoben. „Mountainbiken<br />

ist bei uns in Goisern einfach das<br />

Praktischere“, sagt Florian Pöllmann und<br />

lacht. Auch weil in der idyllischen Enge des<br />

Salzkammerguts die Straßen für „Roadies“<br />

nicht weit, Strecken auf losem Untergrund<br />

hingegen sehr weit gesät sind. Bei der Tro-<br />

Fotos: Pacho Wheels/ Klemens König<br />

100 <strong>SPORTaktiv</strong>


phy fehlt dem Firmenchef selbst noch<br />

der 100er und der legendäre 200er.<br />

Reizvoll wären diese Distanzen aber allemal.<br />

Das Schönste sei es aber, wenn er<br />

beim Start der Königstrecke in aller<br />

Früh die Teilnehmer beobachtet und in<br />

den vorderen Reihen der Topfahrer „seine“<br />

Laufräder sieht. „Das macht stolz“.<br />

Pöllmann fertigt mit seinen Mitarbeitern<br />

in Handarbeit die Pancho Wheels. Das<br />

Geschäft und den Namen hat er von seinem<br />

Vater übernommen, denn der Johann<br />

wird schon seit seinen Kindheitstagen<br />

an „Pancho“ genannt. Warum weiß<br />

der gelernte Maurer selbst gar nicht,<br />

aber es gibt bestimmt schlimmere Spitznamen.<br />

Und er eignet sich ja auch gar<br />

nicht so schlecht als Markenname. Auf<br />

jeden Fall besser als „Hansis Laufradl’n“.<br />

Bis allerdings aus dem „Pancho“ im<br />

Kindergarten eine Laufradmarke geworden<br />

ist, musste erst sehr viel Wasser die<br />

Traun hinunterrinnen. Mittlerweile verlassen<br />

im Jahr einige Tausend Laufrräder<br />

Bad Goisern und im Betrieb arbeiten 17<br />

Mitarbeiter, die allesamt aus der näheren<br />

Umgebung kommen. Fünf davon bauen<br />

die Laufräder zusammen, die anderen<br />

kümmern sich um die Administration<br />

Leidenschaft für Laufräder. Darum<br />

dreht sich bei Pancho Wheels alles<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

101


嘀 䔀 刀 䠀 䤀 一 䐀 䔀 刀 吀<br />

䔀 䤀 一 匀 䌀 䠀 䰀 䄀 䘀 䔀 一 䐀 䔀<br />

䠀 쐀 一 䐀 䔀 ⸀<br />

Das Pancho-<br />

Team setzt auf<br />

Handarbeit und<br />

Kundenbeziehung<br />

statt auf<br />

Wachstum um<br />

jeden Preis.<br />

吀 伀 吀 䄀 䰀 倀 刀 伀 吀 䔀 䌀 吀 䤀 伀 一 ⸀ 䄀 䈀 匀 伀 䰀 唀 吀 䔀 䌀 伀 䴀 䘀 伀 刀 吀 ⸀<br />

䐀 椀 攀 䈀 椀 漀 堀 䌀 攀 氀 氀 䰀 椀 渀 攀 瘀 漀 渀 䌀 䠀 䤀 䈀 䄀 㨀<br />

刀 愀 搀 栀 愀 渀 搀 猀 挀 栀 甀 栀 攀 最 攀 最 攀 渀 搀 愀 猀 䔀 椀 渀 猀 挀 栀 氀 愀 昀 攀 渀 搀 攀 爀 䠀 渀 搀 攀 ⸀<br />

䴀 攀 栀 爀 攀 爀 昀 愀 栀 爀 攀 渀 甀 渀 琀 攀 爀 㨀<br />

眀 眀 眀 ⸀ 挀 栀 椀 戀 愀 ⸀ 搀 攀 ⼀ 䈀 椀 漀 堀 䌀 攀 氀 氀<br />

und auch den Großhandel Bike+Sports.<br />

Aufgeblüht ist die Liebe zum Laufrad beim<br />

„Pancho“ am Gardasee. Als Vertreter für<br />

Surfartikel kam er an der Wiege des Mountainbike<br />

Sports in Europa zum ersten Mal in<br />

Kontakt mit der damals jungen Sportart aus<br />

Übersee. Nach zwei Radgeschäften in Pfandl<br />

und Bad Ischl, wo bereits Laufräder eingespeicht<br />

wurden, hat er sich in der Garage<br />

eine Werkstätte eingerichtet und mit seiner<br />

Frau ein erst kleines Gewerbe aufgezogen.<br />

Daraus ist ein Großhandel samt Pancho<br />

Wheels gewachsen. „Als sie dann zu sechst in<br />

der Garage gesessen sind, hat sich Inge gedacht:<br />

,So geht das nicht mehr.‘ Sie wollten<br />

nicht in ein Industriegebiet gehen und wussten,<br />

dass das Flair auch für die Arbeitsmotivation<br />

viel ausmacht.“ Als neue Heimat wurde<br />

das alte Gemäuer in Reitern auserkoren<br />

und renoviert. Seit dem Jahr 1750 haben<br />

Salzflößer, Bauern und Handarbeiter hier<br />

ihre Wirkungsstätte gefunden. Ein bisschen<br />

mutet das Gebäude an wie das Kokettieren<br />

mit dem Klischee. Doch die Liebe zur Region<br />

ist tief in der DNA aller Mitarbeiter und<br />

so ist es keine aufgesetzte Marketing-Traditions-Idylle,<br />

wenn der Pausenkaffee aus der<br />

klassischen grün-weißen Gmundner Keramik<br />

getrunken wird. „Man darf nie vergessen, wo<br />

Fotos: Pacho Wheels/ Klemens König


man herkommt und was einen ausmacht“,<br />

erklärt Pöllmann. Was<br />

macht die Pancho Wheels aus? „Die<br />

Flexibilität und das Verhältnis von<br />

Preis und Leistung. Wir finden für<br />

jedes Budget ein Laufrad und ich<br />

kann garantieren, dass der Kunde<br />

damit lange eine Freude hat.“<br />

Trotz der dicken regionalen Wurzel<br />

sind auch die Pancho Wheels<br />

vom globalen Markt und den internationalen<br />

Lieferketten abhängig.<br />

Speziell im Bereich der Carbontechnik<br />

ist das Know-how in Taiwan<br />

stärker ausgeprägt. „Ich war zehn<br />

Mal in Taiwan in den Produktionsstätten<br />

und die Leute dort sind eigentlich<br />

Genies. Du schickst deine<br />

Ideen über Mail oder Skype und das<br />

wird exakt so umgesetzt.“ Die Pandemie<br />

hat das Radgeschäft zwar angeheizt,<br />

aber auch vor große Herausforderungen<br />

gestellt. Komponenten-Hersteller<br />

sind teilweise<br />

leergefegt, die Produktion viele Monate<br />

in Verzug. Die Regale in Goi-


sern sind groß und vorsorglich mannigfaltig<br />

gefüllt worden. Wie viele Speichen<br />

und Arten er im Lager hat, weiß der Geschäftsführer<br />

nicht genau. Es sind zu<br />

viele, um es im Kopf zu haben. „Und die<br />

gibt es dann ja auch noch in Schwarz,<br />

Silber, Weiß, Rot und in 2 Millimeter-<br />

Schritten von 250 bis 300“, sagt er mit<br />

einem Lachen, während in den dicken<br />

Mauern samt moderner Glasfront eifrig<br />

eingespeicht wird. Meist verbinden zwei<br />

Mitarbeiter die Komponenten lose nach<br />

den genauen Plänen miteinander – sie<br />

hängen ein. Drei weitere zentrieren die<br />

Laufräder dann. Sprich: Sie bringen die<br />

Speichen einzeln auf die optimale Spannung,<br />

um so den exakten runden Lauf<br />

zu erreichen. Rund 60 Prozent der Laufräder<br />

haben Aluminium-Felgen, der<br />

Rest ist aus Carbon gefertigt. Fast ident<br />

ist das Verhältnis von Mountainbike-<br />

Kunden zu Rennradfahrern. Wie lange<br />

ein Satz Laufräder in der Herstellung benötigt,<br />

sei schwer zu sagen, der Unterschied<br />

zwischen Serien und Einzelstücken<br />

ist sehr groß. „Bei Tagesaufträgen<br />

dauert es einfach wesentlich länger. Du<br />

musst zum Beispiel bei jedem einzelnen<br />

die Speichenlängen heraussuchen.“<br />

Von der Grundphilosophie her ist<br />

zwischen Mountainbikes und Rennrädern<br />

kein Unterschied auszumachen<br />

und dennoch ist es wie 100 zu 1. Und<br />

selbst bei Mountainbikes ist die Bandbreite<br />

wieder enorm. „Auch da kannst<br />

du dich austoben. Wenn jemand anruft<br />

und gerne Laufräder hätte, frage ich ihn<br />

zuerst: Welches Rad hast du und wo bist<br />

du unterwegs?“ Werte wie die gewünschte<br />

Reifenbreite oder die Art der Schaltgruppe<br />

spielen ebenso eine Rolle wie der<br />

Typ des Rades (Enduro, Fully, Hardtail,<br />

Crosser, Rennrad ...), das Einsatzgebiet<br />

(Trails, Forststraßen, Asphalt ...) oder<br />

das Systemgewicht. Nicht zu vergessen<br />

ist ein entscheidender Faktor: das Geld.<br />

Wenn die Fakten bekannt sind, kommt<br />

Fingerspitzengefühl und Erfahrung ins<br />

Spiel und das Kombinieren der vier Bauteile<br />

beginnt. Durch das Feedback der<br />

Kunden, eigene Erfahrungen, Problemfälle<br />

oder auch Beobachten im Produktionsprozess<br />

hat sich ein Erfahrungsschatz<br />

Johann „Pancho“ Pöllmann und<br />

Sohn Florian vor ihrer Firma Pancho<br />

Wheels in Bad Goisern.<br />

gebildet, aus dem bei „Pancho“ jeder<br />

einzelne Mitarbeiter schöpft. Es ist dennoch<br />

immer ein Spagat notwendig, um<br />

„den Grundauftrag zu erfüllen“. Der sei<br />

es, im Rahmen der Vorgaben das leichteste<br />

und stabilste Laufrad zu bauen.<br />

Für jeden Kunden gilt es, einen Laufradsatz<br />

zu kreieren, der im gewünschten<br />

(Gewichts-)Bereich liegt und alltagstauglich<br />

ist: optimieren, aber nicht überoptimieren.<br />

Auch wenn die Globalisierung in der<br />

Produktion mittlerweile „Part of the<br />

Game“ geworden ist, will Pöllmann den<br />

Weg des turbokapitalistischen, ungebremsten<br />

Wachstums nicht beschreiten.<br />

„Dann müssten wir ja aus diesem Haus<br />

hinaus und das will ich nicht“, sagt er<br />

und lächelt. Das ständige Trachten nach<br />

mehr erfordert Expansion und auch<br />

mehr Platz und das sei nicht der richtige<br />

Weg. „Wenn wir zum Beispiel versuchen<br />

würden, bei einer großen Radmarke hineinzukommen,<br />

würde irgendein Kunde<br />

darunter leiden.“ Und das sollte nicht<br />

der treue Kunde sein. „Ich will keine<br />

globale oder europaweit bekannte Marke<br />

werden. Wir haben einen tollen und<br />

dankbaren Kundenstamm, dessen Bedarf<br />

wir bewältigen können.“ Zudem<br />

werden bei Pancho Wheels nicht nur die<br />

eigenen Laufräder eingespeicht, sondern<br />

Aufträge von Fahrradhändlern aus ganz<br />

Österreich mit Freude entgegengenommen.<br />

„Das Service für den Kunden ist<br />

für uns einer der wichtigsten Teile.“<br />

In der Schweiz oder Deutschland soll<br />

die Popularität zwar noch gesteigert werden,<br />

doch Wachstum auf Druck aus<br />

wirtschaftlicher Sicht wird es nicht geben.<br />

Technisch ist das Wachstum schon<br />

aufgrund der Neugierde in Goisern<br />

nicht aufzuhalten. „So ein Rad ist nie<br />

fertig. Es kommt immer wieder vor, dass<br />

ich mir denke: Das ist geil, aber jetzt<br />

probiere ich das noch aus.“<br />

104 <strong>SPORTaktiv</strong>


WELCOME TO THE<br />

BIKE WORLD!<br />

MEHR INFOS<br />

BIKE WORLD OF<br />

MOUNTAINS AND LAKES<br />

www.nassfeld.at/bike<br />

www.weissensee.com/bike<br />

GRENZENLOS, VIELFÄLTIG,<br />

ÜBERRASCHEND: SO PRÄ-<br />

SENTIERT SICH DIE GRÖSSTE<br />

BIKE-REGION DER SÜDALPEN,<br />

DIE KÄRNTNER „BIKE WORLD<br />

OF MOUNTAINS & LAKES“.<br />

Fotos: NLW Tourismus Marketing<br />

TOP EVENTS<br />

9.–11. JULI: BIKE PEAK<br />

Am Nassfeld werden die Nassfeld<br />

Pramollo Heros (50 km, 2311<br />

hm) am Mountainbike gekürt.<br />

Es warten aber auch Rennrad-Bewerbe<br />

und diverse<br />

MTB-Nachwuchs-Challenges.<br />

10.–12. 9.: MTB HERBST<br />

TRAIL- & TEST-TAGE<br />

Am Weissensee kann man<br />

neueste Bikes testen, seine Fahrtechnik<br />

mit Profi-Hilfe verfeinern<br />

und die Trails am Weissensee so<br />

ganz neu erleben.<br />

Radfans, die sich völlig frei zwischen<br />

Bergen und Seen bewegen wollen,<br />

werden die „Bike World of<br />

Mountains & Lake“ lieben. 950<br />

Kilometer verschiedenster Mountainbike-<br />

und Radrouten machen sie zur<br />

größten und abwechslungsreichsten<br />

Bike-Region auf der Sonnenseite der<br />

Alpen. Ein Highlight in dem Angebot<br />

ist zweifellos das „Seen-Biken“ am<br />

Weissensee. Wer den glitzernden Wellen<br />

ganz nahekommen und den türkisfarbenen<br />

See von allen Seiten bestaunen will,<br />

dem sei die 30 Kilometer lange „Große<br />

Seerunde“ ans Herz gelegt. Sollten die<br />

Beine vorzeitig müde werden, kann man<br />

die Rückfahrt per Linienschiff abkürzen.<br />

Spektakuläre Ausblicke garantieren auch<br />

die drei Single Trails, die mit der<br />

Sommerbergbahn erreichbar sind und<br />

sich von der Naggler Alm zurück zum<br />

See schlängeln. Ein Aushängeschild ist<br />

auch die Weissensee-Goldtour: Sie<br />

erfordert Kraft, belohnt aber mit<br />

unvergesslichen Panoramablicken und<br />

mit tollen Einkehrmöglichkeiten mit<br />

feiner regionaler Kulinarik.<br />

Am Nassfeld ist der Bikegenuss<br />

grenzenlos. Acht Single Trails mit<br />

unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

sorgen für hochgezogene Mundwinkel.<br />

Alle Trails sowie der 4 Kilometer lange<br />

Flow-Trail „MEX-Line I“ vom Gmanberg<br />

nach Tröpolach sind bequem per<br />

Sommerbergbahn erreichbar. Die<br />

eigenen Grenzen ausloten? Das können<br />

gut Trainierte auf der Nassfeld-Pramollo­<br />

Hero Strecke. Wer die 49,7 Kilometer<br />

und 2311 Höhenmeter bewältigt, darf<br />

sich zu Recht „Hero“ nennen!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


LEGENDS<br />

REBORN<br />

DAS NEUE EWME 829 MX VON CONWAY ZEIGT DIR,<br />

WO ES LANGGEHT. MIT MX-LAUFRADMIX UND<br />

TOP-AUSSTATTUNG KENNT ES KEINE LIMITS.<br />

DER PLATZHIRSCH WURDE NOCH BESSER.<br />

CONWAY EWME 829 MX<br />

RAHMEN: Conway Fully Intube Alloy, Alu<br />

DÄMPFER: Fox Float Factory X2, 160 mm<br />

FEDERGABEL: Fox 38 Float Factory, 170 mm<br />

SCHALTUNG: Shimano XTR, 12-fach<br />

MOTOR: Shimano EP-8<br />

AKKU: 630 Wh<br />

BREMSEN: Magura MT5 eSTOP, 220/203 mm<br />

LAUFRÄDER: DT Swiss Spline HX 1501 35<br />

REIFEN: Schwalbe Magic Mary 29 x<br />

2,35 (vorne)/Hans Dampf 27,5 x 2,6 (hinten)<br />

GEWICHT: 24,1 kg<br />

PREIS: UVP € 7099,95<br />

www.conway-bikes.de<br />

ANZEIGE / Fotos: Conway Bikes<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


FLORIAN<br />

ZEITLER<br />

ist Produktmanager bei<br />

Conway Bikes in Hoya (D).<br />

NOCH<br />

DREI FRAGEN<br />

AN DEN EXPERTEN<br />

Der neue Shimano-<br />

EP8-Antrieb hievt<br />

das eWME 829 in<br />

die erste Liga. Eine<br />

Topausstattung<br />

zum fairen Preis<br />

vervollständigt das<br />

attraktive Paket.<br />

Alles mit ordentlich Tiefenmetern bergab sowie technisch<br />

anspruchsvolleren Anstiegen!“ So definiert<br />

Conway-Produktmanager Florian Zeitler das ideale<br />

Einsatzgebiet des neuen E-Enduros (siehe Interview rechts).<br />

„Gerade da kann es wirklich punkten und macht für viele<br />

noch mal eine neue Perspektive auf, statt nur stumpf Forstwege<br />

hochzukurbeln.“<br />

We make Enduro – das steht bei den Deutschen für WME,<br />

der Zusatz „e“ verrät den E-Antrieb. Das neue eWME<br />

ist von Grund auf neu entwickelt und wird in große<br />

Fußstapfen treten: moderne, sportliche Geometrie,<br />

perfekter Hinterbau mit steifem Aluchassis und<br />

jetzt mit vollintegrierter Batterie. Das E-Enduro<br />

kann man als schnelles 29er fahren oder wie hier<br />

gezeigt in der aggressiveren Version „MX“ mit<br />

der Laufradkombination von 29 Zoll vorne und<br />

einem kleineren Hinterreifen mit 27,5 Zoll.<br />

So ist es ein E-Bike für anspruchsvolle Piloten.<br />

170/160 mm Federweg mit Top-Fox-Fahrwerk,<br />

Magura-E-MTB-Bremsen, Schwalbe-Reifen<br />

auf DT-Swiss-Laufrädern und der neue Shimano-EP-8-Motor<br />

versprechen enormen Vortrieb, volle<br />

Kontrolle auf heftigsten Trails und vor allem eines:<br />

unbeschreiblich viel Fahrspaß!<br />

Worauf wurde in der Entwicklung<br />

besonders Wert gelegt?<br />

Wir wollten unser eWME, das ja<br />

ein echter Platzhirsch war, weiterentwickeln.<br />

Die Plattform hatten<br />

wir ein paar Jahre auf dem Markt,<br />

damit viele Awards und Testsiegel<br />

gewonnen, aber da war es einfach<br />

Zeit für eine komplette Überarbeitung<br />

und Anpassung auf Trends wie<br />

Systemintegration, große Batterie<br />

und smarte Detaillösungen.<br />

Welche Features stechen hervor?<br />

Zum einen natürlich ganz klar die<br />

Grundausstattung: der EP-8-Antrieb<br />

und der große 630-Wh-Akku.<br />

Dann haben wir den On/Off-Schalter<br />

aufs Oberrohr gelegt und die<br />

Ladebuchse auf das Motorbracket.<br />

Zum anderen haben wir bei der<br />

Ausstattung ganz oben ins Regal gegriffen:<br />

FOX Factory, Transfer, DT<br />

Swiss, Race Face, XTR, alles top.<br />

Wie definiert ihr die Zielgruppe<br />

für das eWME?<br />

Gemacht ist es für ambitionierte<br />

All-Mountain- und Endurofahrer.<br />

Daher auch mit der dementsprechenden<br />

bergab orientierten<br />

Geometrie und einer wuchtigen<br />

Ausstattung. Es ist nicht mehr ganz<br />

so leicht wie sein Vorgänger, allein<br />

durch die Akkuintegration, dafür<br />

macht es das durch sein Fahrverhalten<br />

und die Reichweite mehr als<br />

wett.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

107


WO<br />

DÜRFEN<br />

WIR BIKEN?<br />

BEI ALLEM LOBGESANG AUF<br />

SCHÖNE FORSTSTRASSEN. DAS<br />

ECHTE MOUNTAINBIKEN FINDET<br />

JA DOCH AUF TRAILS, BERGEN<br />

UND WALDWEGEN STATT. UND<br />

DAS DARF MAN – AUSGESUCHT<br />

UND EXKLUSIV – SOGAR IM<br />

ANGEBLICH BIKE-FEINDLICHEN<br />

ÖSTERREICH.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Die Sitten werden rauer. Per<br />

Push-Nachricht online verschickt,<br />

warnte das Lines-Magazin<br />

im Mai vor der Lebensgefahr<br />

auf einem legalen Mountainbike-<br />

Trail in Niederösterreich. Ein unbekannter<br />

Ungustl hatte in der Göttweiger<br />

Trailarea in der Wachau zwischen zwei<br />

Bäumen in 25 Zentimetern Höhe einen<br />

Spalierdraht gespannt. Gottlob wurde<br />

die Drahtfalle entdeckt, bevor ein Biker<br />

hineingefahren ist und sich schwer verletzt<br />

hätte. Zudem wurden offizielle<br />

108 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: Klemens König<br />

Schilder niedergeschnitten und als Hindernisse<br />

im Trail liegen gelassen. „Ein<br />

Sabotageakt in einem absoluten Vorzeigeprojekt<br />

in Österreich“, urteilt „Lines“.<br />

Die Polizei wurde eingeschaltet, solche<br />

Fallen laufen bei Juristen unter Tötungsversuch.<br />

Die Wahnsinnsaktion möge ein Einzelfall<br />

bleiben. Es zeigt nur leider, dass<br />

beim Thema Biken selbst legale Lösungen<br />

nicht automatisch zur Beruhigung<br />

beitragen. Davon können auch Trailbauer<br />

quer durch Österreich ein Lied singen.<br />

Immer wieder hört und liest man<br />

Geschichten, dass legale Bikestrecken<br />

und Trails mit Stöcken zugelegt und Tafeln<br />

ausgerissen werden.<br />

Zum großen Bild: Repräsentativ ist<br />

die aktuelle Mountainbike-Umfrage des<br />

österreichischen Alpenvereins, bei der<br />

im Winter knapp 15.000 Menschen<br />

mitgemacht haben. Der Alpenverein leitet<br />

für sich als Interessenvertretung daraus<br />

einen klaren „Handlungsauftrag“ für<br />

eine „bessere Akzeptanz und Sichtbarkeit<br />

des Sports“ ab. Rund 62 % der Befragten<br />

gaben an, bergauf Forststraßen<br />

und bergab Wanderwege zu benutzen.<br />

37 % der Freizeitsportler gaben ehrlicherweise<br />

zu, mit dem Bike auf nicht<br />

freigegebenen Strecken unterwegs zu<br />

sein. „Das zeigt die Notwendigkeit, sich<br />

bei der Freigabe von Mountainbike-Strecken<br />

nicht nur auf Forststraßen zu konzentrieren“,<br />

schlussfolgert der Alpenverein.<br />

Auch interessant: 46 % der Befragten<br />

bestätigten, dass die Möglichkeiten<br />

zum Mountainbiken in deren unmittelbarer<br />

Umgebung völlig ausreichend wären,<br />

aber eben nicht freigegeben sind –<br />

ein klarer Mangel an legaler Infrastruktur<br />

für einen Sport, der nicht zuletzt<br />

durchs E-Bike enormen Zuwachs verzeichnet.<br />

Nicht repräsentativ, aber als Einzelfall<br />

genauso aussagekräftig ist die Erzählung<br />

eines Bekannten aus dem Umfeld der<br />

Redaktion, der es ob der vielen Verbotsschilder<br />

im Wald und der ständigen Diskussionen<br />

mit einem Satz auf den Punkt<br />

bringt: „Als Mountainbiker fühlt man<br />

sich überall unerwünscht.“<br />

Das sollte so nicht sein. Wir als SPOR-<br />

Taktiv-Magazin fühlen uns genauso in<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


Foto: Klemens König<br />

der Verantwortung und würden am<br />

liebsten noch diesen Sommer fixfertige<br />

Lösungen präsentieren, alle Wege freigeben,<br />

die feinsten Bikeparks bauen, Gondeln<br />

lackieren, Pumptracks asphaltieren<br />

und alle Forststraßen freigeben. Hurra.<br />

Geht nur leider nicht. Was können wir<br />

tun? Weiter die Hoffnung in Lösungsansätze<br />

stecken, mögen sie auch noch so<br />

klein und fein sein wie in Miesenbach,<br />

in der Wachau, in Villach, in Bruck/<br />

Mur, im Tannheimer Tal. Und darüber<br />

berichten, wie große Lösungen entstehen,<br />

Kompromisse ausschauen und wie<br />

unglaublich viele Menschen mit unfassbar<br />

viel Enthusiasmus zum legalen<br />

Mountainbiken im Land beitragen.<br />

Wer gerade das neue Mountainbike<br />

aus dem Shop schiebt und sich beim<br />

Blick in die nächste Hügelkette fragt,<br />

wo man hier eigentlich biken darf, dem<br />

sei gesagt: Grundsätzlich darf man im<br />

Wald nicht biken. Nicht auf Waldwegen,<br />

nicht auf Forststraßen, nicht auf<br />

Wiesen, nicht auf Feldwegen – außer,<br />

sie sind explizit freigegeben. Keine Bange.<br />

Österreichweit gibt es gar nicht so<br />

wenige freie Forststraßen, die rund um<br />

Tourismusgebiete in MTB-Streckennetze<br />

eingebunden sind. Die Bundesforste<br />

z. B. geben an, 2400 Kilometer zur Verfügung<br />

zu stellen. Das ist nicht immer<br />

„Mountainbiken“ im eigentlichen Sinn,<br />

aber schon eine gute Basis – und für<br />

Anfänger und Neueinsteiger sowieso<br />

das Beste (Für Gravelbiker übrigens<br />

auch). Darauf aufbauend, haben sich<br />

aus Initiativen der Community heraus<br />

kleine, feine Trailcenter etabliert, wo<br />

man leichte, technische Trails, Waldwege<br />

und gebaute Strecken unter die Räder<br />

nehmen darf. Ganz oben gibt es<br />

selbst im angeblich bikefeindlichen<br />

Land Österreich Bikepark-Angebote<br />

wie Saalbach, Leogang, Schladming,<br />

Innsbruck, die Petzen und Sölden, die<br />

auch jedem internationalen Vergleich<br />

standhalten. Sölden will gar die größte<br />

Bike- Region Europas werden.<br />

Kein Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

aber hier im Anschluss unser Versuch<br />

einer kleinen Übersicht über spezifische<br />

Trailangebote, Pumptracks und Parks.<br />

Und die beste Nachricht am Schluss:<br />

Heuer werden erstaunlich viele Trails<br />

und Pumptracks neu eröffnet.<br />

FEEDBACK<br />

Schick uns deine<br />

Meinung. Wo sind<br />

die besten Trails in<br />

Österreich?<br />

VORARLBERG<br />

Bikepark Brandnertal<br />

www.bikepark-brandnertal.at<br />

NEU: Pumptrack in Mellau<br />

TIROL/OSTTIROL<br />

Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis<br />

www.bikepark-sfl.at<br />

Bikepark Großglockner in Kals<br />

www.osttirol.com<br />

Bikepark Lienz<br />

www.bikepark-lienz.at<br />

Bikepark Innsbruck<br />

www.bikecity-innsbruck.com<br />

Kirchberg<br />

www.kitzbüheler-alpen.com<br />

Nauders/Reschenpass<br />

www.nauders.com<br />

Bike Republic Sölden<br />

www.bikerepublic.soelden.com<br />

Bikepark Stubaital<br />

www.stubai.at<br />

Zillertal<br />

www.zillertal.at<br />

Zugspitz Arena<br />

www.bergbahnen-langes.at,<br />

www.zugspitzarena.com<br />

NEU: Bikepark am Katzenkopf<br />

(Leutasch/Seefeld), neues Areal in<br />

110 <strong>SPORTaktiv</strong>


Damit das<br />

Daheimbleiben<br />

#vorbei<br />

ist.<br />

Damit die Pandemie vorbeigeht.<br />

Lassen auch Sie sich impfen.<br />

www.Österreich-impft.at


Inzing, Trailpark und ein Pumptrack in<br />

Söll, in Wildschönau, neue Trails in<br />

Jerzens (Hochzeiger), auf der Ötztaler<br />

Höhe, im Tannheimer Tal, in Obernberg<br />

und in Fieberbrunn<br />

SALZBURG<br />

Bikepark und Bikeregion Saalbach-<br />

Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn<br />

wwww.saalbach.com<br />

Bikepark Saalfelden-Leogang<br />

www.bikepark-saalfelden-leogang.com<br />

Hochkönig Flowtrail Dienten<br />

www.hochkoenig.at<br />

Bikepark Kitzsteinhorn<br />

www.kitzsteinhorn.at<br />

Bikeregion Salzburger Sportwelt<br />

(rund um Flachau, Radstadt) mit<br />

Stoneman Taurista<br />

www.salzburgersportwelt.com<br />

Pumptracks in Wals-Siezenheim und<br />

Mittersill.<br />

NEU: Trails am Maiskogel in Kaprun, in<br />

Großarl, Pumptrack in Kuchl, Wiederbelebung<br />

des BMX-Parks in der Salzburger<br />

Josefiau, Bikeareal in in Bruck<br />

an der Glocknerstraße<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Bikepark Feuerkogel in Ebensee<br />

www.feuerkogel.net<br />

Bikepark Wurbauerkogel in<br />

Windischgarsten<br />

www.wurbauerkogel.at<br />

Bikepark Wurzeralm in Spital/Pyhrn<br />

www.hiwu.at/wurzeralm<br />

Pumptracks in Bad Goisern, Bad Ischl,<br />

Gunskirchen, Kirchdorf, Linz, Maria<br />

Schmolln, Wartberg ob der Aist<br />

NEU: Pumptracks in Feldkirchen/<br />

Donau, Wels, neue Trails in Kirchdorf/<br />

Krems, neues Areal in Alberndorf<br />

und Aigen-Schlägl<br />

Bikepark Königsberg-Hollenstein<br />

www.königsberg.at<br />

Trailwerk Wachau<br />

www.trailwerk.at<br />

Trailcenter Retz<br />

www.retz.gv.at<br />

Pumptracks in Neunkirchen, Maria<br />

Enzersdorf, Reingers, Wiener Neudorf<br />

NEU: Trail vom Muckenkogel in Lilienfeld,<br />

Trailcenter am Josefsberg in<br />

Mitterbach am Erlaufsee<br />

STEIERMARK<br />

Bikepark Schladming<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

Trailcenter Reiteralm<br />

www.reiteralm-trails.at<br />

Bikepark Schöckl Trail Area (Graz)<br />

www.schöckl-trail-area.at<br />

Bikearena Aflenz<br />

www.bikearena-aflenz.at<br />

Trailcenter Gleisdorf<br />

www.emx-park.at<br />

Graz-Trails<br />

www.radlager-mtb.at<br />

Bikepark Mariazeller Bürgeralpe<br />

www.buergeralpe.at/sommer<br />

Trailcenter Miesenbach<br />

www.trailland.at<br />

Pumptracks in Knittelfeld, Lebring,<br />

Ligist<br />

NEU: Trails in Knittelfeld, Judenburg,<br />

Bruck, neue Pumptracks in Leoben-<br />

Hinterberg, Trofaiach, Graz-Mariatrost<br />

KÄRNTEN<br />

Biketrails Turracher Höhe<br />

www.turracherhoehe.at<br />

Bikepark Nassfeld<br />

www.nassfeld.at<br />

Nockbike mit Flow-Country-Trail<br />

in Bad Kleinkirchheim<br />

www.badkleinkirchheim.com,<br />

www.nockbike.at<br />

Bikepark Petzen<br />

www.petzen.net<br />

Trailnetz Villach<br />

www.lake.bike<br />

Weissensee-Trails<br />

www.weissensee.com<br />

Flowtrails Koralpe<br />

www.sommer.koralpe-kaernten.at<br />

NEU: Pumptrack in Klagenfurt, Trails<br />

auf der Simonhöhe, in Obervellach und<br />

in Feldkirchen („Hospital Hill“), Kids<br />

Park auf der Gerlitzen, Updates im<br />

Klauberpark/Seeboden<br />

BURGENLAND<br />

Pumptrack in Rust<br />

WIEN<br />

Trailcenter Hohe Wand Wiese<br />

www.hohewandwiese.com<br />

Pumptrack in der Donaustadt/Kaisermühlendamm<br />

Quelle: www.lines-mag.at Weitere<br />

Recherchetipps: Apps wie Trailforks<br />

und Komoot, Portale der Naturfreunde<br />

Österreich, des Alpenvereins und<br />

der Tourismusverbände<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Bikepark Semmering<br />

www.semmering.com<br />

Trailcenter Wexltrails in St. Corona<br />

www.wexltrails.at<br />

Trailnetzwerk Anninger/<br />

Wienerwald bei Mödling<br />

www.niederösterreich.at/<br />

mountainbike-anninger<br />

Foto: Stefan Voitl<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


DOPING IM BREITENSPORT –<br />

GIBT’S DAS ÜBERHAUPT?<br />

DIE NEUE MULTIMEDIALE PLATTFORM AKTIV.NADA.AT DER NATIONALEN ANTI-<br />

DOPING-AGENTUR (NADA AUSTRIA) LIEFERT AUF DIESE – UND VIELE ANDERE<br />

FRAGEN UND MYTHEN – SCHNELLE UND UNTERHALTSAME ANTWORTEN!<br />

ANZEIGE<br />

Das neue Angebot der NADA<br />

Austria bietet zahlreiche interaktive<br />

Möglichkeiten, um sich<br />

auch aus Anti-Doping-Sicht bestens<br />

auf Sportevents vorzubereiten. Interaktive<br />

Praxisbeispiele, Videos, Quiz<br />

und Spiele veranschaulichen die<br />

häufigsten Fragen und erklären verschiedene<br />

Herausforderungen, auf<br />

die sich Breitensportlerinnen oder<br />

Breitensportler vorbereiten sollten.<br />

?<br />

Gustav fährt in seiner Freizeit<br />

leidenschaftlich gerne<br />

Rennrad. Er entschließt sich<br />

bei einem Radmarathon eines<br />

örtlichen Vereins teilzunehmen.<br />

Unterliegt Gustav<br />

bei diesem Wettkampf den<br />

Anti-Doping-Bestimmungen?<br />

?<br />

Gustav ist kein Mitglied<br />

beim veranstaltenden Verein,<br />

kann er zur Dopingkontrolle<br />

aufgefordert werden?<br />

?<br />

Gustav hat Knieschmerzen,<br />

er nimmt vor dem<br />

Wettkampf eine Schmerztablette<br />

mit dem Wirkstoff<br />

‚Diclofenac‘. Verboten oder<br />

erlaubt?<br />

Wenn du dir bei diesen drei<br />

Fragen unsicher bist, schau auf aktiv.<br />

nada.at vorbei und gibt das Suchwort<br />

„Breitensport“ ein. Du erhältst<br />

dann einen Überblick über die<br />

zentralen Fragestellungen zum<br />

Thema und kannst dir die Angebote<br />

und Themen auswählen, die dich<br />

interessieren.<br />

Falls diese Beispiele bei dir keine<br />

Fragezeichen hervorrufen, lohnt<br />

sich ein Besuch auf aktiv.nada.at<br />

trotzdem. Hier findest du Inhalte<br />

zu den Themen:<br />

• legale Leistungssteigerung<br />

• Faktencheck Nahrungsergänzungsmittel<br />

• Vorsicht Dopingfalle –<br />

ungewollt gedopt<br />

• Umgang mit Schönheitsidealen<br />

• Ablauf einer Dopingkontrolle<br />

Die Plattform wird laufend<br />

aktualisiert, schau daher immer<br />

wieder einmal vorbei, welche neuen<br />

Angebote es gerade gibt. Sei von<br />

Anfang an dabei unter aktiv.nada.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

113


LESERAKTION<br />

EIN DREIFACH HOCH<br />

AUF DIE E-BIKE-LIEBE<br />

ASTHMA, HERZINFARKT UND AUTOSTAU. DAS E-BIKE KANN<br />

TEIL DER LÖSUNG BEI DIESEN PROBLEMEN SEIN. WIE DIE<br />

SEHR PERSÖNLICHEN GESCHICHTEN VON DREI VORBILD-<br />

LICHEN SPORTAKTIV-LESERN ZEIGEN. SIE SIND WAHRE<br />

GEWINNER UND DÜRFEN ALS ZUSÄTZLICHEN BONUS MIT<br />

UNSEREN PARTNERN BOSCH UND KTM IM SOMMER DAS<br />

KTM-WERK IN MATTIGHOFEN BESUCHEN.<br />

Zahlreich waren die Zuschriften auf unsere<br />

Leseraktion im Frühjahr und jede<br />

einzelne wäre es wert gewesen, hier<br />

veröffentlicht zu werden. So emotional und<br />

teilweise richtig berührend waren die Einsendungen.<br />

Wie habt ihr nach einer Krankheit<br />

oder einem Unfall zum E-Bike gefunden, haben<br />

wir gefragt. Oder wie nutzt ihr euer<br />

E-Rad als Ersatz für das Auto im täglichen<br />

Pendeln und entgeht somit Stau und Stress?<br />

Eine Fülle an Geschichten und guten Ideen<br />

haben wir bekommen. Bike-Pendlerin Tanja<br />

Schaude und die leidenschaftlichen Radfahrer<br />

Erich Wolf und Franz Trojer haben wir ausgewählt,<br />

stellvertretend für alle, die mit dem<br />

E-Bike ihr Leben bereichern. Mit den drei<br />

Gewinnern fahren wir im Sommer zum<br />

KTM-Werk in Mattighofen, wo nach einer<br />

Führung die neuesten Bikes für eine Ausfahrt<br />

und zum Testen bereitstehen.<br />

Fotos: privat<br />

114 <strong>SPORTaktiv</strong>


„LEBENSQUALITÄT<br />

ENORM GESTEIGERT“<br />

<br />

Erich Wolf (62), Bezirk Melk (NÖ)<br />

„Seit meiner Kindheit bin ich mit Asthma konfrontiert<br />

und konnte erst in der Jugend meine Freude an<br />

der Einspurigkeit richtig kennenlernen. Es folgten<br />

Jahrzehnte, wo Fahr- und Motorräder den Großteil<br />

meiner Freizeitaktivitäten ausmachten. Ab dem 45.<br />

Lebensjahr verschlechterte sich mein Asthma leider<br />

zusehends und es folgten Krankhaus- sowie<br />

Reha-Aufenthalte und schließlich die Pensionierung.<br />

Motorrad und Fahrrad wurden verkauft.<br />

Im Zuge eines Erholungsurlaubes durfte ich ein<br />

E-Bike testen und war sofort begeistert. Schon 2015<br />

erwarben meine Frau und ich je ein KTM-Touren-<br />

E-Bike. Es stellten sich bald erfreuliche Änderungen<br />

ein: Muskelaufbau, Fitness, bessere Lungenleistung,<br />

freie Gedanken – ein neues Lebensgefühl! Verbunden<br />

mit einer guten Arztbetreuung konnte der Medikamentenbedarf<br />

nachhaltig gesenkt und die Lebensqualität<br />

enorm gesteigert werden. Das Coronajahr brachte<br />

zwar Einschränkungen, aber auch Tausende von<br />

schönen Radkilometern.“<br />

„EINE NEUE BIKE-ZEITRECHNUNG<br />

HAT FÜR MICH BEGONNEN.“<br />

<br />

Franz Trojer (67), Seeboden am Millstätter See<br />

„Fußball war die große Liebe, aber Skifahren und Langlaufen kamen gleich danach<br />

und diese beiden Sportarten betreibe ich heute noch. Mit 40 bekam ich<br />

mein erstes Mountain-Bike geschenkt. Die Radfahrleidenschaft war geweckt. In<br />

den Nockbergen war keine Hütte vor mir und meinen Bike-Freunden sicher.<br />

Auch die Kärntner Radwege, Italien und Slowenien waren Ziel unserer Touren.<br />

2011 wurde mein linkes und 2017 mein rechtes Hüftgelenk durch ein künstliches<br />

Gelenk ersetzt. Radfahren war jeweils die beste Therapie für Muskelaufbau,<br />

Fitness und Wohlbefinden. Am Neujahrstag 2020 hatte ich beim Langlaufen einen<br />

Herzinfarkt. Danach wurden mir sieben Stents implantiert. Schon während<br />

der Reha war mir klar: Wenn ich mir meine Lebensqualität erhalten möchte, muss<br />

ein E-Bike her. Die Wahl fiel auf das Haibike-Fully SDURO Fullnine 8 mit<br />

Bosch-Motor. Das Fahrerlebnis mit dem E-Bike war unglaublich. Eine neue<br />

Bike-Zeitrechnung hat für mich begonnen. Einen Herzinfarkt zu überleben, ist<br />

sicherlich ein großes Glück, aber danach eine wesentlich höhere sportliche<br />

Lebensqualität zu haben, ist wohl kaum zu toppen.“<br />

„E-MTB STATT AUTO-STAU“<br />

<br />

Tanja Schaude (40) aus Kalsdorf (St)<br />

„Mein Motto ist: Ich bin zu faul zum Autofahren. Für mich<br />

gibt es nichts Schöneres, als in der Früh über den Murradweg<br />

zu radeln, die Natur zu genießen und den Sonnenaufgang zu<br />

verfolgen.<br />

Ich fahre mit meinem E-MTB zwischen März und November/Dezember<br />

(je nach Wetter) fast täglich von Kalsdorf nach<br />

Graz zu meinem Arbeitsplatz bei der „Antenne<br />

Steiermark“. Ich habe ein Merida-<br />

Fully mit 500-Watt-Akku. Es ist einfach ein<br />

tolles Gefühl, nicht im Stau zu stehen und<br />

frische Luft zu tanken – und das jeden Tag<br />

an die 90 Minuten bei täglich an die 32 Kilometer.<br />

Seit Mai 2019 habe ich das Bike,<br />

inzwischen sind schon über 8000 km auf<br />

dem Tacho. Neben dem Pendeln nutze ich<br />

das Bike natürlich auch für MTB-Touren,<br />

z. B. im Raum Schladming/Dachstein etc.<br />

Auch mein Mann fährt fast alles mit dem<br />

E-MTB. Selbst im Winter ist er oft von<br />

Kalsdorf bis Graz zum Fitness-Training gefahren.<br />

Und ich werde mir eventuell im<br />

Sommer schon wieder ein neues E-Bike<br />

kaufen …“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


MIT DEM<br />

AUGE<br />

FÜR DEN<br />

AUGENBLICK<br />

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


WIE SICH ERWIN HAIDEN MIT DER KAMERA EINEN NAMEN GEMACHT<br />

HAT, WAS FÜR IHN EIN GUTES BILD IST UND WARUM ES NIE PERFEKT<br />

SEIN KANN. DER BIKEBOARD-FOTOGRAF IM INTERVIEW ÜBER NEBEL,<br />

GRAVEL UND WÜNSCHE AN DIE POLITIK.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: Hedi Ziechert-Haiden, Erwin Haiden<br />

Erwin, hast du das beste Foto deines<br />

Lebens schon gemacht?<br />

Es ist eine permanente Jagd nach<br />

diesem „bestem Bild“ meines Lebens.<br />

Wahrscheinlich wird es das nie geben, so<br />

wie Shangri-La. Es sind die Momente,<br />

wo alles zusammenpasst. Das muss nicht<br />

der klassische Sonnenuntergang sein, das<br />

kann auch der Startschuss zu einem Bike-<br />

Rennen sein, wie die Salzkammergut-Trophy<br />

oder Ischgl Ironbike. Es ist<br />

noch finster, es regnet, technisch eine irrsinnige<br />

Herausforderung, du bist voll angespannt<br />

und hast nur diesen einen Moment.<br />

Kurz: Alles spricht gegen ein gutes<br />

Foto. Aber wenn dieses Bild cool wird, ist<br />

das ein magischer Moment.<br />

Was macht für dich ein perfektes<br />

Bild aus?<br />

Schnee, Sonne, Berge, ein See. Da gehen<br />

mir gerade viele Bilder durch den Kopf.<br />

Aber das perfekte Foto? Ich weiß nicht.<br />

Ich bin ja nie zufrieden, das wird es bei<br />

mir nie geben. Nur bei anderen Fotografen!<br />

(lacht) Da sehe ich Perfektion und<br />

denke mir, wow, wie ist ihm das gelungen?<br />

Ich fotografiere auch bei schlechtem<br />

Wetter sehr gerne, weil coole Sachen entstehen.<br />

Und in diesem Sinne bin ich ja<br />

auch Landschaftsfotograf.<br />

Gutes Stichwort, wie würdest du deine<br />

Fotosprache beschreiben?<br />

Es ist sicher ein dokumentarischer Stil –<br />

sportdokumentarisch würde ich sagen –<br />

und sehr naturbelassen. Ich versuche, als<br />

Fotograf und Beobachter eine neutrale<br />

Rolle einzunehmen. Auch bei der Fotobearbeitung.<br />

Wenn ein Strommast da<br />

steht, steht er halt da. Entweder ändere<br />

ich meine Perspektive oder baue ihn ganz<br />

bewusst ein. Heutzutage kannst du mit<br />

dem Photoshop Sonnenuntergänge zaubern,<br />

die so schön sind, dass es die in der<br />

Wirklichkeit gar nicht geben kann.<br />

Wie bist du zur Fotografie<br />

gekommen?<br />

Ich habe eine gewisse Liebe zur Technik,<br />

habe auch Informationstechnik studiert.<br />

Den Umgang mit Kameras habe ich gekannt,<br />

weil mein Vater schon viel fotografiert<br />

hat. Der Funke des Fotografierens<br />

ist auf mich übergesprungen, als vor 20<br />

Jahren die Digitalfotografie aufgekommen<br />

ist. Weil man nicht mehr Tage warten<br />

muss, bis der entwickelte Film retour<br />

kommt. Weil man sofort das Ergebnis<br />

sieht. So habe ich zu „spielen“ und zu variieren<br />

begonnen. Angefangen mit einer<br />

winzigen Knipsi-Kamera als Autodidakt,<br />

dann ging alles schnell. Die Kameras<br />

ERWIN<br />

HAIDEN<br />

41, stammt aus Marz bei<br />

Mattersburg, wohnt und<br />

arbeitet in Wr. Neustadt.<br />

Ausbildung: Studium der<br />

Informationstechnik;<br />

Geschäftsführer und Fotojournalist<br />

bei der NYX<br />

Sportmanagement GmbH in<br />

Wr. Neustadt, bekanntestes<br />

Produkt ist die Radwebsite<br />

www.bikeboard.at, dazu<br />

Fotograf für Radrennen,<br />

Tourismusverbände und<br />

Hersteller.<br />

www.bikeboard.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

117


4500 HÖHENMETER<br />

PURE EMOTION<br />

Auf dem Stoneman Taurista rund<br />

um Flachau (S) erwartet dich pure<br />

Mountainbike-Emotion – zwischen<br />

10. <strong>Juni</strong> und 26. September <strong>2021</strong>.<br />

DER WERT DES BILDES<br />

IST DA, WEIL DAS<br />

BILD DIE REDUKTION<br />

AUF DEN<br />

KÜRZESTMÖGLICHEN<br />

AUGENBLICK IST.<br />

Der Stoneman Taurista ist das Mountainbike-Erlebnis<br />

für alle, die eine<br />

echte Herausforderung suchen. Die<br />

Route rund um Flachau umfasst in<br />

der „C-Edition <strong>2021</strong>“ 123 + 11 Kilometer<br />

und 4500 Höhenmeter und<br />

führt durch eine der schönsten Berglandschaften<br />

der Ostalpen. Sie ist für<br />

drei Tages etappen konzipiert, kann<br />

aber von ambitionierten Sportlern<br />

auch in zwei oder gar nur an einem<br />

Tag zurückgelegt werden.<br />

Zu den landschaftlichen Highlights<br />

zählen der Rossbrand und das Hochgründeck.<br />

Auf dem Weg liegen außerdem<br />

die Gnadenalmen, eines der<br />

schönsten Almtäler Österreichs, und<br />

die Oberhütte am gleichnamigen<br />

Bergsee in Forstau. Der Dachstein<br />

und das Tauernmassiv sorgen für die<br />

imposante Kulisse. Das 360-Grad-<br />

Bergpanorama, in dessen Genuss<br />

Biker an besonders exponierten<br />

Checkpoints kommen, macht den<br />

Stoneman TAURISTA so außergewöhnlich<br />

und einzigartig.<br />

Alle Infos zum Stoneman Taurista<br />

unter: www.flachau.com/stoneman<br />

FLACHAU TOURISMUS<br />

T. +43 (0) 64 57/22 14<br />

info@flachau.com<br />

www.flachau.com<br />

Foto: Flachau Tourismus<br />

wurden rasch besser und auch digitale<br />

Spiegelreflexkameras waren irgendwann<br />

leistbar. Ich habe nie einen Kurs<br />

oder eine Ausbildung gemacht, aber<br />

ich lasse mich von Menschen inspirieren,<br />

die das besser können als ich<br />

(lacht).<br />

Und wie bist du zum Biken und zum<br />

Radsport gekommen?<br />

Mein erstes Mountainbike hab ich<br />

noch zu Hause, ein GT Karakorum<br />

von 1992, in Sunset-Farben, gelb und<br />

orange. Ich war voll der Biker. In<br />

Wien hab ich später meinen jetzigen<br />

Kollegen Martin Ganglberger kennengelernt<br />

und mich seinem Verein<br />

„2Radchaoten“ angeschlossen. Wir<br />

haben viel Blödsinn gemacht, sind<br />

Marathons gefahren, haben Jux-Rennen<br />

auf einer Wiese veranstaltet, dann<br />

auch seriöse Wettkämpfe – und da<br />

habe ich auch angefangen zu fotografieren.<br />

Kitzalpbike, Salzkammergut-Trophy,<br />

TopSix waren dann mein<br />

Einstieg in die Szene, da hab ich extrem<br />

viel gelernt. Bei den Briefings der<br />

Veranstalter war alles dabei, von „Dieses<br />

Transparent muss auf jedes Foto<br />

und dieser Sponsor auch!“ bis zu „Stell<br />

dich einfach zur Tankstelle, da kommen<br />

eh alle vorbei.“ (lacht)<br />

Wie hat sich deine Fotografie über<br />

die Jahre verändert?<br />

Es entwickelt sich kontinuierlich und<br />

permanent. Jede Zeit hat ihre Bilder.<br />

Für touristische Fotos habe ich ein<br />

Auge, bei denen sieht man an Kleidung<br />

und Bikes ganz klar, aus welcher<br />

Zeit sie stammen. Ich muss oft<br />

schmunzeln, wenn man mit 20 Jahre<br />

alten Fotos den heutigen Radtourismus<br />

bewirbt. Diesen permanenten<br />

Lernprozess habe ich, hat der Tourismus,<br />

hat der Kunde.<br />

Hat ein gutes Bild in der heutigen<br />

Medienwelt mit Social Media und<br />

Selfiewahn an Wert verloren oder<br />

gewonnen?<br />

Schwierige Frage. Es werden heute extrem<br />

viele und extrem gute Bilder<br />

produziert, auch im Videobereich. Da<br />

werden Aufnahmen alltäglich, die vor<br />

fünf Jahren noch undenkbar waren,<br />

mit 360-Grad-Kameras auf Drohnen<br />

zum Beispiel. Ein Superlativ jagt den<br />

nächsten. Der Wert des Bildes ist aber<br />

da, weil das Bild die Reduktion auf<br />

den kürzestmöglichen Augenblick ist.<br />

Und der soll im Idealfall eine Geschichte<br />

erzählen, indem er dem Betrachter<br />

genügend Raum für Fantasie<br />

bietet.<br />

Wie viele Bilder machst du pro<br />

Jahr?<br />

50.000 Fotos – die Kamera macht viele<br />

Bilder pro Sekunde. Übrig bleiben<br />

aber wenige. Bei manchen Shootings<br />

mache ich 2000 Fotos, die besten 100<br />

dürfen bleiben. Davon die 10 besten<br />

oder das beste rauszufiltern, ist die<br />

wahre Herausforderung. Mein Vorteil<br />

ist, dass ich selbst Radfahrer bin. Du<br />

hast einen anderen Zugang, wenn du<br />

das selbst betreibst, Heinz Zak beim<br />

118 <strong>SPORTaktiv</strong>


Klettern zum Beispiel. Generell bin ich auch über Kritik<br />

und Feedback sehr dankbar.<br />

Ist für dich die Studiofotografie genauso spannend<br />

wie ein Shooting im Freien?<br />

Studiofotografie ist für mich ein Knochenjob, eine harte<br />

Nuss, immer eine Überwindung. Da merke ich, dass<br />

ich Laie und Autodidakt bin. Da sollte ich vielleicht<br />

einmal einen Kurs buchen (lacht). Studio ist ein permanenter<br />

Kampf mit Equipment, Platz und Licht.<br />

Aber man lernt viel, zum Beispiel übers Blitzen. Früher<br />

habe ich bei Events oder im Wald mit zwei Blitzen gearbeitet,<br />

Kabeln verlegt und unendlich viel herumexperimentiert.<br />

Durchs Studiofotografieren habe ich viel<br />

über das Licht gelernt. Und mit den lichtstärkeren Kameras<br />

habe ich das Blitzen im Freien fast komplett aufgehört.<br />

Alles niederzublitzen, ist der Stil von früher. So<br />

bleibt es natürlicher.<br />

Deine Bilder sind ästhetisch, zeigen die Schönheit<br />

des Radfahrens, machen Lust. Würdest du auch Negatives<br />

fotografieren? Stürze, falsches Verhalten<br />

von Bikern, Schäden?<br />

Als Medium oder Fotograf sollte man mit gutem Beispiel<br />

vorangehen und zeigen, wie man es richtig macht.<br />

Mit driftendem Hinterrad um die Kurve, so was mache<br />

ich nicht und so was machen die Fahrer nicht, mit denen<br />

ich arbeite. Mir ist es bei Regionsgeschichten auch<br />

wichtig, dass wir nur dort fotografieren, wo das Biken<br />

legal ist. Und Touristikern sage ich, dass wir nicht die<br />

200 Meter Singletrail bewerben sollten, wenn dort in<br />

Wirklichkeit 70 km Forststraßen sind.<br />

FUTURE PRO: SCOTT<br />

DENKT AN DIE STARS<br />

VON MORGEN<br />

Mit dem Equipment der Future-Pro-Linie<br />

von SCOTT SPORTS sind die jungen<br />

Biker bestens gerüstet für die Challenge.<br />

SOFTCON-JUNIOR-<br />

PROTEKTORJACKE.<br />

Die Protektorjacke<br />

setzt neue Maßstäbe<br />

im Oberkörperschutz<br />

für Kinder. Die<br />

revolutionär weiche,<br />

belüftete D3O®-Plattenkonstruktion<br />

bietet<br />

voll zertifizierte<br />

Sicherheitsniveaus und<br />

maximale Bewegungsfreiheit<br />

bei gleichzeitig<br />

stark verbesserter Luftzirkulation. Die Softcon-<br />

<strong>Juni</strong>or-Protektorjacke wurde für junge Biker<br />

entwickelt, die einen vollständig anpassbaren<br />

Oberkörperschutz wünschen, der nicht einschränkt.<br />

Die meisten Aufnahmen von euch entstehen zwischen<br />

Semmering und Wien?<br />

Fotos: Erwin Haiden<br />

SCOTT RANSOM 600. Das SCOTT Ransom 600<br />

ist ein schnelles und leistungsstarkes Enduro für<br />

junge Mountainbiker. Perfekt für Kids, die fahren<br />

wollen wie die Großen. Durch den großen<br />

Federweg vorne (140 mm) und hinten (130 mm)<br />

sowie die Kompatibilität mit 24“- und 26“-Rädern<br />

ist das Ransom ideal für ehrgeizige Ziele.<br />

www.scott-sports.com<br />

ANZEIGE / Fotos: Scott Sports<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

119


DER AUFHOLBEDARF<br />

IN ÖSTERREICH IST<br />

GROSS, DAS BEGINNT<br />

BEI ORDENTLICHEN<br />

RADWEGEN IN DER<br />

STADT UND ENDET BEIM<br />

SINGLETRAILNETZ<br />

IM WALD.<br />

Ja, südlich von Wien, Anninger, Hohe<br />

Wand, die Kiefernwälder, die „Neue<br />

Welt“. Schneeberg und Rax sind eine<br />

Superkulisse. Und pragmatisch gedacht:<br />

Es ist sehr nahe und meistens<br />

trocken.<br />

Du kommst viel in der Radszene herum:<br />

Wie siehst du die generelle Situation<br />

um den Radboom in der City<br />

und den Bikeboom am Berg? Warum<br />

ist das so aufgeladen?<br />

In Österreich ist das beim Thema<br />

Mountainbike extrem unterschiedlich.<br />

Da gibt es Hotspots und völlig unberührte<br />

Flecken. Der Boom ist unbestritten,<br />

vor allem E-Bikes ermöglichen<br />

der breiten Masse jetzt, überall hinzukommen.<br />

Für die Sparte und den Sport<br />

muss das ja nicht negativ sein. Man<br />

muss es ansprechen, kanalisieren und<br />

lösen.<br />

Wer soll das lösen?<br />

Man könnte viel mehr machen, aber<br />

die politischen Zugänge sind schwierig.<br />

Der Tourismus kann Druck auf die Politik<br />

ausüben, weil er den längsten Hebel<br />

hat, aber lösen kann es nur die Politik.<br />

Und Verbote bringen uns nicht<br />

weiter. Positive Beispiele wie das Projekt<br />

Wienerwald-Trails zeigen, wie es<br />

funktionieren kann. Durch das E-Bike<br />

wird mehr Bewegung reinkommen.<br />

Der Aufholbedarf in Österreich ist<br />

groß, das beginnt bei ordentlichen<br />

Radwegen in der Stadt und endet beim<br />

Singletrailnetz im Wald. Aber ich bin<br />

mir sicher, die Mountainbiker sind<br />

dem Thema Jagd und Forst näher und<br />

aufgeschlossener, als viele denken, weil<br />

sie auch gerne draußen sind und für<br />

Themen wie Klimaschutz und Naturschutz<br />

sensibiliert sind. Und viele Jäger<br />

sind Mountainbiker. Dargestellt wird<br />

es medial leider oft als eine Seite gegen<br />

die andere Seite.<br />

Wie viel fährst du selbst eigentlich<br />

mit dem Rad?<br />

Weniger, als viele erwarten. 2 bis 3 Mal<br />

in der Woche, meistens offroad, 10.000<br />

km schaffe ich nicht. Derzeit fahre ich<br />

am liebsten mit dem Gravelbike, weil<br />

es keine Limits kennt. Die Straße ist<br />

aus und du fährst trotzdem weiter.<br />

Immer mit Fotorucksack?<br />

Nein. Privat reicht mir das iPhone.<br />

120 <strong>SPORTaktiv</strong>


„Runter von der Straße, weg vom Lärm und dem ganzen Stress!<br />

Echte Freiheit liegt neben dem Asphalt.“<br />

REVOLT ADVANCED PRO<br />

4.799 €<br />

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MIT DEM<br />

BIKE CAB INS<br />

DOWNHILLVERGNÜGEN<br />

DAS „BIKE CAB“ VON DOPPELMAYR IST DIE<br />

NEUE LÖSUNG FÜR DEN EINFACHEN, SICHEREN<br />

UND KOMFORTABLEN BIKETRANSPORT MIT<br />

DER SEILBAHN. ACHT FAHRRÄDER HABEN IN<br />

EINEM BIKE CAB PLATZ.<br />

Doppelmayr<br />

Seilbahnen GmbH<br />

6922 Wolfurt<br />

T. +43 55 74/604<br />

dm@doppelmayr.com<br />

doppelmayr.com<br />

Viele alpine Tourismusregionen<br />

setzen neben dem Winter auch im<br />

Sommer auf attraktive Angebote<br />

für ihre Gäste. Dazu zählen auch Bikeparks<br />

und Mountainbike-Routen – und diese<br />

werden von Gästen auch intensiv genutzt.<br />

Seilbahnen spielen als Transportmittel für<br />

die Bike-Erlebnisse eine zentrale Rolle.<br />

Doppelmayr hat ein breites Portfolio an<br />

Sportgerätehalterungen entwickelt. Die<br />

aktuellste Innovation ist das „Bike Cab“ für<br />

kuppelbare Gondelbahnen. Acht Fahrräder<br />

aller Art können mit jedem Bike Cab<br />

transportiert werden. Das garantiert eine<br />

hohe Förderleistung und hohe Attraktivität<br />

für Radsportbegeisterte.<br />

In der Mitte des Bike Cabs befindet sich<br />

das Herzstück, das Bauteil mit den Bikehalterungen.<br />

Es dreht sich bei der Stationsdurchfahrt<br />

um die eigene Achse, sodass die<br />

Räder nach und nach eingehängt werden<br />

können. Das Be- und Entladen erfolgt von<br />

den Fahrgästen selbst. Diese fahren nach<br />

dem Beladen in der Talstation einfach mit<br />

der nachfolgenden Kabine mit. Die Bikes<br />

werden sicher auf den Berg transportiert. In<br />

der Bergstation haben die Gäste genügend<br />

Zeit, um ihre Bikes wieder zu entnehmen<br />

– und ab geht es ins Bike-Vergnügen.<br />

Mit dem neuen Bike Cab profitieren<br />

Tourismusgebiete vom leistungsfähigen und<br />

komfortablen Transport von Fahrrädern auf<br />

den Berg. Mit dieser Innovation hat<br />

Doppelmayr eine perfekte Transport-Lösung<br />

für Gondelbahnen entwickelt – für ein<br />

unvergessliches Bergerlebnis für die Gäste.<br />

ANZEIGE / Fotos: Doppelmayr<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong>


Bikes bekommen ihre eigene Kabine<br />

Mit dem Bike Cab für Gondelbahnen können bis zu acht Fahrräder gleichzeitig transportiert werden. Das garantiert eine hohe<br />

Förderleistung und hohe Attraktivität für Radsportbegeisterte. Das Be- und Entladen erfolgt einfach und schnell von den Bikern<br />

selbst. Diese hängen ihre Fahrräder in der Talstation beim Bike Cab ein und steigen anschließend in die nachfolgende Kabine ein.<br />

In der Bergstation haben die Gäste genügend Zeit, um ihre Bikes wieder zu entnehmen – ab geht’s ins Bike-Vergnügen.<br />

doppelmayr.com


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

BIKE<br />

SPIEGELT SICH IN UNSEREN<br />

3 TESTPRODUKTEN ETWA DAS<br />

MAI-SCHLECHTWETTER?<br />

ROBUSTE BIKE-SCHUHE,<br />

ISO-JACKE UND<br />

GATSCHREIFEN FÜR GRAVEL.<br />

HMMMMM.<br />

EIN „2FO“ IST GELANDET<br />

Früher war alles einfach. Mountainbikeschuhe hatten in der<br />

Sohle Cleats eingeschraubt, damit man in die Pedale einklicken<br />

kann, fertig. Jetzt erobern sich Flatpedals ohne Bindungsmechanismus<br />

den Markt wieder peu a peu zurück und spezielle<br />

Flat-Schuhe wären gut. Da landen die „2FO ROOST CLIP“<br />

Bikeschuhe von Specialized zum Testen in der Redaktion (UVP<br />

€ 109,90). Der US-Radhersteller macht nicht nur starke Bikes,<br />

sondern genießt auch einen guten Ruf im Zubehörbereich wie<br />

bei Bekleidung und eben Schuhen aller Gattungen.<br />

Der Redaktionstestkandidat ist altmodisch und mag dieses<br />

Sneaker-Gefühl beim Biken normalerweise nicht. Insofern war<br />

er überrascht, dass der 2FO Roost bei allem Komfort auch am<br />

Pedal seine Vorzüge zeigt: breite, sehr griffige Gummisohle<br />

(„SlipNot“), steife Innenplatte („Lollipop“), medizinisch getestetes<br />

Fußbett und erweiterter Cleatschlitz („Landing Strip“).<br />

Das Beste: Der Schuh funktioniert sowohl mit herkömmlichen<br />

SPD-Systemen bestens als auch auf Flatpedals, weil die minimal<br />

tieferliegenden Cleats nicht störend im Weg sind. Ob der<br />

gut gefütterte Schuh für heiße Sommertage, so es die heuer<br />

einmal geben wird, auch die beste Wahl ist? Wird sich zeigen.<br />

Bis dahin macht er mit Komfort, Robustheit und lässigem Biker-Style<br />

eine gute Figur auf und abseits des Rades.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL UND ARNOLD PAULY<br />

Fotos: Christoph Heigl<br />

124<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


EIN ITALIENER MIT PROFIL<br />

MIT KAFFEE & BANANE<br />

Der Gravel-Markt boomt, klar, dass auch wir einmal einen<br />

„Gravel-Patschen“ ausprobieren müssen. Die Wahl ist auf Pirellis<br />

neuen CINTURATO GRAVEL H gefallen (UVP € 49,90) und<br />

nach einer ersten Begutachtung wurde der 40 mm breite<br />

Test-Reifen im Herbst 2020 auf meinem Bergamont-Gravelbike<br />

montiert. Zwar musste bei der Montage wegen Platzmangels<br />

das kleine und feine „Gatsch-Verhüterli“ von Bergamont abmontiert<br />

werden, aber dafür steht das Rad optisch viel angriffslustiger<br />

da. Die Italiener (Pirelli hat seit 150 Jahren seinen<br />

Sitz in Mailand und ist seit 1872 am Gummi-Markt tätig) versprechen<br />

mit dem Cinturato die optimale Lösung für unterschiedliche<br />

Fahrstile und Boden-Beschaffenheiten. In puncto<br />

Rollwiderstand haben die Entwickler auf den SpeedGRIP-Materialmix<br />

gesetzt. Das Reifenprofil wirkt sehr grob, aber durch<br />

seinen nahezu lückenlosen Mittelsteg (man sieht es auch sehr<br />

gut während der Fahrt), schafft der Reifen eine hohe Effizienz<br />

in der Ebene und auf asphaltierten Straßen. Aufgefallen ist<br />

auch die gute Selbstreinigung bei bereits mäßiger Geschwindigkeit.<br />

Pannen gab es keine während der gesamten Probezeit,<br />

was bei meinem Fahrstil auf eine sehr gute Pannensicherheit<br />

schließen lässt. Für mich ein guter Begleiter auf meinem Gravel-Bike,<br />

mit dem ich den ganzen Winter über unterwegs war<br />

und im Herbst oder Frühling gelegentlich einen Ausflug auf unbefestigtem<br />

Boden unternehme.<br />

Fügung des Schicksals. Wer hätte gedacht, dass dieses<br />

Frühjahr wettermäßig so besch...eiden und das lässige<br />

Oberteil von Vaude zum ständigen Begleiter wird? MI-<br />

NAKI LIGHT heißt die sportliche Isolationsjacke für Bikerinnen<br />

(UVP € 129,–) und sie ist „leichter als eine Banane“,<br />

wie es im Begleittext heißt, weshalb sie auch bei<br />

Wanderungen und Skitouren praktisch und flexibel verwendet<br />

wurde.<br />

Die Jacke ist zwar angenehm dünn, im Brust-, Schulterund<br />

Oberarm-Bereich aber zusätzlich wattiert und deshalb<br />

wärmer, als man zunächst glauben würde. Typisch<br />

Vaude: Der Füllstoff besteht zu 100 % aus Material mit<br />

„S-Café-Anteil“, dazu wird doch tatsächlich recycelter<br />

Kaffeesatz verwendet. Da schmeckt der nächste Cappuccino<br />

gleich noch besser. Das Vaude-Green-Shape-Label<br />

steht auch dafür, dass die Radjacke natürlich<br />

PFC-frei ist und mit Eco Finish wasserabweisend gemacht<br />

wird. Wind? Regen? Her damit! Das Schicksal<br />

meint es gut mit uns.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

125


E-MTB WOMEN CAMP<br />

www.sportaktiv.com<br />

2. E-MOUNTAINBIKE-<br />

WOMEN-CAMP IN<br />

ST. ANTON AM ARLBERG<br />

24. bis 27. <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> (Do.–So.)<br />

Entspannen, relaxte Leute treffen, plaudern,<br />

biken – und das alles exklusiv für<br />

Damen, in traumhafter Landschaft und<br />

gemütlicher Atmosphäre? Willkommen beim<br />

2. E-Mountainbike- Women-Camp von<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> in St. Anton am Arlberg! Vier<br />

Tage lang habt ihr die Möglichkeit, ins Thema<br />

E-Mountainbike hineinzuschnuppern. 10 Frauen<br />

werden von einem weiblichen Coach persönlich<br />

betreut, von ihr gibt es wertvolle Tipps zu<br />

Technik, Gelände und Fahrsituationen.<br />

FACTS<br />

3 Übernachtungen im Hotel Schwarzer Adler<br />

in St. Anton am Arlberg, Halbpension, kostenfreies<br />

WLAN, 3 E-Bike-Touren (zwei längere, eine kürzere),<br />

in St. Anton mit weiblichem Guide, Fahrtechniktraining,<br />

Thule-Bikerucksack und ABUS-Helm<br />

als Geschenk, Top-Testräder von KTM, ein<br />

Peeroton- Energie-Paket, 1 x Teilmassage und<br />

eine NÜRNBERGER Bergschutz-Versicherung<br />

PREIS: € 350,– pro Person im DZ<br />

(Aufenthalt im Doppelzimmer Standard,<br />

Einzelzimmeraufschlag auf Anfrage)<br />

Für den Guide werden € 50,– pro Person<br />

vor Ort abgerechnet<br />

DEINE GESCHENKE<br />

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edlen Bikerucksack, ABUS sorgt mit<br />

einem Helm für Sicherheit und von<br />

Peeroton gibt es Energie für unterwegs.<br />

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160 mm Federweg, perfekt abgestimmter<br />

Laufradkombination (DiMMIX) mit dem leistungsstärksten<br />

Bosch-Motor„Performance Line CX“ mit<br />

625 Wh Akkukapazität kann alles.<br />

Symbolfotos<br />

DIE UNTERKUNFT<br />

Hotel Schwarzer Adler ****s<br />

in St. Anton am Arlberg<br />

ZIMMERBUCHUNG<br />

KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort<br />

„<strong>SPORTaktiv</strong> E-MTB-WOMEN-CAMP“<br />

Hotel Schwarzer Adler ****s<br />

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Fam. Tschol GmbH<br />

6580 St. Anton am Arlberg<br />

hotel@schwarzeradler.com<br />

www.schwarzeradler.com<br />

Fotos: St. Anton Tourismus/Patrick Bätz, Hersteller, Bosch<br />

126 <strong>SPORTaktiv</strong>


Mit einem Jahr Verspätung steigt von 11. <strong>Juni</strong> bis<br />

11. Juli die erste paneuropäische Euro. Gelingt dem<br />

ÖFB-Team der erste EM-Sieg der Geschichte?<br />

PRO<br />

Fotos: Getty Images (4)<br />

TOUR DE FRANCE<br />

Von 26. <strong>Juni</strong> bis 18. Mai rollt die<br />

„große Schleife“ durch Frankreich.<br />

Auf den 21 Etappen von Brest bis<br />

nach Paris warten 3393 Kilometer<br />

und zahlreiche Berge.<br />

www.letour.fr/de<br />

TENNIS TOTAL<br />

Noch bis 13. <strong>Juni</strong> laufen die French<br />

Open in Paris. Nur zwei Wochen<br />

später beginnt das Highlight der<br />

Saison auf dem „heiligen Rasen“<br />

von Wimbledon.<br />

www.rolandgarros.com<br />

OLYMPISCHE SPIELE<br />

Ebenfalls verschoben sollten die<br />

Olympischen Spiele heuer am 23.<br />

Juli in Tokio beginnen. Zu Redaktionsschluss<br />

war nicht sicher, ob sie<br />

nicht neuerlich abgesagt werden.<br />

www.olympics.com


Österreichs beste Triathletin<br />

Lisa Perterer will auch bei<br />

Olympia in Tokio jubeln.<br />

Der Olympia-Countdown läuft, Mitte Juli geht<br />

es los. Worauf kommt es so kurz vor dem<br />

Highlight an?<br />

Schön langsam wird es ernst. Ich achte in dieser Phase<br />

besonders darauf, dass ich genügend schlafe und regelmäßig<br />

esse. Nach anstrengenden Trainingseinheiten<br />

gehe ich zur Physiotherapie oder zur Massage als Verletzungs-Prophylaxe.<br />

Das ist der Grund, warum ich<br />

die letzten Monate zu Hause trainiere. Auch wenn das<br />

Wetter in Spanien besser wäre – dort fehlt es mir an<br />

individueller Betreuung.<br />

Was ist in Tokio drin für dich? Im Weltranking bist<br />

du derzeit 13., im Olympiaranking Elfte.<br />

Wenn ich meine Leistung abrufe, gehöre ich in die Top<br />

10. Nur hat Olympia seine eigenen Regeln, da zählt in<br />

Wahrheit nur die Medaille. Also ist das auch mein Ziel.<br />

Nur dabei sein zählt für mich nicht, das war ich ja<br />

schon 2012. Und es spricht ja auch einiges für mich.<br />

Du spielst auf die klimatischen Bedingungen an.<br />

Sehr hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen an die 40<br />

Grad – das ist genau meins. Nur die Strecke selbst ist<br />

für meinen Geschmack etwas flach, könnte hügeliger<br />

sein. Insgesamt sollte es mir aber liegen.<br />

Anderes Klima, Zeitumstellung: Wie lange brauchst<br />

du, um dich auf die besonderen Bedingungen vor<br />

Ort einzustellen?<br />

Gott sei Dank habe ich da schon viel Erfahrung gesammelt.<br />

Mir reichen dafür sieben Tage. Ich trainiere<br />

vor Ort auch nicht mehr, sondern bewege mich nur<br />

ein bisschen, um mich an alles zu gewöhnen. Andere<br />

Österreicher reisen zwei Wochen vorher an, das ist mir<br />

zu früh. Das habe ich beim Testevent 2019 gemerkt.<br />

Du bist mit 29 Jahren schon eine eher erfahrene<br />

Athletin. Hilft diese Routine, erst recht in dieser<br />

merkwürdigen Corona-Zeit?<br />

Auf jeden Fall! Wobei ich sagen muss: Ich lerne auch<br />

nach zehn Jahren im Business bei jedem Rennen dazu.<br />

Aber ich weiß mittlerweile genau, was ich brauche,<br />

was mir guttut. Das war bei meinen ersten Spielen<br />

2012 noch ganz anders, da habe ich mit großen Augen<br />

geschaut, was die anderen machen.<br />

Fotos: KELAG<br />

128 <strong>SPORTaktiv</strong>


„<br />

BEI OLYMPIA<br />

IST ALLES<br />

MÖGLICH!<br />

TOP-TRIATHLETIN LISA PERTERER GEHÖRT ZU ÖSTERREICHS<br />

HEISSESTEN MEDAILLEN-EISEN IN TOKIO. IM INTERVIEW<br />

SPRICHT SIE ÜBER SCHOCK-MOMENTE, RAD-UMSTELLUNGEN<br />

UND DEN VORTEIL DER ROUTINE. UND SIE RÄT HOBBY-<br />

ATHLETEN, WORAUF SIE BEIM TRAINING ACHTEN SOLLTEN.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

Mit Olympia hast du noch eine Rechnung<br />

offen. 2016 in Rio musstest du wegen<br />

einer Verletzung drei Wochen vorher<br />

absagen.<br />

Das war extrem bitter, weil ich mir viel<br />

vorgenommen hatte. Als 2020 dann die<br />

Absage kam, war es im ersten Moment ein<br />

Schock. Ich hatte im Winter gut trainiert,<br />

war toll in Form, hab mich voll auf die<br />

Spiele gefreut. Ich konnte aber schnell den<br />

Schalter umlegen und mich auf die neue<br />

Situation einstellen.<br />

Und hast dann bei der Duathlon-EM den<br />

Titel abgeräumt.<br />

Ich bin dort mit ganz wenigen Erwartungen<br />

angereist, wollte eigentlich nur unter<br />

Wettkampf-Bedingungen trainieren. Eigentlich<br />

liegt mir Duathlon auch nicht besonders.<br />

Aber ich habe einen Supertag erwischt,<br />

war voller Selbstvertrauen und bin<br />

dann relativ locker als Erste ins Ziel gekommen.<br />

Dabei habe ich sogar die amtierende<br />

Weltmeisterin geschlagen. Echt cool!<br />

Spielt in der unmittelbaren Vorbereitung<br />

auf Olympia die Ernährung eine besondere<br />

Rolle?<br />

Gesunde Ernährung und ein gutes<br />

Immun system sind speziell bei diesen<br />

Temperaturen sehr wichtig. Regelmäßiges<br />

Essen und leicht verdauliche Kost, speziell<br />

vor dem Training, sind ein Muss. Ich persönlich<br />

esse in der Früh am meisten. Bei<br />

längeren Einheiten nehme ich auch immer<br />

wieder Gels oder Datteln zu mir. In dem<br />

Bereich sollte man darauf schauen, was einem<br />

schmeckt und was man gut verträgt.<br />

Längere Einheiten sollten mit isotonischen<br />

Getränken unterstützt werden. Und<br />

immer auf den Mineralstoffhaushalt<br />

achtgeben!<br />

Ein entscheidender Faktor für jeden<br />

Sportler ist die Regeneration. Welche<br />

Tipps hast du parat?<br />

Viel Schlaf und regelmäßiges Essen, dazu,<br />

wenn möglich, Stress vermeiden. Ebenfalls<br />

entscheidend: genügend Pausen zwischen<br />

den einzelnen Trainingseinheiten. Die Regeneration<br />

unterstütze ich mit Produkten<br />

aus der Panaceo-Serie. Das hilft mir, meine<br />

Regeneration zu beschleunigen, genügend<br />

Mineralstoffe zu mir zu nehmen und mein<br />

Immunsystem zu unterstützen. Bei muskulärer<br />

Ermüdung oder Schmerzen sollte<br />

auch regelmäßig ein Masseur oder ein<br />

Physiotherapeut aufgesucht werden.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

129


Lisa Perterer hat sich schnell an ihr neues Rad mit Scheibenbremse und<br />

elektronischer Schaltung gewöhnt.<br />

Kommen wir zum Training an sich. Worauf kommt<br />

es, speziell bei deiner Sportart, deiner Meinung<br />

nach an?<br />

Triathlon ist ein sehr zeitaufwendiger Sport und jeder<br />

Hobbysportler sollte bedenken, dass es beim Triathlon<br />

um drei Sportarten geht. Das Training dafür ist<br />

sehr zeitaufwendig. Wichtig ist, dass es Spaß macht<br />

und das Umfeld nicht darunter leidet. Bei langen<br />

Trainingseinheiten ist darauf zu achten, dass genügend<br />

Nahrung vorhanden ist. Wenn jemand ein Ziel<br />

hat, ist es sinnvoll, mit einem Trainer bzw. nach einem<br />

Plan zu trainieren. So vermeidet man Überbelastung<br />

und ist gezwungen, die Regenerationsphasen<br />

einzuhalten.<br />

Du hast im vergangenen Herbst ein neues Bike bekommen,<br />

musstest dich auf ein paar Umstellungen<br />

bei Schaltung und Bremse einlassen. Riskant so<br />

kurz vor Olympia?<br />

Ich bin von Felgenbremse auf Scheibenbremse umgestiegen<br />

und von mechanischer Schaltung auf elektronische.<br />

Letzteres ist echt<br />

ALS 2020<br />

DIE ABSA-<br />

GE KAM,<br />

WAR ES<br />

ERST<br />

MAL EIN<br />

SCHOCK!<br />

cool, viel angenehmer. Bei<br />

der Scheibenbremse kann<br />

ich in den Kurven später<br />

bremsen, das ist ein Vorteil.<br />

Meine größte Sorge war,<br />

dass ich beim neuen Rad<br />

meine optimale Sitzposition<br />

wieder finde. Das ist gelungen.<br />

Ich fühle mich pudelwohl<br />

auf dem Rad.


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Von „connected<br />

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und Drehkräften.<br />

„DAS LEBEN<br />

SCHENKT DIR<br />

NICHTS!“<br />

Es gab Zeiten im Leben von<br />

Ercan Kara, in denen er die<br />

Fußballwelt nicht mehr verstand.<br />

Dreimal hintereinander<br />

wurde er Torschützenkönig,<br />

zweimal davon in der Regionalliga<br />

Ost, als er für den FC Karabakh<br />

bzw. Mauerwerk, wie sich der Klub<br />

später umbenannte, stürmte. Die<br />

Leute klopften ihm die breiten<br />

Schultern wund und fragten: „Er-<br />

Fotos: GEPA pictures<br />

132 <strong>SPORTaktiv</strong>


ERCAN KARA IST<br />

ZWAR SCHON 25,<br />

ABER EINER DER<br />

SHOOTINGSTARS<br />

DER ABGELAUFE-<br />

NEN SAISON. AUS<br />

EINEM NO-NAME-<br />

STÜRMER WURDE<br />

BINNEN 15 MONA-<br />

TEN EINE ZU-<br />

KUNFTS-AKTIE.<br />

UND DER RA-<br />

PID-ANGREIFER<br />

HAT NOCH LANGE<br />

NICHT GENUG.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

Unter Rapid-Trainer<br />

Kühbauer reifte Kara<br />

zu einem gefürchteten<br />

Bundesliga-Stürmer.<br />

can, wann stürmst du endlich in der<br />

Bundesliga?“ Allein: Es kam kein Angebot.<br />

„Natürlich hat es sich gut angefühlt,<br />

so viele Tore zu schießen (Anm.:<br />

83 in 87 Spielen, verteilt auf drei Saisonen)“,<br />

erzählt er im Gespräch mit<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>. „Aber ich wollte ja weiterkommen.<br />

Du triffst, spielst gut –<br />

und jede Transferzeit geht spurlos an<br />

dir vorbei. Unter dem Strich war das<br />

keine einfache Situation für mich. Mir<br />

war ja klar, dass die Zeit auch für mich<br />

nicht stehen bleibt.“<br />

Zwischenstation Horn<br />

Doch Kara ist keiner, der in solchen<br />

Phasen zu Depressionen neigt. Im Gegenteil.<br />

Sein Kampfgeist wird dadurch<br />

noch mehr angestachelt, er schaltet<br />

dann noch einen Gang höher. „Das<br />

Leben schenkt dir nichts. Ich dachte<br />

mir: Vielleicht bin ich ja noch nicht so<br />

weit. Also habe ich noch mehr an mir<br />

gearbeitet, härter trainiert, Extraeinheiten<br />

geschoben.“ Immerhin hat sich<br />

im Sommer 2019 der SV Horn bei<br />

ihm gemeldet. Nicht gerade der Nabel<br />

der Fußballwelt, aber ein solider<br />

Zweitligaklub. Kara hat sich die Bedingungen<br />

genau angeschaut, viel mit<br />

Trainer Markus Karner gesprochen,<br />

seine Perspektiven ausgelotet, eine<br />

Nacht über die Entscheidung geschlafen.<br />

Und dann Klartext geredet: „Ich<br />

habe gesagt, dass ich nur einen Einjahresvertrag<br />

will, Horn für mich nur<br />

eine Zwischenstation auf dem Weg zur<br />

Bundesliga ist. Das haben sie auch akzeptiert.“<br />

Eine Ansage, die man sich erst einmal<br />

trauen muss. Die aber typisch ist<br />

für Ercan Kara, der ganz genau weiß,<br />

was er will. Er musste sich immer<br />

schon auf seine eigene Art durchsetzen,<br />

hat nie eine Akademie von innen<br />

gesehen, war auf seinen Instinkt angewiesen.<br />

„So eine Akademie-Ausbildung<br />

ist sicher etwas Tolles“, sagt er.<br />

„Vielleicht wäre ich heute geschmeidiger<br />

auf den Beinen, hätte mehr im koordinativen<br />

Bereich gelernt und wäre<br />

besser auf das Business Profifußball<br />

vorbereitet gewesen. Aber wenn du<br />

dich ständig durchsetzen musste, bekommst<br />

du andere Qualitäten, die andere<br />

vielleicht nicht haben.“<br />

Qualitäten, die er in Horn von Tag<br />

eins an in die Waagschale warf. Als er<br />

in der zweiten Runde seinen zweiten<br />

Doppelpack schnürte und sich nach<br />

dem Match ein Kaltgetränk in der<br />

VIP-Lounge des SV Horn genehmigen<br />

wollte, sprach ihn dort Zoki Barisic<br />

an. Der Rapid-Sportdirektor teilte<br />

ihm mit, dass ihm Karas Performance<br />

gefallen habe. „Seit diesem Tag wusste<br />

ich, dass Rapid mich auf dem Radar<br />

hat“, sagt Kara. Und besuchte kurz<br />

darauf das Rapid-Heimspiel gegen<br />

Hartberg, ein dramatisches 3:3, bei<br />

dem der damalige Kapitän Stefan<br />

Schwab den Ausgleich in der 96. Minute<br />

erzielte. Nicht der schlechteste<br />

Appetizer, um Lust auf den grün-weißen<br />

Kultklub zu bekommen.<br />

Lächerliche Ablöse<br />

13 Treffer gelangen ihm in diesem<br />

Herbst für Horn, und das, obwohl die<br />

Niederösterreicher langsam, aber sicher<br />

Richtung Abstiegszone trudelten,<br />

Trainerwechsel inklusive. Als sich Rapid<br />

im Winter von Aliou Badji trennte,<br />

war der Weg frei für einen Wechsel<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

133


Zwischenzeitlich spielte<br />

Kara mit Jancker-Gedächtnis-Turban<br />

(hier<br />

gegen den LASK).<br />

nach Hütteldorf. Für die – aus heutiger<br />

Sicht lächerliche – Ablösesumme<br />

von 200.000 Euro. Zwar hatten auch<br />

mittlerweile andere Klubs aus dem Inund<br />

Ausland ihre Fühler nach Kara<br />

ausgestreckt. Doch war ihm klar: „Ich<br />

will beweisen, dass ich mich bei Rapid<br />

durchsetzen kann. Lange überlegen<br />

musste ich dafür nicht.“ Erst recht, da<br />

er genau wusste, nach Badjis Abgang<br />

der einzige Kaderspieler zu sein, der<br />

dem Typus des körperlich starken und<br />

wuchtigen Angreifers entsprach.<br />

Es gehört zu den Kuriositäten unserer<br />

Zeit, dass Kara zwar mittlerweile<br />

ein anerkannter und allseits beliebter<br />

Stürmer von Rapid ist, aber aufgrund<br />

der Corona-Pandemie noch nicht ein<br />

einziges Mal vor der berühmt-berüchtigten<br />

Fankulisse im Allianz-Stadion<br />

gespielt hat. „Beim letzten Match mit<br />

Fans (Anm.: das Abschiedsspiel von<br />

Andy Marek gegen WSG Tirol im Februar<br />

2020) saß ich auf der Bank, da<br />

gab es nur einen indirekten Vorgeschmack.<br />

Ich bin mir sicher, dass ich<br />

mit Fans noch mehr Gas geben kann,<br />

bin extrem heiß darauf, mit ihnen<br />

mein erstes Tor und unseren ersten<br />

Sieg zu bejubeln.“<br />

Was man durchaus als Warnung an<br />

die Konkurrenz interpretieren kann.<br />

In der abgelaufenen Spielzeit erzielte<br />

er – bewerbsübergreifend – 20 Tore in<br />

43 Spielen, für eine Rookie-Saison ein<br />

überragender Wert. Selbst der nicht<br />

gerade für seine überschwänglichen<br />

Lobeshymnen bekannte Trainer Didi<br />

Kühbauer adelte ihn nach seinem artistischen<br />

Tor gegen St. Pölten als „Mini-Zlatan“.<br />

Ein schönes Lob, das der<br />

Geehrte allerdings zwiespältig sieht:<br />

„Ich bin der Ercan Kara, ich will meine<br />

eigene Geschichte schreiben.“<br />

Welches Nationalteam?<br />

Kara agierte so erfrischend, dass er<br />

sich gleich in die Notizblöcke von<br />

ERCAN KARA<br />

Geboren am: 3. Jänner 1996<br />

in Wien; Position: Stürmer;<br />

Vereine: SK Slovan Hütteldorfer<br />

AC (bis 2014), Young<br />

Violets (2014 –2016), FC Karabakh<br />

bzw. Mauerwerk (2016–<br />

2019), SV Horn (Herbst 2019),<br />

SK Rapid (seit Frühjahr 2020);<br />

Aktuelle Saison: Bundesliga<br />

(32 Spiele/15 Tore), Europa<br />

League (6/2), CL-Qualifikation<br />

(2/1), ÖFB Cup (3/2);<br />

ÖFB-Team: 1 Spiel<br />

zwei Nationalteams spielte. Dem türkischen,<br />

wo die Wurzeln seiner Familie<br />

liegen, und dem österreichischen,<br />

wo man mit treffsicheren Stürmern<br />

nicht über Gebühr gesegnet ist. Über<br />

die genauen Umstände der Entscheidungsfindung<br />

mag Kara nicht gerne<br />

reden, es ist für ihn ein heikles Thema.<br />

Das Rennen machte jedenfalls Franco<br />

Foda, der den gebürtigen Wiener bei<br />

der 0:4-Pleite gegen Dänemark Ende<br />

März erstmals aufs Feld schickte. „So<br />

schlecht Ergebnis und Spiel waren, für<br />

mich ging in dem Moment ein Traum<br />

in Erfüllung. Unbeschreiblich.“ Erst<br />

recht für einen, der 16 Monate zuvor<br />

noch gegen Amstetten und Lafnitz auf<br />

Torejagd ging.<br />

Auf die Idee, sich im Lichte dieser<br />

Erfolge zu sonnen, käme Ercan Kara<br />

allerdings nie. Sein Motto: „Wer zufrieden<br />

ist, bleibt stehen.“ Doch er<br />

will vorwärts kommen, immer weiter.<br />

Nach der EURO wieder ins Nationalteam?<br />

„Klar, das ist mein Ziel.“ Torschützenkönig<br />

in der kommenden Saison?<br />

„Da greife ich an.“ Meister mit<br />

Rapid? „Wir könnten aufhören, wenn<br />

wir mit diesem Vorhaben nicht in die<br />

Saison gehen würden.“ Karas Vertrag<br />

läuft noch ein Jahr, die Gespräche laufen,<br />

alles ohne Eile und Hektik. Details<br />

überlässt er seinem Management,<br />

er will sich von seinen sportlichen<br />

Ambitionen nicht ablenken lassen.<br />

Dass Kara Begehrlichkeiten geweckt<br />

hat, ist ihm bewusst. Man würde ja<br />

die Fußballwelt nicht mehr verstehen,<br />

wenn dem nicht so wäre.<br />

134 <strong>SPORTaktiv</strong>


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1<br />

Schneidet Österreich<br />

besser ab als beim<br />

enttäuschenden Vor runden-<br />

Aus 2016?<br />

Das ist das Ziel aller Beteiligten. „Wir wollen<br />

weiterkommen, das ist klar! Noch mal<br />

so ein Ausscheiden wie 2016, das wollen<br />

wir allen ersparen“, sagt Marcel Sabitzer,<br />

Kapitän beim deutschen Vizemeister RB<br />

Leipzig. Er gehört zu den Deutschland-<br />

AM 11. JUNI BEGINNT DIE<br />

FUSSBALL-EUROPAMEISTER-<br />

SCHAFT, ÖSTERREICH IST ZUM<br />

ZWEITEN MAL NACHEINANDER<br />

DABEI. ABER AUCH SONST IST<br />

ES KEIN TURNIER WIE JEDES<br />

ANDERE. WIR BEANTWORTEN<br />

DIE SPANNENDSTEN FRAGEN<br />

ZUR EM, DIE ERSTMALS IN ELF<br />

LÄNDERN AUSGETRAGEN WIRD.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

HEISSE<br />

FRAGEN<br />

ZUR EURO<br />

Fotos: Getty images<br />

136 <strong>SPORTaktiv</strong>


Marcel Sabitzer<br />

hat sich zuletzt zu<br />

einem unumstrittenen<br />

Leadertypen<br />

im ÖFB-Team<br />

entwickelt.<br />

Legionären, die aufgrund einer starken<br />

Saison mit breiter Brust zum Turnier<br />

reisen. Das gilt ebenso für David Alaba<br />

(Meister mit Bayern), Xaver Schlager<br />

(Champions-League-Platz mit Wolfsburg)<br />

oder Sasa Kalajdzic, der Aufsteiger<br />

Stuttgart mit 16 Toren souverän<br />

zum Klassenerhalt schoss. Es gibt aber<br />

auch „Sorgenkinder“. Kapitän Julian<br />

Baumgartlinger verletzte sich im Jänner<br />

am Knie und fährt ohne Spielpraxis<br />

zum Turnier. China-Legionär Marko<br />

Arnautovic ist leicht angeschlagen und<br />

konnte aufgrund der Corona-Situation<br />

in den letzten eineinhalb Jahren nur<br />

zwei Länderspiele bestreiten. „In denen<br />

hat er aber gezeigt, wie wichtig er für<br />

uns ist“, bleibt Teamchef Franco Foda<br />

gelassen. Arnautovic ist neben Sabitzer,<br />

Hinteregger, Dragovic, Baumgartlinger,<br />

Ilsanker und Alaba einer von sieben<br />

Spielern, die bereits EURO-Erfahrung<br />

in den Beinen haben.<br />

2<br />

Welche Fehler dürfen<br />

sich nicht wiederholen?<br />

Der große Unterschied zu 2016 ist die<br />

Erwartungshaltung. Ging man aufgrund<br />

der großartigen Quali 2016 davon<br />

aus, die Gruppe mit Ungarn, Portugal<br />

und Island locker zu überstehen,<br />

ist die Euphorie im Umfeld nun spürbar<br />

gedämpft. Sicher ein Vorteil. „2016<br />

hat jeder von etwas geträumt, das nicht<br />

realistisch war, und sich davon leiten<br />

lassen“, sagt Sabitzer. Außerdem kamen<br />

vor fünf Jahren Führungsspieler<br />

wie Marc Janko oder Aleks Dragovic<br />

angeschlagen zum Turnier, waren aber<br />

trotzdem gesetzt. Das sollte sich rächen.<br />

Dazu kam, dass sich das Team<br />

unter dem damaligen Trainer Marcel<br />

Koller ziemlich abkapselte, für Fans<br />

und Medien schwer greifbar war, was<br />

die negative Stimmung noch befeuerte.<br />

Das wird diesmal aufgrund der Corona-Lage<br />

allerdings genauso sein.<br />

3<br />

Wie ist die<br />

Österreich-Gruppe<br />

zu bewerten?<br />

Teamchef Foda betont seit der Auslosung<br />

die Ausgeglichenheit in dieser<br />

Konstellation. „Holland ist der Favorit,<br />

dahinter ist alles möglich.“ Auftaktgegner<br />

Nordmazedonien wurde in der<br />

Qualifikation zweimal geschlagen (4:1,<br />

2:1), konnte seinerseits aber zuletzt mit<br />

dem Sieg in Deutschland ein Ausrufezeichen<br />

setzen. Die Niederlande müssen<br />

auf Weltklasse-Verteidiger Virgil<br />

van Dijk verzichten und fremdeln<br />

noch etwas mit Trainer Frank De Boer,<br />

der vergangenes Jahr Ronald Koeman<br />

(ging zu Barca) nachfolgte. „Trotzdem<br />

verfügen sie über viele junge Spieler bei<br />

großen Klubs“, sagt Foda. Bei der Ukraine<br />

ist Teamchef Andrej Schewtschenko<br />

der große Star, das Team qualifizierte<br />

sich ungeschlagen vor Europameister<br />

Portugal für die EURO. Um<br />

aufzusteigen muss man einen der ersten<br />

beiden Plätze belegen oder zu den<br />

vier besten Gruppendritten gehören,<br />

die ebenfalls am Achtelfinale teilnehmen<br />

dürfen.<br />

4<br />

Wer steht bei<br />

Österreich im Tor?<br />

Eine Gretchenfrage! 2016 wuchs Robert<br />

Almer über sich hinaus und brachte<br />

Portugal-Star Cristiano Ronaldo zur<br />

Verzweiflung. Diesmal ist Almer als<br />

Tormanntrainer an Bord und gibt zu:<br />

„Wir haben derzeit keinen Torhüter,<br />

der bei einem Top-Verein spielt.“ Zuletzt<br />

stand Alexander Schlager vom<br />

LASK in der Pole Position, er erlaubte<br />

sich aber einige Patzer wie beim 0:4 gegen<br />

Dänemark. Derzeit scheint das<br />

Rennen offen zu sein. Franco Foda will<br />

sich in der Frage nicht unter Druck<br />

setzen lassen. „Wir vertrauen den drei<br />

Torleuten, die wir mitnehmen, zu 100<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

137


Teamchef Franco Foda<br />

ist heiß darauf, dass<br />

erstmals eine österreichische<br />

Mannschaft<br />

ein EM-Spiel gewinnt.<br />

Prozent (Anm.: Alexander Schlager,<br />

Pavao Pervan und Daniel Bachmann).<br />

Die Entscheidung wird rechtzeitig vor<br />

dem Spiel gegen Nordmazedonien<br />

fallen.“<br />

5<br />

Wer sind die<br />

Titelfavoriten?<br />

Hier werden von den meisten Experten<br />

immer wieder zwei Mannschaften<br />

genannt: Frankreich und England. Die<br />

Equipe Tricole hat den wohl qualitativ<br />

am besten besetzten Kader und kommt<br />

mit der breiten Brust des amtierenden<br />

Weltmeisters zum Turnier. England<br />

hat eine nach wie vor junge, hungrige<br />

Mannschaft, die von einem Top-Stürmer<br />

wie Harry Kane angeführt wird.<br />

Ob Deutschland trotz der Rückkehr<br />

von Thomas Müller und Mats Hummels<br />

nach vielen durchwachsenen Jahren<br />

eine Rolle spielt, darf genauso bezweifelt<br />

werden wie ein Titelgewinn<br />

der Spanier, die mit der absoluten<br />

Spitze wohl nicht mithalten können.<br />

Eine Enttäuschung<br />

wie 2016<br />

wollen sich<br />

David Alaba<br />

& Co. diesmal<br />

ersparen.<br />

Spannend wird der Auftritt von Titelverteidiger<br />

Portugal, das längst nicht<br />

mehr nur von Superstar Ronaldo lebt,<br />

wie Bruno Fernandes (Manchester<br />

United), Joao Felix (Atletico) oder Bernardo<br />

Silva (Manchester City) zeigen.<br />

Und nicht zu vergessen: der ewige Geheimfavorit<br />

Belgien, der langsam liefern<br />

muss, will die „goldene Generation“<br />

um Romelu Lukako oder Aksel<br />

Witsel nicht leer ausgehen.<br />

6<br />

Was wird das Besondere<br />

an dieser EURO?<br />

Vieles. Erstmals ist es ein paneuropäisches<br />

Turnier in elf Ländern<br />

(eine Idee von Ex-UEFA-Präsident<br />

Michel Platini). Die Semifinali sowie<br />

das Endspiel am 11. Juli werden<br />

in Wembley ausgetragen, das<br />

somit zum Sehnsuchtsort dieses<br />

Turniers wird. Österreich<br />

muss in der Vorrunde zweimal in<br />

Bukarest (Nordmazedonien, Ukraine)<br />

und einmal in Amsterdam (Niederlande)<br />

ran. Weitere Gastgeberstädte sind<br />

Baku, München, Rom, Glasgow, St.<br />

Petersburg, Kopenhagen, Sevilla und<br />

Budapest. Aufgrund der Pandemie<br />

müssen sich alle Teams und ihre Delegationen<br />

in eine „Bubble“ begeben, außerdem<br />

umfassen die Kader diesmal 26<br />

statt der üblichen 23 Spieler.<br />

7<br />

Und was ist mit<br />

den Fans?<br />

Die UEFA hat im Frühjahr die Parole<br />

ausgegeben, nur die Städte als Ausrichter<br />

zu bestätigen, die eine gewisse Anzahl<br />

an Fans garantieren können. Mit<br />

Ausnahme von München, das trotzdem<br />

seinen Status nicht verlor, hat das<br />

auch jede Host City gemacht. Die<br />

Auslastung wird allerdings höchst unterschiedlich<br />

sein und hängt von der<br />

jeweiligen Corona-Lage ab, die Range<br />

reicht von voll besetzt (Budapest) bis<br />

25 Prozent der Stadion-Kapazität (Bukarest,<br />

das entspricht etwa 13.000<br />

Fans). Foda: „Es wird höchste Zeit,<br />

dass diesbezüglich wieder Normalität<br />

einkehrt. Wir spielen zwar derzeit Fußball,<br />

aber es ist nicht der wahre Fußball,<br />

wie wir ihn kennen, mit aller<br />

Emotionalität, Energie, Begeisterung.“<br />

Auch für die Fans daheim wird es ein<br />

ungewohntes Turnier, da Public Viewings<br />

in der bekannten Form sicher<br />

nicht stattfinden können.<br />

138 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Getty images<br />

CRISTIANO RONALDO PORTUGAL<br />

Dieser Mann will es seinen Kritikern noch einmal zeigen und<br />

alle Lügen strafen, die ihn auf dem absteigenden Ast wähnen.<br />

29 Serie-A-Tore für Juventus sind immer noch ein herausragender<br />

Wert, auch wenn der Scudetto heuer am 36-Jährigen<br />

vorüberging. Und er hat bei der EURO eine ganz spezielle<br />

Motivation: Beim Erfolg Portugals 2016 musste er sich im<br />

Finale wegen einer Verletzung auswechseln lassen und konnte<br />

den Triumph nur von der Seitenlinie aus beobachten.<br />

HARRY KANE ENGLAND<br />

England geht als einer der heißesten<br />

Titel anwärter in das<br />

Turnier – vor allem dank<br />

Top-Torjäger Harry Kane. Das<br />

Eigengewächs von Tottenham<br />

Hotspur gehört seit Jahren zu<br />

den besten Schützen der Premier<br />

League und trifft auch im<br />

Trikot der „Three Lions“ regelmäßig.<br />

34 Tore in 53 Spielen<br />

sind eine herausragende Quote<br />

für den Mann, der mittlerweile<br />

auch die Kapitänsbinde im<br />

Team von Gareth Southgate<br />

trägt. Krass: Er traf in jedem<br />

der acht EM-Quali-Spiele, insgesamt<br />

12-mal.<br />

TORJÄGER<br />

IM CHECK<br />

WER WIRD SCHÜTZENKÖNIG DER EURO?<br />

DIE FÜNF HEISSESTEN KANDIDATEN<br />

UNTER DER LUPE. VON MARKUS GEISLER<br />

ROMELU LUKAKU BELGIEN<br />

Für Stürmer wie ihn wurde die Metapher „Maschine“ erfunden.<br />

Körperlich unverwundbar, auf den Zentimeter präzise<br />

und stets verlässlich. Seinen Klub Inter Mailand führte er in<br />

der abgelaufenen Saison zum ersten Scudetto seit 2010, in<br />

der belgischen Nationalmannschaft gehört er zur „goldenen<br />

Generation“, der man einen großen Titel zutraut. Behält<br />

Lukaku seinen Torschnitt (59 Tore in 91 Länderspielen) bei,<br />

könnte das durchaus bei diesem Turnier passieren.<br />

KYLIAN MBAPPÉ FRANKREICH<br />

Der aktuell wertvollste Fußballer der Welt ist<br />

zwar erst 22, hat aber bereits Maßstäbe gesetzt.<br />

Weltmeister 2018, Champions-League-Finalist<br />

2020, vierfacher französischer Meister. Die abgelaufene<br />

Saison beendete der PSG-Torjäger zum<br />

dritten Mal nacheinander als Schützenkönig der<br />

Ligue 1. Genug hat er damit noch nicht. Denn<br />

die Equipe Tricolore will es machen wie im Jahr<br />

2000, als man sich als amtierender Weltmeister<br />

auch die europäische Krone aufsetzte.<br />

ROBERT LEWANDOWSKI POLEN<br />

Was für eine Saison für den Bayern-Stürmer.<br />

In der Bundes liga hat er den Uralt-Rekord<br />

von Gerd Müller geknackt und sich damit<br />

zur lebenden Legende gemacht. Im polnischen<br />

Nationalteam ist der 32-Jährige mittlerweile<br />

nicht nur Rekordspieler (118 Einsätze),<br />

sondern mit 66 Treffern auch der beste Torschütze<br />

aller Zeiten. Die spannende Frage<br />

lautet: Hat er bei der EURO die richtigen<br />

Assistgeber um sich herum, um auch hier<br />

Tore wie am Fließband zu erzielen?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

139


EUROPAMEISTERSCHAFT <strong>2021</strong> – SPIELPLAN<br />

GRUPPENPHASE<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

11. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Türkei – Italien Rom<br />

12. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Wales – Schweiz Baku<br />

16. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Türkei – Wales Baku<br />

16. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Italien – Schweiz Rom<br />

20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Schweiz – Türkei Baku<br />

20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Italien – Wales Rom<br />

12. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Dänemark – Finnland Kopenhagen<br />

12. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Belgien – Russland St. Petersburg<br />

16. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Finnland – Russland St. Petersburg<br />

17. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Dänemark – Belgien Kopenhagen<br />

21. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Russland – Dänemark Kopenhagen<br />

21. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Finnland – Belgien St. Petersburg<br />

13. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Österreich – N.-Mazedonien Bukarest<br />

13. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Niederlande – Ukraine Amsterdam<br />

17. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Ukraine – N.-Mazedonien Bukarest<br />

17. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Niederlande – Österreich Amsterdam<br />

21. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr N.-Mazedonien – Niederlande Amsterdam<br />

21. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Ukraine – Österreich Bukarest<br />

13. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr England – Kroatien London<br />

14. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Schottland – Tschechien Glasgow<br />

18. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Kroatien – Tschechien Glasgow<br />

18. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr England – Schottland London<br />

22. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Kroatien – Schottland Glasgow<br />

22. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Tschechien – England London<br />

14. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Polen – Slowakei Dublin<br />

14. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Spanien – Schweden Bilbao<br />

18. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Schweden – Slowakei Dublin<br />

19. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Spanien – Polen Bilbao<br />

23. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Slowakei – Spanien Bilbao<br />

23. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Schweden – Polen Dublin<br />

15. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Ungarn – Portugal Budapest<br />

15. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Frankreich – Deutschland München<br />

19. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Ungarn – Frankreich Budapest<br />

19. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Portugal – Deutschland München<br />

23. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Deutschland – Ungarn München<br />

23. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Portugal – Frankreich Budapest<br />

Foto: GEPA-Pictures.com<br />

140 <strong>SPORTaktiv</strong>


ACHTELFINALE<br />

26. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF1 2. Gruppe A – 2. Gruppe B Amsterdam<br />

26. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF2 Sieger Gruppe A – 2. Gruppe C London<br />

27. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF3 Sieger Gruppe C – 3* Budapest<br />

27. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF4 Sieger Gruppe B – 3* Bilbao<br />

28. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF5 2. Gruppe D – 2. Gruppe E Kopenhagen<br />

28. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF6 Sieger Gruppe F – 3* Bukarest<br />

29. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF7 Sieger Gruppe D – 2. Gruppe F Dublin<br />

29. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF8 Sieger Gruppe E – 3* Glasgow<br />

VIERTELFINALE<br />

2. Juli, 18.00 Uhr VF1 Sieger AF6 – Sieger AF5 St. Petersburg<br />

2. Juli, 21.00 Uhr VF2 Sieger AF4 – Sieger AF2 München<br />

3. Juli, 18.00 Uhr VF3 Sieger AF3 – Sieger AF1 Baku<br />

3. Juli, 21.00 Uhr VF4 Sieger AF8 – Sieger AF7 Rom<br />

SEMIFINALE<br />

6. Juli, 21.00 Uhr HF1 Sieger VF2 – Sieger VF1 London<br />

7. Juli, 21.00 Uhr HF2 Sieger VF4 – Sieger VF2 London<br />

FINALE<br />

11. Juli, 21.00 Uhr Sieger HF1 – Sieger HF2 Wembley-Stadion, London<br />

MODUS: Neben den sechs Gruppensiegern und sechs<br />

Gruppenzweiten qualifizieren sich vier der Gruppendritten<br />

für das Achtelfinale. Für den Vergleich der Gruppendritten<br />

gelten nacheinander höhere Punktzahl, bessere Tordifferenz,<br />

größere Anzahl erzielter Tore, größere Anzahl Siege,<br />

Fair-Play-Wertung und letztlich die Wertung in der<br />

EM-Qualifikation. Die Zuordnung der für das Achtelfinale<br />

qualifizierten Gruppendritten zu den vier vorher festgelegten<br />

Achtelfinalspielen mit Gruppendritten hängt davon ab,<br />

aus welchen Gruppen sich die Dritten qualifizieren.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

WEMBLEY-STADION<br />

presented by<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

141


Ab der kommenden Saison übernimmt<br />

ADMIRAL das Namenssponsoring<br />

der österreichischen<br />

Fußball-Bundesliga. Welche strategischen<br />

Überlegungen stecken dahinter?<br />

Wir wollen uns mit diesem Engagement<br />

als Unternehmen nochmals positiv weiterentwickeln.<br />

Wir sind davon überzeugt,<br />

dass wir mit dem Namenssponsoring und<br />

allen begleitenden Aktivitäten die Fußball-Fans<br />

noch besser und effizienter erreichen<br />

können und uns damit eine sehr<br />

gute Chance geschaffen haben, unsere<br />

Kundenzahl zu erhöhen und neue Wettkunden<br />

zu generieren.<br />

JÜRGEN IRSIGLER,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER VON<br />

ADMIRAL, SPRICHT IM IN-<br />

TERVIEW ÜBER DAS SPON-<br />

SORING DER BUNDESLIGEN,<br />

DIE SEELE DES ÖSTERREI-<br />

CHISCHEN SPORTWETTERS<br />

UND DIE CHANCEN UND<br />

RISIKEN DURCH DIE CORO-<br />

NA-PANDEMIE. UND ER<br />

ERKLÄRT, WELCHEN BOOST<br />

ER SICH VON DER BEVOR-<br />

STEHENDEN EURO ERHOFFT.<br />

FÜHLEN UNS<br />

ÖSTERREICHS<br />

SPORT<br />

VERPFLICHTET<br />

142 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: Gepa-Pictures.com<br />

An welche begleitenden Aktivitäten<br />

denken Sie?<br />

Wir werden laufend zusammen mit der<br />

Bundesliga und den Vereinen interessante<br />

und kreative Aktivitäten entwickeln und<br />

umsetzen. Mit Lorenz Kirchschlager haben<br />

wir einen ausgewiesenen Marketing-Experten<br />

als Admiral-Sponsoring-Manager<br />

an Bord geholt, der sich<br />

ausschließlich und mit vollem Engagement<br />

um die Aktivierung dieses langfristigen<br />

Sponsorings kümmern wird.<br />

Erstmals ist auch die 2. Liga in das Namenssponsoring<br />

integriert. Warum?<br />

Die 2. Liga steht auch für Regionalität.<br />

Wir haben in Österreich über 200 Wettfilialen<br />

und haben auch regional überall attraktive<br />

Filialen, wo es 2.-Liga-Vereine<br />

gibt. Es macht daher aus unserer Sicht absolut<br />

Sinn, auch am „Point of Sales“ als<br />

aktiver Liga-Sponsor präsent zu sein.<br />

ADMIRAL ist seit Langem Partner vieler<br />

Klubs der Bundesligen, aktuell sind es<br />

acht Klubs der 1. und neun Klubs der 2.<br />

Liga. Woher rührt dieser Ansatz?<br />

Wir sehen uns als Partner des Sports! Das<br />

ist auch die Grundphilosophie der Admiral-Sponsoring-Aktivitäten<br />

in ganz Österreich.<br />

Sowohl im Spitzensport als auch im<br />

Amateur- und Breitensport. Daher sind<br />

neben den flächendeckenden Sponsorings<br />

wie dem Namenssponsoring der Bundesliga<br />

oder dem Premium-Sponsoring im<br />

ÖFB-Cup auch Partnerschaften und Kooperationen<br />

mit klarem regionalen Bezug<br />

für uns von großer Bedeutung.<br />

Als „Partner des Sports“ ist ADMIRAL<br />

nicht nur im Profifußball-Sponsoring dabei,<br />

auch mit vielen Amateurklubs und<br />

andere Sportarten sitzt man im Boot.<br />

Musste durch die Pandemie so manches<br />

Sponsoring überdacht werden?<br />

Wir haben als Partner des Sports und mit<br />

voller Überzeugung im für den Sport so<br />

wichtigen Amateurbereich keine Reduzierungen<br />

durchgeführt. Es gab, vereinfacht<br />

gesagt, Verschiebungen mancher Leistungen<br />

in die nächste Saison, wenn z.B. Amateur-Bewerbe<br />

abgebrochen oder ganz abgesagt<br />

wurden. Wir fühlen uns dem österreichischen<br />

Sport stark verbunden, man<br />

DIE EURO BIETET<br />

EINE GROSSE<br />

CHANCE, NEUE<br />

KUNDEN ZU GE-<br />

NERIEREN UND<br />

DIESE AUCH ZU<br />

BEHALTEN.<br />

kann sogar sagen verpflichtet. Und diesen<br />

Weg werden wir mit großer Überzeugung<br />

weiter fortführen.<br />

Viele Teams der 1. und 2. Bundesliga haben<br />

verschiedene Wettanbieter als<br />

Partner. Wie schwierig ist es, die Exklusivität<br />

in dem Konstrukt zu wahren?<br />

Im Bereich des Naming-Right-Sponsorings<br />

der Bundesligen haben wir ja eine<br />

erstmalige Exklusivität. Auf Klubebene<br />

war dies kein Thema, wir haben auch<br />

nicht darauf bestanden. Wir wollen, dass<br />

der Sport bestmöglich gefördert wird, daher<br />

ist es gut und wichtig, dass es mehrere<br />

Wettanbieter als aktive Partner des Fußballs<br />

in Österreich gibt. Von den Mitbewerbern<br />

wollen wir uns nicht durch Exklusiviät<br />

unterscheiden, sondern durch<br />

kreative Aktivitäten und ein hochwertiges<br />

Wettangebot.<br />

Fußball ist der wichtigste Sport für<br />

Wett anbieter, die Bundesligen die<br />

wichtigsten Bewerbe des Landes. Wie<br />

viel Prozent des Umsatzes von ADMIRAL<br />

entfällt auf diese beiden Ligen?<br />

Aufgrund der vielen europäischen Fußball-Ligen,<br />

die in unserem breiten Wettprogramm<br />

angeboten werden, ist die reine<br />

Prozentzahl von 2,25 im ersten Moment<br />

sicher etwas verwirrend und klingt wenig.<br />

Zur Erklärung muss man erwähnen, dass<br />

die englische Premier League mit 5,35<br />

Prozent Umsatzanteil die am meisten bewettete<br />

Fußball-Liga bei unseren Kunden<br />

ist. Die auch sehr beliebte deutsche Bundesliga<br />

mit 4,5 Prozent Umsatz-Anteil<br />

liegt auf Platz zwei. Gefolgt von Spanien,<br />

Italien, der Champions League und der<br />

Europa League. Und dann folgt schon die<br />

österreichische Liga an siebter Stelle.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

143


BEIM NATIONAL-<br />

TEAM IST DER<br />

ÖSTERREICHI-<br />

SCHE SPORT-<br />

WETTER EHER<br />

EIN SKEPTIKER.<br />

Noch vor Frankreich, Türkei und vielen<br />

anderen Ligen.<br />

Corona hat auch den Sport empfindlich<br />

getroffen und damit auch Wettanbieter<br />

wie ADMIRAL. Kann man den Umsatzschaden,<br />

der 2020 durch die Pandemie<br />

eingetreten ist, beziffern?<br />

Im stationären Wettfilialen-Bereich, der<br />

2020 fast fünf Monate geschlossen war,<br />

war der Umsatzschaden mit an die 40<br />

Prozent gewaltig. Wir konnten jedoch erfreulicherweise<br />

in derselben Zeit bei unseren<br />

Online-Wettangeboten den Umsatz<br />

um fast 30 Prozent steigern! Zusammengefasst<br />

kann man daher sagen, dass wir<br />

im Vergleich zum Jahr 2019 im ersten<br />

Pandemie-Jahr 2020 einen Umsatz-Rückgang<br />

von etwa 12 Prozent hatten.<br />

Grund hoffen wir, dass die Fans bald<br />

wieder in die Stadien zurückkehren können.<br />

Allerdings nicht nur aus Marketing-Sicht.<br />

Auch ich persönlich sehne<br />

mich schon sehr nach den Live-Stadionbesuchen<br />

und der einmaligen Atmosphäre<br />

in einem gut gefüllten Stadion.<br />

Zu den größten Partnerschaften von<br />

ADMIRAL gehört die mit dem Österreichischen<br />

Fußball-Bund (ÖFB). Sowohl<br />

der Cup-Bewerb, als auch die Nationalmannschaften<br />

– Männer, Frauen,<br />

U 21 – gehören zum Portfolio. Ist der<br />

österreichische Wetter eher ein Skeptiker<br />

oder ein Patriot, wenn das Nationalteam<br />

spielt?<br />

Ein Skeptiker. Aber ich denke, das entspricht<br />

ganz generell eher der österreichischen<br />

Mentalität. Das Glas wird doch<br />

in Österreich eher halb leer als halb voll<br />

gesehen. Man traut den eigenen Teams<br />

generell weniger zu. Eine echte Euphorie<br />

bricht bei uns ja nicht allzu leicht aus –<br />

und wenn, ist sie dann umso schneller<br />

wieder vorbei.<br />

Jetzt steht mit der um ein Jahr verschobenen<br />

EURO ein großes Fußball-Highlight<br />

auf dem Programm. Wie<br />

sehr macht sich so ein Turnier als Umsatz-Boost<br />

für ADMIRAL bemerkbar?<br />

Im <strong>Juni</strong> ist in einem Jahr ohne Fußball-Großereignis<br />

normalerweise Sommerpause.<br />

Man kann daher von einem<br />

zusätzlichen starken Umsatz-Monat<br />

sprechen. Die großen Turniere wie Weltoder<br />

Europameisterschaften bieten darüber<br />

hinaus eine große Chance, auch<br />

neue Kunden zu gewinnen, da noch viel<br />

mehr Menschen diese Großereignisse<br />

verfolgen. Bei diesen Turnieren lernen<br />

Sportinteressierte das Thema Wetten<br />

kennen und probieren den einen oder<br />

anderen Tipp.<br />

Gibt es ein Ziel, wie viele Neukunden<br />

bei einem vierwöchigen Event dazugewonnen<br />

werden sollen?<br />

Kein anderes Event im Sport genießt so<br />

viel Interesse wie eine Fußball-WM oder<br />

EM. Aus den Erfahrungen der letzten<br />

Jahre kann man sagen, dass eine Steigerung<br />

der aktiven Kundenbasis von 10<br />

Prozent ein realistisches Ziel ist. Und im<br />

Nachgang der Turniere ist es dann bei<br />

allen Marketing-Aktiviäten das klare<br />

Ziel, die Neukunden als aktive Kunden<br />

zu behalten.<br />

Wie entscheidend ist, dass sich das<br />

ÖFB-Team – zum zweiten Mal nacheinander<br />

– für das Turnier qualifiziert hat?<br />

Es ist schon sehr wichtig und wir merken<br />

es deutlich, dass das Interesse massiv<br />

größer ist, wenn die österreichische Nationalmannschaft<br />

dabei ist. Und damit<br />

ergibt sich für uns eine deutlich größere<br />

Chance, Neukunden zu gewinnen.<br />

Ihr Tipp: Wie schneidet Österreich bei<br />

der Europameisterschaft ab?<br />

Im Gegensatz zur Euro 2016 in Frankreich<br />

bin ich sehr zuversichtlich, dass wir<br />

dieses Mal die Gruppenphase überstehen<br />

werden. Und danach hoffe ich, dass<br />

der Weg der Nationalmannschaft zumindest<br />

bis ins Viertelfinale führt.<br />

Durch die Geisterspiele ist die Kundengewinnung<br />

in den Stadien derzeit<br />

nicht oder nur eingeschränkt möglich.<br />

Problematisch?<br />

Das ist in der Tat massiv problematisch.<br />

Die Sponsoring-Aktivitäten in den Stadien<br />

sind ein zentrales Element bei der<br />

Kundenakquise. Wir haben es in unseren<br />

Analysen klar gespürt, dass uns Kunden<br />

verloren gegangen sind. Aus diesem<br />

Heiße<br />

Ligaduelle<br />

wie das<br />

Wiener<br />

Derby finden<br />

unter<br />

der Namenspatronanz<br />

von<br />

ADMIRAL<br />

statt.<br />

Fotos: Gepa-Pictures.com. Admiral<br />

144 <strong>SPORTaktiv</strong>


WER WIRD EUROPAMEISTER?<br />

QUOTEN<br />

ENGLAND 5,80<br />

FRANKREICH 6,00<br />

BELGIEN 6,80<br />

DEUTSCHLAND 8,10<br />

SPANIEN 8,60<br />

PORTUGAL 8,90<br />

ITALIEN 11,50<br />

NIEDERLANDE<br />

12,00<br />

DÄNEMARK 29,00<br />

KROATIEN 32,00<br />

TÜRKEI 55,00<br />

ÖSTERREICH<br />

90,00<br />

Quotenänderungen möglich. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

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NACHSPIEL<br />

EGYD<br />

GSTÄTTNER<br />

Der Klagenfurter<br />

ist freier<br />

Schriftsteller<br />

und Hobbysportler.<br />

TRIUMPF DES TISCH­<br />

TENNISWESENS<br />

Erinnern Sie sich? Vor einem Jahr habe ich an<br />

dieser Stelle berichtet, wie ich im ersten Lockdown<br />

in meinen Keller hinabgestiegen bin und<br />

eine Tischtennispartie mit meiner Frau begonnen<br />

habe. Nun, wir sind noch immer unten, der zähen<br />

Pandemie entsprechend dauert die Partie nach wie<br />

vor an, es steht momentan 2.567.623 zu 2.567.622<br />

(für wen verrate ich nicht, denn darum geht es<br />

nicht…). Ich habe herausgefunden, dass sich Nachdenken,<br />

Meditieren, Formulieren, Schreiben und<br />

Tischtennisspielen hervorragend vereinbaren lassen.<br />

Wie es mir gelingt, hechtspringend die Schmetterbälle<br />

meiner Frau aus dem Eck zu fischen und dabei<br />

immer noch auf Alliterationen zu achten, ist atemberaubend,<br />

jedenfalls für mich. Wenn ich früher mit<br />

dem Tischtennisspielen begonnen hätte, hätte<br />

durchaus etwas aus mir werden können. Stadtmeister.<br />

Aber in meinem Größenwahn wollte ich ja lieber<br />

Schriftsteller werden! Selber schuld!<br />

Den jetzigen Tischtennisstadtmeister kenne ich<br />

gar nicht, nicht einmal dem Namen nach. Sie? Vielleicht<br />

hat er überhaupt keinen. Fraglich, ob der<br />

Tischtennisstadtmeister posthum mit einem Tischtennisstadtmeistermuseum<br />

rechnen können wird, ob<br />

ferne Menschenwelten rückwirkend in seine Intimsphäre<br />

eindringen wollen werden! Ich möchte nicht<br />

in seiner Haut stecken! Aus der kommt er nie wieder<br />

heraus. Noch nie habe ich eine Gedenktafel mit<br />

der Aufschrift gesehen: In diesem Hause wohnte<br />

und wirkte von neunzehnirgendwas bis zwanzignochwas<br />

der Tischtennisstadtmeister Sowieso. Nur<br />

Gewichtheber und Minigolfer sind ärmer dran! So<br />

denkt es in mir beim Tischtennisspielen hin und<br />

her, wenn der Tag lang und die Pandemie nervtötend<br />

ist. Tischtennis ist eo ipso etwas für eine Minderheit.<br />

Darüber können auch die euphemistischen<br />

Festansprachen zur Eröffnung des Welttischtennisverbandskongresses<br />

in Husquarna nicht hinwegtäuschen.<br />

Auch großartige Leistungen werden nur mittelmäßig<br />

gewürdigt und geraten schnell in Vergessenheit.<br />

Der Tischtennisspieler ist von Haus aus tragisch.<br />

Ich habe einmal versucht, ironisch Tischtennis<br />

zu spielen, es ist mir nicht gelungen, seither spiele<br />

auch ich tragisch Tischtennis. Die fehlende Identifikation<br />

der Nation mit ihrem Tischtennisnationalteam,<br />

die demütigende Ignoranz sind umso bedauerlicher,<br />

als beim Tischtennis nicht nur Fitness und<br />

technische Fähigkeiten, Schlagvariantenreichtum,<br />

Schnittraffinesse und Effethascherei, sondern vor allem<br />

starke Nerven und unheimliches Konzentrationsvermögen,<br />

meditative und geistige Fähigkeiten<br />

vonnöten sind. Beim Tischtennisspieler spielt sich<br />

das meiste im Kopf ab. Beim Dichter spielt sich<br />

auch das meiste im Kopf ab. Ich klopfe weiter …<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, T. 0 676/871 970 133<br />

E-Mail: alfred.brunner@styria.com<br />

Assistenz: Elisabeth Rechling, E-Mail: elisabeth.rechling@styria.com<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor, E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl, Christof Domenig, Thomas Polzer<br />

STÄNDIGE MITARBEITER<br />

Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt,<br />

Wolfgang Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Stephan Skrobar<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer<br />

146 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

04/<strong>2021</strong><br />

erscheint am<br />

5. August<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Arnold Pauly, T. 0 676/871 970 005<br />

E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />

ANZEIGEN<br />

Bertram Taferner, Thomas Pirker, Veronika Kainer, Elisabeth Rechling<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

ONLINE-REDAKTION<br />

Claudia Riedl, Sarah Baier<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Christoph Geretschlaeger<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

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