SPORTaktiv Juni 2021
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JUNI/JULI <strong>2021</strong><br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
IVICA KOSTELIC<br />
„ICH WILL<br />
ANGST HABEN“<br />
BENJAMIN KARL<br />
TRAINIEREN WIE<br />
EIN WELTMEISTER<br />
ROCK<br />
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EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
HÖR MAL, WER<br />
DA SPRICHT<br />
Foto: Thomas Polzerw<br />
O Mensch! Gib acht! Was der Philosoph Friedrich Nietzsche schon Mitte<br />
der 1880er-Jahre der Gesellschaft in seinem Buch „Also sprach Zarathustra“<br />
zuruft, erneuere ich hiermit. Denn nach Monaten und Abermonaten<br />
der Entbehrung begegnen wir einander wieder vorsichtig und im Freien<br />
und zeitgleich erwacht die Natur und was tun wir? Setzen uns riesige<br />
Kopfhörerhenkel auf oder stecken uns kleine In-Ear-Pods in den Gehörgang.<br />
Ja, haben wir nicht gerade noch nach Austausch und sozialer Nähe<br />
gelechzt? Und jetzt ziehen wir uns durch Dauerbeschallung erst wieder in<br />
die eigene Innenwelt zurück? Am 1. Mai hatte ich auf einer Rennradausfahrt<br />
fünf Stunden Zeit dieses Phänomen empirisch bestätigt zu bekommen.<br />
Viele, viele Menschen im Freien untewegs, aber abgekapselt. Und<br />
zwar generationenübergreifend zwischen Volksschul- und Pensionsalter.<br />
Der Höhepunkt war ein Pärchen, das nebeneinander herlief und statt miteinander<br />
zu reden oder dem Zaunkönig zu lauschen Kopfhörer aufhatte.<br />
Die Natur erwacht, das Leben erwacht nach schwierigen Monaten wieder<br />
und wir hören es nicht. Nicht alle zumindest.<br />
Manche schon, wie Ex-Skistar Ivica Kostelic, der sich nicht nur aufs<br />
offene Meer hinauswagt, sondern auch überzeugt ist, dass uns Sport zu<br />
besseren Menschen macht. In dieser Ausgabe wollen wir euch auch zeigen,<br />
was Achtsamkeit heißt und wie ein wenig Beschäftigung mit uns<br />
selbst, mit der Natur uns den Stress nimmt, uns ruhiger und zufriedener<br />
schlafen lässt (siehe Geschichte Seite 62) und wie man eine zersetzende<br />
Sucht überwindet und ins Leben zurückfindet (Seite 56). Wir zeigen, dass<br />
der Kapitalismus nicht alles ist (Seite 100), lassen uns anstecken von der<br />
Fitness-Leidenschaft eines Weltmeisters und biegen mit dem Rad ab vom<br />
Trubel in eine neue, grenzenlose Entspanntheit. Probiert das auch einmal.<br />
Vielleicht steigen an eurem Horizont dann auch Gedanken auf, dergleichen<br />
ihr noch nie gesehen habt. Wie einst beim leidenschaftlichen Denker<br />
und Wanderer Friedrich Nietzsche.<br />
Bleibt fit,
INHALT<br />
TOP-STORY<br />
FIT<br />
18 KÄMPFERHERZ KOSTELIC<br />
Kroatiens Skilegende über Angst, Segeln, Sturm & Adrenalin<br />
26 FIT MIT DEM WELTMEISTER<br />
Snowboarder Benjamin Karl trainiert aus Leidenschaft<br />
30 RIGHT TIME<br />
Wie du Riegel, Gels und Sportgetränke sinnvoll einsetzt<br />
38 MACHT EUCH NASS!<br />
Warum es sich lohnt, richtig schwimmen zu lernen<br />
RUN<br />
48 WELCOME TO THE JUNGLE<br />
Vom 6-Tage-Trailrennen, das auch gegen Fernweh hilft<br />
52 VOM KELLERLAUF AUF DIE BERGE<br />
Andreas Rois läuft überall: auf Bergen und am Zwift-Laufband<br />
62 DAS ÄFFCHEN IM KOPF<br />
Selbstversuch einer Laufrunde gegen die rasenden Gedanken<br />
BIKE<br />
72 KURVENDISKUSSION MIT ROSA ELEFANT<br />
Wie aus Abfahrtsfrust am Rennrad Abfahrtslust wird<br />
76 ALLER ANFANG IST STEINIG<br />
Ideen und Ansätze zum Graveltrend im Tourismus<br />
84 MAN LERNT AUCH BEIM RAD NIE AUS<br />
Rund 100 Lehrlinge wollen Fahrradmechatroniker werden<br />
18<br />
90 RENNRAD MIT RÜCKENWIND<br />
E-Rennräder im Praxistest und im Expertencheck<br />
100 IM SALZKAMMERGUT, DA KANN MAN GUT...<br />
... Laufräder bauen. Ein Besuch bei Pancho Wheels.<br />
116 MIT DEM AUGE FÜR DEN AUGENBLICK<br />
Warum für Bike-Fotograf Erwin Haiden kein Bild perfekt ist<br />
PRO<br />
128 „BEI OLYMPIA IST ALLES MÖGLICH!“<br />
Triathlon-Hoffnung Lisa Perterer will in Tokio eine Medaille<br />
132 „DAS LEBEN SCHENKT DIR NICHTS“<br />
Rapids Zukunfts-Aktie Ercan Kara und sein Weg nach oben<br />
146 IMPRESSUM<br />
Fotos: Andres Vargas, Ivica Kostelic<br />
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Christoph Strasser<br />
6x RAAM* Gewinner und<br />
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LESERBRIEFE<br />
LESERFORUM<br />
POST AUS DER UKRAINE<br />
Guten Tag, lieber Herr Molidor und<br />
alle, die dem <strong>SPORTaktiv</strong>-Magazin<br />
zugehörig sind. Hier schreibt Yuri<br />
aus der Ukraine. Meine Frau Olga<br />
und ich treiben gerne Skisport und<br />
waren in den vergangenen Jahren<br />
mehrmals zu Besuch in Skiorten<br />
in Österreich. Seit damals sind wir<br />
auch aktive Leser ihrer Ski-Ausgabe.<br />
Es tut mir sehr leid, dass wir<br />
aufgrund des Coronavirus diesen<br />
Winter nicht nach Österreich<br />
kommen konnten. Danke, dass Sie<br />
uns eine Ausgabe geschickt haben.<br />
Wir haben viel Lust beim Lesen und<br />
wünschen Ihnen alles Gute, Erfolg<br />
und Schaffenskraft<br />
Olga und Yuri Drichik, Lwiw, Ukraine<br />
MEHR FREIE FORSTSTRASSEN<br />
Ihr „MIA san MIA“-Artikel spricht<br />
mir aus der Seele. In Kärnten –<br />
besonders im Bereich Villach und<br />
Umgebung – weist man voll Stolz<br />
auf die offiziellen MTB-Möglichkeiten<br />
hin. Dass es aber in diesem<br />
Großraum lediglich zwei Strecken<br />
gibt, die o.k. sind, wird großzügig<br />
verschwiegen. Herrliche Forststraßen<br />
sind nämlich für Radfahrer<br />
gesperrt. Besonders die Bundesforste<br />
verbieten das Mountainbiken auf<br />
ihren Wegen und verhindern somit<br />
eine Saisonverlängerung für den<br />
Tourismus. In Kärnten glaubt man,<br />
DU HAST LOB, KRITIK, FRAGEN ODER TIPPS FÜR UNS<br />
UND ALLE LESER? DANN BIST DU HIER AM WORT!<br />
SCHREIBE UNS AN LESERBRIEF@SPORTAKTIV.COM<br />
ODER ONLINE AUF UNSEREN SOCIAL-MEDIA- KANÄLEN<br />
AUF FACEBOOK UND INSTAGRAM. WIR FREUEN UNS<br />
DICH KENNENZULERNEN UND SCHÄTZEN DEIN<br />
FEEDBACK. DEIN SPORTAKTIV-TEAM.<br />
dass ein paar Downhilltrails und<br />
Radwege um die Seen und entlang<br />
der Drau genügen müssen. Man<br />
vergisst dabei auf die ältere Generation<br />
und auch auf die E-MTB-Fahrer,<br />
die zu 90 % auf Forststraßen die<br />
Natur genießen wollen.<br />
Dr. Wolfgang Ofner, Villach<br />
FEEDBACK<br />
Schick auch du uns deine<br />
Meinung oder einen Leserbrief.<br />
Einfach den QR-Code<br />
mit dem Handy scannen.<br />
nationen nicht erkennen, wo das<br />
verwegene Abenteuer aufhört und<br />
die Werbung anfängt, aber muss<br />
ich das? Auf alle Fälle erfahre ich,<br />
wo ich hinfahren kann, ohne von<br />
allen Seiten mit Verbotstafeln bedrängt<br />
zu werden. Was mich noch<br />
interessieren würde: Man muss Räder<br />
auch hin und wieder reparieren<br />
oder zum Service bringen. Und da<br />
gehen die Preise enorm auseinander.<br />
Vielleicht könnte man darauf<br />
einmal näher eingehen? Und wie<br />
ich höre, vermisst frau ein Special<br />
über Frauenräder.<br />
Alles Gute!<br />
Mag. Franz Pototschnig, Bruck/Mur<br />
LOB & ANREGUNG<br />
Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team! Als<br />
Neo-Abonnent muss ich euch ein<br />
Kompliment machen. Ich finde<br />
den Mix aus Lesegeschichten und<br />
detailreichem Service für Outdoor-Sportler<br />
ausgezeichnet. Vor<br />
allem freut mich, dass ihr entdeckt<br />
habt, dass geile Mountainbikes<br />
nicht erst bei 6000 Euro anfangen,<br />
sondern dass es auch Leute gibt,<br />
die nicht viel mehr als 1000 Euro<br />
ausgeben wollen oder können.<br />
Es bewegt sich ja nicht jede/r im<br />
Grenzbereich der Physik, und zwei<br />
Kilo abnehmen ist billiger als am<br />
Rad zwei Kilo an Gewicht einzusparen<br />
– das weiß ich aus eigener<br />
Erfahrung. Natürlich kann ich<br />
bei Reportagen über Biker-Destileserbrief@sportaktiv.com<br />
Bitte für eine Veröffentlichung deinen vollen<br />
Namen und den Wohnort angeben. Die Redaktion<br />
behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
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Foto: E-MTB Woman Camp St. Anton/Patrick Baetz
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Großes Bergkino garantiert<br />
diese Genusstour zwischen<br />
Nationalpark Hohe Tauern,<br />
Mozartstadt Salzburg und<br />
Passau. Der Tauernradweg<br />
zählt zu den schönsten Radwanderwegen<br />
Europas, auf<br />
der Route jagt ein Highlight<br />
das nächste. Zu entdecken<br />
gibt es beispielsweise die<br />
Burg Hohenwerfen mit ihren<br />
Flugvorführungen, die Salzwelten<br />
in Hallein oder die<br />
Festspielstadt Salzburg – hier<br />
der Blick auf die Altstadt<br />
vom Müllner Steg aus.<br />
Erfrischend ist gleich der<br />
Beginn: Die Krimmler<br />
Wasserfälle sind die höchsten<br />
Mitteleuropas und ihre<br />
Gischt sorgt an heißen<br />
Sommertagen für Kühlung.<br />
Entlang von Salzach und<br />
Saalach folgen noch viele<br />
weitere Gelegenheiten zum<br />
„Cool down“.<br />
www.tauernradweg.com<br />
Foto: Salzburger Land Tourismus<br />
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
35 KILOMETER<br />
TRAILSPASS<br />
PUR!<br />
Der Bikepark Schladming ist<br />
nicht nur für eingefleischte<br />
Biker ein beliebtes Ziel, auch<br />
Einsteiger oder Familien finden<br />
hier das passende Terrain. Über<br />
die 10er-Seilbahn Planai geht<br />
es komfortabel zur Bergstation<br />
und den Einstiegen der<br />
Trails. Das abwechslungsreiche<br />
Streckenangebot lässt jedes Herz<br />
höher schlagen. Egal ob Downhill-Strecken<br />
mit starkem Gefälle,<br />
spektakuläre Jumpline oder<br />
Einsteiger- und familienfreundlicher<br />
Flow-Trail: Im Bikepark<br />
Schladming gibt es für alle die<br />
entsprechenden Strecken. Wer<br />
es lieber sportlich mag, kann<br />
ab der Mittelstation den neuen<br />
Uphill-Flow-Trail ausprobieren.<br />
Dieser führt bei fast 7 km<br />
Länge durch die wunderschöne<br />
Landschaft der Planai.<br />
www.bikeparkschladming.at<br />
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Foto: Christoph Oberschneider<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
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Radstrecken, ob flach,<br />
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aktiven Sommerurlaub<br />
reichlich zu bieten.<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
KÄMPFER<br />
ZWEI JAHRZEHNTE LANG ZÄHLTE IVICA KOSTELIC ’<br />
ZU DEN ERFOLGREICHSTEN FAHRERN IM SKIWELT-<br />
CUP. HEUTE IST ER ALS COACH UND SEGLER AK-<br />
TIV. IM INTERVIEW ERZÄHLT ER VOM KAMPFGEIST<br />
DES ATHLETEN, VOM ADRENALIN IM STURM – UND<br />
VON DEN VERSCHIEDENEN WELTEN, DIE WIR ALS<br />
SPORTLER BEREISEN KÖNNEN.<br />
INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />
Ivica, nach 20 Jahren im Skiweltcup<br />
hast du 2017 deine Karriere beendet.<br />
Was kommt dir in den Sinn,<br />
wenn du zurückblickst?<br />
Ich sehe harte Arbeit. Und den konstanten<br />
Kampf, Tag für Tag besser zu werden.<br />
Das ist mein erstes Gefühl, wenn<br />
ich an mein Leben als Skirennfahrer<br />
denke.<br />
Fühlst du dich seit dem Ende deiner<br />
Karriere befreit?<br />
Einerseits schon. Ich kann meine Energie<br />
in neue Projekte fließen lassen und<br />
ich hatte schon immer genug Ideen, was<br />
ich tun möchte. Aber ich werde auch<br />
nostalgisch, wenn ich zurückdenke. Die<br />
Erinnerungen sind besonders, es waren<br />
viele intensive Momente.<br />
Was fehlt dir?<br />
Ich vermisse die Hingabe. Als Profi lebst<br />
du für ein klares Ziel, dem du alles unterordnest.<br />
Das macht das Leben extrem<br />
strukturiert und auf bestimmte Weise<br />
einfach.<br />
Foto: Kostelić<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
HERZ<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
Empfindest du dein heutiges Leben als<br />
komplizierter?<br />
Ja, denn ich muss viel mehr Entscheidungen<br />
treffen, was ich tue oder auch<br />
nicht. Es geht um banale Dinge. Einkaufen<br />
gehen, ein Konto eröffnen, den<br />
Müll rausbringen. Manchmal sitze ich<br />
auf dem Boden, spiele mit den Kindern<br />
– und plötzlich denke ich an extreme Situationen,<br />
habe Bilder vom Hahnenkammrennen<br />
vor Augen. Beides ist<br />
schön. Aber es fühlt sich so unterschiedlich<br />
an. Ich spüre deutlich, dass ich den<br />
Skirennsport noch im Blut habe. Das<br />
kannst du nicht einfach ablegen.<br />
Du bist als Trainer im Weltcup unterwegs.<br />
Vereinfacht das die Entwöhnung?<br />
Oh Mann, keine Ahnung! Darüber habe<br />
ich noch gar nicht nachgedacht. Es ist<br />
einfach cool, die eigene Erfahrung weitergeben<br />
zu können. Ich muss wie ein<br />
Rennfahrer denken, also ist wenigstens<br />
die Software am Start. Aber meiner<br />
Hardware bleibt am Ende doch nur<br />
das Zusehen.<br />
Du coacht Filip Zubčic’. Wie genau<br />
kannst du ihm helfen?<br />
Wir besichtigen die Strecke und ich<br />
teile ihm mit, was ich denke. Im Skiweltcup<br />
werden die Rennen zwar immer<br />
wieder neu gesteckt. Aber die Pisten<br />
bleiben die gleichen. Es gibt Stellen, an<br />
denen man Zeit verlieren oder gutmachen<br />
kann. Und auf manchen Hängen<br />
gibt es auch den ein oder anderen Geheimtipp,<br />
wo sich ein Rennen entscheiden<br />
lässt.<br />
DU KANNST<br />
NICHT ZU EINEM<br />
RENNEN<br />
ANREISEN<br />
UND EINFACH<br />
MAL ALLES<br />
GEBEN.<br />
Was kannst du jungen Athleten darüber<br />
hinaus mitgeben?<br />
Was ich von einem Skirennfahrer erwarte,<br />
ist, dass er in jeder Situation 100 Prozent<br />
gibt. Egal, wie er sich fühlt. Unabhängig<br />
von seinem Umfeld. Und das ist<br />
kein bloßes Wollen. Es ist eine Grundsatzentscheidung.<br />
Um erfolgreich zu<br />
sein, musst du zum Kämpfer werden.<br />
Selbst wenn du nicht in bester physischer<br />
Verfassung bist, kannst du mit der<br />
richtigen Mentalität viel erreichen. Gewinnen<br />
ist eine komplexe Angelegenheit.<br />
Um ganz oben zu stehen, muss viel<br />
zusammenkommen. Der mentale Faktor<br />
ist dabei der wichtigste. Er betrifft alles,<br />
was du tust.<br />
Kann ich meinen Kampfgeist trainieren?<br />
Das ist der entscheidende Punkt: Du<br />
kannst nicht zu einem Rennen anreisen<br />
und einfach mal alles geben. So läuft das<br />
nicht. Das ist kein Hebel, den du umlegen<br />
kannst. Das Training ist dazu da, zu<br />
IVICA<br />
KOSTELIC ’<br />
Ivica Kostelic’ wurde am 23. November<br />
1979 in Zagreb (Kroatien) geboren. 2003<br />
wurde er Slalom-Weltmeister in St. Moritz,<br />
in den folgenden Jahren etablierte<br />
er sich als einer der vielseitigsten Skirennläufer<br />
aller Zeiten. Er siegte in allen<br />
Disziplinen, stand 60-mal auf einem<br />
Weltcup-Podium, gewann 2011 überlegen<br />
den Gesamtweltcup und holte bei<br />
drei Olympischen Spielen 4x Silber.<br />
@ivicakostelic<br />
jedem Zeitpunkt voll anzugreifen. Nur<br />
dann kannst du diesen Kampfgeist im<br />
Rennen abrufen. Das ist auch der<br />
Grund, warum wir bei jedem Schnee<br />
und jedem Wetter trainieren. Wir wollen<br />
härter werden. Und das nicht nur<br />
körperlich, sondern auch im Kopf.<br />
Ist Sport gleichermaßen mentale wie<br />
körperliche Aktivität?<br />
Wir leben ja generell in zwei Welten. Es<br />
gibt die Welt dort draußen, die alle<br />
Menschen miteinander teilen. Und es<br />
gibt die Welt in uns. Wenn du ferne<br />
Länder bereist, dann prägt das deine<br />
Persönlichkeit. Weil du andere Kulturen<br />
kennenlernst und neue Zusammenhänge<br />
begreifst. Wenn du Sport treibst, begibst<br />
du dich ebenso auf eine Reise. Du<br />
bist körperlich aktiv. Gleichzeitig entdeckst<br />
du neue Orte in dir selbst. Du<br />
findest Grenzen, testest sie aus und<br />
lernst, sie zu verschieben. So gewinnst<br />
du das Selbstvertrauen, auch in anderen<br />
Bereichen deines Lebens an Grenzen zu<br />
stoßen, ohne Angst vor ihnen zu haben.<br />
Macht uns der Sport zu besseren<br />
Menschen?<br />
Davon bin ich überzeugt. Der Inhaber<br />
eines esoterischen Buchladens drückte<br />
meinem Vater mal ein Buch in die Hand<br />
und sagte ihm, dieses Buch werde ihm<br />
den Geist öffnen. Mein Vater antwortete,<br />
er habe bereits das perfekte Rezept, seinen<br />
Geist zu öffnen: Er laufe eine Stunde.<br />
Und wenn er danach noch immer ein<br />
Problem habe, dann laufe er noch eine<br />
Stunde. Wer Sport treibt, nimmt sich<br />
Zeit für sich selbst. Es ist die einfachste<br />
Möglichkeit, mentale Blockaden zu lösen.<br />
Ich denke, das ist auch der Punkt,<br />
der alle Menschen, die gerne Sport treiben,<br />
verbindet. Nach dem Sport fühlt<br />
sich jeder besser. Wirklich jeder.<br />
Als wir vor zehn Jahren ein Interview<br />
führten, sagtest du, dass du dich danach<br />
sehnst, im Winter das Meer zu<br />
erleben. Jetzt hast du endlich die Zeit<br />
dazu: Wie ist das Meer im Winter?<br />
Verdammt kalt! Die feuchte Kälte am<br />
Meer ist wirklich unangenehm und<br />
wenn die Temperaturen unter null sin-<br />
Fotos: Kostelić, Salomon<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
KosteliĆ ist immer auf der<br />
Suche nach Abenteuern<br />
und den eigenen Grenzen.<br />
ken, wird‘s sogar schrecklich. Aber ich<br />
genieße es trotzdem, weil es mich an<br />
meine Grenzen bringt.<br />
Du bist derzeit viel am Segeln. Was<br />
zieht dich aufs Wasser?<br />
Mit Ende meiner Karriere habe ich mir<br />
das nächste Ziel gesetzt: eine „Class 40“-<br />
Regatta zu bestreiten. Das sind 40 Fuß<br />
lange Boote für Regatten auf dem Meer.<br />
Segeln hat mich immer fasziniert. Weil es<br />
nicht nur ein Wettkampf ist, sondern<br />
gleichzeitig ein Abenteuer. Wasser ist die<br />
größte Kraft auf diesem Planeten, in diesem<br />
Element bewegst du dich mithilfe<br />
des Windes. Das hat etwas Magisches.<br />
Mehrere Tage auf dem offenen Meer zu<br />
segeln, ist bereits eine Herausforderung.<br />
Wenn du aber in einem Sturm unter<br />
schwierigsten Bedingungen auch noch<br />
schnell sein möchtest, dann ist das eine<br />
unglaublich intensive Erfahrung.<br />
Endlich wieder das Adrenalin aus dem<br />
Skirennsport?<br />
So ähnlich. Ich bin zweifellos auf der<br />
Suche nach Adrenalin. Nach einer Abfahrt<br />
kommst du aber schnell wieder<br />
runter. Der Adrenalinkick in einem<br />
Sturm kann tagelang anhalten.<br />
Was ist so schön daran?<br />
Objektiv betrachtet bist du in Gefahr.<br />
Aber du agierst rational, genießt es sogar,<br />
weil du dich an die Bedingungen<br />
gewöhnt hast. Sich in einer extremen Situation<br />
komfortabel zu fühlen, hat etwas<br />
Erhabenes. Ich segle auch, weil ich<br />
Angst haben und diese überwinden<br />
möchte.<br />
Es gibt Pläne für eine Teilnahme an<br />
den Olympischen Spielen in Paris<br />
2024. Stimmt das?<br />
DER ADRENALIN-<br />
KICK IN EINEM<br />
STURM KANN<br />
TAGELANG<br />
ANHALTEN.<br />
Ja, das wäre im „Mixed Offshore“ möglich,<br />
einem mehrtägigen Hochseerennen.<br />
Noch ist aber nicht entschieden, ob<br />
das IOC die Disziplin ins Programm<br />
aufnehmen wird.<br />
Und wenn das nicht klappt?<br />
Kein Problem, ich habe genug Pläne.<br />
Mein Boot liegt in der Normandie. Im<br />
November gehe ich bei der Regatta<br />
„Jacques Vabre“ an den Start, mein<br />
erstes Transatlantikrennen, wir segeln<br />
von Le Havre über die Kapverden in die<br />
Karibik. Mein langfristiges Ziel ist die<br />
„Route du Rhum“ von Frankreich nach<br />
Guadeloupe, die größte Regatta für<br />
Solo-Segler über den Atlantik.<br />
Um eines Tages bei der legendären<br />
Vendée Globe zu starten?<br />
Das hat wohl jeder Solo-Segler irgendwo<br />
im Hinterkopf. Aber es ist weit entfernt.<br />
Noch dazu sehr teuer. Nennen wir es einen<br />
heimlichen Traum. Es muss aber<br />
nicht diese Regatta sein. Es gibt unendlich<br />
viele Möglichkeiten, an seine Grenzen zu<br />
gehen und dabei Neues zu entdecken.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
27./28. AUGUST<br />
BEAT THE CITY IN LINZ<br />
Sport. Spaß und Party mitten in der<br />
Stadt? Diesen Mix bietet die „beat<br />
the city“-Serie für Anfänger, Profis,<br />
Teams und Kids. Nach Linz warten<br />
Innsbruck und Graz.<br />
www.beatthecity.at<br />
TOP<br />
EVENTS<br />
JUNI | JULI | AUGUST<br />
AB 11. JUNI<br />
BUCKLTOUR <strong>2021</strong><br />
8 Bergläufe warten beim<br />
Buckltour-Laufcup in<br />
Niederösterreich. Nächste<br />
Station: der Speed Trail in<br />
Kirchberg am Wechsel über<br />
10 Kilometer und 210 Höhenmeter.<br />
Alle Läufe unter:<br />
www.buckltour.at<br />
9. BIS 11. JULI<br />
MOUNTAIN BIKE PEAK<br />
Am Fuße des Nassfelds dreht sich<br />
alles ums Bike. Vom Pumptrack-<br />
Event, XCO Mountainbike-Challenge<br />
über das 17. Nassfeld Classic<br />
bis zum „Nassfeld Pramollo Hero“<br />
über 55 Kilometer.<br />
www.nassfeld.at<br />
13. BIS 15. AUGUST<br />
ALPE ADRIA ULTRA TRAIL<br />
Durch Österreich, Italien und Slowenien<br />
zieht sich der Bewerb durch den<br />
„Garten Eden“. Start und Ziel ist<br />
in Tarvis, drei Distanzen stehen zur<br />
Wahl: 25, 60 oder 137 Kilometer.<br />
www.alpeadriaultra.com<br />
13./14. AUGUST<br />
E-BIKE-WM ISCHGL<br />
Egal ob jung oder alt, Profi oder<br />
Hobbyradler – die E-Bike-WM für<br />
jedermann ist wirklich eine Veranstaltung<br />
für jede und jeden. Zwei<br />
Strecken über 24 bzw. 32 Kilometer<br />
stehen zur Wahl.<br />
www.ebikewm.com<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
20. JUNI<br />
16. MOSTTOUR KÜRNBERG<br />
400 Starter werden auf<br />
den drei Strecken über<br />
19, 36 und 61 Kilometer<br />
in Kürnberg (NÖ) erwartet.<br />
Alle Finisher bekommen<br />
ein Geschenk.<br />
www.sv-kuernberg.at<br />
31. JULI/1. AUGUST|<br />
WEXLTRAIL PHOTO DAYS<br />
Wer schon immer professionelle<br />
Fotos vom Biken haben wollte,<br />
ist auf den Wexltrails richtig.<br />
Fotografen schießen über den<br />
Tag verteilt an verschiedenen<br />
Strecken und Stellen perfekte<br />
Bilder von euch.<br />
www.wexltrails.at<br />
26. JUNI, 17. JULI, 14. AUGUST|<br />
FÜR FRÜHAUFSTEHER|<br />
Den Sonnenaufgang auf der<br />
Schmittenhöhe (S) genießen. Erst<br />
per Seilbahn, dann 20 Minuten<br />
zu Fuß. Danach wartet ein<br />
Genussfrühstück der Extraklasse.<br />
49 Euro für Erwachsene und<br />
25 Euro für Kinder.<br />
www.schmitten.at/events<br />
Fotos: Veranstalter, Marco Dullnig, GEPA pictures, Erwin Haiden, Markus Berger, Branislav Rohal<br />
27. JUNI|<br />
RATSCHINGS MOUNTAIN TRAIL|<br />
Mit einer Länge von 17,7 Kilometern<br />
und einer Höhendifferenz von<br />
950 Metern ist der neue Ratschings<br />
Mountain Trail in Südtirol ein<br />
Event für alle. Und wem es<br />
trotzdem zu lang ist, der kann im<br />
Zweiterteam antreten.<br />
www.ratschings-mountaintrail.it<br />
3. JULI<br />
25. KITZALPBIKE-MARATHON<br />
Bei der Jubiläumsauflage gibt es teils<br />
neue Streckenführung und neben<br />
der Extreme-Distanz auch zwei neue<br />
Strecken: Medium und Medium Plus.<br />
Start und Ziel befinden sich heuer<br />
noch in Brixen im Thale. Anmeldung<br />
und Infos: www.kitzalpbike.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
WELTNEUHEIT<br />
BEWÄHRTES IM<br />
NEUEN DESIGN<br />
HEADSTART, der Geheimtipp<br />
für Leistungssteigerung, hat<br />
ein neues Design. Die Erfolgsrezeptur<br />
bleibt: Funktionalität,<br />
hohe Magenverträglichkeit und<br />
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VEGAN GESUND<br />
Green Health Gelenk-Aktiv<br />
Vegan von PANACEO ist ein<br />
rein pflanzliches Produkt für die<br />
Gelenksgesundheit. Beschwerden<br />
können vermindert werden<br />
und die Beweglichkeit bleibt<br />
erhalten. Erhältlich in Apotheken,<br />
Reformhäusern oder direkt bei<br />
Panaceo.<br />
www.panaceo.com<br />
„Hydriert dich schneller als Wasser“ – mit diesem Slogan<br />
preist PEEROTON die Weltneuheit aus Österreich an,<br />
seinen Hypotonic-Sportdrink 750 ml. Es ist das erste<br />
zuckerfreie Sportgetränk auf Grünteebasis, der Mineral- &<br />
Vitamin-Komplex regelt den Elektrolythaushalt.<br />
www.peeroton.com<br />
FIT<br />
NEWS<br />
Fotos: Hersteller<br />
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Mit der richtigen Sportbrille<br />
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mg/l) und Calcium (270 mg/l) in<br />
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Aus dem Hause Starzinger, ein österreichisches<br />
Familienunternehmen seit 114 Jahren.
FIT<br />
Training – Gesundheit – Ernährung<br />
Fotos: Getty Images, iStock, Gerald Daringer, Zone.Fit/Radl<br />
EISIGER REKORD<br />
Noch Schnee auf den Bergen, das<br />
Wasser im Achensee exakt 4 Grad<br />
kalt: Unter diesen Bedingungen verbesserte<br />
Gerald Daringer aus Telfes<br />
(T) den österreichischen Rekord<br />
auf der „Extreme Ice Mile“ um 150<br />
Meter auf 2160 Meter.<br />
www.iceswimming.at<br />
FIT AUF DER INSEL<br />
Auf der Wiener Donauinsel eröffnete<br />
Anfang Mai ein 600 m² großes Outdoor-Fitness-Studio.<br />
Die Benutzung<br />
ist kostenlos, wer trainieren will,<br />
muss sich lediglich einen einstündigen<br />
Slot mit der Gratis-App von<br />
Betreiber „Zone.Fit“ reservieren.<br />
www.zone.fit/outdoor<br />
NEUE SPORT-AUSBILDUNG<br />
Ab Herbst <strong>2021</strong> bietet die Bundessport-Akademie<br />
Wien einen einsemestigen<br />
SportinstruktorInnen-Lehrgang<br />
an. Der Fokus liegt auf Gehen und<br />
Laufen auf markierten Wegen oder im<br />
weglosen Gelände.<br />
www.bspa.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
Fotos: Arvid Auner<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
DEM<br />
WELTMEISTER<br />
FITMIT
BENJAMIN KARL IST FÜNFFACHER SNOWBOARD-<br />
WELTMEISTER UND VOLLBLUT-FITNESS-BOTSCHAFTER.<br />
VOM WISSEN DES 35-JÄHRIGEN KÖNNEN AUCH<br />
HOBBYSPORTLER PROFITIEREN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
ICH WOLLTE IMMER<br />
VERSTEHEN, WAS<br />
WELCHE ÜBUNG<br />
BEWIRKT UND<br />
WIE DIE DINGE<br />
ZUSAMMENHÄNGEN.<br />
ie man es<br />
schafft, mit 35<br />
noch Snowboard-Weltmeister<br />
zu werden,<br />
wird schnell klar.<br />
Drei Wochen hat die Off-Season bei<br />
Benjamin Karl gedauert, Anfang Mai<br />
trainiert er schon wieder für die neue<br />
Saison. „Ich kann einfach nicht ruhig<br />
sitzen“, sagt der gebürtige Niederösterreicher,<br />
der seit 2008 in Lienz in<br />
Osttirol lebt. Und der aus seiner<br />
zweiten Leidenschaft neben dem<br />
Snowboarden einen Beruf gemacht<br />
hat: Seit Sommer 2020 betreibt er<br />
am Stadtrand von Lienz keine 200<br />
Meter vom Ufer der Drau entfernt<br />
ein eigenes Gym. Vor allem aber bietet<br />
er unter dem Namen Athletic<br />
Heroes virtuelle Workouts an. Dabei<br />
können Anfänger, Ambitionierte und<br />
Pros gleichermaßen vom Weltmeister<br />
lernen. Sportbegeistert ist er schon<br />
als kleines Kind, mit 19 steht er mit<br />
seinem Mountainbike am<br />
Start der A-Strecke bei der<br />
Salzkammergut-Trophy. „Als<br />
jüngster Teilnehmer aller Zeiten<br />
bin ich die 200-km-Strecke<br />
gefahren“, sagt er nicht<br />
ohne Stolz. Es folgte die bekannte<br />
Karriere als Snowboarder<br />
mit insgesamt fünf<br />
Weltmeistertiteln, den jüngsten<br />
feierte er vor wenigen<br />
Monaten im slowenischen<br />
Rogla als 35-Jähriger im Parallel-Slalom.<br />
Auch Fitness und Krafttraining haben<br />
ihn schon früh gefesselt. „Ich<br />
wollte immer verstehen, was welche<br />
Übung bewirkt und wie die Dinge<br />
zusammenhängen“, erzählt er. Völlig<br />
hineingekippt in Trainingswissenschaft<br />
und Co. ist er dann vor rund<br />
zehn Jahren. „Ich hatte mit 25 schon<br />
Probleme mit dem Iliosakralgelenk,<br />
hatte Bandscheibenvorwölbungen.<br />
Da hab ich mir gedacht: Das kann es<br />
aber nicht sein, dass ich in dem Alter<br />
schon Schmerzen hab.“<br />
Karl liest sich ein, lernt von Trainern,<br />
lernt Zusammenhänge zu verstehen.<br />
Dass daraus auch ein wirtschaftliches<br />
Standbein als Studio-Betreiber<br />
geworden ist, ist „ein bisschen<br />
aus der Not geboren“, wie er zugibt.<br />
„Als wir ein zweites Kinderzimmer<br />
gebraucht haben, musste ich mit<br />
meinen ganzen Gerätschaften ausziehen.<br />
Ein bisschen mehr als einen Kilometer<br />
von unserem Haus entfernt<br />
hab ich dann eine kleine Halle gemietet<br />
und mir gedacht, wenn ich<br />
schon Miete zahl, dann mach ich<br />
gleich was draus.“ Sein neuer Arbeitsweg<br />
führt jetzt direkt am Radweg an<br />
der Drau entlang zum „Athletic<br />
Hero“-Gym. Drinnen: Matten, Laufband,<br />
Rudergerät, Hanteln, Bälle,<br />
Kettle Bells, Bänke. Reduziert auf das<br />
Wesentliche. Karl schwingt die beiden<br />
großen Doppeltüren der Halle<br />
auf. „So nah an der Natur und den<br />
Bergen, das taugt mir.“ Zwei Monate<br />
hatte das Gym im Sommer 2020 geöffnet.<br />
Dann kamen die Lockdowns.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
MITMACHEN<br />
So funktioniert das<br />
Workout mit Snowboard-Weltmeister<br />
Benjamin Karl<br />
DA MUSS EINE<br />
BALANCE<br />
HERRSCHEN.<br />
EIN SIXPACK<br />
ALLEIN<br />
BRINGT NIX.<br />
Karl gibt sein Wissen aber auch und<br />
vor allem online weiter. „Ich will mit<br />
meiner Plattform Leute motivieren, fit<br />
zu werden, fit zu bleiben, und ihnen<br />
zeigen, wie sie selbst im Gym richtig<br />
trainieren können und nicht mehr<br />
falsch als richtig machen. Dazu lädt er<br />
auch immer wieder Sportwissenschafter,<br />
Ärzte, Biomechaniker zu sogenannten<br />
„Hero-Talks“ ein, in denen<br />
erklärt wird, wie der Körper funktioniert<br />
– von der Zelle auf. „Bei mir soll<br />
man sich fundiertes Wissen holen<br />
können, um sich selbst weiterzuentwickeln<br />
und schmerzfrei leben und Sport<br />
machen zu können.“ Für einen dieser<br />
Talks hat er Dr. Rainer Schroth gewinnen<br />
können, eine Koryphäe auf dem<br />
Gebiet der Biochemie. In der Zwischenzeit<br />
hat der frischgebackene<br />
Weltmeister sein Aktivierungsprogramm<br />
heruntergespult. Seilspringen,<br />
Planks, Liegestütz. Dann erst startet er<br />
mit dem Workout.<br />
Natürlich kann er das Rad nicht neu<br />
erfinden. Darum bleibt auch keinem<br />
die Rumpfstabilität erspart. „Die Muskulatur<br />
ist das Einzige, was den passiven<br />
Bewegungsapparat beim Laufen<br />
stützt. Bänder, Sehnen, Menisken,<br />
Bandscheiben – das alles ist bei jedem<br />
Aufprall großen Kräften ausgesetzt.<br />
Mit einer starken Muskulatur fängst<br />
du das ab.“ Darum werden auch immer<br />
Bauch- und Rückenmuskulatur in<br />
seinen Workouts trainiert. „Da muss<br />
eine Balance herrschen. Ein Sixpack<br />
allein bringt nix“, sagt Karl.<br />
Für Einsteiger hat er Einheiten, die<br />
ganz ohne Geräte auskommen, im<br />
Programm, damit jeder sofort zu Hause<br />
loslegen kann. „Im Advanced-Bereich<br />
geht es dann mit wenig Equipment<br />
weiter.“ Mit einer Kettle Bell<br />
zum Beispiel, für Karl das universale<br />
Trainingsgerät schlechthin. „Weil man<br />
sie extrem vielseitig einsetzen kann<br />
und damit auch alle No-Equipment-<br />
Übungen verschärfen kann. Bringt<br />
wieder mehr Abwechslung, ist – verglichen<br />
mit anderen Geräten – günstig in<br />
der Anschaffung und man kann auch<br />
weniger falsch machen, als zum Beispiel<br />
mit einer Langhantel. Wie aber<br />
bleibt man dran? Wie schafft man es,<br />
sich neben seinem „Hauptsport“ wie<br />
Laufen oder Radfahren noch die Zeit<br />
zu nehmen um seinen Rumpf zu trainieren.<br />
„Kontinuität statt Intensität“,<br />
sagt Karl. „Eine halbe Stunde Zeit am<br />
Tag kann sich wirklich jeder nehmen.<br />
Alles andere ist eine Ausrede. Ein bissl<br />
früher aufstehen, ein bissl weniger<br />
fernsehen oder im Internet surfen und<br />
schon geht das.“ Was hilft: Wenn man<br />
nicht allein trainiert. „Meine Workouts<br />
kannst du dir immer und überall<br />
am Handy anschauen, ich trainiere<br />
sozusagen gemeinsam mit dir, sage dir,<br />
was du richtig machen musst, was du<br />
auf keinen Fall falsch machen darfst.“<br />
Einstweilen gilt das für die Kraft-Ausdauer-Workouts,<br />
bald will er auch reine<br />
Krafttrainingseinheiten online stellen.<br />
Weil er die Basis hat und die Zusammenhänge<br />
versteht, entwickelt er<br />
auch immer wieder neue Übungen für<br />
verschiedene Muskelgruppen. „Das<br />
macht mir unglaublich Spaß.“<br />
Karl macht jetzt Klimmzüge. „Ideal<br />
für die Griffkraft, die du beispielsweise<br />
bei Bewerben wie dem Grazathlon<br />
brauchst, wo du dich über Hindernisse<br />
drüberziehen musst.“ Wer keine<br />
Klimmzüge schafft, hält sich nur an<br />
der Stange fest oder an einem Seil um<br />
nicht runterzufallen. Für den Hindernislauf<br />
in der steirischen Landeshauptstadt<br />
hat er sich auch schon ein besonderes<br />
Projekt überlegt. „Ich weiß nur<br />
noch nicht, wann wir das machen,<br />
noch trau ich mich da nicht ganz drüber“,<br />
sagt er. Dabei möchte Karl ein<br />
12-Stunden-Workout machen und in<br />
diesem Rahmen viermal die Grazathlon-Strecke<br />
laufen – einen ganzen Marathon<br />
also. „Dazwischen mache ich<br />
Übungen und sitze einmal eine Stunde<br />
am Rad. Aber eben immer in Bewegung.“<br />
Dabei stapelt er tief und sagt:<br />
„Ich bin kein Läufer.“ Beim Wingsfor-Life-World-Run<br />
hat er einst aber<br />
trotzdem 36 Kilometer geschafft. Nur<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZIEL:<br />
-4kg<br />
Der PEEROTON<br />
SLIM SHAKE<br />
schmeckt lecker!<br />
Vorteilsaktion<br />
im Peeroton-<br />
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LESERAKTION<br />
MACH’S DIR LEICHTER – MIT<br />
PEEROTON UND SPORTAKTIV!<br />
Ob es um ein paar „Corona-Kilos“ geht, ums<br />
Wohlfühlen oder darum, im Ausdauersport<br />
die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern:<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und Peeroton helfen drei Lesern/<br />
-innen dabei abzunehmen. Ohne Hunger!<br />
zur Einordnung: Dafür benötigt man<br />
einen Kilometerschnitt von 4:37 Minuten.<br />
Nach gut eineinhalb Stunden hat<br />
Benjamin Karl sein Training beendet.<br />
Auf dem Fahrrad geht es der Drau<br />
entlang retour in sein Haus. „Ich<br />
will“, sagt er und setzt sich zufrieden<br />
in ein Gartensofa, „ich will den Leuten<br />
ein Grundwissen vermitteln. Wie<br />
geht Abnehmen, wie ist das mit dem<br />
Zucker, was ist mit Eiweiß-Shakes<br />
und wie oft muss ich trainieren, damit<br />
ich einen Erfolg habe.“ Der<br />
Selbstversuch zeigt: Die Workouts<br />
sind selbst im Einsteiger-Bereich<br />
durchaus schon fordernd. Aber wie<br />
es Benjamin Karl selbst sagt: „Nur<br />
Herausforderungen machen uns<br />
stärker und machen uns stolz.“<br />
Herr Karl<br />
und die<br />
Kettle Bell:<br />
„ein ganz<br />
tolles Trainingsgerät“.<br />
ANZEIGE / Fotos: Peeroton<br />
Den PEEROTON Slim Shake haben <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser/-innen<br />
schon einmal mit Erfolg getestet.<br />
„Plötzlich ist Abnehmen ganz leicht geworden. Ich<br />
genieße ein neues und besseres Lebensgefühl“,<br />
berichtete damals etwa die Hobbytriathletin Lilly<br />
Skaric, die um vier Kilo leichter wurde.<br />
Ein Kilo pro Woche Gewichtsverlust, vier in einem<br />
Monat: Das ist mit dem PEEROTON Slim Shake<br />
absolut realistisch. Eine Portion ersetzt eine komplette<br />
Mahlzeit und das bei nur 200 kcal. Möglich<br />
machen es die Inhaltsstoffe, die dazu beitragen, den<br />
Stoffwechsel zu aktivieren, ohne Muskelmasse<br />
anzugreifen. Die Zufuhr aller wichtigen Vitamine<br />
und Mineralstoffe ist trotz Diät gesichert.<br />
LESERAKTION: Interessiert, mit dem PEEROTON<br />
Slim Shake abzunehmen? Dann schreib uns bis 21.<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> ein kurzes E-Mail an office.sportaktiv@<br />
styria.com mit deinem aktuellen Gewicht, deinem<br />
Wunschgewicht und deinem sportlichen Ziel <strong>2021</strong>.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und PEEROTON wählen drei Leser/-innen<br />
aus und begleiten diese online auf www.<br />
sportaktiv.com sowie mit einem Nachbericht in der<br />
August-Ausgabe (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
RIGHT<br />
TIME<br />
Brauch ich’s? Über Sportnahrungsprodukte<br />
kursiert unter<br />
Hobbysportlern eine riesige<br />
Bandbreite an Meinungen.<br />
Das beobachtet auch Dr. Robert<br />
Fritz, Sport- und Ernährungsmediziner<br />
aus Wien und selbst erfahrener<br />
Ausdauersportler. Die Wahrheit liegt wie<br />
SPORTGETRÄNKE, RIEGEL, GELS UND<br />
so oft in der Mitte. „Die Dinge haben<br />
CO.: WANN MACHEN SIE WIRKLICH SINN,<br />
ihren Sinn“, sagt Fritz. „Sie sollen kein<br />
Ersatz für eine ausgewogene Ernährung<br />
WIE UND WANN SETZT MAN SIE RICHTIG<br />
sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung.“<br />
EIN? WIR SCHAFFEN ÜBERBLICK IM BREI-<br />
Wie der Begriff „Nahrungsergänzung“<br />
eben auch sagt. Der Sportmediziner hält<br />
TEN ANGEBOT DER SPORTNAHRUNG.<br />
aber auch fest: „Ich bin viel auf<br />
Marathons oder Mountainbike- Etappen<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
rennen unterwegs, habe lange Zeit<br />
Triathlon gemacht und ich muss sagen:<br />
Ohne Sportnahrung wäre das schwierig.<br />
Es ist eine ordentliche Erleichterung.“<br />
Ein simpler Grund dafür ist die Kompaktheit<br />
und Handlichkeit: „Die Produkte<br />
sind in einer Form, wie du sie<br />
leicht mitnehmen kannst, wie du sie gut<br />
anwenden kannst – und letztlich auch in<br />
einer Form, wie sie gut verträglich ist“,<br />
als Notfallverpflegung sei ein Gel oder<br />
ein Riegel sehr sinnvoll. Er habe mehrmals<br />
Situationen erlebt, in denen Bergsportlern<br />
die Energie ausgegangen sei,<br />
erzählt Fritz. Mit einem Gel und Wasser<br />
hätten sie sich wieder so weit erholt, um<br />
durchklickt, wird sich fragen: Und was<br />
passt da jetzt genau für mich? Lässt man<br />
sich die Sache jedoch einmal erklären,<br />
sieht man gleich klarer: Es sind gar nicht<br />
so viele Schubladen, in die man die vielen<br />
Produkte einordnen kann.<br />
zählt Fritz auf. „Bei einem Mountainbike-Etappenrennen<br />
noch selbst ins Tal absteigen zu können.<br />
werde ich mir halt Und wenn nicht benötigt, hält ein 1Kohlenhydrate für die Ausdauer<br />
nicht das Weckerl ins Trikot einstecken. Sportriegel über Monate, kann einfach Starten wir gleich mit der wichtigsten<br />
Unterscheidung: „Will ich<br />
Eine Banane wiederum hat ganz schön im Rucksack bleiben, auch Hitze oder<br />
viel Volumen und Gewicht.“<br />
Anderes Beispiel: „Du willst abends<br />
ins Fitnessstudio gehen, aber das Mittagessen<br />
ist sich nicht ausgegangen.“ Auch<br />
Kälte können ihm nichts anhaben.<br />
Die Angebotsfülle am Markt kann<br />
aber auch überfordern. Wer ohne Vorwissen<br />
die Websites der Hersteller<br />
mich eher auf die Kohlenhydrate oder<br />
die Proteine konzentrieren? Im Ausdauersport<br />
sind eher Kohlenhydrate relevant,<br />
im Kraftsport Proteine.“ Nachsatz:<br />
Fotos: Hersteller<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wann brauch ich<br />
was? Mit ein wenig<br />
Vorwissen lassen<br />
sich die Produkte<br />
richtig einordnen.<br />
Protein spielt zudem in jedem Sport bei<br />
der Regeneration eine wichtige Rolle –<br />
aber dazu kommen wir etwas später.<br />
Bleiben wir bei den Kohlenhydraten<br />
als Energielieferanten für Ausdauersportler.<br />
Wann brauche ich die zusätzliche<br />
Energie? Die Unterscheidung ist wiederum<br />
recht simpel: „Mache ich etwas Lockeres<br />
wie Grundlageneinheiten,<br />
braucht der Körper einzig Flüssigkeit,<br />
um effizient zu arbeiten“ erklärt Robert<br />
Fritz. Also Wasser. Auch hier ein kleines<br />
eingefügtes „Aber“: Wer will, kann zu<br />
energiearmen Mineralstoffdrinks greifen,<br />
die Mineralstoffe unterstützen die Wasseraufnahme.<br />
Wem es schmeckt, der<br />
kann diese kalorienarmen Sportgetränke<br />
auch im Alltag trinken. Eine stärkere<br />
Kohlenhydratzufuhr wäre im Grundlagenbereich<br />
aber kontraproduktiv. Viele<br />
betreiben den Sport ja auch der Figur<br />
wegen.<br />
Wann Kohlenhydrate gefragt sind? „Bei<br />
hohen Intensitäten. Wie Wettkämpfen,<br />
Intervalltrainings. Oder auch, wenn ich<br />
weiß: Die Bike-Ausfahrt mit den Freunden<br />
wird wahrscheinlich zum Gemetzel:<br />
Da brauche ich dann die Energie“.<br />
Zum Timing: Das Füllen der Speicher<br />
ist schon vorm intensiven Sport relevant.<br />
Das kann mit einem „Iso-Getränk“ (so<br />
die gängige Bezeichnung für die Kohlenhydratdrinks)<br />
passieren. Aber auch<br />
mit einem Weckerl. Im Sport selbst sowie<br />
unmittelbar danach ist eine Getränkeflasche,<br />
ein Gel oder ein Riegel freilich<br />
viel praktikabler und schnell greifbar.<br />
90 Minuten ist der Zeitrahmen, in<br />
dem man theoretisch auch im intensiven<br />
Sport ohne Versorgung auskommt. Aber<br />
es habe auch Vorteile, die Speicher unterwegs<br />
nicht völlig zu leeren, etwa fürs<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
Voll im<br />
Takt.<br />
Mit MSM und<br />
Kurkumaextrakt<br />
Immunsystem. Spätestens nach dem Sport sollte man<br />
die leeren Kohlenhydratspeicher rasch auffüllen. Geht es<br />
länger als 90 Minuten hart zur Sache, dann kommt man<br />
um Nachschub unterwegs sowieo nicht herum.<br />
Achtung, Merkzahl: 60 bis 80 Gramm ist die Menge<br />
an Kohlenhydraten, die der Körper pro Stunde maximal<br />
verarbeiten kann. Mehr bringt nicht nur nicht mehr,<br />
eine höhere Zufuhr kann zu den bei Ausdauerathleten<br />
gefürchteten Magenproblemen führen. Die aufgenommene<br />
Kohlenhydratmenge daher unbedingt im Blick<br />
behalten! Die exakten Nährwertangaben auf den Packungen<br />
helfen dabei. Aufpassen bei Getränkepulvern:<br />
Wer sie zu wenig verdünnt, bekommt ein „hypertones“<br />
statt isotones Getränk, das für den Sport ungeeignet ist<br />
und dem Darm sogar Wasser entzieht. Was ebenfalls zu<br />
Magenproblemen wie Durchfall führen kann.<br />
Getränk, Gel oder Riegel? Für die Energieversorgung<br />
selbst macht es keinen Unterschied. „Wasser hat aber<br />
Gewicht. Kann ich mich unterwegs mit Wasser versorgen,<br />
habe ich mit Gels die Möglichkeit, die Energie mitzunehmen,<br />
ohne Wasser mitschleppen zu müssen“, erklärt<br />
Fritz. Wichtig: Gels immer in Verbindung mit genügend<br />
Wasser einnehmen. Riegel wiederum sind, wie<br />
schon erwähnt, etwa als Notfallsration ideal eingesetzt;<br />
wenn auf der Wanderung wider Erwarten die Berghütte<br />
zu hat. In Ultrabewerben könne es zu Situationen kommen,<br />
wo Hunger auftritt, man sich etwas zum Beißen<br />
wünscht: „Auch da ist ein Riegel angenehm.“<br />
Generell gilt: Den Umgang mit dem Energienachschub<br />
im Sport im Training ausgiebig testen. Menschen,<br />
Vorlieben und Verträglichkeiten (z. B.: Fructose) sind<br />
einfach unterschiedlich.<br />
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2<br />
Proteine für den Kraftsport<br />
und die Regeneration<br />
Die zweite große Produktgruppe lässt sich unter<br />
„Proteingruppe“ subsummieren. Auch hier sind ein<br />
paar Zahlen verständnisrelevant: Der Durchschnittsmensch<br />
braucht 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm<br />
Körpergewicht pro Tag. Sportler und vor allem<br />
Kraftsportler brauchen mehr: Die Wissenschaft geht<br />
von 1,5 bis höchstens 2 Gramm aus. Bei einem 70-<br />
kg-Kraftsportler wären das also 105 bis 140 Gramm<br />
Eiweiß pro Tag. Zahlen, die darüber hinaus herumschwirren,<br />
sind Unsinn, sagt Robert Fritz. Zu viel<br />
Protein bringt nichts und belastet zudem die Nieren.<br />
Und ja, die Eiweißversorgung ist grundsätzlich<br />
auch über die normale Ernährung zu bewerkstelligen.<br />
„Aber auch ich selbst schaffe nicht immer so eine bilderbuchmäßige<br />
Ernährung. Manchmal dauert ein<br />
Termin halt länger als geplant, da kann ein Proteinriegel<br />
ein sinnvoller Mahlzeiten-Ersatz sein.“<br />
Noch eine letzte Zahl, die man am besten im<br />
Langzeitgedächtnis ablegt: 20 bis 30 Gramm Eiweiß<br />
pro Mahlzeit kann der Körper höchstens verwerten.<br />
Proteinriegel enthalten deshalb sinnvollerweise exakt<br />
diese Menge.<br />
Die Timingfrage: „An Tagen mit einem Krafttraining<br />
sollte der Körper schon vor dem Training genügend<br />
Eiweiß zur Verfügung haben. Aber das geht<br />
auch gut ohne Zusatzpräparate: Ein Packerl Topfen<br />
oder Hüttenkäse hat in etwa auch die maximal verwertbare<br />
Menge an Eiweiß“, sagt der Mediziner.<br />
Kritischer wird es nach dem Training: Das günstige<br />
Zeitfenster, um den Körper nach dem Sport optimal<br />
zu versorgen, wird mittlerweile bei nur noch 30 Minuten<br />
gesehen. Hier gilt es, für die Muskeln und die<br />
bereits einsetzende Regeneration die richtigen Bausteine<br />
zur Verfügung zu stellen. Auch das Immunsystem<br />
profitiert vom schnellen Nachfüllen.<br />
Mit Duschen, Umziehen und dem Heimweg ist<br />
diese halbe Stunde aber schnell überschritten. „Ein<br />
Riegel oder ein Shake nach dem Krafttraining nimmt<br />
aber auch den ersten Hunger und verhindert, dass<br />
man daheim im Heißhunger den Kühlschrank leerräumt<br />
– und Kalorien zuführt, die man gar nicht<br />
braucht“, gibt Fritz zu bedenken.<br />
Ob man zu energieärmeren Proteinprodukten oder<br />
zu Protein mit höherem Kohlenhydratanteil greift,<br />
das hängt vom Trainingsziel ab: „Wer Kraft trainiert,<br />
um den Muskel zu definieren oder um abzunehmen,<br />
für den ist ein hoher Proteinanteil bei weniger Energie<br />
wichtig. Wer Masse aufbauen will, braucht zusätzlich<br />
Kohlenhydrate.“ Die protein- und kohlenhydratreichen<br />
Produkte werden in der Sportnahrung als<br />
„Weight Gainer“ bezeichnet.<br />
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3 FRAGEN AN<br />
CHRISTOPH STRASSER<br />
Der sechsfache Race Across America-Sieger hat mit<br />
„Peeroton“ ein eigenes Sportgetränk entwickelt –<br />
den „Hi-End Endurance Professional Energy Drink.“<br />
Was sind grundsätzlich die Anforderungen an<br />
Sportnahrung für Extrem-Ausdauersport?<br />
„Bei intensivem Training und vor allem im Wettkampf<br />
ist es das Ziel, die höchstmögliche Menge an Energie<br />
aufzunehmen und die Zufuhr so kohlenhydratreich<br />
wie möglich zu gestalten. Die Kohlenhydratquellen<br />
müssen so kombiniert werden, dass sie den Magen-<br />
Darm-Trakt nicht belasten und sehr gut aufgenommen<br />
werden. Auch Stoffe, die die Darmflora unterstützen,<br />
sind hilfreich.“<br />
Was unterscheidet das von dir kreierte Getränk<br />
von den bisher schon erhältlichen?<br />
„Allein die Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, reicht<br />
in der Praxis nicht. Die vielen Inhaltsstoffe wie zum<br />
Beispiel Glutamin und BCAAs, die den Mix aus<br />
schnell und langsam verfügbaren Kohlenhydraten<br />
noch ergänzen, machen den Drink speziell. Er ist<br />
auch in hohen Mengen bei starker Belastung gut verträglich.<br />
Und die Geschmacksrichtung Pfirsich geht<br />
auch nach einigen Stunden noch gut runter.“<br />
Wie ernährst du dich im Training und Rennen?<br />
„Im Training sind Bananen, Trockenfrüchte, Riegel und<br />
Gels in meiner Trikottasche. Im Rennen verpflege ich<br />
mich nur flüssig. Die Verdauung soll nämlich so problemlos<br />
wie möglich funktionieren und keine zusätzliche<br />
Energie verbrauchen. Bei mehrtägigen Rennen<br />
ergeben sich noch viele weitere Vorteile. Ich brauch<br />
zum Beispiel weniger Toilettenstopps. Das ist eine<br />
Zeitersparnis und ein Hygiene-Vorteil.“<br />
DR. ROBERT FRITZ<br />
ist Sport- und Ernährungsmediziner<br />
und betreut in der<br />
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Was ist mit spezifischen Nahrungsergänzern und Nährstoff-Präparaten,<br />
die typischerweise in Kapsel- oder Pulverform<br />
angeboten werden? Auch auf diese noch ein<br />
kurzer Blick:<br />
BCAAs: Viele Leistungs-, aber auch Hobbysportler<br />
schwören auf diese Produkte zur Regeneration. Die<br />
Buchstabenkombi steht für „Branched-Chain Amino<br />
Acids“, „verzweigtkettige Aminosäuren“ und meint die<br />
Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin. Diese Bausteine<br />
von Protein werden nicht über die Leber verstoffwechselt,<br />
sondern direkt über den Muskel, erklärt Robert<br />
Fritz. „Meine Erfahrung ist, dass viele Sportler sehr<br />
gut darauf ansprechen, sie besser regenerieren, weniger<br />
Muskelschmerzen haben. Ich bin ein Freund davon aus<br />
persönlicher Erfahrung, aber der wissenschaftliche<br />
Nachweis für die Wirksamkeit fehlt bislang“, gibt der<br />
Mediziner zu bedenken. Also bei Interesse am besten<br />
selbst probieren und aufs Gefühl hören.<br />
Magnesium ist gerade im Sommer auch ein Thema,<br />
bestätigt Fritz: „Hoher Schweißverlust oder auch Stress<br />
treiben den Bedarf in die Höhe. Wenn man häufig an<br />
Muskelkrämpfen leidet, vor allem nachts, steckt mit einer<br />
gewissen Wahrscheinlichkeit ein Magnesiummangel<br />
dahinter. Es kann aber auch am Kalium oder Kalzium<br />
liegen. Der weitaus häufigste Grund für Krämpfe im intensiven<br />
Sport ist aber schlicht eine muskuläre Überbeanspruchung.“<br />
Bei Magnesium und anderen Nährstoffen rät Robert<br />
Fritz aber nur zu einer kontrollierten Einnahme. Also<br />
nach einer Blutanalyse, bei der Mängel festgestellt werden,<br />
die Ergänzung dann verordnet und auch kontrolliert<br />
wird, ob sich die Werte verbessern. Eisenmangel sei<br />
ein häufiges Thema im Ausdauersport, speziell bei Frauen<br />
und nochmals verstärkt durch vegane Ernährung.<br />
Oder auch Vitamin B, Zink, Kalium oder Vitamin D.<br />
Bei allem gilt: Nicht „blind“ auf Verdacht einnehmen,<br />
auch Überdosierungen können sich negativ auf Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit auswirken. Mittels Vollblutanalyse<br />
beim Arzt, Einnahme nach Verordnung und<br />
regelmäßiger Kontrolle ist man auf der sicheren Seite.<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
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38 <strong>SPORTaktiv</strong>
MINDESTENS 700.000<br />
NICHTSCHWIMMER GIBT<br />
ES IN ÖSTERREICH SCHON<br />
UND DIE SPERREN DURCH<br />
CORONA HABEN DIE LAGE<br />
NOCH VERSCHÄRFT.<br />
SCHWIMMEN ALS ECHTER<br />
BREITENSPORT BOOMT<br />
ANDERERSEITS.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Dass immer weniger Menschen das österreichische Kulturgut<br />
Skifahren erlernen und hochhalten, wird oft beklagt.<br />
Vom Schwimmen ist vergleichsweise wenig zu hören.<br />
Schwimmen zu können, kann im Gegensatz zum Skifahren<br />
im Ernstfall aber Leben retten.<br />
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat jedenfalls im Jahr<br />
2019 erhoben, dass sich 700.000 Menschen ab 5 Jahren in Österreich<br />
als Nichtschwimmer deklarieren. Das sind acht Prozent der<br />
Bevölkerung. Jeder Fünfte schätzte bei der Befragung die eigenen<br />
Schwimm-Skills als sehr unsicher bis maximal mittelmäßig ein.<br />
Das alles war freilich noch vor der Corona-Pandemie. Durch gesperrte<br />
Schwimmbäder (mit Ausnahme des Spitzensports) sowie<br />
ausgefallene Kurse hat sich die Lage naturgemäß weiter verschärft,<br />
sodass manche Schätzungen schon von annähernd einer Million<br />
Nichtschwimmer sprechen. Im April <strong>2021</strong> haben Vertreter der österreichischen<br />
Schwimmschulen auf den Ernst der Lage aufmerksam<br />
gemacht und sich mit einer Petition an die Bundesregierung<br />
gewandt unter dem Titel: „Lasst uns wieder schwimmen lernen“.<br />
Für Corona und notwendige Maßnahmen kann freilich niemand<br />
etwas. Aber wie schon erwähnt: Das Problem besteht und<br />
ist schon lange vor Corona entstanden.<br />
Herwig Reupichler kennt die Problematik umfassend. Der<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Experte ist nicht nur Sportwissenschafter, Triathlonund<br />
Schwimmtrainer, sondern zugleich selbst Vater zweier kleiner<br />
Kinder und bei der Sportunion Steiermark für das Projekt „Kinder<br />
gesund bewegen“ verantwortlich. „Es ist ein Riesenthema für<br />
die Gesellschaft, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist,<br />
schwimmen zu erlernen. Das ist nicht nur potenziell lebensgefährlich,<br />
sondern auch eine soziale Frage: Weil Nichtschwimmer<br />
automatisch aus vielen Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen<br />
sind, vom Badeurlaub bis hin zu sämtlichen Wassersportarten.“<br />
Woher die hohe Zahl der Nichtschwimmer kommt? Reupichler<br />
sieht mehrere miteinander verwobene Ursachen: einerseits, dass<br />
durch die zunehmende Zahl an Doppelverdienern Familienzeit<br />
knapper wird. Früher habe man Kindern neben dem Radfahren das<br />
Schwimmen ganz selbstverständlich im Familienverband beigebracht,<br />
heute werde dagegen vieles an die Schulen ausgelagert. „Um<br />
Kindern schwimmen beibringen zu können, muss du es aber selber<br />
gut können. Mittlerweile haben wir eine Elterngeneration, wo das<br />
eben nicht mehr selbstverständlich der Fall ist – da entsteht eine<br />
Spirale nach unten.“<br />
Zum Zweiten sei im Bildungssystem mit Stundenstreichungen<br />
auch der Schwimmunterricht<br />
gekürzt worden. Früher hätten es Lehrer außerdem<br />
vielleicht mit zwei Kindern pro Klasse zu<br />
tun gehabt, die überhaupt nicht schwimmen<br />
konnten, jetzt seien oft halbe Klassen Nichtschwimmer.<br />
„Das ist dann nicht zu bewältigen.“<br />
Doch über allem steht für den <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Experten vor allem ein Problem: ein eklatanter<br />
Mangel an Wasserfläche. Nicht Freiflächen, Bäder<br />
und Seen, die jetzt in diesem Sommer endlich<br />
wieder fleißig frequentiert werden können: Es<br />
geht um die Schwimmhallen. „Sie sind anders als<br />
GERADE IN<br />
BALLUNGS-<br />
ZENTREN<br />
GIBT ES VIEL<br />
ZU WENIGE<br />
ÜBERDACHTE<br />
WASSERFLÄ-<br />
CHEN, DIE<br />
WENIGEN<br />
SIND HOFF-<br />
NUNGSLOS<br />
ÜBERLAUFEN.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
MICHAEL<br />
DUSCHER<br />
Geschäftsführer<br />
Niederösterreich<br />
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DEN URLAUB<br />
ENTSPANNT<br />
GENIESSEN<br />
Niederösterreich besticht vor<br />
allem durch seine unglaubliche<br />
Vielfalt. In vielerlei Hinsicht: Es<br />
gibt noch so viele Orte und Regionen,<br />
Geheimplätze, Wandertouren<br />
und Radwege, die es wert<br />
sind, entdeckt zu werden.<br />
Alle online buchbaren oder reservierbaren<br />
Ausflugsziele und<br />
Freizeitbetriebe findet man im<br />
neuen Niederösterreich-Navi auf<br />
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eine Übersicht inklusive Detailinformationen<br />
zu jedem Ausflugsziel<br />
sowie einen Link zur Buchung<br />
bzw. Reservierung.<br />
Bei Tagesausflügen empfehlen<br />
wir, den Ausflug gut zu planen,<br />
wo möglich Tickets online zu buchen<br />
oder zu reservieren und sich<br />
am Tag vor dem Ausflug testen zu<br />
lassen bzw. den „3-G-Nachweis“<br />
nicht zu vergessen. Zudem empfehlen<br />
wir eine öffentliche Anreise,<br />
da Parkplatzkapazitäten begrenzt<br />
sind, und bitten, auf ein<br />
faires Miteinander zu achten. Urlaubsgästen<br />
bieten Niederösterreichs<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
wieder flexible Stornierungs- oder<br />
Umbuchungsmöglichkeiten, sollte<br />
der Urlaub aufgrund von<br />
Covid-19 doch nicht stattfinden<br />
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mangelt an Möglichkeiten,<br />
ganzjährig<br />
schwimmen zu<br />
können. Nicht erst<br />
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Freibäder ganzjährig nutzbar. Gerade in Ballungszentren<br />
gibt es viel zu wenige überdachte Wasserflächen, die wenigen<br />
Bäder sind überlaufen.“ Werden Schwimmkurse angeboten,<br />
auch zum Beispiel Kraul-Einsteigerkurse für Erwachsene,<br />
seien diese in kurzer Zeit ausgebucht. „Aber<br />
man kann gar nicht mehr anbieten, weil die Infrastruktur<br />
fehlt.“ Ein österreichweites Konzept für Gratisschwimmkurse<br />
für alle steht übrigens im Regierungsprogramm.<br />
Reupichler hofft, dass im Sinne der Gesellschaft nun Geld<br />
in die Hand genommen wird, sobald die Pandemielage<br />
sich bessert. Aber nicht nur, um Kurse zu finanzieren, sondern<br />
vor allem, um Infrastruktur zu schaffen, die ganzjährig<br />
nutzbar ist.<br />
Der Schritt zum sportlichen Schwimmen<br />
Es gibt in Sachen Schwimmen aber auch eine andere Seite,<br />
und die ist wesentlich erfreulicher: Das sportliche<br />
Schwimmen hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen<br />
Aufwind als Breitensportart erlebt. „Früher war<br />
Schwimmen in den Vereinen ein reiner Leistungssport.<br />
Durch den Triathlonboom und später das Open-Water-<br />
Schwimmen ist die Sportart viel breiter und wichtiger<br />
geworden. Open-Water-Bewerbe haben jetzt wirklichen<br />
Breitensportcharakter – wie man einen<br />
Halbmarathon oder 10-Kilometer-Straßenlauf<br />
läuft“, sagt Reupichler. „Wenn man ein bisschen<br />
kraulen kann, ist man schon dabei – und es kostet<br />
nicht viel im Vergleich zu einem Rennrad.“<br />
Den Sprung vom Schwimmen, um sich über<br />
Wasser zu halten, zum sportlichen Schwimmen ist<br />
auch im vorgerückten Alter gut zu schaffen. Allerdings<br />
nur schwer ohne professionelle Anleitung.<br />
Ein wenig muss man dafür also investieren. Wer<br />
aber einen Platz in einem Kraulkurs für Anfänger<br />
ergattert, sollte die Gelegenheit am Schopf packen,<br />
denn die Benefits sind vielfältig.<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
„Wenn man ein bisschen mehr kann als Brustschwimmen<br />
mit Kopf über Wasser, dann beginnt es<br />
richtig Spaß zu machen. Und ist dann auch eine irrsinnig<br />
gesunde Sportart. Brustschwimmen mit dem Kopf<br />
über Wasser – so, wie viele das Schwimmen verstehen<br />
– ist für die Halswirbelsäule ja an sich ungesund. Die<br />
gesunden Schwimmdisziplinen sind Kraul und Rückenkraul,<br />
weil hier die Wirbelsäule in einer linearen<br />
Position ist“, erklärt der Sportwissenschafter.<br />
Als Gesundheitssport habe das Schwimmen viele<br />
Vorteile, zum Beispiel gegenüber dem Laufen: „Es trainiert<br />
genauso die Ausdauer, man verbrennt viele Kalorien<br />
und es ist viel gelenksschonender, auch mit etwas<br />
Übergewicht. Man wird durchs Schwimmen auch beweglicher,<br />
der Rücken geht auf. Es schult die Koordination.<br />
Und es macht richtig Spaß – sobald man es<br />
eben ein wenig besser kann“,<br />
sagt der Experte.<br />
Rund zehn Stunden mit<br />
Trainer brauchen durchschnittlich<br />
Talentierte, um<br />
vom „Kopf-über-Wasser“-<br />
Bruststil zu einem brauchbaren<br />
Kraulstil zu gelangen. Übrigens:<br />
Richtiges, sportliches<br />
Brustschwimmen nach Lehrbuch<br />
ist koordinativ noch anspruchsvoller<br />
als Kraulen.<br />
Wichtig ist, dass man zwischen<br />
den Trainerstunden<br />
auch selbst das Gelernte einübt.<br />
„Nach zehn Stunden<br />
können die meisten mehrere<br />
Längen am Stück, also einige<br />
Hundert Meter kraulen.“ Ist<br />
man so weit, kann man auch<br />
einmal weiter in einen See<br />
MAG. HERWIG<br />
REUPICHLER<br />
ist Sportwissenschafter<br />
und Triathlontrainer, bei<br />
der Sportunion Steiermark<br />
für das Projekt „Kinder<br />
gesund bewegen“ verantwortlich.<br />
Im „Sportpark<br />
Athletik Zentrum Graz“<br />
betreut Reupichler auch<br />
viele Hobbysportler.<br />
www.sportparkathletik.at<br />
rausschwimmen. Dabei sollte man als Einsteiger aber<br />
auf ein Sicherheits-Back-up achten: Im Sporthandel<br />
gibt es Bojen, die man beim Schwimmen mitzieht und<br />
an denen man sich zur Not (zum Beispiel bei einem<br />
Krampf) anhalten kann. Und man kann im Notfall auf<br />
sich aufmerksam machen.<br />
„Wenn man es halbwegs kann, ist Schwimmen im<br />
See ein Traum: Eine Landschaft schaut ganz anders<br />
aus, wenn man vom See aus ans Ufer schaut. Das ist<br />
auf einmal eine ganz andere Perspektive“, sagt Reupichler<br />
auch. Wer so weit ist, für den ist die Teilnahme<br />
an einem kurzen Triathlon oder einem Einsteiger<br />
Open-Water-Schwimmen auch nicht weit weg – wie<br />
auch das Beispiel von Thomas Schwald (siehe nächste<br />
Seite) zeigt. Vor allem aber hat man sich eine gesunde<br />
sportliche Fähigkeit angeeignet, von der man vielfältig<br />
und bis ins hohe Alter profitiert.<br />
Foto: Vaude<br />
MÜCKENFREIES<br />
OUTDOOR-VERGNÜGEN<br />
Beim Wandern schafft die Farley Pants von<br />
VAUDE Abhilfe gegen Mücken. Mit dem<br />
Wirkstoff Geraniol werden Mücken effektiv<br />
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Sie schützt auch vor Sonnenbrand.<br />
Die Farley ZO Pants V von VAUDE ist eine<br />
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schnelltrocknend und pflegeleicht ist, sondern<br />
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punkten kann: Die Greenfirst®-Mückenabwehr<br />
auf pflanzlicher Basis mit natürlichem Geraniol.<br />
Die Wirkstoffe sorgen dafür, dass Mücken & Co.<br />
den Träger oder die Trägerin der Hose nicht<br />
mehr sonderlich attraktiv finden und das Weite<br />
suchen. Wanderer bleiben unumschwirrt auf<br />
ihrem Weg.<br />
Natürliches Geraniol kommt in verschiedenen<br />
Pflanzen (wie Rosen, Currykraut oder Zitronenmelisse)<br />
vor. Der Wirkstoff ist biologisch<br />
abbaubar und hinterlässt keine neurologischen<br />
Schäden bei Mensch und Tier. Im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Insektenschutzmitteln werden die<br />
Insekten nicht getötet, sondern nur abgewehrt.<br />
Die VAUDE Farley ZO Pants schützt zudem mit<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
KURT TROPPER<br />
Stv. Geschäftsführer<br />
TVB Kitzbüheler Alpen<br />
– Brixental<br />
OPTIMISMUS<br />
FÜR DEN<br />
SOMMER<br />
Nach einem Winter, der touristisch<br />
nicht stattfand, steht<br />
eine hoffnungsvolle Sommersaison<br />
vor der Tür. Zumindest<br />
wenn man an den Sommer im<br />
Vorjahr zurückdenkt, darf man<br />
vorsichtig optimistisch sein.<br />
Viele Hotels und Gastronomiebetriebe<br />
in den Kitzbüheler<br />
Alpen haben die letzten Monate<br />
genutzt, um in Qualität zu<br />
investieren. In der Region wurden<br />
neue Angebote geschaffen,<br />
die Infrastruktur weiter verbessert<br />
und ausgebaut.<br />
Auch die Beschäftigten sind<br />
nach dieser langen Pause überaus<br />
motiviert und stehen in<br />
den Startlöchern. Die positive<br />
Stimmung strahlt über die<br />
Branche hinaus, sodass wir<br />
hoffen in der Zwischenzeit verlorenen<br />
gegangene Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für<br />
Hotellerie und Gastronomie<br />
zurückgewinnen zu können!<br />
Und auch mit den Veranstaltungen<br />
in der Region geht es<br />
wieder los – nicht ganz so wie<br />
vorher, aber mit mehr Qualität<br />
und Nachhaltigkeit. Ganz besonders<br />
freuen wir uns über<br />
unser 25-jähriges Jubiläum<br />
beim KitzAlpBike-MTB-Marathon<br />
und die zeitgleiche Austragung<br />
der österreichischen<br />
Staatsmeisterschaft.<br />
Foto: TVB Kitzbüheler Alpen – Brixental<br />
GANZ<br />
ODER GAR NICHT<br />
VOM BEINAHE-NICHTSCHWIM-<br />
MER ZUR GROSSEN LEIDEN-<br />
SCHAFT. DER STEIRER THOMAS<br />
SCHWALD BESUCHTE MIT<br />
49 JAHREN SEINEN ERSTEN<br />
KRAULKURS. IN DEN ZWEI-<br />
EINHALB JAHREN SEITHER<br />
BEWÄLTIGTE ER ETLICHE „EX-<br />
TREM“-SCHWIMMBEWERBE<br />
UND ENTDECKTE SOGAR DAS<br />
„EISSCHWIMMEN“ FÜR SICH.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Extrem waren die sportlichen Unternehmungen<br />
von Thomas<br />
Schwald schon früher und zwar<br />
im Radsport: Der Steirer gewann<br />
zum Beispiel seine Altersklasse beim<br />
„Glocknerman“, einem Nonstop-Radrennen<br />
über 1000 Kilometer und<br />
17.000 Höhenmeter mit Start und Ziel<br />
in Graz.<br />
In der steirischen Landeshauptstadt<br />
startet auch der Austria-eXtreme-Triathlon.<br />
Auf der 186 Kilometer langen Radstrecke<br />
sind 3900 Bergauf-Höhenmeter<br />
eingebaut, die knapp 44 Kilometer lange<br />
Laufstrecke führt über 1860 Höhenmeter<br />
bis zur Südwand-Hütte des Dachsteins.<br />
Geschwommen wird in der Mur:<br />
erst 2 Kilometer flussaufwärts und folglich<br />
gegen die Strömung, dann 1,8 Kilo-<br />
Fotos: Thomas Schwald<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
meter flussabwärts. Dieser Event hat<br />
Schwald fasziniert. So sehr, dass er extra<br />
dafür schwimmen gelernt hat. Also<br />
fast: „Ich hab schwimmen nie gemocht<br />
und mich gerade im Bruststil über<br />
Wasser halten können“, erzählt er.<br />
„Also hab ich mich mit meiner Frau zu<br />
einem Kraulkurs angemeldet.“<br />
Im Oktober 2018 war das, acht Monate<br />
vor dem Event, der jährlich im<br />
<strong>Juni</strong> stattfindet. „Es war eine ganz<br />
neue Erfahrung: Vom Ausdauersport<br />
kommend plötzlich mit einer völlig<br />
technischen Sportart konfrontiert zu<br />
sein“, erinnert sich Schwald. Um koordinativ<br />
anspruchsvolle Sportarten zu<br />
erlernen, gilt ja die Kindheit als „goldenes<br />
Alter“. Ja länger die biologische<br />
Uhr schon tickt, umso schwieriger<br />
wird es – so heißt es. Schwald war damals<br />
nicht mehr jugendliche 49, als er<br />
den Anfängerkurs in Angriff nahm.<br />
„Zwischen den zehn Einheiten, die ich<br />
genommen hab, waren meine Frau<br />
und ich zweimal pro Woche selbst<br />
noch schwimmen und haben die<br />
Technik geübt“, verrät er.<br />
„Für das, was ich mache, ist meine<br />
Technik nach wie vor schlecht“, zeigt<br />
sich Schwald selbstkritisch. Um das<br />
ins rechte Licht zu rücken: Heuer<br />
möchte der Steirer beim Ironman Klagenfurt<br />
zwischen 90 und 95 Minuten<br />
für die 3,8-Kilometer-Schwimmdistanz<br />
brauchen – und das ist für einen<br />
„spätberufenen“ Hobbyschwimmer<br />
bei Weitem keine schlechte Zeit.<br />
Beim „Austria eXtreme“ war er sich<br />
am Start aber noch nicht sicher, ob es<br />
mit der erforderlichen Karenzzeit<br />
klappt. Hat es aber. Platz 40 wurde es<br />
bei seiner Triathlon-Premiere in<br />
17:38:50 Stunden. Aber nicht nur das:<br />
„Das Schwimmen war überraschendenweise<br />
das tollste Erlebnis am ganzen<br />
Triathlon für mich. Man startet ja<br />
noch im Dunkeln, zuerst die zwei Kilometer<br />
stromaufwärts, ein Kampf.<br />
Zurück runter wird es dann langsam<br />
hell: Da hab ich schon gewusst, dass<br />
ich die erforderliche Schwimmzeit<br />
schaffe und den restlichen Bewerb bestreiten<br />
darf. Das pure Glücksgefühl“,<br />
strahlt Schwald noch im Rückblick.<br />
Geschafft hat er seitdem eine Menge<br />
weiterer Herausforderungen. Open<br />
Water-Bewerbe bis zu 10 Kilometern<br />
Länge zum Beispiel – „auch wenn ich<br />
da bei den Langsamen bin. Da sind<br />
aber auch richtig gute Schwimmer<br />
dabei.“ Und er sagt auch: „Ich hätte<br />
nicht gedacht, dass mir Schwimmen<br />
so viel Spaß machen würde.“<br />
Und das gilt mittlerweile sogar fürs<br />
Eisschwimmen. Eigentlich, sagt<br />
Schwald auch, hasst er kaltes Wasser.<br />
Doch die Langdistanz-Schwimmerin<br />
Claudia Müller, die unter anderem<br />
beim 24-Stunden-Schwimmen in Bad<br />
Radkersburg schon mehrmals die allgemeine<br />
Klasse gewonnen hat (also<br />
schneller als alle Männer war), überredete<br />
ihn, Eisschwimmen zu versuchen.<br />
Fünf Grad ist dort die maximale<br />
Wassertemperatur. „Ich war skeptisch,<br />
man weiß ja nicht, wie der Körper<br />
das verkraftet. Aber ich hab mich<br />
überwunden – und irgendwann wird<br />
es fast eine Sucht“, sagt Schwald. Er<br />
betont aber auch, dass nicht die Zeit<br />
im eiskalten Wasser, sondern das „Danach“<br />
das wirklich Schöne ist.<br />
Was das Verrückteste ist, was er gemacht<br />
habe, beantwortet Thomas<br />
Schwald entsprechend so: „In meiner<br />
ersten Eisschwimmsaison bin ich<br />
gleich einmal über die 1000-m-Distanz<br />
mitgeschwommen und habe 24<br />
Minuten gebraucht. Die Guten sind<br />
ja nach rund 15 Minuten wieder heraußen.“<br />
THOMAS SCHWALD<br />
aus Dobl (St) ist 52 und Hobby-<br />
E xtremsportler, unter anderem<br />
Triathlet und Eisschwimmer.<br />
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
STEFANIE MAYR<br />
Geschäftsführerin TVB<br />
St. Johann in Salzburg<br />
HERZHAFTER<br />
URLAUB IN<br />
ST. JOHANN<br />
IN SALZBURG<br />
Was früher als selbstverständlich<br />
erachtet wurde, wird nun<br />
schon seit Wochen und Monaten<br />
sehnsüchtig herbeigesehnt.<br />
Ein Kaffee mit der besten<br />
Freundin im Kaffeehaus, ein After-Work<br />
Drink im Bistro oder<br />
eben wieder dem Alltag entfliehen<br />
und es sich im Urlaub so<br />
richtig gut gehen lassen.<br />
Nun hat das Warten ein Ende<br />
und auch wir in St. Johann in<br />
Salzburg haben am 19. Mai unsere<br />
Türen für nationale und internationale<br />
Gäste geöffnet. Unsere<br />
Beherbergungsbetriebe sind<br />
bereit und haben alle nötigen<br />
Sicherheitsmaßnahmen ergriffen,<br />
um einen geschützten Urlaub<br />
gewährleisten zu können.<br />
Sehr erfreulich ist auch, dass<br />
unsere zwei Hauptattraktionen,<br />
die Liechtensteinklamm und<br />
der Geisterberg, ebenfalls seit<br />
dem 19. Mai besucht werden<br />
können. Die Liechtensteinklamm<br />
gilt als tiefste und beeindruckendste<br />
Schlucht im Alpenraum.<br />
Es ist kaum in Worte zu<br />
fassen, wie groß die Freude bei<br />
uns in St. Johann in Salzburg<br />
ist. Wenn wir eines können,<br />
dann den Urlaub für unsere<br />
Gäste so herzhaft wir nur möglich<br />
zu gestalten und nun dürfen<br />
wir das auch endlich wieder.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
FIT<br />
EIN BALANCE-BOARD MIT<br />
GUTEM GEWISSEN, EIN HAND-<br />
TUCH ZUM VERLIEBEN UND EIN<br />
TISCH, DER DIR DAS STEHEN<br />
SCHMACKHAFT MACHT – DAS<br />
IST DER TEST-DREIER IM JUNI.<br />
VON KLAUS MOLIDOR UND THOMAS POLZER<br />
NACHHALTIG SURFEN IM WOHNZIMMER<br />
Weil er neidisch war auf die Tricks der anderen hat Felix<br />
Aschengschwandtner aus Eidenberg in Oberösterreich begonnen,<br />
sich für Balance-Boards zu interessieren, damit er auch im<br />
Sommer üben kann. Unter dem Namen gibt es viele verschiedene<br />
Arten von Trainingsgeräten, dieses unter dem Namen „Shreditate“<br />
besteht aus einer Korkrolle und einem Holzbrett mit Rocker-Shape.<br />
Das Holz kommt aus der Gegend, Felix entwirft die<br />
Bretter, ein Qualitätstischler aus der Region baut sie. Die<br />
Kork-Rolle kommt aus Portugal. „Da war mir wichtig, dass kein<br />
Baum gefällt wird, sondern nur Rinde abgeschnitten wird“, sagt<br />
Aschengschwandtner. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit<br />
schreibt er groß, darum pflanzt er auch für jedes verkaufte<br />
Board einen Baum. Supersympathische Idee. Weniger sympathisch:<br />
der Erstkontakt mit Brett und Rolle. Schaut einfacher<br />
aus, als es ist. Bis meine halbwüchsigen Söhne dann nach drei<br />
Minuten zeigen, was damit alles möglich ist. Der Ehrgeiz ist geweckt,<br />
schon bald kann ich zumindest ohne Hilfe aufsteigen, einen<br />
Tag später schon hin- und herrollen. Ein bissl Surferfeeling<br />
kommt da auf. „Man kann damit mit Spaß die Haltemuskulatur<br />
trainieren, Yoga machen oder Skateboardtricks perfektionieren“,<br />
sagt Felix Aschengschwandtner. So weit bin ich noch<br />
nicht, aber mit ein bisschen Übung stellt sich schnell ein Lerneffekt<br />
und noch mehr Spaß ein und der Körper fühlt sich nach<br />
ein paar Minuten aufgewärmt und sehr geschmeidig an. Fürs<br />
echte Surfen oder auch fürs Laufen, Biken, Wandern, was auch<br />
immer. Erhältlich sind Boards und zwei Korkrollen im Set ab 150<br />
Euro unter www.shreditate.com. Das gute Gefühl eines nachhaltigen<br />
Produkts aus Österreich gibt es gratis dazu.<br />
Fotos: Thomas Polzer, Bertram Taferner<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
BEKEHRTER STEH-MUFFEL<br />
EIN SPORTHANDTUCH<br />
ZUM VERLIEBEN<br />
Zuerst gab es vom Chefredakteur ein klares „Nein“ für<br />
das Testen eines Sporthandtuchs. „Ein Handtuch testen?<br />
Ich weiß nicht?“ Nachdem ich ihm die vermeintlichen<br />
Features geschickt habe, kam die Antwort – „ich nehme<br />
alles zurück und behaupte das Gegenteil: Das klingt interessant.“<br />
War es auch: Nach den ersten Tests beim Yoga<br />
zu Hause und beim Training im Freien auf öffentlichen<br />
Fitnessgeräten in Parks kann ich nur sagen: Das antibakterielle<br />
TOWELL+ SPORTHANDTUCH von STRYVE– erhältlich<br />
um € 34,95 bei Gigasport – hält, was es verspricht. Die<br />
hochwertige Baumwolle, die Bakterien- und geruchsabweisend<br />
ist, hält auch einem schweißtreibenden Training<br />
stand – da riecht nichts unangenehm. Es fühlt sich extrem<br />
weich und angenehm an, hat mit 105 cm x 42,2 cm eine<br />
gute Größe für Trainingsgeräte und -flächen aller Art und<br />
eine gut erkennbare Vorder- und Rückseite für mehr Hygiene<br />
beim Training. Optimal: Dank eines hochwertigen Magnetclips<br />
für ein einfaches Anbringen an Studiogeräten<br />
und anderen Metalloberflächen kann es auf Geräten nicht<br />
verrutschen! Und falls notwendig bietet es auch noch eine<br />
Tasche, um Schlüssel, Mitgliedskarte etc. zu verstauen.<br />
Falls es wer braucht: Das Mobiltelefon kann direkt durch<br />
das berührungsempfindliche Mesh bedient werden, um z.<br />
B. Musik zu steuern.<br />
Fazit: Endlich ist es vorbei mit müffelnden Handtüchern<br />
beim Training, Yoga und im Studio. Das ist, ganz ehrlich<br />
und bei allen sonstigen Features, das Hauptmotiv, warum<br />
ich mir das TOWELL jedenfalls zulege.<br />
Also eines muss ich gleich sagen: Stehen ist genau überhaupt<br />
nicht meins. Laufen, wandern, in Bewegung sein – kein Ding,<br />
gerne stundenlang. Aber stehen? Ich such mir sogar nach<br />
einem Arbeitstag in der Bim oder im Zug immer schnell einen<br />
Sitzplatz. Nach plus/minus einem Jahr Homeoffice offenbaren<br />
sich aber die Folgen vom Sitzen am Küchentisch. Verspannungen<br />
allerorts. Also doch einmal Arbeiten im Stehen probieren.<br />
Der HARMONI DESK macht das ohne große Umbauarbeiten<br />
möglich. Die vier Holzteile sind schnell auf die richtige<br />
Höhe zusammengesteckt und schon werden Küchen- oder<br />
Gartentisch zum Steh-Arbeitsplatz. Hat das Homeoffice geschlossen,<br />
sind die Teile rasch platzsparend verstaut. Auf der<br />
Arbeitsfläche haben Maus und Tastatur locker Platz, dazu ein<br />
Notizblock, Stifte, Kräutertee oder Kaffee. Der Rücken dankt’s,<br />
dass er nicht den ganzen Tag im falschen Sitzmöbel lungern<br />
muss. Und mir macht das Arbeiten im Stehen mittlerweile<br />
richtig Spaß – und gesund fühlt es sich auch noch an. Da sind<br />
die 199 Euro für die Basisversion in „Birke“ gut investiert. Am<br />
Ende des Tages fühle ich mich durch die Steh-Einlagen einfach<br />
besser und vitaler. Vielleicht macht mich der Desk noch zum<br />
Straßenbahn-Steher. Wer weiß?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
JEDER LAUF<br />
EIN ABENTEUER<br />
TRAILRUNNING IN OBERTAUERN (S)<br />
VEREINT SPORTLICHE HERAUSFOR-<br />
DERUNGEN MIT SPEKTAKULÄREN<br />
NATURERLEBNISSEN.<br />
Alle Informationen<br />
zu den Trailrunningstrecken<br />
und der<br />
Urlaubsregion unter<br />
www.obertauern.com<br />
Abseits von asphaltierten Wegen<br />
beflügelt die abwechslungsreiche<br />
Trendsportart Trailrunning zu neuen<br />
Höhen – wobei das Erleben der Natur an<br />
erster Stelle steht. Der herausfordernde<br />
Geländelauf trainiert nicht nur den gesamten<br />
Körper, sondern befreit den Kopf,<br />
mindert den Stress und unterstützt bei der<br />
Entspannung. Jeder Lauf gleicht einem<br />
Abenteuer, bei dem man der Natur ein Stück<br />
näherkommt. So auch in Obertauern, wo<br />
jeder Trailrun zum Naturspektakel wird:<br />
Vorbei an wilden Wasserfällen und beeindruckenden<br />
Schluchten, über blühende Almwiesen<br />
und schroffe Berghänge geht es hin zu<br />
imposanten Gipfelkreuzen und smaragdgrünen<br />
Bergseen. Dabei bieten sich stets<br />
spektakuläre Aussichten. Im Einklang mit<br />
der Natur kommen Trailrunner auf 133<br />
Kilometern und 8 ausgeschilderten Strecken<br />
in Obertauern voll auf ihre Kosten. Von<br />
Cross Adventure bis hin zu Cross Trail<br />
fordern die Pfade Anfänger und Könner<br />
gleichermaßen.<br />
Auf unbefestigten Wegen und in abwechslungsreichem<br />
Gelände stärkt Trailrunning in<br />
Obertauern mit jedem Meter die Gesundheit,<br />
denn das bergige Gelände verbessert<br />
nicht nur die Koordination und das Reaktionsvermögen.<br />
Durch seine Lage ab 1640<br />
Metern Höhe aufwärts steigert es auch<br />
nachhaltig das Wohlbefinden. Wie die<br />
„Austrian Moderate Altitude Study“ (AMAS)<br />
belegt, ist dies bei einer Höhe zwischen 1500<br />
und 2500 Metern der Fall. Die klare Bergluft<br />
in luftigen Höhenmetern machen Obertauern<br />
daher zu einem Paradies für all jene, die<br />
sich der Trendsportart erstmalig annehmen<br />
wollen oder nach neuen Herausforderungen<br />
suchen, um Körper und Geist fit zu halten.<br />
Fotos: TVB Obertauern<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
RUN<br />
Training – Menschen – Material<br />
Fotos: Getty images, www.fastestknowntimeaustria.com, Kärnten Läuft/Markus Traussnig, Transalpine Run/Harald Wisthaler<br />
FKT AUSTRIA IN RUNDE ZWEI<br />
Die Trailrunning-Serie „Fastest<br />
Known Time Austria“ läuft in der<br />
zweiten Saison in allen Bundesländern.<br />
Tolle Strecken (20–30 km) jederzeit<br />
bis 26. Oktober absolvieren,<br />
Track hochladen und gewinnen.<br />
Dynafit und Suunto sind Partner.<br />
www.fastestknowntime<br />
austria.com<br />
20 JAHRE KÄRNTEN LÄUFT<br />
„Kärnten Läuft“ geht von 20. bis 22.<br />
August zum 20. Mal über die Bühne!<br />
Wie genau, steht noch nicht fest –<br />
aber im Optimalfall wird mit einer<br />
Rückkehr der Running City in die<br />
Wörthersee-Ostbucht gefeiert. „Plan<br />
B“ und „C“ gibt es zusätzlich auch.<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
FREUDE AUFS COMEBACK<br />
Von 4.–11. September soll es mit<br />
dem Transalpine Run wieder klappen.<br />
Es schaut gut aus, dass 300<br />
Zweierteams <strong>2021</strong> auf die neue<br />
Strecke (264 km, 16.129 hm) von Hirschegg<br />
im Kleinwalsertal bis Sulden<br />
am Ortler werden starten dürfen.<br />
www.transalpine-run.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
SECHS TAGE ÜBER STRÄNDE,<br />
DURCH BÄCHE, WÄLDER UND<br />
ÜBER BERGE LAUFEN? VIEL-<br />
LEICHT AUCH DAS FERNWEH<br />
GLEICH MITSTILLEN? WILL-<br />
KOMMEN BEI DER COASTAL<br />
CHALLENGE IN COSTA RICA.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Pura vida, das pure Leben. Es<br />
wirkt wie ein Paradoxon,<br />
wenn Susanne Höller aus<br />
Deutschfeistritz nördlich von<br />
Graz den Ärmel ihrer weißen<br />
Fleecejacke hochzieht und das Tattoo an<br />
der Innenseites ihres rechten Handgelenks<br />
zum Vorschein kommt. Pures Leben?<br />
Nieselregen, 8 Grad Celsius Ende<br />
April und knappe 400 Tage Pandemie<br />
im Rückspiegel – klingt alles gar nicht<br />
nach großer Lebensfreude, wie ihn das<br />
Motto in spanischer Sprache vermitteln<br />
will.<br />
Auch der Beruf, dem Susanne Höller<br />
nachgeht, ist in Zeiten wie diesen alles<br />
andere als rosig. „Im Ausland Werbung<br />
für Urlaub in Graz machen“, beschreibt<br />
die fröhliche Frau mit den dunklen Locken<br />
ihren Job. Gibt gerade Aufgaben<br />
mit weniger Frustrationspotenzial.<br />
Trotz allem. „Pura vida“, sagt Susanne<br />
Höller. Ähnlich dem „Aloha“ auf Hawaii<br />
ist „pura vida“ in Costa Rica mehr als<br />
eine Grußformel. Es ist vielmehr eine<br />
Lebenseinstellung. Das Positive sehen,<br />
zufrieden sein mit dem, was man hat.<br />
Und Susanne Höller hat eine Menge unvergesslicher<br />
Erinnerungen an Costa<br />
Rica. Vor allem an die „Coastal Challenge“,<br />
einen Sechs-Tage-Trailrun, den sie<br />
schon zweimal gelaufen ist und bei dem<br />
sie mittlerweile auch im Organisationskomitee<br />
ist. „Vor ein paar Jahren war ich<br />
mit einer Reisegruppe in Costa Rica und<br />
hab dort zufällig eine alte Freundin getroffen,<br />
die dort mittlerweile wohnt“, erinnert<br />
sich Höller. Immer wieder seien<br />
ihr damals pinke Markierungen an Bäumen<br />
und Sträuchern aufgefallen. Als sie<br />
Fotos: Andres Vargas/The Coastal Challenge<br />
wieder zu Hause in der Steiermark war,<br />
hat die Freundin das Rätsel gelöst. „Das<br />
waren die Streckenmarkierungen der<br />
Coastal Challenge“, sagt Höller.<br />
Bingo. Denn gelaufen ist Höller immer<br />
schon gerne. „Zwischen acht und<br />
zwölf Kilometer. Immer nur aus Spaß<br />
und ohne Ambition auf Zeiten.“ Begeistert<br />
von der atemberaubend schönen<br />
Natur und den positiven Menschen in<br />
Costa Rica bucht sie einen Startplatz<br />
und einen Flug und ist 2019 am Start.<br />
Im „kurzen“ Adventure-Bewerb, mit<br />
täglichen Strecken rund um die Halbmarathon-Distanz,<br />
während es im Expedition-Bewerb<br />
mehrmals über mehr als<br />
einen Marathon geht. Gleich ist beiden<br />
Varianten nur die erste Etappe über 33<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
THE COASTAL<br />
CHALLENGE<br />
Datum: 5. bis 12. Februar 2022<br />
Treffpunkt: San Jose. Von dort geht<br />
es am ersten Tag frühmorgens zum<br />
Start am Playa del Rey. Das Rennen<br />
verläuft dann entlang der Pazifikküste<br />
im Regenwald, im Dschungel und<br />
am Strand und in den Talamancas.<br />
Expedition: Gesamtlänge 236 km<br />
aufgeteilt auf 6 Etappen mit Distanzen<br />
zwischen 23 und 52 Kilometern<br />
sowie zwischen 613 und 2466<br />
Höhenmetern.<br />
Adventure: Gesamtlänge 155 km<br />
aufgeteilt auf 6 Etappen (zw. 12,5<br />
und 35 km sowie zwischen 613<br />
und 1203 Höhenmetern).<br />
Startgebühr: 2850 US-Dollar<br />
Darin enthalten: Transfer zum Start<br />
und vom Ziel retour nach San Jose,<br />
Vollverpflegung während des Rennens,<br />
Gepäcktransport, medizinische<br />
Betreuung.<br />
www.thecoastalchallenge.info<br />
WELCOME TO THE<br />
JUNGLE<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
20. bis 22. August<br />
Traussnig<br />
NACH EINEM JAHR PANDEMIE WAR DAS<br />
UNGLAUBLICH SCHÖN, WIEDER ETWAS ANDERES<br />
ZU SEHEN, LEBENSFREUDE ZU SPÜREN.<br />
Wörthersee<br />
Halbmarathon<br />
Sommergenuss und<br />
einzigartige Urlaubsstimmung<br />
im Süden<br />
Österreichs<br />
erwartet unzählige Laufbegeisterte<br />
beim 20-Jahr-Jubiläum von Kärnten<br />
Läuft vom 20. bis 22. August.<br />
Bei zehn Bewerben ist für jeden der<br />
richtige Mix aus Laufvergnügen und<br />
Urlaubsflair mit dabei.<br />
Kilometer und 1000 Höhenmeter. „Bis<br />
zu dem Zeitpunkt, als ich mich dafür<br />
entschieden habe, war ich nie auf Trails<br />
unterwegs“, sagt Höller und lacht. Erst<br />
dann hat sie die Berge ihrer näheren<br />
Umgebung laufend zu erkunden begonnen.<br />
Plesch, Gamskogel, Schartner Kogel<br />
als Vorbereitung auf Playa del Rey,<br />
Talamancas und Corcovado-National-<br />
Park. Anfang Februar 2019 geht es dann<br />
vom österreichischen Winter in die Tropen<br />
und 35 Grad Hitze. Höller finisht<br />
und die Leidenschaft für pura vida entbrennt<br />
vollends.<br />
Weil Land und Leute sie nicht loslassen<br />
„und ich ein kommunikativer<br />
Mensch bin“, kommt sie mit den Organisatoren<br />
ins Gespräch und fliegt nach<br />
ihrer zweiten Teilnahme 2020 als Representative<br />
für den deutschen Sprachraum<br />
wieder heim. Ohne dichte Vernetzung<br />
in der Laufszene, aber mit Begeisterung<br />
und plastischen Schilderungen der<br />
Schönheiten des Rennens versucht sie,<br />
Läufern das „Once-in-a-Lifetime“-Abenteuer<br />
schmackhaft zu machen. „Wir<br />
übernachten an traumhaften Stränden,<br />
laufen durch den Dschungel, sind teilweise<br />
fernab der Zivilisation.“ Wer Stress<br />
und digitale Reizüberflutung loswerden<br />
möchte, ist bei der Coastal Challenge<br />
richtig. Abends hocken die maximal 120<br />
Teilnehmer aus Costa Rica und aller<br />
Herren Länder zusammen, Amateure<br />
wie Profis, und teilen am Lagerfeuer die<br />
Leidenschaft fürs Laufen und die Leiden<br />
des Tages in der Hitze.<br />
Auch heuer hat das Rennen übrigens<br />
stattgefunden. Mehrheitlich waren Ticos<br />
am Start, einige wenige Ausländer haben<br />
es nach Costa Rica geschafft. Susanne<br />
Höller zum Beispiel. „Diesmal aber nur<br />
in der Organisation. Gelaufen bin ich<br />
nicht“, erzählt sie. Zelte abbauen, Gespäcktransport<br />
organisieren, Zelte aufbauen,<br />
Läufer betreuen, das war ihr All-<br />
Gleich anmelden!<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
SUSANNE HÖLLER<br />
lebt in Deutschfeistritz (St) und hat zweimal an der Coastal<br />
Challenge teilgenommen und ist mittlerweile auch in der<br />
Organisation tätig. Interessierte können sie unter<br />
thecoastalchallenge_ce@gmx.at kontaktieren.<br />
WO DER SPORT DIE NR. 1 IST
tag drüben. Und: das Leben genießen. „Gerade<br />
nach einem Jahr Pandemie war das unglaublich<br />
schön, wieder etwas anderes zu sehen, Lebensfreude<br />
zu spüren“, erzählt sie. „Daheim hab ich ja<br />
schon jeden Stein mit Namen gekannt.“ Natürlich<br />
gibt es auch bei der Coastal Challenge ein Hygiene-Konzept,<br />
Abstand und Masken. „Aber ich<br />
konnte sogar mit meinen Freunden auf ein Bier<br />
gehen.“ Was früher keine Erwähnung wert war, ist<br />
jetzt ein Highlight.<br />
Schaffbar ist der Lauf mit einigen Monaten Vorbereitung<br />
sicher – sagt Höller. „Die größte Herausforderung<br />
ist die Hitze, die hab ich beim ersten<br />
Mal unterschätzt“, gibt sie zu. Drum geht es auch<br />
frühmorgens schon immer los. Eineinhalb Liter<br />
Wasser sind immer im Gepäck. „Damit kommst<br />
du zur ersten Labestation nach ca 10 Kilometern.“<br />
Vollverpflegung gibt es übrigens im Camp. Frühstück,<br />
Mittagessen – wer halt schon da ist – und<br />
Abendessen. „Natürlich viele Kohlenhydrate, die<br />
man als Läufer bei so einer Challenge einfach<br />
braucht.“ Danach steht Fußpflege auf dem Programm.<br />
„Auch die hab ich beim ersten Mal unterschätzt“,<br />
sagt sie und lacht wieder. Denn nasse<br />
Füße holt man sich auf jeder Etappe, Blasen bleiben<br />
da meist nicht aus. „Im Camp gibt es aber<br />
auch einen foot doctor.“ Das Ziel der Veranstalter<br />
ist klar: Möglichst jeder, der kommt, soll finishen.<br />
Und auch wenn im Expedition-Bewerb Profis an<br />
der Startlinie stehen – für die meisten geht es bei<br />
der Coastal Challenge um das Erlebnis, um das<br />
Erlebnis auf Dschungel-Trails, in Wildbächen um<br />
Sonnenaufgänge am Strand. Ums pura vida.<br />
WHY DO YOU RUN?<br />
FORERUNNER ® FOR RUNNERS<br />
#BeatYesterday<br />
GARMIN.COM
Andreas Rois steht im Keller<br />
und will loslaufen. Doch etwas<br />
hindert ihn. „Das<br />
WLAN spinnt“, sagt er. Typisch<br />
Vorführeffekt. Ein<br />
Läufer, der ohne WLAN und Internetverbindung<br />
nicht weglaufen kann?<br />
Das WLAN kommt in Schwung und<br />
Rois zieht sich an. Dazu geht er nicht<br />
zum Kleiderschrank, sondern tippt auf<br />
dem Display seines iPads herum.<br />
Lauf-Kleidung samt Schuhen, Socken,<br />
Kappen und Sportbrillen fast aller Marken<br />
hat er zur Auswahl. „Schau, die neuen<br />
Hoka gibt es auch schon“, lacht er.<br />
Fertig „angezogen“ stellt der 34-Jährige<br />
noch sein gewünschtes Laufprogramm<br />
zusammen und entscheidet sich für eine<br />
Challenge, die in seiner Badge-Sammlung<br />
noch fehlt. „Diese ganze Gamification<br />
finde ich schon cool.“ Dann steigt<br />
er auf sein Kettler-Laufband, überprüft<br />
den Speedsensor, schaltet den Motor des<br />
Antriebs ein und bringt sich langsam auf<br />
sein Lauftempo. Schon nach 25 Metern<br />
überholt er vor sich am kleinen Bildschirm<br />
eine Dame, die eher im<br />
Schritttempo dahinzutrotten scheint.<br />
Und: Echtes Sportgewand hat er natürlich<br />
schon an.<br />
Zwift heißt das Zauberding. Unter<br />
Radfahrern ist die Online-Plattform sehr<br />
bekannt und etabliert. Via Internetverbindung<br />
und Smarttrainer kann man im<br />
Stand Rad fahren (auf der „Walze“ bzw.<br />
Rolle hieß das früher) und das virtuelle<br />
Ich am Bildschirm dynamisch durch<br />
meistens künstliche Welten steuern.<br />
Körper-, Kraftwerte und Steigungen<br />
werden realistisch in Widerstand beim<br />
Kurbeln umgerechnet. So kann man<br />
trainieren, mit Bekannten fahren, chat-<br />
Fotos: Patrick Baumgartner Photography, Christoph Heigl<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
BAHN, STRASSE, BERGLAUF, TRAILS.<br />
ANDREAS ROIS (34) HAT ALLES AUSPROBIERT.<br />
JETZT AUCH LAUFBAND UND ZWIFT. WIE ER SICH<br />
ABWECHSLUNG, REGENERATION UND EIN MIN-<br />
DESTMASS AN COMPETITION IN DEN KELLER<br />
HOLT UND WO DIE VIRTUELLEN LIMITS SIND.<br />
VOM<br />
KELLERLAUF<br />
AUF DIE<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
BERGE<br />
Kellerkulisse und Gipfelluft.<br />
So oft es geht, rennt Andreas<br />
Rois im steirischen<br />
Hochschwabgebiet.<br />
ten und (Profi-)Wettkämpfe austragen.<br />
Jetzt auch noch Zwift Run für Läufer.<br />
Der nächste Hype? „Nein, ganz so<br />
schlimm wie beim Radfahren ist es noch<br />
nicht“, erzählt Rois, der im obersteirischen<br />
Aflenz lebt und als Postbediensteter<br />
arbeitet. Die Community ist viel<br />
kleiner, die technische Umsetzung nicht<br />
so authentisch. Und dennoch reizvoll.<br />
Der Laufallrounder ist ein Naturbursche<br />
mit starkem Bezug zu den Bergen, Laufen<br />
auf Laufbändern kannte er nur von<br />
Leistungstests aus seiner Vergangenheit<br />
als junger Nationalkader-Leichtathlet.<br />
Erst zu Beginn dieses Jahres legte sich<br />
Rois ein Laufband zu und nutzte in seinem<br />
Zwift-Account die Run-Funktion.<br />
Die Vorteile im Training? „Erstens ist<br />
das Virtuelle eine super Ablenkung,<br />
zweitens war sogar mir das Laufen bei<br />
Regen, Schnee, Eis und Kälte irgendwann<br />
zu blöd und zu gefährlich und<br />
drittens ist das Training am Laufband<br />
sehr effizient.“ Hin und wieder von klei-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
Im Keller, mit Laufband<br />
und neuerdings mit<br />
Zwift holt sich Andreas<br />
Rois den Feinschliff für<br />
Trailruns.<br />
SAVE THE DATE:<br />
24.-25.09.<strong>2021</strong><br />
NASSFELD<br />
MOUNTAIN<br />
SKYTRAILS<br />
▶ Easytrail 8,6 km 580 hm<br />
▶ Speedtrail 19,1 km 1420 hm<br />
▶ Skyrace 24,7 km 2190 hm<br />
▶ SkyUltra 56,5 km 4650 hm<br />
www.skytrails.at<br />
nen Lauf-Wehwehchen<br />
geplagt, sieht Rois auch<br />
den regenerativen Effekt<br />
als klares Plus. „Das<br />
Band ist gut gedämpft,<br />
es tut nix weh und das<br />
bewusste Langsam-Laufen<br />
fällt mir deutlich<br />
leichter als im Freien.<br />
Tempo und Puls hast du<br />
immer am Screen.“ So<br />
kann er gut an seiner<br />
Grundlagenausdauer arbeiten<br />
und Kilometer<br />
sammeln. Auch das<br />
Wettkampf-Gen in ihm<br />
wird bedient: „Die richtigen<br />
Wettkämpfe im<br />
Freien gehen mir richtig<br />
ab.“ Mit Zwift, Strava<br />
und der FKT-Serie<br />
(„Fastest Known Time“)<br />
hat er sich in Pandemiezeiten<br />
zumindest ein<br />
Mindestmaß an Competition<br />
geholt.<br />
Doch das wahre Leben<br />
spielt sich draußen<br />
ab. Es mag Läufer geben,<br />
die vor lauter Begeisterung<br />
fürs Laufen<br />
auf Laufbändern gar<br />
nicht mehr in die Natur<br />
wollen, Rois zählt nicht<br />
dazu. „Ich bin nicht so<br />
der Typ für virtuelle Welten, Interaktion<br />
und Chatfunktionen. Eigentlich<br />
bin ich Trailrunner. Laufen ist das<br />
Schönste, weil man kaum Material<br />
braucht. Und im letzten Jahr habe ich<br />
gesehen: Den Sport kann man einschränken,<br />
aber das Laufen können<br />
sie dir nie nehmen.“ Zudem erkennt<br />
er auch die technischen Limits der<br />
Software. „Zwift und das Laufband<br />
sind noch in einer Art Betaphase, es<br />
machen nur wenige Österreicher.“<br />
Auch technisch hinkt der Vergleich<br />
zum Radfahren, wo man die eigene<br />
Leistung (W/kg, „Watt pro Kilogramm“),<br />
Steigungen und Windschatten<br />
realistisch über den Widerstand in<br />
der Bremse des Smarttrainers abbilden<br />
kann. Am Laufband geht das nicht,<br />
Steigungen können und dürfen nicht<br />
automatisch ins Laufband gespeist<br />
werden. „Wohl aus rechtlichen und<br />
versicherungstechnischen Gründen“,<br />
vermutet Rois. Schlimme Stürze<br />
könnten die Folge sein, immerhin<br />
können moderne Laufbänder durch
Schrägstellungen der Lauffläche Steigungen<br />
bis 18 Prozent und Geschwindigkeiten<br />
um die 20 km/h simulieren.<br />
Für seine 34 Jahre hat der Steirer<br />
außergewöhnliche viele Aspekte des<br />
Laufens bereits erkundet. Mit 8 ging<br />
das Training los, in der Stadionleichtathletik<br />
hat er sich über 800, 1000,<br />
1500 und 5000 Meter als Spezialist<br />
für 3000 Meter Hindernis etabliert,<br />
österreichweit gab es Medaillen.<br />
Crosslauf war die Winterbeschäftigung,<br />
die nächste Stufe der Berglauf<br />
und die WM in Neuseeland im <strong>Juni</strong>oren-Nationalteam.<br />
Dann standen<br />
Bergmarathons im Fokus, die Skyrunning-WM<br />
und die Ultratrail-WM.<br />
Die 10.000 Meter flach rennt Rois<br />
auch jetzt noch in 33 Minuten, im<br />
Halbmarathon stehen als Bestzeit<br />
1:12 Stunden am Papier. Klassischen<br />
Marathon in der Ebene hat er noch<br />
nie gemacht. Selbstbewusste Ansage:<br />
„Im Bereich von 2:35 Stunden wäre<br />
ich wohl gleich einmal.“<br />
Mehr als Straße, Zwift und Laufband<br />
geben ihm jedoch die Berge.<br />
„Am Berg erlebe ich die endlose Freiheit,<br />
kann komplett abschalten und<br />
bin mit mir ganz allein. 1000 Höhenmeter<br />
zu laufen, fällt mir leicht,<br />
da bin ich voll im Flow, es gibt keine<br />
Zeiten, keinen Druck. Im Stadion<br />
und auf der Straße hast du immer die<br />
Stoppuhr und irgendwelche Limits<br />
im Hinterkopf. Bist du bei irgendeinem<br />
Kilometer eine Sekunde hinten,<br />
bist du schon unzufrieden. Das gibt<br />
es am Berg nicht.“ Rois sagt selbst, er<br />
lebt in einem „Traumtrainingsgebiet“,<br />
mit dem Hochschwab vor der<br />
Haustür. Da kann die virtuelle Welt<br />
nur schwer mithalten, selbst mit<br />
funktionierendem WLAN.<br />
20. bis 22. August<br />
Weichselbraun<br />
WAS IST ZWIFT?<br />
Derzeit die beliebteste virtuelle Indoor-Trainingsplattform hauptsächlich<br />
für Radsportler, jetzt auch vermehrt für Läufer. Rund 1000 Workouts,<br />
Trainingspläne und Rennen sind abrufbar. Nach der Zwift Racing League<br />
(Radsport) and Duathlon League gibt es derzeit erste Versuche einer<br />
Zwift Running League, die Bewerbe über sechs Wochen umfasst.<br />
Mitgliederzahlen? Allein im letzten Jahr haben sich weltweit die<br />
Zwift-Accounts von 1,6 auf 3,2 Millionen verdoppelt. Hauptkonkurrent<br />
„Peloton“, eher fitnessorientiert, hat 4,4 Millionen Mitglieder.<br />
WAS BRAUCHT MAN FÜR<br />
ZWIFT RUN?<br />
+ ein Laufband: Einsteigermodelle zwischen 500 und 1000 Euro,<br />
im Idealfall direkt mit Bluetooth oder Ant+<br />
+ Geschwindigkeits sensor<br />
am Laufband oder direkt<br />
am Schuh<br />
+ Pulsgurt<br />
+ Internetverbindung<br />
+ Kompatibles Endgerät wie<br />
iPad, PC, Laptop, TV,<br />
Handy etc<br />
+ Zwift-Account: Anmeldung<br />
für Zwift Run derzeit kostenlos, im Gegensatz zu Zwift Bike,<br />
das nach 7-Tage-Gratis-Abo 15 Euro pro Monat kostet.<br />
#krisensicher<br />
mit erprobten<br />
Sicherheitskonzepten<br />
Um das 20-Jahr-Jubiläum vom 20. bis<br />
22. August <strong>2021</strong> gebührend feiern zu<br />
können, stehen drei Konzepte parat<br />
um im Sinne der Läufersicherheit<br />
rasch agieren zu können:<br />
X Plan A: Traditioneller Start vor<br />
dem Schlosshotel in Velden,<br />
entlang des Wörthersees in die<br />
Running City.<br />
X Plan B: Mit dem Wörthersee<br />
Stadion steht eine ideale<br />
Ersatzlocation bereit, die schon<br />
2020 positiv erprobt wurde.<br />
X Plan C: Virtueller Lauf mittels<br />
Lauf App, die schon im letzten<br />
Jahr beim Graz Marathon positiv<br />
umgesetzt wurde.<br />
Worauf noch warten, gleich unter<br />
www.kaerntenlaeuft.at anmelden!
Früher kleidete sich Catra<br />
Corbett meist schwarz – in<br />
ihrem neuen Leben<br />
entschied sie sich für<br />
einen bewussten Kontrast.<br />
Fotos: Catra Corbett<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
LAUFEND<br />
WIEDER<br />
GEBOREN<br />
Mit pinker Mähne, wilden<br />
Piercings und Tatoos schaut<br />
Catra Corbett nicht nur aus<br />
wie ein Rockstar. Als solcher<br />
gilt die Kalifornierin auch in der amerikanischen<br />
Ultrarunning-Szene. Seit sie<br />
1996 zu laufen begann, hat sie etliche<br />
Ausdauer-Rekorde aufgestellt: Als erste<br />
Amerikanerin ist sie zum Beispiel mehr<br />
als 100 Rennen über 100 Meilen gelaufen.<br />
Sie hält auch die „Fastest Known-<br />
Time“ über den John-Muir-Trail, einen<br />
bekannten Fernwanderweg mit knapp<br />
350 Kilometern und 24.000 Höhenmetern<br />
in der kalifornischen Sierra Nevada.<br />
Den bewältigte sie laufend, aber nicht<br />
nur in eine Richtung, sondern hin und<br />
retour: Für die 425 Meilen (=684 Kilometer)<br />
brauchte Corbett zwölf Tage, 4<br />
Stunden und 57 Minuten.<br />
Ebenso bemerkenswert wie die sportlichen<br />
Erfolge der Amerikanerin ist jedoch<br />
ihre Lebensgeschichte: In den<br />
1990er-Jahren befreite sie sich mit dem<br />
Laufen von ihrer Drogensucht. Nach<br />
dem Schockerlebnis einer im Gefängnis<br />
verbrachten Nacht fasste sie den Entschluss,<br />
mit dem „Meth“-Konsum aufzuhören<br />
und begann stattdessen die<br />
Laufschuhe zu schnüren. Erst bewältigte<br />
sie wenige Kilometer, bald einen Marathon,<br />
danach immer längere Distanzen.<br />
... DAS TRIFFT CATRA<br />
CORBETTS GESCHICH-<br />
TE AUF DEN PUNKT.<br />
DIE AMERIKANERIN<br />
WAR DROGENABHÄN-<br />
GIG – SEIT 25 JAHREN<br />
LÄUFT SIE NUN IRR-<br />
WITZIGE DISTANZEN<br />
UND HAT DAMIT IHR<br />
ALTES, SELBSTZER-<br />
STÖRERISCHES LEBEN<br />
ZURÜCKGELASSEN.<br />
IHRE BIOGRAFIE IST<br />
SOEBEN AUF DEUTSCH<br />
ERSCHIENEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
2018 veröffentlichte sie ihre Lebensgeschichte<br />
in Buchform unter dem Titel<br />
„Reborn on the Run“. Die deutsche<br />
Ausgabe „Wiedergeburt – mein Weg aus<br />
der Sucht zum Ultramarathon“ ist soeben<br />
erschienen.<br />
Corbett beschreibt, wie sie mit dem<br />
Sport den Ausstieg aus der zerstörerischen<br />
Drogensucht schaffte, wie und<br />
warum sie gerade beim Ultralauf landete<br />
und schließlich ihre wachsende Popularität<br />
für Kampagnen gegen Drogensucht<br />
nutzte. Als Leser bekommt man ebenso<br />
tiefe Einblicke in sportliche wie menschliche<br />
Höhen und Tiefen wie auch in die<br />
bizarre Welt der US-Ultralauf-Szene mit<br />
Events über teils wahnwitzige Distanzen.<br />
Im Ultrarunning sowie in den sozialen<br />
Netzwerken kennt man die Amerikanerin<br />
aber auch für ihre laufenden Dackel<br />
TruMan sowie (mittlerweile) BaXter –<br />
wie sie uns im Interview verraten hat.<br />
Catra, 50-Kilometer-Läufe scheinen<br />
geradezu eine Kurzdistanz für dich zu<br />
sein. Was fasziniert dich an 100 Meilen<br />
(rund 160 Kilometer, Anm.) und<br />
noch längeren Strecken?<br />
Ich liebe Herausforderungen. Meine<br />
Lieblingsdistanzen sind tatsächlich über<br />
200 Meilen. Ich liebe es einfach, Tag<br />
und Nacht in der Wildnis unterwegs zu<br />
sein. Es macht mich stark, ein so langes<br />
Rennen überstehen zu können.<br />
Nur drei Monate nach deinem ersten<br />
10-km-Lauf hast du schon einen Marathon<br />
gefinisht. Später hast du unglaubliche<br />
425 Meilen auf dem John-Muir-<br />
Trail laufend zurückgelegt. Ist es Talent<br />
oder Wille oder beides, das dich<br />
auszeichnet?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
presents<br />
17,7 km | 950 m | 390 m<br />
&<br />
ZWEIEr-STAFFEL [2x2]<br />
BEI BUCHUNGEN MIT DEM<br />
GUTSCHEINCODE: SPORTAKTIV<br />
www.ratschings-mountaintrail.it<br />
PREMIUM PARTNER<br />
GOLD PARTNER<br />
SILVER PARTNER<br />
WOMEN<br />
MEN<br />
MIXED<br />
Ich denke, ich bin sehr stur und entschlossen.<br />
Ich bin nicht superschnell,<br />
aber ich bin beständig und kann Tage<br />
und Nächte durchlaufen, ohne viel<br />
Schlaf zu brauchen.<br />
Sind wir Menschen vielleicht „geboren<br />
um zu laufen“ – und haben es einfach<br />
vergessen, wie es geht?<br />
Nein, das glaube ich nicht, dass wir alle<br />
geboren sind, um zu laufen. Ich habe<br />
das Laufen gehasst, als ich aufgewachsen<br />
bin. Als ich clean und nüchtern<br />
wurde, musste ich eine Leidenschaft<br />
finden. Ich habe schnell erfahren, dass<br />
mir das Laufen Spaß macht. Ja, und ich<br />
glaube, wenn ich das kann, kann das<br />
jeder andere auch. Es geht darum, die<br />
Leidenschaft fürs Laufen zu finden und<br />
daran zu glauben, dass man es kann.<br />
Du hast nie mehr aufgehört zu laufen,<br />
weil es dich vor den Drogen bewahrt<br />
hat. Du schreibst auch, dass viele<br />
Menschen vielleicht denken, dass du<br />
einfach eine Sucht gegen eine andere<br />
eingetauscht hast – Laufsucht statt<br />
Drogensucht. Aber es gibt einen bedeutenden<br />
Unterschied – kannst du<br />
den kurz erklären?<br />
Drogen sind superzerstörerisch und sie<br />
töten langsam deinen Geist und deinen<br />
Körper. Drogensucht ist eine beständige<br />
Abwärtsspirale, die dich entweder<br />
ins Gefängnis bringt oder tötet. Laufen<br />
ist nichts von alldem. Meine Therapien<br />
und das Laufen waren der Schlüssel zu<br />
GLAUB AN DICH<br />
UND DU KANNST<br />
JEDE STRECKE<br />
LAUFEN UND ALLES<br />
TUN, WAS DU IM<br />
LEBEN WILLST.<br />
Erfolg und Genesung. Laufen kontrolliert<br />
auch nicht mein Leben, so wie die<br />
Drogen es getan haben. Und die Menschen<br />
sind von meinem Laufen inspiriert<br />
und erzählen mir das die ganze<br />
Zeit. Als ich auf Drogen war, hat niemand<br />
gesagt: Ich möchte gern drogenabhängig<br />
sein wie du.<br />
Du schreibst sehr offen über ihre Vergangenheit,<br />
thematisierst neben deiner<br />
Drogensucht etwa auch das Thema<br />
Essstörung. Ist diese Offenheit ein<br />
bedeutender Teil deiner Persönlichkeit?<br />
Sie ist Teil dessen, was ich bin. Sie definiert<br />
nicht, wer ich bin, aber ich weiß,<br />
dass ich offen sein kann, um anderen<br />
zu helfen.<br />
Du wurdest Ultraläuferin zu einer<br />
Zeit, als Trail- und Ultralaufen bei<br />
Weitem nicht die Bedeutung hatten<br />
wie heute. Wie siehst du die Entwicklung<br />
der Sportart und die wachsenden<br />
Ausübendenzahlen?<br />
Es ist großartig. Ich liebe es, dass so viele<br />
Menschen rausgehen und ihren Geist<br />
und ihren Körper herausfordern. Und<br />
ich liebe es, dass es so gewachsen ist, und<br />
all die unterschiedlichen Leute, die jetzt<br />
laufen, um gesund und fit zu werden.<br />
Welche kurze Message würdest du<br />
nicht nur den Ultraläufern, sondern<br />
allen, die gern laufen, mitgeben?<br />
Glaub an dich selbst und du kannst<br />
jede Strecke laufen und alles tun, was<br />
du im Leben willst.<br />
Dein Buch ist schon 2018 erschienen,<br />
allerdings jetzt erst in deutscher<br />
Sprache. Hat sich dein Leben seit<br />
2018 geändert? Läufstdu immer noch<br />
jeden Tag und sammelst 100-Meilen-Rennen?<br />
Ich habe seither noch viel mehr Rennen<br />
bestritten und vor allem eine große<br />
Zahl an 300-Meilen-Läufen. Und ich<br />
bin in die Stadt Bishop in der Region<br />
Eastern Sierra (in Kalifornien, Anm.)<br />
umgezogen, weil ich hier hohe Berge<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
zum Trainieren habe. Ich habe auch einen<br />
neuen kleinen Dackel, weil Tru-<br />
Man, den man vom Buch kennt, mittlerweile<br />
15 Jahre alt ist und nicht mehr<br />
mehr als 5 Meilen schafft. BaXter ist<br />
jetzt zwei und läuft bis zu 15 Meilen.<br />
Und ja: Ich laufe nach wie vor jeden<br />
Tag. Im November werde ich meinen<br />
9-Jahres-Streak feiern.<br />
Ich habe bis zu deinem Buch noch niemals<br />
gehört, dass Dackel so weite<br />
Distanzen zurücklegen können. Hat<br />
dich das auch überrascht?<br />
Ja! Soweit ich weiß, ist TruMan der einzige<br />
Dackel, der einen 50-km-Ultralauf absolviert<br />
hat. Jetzt ist er 15 und läuft nur<br />
noch langsam zwischen 3 und 5 Meilen.<br />
BaXter ist zwei Jahre alt, er bekam vor einigen<br />
Monaten eine Röntgenuntersuchung<br />
und die Erlaubnis des Tierarztes,<br />
längere Strecken zu laufen. Seine Longruns<br />
sind derzeit 15 Meilen, bis nächstes<br />
Jahr sollte er trainiert genug sein, um<br />
auch die 50 Kilometer zu schaffen. Seit<br />
29 Jahren besitze ich Dackel und die anderen<br />
liefen ein paar Meilen, aber keiner<br />
so wie TruMan. Ich denke, ich habe echt<br />
Glück mit BaXter – er liebt das Laufen!<br />
CATRA<br />
CORBETT<br />
Geb. 1964 in Fremont, Kalifornien<br />
(USA), lebt in Bishop in der kalifornischen<br />
Region Eastern Sierra. 1996 begann<br />
sie zu laufen und bestritt seither<br />
unzählige Ultraläufe, schaffte unter<br />
anderem als erste Amerikanerin die<br />
Marke von 100 gefinishten 100-Meilen-<br />
Rennen. www.catracorbett.com<br />
Buch: „Wiedergeburt – mein Weg<br />
aus der Sucht zum Ultramarathon.“<br />
Egoth-Verlag, April <strong>2021</strong>, € 24,90<br />
www.egoth.at<br />
RUN<br />
NEWS<br />
FÜR DIE NEUE<br />
MARATHON-BESTZEIT<br />
Mit dem „Cloudboom Echo“ bringt On am 22. <strong>Juni</strong><br />
einen Elite-Marathonschuh auf den Markt. Die doppelte<br />
Cloud-Schicht ermöglicht Schutz und Dämpfung,<br />
das neue, rockerförmige Carbon-Speedboard in der<br />
Zwischensohle sorgt für einen explosiven Abstoß.<br />
www.on-running.com<br />
RUN, RUN, RUN<br />
MIT BUFF<br />
GESCHMEIDIG<br />
Der ASICS Gel-Cumulus 23 verspricht ein noch<br />
geschmeidigeres Laufgefühl. Zusätzlich punktet<br />
der Neutralschuh mit geschlechtsspezifischen<br />
Technologien und einer neu gestalteten Oberund<br />
Mittelsohlenformation.<br />
www.asics.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
Laufen und Cap gehören im Sommer<br />
zusammen wie das Meer und die Wellen. Das<br />
5 Panel Cap von BUFF ® kühlt und transportiert die<br />
Feuchtigkeit schnell weg vom Kopf. Und dazu ist das Cap<br />
auch abseits des Sports stets ein stylisher Begleiter.<br />
www.buff.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
Den Charme Österreichs<br />
schönster Städte einmal anders<br />
erleben? Beat the city ist die<br />
härteste Sightseeingtour der Welt.<br />
Ganz nach dem Motto „Besiege die<br />
Stadt“ führt die Hindernislaufserie im<br />
Spätsommer <strong>2021</strong> durch die schönsten<br />
Städte Österreichs: Linz (27./28.<br />
August), Innsbruck (03./04. September)<br />
und Graz (10./11. September).<br />
Die Strecke führt an den schönsten<br />
und bekanntesten Plätzen entlang.<br />
Zum Beispiel dem Goldenen Dachl<br />
in Innsbruck, Standort des Krone-<br />
Burpee-Boulevard, wo Ausdauer und<br />
Muskelkraft benötigt werden, aber<br />
auch die Rutsche am Bergisel ist ein<br />
Highlight. In Graz warten über 260<br />
Stufen rauf auf den Grazer Schloßberg<br />
und in Linz geht’s es am Hauptplatz<br />
einmal quer durch das Bällebad.<br />
„Das Konzept dahinter ist eine coole<br />
Sache“, sagt ÖSV-Star Manuel Feller.<br />
„Nämlich der Zusammenhalt und<br />
gemeinsam als Team oder als Paar den<br />
Bewerb zu bestreiten. Ich freue mich,<br />
ein Teil dieses Events zu sein.“ Feller<br />
wird selbst bei einem der drei Hindernisläufe<br />
an den Start gehen.<br />
Beat the city heißt: Gemeinsam<br />
mit Freunden als Team starten, sich<br />
gegenseitig helfen und zusammen eine<br />
lässige Zeit haben. Wer eine sportliche<br />
Herausforderung sucht, kann den<br />
Bewerb auch so oft laufen, wie es sich<br />
ausgeht – auch das ist beat the city!<br />
Der Blick zurück auf den Beginn<br />
der Erfolgsgeschichte: Entwickelt hat<br />
sich die Serie aus dem E-Grazathlon,<br />
der 2013 das erste Mal das Stadtbild<br />
von Graz prägte. Die Beliebtheit dieser<br />
Obstacle-Runs im Allgemeinen<br />
sowie des E-Grazathlons im Speziellen<br />
hat seither Jahr für Jahr zugenommen.<br />
So entschied sich das Organisationsteam,<br />
die veranstaltende Agentur<br />
CompanyCode, die Serie auch in anderen<br />
Landeshauptstädten außerhalb<br />
der Steiermark anzubieten. Basics:<br />
Auf einer rund 10 km langen Strecke<br />
mitten in der jeweiligen Stadt sind<br />
mindestens 20 Hindernisse zu über-<br />
SIGHTSEEING AUF<br />
DIE HARTE TOUR<br />
Sport, Spaß und Party mitten in<br />
der Innenstadt? Diesen Mix<br />
bietet die Serie „beat the city“<br />
in Innsbruck, Linz und Graz. Für<br />
Anfänger, Profis, Teams – und<br />
auch für sportliche Kids.<br />
winden. Auf den beliebten E-Grazathlon<br />
(5500 Teilnehmer 2019) folgten<br />
zunächst Linz und Innsbruck, weitere<br />
Locations sind in Vorbereitung.<br />
Der Blick ins heurige Jahr, wo neue<br />
Highlights auf Teilnehmer und Zuschauer<br />
warten: Eines davon ist das<br />
brandneue Under Armour Bagjump<br />
Hindernis, bei dem man aus 4,5 Metern<br />
Höhe auf einen überdimensionalen<br />
Jumpbag springen kann. Dieses<br />
Hindernis wurde eigens für die neue<br />
Serienpartnerschaft von beat the city<br />
und der US-Sportmarke entworfen.<br />
Fotos: Gepa Pictures<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
Beat the city ist für jeden Sportlertyp,<br />
vom Anfänger bis zum Profi. Der<br />
Teamgedanke steht aber im Vordergrund.<br />
Denn mit der Hilfe anderer<br />
kann jede Hürde bezwungen werden.<br />
Besondere Angebote gibt es für<br />
Gruppen ab 10 Personen. Company-<br />
Code-Geschäftsführer Andreas Mauerhofer:<br />
„Beat the city bietet einen<br />
optimalen Mix aus ,einander helfen‘,<br />
Spaß und Herausforderung.“ Das Feiern<br />
der Erfolge ist auch wichtig: Nach<br />
dem Lauf steigt die coole Afterparty in<br />
lässiger Atmosphäre.<br />
BEAT THE CITY<br />
10 km und 20 Hindernisse mitten<br />
in der Innenstadt von Innsbruck,<br />
Linz und Graz – Spaß,<br />
Challenge und Teamgeist.<br />
beatthecity.at<br />
Das Thema Corona nehmen die<br />
Veranstalter natürlich sehr ernst: In<br />
Zeiten wie diesen steht deshalb die<br />
Gesundheit der Athleten an erster<br />
Stelle, weswegen heuer ganz bewusst<br />
spätere Termine für die Serie angesetzt<br />
wurden. Es werden vom Veranstalter<br />
alle notwendigen Maßnahmen getroffen<br />
und die Situation wird laufend<br />
beobachtet, um die Gesundheit der<br />
Teilnehmer zu schützen. Zusätzlich<br />
wurde auch eine Corona-Geld-zurück-Garantie<br />
eingeführt, um die<br />
Athleten doppelt abzusichern.<br />
ANREIZ<br />
FÜR DIE<br />
JUNIORS<br />
Nach dem herausfordernden<br />
letzten Jahr ist die „beat the city“-<br />
Serie die richtige Abwechslung für<br />
alle, die wieder eine unvergessliche<br />
Zeit erleben wollen. Natürlich<br />
auch für unsere Jüngsten! Deswegen<br />
gibt es jeweils am Tag davor,<br />
dem Freitag, die <strong>Juni</strong>or-Athlons<br />
für Kinder im Alter von 8 bis 15.<br />
Der <strong>Juni</strong>or-Bewerb sorgt bei den<br />
Kindern und Jugendlichen wieder<br />
einmal für ordentlich Action. Auf<br />
einer 2 Kilometer langen Strecke<br />
gilt es mindestens 8 Hindernisse<br />
zu überwinden. Ob 7 m lange<br />
Tunnel, 3,5 m hohe aufblasbare<br />
Wände oder Balancieren über<br />
Wasserbecken – gemeinsam mit<br />
Geschwistern oder Freunden an<br />
der Seite lässt sich jedes Hindernis<br />
überwinden. Dabei stehen der<br />
Spaß an der Bewegung und das<br />
gemeinsame Erleben an erster<br />
Stelle.<br />
Termine<br />
beat the city <strong>2021</strong><br />
Linz 27./28. August,<br />
Untere Donaulände<br />
Innsbruck 03./04. September,<br />
Landestheater<br />
Graz 10./11. September,<br />
Augarten<br />
Start 14 Uhr, Start <strong>Juni</strong>orathlons<br />
jeweils um 16 Uhr.<br />
www.beatthecity.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
Zwischen Eins und Vier ist ein<br />
Weltsong von Rainhard<br />
Fendrich, aber auch eine lange<br />
Zeitspanne, wenn man im<br />
Bett liegt, in die Dunkelheit<br />
starrt und das Hirn Granada spielt. Viel<br />
zu viele Anforderungen in viel zu kurzer<br />
verbleibender Zeit – kennt das wer?<br />
Wenn nicht: Muss man nicht kennenlernen.<br />
Nach vier geht’s dann langsam wieder,<br />
das hat angeblich mit dem nachts<br />
absinkenden Serotonin zu tun. Aber es<br />
ist ein sicheres Zeichen, dass man etwas<br />
für sich machen sollte.<br />
Sport zum Beispiel. Ob es mit der<br />
fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />
oder sonstigen Wirren der<br />
Zeit zu tun hat – jedenfalls bin ich in<br />
letzter Zeit öfters über die Begriffe<br />
„Mindful Running“ bzw. „Achtsames<br />
Laufen“ gestolpert: Das wird, verkürzt,<br />
als eine Art Meditation in Bewegung<br />
oder Antistress-Laufen beschrieben.<br />
Das kann ich jetzt brauchen. So lande<br />
ich bei Johannes Huber: Der Grazer hat<br />
seine Diplomarbeit zum Thema „Laufen<br />
und Meditation“ schon 2004 geschrieben.<br />
Mit dem Heerespilotenausbildner<br />
Eligius Adam hat Huber dann später<br />
den „Alphalauf“ entwickelt. Adam war<br />
auf der Suche nach einer Methode, die<br />
es den körperlich erschöpften, aber geistig<br />
aufgedrehten Militärpiloten nach einem<br />
Flugtag ermöglichen sollte, zur<br />
Ruhe zu kommen. Warum eigentlich<br />
„Alpha“? Das hat mit den Gehirnwellen<br />
zu tun. Im entspannten Alphazustand<br />
schwingen sie mit 8–12 Hertz, im Betazustand<br />
mit bis zu 30 und im Gammazustand<br />
mit bis zu 120 Hertz. Meist rasen<br />
wir in Beta bis Gamma durch die<br />
Welt. Nicht nur die Heeresflieger, sondern<br />
wir alle, bei den unzähligen Eindrücken,<br />
die auf uns einprasseln.<br />
„MEDITATION IST DIE<br />
KUNST, SICH JEDEM<br />
AUGENBLICK MIT<br />
RUHIGER BEWUSST-<br />
HEIT ZU ÖFFNEN.<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
IN DER SENDUNG UNIVERSUM<br />
ODER BEIM ZOOBESUCH MIT<br />
DEN KINDERN MAG EIN<br />
HERUMSPRINGENDES ÄFFCHEN<br />
ETWAS BERUHIGENDES HABEN.<br />
UNTER DER SCHÄDELDECKE<br />
IST ES DAS GEGENTEIL.<br />
SELBSTVERSUCH EINER<br />
LAUFRUNDE GEGEN DIE<br />
RASENDEN GEDANKEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
DAS ÄFFCHEN<br />
IM KOPF<br />
Es passt auch wie die Faust aufs Aug,<br />
dass mir an jenem Dienstag im Mai, bevor<br />
ich mich mit Johannes Huber treffe,<br />
gleich zweimal der Computer abstürzt,<br />
weil mein bescheidenes WLAN im<br />
Home office mit großen Datenmengen<br />
offenbar auf Kriegsfuß steht.<br />
Fotograf Thomas, der sich schon länger<br />
mit Meditation beschäftigt, brieft<br />
mich auf dem Weg zum Treffpunkt<br />
schon ein wenig. Zum Beispiel, was<br />
denn der oft (auch von mir) so achtlos<br />
verwendete Begriff „Achtsamkeit“ eigentlich<br />
bedeutet. „Dass man das, was<br />
man macht, richtig und im vollen Bewusstsein<br />
macht. Möglichst ohne andere<br />
Gedanken, Sorgen und Ablenkung. Regelmäßige<br />
Achtsamkeitspraxis hilft, wieder<br />
mehr im Moment zu sein, den Moment<br />
mehr zu genießen.“ Das ist natürlich<br />
eine verkürzte Wiedergabe, klingt<br />
aber gleich greifbarer.<br />
Es deckt sich auch mit dem, wie Johannes<br />
Huber Meditation in Kürzestform<br />
auf den Punkt bringt. Mit Victor<br />
N. Davich nämlich und dessen Satz:<br />
„Meditation ist die Kunst, sich jedem<br />
Augenblick mit ruhiger Bewusstheit zu<br />
öffnen.“<br />
Huber ist übrigens nicht nur Ultraläufer<br />
mit einer Bestmarke von 76,9 Kilometern<br />
im Sechs-Stunden-Lauf, sondern<br />
auch Doktor der (katholischen) Theolo-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
Ein Event von<br />
20. bis 22. August<br />
Familienurlaub<br />
&<br />
Trainingscamp<br />
Laufgenuss und<br />
Urlaubsstimmung<br />
Kärnten Läuft vom 20. bis 22. August<br />
<strong>2021</strong> bietet seit mittlerweile<br />
20 Jahren die einzigartige<br />
Mischung aus Laufgenuss und<br />
Urlaubsstimmung. Und das für die<br />
ganze Familie!<br />
Die Kärnten Läuft Laufwochenendpakete<br />
von Springer Reisen bieten<br />
direkt die Möglichkeit die Nächtigung<br />
inkl. Startplatz zu buchen.<br />
Für Kurzentschlossene: Das Laufcamp<br />
mit dem Kärnten Läuft Sieger<br />
Carsten Eich zum Eventwochenende!<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
Tine Steinthaler Kärnten Werbung<br />
gie. Er bedient sich aber auch im Buddhismus<br />
und weiteren Religionen wie<br />
Philosophien. Alphalauf sei generell<br />
auch nichts, an das man glauben müsse,<br />
sondern wissenschaftlich hinterlegt:<br />
Mit Erkenntnissen aus Neurologie,<br />
Kardiologie oder auch Orthopädie.<br />
Die beruhigende Wirkung ist zum<br />
Beispiel über die Herzratenvariabilität<br />
nachgewiesen.<br />
Alphalauf ist aber auch keine Technik,<br />
die man einmal schnell erlernt<br />
und dann jederzeit reproduziert,<br />
schickt Huber ebenfalls voraus: Es sei<br />
ähnlich wie im Kung Fu der Shaolin<br />
(das er ebenfalls praktiziert) zu sehen:<br />
Lebenslang versuchen, sich einem Ideal<br />
zu nähern. Und es ist Lauftechnik<br />
und Einstellung zugleich.<br />
ALPHALAUF<br />
Die Kriterien:<br />
• 152-168 Schritte pro Minute<br />
• 65-75 Prozent der max. Herzfrequenz<br />
• 30 bis 60 Minuten pro Einheit<br />
• 3 x pro Woche<br />
• Benefit über Herzraten-Variabilität<br />
nach acht Wochen messbar<br />
Tipp:<br />
Beim <strong>SPORTaktiv</strong>-Lauf- & -Yoga-<br />
Camp in Loipersdorf (St) bringt<br />
Johannes Huber unseren Leserinnen<br />
und Lesern den Alphalauf<br />
näher – Infos auf Seiten 68-69.<br />
Vier Schritte vorwärts, vier rückwärts (Bild): auch<br />
eine Übung aus dem Alphalauf-Werkzeugkisterl.<br />
Annäherung in fünf Phasen<br />
Nähern wir uns also: Zunächst nicht<br />
laufend, sondern gehend. Wir spüren<br />
unseren Körper von Fuß bis Kopf: Der<br />
„Body Scan“ ist die erste von fünf<br />
Phasen des Alphalaufs. Fußsohlen,<br />
Kniekehlen, Hüften, Rücken, Schultern<br />
bis hin zu den Gesichtsmuskeln,<br />
die möglichst entspannt sein sollen.<br />
„Wenn du gleich losrennst, nimmst du<br />
den Stress vom Alltag mit in den Lauf.<br />
Du tust zwar etwas, aber im Kopf<br />
wirst du nicht frei, hängst immer den<br />
gleichen Gedanken nach. Die Körperwahrnehmung<br />
hilft uns, mit der Aufmerksamkeit<br />
ins Hier und Jetzt zu gelangen“,<br />
erklärt Huber.<br />
Phase zwei ist der Alpha-Rhythmus.<br />
Entspannung hänge wesentlich am<br />
Rhythmus. Langsames Lauftempo,<br />
Schrittfrequenz um 160, den Körper<br />
leicht geneigt, Mittelfußauftritt. Tapp,<br />
tapp, tapp, tapp machen die Fußsohlen.<br />
Der Ellbogenwinkel soll größer als<br />
90 Grad sein, das nimmt Tempo raus.<br />
„Das Monotone zählt, wie Schafe<br />
zählen“, erklärt Huber am Übergang<br />
zur Phase drei: „Der Geist ist ein Äffchen,<br />
das herumspringt. Durch Zählen<br />
oder ein Wort kommst du weg von<br />
den Gedanken wie: Was habe ich heute<br />
noch alles zu tun? Du versuchst<br />
quasi nichts zu denken. Das geht zwar<br />
nicht, aber du wirst ruhiger.“ Eins,<br />
zwei, drei, vier, Schritt, Schritt Schritt,<br />
Schritt. Oder: AL-PHA-RHYTH-<br />
MUS. In der Transzendental-Meditation<br />
sage man sich fortwährend ein<br />
Wort vor, das nichts bedeutet, folglich<br />
auch keine Assoziation hervorruft, weder<br />
positiv noch negativ.<br />
Phase vier ist die „persönliche Phase“.<br />
Auch dafür gibt’s ein paar Werkzeuge<br />
zum alleinigen Üben mit.<br />
„Wenn du die Aufmerksamkeit auf einen<br />
Sinn lenkst, kommst du leichter<br />
zur Ruhe. Wenn wir auf einem Berg<br />
stehen und in die Landschaft schauen<br />
oder am Meer stehen und das Rauschen<br />
hören, dann machen wir das<br />
ganz unbewusst. Man kann es auch<br />
bewusst einsetzen.“ Hören: die Fuß-
WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />
„WENN DU AM MEER<br />
STEHST UND DEM<br />
RAUSCHEN ZUHÖRST,<br />
KOMMST DU ZUR<br />
RUHE. DAS KANN<br />
MAN AUCH BEWUSST<br />
EINSETZEN.<br />
sohlen auftappen, die Vögel zwitschern, den Wind in<br />
den Blättern rascheln – oder auch den Rasenmäher<br />
brummen. Riechen: die blühende Blumenwiese ...<br />
Dass wir einen Traumtag am grünen Grazer Stadtrand<br />
erwischt haben, hilft. Es ist aber fürs Alphalaufen<br />
keineswegs Voraussetzung: Es funktioniert überall, zwischen<br />
Häuserschluchten wie im strömenden Regen.<br />
Man kann Alphalaufen auch zu zweit und, ja, man<br />
kann, wenn man einmal drin ist im Rhythmus und<br />
es locker läuft, natürlich auch plaudern. „Schweigegelübde<br />
gibt es keines“, lacht Huber. Das Lauftempo<br />
sollten aber alle als angenehm und anstrengungsfrei<br />
empfinden, größere Gruppen sind daher nicht ideal.<br />
In der letzten Phase („Cool down“) geht man<br />
dann wieder und spürt ganz am Ende noch einmal<br />
seine Fußsohlen. Was im Buddhismus übrigens als<br />
„Mindful Walk“ stundenlang praktiziert wird. So<br />
schließt sich im Alphalauf der Kreis.<br />
Und was hat’s gebracht?<br />
Ob man es glaubt oder nicht: Bei mir hat der erste<br />
Alphalauf voll gewirkt. Vielleicht war es auch die<br />
Frühlingssonne und die Bewegung im Grünen, die<br />
mitgespielt haben. Jedenfalls war mir meine sich<br />
schon wieder stauende To-do-Liste nach dem Termin<br />
egal und ich hab meinen Computer an dem Tag gar<br />
nicht mehr eingeschaltet. Sagt es halt nicht meinem<br />
Arbeitgeber weiter. Dafür hab ich selig geschlummert,<br />
wie es sogar meine Kinder nur selten tun, und<br />
war tags darauf voller Tatendrang. Und ich hab nach<br />
dem Lauf mit Johannes Huber jetzt ein inneres<br />
Werkzeugkisterl, um mit Alphalauf-Runden das<br />
Äffchen im Kopf im Zaum zu halten.<br />
DR. JOHANNES<br />
HUBER<br />
entwickelte mit Eligius Adam<br />
den Alphalauf, Geschäftsführer<br />
„alphalauf international“, bietet<br />
Seminare, Aktivwochenenden<br />
sowie Alphameditation an.<br />
www.alphalauf.at<br />
Eine Idee von<br />
Kleine Zeitung<br />
Graz Marathon<br />
Der Herbstklassiker durch die<br />
Grazer Innenstadt! Sei dabei wenn es<br />
vom 8. bis 10. Oktober <strong>2021</strong> heißt:<br />
„Pack die Laufschuhe und die<br />
Shoppingtasche ein!“<br />
#<br />
krisen<br />
Kleine Zeitung Graz Marathon<br />
sicher<br />
Gigasport Halbmarathon<br />
Garmin Viertelmarathon<br />
Wiener Städtische City Run 5.0<br />
<strong>Juni</strong>or Marathon<br />
Bambinisprint<br />
und viele mehr<br />
Infos und Anmeldung:<br />
www.grazmarathon.at<br />
präsentiert von
alphalauf und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein zum<br />
LAUF- UND YOGA-CAMP<br />
MIT ALPHALAUF<br />
13. bis 15. August <strong>2021</strong> (Fr.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
Freitag:<br />
• 09.00 Uhr: individuelle Anreise<br />
• 10 Uhr: Alphalauf Basics 1 – Lauftechnik,<br />
Alphaübungen, Koordination<br />
• anschließend: Yogaeinheit<br />
• Mittagspause<br />
• Nachmittag: Alphalauf-healthcare – die 4 Pfeiler<br />
der Gesundheit: Bewegung, Entspannung,<br />
Ernährung, mentale Kompetenz<br />
• Lauf-ABC, Laufkoordination, Dehnen<br />
• Abendessen, freie Abendgestaltung<br />
Samstag:<br />
• 10 Uhr: Alphalauf und meine Identität –<br />
Achtsamkeitsübungen, Fußgymnastik<br />
• anschließend: Yogaeinheit<br />
• Mittagspause<br />
• 15–18 Uhr: Einzel-Laufstilberatung, Zeit zum Üben<br />
• abends: gemütliches Beisammensein, Austausch<br />
Sonntag:<br />
• 7.30: Morgenlauf<br />
• Frühstück<br />
• 10.30: Faszientraining in Theorie und Praxis<br />
• anschließend: Reflexion, Ausblick<br />
• ca. 14 Uhr: Ende des Camps<br />
ZIELGRUPPE &<br />
TEILNEHMERZAHL<br />
Läuferinnen und Läufer, vom Laufanfänger<br />
bis zum Profi, maximal 25 Teilnehmer/-innen<br />
3 TAGE LAUF- UND YOGA-CAMP<br />
MIT COACHING, WELLNESS UND<br />
2 ÜBERNACHTUNGEN IM<br />
4-STERNE- HOTEL: AB € 430,–*<br />
* Zzgl. die gesetzlichen Abgaben € 2,50 Nächtigungsabgabe/Kurtaxe und Infrastrukturbeitrag € 1,30,<br />
EZ-Zuschlag: € 5/Nacht<br />
DEIN STARTERPAKET<br />
ZUM TESTEN<br />
Eine „Laufmaus“ für die<br />
perfekte Körperhaltung<br />
während des Laufens.<br />
Dein kostenloses Starter paket besteht<br />
aus einem Sportnahrungspaket von<br />
Peeroton, einer Yoga Matte von Beco<br />
und einem Buff-Stirnband.<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
1. LAUF- UND YOGA-CAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
Laufen kann jedes Kind. Aber Laufen ist<br />
nicht gleich Laufen. Johannes Huber hat<br />
gemeinsam mit Eligius Adam den Alphalauf<br />
entwickelt – ein Werkzeug, sich aktiv zu<br />
erholen und Körper, Geist und Seele Gutes zu<br />
tun. Im Alphalauf werden Elemente aus unterschiedlichen<br />
Entspannungs- und Meditationstechniken<br />
mit dem Laufen kombiniert. Beim<br />
Alphalauf geht es also nicht um Meter und Sekunden,<br />
sondern um sanften Ausgleich, aktive<br />
Erholung und körperliche Meditation. Ziel ist<br />
es, in einen Zustand zu kommen, in dem im<br />
Gehirn die sogenannten Alpha-Wellen (Hirnströme<br />
zwischen 8 und 13 Hertz) überwiegen,<br />
einen Zustand, in dem man sich geistig wach<br />
und gleichzeitig in Entspannung fühlt. Ideal,<br />
um Stress-Symptome abzubauen und mit<br />
Leichtigkeit durchs Leben zu schreiten.<br />
In unserem neuen <strong>SPORTaktiv</strong>-Lauf- und<br />
Yoga-Camp von 13. bis 15. August bringt<br />
Alpha lauf-Erfinder Johannes Huber unseren<br />
Leserinnen und Lesern diese Technik näher.<br />
Wir haben den Alphalauf schon vorab mit dem<br />
Campleiter ausprobiert – nachzulesen auf den<br />
vorangegangenen Seiten. Als ideale sportliche<br />
Ergänzung zum achtsamen Laufen stehen Yogaeinheiten<br />
mit Daniela Adler, aber auch ein<br />
Faszientraining auf dem Programm. Auch die<br />
Umgebung könnte für diese (ent)spannende<br />
Erfahrung nicht besser sein: die grünen Hügel<br />
und Wälder im steirischen Bad Loipersdorf<br />
rund um das Thermenhotel Stoiser, das einen<br />
wunderschönen eigenen Wellnessbereich hat,<br />
aber auch direkt an der Therme liegt. 25 Plätze<br />
sind frei, Johannes Huber, die Camppartner<br />
und wir von SPORT aktiv freuen uns auf euch!<br />
Fotos: Alphalauf, Hotel Stoiser, Hersteller<br />
DAS PARTNER-HOTEL<br />
Erlebe Urlaubstage, wie sie<br />
schöner nicht sein können! Der<br />
hoteleigene Wellnessbereich – das<br />
exklusive Gesundheitsreich mit einem umfangreichen Massage-<br />
& Beautyangebot, der direkte Zugang zum Thermenresort Loipersdorf<br />
und Kulinarik auf höchstem Niveau machen das Thermenhotel<br />
STOISER zur ersten Adresse in Bad Loipersdorf.<br />
****Thermenhotel Stoiser<br />
An der Therme 153, 8282 Bad Loipersdorf<br />
T. +43 (0) 33 82/82 12, E-Mail: thermenhotel@stoiser.com<br />
www.stoiser.com<br />
ANMELDUNG<br />
bis spätestens 30. Juli unter dem Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong> Lauf- und Yoga-Camp“ direkt beim<br />
Hotel Stoiser. Bei mehr als 25 Anmeldungen zählt<br />
die Reihenfolge der Anmeldung.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
REVOLUTION IN GRÜN<br />
Während bei anderen Schuhen ein Run durch das kühle Nass<br />
eine Landung auf der „Kehrseite“ bedeuten kann, bietet der<br />
TrailFly Ultra G 300 MAX von INOV-8 selbst bei diesen Bedingungen<br />
unfassbaren Grip. Dank dem revolutionären Material<br />
„Graphen“ läuft es sich wie auf Wolken – ernsthaft (!) –<br />
schmerzfrei und mit Leichtigkeit. Das Material ist unfassbar<br />
stark und wurde in die Dämpfung des Schuhs eingegossen<br />
– also ein legaler Booster für die Leistungsfähigkeit. Dieser<br />
Schuh ist der erste, der graphenverstärkten Schaumstoff<br />
enthält und selbst die begnadetsten Trailläufer ins Staunen<br />
versetzten wird. Entwickelt wurde das Glanzstück in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität von Manchester – auch bekannt<br />
als „Heimat von Graphen“. Einen wahren Applaus an Inov-8,<br />
als einzige Marke (weltweit!), die Graphen in Sportschuhen<br />
einsetzt. Wer also erstklassigen Komfort zum erschwinglichen<br />
Preis sucht (194,95 Euro UVP), dessen erste Wahl ist dieser<br />
Schuh. Gönn’ ihn dir – zum Schutz der Beine und der Kehrseite.<br />
GRIP AM SCHUH, DIE MAUS IN<br />
DER HAND UND EINE BRILLE<br />
AM KOPF – SO SIND WIR FÜR<br />
EUCH GELAUFEN<br />
VON SARAH BAIER, BERTRAM TAFERNER UND<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
RITT IN DEN SONNENUNTERGANG<br />
Fotos: Sarah Baier, Thomas Polzer, Klaus Molidor<br />
GREIF DIR DIE<br />
MAUS<br />
Wie bitte? Ein smartes analoges Lauftool zum Angreifen,<br />
das noch dazu ohne Smartphone und App funktioniert?<br />
Geht so was heutzutage noch? LAUFMAUS (€ 85,95) heißt<br />
das Teil und die vom deutschen Start-up FLOWTASTIC in<br />
Aussicht gestellten positiven Effekte auf Laufleistung, Körperhaltung,<br />
Halswirbelsäule etc. machen neugierig, aber<br />
auch skeptisch. Die beiden ergonomisch geformten ultraleichten<br />
Griffelemente für die Hände sollen für eine verbesserte<br />
Haltung und Ökonomisierung während des Gehens<br />
und Laufens sorgen. Hm, ich laufe seit 30 Jahren,<br />
also was soll ich damit? Als mir nach einem Sportunfall<br />
dann Kopf-, Muskel- und Nackenschmerzen den Alltag erschweren,<br />
kommt die Laufmaus doch mit auf eine Runde.<br />
Die Mäuse sie sind leicht und schmiegen sich gut in die<br />
Hände. Das Loslaufen ist anfangs ungewohnt, da einem<br />
die Mäuse, eine optimale Arm- und Handhaltung fast wie<br />
magisch aufzwingen. Und genau das ist Knackpunkt.<br />
Schon nach mehreren 100 Metern spür ich die Dinger in<br />
den Händen nicht mehr, aber meine Körperhaltung<br />
scheint aufrechter, die Atmung wird spürbar leichter.<br />
Was tut sich da beim Laufen? Die Hände sind in einer eigenen<br />
Vorhalteposition, Elle und Speiche kommen in Parallelstellung,<br />
die Schultern ziehen nach hinten unten, der<br />
Brustkorb öffnet sich. Die Reflexe für die aufrechte Körperhaltung<br />
werden im Gehirn durch das permanente Halten<br />
in den Handinnenflächen initiiert. Fazit: eine analoge<br />
Art der Autokorrektur für schlechte Laufangewohnheiten.<br />
Für Hobbyläufer, die Übungen zur Verbesserung ihrer Laufergonomie<br />
auf die lange Bank schieben, die perfekte Ergänzung.<br />
Erfinder Horst Schüler, selbst Sportler und Arzt,<br />
war nach einem Unfall mit 50%iger Bewegungsunfähigkeit<br />
konfrontiert. Er bemerkte im Rahmen der Therapie,<br />
dass gewisse Entlastungspositionen der Hände zur deutlichen<br />
Verbesserung der Bewegung und Reduktion der<br />
Schmerzen führten – die Geburtsstunde der Laufmaus.<br />
Endlich kann ich mich wie ein Cowboy fühlen. Zwar<br />
schieße ich nicht schneller als mein Schatten wie Lucky<br />
Luke und beim Laufen gibt es Tage, da ist mein Schatten<br />
schneller als ich, aber immerhin kann ich jetzt in den<br />
Sonnenuntergang reiten, äh traben. Mit der ULTIMATE-<br />
Sonnenbrille von JULBO ist man nämlich nicht nur gegen<br />
die gleißenden Sonnenstrahlen geschützt, sondern kann<br />
sie dank Reactiv-Glas auch noch tragen, wenn die Sonne<br />
tief im Westen hinterm Horizont versunken ist. Im<br />
Sommer gar nicht blöd, denn Mücken, Gelsen und Pollen<br />
halten sich nicht ans Nachtflugverbot und so bleiben die<br />
Augen hinter der rahmenlosen Brille optimal eindringlingsfrei.<br />
Der Sitz ist angenehm, das Modell leicht und<br />
die große Scheibe vermittelt oft das Gefühl, gar keine<br />
Brille zu tragen. Empfehlenswert ist das Modell mit dem<br />
Tönungsspektrum 0 bis 3. Schön abgedunkelt in der Mittagshitze,<br />
angenehm hell in der Dämmerung. Die Cowboy-Tauglichkeit<br />
hat aber ihren Preis. Die ULTIMATE mit<br />
der selbsttönenden Scheibe kostet 209,95 Euro (UVP).<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
„VIELFAHREN“<br />
UND GEWINNEN!<br />
SEI DABEI BEI DER BOSCH-<br />
EMTB- TROPHY – MIT KILOMETER-<br />
SAMMLERWERTUNG.<br />
MEHR INFOS<br />
Anmeldung und<br />
Ausschreibung zur BoscheMTB-Trophy<br />
unter:<br />
www.trophy.at/emtb<br />
Sportliches Gewinnspiel auf<br />
Outdooractive – Infos unter:<br />
www.trophy.at/outdooractive<br />
Die „Trophy Individuell“ wurde im<br />
Vorjahr aus der Not geboren und war<br />
ein voller Erfolg. Auch heuer werden<br />
wieder alle sieben Trophy-Strecken ab<br />
Anfang <strong>Juni</strong> beschildert. Bis Ende Oktober<br />
kann man an selbst gewählten Tagen starten,<br />
alle Strecken beliebig oft abfahren und dabei<br />
die traumhafte Landschaft des Salzkammergutes<br />
in einem Mix aus Rennen und<br />
MTB-Tour erleben! Jeder kann mitmachen<br />
und Wettkampfluft schnuppern!<br />
An der „Trophy Individuell“ darf man<br />
auch mit dem eBike teilnehmen! Bei der<br />
„Bosch eMTB-Trophy“ gibt es allerdings<br />
keine nach Zeiten gereihte Rangliste,<br />
sondern eine „Kilometersammlerwertung“.<br />
Die Trophäe gewinnt, wer am Ende der<br />
Saison die meisten Kilometer zurückgelegt<br />
hat. Entlang der Strecken sind viele Gasthöfe<br />
mit Bosch-Schnellladegeräten ausgestattet.<br />
Die Bikeboard-Redakteure Lisi Hager und<br />
Erwin Haiden haben im Vorjahr die Trophy<br />
Extremstrecke mit dem eBike absolviert und<br />
unter www.bikeboard.at/trophy eine<br />
lesenswerte Reportage mit vielen tollen<br />
Bildern veröffentlicht.<br />
Die Startgebühr beträgt 19 Euro inkl.<br />
T-Shirt und Starterpaket. Wer mehrmals<br />
starten möchte, zahlt einmalig einen<br />
Aufpreis von nur 10 Euro. Infos und<br />
Anmeldung unter www.trophy.at/emtb<br />
Startplätze und Bike-Wochenende<br />
zu gewinnen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> verlost zusammen mit Outdooractive<br />
10 Startplätze für die „Bosch- eMTB-<br />
Trophy“, ein Bike-Wochen ende für zwei<br />
Personen im Landhotel Agathawirt in Bad<br />
Goisern, fünf Radtrikots von Löffler und drei<br />
Bosch-Fast-Charger-Ladegeräte! Radle<br />
einfach 250 Kilometer und nimm an der<br />
Verlosung teil! Es zählen alle mit dem<br />
Mountainbike oder E-Bike zurück gelegten<br />
Kilometer, die man bis Ende <strong>Juni</strong> mit der<br />
App von Outdoor active auf - zeichnet, egal,<br />
wo man fährt! Nutze dieses sportliche<br />
Gewinnspiel als Vorbereitung auf die „Trophy<br />
Individuell“ bzw. die „Bosch-eMTB-Trophy“<br />
oder einfach als Motivations-Kick für deinen<br />
persönlichen Saisonauftakt.<br />
Mehr Infos unter<br />
www.trophy.at/outdooractive<br />
ANZEIGE / Fotos: Daniel Hug, Erwin Haiden, Heiko Mandl<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKE<br />
Technik – Menschen – Material<br />
WOOM-BIKES AUS POLEN<br />
DAS ISTRIA300 RUFT<br />
NEUE VERKAUFSREKORDE<br />
Fotos: woom, istria300/Razic, iStock<br />
Österreichs Kinderfahrradhersteller<br />
Woom holt die Produktion für den<br />
europäischen Markt schrittweise aus<br />
Asien nach Europa zurück. In Swiebodzin<br />
(POL) sollen bis Ende <strong>2021</strong><br />
115.000 Woom-Original-Bikes vom<br />
Band rollen – ca. 40 % der Gesamtproduktion.<br />
www.woom.com<br />
Jetzt ist es aber so weit: Am<br />
9. Oktober <strong>2021</strong> steigt in Kroatien<br />
die Premiere von Istria300. Start<br />
und Ziel ist in Porec, zur Auswahl<br />
stehen 300, 224 bzw. 152 Kilometer<br />
auf den gesperrten Straßen Istriens.<br />
Rasch anmelden auf:<br />
www.istria300.com<br />
Bikeboom in Österreich in Verkaufszahlen<br />
2020: 496.434 verkaufte Räder<br />
(+13 %), 26 % mehr Umsatz, E-Bikes<br />
machen 70 % vom Gesamtumsatz<br />
aus. Der Durchschnittspreis stieg auf<br />
€ 1769,– (Vergleich 2010: ca € 1000,–).<br />
E-Bikes kosten im Schnitt € 3012,–<br />
www.sport-fachhandel.com
KURVEN-<br />
DISKUSSION<br />
MIT DEM ROSA<br />
ELEFANTEN<br />
Fotos: Maren Recken, Eva Helms, Christian Schmitt<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
Eva Helms hat mit ihrem<br />
Technik- und Mentalcoaching<br />
schon vielen die Angst vor<br />
Abfahrten genommen. Für die<br />
anfänglichen Übungen eignen<br />
sich Kurven auf autofreien<br />
Wegen besonders gut.<br />
PASSSTRASSEN MIT DEM<br />
RENNRAD RAUF? HURRA. PASS-<br />
STRASSEN RUNTER? NA JA.<br />
SEIT EINEM UNFREIWILLIGEN<br />
DOPPELSALTO ÜBER DEN LENKER<br />
MACHEN SCHNELLE ABFAHRTEN<br />
PROBLEME. WIE MAN DIE NICHT<br />
NUR ÜBERWINDET, SONDERN<br />
AUS FRUST LUST MACHT.<br />
VON MAREN RECKEN<br />
Rad fahren macht Spaß. Bergab<br />
noch mehr als bergauf. Sollte es.<br />
Eigentlich.<br />
Wenn aber bei jeder Tour in<br />
die Berge ein kleiner fieser Kerl mit aufs<br />
Rad steigt, sieht das ganz anders aus.<br />
„Meinst du, du schaffst die Abfahrt dieses<br />
Mal locker und entspannt? Na, das<br />
werden wir ja sehen …“, höhnt er bereits<br />
vor dem ersten Tritt in die Pedale.<br />
Blauer Himmel, optimale Temperaturen,<br />
kaum Autos auf der Passstraße unterwegs.<br />
Um die 1000 Höhenmeter auf<br />
knapp zwanzig Kilometer. Alles kein<br />
Problem. Die Beine sind trainiert, es<br />
läuft. Bis sich der kleine Kerl wieder<br />
meldet. „Hast du die Schlaglöcher gesehen?<br />
Und auch sonst ist der Straßenbelag<br />
ja nicht gerade das, was man glatt<br />
nennt. Und du meinst wirklich, du<br />
kommst da wieder heile runter?“ Mit jedem<br />
Höhenmeter fällt der Anstieg<br />
schwerer. Nicht weil die Puste ausgeht,<br />
sondern weil jede Spitzkehre in Richtung<br />
Passhöhe enger zu werden scheint.<br />
Besonders beim Gedanken an die drohende<br />
Abfahrt.<br />
Die Aussicht ist atemberaubend. Kilometerweit<br />
in die Ebene reicht der Blick.<br />
Aber bevor ich wirklich genießen kann,<br />
was ich mir an Aussicht erstrample,<br />
zwingt mich der kleine Kerl stattdessen<br />
den Blick in den felsigen Abgrund neben<br />
der Straße zu richten: „Hast du gesehen,<br />
wie steil es da runtergeht? Hast<br />
du schon mal darüber nachgedacht, was<br />
passiert, wenn du nicht mehr bremsen<br />
kannst und über die Leitplanke fliegst?<br />
Und Autos kommen dir bei der Abfahrt<br />
sicherlich auch entgegen. Vielleicht sogar<br />
Lkws. Oder ein Reisebus drängelt<br />
dich von hinten.“ Der kleine Kerl<br />
braucht gar nichts mehr zu sagen: Meine<br />
Hände sind bereits jetzt schweißgebadet!<br />
Von wegen bergabfahren macht Spaß.<br />
Irgendwie bin ich wieder unten angekommen.<br />
Fix und fertig. Gefühlt mit<br />
Dauerbremsen. Wohlfühlfaktor unterirdisch.<br />
Stressfaktor galaktisch. Was ich<br />
normalerweise an Kurventechnik eigentlich<br />
gut beherrsche, war wie ausgelöscht.<br />
Ich will nie wieder eine Passstraße fahren!<br />
Und dann google ich: Rennrad,<br />
Passstraße, bergab, Angst, Stress, Haarnadelkurve.<br />
Und stoße auf Eva Helms<br />
und ihr Mentalcoaching.<br />
Wir üben am Rande des Odenwalds,<br />
auf dem Apfelblütenweg bei Schriesheim<br />
im deutschen Baden-Württemberg. Ideale<br />
Bedingungen für Kandidaten wie<br />
EVA HELMS<br />
hat 10 Jahre lang ambitioniert Triathlon<br />
betrieben. Ihr größter Erfolg war 2012<br />
die Teilnahme beim Ironman Hawaii<br />
sowie der Altersklassen-Meistertitel<br />
2013 auf der Mitteldistanz. Neben einer<br />
Ausbildung zum Sport-Mental-Coach<br />
(Steinadler Seminare) hat sie Fortbildungen<br />
zum Thema „Trainingslehre“ und<br />
„Resilienztrainer“ absolviert. In ihrem<br />
Mentaltraining und -coaching verbindet<br />
sie die eigenen sportlichen Erfahrungen<br />
mit dem in der Ausbildung Gelernten.<br />
Neben dem Radfahren hat sie noch die<br />
beiden anderen Triathlon-Disziplinen<br />
Laufen und Freiwasserschwimmen im<br />
Programm.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
MENTAL<br />
TRAINING IST<br />
KEIN SCHALTER,<br />
MIT DEM WIR<br />
DIE ANGST<br />
EINFACH<br />
AUSSCHALTEN<br />
KÖNNEN.<br />
mich, findet Eva: Eine moderate Gefällstrecke,<br />
eine enge Rechts- und eine enge<br />
Linkskurve, keine Autos. Später geht es<br />
auf eine kleine Ausfahrt. Natürlich mit<br />
Abfahrt! Eva setzt auf eine Mischung<br />
aus Technik- und Mentaltraining. Und<br />
fügt an: „Diese Kombination ist mein<br />
Alleinstellungsmerkmal. Das haben mir<br />
meine Kunden, die zum Training auch<br />
aus Hamburg oder aus der Schweiz<br />
kommen, versichert“.<br />
Wir beginnen ganz entspannt. Fahren<br />
auf Radwegen und ruhigen Nebenstraßen<br />
vom Parkplatz, auf dem wir uns getroffen<br />
haben, zu unseren Übungskurven<br />
in Richtung Weinberge. Während<br />
wir leicht bergauf pedalieren, beruhigt<br />
mich Eva erst einmal, dass Angst und<br />
Stress eine ganz normale Reaktion des<br />
Gehirns seien, wenn dieses eine Situation<br />
als unbekannt oder potenziell bedrohlich<br />
einstufe. Eine der Hauptaufgaben<br />
unseres Gehirns sei es nun einmal,<br />
uns vor Gefahren zu beschützen, erklärt<br />
sie. Mein Hirn stuft offenbar jede etwas<br />
steilere Abfahrt als potenzielle Gefahr<br />
ein, obwohl ich doch eigentlich nur<br />
Spaß haben will, denke ich. Um trotzdem<br />
mit mehr Gelassenheit den Berg hinunter<br />
zu kommen, müsse man das Gehirn<br />
ein wenig austricksen, rät mir Eva.<br />
Und dann kommt der rosa Elefant ins<br />
Nach dem Mentalcoaching<br />
genieße ich die Abfahrt von<br />
der Silvretta-Hochalpenstraße<br />
ohne Angstgefühle.<br />
Wenn die Gedanken auf<br />
Kontrollierbares gelenkt werden,<br />
ersetzt vor der Abfahrt<br />
Vorfreude die Angst.<br />
Spiel: „Wenn ich dir sage, denke jetzt<br />
nicht an einen rosa Elefanten, dann<br />
sucht dein Gehirn automatisch zuerst<br />
nach Gedanken, Bildern und Erinnerungen<br />
zu rosa Elefanten und führt die<br />
Verneinung – also nicht an den rosa Elefanten<br />
zu denken – erst in einem zweiten<br />
Arbeitsschritt durch“, nennt Eva ein<br />
Beispiel dafür, wie man sein Hirn durch<br />
einen zusätzlichen mentalen Arbeitsaufwand<br />
unnötig belasten kann. Geschieht<br />
das in einer sowieso schon stressigen Situation,<br />
weil ich mir ausmale, was mir<br />
auf der Abfahrt alles außer Kontrolle geraten<br />
könnte, ist das sicherlich wenig<br />
zielführend, kann ich nachvollziehen,<br />
warum mir Eva dazu rät, meine Aufmerksamkeit<br />
besser ganz bewusst auf das<br />
Kontrollierbare zu lenken. Das soll meine<br />
Abfahrten stressfrei und sicherer machen.<br />
Zum Kontrollierbaren gehören<br />
eine selbstbewusste Körperhaltung, eine<br />
ruhige Atmung und auch einmal ganz<br />
bewusst zu lächeln. Ebenso die Umsetzung<br />
dessen, was wir im technischen Teil<br />
ihres Praxiscoachings an Kurventechnik<br />
noch mal geübt haben. Also nicht dorthin<br />
schauen, wo ich meine, dass Gefahr<br />
lauert, sondern dorthin, wo ich hinfahren<br />
möchte. In jeder Kurve, die immer<br />
von außen her angefahren werden soll,<br />
wandert der Blick zunächst in die Kurvenmitte<br />
und dann Richtung Kurvenausgang.<br />
Gedanken wie: „Schaffe ich<br />
das? Hoffentlich stürze ich nicht!“ soll<br />
ich laut Eva durch konstruktive Handlungsanweisungen<br />
an mich selbst ersetzten.<br />
„Nach vorne schauen, atmen, ruhig<br />
bleiben“, können solche Handlungsanweisungen<br />
sein.<br />
Und es funktioniert. Zuerst am Apfelblütenweg<br />
und während der gemeinsa-<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
men Übungsfahrt mit Eva. Später integriert in<br />
meine Radtouren auch alleine. Anfangs sind<br />
Gefälle und Geschwindigkeit noch moderat,<br />
dafür bleibt nach jeder ohne Angst gemeisterten<br />
Abfahrt ein positives Gefühl zurück. „Mentaltraining<br />
heißt manchmal auch einen halben<br />
Schritt zurückzugehen, besonders nach Stürzen.<br />
Gehirngerechtes und nachhaltiges Lernen<br />
funktioniert immer vom Leichten zum Schweren<br />
hin“, betont Eva. Entscheidend seien die<br />
positiven Erfahrungen, wenn etwas gelingt.<br />
Diese stärken das Selbstvertrauen und die Motivation.<br />
Gerade in der Anfangsphase solle man<br />
auf leichteren Abfahrten üben, damit solche gelingende<br />
Erfahrung überhaupt erst möglich<br />
werde. Mithilfe von Dopamin-Ausschüttungen<br />
unterstützt unser Gehirn uns dann beim erfolgreichen<br />
Lernen. „Mentaltraining ist kein Schalter,<br />
mit dem wir die Angst einfach ausschalten<br />
können“, gibt mir Eva am Ende noch mit.<br />
„Der Erfolg des Mentaltrainings beruht auf regelmäßigem<br />
Üben. Und auf deine Fortschritte<br />
darfst du dann auch stolz sein!“<br />
Mein stolzester Moment war im Sommer<br />
nach dem stressfrei-bergab-Coaching, als ich einen<br />
Alpencross gewagt habe und mit einem<br />
Grinsen im Gesicht auch die kilometerlangen<br />
Abfahrten auf den Passstraßen genossen habe.<br />
Der kleine fiese Kerl, der mir früher immer alle<br />
möglichen Ängste eingeredet hat, ist erst gar<br />
nicht mitgekommen. Dafür schlich sich in<br />
mancher Serpentinenkurve ein rosa Elefant in<br />
mein Kopfkino. Auf dem Rennrad, im rosa<br />
Radtrikot, entspannt und ruhig bergab sausend.<br />
Vielleicht war das ja auch der Grund, warum<br />
ich auch bergab auf der Passstraße so häufig<br />
grinsen musste.<br />
STRESSFREI BERGAB –<br />
PRAXISCOACHING<br />
Einzeltraining 120 Euro. Das Training dauert 3,5<br />
bis 4 Stunden und beginnt mit einem Fahrpraxistraining<br />
und einer Einführung ins Mentaltraining,<br />
dann folgen ganz viele Übungen und viel Zeit zum<br />
Ausprobieren. Ausgestattet mit einem gut gefüllten<br />
Werkzeugköfferchen geht es auf eine kleine,<br />
rund 25 km lange Rundfahrt. Negative Erlebnisse<br />
aus der Vergangenheit, wie Stürze, werden nur<br />
soweit notwendig thematisiert. Der Fokus liegt<br />
auf dem zuversichtlichen Blick nach vorne.<br />
Aktuell auch als Online-Training buchbar,<br />
Dauer: 2 Stunden, 60 Euro<br />
www.sportmental coaching-rueckenwind.<br />
de/stressfrei-bergab/<br />
ABUS QUIN SYSTEM<br />
CRASH<br />
DETECTION<br />
Das ABUS QUIN System ist die smarte Crash-Erkennung<br />
für ABUS Helme. Egal ob Road oder Offroad, der<br />
QUIN Chip erkennt zuverlässig deinen Crash.<br />
Im Ernstfall werden deine Notfallkontakte sofort<br />
über deinen Standort informiert.<br />
abus.com/QUIN
ALLER ANFANG<br />
IST STEINIG<br />
Foto: bopicture.de/Bjoern Haenssler<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
IDEEN UND ANSÄTZE ZUM<br />
EINSETZENDEN GRAVELTREND<br />
IM TOURISMUS UND WIE MAN<br />
MIT GRAVEL JEDE MENGE<br />
SCHOTTER MACHEN KÖNNTE.<br />
WAS BRAUCHT ES, UM EINE<br />
GRAVEL-DESTINATION ZU<br />
WERDEN? ZUNÄCHST: WEG<br />
VOM STRASSENVERKEHR.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
ohnny Hoogerland kommt<br />
aus den Niederlanden, Tracy<br />
Anderson aus den USA und<br />
Manuel Hirner aus dem<br />
Pinzgau. Eine Feststellung<br />
eint das internationale Trio:<br />
Gravel ist geil. Die drei sind Rad-Experten<br />
und wissen das schon länger, das<br />
Thema Gravelbike ist heuer aber auch in<br />
heimischen Tourismusbroschüren und<br />
auf Websites aufgepoppt. Erste Werbekampagnen<br />
werden geschaltet. „Endlich!“,<br />
atmet Tracy Anderson regelrecht<br />
auf. „Österreich hat das viel zu lange<br />
verschlafen.“ Vom Bodensee bis zum<br />
Neusiedler See hat Österreich nämlich<br />
alles zu bieten. Der Wörthersee, das<br />
Waldviertel, Schladming, der gesamte<br />
Pinzgau und das Salzkammergut bauen<br />
Gravel-Angebote jetzt bewusst ein und<br />
setzen auf ihre sportlichen Urlauber,<br />
Gäste und Einheimische.<br />
Bei Manuel Hirner schlägt die Begeisterung<br />
für Gravel voll durch. Das<br />
„Grenzenlose“ gefällt ihm. „Dass einen<br />
beim Radfahren nichts mehr einschränkt,<br />
ein komplett neuer Reiz.“ Für<br />
den leidenschaftlichen Rennradfahrer<br />
und ehemaligen Langlauf-Kaderläufer<br />
war es in seiner neuen Funktion als<br />
Eventleiter beim Saalbacher Tourismus-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
Das Hinterland erkunden,<br />
neue Plätze finden,<br />
dafür eignet sich das<br />
Gravelbike perfekt.<br />
verband ab 2018/2019 nur allzu logisch,<br />
alle mit Gravel anzustecken. Das junge<br />
Thema ist beim jungen Team auf fruchtbaren<br />
Boden gefallen. Die ersten acht<br />
Routen (zu finden auf der interaktiven<br />
Tourenkarte auf www.saalbach.com) hat<br />
er gleich selbst getrackt, sie werden nun<br />
laufend ergänzt. Sie sind bewusst sportlich<br />
gehalten und zwischen 25 und 124<br />
km lang (Höhenmeter zwischen 571<br />
und 2570 hm). „Man kann in der Tourenerstellung<br />
kreativ sein, weil fast alles<br />
möglich ist. Beim Fahren soll man sich<br />
aber auch treiben lassen, Teile kombinieren,<br />
Seitenstraßen und Abzweiger ausprobieren.“<br />
Im Pinzgau gebe es noch genug<br />
Wege und Straßen mit feinstem<br />
Schotter, ideal für Gravelbikes. Radfahren<br />
„back to the roots“, findet Hirner.<br />
Das sollte vielen gefallen.<br />
„Das Gravelthema passt perfekt in unsere<br />
Region, weil Gravelbiker sportliche<br />
Typen sind, die im Winter Skifahrer<br />
oder Powderfreaks sind. Wir haben rund<br />
um Saalbach-Leogang mit dem Mountainbike-Flair<br />
die ideale Atmosphäre für<br />
Gravel.“ Das haben auch die Macher<br />
vom englischen YouTube-Channel GCN<br />
erkannt, die schon zum Graveln in der<br />
Region waren und hier ein Bike-Fest<br />
veranstalten wollen, das alle Bikesparten<br />
eint. „Dass nichts vordefiniert ist und<br />
WENIGER<br />
SCHMERZEN<br />
Dauerhaft hoher Druck auf dem<br />
Dammbereich beim Fahrradfahren<br />
äußert sich häufig in<br />
Taubheitsgefühlen und seltener in<br />
Schmerzen. Spezielle Nerven, Fasern<br />
und Gefäße im Dammbereich<br />
können durch einen zu schmalen,<br />
weichen oder unpassenden Sattel die<br />
Durchblutung vermindern. Mehr<br />
Freiraum bieten die SQlab-Stufensättel<br />
in der richtigen Sattelbreite.<br />
Entscheidend für den Komfort und<br />
die Entlastung im Dammbereich ist<br />
die SQlab-Sitzknochenvermessung. Bei<br />
dem SQlab-Stufensattel entlastet die<br />
im Niveau tiefer liegende Sattelnase die<br />
empfindlichen Stellen bei Mann und<br />
Frau gleichermaßen. Die Unterschiede<br />
in der Anatomie zwischen Mann und<br />
Frau werden über die verschiedenen<br />
Breiten und das Stufensattel-Konzept<br />
abgedeckt.<br />
www.sq-lab.com<br />
DIE 3 HÄUFIGSTEN<br />
FEHLER<br />
1. Zu schmaler Sattel. Ist ein Sattel zu<br />
schmal, drückt er dort, wo er nicht drücken<br />
soll. Er kann Beschwerden an den<br />
Sitzknochen und einen erhöhten Druck<br />
am Dammbereich auslösen. Die Sitzknochen<br />
sollten vollflächig auf dem Sattel<br />
aufliegen. Denn nur so können der empfindliche<br />
Dammbereich beim Mann und<br />
der meist tiefer liegende Schambeinbogen<br />
der Frau entlastet werden.<br />
2. Falsche Sattelform. Eine falsche Sattelform<br />
kann zu einem erhöhten Druck<br />
im Dammbereich führen. Der richtige<br />
Druck auf den Sitzknochen kann zu Beginn<br />
– bis eine gewisse Gewöhnung auftritt<br />
– etwas unangenehm sein, ist aber<br />
ein Zeichen für einen passenden Sattel.<br />
3. Zu weicher Sattel. Ein zu weicher<br />
Sattel oder auch ein weiches Hosenpolster<br />
kann tiefer liegende Muskel- und<br />
Sehnenansätze reizen und wird nach ca.<br />
30 bis 45 Minuten Fahrzeit meist sehr<br />
unbequem.<br />
ANZEIGE / Fotos: SQlab<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Wörthersee Tourismus/Christian Riedel<br />
Gravel noch in keine Schublade gesteckt<br />
werden kann, taugt mir persönlich<br />
sehr“, sagt Hirner. „Es ist zwischen<br />
Rennrad und Mountainbike der<br />
Schmelztiegel aller Bikegattungen.“<br />
Blick nach Kärnten<br />
Kärnten vermarktet sich ohnehin erfolgreich<br />
als Radland, hat mit den Flußradwegen,<br />
Bike- und Flowtrails und dem<br />
großen Mountainbikenetz ein gutes Angebot<br />
am Start. Beim Thema Gravel waren<br />
die Kärntner wieder besonders findig.<br />
„Lost Places“ sind das Schlagwort,<br />
mit den Gravelbikes rücken „vergessene“<br />
und entlegene Orte wieder in den Fokus.<br />
„Die Kombination Gravel und Lost<br />
Places ist super“, findet Johnny Hoogerland.<br />
Der ehemalige holländische Radprofi<br />
zeichnet rund um den Wörthersee<br />
für viele Graveltouren verantwortlich,<br />
die er mit dem Rad-Touristiker Christian<br />
Riedel umgesetzt hat. Da geht es mitunter<br />
bis ins Kanaltal in Italien, wo der<br />
verlassene Bahnhof Tarvisio Centrale in<br />
Tarvis genauso lohnend ist wie noch innerhalb<br />
der Landesgrenzen die „Kapelle<br />
der vergessenen Seelen“ bei Rosenbach.<br />
„Gravel hat für mich mit Exploring zu<br />
tun“, sagt Hoogerland. „Nicht das<br />
Schnelle zählt, sondern das Entdecken<br />
von schönen und spannenden Plätzen.“<br />
Die Karawanken, Seen und die Nähe zu<br />
Italien und Slowenien sind für ihn idealer<br />
Ausgangsort, die kleinen Seitenstraßen<br />
perfekt, schlechter Asphalt für Gravelbikes<br />
ein gefundenes Fressen.<br />
Beim Thema „ideal“ kann sich Tracy<br />
Anderson einen Seitenhieb nicht verkneifen.<br />
„Was beim Thema Mountainbike<br />
in Österreich wirklich peinlich ist,<br />
WEG VOM<br />
VERKEHR!<br />
Tracy Anderson, Arzt mit Hang<br />
zum Schotter<br />
FEEDBACK<br />
Schick uns deine<br />
Meinung. Was ist<br />
deine Gravel-Idee für<br />
den Tourismus?<br />
nämlich diese vielen, faden Forststraßen-Kilometer,<br />
sind der Glücksfall für<br />
Gravel. Denn diese Forststraßen sind die<br />
perfekte Grundlage für Gravelbikes.<br />
Und von den Kosten sowie politischen<br />
Perspektiven ist es viel einfacher umzusetzen.“<br />
Dem amerikanischen Arzt kann<br />
man zugutehalten, dass er weiß, wovon<br />
er spricht. Wer kann behaupten, schon<br />
2002 Gravel gefahren zu sein? „Damals<br />
gab es den Begriff auch in den USA<br />
noch nicht als Gattung, aber wir Radsportler<br />
sind im Herbst und Winter mit<br />
den Querfeldeinrädern diese endlosen<br />
Feldwege, ,gravel roads‘ eben, die Äcker<br />
entlang gebrettert, oft in Gruppen von<br />
20 oder 30 Fahrern.“ Das Wichtigste für<br />
ihn damals wie heute: „weg vom Autoverkehr.“<br />
UP-TOWN R ACK CIT Y<br />
NEW BASKET<br />
IN TOWN.<br />
Der Kofferraum fürs Bike, easy auf den Gepäckträger geklickt, easy wieder abgenommen.<br />
Ein klassischer Fahrradkorb, aber ganz anders und das nicht nur wegen des Top-Lock<br />
Adapters oder weil er wasserdicht ist. Das ORTLIEB Versprechen: Unsere nachhaltigen<br />
Produkte sind wasserdicht, in Deutschland hergestellt und haben fünf Jahre Garantie.<br />
KEEP DRY <strong>SPORTaktiv</strong> WHAT 79<br />
YOU LOVE.
Anderson hat in den späten 90ern in<br />
Durango regelmäßig an Gruppenausfahrten<br />
mit Legenden wie Mountainbike-Ikone<br />
Ned Overend teilgenommen<br />
und sein Bike-Know-how nach Österreich<br />
mitgenommen. Beim Studium in<br />
Innsbruck vor zehn Jahren war er mit<br />
dem Gravelbike noch der Einzige. „Ich<br />
bin auf der Nordkette ziemlich komisch<br />
angeschaut worden“, lacht er. Mittlerweile<br />
lebt er in Mittersill und hat das<br />
erste beschilderte Gravelbike-Netz in<br />
Österreich entwickelt. „Es gibt schon<br />
fast 300 Kilometer im Oberpinzgau“,<br />
sagt er nicht ohne Stolz. In Österreich<br />
sieht er viele der klassischen ausgeschilderten<br />
Bike-Forststraßen als perfekte<br />
Graveltouren. Auch alles, was auf die<br />
E-MTB-Zielgruppe abzielt, eignet sich<br />
bestens. Heißt: sehr leichtes Gelände,<br />
kaum Trails, das Marketing muss aber<br />
eigenständig sein. Mit der amerikanischen<br />
Think-Big-Einstellung sieht er<br />
auch Grenzen, die nicht sein müssten:<br />
„Mit Gravelbikes schaffst du locker 60,<br />
70, 80 km am Tag. Das sprengt mitunter<br />
das Gebiet kleinerer Gemeinden oder<br />
Tourismusregionen. Beim Gravelthema<br />
ist man gefordert zusammenzuarbeiten<br />
und größer zu denken.“<br />
Was braucht es noch? Was touristische<br />
Angebote betrifft, sieht Manuel Hirner<br />
Saalbach und Umgebung mit „hochwertigster<br />
Kulinarik, bester Hütteninfrastruktur,<br />
Beschilderung und dem Freeride-Lifestyle“<br />
bestens aufgestellt, vom<br />
ABOVE ALL, GRAVEL IS A WAY OF CYCLING:<br />
DISCOVERING NEW PLACES & PEOPLE AND<br />
THE FUN ON THE JOURNEY RATHER THAN<br />
JUST GETTING TO THE FINISH LINE FAST.<br />
Zwar ein Rennen, aber der Weg ist das Ziel: www.jeroboam.bike<br />
Trend auch nachhaltig zu profitieren.<br />
Gravel-Leihbikes gibt es „noch nicht in<br />
Hülle und Fülle“, wie er zugibt, aber die<br />
Shops erkennen die Wichtigkeit immer<br />
mehr. Spezielle Technik-Kurse und Guidings<br />
für Gravel werden noch nicht angeboten,<br />
wären mit dem Bike-Knowhow<br />
rund um Saalbach und Leogang<br />
aber schnell aufgestellt. Die Thematik<br />
Leihbikes wird ganz Österreich noch<br />
länger beschäftigen, da wird es dauern,<br />
bis flächendeckend genügend Räder<br />
zum Schnuppern vorhanden sind. Für<br />
unsere Experten aber gar nicht entscheidend:<br />
Viele Gravelbiker sind Radfreaks<br />
und kommen mit den eigenen Bikes<br />
auch an den Urlaubsort.<br />
Was braucht es noch? Events wie Jeroboam<br />
vielleicht, die das Gravelflair mit<br />
völlig entspannter Rennatmosphäre<br />
auch nach Österreich bringen und auf<br />
jeden Fall noch mehr touristische Angebote<br />
im Gravelbereich quer durch<br />
Österreich. Aber wie sagt schon Mittersills<br />
Tracy Anderson: „Wir sind erst am<br />
Anfang.“<br />
6 BAUSTEINE FÜR EINE<br />
GRAVEL-DESTINATION<br />
1<br />
5<br />
Weg vom Autoverkehr! Seitenstraßen,<br />
Schotterstraßen, Forstwege<br />
3<br />
Abenteuerlust wecken,<br />
trotzdem ein…<br />
Spannende Plätze und Flecken<br />
anbieten: Seen, Lost Places<br />
2<br />
Schotter, Schotter, Schotter<br />
(Asphaltanteil max. 50%)<br />
4 …ausgeschildertes<br />
Routennetz bieten<br />
6<br />
Entspanntes Gravelflair bei Lifestyle,<br />
Kulinarik, Marketing<br />
Foto: Wörthersee/Christian Riedel<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
WWW.CENTURION.DE<br />
BIKES SEIT 1976<br />
CROSSFIRE GRAVEL<br />
Das vielseitige Gravelbike<br />
Gravel-Abenteuer, Pendeln oder Bikepacking – das Crossfire Gravel<br />
hat viele Gesichter und eignet sich für mehr als eine Gelegenheit.<br />
Unser CENTURION Gravelbike ist unglaublich vielseitig und<br />
überzeugt durch eine perfekt abgestimmte Ausstattung: Ob als<br />
sportliches Topmodell mit Skinwall-Bereifung und Shimanos<br />
spezieller GRX-Gravelgruppe oder als pendlertaugliche EQ-Version<br />
mit Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzblechen. Natürlich<br />
können alle Versionen mit Schutzblechen und Gepäckträger<br />
nachgerüstet werden. Die Aufnahme eines Seitenständers ist<br />
ebenfalls vorbereitet. Mit seinen nahezu unbegrenzten Möglichkeiten,<br />
kennt unser Crossfire Gravel viele Einsatzzwecke: Vom<br />
geländetauglichen Randonneur bis zum echten Adventure-Bike.<br />
CENTURION – DESIGN, PERFECTION AND QUALITY.
LEICHTES, AERODYNAMISCHES CARBONRENNRAD<br />
INTELLIGENTE FUNK-SCHALTUNG<br />
HOCHWERTIGE KLETTERLAUFRÄDER<br />
D-FÖRMIGE SATTELSTÜTZE<br />
IDEALE ENDURANCE-GEO<br />
ICS - VOLL INTEGRIERTE COCKPIT-LÖSUNG<br />
TREK EMONDA SLR9 DISC<br />
RAHMEN: ultraleichtes 800 Series<br />
OCLV Carbon<br />
SCHALTUNG: Sram RED eTap AXS, 2 x12<br />
BREMSEN: Sram Red eTap AXS, 160 mm/160 mm<br />
LAUFRÄDER: Bontrager Aeolus RSL 37/Bontrager<br />
R4 320 TPI, 700 x 25 mm<br />
GEWICHT: 6,74 kg (bei Größe 56)<br />
PREIS (UVP): € 11.490,–<br />
www.trekbikes.com<br />
RENNRÄDER<br />
BMC ROADMACHINE 01 ONE<br />
RAHMEN: Roadmachine 01 Premium Carbon mit Tuned<br />
Complaince Concept Endurance<br />
SCHALTUNG: Sram RED eTap AXS, 2x12<br />
BREMSEN: Sram RED eTap AXS HRD, Centerline XR<br />
Rotors, 160 mm/160 mm<br />
LAUFRÄDER: Enve 3.4 AR Disc/Vittoria Corsa Control<br />
TLR G+, 28 mm<br />
GEWICHT: 7,6 kg<br />
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www.bmc-switzerland.com<br />
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SCOTT ADDICT ERIDE 20<br />
RAHMEN: Addict eRIDE Disc HMX Carbon<br />
ANTRIEB: Mahle Naben-Motor 40 Nm Drehmoment,<br />
Akku mit 252 Wh (+ 208 Wh mit Range Booster)<br />
SCHALTUNG: Shimano Ultegra RD-R8000-GS, 2 x 11<br />
BREMSEN: Shimano BR-R7070 Hyd.Disc<br />
LAUFRÄDER: Syncros Capital 2.0 25e/Schwalbe ONE<br />
Race-Guard Fold, 700 x 30C<br />
GEWICHT: 12 kg<br />
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www.scott-sports.com<br />
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SIMPLON E-ROAD KIARO PMAX<br />
RAHMEN/GABEL: Carbon-Rahmen<br />
ANTRIEB: Leichtlauf-Nabenmotor von Ebikemotion,<br />
250-Wh-Akku<br />
SCHALTUNG: Shimano 105<br />
BREMSEN: Shimano BR-RS7070 Rotor 160 mm/160 mm<br />
LAUFRÄDER: Mavic Ksyrium S Disc/Schwalbe PRO ONE<br />
700 x 28c<br />
GEWICHT: 11,85 kg<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
MAN LERNT<br />
AUCH BEIM<br />
RAD<br />
NIE AUS<br />
RUND 100 JUNGE<br />
MENSCHEN IN<br />
ÖSTERREICH ER<br />
LERNEN AKTUELL<br />
DEN BERUF DES<br />
FAHRRADMECHA<br />
TRONIKERS.<br />
VON GEORG MICHL<br />
Marián Andrejkovic in<br />
der brandneuen Bike-<br />
Werkstatt des Hervis<br />
Store St. Johann in<br />
Tirol. Er wird im November<br />
– coronabedingt<br />
verspätet – den Kurs<br />
zum Lehrlingsausbilder<br />
abschließen.<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Hervis Store St. Johann in Tirol<br />
Wer kennt ihn in Österreich<br />
nicht, den markanten<br />
Slogan, mit dem junge<br />
Menschen in der Alpenrepublik<br />
auf den beruflichen Werdegang<br />
mit einer Lehre als Sprungbrett aufmerksam<br />
gemacht werden sollen: „Karriere<br />
mit Lehre.“ Die Wirtschaftskammer,<br />
die treibende Kraft hinter der berufsbezogenen<br />
Ausbildung, wies für das Jahr<br />
2020 insgesamt knapp 108.000 Lehrlinge<br />
aus und in dieser Liste werden auch<br />
einige Fahrradmechatroniker geführt.<br />
„Aktuell ist es noch ein Lehrberufsversuch.<br />
Alle neuen Lehrberufe starten mit<br />
einem fünfjährigen Versuch“, sagt Thomas<br />
Gerhardt, „wir haben in Österreich<br />
nun schon mehr als 100 Lehrlinge – es<br />
schaut relativ gut aus.“ Der Wiener ist<br />
nicht nur Chef von zwei Radgeschäften<br />
in der Bundeshauptstadt, als Vorsitzender<br />
des Arbeitsausschusses Fahrradmechatronik<br />
der Bundesinnung Mechatronik<br />
hatte er maßgeblichen Anteil daran,<br />
dass das Rad auch bei der Lehre wieder<br />
in Mode ist. In den 1980er-Jahren wurde<br />
der Lehrberuf des Radmechanikers<br />
gestrichen. „Mit der ersten Gewerbeordnungsreform<br />
wurden die Radmechaniker<br />
mit den allgemeinen Mechanikern<br />
und auch den Nähmaschinenmechanikern<br />
unter das Dach der Mechatroniker<br />
genommen“, erklärt Gerhardt. Er selbst<br />
unterrichtet am WIFI, an der FH Wien<br />
(Sportgerätetechnik) und nun auch an<br />
der Berufsschule. In sechs Bundesländern<br />
bilden Berufsschulen aktiv Fahrradmechatroniker<br />
aus. Eine davon ist<br />
übrigens in Mattighofen bei der österreichischen<br />
Edelschmiede KTM.<br />
Das heimische Traditionshaus verlassen<br />
mittlerweile auch zahlreiche E-Bikes,<br />
deren Aufkommen dem Streben nach<br />
dem Lehrberuf freilich Rückenwind verschafft<br />
hat. Die Elektromobilität mit<br />
den E-Bikes und der Boom werden zwar<br />
oft als Aufhänger oder Schuhlöffel für<br />
die Schaffung des Lehrberufs genannt,<br />
die sprichwörtliche Neuerfindung des<br />
Rads war es aber nicht. „Wenn man es<br />
realistisch betrachtet, ist ein E-Bike zu<br />
BERUFSPROFIL DES<br />
FAHRRADMECHATRONIKERS<br />
Durch die Berufsausbildung im Lehrbetrieb und in der Berufsschule soll<br />
der im Lehrberuf Fahrradmechatronik ausgebildete Lehrling befähigt<br />
werden, die nachfolgenden Tätigkeiten fachgerecht, selbstständig und<br />
eigenverantwortlich ausführen zu können:<br />
1. Instandhalten und Warten von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten<br />
(zB Scooter, E-Scooter, Longboards, Hoverboards, Segways)<br />
und einzelnen Baugruppen (z. B. Beleuchtungsanlage, Rahmen,<br />
Bremsanlagen, Schaltungen usw.) sowie deren Zubehör<br />
2. Anpassen von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten an Kundenwünsche<br />
und ergonomische Anforderungen<br />
3. Kontrollieren von Fahrradkomponenten insbesondere der Fahrradbereifung<br />
4. Überprüfen, Demontieren und Montieren von einzelnen Baugruppen<br />
wie Beleuchtungsanlagen, Bremsanlagen, Schaltungen, Dämpfern<br />
und Federgabeln sowie Zusammenbauen von Fahrrädern und<br />
ähnlichen Fahrgeräten aus Komponenten<br />
5. Ausbauen, Einbauen und Prüfen von mechanischen, elektrischen,<br />
elektronischen oder hydraulischen Bauteilen<br />
6. Suchen, Analysieren und Beheben von Fehlern an Fahrrädern und<br />
ähnlichen Fahrgeräten oder Fahrradkomponenten<br />
7. Durchführen von Prüf-, Ausbau-, Montage-, Instandsetzungs- und<br />
Wartungsarbeiten an Zusatzantrieben wie Elektromotoren und<br />
Kraftübertragungseinrichtungen sowie an elektrischen und elektronischen<br />
Anlagen von Fahrrädern und ähnlichen Fahrgeräten<br />
8. Informieren und Beraten von Kunden z. B. über Bremsanlagen,<br />
Schaltungen, Bereifung, Pflege und Wartung von Fahrrädern und<br />
ähnlichen Fahrgeräten usw. sowie Anbieten von Zusatzleistungen<br />
9. Lesen und Anwenden technischer Unterlagen sowie Festlegen von<br />
Arbeitsmethoden und -abläufen unter Anwendung von Qualitätsmanagementsystemen<br />
10. Ausführung der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />
Sicherheits- und Umweltstandards<br />
85 Prozent ein normales Fahrrad – zieht<br />
man Display, Motor und Batterie ab,<br />
bleibt ein Fahrrad über. Schaltung,<br />
Bremsen, Mäntel, Schläuche – das ist<br />
alles gleich“, sagt Gerhardt, „aber klar<br />
nehmen wir den Wind der E-Bikes mit.“<br />
Neben Einschulungen durch Hersteller<br />
erhielten Mechaniker lange ihr Wissen<br />
in Kursen und Fortbildungen am<br />
WIFI; einen Gesellenbrief konnten sich<br />
die Radschrauber aber nicht an die<br />
Wand hängen. Das wird sich bald ändern,<br />
wenn die ersten Lehrlinge die drei<br />
Jahre dauernde Ausbildung abschließen<br />
werden. Und somit ist die Ausbildung<br />
zum Fahrradmechatroniker, die wie alle<br />
anderen Lehrberufe in Österreich mit<br />
der LAP (Lehrabschlussprüfung) abgeschlossen<br />
wird, auch ein Qualitätsnachweis<br />
und Zeugnis für ihr Fachwissen. Es<br />
war dennoch viel Überzeugungsarbeit<br />
und Hingabe nötig, bis das Bundesgesetzblatt<br />
(193. Verordnung: Fahrradmechatronik-Ausbildungsordnung<br />
– siehe<br />
Kasten) im <strong>Juni</strong> 2019 ausgegeben wurde.<br />
Sieben Jahre hat Gerhardt sein Ver-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
VOR 20 JAHREN WURDEN BEI<br />
EINEM FAHRRAD SCHALTUNGEN<br />
UND BREMSEN EINGESTELLT,<br />
HEUTE GEHT MAN WIE IN EINER<br />
AUTOWERKSTÄTTE MIT DEM<br />
LAPTOP AUF FEHLERSUCHE.<br />
MARIÁN ANDREJKOVIČ<br />
handlungsgeschick spielen lassen (müssen),<br />
bevor die Ausbildung mit dem 1.<br />
August 2019 offiziell möglich war. „Einfach<br />
war es aber nicht, wenn so viele an<br />
einem Tisch sitzen, und einen Lehrberuf<br />
schreibt man auch nicht in fünf Minuten<br />
als Verordnung. Da ist Herzblut<br />
drin“, sagt er und fügt mit einem Lächeln<br />
hinzu: „Ich habe mir die Schaffung<br />
diese Lehrberufs auf meine Fahnen<br />
geheftet und dafür die goldene Anstecknadel<br />
der Mechatroniker-Bundesinnung<br />
bekommen, weil ich es geschafft habe.“<br />
Die Entwicklung auf dem Fahrradsektor<br />
hat in den vergangenen Jahren enorme<br />
Sprünge gemacht. Vor allem die<br />
E-Bikes haben die „Drahtesel“ ins digitale<br />
Zeitalter transferiert. „Vor 20 Jahren<br />
wurden bei einem Fahrrad Schaltungen<br />
und Bremsen eingestellt, heute geht man<br />
wie in einer Autowerkstätte mit dem<br />
Laptop auf Fehlersuche“, sagt Mechaniker<br />
Marián Andrejkovič. Er wird im November<br />
– coronabedingt verspätet – den<br />
POWER UND PROTEIN<br />
Riegel für leistungsorientierte Ernährung vor, während und nach<br />
dem Sport. Spitzenleistung mit Produkten von NAMEDSPORT.<br />
Die Versorgung des Körpers mit<br />
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optimale Leistung. Mit dem<br />
Energieriegel „Energybar“ wird der<br />
Körper vor und während des<br />
Trainings mit Energie versorgt. Auf<br />
Kohlehydratbasis mit Puffreis und<br />
Fruchtmus ist er besonders für<br />
Ausdauersport geeignet und leicht<br />
verdaulich. Geschmacksrichtungen:<br />
Apricot, Banana und Strawberry.<br />
Nach dem Sport sind Proteine für<br />
die Muskelregeneration und das<br />
Muskelwachstum wichtig. Der<br />
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Bar“ mit 32 % Eiweißanteil pro<br />
Riegel liefert genau diese Proteine<br />
und ist dank seiner geringen<br />
Zucker- und Fettzufuhr ideal. Die<br />
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Dark Orange, Choco-Brownie<br />
und Choco Banana runden den<br />
leckeren Snack perfekt ab.<br />
Wer sich vegetarisch oder vegan<br />
ernährt, für den ist der „Vegan<br />
Protein Bar“ in der Geschmacksrichtung<br />
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geeignet. Dank der Nährwerteigenschaften<br />
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86 <strong>SPORTaktiv</strong>
Kurs zum Lehrlingsausbilder abschließen.<br />
Erfahrung hat er genug. 15 Jahre<br />
war er in seiner Heimat Slowakei als<br />
Mechaniker tätig und mittlerweile<br />
schraubt er das siebente Jahr in St. Johann<br />
in Tirol bei Hervis an den Rädern.<br />
Er sieht mit dem E-Boom künftig auch<br />
einen gesteigerten Bedarf an Serviceleistungen<br />
und folglich an geschultem Personal<br />
– allein der Store in St. Johann<br />
verzeichnete bei den E-Bikes in zwei<br />
Jahren eine Umsatzsteigerung von 300<br />
Prozent. Und bereits 2019 waren 39<br />
Prozent der verkauften 430.000 Fahrräder<br />
E-Bikes, die regelmäßig fachkundig<br />
überprüft werden sollten. „Die Lehre<br />
bietet den jungen Leuten eine Perspektive.<br />
In der Berufsschule erlernen sie die<br />
Theorie, und die Praxis erarbeiten sie<br />
sich in der Werkstätte. Dieses Wissen ist<br />
auch ein Sprungbrett, wenn man etwa<br />
auch einmal in den Verkauf will.“ Aktuell<br />
werden bei Hervis Österreich vier<br />
Lehrlinge ausgebildet. „Im August sollen<br />
rund sechs weitere dazukommen“, sagt<br />
EINEN LEHRBERUF<br />
SCHREIBT MAN<br />
AUCH NICHT IN FÜNF<br />
MINUTEN ALS VER-<br />
ORDNUNG. DA IST<br />
HERZBLUT DRIN.<br />
THOMAS GERHARDT<br />
Lehrlingsverantwortliche Katrin Etzer,<br />
„denn diese Ausbildung ist absolut zukunftsorientiert“.<br />
Der Lernstoff geht in drei Jahren bestimmt<br />
nicht aus. „Bei den Rädern passiert<br />
im Moment in einem halben Jahr<br />
so viel, da lernt man nie aus“, sagt<br />
Andrejkovič. Abgesehen von der gesamten<br />
elektrifizierten Antriebsthematik gibt<br />
es von den verschiedenen Geometrien<br />
und Materialien der Rahmen über Aufbau,<br />
Federgabeln, Bremssysteme und<br />
Schaltungen bis hin zu den einzelnen<br />
Drehmomenten ein breit gefächertes<br />
Wissensfeld. „Es ist genug Fleisch in der<br />
Suppe, um drei Jahre lang was zu lernen“,<br />
sagt Gerhardt, für den auch der<br />
Sicherheitsaspekt eine ganz große Rolle<br />
spielt. „Radfahrer sind auch Verkehrsteilnehmer<br />
und fahren nicht immer auf<br />
einem abgesperrten Weg.“ Da braucht es<br />
Fortbewegungsmittel, die einwandfrei<br />
funktionieren. „Wir brauchen diesen<br />
Lehrberuf, er hat Sinn und wir sind<br />
froh, dass wir ihn haben.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87<br />
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viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Ich bin geborener Wintersportler. Was Radfahren<br />
anlangt, habe ich für mich aber eine<br />
Temperaturschmerzgrenze von 10 Grad plus<br />
eingezogen. Heuer war ich Ende März schon mit<br />
kurzer Hose am Rennrad unterwegs, so früh wie<br />
noch nie. Mit dem „Spätwinter“ im Regenmonat<br />
Mai hat es mir die Ausfahrten wieder komplett<br />
zusammengehaut. Aber das Rennrad (auch das<br />
von Frau und Tochter) steht parat und wartet aufs<br />
Kommando Feuer frei.<br />
Und auch wenn ich die tollsten Geschichten<br />
höre: Mein Rennrad hat natürlich noch keinen<br />
Motor. Mein Antrieb bin immer noch ich. Und<br />
das wird noch ein Zeitl so bleiben. Bevor ich mir<br />
Motor und Akku zulege, nehme ich lieber ein<br />
paar Kilo ab, das bringt mehr. Wobei: Grundsätzlich<br />
finde ich E-Bikes schon super, Mutter<br />
und Vater haben welche, die sind happy. Auch im<br />
Freundeskreis haben schon viele eines und freuen<br />
sich, dass sie in Gruppen mit unterschiedlichen<br />
Fitnessniveaus wieder mithalten können. Auch für<br />
Anfänger und ältere Menschen, die mit dem Radfahren<br />
nicht aufhören wollen, eine super Sache.<br />
Für echte Sportler? Hmmm. Bei den Profis gab<br />
es ja immer wieder Vermutungen um Motoren,<br />
das geht in Richtung mechanisches Doping. Und<br />
ich frage mich, was die Veranstalter von Hobby-Radmarathons<br />
und Tagesfahrten machen?<br />
Alles kontrollieren oder alles zulassen? Bei vielen<br />
Rädern sieht man weder Motor noch Akku. Das<br />
ist ein Nährboden für leichten Beschiss. Bevor<br />
Zusatzakkus als „schwarze Trinkflaschen“ getarnt<br />
am Rad montiert werden, würde ich sie als Hinweis<br />
leuchtgelb anmalen und draufpicken „Hallo,<br />
ich bin ein Akku.“<br />
Foto: Christoph Sumann
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
RENNRAD<br />
MIT RÜCKENWIND<br />
E-BIKES SIND NICHT MEHR WEGZUDENKEN. ABER<br />
WIE IST DAS MIT E-RENNRÄDERN? WER IST DIE ZIEL-<br />
GRUPPE? EIN PRAXISTEST MIT EINEM BRANDNEUEN<br />
SCOTT-E-RENNRAD UND EXPERTENKOMMENTAREN<br />
ZUM THEMA MARKTRELEVANZ UND 25-KM/H-LIMIT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Egal, wo man mit dem Scott-Testrad<br />
aufkreuzt, erste Frage, erste<br />
Antwort immer: Ja, natürlich,<br />
auch E-Rennräder müssen sich<br />
an das Gesetz halten und dürfen nur bis<br />
25 km/h Motorunterstützung liefern, so<br />
wie jedes andere E-Bike auch. Aber 25<br />
km/h sind für ein Rennrad im Flachen<br />
ein Klacks. Auch für das Scott Addict<br />
eRide mit dem unsichtbaren Mahle-Motor<br />
in der Hinterradnabe. Und somit ist<br />
das Thema Elektro-Rennrad auch etwas<br />
anders zu betrachten.<br />
Wenn man in der Ebene schneller als<br />
25 km/h unterwegs ist, fährt man ohne<br />
Motorpower, ohne Widerstand im Getriebe<br />
und merkt nix vom E-Rennrad.<br />
Das Gewicht ist mit 11,6 kg erstaunlich<br />
niedrig (das Topmodell Addict E-Ride<br />
Premium wird mit 10,75 kg als leichtestes<br />
E-Rennrad am Markt beworben)<br />
und macht sich in voller Fahrt nicht negativ<br />
bemerkbar. Nur im Wiegetritt und<br />
bei niedrigerem Tempo oder engeren<br />
Kurven merkt man die +3 kg gegenüber<br />
einem normalen Rennrad. Da fehlt es<br />
ein wenig an der rennradtypischen Spritzigkeit<br />
und Agilität. Vor allem, weil das<br />
Mehrgewicht hinten in der Nabe sitzt.<br />
Mit voll integrierten Kabeln und dem<br />
Grau-Beige-Look steht das 6500 Euro<br />
teure Rad superelegant da, mit den 30<br />
mm breiten Reifen rollt man ausgesprochen<br />
sicher über (auch schlechten) Asphalt.<br />
Das Rad ist ein Top-Rennrad,<br />
auch ohne Motor, was als Basis auf keinen<br />
Fall außer Acht gelassen werden<br />
darf.<br />
Und der Antrieb? Mit einem herkömmlichen<br />
E-Bike und E-MTB ist das<br />
E-Rennrad in dieser Ausformung nicht<br />
zu vergleichen. Der Antrieb ist kein<br />
Mittelmotor, der an Getriebe/Kurbel ansetzt,<br />
sondern ein Nabenmotor, hinten<br />
in der Nabe hinter dem Ritzelpaket fast<br />
schon „versteckt“. Auf den ersten Blick<br />
nicht als E-Antrieb zu erkennen, auf den<br />
zweiten auch nicht. Der Akku ist unsichtbar<br />
im Unterrohr eingebaut, keine<br />
Wölbung, kein „Bauch“, nix. Und weil<br />
Motor und Akku auch nur halb so<br />
schwer und halb so groß sind, ist der<br />
Antrieb auch nur halb so laut wie herkömmliche<br />
Summ-Summ-Motoren.<br />
Spätestens, wenn der Fahrtwind einsetzt,<br />
wirkt er lautlos.<br />
Foto: Scott Sports/Daniel Geiger<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ganz anders auch die Haptik des<br />
„Displays“. Keine Digitalanzeigen mit<br />
Zahlen, Karten und Grafiken stören den<br />
edlen Auftrifft, die iPhone-Generation<br />
muss mit einem einzigen Knopf auskommen,<br />
dem iWoc, der über einen sich<br />
in der Farbe ändernden LED-Ring die<br />
Unterstützungsstufen und den Akkustand<br />
anzeigt. Nicht superintuitiv am<br />
Anfang (man muss sich je vier Farben<br />
und ihre hinterlegten Bedeutungen merken),<br />
aber sehr clean und mit der Zeit<br />
kommt man zurecht oder schaut in der<br />
App nach. Nur die Farbe Violett hat uns<br />
am Schluss noch Fragezeichen beschert.<br />
Zur Power: Grünes Licht (Eco) bedeutet<br />
in den Standardeinstellungen<br />
40 % Zusatzleistung, das fühlt sich unter<br />
25 km/h wie leichter Rückenwind an,<br />
Orange (70 % Schub, mittlere Power)<br />
gibt schon mehr Gas und erst bei Rot<br />
(100 % Unterstützung, volle Power)<br />
stellt sich ein Gefühl fast wie bei Power-<br />
E-Bikes ein.<br />
Das Gesamtsystem ist in etwa halb so<br />
stark wie Shimano, Bosch oder Brose. Es<br />
zapft folglich auch nur halb so viel Energie<br />
aus dem Akku – und damit zu den<br />
Reichweiten. 120 Kilometer und 2200<br />
Höhenmeter gibt Scott als Reichweiten<br />
an, ein theoretischer Wert, der wie immer<br />
stark von Fahrergewicht und Tempo<br />
abhängig ist. Beim Versuch, den Akku<br />
ganz leer zu fahren, haben wir bewusst<br />
suboptimale Settings gesucht:<br />
90-kg-Testfahrer, sehr bergiges Gelände.<br />
Überraschung: Wir haben in der Grundeinstellung<br />
mit dem 252 Wh kleinen<br />
Akku (und ohne den 208-Wh-Range-<br />
Booster) tatsächlich ziemlich exakt 100<br />
km und 2000 hm geschafft. Im flacheren<br />
Gelände mit weniger Höhenmetern<br />
und höherem Durchschnittspeed sind<br />
aber locker 130, 150 und mehr Kilometer<br />
zu schaffen. Mit dem Range-Booster<br />
erst recht. Wer immer schneller als 25<br />
km/h fährt, kommt „ewig“ mit der Batterie<br />
aus. Ultraradler Christoph Strasser<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
91
DAS TESTRAD<br />
Kein Display, keine<br />
Tasten, nur ein<br />
Knopf: iWoc heißt<br />
das Zauberding,<br />
das Wind macht.<br />
Scott Addict eRide 10,<br />
HMX-Carbonrahmen &<br />
Carbongabel, Shimano<br />
Ultegra Disc und Di2-Schaltung.<br />
Antrieb: Mahle X35+<br />
(vormals Ebikemotion), 40<br />
Nm max, Akku 252 Wh (+<br />
208-Wh- Range-Booster<br />
optional), Laufräder: Syncros<br />
Capital 1.0 40e mit<br />
Schwalbe-Pro-One- Reifen<br />
(30 mm), voll integrierte Kabelführung,<br />
11,6 kg, € 6499,–<br />
www.scott-sports.com<br />
AirSteel | BFP-27<br />
Die Airsteel von BBB Cycling<br />
überragt mit ihren 67 cm jede<br />
handelsübliche Standpumpe<br />
und ermöglicht dadurch ein sehr<br />
komfortables, kraftsparendes<br />
Pumpen. Der Stahlfuß<br />
mit integriertem<br />
Manometer sorgt nicht<br />
nur für hohe Stabilität<br />
sondern sieht auch gut<br />
aus. Und wussten Sie,<br />
dass sich der Pumpenkopf mit<br />
nur einer Hand bedienen lässt?<br />
könnte mit einer Batterieladung wohl<br />
ganz Österreich umrunden.<br />
Zur Anstrengung: Im Extremtest sind<br />
wir zu 95 % mit der niedrigsten, grünen<br />
Stufe gefahren, das fühlt sich sehr nach<br />
Radfahren an, Puls und Erschöpfung<br />
sind bei 2000 hm also dementsprechend<br />
„echt“. Keine Spur von „hinaufgezogen<br />
werden“. Das automatische Ein- und<br />
Ausschalten erfolgt erstaunlich harmonisch,<br />
ohne Ruck, kaum zu spüren, ob<br />
man 23 oder 27 km/h fährt, und viel<br />
besser als bei E-Mountainbikes. Einzig<br />
störend im Vergleich zum Mittelmotor<br />
mit Drehmomentsensorik an der Kurbel<br />
ist, dass der Mahle-Antrieb ein wenig<br />
nachläuft. Und bei einigen Testfahrten<br />
hat er im Wiegetritt stark geruckelt.<br />
Grundsätzlich ist das Konzept sehr<br />
sportlich und für fitte E-Biker gedacht,<br />
die bergauf und bei starkem Gegenwind<br />
ein wenig Unterstützung haben wollen.<br />
Durchaus passend zur sportlichen Kategorie<br />
Rennrad.<br />
Unsere Experten am Wort:<br />
Ein paar Hundert Kilometer Erfahrung<br />
hat Michael Knopf schon mit E-Rennrädern.<br />
Er war Radprofi und ist jetzt<br />
Geschäftsführer der Radwelt Michi<br />
Knopf in Mattersburg. „E-Rennräder<br />
sind im Kommen“, ist für ihn klar. Die<br />
Nische Rennrad ist zwar eine kleine<br />
und spezifische, aber rund 20 bis 25<br />
E-Rennräder wird er heuer verkaufen,<br />
schätzt er. Die Zielgruppe sind für ihn<br />
sportive Anfänger oder ältere Rennradfahrer,<br />
die mit dem Alter oder körperlichen<br />
Beschwerden über ein wenig<br />
„Schub“ froh sind. Die Selbsterfahrung<br />
BBBCYCLING.COM
Fotos: Christoph Heigl, Facebook/Thomas Rohregger, Radwelt MK<br />
hatte Knopf mit einem Wilier-E-Rennrad.<br />
„In der Ebene merkst du das Mehrgewicht<br />
kaum, ein normaler Radfahrer sowieso<br />
nicht, so sind gemütliche Rennradrunden<br />
möglich.“ Das Argument, dass bei Gruppenausfahrten<br />
die Schwächeren bei mehr<br />
als 25 km/h keine Zusatzpower bekommen,<br />
das E-Rennrrad also wenig bringt,<br />
kennt er. „Aber im Flachen sollte man bei<br />
28, 30 oder 33 km/hm im Windschatten<br />
schon mitkommen und wer sagt, dass<br />
man immer so dahinbolzen muss?“ Die<br />
Idee mit kleineren Akkus und Motoren,<br />
die nicht auf Vollgas-Modus ausgelegt<br />
sind, gefällt ihm jedenfalls. „Wir sehen<br />
das auch beim Auslesen der Bosch-Software.<br />
Am Anfang donnern alle im<br />
Turbo-Modus. Je länger man fährt, umso<br />
mehr lernt man Eco zu schätzen.“ Nur bei<br />
den Preisen wird sich nichts in Richtung<br />
Einsteigerniveau bewegen. „Wir sehen<br />
schon die Preisgestaltung für 2022 und<br />
2023, billiger wird’s nicht. Ein wirklich<br />
gutes E-Rennrad wird es unter 4000,<br />
4500 Euro leider nicht geben.“<br />
MICHAEL<br />
KNOPF<br />
ist Ex-Profi und Geschäftsführer<br />
der „Radwelt Michi Knopf“<br />
in Mattersburg.<br />
www.radwelt.co.at<br />
THOMAS<br />
ROHREGGER<br />
war Radprofi, Botschafter der<br />
Heim-WM in Tirol und arbeitet<br />
als Jurist in Innsbruck.<br />
Auch der Tiroler Thomas Rohregger<br />
ist Ex-Profi und beim Material immer<br />
up to date. E-MTB fährt er selbst, ein<br />
E-Rennrad bis dato nur probeweise. Erster<br />
Eindruck: „Gewaltig.“ Speziell im<br />
Bergland sei die Nachfrage nach<br />
E-Rennrädern groß, Leistungsunterschiede<br />
können ausgeglichen werden<br />
„und aufs Kühtai rauf sind die 25 km/h<br />
Limit nicht mehr relevant“, lacht er.<br />
„Der Schwerpunkt ist etwas anders, die<br />
Rennräder sind durchs Mehrgewicht<br />
nicht ganz so wendig und das ist für Anfänger<br />
sogar leichter zu beherrschen als<br />
ein 6 kg-Rad, das beim ersten Windstoß<br />
nervös wird.“ Doch selbst bei den Profis<br />
sind die E-Räder beliebt. „Bei der letzten<br />
Tour de France sind einige an den Ruhetagen<br />
und zum Regenerieren mit den<br />
E-Rennrädern gefahren, um die Beine<br />
bei geringer Belastung für die Tage danach<br />
zu schonen.“ Fazit auch für Rohregger:<br />
„E-Rennräder werden ein Thema.<br />
Auch E-Gravel, da macht es vielleicht<br />
sogar noch mehr Sinn.“<br />
LEICHT, KOMPAKT<br />
UND SUPERGELB<br />
Die neuen Schläuche von Pirelli aus<br />
innovativem TPU schöpfen das Leistungspotenzial<br />
der Reifen voll aus.<br />
ANZEIGE / Foto: Grofa/Pirelli<br />
Pirelli präsentiert SmarTUBE. Der neue<br />
Schlauch wurde in einem langen und<br />
sorgfältigen Prozess entwickelt, bei<br />
dem er in mehrmonatiger Engineering-Arbeit<br />
und mit Feedback aus dem<br />
World-Tour-Projekt abgestimmt wurde.<br />
Der neue Schlauch der italienischen<br />
Traditionsmarke ist aus TPU, Polyurethan<br />
und Thermoplast gefertigt. Dieses<br />
Material der neuesten Generation ist<br />
herkömmlichen Radschläuchen aus<br />
Butyl überlegen. So ermöglicht der<br />
SmarTUBE eine Reduzierung des<br />
Reifengewichts um bis zu 70 % im<br />
Vergleich zu den bereits leichten<br />
Latexschläuchen. Durch das kompakte<br />
Volumen (-50 %) ist er praktisch<br />
verstaubar und lässt mehr Platz in den<br />
Trikottaschen und Rucksäcken. Passend<br />
für alle Rennräder, Gravelbikes und<br />
Mountainbikes. Fakten: 29,90 Euro,<br />
35 g (Rennrad, P Zero), 70 g (Gravel,<br />
Cinturato) bis 100 g (MTB, Scorpion).<br />
Alle Infos zu den<br />
neuen Schläuchen<br />
und Reifen<br />
www.velo.pirelli.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
AM 17. JULI RUFT<br />
DIE TROPHY<br />
WIEDER!<br />
17. Juli, 5 Uhr früh, Marktplatz<br />
von Bad Goisern: Zum<br />
24. Mal heißt es „antreten zur<br />
Extremdistanz“. 210 Kilometer<br />
und 7119 Höhenmeter<br />
flößen selbst eingefleischten<br />
Langstreckenspezialisten Respekt<br />
ein. Die Schleife durch<br />
die UNESCO-Welterberegion<br />
Hallstatt-Dachstein-<br />
Salzkammergut zählt zu den<br />
schwierigsten MTB-<br />
Marathonstrecken Europas.<br />
Bei der Salzkammergut-<br />
Trophy stehen aber auch kürzere<br />
Distanzen von 22 bis 119<br />
Kilometer am Programm.<br />
Fahrtechnisch Versierte<br />
können sich zudem beim<br />
„All-Mountain“-Marathon<br />
über 55 Kilometer vergnügen.<br />
Und auf der fahrtechnisch<br />
leichten C-Strecke wird<br />
eine eigene Gravel-Wertung<br />
angeboten.<br />
Alle Infos unter:<br />
www.trophy.at<br />
Foto: Heiko Mandl (Ewige Wand)<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
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96 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
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den profesionellen Gebrauch als auch<br />
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einem Plastikkoffer verstaut, wo jedes<br />
Werkzeug den eigenen Platz findet.<br />
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Fotos: Hersteller
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A LEADER...<br />
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CONDITIONS<br />
Rider: Max Foidl / Photo: Alexander Brus / Design: Groupe Dejour<br />
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End Endurance Professional“-<br />
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darum geht, auf rauen Straßen, Gravelstrecken und<br />
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GESTOCHEN SCHARF<br />
w<br />
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unterschiedlichster Sportarten entwickelt. Features:<br />
optimierte Augenabdeckung, erweitertes Sichtfeld,<br />
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du gestochen scharfe Sicht.<br />
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ERSTGRADIG<br />
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erstmals im Zuge eines limitierten Pre-<br />
Launches im Sommer <strong>2021</strong> bei exklusiv<br />
ausgewählten Shops auf dem Markt.<br />
Dank der idealen Passform und des<br />
hervorragenden Grips ist er der perfekte<br />
MTB-Allrounder. Erhältlich in<br />
Schwarz um € 124,95 (UVP).<br />
www.deeluxe-sportartikel.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
IM SALZ<br />
KAMMERGUT,<br />
DA KANN<br />
MAN GUT …<br />
… LAUFRÄDER BAUEN. DIE REGION IM HERZEN ÖSTERREICHS<br />
IST ALS EINER DER HOTSPOTS IM HEIMISCHEN MOUNTAIN-<br />
BIKE-SPORT BEKANNT GEWORDEN. IN BAD GOISERN WIRD<br />
ABER NICHT NUR GESTRAMPELT. IN EINEM ALTEHRWÜRDIGEN<br />
GEMÄUER WERDEN IN HANDARBEIT LAUFRÄDER ALLER ART<br />
NACH MASS UND WUNSCH GEFERTIGT.<br />
VON GEORG MICHL<br />
Den Tag gibt es nicht, an dem man<br />
sich zurücklehnt und sagt, dass<br />
man es geschafft hat.“ Was wie die<br />
Geschichte von Sisyphus klingt,<br />
ist für Florian Pöllmann der ideale<br />
Antrieb. Doch rollt er keine Steine den Berg<br />
hinauf, sondern fährt die Massive mit dem<br />
Bike hinunter und – nicht nur – dafür strebt<br />
er nach dem perfekten Laufrad. Wenn er von<br />
Naben, Felgen, Speichen und Nippeln<br />
spricht, redet er nicht einfach so von Laufrädern.<br />
Er erzählt eine Geschichte. „Wenn du<br />
selbst nicht fährst, bist du nicht glaubwürdig.<br />
Das Schlimmste wäre, wenn der Kunde mehr<br />
weiß als du. Das wäre ein Albtraum.“ Technisch<br />
gesehen sind Laufräder „Teile aus vier<br />
verschiedenen Komponenten, die viel von der<br />
Performance des Fahrrads ausmachen. Sehr<br />
viel eigentlich“. Dennoch wird ihnen beim<br />
Kauf selten eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet<br />
und die Radhersteller können mit günstigen<br />
Sätzen den Preis des gesamten Rads niedrig<br />
halten. Dabei kann ein sehr gutes Laufrad<br />
im Vergleich zu einem schlechten eine enorme<br />
Leistungsersparnis erzielen, sagt Pöllmann:<br />
„Bei den Laufrädern haben die meisten<br />
Menschen weniger Know-how als etwa<br />
bei Schaltgruppen. Fast keiner liest sich vor<br />
dem Kauf in die Welt der Naben und Speichen<br />
ein.“ Er ist in dieser Welt hingegen fest<br />
verankert.<br />
Wie sein Vater Johann vor vielen Jahren<br />
hat er sich dem Bau von Laufrädern verschrieben<br />
und tüftelt jeden einzelnen Tag in<br />
Bad Goisern an der idealen Komposition.<br />
Und er testet die Pancho Wheels freilich<br />
auch selbst auf Herz und Nieren in einem<br />
der heimischen Epizentren des Mountainbike-Sports,<br />
dem Salzkammergut. Die Gegend<br />
im Herzen Österreichs ist nicht nur über die<br />
berühmte Salzkammergut-Trophy eng mit<br />
dem Geländeradsport verwoben. „Mountainbiken<br />
ist bei uns in Goisern einfach das<br />
Praktischere“, sagt Florian Pöllmann und<br />
lacht. Auch weil in der idyllischen Enge des<br />
Salzkammerguts die Straßen für „Roadies“<br />
nicht weit, Strecken auf losem Untergrund<br />
hingegen sehr weit gesät sind. Bei der Tro-<br />
Fotos: Pacho Wheels/ Klemens König<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
phy fehlt dem Firmenchef selbst noch<br />
der 100er und der legendäre 200er.<br />
Reizvoll wären diese Distanzen aber allemal.<br />
Das Schönste sei es aber, wenn er<br />
beim Start der Königstrecke in aller<br />
Früh die Teilnehmer beobachtet und in<br />
den vorderen Reihen der Topfahrer „seine“<br />
Laufräder sieht. „Das macht stolz“.<br />
Pöllmann fertigt mit seinen Mitarbeitern<br />
in Handarbeit die Pancho Wheels. Das<br />
Geschäft und den Namen hat er von seinem<br />
Vater übernommen, denn der Johann<br />
wird schon seit seinen Kindheitstagen<br />
an „Pancho“ genannt. Warum weiß<br />
der gelernte Maurer selbst gar nicht,<br />
aber es gibt bestimmt schlimmere Spitznamen.<br />
Und er eignet sich ja auch gar<br />
nicht so schlecht als Markenname. Auf<br />
jeden Fall besser als „Hansis Laufradl’n“.<br />
Bis allerdings aus dem „Pancho“ im<br />
Kindergarten eine Laufradmarke geworden<br />
ist, musste erst sehr viel Wasser die<br />
Traun hinunterrinnen. Mittlerweile verlassen<br />
im Jahr einige Tausend Laufrräder<br />
Bad Goisern und im Betrieb arbeiten 17<br />
Mitarbeiter, die allesamt aus der näheren<br />
Umgebung kommen. Fünf davon bauen<br />
die Laufräder zusammen, die anderen<br />
kümmern sich um die Administration<br />
Leidenschaft für Laufräder. Darum<br />
dreht sich bei Pancho Wheels alles<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
嘀 䔀 刀 䠀 䤀 一 䐀 䔀 刀 吀<br />
䔀 䤀 一 匀 䌀 䠀 䰀 䄀 䘀 䔀 一 䐀 䔀<br />
䠀 쐀 一 䐀 䔀 ⸀<br />
Das Pancho-<br />
Team setzt auf<br />
Handarbeit und<br />
Kundenbeziehung<br />
statt auf<br />
Wachstum um<br />
jeden Preis.<br />
吀 伀 吀 䄀 䰀 倀 刀 伀 吀 䔀 䌀 吀 䤀 伀 一 ⸀ 䄀 䈀 匀 伀 䰀 唀 吀 䔀 䌀 伀 䴀 䘀 伀 刀 吀 ⸀<br />
䐀 椀 攀 䈀 椀 漀 堀 䌀 攀 氀 氀 䰀 椀 渀 攀 瘀 漀 渀 䌀 䠀 䤀 䈀 䄀 㨀<br />
刀 愀 搀 栀 愀 渀 搀 猀 挀 栀 甀 栀 攀 最 攀 最 攀 渀 搀 愀 猀 䔀 椀 渀 猀 挀 栀 氀 愀 昀 攀 渀 搀 攀 爀 䠀 渀 搀 攀 ⸀<br />
䴀 攀 栀 爀 攀 爀 昀 愀 栀 爀 攀 渀 甀 渀 琀 攀 爀 㨀<br />
眀 眀 眀 ⸀ 挀 栀 椀 戀 愀 ⸀ 搀 攀 ⼀ 䈀 椀 漀 堀 䌀 攀 氀 氀<br />
und auch den Großhandel Bike+Sports.<br />
Aufgeblüht ist die Liebe zum Laufrad beim<br />
„Pancho“ am Gardasee. Als Vertreter für<br />
Surfartikel kam er an der Wiege des Mountainbike<br />
Sports in Europa zum ersten Mal in<br />
Kontakt mit der damals jungen Sportart aus<br />
Übersee. Nach zwei Radgeschäften in Pfandl<br />
und Bad Ischl, wo bereits Laufräder eingespeicht<br />
wurden, hat er sich in der Garage<br />
eine Werkstätte eingerichtet und mit seiner<br />
Frau ein erst kleines Gewerbe aufgezogen.<br />
Daraus ist ein Großhandel samt Pancho<br />
Wheels gewachsen. „Als sie dann zu sechst in<br />
der Garage gesessen sind, hat sich Inge gedacht:<br />
,So geht das nicht mehr.‘ Sie wollten<br />
nicht in ein Industriegebiet gehen und wussten,<br />
dass das Flair auch für die Arbeitsmotivation<br />
viel ausmacht.“ Als neue Heimat wurde<br />
das alte Gemäuer in Reitern auserkoren<br />
und renoviert. Seit dem Jahr 1750 haben<br />
Salzflößer, Bauern und Handarbeiter hier<br />
ihre Wirkungsstätte gefunden. Ein bisschen<br />
mutet das Gebäude an wie das Kokettieren<br />
mit dem Klischee. Doch die Liebe zur Region<br />
ist tief in der DNA aller Mitarbeiter und<br />
so ist es keine aufgesetzte Marketing-Traditions-Idylle,<br />
wenn der Pausenkaffee aus der<br />
klassischen grün-weißen Gmundner Keramik<br />
getrunken wird. „Man darf nie vergessen, wo<br />
Fotos: Pacho Wheels/ Klemens König
man herkommt und was einen ausmacht“,<br />
erklärt Pöllmann. Was<br />
macht die Pancho Wheels aus? „Die<br />
Flexibilität und das Verhältnis von<br />
Preis und Leistung. Wir finden für<br />
jedes Budget ein Laufrad und ich<br />
kann garantieren, dass der Kunde<br />
damit lange eine Freude hat.“<br />
Trotz der dicken regionalen Wurzel<br />
sind auch die Pancho Wheels<br />
vom globalen Markt und den internationalen<br />
Lieferketten abhängig.<br />
Speziell im Bereich der Carbontechnik<br />
ist das Know-how in Taiwan<br />
stärker ausgeprägt. „Ich war zehn<br />
Mal in Taiwan in den Produktionsstätten<br />
und die Leute dort sind eigentlich<br />
Genies. Du schickst deine<br />
Ideen über Mail oder Skype und das<br />
wird exakt so umgesetzt.“ Die Pandemie<br />
hat das Radgeschäft zwar angeheizt,<br />
aber auch vor große Herausforderungen<br />
gestellt. Komponenten-Hersteller<br />
sind teilweise<br />
leergefegt, die Produktion viele Monate<br />
in Verzug. Die Regale in Goi-
sern sind groß und vorsorglich mannigfaltig<br />
gefüllt worden. Wie viele Speichen<br />
und Arten er im Lager hat, weiß der Geschäftsführer<br />
nicht genau. Es sind zu<br />
viele, um es im Kopf zu haben. „Und die<br />
gibt es dann ja auch noch in Schwarz,<br />
Silber, Weiß, Rot und in 2 Millimeter-<br />
Schritten von 250 bis 300“, sagt er mit<br />
einem Lachen, während in den dicken<br />
Mauern samt moderner Glasfront eifrig<br />
eingespeicht wird. Meist verbinden zwei<br />
Mitarbeiter die Komponenten lose nach<br />
den genauen Plänen miteinander – sie<br />
hängen ein. Drei weitere zentrieren die<br />
Laufräder dann. Sprich: Sie bringen die<br />
Speichen einzeln auf die optimale Spannung,<br />
um so den exakten runden Lauf<br />
zu erreichen. Rund 60 Prozent der Laufräder<br />
haben Aluminium-Felgen, der<br />
Rest ist aus Carbon gefertigt. Fast ident<br />
ist das Verhältnis von Mountainbike-<br />
Kunden zu Rennradfahrern. Wie lange<br />
ein Satz Laufräder in der Herstellung benötigt,<br />
sei schwer zu sagen, der Unterschied<br />
zwischen Serien und Einzelstücken<br />
ist sehr groß. „Bei Tagesaufträgen<br />
dauert es einfach wesentlich länger. Du<br />
musst zum Beispiel bei jedem einzelnen<br />
die Speichenlängen heraussuchen.“<br />
Von der Grundphilosophie her ist<br />
zwischen Mountainbikes und Rennrädern<br />
kein Unterschied auszumachen<br />
und dennoch ist es wie 100 zu 1. Und<br />
selbst bei Mountainbikes ist die Bandbreite<br />
wieder enorm. „Auch da kannst<br />
du dich austoben. Wenn jemand anruft<br />
und gerne Laufräder hätte, frage ich ihn<br />
zuerst: Welches Rad hast du und wo bist<br />
du unterwegs?“ Werte wie die gewünschte<br />
Reifenbreite oder die Art der Schaltgruppe<br />
spielen ebenso eine Rolle wie der<br />
Typ des Rades (Enduro, Fully, Hardtail,<br />
Crosser, Rennrad ...), das Einsatzgebiet<br />
(Trails, Forststraßen, Asphalt ...) oder<br />
das Systemgewicht. Nicht zu vergessen<br />
ist ein entscheidender Faktor: das Geld.<br />
Wenn die Fakten bekannt sind, kommt<br />
Fingerspitzengefühl und Erfahrung ins<br />
Spiel und das Kombinieren der vier Bauteile<br />
beginnt. Durch das Feedback der<br />
Kunden, eigene Erfahrungen, Problemfälle<br />
oder auch Beobachten im Produktionsprozess<br />
hat sich ein Erfahrungsschatz<br />
Johann „Pancho“ Pöllmann und<br />
Sohn Florian vor ihrer Firma Pancho<br />
Wheels in Bad Goisern.<br />
gebildet, aus dem bei „Pancho“ jeder<br />
einzelne Mitarbeiter schöpft. Es ist dennoch<br />
immer ein Spagat notwendig, um<br />
„den Grundauftrag zu erfüllen“. Der sei<br />
es, im Rahmen der Vorgaben das leichteste<br />
und stabilste Laufrad zu bauen.<br />
Für jeden Kunden gilt es, einen Laufradsatz<br />
zu kreieren, der im gewünschten<br />
(Gewichts-)Bereich liegt und alltagstauglich<br />
ist: optimieren, aber nicht überoptimieren.<br />
Auch wenn die Globalisierung in der<br />
Produktion mittlerweile „Part of the<br />
Game“ geworden ist, will Pöllmann den<br />
Weg des turbokapitalistischen, ungebremsten<br />
Wachstums nicht beschreiten.<br />
„Dann müssten wir ja aus diesem Haus<br />
hinaus und das will ich nicht“, sagt er<br />
und lächelt. Das ständige Trachten nach<br />
mehr erfordert Expansion und auch<br />
mehr Platz und das sei nicht der richtige<br />
Weg. „Wenn wir zum Beispiel versuchen<br />
würden, bei einer großen Radmarke hineinzukommen,<br />
würde irgendein Kunde<br />
darunter leiden.“ Und das sollte nicht<br />
der treue Kunde sein. „Ich will keine<br />
globale oder europaweit bekannte Marke<br />
werden. Wir haben einen tollen und<br />
dankbaren Kundenstamm, dessen Bedarf<br />
wir bewältigen können.“ Zudem<br />
werden bei Pancho Wheels nicht nur die<br />
eigenen Laufräder eingespeicht, sondern<br />
Aufträge von Fahrradhändlern aus ganz<br />
Österreich mit Freude entgegengenommen.<br />
„Das Service für den Kunden ist<br />
für uns einer der wichtigsten Teile.“<br />
In der Schweiz oder Deutschland soll<br />
die Popularität zwar noch gesteigert werden,<br />
doch Wachstum auf Druck aus<br />
wirtschaftlicher Sicht wird es nicht geben.<br />
Technisch ist das Wachstum schon<br />
aufgrund der Neugierde in Goisern<br />
nicht aufzuhalten. „So ein Rad ist nie<br />
fertig. Es kommt immer wieder vor, dass<br />
ich mir denke: Das ist geil, aber jetzt<br />
probiere ich das noch aus.“<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
WELCOME TO THE<br />
BIKE WORLD!<br />
MEHR INFOS<br />
BIKE WORLD OF<br />
MOUNTAINS AND LAKES<br />
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www.weissensee.com/bike<br />
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DIE KÄRNTNER „BIKE WORLD<br />
OF MOUNTAINS & LAKES“.<br />
Fotos: NLW Tourismus Marketing<br />
TOP EVENTS<br />
9.–11. JULI: BIKE PEAK<br />
Am Nassfeld werden die Nassfeld<br />
Pramollo Heros (50 km, 2311<br />
hm) am Mountainbike gekürt.<br />
Es warten aber auch Rennrad-Bewerbe<br />
und diverse<br />
MTB-Nachwuchs-Challenges.<br />
10.–12. 9.: MTB HERBST<br />
TRAIL- & TEST-TAGE<br />
Am Weissensee kann man<br />
neueste Bikes testen, seine Fahrtechnik<br />
mit Profi-Hilfe verfeinern<br />
und die Trails am Weissensee so<br />
ganz neu erleben.<br />
Radfans, die sich völlig frei zwischen<br />
Bergen und Seen bewegen wollen,<br />
werden die „Bike World of<br />
Mountains & Lake“ lieben. 950<br />
Kilometer verschiedenster Mountainbike-<br />
und Radrouten machen sie zur<br />
größten und abwechslungsreichsten<br />
Bike-Region auf der Sonnenseite der<br />
Alpen. Ein Highlight in dem Angebot<br />
ist zweifellos das „Seen-Biken“ am<br />
Weissensee. Wer den glitzernden Wellen<br />
ganz nahekommen und den türkisfarbenen<br />
See von allen Seiten bestaunen will,<br />
dem sei die 30 Kilometer lange „Große<br />
Seerunde“ ans Herz gelegt. Sollten die<br />
Beine vorzeitig müde werden, kann man<br />
die Rückfahrt per Linienschiff abkürzen.<br />
Spektakuläre Ausblicke garantieren auch<br />
die drei Single Trails, die mit der<br />
Sommerbergbahn erreichbar sind und<br />
sich von der Naggler Alm zurück zum<br />
See schlängeln. Ein Aushängeschild ist<br />
auch die Weissensee-Goldtour: Sie<br />
erfordert Kraft, belohnt aber mit<br />
unvergesslichen Panoramablicken und<br />
mit tollen Einkehrmöglichkeiten mit<br />
feiner regionaler Kulinarik.<br />
Am Nassfeld ist der Bikegenuss<br />
grenzenlos. Acht Single Trails mit<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
sorgen für hochgezogene Mundwinkel.<br />
Alle Trails sowie der 4 Kilometer lange<br />
Flow-Trail „MEX-Line I“ vom Gmanberg<br />
nach Tröpolach sind bequem per<br />
Sommerbergbahn erreichbar. Die<br />
eigenen Grenzen ausloten? Das können<br />
gut Trainierte auf der Nassfeld-Pramollo<br />
Hero Strecke. Wer die 49,7 Kilometer<br />
und 2311 Höhenmeter bewältigt, darf<br />
sich zu Recht „Hero“ nennen!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
LEGENDS<br />
REBORN<br />
DAS NEUE EWME 829 MX VON CONWAY ZEIGT DIR,<br />
WO ES LANGGEHT. MIT MX-LAUFRADMIX UND<br />
TOP-AUSSTATTUNG KENNT ES KEINE LIMITS.<br />
DER PLATZHIRSCH WURDE NOCH BESSER.<br />
CONWAY EWME 829 MX<br />
RAHMEN: Conway Fully Intube Alloy, Alu<br />
DÄMPFER: Fox Float Factory X2, 160 mm<br />
FEDERGABEL: Fox 38 Float Factory, 170 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XTR, 12-fach<br />
MOTOR: Shimano EP-8<br />
AKKU: 630 Wh<br />
BREMSEN: Magura MT5 eSTOP, 220/203 mm<br />
LAUFRÄDER: DT Swiss Spline HX 1501 35<br />
REIFEN: Schwalbe Magic Mary 29 x<br />
2,35 (vorne)/Hans Dampf 27,5 x 2,6 (hinten)<br />
GEWICHT: 24,1 kg<br />
PREIS: UVP € 7099,95<br />
www.conway-bikes.de<br />
ANZEIGE / Fotos: Conway Bikes<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
FLORIAN<br />
ZEITLER<br />
ist Produktmanager bei<br />
Conway Bikes in Hoya (D).<br />
NOCH<br />
DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
Der neue Shimano-<br />
EP8-Antrieb hievt<br />
das eWME 829 in<br />
die erste Liga. Eine<br />
Topausstattung<br />
zum fairen Preis<br />
vervollständigt das<br />
attraktive Paket.<br />
Alles mit ordentlich Tiefenmetern bergab sowie technisch<br />
anspruchsvolleren Anstiegen!“ So definiert<br />
Conway-Produktmanager Florian Zeitler das ideale<br />
Einsatzgebiet des neuen E-Enduros (siehe Interview rechts).<br />
„Gerade da kann es wirklich punkten und macht für viele<br />
noch mal eine neue Perspektive auf, statt nur stumpf Forstwege<br />
hochzukurbeln.“<br />
We make Enduro – das steht bei den Deutschen für WME,<br />
der Zusatz „e“ verrät den E-Antrieb. Das neue eWME<br />
ist von Grund auf neu entwickelt und wird in große<br />
Fußstapfen treten: moderne, sportliche Geometrie,<br />
perfekter Hinterbau mit steifem Aluchassis und<br />
jetzt mit vollintegrierter Batterie. Das E-Enduro<br />
kann man als schnelles 29er fahren oder wie hier<br />
gezeigt in der aggressiveren Version „MX“ mit<br />
der Laufradkombination von 29 Zoll vorne und<br />
einem kleineren Hinterreifen mit 27,5 Zoll.<br />
So ist es ein E-Bike für anspruchsvolle Piloten.<br />
170/160 mm Federweg mit Top-Fox-Fahrwerk,<br />
Magura-E-MTB-Bremsen, Schwalbe-Reifen<br />
auf DT-Swiss-Laufrädern und der neue Shimano-EP-8-Motor<br />
versprechen enormen Vortrieb, volle<br />
Kontrolle auf heftigsten Trails und vor allem eines:<br />
unbeschreiblich viel Fahrspaß!<br />
Worauf wurde in der Entwicklung<br />
besonders Wert gelegt?<br />
Wir wollten unser eWME, das ja<br />
ein echter Platzhirsch war, weiterentwickeln.<br />
Die Plattform hatten<br />
wir ein paar Jahre auf dem Markt,<br />
damit viele Awards und Testsiegel<br />
gewonnen, aber da war es einfach<br />
Zeit für eine komplette Überarbeitung<br />
und Anpassung auf Trends wie<br />
Systemintegration, große Batterie<br />
und smarte Detaillösungen.<br />
Welche Features stechen hervor?<br />
Zum einen natürlich ganz klar die<br />
Grundausstattung: der EP-8-Antrieb<br />
und der große 630-Wh-Akku.<br />
Dann haben wir den On/Off-Schalter<br />
aufs Oberrohr gelegt und die<br />
Ladebuchse auf das Motorbracket.<br />
Zum anderen haben wir bei der<br />
Ausstattung ganz oben ins Regal gegriffen:<br />
FOX Factory, Transfer, DT<br />
Swiss, Race Face, XTR, alles top.<br />
Wie definiert ihr die Zielgruppe<br />
für das eWME?<br />
Gemacht ist es für ambitionierte<br />
All-Mountain- und Endurofahrer.<br />
Daher auch mit der dementsprechenden<br />
bergab orientierten<br />
Geometrie und einer wuchtigen<br />
Ausstattung. Es ist nicht mehr ganz<br />
so leicht wie sein Vorgänger, allein<br />
durch die Akkuintegration, dafür<br />
macht es das durch sein Fahrverhalten<br />
und die Reichweite mehr als<br />
wett.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
WO<br />
DÜRFEN<br />
WIR BIKEN?<br />
BEI ALLEM LOBGESANG AUF<br />
SCHÖNE FORSTSTRASSEN. DAS<br />
ECHTE MOUNTAINBIKEN FINDET<br />
JA DOCH AUF TRAILS, BERGEN<br />
UND WALDWEGEN STATT. UND<br />
DAS DARF MAN – AUSGESUCHT<br />
UND EXKLUSIV – SOGAR IM<br />
ANGEBLICH BIKE-FEINDLICHEN<br />
ÖSTERREICH.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Die Sitten werden rauer. Per<br />
Push-Nachricht online verschickt,<br />
warnte das Lines-Magazin<br />
im Mai vor der Lebensgefahr<br />
auf einem legalen Mountainbike-<br />
Trail in Niederösterreich. Ein unbekannter<br />
Ungustl hatte in der Göttweiger<br />
Trailarea in der Wachau zwischen zwei<br />
Bäumen in 25 Zentimetern Höhe einen<br />
Spalierdraht gespannt. Gottlob wurde<br />
die Drahtfalle entdeckt, bevor ein Biker<br />
hineingefahren ist und sich schwer verletzt<br />
hätte. Zudem wurden offizielle<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Klemens König<br />
Schilder niedergeschnitten und als Hindernisse<br />
im Trail liegen gelassen. „Ein<br />
Sabotageakt in einem absoluten Vorzeigeprojekt<br />
in Österreich“, urteilt „Lines“.<br />
Die Polizei wurde eingeschaltet, solche<br />
Fallen laufen bei Juristen unter Tötungsversuch.<br />
Die Wahnsinnsaktion möge ein Einzelfall<br />
bleiben. Es zeigt nur leider, dass<br />
beim Thema Biken selbst legale Lösungen<br />
nicht automatisch zur Beruhigung<br />
beitragen. Davon können auch Trailbauer<br />
quer durch Österreich ein Lied singen.<br />
Immer wieder hört und liest man<br />
Geschichten, dass legale Bikestrecken<br />
und Trails mit Stöcken zugelegt und Tafeln<br />
ausgerissen werden.<br />
Zum großen Bild: Repräsentativ ist<br />
die aktuelle Mountainbike-Umfrage des<br />
österreichischen Alpenvereins, bei der<br />
im Winter knapp 15.000 Menschen<br />
mitgemacht haben. Der Alpenverein leitet<br />
für sich als Interessenvertretung daraus<br />
einen klaren „Handlungsauftrag“ für<br />
eine „bessere Akzeptanz und Sichtbarkeit<br />
des Sports“ ab. Rund 62 % der Befragten<br />
gaben an, bergauf Forststraßen<br />
und bergab Wanderwege zu benutzen.<br />
37 % der Freizeitsportler gaben ehrlicherweise<br />
zu, mit dem Bike auf nicht<br />
freigegebenen Strecken unterwegs zu<br />
sein. „Das zeigt die Notwendigkeit, sich<br />
bei der Freigabe von Mountainbike-Strecken<br />
nicht nur auf Forststraßen zu konzentrieren“,<br />
schlussfolgert der Alpenverein.<br />
Auch interessant: 46 % der Befragten<br />
bestätigten, dass die Möglichkeiten<br />
zum Mountainbiken in deren unmittelbarer<br />
Umgebung völlig ausreichend wären,<br />
aber eben nicht freigegeben sind –<br />
ein klarer Mangel an legaler Infrastruktur<br />
für einen Sport, der nicht zuletzt<br />
durchs E-Bike enormen Zuwachs verzeichnet.<br />
Nicht repräsentativ, aber als Einzelfall<br />
genauso aussagekräftig ist die Erzählung<br />
eines Bekannten aus dem Umfeld der<br />
Redaktion, der es ob der vielen Verbotsschilder<br />
im Wald und der ständigen Diskussionen<br />
mit einem Satz auf den Punkt<br />
bringt: „Als Mountainbiker fühlt man<br />
sich überall unerwünscht.“<br />
Das sollte so nicht sein. Wir als SPOR-<br />
Taktiv-Magazin fühlen uns genauso in<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
Foto: Klemens König<br />
der Verantwortung und würden am<br />
liebsten noch diesen Sommer fixfertige<br />
Lösungen präsentieren, alle Wege freigeben,<br />
die feinsten Bikeparks bauen, Gondeln<br />
lackieren, Pumptracks asphaltieren<br />
und alle Forststraßen freigeben. Hurra.<br />
Geht nur leider nicht. Was können wir<br />
tun? Weiter die Hoffnung in Lösungsansätze<br />
stecken, mögen sie auch noch so<br />
klein und fein sein wie in Miesenbach,<br />
in der Wachau, in Villach, in Bruck/<br />
Mur, im Tannheimer Tal. Und darüber<br />
berichten, wie große Lösungen entstehen,<br />
Kompromisse ausschauen und wie<br />
unglaublich viele Menschen mit unfassbar<br />
viel Enthusiasmus zum legalen<br />
Mountainbiken im Land beitragen.<br />
Wer gerade das neue Mountainbike<br />
aus dem Shop schiebt und sich beim<br />
Blick in die nächste Hügelkette fragt,<br />
wo man hier eigentlich biken darf, dem<br />
sei gesagt: Grundsätzlich darf man im<br />
Wald nicht biken. Nicht auf Waldwegen,<br />
nicht auf Forststraßen, nicht auf<br />
Wiesen, nicht auf Feldwegen – außer,<br />
sie sind explizit freigegeben. Keine Bange.<br />
Österreichweit gibt es gar nicht so<br />
wenige freie Forststraßen, die rund um<br />
Tourismusgebiete in MTB-Streckennetze<br />
eingebunden sind. Die Bundesforste<br />
z. B. geben an, 2400 Kilometer zur Verfügung<br />
zu stellen. Das ist nicht immer<br />
„Mountainbiken“ im eigentlichen Sinn,<br />
aber schon eine gute Basis – und für<br />
Anfänger und Neueinsteiger sowieso<br />
das Beste (Für Gravelbiker übrigens<br />
auch). Darauf aufbauend, haben sich<br />
aus Initiativen der Community heraus<br />
kleine, feine Trailcenter etabliert, wo<br />
man leichte, technische Trails, Waldwege<br />
und gebaute Strecken unter die Räder<br />
nehmen darf. Ganz oben gibt es<br />
selbst im angeblich bikefeindlichen<br />
Land Österreich Bikepark-Angebote<br />
wie Saalbach, Leogang, Schladming,<br />
Innsbruck, die Petzen und Sölden, die<br />
auch jedem internationalen Vergleich<br />
standhalten. Sölden will gar die größte<br />
Bike- Region Europas werden.<br />
Kein Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
aber hier im Anschluss unser Versuch<br />
einer kleinen Übersicht über spezifische<br />
Trailangebote, Pumptracks und Parks.<br />
Und die beste Nachricht am Schluss:<br />
Heuer werden erstaunlich viele Trails<br />
und Pumptracks neu eröffnet.<br />
FEEDBACK<br />
Schick uns deine<br />
Meinung. Wo sind<br />
die besten Trails in<br />
Österreich?<br />
VORARLBERG<br />
Bikepark Brandnertal<br />
www.bikepark-brandnertal.at<br />
NEU: Pumptrack in Mellau<br />
TIROL/OSTTIROL<br />
Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis<br />
www.bikepark-sfl.at<br />
Bikepark Großglockner in Kals<br />
www.osttirol.com<br />
Bikepark Lienz<br />
www.bikepark-lienz.at<br />
Bikepark Innsbruck<br />
www.bikecity-innsbruck.com<br />
Kirchberg<br />
www.kitzbüheler-alpen.com<br />
Nauders/Reschenpass<br />
www.nauders.com<br />
Bike Republic Sölden<br />
www.bikerepublic.soelden.com<br />
Bikepark Stubaital<br />
www.stubai.at<br />
Zillertal<br />
www.zillertal.at<br />
Zugspitz Arena<br />
www.bergbahnen-langes.at,<br />
www.zugspitzarena.com<br />
NEU: Bikepark am Katzenkopf<br />
(Leutasch/Seefeld), neues Areal in<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
Damit das<br />
Daheimbleiben<br />
#vorbei<br />
ist.<br />
Damit die Pandemie vorbeigeht.<br />
Lassen auch Sie sich impfen.<br />
www.Österreich-impft.at
Inzing, Trailpark und ein Pumptrack in<br />
Söll, in Wildschönau, neue Trails in<br />
Jerzens (Hochzeiger), auf der Ötztaler<br />
Höhe, im Tannheimer Tal, in Obernberg<br />
und in Fieberbrunn<br />
SALZBURG<br />
Bikepark und Bikeregion Saalbach-<br />
Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn<br />
wwww.saalbach.com<br />
Bikepark Saalfelden-Leogang<br />
www.bikepark-saalfelden-leogang.com<br />
Hochkönig Flowtrail Dienten<br />
www.hochkoenig.at<br />
Bikepark Kitzsteinhorn<br />
www.kitzsteinhorn.at<br />
Bikeregion Salzburger Sportwelt<br />
(rund um Flachau, Radstadt) mit<br />
Stoneman Taurista<br />
www.salzburgersportwelt.com<br />
Pumptracks in Wals-Siezenheim und<br />
Mittersill.<br />
NEU: Trails am Maiskogel in Kaprun, in<br />
Großarl, Pumptrack in Kuchl, Wiederbelebung<br />
des BMX-Parks in der Salzburger<br />
Josefiau, Bikeareal in in Bruck<br />
an der Glocknerstraße<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Bikepark Feuerkogel in Ebensee<br />
www.feuerkogel.net<br />
Bikepark Wurbauerkogel in<br />
Windischgarsten<br />
www.wurbauerkogel.at<br />
Bikepark Wurzeralm in Spital/Pyhrn<br />
www.hiwu.at/wurzeralm<br />
Pumptracks in Bad Goisern, Bad Ischl,<br />
Gunskirchen, Kirchdorf, Linz, Maria<br />
Schmolln, Wartberg ob der Aist<br />
NEU: Pumptracks in Feldkirchen/<br />
Donau, Wels, neue Trails in Kirchdorf/<br />
Krems, neues Areal in Alberndorf<br />
und Aigen-Schlägl<br />
Bikepark Königsberg-Hollenstein<br />
www.königsberg.at<br />
Trailwerk Wachau<br />
www.trailwerk.at<br />
Trailcenter Retz<br />
www.retz.gv.at<br />
Pumptracks in Neunkirchen, Maria<br />
Enzersdorf, Reingers, Wiener Neudorf<br />
NEU: Trail vom Muckenkogel in Lilienfeld,<br />
Trailcenter am Josefsberg in<br />
Mitterbach am Erlaufsee<br />
STEIERMARK<br />
Bikepark Schladming<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
Trailcenter Reiteralm<br />
www.reiteralm-trails.at<br />
Bikepark Schöckl Trail Area (Graz)<br />
www.schöckl-trail-area.at<br />
Bikearena Aflenz<br />
www.bikearena-aflenz.at<br />
Trailcenter Gleisdorf<br />
www.emx-park.at<br />
Graz-Trails<br />
www.radlager-mtb.at<br />
Bikepark Mariazeller Bürgeralpe<br />
www.buergeralpe.at/sommer<br />
Trailcenter Miesenbach<br />
www.trailland.at<br />
Pumptracks in Knittelfeld, Lebring,<br />
Ligist<br />
NEU: Trails in Knittelfeld, Judenburg,<br />
Bruck, neue Pumptracks in Leoben-<br />
Hinterberg, Trofaiach, Graz-Mariatrost<br />
KÄRNTEN<br />
Biketrails Turracher Höhe<br />
www.turracherhoehe.at<br />
Bikepark Nassfeld<br />
www.nassfeld.at<br />
Nockbike mit Flow-Country-Trail<br />
in Bad Kleinkirchheim<br />
www.badkleinkirchheim.com,<br />
www.nockbike.at<br />
Bikepark Petzen<br />
www.petzen.net<br />
Trailnetz Villach<br />
www.lake.bike<br />
Weissensee-Trails<br />
www.weissensee.com<br />
Flowtrails Koralpe<br />
www.sommer.koralpe-kaernten.at<br />
NEU: Pumptrack in Klagenfurt, Trails<br />
auf der Simonhöhe, in Obervellach und<br />
in Feldkirchen („Hospital Hill“), Kids<br />
Park auf der Gerlitzen, Updates im<br />
Klauberpark/Seeboden<br />
BURGENLAND<br />
Pumptrack in Rust<br />
WIEN<br />
Trailcenter Hohe Wand Wiese<br />
www.hohewandwiese.com<br />
Pumptrack in der Donaustadt/Kaisermühlendamm<br />
Quelle: www.lines-mag.at Weitere<br />
Recherchetipps: Apps wie Trailforks<br />
und Komoot, Portale der Naturfreunde<br />
Österreich, des Alpenvereins und<br />
der Tourismusverbände<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Bikepark Semmering<br />
www.semmering.com<br />
Trailcenter Wexltrails in St. Corona<br />
www.wexltrails.at<br />
Trailnetzwerk Anninger/<br />
Wienerwald bei Mödling<br />
www.niederösterreich.at/<br />
mountainbike-anninger<br />
Foto: Stefan Voitl<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
DOPING IM BREITENSPORT –<br />
GIBT’S DAS ÜBERHAUPT?<br />
DIE NEUE MULTIMEDIALE PLATTFORM AKTIV.NADA.AT DER NATIONALEN ANTI-<br />
DOPING-AGENTUR (NADA AUSTRIA) LIEFERT AUF DIESE – UND VIELE ANDERE<br />
FRAGEN UND MYTHEN – SCHNELLE UND UNTERHALTSAME ANTWORTEN!<br />
ANZEIGE<br />
Das neue Angebot der NADA<br />
Austria bietet zahlreiche interaktive<br />
Möglichkeiten, um sich<br />
auch aus Anti-Doping-Sicht bestens<br />
auf Sportevents vorzubereiten. Interaktive<br />
Praxisbeispiele, Videos, Quiz<br />
und Spiele veranschaulichen die<br />
häufigsten Fragen und erklären verschiedene<br />
Herausforderungen, auf<br />
die sich Breitensportlerinnen oder<br />
Breitensportler vorbereiten sollten.<br />
?<br />
Gustav fährt in seiner Freizeit<br />
leidenschaftlich gerne<br />
Rennrad. Er entschließt sich<br />
bei einem Radmarathon eines<br />
örtlichen Vereins teilzunehmen.<br />
Unterliegt Gustav<br />
bei diesem Wettkampf den<br />
Anti-Doping-Bestimmungen?<br />
?<br />
Gustav ist kein Mitglied<br />
beim veranstaltenden Verein,<br />
kann er zur Dopingkontrolle<br />
aufgefordert werden?<br />
?<br />
Gustav hat Knieschmerzen,<br />
er nimmt vor dem<br />
Wettkampf eine Schmerztablette<br />
mit dem Wirkstoff<br />
‚Diclofenac‘. Verboten oder<br />
erlaubt?<br />
Wenn du dir bei diesen drei<br />
Fragen unsicher bist, schau auf aktiv.<br />
nada.at vorbei und gibt das Suchwort<br />
„Breitensport“ ein. Du erhältst<br />
dann einen Überblick über die<br />
zentralen Fragestellungen zum<br />
Thema und kannst dir die Angebote<br />
und Themen auswählen, die dich<br />
interessieren.<br />
Falls diese Beispiele bei dir keine<br />
Fragezeichen hervorrufen, lohnt<br />
sich ein Besuch auf aktiv.nada.at<br />
trotzdem. Hier findest du Inhalte<br />
zu den Themen:<br />
• legale Leistungssteigerung<br />
• Faktencheck Nahrungsergänzungsmittel<br />
• Vorsicht Dopingfalle –<br />
ungewollt gedopt<br />
• Umgang mit Schönheitsidealen<br />
• Ablauf einer Dopingkontrolle<br />
Die Plattform wird laufend<br />
aktualisiert, schau daher immer<br />
wieder einmal vorbei, welche neuen<br />
Angebote es gerade gibt. Sei von<br />
Anfang an dabei unter aktiv.nada.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
LESERAKTION<br />
EIN DREIFACH HOCH<br />
AUF DIE E-BIKE-LIEBE<br />
ASTHMA, HERZINFARKT UND AUTOSTAU. DAS E-BIKE KANN<br />
TEIL DER LÖSUNG BEI DIESEN PROBLEMEN SEIN. WIE DIE<br />
SEHR PERSÖNLICHEN GESCHICHTEN VON DREI VORBILD-<br />
LICHEN SPORTAKTIV-LESERN ZEIGEN. SIE SIND WAHRE<br />
GEWINNER UND DÜRFEN ALS ZUSÄTZLICHEN BONUS MIT<br />
UNSEREN PARTNERN BOSCH UND KTM IM SOMMER DAS<br />
KTM-WERK IN MATTIGHOFEN BESUCHEN.<br />
Zahlreich waren die Zuschriften auf unsere<br />
Leseraktion im Frühjahr und jede<br />
einzelne wäre es wert gewesen, hier<br />
veröffentlicht zu werden. So emotional und<br />
teilweise richtig berührend waren die Einsendungen.<br />
Wie habt ihr nach einer Krankheit<br />
oder einem Unfall zum E-Bike gefunden, haben<br />
wir gefragt. Oder wie nutzt ihr euer<br />
E-Rad als Ersatz für das Auto im täglichen<br />
Pendeln und entgeht somit Stau und Stress?<br />
Eine Fülle an Geschichten und guten Ideen<br />
haben wir bekommen. Bike-Pendlerin Tanja<br />
Schaude und die leidenschaftlichen Radfahrer<br />
Erich Wolf und Franz Trojer haben wir ausgewählt,<br />
stellvertretend für alle, die mit dem<br />
E-Bike ihr Leben bereichern. Mit den drei<br />
Gewinnern fahren wir im Sommer zum<br />
KTM-Werk in Mattighofen, wo nach einer<br />
Führung die neuesten Bikes für eine Ausfahrt<br />
und zum Testen bereitstehen.<br />
Fotos: privat<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
„LEBENSQUALITÄT<br />
ENORM GESTEIGERT“<br />
<br />
Erich Wolf (62), Bezirk Melk (NÖ)<br />
„Seit meiner Kindheit bin ich mit Asthma konfrontiert<br />
und konnte erst in der Jugend meine Freude an<br />
der Einspurigkeit richtig kennenlernen. Es folgten<br />
Jahrzehnte, wo Fahr- und Motorräder den Großteil<br />
meiner Freizeitaktivitäten ausmachten. Ab dem 45.<br />
Lebensjahr verschlechterte sich mein Asthma leider<br />
zusehends und es folgten Krankhaus- sowie<br />
Reha-Aufenthalte und schließlich die Pensionierung.<br />
Motorrad und Fahrrad wurden verkauft.<br />
Im Zuge eines Erholungsurlaubes durfte ich ein<br />
E-Bike testen und war sofort begeistert. Schon 2015<br />
erwarben meine Frau und ich je ein KTM-Touren-<br />
E-Bike. Es stellten sich bald erfreuliche Änderungen<br />
ein: Muskelaufbau, Fitness, bessere Lungenleistung,<br />
freie Gedanken – ein neues Lebensgefühl! Verbunden<br />
mit einer guten Arztbetreuung konnte der Medikamentenbedarf<br />
nachhaltig gesenkt und die Lebensqualität<br />
enorm gesteigert werden. Das Coronajahr brachte<br />
zwar Einschränkungen, aber auch Tausende von<br />
schönen Radkilometern.“<br />
„EINE NEUE BIKE-ZEITRECHNUNG<br />
HAT FÜR MICH BEGONNEN.“<br />
<br />
Franz Trojer (67), Seeboden am Millstätter See<br />
„Fußball war die große Liebe, aber Skifahren und Langlaufen kamen gleich danach<br />
und diese beiden Sportarten betreibe ich heute noch. Mit 40 bekam ich<br />
mein erstes Mountain-Bike geschenkt. Die Radfahrleidenschaft war geweckt. In<br />
den Nockbergen war keine Hütte vor mir und meinen Bike-Freunden sicher.<br />
Auch die Kärntner Radwege, Italien und Slowenien waren Ziel unserer Touren.<br />
2011 wurde mein linkes und 2017 mein rechtes Hüftgelenk durch ein künstliches<br />
Gelenk ersetzt. Radfahren war jeweils die beste Therapie für Muskelaufbau,<br />
Fitness und Wohlbefinden. Am Neujahrstag 2020 hatte ich beim Langlaufen einen<br />
Herzinfarkt. Danach wurden mir sieben Stents implantiert. Schon während<br />
der Reha war mir klar: Wenn ich mir meine Lebensqualität erhalten möchte, muss<br />
ein E-Bike her. Die Wahl fiel auf das Haibike-Fully SDURO Fullnine 8 mit<br />
Bosch-Motor. Das Fahrerlebnis mit dem E-Bike war unglaublich. Eine neue<br />
Bike-Zeitrechnung hat für mich begonnen. Einen Herzinfarkt zu überleben, ist<br />
sicherlich ein großes Glück, aber danach eine wesentlich höhere sportliche<br />
Lebensqualität zu haben, ist wohl kaum zu toppen.“<br />
„E-MTB STATT AUTO-STAU“<br />
<br />
Tanja Schaude (40) aus Kalsdorf (St)<br />
„Mein Motto ist: Ich bin zu faul zum Autofahren. Für mich<br />
gibt es nichts Schöneres, als in der Früh über den Murradweg<br />
zu radeln, die Natur zu genießen und den Sonnenaufgang zu<br />
verfolgen.<br />
Ich fahre mit meinem E-MTB zwischen März und November/Dezember<br />
(je nach Wetter) fast täglich von Kalsdorf nach<br />
Graz zu meinem Arbeitsplatz bei der „Antenne<br />
Steiermark“. Ich habe ein Merida-<br />
Fully mit 500-Watt-Akku. Es ist einfach ein<br />
tolles Gefühl, nicht im Stau zu stehen und<br />
frische Luft zu tanken – und das jeden Tag<br />
an die 90 Minuten bei täglich an die 32 Kilometer.<br />
Seit Mai 2019 habe ich das Bike,<br />
inzwischen sind schon über 8000 km auf<br />
dem Tacho. Neben dem Pendeln nutze ich<br />
das Bike natürlich auch für MTB-Touren,<br />
z. B. im Raum Schladming/Dachstein etc.<br />
Auch mein Mann fährt fast alles mit dem<br />
E-MTB. Selbst im Winter ist er oft von<br />
Kalsdorf bis Graz zum Fitness-Training gefahren.<br />
Und ich werde mir eventuell im<br />
Sommer schon wieder ein neues E-Bike<br />
kaufen …“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
MIT DEM<br />
AUGE<br />
FÜR DEN<br />
AUGENBLICK<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
WIE SICH ERWIN HAIDEN MIT DER KAMERA EINEN NAMEN GEMACHT<br />
HAT, WAS FÜR IHN EIN GUTES BILD IST UND WARUM ES NIE PERFEKT<br />
SEIN KANN. DER BIKEBOARD-FOTOGRAF IM INTERVIEW ÜBER NEBEL,<br />
GRAVEL UND WÜNSCHE AN DIE POLITIK.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Hedi Ziechert-Haiden, Erwin Haiden<br />
Erwin, hast du das beste Foto deines<br />
Lebens schon gemacht?<br />
Es ist eine permanente Jagd nach<br />
diesem „bestem Bild“ meines Lebens.<br />
Wahrscheinlich wird es das nie geben, so<br />
wie Shangri-La. Es sind die Momente,<br />
wo alles zusammenpasst. Das muss nicht<br />
der klassische Sonnenuntergang sein, das<br />
kann auch der Startschuss zu einem Bike-<br />
Rennen sein, wie die Salzkammergut-Trophy<br />
oder Ischgl Ironbike. Es ist<br />
noch finster, es regnet, technisch eine irrsinnige<br />
Herausforderung, du bist voll angespannt<br />
und hast nur diesen einen Moment.<br />
Kurz: Alles spricht gegen ein gutes<br />
Foto. Aber wenn dieses Bild cool wird, ist<br />
das ein magischer Moment.<br />
Was macht für dich ein perfektes<br />
Bild aus?<br />
Schnee, Sonne, Berge, ein See. Da gehen<br />
mir gerade viele Bilder durch den Kopf.<br />
Aber das perfekte Foto? Ich weiß nicht.<br />
Ich bin ja nie zufrieden, das wird es bei<br />
mir nie geben. Nur bei anderen Fotografen!<br />
(lacht) Da sehe ich Perfektion und<br />
denke mir, wow, wie ist ihm das gelungen?<br />
Ich fotografiere auch bei schlechtem<br />
Wetter sehr gerne, weil coole Sachen entstehen.<br />
Und in diesem Sinne bin ich ja<br />
auch Landschaftsfotograf.<br />
Gutes Stichwort, wie würdest du deine<br />
Fotosprache beschreiben?<br />
Es ist sicher ein dokumentarischer Stil –<br />
sportdokumentarisch würde ich sagen –<br />
und sehr naturbelassen. Ich versuche, als<br />
Fotograf und Beobachter eine neutrale<br />
Rolle einzunehmen. Auch bei der Fotobearbeitung.<br />
Wenn ein Strommast da<br />
steht, steht er halt da. Entweder ändere<br />
ich meine Perspektive oder baue ihn ganz<br />
bewusst ein. Heutzutage kannst du mit<br />
dem Photoshop Sonnenuntergänge zaubern,<br />
die so schön sind, dass es die in der<br />
Wirklichkeit gar nicht geben kann.<br />
Wie bist du zur Fotografie<br />
gekommen?<br />
Ich habe eine gewisse Liebe zur Technik,<br />
habe auch Informationstechnik studiert.<br />
Den Umgang mit Kameras habe ich gekannt,<br />
weil mein Vater schon viel fotografiert<br />
hat. Der Funke des Fotografierens<br />
ist auf mich übergesprungen, als vor 20<br />
Jahren die Digitalfotografie aufgekommen<br />
ist. Weil man nicht mehr Tage warten<br />
muss, bis der entwickelte Film retour<br />
kommt. Weil man sofort das Ergebnis<br />
sieht. So habe ich zu „spielen“ und zu variieren<br />
begonnen. Angefangen mit einer<br />
winzigen Knipsi-Kamera als Autodidakt,<br />
dann ging alles schnell. Die Kameras<br />
ERWIN<br />
HAIDEN<br />
41, stammt aus Marz bei<br />
Mattersburg, wohnt und<br />
arbeitet in Wr. Neustadt.<br />
Ausbildung: Studium der<br />
Informationstechnik;<br />
Geschäftsführer und Fotojournalist<br />
bei der NYX<br />
Sportmanagement GmbH in<br />
Wr. Neustadt, bekanntestes<br />
Produkt ist die Radwebsite<br />
www.bikeboard.at, dazu<br />
Fotograf für Radrennen,<br />
Tourismusverbände und<br />
Hersteller.<br />
www.bikeboard.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
4500 HÖHENMETER<br />
PURE EMOTION<br />
Auf dem Stoneman Taurista rund<br />
um Flachau (S) erwartet dich pure<br />
Mountainbike-Emotion – zwischen<br />
10. <strong>Juni</strong> und 26. September <strong>2021</strong>.<br />
DER WERT DES BILDES<br />
IST DA, WEIL DAS<br />
BILD DIE REDUKTION<br />
AUF DEN<br />
KÜRZESTMÖGLICHEN<br />
AUGENBLICK IST.<br />
Der Stoneman Taurista ist das Mountainbike-Erlebnis<br />
für alle, die eine<br />
echte Herausforderung suchen. Die<br />
Route rund um Flachau umfasst in<br />
der „C-Edition <strong>2021</strong>“ 123 + 11 Kilometer<br />
und 4500 Höhenmeter und<br />
führt durch eine der schönsten Berglandschaften<br />
der Ostalpen. Sie ist für<br />
drei Tages etappen konzipiert, kann<br />
aber von ambitionierten Sportlern<br />
auch in zwei oder gar nur an einem<br />
Tag zurückgelegt werden.<br />
Zu den landschaftlichen Highlights<br />
zählen der Rossbrand und das Hochgründeck.<br />
Auf dem Weg liegen außerdem<br />
die Gnadenalmen, eines der<br />
schönsten Almtäler Österreichs, und<br />
die Oberhütte am gleichnamigen<br />
Bergsee in Forstau. Der Dachstein<br />
und das Tauernmassiv sorgen für die<br />
imposante Kulisse. Das 360-Grad-<br />
Bergpanorama, in dessen Genuss<br />
Biker an besonders exponierten<br />
Checkpoints kommen, macht den<br />
Stoneman TAURISTA so außergewöhnlich<br />
und einzigartig.<br />
Alle Infos zum Stoneman Taurista<br />
unter: www.flachau.com/stoneman<br />
FLACHAU TOURISMUS<br />
T. +43 (0) 64 57/22 14<br />
info@flachau.com<br />
www.flachau.com<br />
Foto: Flachau Tourismus<br />
wurden rasch besser und auch digitale<br />
Spiegelreflexkameras waren irgendwann<br />
leistbar. Ich habe nie einen Kurs<br />
oder eine Ausbildung gemacht, aber<br />
ich lasse mich von Menschen inspirieren,<br />
die das besser können als ich<br />
(lacht).<br />
Und wie bist du zum Biken und zum<br />
Radsport gekommen?<br />
Mein erstes Mountainbike hab ich<br />
noch zu Hause, ein GT Karakorum<br />
von 1992, in Sunset-Farben, gelb und<br />
orange. Ich war voll der Biker. In<br />
Wien hab ich später meinen jetzigen<br />
Kollegen Martin Ganglberger kennengelernt<br />
und mich seinem Verein<br />
„2Radchaoten“ angeschlossen. Wir<br />
haben viel Blödsinn gemacht, sind<br />
Marathons gefahren, haben Jux-Rennen<br />
auf einer Wiese veranstaltet, dann<br />
auch seriöse Wettkämpfe – und da<br />
habe ich auch angefangen zu fotografieren.<br />
Kitzalpbike, Salzkammergut-Trophy,<br />
TopSix waren dann mein<br />
Einstieg in die Szene, da hab ich extrem<br />
viel gelernt. Bei den Briefings der<br />
Veranstalter war alles dabei, von „Dieses<br />
Transparent muss auf jedes Foto<br />
und dieser Sponsor auch!“ bis zu „Stell<br />
dich einfach zur Tankstelle, da kommen<br />
eh alle vorbei.“ (lacht)<br />
Wie hat sich deine Fotografie über<br />
die Jahre verändert?<br />
Es entwickelt sich kontinuierlich und<br />
permanent. Jede Zeit hat ihre Bilder.<br />
Für touristische Fotos habe ich ein<br />
Auge, bei denen sieht man an Kleidung<br />
und Bikes ganz klar, aus welcher<br />
Zeit sie stammen. Ich muss oft<br />
schmunzeln, wenn man mit 20 Jahre<br />
alten Fotos den heutigen Radtourismus<br />
bewirbt. Diesen permanenten<br />
Lernprozess habe ich, hat der Tourismus,<br />
hat der Kunde.<br />
Hat ein gutes Bild in der heutigen<br />
Medienwelt mit Social Media und<br />
Selfiewahn an Wert verloren oder<br />
gewonnen?<br />
Schwierige Frage. Es werden heute extrem<br />
viele und extrem gute Bilder<br />
produziert, auch im Videobereich. Da<br />
werden Aufnahmen alltäglich, die vor<br />
fünf Jahren noch undenkbar waren,<br />
mit 360-Grad-Kameras auf Drohnen<br />
zum Beispiel. Ein Superlativ jagt den<br />
nächsten. Der Wert des Bildes ist aber<br />
da, weil das Bild die Reduktion auf<br />
den kürzestmöglichen Augenblick ist.<br />
Und der soll im Idealfall eine Geschichte<br />
erzählen, indem er dem Betrachter<br />
genügend Raum für Fantasie<br />
bietet.<br />
Wie viele Bilder machst du pro<br />
Jahr?<br />
50.000 Fotos – die Kamera macht viele<br />
Bilder pro Sekunde. Übrig bleiben<br />
aber wenige. Bei manchen Shootings<br />
mache ich 2000 Fotos, die besten 100<br />
dürfen bleiben. Davon die 10 besten<br />
oder das beste rauszufiltern, ist die<br />
wahre Herausforderung. Mein Vorteil<br />
ist, dass ich selbst Radfahrer bin. Du<br />
hast einen anderen Zugang, wenn du<br />
das selbst betreibst, Heinz Zak beim<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
Klettern zum Beispiel. Generell bin ich auch über Kritik<br />
und Feedback sehr dankbar.<br />
Ist für dich die Studiofotografie genauso spannend<br />
wie ein Shooting im Freien?<br />
Studiofotografie ist für mich ein Knochenjob, eine harte<br />
Nuss, immer eine Überwindung. Da merke ich, dass<br />
ich Laie und Autodidakt bin. Da sollte ich vielleicht<br />
einmal einen Kurs buchen (lacht). Studio ist ein permanenter<br />
Kampf mit Equipment, Platz und Licht.<br />
Aber man lernt viel, zum Beispiel übers Blitzen. Früher<br />
habe ich bei Events oder im Wald mit zwei Blitzen gearbeitet,<br />
Kabeln verlegt und unendlich viel herumexperimentiert.<br />
Durchs Studiofotografieren habe ich viel<br />
über das Licht gelernt. Und mit den lichtstärkeren Kameras<br />
habe ich das Blitzen im Freien fast komplett aufgehört.<br />
Alles niederzublitzen, ist der Stil von früher. So<br />
bleibt es natürlicher.<br />
Deine Bilder sind ästhetisch, zeigen die Schönheit<br />
des Radfahrens, machen Lust. Würdest du auch Negatives<br />
fotografieren? Stürze, falsches Verhalten<br />
von Bikern, Schäden?<br />
Als Medium oder Fotograf sollte man mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und zeigen, wie man es richtig macht.<br />
Mit driftendem Hinterrad um die Kurve, so was mache<br />
ich nicht und so was machen die Fahrer nicht, mit denen<br />
ich arbeite. Mir ist es bei Regionsgeschichten auch<br />
wichtig, dass wir nur dort fotografieren, wo das Biken<br />
legal ist. Und Touristikern sage ich, dass wir nicht die<br />
200 Meter Singletrail bewerben sollten, wenn dort in<br />
Wirklichkeit 70 km Forststraßen sind.<br />
FUTURE PRO: SCOTT<br />
DENKT AN DIE STARS<br />
VON MORGEN<br />
Mit dem Equipment der Future-Pro-Linie<br />
von SCOTT SPORTS sind die jungen<br />
Biker bestens gerüstet für die Challenge.<br />
SOFTCON-JUNIOR-<br />
PROTEKTORJACKE.<br />
Die Protektorjacke<br />
setzt neue Maßstäbe<br />
im Oberkörperschutz<br />
für Kinder. Die<br />
revolutionär weiche,<br />
belüftete D3O®-Plattenkonstruktion<br />
bietet<br />
voll zertifizierte<br />
Sicherheitsniveaus und<br />
maximale Bewegungsfreiheit<br />
bei gleichzeitig<br />
stark verbesserter Luftzirkulation. Die Softcon-<br />
<strong>Juni</strong>or-Protektorjacke wurde für junge Biker<br />
entwickelt, die einen vollständig anpassbaren<br />
Oberkörperschutz wünschen, der nicht einschränkt.<br />
Die meisten Aufnahmen von euch entstehen zwischen<br />
Semmering und Wien?<br />
Fotos: Erwin Haiden<br />
SCOTT RANSOM 600. Das SCOTT Ransom 600<br />
ist ein schnelles und leistungsstarkes Enduro für<br />
junge Mountainbiker. Perfekt für Kids, die fahren<br />
wollen wie die Großen. Durch den großen<br />
Federweg vorne (140 mm) und hinten (130 mm)<br />
sowie die Kompatibilität mit 24“- und 26“-Rädern<br />
ist das Ransom ideal für ehrgeizige Ziele.<br />
www.scott-sports.com<br />
ANZEIGE / Fotos: Scott Sports<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
DER AUFHOLBEDARF<br />
IN ÖSTERREICH IST<br />
GROSS, DAS BEGINNT<br />
BEI ORDENTLICHEN<br />
RADWEGEN IN DER<br />
STADT UND ENDET BEIM<br />
SINGLETRAILNETZ<br />
IM WALD.<br />
Ja, südlich von Wien, Anninger, Hohe<br />
Wand, die Kiefernwälder, die „Neue<br />
Welt“. Schneeberg und Rax sind eine<br />
Superkulisse. Und pragmatisch gedacht:<br />
Es ist sehr nahe und meistens<br />
trocken.<br />
Du kommst viel in der Radszene herum:<br />
Wie siehst du die generelle Situation<br />
um den Radboom in der City<br />
und den Bikeboom am Berg? Warum<br />
ist das so aufgeladen?<br />
In Österreich ist das beim Thema<br />
Mountainbike extrem unterschiedlich.<br />
Da gibt es Hotspots und völlig unberührte<br />
Flecken. Der Boom ist unbestritten,<br />
vor allem E-Bikes ermöglichen<br />
der breiten Masse jetzt, überall hinzukommen.<br />
Für die Sparte und den Sport<br />
muss das ja nicht negativ sein. Man<br />
muss es ansprechen, kanalisieren und<br />
lösen.<br />
Wer soll das lösen?<br />
Man könnte viel mehr machen, aber<br />
die politischen Zugänge sind schwierig.<br />
Der Tourismus kann Druck auf die Politik<br />
ausüben, weil er den längsten Hebel<br />
hat, aber lösen kann es nur die Politik.<br />
Und Verbote bringen uns nicht<br />
weiter. Positive Beispiele wie das Projekt<br />
Wienerwald-Trails zeigen, wie es<br />
funktionieren kann. Durch das E-Bike<br />
wird mehr Bewegung reinkommen.<br />
Der Aufholbedarf in Österreich ist<br />
groß, das beginnt bei ordentlichen<br />
Radwegen in der Stadt und endet beim<br />
Singletrailnetz im Wald. Aber ich bin<br />
mir sicher, die Mountainbiker sind<br />
dem Thema Jagd und Forst näher und<br />
aufgeschlossener, als viele denken, weil<br />
sie auch gerne draußen sind und für<br />
Themen wie Klimaschutz und Naturschutz<br />
sensibiliert sind. Und viele Jäger<br />
sind Mountainbiker. Dargestellt wird<br />
es medial leider oft als eine Seite gegen<br />
die andere Seite.<br />
Wie viel fährst du selbst eigentlich<br />
mit dem Rad?<br />
Weniger, als viele erwarten. 2 bis 3 Mal<br />
in der Woche, meistens offroad, 10.000<br />
km schaffe ich nicht. Derzeit fahre ich<br />
am liebsten mit dem Gravelbike, weil<br />
es keine Limits kennt. Die Straße ist<br />
aus und du fährst trotzdem weiter.<br />
Immer mit Fotorucksack?<br />
Nein. Privat reicht mir das iPhone.<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
„Runter von der Straße, weg vom Lärm und dem ganzen Stress!<br />
Echte Freiheit liegt neben dem Asphalt.“<br />
REVOLT ADVANCED PRO<br />
4.799 €<br />
adv Carbon Rahmen & Gabel I Shimano GRX Di2 2x11 I GIANT CRX 2 Carbon Laufräder I Maxxis Velocita 700x40c I 7,9 kg<br />
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MIT DEM<br />
BIKE CAB INS<br />
DOWNHILLVERGNÜGEN<br />
DAS „BIKE CAB“ VON DOPPELMAYR IST DIE<br />
NEUE LÖSUNG FÜR DEN EINFACHEN, SICHEREN<br />
UND KOMFORTABLEN BIKETRANSPORT MIT<br />
DER SEILBAHN. ACHT FAHRRÄDER HABEN IN<br />
EINEM BIKE CAB PLATZ.<br />
Doppelmayr<br />
Seilbahnen GmbH<br />
6922 Wolfurt<br />
T. +43 55 74/604<br />
dm@doppelmayr.com<br />
doppelmayr.com<br />
Viele alpine Tourismusregionen<br />
setzen neben dem Winter auch im<br />
Sommer auf attraktive Angebote<br />
für ihre Gäste. Dazu zählen auch Bikeparks<br />
und Mountainbike-Routen – und diese<br />
werden von Gästen auch intensiv genutzt.<br />
Seilbahnen spielen als Transportmittel für<br />
die Bike-Erlebnisse eine zentrale Rolle.<br />
Doppelmayr hat ein breites Portfolio an<br />
Sportgerätehalterungen entwickelt. Die<br />
aktuellste Innovation ist das „Bike Cab“ für<br />
kuppelbare Gondelbahnen. Acht Fahrräder<br />
aller Art können mit jedem Bike Cab<br />
transportiert werden. Das garantiert eine<br />
hohe Förderleistung und hohe Attraktivität<br />
für Radsportbegeisterte.<br />
In der Mitte des Bike Cabs befindet sich<br />
das Herzstück, das Bauteil mit den Bikehalterungen.<br />
Es dreht sich bei der Stationsdurchfahrt<br />
um die eigene Achse, sodass die<br />
Räder nach und nach eingehängt werden<br />
können. Das Be- und Entladen erfolgt von<br />
den Fahrgästen selbst. Diese fahren nach<br />
dem Beladen in der Talstation einfach mit<br />
der nachfolgenden Kabine mit. Die Bikes<br />
werden sicher auf den Berg transportiert. In<br />
der Bergstation haben die Gäste genügend<br />
Zeit, um ihre Bikes wieder zu entnehmen<br />
– und ab geht es ins Bike-Vergnügen.<br />
Mit dem neuen Bike Cab profitieren<br />
Tourismusgebiete vom leistungsfähigen und<br />
komfortablen Transport von Fahrrädern auf<br />
den Berg. Mit dieser Innovation hat<br />
Doppelmayr eine perfekte Transport-Lösung<br />
für Gondelbahnen entwickelt – für ein<br />
unvergessliches Bergerlebnis für die Gäste.<br />
ANZEIGE / Fotos: Doppelmayr<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
Bikes bekommen ihre eigene Kabine<br />
Mit dem Bike Cab für Gondelbahnen können bis zu acht Fahrräder gleichzeitig transportiert werden. Das garantiert eine hohe<br />
Förderleistung und hohe Attraktivität für Radsportbegeisterte. Das Be- und Entladen erfolgt einfach und schnell von den Bikern<br />
selbst. Diese hängen ihre Fahrräder in der Talstation beim Bike Cab ein und steigen anschließend in die nachfolgende Kabine ein.<br />
In der Bergstation haben die Gäste genügend Zeit, um ihre Bikes wieder zu entnehmen – ab geht’s ins Bike-Vergnügen.<br />
doppelmayr.com
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
BIKE<br />
SPIEGELT SICH IN UNSEREN<br />
3 TESTPRODUKTEN ETWA DAS<br />
MAI-SCHLECHTWETTER?<br />
ROBUSTE BIKE-SCHUHE,<br />
ISO-JACKE UND<br />
GATSCHREIFEN FÜR GRAVEL.<br />
HMMMMM.<br />
EIN „2FO“ IST GELANDET<br />
Früher war alles einfach. Mountainbikeschuhe hatten in der<br />
Sohle Cleats eingeschraubt, damit man in die Pedale einklicken<br />
kann, fertig. Jetzt erobern sich Flatpedals ohne Bindungsmechanismus<br />
den Markt wieder peu a peu zurück und spezielle<br />
Flat-Schuhe wären gut. Da landen die „2FO ROOST CLIP“<br />
Bikeschuhe von Specialized zum Testen in der Redaktion (UVP<br />
€ 109,90). Der US-Radhersteller macht nicht nur starke Bikes,<br />
sondern genießt auch einen guten Ruf im Zubehörbereich wie<br />
bei Bekleidung und eben Schuhen aller Gattungen.<br />
Der Redaktionstestkandidat ist altmodisch und mag dieses<br />
Sneaker-Gefühl beim Biken normalerweise nicht. Insofern war<br />
er überrascht, dass der 2FO Roost bei allem Komfort auch am<br />
Pedal seine Vorzüge zeigt: breite, sehr griffige Gummisohle<br />
(„SlipNot“), steife Innenplatte („Lollipop“), medizinisch getestetes<br />
Fußbett und erweiterter Cleatschlitz („Landing Strip“).<br />
Das Beste: Der Schuh funktioniert sowohl mit herkömmlichen<br />
SPD-Systemen bestens als auch auf Flatpedals, weil die minimal<br />
tieferliegenden Cleats nicht störend im Weg sind. Ob der<br />
gut gefütterte Schuh für heiße Sommertage, so es die heuer<br />
einmal geben wird, auch die beste Wahl ist? Wird sich zeigen.<br />
Bis dahin macht er mit Komfort, Robustheit und lässigem Biker-Style<br />
eine gute Figur auf und abseits des Rades.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND ARNOLD PAULY<br />
Fotos: Christoph Heigl<br />
124<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
EIN ITALIENER MIT PROFIL<br />
MIT KAFFEE & BANANE<br />
Der Gravel-Markt boomt, klar, dass auch wir einmal einen<br />
„Gravel-Patschen“ ausprobieren müssen. Die Wahl ist auf Pirellis<br />
neuen CINTURATO GRAVEL H gefallen (UVP € 49,90) und<br />
nach einer ersten Begutachtung wurde der 40 mm breite<br />
Test-Reifen im Herbst 2020 auf meinem Bergamont-Gravelbike<br />
montiert. Zwar musste bei der Montage wegen Platzmangels<br />
das kleine und feine „Gatsch-Verhüterli“ von Bergamont abmontiert<br />
werden, aber dafür steht das Rad optisch viel angriffslustiger<br />
da. Die Italiener (Pirelli hat seit 150 Jahren seinen<br />
Sitz in Mailand und ist seit 1872 am Gummi-Markt tätig) versprechen<br />
mit dem Cinturato die optimale Lösung für unterschiedliche<br />
Fahrstile und Boden-Beschaffenheiten. In puncto<br />
Rollwiderstand haben die Entwickler auf den SpeedGRIP-Materialmix<br />
gesetzt. Das Reifenprofil wirkt sehr grob, aber durch<br />
seinen nahezu lückenlosen Mittelsteg (man sieht es auch sehr<br />
gut während der Fahrt), schafft der Reifen eine hohe Effizienz<br />
in der Ebene und auf asphaltierten Straßen. Aufgefallen ist<br />
auch die gute Selbstreinigung bei bereits mäßiger Geschwindigkeit.<br />
Pannen gab es keine während der gesamten Probezeit,<br />
was bei meinem Fahrstil auf eine sehr gute Pannensicherheit<br />
schließen lässt. Für mich ein guter Begleiter auf meinem Gravel-Bike,<br />
mit dem ich den ganzen Winter über unterwegs war<br />
und im Herbst oder Frühling gelegentlich einen Ausflug auf unbefestigtem<br />
Boden unternehme.<br />
Fügung des Schicksals. Wer hätte gedacht, dass dieses<br />
Frühjahr wettermäßig so besch...eiden und das lässige<br />
Oberteil von Vaude zum ständigen Begleiter wird? MI-<br />
NAKI LIGHT heißt die sportliche Isolationsjacke für Bikerinnen<br />
(UVP € 129,–) und sie ist „leichter als eine Banane“,<br />
wie es im Begleittext heißt, weshalb sie auch bei<br />
Wanderungen und Skitouren praktisch und flexibel verwendet<br />
wurde.<br />
Die Jacke ist zwar angenehm dünn, im Brust-, Schulterund<br />
Oberarm-Bereich aber zusätzlich wattiert und deshalb<br />
wärmer, als man zunächst glauben würde. Typisch<br />
Vaude: Der Füllstoff besteht zu 100 % aus Material mit<br />
„S-Café-Anteil“, dazu wird doch tatsächlich recycelter<br />
Kaffeesatz verwendet. Da schmeckt der nächste Cappuccino<br />
gleich noch besser. Das Vaude-Green-Shape-Label<br />
steht auch dafür, dass die Radjacke natürlich<br />
PFC-frei ist und mit Eco Finish wasserabweisend gemacht<br />
wird. Wind? Regen? Her damit! Das Schicksal<br />
meint es gut mit uns.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
E-MTB WOMEN CAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
2. E-MOUNTAINBIKE-<br />
WOMEN-CAMP IN<br />
ST. ANTON AM ARLBERG<br />
24. bis 27. <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> (Do.–So.)<br />
Entspannen, relaxte Leute treffen, plaudern,<br />
biken – und das alles exklusiv für<br />
Damen, in traumhafter Landschaft und<br />
gemütlicher Atmosphäre? Willkommen beim<br />
2. E-Mountainbike- Women-Camp von<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> in St. Anton am Arlberg! Vier<br />
Tage lang habt ihr die Möglichkeit, ins Thema<br />
E-Mountainbike hineinzuschnuppern. 10 Frauen<br />
werden von einem weiblichen Coach persönlich<br />
betreut, von ihr gibt es wertvolle Tipps zu<br />
Technik, Gelände und Fahrsituationen.<br />
FACTS<br />
3 Übernachtungen im Hotel Schwarzer Adler<br />
in St. Anton am Arlberg, Halbpension, kostenfreies<br />
WLAN, 3 E-Bike-Touren (zwei längere, eine kürzere),<br />
in St. Anton mit weiblichem Guide, Fahrtechniktraining,<br />
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als Geschenk, Top-Testräder von KTM, ein<br />
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eine NÜRNBERGER Bergschutz-Versicherung<br />
PREIS: € 350,– pro Person im DZ<br />
(Aufenthalt im Doppelzimmer Standard,<br />
Einzelzimmeraufschlag auf Anfrage)<br />
Für den Guide werden € 50,– pro Person<br />
vor Ort abgerechnet<br />
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einem Helm für Sicherheit und von<br />
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160 mm Federweg, perfekt abgestimmter<br />
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DIE UNTERKUNFT<br />
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6580 St. Anton am Arlberg<br />
hotel@schwarzeradler.com<br />
www.schwarzeradler.com<br />
Fotos: St. Anton Tourismus/Patrick Bätz, Hersteller, Bosch<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
Mit einem Jahr Verspätung steigt von 11. <strong>Juni</strong> bis<br />
11. Juli die erste paneuropäische Euro. Gelingt dem<br />
ÖFB-Team der erste EM-Sieg der Geschichte?<br />
PRO<br />
Fotos: Getty Images (4)<br />
TOUR DE FRANCE<br />
Von 26. <strong>Juni</strong> bis 18. Mai rollt die<br />
„große Schleife“ durch Frankreich.<br />
Auf den 21 Etappen von Brest bis<br />
nach Paris warten 3393 Kilometer<br />
und zahlreiche Berge.<br />
www.letour.fr/de<br />
TENNIS TOTAL<br />
Noch bis 13. <strong>Juni</strong> laufen die French<br />
Open in Paris. Nur zwei Wochen<br />
später beginnt das Highlight der<br />
Saison auf dem „heiligen Rasen“<br />
von Wimbledon.<br />
www.rolandgarros.com<br />
OLYMPISCHE SPIELE<br />
Ebenfalls verschoben sollten die<br />
Olympischen Spiele heuer am 23.<br />
Juli in Tokio beginnen. Zu Redaktionsschluss<br />
war nicht sicher, ob sie<br />
nicht neuerlich abgesagt werden.<br />
www.olympics.com
Österreichs beste Triathletin<br />
Lisa Perterer will auch bei<br />
Olympia in Tokio jubeln.<br />
Der Olympia-Countdown läuft, Mitte Juli geht<br />
es los. Worauf kommt es so kurz vor dem<br />
Highlight an?<br />
Schön langsam wird es ernst. Ich achte in dieser Phase<br />
besonders darauf, dass ich genügend schlafe und regelmäßig<br />
esse. Nach anstrengenden Trainingseinheiten<br />
gehe ich zur Physiotherapie oder zur Massage als Verletzungs-Prophylaxe.<br />
Das ist der Grund, warum ich<br />
die letzten Monate zu Hause trainiere. Auch wenn das<br />
Wetter in Spanien besser wäre – dort fehlt es mir an<br />
individueller Betreuung.<br />
Was ist in Tokio drin für dich? Im Weltranking bist<br />
du derzeit 13., im Olympiaranking Elfte.<br />
Wenn ich meine Leistung abrufe, gehöre ich in die Top<br />
10. Nur hat Olympia seine eigenen Regeln, da zählt in<br />
Wahrheit nur die Medaille. Also ist das auch mein Ziel.<br />
Nur dabei sein zählt für mich nicht, das war ich ja<br />
schon 2012. Und es spricht ja auch einiges für mich.<br />
Du spielst auf die klimatischen Bedingungen an.<br />
Sehr hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen an die 40<br />
Grad – das ist genau meins. Nur die Strecke selbst ist<br />
für meinen Geschmack etwas flach, könnte hügeliger<br />
sein. Insgesamt sollte es mir aber liegen.<br />
Anderes Klima, Zeitumstellung: Wie lange brauchst<br />
du, um dich auf die besonderen Bedingungen vor<br />
Ort einzustellen?<br />
Gott sei Dank habe ich da schon viel Erfahrung gesammelt.<br />
Mir reichen dafür sieben Tage. Ich trainiere<br />
vor Ort auch nicht mehr, sondern bewege mich nur<br />
ein bisschen, um mich an alles zu gewöhnen. Andere<br />
Österreicher reisen zwei Wochen vorher an, das ist mir<br />
zu früh. Das habe ich beim Testevent 2019 gemerkt.<br />
Du bist mit 29 Jahren schon eine eher erfahrene<br />
Athletin. Hilft diese Routine, erst recht in dieser<br />
merkwürdigen Corona-Zeit?<br />
Auf jeden Fall! Wobei ich sagen muss: Ich lerne auch<br />
nach zehn Jahren im Business bei jedem Rennen dazu.<br />
Aber ich weiß mittlerweile genau, was ich brauche,<br />
was mir guttut. Das war bei meinen ersten Spielen<br />
2012 noch ganz anders, da habe ich mit großen Augen<br />
geschaut, was die anderen machen.<br />
Fotos: KELAG<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
„<br />
BEI OLYMPIA<br />
IST ALLES<br />
MÖGLICH!<br />
TOP-TRIATHLETIN LISA PERTERER GEHÖRT ZU ÖSTERREICHS<br />
HEISSESTEN MEDAILLEN-EISEN IN TOKIO. IM INTERVIEW<br />
SPRICHT SIE ÜBER SCHOCK-MOMENTE, RAD-UMSTELLUNGEN<br />
UND DEN VORTEIL DER ROUTINE. UND SIE RÄT HOBBY-<br />
ATHLETEN, WORAUF SIE BEIM TRAINING ACHTEN SOLLTEN.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Mit Olympia hast du noch eine Rechnung<br />
offen. 2016 in Rio musstest du wegen<br />
einer Verletzung drei Wochen vorher<br />
absagen.<br />
Das war extrem bitter, weil ich mir viel<br />
vorgenommen hatte. Als 2020 dann die<br />
Absage kam, war es im ersten Moment ein<br />
Schock. Ich hatte im Winter gut trainiert,<br />
war toll in Form, hab mich voll auf die<br />
Spiele gefreut. Ich konnte aber schnell den<br />
Schalter umlegen und mich auf die neue<br />
Situation einstellen.<br />
Und hast dann bei der Duathlon-EM den<br />
Titel abgeräumt.<br />
Ich bin dort mit ganz wenigen Erwartungen<br />
angereist, wollte eigentlich nur unter<br />
Wettkampf-Bedingungen trainieren. Eigentlich<br />
liegt mir Duathlon auch nicht besonders.<br />
Aber ich habe einen Supertag erwischt,<br />
war voller Selbstvertrauen und bin<br />
dann relativ locker als Erste ins Ziel gekommen.<br />
Dabei habe ich sogar die amtierende<br />
Weltmeisterin geschlagen. Echt cool!<br />
Spielt in der unmittelbaren Vorbereitung<br />
auf Olympia die Ernährung eine besondere<br />
Rolle?<br />
Gesunde Ernährung und ein gutes<br />
Immun system sind speziell bei diesen<br />
Temperaturen sehr wichtig. Regelmäßiges<br />
Essen und leicht verdauliche Kost, speziell<br />
vor dem Training, sind ein Muss. Ich persönlich<br />
esse in der Früh am meisten. Bei<br />
längeren Einheiten nehme ich auch immer<br />
wieder Gels oder Datteln zu mir. In dem<br />
Bereich sollte man darauf schauen, was einem<br />
schmeckt und was man gut verträgt.<br />
Längere Einheiten sollten mit isotonischen<br />
Getränken unterstützt werden. Und<br />
immer auf den Mineralstoffhaushalt<br />
achtgeben!<br />
Ein entscheidender Faktor für jeden<br />
Sportler ist die Regeneration. Welche<br />
Tipps hast du parat?<br />
Viel Schlaf und regelmäßiges Essen, dazu,<br />
wenn möglich, Stress vermeiden. Ebenfalls<br />
entscheidend: genügend Pausen zwischen<br />
den einzelnen Trainingseinheiten. Die Regeneration<br />
unterstütze ich mit Produkten<br />
aus der Panaceo-Serie. Das hilft mir, meine<br />
Regeneration zu beschleunigen, genügend<br />
Mineralstoffe zu mir zu nehmen und mein<br />
Immunsystem zu unterstützen. Bei muskulärer<br />
Ermüdung oder Schmerzen sollte<br />
auch regelmäßig ein Masseur oder ein<br />
Physiotherapeut aufgesucht werden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
Lisa Perterer hat sich schnell an ihr neues Rad mit Scheibenbremse und<br />
elektronischer Schaltung gewöhnt.<br />
Kommen wir zum Training an sich. Worauf kommt<br />
es, speziell bei deiner Sportart, deiner Meinung<br />
nach an?<br />
Triathlon ist ein sehr zeitaufwendiger Sport und jeder<br />
Hobbysportler sollte bedenken, dass es beim Triathlon<br />
um drei Sportarten geht. Das Training dafür ist<br />
sehr zeitaufwendig. Wichtig ist, dass es Spaß macht<br />
und das Umfeld nicht darunter leidet. Bei langen<br />
Trainingseinheiten ist darauf zu achten, dass genügend<br />
Nahrung vorhanden ist. Wenn jemand ein Ziel<br />
hat, ist es sinnvoll, mit einem Trainer bzw. nach einem<br />
Plan zu trainieren. So vermeidet man Überbelastung<br />
und ist gezwungen, die Regenerationsphasen<br />
einzuhalten.<br />
Du hast im vergangenen Herbst ein neues Bike bekommen,<br />
musstest dich auf ein paar Umstellungen<br />
bei Schaltung und Bremse einlassen. Riskant so<br />
kurz vor Olympia?<br />
Ich bin von Felgenbremse auf Scheibenbremse umgestiegen<br />
und von mechanischer Schaltung auf elektronische.<br />
Letzteres ist echt<br />
ALS 2020<br />
DIE ABSA-<br />
GE KAM,<br />
WAR ES<br />
ERST<br />
MAL EIN<br />
SCHOCK!<br />
cool, viel angenehmer. Bei<br />
der Scheibenbremse kann<br />
ich in den Kurven später<br />
bremsen, das ist ein Vorteil.<br />
Meine größte Sorge war,<br />
dass ich beim neuen Rad<br />
meine optimale Sitzposition<br />
wieder finde. Das ist gelungen.<br />
Ich fühle mich pudelwohl<br />
auf dem Rad.
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Von „connected<br />
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„DAS LEBEN<br />
SCHENKT DIR<br />
NICHTS!“<br />
Es gab Zeiten im Leben von<br />
Ercan Kara, in denen er die<br />
Fußballwelt nicht mehr verstand.<br />
Dreimal hintereinander<br />
wurde er Torschützenkönig,<br />
zweimal davon in der Regionalliga<br />
Ost, als er für den FC Karabakh<br />
bzw. Mauerwerk, wie sich der Klub<br />
später umbenannte, stürmte. Die<br />
Leute klopften ihm die breiten<br />
Schultern wund und fragten: „Er-<br />
Fotos: GEPA pictures<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
ERCAN KARA IST<br />
ZWAR SCHON 25,<br />
ABER EINER DER<br />
SHOOTINGSTARS<br />
DER ABGELAUFE-<br />
NEN SAISON. AUS<br />
EINEM NO-NAME-<br />
STÜRMER WURDE<br />
BINNEN 15 MONA-<br />
TEN EINE ZU-<br />
KUNFTS-AKTIE.<br />
UND DER RA-<br />
PID-ANGREIFER<br />
HAT NOCH LANGE<br />
NICHT GENUG.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Unter Rapid-Trainer<br />
Kühbauer reifte Kara<br />
zu einem gefürchteten<br />
Bundesliga-Stürmer.<br />
can, wann stürmst du endlich in der<br />
Bundesliga?“ Allein: Es kam kein Angebot.<br />
„Natürlich hat es sich gut angefühlt,<br />
so viele Tore zu schießen (Anm.:<br />
83 in 87 Spielen, verteilt auf drei Saisonen)“,<br />
erzählt er im Gespräch mit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>. „Aber ich wollte ja weiterkommen.<br />
Du triffst, spielst gut –<br />
und jede Transferzeit geht spurlos an<br />
dir vorbei. Unter dem Strich war das<br />
keine einfache Situation für mich. Mir<br />
war ja klar, dass die Zeit auch für mich<br />
nicht stehen bleibt.“<br />
Zwischenstation Horn<br />
Doch Kara ist keiner, der in solchen<br />
Phasen zu Depressionen neigt. Im Gegenteil.<br />
Sein Kampfgeist wird dadurch<br />
noch mehr angestachelt, er schaltet<br />
dann noch einen Gang höher. „Das<br />
Leben schenkt dir nichts. Ich dachte<br />
mir: Vielleicht bin ich ja noch nicht so<br />
weit. Also habe ich noch mehr an mir<br />
gearbeitet, härter trainiert, Extraeinheiten<br />
geschoben.“ Immerhin hat sich<br />
im Sommer 2019 der SV Horn bei<br />
ihm gemeldet. Nicht gerade der Nabel<br />
der Fußballwelt, aber ein solider<br />
Zweitligaklub. Kara hat sich die Bedingungen<br />
genau angeschaut, viel mit<br />
Trainer Markus Karner gesprochen,<br />
seine Perspektiven ausgelotet, eine<br />
Nacht über die Entscheidung geschlafen.<br />
Und dann Klartext geredet: „Ich<br />
habe gesagt, dass ich nur einen Einjahresvertrag<br />
will, Horn für mich nur<br />
eine Zwischenstation auf dem Weg zur<br />
Bundesliga ist. Das haben sie auch akzeptiert.“<br />
Eine Ansage, die man sich erst einmal<br />
trauen muss. Die aber typisch ist<br />
für Ercan Kara, der ganz genau weiß,<br />
was er will. Er musste sich immer<br />
schon auf seine eigene Art durchsetzen,<br />
hat nie eine Akademie von innen<br />
gesehen, war auf seinen Instinkt angewiesen.<br />
„So eine Akademie-Ausbildung<br />
ist sicher etwas Tolles“, sagt er.<br />
„Vielleicht wäre ich heute geschmeidiger<br />
auf den Beinen, hätte mehr im koordinativen<br />
Bereich gelernt und wäre<br />
besser auf das Business Profifußball<br />
vorbereitet gewesen. Aber wenn du<br />
dich ständig durchsetzen musste, bekommst<br />
du andere Qualitäten, die andere<br />
vielleicht nicht haben.“<br />
Qualitäten, die er in Horn von Tag<br />
eins an in die Waagschale warf. Als er<br />
in der zweiten Runde seinen zweiten<br />
Doppelpack schnürte und sich nach<br />
dem Match ein Kaltgetränk in der<br />
VIP-Lounge des SV Horn genehmigen<br />
wollte, sprach ihn dort Zoki Barisic<br />
an. Der Rapid-Sportdirektor teilte<br />
ihm mit, dass ihm Karas Performance<br />
gefallen habe. „Seit diesem Tag wusste<br />
ich, dass Rapid mich auf dem Radar<br />
hat“, sagt Kara. Und besuchte kurz<br />
darauf das Rapid-Heimspiel gegen<br />
Hartberg, ein dramatisches 3:3, bei<br />
dem der damalige Kapitän Stefan<br />
Schwab den Ausgleich in der 96. Minute<br />
erzielte. Nicht der schlechteste<br />
Appetizer, um Lust auf den grün-weißen<br />
Kultklub zu bekommen.<br />
Lächerliche Ablöse<br />
13 Treffer gelangen ihm in diesem<br />
Herbst für Horn, und das, obwohl die<br />
Niederösterreicher langsam, aber sicher<br />
Richtung Abstiegszone trudelten,<br />
Trainerwechsel inklusive. Als sich Rapid<br />
im Winter von Aliou Badji trennte,<br />
war der Weg frei für einen Wechsel<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
Zwischenzeitlich spielte<br />
Kara mit Jancker-Gedächtnis-Turban<br />
(hier<br />
gegen den LASK).<br />
nach Hütteldorf. Für die – aus heutiger<br />
Sicht lächerliche – Ablösesumme<br />
von 200.000 Euro. Zwar hatten auch<br />
mittlerweile andere Klubs aus dem Inund<br />
Ausland ihre Fühler nach Kara<br />
ausgestreckt. Doch war ihm klar: „Ich<br />
will beweisen, dass ich mich bei Rapid<br />
durchsetzen kann. Lange überlegen<br />
musste ich dafür nicht.“ Erst recht, da<br />
er genau wusste, nach Badjis Abgang<br />
der einzige Kaderspieler zu sein, der<br />
dem Typus des körperlich starken und<br />
wuchtigen Angreifers entsprach.<br />
Es gehört zu den Kuriositäten unserer<br />
Zeit, dass Kara zwar mittlerweile<br />
ein anerkannter und allseits beliebter<br />
Stürmer von Rapid ist, aber aufgrund<br />
der Corona-Pandemie noch nicht ein<br />
einziges Mal vor der berühmt-berüchtigten<br />
Fankulisse im Allianz-Stadion<br />
gespielt hat. „Beim letzten Match mit<br />
Fans (Anm.: das Abschiedsspiel von<br />
Andy Marek gegen WSG Tirol im Februar<br />
2020) saß ich auf der Bank, da<br />
gab es nur einen indirekten Vorgeschmack.<br />
Ich bin mir sicher, dass ich<br />
mit Fans noch mehr Gas geben kann,<br />
bin extrem heiß darauf, mit ihnen<br />
mein erstes Tor und unseren ersten<br />
Sieg zu bejubeln.“<br />
Was man durchaus als Warnung an<br />
die Konkurrenz interpretieren kann.<br />
In der abgelaufenen Spielzeit erzielte<br />
er – bewerbsübergreifend – 20 Tore in<br />
43 Spielen, für eine Rookie-Saison ein<br />
überragender Wert. Selbst der nicht<br />
gerade für seine überschwänglichen<br />
Lobeshymnen bekannte Trainer Didi<br />
Kühbauer adelte ihn nach seinem artistischen<br />
Tor gegen St. Pölten als „Mini-Zlatan“.<br />
Ein schönes Lob, das der<br />
Geehrte allerdings zwiespältig sieht:<br />
„Ich bin der Ercan Kara, ich will meine<br />
eigene Geschichte schreiben.“<br />
Welches Nationalteam?<br />
Kara agierte so erfrischend, dass er<br />
sich gleich in die Notizblöcke von<br />
ERCAN KARA<br />
Geboren am: 3. Jänner 1996<br />
in Wien; Position: Stürmer;<br />
Vereine: SK Slovan Hütteldorfer<br />
AC (bis 2014), Young<br />
Violets (2014 –2016), FC Karabakh<br />
bzw. Mauerwerk (2016–<br />
2019), SV Horn (Herbst 2019),<br />
SK Rapid (seit Frühjahr 2020);<br />
Aktuelle Saison: Bundesliga<br />
(32 Spiele/15 Tore), Europa<br />
League (6/2), CL-Qualifikation<br />
(2/1), ÖFB Cup (3/2);<br />
ÖFB-Team: 1 Spiel<br />
zwei Nationalteams spielte. Dem türkischen,<br />
wo die Wurzeln seiner Familie<br />
liegen, und dem österreichischen,<br />
wo man mit treffsicheren Stürmern<br />
nicht über Gebühr gesegnet ist. Über<br />
die genauen Umstände der Entscheidungsfindung<br />
mag Kara nicht gerne<br />
reden, es ist für ihn ein heikles Thema.<br />
Das Rennen machte jedenfalls Franco<br />
Foda, der den gebürtigen Wiener bei<br />
der 0:4-Pleite gegen Dänemark Ende<br />
März erstmals aufs Feld schickte. „So<br />
schlecht Ergebnis und Spiel waren, für<br />
mich ging in dem Moment ein Traum<br />
in Erfüllung. Unbeschreiblich.“ Erst<br />
recht für einen, der 16 Monate zuvor<br />
noch gegen Amstetten und Lafnitz auf<br />
Torejagd ging.<br />
Auf die Idee, sich im Lichte dieser<br />
Erfolge zu sonnen, käme Ercan Kara<br />
allerdings nie. Sein Motto: „Wer zufrieden<br />
ist, bleibt stehen.“ Doch er<br />
will vorwärts kommen, immer weiter.<br />
Nach der EURO wieder ins Nationalteam?<br />
„Klar, das ist mein Ziel.“ Torschützenkönig<br />
in der kommenden Saison?<br />
„Da greife ich an.“ Meister mit<br />
Rapid? „Wir könnten aufhören, wenn<br />
wir mit diesem Vorhaben nicht in die<br />
Saison gehen würden.“ Karas Vertrag<br />
läuft noch ein Jahr, die Gespräche laufen,<br />
alles ohne Eile und Hektik. Details<br />
überlässt er seinem Management,<br />
er will sich von seinen sportlichen<br />
Ambitionen nicht ablenken lassen.<br />
Dass Kara Begehrlichkeiten geweckt<br />
hat, ist ihm bewusst. Man würde ja<br />
die Fußballwelt nicht mehr verstehen,<br />
wenn dem nicht so wäre.<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
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1<br />
Schneidet Österreich<br />
besser ab als beim<br />
enttäuschenden Vor runden-<br />
Aus 2016?<br />
Das ist das Ziel aller Beteiligten. „Wir wollen<br />
weiterkommen, das ist klar! Noch mal<br />
so ein Ausscheiden wie 2016, das wollen<br />
wir allen ersparen“, sagt Marcel Sabitzer,<br />
Kapitän beim deutschen Vizemeister RB<br />
Leipzig. Er gehört zu den Deutschland-<br />
AM 11. JUNI BEGINNT DIE<br />
FUSSBALL-EUROPAMEISTER-<br />
SCHAFT, ÖSTERREICH IST ZUM<br />
ZWEITEN MAL NACHEINANDER<br />
DABEI. ABER AUCH SONST IST<br />
ES KEIN TURNIER WIE JEDES<br />
ANDERE. WIR BEANTWORTEN<br />
DIE SPANNENDSTEN FRAGEN<br />
ZUR EM, DIE ERSTMALS IN ELF<br />
LÄNDERN AUSGETRAGEN WIRD.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
HEISSE<br />
FRAGEN<br />
ZUR EURO<br />
Fotos: Getty images<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
Marcel Sabitzer<br />
hat sich zuletzt zu<br />
einem unumstrittenen<br />
Leadertypen<br />
im ÖFB-Team<br />
entwickelt.<br />
Legionären, die aufgrund einer starken<br />
Saison mit breiter Brust zum Turnier<br />
reisen. Das gilt ebenso für David Alaba<br />
(Meister mit Bayern), Xaver Schlager<br />
(Champions-League-Platz mit Wolfsburg)<br />
oder Sasa Kalajdzic, der Aufsteiger<br />
Stuttgart mit 16 Toren souverän<br />
zum Klassenerhalt schoss. Es gibt aber<br />
auch „Sorgenkinder“. Kapitän Julian<br />
Baumgartlinger verletzte sich im Jänner<br />
am Knie und fährt ohne Spielpraxis<br />
zum Turnier. China-Legionär Marko<br />
Arnautovic ist leicht angeschlagen und<br />
konnte aufgrund der Corona-Situation<br />
in den letzten eineinhalb Jahren nur<br />
zwei Länderspiele bestreiten. „In denen<br />
hat er aber gezeigt, wie wichtig er für<br />
uns ist“, bleibt Teamchef Franco Foda<br />
gelassen. Arnautovic ist neben Sabitzer,<br />
Hinteregger, Dragovic, Baumgartlinger,<br />
Ilsanker und Alaba einer von sieben<br />
Spielern, die bereits EURO-Erfahrung<br />
in den Beinen haben.<br />
2<br />
Welche Fehler dürfen<br />
sich nicht wiederholen?<br />
Der große Unterschied zu 2016 ist die<br />
Erwartungshaltung. Ging man aufgrund<br />
der großartigen Quali 2016 davon<br />
aus, die Gruppe mit Ungarn, Portugal<br />
und Island locker zu überstehen,<br />
ist die Euphorie im Umfeld nun spürbar<br />
gedämpft. Sicher ein Vorteil. „2016<br />
hat jeder von etwas geträumt, das nicht<br />
realistisch war, und sich davon leiten<br />
lassen“, sagt Sabitzer. Außerdem kamen<br />
vor fünf Jahren Führungsspieler<br />
wie Marc Janko oder Aleks Dragovic<br />
angeschlagen zum Turnier, waren aber<br />
trotzdem gesetzt. Das sollte sich rächen.<br />
Dazu kam, dass sich das Team<br />
unter dem damaligen Trainer Marcel<br />
Koller ziemlich abkapselte, für Fans<br />
und Medien schwer greifbar war, was<br />
die negative Stimmung noch befeuerte.<br />
Das wird diesmal aufgrund der Corona-Lage<br />
allerdings genauso sein.<br />
3<br />
Wie ist die<br />
Österreich-Gruppe<br />
zu bewerten?<br />
Teamchef Foda betont seit der Auslosung<br />
die Ausgeglichenheit in dieser<br />
Konstellation. „Holland ist der Favorit,<br />
dahinter ist alles möglich.“ Auftaktgegner<br />
Nordmazedonien wurde in der<br />
Qualifikation zweimal geschlagen (4:1,<br />
2:1), konnte seinerseits aber zuletzt mit<br />
dem Sieg in Deutschland ein Ausrufezeichen<br />
setzen. Die Niederlande müssen<br />
auf Weltklasse-Verteidiger Virgil<br />
van Dijk verzichten und fremdeln<br />
noch etwas mit Trainer Frank De Boer,<br />
der vergangenes Jahr Ronald Koeman<br />
(ging zu Barca) nachfolgte. „Trotzdem<br />
verfügen sie über viele junge Spieler bei<br />
großen Klubs“, sagt Foda. Bei der Ukraine<br />
ist Teamchef Andrej Schewtschenko<br />
der große Star, das Team qualifizierte<br />
sich ungeschlagen vor Europameister<br />
Portugal für die EURO. Um<br />
aufzusteigen muss man einen der ersten<br />
beiden Plätze belegen oder zu den<br />
vier besten Gruppendritten gehören,<br />
die ebenfalls am Achtelfinale teilnehmen<br />
dürfen.<br />
4<br />
Wer steht bei<br />
Österreich im Tor?<br />
Eine Gretchenfrage! 2016 wuchs Robert<br />
Almer über sich hinaus und brachte<br />
Portugal-Star Cristiano Ronaldo zur<br />
Verzweiflung. Diesmal ist Almer als<br />
Tormanntrainer an Bord und gibt zu:<br />
„Wir haben derzeit keinen Torhüter,<br />
der bei einem Top-Verein spielt.“ Zuletzt<br />
stand Alexander Schlager vom<br />
LASK in der Pole Position, er erlaubte<br />
sich aber einige Patzer wie beim 0:4 gegen<br />
Dänemark. Derzeit scheint das<br />
Rennen offen zu sein. Franco Foda will<br />
sich in der Frage nicht unter Druck<br />
setzen lassen. „Wir vertrauen den drei<br />
Torleuten, die wir mitnehmen, zu 100<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
Teamchef Franco Foda<br />
ist heiß darauf, dass<br />
erstmals eine österreichische<br />
Mannschaft<br />
ein EM-Spiel gewinnt.<br />
Prozent (Anm.: Alexander Schlager,<br />
Pavao Pervan und Daniel Bachmann).<br />
Die Entscheidung wird rechtzeitig vor<br />
dem Spiel gegen Nordmazedonien<br />
fallen.“<br />
5<br />
Wer sind die<br />
Titelfavoriten?<br />
Hier werden von den meisten Experten<br />
immer wieder zwei Mannschaften<br />
genannt: Frankreich und England. Die<br />
Equipe Tricole hat den wohl qualitativ<br />
am besten besetzten Kader und kommt<br />
mit der breiten Brust des amtierenden<br />
Weltmeisters zum Turnier. England<br />
hat eine nach wie vor junge, hungrige<br />
Mannschaft, die von einem Top-Stürmer<br />
wie Harry Kane angeführt wird.<br />
Ob Deutschland trotz der Rückkehr<br />
von Thomas Müller und Mats Hummels<br />
nach vielen durchwachsenen Jahren<br />
eine Rolle spielt, darf genauso bezweifelt<br />
werden wie ein Titelgewinn<br />
der Spanier, die mit der absoluten<br />
Spitze wohl nicht mithalten können.<br />
Eine Enttäuschung<br />
wie 2016<br />
wollen sich<br />
David Alaba<br />
& Co. diesmal<br />
ersparen.<br />
Spannend wird der Auftritt von Titelverteidiger<br />
Portugal, das längst nicht<br />
mehr nur von Superstar Ronaldo lebt,<br />
wie Bruno Fernandes (Manchester<br />
United), Joao Felix (Atletico) oder Bernardo<br />
Silva (Manchester City) zeigen.<br />
Und nicht zu vergessen: der ewige Geheimfavorit<br />
Belgien, der langsam liefern<br />
muss, will die „goldene Generation“<br />
um Romelu Lukako oder Aksel<br />
Witsel nicht leer ausgehen.<br />
6<br />
Was wird das Besondere<br />
an dieser EURO?<br />
Vieles. Erstmals ist es ein paneuropäisches<br />
Turnier in elf Ländern<br />
(eine Idee von Ex-UEFA-Präsident<br />
Michel Platini). Die Semifinali sowie<br />
das Endspiel am 11. Juli werden<br />
in Wembley ausgetragen, das<br />
somit zum Sehnsuchtsort dieses<br />
Turniers wird. Österreich<br />
muss in der Vorrunde zweimal in<br />
Bukarest (Nordmazedonien, Ukraine)<br />
und einmal in Amsterdam (Niederlande)<br />
ran. Weitere Gastgeberstädte sind<br />
Baku, München, Rom, Glasgow, St.<br />
Petersburg, Kopenhagen, Sevilla und<br />
Budapest. Aufgrund der Pandemie<br />
müssen sich alle Teams und ihre Delegationen<br />
in eine „Bubble“ begeben, außerdem<br />
umfassen die Kader diesmal 26<br />
statt der üblichen 23 Spieler.<br />
7<br />
Und was ist mit<br />
den Fans?<br />
Die UEFA hat im Frühjahr die Parole<br />
ausgegeben, nur die Städte als Ausrichter<br />
zu bestätigen, die eine gewisse Anzahl<br />
an Fans garantieren können. Mit<br />
Ausnahme von München, das trotzdem<br />
seinen Status nicht verlor, hat das<br />
auch jede Host City gemacht. Die<br />
Auslastung wird allerdings höchst unterschiedlich<br />
sein und hängt von der<br />
jeweiligen Corona-Lage ab, die Range<br />
reicht von voll besetzt (Budapest) bis<br />
25 Prozent der Stadion-Kapazität (Bukarest,<br />
das entspricht etwa 13.000<br />
Fans). Foda: „Es wird höchste Zeit,<br />
dass diesbezüglich wieder Normalität<br />
einkehrt. Wir spielen zwar derzeit Fußball,<br />
aber es ist nicht der wahre Fußball,<br />
wie wir ihn kennen, mit aller<br />
Emotionalität, Energie, Begeisterung.“<br />
Auch für die Fans daheim wird es ein<br />
ungewohntes Turnier, da Public Viewings<br />
in der bekannten Form sicher<br />
nicht stattfinden können.<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Getty images<br />
CRISTIANO RONALDO PORTUGAL<br />
Dieser Mann will es seinen Kritikern noch einmal zeigen und<br />
alle Lügen strafen, die ihn auf dem absteigenden Ast wähnen.<br />
29 Serie-A-Tore für Juventus sind immer noch ein herausragender<br />
Wert, auch wenn der Scudetto heuer am 36-Jährigen<br />
vorüberging. Und er hat bei der EURO eine ganz spezielle<br />
Motivation: Beim Erfolg Portugals 2016 musste er sich im<br />
Finale wegen einer Verletzung auswechseln lassen und konnte<br />
den Triumph nur von der Seitenlinie aus beobachten.<br />
HARRY KANE ENGLAND<br />
England geht als einer der heißesten<br />
Titel anwärter in das<br />
Turnier – vor allem dank<br />
Top-Torjäger Harry Kane. Das<br />
Eigengewächs von Tottenham<br />
Hotspur gehört seit Jahren zu<br />
den besten Schützen der Premier<br />
League und trifft auch im<br />
Trikot der „Three Lions“ regelmäßig.<br />
34 Tore in 53 Spielen<br />
sind eine herausragende Quote<br />
für den Mann, der mittlerweile<br />
auch die Kapitänsbinde im<br />
Team von Gareth Southgate<br />
trägt. Krass: Er traf in jedem<br />
der acht EM-Quali-Spiele, insgesamt<br />
12-mal.<br />
TORJÄGER<br />
IM CHECK<br />
WER WIRD SCHÜTZENKÖNIG DER EURO?<br />
DIE FÜNF HEISSESTEN KANDIDATEN<br />
UNTER DER LUPE. VON MARKUS GEISLER<br />
ROMELU LUKAKU BELGIEN<br />
Für Stürmer wie ihn wurde die Metapher „Maschine“ erfunden.<br />
Körperlich unverwundbar, auf den Zentimeter präzise<br />
und stets verlässlich. Seinen Klub Inter Mailand führte er in<br />
der abgelaufenen Saison zum ersten Scudetto seit 2010, in<br />
der belgischen Nationalmannschaft gehört er zur „goldenen<br />
Generation“, der man einen großen Titel zutraut. Behält<br />
Lukaku seinen Torschnitt (59 Tore in 91 Länderspielen) bei,<br />
könnte das durchaus bei diesem Turnier passieren.<br />
KYLIAN MBAPPÉ FRANKREICH<br />
Der aktuell wertvollste Fußballer der Welt ist<br />
zwar erst 22, hat aber bereits Maßstäbe gesetzt.<br />
Weltmeister 2018, Champions-League-Finalist<br />
2020, vierfacher französischer Meister. Die abgelaufene<br />
Saison beendete der PSG-Torjäger zum<br />
dritten Mal nacheinander als Schützenkönig der<br />
Ligue 1. Genug hat er damit noch nicht. Denn<br />
die Equipe Tricolore will es machen wie im Jahr<br />
2000, als man sich als amtierender Weltmeister<br />
auch die europäische Krone aufsetzte.<br />
ROBERT LEWANDOWSKI POLEN<br />
Was für eine Saison für den Bayern-Stürmer.<br />
In der Bundes liga hat er den Uralt-Rekord<br />
von Gerd Müller geknackt und sich damit<br />
zur lebenden Legende gemacht. Im polnischen<br />
Nationalteam ist der 32-Jährige mittlerweile<br />
nicht nur Rekordspieler (118 Einsätze),<br />
sondern mit 66 Treffern auch der beste Torschütze<br />
aller Zeiten. Die spannende Frage<br />
lautet: Hat er bei der EURO die richtigen<br />
Assistgeber um sich herum, um auch hier<br />
Tore wie am Fließband zu erzielen?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
139
EUROPAMEISTERSCHAFT <strong>2021</strong> – SPIELPLAN<br />
GRUPPENPHASE<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
11. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Türkei – Italien Rom<br />
12. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Wales – Schweiz Baku<br />
16. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Türkei – Wales Baku<br />
16. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Italien – Schweiz Rom<br />
20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Schweiz – Türkei Baku<br />
20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Italien – Wales Rom<br />
12. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Dänemark – Finnland Kopenhagen<br />
12. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Belgien – Russland St. Petersburg<br />
16. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Finnland – Russland St. Petersburg<br />
17. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Dänemark – Belgien Kopenhagen<br />
21. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Russland – Dänemark Kopenhagen<br />
21. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Finnland – Belgien St. Petersburg<br />
13. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Österreich – N.-Mazedonien Bukarest<br />
13. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Niederlande – Ukraine Amsterdam<br />
17. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Ukraine – N.-Mazedonien Bukarest<br />
17. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Niederlande – Österreich Amsterdam<br />
21. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr N.-Mazedonien – Niederlande Amsterdam<br />
21. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Ukraine – Österreich Bukarest<br />
13. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr England – Kroatien London<br />
14. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Schottland – Tschechien Glasgow<br />
18. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Kroatien – Tschechien Glasgow<br />
18. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr England – Schottland London<br />
22. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Kroatien – Schottland Glasgow<br />
22. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Tschechien – England London<br />
14. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Polen – Slowakei Dublin<br />
14. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Spanien – Schweden Bilbao<br />
18. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Schweden – Slowakei Dublin<br />
19. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Spanien – Polen Bilbao<br />
23. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Slowakei – Spanien Bilbao<br />
23. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Schweden – Polen Dublin<br />
15. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Ungarn – Portugal Budapest<br />
15. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Frankreich – Deutschland München<br />
19. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Ungarn – Frankreich Budapest<br />
19. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Portugal – Deutschland München<br />
23. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Deutschland – Ungarn München<br />
23. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr Portugal – Frankreich Budapest<br />
Foto: GEPA-Pictures.com<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
ACHTELFINALE<br />
26. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF1 2. Gruppe A – 2. Gruppe B Amsterdam<br />
26. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF2 Sieger Gruppe A – 2. Gruppe C London<br />
27. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF3 Sieger Gruppe C – 3* Budapest<br />
27. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF4 Sieger Gruppe B – 3* Bilbao<br />
28. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF5 2. Gruppe D – 2. Gruppe E Kopenhagen<br />
28. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF6 Sieger Gruppe F – 3* Bukarest<br />
29. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr AF7 Sieger Gruppe D – 2. Gruppe F Dublin<br />
29. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr AF8 Sieger Gruppe E – 3* Glasgow<br />
VIERTELFINALE<br />
2. Juli, 18.00 Uhr VF1 Sieger AF6 – Sieger AF5 St. Petersburg<br />
2. Juli, 21.00 Uhr VF2 Sieger AF4 – Sieger AF2 München<br />
3. Juli, 18.00 Uhr VF3 Sieger AF3 – Sieger AF1 Baku<br />
3. Juli, 21.00 Uhr VF4 Sieger AF8 – Sieger AF7 Rom<br />
SEMIFINALE<br />
6. Juli, 21.00 Uhr HF1 Sieger VF2 – Sieger VF1 London<br />
7. Juli, 21.00 Uhr HF2 Sieger VF4 – Sieger VF2 London<br />
FINALE<br />
11. Juli, 21.00 Uhr Sieger HF1 – Sieger HF2 Wembley-Stadion, London<br />
MODUS: Neben den sechs Gruppensiegern und sechs<br />
Gruppenzweiten qualifizieren sich vier der Gruppendritten<br />
für das Achtelfinale. Für den Vergleich der Gruppendritten<br />
gelten nacheinander höhere Punktzahl, bessere Tordifferenz,<br />
größere Anzahl erzielter Tore, größere Anzahl Siege,<br />
Fair-Play-Wertung und letztlich die Wertung in der<br />
EM-Qualifikation. Die Zuordnung der für das Achtelfinale<br />
qualifizierten Gruppendritten zu den vier vorher festgelegten<br />
Achtelfinalspielen mit Gruppendritten hängt davon ab,<br />
aus welchen Gruppen sich die Dritten qualifizieren.<br />
Quelle: Wikipedia<br />
WEMBLEY-STADION<br />
presented by<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
141
Ab der kommenden Saison übernimmt<br />
ADMIRAL das Namenssponsoring<br />
der österreichischen<br />
Fußball-Bundesliga. Welche strategischen<br />
Überlegungen stecken dahinter?<br />
Wir wollen uns mit diesem Engagement<br />
als Unternehmen nochmals positiv weiterentwickeln.<br />
Wir sind davon überzeugt,<br />
dass wir mit dem Namenssponsoring und<br />
allen begleitenden Aktivitäten die Fußball-Fans<br />
noch besser und effizienter erreichen<br />
können und uns damit eine sehr<br />
gute Chance geschaffen haben, unsere<br />
Kundenzahl zu erhöhen und neue Wettkunden<br />
zu generieren.<br />
JÜRGEN IRSIGLER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER VON<br />
ADMIRAL, SPRICHT IM IN-<br />
TERVIEW ÜBER DAS SPON-<br />
SORING DER BUNDESLIGEN,<br />
DIE SEELE DES ÖSTERREI-<br />
CHISCHEN SPORTWETTERS<br />
UND DIE CHANCEN UND<br />
RISIKEN DURCH DIE CORO-<br />
NA-PANDEMIE. UND ER<br />
ERKLÄRT, WELCHEN BOOST<br />
ER SICH VON DER BEVOR-<br />
STEHENDEN EURO ERHOFFT.<br />
FÜHLEN UNS<br />
ÖSTERREICHS<br />
SPORT<br />
VERPFLICHTET<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Gepa-Pictures.com<br />
An welche begleitenden Aktivitäten<br />
denken Sie?<br />
Wir werden laufend zusammen mit der<br />
Bundesliga und den Vereinen interessante<br />
und kreative Aktivitäten entwickeln und<br />
umsetzen. Mit Lorenz Kirchschlager haben<br />
wir einen ausgewiesenen Marketing-Experten<br />
als Admiral-Sponsoring-Manager<br />
an Bord geholt, der sich<br />
ausschließlich und mit vollem Engagement<br />
um die Aktivierung dieses langfristigen<br />
Sponsorings kümmern wird.<br />
Erstmals ist auch die 2. Liga in das Namenssponsoring<br />
integriert. Warum?<br />
Die 2. Liga steht auch für Regionalität.<br />
Wir haben in Österreich über 200 Wettfilialen<br />
und haben auch regional überall attraktive<br />
Filialen, wo es 2.-Liga-Vereine<br />
gibt. Es macht daher aus unserer Sicht absolut<br />
Sinn, auch am „Point of Sales“ als<br />
aktiver Liga-Sponsor präsent zu sein.<br />
ADMIRAL ist seit Langem Partner vieler<br />
Klubs der Bundesligen, aktuell sind es<br />
acht Klubs der 1. und neun Klubs der 2.<br />
Liga. Woher rührt dieser Ansatz?<br />
Wir sehen uns als Partner des Sports! Das<br />
ist auch die Grundphilosophie der Admiral-Sponsoring-Aktivitäten<br />
in ganz Österreich.<br />
Sowohl im Spitzensport als auch im<br />
Amateur- und Breitensport. Daher sind<br />
neben den flächendeckenden Sponsorings<br />
wie dem Namenssponsoring der Bundesliga<br />
oder dem Premium-Sponsoring im<br />
ÖFB-Cup auch Partnerschaften und Kooperationen<br />
mit klarem regionalen Bezug<br />
für uns von großer Bedeutung.<br />
Als „Partner des Sports“ ist ADMIRAL<br />
nicht nur im Profifußball-Sponsoring dabei,<br />
auch mit vielen Amateurklubs und<br />
andere Sportarten sitzt man im Boot.<br />
Musste durch die Pandemie so manches<br />
Sponsoring überdacht werden?<br />
Wir haben als Partner des Sports und mit<br />
voller Überzeugung im für den Sport so<br />
wichtigen Amateurbereich keine Reduzierungen<br />
durchgeführt. Es gab, vereinfacht<br />
gesagt, Verschiebungen mancher Leistungen<br />
in die nächste Saison, wenn z.B. Amateur-Bewerbe<br />
abgebrochen oder ganz abgesagt<br />
wurden. Wir fühlen uns dem österreichischen<br />
Sport stark verbunden, man<br />
DIE EURO BIETET<br />
EINE GROSSE<br />
CHANCE, NEUE<br />
KUNDEN ZU GE-<br />
NERIEREN UND<br />
DIESE AUCH ZU<br />
BEHALTEN.<br />
kann sogar sagen verpflichtet. Und diesen<br />
Weg werden wir mit großer Überzeugung<br />
weiter fortführen.<br />
Viele Teams der 1. und 2. Bundesliga haben<br />
verschiedene Wettanbieter als<br />
Partner. Wie schwierig ist es, die Exklusivität<br />
in dem Konstrukt zu wahren?<br />
Im Bereich des Naming-Right-Sponsorings<br />
der Bundesligen haben wir ja eine<br />
erstmalige Exklusivität. Auf Klubebene<br />
war dies kein Thema, wir haben auch<br />
nicht darauf bestanden. Wir wollen, dass<br />
der Sport bestmöglich gefördert wird, daher<br />
ist es gut und wichtig, dass es mehrere<br />
Wettanbieter als aktive Partner des Fußballs<br />
in Österreich gibt. Von den Mitbewerbern<br />
wollen wir uns nicht durch Exklusiviät<br />
unterscheiden, sondern durch<br />
kreative Aktivitäten und ein hochwertiges<br />
Wettangebot.<br />
Fußball ist der wichtigste Sport für<br />
Wett anbieter, die Bundesligen die<br />
wichtigsten Bewerbe des Landes. Wie<br />
viel Prozent des Umsatzes von ADMIRAL<br />
entfällt auf diese beiden Ligen?<br />
Aufgrund der vielen europäischen Fußball-Ligen,<br />
die in unserem breiten Wettprogramm<br />
angeboten werden, ist die reine<br />
Prozentzahl von 2,25 im ersten Moment<br />
sicher etwas verwirrend und klingt wenig.<br />
Zur Erklärung muss man erwähnen, dass<br />
die englische Premier League mit 5,35<br />
Prozent Umsatzanteil die am meisten bewettete<br />
Fußball-Liga bei unseren Kunden<br />
ist. Die auch sehr beliebte deutsche Bundesliga<br />
mit 4,5 Prozent Umsatz-Anteil<br />
liegt auf Platz zwei. Gefolgt von Spanien,<br />
Italien, der Champions League und der<br />
Europa League. Und dann folgt schon die<br />
österreichische Liga an siebter Stelle.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
BEIM NATIONAL-<br />
TEAM IST DER<br />
ÖSTERREICHI-<br />
SCHE SPORT-<br />
WETTER EHER<br />
EIN SKEPTIKER.<br />
Noch vor Frankreich, Türkei und vielen<br />
anderen Ligen.<br />
Corona hat auch den Sport empfindlich<br />
getroffen und damit auch Wettanbieter<br />
wie ADMIRAL. Kann man den Umsatzschaden,<br />
der 2020 durch die Pandemie<br />
eingetreten ist, beziffern?<br />
Im stationären Wettfilialen-Bereich, der<br />
2020 fast fünf Monate geschlossen war,<br />
war der Umsatzschaden mit an die 40<br />
Prozent gewaltig. Wir konnten jedoch erfreulicherweise<br />
in derselben Zeit bei unseren<br />
Online-Wettangeboten den Umsatz<br />
um fast 30 Prozent steigern! Zusammengefasst<br />
kann man daher sagen, dass wir<br />
im Vergleich zum Jahr 2019 im ersten<br />
Pandemie-Jahr 2020 einen Umsatz-Rückgang<br />
von etwa 12 Prozent hatten.<br />
Grund hoffen wir, dass die Fans bald<br />
wieder in die Stadien zurückkehren können.<br />
Allerdings nicht nur aus Marketing-Sicht.<br />
Auch ich persönlich sehne<br />
mich schon sehr nach den Live-Stadionbesuchen<br />
und der einmaligen Atmosphäre<br />
in einem gut gefüllten Stadion.<br />
Zu den größten Partnerschaften von<br />
ADMIRAL gehört die mit dem Österreichischen<br />
Fußball-Bund (ÖFB). Sowohl<br />
der Cup-Bewerb, als auch die Nationalmannschaften<br />
– Männer, Frauen,<br />
U 21 – gehören zum Portfolio. Ist der<br />
österreichische Wetter eher ein Skeptiker<br />
oder ein Patriot, wenn das Nationalteam<br />
spielt?<br />
Ein Skeptiker. Aber ich denke, das entspricht<br />
ganz generell eher der österreichischen<br />
Mentalität. Das Glas wird doch<br />
in Österreich eher halb leer als halb voll<br />
gesehen. Man traut den eigenen Teams<br />
generell weniger zu. Eine echte Euphorie<br />
bricht bei uns ja nicht allzu leicht aus –<br />
und wenn, ist sie dann umso schneller<br />
wieder vorbei.<br />
Jetzt steht mit der um ein Jahr verschobenen<br />
EURO ein großes Fußball-Highlight<br />
auf dem Programm. Wie<br />
sehr macht sich so ein Turnier als Umsatz-Boost<br />
für ADMIRAL bemerkbar?<br />
Im <strong>Juni</strong> ist in einem Jahr ohne Fußball-Großereignis<br />
normalerweise Sommerpause.<br />
Man kann daher von einem<br />
zusätzlichen starken Umsatz-Monat<br />
sprechen. Die großen Turniere wie Weltoder<br />
Europameisterschaften bieten darüber<br />
hinaus eine große Chance, auch<br />
neue Kunden zu gewinnen, da noch viel<br />
mehr Menschen diese Großereignisse<br />
verfolgen. Bei diesen Turnieren lernen<br />
Sportinteressierte das Thema Wetten<br />
kennen und probieren den einen oder<br />
anderen Tipp.<br />
Gibt es ein Ziel, wie viele Neukunden<br />
bei einem vierwöchigen Event dazugewonnen<br />
werden sollen?<br />
Kein anderes Event im Sport genießt so<br />
viel Interesse wie eine Fußball-WM oder<br />
EM. Aus den Erfahrungen der letzten<br />
Jahre kann man sagen, dass eine Steigerung<br />
der aktiven Kundenbasis von 10<br />
Prozent ein realistisches Ziel ist. Und im<br />
Nachgang der Turniere ist es dann bei<br />
allen Marketing-Aktiviäten das klare<br />
Ziel, die Neukunden als aktive Kunden<br />
zu behalten.<br />
Wie entscheidend ist, dass sich das<br />
ÖFB-Team – zum zweiten Mal nacheinander<br />
– für das Turnier qualifiziert hat?<br />
Es ist schon sehr wichtig und wir merken<br />
es deutlich, dass das Interesse massiv<br />
größer ist, wenn die österreichische Nationalmannschaft<br />
dabei ist. Und damit<br />
ergibt sich für uns eine deutlich größere<br />
Chance, Neukunden zu gewinnen.<br />
Ihr Tipp: Wie schneidet Österreich bei<br />
der Europameisterschaft ab?<br />
Im Gegensatz zur Euro 2016 in Frankreich<br />
bin ich sehr zuversichtlich, dass wir<br />
dieses Mal die Gruppenphase überstehen<br />
werden. Und danach hoffe ich, dass<br />
der Weg der Nationalmannschaft zumindest<br />
bis ins Viertelfinale führt.<br />
Durch die Geisterspiele ist die Kundengewinnung<br />
in den Stadien derzeit<br />
nicht oder nur eingeschränkt möglich.<br />
Problematisch?<br />
Das ist in der Tat massiv problematisch.<br />
Die Sponsoring-Aktivitäten in den Stadien<br />
sind ein zentrales Element bei der<br />
Kundenakquise. Wir haben es in unseren<br />
Analysen klar gespürt, dass uns Kunden<br />
verloren gegangen sind. Aus diesem<br />
Heiße<br />
Ligaduelle<br />
wie das<br />
Wiener<br />
Derby finden<br />
unter<br />
der Namenspatronanz<br />
von<br />
ADMIRAL<br />
statt.<br />
Fotos: Gepa-Pictures.com. Admiral<br />
144 <strong>SPORTaktiv</strong>
WER WIRD EUROPAMEISTER?<br />
QUOTEN<br />
ENGLAND 5,80<br />
FRANKREICH 6,00<br />
BELGIEN 6,80<br />
DEUTSCHLAND 8,10<br />
SPANIEN 8,60<br />
PORTUGAL 8,90<br />
ITALIEN 11,50<br />
NIEDERLANDE<br />
12,00<br />
DÄNEMARK 29,00<br />
KROATIEN 32,00<br />
TÜRKEI 55,00<br />
ÖSTERREICH<br />
90,00<br />
Quotenänderungen möglich. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
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NACHSPIEL<br />
EGYD<br />
GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter<br />
ist freier<br />
Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
TRIUMPF DES TISCH<br />
TENNISWESENS<br />
Erinnern Sie sich? Vor einem Jahr habe ich an<br />
dieser Stelle berichtet, wie ich im ersten Lockdown<br />
in meinen Keller hinabgestiegen bin und<br />
eine Tischtennispartie mit meiner Frau begonnen<br />
habe. Nun, wir sind noch immer unten, der zähen<br />
Pandemie entsprechend dauert die Partie nach wie<br />
vor an, es steht momentan 2.567.623 zu 2.567.622<br />
(für wen verrate ich nicht, denn darum geht es<br />
nicht…). Ich habe herausgefunden, dass sich Nachdenken,<br />
Meditieren, Formulieren, Schreiben und<br />
Tischtennisspielen hervorragend vereinbaren lassen.<br />
Wie es mir gelingt, hechtspringend die Schmetterbälle<br />
meiner Frau aus dem Eck zu fischen und dabei<br />
immer noch auf Alliterationen zu achten, ist atemberaubend,<br />
jedenfalls für mich. Wenn ich früher mit<br />
dem Tischtennisspielen begonnen hätte, hätte<br />
durchaus etwas aus mir werden können. Stadtmeister.<br />
Aber in meinem Größenwahn wollte ich ja lieber<br />
Schriftsteller werden! Selber schuld!<br />
Den jetzigen Tischtennisstadtmeister kenne ich<br />
gar nicht, nicht einmal dem Namen nach. Sie? Vielleicht<br />
hat er überhaupt keinen. Fraglich, ob der<br />
Tischtennisstadtmeister posthum mit einem Tischtennisstadtmeistermuseum<br />
rechnen können wird, ob<br />
ferne Menschenwelten rückwirkend in seine Intimsphäre<br />
eindringen wollen werden! Ich möchte nicht<br />
in seiner Haut stecken! Aus der kommt er nie wieder<br />
heraus. Noch nie habe ich eine Gedenktafel mit<br />
der Aufschrift gesehen: In diesem Hause wohnte<br />
und wirkte von neunzehnirgendwas bis zwanzignochwas<br />
der Tischtennisstadtmeister Sowieso. Nur<br />
Gewichtheber und Minigolfer sind ärmer dran! So<br />
denkt es in mir beim Tischtennisspielen hin und<br />
her, wenn der Tag lang und die Pandemie nervtötend<br />
ist. Tischtennis ist eo ipso etwas für eine Minderheit.<br />
Darüber können auch die euphemistischen<br />
Festansprachen zur Eröffnung des Welttischtennisverbandskongresses<br />
in Husquarna nicht hinwegtäuschen.<br />
Auch großartige Leistungen werden nur mittelmäßig<br />
gewürdigt und geraten schnell in Vergessenheit.<br />
Der Tischtennisspieler ist von Haus aus tragisch.<br />
Ich habe einmal versucht, ironisch Tischtennis<br />
zu spielen, es ist mir nicht gelungen, seither spiele<br />
auch ich tragisch Tischtennis. Die fehlende Identifikation<br />
der Nation mit ihrem Tischtennisnationalteam,<br />
die demütigende Ignoranz sind umso bedauerlicher,<br />
als beim Tischtennis nicht nur Fitness und<br />
technische Fähigkeiten, Schlagvariantenreichtum,<br />
Schnittraffinesse und Effethascherei, sondern vor allem<br />
starke Nerven und unheimliches Konzentrationsvermögen,<br />
meditative und geistige Fähigkeiten<br />
vonnöten sind. Beim Tischtennisspieler spielt sich<br />
das meiste im Kopf ab. Beim Dichter spielt sich<br />
auch das meiste im Kopf ab. Ich klopfe weiter …<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
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REDAKTION<br />
Christoph Heigl, Christof Domenig, Thomas Polzer<br />
STÄNDIGE MITARBEITER<br />
Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt,<br />
Wolfgang Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Stephan Skrobar<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
04/<strong>2021</strong><br />
erscheint am<br />
5. August<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Arnold Pauly, T. 0 676/871 970 005<br />
E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />
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Bertram Taferner, Thomas Pirker, Veronika Kainer, Elisabeth Rechling<br />
SEKRETARIAT<br />
Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />
ONLINE-REDAKTION<br />
Claudia Riedl, Sarah Baier<br />
DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />
Christoph Geretschlaeger<br />
HERSTELLER<br />
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
ABO-HOTLINE<br />
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />
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Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.
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Kinder- und Jugendhilfe<br />
01 4000 8011 (Mo – Fr, 8 – 18 Uhr)<br />
Kinder- und Jugendanwaltschaft<br />
01 70 77 000 (Mo, Mi, Do, Fr: 9 – 16 Uhr, Di: 13 – 16 Uhr)<br />
Corona-Sorgenhotline Wien<br />
01 4000 53000 (tgl. 8 – 20 Uhr)<br />
Du fühlst dich zerknittert?<br />
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