SPORTaktiv Outdoorguide 2021
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OUTDOOR
G U I D E 2 0 2 1
WEGE ENTSTEHEN,
INDEM WIR SIE GEHEN.
Sie offenbaren uns, was uns bewegt, was
uns treibt, wer wir sind. Wir gehen unseren
Weg nun seit 100 Jahren. In diesen 100
Jahren ist viel geschehen: Unsere Werte
wurden zur Tradition, unsere Hingabe zur Leidenschaft. Wir sind
gespannt, auf welchen Weg uns die nächsten 100 Jahre führen.
WWW.HANWAG.DE
EDITORIAL
KLAUS MOLIDOR
SPORTaktiv-Chefredakteur
klaus.molidor@styria.com
COVERFOTO: Schladming-Dachstein_Peter Burgstaller; Foto: Thomas Polzerw
GEHT EUREN
EIGENEN WEG
Kommt das nur mir so vor oder passiert gerade wirklich was? Liegt es daran,
dass mein Umfeld und ich im Midlife-Crisis-fähigen Alter sind, oder
ist tatsächlich eine Tendenz nach dem „Raus aus allem“ festzustellen. Nach
fundamentalen Veränderungen? Freunde nehmen sich Auszeiten vom
Alltag, packen ihr Auto und sind zwei Monate weg. Andere schnappen
sich den Rucksack, ziehen die Tür hinter sich ins Schloss und gehen 2800
Kilometer, um zu sich zu finden, um Werte zu erkennen. Wie Norbert
Lüftenegger, dessen Geschichte ihr ab Seite 48 lest. Noch weiter ist Jakob
Horvat gegangen, der nach einem ähnlichen radikalen Ausbruch aus der
Komfortzone überhaupt dauerhaft das Land verlassen und sein Leben neu
geordnet hat. Im digitalen Zeitalter ist es doch egal, wo man wohnt.
Solche Geschichten regen zum Nachdenken an. Darüber, ob es das war?
Ob jetzt nur noch der vorgezeichnete Weg wartet, bis das irdische Dasein
ein Ende hat?
Offen gestanden, ich habe keine Antwort auf keine dieser Fragen. Was
ich weiß: Gehen, wandern, bergsteigen, einen Klettersteig gehen (wie den
am Dachstein auf unserem Cover), das tut dem Körper gut, das tut vor
allem aber der Seele gut. Damit ihr fürs Gehen gerüstet seid, von Kopf bis
Fuß, damit ihr euren Weg findet – dafür ist dieser Outdoorguide. Von der
Lederpflege bis zum Philosophischen spannen wir den Bogen, vom Wanderer
der Nation bis zur Tourenplanung in 15 Minuten. Lasst euch dabei
überraschen, wie eine kleine Abzweigung vom Alltäglichen eine neue Perspektive
bringt. Lasst euch vom Zauber der Natur berauschen, wie es immer
mehr Menschen tun und sich zum Beispiel neben einem intensiven
Brotberuf zum Ranger ausbilden lassen (siehe Seite 108). Dieses Magazin
kann euch Wegweiser sein, gehen müsst ihr den Weg selbst. Ob der dann
bis nach Santiago de Compostela führt oder auf den Hausberg. Sicher ist
nur: Es wird euch guttun, es wird euch zufriedener machen. Vielleicht findet
ihr das Abenteuer, das sich Leben nennt. Oder mich auf der Eisenerzer
Reichensteinhütte, wo ich einen Freund besuche – der ausgestiegen ist...
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INHALT
TOP-STORY
8 WALEK WANDERT
... und plaudert über Merkel, Österreich und Little Canada
EMOTION
14 WOHIN GEHT DIE REISE?
Eine Expertenrunde über Veränderungen im Tourismus
18 WO BEGINNT OUTDOOR?
Im Gebirge oder gleich vor der Tür? Eine Annäherung
30 DIE SUCHE NACH DER BERGEINSAMKEIT
Draußen warten jede Menge einsame Wege und stille Gipfel
48 2858 KILOMETER SELBSTFINDUNG
Was Nobert Lüftenegger am Jakobsweg erlebt hat
74 WANDERN OHNE HOHE BERGE
Flüsse und Seen, Hügel und Wälder als Wandergebiete
90 WENN DER SCHAFFNER ...
... zum Abenteuer pfeift: Auch ohne Auto geht‘s auf Tour
100 „DAS ABENTEUER HAT MICH GEFUNDEN“
Eine Anhaltereise über den Atlantik hat Jakob Horvat verändert
108 UMWELTBILDUNG MIT MEHRWERT
Warum sich Banker zum Nationalpark-Ranger ausbilden lassen
116 LEBENSRETTUNG IST EHRENAMT
Über Antrieb und Herausforderung der Retter in den Bergen
8
SERVICE
24 DER PHILOSOPH UND SEIN BERG
Wie Trittsicherheit und Höhenangst zusammenhängen
54 DAS GIPFELBUSSI MUSS WARTEN
Was uns im zweiten Corona-Bergsommer erwartet
64 LUST AUF LEDER
Unerreichter Komfort, guter Halt. Lederschuhe sind wieder in
80 MIT LEICHTEM GEPÄCK
Wie man den perfekten Rucksack findet und einpackt
94 GUT GEPLANT IN 15 MINUTEN
Mitgestoppt: So schnell gelingt eine seriöse Tourenplanung
126 SCHRITT FÜR SCHRITT HÖHER HINAUS
Wie du dich sinnvoll an schwerere Klettersteige herantastest
138 IMPRESSUM
4
122 OOOOM AM BERG
Yoga und Outdoorsport als ideale Symbiose
134 CONTENT CREATOR IN BERGSCHUHEN
Sebastian Scheichl wäre gerne um 5 Uhr in den Dolomiten
Fotos: Thomas Polzer, Nationalparks Austria Thayatal/Stefan Leitner
108
REGIONEN + SOMMERBERGBAHNEN
28 TIROL
46 SALZBURG
63 VORARLBERG
72 OBERÖSTERREICH
78 STEIERMARK
88 NIEDERÖSTERREICH
106 KÄRNTEN
VERGISS NIEMALS DAS
„SURVIVAL ENERGY BAG“!
ANZEIGE/Fotos: Peeroton
Es ist höchste Zeit, dass die Legende vom
Bernhardiner, der in Bergnot Geratenen
mit einem Schnapsfass zu Hilfe eilt, etwas
umgeschrieben wird. Zumindest wenn es nach
Michael Grassl geht, dem Leiter der Bergwacht
Berchtesgaden. Vor zwei Jahren hat er mit seinem
Team dank Peeroton vier Bergsteiger am Hohen
Göll gerettet. „Die vier hatten die Tour unterschätzt.
Beim Abstieg ist ihnen bald nach dem
Gipfel die Kraft ausgegangen und sie haben uns
alarmiert. Als wir sie erreicht haben, waren die
fix und fertig und konnten keinen Schritt mehr
gehen“, so der erfahrene Alpinist: „Wir haben
schon befürchtet, dass wir alle vier in der
Dunkelheit ins Tal tragen müssen!“
Ohne Peeroton wäre es vielleicht auch so
gekommen. Doch Michael Grassl, der selbst
privat Peeroton verwendet, hatte für die in Not
geratenen Bergsteiger einen Power-Cocktail aus
MVD-Mineral-Vitamin-Drink und reichlich
Carbo-Plus-Kohlenhydratpulver gemixt, dazu
noch Peeroton-Gels und Peeroton-Riegel
eingepackt. „Unser Peeroton-Mix hat die vier
Leute in kurzer Zeit wieder fit gemacht. Ich hätte
das nicht geglaubt, wenn ich nicht dabei gewesen
wäre“, staunt Grassl noch heute: „Wie wenn wir
einen Schalter umgelegt hätten, sind die wieder
marschiert.“ Mit Peeroton gestärkt und den Gels
und Riegel als weitere Wegzehrung konnten alle
vier Bergsteiger den Rückweg von drei Stunden
selbständig bewältigen. „Für uns als Bergretter
war das ein Schlüsselerlebnis“, so Michael Grassl.
„Seit damals haben wir schon fünf weitere in
Bergnot geratene Gruppen mit Peeroton
erstversorgt und ähnliche Wirkungen erzielt. Das
ist für jede Bergrettung immens wichtig zu
wissen, dass wir entkräftete Bergsteiger damit
wieder auf die Beine kriegen.“
Die meisten Bergsportler sind heute sehr gut
ausgerüstet. Doch auf die Qualität der Verpflegung
– vor, während und zur Regeneration nach
der Tour – wird noch zu wenig Wert gelegt.
Dabei ist sie ein bedeutender Sicherheitsfaktor.
PEEROTON – Österreichs Nummer 1 in der
Sporternährung – empfiehlt daher allen, die in
der Bergen unterwegs sind, dieses „SURVIVAL
ENERGY BAG“ einzupacken. Sicher ist sicher!
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SPORTaktiv
5
HOCHGEFÜHL IN
DER KÄRNTNER
HIKE WORLD
Jeder Schritt macht den Kopf
freier, jeder Atemzug auf
einem Berggipfel weitet den
Horizont. Das gilt besonders
in der abwechslungsreichen
Hike World der Kärntner
Region Nassfeld-Pressegger
See, Lesachtal, Weissensee,
die sich in den Karnischen
und Gailtaler Alpen sowie
bis in die Julischen Alpen
hinein erstreckt.
Auch auf spektakulären Klettersteigen
geht es hier hoch
hinaus – auf den Rosskofel,
Trogkofel oder Gartnerkofel.
Bei Letzerem findet man den
Däumling-Klettersteig, der
mit zwei Seilbrücken und
der 40 Meter langen Nepalbrücke
(Bild) aufwartet, die
Schwindelfreiheit
und Gleichgewicht gleichermaßen
erfordert.
www.nassfeld.at/
hikeworld
Foto: NLW Tourismus/Herzog
6 SPORTaktiv
SPORTaktiv
7
WALEK
WANDERT
UND SPORTAKTIV GEHT MIT. EINE WANDERUNG
AM SEMMERING MIT Ö3-MANN TOM WALEK
UND GEDANKEN ÜBER ANGELA MERKEL, KIRA
GRÜNBERG, LITTLE CANADA UND DIE SCHÖNHEI-
TEN ÖSTERREICHS. (UND DAMIT DAS LAND SO
BLEIBT, SAMMELT TOM NEBENBEI MÜLL AUF.)
TEXT: CHRISTOPH HEIGL FOTOS: THOMAS POLZER
Tom, braucht deine Radiosendung
schönes Wetter für schöne Gespräche?
Im Konzept ist natürlich Schönwetter
vorgesehen (lacht.) Aber Ralph Hasenhüttl
hatte genau an einem Tag diese drei
Stunden Zeit. Wir sind halt im Regen gewandert
und haben’s witzig gefunden.
Oder mit Babsi Schett in Innsbruck an
der Nordkette entlang – kein Wanderwetter,
aber die Sendung hat super funktioniert.
Oft ist es interessanter und unterhaltsamer,
wenn es nicht so perfekt ist.
Es geht um authentische Unterhaltung,
ich verstelle mich nicht, ich bin auch kein
Aufdeckungsjournalist. Deshalb hab ich
auch kaum Fragen vorbereitet. Wenn ich
zum Tobias Moretti sag, ich starte bei
meinen 24 Fragen auf der Excelliste mit
Frage 1 a, wird er fragen: Was ist mit dir?
Bei mir geht es um gute Laune an einem
Sonntagvormittag in den Ferien. Mit Peter
Schröcksnadel oder Arabella Kiesbauer,
und wenn du im Auto unterwegs zum
Bäcker bist, sollst du eine gute Zeit haben
und den einen oder anderen Gedanken
mitkriegen.
Wie viele Wanderungen gab es bis
jetzt?
Ich zähle das nicht. Wir haben 2015 angefangen,
in der ersten Staffel mit Heinz
Fischer, Ursula Strauss, Marcel Hirscher.
Der erste Wandergast war übrigens Thomas
Muster, der in der Steiermark mit
mir auf den Schöckl gerannt ist. Und
zwar wirklich gerannt. Der wollte einen
Trainingslauf machen.
Wer hatte die Grundidee zur Sendung?
Mit dem Ö3-Chef habe ich damals über
mögliche Projekte gesprochen und gleichzeitig
brauchten wir für Claudia Stöckls
„Frühstück bei mir“ eine Urlaubsvertretung.
Damit die Idee nicht konkurriert,
habe ich „Walek wandert“ vorgeschlagen.
Warum wandern?
Der Wandergedanke war mir wichtig,
weil es für die Hörer erstens etwas anderes
als ein Frühstück sein musste. Und
zweitens habe ich einen Forscher gehört,
der gesagt hat, Menschen sprechen ganz
anders, wenn sie in Bewegung sind und
8 SPORTaktiv
Medienprofi, Sportler, Frischluftfan,
Wohnmobilfahrer und Österreichs
„Radio-Wanderer“: Tom Walek (49)
hat auch selbst viel zu erzählen.
nicht sitzen. Wenn man marschiert, hat
man nicht so viel Zeit sich zu konzentrieren,
was und wie exakt man etwas sagt,
sondern schaut, dass man über keine
Wurzel fällt. Diesen Effekt des lockeren
Dahinplauderns wollten wir haben.
Wie groß ist das Team?
Kein Team. Ich bin immer alleine und
das ist eine Challenge, weil ich viele Dinge
gleichzeitig machen muss. Aber ich
bin überzeugt, dass das Gespräch zu zweit
immer besser und intimer ist und damit
durchschnittlich eine Million Hörer ein
besseres Erlebnis haben.
AB 1000 METER
SEEHÖHE BIST
AUCH MIT HEINZ
FISCHER PER DU.
Wer war der oder die Witzigste?
Berufsbedingt unterhaltsam sind natürlich
Leute wie Monika Gruber oder Robert
Palfrader, der nach 400 Metern
schon nach der ersten Bierpause verlangt
hat. Wobei es bei Palfrader dann auch darum
geht, bei allen seinen Rollen, die er
blendend spielen kann, auch seinen Kern
zu finden, wo er ehrlich zu erzählen beginnt.
Witzig war auch die Skitour mit
Tobias Moretti in Tirol. Nachdem alles
fertig und im Kasten war, realisiert er,
dass keine kurzen Interviewschnipsel daraus
werden, sondern quasi alles auf Sendung
geht. „Bisch du verrückt? Was ich
alles erzählt hab!!! Wahnsinn! Das kannst
nit alles bringen.“ Und wenn Philipp
Hochmair barfuß und mit Zigarre zum
Thermenwanderweg nahe Bad Vöslau
kommt, weißt du auch, dass es unterhaltsam
wird. Dass ich ausgerechnet einen
kleinen Sturz von Benni Raich beim Skitourengehen
auf Video habe, war natürlich
auch ein Highlight.
Wer gibt die Strecke vor?
Ich bitte meine Interviewpartner, eine
Route auszusuchen, am besten eine Lieblingslocation
oder eine Wanderung, zu
der sie einen Bezug haben. Man glaubt
gar nicht, wie gut alle über die Gegend
informiert sind. Und manche wären
überrascht, dass auch Leute aus dem
Showbusiness viel im Wald sind, wandern
und marschieren. Nicht nur Freaks
sind im Wald.
Sind alle gut für Wanderungen ausgerüstet?
Fast alle. Vincent Kriechmay kommt bei
Schnee in der kurzen Hose und sagt: Die
Wanderungen sind ja eh nur Fake, oder?
Sag ich: Nein. Da ist ihm halt a bissl kalt
geworden, bei drei Stunden in seiner kurzen
Hose.
SPORTaktiv
9
Foto: Tom Walek
Rathaus gehen wollte. Armin Wolf, weil
er ein Bewegungsmuffel ist. Didi Mateschitz
wurde gefragt. Antwort: Er geht
mit mir privat gerne, aber ohne Mikro.
Gedanklich
zwischen Südpol
und Semmering
(Richtung Pinkenkogel
übrigens).
„Österreich ist
großartig.“
Was war die längste Tour?
Gerhard Berger war mit mir im Kaisertal
unterwegs, neun Stunden lang, der hat
sich vorbereitet und das voll ernst genommen.
Er wollte gar nicht aufhören.
„Wart, jetzt erzähle ich dir noch, wie das
mit Didi Mateschitz und Red Bull begonnen
hat.“
Bundespräsident Fischer? Schröcksnadel?
Neureuther? Wer hat dich als Persönlichkeit
nachhaltig beeindruckt?
WARUM LIEGT DA
MITTEN IM WALD
EINE DOSE? DAS
MUSS JA NICHT SEIN.
Während des Interviews: Tom Walek bückt
sich nach Zuckerlpapier, hebt eine Dose auf
und trägt sie zum nächsten Mistkübel.
Marcel Hirscher wegen seiner Ehrlichkeit
damals. Besonders beeindruckend war
aber die Wanderung mit Kira Grünberg
mit ihrem Handbike. Wenn man sieht,
wie eine ehemalige Sportlerin, die mit
und von ihrem Körper stark gelebt hat,
mit einer unglaublichen Lockerheit über
Dinge wie die Querschnittlähmung
spricht, denkt man sich schon: Wow.
Wahnsinn. Worüber rege ich mich in
meinen Leben auf? Oder Pater Karl Wallner
vom Stift Heiligenkreuz. Er hat im
Monat 300 Euro zur Verfügung und
braucht nicht mehr. Radl und Computer
bekommt er vom Stift. 300 Euro als erwachsener
Mann, der nicht Student ist!
Er hat den Papstbesuch mitorganisiert,
war nach den Naturkatastrophen auf Haiti,
ein cooler Typ, beeindruckend. Heinz
Fischer natürlich auch, ab 1000 Meter
Höhe bist auch mit ihm per Du.
Bei welcher Persönlichkeit bist du mit
einer Anfrage abgeblitzt?
Attila Doğudan, weil er sich nicht sportlich
genug fühlt und nur eine Runde ums
Wer würde dich noch reizen?
Auf der Liste steht David Alaba, aber das
ist Champions League. Seine Medienauftritte
werden von Medienverträgen seiner
Arbeitgeber geregelt. Da kommst du
kaum hin. Wird jetzt dann wohl noch
schwieriger. Am liebsten habe ich junge
Unternehmer, Sportler und Künstler. Angefragt
ist Sebastian Vettel, weil ich ihn
schon lange kenne und er wirklich Geschichten
erzählt, aber sein Presseteam
winkt immer ab. Nix geworden ist leider
aus Lindsey Vonn, weil sie zu diesen Zeitpunkten
nie in Österreich war. Da wurde
mir angeboten, sie in Paris zu treffen.
Aber wir wandern in Österreich, nicht in
Frankreich, auch klimatechnisch war
Fliegen kein Thema. Bist du verrückt?
Du fliegst nicht zur Lindsey nach Paris?
Schade, aber manchmal muss man auch
einer Lindsey Vonn absagen.
Madonna? Greta Thunberg? Angela
Merkel? Welcher internationale Star
wäre dein Traum?
Angela Merkel! Da ist doch Madonna völlig
uninteressant. Frau Merkel hat viel
mehr zu erzählen. Die Merkel in den Alpen
für eine Wanderung zu kriegen und
zu fragen: Angela, was sagst du zum
Macron, wenn alle Mikros aus sind? Wie
können wir lernen, immer wieder ins Gespräch
zu kommen, auch wenn alles zubetoniert
scheint? Ihre Geschichte, die Tatsache,
dass sie als Frau so lange im Amt
ist, macht sie – und das sage ich auch als
Vater einer Tochter – zu einem Vorbild.
Interessant wäre auch der Dalai Lama,
aber das funktioniert sprachlich nicht.
Warum bin ich da? Was ist meine Bestimmung,
außer mein WLAN und meine
Software-Updates im Griff zu haben?
Wie steht es um den Naturbezug von
Tom Walek? Die Kindheit in Wien-Hütteldorf
war wohl grün …?
Ich bin am Wolfersberg aufgewachsen, etwas
außerhalb von Hütteldorf. In meiner
10 SPORTaktiv
Jugend war das grün, jetzt ist fast alles zugebaut.
Bergerfahrungen habe ich in der
Kindheit nicht gemacht, meine Eltern
sind keine Bergfex’ und keine Survival-Adventure-Typen.
Wie bist du zum Sportler geworden?
Mein Vater war Hobbyläufer und ist Mitte
der 80er beim zweiten Wien-Marathon
mitgelaufen. Damals waren keine Massen
unterwegs und die Leute haben noch gefragt
„Wow, kann ein Mensch das überhaupt
schaffen?“ Meine Mutter hatte
auch keine Freude und hat zum Vater gesagt:
Wenn du wo am Boden liegst, steig
ich auf dich drauf auch noch. Das war für
ihn eine gute Motivation, er kam ins Ziel.
Dabei hatte meine Mutter nur Angst und
Sorgen. Mein Vater hat auch Triathlon
gemacht, durch ihn kam ich zum Laufen,
zum Marathon und später zum Triathlon.
Ich muss aber sagen, zu den meisten Zeiten
war das Verliebtsein und das Fortgehen
fast noch wichtiger (lacht).
Läufst du heute noch viel?
Ja, aber nur zum Spaß, stundenlang Kilometer
runterklopfen war früher. Ich vermisse
sonst all die anderen herrlichen
Sportarten, das Kitesurfen, Mountainbiken
oder die Berge. Mit unseren Kindern
und unserem Wohnmobil zischen wir so
oft es geht raus. Letztens wollten unsere
Kids unbedingt im Zelt schlafen. Jederzeit.
Das leistet einen Beitrag für den
Umgang mit der Natur. Das muss man
praktisch erleben.
Musst du immer reden oder kannst du
auch 3 Stunden schweigend wandern?
Wenn ich allein gehe, rede ich nicht
(lacht). Meine Frau ist auch eher stiller.
Verbrauch deine 3000 Wörter und dann
komm heim, sagt sie oft. Natürlich gehe
ich auch meine ruhigen Routen, aber klar
bin ich ein kommunikativer Typ und
rede gerne.
Du kommst viel herum. Hast du in Österreich
noch weiße Flecken?
In Vorarlberg kenne ich noch zu wenig
schöne Plätze, in Kärnten kenne ich viel,
im Salzkammergut auch. Mein Appell: In
Österreich ist vielen gar nicht bewusst,
wie viel man innerhalb kürzester Zeit erreichen
kann. Hier vom Semmering bist
du in einer Stunde am Neusiedler See, in
der Hauptstadt, in Graz, alles Katzensprünge.
Sag das jemandem aus Wyoming.
Österreich ist großartig. Ich verstehe
zwar Junge, die sagen, Österreich ist a
bissl fad, weil das hab ich mit 23 auch gedacht.
Später im Alter wird man aber
feststellen: Alles gesehen, an Österreich
kommen wenige ran. Neuseeland vielleicht
oder Kanada. Nicht grad ums Eck.
Und wenn ich an den Ottensteiner Stausee
im Waldviertel fahr, ist das auch wie
Little Canada.
TOM WALEK
geboren am 21. Oktober 1971,
aufgewachsen in Wien-Hütteldorf;
Beruf: ORF-Redakteur
(u.a. „Ö3-Mikromann, „Walek wandert“),
nebenbei Vorträge, Moderationen,
Workshops. Bei „Walek
wandert“ spaziert er mit Promis
und Persönlichkeiten und bekommt
sehr persönliche Antworten für
seine zweistündige Radiosendung,
immer sonntags in den Ferien. Walek
liebt Sport: mehrere Marathons
und Ironman-Bewerbe, dazu Ski,
Kitesurfen, Bergsport, MTB;
Familienstand: verheiratet mit
Ex-Triathlon-Staatsmeisterin
Veronika Hauke-Walek,
zwei Kinder (5, 7).
www.tomwalek.at
Wie schaut der Sommer 2021 aus?
Unser Tourismus, der auf Berge und Seen
setzt, wird super gehen, das Thema Camping
auch – was ja mir persönlich und
meinen Kindern voll taugt. Ich brauch
kein 5-Sterne-Plus-Hotel mit selbstgepflückter,
rechtsdrehender Bio-Hagebuttenmarmelade.
Die Kinder wollen raus
und aufs Radl.
Dein privater Sommer?
Noch sind keine Riesenbergtouren geplant,
vielleicht im September ein kleines
Projekt mit ein paar Freunden. Zu meiner
Schande muss ich sagen, ich war noch nie
am Glockner, das wär also ein Ziel, oder
Klassiker wie der Großvenediger.
Ist so was wie das TV-Projekt „Wettlauf
zum Südpol“ im Jahr 2010 noch
einmal denkbar?
Ideen waren immer wieder da, aber die
Kosten sind halt enorm. Damals hatte ich
mit Hermann Maier eine Superzeit und
spaßhalber haben wir gesagt, wir gehen
als Fortsetzung durch die Wüste Gobi. Es
gibt in Österreich echt eine Menge Leute,
die am Mount Everest waren. Es gibt wenige,
die am Südpol waren.
Der Südpol war das härteste Outdoor-Erlebnis?
Du bist der Kälte extrem ausgesetzt und
musst bei einer Jahresdurchschnittstemperatur
von minus 55 Grad Schnee
schmelzen. Probier das mal, das ist ja alles
Pulver. Und der Wind fetzt dir das Zelt
weg. Auch der Hermann sagt heute noch,
gegen die Bedingungen am Südpol ist jeder
Frost bei uns ein Gurkerlcup.
Letzte Frage: „Auf welchen Wochentag
fällt heuer der Aschermittwoch?‘‘ „Wie
viele Frauen dürfen in einem Zwei-
Mann-Zelt schlafen?“ Wie schafft man
es, dass man nicht lachen muss, wenn
man als Ö3-Mikromann die unfassbarsten
Antworten bekommt?
Manchmal muss ich schmunzeln und
kann es kaum glauben, was ich da höre.
Aber das ist erstens Routine und zweitens
ist dir klar: Jetzt kommt gerade die
Butter aufs Brot.
SPORTaktiv
11
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14 SPORTaktiv
ENDLICH!
Öffnungen in Tourismus und Gastronomie
lassen uns wieder vom Reisen
und Urlauben träumen. Die Planungen
sind in vollem Gange – oder schon
abgeschlossen. Aber was haben wir vor? Fast
alle Experten gehen davon aus, dass unser
Verhalten sich durch Corona, Reisebeschränkungen
und neues Umweltbewusstsein verändern
wird. Zumindest kurzfristig. Gibt es
in der Branche echte Learnings aus Corona?
Gibt man sich mit bescheideneren Lösungen
und weniger Superlativen zufrieden? Wie
kann smarter, zurückhaltender Tourismus
ausschauen?
Unsere Recherche-Reise geht los, zusammengestellt
zu einem virtuellen „Reise-Gipfel“
und Live-Talk der Münchener Hansmann-Agentur
unter dem Titel „Transformation
im Tourismus“. Thesen, Konzepte
und Antworten auf nie dagewesene Herausforderungen,
die wir im Folgenden aufschlüsseln
wollen.
OUTDOOR BOOMT
Egal, ob Wandern, Biken, Bergsteigen, Klettern,
Spazieren, Camping – das Draußensein
liegt im Trend. „Outdoor und Natur haben
derzeit die stärkste Nachfrage, das ist absolut
am Nerv der Zeit“, bestätigt der Münchener
Professor für Tourismuswirtschaft Jürgen
Schmude. Wer draußen am Land mitten in
der Natur lebt, findet das nicht ungewöhnlich.
„Man darf aber nicht vergessen, es gibt
Menschen, die waren in ihrem Leben noch
gar nie in einem richtigen Wald“, erzählt
Patrick Schreib vom Schwarzwald-Tourismus.
„Die wundern sich dann, wie sie die
Natur neu entdecken können.“ Eine interessante
Wahrnehmung hat man in der Schweiz
gemacht. „Viele Zweitwohnungen im Grünen
wurden bei uns im letzten Jahr zu Erstwohnungen“,
berichtet Markus Wolf, CEO
der Weisse Arena AG in Laax. Wird das
langfristig so bleiben? „Das wissen wir noch
nicht.“
DER REIZ DES REGIONALEN
Durch die Ausgangsbeschränkungen haben
viele Menschen ihre unmittelbare Umgebung
neu entdeckt und können sich jetzt
gut und vielleicht erstmals vorstellen, auch
im eigenen Bundesland oder gleich hinter
der Grenze im benachbarten Ausland Urlaub
zu machen. „Die Fernmarkt-Kommunikation
haben wir deshalb komplett eingestellt“,
erzählt etwa Sebastian Reddeker, Geschäftsführer
beim Luxemburg-Tourismus. Maximal
zwei bis drei Stunden Autofahrt nehme
der avisierte Urlauber heuer in Kauf. Luxemburg
punkte dabei als „unkomplizierter
Exot“ mitten in Europa, sagt er, im Fokus
stehen „Stadturlauber, die Outdoor und
Gastronomie“ wollen.
STÄDTE IN DER KRISE?
Der Gegenpol Städtetourismus wird es
schwerer haben, vermuten Experten wie Karin
Seiler vom Innsbrucker Tourismus. „Die
Städte werden am längsten brauchen, sich
wieder touristisch zu erfangen.“ 55 % der
Innsbrucker Gäste sind nicht deutschsprachig,
kommen also aus der „Ferne“, das werde
sich erst bis 2023 wieder normalisieren.
Wobei das, glaubt sie, auch schnell gehen
könnte, Stichwort Massenmarkt China-Touristen.
Klassisches Problemfeld in den Städten
ist die zu geringe Verweildauer. Während
man klarerweise den Urlaub am Meer für
mehrere Tage oder gar Wochen plant, haben
Städte wie Innsbruck eine Verweildauer von
nur 1,9 Tagen. „Unser Gast soll länger bleiben“,
spricht es Seiler offen aus. Schon eine
Erhöhung auf statistische 2,5 Tage würde
sich lohnen. Die „Alpinstadt“ Innsbruck ist
eine urbane Destination, wo es sogar Sinn
macht, das Thema Outdoor zu bespielen. In
der Werbung setzt die Stadt aktuell fast nur
Naturbilder ein, kaum Aufnahmen aus der
Innenstadt.
DER TRAUM DER FERNE
Am anderen Ende der Welt, in Tasmanien,
hat man andere Sorgen. „Fernreisen haben
gerade schwere Zeiten und das wird noch
eine Weile so sein“, fürchtet Susanne Stellberg.
Die Deutsche ist Marketing-Managerin
für die Insel südlich von Australien. „25
Foto: Innsbruck Tourismus
„DIE GEFAHREN
DES WINTERS SIND
DIE CHANCEN DES
SOMMERS.“
Markus Wolf, Laax
SPORTaktiv
15
Stunden Anreise können wir nicht
wegdiskutieren“, sagt sie. Genau da
liegt aber der Reiz solcher Destinationen.
„Der Wunsch nach Aufbruch wird
wiederkommen. Die Menschen waren
jetzt lange auf ihre eigenen vier Wände
und die unmittelbare Region um sich
herum fixiert. Deshalb wird man auch
wieder in eine völlig andere Welt aufbrechen
und neue Kulturen erleben
wollen.“ Die Zeit bis dahin bezeichnete
Stellberg als „dreaming phase“, mit der
intakten Natur fernab von Industrie
und Umweltverschmutzung können
exotische Plätze punkten, Tasmanien
etwa mit der laut UN-Bestätigung
„saubersten Luft der Welt“.
TRANSPORT & VERKEHR
Die Anreise muss schon Teil des Urlaubes
und Abenteuers sein. Der öffentliche
Verkehr spielt dabei eine immer
größere Rolle: Als erstes Land der Welt
hat Luxemburg im Vorjahr alle öffentlichen
Verkehrsmittel gratis gemacht.
„Bei uns können also auch Gäste innerhalb
von eineinhalb Stunden kreuz und
quer durch das ganze Land fahren und
so ihre Ausflugsziele und Wanderungen
ansteuern“, erzählt Reddeker. Eine
Idee, die auch die Stadt Innsbruck
verfolgt. Ebenfalls seit 2020 können
Gäste hier ab zwei Übernachtungen
die Öffis kostenlos benutzen.
DIE NACHHALTIGKEIT
„Der Trend zur gelebten Nachhaltigkeit
wird nach Corona massiv weitergehen“,
rechnet Wolf. Im Schweizer
Freestyle-Mekka Laax hat auch Umweltpolitik
Stil, als „Green Style Projekt“
bezeichnet man folgerichtig den
Weg „vom Energieverbraucher zum
Energie-Produzenten“. Allgemein
nimmt man an: Man wird in den
nächsten 10, 20 Jahren bewusster reisen
und weniger fliegen („Flugscham“,
#stayontheground). Ein interessanter
Teilaspekt: Große Luxuskreuzfahrtschiffe
dürften aus der Mode kommen.
Weil Menschen aber gerne am Wasser
und in Booten sind, könnten Reisen
auf kleinen Schiffen ein neuer Trend
werden.
DIE DIGITALISIERUNG
Schöne Websites, Apps und knalliges
Social Media ist gut, aber nicht mehr
gut genug. Digitalisierung im Tourismus
ist längst auf der nächsten Stufe.
Auch um Auswüchse wie „Overtourism“
zu verhindern, wird Lenkung das
große Thema. Echtzeit-Routing am
Handy ermöglicht Nachrichten wie
„Steig doch zwei Stationen früher aus
dem Zug und geh dort noch zwei
Stunden an den Badesee, denn an deinem
geplanten Zielort ist noch zu viel
los.“ Wanderdestinationen berichten
von Konflikten wie New-School-Wanderer
versus Old-School-Wanderer und
planen dank Live-Tracking tagesaktuelle
Tipps bei zu stark frequentierten
Wanderwegen. „Nimm heute lieber
den Wanderweg A1, am A3 sind bis 15
Uhr noch zu viele Menschen.“
„DER OVERTOURISM WIRD
ZURÜCKKOMMEN. NICHT
NUR IN VENEDIG UND BAR-
CELONA, AUCH AM TEGERN-
SEE UND IN HALLSTATT.“
Jürgen Schmude, München
OVERTOURISM
Zu viele Touristen? Zu viele Urlauber?
Hätte man jetzt gerne, aber die Bilder
von Touristenströmen
und Klagen über Overtourism
in Venedig und Co. sind nicht ganz
vergessen. Tourismusforscher Schmude
gibt keine Entwarnung: „Auch der
Overtourism wird zurückkommen.
Nicht nur in Venedig und Barcelona,
auch am Tegernsee und in Hallstatt.“
Nachsatz: „Mich amüsiert oft der Konflikt:
Da sind so viele Touristen! Aber
die Touristen sind immer die anderen.“
TRANSFORMATION
SOMMER/WINTER
In den Alpen verändern viele Wintersportorte
ihr Gesicht und setzen neben
den Zugpferden Schnee und Ski im
Winter vermehrt auf Wandern, Mountainbiken
und Sommer-Wellness. „Vor
15 Jahren stand es bei uns 80:20 für
den Winter“, erzählt der Seefelder Hotelier
Alois Seyrling, „jetzt stehen wir
schon bei 50:50, weil massiv in den
Herbst und vor allem ins Thema Wellness
investiert wurde. Jetzt haben wir
elf Monate Saison.“ Ob er sich ein
Umdrehen in ein 20:80-Szenario pro
Sommer vorstellen kann? „Prinzipiell
denkbar.“
JOB & URLAUB
Homeoffice und Co. lassen ein neues
Arbeiten zu, als Folge auch eine neue
Einteilung in Freizeit und Arbeitszeit.
Die Kombination aus Arbeit („work“)
und Urlaub („vacation“) geistert als
„Workation“ ohnehin schon fünf Jahre
lang herum. Da hat man auch in Innsbruck
Ideen: Wenn man den
Laptop schon mithat,
könnte man aus
dem Zwei-Tages-
Städtetrip oder
dem Seminar
gleich eine ganze
Woche machen
und Ur-
Foto: HPR/Quitter
16 SPORTaktiv
laubszeit mit Arbeitszeit kombinieren.
Voraussetzung natürlich: flexible Einteilung
und digitale Jobs. „So hole ich mir
das Thema Erholung in den Alltag und
kann am ,Arbeitsplatz‘ im Urlaub auch
Themen wie Rooftopbars oder Mountainbiken
mitnehmen“, meint Innsbruck-Touristikerin
Seiler.
PAUSCHALREISEN
Das Rundum-sorglos-Paket namens
Pauschalreise, möglichst günstig und
wenig individuell, liegt eigentlich nicht
im Trend der Zeit, in der Individualisierung
großgeschrieben wird. Aber
auch hier sieht Tourismusprofessor
Schmude Potenzial. „Die Pauschalreise
wurde schon 10-mal tot gesagt und ist
10-mal wieder auferstanden. Auch das
wird wiederkommen. In Deutschland
buchen 40 Prozent Pauschalreisen.“
STAMMGAST VERSUS
HYBRID- TOURIST
Spannend wird die Beobachtung des
„Phänomens Stammgast“. Urlauber, die
über Jahre und Jahrzehnte in den gleichen
Ort fahren, vielleicht immer zur
selben Vermieterin oder ins selbe Hotel,
gibt es noch. „Wir haben einen Stammgastanteil
von 80 Prozent im Haus“,
freut sich Seyrling, Hausherr im Hotel
Klosterbräu und Obmann der Olympiaregion
Seefeld. „In Zukunft sind 80 Prozent
Stammgäste wohl eine Illusion“,
kontert Schmude. Er zeichnet das Bild
des „hybriden Touristen“ an die Wand.
„Dieser Gast macht im einen Jahr eine
Schiffsreise, dann bucht er mal eine
Almhütte und im Jahr darauf macht er
klassischen Strandurlaub.“ Was alle eint:
Gebucht wird aktuell extrem kurzfristig,
oft im Monat des Urlaubsantritts.
DER NEUE URLAUBER
Transformationen könnte es auch beim
Bild des Urlaubers selbst geben. Anonym
als Nummer im Hotelkomplex
untertauchen oder Ferien mit Familienanschluss?
Damit ändern sich auch die
Ansprüche. „Der Gast will gar nicht als
Gast oder Tourist wahrgenommen
werden“, glaubt Ischgls bekannter
Ober-Touristiker Andreas Steibl. „Er
oder sie wollen harmonisch im Urlaubsort
aufgenommen werden.“ Sein Begriff
„einheimischer Gast“ drückt das aus.
Auch Schmude sieht neue Bilder: „Es ist
klar ein demografischer Wandel im
Gange. Es entstehen neue Gruppen, die
weg vom Strandurlaub wollen. In den
Saisonen 2021 und 2022 wird
Österreich mit Angeboten wie etwa in
Tirol profitieren.“
REIZWORT ISCHGL
Corona und die Berichterstattung haben
Spuren hinterlassen, gibt Steibl offen
zu. „Für uns war das wie eine Naturkatastrophe,
ein Tsunami. Das Interesse
der Medien war für die Einheimischen
sehr schmerzhaft, auch weil viele
Vorwürfe und Vorverurteilungen nicht
haltbar waren. Aber wir haben daraus
gelernt.“ Der Blick ist längst nach vorne
gerichtet. „Wir haben den Anspruch,
eine der sichersten Destinationen
der Alpen zu werden. Der nächste
Winter wird noch nicht so stark sein
wie vor Covid, aber es geht aufwärts.“
Tourismusforscher Schmude sieht zwei
Seiten: „Normalerweise vergessen Menschen
bad news sehr schnell, bei Covid
wird das nicht so sein. Aber die Zielgruppe
Ischgl kommt relativ schnell
wieder zurück.“ Das glaubt auch Steibl
selbst: „Wir haben keine Stammgäste,
wir dürfen sie ,Fans‘ nennen. Sie identifizieren
sich mit einer extrem starken
Marke und haben eine hohe Bindung.“
NEUER OPTIMISMUS
Ischgl-Ikone Steibl ist sicher: „Der Tourismus
ist am stärksten betroffen, aber
wir werden wie Phönix aus der Asche
steigen. Das Reisen wird boomen, in
allen Destinationen und Preiskategorien.
Das Reisen ist und bleibt die zweitschönste
Nebensache der Welt.“
FEEDBACK
Schick uns deine
Meinung. Was erwartest
du? Wohin geht
deine Reise?
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WO BEGINNT
OUTDOOR?
IM HOCHGEBIRGE
ODER SCHON VOR DER
EIGENEN TÜR?
EINE SUBJEKTIVE
ANNÄHERUNG.
VON CHRISTOF DOMENIG
Wer die Frage „Wo beginnt
Outdoor“ mittels Google-Suche
startet (versuchen
Sie es gern), bekommt
als Erstes eine ganze Reihe von
Ergebnissen zum Thema Hanfanbau.
Warum? Ich weiß es nicht. Jedenfalls
kann es nicht nur mit der Personalisierung
meiner Suchergebnisse zu tun haben,
bei zwei Kollegen führte der Google-Versuch
auf den gleichen Irrweg.
Wo beginnt Outdoor nun also? Erst
in den Bergen oder schon vor der Wohnungstür?
Kommt darauf an, würde ich
sagen. Outdoor beginnt bei mir jedenfalls,
wie wahrscheinlich bei vielen anderen
auch, in der eigenen Kindheit. Wobei
das mit prägenden Kindheitserlebnissen
nicht anders ist als mit einer
Google-Suche – es kommt zu „personalisierten“
Ergebnissen. Das daraus Abgeleitete
ist also höchst subjektiv. Bei mir
war es in den frühen 1980er-Jahren, was
mich hinsichtlich Outdoor prägte. Man
sagte damals natürlich nicht Outdoor:
Foto: iStock
18 SPORTaktiv
Bei uns daheim hieß es Wandern und es
war für mich wie Urlaub im Kleinen.
Wandern begann mit dem Richten
der Jause und die Jausenpausen irgendwo
an einem Bach unter Bäumen gehören
auch mit zum in meiner Erinnerung
Abgespeicherten. Aber auch die Gerüche
draußen in der Natur: Ein Nadelwald,
der Duft eines Steinpilzes oder auch der
Geruch in einer Berghütte: Das weckt
heute noch nostalgische Gefühle.
Wandern begann für mich damals
aber nicht erst in den Bergen, sondern
für uns Flachländer mit der Anfahrt. 34
PS eines Renault 4 reichten aus, um eine
ganze Familie zu Ausgangspunkten auf
1500 bis 1700 Höhenmeter zu bringen.
Der motorisierte Vortrieb erfolgte an
den steileren Passagen der Straße vermutlich
im Kriechtempo. Zumindest
aus heutiger Perspektive. Aber mit der
Langsamkeit ist es wie mit der Einfachheit:
Beides wird als solches nicht erkannt
und schon gar nicht als Mangel
empfunden, wenn man es nicht anders
kennt. Damals habe ich es jedenfalls
nicht anders gekannt.
Outdoor ist für mich deshalb heute
noch stets mit einer Form von Langsamkeit
und Reduktion verbunden. Im Gegensatz
zu einem getakteten Alltag ist
Zeit beim Outdoor-Erlebnis zur Genüge
vorhanden. Zumindest beim gelungenen
Erlebnis. Wenn Zeitdruck entsteht,
dann allenfalls als Notfallprogramm
(wenn zum Beispiel ein Gewitter naht).
Ähnlich ist es in meinem Empfinden
heute noch mit dem Einfachen: Eine
noch nicht renovierte Hütte, die den
Charme meiner Kindheit versprüht, entlockt
mir ein Lächeln. Und eine selbst
im Familienverband hergerichtete und
unter Bäumen verzehrte Jause kann besser
schmecken, als ein mehrgängiges
Menü auf einer supermodernen Hütte
mit Gipfelblick es könnte.
Natürlich lässt sich keine Seehöhengrenze
benennen, ab der Outdoor beginnt:
In den Bergen herrschen jedoch
Bedingungen, die ein Outdoor-Erlebnis,
so wie ich es verstehe, zumindest begünstigen:
eine dünne Besiedelungsdichte,
wenig Infrastruktur. Und tendenziell
steinige, unebene und, ja, auch mitunter
steile Wege.
Outdoor beginnt für mich jedenfalls
stets mit dem ersten Schritt und benötigt
eine Vielzahl weiterer, geduldig und
beharrlich absolvierter Schritte, um
mich an ein selbst gewähltes Ziel zu
bringen. Um dieses sicher zu erreichen,
braucht es Planung und ein Sicherheitspolster.
Eigenverantwortung ist nötig: In
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OUTDOOR HAT FÜR
MICH MIT DEM
GEFÜHL ZU TUN,
ETWAS AUS EIGENER
LEISTUNG GESCHAFFT
ZU HABEN.
den Bergen bin ich selbst für mein Tun und meine
Sicherheit verantwortlich. Es gibt zum Erreichen
meines Zieles keine Abkürzung. Wenn ich es dann
erreicht habe, erfüllt mich das mit umso größerer
Freude.
Es gibt also keine Abkürzung, aber zum Glück
gibt es „Back-ups“. Wie die Möglichkeit, die Bergrettung
rufen zu können, wenn ich mich verletzen
oder verirren sollte. Eine Schutzhütte, die ich zum
Schutz aufsuchen kann, wenn ich sie brauche, oder
die ich mir zum Ziel aussuche. Oder auch eine
Seilbahn, mit der ich eine Tour abkürzen oder sie
überhaupt erst ermöglichen kann. Zu berücksichtigen
sind jeweils die unterschiedlichen individuellen
Voraussetzungen, die jeder mitbringt. Aber Outdoor
geht für mich jedenfalls über einen reinen Erlebnis-Konsum
hinaus.
Outdoor hat für mich auf jeden Fall auch mit
dem Gefühl zu tun, etwas aus eigener Leistung geschafft
zu haben. Vielleicht auch zum ersten Mal.
Das Setzen von oder Greifen nach ständig höheren
Zielen empfinde ich als kein Muss, aber ich kann
es dennoch nachvollziehen. Auf jeden Fall sollte
auch hier gelten: Ich kann nur Schritt für Schritt
vorgehen, nicht zwei oder hundert auf einmal. Ich
kann nur das anstreben, was in meiner realistischen
Reichweite liegt. Wenn es nicht in Reichweite ist,
muss ich dafür trainieren oder darauf verzichten.
Outdoor beginnt, so finde ich zumindest, auch
beim Respekt voreinander. Nein, früher war nicht
alles besser (ganz und gar nicht): Aber früher, als
man mit dem „Du“-Wort noch sparsamer umgegangen
ist, hat es geheißen, dass man in den Bergen
mit jedem per Du ist. Ich vermute, dass damit
vielleicht ein gewisser Respekt, eine Art von
Gleichsein zum Ausdruck kam, das Teilen eines gemeinsamen
Gefühls in einer nicht ganz einfach zu
erreichenden Ausnahmesituation.
Woran es auch liegt, scheint mir heute in der
Outdoor-Community mit dem Glück der Vielfalt
an Möglichkeiten irgendwo auch das Verständnis
füreinander auf der Strecke geblieben zu sein.
20 SPORTaktiv
Schade, finde ich. Wanderer gegen Mountainbiker,
Mountainbiker gegen E-Mountainbiker, Kletterer
gegen Klettersteiggeher oder alle gegen
„Mount-Everest-Touristen“? Die Reihe ließe sich
lange fortsetzen.
Meinem Gefühl nach entsteht Unverständnis oft
aus der mangelnden Bereitschaft, sich mit der Lebenswelt
und -realität anderer auseinanderzusetzen.
Urteile sind schnell gefällt, ein Posting noch
schneller abgesetzt – doch die von mir so empfundene
Langsamkeit der Bergwelt täte hier vielleicht
ganz gut. Sich mit Meinungen und Empfindungen,
die nicht den eigenen entsprechen, auseinanderzusetzen,
ist vergleichbar mit einer Gipfeltour: Oft
mit Mühe verbunden, aber es sorgt für einen weiteren
Blickwinkel und hinterlässt am Ende des Tages
ein gutes Gefühl.
Outdoor beginnt, und davon bin ich vollends
überzeugt, natürlich auch beim Respekt vor der
Natur. Wer sich gern und oft inmitten von Flora
und Fauna aufhält, entwickelt automatisch eine andere
Beziehung dazu. Einen krabbelnden Käfer
sieht man nur aus der Nähe und beim genauen
Hinschauen. Und wenn man im Jahre 2050 noch
auf Skitouren gehen will (ich bin dann übrigens
75), dann startet man mit der Veränderung am
besten bei sich selbst und wählt zur Anfahrt zur
nächsten Tour vielleicht die Öffis statt dem Auto.
Outdoor beginnt auch bei den richtigen Menschen,
beim Teilen von Erlebnissen. Mit einem
Menschen, der zum Beispiel auch nach vielen Jahren
nicht damit aufhört, dem Banausen beim gemeinsamen
Naturerlebnis Blumen zu zeigen und
zu benennen. Oder mit Kindern, die in einem
Bach vor Freude von Stein zu Stein hüpfen. Bach,
Blumen, Bäume: Alles findet man locker auch in
urbaner Öffi-Reichweite.
Wenn also einige der genannten Bedingungen
erfüllt sind: Dann kann Outdoor tatsächlich
manchmal sogar im Betongrau vor einer städtischen
Wohnungstür beginnen.
FÜR MOMENTE,
DIE BEWEGEN
OUTDOOR BEGINNT
AUCH BEI DEN
RICHTIGEN
MENSCHEN, BEIM
TEILEN VON
ERLEBNISSEN.
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100 JAHRE
SCHRITT FÜR SCHRITT
„Born in Bavaria – worn around the world“: Der bayerische
Bergschuh- Spezialist Hanwag feiert heuer sein 100-jähriges
Bestehen. Ein Blick auf Highlights der Firmengeschichte.
Als Hanwag 1921 gegründet wurde, war
die Welt zwar eine andere, gute Schuhe
brauchten die Menschen aber damals
auch schon. Und für das nahe München
ansässige Unternehmen galt damals wie heute
der Anspruch, die besten Schuhe herzustellen.
eröffnet der Schuhmachersohn
1921 Hans Wagner seine eigene Schuhmacherei
in der kleinen 1100-Einwohner-Gemeinde
Vierkirchen nahe München. Bald fertigt
er für die Schuhfabrik Reiter in München
auch leichte Bergschuhe in Heimarbeit an.
In den Nachkriegswirren ist die
1945 Schuhfabrik kurz verwaist. Doch
mit dem wirtschaftlichen Aufstieg steigt die
Nachfrage nach hochwertigen Berg- und Ski-
ANZEIGE / Fotos: Hanwag
22 SPORTaktiv
DIE DREI JUBILÄUMS-MODELLE
„ALASKA“, „HANS“ UND „WAGNER“
Ein edler, zeitloser Schuh für Trekking-Abenteuer
ist der „Alaska 100“ (Bild). Zum 25-jährigen
Alaska- sowie 100-jährigen Hanwag-Jubiläum
gibt es den Klassiker als Limited Edition.
Ebenso wie den „Hans 100“: Bei diesem in
Deuschland geschusterten, halbhohen, alltagstauglichen
Schuh kommt hochwertigstes
Terracare-Narbenleder zum Einsatz. Ein
schlichter, zwiegenähter, halbhoher
Stiefel mit hohem Gehkomfort ist
schließlich der „Wagner 100“.
Alle drei Sondermodelle sind in
limitierter Stückzahl mit eingeprägter
Durchnummerierung
und exklusivem Jubiläumslogo
erhältlich.
www.hanwag.de
Durch ihre besonders gute Passform
und höchsten Gehkomfort zeichnen sich
Hanwag-Schuhe aus. Kleines Bild oben:
Der Bunion-Leisten, der mehr Platz fürs
Großzehengrundgelenk schafft. Unteres
Bild: Firmengründer Hans Wagner.
schuhen, die schon seit 1936 zum Programm
gehören. 1952 entsteht der Name Hanwag.
übernimmt Hans’ Neffe Josef
1964 „Sepp“ Wagner die Firmenleitung.
Der Familienbetrieb liefert damals schon
10.000 handgefertigte Skischuhe in die USA.
1970 wird mit dem „Haute Route“ auch der
erste tourentaugliche Skischuh produziert.
bringt Hanwag mithilfe des
1980 Sportkletterpioniers Sepp
Gschwendtner leichte Sportkletterschuhe
(Bild) auf den Markt. Zum idealen
Zeitpunkt: Nur ein Jahr später
werden in Deutschland Routen
im neunten Grad geklettert
– auch von
Gschwendtner.
markiert der Bergschuh Alaska
1996 GTX den Beginn der Partnerschaft
mit Gore. Heute, 25 Jahre später, ist der
Alaska nach wie vor erhältlich und als eines der
Jubiläumsmodelle (siehe Kasten oben) unverändert
voll am Puls der Zeit.
verkauft Sepp Wagner – nach
2004 dem frühen Tod seiner zuvor bereits
als Geschäftsführerin agierenden Tochter
– den Familienbetrieb an das schwedische Unternehmen
Fenix Outdoor AB. Zu seinem
90-jährigen Bestehen im Jahr 2011 stiftet Hanwag
eine Biwakschachtel auf dem Jubiläumsgrat,
der Zugspitze und Alpspitze verbindet.
fertigt Hanwag dank dem einmaligen
„Bunion Leisten“ erstmals
2013
Schuhe, die bei einem weit verbreiteten Schiefstand
der Großzehen (Hallux Valgus) mehr
Platz für das Großzehengrundgelenk bieten.
2021
werden im 100. Jahr des Bestehens
von Hanwag Schuhe in Kroatien,
Ungarn – und auch weiterhin in der nun
hochmodernen Firmenzentrtale in Vierkirchen
– hergestellt. Für viele, viele weitere Schritte ...
SPORTaktiv
23
DER
PHILOSOPH
WAS GENAU IST EIGENTLICH TRITT-
SICHERHEIT UND WIE ERKENNT MAN
SIE? WELCHE ROLLE SPIELT DER KOPF
DABEI UND WARUM GIBT ES EIGENT-
LICH KEINE HÖHENANGST? EINE
GRAT-WANDERUNG DER BEGRIFF-
LICHEN ART MIT BERG-PHILOSOPH
STEPHAN SKROBAR.
STEPHAN
SKROBAR
ist staatlich geprüfter Skilehrer
und Skiführer und
Alpinausbildner beim steirischen
Skilehrerverband.
Gemeinsam mit Peter
Perhab leitet er das „Die
Bergstation Free ride und
Alpin Center“.
UND
SEIN
VON KLAUS MOLIDOR
Wer schon einmal im
Internet nach einer
Wander- oder
Bergtour gesucht hat
(und wer hat das in
Zeiten wie diesen nicht), der ist mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
auch schon über den Begriff der
„Trittsicherheit“ gestolpert. Als Voraussetzung
für Touren steht der Begriff in
den Beschreibungen der Portale herum.
Was aber bedeutet Trittsicherheit genau.
Wie ist sie definiert? Wie verbessere ich
sie und vor allem: Woran erkenne ich,
dass ich Trittsicherheit mein Eigen nennen
darf.
Hmmmmm, sagt Stephan Skrobar
dazu erst einmal und blickt aus seinem
Garten Richtung Grimming, der isoliert
zwischen Ennstal und Hinterberger Tal
in der Obersteiermark in den Himmel
ragt. „Trittsicherheit ist die Selbsteinschätzung
und das Wissen, dass ich
BERG
mich in Geländeformen sicher bewegen
kann, ohne die Balance zu verlieren.“ So
weit, so technisch.
Allumfassend erklärt ist die Sache damit
aber nicht. Denn die Trittsicherheit
wird nicht in festgelegten Skalen wie
etwa bei Klettersteigen bewertet. Und
Geländeformen können ja auch unterschiedlich
schwierig sein. Ergo wird es
schon schwer, was die Tauglichkeit der
Fähigkeit Trittsicherheit als Voraussetzung
für eine Tour betrifft. „Denn eine
Geländeform kann schwer sein, die
Konsequenzen der fehlenden Trittsicherheit
aber gering. Oder ein Weg kann
leicht sein, die Folge mangelnder Trittsicherheit
aber ein Sturz über eine steile
Felswand in Hunderte Meter Tiefe.“
Für ein Beispiel springt Skrobar auf.
Sagen wir diese Holzbank, etwa fünfzig
Zentimeter breit, ist unser Weg. In der
Ebene denkst du nicht darüber nach, ob
du es schaffst, fünf Schritte darauf zu gehen,
ohne den Korridor zu verlassen.
Das schaffst’ wahrscheinlich mit geschlossenen
Augen. Wenn der gleiche
Weg aber auf einem Grat ist und links
und rechts geht es Hunderte Meter runter,
schaut die Sache schon anders aus.“
Da kommt die mentale Komponente
Fotos: Scarpa/Mathis Dumas, Stephan Skrobar, Mammut/Thomas Senf
24 SPORTaktiv
SPORTaktiv
25
ECHTE RUCKSÄCKE.
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dazu, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Und die äußeren Umstände
– auf einem ausgesetzten Grat wäre
das zum Beispiel der Wind. Rein vom
technischen Schwierigkeitsgrad reichen
die Fähigkeiten also leicht aus.
„Da kann es helfen, den Instinkt auszuschalten
und die Sache ganz rational
anzugehen.“ Also sich die Stelle anschauen
und geistig vergleichen mit
dem, was man in der Ebene kann oder
ebendort trainiert hat. Nur ist eben gerade
das so schwer, weil wir in
Stress-Situationen viel eher instinktiv
handeln und nicht rational. Stress beeinflusst
ja auch unsere Konzentration
und damit auch die Leistung. Bei Gefahr
schütten wir Adrenalin aus, sind
für kurze Zeit schneller, stärker, fokussierter
als sonst. Das hat der Spezies
Mensch das Überleben gesichert.
Stress kann aber auch Angst bedeuten
und Angst könnte unsere Leistung
auch negativ beeinflussen. „Die Angst
kommt nach dem Zweifel. Der Zweifel
lässt mich wachsam werden für die
Gefahr. Wenn ich Angst habe, ist das
ein Zeichen, dass ich da nicht weitergehen
sollte“, sagt Skrobar.
Für ihn bringt der nackte Begriff der
Trittsicherheit in einer Tourenbeschreibung
also wenig. „Es müsste der Weg
konkreter beschrieben sein, damit man
auch die Selbsteinschätzung besser
treffen kann. Zum Beispiel könnte da
stehen, dass man an gewissen Stellen
eine Hand zum Abstützen braucht.“
Generell kann man Trittsicherheit aber
üben. „Wenn man mehr Balance haben
will, gibt es zwei Möglichkeiten
das zu erreichen: die Auflagefläche vergrößern
und den Schwerpunkt absenken.
Zum Training kann ich das Gegenteil
machen. Also nicht breitbeinig
gehen, sondern auf einem Bein hüpfen
zum Beispiel.“ Auch kann und sollte
man schwere Geländeformen begehen,
wenn die Konsequenzen aus Fehlern
gering sind. „Auf Spielplätzen kann
man Balance wunderbar üben oder auf
Slacklines. Es geht auch nicht darum
eine ganz schwierige Übung möglichst
oft zu schaffen, sondern es einfach
sieben, acht, neun, zehn Mal zu probieren.
Und am Ende verbesserst du
dich damit.“ Er selbst trainiert mit
Skischuhen auf der Slackline im Garten.
„Aber wenn ich im Winter da
oben am Grimming in einer schwierigen
Stelle stehe, hilft mir das, weil ich
weiß, dass ich ausreichend Balance
habe.“
Eng verbunden mit der Trittsicherheit
ist auch die Höhenangst. Wobei:
Die gibt es eigentlich gar nicht. „Zwei
Ängste sind dem Menschen angeboren“,
sagt Skrobar, der auch Psychologie
studiert hat. „Die Angst vor Lärm
und die Angst vor dem Fallen.“ Letztere
bezeichnen wir gerne als Höhenangst.
„Weil Menschen, die von sich
sagen, dass sie Höhenangst haben, steigen
ohne Bedenken in ein Flugzeug.
Insofern haben sie nicht Angst vor der
Höhe, sondern vorm Runterfallen und
den damit verbundenen Konsequenzen“,
erklärt Skrobar. So weit zur Begrifflichkeit.
Ausgelöst oder verstärkt wird diese
Angst wieder vom fehlenden Vertrauen
in die eigenen Fähigkeiten und/oder
dem fehlenden Vertrauen in Sicherungssysteme,
sprich Seil, Sitzgeschirr
oder die sichernde Person. Wie die
DIE ANGST KOMMT NACH
DEM ZWEIFEL. DER ZWEIFEL
LÄSST MICH WACHSAM WER-
DEN FÜR DIE GEFAHR. WENN
ICH ANGST HABE, IST DAS EIN
ZEICHEN, DASS ICH DA NICHT
WEITERGEHEN SOLLTE.
Photo © Philipp Reiter
FEEDBACK
Schick uns deine
Meinung. Bist du am
Berg trittsicher? Wie
gehst du mit Angst um?
Trittsicherheit lässt sich auch das Vertrauen
in die Systeme im sicheren,
harmlosen Umfeld trainieren. In einem
Kletterpark zum Beispiel. Da
würde man vor allem erfahren, dass
die Sicherungssysteme funktionieren.
„Wenn man einmal gespürt hat, dass
einen das Kletterset und das Seil halten
und man nicht runterfällt, hilft
das.“ Denn für das Sicherungssystem
ist es ja egal, wie viel Luft der Mensch
unterm Hintern hat. „Natürlich reicht
es auch da nicht, so etwas einmal auszuprobieren,
sondern wieder und wieder,
damit die Rille in der Platte des
Autopiloten tiefer wird und die Nadel
nicht mehr bei kleiner Erschütterung
schon heraushüpft“, erklärt Skrobar.
Passiert es auf einer Tour, dass eine
Person Zweifel und Angst hat und sich
über eine gewisse Stelle nicht traut,
hilft Skrobar in der Not. „Geht es steil
bergauf und du hast Angst, gehe ich
zum Beispiel ganz dicht hinter dir, sodass
du mich spürst.“ Für eine weitere
Erklärung bemüht er ein anderes, verwittertes
Holzbankerl. Das ist nur
noch 30 Zentimeter breit „Sagen wir,
das ist ein schmaler Steig. Dann“, sagt
er, stellt sich parallel zum Bankerl und
streckt den rechten Arm aus, „dann
gehe ich ganz knapp hinter dir und
seitlich versetzt und fange dich im
Notfall auf.“ Denn stürzen, das passiert
ja nicht völlig unvorbereitet. „Das
kündigt sich an und dauert eine Sekunde.
Klingt wenig, ist aber lang“,
sagt Skrobar. Mit jahrelanger Erfahrung
merkt er rechtzeitig, wenn es
brenzlig wird.
Auch Fingerspitzengefühl ist gefragt.
„Was ich sicher nicht mache, ist laut
und mit einem Lachen zu sagen: Ah
komm, des is ja gar kein Problem.“ Er
nimmt die Sorgen und Zweifel ernst
und erläutert ruhig die Optionen.
„Außerdem erkennt man, ob jemand
wirklich Angst hat oder nur ein wenig
unsicher ist. Leute, die zum Beispiel
ständig vor sich hersagen ‚Das schaff
ich nicht, das schaff ich nicht‘, sind
meistens einfach unsicher. Wer wirklich
Angst hat, redet nicht mehr viel.“
Und auch hier rät er wieder dazu,
den Instinkt auszuschalten und rational
zu handeln. „Das ist schwer, ich
weiß. Darum muss man gewisse Dinge
eben wieder und wieder und wieder
üben, bis die rationalen Dinge so in
Fleisch und Blut übergehen, dass sie
schon fast wieder funktionieren wie
ein Instinkt.“
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Hintertuxer Gletscher / Hintertux www.hintertuxergletscher.at 0
Hochkössen – Unterberg www.bergbahnen-koessen.at 1
Imster Bergbahnen www.imster-bergbahnen.at 2
Innsbruck – Nordkette www.nordkette.com 3
Innsbruck Igls – Patscherkofel www.patscherkofelbahn.at 2
Ischgl www.ischgl.com 6
Jöchelspitze – Lechtaler Bergbahnen www.lechtaler-bergbahnen.at 1
Kappl / Paznaun-Ischgl www.kappl.com 2
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Kaunertaler Gletscher / Kaunertal www.kaunertaler-gletscher.at 1
Kitzbühel – Kirchberg www.kitzski.at 7
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Landeck – Zams – Fliess / Venetregion www.venet.at 1
Maurach am Achensee – Rofanseilbahn www.rofanseilbahn.at 1
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Oberperfuss – Rangger Köpfl www.rangger-koepfl.at 2
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Rastkogel – Tux – Vorderlanersbach www.tux.at 2
Schattwald – Zöblen im Tannheimertal www.tannheimer-bergbahnen.at 2
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Zell am Ziller – Zillertal Arena www.zillertalarena.com 4
SPORTaktiv
29
DIE SUCHE
NACH DER
BERG
EINSAMKEIT
Fotos: iStock
30 SPORTaktiv
Im Skitourengehen spricht man von
„Modetouren“, auf denen sich an
schönen Tagen oft Massen tummeln,
während man nur zwei Gipfel
weiter allein ist. Im Sommer zeigt sich
ein ähnliches Bild: Wer auf beliebten
Wanderungen unterwegs ist oder sich
einen klingenden Namen als Gipfelziel
aussucht, könnte den Eindruck gewinnen,
dass es die sprichwörtliche Bergeinsamkeit
nur noch auf schönen Bildern
zu finden gibt.
Das ist aber nicht so. Matthias Pilz ist
bei den Naturfreunden Österreich für
die Wanderwegeverwaltung zuständig
und er kann auch von ganz und gar
nicht überlaufenen Pfaden berichten.
Ganz im Gegenteil sogar: von Wegen,
die zuwuchern, weil sie so selten begangen
werden. „Oft haben wir Diskussionen,
ob es sich denn noch lohnt, manche
Wegemarkierung überhaupt noch
einmal anzubringen“, erzählt Pilz. „Wobei
die alpinen Vereine versuchen, das
gesamte Wegenetz stets bestens in
Schuss zu halten.“ Man könnte nun
einwenden, dass es in den Bergen eben
nicht überall gleich schön ist und die
VIELE HOTSPOTS IN
DEN BERGEN HABEN
MIT DER SPRICHWÖRT-
LICHEN BERGEINSAM-
KEIT NUR MEHR WENIG
ZU TUN. DOCH WER
SUCHT UND ETWAS
MÜHE NICHT SCHEUT,
FINDET AUCH HEUTE
NOCH JEDE MENGE
EINSAME WEGE UND
STILLE GIPFEL. DER
BESTE WEG SIE ZU
FINDEN HEISST:
„KOMPETENZERWERB“.
VON CHRISTOF DOMENIG
besonders attraktiven Wege und Gipfel
eben entsprechend beliebt sind. Aber
auch das stimmt nur zum Teil. Es gibt
sie, die einsamen Traumplatzerl. Insider,
die solche kennen, werden sich hüten,
sie jedem X-Beliebigen zu verraten.
Aber man kann sie auch suchen, muss
dabei mitunter nur etwas den Blickwinkel
verändern – und bereit sein, etwas
Mehraufwand in Kauf zu nehmen.
Matthias Pilz ist sich auch sicher, dass
viele Bergsportler, vor allem solche mit
wenig Erfahrung, die Stille und den
Abstand von den Mitmenschen dem
„Rummel“ gar nicht vorziehen würden.
„Denn schließlich gibt es nicht nur ein
Sicherheitsgefühl, sondern auch objektiv
ein Sicherheitspolster, dort zu gehen,
wo auch viele andere unterwegs
sind.“
Zumindest beim Wandern gilt das.
Auf Klettersteigen schaut die Lage etwas
anders aus, viel Betrieb erhöht dort
etwa die Steinschlaggefahr. Aber die
Tendenz stimmt schon: Wer Einsamkeit
will, muss sich besser auskennen,
besser planen und orientieren können.
Man muss bereit sein, Eingenverantwortung
zu übernehmen. Doch wer
dazu bereit ist, für den liegt die Bergeinsamkeit
oft näher, als man denkt.
„Anders“ suchen
Es hilft zum Beispiel schon, etwas anders
zu suchen, sagt Pilz. Viele Touren werden
heute im Internet gesucht und gefunden
– und da liegt auch die Chance:
„In Tourenportalen werden Suchergebnisse
nach ‚Attraktivität‘ sortiert. Wie
aber kommt diese Attraktivität zustande?
Als attraktiv wird betrachtet, was oft
konsumiert und oft bewertet wurde.“
Die überwiegende Mehrheit der User
hält sich an die ersten Suchergebnisse,
was diese Touren wiederum für den Algorithmus
noch einmal attraktiver
macht – ein sich selbst verstärkendes
System sozusagen. „Wenn ich also
bewusst eine Tour aussuche, die ein
SPORTaktiv
31
CL POCKET
DIE NATUR
IN DER
TASCHE
Der Kartenausschnitt der „Open Street Map“ zeigt: Es gibt mehr Wege als
nur markierte Wanderwege. Fortgeschrittene können das für sich nutzen.
bisschen weiter hinten gereiht ist und die nicht den
klingenden Namen hat, ist das zwar noch keine Garantie
auf eine einsame Traumtour – aber schon einmal
eine ganz gute Basis“, sagt Pilz.
„Hotspots“ haben meistens auch eine bequeme Erreichbarkeit
gemeinsam: etwa eine Auffahrt mit einer
Seilbahn. Ist die Erreichbarkeit im Gegensatz dazu mit
einer gewissen Mühe verbunden, etwa einem längeren
Anmarsch über eine Forststraße oder in einen Graben
hinein, dann könne man fast sicher sein, allein unterwegs
zu sein. Pilz stellt selbst oft Touren in bekannte
Portale ein und weiß, wie sehr ein längerer Anmarsch
abschreckt – „selbst wenn man schreibt, dass man danach
mit einer wunderschönen Tour belohnt wird“.
Wird eine Tour oder ein Spot auf reichweitenstarken
Instagram-Accounts gepostet, dann kann man davon
ausgehen, dass in den Tagen danach die Frequenz deutlich
höher ist als gewohnt. Auch das hat der Experte oft
beobachtet. Pilz empfiehlt stattdessen alternative Onlineportale,
die kaum beworben werden, aber in der
Community bekannt sind, wie „Hikr.org“. Dort finde
man, anders als in klassischen Tourenportalen, keine fertigen
Tourendaten inklusive GPS-Track, sondern Erlebnisberichte.
Aber dafür mitunter echte Geheimtipps, die
das aufgrund der kleinen Community auch nach dem
Veröffentlichen bleiben. Die Planung der Route muss
man allerdings selbst übernehmen, wenn man die Tour
nachgehen will.
Alles gilt sinngemäß auch für klassische Hochtouren:
„Wenn ich den Normalweg auf den Großglockner oder
Großvenediger wähle, werde ich mit vielen anderen unterwegs
sein. Schon auf alternativen Routen, die noch
dazu etwas schwieriger sind, etwa dem Nordgrat auf
den Großvenediger, werde ich bis zum Gipfel ziemlich
allein sein. Und wenn ich mir einen nicht minder schönen,
bloß etwas niedrigeren Nebengipfel aussuche,
kann ich auch das Gipfel glück allein genießen.“
Das Phänomen, dass sich die Massen auf wenigen
Touren tummeln, und andere Wege, obwohl genauso
schön, fast unbekannt bleiben, gibt es nicht erst seit
Fotos: (c) OSM Contributors (c) OpenTopoMap (c) Lonvia (c) SNOWMAPS, Matthias Pilz
SEE THE UNSEEN
den Suchmaschinen-Algorithmen. Pilz hält sich auch
gern an alte Wanderführer, die man etwa in den Bibliotheken
der Alpinvereine noch findet, die aber auch
zunehmend auf Google Books wieder auftauchten.
Warum diese einen Blick wert sind? „Früher wurden
hauptsächlich Gebietsführer publiziert, in denen alle
Wege einer Region beschrieben wurden. Heute findet
man am Markt hauptsächlich Auswahlführer.“ Und da
fast immer die gleichen Touren, sagt Pilz, weil es sich
kein Tourenführer-Autor leisten konnte, einen „Klassiker“
nicht in die Auswahl aufzunehmen ...
Kompetenz erweitert den Spielraum
Wie vielfältig die Möglichkeiten in der Natur sind,
zeigt auch ein Blick auf die Karte. In der amtlichen
ÖK-Karte sind markierte Wanderwege grün eingezeichnet.
Schwarze Linien sind Forststraßen, punktiert-strichlierte
Linie Traktorwege und gepunktete Linien
sonstige, nicht markierte Fußwege. Alles Wege,
auf denen Zufußgehen erlaubt ist und die in eine Tourenplanung
mit einbezogen werden können. Auch in
„Open Street Maps“, dem kostenlosen digitalen Kartenwerk,
wird die Vielfalt der eingezeichneten Wege
immer größer.
Um sich daraus eine schöne Tour zusammenstellen
zu können, braucht man allerding schon Erfahrung
und den geschulten Blick. Im Gelände muss man sich
auch ohne Markierungen und Tafeln zurechtfinden,
was die Kompetenz eine Karte lesen zu können voraussetzt.
„Man muss außerdem immer mit Unerwartetem
rechnen – dass etwa ein Weg doch nicht mehr begehbar
ist, es eine Forstsperre oder einen Jadgzaun gibt. Entsprechend
mehr Sicherheitsreserven sind einzuplanen“,
erklärt Matthias Pilz.
„Kompetenz erhöht den Spielraum“: Diese simple
Regel gilt auch bei der Suche nach der Bergeinsamkeit.
Die Entwicklung der Kompetenz ist das Um und Auf,
wenn es darum geht, einsame Tourenziele zu finden
und diese auch sicher bewältigen zu können. Das geht
nicht von heute auf morgen und widerspricht irgendwo
auch dem Geist
der Zeit, in der man
gewohnt ist, alles sofort
und mit maximaler
Sicherheit zu
bekommen. Doch
wer den mühsamen
Weg auf sich
nimmt, wird oft mit
MATTHIAS PILZ
ist Bergsportler, Ausbildner der
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Grafik: Emanuel Tomasini, Fotos: guentheregger.at, Thomas Bause
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entfliehen: sich vom Herzen der Stadt direkt in
die Natur begeben – oder gleich in luftige
Höhen aufsteigen und von der Nordkette auf das
urbane Treiben herabschauen. Einen Zeitsprung
erleben zwischen moderner Architektur und historischen
Bauten, genüsslich schlemmen und shoppen in
kleinen Gassen oder vor großer Bergkulisse: Die
Region Innsbruck bietet unzählige Möglichkeiten zur
Erholung und Entspannung in verschiedenen Höhenlagen.
Ganz wie es sich für eine echte Alpenmetropole
gehört.
In der Region Innsbruck eröffnet sich für die ganze
Familie eine Welt, die voller Aktivität und Freude ist.
Aufregende Entdeckungsreisen führen in Innsbruck
meist von der Stadt direkt in die Natur und bescheren
Klein und Groß gleichermaßen schöne Urlaubserinnerungen.
Auf den familienfreundlichen Wanderwegen,
die durch die eindrucksvolle Naturlandschaft führen
und bei Abenteuerspielplätzen Zeit zum Austoben
bieten, wird die kindliche Wanderlust entfacht. Eine
erfrischende Abkühlung finden große und kleine Entdecker
an den wunderschönen Badeseen der Region.
Ein Ausflug in die Natur gehört bei einem Besuch
in der Region Innsbruck einfach dazu. Gut, dass das
beliebte Bergwanderprogramm mit seinem breiten
Angebot an leichten und anspruchsvolleren Touren
die unterschiedlichsten Ansprüche und Wünsche erfüllt:
für Familien, Genussmenschen, Naturliebhaber
und Gipfelstürmer. Und wer lieber in die Pedale tritt,
der schließt sich den lokalen Bikeguides an: Neu im
Tourenprogramm sind in diesem Sommer erstmals die
geführten E-Biketouren.
Mit der kostenlosen Gästekarte Welcome Card bietet
die Region Innsbruck ab zwei Nächten eine Vielfalt
an Möglichkeiten, um seine Freiheit noch besser
auszuleben. Sämtliche öffentliche Verkehrsmittel und
zahlreiche Ermäßigungen stehen dem Gast zur Verfügung.
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Fotos: Innsbruck Tourismus
34 SPORTaktiv
SPORTLICH AKTIV
DURCH DEN BERGSOMMER
Du kannst die Seele baumeln lassen, jede Menge
Action erleben und eine atemberaubende Bergkulisse
genießen: im Sommer in St. Anton am Arlberg.
Fotos: TVB St. Anton am Arlberg
Was macht den perfekten Tiroler
Bergsommer aus? Für die einen
sind es die Momente in der
Natur – Höhenluft, sattes Grün und
Panoramablicke. Andere tanken Kraft beim
Sport, steuern ihr (E-)Bike über aussichtsreiche
Wege, lassen sich von ihren Füßen in
Wanderschuhen durch die Landschaft
tragen und holen sich am Gipfel ihren
Adrenalinkick. Manche wiederum fühlen
sich im Urlaub am liebsten wie daheim
oder begeben sich historisch auf Spurensuche,
tauchen ein in Mythen und Legenden
spannender Orte. Wer auf nichts davon
verzichten möchte, verbringt seinen
Bergsommer in St. Anton am Arlberg.
Nicht nur Aktive, auch Familien genießen
einen abwechslungsreichen Sommer in der
Tiroler Region mit den Orten Pettneu,
Schnann, Flirsch und Strengen.
Mit 350 Kilometern Streckennetz ist
St. Anton am Arlberg ein beliebtes Revier
für Zweirad-Fans aller Art. Wer noch nie
auf einem E-Bike saß, startet damit zu
St. Antons schönsten Naturplätzen und
Hütten. Schon Kinder ab 10 Jahren können
sich auf dem E-Bike beweisen. Im Bikeareal
„EldoRADo“ im Verwalltal kommen
MTB-Fans auf Pumptrack, Northshore-
Trail und Co. voll auf ihre Kosten. Das 300
Kilometer weite Wanderwegenetz hingegen
beinhaltet zahlreiche Tourenvarianten mit
urigen Einkehrmöglichkeiten und unvergesslichen
Panoramen. Schwindelfreie
finden ihr Glück beim Klettern oder
Bouldern.
Schon ab einer Übernachtung im Hotel
oder der Pension erhält man die „St. Anton
Sommer-Karte“. Das kostenlose Ticket ist
für die gesamte Aufenthaltsdauer gültig und
beinhaltet viele Gratis-Leistungen, die
Teilnahme am Wochen- und Kinderprogramm
sowie besondere Konditionen für
viele weitere Aktivitäten. Gegen Gebühr
kann man das Ticket zur Premium-Karte
„upgraden“. Die Karte gilt für die gesamte
Saison von 19. Juni bis 26. September
2021. Info: www.sommerkarte.at
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Wo soll es dieses Jahr denn hingehen? Manchmal gar
nicht so einfach, denn die Erwartungen können oft unterschiedlicher
nicht sein und machen so die Wahl zur Qual.
Größe hat für jeden was parat. Besonders
dann, wenn unterschiedliche Bedürfnisse
befriedigt sein wollen. Die
Kitzbüheler Alpen tun sich leicht mit ihrem
vielfältigen Angebot. Vormittags eine Biketour
oder ein Gipfel in einem der naturnahen
Seitentäler des Brixentals. Nachmittags mit der
Seilbahn auf den Berg, mit den Kindern zu
einer Bergerlebniswelt oder ganz entspannt am
Bergsee den Tag genießen. Abends innovative
Kreationen in einem Top-Restaurant kennenlernen
oder in einem traditionellen Gasthof die
heimischen Schmankerl verkosten. Ein Spaziergang
am idyllischen Schwarzsee oder mit einem
Eis durch das Dorfzentrum schlendern. Das
Flair von Kitzbühel spüren. Ein Urlaub allein
reicht nicht, denn von allem gibt es in den
Kitzbüheler Alpen etwas mehr. Für die Wanderer,
für die Tourenbiker, für die Trail-Community,
für die Familien, für die Kinder, für die
Naturliebhaber, für Ruhesuchende und
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9. Okt. Kitzalphike-WANDERTAG
SPORTaktiv
39
LEBEN
AM PULS DER
NATUR
LEBEN VON UND MIT DEM, WAS DIE
NATUR HERGIBT: EIN „SUVIVAL-TRAINING“
ERMÖGLICHT OUTDOOR-ERFAHRUNGEN
IN REINSTER FORM. SURVIVAL-CAMPS
WERDEN ABER AUCH FÜR KINDER UND
JUGENDLICHE ANGEBOTEN: EINE MÖG-
LICHKEIT, AUCH DEN NACHWUCHS FÜR
OUTDOOR ZU BEGEISTERN?
VON CHRISTOF DOMENIG
40 SPORTaktiv
Bear Grylls ist so etwas wie der
Survival-TV-Star. Seit gut 15
Jahren macht der nordirische
Ex-Soldat mit diversen actionreichen
Fernseh- und (mittlerweile)
Netflix-Formaten auf sich aufmerksam
und ordentlich Quote. Klar neigen
TV-Formate auch zu Übertreibung und
Überzeichnung: „Niemand würde freiwillig
in einen Sumpf mit Krokodilen
springen“, lacht Manuela Kainer, die in
Niederösterreich Survival-Camps und
-Workshops für alle Altersgruppen anbietet
(„Überleben im Freiraum“). Es
kämen aber immer wieder vor allem jugendliche
Bear-Grylls-Fans zu ihr, die
vom Gezeigten inspiriert sind.
Ganz grundsätzlich gefragt: Was ist
„Survival“ überhaupt? Und wie passt das
in unseren SPORT aktiv-Outdoorguide?
Nun, mit Sport hat es vordergründig
zwar nichts zu tun. Aber „Outdoor“ ist
es eindeutig. „Unter Survival versteht
man Kenntnisse und Fähigkeiten, die
ein vorübergehendes Leben in einer
Notsituation ermöglichen. Ohne oder
mit geringen Hilfsmitteln“, bringt es
Fotos: überleben-im-freiraum.at, Überlebensschule Tirol
Manuela Kainer auf den Punkt. Und
man kann es auch als Basis für Notfälle
in Berg sportarten sehr gut gebrauchen.
„Survival, also über-leben ist aber eigentlich
nicht das korrekte Wort“, findet
Oliver Fabbro von der Überlebensschule
Tirol in Umhausen, „es geht vielmehr
ums Leben mit der Natur und mitten in
der Natur.“
Aber bleiben wir beim Sport: Bergrettungseinsätze
haben nicht selten ein Verirren
als Auslöser. Wer im Survival geschult
ist, kann sich nicht nur besser orientieren,
man weiß sich vor allem in unvorhergesehenen
Situationen zu helfen.
Sich ruhig einmal hinzusetzen und die
Situation und die Möglichkeiten durchzudenken,
empfehlen die Tiroler Survival-Experten.
Stattdessen würden Verirrte
dazu neigen, immer weiter zu gehen,
statt sich ein Lager zu bauen und einfach
finden zu lassen, sagt Fabbro.
Im genannten Beispielfall, die Orientierung
in den Bergen oder einem Wald
verloren zu haben, würde man auch
nach einer Prioritätenliste vorgehen, erklärt
Oliver Fabbro weiter. Das geht
auch (fast) ohne Ausrüstung und Vorräte.
Ist es kalt und bricht Dunkelheit herein?
Man würde sich um ein Feuer kümmern
und eine Notunterkunft bauen
mit dem, was der Wald oder die Natur
hergibt. Kein Wasser mehr? Kein Grund
zur Beunruhigung, drei Tage kann man
ohne zu trinken überleben. Mehr als genug
Zeit, welches zu finden und trinkbar
aufzubereiten. Erst relativ weit hinten
in der Prioritätenliste kommt, sich
auch um Essbares zu kümmern: Je nach
Jahreszeit hält die Natur Beeren, Kräuter,
Samen, Wurzeln oder Nüsse bereit.
Outdoor-Begeisterung wecken
So weit in groben Grundzügen, was
man sich unter einem Survival-Training
vorstellen kann. Hier wollen wir freilich
eine andere Frage in den Mittelpunkt
stellen – denn solche Trainings werden
auch für Kinder und Jugendliche öfters
angeboten. Kann man denn dieses Thema
auch so gestalten, um damit den
Nachwuchs für Outdoor und die Natur
MANUELA
KAINER
aus Maria Anzbach (NÖ) bietet
mit „Überleben im Freiraum“
Workshops, Kurse und Camps
zu den Themen Outdoor/Survival,
Naturverbundenheit, Pflanzenwissen
u. v. m.
www.ueberlebenim-freiraum.at
OLIVER FABBRO
UND KATHRIN
THALLINGER
sind Überlebenstrainer bei der
„Überlebensschule Tirol“ in
Umhausen (T). Neben Kinder-,
Familien- und Erwachsenenkursen
und Camps gehört eine
dreijährige Ausbildung zum
Überlebens trainer zu den Angeboten
der Überlebensschule.
www.ueberlebens
schule-tirol.at
zu begeistern? Das kann man unbedingt,
sagen sowohl die niederösterreichischen
als auch die Tiroler Survival-Expertinnen
und -Experten.
Ab 7, 8 Jahren aufwärts lasse sich die
Thematik altersadäquat aufbereiten. Fürs
Jugendalter sowieso. Natürlich gibt es
für den Nachwuchs gewissermaßen erleichterte
Bedingungen: „Anders als bei
einem Erwachsenenkurs ist bei Kinderkursen
das Camp im Wald schon aufgebaut.
Es gibt auch eine überdachte Feuerstelle“,
erklären Fabbro und seine Kollegin
Kathrin Thallinger. Auch die Ver-
SPORTaktiv
41
FEUER
MACHEN
Laut Überlebensschule Tirol ist
die beschriebene Methode eine
von 23 Möglichkeiten, mit einfachen
Mitteln ein Feuer zu entzünden.
Was benötigt wird, ist
als „Ötzi Feuerset“ um 19 Euro
im Shop der Überlebensschule
zu bestellen: ein Feuerstein, ein
Pyrit-Stein, etwas Juteschnur,
Trama (Gewebe von Pilzen), verkohlte
Lamellen eines Zunderschwamms.
So wird es gemacht:
+ Trama gleichmäßig auf trockenem
Untergrund verteilen;
+ Juteschnur in einzelne Litzen aufdrehen
und ein Zundernest herstellen;
+ Den Feuerstein gegen den Pyrit
schlagen, sodass ein Funke auf das
Trama trifft und zum Glimmen bringt;
+ Glut durch Blasen auf die Kohle
übertragen und zum Glühen bringen;
+ glühende Kohle in die Mitte des Zundernests
legen, auf die Glut blasen,
bis das Zundernest sich entzündet.
Infos und Video auf:
www.ueberlebensschule-tirol.at
pflegung fällt in Kinderkursen
natürlich üppiger aus. „Wir vermitteln,
die Natur als Freund zu sehen,
Geduld wieder zu lernen, auch einmal
durchzuhalten. Wichtig ist bei all
dem: kein Stress, kein Leistungsdruck.“
Ohne Feuerzeug, Zündhölzer und
andere Hilfsmittel ein Feuer zu entfachen:
Dieses „archaische“ Erlebnis
sorgt quer durch alle Altersgruppen
für Euphorie. Auch deshalb, weil es
dafür Geduld braucht und Rückschläge
hinzunehmen sind. Umso
größer ist das empfundene Erfolgserlebnis,
wenn es gelingt.
Es geht auch um den Zusammenhalt,
die Erfahrung, etwas gemeinsam
zu schaffen, was allein nicht möglich
ist. „Kinder lernen voneinander, ich
lasse dafür gerne kleinere mit größeren
zusammenarbeiten“, sagt Manue-
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NEBEN DEM
VERMITTELTEN WISSEN
LERNT MAN IN DER
NATUR SICH SELBST
KENNEN.
Fotos: überleben-im-freiraum.at, Überlebensschule Tirol
la Kainer. Die Kids seien oftmals generell für die Natur
begeisterungsfähiger als Erwachsene, findet sie.
„Was wir vermitteln wollen, ist auch, die Natur als
unseren Lebensraum zu begreifen. Wie fühlt es sich
an, barfuß durch einen Wiesenboden zu gehen“, erklärt
auch Kathrin Thallinger. Speziell Dunkelheit
schärft bekanntlich die Sinne: Den Boden zu spüren,
ohne zu sehen, wohin man tritt, oder die Richtung
eines Geräuschs zu erkennen, ohne die Quelle zu sehen,
auch das seien typische Inhalte, die sich spielerisch
gestalten ließen. Eine Nacht im Freien wird von
den meisten als besonders intensives Erlebnis empfunden.
Zwar werden auch eintägige Veranstaltungen
angeboten, richtig eintauchen in die Materie lässt
sich, wenn Übernachtungen inkludiert sind.
Viele Outdoorsportarten wie Klettern bieten
„Mehrwert“ im abgesicherten Rahmen – sie ermöglichen
es etwa, sich selbst und seine Grenzen kennenzulernen
und Risiko kompetent einzuschätzen. Erfahrungen,
die schon im jungen Alter wertvoll sind.
In Survivaltrainings ist das nicht anders. „Das alles ist
automatisch mitverpackt“, sagt Manuela Kainer. In
der Natur lernt man sich selber kennen. Doch das
sollte bei den Kids eher ein Nebeneffekt sein: Je größer
der Spaß, desto größer auch die Bereitschaft, sich
auf ungewhnliche Erfahrungen einzulassen. Und wie
gehen die Kinder und Jugendlichen eigentlich damit
um, für ein paar Tage auf Handy und WLAN zu verzichten?
Die, die sich für das Thema interessieren
und in ein Camp kommen, in der Regel sehr gut, sagen
die Experten. Im Gegensatz dazu falle der Abschied
aus der Natur zurück in die Zivilisation nach
einigen Tagen oft gar nicht mehr leicht.
Von den erwachsenen Survival-Interessierten wird
die Reduktion aufs Wesentliche übrigens oft ganz bewusst
gesucht und als Bereicherung empfunden, erklärt
Überlebenstrainer Oliver Fabbro: „Wenn man
sich mit dem Thema länger beschäftigt, merkt man
erst, was man alles nicht braucht. So wie auch der
Rucksack jedes Mal leichter wird, je öfter man auf
Bergtouren unterwegs ist.“
ANZEIGE / Foto: Vaude
VAUDE ELOPE-JACKET:
MIT RECYCLING AUF
DEM VORMARSCH
VAUDE hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und
will den Recycling-Anteil im Outdoor-Segment
noch deutlich steigern. Das Elope
Jacket geht mit gutem Beispiel voran.
Der Anteil an VAUDE-Produkten, die mindestens
zur Hälfte aus nachwachsenden, biobasierten
oder recycelten Rohstoffen bestehen, liegt
aktuell bei knapp 33 Prozent. Bis 2024 soll er auf
90 Prozent anwachsen! Die Outdoor-Funktionsjacke
Elope besteht jetzt schon großteils aus
recycelten Materialien und spart damit wertvolle
Ressourcen. Die wind- und wasserdichte Jacke in
2-Lagen-Konstruktion ist somit erste Wahl für
umweltbewusste Wanderer. Der strapazierfähige
Außenstoff besteht zu 100 Prozent aus recyceltem
Polyester, auch für die Futtermaterialien werden
ausschließlich recycelte Rohstoffe verwendet.
Für Vaude-Chefin Antje von Dewitz ist die
Rohstoff-Wiederverwertung eine zentrale Zukunftsstrategie:
„Die Verschmutzung durch
Plastik-Abfälle ist eines der vielen Umweltprobleme
der Gegenwart. Mit dem Einsatz von Recycling-Material
können wir dazu beitragen, dass
wertvolle Rohstoffe wiederverwendet werden und
weniger Emissionen in der Herstellung entstehen.
Das Ziel heißt: weg vom Öl, hin zu nachwachsenden
und nachhaltigen Lösungen.“
ALLE INFOS
www.vaude.com
SPORTaktiv
43
ALLES
AUF EINER KARTE!
DIE TIROLER OUTDOORREGION IMST
SETZT ZEICHEN – MIT DER NEUEN
OUTDOOR COMMUNITY CARD (OCC).
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Was ist die „Outdoor Community
Card“ der Region Imst? Zunächst
das passende Angebot für alle
abenteuer- und unternehmungslustigen
Gäste, die gerne Neues ausprobieren.
Die OCC bietet für jeden Urlauber
genau das Richtige: coole Kicks mit dem
Alpine Coaster und Spaß ohne Ende beim
Wakeboarden. Für Abenteurer reinstes Adrenalin
beim Bungee-Jumping, ultimativen
Höhenrausch auf den perfekt gesicherten
Klettersteigen und Action beim Canyoning
durch spektakuläre Schluchten und Rafting
durch wilde Gewässer. Für Naturfreaks
einzigartige Erlebnisse bei der Sonnenaufgangstour
und für Mutige die unvergessliche
Faszination „Gleitschirmfliegen“ – mit
dem Paragleiter-Tandem. Und last but not
least: actiongeladener Radgenuss bei der
(E)-Bike-Almenrunde.
Good to know: Die OCC ist ausschließlich
im Infobüro Imst erhältlich, aber vorab
online buchbar! Außerdem ist die Karte
übertragbar und sicherlich auch eine actionreiche
Geschenkidee für Einheimische
wie für Gäste. Alles zur Outdoor Community
Card findest du unter: www.imst.at/
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Fotos: ©Imst Tourismus_wyhlidal_west
44 SPORTaktiv
EIN ELEMENT DER
L E B E N S S P U R L E C H
Weitere Informationen
unter lechtal.at
lebensspur-lech.com
Bildnachweis: Verein Lechweg/Gerhard Eisenschink
Zur Ruhe kommen, abschalten und neue Kraft
schöpfen – so gestalten sich Alltagsfluchten in
die Auszeitdörfer Gramais, Hinterhornbach,
Pfafflar und Kaisers. Die vier österreichischen
Kleinstgemeinden in den versteckten Seitentälern
des Tiroler Lechtals gelten als Sehnsuchtsorte
für Erholungssuchende und haben sich
über die Jahre ihren ursprünglichen Charakter
bewahrt. Lifte, Pisten und große Hotels sucht
man vergebens, auch infrastrukturell geben
sich Bewohner und Besucher mit dem Nötigsten
zufrieden. Von „toter Hose“ kann dennoch
keine Rede sein: Das beweisen immer mehr
junge Visionäre, die sich ganz bewusst für ein
Leben im Auszeitdorf entscheiden und in den
abgeschiedenen Ortschaften für frischen Wind
sorgen. Zu entdecken gibt es für Urlauber demnach
einiges. www.lechtal.at
Weit wandern und wild kneippen im
Tiroler Lechtal. Inmitten der unberührten
Natur des Außerferns verbergen sich die sogenannten
Auszeitdörfer Gramais, Hinterhornbach,
Pfafflar und Kaisers. Jeweils auf über
1.000 Metern gelegen, sind die österreichischen
Mini-Gemeinden ideale Ausgangspunkte
für sommerliche Wander- oder Biketouren
in die umliegenden nördlichen Kalkalpen.
Wenn der würzige Duft von Bergkräutern in
der Luft liegt, laden ringsherum urige Almen
und Hütten zur Einkehr ein. Auf den Tisch
kommen Schmankerl wie Speck, Knödel und
Käse von den Sennereien aus der Region.
Besonders reizvoll zum „wild kneippen“ sind
die unbekannten Seitenarme des Lechs am
Wegesrand wie der Hornbach in Hinterhornbach,
der Streimbach in Pfafflar sowie der
Kaiserbach in Kaisers. Im Winter lockt die weiße
Landschaft rund um die vier Ortschaften
zur Bewegung im Schnee. Geführte Skitouren,
Husky-Trekking oder Schneeschuhwanderungen
bietet beispielsweise die Bergschule
Lechtal in Gramais an. So finden Urlauber zu
jeder Jahreszeit Ruhe und ihre innere Balance.
Von der Karriereleiter ins Auszeitdorf.
Hubertus (46) und Claudia (38) Lindner betreiben
ihr alpintouristisches Zwei-Mann-
Unternehmen in Gramais, mit derzeit nur 41
Bewohnern Österreichs kleinste Gemeinde.
In ihrem früheren Leben standen sie für das,
was eigentlich typische Städter ausmacht:
jung, dynamisch, ehrgeizig, studiert und erfolgreich
in Marketing und Management tätig.
Irgendwann aber machten Dienstwagen
und Gehalt allein nicht mehr glücklich, beide
hängten ihre beruflichen Karrieren kurzerhand
an den Nagel. Die Entscheidung für ein
entschleunigtes und nachhaltiges Leben im
Auszeitdorf haben sie nie bereut. Mittlerweile
führt Hubertus wanderaffine Urlauber durch
die Lechtaler Bergwelt, während Claudia, mittlerweile
Mutter eines kleinen Sohns, das neue
„Basecamp Hinterstein“ für die Hausgäste
in Schuss hält. Eine ähnliche Biographie hat
auch Christoph Eisnecker vom Landgasthof
Adler in Hinterhornbach zu erzählen – allesamt
junge Visionäre, die in den vier Tiroler
Auszeitdörfern ihr Glück gefunden haben und
dort ihre ganz persönliche Lebensspur hinterlassen
möchten.
ZU GAST IN
SALZBURG
46 SPORTaktiv
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Anzahl Lifte
Foto: Salzburger Land Tourismus/Franz Pritz
Abtenau im Lammertal www.karkogel.com 1
Annaberg – Lungötz – Dachstein West www.annaberg-lungoetz.com 2
Fanningberg – Mariapfarr www.fanningberg.info 1
Filzmoos – Ski amadé www.filzmoos.ski 1
Flachau – Snow Space Salzburg – Ski amadé www.snow-space.com 2
Großeck – Speiereck – Mauterndorf www.grosseck-speiereck.at 5
Hallein Dürrnberg – Zinkenlifte www.duerrnberg.at 1
Hochkönig / Maria Alm – Dienten – Mühlbach www.hochkoenig.at 3
Kitzsteinhorn / Maiskogel – Kaprun www.kitzsteinhorn.at 5
Königsleiten / Wald – Zillertal Arena www.zillertalarena.com 5
Nussbaumer Lifte / Hof bei Salzburg http://skilift-hof.at 2
Panoramabahn Kitzbüheler Alpen – Mittersill www.panoramabahn.at 2
Raurisertal – Hochalmbahnen www.hochalmbahnen.at 1
Rußbach am Paß Gschütt – Dachstein West www.dachstein.at 1
Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn www.saalbach.com 10
Saalfelden – Hinterreit www.hinterreit.at 1
Schmitten – Zell am See www.schmitten.at 4
St. Johann–Alpendorf – Snow Space – Ski amadé www.snow-space.com 1
Wagrain – Snow Space Salzburg – Ski amadé www.snow-space.com 1
Weissee Gletscherwelt www.gletscherwelt-weissee.at 1
Wildkogel-Arena / Neukirchen – Bramberg www.wildkogel-arena.at 4
Zauchensee – Flachauwinkl – Ski amadé www.zauchensee.at 1
Zwölferhorn Seilbahn St. Gilgen http://zwoelferhorn.at 1
SPORTaktiv
47
2858
KILOMETER
SELBSTFINDUNG
Der Weg zu sich selbst führt
von Obertrum nach Santiago
de Compostela. 2858 Kilometer.
Zu Fuß. Zumindest
tut er das für Norbert Lüftenegger.
Der heute 43-Jährige hat den Jakobsweg
gebraucht um nicht nur zu sich
zu finden, sondern zu erkennen, dass
alle Steine, die in seinem Weg lagen, alle
Hürden und Stürze, alle Schmerzen und
Wunden sein mussten, um ihn zu dem
zu machen, der er ist. Und er ist heute:
ein blonder Mann mit warmem, offenem
Blick und offenem Geist, der ganz
offensichtlich mit sich im Reinen ist.
Das war nicht immer so. Nach einer
unbeschwerten Kindheit am Bauernhof
der Eltern, in der natürlich mithelfen
am Programm stand, aber eben auch
Freiheit im Freien, hat er den geradezu
klassischen Weg eingeschlagen. „Wie das
halt so ist. Frau, Kind, Haus mit Garten“,
erzählt Norbert Lüftenegger. Dazu
die Arbeit als Software-Entwickler. Viel
Arbeit. Auch zu Hause noch. „Vor zwei,
drei Uhr früh bin ich selten ins Bett gegangen.“
Als Ausgleich dazu viel Party,
wenig Sport. Eine Zeit lang geht der
Raubbau an Körper und Seele gut.
Dann aber kommen die Probleme.
Scheidung, Stress, keine Zeit für irgendwas.
Freie Fahrt Richtung Burn-out.
Zum Glück schreit der Körper aber
noch rechtzeitig Stopp, bevor er in die
totale Überlastung kracht.
In der Phase, wir schreiben das Jahr
2013, kommt er auf den Jakobsweg.
Oder besser: Der Jakobsweg kommt zu
ihm. „Für die Pension hab ich mir vorgenommen
diesen Pilgerweg zu gehen“,
erzählt Lüftenegger. Auch aus religiösen
Gründen. „Der Glaube hat mir in
schwierigen Phasen des Lebens immer
schon Kraft gegeben. Der Personalchef
in der Firma hat dann gesagt: Warte
nicht auf die Pension, geh jetzt.“ Kurze
Zeit später bindet er sich die alten Laufschuhe,
hängt sich den Rucksack um,
zieht die Tür hinter sich zu und geht los.
Vier Monate unbezahlter Urlaub und
2858 Kilometer liegen vor ihm. „Am
ersten Tag schon war ich ziemlich fertig.“
Da hatten er und eine Freundin
und ein Freund, die ihn anfangs begleitet
haben, noch nicht einmal die Salzburger
Landesgrenzen überschritten.
Fotos: Norbert Lüftenegger/KK
48 SPORTaktiv
PILGERN BEWEGT, PILGERN
VERÄNDERT. WIE AUS EINEM
PARTYTIGER AUF DEM WEG
INS BURN-OUT EIN AUS-
GEGLICHENER EXTREM-
SPORTLER MIT EINER
MISSION GEWORDEN IST.
VON KLAUS MOLIDOR
SPORTaktiv
49
Die erste Woche ändert sich auch
überhaupt nichts. „Dann geht es schleichend
und nach drei Wochen war ich
richtig bei mir“, erinnert er sich. Da hatte
er schon Österreich hinter sich und
die Schweiz. „Der Alpenraum ist einfach
unbeschreiblich schön. Und die vielen
kristallklaren Seen in der Schweiz sind
mir auch lebhaft in Erinnerung.“ Ebenso
wie ein Nobelort. „Wie er heißt, hab
ich vergessen“, sagt Norbert Lüftenegger.
„Ich bin schlecht mit Namen und speichere
auch nicht alles, das nicht ganz
wichtig ist. Aber die Bilder – die hab ich
abgespeichert im Kopf.“ In jenem Dorf
ging er also durch ein Stadttor. Dahinter:
Luxusboutiquen, Ferraris, Lamborghinis,
der totale Glamour-Schock.
„Nach Wochen in der Natur und der
Einsamkeit hat mich das voll überfordert
und mein Freund und ich sind quasi
rückwärts wieder raus aus dem Ort
und weitergegangen.“
Denn er wollte möglichst viel sehen,
erleben und mit Menschen ins Gespräch
kommen. „Sehr viele interessante Leute
hab ich getroffen, mit teils sehr schweren
Schicksalsschlägen. Das ordnet vieles
neu ein, worüber man selbst sonst jammert.“
In Frankreich ist er dann ganz allein
und wandert durch Gegenden, die so
einsam und abgeschieden sind, „dass du
dich fragst, ob das überhaupt noch Europa
ist.“ Planung ist dort wichtig. „Weil
du musst ja essen und trinken auch.“
Der Pilgerführer über den Jakobsweg ist
ihm dabei eine Hilfe. Hier sortiert sich
DA ZIAGT’S MIR
IMMER NOCH DIE
GANSLHAUT AUF,
WENN ICH DAS
SO ERZÄHLE.
20 Tage hindurch jeden Tag einen Ironman absolvieren – das hat der Obertrumer Norbert
Lüftenegger in Weltrekord-Zeit geschafft
sein Leben endgültig neu, ist Norbert
Lüftenegger weit weg von der Zivilisation
und der Alltags-Taktung. „Da hab
ich kurz nicht einmal mehr gewusst,
welcher Monat gerade ist.“
In Spanien dann fast das genaue Gegenteil.
„Dort herrscht am Jakobsweg
ordentlicher Trubel. Das hat mich schon
ein wenig auf die Rückkehr in die Zivilisation
vorbereitet.“ Prägende Erlebnisse
auch hier. „Es gibt da den Cruz de Ferro,
einen Berg, auf den Pilger einen
Stein legen sollen, den sie von zu Hause
mitgebracht haben. Man soll damit
sinnbildlich seine Sorgen ablegen“, erzählt
Nobert Lüftenegger. Erst habe er
gar keinen mitnehmen wollen, auf den
ersten Schritten nach der Haustür dann
aber doch einen eingesteckt. Sehr viel
später am Berg angekommen, schleppt
er sich hoch. „Da war ich richtig fertig
und konnte kaum noch. Als ich den
Stein abgelegt hab, ist aber wirklich was
passiert. Bergab bin ich leichtfüßig und
lachend gesprungen. Das war der wichtigste
Ort auf meinem Jakobsweg.“
Überhaupt weiß er spätestens seit dem
Jakobsweg, dass es mehr gibt, als man
sehen und angreifen kann. Eines Tages
brechen sich nach einem Gewitter mystisch
ein paar Sonnenstrahlen durch die
Wolken Bahn. „Da musste ich ganz intensiv
an meinen Opa denken. Wenig
später sehe ich, dass ich das Handy nicht
abgeschaltet habe, wie ich es meistens
getan habe. Plötzlich läutet es, meine
Schwester ist dran und in dem Moment
wusste ich, dass der Opa gestorben ist.“
Heute noch, acht Jahre später berührt
Norbert die Erinnerung an diese Szene
stark. „Da ziagt’s mir immer noch die
Ganslhaut auf, wenn ich das so erzähle.“
Nach mehr als drei Monaten ist er am
Ziel. Steht in der Kathedrale in Santiago
de Compostela und sieht den Weihrauchkessel
an einer langen Kette hin
und her schwingen. „Das war beeindruckend.“
Zwei Tage später geht er weiter
ans Cabo de Finisterre – übersetzt das
Ende der Welt. „Da hab ich eine unglaubliche
Freiheit gespürt.“
Der Weg hat ihn verändert. Er hat ihn
gelehrt, das Wichtige vom Unwichtigen
zu trennen. „Ich arbeite immer noch in
der gleichen Firma, mache in weniger
Zeit aber gleich viel wie vorher, und hab
für alles Zeit, was mir Spaß macht und
mich erfüllt.“ Das ist zu großen Teilen
der Extremsport. An Triathlons hat er
sich schon vor dem Jakobsweg versucht.
Jetzt wagt er sich an einen Ironman,
zwei Monate später an einen doppelten
Fotos: Katrin Meier
50 SPORTaktiv
HERZHAFT
FAMILIÄR
VOR ALLEM FAMILIEN FÜHLEN
SICH IN ST. JOHANN IN SALZ-
BURG WIE ZUHAUSE.
Foto: TVB St. Johann in Salzburg
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TVB ST. JOHANN IN SALZBURG
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E-Mail: info@JOsalzburg.com
www.JOsalzburg.com
Durch die zentrale Lage nur 60
Kilometer von der Stadt Salzburg
und der Grenze zu Deutschland ist
die idyllische Kleinstadt der perfekte
Ausgangspunkt für Ausflüge im Salzburger
Land. Dazu kommen eine perfekte
Infrastruktur, speziell auf Familien
ein gestellte Betriebe und eine atemberaubende
Naturlandschaft, so weit das Auge
reicht.
Ein tolles Familienziel ist der Geisterberg
auf 1750 m. Wenn die Gipfel schneefrei
sind, erwachen auf dem Gernkogel die
Feuer-, Wasser-, Erd- und Luftgeister. Die
umliegende Bergwelt sowie die Panoramawanderwege
mit über 40 Erlebnisstationen
bringen nicht nur die kleinen Bergwanderer
zum Staunen. Schon vor der Bergfahrt
können sich Kinder beim Abenteuerspielplatz
direkt an der Talstation der Alpendorf-Gondelbahn
„einspielen“.
Ein Erlebnis für alle ist die Liechtensteinklamm
– eine der längsten und
beeindruckensten Schluchten in den
Alpen. Das Rauschen des Wasserfalles,
die moosbewachsenen Steine in sattem
Grün, eine sagenumwobene Atmosphäre
und die Sonnenstrahlen, die im feinen
Wasserstaub Regenbogen entstehen
lassen, machen dieses Naturschauspiel
einzigartig.
Ans Herz gelegt sei Familien zum einen
die „JoKiWo“, die St. Johanner Kinderwoche
von 29. August bis 4. September:
Sie bietet alles, was sich ein kleines
Abenteuerherz wünscht. So nimmt etwa
einer der besten Märchenerzähler des
Landes die Kinder mit auf eine Reise ins
Land der Feen, Geister und Fabelwesen.
Das Highlight der Woche ist die Aufführung
von „Schwanensee“ von der
Philharmonie Salzburg.
Zum anderen seien die „JO Family
Partner“ hervorgehoben: Das sind die
Familienexperten unter den Gastgebern.
Sie wissen genau, was für Familien
wichtig ist und können deren Wünsche
bis ins Detail erfüllen.
SPORTaktiv
51
NICHT ZU SCHAUEN,
WAS HAT DER ANDERE
MEHR ALS ICH, SONDERN
ZU SEHEN UND ZUFRIEDEN
SEIN MIT DEM, WAS
MAN SELBST HAT.
Egal ob Norwegen (großes Bild) oder
am Jakobsweg. Norbert Lüftenegger
liebt die Bewegung.
Ironman, irgendwann ist er bei der
20-fachen Distanz angekommen. 20
Tage lang jeden Tag einen Ironman –
bei diesem „Double Deca“ hält er auch
den Weltrekord, dazu Guiness World
Records auf der Doppel- und Fünffach-Ironman-Distanz.
„Das Schöne daran
ist: Das ist eine große Familie. Man
macht die Bewerbe miteinander und
nicht gegeneinander.“ Die mentale Stärke
für solche Unterfangen hat er sich auf
der Wanderschaft geholt. „80 Prozent
dieser Bewerbe macht der Kopf aus.“
Weil er unterwegs viele Schicksale
kennengelernt hat, will er auch etwas zurückgeben,
veranstaltet Charitys für
schwerkranke Kinder, um ihnen ein paar
schöne Stunden zu ermöglichen. „Von
dieser Lebensfreude und dem Lebensmut
kann man so viel lernen“, sagt Norbert
Lüftenegger. Ergebnisse sind ihm
egal, das Erleben, das eigene Tun, die
Freude an der Bewegung stehen im Vordergrund.
Der lange Pilgerweg hat seinen
Blick geschärft für die kleinen Dinge
im Leben. Auch dafür, sich nicht zu
vergleichen mit anderen. „Nicht zu
schauen, was hat der andere mehr als
ich, sondern zu sehen und zufrieden sein
mit dem, was man selbst hat.“
Norbert Lüftenegger urteilt nicht, er
lässt Meinungen anderer gelten, Diversität.
Die Meinung der anderen über ihn
spielt eine untergeordnete Rolle. Was er
will ist, andere vom Jakobsweg zu begeistern,
sie zu ermuntern ihn auch zu
gehen, sich darauf einzulassen über das
lange Gehen zu sich zu finden. Ziele hat
er natürlich auch noch. Den Marathon
des Sables durch die Sahara. „Das ist seit
vielen Jahren ein großer Traum.“ 2021
wurde er abgesagt, im April 2022 soll
die nächste Auflage über die Bühne gehen.
Mit Norbert Lüftenegger. Denn
warten will er nicht. Im Hier und Jetzt
leben, das ist seine Devise und seine
Grenzen ausloten. „Die Hitze taugt
mir.“ Und wer schon einmal 2858 Kilometer
gegangen ist, den schrecken 200
Wüstenkilometer nur noch bedingt. Seine
Erfahrungen will er künftig auch in
Seminaren weitergeben. Darin wird es
weniger um die extremsportlichen Leistungen
gehen. „Ich möchte Leute dazu
bewegen sich zu bewegen und ihnen
vielleicht auch beim Sport helfen. Und
natürlich will ich sie motivieren den Jakobsweg
zu gehen und sich auf diese Erfahrung
einzulassen.“ Ist ihm auch
schon ziemlich gut gelungen. . .
Fotos: Norbert Lüftenegger/KK
52 SPORTaktiv
VALIS HÖLLE IST
DER HIMMEL AUF ERDEN
ÖSTERREICHS GRÖSSTE
BIKE-REGION
Mehr als 80 km Lines & Trails,
9 Bergbahnen und 7 Berge
rund um Saalbach, Leogang
und Fieberbrunn
www.bike.saalbach.com
WENN TRAILS FRAUENNAMEN TRAGEN,
IST DAS EIN ZEICHEN, DASS DER BIKE-
SPORT ENDLICH WEIBLICHER WIRD. SO
WIE RUND UM SAALBACH UND CO.
Fotos: Mia Knoll, Klemens König
Ein Blick in die strahlenden
Gesichter auf dieser Seite sagt
alles: Das Mountainbiken hat
doch viel mehr zu bieten als männliche
Muskelspiele, Schweiß und
Konkurrenzdenken in Form von
Strava-Koms. Spaß, Sonne und
einfach eine gute Zeit mit Gleichgesinnten
haben zum Beispiel. Gemütlichkeit
und Sportlichkeit schließen
sich keineswegs aus, das wissen alle,
die in Salzburg in Richtung Saalbach,
Leogang und Fieberbrunn unterwegs
sind. Früher Hort schweißtreibender
Urlaube von downhillbikenden
Männerhorden, sind die Trails, Bars
und Sonnenbankerl mittlerweile
bevölkert von sportlichen Damenrunden
jedes Alters. Gravelbike, E-MTB
und Rennradboom tragen das ihre
dazu bei, die Orte bunter und
weiblicher einzufärben.
Doppeltes Glück für die Region,
dass mit Vali Höll Österreichs beste
und schnellste Frau auf dem Downhillbike
eine waschechte Saalbacherin
ist. Kein Wunder, dass sie mit dem
Bike vor ihrer Haustür oben am Spielberghaus
aufgewachsen ist. „Ich wohne
im Bike-Paradies – dort wo andere
Urlaub machen! Cool ist auch, dass
meine Eltern von Anfang an komplett
aufs Biken eingestellt waren.“ (Valentina
Höll) Eine Sektion der Weltmeisterschaftsstrecke
von 2020 im Bikepark
Leogang trägt jetzt ganz ihren
Namen – „Vali’s Hölle“. Ab Sommer
steht diese Passage als eigenständige
Downhill-Line zur Verfügung.
Auch Fieberbrunn hat jetzt einen
„eigenen“ Trail. Der Schweinestberg-Trail
(4 km/leicht) führt von der
Streuböden-Mittelstation über einen
bewaldeten Bergrücken zur Talstation.
Eine breite Linienführung zaubert Bikerinnen
ein Grinsen ins Gesicht. Der
Easy Park Obingleiten lädt zum „Spielen“
am Bike genauso ein wie der
neue Pumptrack.
Zurück in Saalbach: Am Fuße der
Kohlmaisbahn in Saalbach wird zu
Beginn der Bike-Saison ein neuer Learn-to-Ride-Park
eröffnet. Auf vier
„Mini-Lines“– also kleinen Versionen
der Trails – mit Zauberteppich und einem
Rundkurs können Anfänger ihre
ersten Versuche auf gebauten Bikestrecken
machen und ihre Skills verbessern.
Abgerundet wird das Angebot
durch die speziell auf Bikerinnen und
Biker abgestimmten Serviceleistungen
wie Bike-Shops, Verleih, Bikeschulen,
Guiding und Übungsareale. Und klar,
auch beim Après-Bike in relaxter Atmosphäre
kommen Mann und Frau
voll auf ihre Kosten.
SPORTaktiv
53
Covid-19 begleitet uns auch
durch den Bergsommer 2021.
Ob wir wollen oder nicht.
Zwar gibt es erfreuliche Tendenzen
der Entspannung. Die
Durchimpfungsrate steigt. Die Intensivstationen
sind nicht mehr übervoll
mit dramatischen Fällen. Und doch,
von völliger Entwarnung kann keine
Rede sein. Peter Paal – Primar für Anästhesie
und Intensivmedizin in Salzburg,
Notarzt, Bergrettungsarzt, Alpinsportler
und Präsident des Österreichischen Kuratorium
für alpine Sicherheit (ÖKAS)
- analysiert im Gespräch mit SPORTaktiv
den Status quo. Er liefert Tipps und
Empfehlungen, um gut durch den
zweiten virusgeprägten Bergsommer zu
kommen. Und er gibt Hintergrundwissen
weiter, damit wir das Covid-19 auslösende
Virus, das „SARS-CoV-2“
heißt, bestmöglich verstehen.
zumindest bis Frühjahr 2022 für völlig
unrealistisch. Das betrifft uns alle – auch
Geimpfte und Genesene. Es sind die
Mutationen, die trotz Immunisierung
nicht zu unterschätzen sind. Mit jedem
einzelnen Covid-19-Krankheitsfall auf
der Welt steigt das Risiko, dass weitere
gefährlichere – beispielsweise ansteckendere
oder tödlichere – Mutationen entstehen.
Denn in jedem Infizierten bildet
sich das Virus täglich milliardenfach.
Entsprechend ist das Risiko, dass gefährliche
Varianten entstehen, bei denen
etwa Impfungen weniger wirksam sind,
allgegenwärtig. Unser aller Ziel muss
sein, möglichst wenige oder noch besser
keine Infizierten zu haben. Sonst können
weitere größere Covid-19-Wellen
wohl kaum verhindert werden.
Was heißt das für die nächsten Jahre?
International ist die Pandemie noch länger
nicht überstanden. Solange die
Menge der täglichen Neuerkrankungen
auf der Welt extrem hoch ist, sind wir
vom Pandemie-Ende weit entfernt.
Gleichzeitig ist zu erwarten, dass sich
Menschen ähnlich wie mit Grippeviren
auch regelmäßig mit SARS-CoV-2 anstecken
werden.
DAS
GIPFELBUSSI
Ist mit Ende der dritten Covid-19-
Welle für den Bergsport dauerhaft
Entwarnung zu geben?
Leider können wir trotz des Abflachens
der dritten Welle in Österreich keine
Entwarnung geben. Die Vorsichtsmaßnahmen
ganz zu verwerfen, halte ich
MUSS WARTEN
NICHT WILLKOMMEN. UND DOCH PRÄGEND. DER ZWEITE
BERGSOMMER, DOMINIERT VON COVID-19, STEHT VOR DER
TÜR. GRUND GENUG MIT PETER PAAL, INTENSIVMEDIZINER
UND PRÄSIDENT DES ÖSTERREICHISCHEN KURATORIUMS
FÜR ALPINE SICHERHEIT DEN STATUS QUO ZUSAMMEN MIT
DEN WICHTIGSTEN DOS & DON’TS ZU DISKUTIEREN.
VON OLIVER PICHLER
54 SPORTaktiv
PETER
PAAL (47)
Geboren in Bruneck, Südtirol,
Medizinstudium in Innsbruck
& Padua. Primarius für Anästhesie
und Intensivmedizin am
Krankenhaus Barmherzige
Brüder in Salzburg, Notarzt &
Bergrettungsarzt, wissenschaftlicher
Leiter der International
Commission for Mountain
Emergency Medicine (ICAR
MedCom), Vizepräsident der
Österreichischen Gesellschaft
für Alpin- und Höhenmedizin.
Forschungsschwerpunkte u.a.:
alpine Notfallmedizin, Lawine,
Unterkühlung, extreme Bedingungen,
Public Health.
KONTAKT
Österreichisches Kuratorium
für alpine Sicherheit
T. +43 512/36 54 51
peter.paal@alpinesicherheit.at
www.alpinesicherheit.at
Fotos: istock, Peter Paal
SPORTaktiv
55
COVID-19-EMPFEHLUNGEN
von Peter Paal
Die 3-G-Regel (Geimpft? Genesen? Oder Getestet?) ist unbedingt zu
beachten.
Sich impfen zu lassen und dabei zu bedenken, dass optimaler Impfschutz
erst Wochen nach abgeschlossener Impfung gegeben ist, ist
zentral von Bedeutung.
Trotz Impfung ist weiterhin Vorsicht geboten. Denn bei 5 bis 6 Prozent
aller Geimpften sind Reinfektionen möglich: Diese verlaufen
zwar in der Regel für Geimpfte harmlos, aber das Anstecken anderer
ist in einem solchen Fall weiterhin möglich.
Umarmungen am Gipfel, Handshakes u.ä. sind mit Menschen, die
nicht im gleichen Haushalt leben, zu vermeiden.
Kein Kontakt mit Gegenständen von Personen, die nicht im gleichen
Haushalt leben, beispielsweise Handys und Fotoapparate oder Trinken
aus nicht eigenen Flaschen, Bechern, Gläsern, Schnapsstamperln
sowie kein gemeinsames Verwenden von Besteck oder Tellern.
Lässt sich Kontakt mit Dingen, die von anderen Personen berührt
wurden, nicht vermeiden, dann sind die Finger oder besser die ganze
Hand nicht mehr ans Gesicht zu führen und möglichst bald zu desinfizieren
oder mit Seifenwasser gründlich zu waschen.
FFP2-Masken bei Nichtverwendung sinnvoll verwahren: gefaltet einstecken
oder noch besser in einem Plastiksackerl (etwa frischer Gefrierbeutel)
einpacken.
Desinfektionsmittel sollte immer dabei sein. Bei Anwendung beide
Hände komplett damit einreiben. Die maximale Wirkung ist erreicht,
wenn das Mittel eingetrocknet ist.
Hände waschen mit Seife. Seifenwasser zumindest 30 Sekunden in
die Hände einreiben. Erst dann gründlich spülen. Die Einseifdauer ist
nötig, um die Hülle des Virus zu durchbrechen und es so unschädlich
zu machen.
In Hütten auf Abstand, Hygiene und richtiges Verhalten beim Husten
& Niesen achten.
Beim Übernachten in Schutzhütten und allen anderen Quartieren die
dort definierten Verhaltens- und Abstandsvorgaben einhalten. Einzeloder
Zweibettzimmer wählen bzw. Zimmer nur mit Personen aus
dem eigenen Haushalt teilen. Falls man Quartiere mit Haushaltsfremden
teilen muss, sollte auf eine gute Durchlüftung geachtet werden.
Beim Benützen von Seilbahnen sind FFP2-Masken zu tragen und Vorgaben
der Bergbahnen einzuhalten.
Bei Autofahrten sind, wenn man gemeinsam mit Personen im Auto
ist, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, FFP2-Masken zu tragen
und auf eine gute Durchlüftung zu achten.
Was wird in den nächsten Monaten
möglich sein? Was nicht?
Wir können national und wohl auch innerhalb
der EU reisen und in die Berge
gehen. Wenn auch unter Beibehaltung
der Covid-19-Schutzmaßnahmen.
Schon im Vorjahr hat der Alpinsport bei
Einheimischen extrem geboomt. Für
heuer erwarten wir weitere Steigerungen
und noch mehr Menschen, die in die
Berge wollen, auch weil ausländische
Gäste wieder vermehrt nach Österreich
reisen dürfen. Noch nicht ganz klar ist,
wie Bergsport-Kurse etwa der alpinen
Vereine durchführbar sein werden.
Nicht anzuraten ist es derzeit, Alpinismus-Fernreisen
etwa in den Himalaya,
nach Afrika (Kilimandscharo u.ä.) oder
nach Südamerika zu unternehmen, weil
in diesen Regionen Covid-19 noch länger
problematisch bleiben dürfte.
Gibt es für den Bergsport aktuelle
Erkenntnisse, die zusätzlich zu den
bekannten Verhaltensweisen
wichtig sind?
Wir wissen heute, dass FFP2-Masken
ein äußerst wirksamer Schutz vor SARS-
CoV-2 sind. Das Ansteckungsrisiko ist
minimal, solange die Maske über die
Atemorgane Nase und Mund getragen
wird. Gefährlich ist es immer dann,
wenn die Maske bei geringem Abstand
zu anderen – etwa in Hütten – abgenommen
oder nicht korrekt getragen
wird. Denn virushaltige Aerosole, die
sich in der Luft befinden, sind die mit
Abstand häufigste Übertragungsform.
Gleichzeitig reduzieren Masken die
Atemleistung und damit die Leistungsfähigkeit.
Deshalb ist es beim Bergsport
viel besser, sich mit ausreichend Abstand
zu schützen, also zumindest zwei Meter
Abstand zu nicht im gleichen Haushalt
lebenden Personen zu halten, um auf die
Maske verzichten zu können. Wie im
Bergrettungsbereich mit Masken umzugehen
ist, ist Teil neuer Empfehlungen
der Internationalen Kommission für Alpine
Rettung (IKAR).
Welche Verhaltensweisen sind am
Berg wegen Covid-19 zu vermeiden?
Was ist speziell zu bedenken?
56 SPORTaktiv
Das Trinken aus gemeinsamen Gläsern
oder Flaschen ist ein absolutes No-Go.
Auch das Anstoßen mit bereits benützten
Gläsern ist nicht ratsam. Unbedingt
zu vermeiden ist geselliges, gemeinsames
Essen aus einer großen Pfanne oder
Schüssel. Auch das Tauschen bzw. Verleihen
gebrauchter Kleidung sollte unbedingt
vermieden werden. Leider muss
auch weiterhin auf Handshakes, Umarmungen
oder das Busserl nach dem Gipfelsieg
verzichtet werden. Und wenn
man mit Gegenständen, Stahlseil-Versicherungen
oder Klettersteig-Sicherungselementen
in Kontakt kommt, die auch
andere berühren, sollte man, bevor man
sein Gesicht berührt oder etwas isst bzw.
trinkt, die Hände gründlich desinfizieren
oder mit Seife ebenso gründlich waschen.
Besteht wegen der vielfältigen
Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen
die Gefahr, andere alpine Risiken zu
übersehen?
LEIDER MUSS AUCH WEITERHIN
AUF HANDSHAKES, UMARMUNGEN
ODER DAS BUSSERL NACH DEM
GIPFELSIEG VERZICHTET WERDEN.
Trotz Covid-19 sind alle anderen Gefahren
der alpinen Natur nicht geringer zu
schätzen. Bisherige Maßnahmen, um am
Berg sicher unterwegs zu sein, haben
nichts an Bedeutung verloren. Ganz im
Gegenteil. Denn kommen mehr Menschen,
unter ihnen auch mehr alpinistisch
Unerfahrene, in die Berge, so wirkt
sich das negativ auf die Unfallgefahr aus.
Im Sommer 2020 gab es 40 Prozent
mehr Unfälle als im langjährigen Durchschnitt.
Wer eine neue Alpinsportart
ausüben möchte, dem raten wir, einen
entsprechenden Kurs bei einem der alpinen
Vereine oder einem Experten zu besuchen.
Das gilt etwa fürs Klettersteiggehen,
Klettern oder Mountainbiken.
Wie sehen Sie die über den Sommer
hinausreichende Zukunft?
Solange die WHO die am 11.3.2020
ausgerufene Covid-19 Pandemie nicht
offiziell für beendet erklärt, bleibt das
Restrisiko beträchtlich. Voraussichtlich
dürfte uns Covid-19 als chronische Infektionskrankheit
erhalten bleiben, mit
der wir zu leben lernen müssen. Überdies
haben Experten mindestens 20
weitere Erreger ausgemacht, die ein
SARS-CoV-2 ähnliches oder noch größeres
Pandemie-Potenzial haben. Details
dazu erläutert Prof. Frank M.
Snowden sehr informativ in seinem
Buch „Epidemics and Society“.
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NATUR, BERGE UND
JEDE MENGE SPASS
Flachau im Salzburger
Land ist ein Eldorado
für alle, die sich
gerne in schönster
Umgebung bewegen
und dabei so viel wie
möglich erleben
möchten.
Die Berge gehören in Flachau zum
Sommerurlaub wie die modernen Lifte,
die köstliche Almjause und das überwältigend
schöne Panorama. Eingebettet zwischen
dem Dachstein und dem Tauernmassiv bietet
Flachau eine geniale Kombination aus Entspannung,
Bewegung, Naturgenuss und Action.
Die Gipfel in und um Flachau sind zwischen
2000 und 3000 Meter hoch und gehören zu
den schönsten Aussichtsbergen im ganzen
Salzburger Land: So etwa das Wanderparadies
Grießenkar. Hinauf geht es zu Fuß oder –
komfortabler – mit den Bergbahnen. Ob
alleine oder mit Wanderführern, auf bestens
markierten Wegen oder auf unterhaltsamen
Themenlehrpfaden: Die Berge in Flachau sind
ein Outdoor-Paradies! Urige Hütten, funkelnde
Foto: Flachau Tourismus
58 SPORTaktiv
FLACHAU TOURISMUS
A-5542 Flachau
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Bergseen und erfrischende Quellen
gehören ebenso zu den Wegbegleitern
wie die Kühe und Pferde, die den
Sommer auf der Alm verbringen.
Flachau gilt auch als eine der besten
(E)-Mountainbike-Destinationen im
SalzburgerLand. Neben einem 700
Kilometer langen MTB-Wegenetz und
45 ausgewiesenen Routen werden im
Sommer täglich geführte (E)-Mountainbike-
Touren angeboten. Es gibt ein
Bike- Kompetenzzentrum, mehrere
(E)-Bikeverleihstellen und einen
MTB-Technik-Parcours. Das Mountainbike-Highlight
in der Region ist der
Stoneman TAURISTA, der Mitte Juni
bereits in die vierte Saison startet.
Überhaupt gibt es viel Neues auszuprobieren
in Flachau wie Rafting,
Riverbug, Canyoning, Mountaincart,
Segway-Trips, Mountainskyve oder
Stand-up-Paddling. Sechs Sportschulen
sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.
Die Alpen-Achterbahn „Lucky
Flitzer“, zwei Hochseilgärten, zwei
Badeseen und die Erlebnistherme
Amadé bieten zusätzlichen Freizeitspaß.
Ein besonderer Service ist das Sport- &
Aktivzentrum Flachau, in dem das
Urlaubs wunschprogramm individuell
zusammengestellt und gebucht werden
kann.
Ein beliebtes Urlaubsutensil ist die
Flachau-Sommer-Card, die alle Gäste ab
einem Aufenthalt von zwei Nächten von
ihren Gastgebern geschenkt bekommen.
Alle Gäste, die zwei Nächte oder länger
bleiben, kommen damit in den Genuss
einer kostenlosen Berg- und Talfahrt
mit den Bergbahnen Flachau, täglich
geführten Erlebniswanderungen und einem
tollen Familien-Actionprogramm.
Der perfekte Urlaub beginnt schon
mit der perfekten Anreise: Und diese
gestaltet sich bei einem Aufenthalt in
Flachau denkbar einfach. Flachau liegt
rund 70 Kilometer südlich der Stadt
Salzburg und ist über die Tauernautobahn
A10 erreichbar. Flachau verfügt
über zwei eigene Abfahrten aus beiden
Richtungen (Flachau/Flachauwinkl).
Und mit der Aktion „Easy Summer
Storno“ bieten im Sommer 2021 viele
Flachauer Betriebe außerdem kulante
Stornobedingungen an. So können alle
Buchungen, die über flachau.com getätigt
werden, bis 14 Tage vor Anreise
kostenlos storniert oder umgebucht
werden.
SPORTaktiv
59
INFOS
SCHMITTENHÖHE
InfoCenter: T. +43 (0) 65 42/789-211
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EIN RUCKSACK VOLLER ABENTEUER
UND ATEMBERAUBENDER PANORAMA-
BLICKE ERWARTET WANDERER UND
FAMILIEN AUF DER SCHMITTENHÖHE,
DEM HAUSBERG VON ZELL AM SEE.
Gäste erreichen die Schmittenhöhe
sicher mit den verschiedenen
Sommerbahnen. Oben
angelangt kann der Panoramaberg
auf zahlreichen Wander- und
Erlebniswegen erkundet werden.
Den perfekten Start ermöglicht die
Höhenpromenade mit Aussichtsplattformen,
Thementafeln und
einem Rundumblick auf rund 30
Dreitausender. Der Panorama-Wanderweg
ist auch ein idealer Ausgangspunkt
für alle Trail-Begeisterten.
Die stetig steigende Strecke
erfordert durchaus Kondition, dafür
wartet im Anschluss eine Erfrischung
auf einer der Panorama-
Terrassen der Schmittenhöhe.
Am Sonnkogel dreht sich alles
um frische, heimische und vor
allem essbare Naturerlebnisse – wie
Kräuter, Rüben oder Pilze. So bieten
die Stationen entlang des Wander-
weges „Kraut&Ruam“ Einblicke
in die Wirkung und Heilkräfte der
Wildkräuter. Welch schmackhafte
Köstlichkeiten daraus zubereitet
werden können, lässt sich im Anschluss
beim Besuch im Sonnkogel-
Restaurant herausfinden, ist doch
der Restaurantleiter der Initiator des
Wanderweges und selbst ausgebildeter
Kräuterexperte.
Auf das Thema Genuss wird
auf der Schmittenhöhe generell
Augenmerk gelegt. So finden sich
diesen Sommer jeweils drei Termine
zur beliebten Sonnenaufgangswanderung
mit Bergfrühstück und
zum Rosenfrühstück am Zeller See,
Panorama-Rundfahrt inklusive.
„100 % Fahrspaß mit 0 % Emission
– und das für die ganze Fami-
lie“, lautet das Motto in Österreichs
höchstgelegenem E-Motocross-Park.
Genauso viel Spaß
macht ein Besuch im Offroad-Park
direkt daneben – hier müssen ferngesteuerte
SUVs – „Crawler“ mit
viel Geschick über einen Parcours
manövriert werden. Gleich angrenzend
startet der Erlebniswanderweg
„Schmidolins Feuertaufe“. Dort
erlebt man gemeinsam mit dem
Schmitten-Drachen Schmidolin
zahlreiche Abenteuer. Ein Spaß für
die ganze Familie!
Neben viel Freiraum und einem
bestens durchdachten Sicherheitsund
Hygienekonzept bietet die
Schmitten diesen Sommer vor allem
eines: ein sicheres Gefühl beim
sommerlichen Bergvergnügen!
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SPORTaktiv
63
Man sieht sie wieder. In Prospekten, in
den Regalen, an den Füßen, auf den Almen
– solide, wuchtige Wander- und
Bergschuhe aus Leder. Einige Jahre haben
die Synthetik-Materialien mit den
wasserdichten Gore-Tex-Membranen den Markt beherrscht.
Die Klimawandel-Diskussion und die Corona-Pandemie
haben den „Zurück zur Natur“-Trend
aber enorm verstärkt. Und darum kommt auch Leder
wieder vermehrt in der Schuh-Industrie zum Einsatz.
Viele große Hersteller haben Modelle im Programm,
bei denen Schaft und Innenfutter aus dem Naturmaterial
gefertigt sind. Ob Asolo und Salewa aus Italien oder
Lowa aus Deutschland. Fast alle haben Leder zumindest
beim Innenfutter wieder entdeckt. „Weil es vom
Komfort her einfach nix Besseres gibt“, sagt Herbert
Buczek, Geschäftsführer beim italienischen Bergschuhhersteller
Asolo. „Leder passt sich an den Fuß des Trägers
an und es sorgt für ein gute Fußklima, weil es atmet.
Die Kuh hat durch die Poren ihrer Haut ja auch
geatmet“, erklärt er die Vorzüge ganz plastisch.
ES ATMET, ES IST KOMFORTABEL, ES
WÄCHST NACH. LEDER IST BEI BERG-
UND WANDERSCHUHEN WIEDER IM
KOMMEN. WAS DAS NATURMATERIAL
AUSZEICHNET, WARUM MAN AUF EIN
WURSTBROT VERZICHTEN SOLL UND WIE
CORONA DIE SCHUHPREISE BEEINFLUSST.
VON KLAUS MOLIDOR
LUST AUF
LEDER
64 SPORTaktiv
Fotos: Getty Images, Salewa
Nach einer langen Tour hat er immer Zustiegsschuhe
mit Leder-Innenfutter im Kofferraum seines Autos.
„Wenn ich dann dicke Füße vom langen Gehen hab,
schlüpf ich ohne Socken in die Lederschuhe und fahr
heim. Das ist pure Erholung für die Füße“, sagt Buczek.
Auch beim ebenfalls italienischen Bergsportausrüster
Salewa aus Bozen merkt man eine verstärkte Nachfrage.
Leder ist dort ja in der DNA der Marke eingeschrieben.
„Salewa steht ja für SAttler- und LEderWAren“, erklärt
Chefdesigner Thomas Moe. Und Alexander Würtinger
von Lowa vergleicht das Leder-Innenfutter mit einem
Socken. „So gut passt es sich an. Vom Tragekomfort ist
es unerreicht.“
Verwendet wird hauptsächlich Rindsleder. Entweder
von der Außenseite oder der Fleischseite. Kommt das
Leder von der Hautseite der Kuh, nennt man es Nubukleder.
„Das ist das teurere Leder, weil es ja Risse
oder Löcher haben kann, wenn die Kuh wo hängen geblieben
ist. Dadurch hat man tendenziell mehr Verschnitt“,
sagt Herbert Buczek. Das Leder von der
Fleischseite, auch Spalt- oder Veloursleder genannt, ist
noch robuster und kommt vor allem im alpinen Bereich
zum Einsatz. Beiden gleich ist, dass sie gegerbt
werden müssen. Das geschieht auch heute noch durch
den Einsatz von Chrom. Das aber nicht mehr hochgif-
SPORTaktiv
65
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Salewas Mountain Trainer
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Nubukleder und auf ein
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tig oder sogar gesundheitsschädlich
ist. „Früher kam oft Chrom VI zum
Einsatz, das war tatsächlich sehr giftig“,
erklärt Buczek. „Das kann sich
heute aber keiner mehr leisten. Mittlerweile
wird fast überall das unbedenkliche
Chrom III eingesetzt.“ Und
ein Gerben ganz ohne Chemie? „Nur
mit Wasser wäre es auch möglich, so
wie man es ganz früher gemacht hat.
Das Leder wird dabei auch ganz wunderbar
weich. Allerdings wird dabei so
unverhältnismäßig viel Wasser eingespült,
dass man sich schon die Frage
stellen muss, was schlechter ist. Das
Chrom oder die vergeudeten Wassermassen“,
sagt Buczek.
„Mit Blick auf ökologische Aspekte
hat sich das Gerben in den vergangenen
Jahren enorm verbessert“, weiß
Salewa-Chefdesigner Thomas Moe.
„Unsere Partner, die das für uns übernehmen,
halten sich in jedem Fall
strikt an die Umweltschutzvorgaben.“
Ob man nun zu einem Leder- oder
Membranschuh greift, hängt immer
auch vom Einsatzzweck ab. „Auf einer
Eintagestour bei schönem Wetter ist
der Lederschuh perfekt. Gehe ich
mehrere Tage und könnte es dabei
Regen geben, hat ein Gore-Tex-Schuh
natürlich Vorteile. Weil bis der Lederschuh
trocken ist, dauert es ewig“,
sagt Buczek. Lederschuhe haben zudem
immer noch ein wenig das
Image, dass sie bockig sind und eingegangen
werden müssen. „Das
stimmt aber nicht mehr“, sagt Buczek.
„Früher, als die Schuhe zwiegenäht
waren, hat das schon gestimmt,
da waren sie anfangs sehr steif.“ Auch
Thomas Moe schlägt in diese Kerbe.
„Dank neuer Verarbeitungsprozesse
auch bei den Gerbereien ist das Eingehen
quasi überflüssig. Lederschuhe
sind mir dem Kauf bereits verlässlich
bequem.“
So oder so sollte man eine große
Tour nicht mit einem komplett neuen
Schuh gehen, sondern ihn erst einmal
auf kleinerer Runde ausprobieren –
ganz egal, aus welchem Material er
gefertigt ist.
Leder ist auch robuster und bekommt
maximal ein paar Kratzer,
wenn man am Felsen reibt oder hängen
bleibt. „Haltbarkeit und Langlebigkeit
sind ein großer Vorteil“, sagt
Thomas Moe von Salewa. „Kunstfasern
reißen da mit der Zeit sicher
schneller auf“, ergänzt Herbert Buczek
von Asolo. Dafür sind Lederschuhe
auch schwerer, was sich bei sehr
langen Touren durchaus bemerkbar
machen kann.
Ein großer Vorteil ist die Stabilität,
wie Alexander Würtinger von Lowa
erklärt. „Gerade beim Bergabgehen
unterstützt der robustere und stabilere
Lederschuh den Fuß sehr, das wird
gerne übersehen. Das kann ein Synthetikschuh
in der Form nicht. Zum
einen ist das ein Sicherheitsmerkmal,
zum anderen kommt man einfach we-
niger ermüdet wieder unten an.“ Sein
Tipp generell: „Den Bergschuh lieber
eine Kategorie höher nehmen. Das
entlastet die Gelenke und vor allem,
wenn man mit Rucksack geht, ist
mehr Stabilität unerlässlich. Gewicht
nicht beim Schuh einsparen, sondern
lieber ein Wurstbrot weniger einpacken
und auf der Hütte jausnen.“
Ganz im Trend der Zeit ist der
Nachhaltigkeitsaspekt. Denn eigentlich
ist Leder ein Abfallprodukt, das
weggeworfen würde, wenn man es
nicht zurichten würde. „Denn die
Kuh stirbt ja nicht für das Leder, sondern
für das Fleisch“, bringt es Buczek
wieder auf den Punkt. „Grundsätzlich
spricht der natürliche Ursprung
des Materials natürlich fürs
Leder“, meint Thomas Moe. „Kritische
Punkte bleiben trotz positiver
Entwicklungen der Gerbungsprozess
sowie generell die Frage nach Art und
Weise der Tierhaltung.“
Daher gibt es sowohl bei Salewa als
auch bei Asolo und Lowa die Nachfrage
nach veganen Schuhen. Die wiederum
kommen kaum ohne Erdöl aus
– da stellt sich dann wiederum die
Frage, was in der Gesamtklimabilanz
jetzt der bessere Weg ist. Salewa
forscht daher seit Jahren an alternativen
Materialien wie Wolle und Hanf.
„Wir gehen davon aus, dass es mittelfristig
eine Vielzahl an Entwicklungen
geben wird, die ölbasierte Materialien
ablösen“, blickt Chefdesigner Moe in
die Zukunft.
Egal ob Leder oder nicht. Der
Bergschuhmarkt boomt. Große
Sportgeschäfte in München verlangen
schon nach Termin-Reservierung für
einen Kauf. Dafür bekommt man
dann auch wirklich eine halbstündige
gute Beratung. Die große Nachfrage
hat ihren Preis. „Die Rohstoffe sind
knapp, es gibt Lieferschwierigkeiten
und wir sind auch mit den Produktionskapazitäten
am Limit“, sagt Buczek.
Der Effekt: 7 Prozent höhere
Kosten, die Asolo in dieser Saison
noch schluckt, „aber dann werden die
Schuhe teurer werden.“ Nur das Leder
könnte wieder billiger werden.
„Der Preis hängt nämlich auch mit
Corona zusammen“, sagt Buczek.
„Durch die globalen Lockdowns war
die Gastronomie lange geschlossen, es
gab weniger Feste und Feiern und dadurch
wurden auch weniger Rinder
geschlachtet. Das bedeutet weniger
Leder und steigende Preise.“
TIPPS ZUR PFLEGE
Thomas Moe von Salewa rät zu Folgendem: „Idealerweise entfernt
man Schnürsenkel und Innensohle, um den Schuh gründlich mit Wasser
reinigen zu können. Anschließend wird auf den feuchten Schuh
eine spezielle Lederpflege aufgetragen. Hier raten wir auf umweltfreundliche
bzw. PFC freie Produkte zu achten. Der Schuh sollte niemals
an der prallen Sonne getrocknet werden, um zu vermeiden,
dass das Leder spröde wird. Ebenfalls darauf achten, dass der Schuh
auch innen gut austrocknet, um Schimmelpilz zu vermeiden. Hierfür
hilft immer noch das altbewährte Zeitungspapier.
Alexander Würtinger von Lowa ergänzt: „Besonders wichtig sind spezielle
Pflegeprodukte. Auch die aber nicht zu dick auftragen, damit die
Poren nicht versiegelt werden. Wichtig ist auch, dass das Leder nicht
trocken wird. Gerade an der Stelle des Großzehengrundgelenks, wo
der Schuh abgebogen wird.“
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Kleine Unfälle und Verletzungen sind
schnell passiert, vor allem auch beim
Sport. In den meisten Fällen handelt es
sich um oberflächliche Wunden wie
Schürf-, Riss-, Kratz- oder Schnittwunden,
bei denen die oberen Hautschichten
lokal geschädigt sind. In der Regel
kommt es dabei nur zu einer leichten
Blutung mit geringfügigen Schmerzen.
Bei offenen Wunden besteht jedoch die
Gefahr einer Wundinfektion. Aus diesem
Grund ist es wichtig, die Wunde
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SPORTaktiv
67
Ein Blick in die Bergsportabteilung
der Sporthändler
zeigt meist eine Riesenauswahl
an Schuhen unterschiedlichster
Formen, Farben
und Höhen. Wodurch unterscheiden
sich die alle jetzt aber und wie
navigiere ich durch die bunte
Vielfalt. Hilfe bieten die Kategorien,
die der deutsche Hersteller
Meindl in den 1970er-Jahren erfunden
hat und die von A bis D
reichen. Welcher Schuh was bietet
und für welches Gelände er geeignet
ist, haben wir uns von Alexandra
Teufel vom Gigasport in
Villach erklären lassen.
?
WELCHER
SCHUH
FÜR WELCHE
TOUR
Fotos: iStock, Alexandra Teufel/KK
68 SPORTaktiv
A
„Das sind leichte Schuhe,
eher noch im Freizeitbereich
mit einer weichen Sohle, die
ein angenehmes Abrollen ermöglicht“,
erklärt Alexandra Teufel. Manche sind
da knöchelhoch geschnitten, vieles
spielt sich auch im Halbschuhbereich
ab. Auch Modelle, die für „Speed-Hiking“
beworben werden, fallen unter
diese Kategorie. Das Profil ist nicht
sehr tief und von vorne bis hinten
gleich. „Wald und Wiese, gute Wege,
Nordic Walking – das sind die Einsatzbereiche
dieser Schuhe“, sagt Teufel.
A/B
Das sind leichte
Wanderschuhe, die
schon über den
Knöchel gehen und mit denen man ein
bisschen steilere Wege gehen kann. Sie
kommen auf leichteren Berg- oder Hügeltouren
zum Einsatz. „Die sind bereits
ein wenig stabiler und torsionsfester“,
sagt Teufel. Die Torsion kann man
überprüfen, wenn man versucht die
Sohle zu verwinden.
B
„Da
sind wir bei den Trekkingschuhen“,
erklärt die Expertin.
Mit ihnen geht es
WANDER-, TREKKING-
ODER BERGSCHUH?
STEIGEISENFEST, WIE-
DERBESOHLBAR, CLIM-
BING-ZONE. WELCHER
SCHUH KANN WAS?
UND WIE FINDE ICH DEN
RICHTIGEN FÜR MEIN
EINSATZGEBIET?
VON KLAUS MOLIDOR
schon auf anspruchsvollere Wanderungen,
auf denen einen schlecht gewartete
Wege oder Steige erwarten. „Alles, wo
nur noch Fußgänger unterwegs sind
und man nicht mehr mit einem Kinderwagen
fahren kann“, sagt Teufel.
Das Profil wird tiefer und kann auch
schon eine „Climbing-Zone“ aufweisen.
Das sind glatte oder nur leicht gerillte,
halbmondförmige Zonen im Zehenbereich.
„Damit baut man auf felsigem
Gelände mehr Grip und damit
Halt auf, weil mehr Gummi auf dem
Fels aufliegt.“ Die Knöchel sind bei
diesen Schuhen schon von außen geschützt,
die Sohlen hochwertiger, der
Schuh stabiler. „In dieser Kategorie gibt
es auch das breiteste Angebot von A bis
B“, sagt Alexandra Teufel. Und feste
Schuhe dieser Kategorie sind bereits
wiederbesohlbar – was sich durchaus
auszahlt, kostet eine neue Sohle doch
im Schnitt nur ein Drittel bis ein Viertel
eines neuen Schuhs.
B/C
Mit diesen schweren
Trekkingschuhen
geht es schon ins anspruchsvolle
Gelände und ins Hochgebirge.
Auch leichte Klettersteige sind
ihr Revier. Viele haben vorne und hinten
eine Climbing-Zone, damit man
auch beim Abstieg sehr guten Halt im
felsigen Gelände hat. Für Geröllfelder
sind sie unbedingt notwendig. Weil die
Sohle schon steif ist, kann man damit
zügig gehen und wackelt nicht herum.
Daher haben diese Schuhe auch schon
einen Geröllschutz am Obermaterial
von der Zehenkappe über die Seiten bis
zur Ferse aufgespritzt oder geklebt, um
das Leder oder Cordura des Schuhs zu
schützen. Und sie sind bedingt steigeisenfest.
Das heißt, es können Steigeisen
verwendet werden, die vorne ein Körbchen
für die Zehenkappe haben und
hinten an der Ferse per Hebel fixiert
werden. „Dafür hat der Schuh an der
Ferse eine Einbuchtung.“
ALEXANDRA
TEUFEL
ist Bergsport-Expertin bei Gigasport
in Villach und leidenschaftliche
Kletterin und Paragleiterin
www.gigasport.at
Leichte Bergschuhe: Vor C gibt es
noch eine Zwischenkategorie. Diese
Schuhe sind für felsorientierte Bergtouren,
haben vorne und hinten eine
Climbing-Zone, der Gummi der Sohle
ist besonders für den Grip am Felsen
optimiert.
C
„Das sind Bergsschuhe und
Schuhe für Großvenediger
und Großglockner“, sagt Alexandra
Teufel. „Also für Touren im
Hochgebirge, auf denen es auch über
Gletscher geht.“ Sie sind schon sehr
verwindungsstabil und haben eine steife
Sohle. Im leichten Gelände, im Wald
und auf der Wiese machen sie keinen
Spaß, dafür sind sie zu bockig. „Aber
im Geröll, auf Schnee und Eis geht es
sich damit super, weil sie stabilen Halt
geben“, erklärt Teufel.
D
Wir sind in der Klasse der Expeditionsstiefel
angekommen.
Diese Schuhe haben meist
schon eine Gamasche über den ganzen
Bereich, sind sehr hoch geschnitten, gehen
fast bis zur Mitte des Unterschenkels.
„Vom Mont Blanc aufwärts“, beschreibt
Alexandra Teufel den Einsatzbereich.
Außerdem sind sie fürs Eisklettern
und für Steilflanken im Eis
geeignet. Diese Schuhe sind komplett
steigeisenfest, also mit Einbuchtung für
Hebelfixierung hinten und vorne.
SPORTaktiv
69
DOLOMITE CRODAROSSA PRO GTX 2.0
• enger Sitz – hohe Präzision und Kontrolle,
für Zustiege und Klettersteige
hervorragend geeignet
• Gore-Tex®-Vision-Futter – Wasserfestigkeit,
Atmungsaktivität, niedrige
Isolierung
• Megagrip-Vibram®-Compound-Sohle
– exzellenter Halt auf nassem und auf
trockenem Untergrund
• Fersenpartie und Zehenbereich aus
Gummi – kein Fersenschlupf sowie
Schutz der Zehen
PREIS (UVP): € 219,95
www.dolomite.it
DYNAFIT SPEED MTN
• Allrounder für schnelle Bergsteiger
• perfekter Grip und Traktion in jedem Gelände
• POMOCA-Sohle für perfekten Halt und Bodenhaftung
• robust, extrem leicht und komfortabel
• bewährte Schnellschnürung
• nur 330 Gramm (Herren) und 300 Gramm (Damen)
• für den Einsatz bei Nässe ist der Bergschuh zusätzlich
mit GORE-TEX®-Membran erhältlich
PREIS (UVP): € 145,–
www.dynafit.com
BERG-
STEIGER
SECHS AKTUELLE TOP
BERGSCHUHE AUF EINEN BLICK.|
LA SPORTIVA ST GTX
• ultraleichter Bergschuh für
technische Exkursionen
• ideal geeignet für Klettersteige,
Trekking, Gletscherüberquerungen
• wasserdichte, atmungsaktive und
ergonomische Passform
•Vibram-Sohle
mit Impact-
Brake-System-Stollen
PREIS (UVP): € 299,–
www.lasportiva.com
SALEWA CONDOR EVO GORE-TEX
• Ganzjahres-Bergsteigerschuh für
Herren
• Obermaterial aus strapazierfähigem
Perwanger-Wildleder
• permanent wasserdichtes und
atmungsaktives GORE-TEX®-
Performance-Comfort- Innenfutter
für optimalen Klimakomfort bei
wechselhaftem Wetter
• bedingt steigeisenfest
PREIS (UVP): € 300,–
www.salewa.com
ASOLO TRAVERSE GV
• für lange Trekking- und anspruchsvolle
Bergtouren
• ist aus wasserabweisendem Velourleder
gefertigt und bietet besten Schutz,
• die Gore Tex Membrane sorgt für Atmungsaktivität
und Wasserdichtigkeit
• die Zwischensohle aus mikroporösem
Einkomponentengummi bietet ein Optimum
an Stabilität, während der PU Keil
im Fersenbereich für optimale Dämpfung
sorgt
PREIS (UVP): € 245,95
www.asolo.com
SALOMON QUEST 4 GTX
• leicht und gut gepolstert, bietet auch
auf langen Touren dauerhaft hohen
Gehkomfort
• Grund: Die 4D-Advanced-Chassis-Technologie
von Salomon unterstützt die optimale
Beugung des Vorfußes für einen
effektiven Schritt und die verbesserte
Außensohle mit neuem Stollendesign
sorgt für sicheren Halt und Grip auf jedem
Untergrund
PREIS (UVP): € 180,–
www.salomon.com
Fotos: Hersteller
70 SPORTaktiv
DACHSTEIN SF-21 GTX
• Obermaterial aus hochwertigem Veloursleder und
abriebfestem Mesh
• wasserdichte und atmungsaktive Gore-Tex Membran
• integriertes Schnürsystem für einzigartigen Halt
• Zehengeröllschutz aus Gummi
• exklusiv mit Suptraction entwickelte Gummisohle „Storsola“
PREIS (UVP): € 169,95
www.dachsteinschuhe.com
ON CLOUDROCK WATERPROOF
• die robuste Membran ist
wind- und wasserdicht
• zwei Mesh-Arten an
Mittel- und Vorderfuß
wirken stabilisierend und
atmungsaktiv
• der gummierte Spritzschutz
ist robust und doch leicht und
flexibel – für den idealen Mix aus
Tempo und Schutz
• Missiongrip und Stollen bieten Halt
• mit dem FlexLock-System schnürst man
den Schuh wie gewohnt oder mit einer
einzigen Ziehbewegung
PREIS (UVP): € 219,95
www.on-running.com
GARMONT VETTA GTX
• Gore-Tex-Extended-
Comfort-Futter
• 1,8-mm-Veloursleder
• Geröllschutzrand und
Anziehschlaufe
• Vibram-Maton®-Zwei -
kom ponenten-Sohle
• Damen- und Herrenvariante
PREIS (UVP): € 189,99
www.garmont.com
HANWAG TATRA LIGHT GTX
• modernes und funktionales Schaftdesign mit
Hanwag-LFX-Technologie
• stabile, dämpfende Hanwag-Integral-Light-
Sohlenkonstruktion
• durch spezielle Profilgestaltung und 3D-
PrismBase-Technologie sehr leicht
• niedrigere Standhöhe verbessert die
Stabilität bei perfekter Dämpfung
• atmungsaktives und dauerhaft
wasserdichtes Gore-Tex-Futter
PREIS (UVP): € 240,–
www.hanwag.com
AB IN DIE
NATUR
SECHS AKTUELLE TOP
WANDERSCHUHE IM ÜBERBLICK..
Fotos: Hersteller
SALEWA ALP TRAINER 2 MID GORE-TEX
• wasserdicht dank Gore-Tex
• verlässlicher Grip und Stabilität auch bei Nässe
• robustes, hochwertiges Veloursleder
• Vibram®-Sohle
• progressiver Wanderschuh mit halbhohem Schaft
PREIS (UVP): € 200,–
www.salewa.com
SCARPA MARMOLADA TREK HD
• Obermaterial aus technischem
Gewebe und wasserabweisendem Leder
• wasserdichte und atmungsaktive
HDry®-Membran
• Sock-Fit-XT-Konstruktion für hohen Komfort
• EVA Einsätze im Fersen- und Vorfußbereich
für maximale Dämpfung
• Vibram®-Laufsohle
PREIS (UVP): € 230,–
www.scarpa.net
SPORTaktiv
71
Foto: Oberösterreich Tourismus/Luchstrail//Max Mathner
72 SPORTaktiv
ZU GAST IN OBER-
ÖSTERREICH
Powered by
SOMMERSEILBAHNEN IN
OBERÖSTERREICH
Anzahl Lifte
Feuerkogel – Ebensee www.feuerkogel.info 1
Freesports Arena Dachstein Krippenstein www.dachstein-salzkammergut.com 3
Gosau – Dachstein West www.dachstein.at 3
Hinterstoder – Höss www.hiwu.at 2
Hochplett – Oberaschau www.skilifte-oberaschau.at 3
Katrin www.katrinseilbahn.com 1
Stoaninger Alm www.stoaninger-alm.at 1
Wurzeralm – Spital am Pyhrn www.hiwu.at 2
Drinnen ist
Wäscheberg,
draußen ist
Bergerlebnis.
Komm raus und
entdecke Oberösterreich.
oberösterreich.at
WANDERN
OHNE HOHE
ÖSTERREICH IST NICHT NUR
„LAND DER BERGE“, SONDERN
AUCH „LAND AM STROME“. ES
IST EIN LAND DER SEEN, HÜGEL
UND WÄLDER, DER NATUR- UND
KULTURLANDSCHAFTEN. AUCH
ABSEITS DER IMPOSANTEN
ALPINEN REGIONEN WANDERT
ES SICH ALSO SCHÖN – UND
NOCH DAZU ENTSPANNTER,
WENN NICHT ALLZU VIELE UND
STEILE HÖHENMETER ZU BE-
WÄLTIGEN SIND. WIR HABEN
VERLOCKENDE VARIANTEN FÜRS
„WANDERN OHNE HOHE BERGE“
GESUCHT UND GEFUNDEN.
VON CHRISTOF DOMENIG
SÜDSTEIRISCHES WEINLAND STEIERMARK
BERGE
NATIONALPARK THAYATAL NIEDERÖSTERREICH
Der kleinste Nationalpark Österreichs ist ganz groß,
was die Artenvielfalt betrifft: 44 Prozent der heimischen
Pflanzenvielfalt findet man hier, ganz im Norden des
Landes, auf bloß 0,016 Prozent der Fläche – hat der
Dachverband Nationalparks Austria ausgerechnet. Die
idyllische Wald- und Flusslandschaft mit der vielfach
mäandernden Thaya bietet auch sehr seltenen Tierarten
wie der europäischen Wildkatze eine Heimat. Rund um
die Nationalparkgemeinde Hardegg führt der „Hardegger
Rundwanderweg“ – nur einer von etlichen schönen
Wanderwegen direkt im Schutzgebiet. Passionierte
Weitwanderer können auf dem „Thayatalweg 630“
auf 12 Etappen (und natürlich auch Teilstrecken) zum
Nationalpark hinwandern, mit Start am Nebelstein und
Ziel in Retz, Gepäcktransport wird geboten.
www.nationalparksaustria.at
www.waldviertel.at
Die Steiermark hat beides, schroffe
Gipfel wie sanfte Hügel – und beides
verbindet die Weitwanderroute „Vom
Gletscher zum Wein“. Eigentlich sind es
zwei Routen, eine Nord- und eine Südroute
– mehrere Etappen der „Südroute“
führen durch das südsteirische Weinland.
Ohne Höhenmeter geht es durchs
Hügelland jedoch nicht: So überwindet
beispielsweise die Etappe 23 von Leutschach nach Ratsch 700 Höhenmeter auf 16 Kilometern.
Aber die Landschaft ist sanft und die Region (genauso wie Wein und Brettljausen) ein
Hochgenuss. Die erwähnte Etappe deckt sich in Teilen mit der „Glanzer Hoftour“, eine der
beliebtesten Wandertouren im Naturpark Südsteiermark. www.steiermark.com
Fotos: Nationalparks Austria Thayatal und Seewinkel/Stefan Leitner, WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH/Hochhauser
74 SPORTaktiv
DONAUSTEIG OBERÖSTERREICH
Von der Grenzstadt Passau führt der Donausteig entlang
beider Flussufer bis Grein durch äußerst abwechslungsreiche
Kultur- und Naturlandschaften. Weitwanderer und
Genusswanderer sowie wandernde Familien finden hier
auf nicht weniger als 450 Kilometern Gesamtstrecke jede
Menge passende Touren. Von der Hauptroute abzweigend
führen noch einmal fast 50 Rundtouren ins Hinterland,
für ein noch intensiveres Erlebnis. Es besteht also reiche
Auswahl zwischen Etappen mit wenig oder auch ordentlichem
Auf- und Ab-Anteil.
www.oberoesterreich.at, www.donauregion.at
NATIONALPARK NEUSIEDLER SEE-SEEWINKEL BURGENLAND
Schilf, Wiesen und Weiden sowie etwas über ein Viertel
Wasserflächen prägen Österreichs einzigen Steppen-Nationalpark
im flachsten Teil des Landes. Die einzigartige Landschaft
bietet Tausenden Vögeln eine ideale Rast- und Brutstätte. Das
Wegegebot ist daher immer strikt einzuhalten – das versteht
sich aber im Schutzgebiet eigentlich von selbst. Als Ausgangspunkt
für geführte Touren genauso wie individuelle Erkundungen
bietet sich das Nationalpark-Infozentrum in Illmitz
an. Von hier kann man zum Beispiel zum Illmitzer Zicksee
und etlichen weiteren Touren aufbrechen. Das Fernglas und
ein Vogelbestimmungs-Buch (oder eine -App) sind immer
dabei, Hochstände und Aussichtsplattformen laden zu Rast
und Naturbeobachtung ein. www.nationalparks austria.at
www.nationalparkneusiedlersee.at
SPORTaktiv
75
WANDERN
OHNE HOHE
BERGE
WIENERWALD WIEN, NIEDERÖSTERREICH
„SLOW TRAILS“ KÄRNTEN
Entspannte Wege zum Wandern ohne
Stress, bis zehn Kilometer lang und mit
nicht mehr als 300 Höhenmetern: Das
erfüllen die insgesamt 14 Slow Trails in
unterschiedlichen Kärntner Regionen.
Sie führen stets am Wasser entlang, an
den bekannten Kärntner Seen oder an
der Drau, bringen Wanderer zu besonders
schönen Plätzen und erzählen alle
eine Geschichte. Wie zum Beispiel der
Slow Trail durch das Bleistätter Moor
am Ossiacher See (Bild). Die Möglichkeit
zum Baden ist bei vielen der
Kärntner Slow Trails eingebaut.
www.kaernten.at/slowtrails
Direkt von der Bundeshauptstadt weg in eine traumhafte Natur
aufbrechen, das ermöglicht der Wienerwald. Zum Beispiel von
der Endstation der Buslinie 60B weg in den Lainzer Tiergarten,
wo nicht nur mehrstündige Wanderungen, sondern auch ein
Naturschutzgebiet warten. Der „Biosphärenpark Wienerwald“
ist freilich deutlich größer, er erstreckt sich über zwei Bundesländer
von Klosterneuburg im Norden bis Bad Vöslau im
Süden und von Wien bis nach Kaumburg im Triestingtal.
Und er bietet vielfältige Wandermöglichkeiten von familienfreundlichen
Runden bis zu anspruchsvollen Touren, die zum
Großteil mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.
www.wienerwald.info, www.bpww.at
WEINVIERTEL NIEDERÖSTERREICH
Auch wenn Österreichs flächenmäßig größtes Bundesland hier schon vertreten ist: Aber das
Weinviertel mit seinen idyllischen Kellergassen gehört zum Wandergenuss ohne hohe Berge
einfach ebenfalls dazu. Zum Beispiel auf dem „Jakobsweg Weinviertel“ – 153 entschleunigenden
Kilometern durch eine malerische Landschaft und wunderschöne kleine Ortschaften.
Der Start ist in Drasenhofen, das Ziel nach sechs Etappen in Krems erreicht. Zwischen
16 und 30 Kilometer sind die Wegabschnitte lang, aber stets mit moderaten Höhenmetern.
Natürlich finden auch Tageswanderer im nordöstlichen Teil Niederösterreichs alles, was zum
Genusswandern dazugehört. www.weinviertel.at
Fotos: Weinviertel Tourismus/Horvath, Wienerwald Tourismus/www.ishootpeople.at, Slow Trail Bleistaettermoor Ossiacher See Gert_Perauer
76 SPORTaktiv
DER ERSTE
TRAILRUNNING SCHUH MIT
INDIVIDUELLER PASSFORM
TECNICA ORIGIN LD
BLIZZARD-TECNICA.COM
ANGEPASST
IN 15 MINUTEN
ZU GAST IN DER
STEIERMARK
78 SPORTaktiv
Foto: Steiermark Tourismus/pixelmaker.at
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SOMMERSEILBAHNEN IN DER
STEIERMARK
Anzahl Lifte
Aflenzer Bürgeralm www.aflenzer-buergeralm.at 1
Annerlbauer Lift – Krieglach www.annerlbauer.at 2
Dachstein-Gletscher Schladming Ramsau www.dachsteingletscher.at 0
Eichfeldlift – Turnau www.eichfeldhuette.at 1
Etmißl 1
Hammerbodenlift Großreifling www.landl.at 1
Hauser Kaibling / Schladming – Ski amadé www.hauser-kaibling.at 3
Kreischberg / Murau www.kreischberg.at 2
Lachtal www.lachtal.at 1
Mariazeller Bürgeralpe www.buergeralpe.at 1
Miesenbach – Wiesenhofer www.gasthof-wiesenhofer.at 1
Planai / Schladming – Ski amadé www.planai.at 3
Ramsau / Dachstein – Ski amadé www.ramsau.com 2
Reiteralm / Schladming – Ski amadé www.reiteralm.at 1
Schöckl www.schoeckl.at 1
Sommeralm – Pirstingerkogellift www.sommeralm.at 1
Tauplitz / Bad Mitterndorf – Schneebären www.dietauplitz.com 2
SPORTaktiv
79
DER PERFEKTE RUCKSACK IST
DER, DEN MAN AUF DER TOUR
MÖGLICHST WENIG SPÜRT.
WIE MAN BEIM KAUF DEN
BESTEN RUCKSACK FÜR SICH
FINDET UND WIE MAN DEN
KOMFORT MITTELS RICHTIGER
EINSTELLUNG UND PACK
TECHNIK OPTIMIERT.
VON CHRISTOF DOMENIG
MIT LEICHTEM
GEPACK
Fotos: Deuter, Gregory
Fotos: Deuter, Gregory
80 SPORTaktiv
Es gibt keinen größeren Spielverderber
auf Bergtouren als einen
reibenden Schuh. Ein Rucksack,
der an den Schultern zieht oder
sonst irgendwie zwickt oder zwackt,
kommt aber nicht weit dahinter. Wer
sich also zunächst beim Rucksackkauf
und in Folge bei der Einstellung von
Gurten und Bändern wie auch beim Beladen
ein paar Gedanken macht, macht
es sich in Summe deutlich leichter.
Gedanken machen sich auch die Hersteller
der Rucksäcke, denen es gelingt,
das an sich gute Produkt Outdoorrucksack
immer noch weiter zu verbessern.
In den letzten Jahren gingen die Innovationen
vor allem in zwei Richtungen, sagen
sowohl Daniel Bürkle für Deuter
wie auch Thomas Miedl für die Marke
Gregory: Zum einen bei den Tragesystemen.
Hier gelingt es immer besser, eine
gute Schwerpunktlage mit guter Belüftung
zu vereinen. Zum Zweiten ist es
das Thema Nachhaltigkeit, wo zuletzt
große Fortschritte erzielt wurden. Wie
überall in der Outdoorbranche ist „grün
und „fair“ auch im Rucksackbereich voll
angekommen. Aber auch optisch unterscheiden
sich aktuelle Rucksäcke von
denen, die noch vor ein paar Jahren angeboten
wurden. „Es geht in Richtung
eines ‚cleanen‘ Looks mit versteckten
nützlichen Features“, sagt Daniel Bürkle.
Doch das sind schon Details, die in
der Prioritätenliste zunächst nicht ganz
oben sind, wenn man sich um den passenden
Rucksack für sich umschaut.
Die erste Frage, die man sich stellen
sollte: Wofür will ich meinen Rucksack
eigentlich nutzen? Damit verbunden ist
die Frage des Tragesystems. Ein „Netzrücken“
mit optimaler Belüftung – oder
ein anliegendes Tragesystem für perfekte
Balance? Diese Grundsatzfrage ist nach
wie vor aktuell – jedoch sind die Antwortmöglichkeiten
um ein paar Facetten
reicher geworden. Weil es mit neuen
Materialien und Technologien immer
besser gelingt, beide an sich widersprechenden
Funktionen zu vereinen.
Ein Netzrücken, der etwas Abstand
zwischen Rücken und Rucksack schafft,
ist grundsätzlich bei einfachen Wegen
nach wie vor die erste Wahl. Je anspruchsvoller
die Sportart, je mehr es in
den Bereich Hochtouren oder Klettern
geht, desto wichtiger ist aber ein körpernaher
Sitz, weil er den Körperschwerpunkt
optimiert. So weit die grobe Unterscheidung.
Die Praxis ist noch etwas
komplexer: So gibt es etwa bei Deuter
aktuell nicht weniger als sechs unterschiedliche
Rückensysteme. Das maximal
belüftete Netzrücken-System nennt
sich dort „Aircomfort“ und ist beim
Wandern nach wie vor das am meisten
nachgefragte, sagt Daniel Bürkle. Die am
Körper anliegende, aber ebenfalls sehr
gut belüftete Alternative nennt sich „Aircontact“.
Für Gregory verweist Thomas
Miedl auf das „Free Float“-Tragesystem:
Es ist dafür konstruiert, die Vorteile von
Netz- und Kontaktrücken zu vereinen,
und ermöglicht zudem besondere Beweglichkeit.
Eine gute Beratung zahlt
sich im Fachhandel hier jedenfalls aus.
Ebenso wichtig wie das Tragesystem ist
es, die korrekte Größe zu erwischen.
„Die Größenwahl soll so exakt wie möglich
sein, ähnlich wie beim Kauf eines
Schuhs“, lautet die Empfehlung von
DEN RUCKSACK RICHTIG PACKEN
So schaffst du die optimale Gewichtsverteilung
(Empfehlungen von Deuter)
+ Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte dicht am
Körper und möglichst in Schulterhöhe liegen. So
befindet er sich immer über dem Körperschwerpunkt
und der Rucksack zieht beim Tragen nicht
nach hinten. Bei großen Rucksäcken erreichst du
das so:
+ Schlafsack, Daunenausrüstung und andere leichte
Gegenstände kommen ins Bodenfach.
+ Mittelschwere Sachen wie Kleidung kommen nach
oben außen.
+ Schwere Ausrüstung (wie Zelt, Proviant, dicke
Jacken) nach oben in Schulterhöhe, möglichst nah
an den Rücken.
+ Kleinigkeiten ins Deckelfach packen.
+ Generell auf gleichmäßige Gewichtsverteilung
achten, gerade auch bei den Seitentaschen.
+ Möglichst wenig an der Außenseite des Rucksackes
befestigen.
+ Im leichten Gelände wie Wanderwegen den
Schwerpunkt etwas höher packen, im schwierigen
Gelände (wie Hochtouren, Klettersteige) etwas
tiefer und damit näher dem Körperschwerpunkt
SPORTaktiv
81
DEN RUCKSACK
RICHTIG EINSTELLEN
Deuter empfiehlt, so vorzugehen
1. Der Rucksack soll mit einem realistischen Gewicht
gepackt sein. Alle Riemen lockern, dann
schultern.
2. Hüftgurt schließen. Die Mitte der Hüftflosse soll
auf Höhe des Hüftkamms sein.
3. Anschließend die Schulterträger festziehen.
Nicht zu fest, die Hauptlast wird mit dem Hüftgurt
getragen.
4. Richtig positionieren: Der Schulterträgeransatz
am Rucksack sollte zwischen den Schulterblättern
liegen. So umschließen die Schulterpolster
sauber die Schultern.
5. Brustgurt anpassen und schließen: Der Brustgurt
stabilisiert die Schulterträger. Höhenverstellbare
Brustgurte erst einstellen, wenn die richtige
Schulterlänge gefunden ist.
6. Stabilisierungsriemen anziehen. Die Stabilisierungsriemen
an der Hüfte und die Lageverstellriemen
an den Schultern ermöglichen einen besseren
Kontakt zwischen Rücken und Rucksack
und lassen dich sicherer gehen.
Gregory-Experte Miedl. Der Hersteller
selbst empfiehlt dafür, seine Rückenlänge
zu messen (wie man dabei vorgeht, findet
man auf der Gregory-Webseite).
Rucksäcke werden in unterschiedlichen
Rückenlängen angeboten, manche Tragesysteme
sind auch in der Länge verstellbar.
Träger und Hüftgurte müssen
sich jedenfalls an der dafür vorgesehenen
Stelle befinden, damit sie ihre Funktion
auch voll erfüllen können. Die Möglichkeit,
Rucksäcke mit unterschiedlichen
Längen zu probieren, sowie die Beratung
sprechen auch hier klar für den guten,
stationären Sport- und Outdoorhandel.
„Ein häufiger Fehler ist, den Rucksack
unbeladen zu probieren. Da hat man im
Geschäft das Gefühl, dass er perfekt
passt – aber in der Natur im beladenen
Zustand stellt sich dann heraus, dass der
Sitz doch nicht so gut ist“, weiß Deuter-Experte
Bürkle. Manche Händler haben
eigene Gewichtssäcke für das Probieren
im beladenen Zustand. Sonst:
einfach im Geschäft ein paar Dinge
„ausborgen“.
Einsatzbereich, Tragesystem und passende
Größe: Sind diese Punkte abgeklärt,
ist man seinem idealen Rucksack
schon recht nahe. Optimiert wird die
Passform mit der Einstellung der Gurte
und Träger sowie mit dem richtigen Packen
(siehe Kästen) – und beides macht
mehr aus, als viele glauben. Was beim
Kauf sonst noch zu beachten ist? Das
Packvolumen sollte natürlich stimmen.
Faustregel: 25 bis 35 Liter sollten für
Ganztagestouren Platz haben, für Mehrtagesrucksäcke
sind ab 40 Liter aufwärts
zu empfehlen. Wobei man mit zunehmender
Erfahrung im Outdoorsport
lernt, Überflüssiges wegzulassen. Die
Notfallausrüstung, Erste-Hilfe-Set, Regenschutz,
Biwaksack und Handy zur
Alarmierung sollten aber immer noch
Platz finden.
Wie viel soll man in einen Rucksack
investieren? 140 bis 160 Euro nennt Daniel
Bürkle als Richtwert, 150 Euro
Thomas Miedl – um hochwertige Qualität
zu bekommen, die dann aber auch
über eine lange Zeit Freude bereitet. Um
den Preis bekommt man bei den namhaften
Herstellern heute auch ein gutes
Gewissen dazu: in Form von fairer Produktion
mit Zertifzierungen, wie man
sie auch aus dem Textilbereich kennt
(zum Beispiel „Bluesign“), PFC-Freiheit
oder Reparierbarkeit und Ersatzteilverfügbarkeit
über viele Jahre.
DANIEL BÜRKLE
ist Key-Account-Manager bei Deuter
Austria/Redler Sports GmbH.
www.deuter.com
THOMAS MIEDL
ist Marketing-Manager bei der Uhl
Günter exklusiv sportartikelvertrieb
GmbH, dem Österreich-Vertrieb
von Gregory-Rucksäcken.
eu.gregorypacks.com
82 SPORTaktiv
ORTOVOX TRAVERSE 30
• vielseitiger, funktionaler und bequemer
Bergrucksack für das ganze Jahr
• Tasche mit integriertem Helmnetz
• Hüfttasche u. Trinkflaschenhalterung
• Ski- und Stockbefestigung mit
Kompressionsriemen
• Regenhülle
• Gewicht: 1015 g
PREIS (UVP): € 140,00
www.ortovox.com
Fotos: Hersteller
VERLÄSSLICHE
BEGLEITER
ORTLIEB LIGHT PACK TWO
• der leichteste Rucksack im ORTLIEB-Sortiment
ist Minimalismus pur: ein Tagesrucksack,
der nur 330 g wiegt – und geballte
Funktionalität mitbringt
• puristischer, wasserdichter Rucksack mit
praktischem Rollverschluss
• optimales Gewicht-Volumen-Verhältnis
und mit seinem ungewöhnlich kleinen Packmaß
– er passt in einen 20 cm großen Netzbeutel
(im Zubehör enthalten) – und damit in
jedes Gepäck
PREIS (UVP): € 89,99
www.ortlieb.com
TATONKA SKILL 22 RECCO
• besonders leichter Wanderrucksack
mit RECCO-Notfall-Reflektor
• optimal belüftetes Tragesystem
für einen trockenen Rücken auch
auf anstrengenden Touren
• ergonomisch geformte, gepolsterte
& belüftete Schultergurte, höhenverstellbarer
Brustgurt, gepolsterter
& belüfteter Hüftgurt
• mit Wanderstockhalterung und
Trinksystemvorbereitung
• Gewicht: 780 g
PREIS (UVP): € 120,–
www.tatonka.com
FÜNF AKTUELLE TAGESRUCKSÄCKE
AUF EINEN BLICK.
DEUTER FUTURA 32 IN
TURMERIC-GREENCURRY
• für längere Tages- und Mehrtageswanderungen
mit einfachem Handling und hohem
Tragekomfort
• Regenhülle
• Vorrichtung für Trinkblase
bis drei Liter und
Wanderstockhalterung
• mit dem neuen
Mesh des Aircomfort-
Rückensystems wird für
maximale Belüftung gesorgt
• Gewicht: 1440 g
PREIS (UVP): € 160,–
www.redlersports.at
THULE ALLTRAIL 25L
• einfaches Verstauen von Ausrüstung mit leicht
zugänglicher, obenliegender Öffnung
• einfacher Zugriff auf die Ausrüstung durch seitlichen
Reißverschluss am Hauptfach und vordere
„Shove-it“-Tasche
• atmungsaktive Schultergurte,
Hüftgurt und
Rückenteil für eine
angenehme Temperatur
• Trinkblasenfach mit Trinkschlauchöffnung
und zwei
seitlichen Taschen für Wasserflaschen
(Trinkblase separat
erhältlich)
• Gewicht: 950 g
PREIS (UVP): € 99,95
www.thule.com
SPORTaktiv
83
AUS
PRO
BIERT
OUTDOOR
KLARE SICHT!
Um ehrlich zu sein, bevorzugte ich den Weg zum Gipfelkreuz
bis dato immer ohne Sonnenbrille. Sie rutscht von der Nase,
fällt immer mal wieder zu Boden, man schwitzt und die Brillengläser
laufen an.
Darum bin ich umso überzeugter und auch sehr begeistert
von der JULBO SHIELD (UVP 199,95). Sie ist der absolut perfekte
Begleiter für den Genuss grandioser Berglandschaften.
Aufgrund des rutschfesten Nasenstegs, der übrigens aus einem
sehr weichen und angenehmen Material besteht, und
des Grip-Tech-Bügels sitzt die Brille wie angegossen. Mein
absolutes kleines Highlight ist jedoch der gewölbte Bügel der
Shield – denn die Bügel verhängen sich aufgrund des exklusiven
Soft-Materials nicht in den Haaren! Das ist einfach
traumhaft und spart Nerven. Zudem hat man, wenn man
Stunden später irgendwann am Gipfel angekommen ist, mit
den abnehmbaren Seitenteilen einen weiteren zuverlässigen
Schutz vor der seitlichen Sonneneinstrahlung und kann den
Weitblick und die wunderschönen Farben der Natur einfach
nur genießen, denn die bleiben mit der Shield unverändert
und klar.
EINE BÄRIGE BRILLE, EIN
AUFBLASBARER RUCKSACK
UND EINE MÜCKEN-
SCHUTZ-KLEIDUNG
IM TEST-EINSATZ.
VON LILI RECHLING, THOMAS POLZER
UND CHRISTOPH HEIGL
Fotos: Christopher Kowatschitsch, Diana Zabini, Katja Heigl
84
SPORTaktiv
IT EINGEBAUTER
MIT EINGEBAUTER „MÜCKEN-ABWEHR“
ALLES UNTER EINEM DACH
„Der erste faltbare Rucksack mit einem aufblasbaren Rückenpolster
und gepolsterten Schultergurten und ein zusätzlicher
Kamera-Cube-Rucksackeinsatz für eine DSLR/Systemkamera
mit Objektiv.“ Das verspricht der WANDRD VEER
BLACK 18 (€ 99,95). Da ich sehr gerne reise, wandere und
dabei viel fotografiere, macht mich das Ding neugierig. Und
überrascht mich gleich beim ersten Test auf einer leichten
Wanderung: Tragekomfort, Leichtigkeit (klar bei nur 443 g),
gute Verarbeitung und ein leichtes Zugreifen auf die gut geschützte
Spiegelreflexkamera plus Objektiv sind sehr gut. Inklusive
dem separat erhältlichen Camera-Cube (€ 49,95) trägt
er auch nur 582 Gramm auf. Er verspricht wasserfestes und
atmungsaktives Material, das Feuchtigkeit einfach abperlen
lässt. Die Reißverschlüsse sind abgedichtet, der leichte Regen
auf der Tour kann ihm jedenfalls nichts anhaben. Das
Material an den Schultergurten und am Rücken – mit dem
aufgeblasenen Rückenpolster drin – fühlt sich gut an. Für das
sensationell kleine Packmaß bietet er einige Fächer zum Verstauen:
Hauptfach für Fotoapparat, Zubehör, Gewand, Deckelfach
für persönliche Accessoires, seitliches Fach für
eine Wasserflasche und ein Organizerfach. Auch gutes Feature:
der seitliche Reißverschluss ist dank des verbauten
Clips diebstahlsicher. Der schützende Foto-Cube ist leicht
aufzublasen, die Kamera leicht zu verstauen und auch recht
einfach seitlich am Körper rauszunehmen. Der Brustgurt ist
höhen- und längenverstellbar. Mir persönlich fehlt lediglich
ein Hüftgurt für den perfekten Sitz.
Fazit: Große Pluspunkte sind das kleine Packmaß und das
geringe Gewicht. Damit ist der Vandrd Veer Back ein idealer
Begleiter für Tagesstadttouren, Spaziergänge und kurze
Wanderungen, auf denen man gut geschützt eine Kamera
dabei haben möchte.
Bei Wanderungen im Hochsommer oder lauschigen Abenden
am See kennt man es: fliegende Plagegeister in Form von
Mücken und allerlei Insekten. Weg ist die Gemütlichkeit.
Der deutsche Outdoor-Spezialist VAUDE schafft Abilfe: Ab
Sommer 2021 sind ausgewählte AntiMos-Modelle mit einer
Greenfirst-Mückenabwehr auf pflanzlicher Basis von natürlichem
Geraniol am Markt (z.B. in Rosen, Currykraut, Koriander,
Lavendel, Lorbeer, Thymian, Zitronenmelisse). Die Wirkstoffe
sind biologisch abbaubar und sorgen dafür, dass Mücken & Co.
das Weite suchen. Die Imprägnierung hält für ca. 20 Wäschen
bei 30° C und sollte danach wieder aufgefrischt werden.
Hochsommer am See war heuer leider noch nicht, aber bei
einigen Wanderungen haben wir die MENS FARLEY ZO PANTS
V und das ROSEMOOR LS SHIRT II ausprobiert. Vorweg:
Sowohl mit der Zipp-off-Wanderhose (UVP € 100,–) als auch mit
dem Outdoorhemd (UVP € 75,–) wurden wir nicht von Moskitos
gefressen und waren stets sehr bequem und mit erhöhtem
UV-Schutzfaktor (50+) unterwegs. Der Härtetest in den Abendstunden
von Lignano oder Gelsenkirchen wird noch erfolgen
müssen.
Auch Kinder profitieren von Vaudes Ideen: Die Kids Caprea
Antimos Pants helfen gegen Mücken und haben zudem eng
anliegenden Zecken-Manschetten an den Beinabschlüssen.
Die erste Wahl für den Waldkindergarten!
SPORTaktiv
85
STYLE
BERGAUF
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ZIP OFF TROUSERS
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SPORTaktiv
89
WENN DER
SCHAFFNER
EIN HANFFASER-PULLI UND FENCHELTEE SIND
ÖKO. EINE BERGTOUR AUF DEN HÖCHSTEN
ZACKEN DES KARWENDELS ABER AUCH!
ZUM
ABENTEUER
PFEIFT
VON SABRINA HÖFLINGER
Das Karwendel ist ein erhabenes
Gebirge. Schroff,
brüchig und oft abweisend
erstreckt es sich auf einer
Länge von rund 45 Kilometern
an der Grenze zwischen Bayern
und Tirol. In den 1930-er, 40-er
und 50-er Jahren schüttelten die beeindruckend
vertikalen, aber gerne
grausam bröseligen Karwendelwände
reihenweise die besten Kletterer der
Epoche ab und warfen sie erbarmungslos
in die Tiefe. Wer das Klettern
hier gelernt hatte, wurde entweder
ein Großer oder starb früh. Des
Karwendels genialster Schüler war
Achttausender-Doppelerstbesteiger
Hermann Buhl aus Innsbruck. Wie
eine Spinne kraxelte er im steilsten
Karwendel-Kalk. Sein Ende kam aber
leider trotzdem viel zu früh: 1957
stürzte er unter einer brechenden
Wechte im Himalaya zu Tode und
wurde bis heute nicht gefunden.
Fotos: Miriam Meyer
90 SPORTaktiv
Mit der Bahn
auf den Berg?
Starten kann
man von fast
überall. Wien?
Hamburg? Wir
von München
aus.
Heute staut sich Woche für Woche an
den Toren des Karwendels eine Blechlawine.
Immer mehr ausflugswütige Städter
zieht es in diese noch immer wilde,
ungezähmte Urlandschaft.
Wer heute etwas grundlegend verändern
will, muss klein anfangen. Wir
starten einen Versuch und wollen zeigen,
dass „öko sein“ nicht nur etwas für Fencheltee
trinkende Hanffaser-Pulli-Träger
oder die Grünen der 1980er-Jahre ist,
sondern auch dem Bergsteiger eine
grundlegend neue Perspektive bietet.
Mit „Ökostrom und Muskelkraft“ lautet
unsere Devise. In zwei Tagen wollen wir
von München aus mit einem minimalen
ökologischen Fußabdruck den höchsten
Karwendelgipfel, die Birkkarspitze
(2749 m), erreichen. Vor uns liegen
rund 120 Kilometer im Zug, 18 Kilometer
auf dem E-Bike, eine urige Hüttenübernachtung
im Karwendelhaus
(1765 m) und knapp 1000 Höhenmeter
zu Fuß – die einfache Strecke!
Los geht’s! Um Mittag starten wir in
München am geschäftigen Hauptbahnhof,
wo Wanderer mit großem Rucksack
eher wie Exoten wirken. Die Hektik und
der Lärm der Tausenden Metropolisten
und Geschäftsreisenden lässt die Sehnsucht
nach der Ruhe des Karwendels
steigen. Raus aus dem urbanen Beton,
rein in die wilde Natur! Die Deutsche
Bahn bringt uns in knapp zwei Stunden
Fahrtzeit zum Eingang in Österreichs
größten Naturpark nach Scharnitz. Bereits
seit 2018 sind alle Fernreisenden
der Bahn mit 100 Prozent Ökostrom
unterwegs. Als zwischen Eschenlohe und
Garmisch die Bahnschienen kurz parallel
zur Bundesstraße verlaufen und wir
die Blechlawine überholen, können wir
etwas Schadenfreude kaum verbergen,
grinsen aus den breiten Panoramafenstern
und freuen uns über unsere stressfreie
Anreise.
Mit elektronischem Rückenwind
Am Bahnhof Scharnitz angekommen,
schwingen wir uns in die Sättel unserer
vorab reservierten E-Mountainbikes.
SPORTaktiv
91
Am Museum Holzerhütte vorbei zweigt
unser Weg nach circa einem Kilometer
links in das zu Beginn liebliche Karwendeltal
ab. Spätestens jetzt haben wir die
Hektik am Parkplatz vergessen.
Nach zwei Stunden haben wir die 850
Höhenmeter überwunden und kommen
an der traditionellen Berghütte Karwendelhaus
(1765 m) an. Hier werden wir
unser Nachtlager aufschlagen. Die E-
Bikes laben sich an der Steckdose.
Die 1908 erbaute Schutzhütte verfügt
über ein eigenes Wasserkraftwerk, das
die Hütte mit Strom versorgt, und eine
vollbiologische Kläranlage, wie uns Hüttenwirt
Andreas erzählt. Seit 30 Jahren
wird das Karwendelhaus von seiner Familie
geführt, vor 12 Jahren hat er es
selbst von seinem Vater übernommen.
Sowohl der Großvater als auch der
Ur-Großvater waren bereits Hüttenwirte.
Da kann man wohl getrost von einem
„Hüttenwirt-Gen“ sprechen.
Andreas Arbeitstage starten um 6.15
Uhr früh und enden gegen 23.30 Uhr
abends. Weniger Beruf, mehr Berufung
muss das sein. „Über mir gibt’s bloß den
lieben Gott“, witzelt der sympathische
Familienvater und deutet damit an, dass
ein Hüttenwirt auch mal durchgreifen
muss. Doch das sei selten der Fall, die
meisten Gäste respektieren die Regeln
der Hütte. Um 22 Uhr schickt er uns ins
Nachtlager – ein rustikales Matratzenlager
mit muffigen Schweißfüßen und
schnarchenden Gipfelstürmern. Ob
Allein schon das Karwendelhaus wäre die
Reise wert. Aber wir wollen noch höher
hinaus. Der Gipfel ruft!
Hermann Buhl und seine Seilpartner vor
gut 70 Jahren dieses Mikroklima als
Kraftquelle für ihre Erstbesteigungen gesehen
haben? Wir glauben fest daran,
schließen die Augen und träumen uns
an die Fersen der frühen Bergsteigerlegenden.
Per Pedes zum Höhepunkt
Frühmorgens reißt uns der Wecker aus
unseren Träumen. Auf einmal hängen
wir nicht mehr am Hanfseil von Hermann.
Vor uns liegt der profane Weg eines
normalen Wanderers – bei Weitem
nicht senkrecht, Seil und Kletterausrüstung
brauchen wir heute nicht. Wir werden
mit dieser Tour auf die Birkkarspitze
sicher keine Legenden, unser Weg ist
durchwegs markiert, wir wissen, es wird
keine Erstbesteigung. Aber dafür ist die
Geröllfelder und Steige erfordern
Trittsicherheit, dann ist die Birkkarspitze
auf 2749 m erreicht. Voll öko!
Route landschaftlich beeindruckend und
der Weg wird uns bis ganz aufs Dach des
gesamten Karwendels führen. Höher
war auch Hermann in diesem Gebirge
nie! Der Blick aus dem Fenster verrät: Es
ist trocken, der Wetterbericht hatte
recht. Lediglich einige Wolken und Nebelschwaden
ziehen in einer fast schon
mystischen Stimmung durch die schroffen
Felsformationen. Beim Frühstück
treffen wir Bergführer Franz. Der
Ur-Tiroler ist auf dem Karwendelhaus
Stammgast. Seit über 30 Jahren führt er
Gäste durch das Karwendel. Mittlerweile
ist er sogar Ausbilder bei der Alpinpolizei.
Als er von unserer Tour mit Bahnreise,
E-Bike und zu Fuß, was ja noch
vor uns liegt, erfährt, zollt er uns so etwas
wie Respekt – der Öko-Ansatz gefällt
ihm.
Auch Franz hat heute die Birkkarspitze
vor sich. Natürlich kennt er das Karwendel
wie seine Westentasche und
mahnt uns, worauf es ankommt: immer
das Wetter im Blick behalten und sich
nicht selbst überschätzen. Wir sind immerhin
im Hochgebirge und weit weg
von schnellen, helfenden Händen im
Notfall. Diesen Rat nehmen wir ernst,
packen unsere Rucksäcke und bereiten
uns auf die heutige Krönung unseres
Bergabenteuers vor.
92 SPORTaktiv
Zunächst führt uns ein schmaler
Pfad durch eine Stahlverbauung, die
die Hütte im Winter vor Lawinen
schützt. Altschneefelder sind auf dieser
Höhe noch bis in den Juni hinein anzutreffen
und der erste Schnee legt sich
gerne bereits im September auf die
schroffen Felsen nieder. Nach kurzer
Zeit überschreiten wir die Bewuchsgrenze
auf circa 1800 Meter und gelangen
an die ersten Geröllfelder. Die
Steinschlaggefahr ist omnipräsent,
Konzentration und vorsichtiges Treten
sind das Gebot der Stunde. Durch das
Schlauchkar steigen wir über viel loses
Geröll zum Schlauchkarsattel auf. Fast
geschafft. Hier beginnt ein mit Drahtseil
gesicherter Steig, der unbedingt
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
erfordert. Nach circa zweieinhalb Stunden
stehen wir am Gipfel. Ein tiefes
Gefühl der Zufriedenheit macht sich
in uns breit. Und trotzdem kennen wir
natürlich die alte Bergsteigerweisheit:
„Einen Berg hast du erst dann bezwungen,
wenn du wieder unten bist!“ Die
umliegenden Berggipfel sind wolkenverhangen
und mahnen zum baldigen
Aufbruch. Ein Gewitter hier oben wollen
wir wirklich nicht erleben.
Kurz vor dem Karwendelhaus reißt
dann die Wolkendecke urplötzlich auf.
War es Gottes Belohnung oder Gottes
Geschäftssinn? Wie auch immer, wir
nehmen die Wetterbesserung gerne an
und genießen bei einem ausgiebigen
Mittagessen auf der Terrasse des Karwendelhaus
die ersten Sonnenstrahlen
des Tages.
Sind wir jetzt Öko-Helden?
Wir packen die Rucksäcke und satteln
unsere geladenen E-Bikes. Zeit zum
Heimfahren. Stolz und etwas erschöpft
rollen wir das lange Tal hinunter nach
Scharnitz. Am Bahnhof angekommen
geben wir unsere Leihfahrräder zurück
und setzen uns zufrieden in den Zug
zurück nach München.
Das Dosenbier vom Bahnhofskiosk
schmeckt, unsere verschwitzten Merino-Shirts
dampfen. Es braucht keinen
lauwarmen Fencheltee oder atmungspassive
Hanffaser-Pullis um öko zu
sein – oder für uns schöner gesagt: der
Natur und dem Klima etwas Gutes zu
tun. Für Bergsteiger wie uns reicht ein
kleiner Spurwechsel vom Asphalt auf
die Schiene. So minimieren wir unseren
ökologischen Fußabdruck ohne auf
etwas vom Bergerlebnis verzichten zu
müssen. Im Gegenteil: Das Abenteuer
profitiert – nicht nur von unserem
guten Gewissen.
INFO I
Für diese Tour solltest du in deinen
Rucksack packen: Bergschuhe, wasser-
und winddichte Jacke, Wechselklamotten,
Fahrradhelm, Wanderstöcke,
große Trinkflasche, Sonnencreme,
Schlafsack, Erste-Hilfe-Set
Die Übernachtung kostet:
für Alpenvereinsmitglieder:
13 € im Lager ohne Frühstück
für Nicht-Alpenvereinsmitglieder:
29 € im Lager ohne Frühstück
E-Bike-Vermietung in Scharnitz:
öffentlicher Fahrradverleih am Campingplatz
Karwendelcamp in Scharnitz:
www.radverleih-scharnitz.at
Fahrradverleih auf Anfrage beim Café
an der Länd: www.seefeld.com/
a-cafe-in-der-laendbar
Kosten für E-Mountainbikes:
ca. 40 €/Tag
INFO II
E-Bike&Hike auf die Birkkarspitze
(2749 Meter):
Bike: 850 hm, 18 km, ca. 3 h
Hike: 950 hm, ca. 3 km, ca. 3 h
Beste Zeit: Ende Juli bis Mitte September
(dann, wenn das Schlauchkar
schneefrei ist)
Am besten beim Hüttenwirt des
Karwendelhauses über die aktuellen
Bedingungen am Berg erkundigen:
www.seefeld.com/a-karwendelhaus
+43 720/98 35 54. Im Vorfeld
reservieren!
Sonstige Infos:
Wer den Naturpark Karwendel als
Ganzes mit seinen wildromantischen
Schluchten kennenlernen möchte,
findet alle relevanten Informationen
mit Tourenbeschreibungen, Anreise
und Unterkünften unter
www.seefeld.com
SPORTaktiv
93
GUT GEPLANT
IN 15 MINUTEN
TOURENPLANUNG WIRD
GERNE STIEFMÜTTERLICH
BEHANDELT. DABEI GIBT SIE
DEN WICHTIGEN SICHER-
HEITSVORSPRUNG AUF
DER TOUR. DER AUFWAND
DAFÜR IST DANK DIGITALER
HELFER HEUTE MINIMAL.
VON MATTHIAS PILZ
Bei der Tourenplanung können
wir kritische Gefahrenstellen
erkennen und uns
Strategien zum Umgang damit
im „Trockenen“ überlegen, ohne
schon der Gefahr ausgesetzt zu sein.
Ich möchte hier jedoch das Thema
Tourenplanung einmal nicht theoretisch
oder in Form einer Checkliste
abhandeln, sondern einfach eine Tour
exemplarisch planen. Vielleicht ist ja
auch für dich der eine oder andere
Tipp dabei. Ich verwende zur Planung
das Naturfreunde-Tourenportal
www.tourenportal.at – mit vergleichbaren
Portalen funktioniert es aber genauso.
Top-Tourenplanung, die eine
Tour sicherer, komfortabler, schöner
macht, braucht bloß 15 Minuten!
Vorab habe ich schon einen kurzen
Blick auf die neuesten Posts in den sozialen
Medien geworfen und weiß daher:
Meine Wunschtour ist immer viel
begangen. Der Wetterbericht im Radio
hat sonnige Auflockerungen prophezeit.
Bei mir liegt zudem ganzjährig der
Wanderführer am Couchtisch, ab und
zu studiere ich im Buch und markiere
mir interessante Touren für den Sommer.
Also starten wir:
Foto: Martin Edlinger, Matthias Pilz
94 SPORTaktiv
Tourenplanung erfolgt sinnvollerweise
daheim und nicht erst
am Smartphone am Parkplatz,
wie es viele tun.
00:00:00
Auf Basis von
diversen Informationen,
z. B. einem Posting in
sozialen Medien oder einfach einer
eigenen Idee, wähle ich eine Tour
aus: den Großen Buchstein in der
Steiermark.
00:00:42
Ein kurzer Blick
in den Wanderführer
zeigt die Key-Facts zur Tour:
Etwas mehr als 1600 Höhenmeter
Aufstieg, Schwierigkeitsgrad schwer,
Dauer etwa neun Stunden.
00:01:17
Ein kurzer zusätzlich
Check
des Wetterberichts für morgen in
der Wetter-App meines Vertrauens.
Der Wetterbericht fürs Wochenende
ist prinzipiell zwar gut, samstags
sind nachmittags jedoch kräftige
Wärmegewitter zu erwarten. Der
Sonntag bleibt gewitterfrei und
strahlend sonnig.
00:02:23
Ein weiterer
Check, ob die
Tour eigentlich zu meinem und
dem Niveau meiner Begleiter passt.
Alle sind fit, haben das ganze Frühjahr
trainiert und waren viel unterwegs.
Allerdings sind, wie ich weiß,
die 1650 Höhenmeter für einen Begleiter
an seiner Leistungsgrenze.
00:03:12
Blick auf www.
tourenportal.at:
Mit meinem Pro-Account zeichne
ich auf Basis der ÖK-Karte (im
Tourenportal „Topo“) rasch die
Tour aus dem Wanderbuch ab. Dabei
verwende ich das automatische
Routing („Magnet“) und kann so
die Tour rasch und unkompliziert
erstellen. Auf genaue Details achte
ich noch nicht.
00:05:11
Noch einmal
checke ich meine
Route Abschnitt für Abschnitt
mit drei Karten ab: ÖK (Topo),
Hangneigung und Luftbild. Dabei
starte ich am Parkplatz und stelle
mir aufgrund des Kartenbildes das
Gelände wie in einem 3D-Flug vor.
Ich stelle mir vor, wie das Gelände
und die Situation in der Natur aussehen.
Sehr oft wechsle ich zwischen
den Kartenansichten – so erkenne
ich alle Gefahrenstellen und
überlege mir, wie ich damit umgehen
kann. Kurz unter dem Gipfel
erkenne ich einen steilen, westseitig
gelegenen Abschnitt – hier können
im Frühsommer noch Schneefelder
liegen. Diese Stelle könnte auch mit
zusätzlichem Zeitaufwand oder
Ausrüstungsbedarf verbunden sein
(z.B. Grödel).
Insgesamt erscheint mir die Tour
an unserer Leistungsgrenze. In Anbetracht
des unsicheren Wetterberichts
entschließen wir uns, die
Tour mit einer Hüttenübernachtung
am Buchsteinhaus zu machen
– dieses wird zudem im Buch als
besonders schön empfohlen! Dadurch
ist die Gewittergefahr am
Samstagabend kein Problem und
die körperlichen Anstrengungen
teilen sich auf zwei Tage auf.
00:10:05
Ich speichere die
Tour ab und
übertrage sie auf mein Smartphone,
zusätzlich drucke ich die Tour auf
Papier aus.
00:10:59
Ich rufe auf der
Hütte an, um
unsere Übernachtungsplätze zu reservieren.
Zudem erkundige ich
mich nach dem Schneefeld unter
dem Gipfel. Der Wirt berichtet
MATTHIAS PILZ
ist Bergsportler, Ausbildner der
Naturfreunde Österreich für
Klettern, Hochtouren und Skitouren.
www.naturfreunde.at,
www.tourenportal.at
zwar von einer guten Spur, allerdings
sind Grödel sinnvoll.
00:12:51
Ich informiere
meine Freunde
über die Tour und wir besprechen
das zusätzlich zur normalen Ausrüstung
notwendige Material (Grödel,
Hüttenschlafsack, Erste-Hilfe-Packerl,
Biwaksack) und wir machen
uns eine Fahrgemeinschaft aus.
Selbstverständlich wird diese
Form der Tourenplanung für Einsteiger
oder weniger Geübte in dieser
kurzen Zeit und diesem Detailgrad
nicht möglich sein. Das
Beispiel zeigt aber plakativ, mit wie
wenig Aufwand eine Tourenvorbereitung
in kurzer Zeit und sehr hoher
Qualität gelingen kann. Logischerweise
kann es während der
Tourenplanung auch mir passieren
– und das ist etwas sehr Positives –,
dass eine Tour aus irgendeinem
Grund verworfen und eine Alternativtour
geplant werden muss.
Die hier beschriebene Planung ist
nur der erste Schritt. Während der
Tour beobachte und vergleiche ich
die Verhältnisse in der Natur ständig
mit der Situation (Schneefelder,
Wetter …), die ich mir in der
Planung vorgestellt habe. Diese
Beobachtungen lasse ich in meine
Tourengestaltung einfließen und
passe meine Tour ständig den
Verhältnissen an.
SPORTaktiv
95
1 2
WEXL TRAILS
St. Corona am Wechsel (NÖ)
T. +43 (0) 26 41/210 09
E-Mail: info@wexltrails.at
www.wexltrails.at
3 4
1
ZUERST EINMAL
EINGROOVEN
Bist du erst einmal vor Ort, willst du
sofort rein ins Getümmel und dir deine
Bikepark-Zeit holen. Doch: Man sollte
sie nicht unterschätzen, die erste und
letzte Abfahrt. Sie sind die tückischsten.
Darum: zuerst mal eine gemütliche
Runde auf der einfachsten Strecke
drehen, Sprünge und schwierige
Passagen vorerst auslassen.
Auf den Wexl Trails empfehlen wir dir
den „Bergabradweg“. Der Trail wurde
extra für Einsteiger gebaut und bietet
eine noch einfachere Abfahrt als auf dem
Flowtrail. Perfekt zum Eingrooven.
2
STEP BY STEP
VIER TIPPS FÜR ABWECHSLUNG UND DEN
RICHTIGEN EINSTIEG IM BIKEPARK.
FLOWTRAIL IN ALLER MUNDE
UND UNTER ALLEN RÄDERN
Als Anfänger will man es so einfach wie
möglich haben, man mag sich keine
Sorgen um eventuelle Gefahren oder
Hindernisse machen. Also: ab auf den
Flowtrail. Sicherheit steht hier an
oberster Stelle. Der Trail ist mindestens
zwei Meter breit, Tables können ohne
Probleme überrollt werden und vor
Gaps muss man sich auch nicht
fürchten.Volle Konzentration auf die
richtige Fahrtechnik und weg mit dem
Angstgefühl. Und das Gute an Flowtrails:
sie können nahezu mit allen
Mountainbikes befahren werden.
3
SINGLETRAILS UND
DOWNHILL-LINES
Steigere von leicht nach schwer. Lassen
sich die blauen Trails mit Leichtigkeit,
Flowgefühl und viel Sicherheit befahren,
kann man sich an die nächste Stufe
wagen. Rote Strecken wie der Singletrail
in St. Corona am Wechsel haben schon
ein paar knifflige Stellen eingebaut. Der
erste Run dient zur Besichtigung! Beim
zweiten Run kannst du die Geschwindigkeit
erhöhen.
Auf der Downhillstrecke des Trailcenters
in Niederösterreich warten dann
schon viel mehr anspruchsvolle Stellen
und die Schwierigkeitsskala ist auf
„schwarz“ geklettert. Erst wenn du dir
sicher auf den roten Strecken bist,
wechsle auf die schwarze Strecke. Passiert
das nicht bei deinem ersten Besuch,
dann einfach beim nächsten! Die Saison
geht bis in den November rein.
4 JUMPLINES
Sieht so einfach aus und jeder
macht’s! Aber: Jumplines sind zwar der
große Hype, kommen jedoch nicht
umsonst aus dem „Slopestyle“-Bereich.
Sie sind gebaut für geübte Biker, die
schon viel Erfahrung mit Sprüngen
haben und Airtime lieben. Auch wenn es
noch so cool und easy aussieht, unterschätzt
sie nicht. Es beginnt bereits bei
der richtigen Verhaltensweise auf
Jumplines, denn stehen bleiben inmitten
der Jumpline ist ein absolutes „No-Go“.
Und das kann als Anfänger schon mal
passieren, wenn der kommende Sprung
zu heftig wirkt. Daher bitte unbedingt
zuerst die Sprünge auf Flowtrails und
Singletrails sauber absolvieren und dann
erst auf Jumplines umsteigen.
ANZEIGE / Fotos: Wexl Trails
96 SPORTaktiv
YOUR DYNAFIT RACE OUTFIT
Foto: Niederösterreich Werbung/ Stefan Fuertbauer (www.stefanfuertbauer.com)
GENUSSVOLLES RADELN
IN NIEDERÖSTERREICH
In den Weinbergen
TERREICH-WERBUNG
und Hügeln, an
Flüssen oder entlang
von Kultur-
Logo
denkmälern: Wir
stellen die schönsten
Touren vor.
vorgaben – Stand: Dezember 2020
_blau_allg
he)
vers
.
ohne
erbar.
_blau_klein
öße
rägt.
en
oleisten
Breite
MEHR INFOS:
www.niederoersterreich.at
98 SPORTaktiv
Zwischen saftig grünen Weinreben,
direkt am kühlen Fluss,
herrlich eben auf ehemaligen
Bahntrassen oder entlang von
zahlreichen kulturellen Highlights führen
die Radrouten in Niederösterreich!
Wahre Genussradler schätzen außerdem
die kulinarische Vielfalt am Weg: ob
Haubenlokal, traditionelles Wirtshaus
oder Heurigen – in Niederösterreich
macht man beim Radfahren auch gern
mal Rast.
Donauradweg
Nicht umsonst gilt der Donauradweg als
einer der beliebtesten Radwege Europas.
Rund 260 Kilometer verläuft er in Niederösterreich
und punktet mit abwechslungsreichen
Streckenabschnitten. Besonders
bemerkenswert ist auch die kulturelle
Vielfalt, die Radler am Weg erwartet.
So führt die Radroute zu den
Stiften Melk und Klosterneuburg, zur
Römerstadt Carnuntum und den Kulturhighlights
in Krems wie der Kunsthalle
Krems.
Den Weinviertel DAC erradeln
Köstlich radelt man im Weinviertel!
Auf rund 55 Kilometern führt die
Weinviertel-DAC-Radtour durch die
sanft hügelige Landschaft und dabei an
malerischen Kellergassen vorbei. Ausgangspunkt
ist die Weinstadt Retz, die
mit der Retzer Windmühle und dem
Erlebniskeller schon einige Sehenswür-
Foto: Niederösterreich Werbung/ Martin Matula Foto: Waldviertel Tourismus, Studio Kerschbaum
digkeiten bietet. Tipp: Den Weinviertel
DAC kann man am Weg bei den
Heurigen genießen.
Vom Buckl zum Berg
Wenn es ein wenig sportlicher sein
darf, aber der Genuss nicht auf der
Strecke bleiben soll, dann ist die „Vom
Buckl zum Berg“-Route genau das
Richtige! Hier in der Buckligen Welt
warten einerseits herrliche Aussichtsplätze,
die einen zum Staunen bringen
– und andererseits ausgezeichnete
Spezialitäten bei Wirtshäusern der
„Niederösterreichischen Wirtshauskultur.“
Thayarunde
Eine Route, die auch perfekt für junge
Familien zu befahren ist, aber auch für
Radler aller Altersklassen, ist die
Thayarunde im Waldviertel. Da sie
entlang von ehemaligen Bahntrassen
verläuft, ist sie sehr flach. Der namensgebende
Fluss verschafft Abkühlung
an heißen Sommertagen und ist
zu jeder Jahreszeit ein schöner Anblick!
Kaiser-Klöster-Künstler-Tour
Mit dem Trekking-E-Bike oder dem
E-Mountainbike lässt sich diese neue
Radroute im Wienerwald perfekt befahren.
Unterwegs wird die Geschichte
des Wienerwalds als Sitz für Klöster,
die Verbindung mit der Kaiserfamilie
und Künstlern veranschaulicht. Zahlreiche
Heurigen und radfreundliche
Gastgeber sorgen für Genuss am Weg.
Traisental-Radweg
Zwischen idyllischen Terrassenweingärten
und weiten Feldern verbindet der
Traisental-Radweg Niederösterreichs
Landeshauptstadt St. Pölten mit Mariazell.
Auf der Strecke bieten die St.
Pöltner Seen und der Traisen-Fluss Abkühlung.
Sehenswürdigkeiten am Weg
sind zum Beispiel das Museum Niederösterreich,
das Stift Herzogenburg oder
das Kameltheater Kernhof.
„DAS ABENTEUER
HAT AUCH MICH
JAKOB HORVAT IST PER
ANHALTER VON WIEN
NACH SÜDAMERIKA UND
DANACH UM DIE GAN-
ZE WELT GEREIST. EIN
ABENTEUER, DAS IHM
EINEN NEUEN BLICK AUF
DEN ZUSTAND DER ERDE
UND AUF SICH SELBST
ERÖFFNET HAT UND DAS
SEIN LEBEN VON GRUND
AUF VERÄNDERT HAT.
INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR
GEFUNDEN“
Fotos: Jakob Horvat
100 SPORTaktiv
Jakob Horvat hat
auf seiner Weltreise
viel erlebt. Vom Start
am Matzleinsdorfer
Platz, über tierische
Reisegefährten bis zum
Amazonasregenwald
Wo trifft man sich mit
einem Weltenbummler,
der ohne Flugzeug
den Atlantik überquert
hat und ein Jahr
lang um die Welt gereist ist? Sicher nicht
drinnen und sicher nicht virtuell. „Wir
könnten“, schlage ich vor, „uns im Freien
treffen und spazieren beim Reden“.
Ganz coronakonform also. „Gerne“,
schreibt Jakob Horvat flugs zurück. „Allerdings
bin ich gerade in Costa Rica.“
Dort, so stellt sich heraus, lebt der
35-jährige ehemalige ORF-Journalist
seit Februar mit seiner Freundin Andrea.
Statt über die österreichische Innenpolitik
zu berichten, bietet er Coachings an,
Live-Meditationen, Yogastunden und
wöchentliche Podcasrs. Also verabreden
wir uns auf Zoom. Bei ihm ist früher
Morgen, bei uns Nachmittag.
Jakob, was sagt dir der Name Douglas
Adams?
Hmmm. Douglas Adams. Nichts.
Das ist der Autor der Serie „Per Anhalter
durch die Galaxis“ – was irgendwie
deine Reise gut trifft.
Ah, ja klar, die sagt mir schon etwas.
Stimmt aber nicht ganz. Per Anhalter
bin ich 2016/17 nach Amerika gereist.
Danach aber sehr wohl mit ganz herkömmlichen
Reisemitteln.
Was war denn die Initialzündung für
die Tramping-Reise um die Welt?
Kennst du das, wenn eine Glut so dahinschwelt,
und dann wirfst du etwas
hinein, das sehr leicht Feuer fängt. Und
es erzeugt eine Stichflamme? Die Glut
war bei mir, dass ich als ORF-Journalist
für den „Report“ in der Flüchtlingsbewegung
Geschichten gemacht habe. Ein
halbes Jahr bin ich an all die möglichen
Orte gefahren, Flüchtlingslager, an die
Grenzen, Bosnien, Serbien, Ungarn und
hab dort die Fremden, vor denen so viele
Menschen Angst gehabt haben, kennengelernt
auf eine Art und Weise, die
teilweise sehr schmerzhaft war. Ich hab
das nicht so weghalten können von mir,
wie man das als Journalist vielleicht tun
sollte. Mich haben die Geschichten der
Menschen berührt und dadurch hat sich
mein Blickwinkel auf die Fremde verändert.
Gleichzeitig hab ich für das Fernsehen
berichtet über die Angst vor den
fremden Menschen, die da kommen.
Daraus ist ein Konflikt entstanden, mit
dem ich zunächst nicht so viel anfangen
konnte. Aber das war die Glut.
Und der Zunder, der die Stichflamme
ausgelöst hat?
In der Zeit hat mich mein Freund Martin
aus Norwegen gefragt, wie das wäre,
wenn wir alles zurücklassen für einen
bestimmten Zeitraum, um so langsam
wie möglich Richtung Westen zu reisen,
ohne Fliegen den Kontinent zu wechseln
nur mit der Hilfe von fremden Menschen.
Da ist die Glut ein bisschen aufgeflammt.
Vier Wochen später habe ich
beim Geburtstag meines Vaters gesagt:
„Leute, ich glaub, ich werde eine Weltreise
machen und ich glaub auf eine
recht ungewöhnliche Art und Weise.“
Per Anhalter zu reisen ist ja DIE Art und
Weise um mit Menschen in Kontakt zu
kommen. Und die Fremde auf eine ganz
neue Art und Weise kennenzulernen.
Aus eigener, minimaler Autostopp-
Erfahrung: Da braucht man eine
hohe Frustrationstoleranz.
Die entwickelt man. Man lernt, an
Tankstellen und Rastplätzen mit Leuten
ins Gespräch zu kommen und auch,
dass es egal ist, wie schnell man vorankommt.
Die Absurdität des Vorhabens
hat mich vor allem am Anfang immer
wieder überwältigt. Nach Südamerika!
Und dann sind wir die ersten Stunden
nicht einmal aus Wien rausgekommen.
Irgendwann war der Spaß dann aber
wohl weg.
Das erste wirkliche Tief war in Spanien
an einem Kreisverkehr nach Barcelona.
Dort nimmt einen ja schon gar keiner
mit, weil die Spanier sehr reserviert sind.
Nach vier Stunden sind wir frustriert in
ein Restaurant gegangen, haben ein Baguette
gegessen und einen Whisky getrunken.
Plötzlich sagt Martin mit Blick
SPORTaktiv
101
Die Reise hat
Jakob Horvat
so tief mit der
Natur verbunden
wie nie
zuvor.
auf unsere Rucksäcke: Schau, wie gut es
uns geht, dass wir diese Reise machen
können, das größte Abenteuer unseres
Lebens, für das wir ein Jahr Zeit haben.
Da sind uns beiden die Tränen gekommen
und wir hatten ein unglaubliches
Glücksgefühl und gedacht: Das ist es.
Die Frustration zu erleben, einen Weg
heraus zu finden und stärker aus der Situation
rauszugehen. Danach sind wir raus
auf die Straße und glaub es oder nicht: 10
Minuten später hat uns wer mitgenommen.
Dadurch bildet sich ein mentaler
Muskel, der es einem ermöglicht, beim
nächsten Mal noch einen größeren
Schritt hinauszugehen aus der Komfortzone.
Rückblickend gesehen waren das
die einzelnen Schritte, die notwendig waren,
damit ich überhaupt erst so was mache
wie eine Atlantiküberquerung.
Einem Lkw-Fahrer hast du gesagt: „Ich
suche Abenteuer“. Hast du das Abenteuer
gefunden oder hat das Abenteuer
dich gefunden?
Ich glaube, wir haben einander gefunden.
Zunächst hab ich entschieden per
Anhalter von Wien nach Amerika zu reisen
und dann schauen wir weiter. Ich
hatte sonst nichts geplant. Die Suche
nach dem Abenteuer im Außen hat mich
nach und nach auf ein Abenteuer im Innen
geführt. Das war unerwartet und
ungeplant und damit hat das Abenteuer
auch mich gefunden, weil ich gelernt
habe, mich drauf einzulassen. Durch Erfahrungen
wie die Seekrankheit am Atlantik,
die furchtbar war, hab ich zum
ersten Mal in meinem Leben gelernt,
mich einzulassen auf das, was gerade da
ist. Auch wenn es unangenehm und
schmerzhaft ist. Dadurch ist die Reise
erst so verlaufen, wie sie verlaufen ist.
Eine Reise, die auch einen ganz anderen
Menschen aus dir gemacht hat.
Die Tragweite habe ich da noch nicht so
erfahren. Ich hab gewusst, da tut sich
wahnsinnig viel und in einer Regelmäßigkeit,
dass ich es gar nicht integrieren
konnte. Ich hatte viele Tools noch nicht
um diese Erfahrungen zu verarbeiten,
wie die Meditation zum Beispiel. Durch
die Atlantiküberquerung hab ich eine
extrem tiefgründige Verbindung zur Natur
erfahren, so tief wie nie zuvor. Ich
hab mich und mein Leben der Natur
anvertraut im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich hab vom Segeln nix verstanden,
ich hab vom Boot nichts verstanden und
den Kapitän kannte ich auch nicht. Also
wem oder worauf vertraust du, um mit
deinen Ängsten klarzukommen? Und da
war plötzlich so ein Ur-Vertrauen ins
größere Ganze, wie immer man das nennen
möchte. Es war ein total faszinierendes
Gefühl, weil auf einmal war die
Angst weg und die restliche Atlantiküberquerung
war nur noch eine einzige
Faszination. Später dann im Amazonasregenwald
hab ich Antworten bekommen
auf die Frage, wem oder was ich
mich da anvertraut hab.
Und zwar?
Die Antworten sind zu mir gekommen
in Form der Pflanze Ayahuasca, die die
Schamanen im Regenwald seit Jahrtausenden
verwenden zur körperlichen,
geistigen, seelischen Reinigung und auch
um sich zu verbinden mit dem größeren
102 SPORTaktiv
Ganzen, mit der Natur, mit sich selbst.
Eine krasse Erfahrung. Kurz erklärt: Es
war eine Anbindung über das Tiefste in
mir selbst an das Größte im Außen.
Eine kleine Ameise klettert den Baum
hinauf und du fühlst dich mit der Ameise
so unglaublich verbunden. Menschen,
die Tausende Kilometer weit weg sind,
scheinen neben dir zu stehen – energetisch
gesehen und du spürst wie alles mit
allem verbunden ist und alles Negative
fällt ab. Negative Gedanken, Selbstzweifel,
alle diese mentalen Muster, in die
man immer wieder hineinfällt – alles ist
weg. Ich hab mir dann gedacht, wie ich
dieses Potenzial, das da in mir ist, wecken
kann, ohne dass ich Ayahuasca im
Amazonasregenwald trinke. So bin ich
zum Yoga gekommen, zur Meditation,
in ein Zen-Kloster am Ende meiner Reise.
Das waren alles Orte, die ich nie besucht
hätte vor meiner Reise.
Hast du durch diese Reise ein anderes
Gefühl für den Zustand unseres Planeten
bekommen?
Ja. Ich gebe weniger Geld aus, bin Vegetarier
geworden. Das Bewusstsein für
den Zustand der Erde hat sich ziemlich
verändert. Ich war in der Plastikwüste in
Kolumbien, wo wahnsinnig viel Plastik
ist. Wenn du mit den Menschen dort redest,
haben die überhaupt keine Ahnung,
wie schädlich das ist. Die trinken
Salzwasser, weil sie kein sauberes Trinkwasser
haben. So jemandem ist doch
völlig egal, ob Plastik in der Wüste ist
oder nicht. In Borneo war es ähnlich.
Dort ist nur noch weniger als die Hälfte
vom Regenwald übrig. Ich hab zehn
Tage lang danach gesucht und keinen
gefunden. Nur die Menschen dort suchen
Jobs und die finden sie in der Kohle-
und Palmöl-Industrie. Damit können
sie ihre ganze Familie ernähren. Dass sie
dafür ihre Insel und ihren Regenwald
aufopfern, ist ihnen gar nicht bewusst.
Wir in der sogenannten Ersten Welt haben
die Verantwortung, Dinge zu verändern.
Diese Länder schauen auf zu Europa
und den USA. Die machen die
Dinge haargenau gleich wie wir, weil sie
auch in so einer Fülle leben wollen und
dabei machen sie die gleichen Fehler wie
wir. Darum muss man mit gutem Beispiel
voranzugehen und sein eigenes
Wirken in der Welt überdenken. Damit
meine ich nicht nur, was kaufe ich ein,
verwende ich Plastik, fahre ich Auto
oder steige ich in einen Flieger. Das sind
die oberflächlichen Dinge. Es beginnt
mit dem inneren Zustand des Angebundenseins
an die Natur. Jeder, der einmal
auf einem Berggipfel gestanden ist, der
weiß, wie sich das anfühlt, diese Verbindung
zur Natur. Der wird nie auf die
Idee kommen, dort Müll zu hinterlassen.
Ich glaube, es beginnt mit dem inneren
Bewusstseinswandel, der sich
dann idealerweise ausbreitet, und nicht
bei politischen Entscheidungen, dass wir
nur noch Elektroauto fahren und nur so
und so viel Plastik verwenden.
Während der Reise, gab es nie das Gefühl,
ich muss doch wieder zurück?
Je länger diese Reise gedauert hat, desto
mehr hab ich mich schon auf zu Hause
gefreut. Auf einen geregelten Alltag, auf
meinen Job, ich wusste, ich werde wieder
Geld verdienen. Dass ich mich so dermaßen
aufs Leben einlassen konnte, hatte
auch damit zu tun, dass ich wusste, da ist
noch das Sicherheitsnetz zu Hause. Auch
wenn ich Sorge gehabt hab, dass sich das
mit meinem Job nicht mehr so ausgehen
würde. Ich hab ja so gut wie keine Nachrichten
konsumiert in dem Jahr und
schon gar keine aus Österreich. Dann
komm ich heim und die FPÖ war plötzlich
in der Regierung und Herbert Kickl
Innenminister. Und alles, was ich über
die Fremde, über Offenheit und Vertrauen
gelernt hab, hat zu Hause überhaupt
JEDER, DER EINMAL
AUF EINEM BERG-
GIPFEL GESTANDEN
IST, DER WEISS, WIE
SICH DAS ANFÜHLT,
DIESE VERBINDUNG
ZUR NATUR.
WELTNAH
heißt das Buch, das aus
der Weltreise entstanden
ist. Auf Instagram ist Jakob
Horvat unter instagram/
jakob.horvat zu finden. Blog,
Podcast, Coaching unter:
thousandfirststeps.com
www.jakobhorvat.com
keine Gültigkeit gehabt. Das hat mich
extrem überfordert. Nach kurzer Zeit in
der Arbeit war klar, dass sich das nimmer
lang ausgeht. Andere Gesichter, andere
Namen, aber die Themen wie eh und je,
keine Probleme gelöst, als wäre ich nie
weg gewesen. Da ist einerseits ein Teil
von mir zum Leben erwacht, der da nimmer
reinpasst, andererseits muss ich
schauen, wie schaffe ich jetzt diese Veränderung,
die da innerlich in mir stattgefunden
hat in der äußerlichen Welt, ohne
alles vom Zaun zu brechen. Das hat mich
ziemlich herausgefordert.
Was war in Summe schwieriger? Das
Losgehen oder das Heimkommen?
Das Losgehen war schwieriger. Initial.
Weil heimkommen war leicht. Im Flieger
ankommen, von der Familie unter Freudentränen
abgeholt werden. Und es
schneit und du freust dich über jede
Schneeflocke. Beim Losgehen waren da
doch Angst, Zweifel, viele Fragen, was
erwartet mich da. Ein, zwei Monate später
dreht es sich aber. Dann war das
Heimkommen langfristig sehr viel
schwieriger, als das Auf-der-Reise-Bleiben.
Wenn du einmal in den Flow gefunden
hast, dass jeder Tag anders ist,
und dich darauf einlässt, dann passieren
viele Dinge von selbst. Zu Hause war das
dann das genaue Gegenteil und ich hab
mir oft gedacht, dass ich wieder weg will.
Und so ist es letztlich auch gekommen.
SPORTaktiv
103
AUS
PRO
BIERT
OUTDOOR
LADEN IST NEBENSACHE
Als unersättliche Stromfresser waren GPS-Uhren mit Pulsmessung
am Handgelenk verschrien. Das hat sich in den letzten
Jahren massiv gebessert. Ein Highlight bezüglich Akku-Laufzeit
bietet GARMIN mit der neuen ENDURO-Outdoor-Uhr (UVP €
799,99 Edelstahl bzw. € 899,99 Titan). Laden wird zur Nebensache.
Sie läuft und läuft. Bis zu 80 Stunden im GPS-Modus und bis
zu 65 Tage im Smartwatch-Modus. Überdies hat sie eine Solar-Ladelinse.
Soll heißen, bei starker Lichteinstrahlung läuft die
Enduro noch länger. Mit Vorurteil zwei – dem Gewicht – räumt
sie ebenfalls gnadenlos auf. Einen Hauch von nichts statt einem
schweren Klumpen tragen wir mit ihr am Handgelenk: 58 Gramm
beim Titan- bzw. 72 Gramm beim Edelstahl-Modell. Im Test hat
sie weitere mögliche Schwachpunkte pulverisiert. Bezüglich
Genauigkeit bei Puls- und Streckenlängenmessung lautet das
Urteil 2 x supergenau. Das „UltraFit-Nylon-Armband“ mit Klettverschluss
ist Geschmacksache. Natürlich gäbe es auch Silikon-Uhrbänder
in zig Farben (UVP € 49,99). Die Funktionen der
Enduro sind enorm vielfältig. Allerdings muss man sich mit ihren
vielen Features, den zahllosen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten,
gründlich befassen. Dabei sind eigene Garmin-Apps
mit einzubeziehen und das Zusammenspiel mit dem Smartphone
ratsam. Wer noch immer nach Argumenten sucht, die gegen die
Enduro sprechen, kann einzig den Preis ins Treffen führen.
DIESMAL IM TEST-EINSATZ:
EINE UHR MIT HOCHLEIS-
TUNGSAKKU, EINE HYBRID-
JACKE UND EIN
KLETTERSTEIGSET MIT
GESCHRUMPFTEM
BANDFALLDÄMPFER.
VON OLIVER PICHLER
Fotos: Oliver Pichler
104
SPORTaktiv
GESCHRUMPFTER
BANDFALLDÄMPFER
LEICHTER BEGLEITER IM WIND
Der Morgen ist kalt. Der Wind ungut. „Wechselhaft mit
Schauerneigung“ lautet die Prognose. Wer dennoch
raus will, braucht eine dünne, funktionelle Jacke. Unser
aktueller Favorit der letzten Wochen für schnelle, zeitig
am Morgen gestartete Frühsommer-Bergtouren oder für
Trailrunning-Einheiten bei windig-regnerischen Verhältnissen
ist das neue LÖFFLER HOODED LIGHT HYBRID
JACKET (UVP € 149,99). Das 300 Gramm leichte Teil ist
samt Kapuze wind- und wasserdicht (20.000 mm Wassersäule)
und doch erfreulich atmungsaktiv. Die Ärmel
sind aus elastisch-dünnem Material. Das innenliegende
Netzfutter sorgt für angenehmes Gefühl auf der Haut. Im
Sommer und Herbst ist dieses Hoodie am Berg ideal,
wenn es windig ist, Regen möglich ist und eine Isolationsjacke
zu warm wäre. Testerfahrungen: Das Hoodie
ist nicht primär als Isolation bei längeren Stehzeiten gedacht,
aber perfekt, solang man sportlich in Bewegung
ist. Der elastische Hüftabschluss macht jede Bewegung
mit, dichtet nach unten hin gut ab. Die zwei seitlichen
Zipp-Taschen sind praktisch. Eng, aber auch relativ kurz
geschnitten fällt das Light Hybrid Jacket insgesamt eher
klein aus. Daher ist im Zweifel die größere Größe ratsam.
Das „Päckchen“ zwischen den Armen des Klettersteigsets
und der Schlaufe, mit der Set und Klettergurt verbunden
werden, nennt sich „Bandfalldämpfer“. Die Aufgabe dieses
unhandlichen Teils ist, einen Sturz sicher und möglichst
sanft zu stoppen. Bandfalldämpfer sind ein ganz zentrales
Sicherungs-Element. Ihre Sperrigkeit wurde hingenommen.
Denn es gab keine kleineren Lösungen. Bis jetzt. Denn
EDELRID hat für das Modell CABLE COMFORT 6.0 (UVP €
130,–) einen verglichen mit dem Vorgänger-Modell (Cable
Comfort 5.0) halb so großen, gleich sicheren Bandfalldämpfer
entwickelt. Auch alle anderen Edelrid-Klettersteigsets
werden mit dem neuen, deutlich kompakteren Dämpfer
geliefert. Welch einen Komfort-Gewinn die geschrumpfte
Version des Bandfalldämpfers bringt, zeigt sich beim
Verbinden des Cable Comfort 6.0 mit dem Klettergurt. Der
„Kleine“ lässt sich viel bequemer durch die zu bildende
Verbindungsschlaufe ziehen. Dass in der Folge am Klettersteig
ein nur noch halb so großes „Päckchen“ vor der
Körpermitte hängt, ist ebenfalls erfreulich. Nicht minder
wichtig, weil Hunderte Male je Tour in Verwendung, sind
die großen, leichtgängigen, sehr bequem mit einer Hand
bedienbaren Karabiner. Auch der Wirbel – er verhindert
das Verdrehen der beiden Arme – ist ein wichtiges Ausstattungsmerkmal.
SPORTaktiv
105
ZU GAST IN
KÄRNTEN
Powered by
SOMMERSEILBAHNEN IN
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Anzahl Lifte
Ankogel – Mallnitz www.ankogel-ski.at 2
Bad Kleinkirchheim www.badkleinkirchheim.com 3
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Gerlitzen Alpe www.gerlitzen.com 2
Goldeck am Millstätter See www.sportberg-goldeck.com 1
Innerkrems www.innerkrems.at 1
Katschberg www.katschi.at 1
Klippitztörl www.klippitz.at 1
Mölltaler Gletscher www.moelltaler-gletscher.at 3
Nassfeld www.nassfeld.at 3
Petzen – Feistritz ob Bleiburg www.petzen.net 1
Weissensee www.weissensee.com 1
106 SPORTaktiv
Foto: Kärnten Werbung/Franz Gerdl
SPORTaktiv
107
Foto: Stefan Leitner
Den Kindern die Natur
näher zu bringen, ist eine
besonders schöne Aufgabe
der Ranger, hier im
Nationalpark Thayatal.
UMWELT
108 SPORTaktiv
WAS LERNT MAN IN
DER AUSBILDUNG ZUM
NATIONAL PARK-RANGER?
AKTUELL SIND ZWEI NEUE
LEHRGÄNGE AM LAUFEN. WIR
HÖREN UNS UM UND STAUNEN
ÜBER BANKER UND BIOLOGEN,
DIE SICH IN NATURVERMITT-
LUNG WEITERBILDEN UND
EINEN WERTVOLLEN BEITRAG
FÜR UNS ALLE LEISTEN.
VON CHRISTOPH HEIGL
Gletscherforschung, Erste Hilfe
und Vogelkunde. So breit gefächert
sind die Themen, in die
sich angehende Ranger und
Rangerinnen in der Ausbildung vertiefen,
damit sie später in einem der sechs
österreichischen Nationalparks ihr Wissen
wieder weitergeben (siehe Infoboxen).
Insgesamt 40 Personen werden aktuell
im Nationalpark Donau-Auen in
neuen Lehrgängen zum Nationalpark-Ranger
und Naturvermittler ausgebildet.
Das Grundmodul Zertifikatslehrgang
für Naturvermittlung wird voraussichtlich
im August 2021 abgeschlossen
sein, das Aufbaumodul National-
BILDUNG
MIT MEHRWERT
SPORTaktiv
109
NATIONALPARKS
AUSTRIA
Die sechs österreichischen Nationalparks
sind von besonderer Bedeutung. Ihr Erhalt
sorgt für eine Vielfalt der Arten, Pflanzen
und Lebensräume. Diese schützenswerten
Kultur- und Erlebnisräume sind gerade im
letzten Jahr von immer mehr Menschen erkannt
worden.
Sechs Nationalparks in Österreich:
+ Nationalpark Donau-Auen
+ Nationalpark Gesäuse
+ Nationalpark Hohe Tauern
+ Nationalpark Kalkalpen
+ Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel
+ Nationalpark Thayatal
Für Kinder: Alle Nationalparks haben
Angebote für Kinder und Jugendliche wie
Feriencamps, Familienfeste, Workshops,
Touren und „Junior Ranger“.
www.nationalparksaustria.at
NICHTS BERÜHRT
UNS WIE DAS
UNBERÜHRTE.
park-Ranger im März 2022. Ein Großteil
der Inhalte wird bei Exkursionen
im Freiland oder über Online-Seminare
vermittelt.
Was machen Ranger und Rangerinnen
in der Praxis? „Die Aktivitäten
rund um den Amphibienzaun zählen
zu meinen Lieblingsbeschäftigungen“,
erzählt Rangerin Eva Pölz auf www.nationalparksaustria.at.
Sie betreut mit
vielen Freiwilligen (darunter auch
Schülern) die Projekte. Von der Begeisterung
an der Natur berichten viele im
lesenswerten Blog: Ranger Heimo Emmerstorfer
vom Habichtskauz-Monitoring
im Nationalpark Gesäuse, Rangerin
Magdalena Karan (Hohe Tauern)
von der Steingeiß „Leni“ und Simon
Zeiner von der Ausbildung. „Über Hügel
und Gebirgszüge, über deren Entstehung
ich mir bisher nicht viel Gedanken
gemacht habe, konnte uns
Geomorphologe Gerhard Lieb stundenlang
erzählen“, berichtet er. „Da
wurde mir eigentlich erst bewusst, wie
,blind‘ ich manchmal durch unsere
Natur gelaufen bin.“ Auch anderen die
Augen zu öffnen, darum geht es.
„Durch den Nationalpark spazieren
und ein bisschen über Tiere fabulieren
reicht also nicht.“
Fotos: Stefan Leitner
110 SPORTaktiv
Die Ranger-Ausbildung ist seit 2010
durch einen einheitlichen und ein- bis
zweijährigen Lehrgang strukturiert. Die
Zertifikats-Lehrgänge sind eine vom
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft
geregelte Bildungsmaßnahme. Lehrgänge
finden je nach Bedarf in den einzelnen
Nationalparks statt. Ihre Inhalte sind
Umweltbildung mit Mehrwert: Botanik,
Zoologie und Geologie, ökologische Zusammenhänge
und naturschutzfachliche
Grundlagen. Erste Hilfe ist auch ein
wichtiges Thema. Aufbauend auf einem
17-tägigen Grundmodul basiert ein
25-tägiges Modul, das an den einzelnen
Nationalpark angepasst ist. „In den Hohen
Tauern haben wir natürlich andere
Schwerpunkte als am Neusiedler See
oder in den Donau-Auen“, erzählt Sarah
Wendl, die Generalsekretärin der Nationalparks.
Wer kann sich für die Ausbildung bewerben?
Jeder. Vorkenntnisse braucht
man keine – zumindest theoretisch. In
der Praxis sind es Menschen, die erstens
mindestens 18 Jahre alt sein müssen, und
zweitens einiges an Erfahrung und Interesse
haben, vom abgeschlossenen Biologiestudium
bis zur Tierärztin und Bergführerin
ist alles dabei. „Wir haben auch
Banker und Menschen aus anderen Bürojobs,
die einen lohnenden Ausgleich
zum Beruf suchen“, erzählt Wendl. Die
meisten üben ihre Ranger-Tätigkeiten
übrigens nebenberuflich aus. „Und wenn
man anderen die Natur erklären und vermitteln
will, kann es ganz nützlich sein,
einen gewissen Background zu haben, ob
der nun biologisch, historisch, kulturell,
regional oder pädagogisch ist.“ Sportlich
und wetterfest zu sein, ist auch kein
Nachteil. „In den Hohen Tauern geht es
hoch hinauf, in den Donau-Auen
braucht es Armkraft für die Bootstouren
und am Neusiedler See bläst doch hin
und wieder ein kräftiger Wind“, lacht
Wendl. „Das Wichtigste ist aber die Begeisterung
und dass man mit Leidenschaft
bei der Sache ist. Das spüre ich bei
allen unseren Rangern und Rangerinnen
immer wieder.“
DIE RANGER-AUSBILDUNG:
Der Zertifikats-Lehrgang zum Nationalpark-Ranger ist die Grundlage
einer bundesweit einheitlichen Ausbildung. Die Ausbildungstage
werden, soweit möglich, geblockt durchgeführt und können an Wochentagen
aber auch am Wochenende stattfinden. Die Kosten variieren
zwischen 1000 und 1400 Euro.
1. Zertifikats-Lehrgang Grundmodul: Das Grundmodul umfasst
den allgemeinen Ausbildungsteil im Umfang von 17 Tagen (à 8 Lehreinheiten
zu je 60 Minuten). Zu den Inhalten gehören naturschutzfachliche
Grundlagen, Zoologie, Botanik, Geologie, ökologische Zusammenhänge,
naturpädagogische Vermittlungsmethoden, Exkursionsdidaktik,
rechtliche Grundlagen, Wetterkunde und Erste Hilfe.
2. Zertifikats-Lehrgang Aufbaumodul: Das Aufbaumodul umfasst
den spezifischen, auf den Einsatz-Nationalpark zugeschnittenen
Ausbildungsteil im Umfang von 25 Tagen (davon 10 Praxistage im
jeweiligen Schutzgebiet). Das Modul schließt mit mündlicher und
schriftlicher Prüfung ab. Auf die positive Absolvierung folgt die Verleihung
des Zertifikats. Bei Wechsel des Einsatzorts ist das Modul
erneut zu absolvieren.
3. Fortbildungen: Bereits zertifizierte Nationalpark-Rangerinnen
und -Ranger haben den Besuch von mindestens zwei Fortbildungstagen
pro Jahr nachzuweisen, um ihr Zertifikat gültig zu halten.
Mindestens einer der Fortbildungstage muss im eigenen Nationalpark
absolviert werden.
WAS HEISST „RANGER“ EIGENTLICH?
Der Begriff stammt vom englischen Wort „range“ für Weite,
Landschaft, Gebiet, Bereich. Im allgemeinen Sprachgebrauch gelten
Ranger als „Schutzgebietsbetreuer“.
WAS MACHEN NATIONALPARK-RANGER?
Neben der Begleitung von Besuchergruppen und der Vermittlung von
Natur an Gäste und Schulgruppen gehören Gebietsaufsicht, Monitoring,
Kontrolle und Instandhaltung von Infotafeln, Lehrpfaden und
Beobachtungshütten sowie Vortragstätigkeit und Betreuung von Infoständen
zum Aufgabengebiet. In den meisten Fällen sind das nebenberufliche
Tätigkeiten und freie Dienstverhältnisse mit flexiblen Arbeitszeiten.
Nur wenige Rangerinnen und Ranger sind ganzjährig
fest bei einer Nationalparkverwaltung angestellt.
INTERESSE AN DER AUSBILDUNG?
Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber von Vorteil, z.B im biologischen
oder pädagogischen Bereich. Wichtig: kommunikativ, teamfähig,
stressresistent, großes Interesse an der Natur und naturschutzrelevanten
Themen, körperliche Fitness und „witterungsfeste“ Begeisterung
für Tätigkeiten im Freien. Mindestalter für die Ausbildung: 18 Jahre. Das
Interesse ist immer sehr groß, für den aktuellen Kurs gab es mehr als
100 Anmeldungen für 20 Plätze.
SPORTaktiv
111
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UND WANDERPFADE
Klare Bergluft, Badeseen mit Trinkwasserqualität, abwechslungsreiche
Ausflugsziele und weitläufige Wanderwege
und Klettergärten: Das alles bietet die Region Villach –
Faaker See – Ossiacher See im Herzen Kärntens.
Genusswandern ist angesagt! Mit im
Gepäck: unzählige Glücksmomente
und einzigartige Panoramen. Etwa
beim Aufstieg auf den Mittagskogel, mit Blick
über den türkisblauen Faaker See. Oder auf der
Gerlitzen Alpe, wo der Blick auf den Ossiacher
See fällt. Ein Wanderhighlight ist auch
Kärntens erster Naturpark am Dobratsch, der
eine einzigartige Flora und Fauna beheimatet.
Bei mehrtägigen Touren wie der Kurzvariante
des berühmten Alpe-Adria-Trails, dem Dobratsch-Rundwanderweg
oder bei Etappen des
neuen Panoramawegs Südalpen stehen ebenfalls
tolle Naturschauspiele auf dem Programm.
Genusswandern bedeutete aber auch beschauliches
Erwandern der Urlaubsregion inklusive
kulinarischer Erfahrungen. Etwa beim HÜT-
TENKULT: Zwölf Hütten in drei Ländern,
Fotos: Region Villach – Faaker See – Ossiacher See
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REGION VILLACH –
FAAKER SEE –
OSSIACHER SEE
T. +43 (0) 42 42/42 0 00
E-Mail: office@region-villach.at
www.visitvillach.at
Wandern im Gebiet des Mittagskogels
(großes Bild), Blick von der Gerlitzen auf
den Ossiacher See (oben). Auch Klettersteig-
und Kletterfans kommen auf ihre
Kosten, etwa am Kanzianiberg.
neben Kärnten auch Italien und Slowenien,
laden dazu ein, Spezialitäten aus dem Alpe-Adria-Raum
zu verkosten. Schöne Wanderrouten
rund um die zwölf Hütten runden dieses
Erlebnis ab.
Climb.Villach
Im sonnigen Süden Österreichs lohnt es sich
aber auch, den Fels und die Kletterwände zu
entdecken. Eine tolle Zeit am Fels ist in den
Klettergärten Kanzianiberg, Peterlewand oder
in Arnoldstein garantiert. Für Klettersteig-Begeisterte
sind ebenfalls der Kanzianiberg oder
die Peterlewand am Ossiacher See oder auch
die Rotschitza-Klamm großartige Ziele.
Das bekannteste Kletterparadies der Region
ist der Kanzianiberg: Mit rund 300 Sportkletterrouten
und zahlreichen Klettersteigen in
allen Schwierigkeitsgraden bietet der „Kanzi“
viel Platz und Routen für alle. Der Fels am
„Kanzi“ ist kompakt und gut strukturiert. Hier
findet außerdem das Kletterfestival KING OF
KANZI statt: Vom 23. bis 25. Oktober – mit
Einsteiger- & Profi-Kletterkursen, geführten
Klettersteigtouren bis hin zu Slackline- und
Acro-Yoga-Workshops und Familienwanderungen.
Mehr auf: www.kingofkanzi.at
Ein kleiner, feiner Klettergarten für Anfänger
und Fortgeschrittene ist die Peterlewand bei St.
Urban in Bodensdorf. Dort eröffnen sich den
Kletterern immer wieder malerische Ausblicke
auf den Ossiacher See. Die zahlreichen Klettersteigvarianten
(inkl. Übungsklettersteig) sind
optimal für Anfänger wie für Fortgeschrittene
und sie lassen sich individuell kombinieren.
Und bei Schlechtwetter? Die Kletterhalle in
Villach bietet als größte im Alpe-Adria-Raum
2000 m2 Kletterfläche. 2021 eröffnet auch die
neue Boulderhalle „Volume Bouldern Villach“
die Pforten und lockt zu Bouldergenuss auf
1000 m2 Fläche. Alles zum Klettern in der
Region unter climb.visitvillach.at
Mit der „Erlebnis CARD“ ist ein umfangreiches
Aktivprogramm mit Sport-, Natur- und
Kulturangeboten schon inkludiert, auch die
Sommerbusse der Region lassen sich gratis nutzen.
Die CARD erhalten Gäste kostenlos bei
allen teilnehmenden Gastgeberbetrieben.
SPORTaktiv
115
?
EHRENAMTLICH
FEUERWEHR, BERGRETTUNG, LAWINENDIENST, WASSER-
WACHT, FIRST RESPONDER – ALLE DIESE ORGANISATIONEN
RETTEN LEBEN. UND NEHMEN VIEL ZEIT DER FREIWILLIGEN
IN ANSPRUCH. FINANZIELLER AUSGLEICH? FEHLANZEIGE.
ÜBER ANTRIEB UND HERAUSFORDERUNGEN
WARUM IST
LEBENSRETTUNG
EHRENAMTLICHER LEBENSRETTER IN UNSERER
MODERNEN GESELLSCHAFT.
VON SABRINA HÖFLINGER
Fast die Hälfte der in Österreich lebenden
Männer und mehr als 40
Prozent der Frauen sind gemeinnützig
aktiv, das sind in Summe
3,3 Millionen Menschen. Die meisten
Freiwilligen engagieren sich in Sportvereinen,
an zweiter Stelle folgt freiwilliges
Engagement in Kunst und Kultur und
schon an dritter Stelle, mit rund
360.000 Engagierten, folgt die Mitarbeit
im Katastrophen- und Rettungsdienst.
Was bedeutet eigentlich Ehrenamt? In
der „Allgemeinen Encyclopedie der Wissenschaften
und Künste“ von 1838 lässt
sich folgende Definition finden: „Ehrenamt,
verschieden von Ehrenposten und
eine Unterart der Ehrenstellen, bezeichnet
ein solches öffentliches Amt, das entweder
mit keinem oder nur einem geringen
Gehalt, auch, seiner Absicht nach,
nicht mit der Hoffnung auf Erlangung
eines besoldeten Amtes verbunden ist.“
Noch viel früher, in der abendländischen
Tradition, sei es aus der Sicht der
klassischen Antike oder der des Christentums,
gehörte der individuelle Beitrag
zum allgemeinen Wohl unverzichtbar
zu einem sinnerfüllten Leben.
Schon in den Stadtgesellschaften der
griechischen Antike war es Sache jedes
(männlichen) Bürgers, sich für das Gemeinwesen
zu interessieren, für dessen
Wohl zu engagieren und in den Versammlungen
über die Belange der Stadt
zu diskutieren. Wer an solchen Versammlungen
nicht teilnahm und sich
auch den Angelegenheiten des Gemeinwesens
verweigerte, war ein „idiotes“,
also ein Privatmensch: „Wer an den
Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt,
ist kein stiller, sondern ein schlechter
Bürger“, formulierte der Athener Perikles
in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts
vor Christus. Das ist freilich heute
anders, wenngleich eine ehrenamtliche
Tätigkeit noch immer in einer gewissen
Fotos: Franco Breijla
116 SPORTaktiv
Tradition und Anerkennung steht.
„Nachdem das Ehrenamt bei uns in
der Familie schon von den Eltern übertragen
wurde, war es für mich und meine
drei Brüder selbstverständlich, hier
weiterzumachen“, erzählt Werner Fischer,
der seit über 40 Jahren ehrenamtlich
bei der Feuerwehr Altaussee in der
Steiermark engagiert ist und seit 2013
als leitender Abschnittsbrandinspektor
für 670 Feuerwehrfrauen und -männer
im Abschnitt Ausseerland bei zehn Feuerwehren
zuständig ist.
Mit Ehrenamtlichen meint man Personen,
die ein öffentliches Amt für eine
bestimmte Dauer unbezahlt überneh-
RUND 360.000
ÖSTERREICHERiNNEN
ENGAGIEREN SICH
IM KATASTROPHEN-
UND RETTUNGS-
DIENST.
SPORTaktiv
117
Franco Breijla aus Serfaus ist Lawinenkommissar
und Hundeführer. Er ärgert
sich über die „Vollkasko-Mentalität“.
„SONST IST DIE
BERGRETTUNG
GESCHICHTE.“
men. Zum Beispiel für Gemeindeoder
Betriebsräte oder leitende Mitglieder
in Vereinen wie Obmänner und
Obfrauen.
Häufig synonym verwendet wird der
Begriff der Freiwilligen. Damit bezeichnet
man Personen, die außerhalb
ihres Haushaltes unentgeltlich gemeinnützige
Leistungen erbringen – entweder
einmalig, zum Beispiel im Rahmen
eines Projektes, befristet auf einen bestimmten
Zeitraum oder regelmäßig.
Die Mehrzahl der Engagierten ist an
circa 30 Tagen im Jahr im Einsatz und
investiert durchschnittlich rund vier
Stunden pro Woche. Würde man von
einem Mindestlohn von 9,50 Euro pro
Stunde ausgehen, so ergibt das einen
Verdienstwert von über 7 Milliarden
(!) Euro, davon allein in den lebensrettenden
ehrenamtlichen Organisationen
über 766 Mio. Euro. Dabei ist Leben
retten unbezahlbar.
Die Motivation Leben zu retten und
dabei seine Freizeit für eine komplexe
Ausbildung und die oftmals gefährlichen
Einsätze zu opfern, ist vielfältig.
„Ein Familienmitglied hatte selbst einen
tragischen Autounfall und benötigte
Hilfe von anderen. Er bekam damals
schnelle und professionelle Hilfe.
Das war für mich der ausschlaggebende
Punkt, Menschen, die in eine Notlage
geraten, zu helfen“, erklärt Patrik
Marinelli. Der 28-jährige Bergretter
aus Warth am Arlberg ist im Familienbetrieb
tätig und hat die nötige Flexibilität
und das Verständnis der Familie
zu Einsätzen der Bergrettung auszurücken.
Dass das nicht immer selbstverständlich
ist, weiß Werner Fischer und findet
deutliche Worte: „Es wird immer
schwieriger, zu helfen, wenn man will
– hier spreche ich die Arbeitgeber an.
Es sollte doch in allen Bundesländern
möglich sein, dass Unternehmer für in
Einsatz gehende Frauen und Männer
eine Entschädigung bekommen. Hier
wird es unumgänglich sein, das Ehrenamt
auf gesunde Beine zu stellen und
zu fördern, Ausbildungen auch im
dienstlichen Bereich anzuerkennen,
bzw. Ausbildungen, die nicht nur der
Feuerwehr, sondern auch den Betrieben
helfen, zu fördern.“ Fischer
wünscht sich für die Zukunft des Ehrenamtes
mehr Unterstützung vom
Gesetzgeber, damit die Retter helfen
können, ohne im Anschluss Angst um
ihren Arbeitsplatz haben zu müssen.
Sorge um seinen Arbeitsplatz hat
Franco Breijla aus Serfaus im Tiroler
Oberland nicht. Auch er ist selbstständig
tätig und kann sich seine Trainings-
und Einsatzzeiten frei einteilen,
auch wenn sich seine Familie Sorgen
macht, wenn eine Rettung mal länger
dauert. Der Lawinenkommissar und
Hundeführer begründet sein freiwilliges
Engagement mit der Kameradschaft:
„Bei der Hundeausbildung beispielweise
ist man auf seine Kameraden
angewiesen, allein ist es unmöglich,
einen Hund auszubilden. Man
arbeitet gemeinsam am selben Ziel und
freut sich über gemeinsame Erfolge.“
Und weiter: „Es ist nicht immer
Leichtsinn oder Unerfahrenheit, dass
man in Not gerät, manchmal ist man
einfach zur falschen Zeit am falschen
Ort und kommt in eine missliche
Lage. Das kann jederzeit jedem passieren
und da wäre ich froh und dankbar,
wenn es Personen gibt, auf die ich
mich verlassen kann, die sich für mich
einsetzen und mir Hilfe leisten.“
„Vollkasko-Mentalität“
Dabei weist Breijla aber auch darauf
hin, dass das Ehrenamt immer mehr
zur Selbstverständlichkeit wird. Es verbreitet
sich eine Art „Vollkasko-Mentalität“
und wenn Einsätze von der Organisation
in Rechnung gestellt werden,
kommt das böse Erwachen. Oft
werden Rechnungen nicht bezahlt
oder erst nach langwierigen, nervenaufreibenden
Streitereien. Teilweise
bleiben die Organisationen auf den
Kosten auch sitzen.
Zusätzlich wird es immer schwieriger,
Nachwuchs zu finden oder Spenden
zu generieren, um den Betrieb der
Rettungsorganisationen am Laufen zu
halten. Einem Artikel der Tiroler Tageszeitung
war unlängst zu entnehmen,
dass das Ausbildungssystem der
Bergrettung vor dem Kollaps stehe.
Dass die Bergrettung selbstständige
Ausbildner als Dienstnehmer anstellen
müsse, sei finanziell nicht mehr tragbar
und koste fast 200.000 Euro mehr im
Jahr. Man fordert vom Gesetzgeber
eine praktikable Lösung. „Sonst ist die
Bergrettung Geschichte“, heißt es.
Damit das Ehrenamt und die Freiwilligenarbeit
weiterhin bestehen können,
braucht es also viel Unterstützung
– finanziell, personell – und natürlich
eine gewisse Wertschätzung. Die positiven
Erfahrungen und die Freude am
Helfen überwiegen für die Retter.
Doch damit das so bleibt, sind nicht
nur der Staat, sondern auch wir alle
als Gesellschaft gefragt.
118 SPORTaktiv
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SPORTaktiv
121
Die ehemalige Kletter-Weltmeisterin
Martina Cufar Potard,
Bergsteiger David Göttler
oder Steve House: Sie
sind nur drei von unzähligen
bekannten Bergsportlern, die auf Yoga
schwören. Aber auch für uns ganz gewöhnliche
„Bergfreunde“, vom Wanderer
bis zum Freizeitkletterer, gilt: Die
Verbindung Yoga und Outdoorsport ist
absolut stimmig. Egal, ob man sich beim
Yoga Kraft und Beweglichkeit fürs Klettern
holt oder einen kühlen Kopf für
haarige Situationen. Oder ob man den
Naturgenuss beim Wandern mit dem
entspannenden Faktor einer outdoor
verbrachten Yogaeinheit verbindet.
Petra Zink ist Sportwissenschafterin
und Yogalehrerin, ehemalige Leistungssportlern
im Mountainbiken und Autorin
des Buches „Yoga für Kletterer und
Bergsportler“: Für sie lässt sich das verbindende
und ergänzende Element zwischen
Yoga und Outdoorsportarten
gleich auf mehreren Ebenen schlüssig
darstellen. Am augenscheinlichsten ist
zunächst natürlich die körperliche Ebene.
Nur ein simples Beispiel: „Jeder
Bergsport – eigentlich überhaupt jeder
Sport – führt irgendwo zu einer ver-
Fotos: Stefan Köchel
122 SPORTaktiv
OOOOM
AM BERG
YOGA UND OUTDOORSPORT ERGEBEN EINE
IDEALE SYMBIOSE. WARUM DAS SO IST UND WIE
MAN ES NÜTZEN KANN, HABEN WIR UNS VON
DER EXPERTIN PETRA ZINK ERKLÄREN LASSEN.
VON CHRISTOF DOMENIG
spannten Muskulatur. Und sei es nur
durch das Tragen eines Rucksacks. Yoga
mit seinen öffnenden und mobilisierenden
Elementen ist ein idealer Ausgleich
dafür“, erklärt Zink. Oder: Im Klettern
helfen die mobilisierenden Effekte in
vielen Situationen, wenn es etwa darauf
ankommt, einen Griff zu erreichen. Der
Vorteil von Yoga im Vergleich zu gewöhnlichen
Dehnungs- und Mobilisie-
rungsübungen: Es werden jeweils nicht
einzelne Körperpartien gedehnt, sondern
mit fast jeder Übung immer der gesamte
Körper angesprochen.
Ebene zwei, das Atmen: Yoga ist perfekt
zur Atemschulung. Man denke an
eine knifflige Passage in einem Klettersteig,
in der vor Anspannung der Atem
ganz flach wird. Das passiert unbewusst,
ist aber in der Situation ein Hemmschuh.
„Das Besondere am Atmen ist, dass es
PETRA ZINK
ist Sportwissenschafterin, Yogalehrerin
und ehemalige Leistungssportlerin
(Mountainbike), entwickelt
Konzepte für Tourismus und
Wirtschaft mit Fokus auf Yoga,
Gesundheit und Achtsamkeit.
www.petrazink.com
zwar üblicherweise unbewusst abläuft,
aber auch bewusst gesteuert werden
kann“, sagt Zink. Über den Atem lässt
sich auch das Zusammenspiel im Zentralnervensystem
zwischen dem Sympathikus,
der für Anspannung zuständig
ist, und dem Parasympathikus, der für
Entspannung sorgt, regulieren. In der
Wand eingesetzt, kann bewusstes, tiefes
In-den-Bauch-Atmen uns beruhigen
und die Situation meistern lassen. „Aber
das muss man vorher erlernt haben. Die
Yogamatte ist ein Übungslabor für die
Welt draußen“, formuliert es Zink.
Über das Zusammenspiel zwischen
Sympathikus und Parasympathikus gelangen
wir auch schon zu einer weiteren
Ebene. Beide „Gegenspieler“ im Zentralnervensystem
sollen im Einklang sein.
Für unser inneres Gleichgewicht brauchen
wir sowohl die Anspannung wie
auch die Entspannung im passenden
Verhältnis. Doch in hektischen Zeiten
haben viele das Entspannen verlernt. In
der Natur lassen sich Ruhe und Entspannung
finden – und fürs Yoga gilt das
genauso.
SPORTaktiv
123
3 FÜR
EINFACHE YOGA-ÜBUNGEN
BERG SPORTLER
UJJAYI-ATMUNG
Mit dieser Übungen erlernt man, den Atem bewusst wahrzunehmen
und zu steuern. In fordernden Situationen am Berg
(z. B. knifflige Passagen beim Klettern, am Klettersteig etc.)
kann die Atemtechnik dabei helfen, ruhig zu bleiben.
+ aufrechter Sitz eventuell mit geschlossenen Augen
+ mit offenem Mund ein und ausatmen
+ »haaa« flüstern, als würde man einen Spiegel anhauchen
+ den Mund schließen und weiter mit dem Reibelaut atmen
+ den Atem immer mehr entspannen, sodass man den Ton
nur noch selbst leise hören kann
+ beobachten, wie der Atem an Kraft und Volumen gewinnt
Dauer: 1–3 Minuten üben
LUNGE-TWIST
Die Übung dehnt den Hüftbeuger, mobilisiert die Brustwirbelsäule und gibt
Raum im unteren Rücken – ideal nach einem Tag mit Rucksack am Rücken.
+ Ausgangsposition Vierfüßer (siehe linkes Bild)
+ ein Bein nach vorne führen, das Knie direkt über dem Sprunggelenk
+ das Brustbein zieht nach vorne, der Nacken ist entspannt, die Zehen
sind aufgestellt
+ Blick über die Schulter (siehe rechtes Bild)
+ die äußere Hand fasst den Oberschenkel, Daumen an der Innenseite,
vier Finger an der Außenseite, der Ellbogen liegt am Körper an
+ die zweite Hand umfasst den Fuß, Daumen an der Außenseite,
vier Finger an der Innenseite
+ beide Hände drücken aktiv nach unten
+ Endposition: Vierfüßer
Dauer: 3–5 Atemzüge in jeder Position, dann Seitenwechsel
UMKEHRHALTUNG
Eine regenerative Übung bei müden, gestauten
Beinen, Stress, Übertraining und auch
Beschwerden im unteren Rücken
+ Ausgangsposition Vierfüßer, die Zehen
berühren die Wand – dann zur Seite rollen
und die Beine hochbringen wie im Bild zu
sehen
+ Kopf erhöhen (Polster), der Nacken soll
sich wohlfühlen
+ Schultern liegen frei am Boden
+ Arme in bequemer Position
+ Decke oder Polster stützen den unteren
Rücken
+ Knie können leicht gebeugt sein
+ Beindehnung soll nur leicht spürbar sein,
entsprechend den Abstand
zur Wand wählen
+ Endposition: Seitlage mit
rundem Rücken, „nachspüren“
Dauer: 5 bis 15 Minuten,
so lange es für die Beine
angenehm ist
124 SPORTaktiv
Zink erklärt dazu auch: „Yoga hat zugleich eine
große regenerative Komponente für Bergsportler:
Nach anstrengenden Bergtouren ist es eine hervorragende
Möglichkeit, den Erholungseffekt an Rasttagen
anzukurbeln.“
Schürft man noch etwas tiefer, gelangen wir zu
dem, was sich schwer beschreiben lässt: Yoga ist wie
„Outdoor“ irgendwo auch eine Lebenseinstellung.
„Nach einer Yogaeinheit ist man sich selbst nah, man
fühlt sich ruhig, geerdet und lebendig. Langfristig
lernt man auch, sich nicht so wichtig zu nehmen,
findet eine gewisse Gelassenheit und Dankbarkeit“,
lacht Zink. Das erinnert nicht von ungefähr daran,
was viele auch in der Natur finden: Wenn etwa von
einem Gipfel aus betrachtet so manche Alltagssorgen
plötzlich viel unbedeutender erscheinen. „Ich habe
schon das Gefühl, dass berg- und naturaffine Menschen
auch einen offeneren Geist für Yoga haben“,
resümiert Petra Zink.
Dass Yoga keineswegs nur für geübte Bewegungstalente
ist, zeigen die drei Übungen, die wir mit der
Autorin aus ihrem Buch ausgewählt haben und die
für alle, die gern in den Bergen unterwegs sind, passen.
Viel mehr allgemeine und auch spezielle Übungen
(für Bergsteigen, Bouldern, Sportklettern, Skibergsteigen
usw.) finden sich im Buch.
Auch im Tourismus spielt die Kombination Yoga
und Outdoor eine immer größere Rolle: Von geführten
Yogawanderungen bis hin zu mehrtägigen Events
und Festivals. Diese Angebote sind in der Regel so
gestaltet, dass sie für Einsteiger wie für geübte Yogis
passen. Im Urlaub etwas Neues kennen lernen und
Yoga erstmals zu entdecken – perfekt, wenn man die
Möglichkeit hat. In ihrer Wahlheimat Kärnten hat
Petra Zink einen Yoga-Trail in Velden am Wörthersee
initiiert: „Die Idee war eine Art achtsamer Spaziergang.
An den Stationen findet man jeweils eine körperliche
Übung, eine Atemübung und eine Achtsamkeitsaufgabe.“
Sie bietet selbst auch „Yoga- & Wander-“
und „Yoga & Boulder-Retreats“
an (www.petrazink.com/retreats).
Dass Yoga meist in geschlossenen
Räumen ausgeübt wird, hat übrigens
auch seinen Sinn: Passanten, Krabbeltiere
oder eine Windböe können
schon mal die Konzentration stören.
Andererseits hat das Üben an einem
BUCHTIPP
Yoga für Kletterer
und Bergsportler,
Petra Zink, Rother
Verlag, € 20,90.
www.rother.de
einsamen Traumplatzerl mit Bergoder
Seeblick natürlich seinen besonderen
Reiz.
Also: Die Yogamatte an den
Rucksack hängen und raus ins
Freie – Namaste!
Foto (c) Mark Zahel Rother Wanderführer »Stubai-Wipptal«
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126 SPORTaktiv
SCHRITT
FÜR SCHRITT
HÖHER HINAUS
Fotos: Herbert Raffalt, www.raffalt.com
Man startet im Frühjahr
nicht so, wie man im
Herbst die Saison beendet
hat. Man kann bei
den ersten Touren nicht
davon ausgehen, die maximale Leistung
zu bringen“, bricht Bergführer Christoph
Puggl eine Lanze dafür, es am Klettersteig-Saisonbeginn
systematisch und
schrittweise anzugehen. „Bei Neueinsteigern
raten wir dazu, sich im Rahmen eines
Kurses mit allen Facetten des Klettersteiggehens
inklusive der Ausrüstungshandhabung
vertraut zu machen“,
betont er. „Ein weiterer Vorteil eines
Kurses mit Leihausrüstung liegt darin,
dass man sich ohne vorweg die Ausrüstung
kaufen zu müssen anschauen kann,
ob man zukünftig Klettersteigtouren
machen möchte und mit welcher Ausrüstung
man am besten zurechtkommt“,
weiß Puggl. Anfangs mit einem erfahrenen
Bergführer unterwegs zu sein, hat
auch den Sinn, dass man im Steig Details
erklärt bekommt bzw. sich bei
schwierigen Stellen zeigen lassen kann,
wie man am besten agiert. Und notfalls
ist der Bergprofi in der Lage – wenn
man nicht mehr weiter kann oder einen
die Angst lähmt – durch zusätzliches Sichern
oder Abseilen professionell zu helfen.
SCHRITTWEISES STEI-
GERN IST DIE BASIS FÜR
VIELE LÄSSIGE KLETTER-
STEIGTOUREN. EGAL, OB
KLETTERTECHNISCH, UM-
HÄNGTAKTISCH, KRAFT-
BEZOGEN ODER KONDITI-
ONELL, ABER AUCH WAS
DEN UMGANG MIT HÖHE
BETRIFFT, IST STUFEN-
WEISES HERANTASTEN
RATSAM. EXPERTENTIPPS
UND TOURENEMPFEH-
LUNGEN FÜRS SYSTEMA-
TISCHE STARTEN IN DIE
KLETTERSTEIG-SAISON.
VON OLIVER PICHLER
Auffrischen und trainieren
„Zu Beginn der Saison ist es wichtig,
sich alle Abläufe, das Timing beim Umhängen,
das bewusste Steigen und Greifen
etc. erneut zu verinnerlichen und das
alles auf leichteren Touren zu trainieren.
Auch sehr wichtig – für Einsteiger genauso
wie für langjährige Klettersteiggeher
– ist es, Erfahrung mit Klettersteigabstiegen
zu sammeln. Es kann passieren,
dass man zum Rückzug gezwungen
ist und einen Klettersteig absteigen
muss“, plädiert der Gailtaler Bergführer
und Klettersteig-Experte Sepp Szöke für
solide Steigerung der Herausforderung.
SPORTaktiv
127
HERBERT
RAFFALT
Fotokünstler mit Schwerpunkt Berg-
& Naturfotografie. Die Fotos dieses
Artikels stammen von ihm. Staatlich
geprüfter Berg- und Skiführer, Haus im
Ennstal.
www.raffalt.com
CHRISTOPH
PUGGL
Sportwissenschafter, staatlich geprüfter
Berg- und Skiführer sowie
Skilehrer, Salzburg. Puggl und das
Freiluftleben-Team bieten zahlreiche
Klettersteig-Einsteigerkurse an.
www.freiluftleben.at
SEPP
SZÖKE
Staatlich geprüfter Berg- und Skiführer.
Ansprechpartner für Klettersteig-Neueinsteiger
am Nassfeld. Experte für
Klettersteigtouren aus Hermagor im
Gailtal.
sepp.szoeke@gmail.com
„Wir am Nassfeld können vom Felsenlabyrinth
über prächtige mittelschwere
Klettersteige bis zum sehr schweren, viel
Armkraft erfordernden Winkelturm-
Nordwand-Klettersteig Herausforderungen
auf jedem Level bieten“, hat Szöke
viel Erfahrung im geschickten Hinführen
von Klettersteig-Begeisterten, die
auch sehr schwierige Touren sicher bewältigen
wollen.
Mentale Fitness als Faktor
„Sich zu Saisonbeginn körperlich wie
geistig fit für Klettersteige zu machen ist
entscheidend. Gerade die mentale Herausforderung
langer, ausgesetzter Touren
ist nicht zu unterschätzen. Und je länger
der Zustieg ist, desto wichtiger ist die
generelle körperliche Fitness“, weiß Herbert
Raffalt, Alpinfotograf der Extraklasse
und Bergführer aus Haus im Ennstal.
„Am Sattelberg in der Ramsau, am nahen
Stoderzinken und in der Silberkarklamm
gibt es eine große Auswahl verschiedener
Klettersteig-Varianten, um
BLEIB
FIT.
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN
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den Top100 Radshops, in gut sortierten Trafiken sowie im Abo. Jahresabo mit 6
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wenn gewünscht auch mit professioneller
Bergführer-Unterstützung, sein
Können zu perfektionieren“, weiß
Bergprofi Raffalt. „Überdies sollte man
es machen wie die alten, erfahrenen
Bergfexe. Sie haben Teilpassagen
schwieriger Touren vorab besichtigt,
um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Deshalb empfehle ich in der
Dachstein-Südwand zuerst einmal den
auch nicht gerade leichten Anna-Klettersteig
zu gehen. Danach kann man
weiter bis zum Einstieg des Johann-
Klettersteigs, der durch die mächtige
Südwand führt, aufsteigen, um zu sehen,
was einen dort oben erwartet.
Wenn man in der Folge beim Abstieg
vom Anna-Klettersteig die Zustiegsroute
des Johann ab Südwandhütte erkundet,
kann man sich bei einer späteren
Tour via Johann-Klettersteig auf
den Dachstein aufs Wesentliche konzentrieren“,
plädiert Raffalt fürs systematische
Herantasten an große alpinistische
Herausforderungen.
TIPPS ZUR STEIGERUNG
Leicht, kurz, ohne große Höhen/Tiefblicke. Steigen, Greifen, Ein-/Aushängen,
der Einsatz der Rastschlinge u.ä. werden „gelernt“ bzw. wie-
I
der automatisiert und perfektioniert.
Mittelschwer, etwas länger, einzelne schwierigere Stellen, teils
II „hoch“, ausgesetzt und mit Tiefblicken – auch um zu spüren, wie
man damit umgeht und wie es gelingt bei empfundener leichter Überforderung
professionell zu bleiben.
Von der Schwierigkeit ähnlich Schritt II. Aber Klettersteige, die länger
und höher sind und mehr schwierige Passagen aufweisen.
III
Auch im Abstieg warten Herausforderungen (Länge und schwierige
Passagen).
Noch etwas schwieriger als Schritt III, vor allem aber deutlich längere
Wegstrecken (Zustieg, Klettersteig, Abstieg). Meist deutlich
IV
höher gelegen und oft gibt es auch Geh- bzw. leichte Kletterpassagen
ohne Versicherung.
V
Wer nach dem vierten Schritt Lust auf noch schwierigere, ganzheitlich
alpinistischere, längere und als Gesamttour (Zustieg, Zwischenpassagen,
Abstieg) noch herausforderndere Projekte hat, lässt
sich auch auf den fünften Schritt ein.
EDELRID SHELL.DON
• robuster Hartschalenhelm mit
hohem Aufprallschutz
• bequemes, abnehmbares
Vlies-Kopfband, das gewaschen
werden kann und für
perfekten Tragekomfort sorgt
• Belüftung durch 8 Löcher für
ausreichend Ventilation auch
an heißen Tagen
• Stirnlampenclips
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TOP KLETTERHELME
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SALEWA VAYU 2.0
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• sehr robuste Außenschale
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um den Kopf vor dem Überhitzen
zu schützen
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Verstellsystem mit internem Drehknopf
kann mit einer Hand bedient werden
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eingeformtem EPS-Schaumstoff
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beispiellose Luftzirkulation
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und genaues Anpassen
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SPORTaktiv
129
MÖGLICHKEITEN
ZUM STEIGERN
Von Mödling zur Rax
Schritt I: Mödlinger Klettersteig – in den
Föhrenbergen am Westrand von Mödling
II: Pittentaler Klettersteig – am Türkensturz
südlich von Wiener Neustadt
III: Gebirgsvereins Klettersteig – auf der
Hohen Wand, nahe dem ehemaligen Gasthaus
„Seiser Toni“
IV: Hans-von-Haidsteig – Preinerwand,
Rax
IV: Königschusswand-Klettersteig – Preinerwand,
Rax. Der kürzere, aber schwerere
Bruder des Haidsteigs. Armkraft & sehr
gute Grundkondition sind Voraussetzung.
Gut in Kombination – nach dem Haidsteig
– machbar.
Rund um Villach
I & II: Kanzianiberg (nahe Faaker See) &
Peterlewand (Bodensdorf, Ossiacher See)
– Klettersteigzentren, perfekt für Einsteiger,
ideal für herausfordernde Trainingstouren.
Auch empfehlenswert: Rotschitza
Klamm-Klettersteig beim Faaker See.
III: Mangart – Slowenischer Klettersteig
Nicht sehr schwer, aber große Höhe/Tiefblicke.
Ausgangs-/Endpunkt Slowenische
Mangart-Straße.
IV: Mangart – Italienischer Klettersteig
Schwerer, länger, gewaltige Tiefblicke, längerer
Zu- und Abstieg, wenn man – wunderschön
– als Ausgangs-/Endpunkt die
Laghi di Fusine wählt.
V: Hanza Steig auf den Prisank – lange,
schwere Tour mit Abstieg via Normalweg
oder Fenster-Klettersteig zum Vršič-Pass
Am & ums Nassfeld
Tipps von Sepp Szöke
I: Felsenlabyrinth am Nassfeld &
Norbert- Schluga Klettersteig in Hermagor
II: Winkelturm-Ostgrat-Klettersteig Torre
Clampil – Ausgangspunkt Sonnenalpe
Nassfeld, Abstieg über den leichten
Enrico- Contin-Klettersteig.
III: Däumling-Klettersteig – Tiefblicke &
DETAILS,
INFOS, TOPOS
Informationen, Tourenbeschreibungen
und
Topos zu nahezu allen
genannten Touren:
www.bergsteigen.com
Seilbrücken, Ausgangspunkt Bergstation
Gartnerkofelsesselbahn
IV: Trogkofel ab Rudnigalm – Aufstieg via
Überlacher Klettersteig, Abstieg über den
Crete-Rosse-Klettersteig. Alternativ Aufund
Abstieg via Crete-Rosse-Klettersteig.
V: Winkelturm Nordwand-Klettersteig
Torre Clampil – lang, gewaltige Tiefblicke,
durchgehend schwierig und kraftraubend.
Ausgangspunkt Sonnenalpe Nassfeld. Abstieg
via Winkelturm-Ostgrat-Klettersteig
möglich.
Salzburg & mehr
Tipps von Christoph Puggl
I & II: City-Wall-Klettersteige am Kapuzinerberg
in Salzburg. Leichte ebenso wie
fordernde Varianten. Wegen Vogelbrut
von 1.3. bis 30.6. gesperrt. Alternativ
Zahme-Gams-Klettersteig nahe Weißenbach
zwischen Lofer und Saalfelden.
III & IV: Drachenwand-Klettersteig auf
den Drachenstein – mittelschwer, sportlich
lang, mit Mondsee-Prachtblick. Und darauf
aufbauend – Grünstein-Klettersteig,
in Schönau am Königsee, Bayern – Varianten
von mittelschwer bis schwierig.
V: Watzmann-Überschreitung-Klettersteig
– fordernde, lange Tour (2400 hm)
mit mittelschweren Klettersteigpassagen.
Ähnlich lang, aber bergsteigerisch und
klettersteigmäßig deutlich fordernder ist
der Königsjodler Klettersteig als Teil der
Hochtour auf den Hochkönig.
Ennstal & Dachstein
Tipps von Herbert Raffalt
I & II: Klettersteige am Sattelberg in
Ramsau am Dachstein. Leicht bis mittelschwer.
Und Klettersteig-Park am Stoderzinken.
Leicht bis mittelschwer sowie
ein kurzer, aber sehr schwerer Steig.
III: Silberkarklamm, östlich von Ramsau,
mit drei attraktiven mittelschweren Klettersteigen
– Hias, Rosina und Siega – die
in Kombination bewältigt, perfektes, abwechslungsreiches
Training versprechen.
IV: Anna-Klettersteig, schwer und lang,
im unteren Bereich der Dachstein-Südwand
mit forderndem Zu- und Abstieg.
V: Höhepunkt einer ambitionierten Klettersteigsaison
– Johann-Klettersteig (sehr
schwer, sehr exponiert und sehr lang)
durch die Dachstein-Südwand. Optional
weiter via „Schulter“ (mittelschwer, kein
Gletscher) auf den Dachstein-Gipfel.
Zur Abwechslung: schwerer, nicht sehr
langer, aber extrem imposanter Sky-Walk-
Klettersteig via Dachstein-Seilbahnbergstation
und Hunerscharte.
130 SPORTaktiv
©2021 Polartec, LLC. Polartec® is a registered trademarks of Polartec, LLC. - * Wir sind an der Spitze seit ‘91
DURCH DIE KLAMM
KLETTERN UNMITTEL-
BAR AM WILDBACH – IM
KÄRNTNER LESACHTAL
WURDE DAS MIT
EINER NEUEN FERRATA
MÖGLICH GEMACHT.
VON AXEL JENTZSCH-RABL
Wer im Lesachtal Urlaub
macht, sollte sich diesen
Wasserfall-Klettersteig
nicht entgehen lassen – eigene, weite
Anreise zu dieser Ferrata lohnt
sich aber nicht. Originell ist schon
der Startpunkt bei der sogenannten
Bienentankstelle. Der eigentliche
Klettersteig verläuft entlang des Heilkraft-Wasserfalles,
an den oft nassen
und glitschigen Uferfelsen. Eine kurze
Rinne – mit dem tosenden Wasserfall
im Rücken – ist C, sonst ist der Klettersteig
eher einfacher Natur. Also
ideal für Einsteiger und Familien,
welche die Kombination von wildem
Wasser und schöner Natur lieben.
Landschaftlich beschaulich und bis
auf das rauschende Wasser schön
ruhig, für Einsamkeitsliebhaber ein
echter Genusstipp!
Anreise/Zufahrt
Auf der A2 bis zur Ausfahrt Gailtal
und auf der B111 über Hermagor
und Kötschach-Mauthen bis kurz
nach Klebas. Nun links abbiegen
und durch Obergail ins Obergailer
Tal. Der Schotterstraße bis zur sog.
„Bienentankstelle“ folgen, dort
parken. Mit Öffis: mit der Bahn
nach Oberdrauburg oder Hermagor
und weiter mit dem Bus über
Kötschach-Mauthen bis Liesing im
Lesachtal, Abzweigung Obergail.
Weiter zu Fuß.
Fotos: Andreas Jentzsch-Rabl
132 SPORTaktiv
AXEL
JENTZSCH-RABL
aus Bad Häring (T) kennt als
Verfasser der umfangreichsten
heimischen Klettersteigführer
die meisten Klettersteige in
Österreich und im umliegenden
Ausland. Bei uns stellt er
regel mäßig einen seiner
Favoriten vor.
erdig
A
A/B
plattig
B
A/B
A
C steile
Rinne
C
A
Abstieg auf Forstweg
B/C
A
A/B
B Ecke
A erdig
BUCHTIPP
Klettersteigführer
Österreich neu
7. Auflage mit
Touren-App
www.alpinverlag.at
TOP-KLETTERSTEIG
Heilkraft-Wasserfall-
Klettersteig
Schwierigkeitsgrad: C
210 hm/1¾ Stunden
Talort: Obergail, 1094 m
Berg: Gamskofel, 2122 m
Zustieg
Vom Parkplatz bei der „Bienentankstelle“
auf dem Schotterweg taleinwärts.
Bei einer Abzweigung rechts in
Richtung Wasserfall/Goldcamp. Beim
Goldcamp verlässt man die Schotterstraße
und geht auf dem Weg gerade
weiter, zweigt dann aber links aufwärts
in Richtung Wasserfall ab. Man
kommt zu einer Plattform direkt am
Wasser, dort beginnt der Klettersteig.
Abstieg
Vom Ausstieg hinauf zum Forstweg
und auf dem Schotterweg zurück
zum Ausgangspunkt.
Expos.
NO
A/B
erdig
A
Zustiegsweg
Einstieg
auf Plattform
Bemerkung
Je nach Wind und Gischt kann der
Steig auch ziemlich rutschig sein.
Achtung: Diesen Klettersteig nicht
bei Hochwasser und Gewittergefahr
klettern!
!
Diesen Klettersteig nicht
bei Hochwasser und
Gewittergefahr klettern!
SPORTaktiv
133
CONTENT
CREATOR
IN BERGSCHUHEN
JUNGES MEDIUM, TRADITIONELLE BILDER. WARUM SEBASTIAN
SCHEICHL FÜR INSTAGRAM UND SEINE FOLLOWER GERNE UM 5 UHR
FRÜH IN DEN DOLOMITEN WÄRE UND KEIN INFLUENCER IST, OBWOHL
ER TAUSENDE MENSCHEN MIT SEINEN BERGBILDERN BEEINFLUSST.
VON CHRISTOPH HEIGL
ium-Hiuuuum. Hören Sie es?
Hium-Hiuuuum. Wenn Sie
aus einer Generation stammen,
in der Am dam des für
Kinderfernsehen, Enrico für
Spaß und die Wiener Austria für Spitzenfußball
steht, sind Sie vermutlich
auch mit Hium-Hiuuum im Fernsehen
auf die Bergwelt konditioniert worden.
Mit diesen Synthesizer-Akkorden beginnt
nämlich Chariots of Fire von Vagelis
und damit die Signation für die legendäre
Doku-Serie „Land der Berge“
im ORF. Gut, Enrico wurde kürzlich
80, das ist in etwa auch der aktuelle
Schuldenstand der Wiener Austria (in
Millionen) und mit Vangelis können die
Jungen wohl nichts mehr anfangen.
Heranwachsende von heute werden
zwar auch vom Bildschirm geprägt, aber
nicht von dem des Fernsehers, sondern
dem des Handys oder Tablets. Einen
wichtigen Teil dieser Aufgabe übernehmen
Influencer auf den Social-Media-
Kanälen. Wir wollen schauen: Welches
Bild von #outdoor wird da transportiert?
Einer der aktuell angesagtesten Instagrammer
ist „Zeppaio“, der im bürgerlich
Leben Sebastian Scheichl heißt.
Frisch ist sein Blick auf die Berge, modern
seine Bildsprache, traditionell aber
sein Zugang zur Natur. „Ich war sehr
viel mit den Eltern wandern und auf
den Hausbergen in der Umgebung“, erzählt
der sympathische Salzburger beim
Treffen im Hellbrunner Schlosspark. Als
junger Erwachsener brach er selbst zu
Wanderungen auf, mehrmals pro Woche,
noch ohne Fotos im Fokus. Doch
mit Handybildern und seinem privaten
In Zukunft
will er als
Fotograf arbeiten.Noch
ist Sebastian
Scheichl
(25) Student
mit 200.000
Insta-Fans.
Insta-Account ging es bei fast täglichen
Postings steil nach oben. „Am Anfang
waren es Schnappschüsse und Gipfelselfies,
später habe ich mir was von Idolen
und Vorbildern abgeschaut, aus YouTube-Tutorials
die Technik erlernt und mir
eine bessere Kamera gekauft.“ Im Sommer
vor fünf Jahren schnellte seine Follower-Anzahl
dann schlagartig von
15.000 auf 60.000 hinauf, nachdem er
Bilder von Wanderungen auf den Lofoten
und Island gepostet hatte. Aktuell
liegt der 25-jährige Geografiestudent bei
204.000 Followern und ist damit in Österreich
eine fixe Größe. Das bringt ihm
Projekte ein wie eine Kooperation mit
Samsung, Sixt und dem Salzburgerland
Tourismus. Sein Hobby finanziert sein
Studium mittlerweile „mit einem sehr
netten Taschengeld“, der spätere Berufs-
Fotos: Sebastian Scheichl
134 SPORTaktiv
wunsch Fotograf ist bereits einzementiert.
Und weil er oft gefragt wird: Von
Instagram selbst gibt es kein Geld.
Es gibt viele gute Fotografen in Österreich,
auf Insta bildet „Zeppaio“ mit
Tom Klocker (242.000 Follower) und
Roman Königshofer (198.000) die Spitze.
Als „Instagram-Star“ will sich
Scheichl aber auf keinen Fall bezeichnen,
auch mit „Influencer“ hat er keine
große Freude, zu negativ besetzt scheint
der Begriff. „Ich bin Fotograf und Content
Creator.“ Der Großteil seiner Follower
ist 25 bis 34 Jahre alt, stammt aus
Österreich, Deutschland und den USA,
45 % davon sind weiblich.
Sechs Tage in der Woche wird gepostet,
rund 90 Minuten pro Tag werden
dafür investiert. Nach einer Berg- oder
Skitour sind 300 bis 500 Bilder auf der
Speicherkarte, davon wandern 30 bis 40
ins Archiv. „Früher habe ich auch normale
Fototouren zu Seen, Städten oder
Kircherln gemacht. In den letzten ein,
zwei Jahren hat sich das klar in Richtung
Berg verschoben, weil ich mich abheben
will. Hochalpin einen Sonnenaufgang zu
fotografieren, machen nicht so viele.“
Da muss man mitunter auch um 3 Uhr
früh aufstehen. Selbst ist er übrigens nie
auf seinen Fotos. „Vielleicht einmal im
Jahr. Ich bin sehr perfektionistisch und
gebe ungern jemandem meine Kamera
in die Hand. Für mein perfektes Bild
müssen gar keine Menschen drauf sein.
Ich will Natur ablichten. Menschen
brauche ich nur, um Dynamik zu erzeugen
oder um die Größe der Berge zu zeigen.“
Viel wichtiger sind ihm eben die
Berge. „Mein Lieblingsberg ist hoch,
WAS IST
INSTAGRAM?
Ein werbefinanzierter Onlinedienst
zum Teilen von Fotos (und
Videos), der seit 2012 zum Facebook-Imperium
gehört. Transportiert
werden Bilder, kaum Text,
im Schnitt aber mit 10,7 Hashtags.
Die Reichweite ist enorm:
Für 2021 werden weltweit bereits
1 Milliarde (!) aktive Nutzer
ausgewiesen, 71 % davon sind
unter 35 Jahren. Noch wichtiger:
80 % der User lassen sich von
Instagram im Kaufverhalten beeinflussen.
In Österreich konnte
Instagram seine Nutzer von
1 Million im Jahr 2017 auf mittlerweile
3 Millionen verdreifachen
(Quellen: https://www.oberlo.de/
blog/instagram- statistik,
www.statista.com).
SPORTaktiv
135
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SO GELINGEN DEINE
FOTOS BESSER
1Achte aufs Licht. Lichtquelle und Lichteinfall erzeugen
Stimmung. Licht soll nie zu grell sein (z.
B. Mittagssonne), Porträts gelingen bei softem,
schwachem Licht am besten.
2Überlege dir einen Bildaufbau. Der Fokus der
Aufmerksamkeit sollte nicht in der Bildmitte
sein, das wirkt langweilig. Der „goldene Schnitt“ ist
eine klassische Regel, der den Bildaufbau in 1/3 zu
2/3 teilt. Der Fokus sollte also im rechten oder linken
Bilddrittel sein, oben oder unten. Tipp: Rasterfunktion
am Display aktivieren, dann bekommt man
ein gutes Gefühl dafür, welches Drittel gut wirkt.
3Baue Ebenen ein. Du kannst etwas in der ersten
Ebene unscharf in den Vordergrund rücken
(z. B. Blumen oder einen Fels), in der zweiten
Ebene deinen Hauptfokus haben (eine Kapelle, einen
Wanderer) und in der dritten Ebene einen Hintergrund
in Szene setzen (eine Bergkette, die
Skyline einer Stadt).
4Erzeuge Spannung. Bei Landschaften, aber
auch in Städten kann man z. B. mit Spiegelungen
in Bergseen (oder Schaufenstern, Verkehrsspiegeln)
tolle Effekte erzielen.
5Keine Filter verwenden. Filter sind eine tolle
Möglichkeit, Fotos beim Bearbeiten zu verbessern
oder ihnen mehr Dynamik, Tiefe und Schärfe
zu geben. Aber immer erst danach! Bilder noch
ohne Filterfunktionen (und im Idealfall im Rohdatenformat
„Raw“) aufnehmen.
6Farben abdunkeln. Durch die automatischen
Belichtungs- und Fokus-Funktionen (vor allem bei
Handys) werden die Bilder in der Tendenz zu hell.
Der Klassiker: Überprüfe, ob dein Himmel noch natürlich
blau und grau ist oder durch die Automatik
ganz weiß wirkt. Sonst kann man die Farben abdunkeln,
damit es natürlicher und schöner wirkt.
7Quer geht mehr! Landschaften sollte man
idealerweise im Querformat fotografieren, um
die Breite einzufangen. Achtung: Bei Instagram
funktioniert nur Hochformat. Schuld ist einzig und
allein die Darstellung am Handydisplay, das hochformatig
in den Händen gehalten wird.
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen
informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
© Alex - stock.adobe.com, 20210604_DicloAkut ® _I_SportAktiv
schön umringt von hohen Bergen, zackig,
zerklüftet und felsig, die Gipfelregion
vom Schnee frisch angezuckert. Da
denke ich an die Dolomiten.“ Das ideale
Bild? „Klischeehaft ein schöner Sonnenaufgang,
der ein paar Wolken anleuchtet
und mit weichem sanften Licht von
vorn in die Szene kommt.“ 5 Uhr früh
in den Dolomiten also vielleicht.
Kritisiert werden die sozialen Medien
gerne für ihre Über-Inszenierung der
Wirklichkeit. Scheichl grübelt. „Es gibt
schon diese unrealistischen Momente.
Letztens beim Sonnenaufgang in Bayern
hat es uns eingeregnet, aber zwei, drei
Minuten lang war im leichten Regen ein
unfassbarer Regenbogen vor dem dunklen
Himmel. Das muss man erst sacken
lassen.“ Beliebt sind Filter, mit denen
Bilder noch dramatischer und künstlerischer
wirken. Verändert das die Natur?
„Ich benutze Filter sehr gezielt und immer
so, dass es natürlich aussieht und
ich das meiste aus dem Bild raushole.
Wenn Schatten oder Farben nicht so satt
sind. Ich verändere das so, wie die Szene
in meiner Erinnerung ausschaut. So
kann ich Stimmung und Emotion nachbessern.“
Falls es „Störfaktoren“ in der
Natur gibt, wird die Software auch eingesetzt.
„Wenn ein Strommast die Szene
stört oder ein Stein in einer schönen
Wiese herumliegt, verwende ich den
Pinsel, damit es clean aussieht. Aber das
kommt selten vor.“ Wenn das „gute
Bild“ die Bergtour dominiert, komme
das Bergerlebnis wohl zu kurz, hört man
oft. Dazu müsse man die Kamera zu
Hause lassen oder wegpacken. „Ich hab
sie immer mit, aber ich versuche, magische
Momente auch so für mich zu genießen.
Ich kann das gut trennen.“
INSTA UND
TOURISMUS
Auch der heimische Tourismus
setzt in der Werbung auf Instagram.
Das generiert mitunter
amüsante Hashtags wie #seewinkelsafari,
#styrianbackhendl,
#visitbregenzerwald und verschafft
auch der Österreich-Werbung
einen Account (@visitaustria)
mit 462.000 Followern und
den Keywords #feelaustria und
#visitaustria
FEEDBACK
Schick uns deine
Meinung oder dein
Regenbogenbild. Was
ist für dich „Content“?
Auf Instagram sind Menschen wie
Scheichl für die Bilder aus der Bergwelt
zuständig. 89,6 Millionen Beiträge gibt
es weltweit mit #mountains, rund 30
Millionen zu #outdoor und 21,3 Millionen
zu #austria. Im Idealfall werden viele
der Instagram-Generation von Influencern
positiv beeinflusst, vom Display
wegzukommen, sich Wanderschuhe zu
besorgen und sich die Berge einmal unverpixelt
und „in echt“ anzuschauen. So
wie die Enrico-Generation Jahrzehnte
davor. Hium-Hiuuum.
sportaktiv.com
TEAM
PETRA OFNER
Backoffice & Verrechnung
T. 0 316/80 63-25 80
petra.ofner@styria.com
ARNOLD PAULY
Head of Sales
ALFRED BRUNNER
Geschäftsführung
T. 0676 871 970 133
alfred.brunner@styria.com
ELISABETH RECHLING
Assistenz der Geschäftsführung
& Key Account Manager
T. 0664 806 392 586
elisabeth.rechling@styria.com
KLAUS MOLIDOR
Chefredakteur
T. 0664 235 90 36
klaus.molidor@styria.com
CHRISTOPH HEIGL
Redakteur
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christoph.heigl@styria.com
CHRISTOF DOMENIG
Redakteur
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christof.domenig@styria.com
THOMAS POLZER
Fotoredakteur
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BERTRAM TAFERNER
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Onlineredakteurin
T. 0676 871 970 007
bertram.taferner@styria.com
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sarah.baier@styria.com
THOMAS PIRKER
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T. 0676 871 970 006
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CHRISTOPH
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christoph.geretschlaeger@styria.com
EIGENTÜMER/VERLEGER
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1
Tel.: 0 316/80 63-25 80
SPORTaktiv ist ein Titel der Styria Media Group.
Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url:
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STÄNDIGE MITARBEITER
Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt,
Wolfgang Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein,
Stephan Skrobar
HERSTELLER
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.
ABO-HOTLINE
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo SPORTaktiv“,
Hainburger Straße 33, 1030 Wien
Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com
Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.
SPORTaktiv 04/2021 erscheint am 4. August 2021
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