packaging journal 4-5_2021
Themen der Ausgabe Marksituation: Engpässe in der Lieferkette, Haftungsfrage bei Lieferausfällen, Marktprognose von Kim Cheng (GF Deutsches Verpackungsinstitut), Special Pharma und Kosmetik: Digitale Supply Chain, Inspektion von Primärpackmitteln, Neue Ideen für Kosmetikverpackungen beim if Design Award, Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer, Packmittel, Packstoffe: Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln, Einstoffverpackung Vollkartondose, klimaneutrale Glasproduktion, Co-Packing: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen, Sachets aus Monomaterial, Abfüllung schon ab Losgröße 1, Endverpacken, Logistik: Mehrweg im Versandhandel, Papierverpackung für den Onlinehandel, Holzfreie Schwerlastverpackungen, Konstruktion von Endverpackungsmaschinen, Nachhaltigkeit: Branchentalk, Nachfüllstationen im Einzelhandel, Aktuelle Forschungsprojekte, Kebag - nachhaltige Dönerverpackung, Unternehmensporträt Siko
Themen der Ausgabe
Marksituation: Engpässe in der Lieferkette, Haftungsfrage bei Lieferausfällen, Marktprognose von Kim Cheng (GF Deutsches Verpackungsinstitut), Special Pharma und Kosmetik: Digitale Supply Chain, Inspektion von Primärpackmitteln, Neue Ideen für Kosmetikverpackungen beim if Design Award, Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer, Packmittel, Packstoffe: Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln, Einstoffverpackung Vollkartondose, klimaneutrale Glasproduktion, Co-Packing: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen, Sachets aus Monomaterial, Abfüllung schon ab Losgröße 1, Endverpacken, Logistik: Mehrweg im Versandhandel, Papierverpackung für den Onlinehandel, Holzfreie Schwerlastverpackungen, Konstruktion von Endverpackungsmaschinen, Nachhaltigkeit: Branchentalk, Nachfüllstationen im Einzelhandel, Aktuelle Forschungsprojekte, Kebag - nachhaltige Dönerverpackung,
Unternehmensporträt Siko
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04-05 | <strong>2021</strong><br />
English summaries<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis € 12,50<br />
TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />
<strong>packaging</strong><br />
<strong>journal</strong><br />
PHARMA, KOSMETIK<br />
Kapazitäten ausreizen –<br />
Qualitätssicherung fokussieren<br />
CO-PACKING<br />
Geht nicht, gibt’s nicht –<br />
echte Partnerschaft gefragt<br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Materialmix ablösen –<br />
Verpackung als Statement
Packaging Steel<br />
rasselstein ® –<br />
infinitely recyclable!<br />
Unser Verpackungsstahl ist das perfekte Material für Multirecycling.<br />
Denn er ist nahezu 100 Prozent recycelbar – immer und immer wieder<br />
ohne Minderung der Qualität, da seine inhärenten Eigenschaften beim<br />
Recycling erhalten bleiben. Damit wir gemeinsam etwas Gutes für<br />
unsere Umwelt tun. www.thyssenkrupp-steel.com
EDITORIAL<br />
Der Ketchup-Effekt<br />
Selten hat sich ein Begriff so rasant und so facettenreich durchgesetzt. Kein<br />
Wunder – beschreibt er doch eine Situation sehr treffend: Erst wartet man, und es<br />
geht einfach nicht los, dann wird man überrollt, und die Flut ist nicht zu bändigen.<br />
Ja, macht eher noch Probleme, als die Situation wirklich zu entspannen.<br />
Auf oder eben neben der Pasta kennt das Phänomen mit diesem unkontrollierten<br />
Prozess nahezu jeder. Bisher eher im Finanzsektor verwendet, ist der Begriff<br />
inzwischen auch zum gern gebrauchten Synonym für einen Flaschenhals in der<br />
Wirtschaft geworden.<br />
Erstmals in diesem Zusammenhang geriet er medienwirksam in den Fokus, als<br />
Österreichs Kanzler Kurz im Zusammenhang mit der Impfkampagne vom Ketchup-<br />
Effekt gesprochen hat. Prominentestes Beispiel für die Lieferkettenverzögerung<br />
ist jedoch mit Sicherheit die Blockade des Suez-Kanals.<br />
Aber es geht auch kleiner und hat doch erhebliche Auswirkungen – auch für den<br />
Verpackungsbereich. Hier geht es schlicht darum, erst einmal mit viel Druck<br />
überhaupt an eine bestimmte Ware oder Dienstleistung zu kommen. Das beginnt<br />
mit der Verknappung von Rohstoffen für die Packmittelproduktion, und setzt sich<br />
fort bis hin zu fehlenden Maschinenteilen oder Serviceleistungen, denn nicht alles<br />
kann da über digitale Werkzeuge aus der Ferne realisiert werden.<br />
Ergeben sich dann wieder neue Möglichkeiten, lassen sich die Prozesse nur schwer<br />
beherrschen. Stehen Produkte oder Waren plötzlich wieder in ausreichender<br />
Menge zur Verfügung, fehlen die Kapazitäten, um sie transportieren, verarbeiten,<br />
lagern oder ausliefern zu können.<br />
So machen aktuell sowohl Packmittelproduzenten als auch Maschinenbauer und<br />
Logistiker einhellig darauf aufmerksam, dass grundsätzlich weder der Ausbau von<br />
Produktionsflächen oder -kapazitäten noch die Erweiterung von Fachpersonal<br />
oder Umschlagspotenzial unbegrenzt möglich sind und darüber hinaus auch Zeit<br />
benötigten.<br />
Es wird trotz einer momentanen leichten Entspannung der Gesamtsituation<br />
durchaus sehr anspruchsvoll weitergehen. Ein wirkliches Ende wagt kein<br />
Verantwortlicher zu prognostizieren. Und an der einen oder anderen Stelle<br />
wird sich diese Situation auch beim Verbraucher bemerkbar machen. Um die<br />
Auswirkungen möglichst gering zu halten, sind also mehr denn je unternehmerischer<br />
Mut, unermüdliches Engagement und die kompromisslose Bereitschaft,<br />
neue Wege zu gehen, gefragt.<br />
Wir sind jedenfalls mit im Boot!<br />
Illustration: Uwa/shutterstock.com<br />
Ihre<br />
Brigitte Bähr<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
INHALT<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
06 News kompakt<br />
60 Im Porträt – Siko GmbH<br />
MARKT<br />
14 Engpässe in der Lieferkette: Warum Verpackungen knapp werden<br />
19 Marktprognose: <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />
mit dvi-Geschäftsführerin Kim Cheng<br />
20 Haftungsfrage: Was tun bei Lieferausfällen?<br />
SPECIAL – PHARMA, KOSMETIK<br />
17 Flexible Anlagen für Pharmaverpackungen<br />
22 Titelstory Digitale Supply Chain macht<br />
Verpackungs-Beschaffung einfacher<br />
25 Effiziente Überwachung der Kühlkette<br />
26 Praxisbericht: Umfassende Inspektion von Primärpackmitteln<br />
29 Neue Designideen für Kosmetikverpackungen<br />
32 Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer heraus<br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
34 Feinschliff für die Faltschachtel<br />
36 Kreative Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln<br />
38 Einstoffverpackung Vollkartondose<br />
40 Optimierung recyelbarer Tiefziehfolien<br />
42 Gemeinschaftsprojekt für die klimaneutrale Glasproduktion<br />
43 Studie: Recycling von Getränkedosen<br />
Bild: Bausch+Ströbel<br />
43 Marktentwicklung Aluminiumfolien<br />
4 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
08 | 2015
4121_FP_Titelseite_Packaging_Journal_210x168mm.indd 2 12.05.21 11:25<br />
News und<br />
Hintergrundinformationen<br />
aus der Verpackungswelt<br />
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CO-PACKING<br />
44 Praxisbericht: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen<br />
46 Flexibilität bei der Abfüllung schon ab Losgröße 1<br />
48 Praxisbericht: Produktion von Sachets aus Monomaterial<br />
ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> 04-05 | <strong>2021</strong><br />
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<strong>packaging</strong><br />
TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />
<strong>journal</strong><br />
PHARMA, KOSMETIK<br />
CO-PACKING<br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Kapazitäten ausreizen –<br />
Geht nicht, gibt’s nicht – Materialmix ablösen –<br />
Qualitätssicherung fokussieren echte Partnerschaft gefragt Verpackung als Statement<br />
51 Pilotprojekt testet Mehrweg im Versandhandel<br />
52 Praxisbericht: Kennzeichnung von Transportverpackungen<br />
54 Papierverpackung für den Onlinehandel<br />
55 Holzfreie Schwerlastverpackungen konfigurieren<br />
56 Nachhaltige Konstruktion von Endverpackungsmaschinen<br />
VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />
58 Praxisbericht: Über-Kopf-Verpackungslösung bei Spirituosen<br />
Bild: August Faller GmbH & Co.KG<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
50 Junge Designer Verpackung aus Getreidespelzen<br />
63 Nachfüllstationen im Einzelhandel<br />
DIGITAL VERNETZT,<br />
EFFIZIENT BESCHAFFT<br />
Komplexität und Volatilität nehmen in<br />
der Pharma- und Healthcare-Industrie<br />
stetig zu - das macht sich auch bei<br />
der Beschaffung von Verpackungen<br />
bemerkbar. Um dieser Herausforderung<br />
zu begegnen, bietet die Digitalisierung<br />
der Lieferkette die richtigen Antworten:<br />
Mit modernen Methoden lassen sich<br />
Prozesse deutlich schneller, kostengünstiger,<br />
zuverlässiger und nachhaltiger<br />
gestalten. Der Verpackungshersteller<br />
Faller Packaging verfügt über eine<br />
hohe Expertise in diesem Bereich und<br />
unterstützt seine Kunden dabei, ihre<br />
Beschaffung nachhaltig zu optimieren.<br />
64 Gesprächsthema Nachhaltigkeit – Der <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV<br />
Live-Talk<br />
67 Aktuelle Forschungsprojekte zur Kreislaufwirtschaft<br />
68 Nachhaltige Verpackung für den Döner<br />
FESTE RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
04 Inhalt<br />
70 pack-finder Branchenguide<br />
74 Impressum / Anzeigenindex
PERSÖNLICH<br />
NEWS KOMPAKT<br />
INTERROLL CONVEYOR<br />
Bild: Interroll<br />
Bild: Baumer hhs<br />
Markus Wolf hat die Verantwortung als<br />
Geschäftsführer der Interroll Conveyor<br />
GmbH und der beiden zugehörigen Global<br />
Centers of Excellence Conveyors und Pallet<br />
Handling übernommen. Der 58-Jährige<br />
war zuletzt als Chief Operating Officer eines<br />
mittelständischen Unternehmens für<br />
Antriebswellen tätig und leitete dessen<br />
sieben Produktions- und Montagestandorte<br />
in Deutschland.<br />
BAUMER HHS<br />
Seit dem 1. Juni ist Matthias Polzin (29)<br />
neuer Gebietsverkaufsleiter von Baumer<br />
hhs in Baden-Württemberg und in der<br />
deutschsprachigen Schweiz. Nach seiner<br />
Ausbildung zum Mechatroniker bei einem<br />
renommierten Maschinenbauunternehmen<br />
in Esslingen arbeitete Polzin dort u. a. als<br />
Anwendungstechniker und erwarb im Projektgeschäft<br />
umfassende Praxiserfahrung.<br />
MODEL ÜBERNIMMT<br />
STORA ENSO SACHSEN<br />
Stora Enso Paper verkauft die Stora Enso Sachsen GmbH an ein Unternehmen<br />
der schweizerischen Model Gruppe. Das Werk in Sachsen<br />
produziert Rollendruckpapier auf der Basis von Recyclingpapier. Der<br />
getroffenen Vereinbarung folgend, wird die Model Gruppe nach Abschluss<br />
der Transaktion das Werk übernehmen und betreiben. Model<br />
beabsichtigt zudem, den Standort auf Verpackungspapiere umzustellen.<br />
Alle 230 Mitarbeiter der Stora Enso Sachsen GmbH werden<br />
übernommen. Der Unternehmenswert der Transaktion beträgt 35 Mio.<br />
Euro vorbehaltlich üblicher Kaufpreisanpassungen. Die Übernahme<br />
wird voraussichtlich im 3. Quartal <strong>2021</strong> abgeschlossen.<br />
>> www.modelgroup.com<br />
>> www.storaenso.com<br />
Bild: Stora Enso<br />
Bild: KraussMaffei<br />
Bild: Fraunhofer IVV<br />
KRAUSSMAFFEI<br />
Jörg Bremer, (44) wird neuer Chief Financial<br />
Officer (CFO) der KraussMaffei<br />
Gruppe sowie der an der Börse Schanghai<br />
notierten KraussMaffei Company Limited<br />
(KMCL). Er wird mit Wirkung zum 1. Juli<br />
zugleich auch Mitglied der Geschäftsführung.<br />
Bremer war zuletzt bei der Sixt SE in<br />
Pullach tätig. Davor steuerte der Manager<br />
als CFO Nordamerika die Geschäfte bei<br />
Brose Fahrzeugteile in Pune (Indien), Coburg,<br />
Detroit (USA) und Würzburg.<br />
FRAUNHOFER IVV<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens-Peter Majschak wurde<br />
zum Mai in die Institutsleitung des Fraunhofer<br />
IVV berufen. Majschak hat Maschinenbau<br />
an der Technischen Universität<br />
Dresden studiert und dort auch promoviert.<br />
Danach war er maßgeblich am Aufbau<br />
des 1995 vom Fraunhofer IVV gegründeten<br />
Fraunhofer-Anwendungszentrums<br />
für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik<br />
AVV in Dresden beteiligt.<br />
REBOWL BALD<br />
AUS BIOKUNSTSTOFF?<br />
Das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (Ifbb) an<br />
der Hochschule Hannover entwickelt gemeinsam mit Crafting future<br />
für Recup ein biobasiertes Material für die neue Mehrwegschale Rebowl.<br />
Die Pfandschale war bereits im April von dem Münchner Startup<br />
Recup GmbH auf den Markt gebracht worden – aus herkömmlichem<br />
Polypropylen, recycelbar und BPA-frei. Nach der intensiven Zusammenarbeit<br />
der drei Partner im ersten Schritt soll nun im nächsten<br />
auch das Material weiter optimiert werden. Dafür bauen Recup und<br />
Crafting future ihre Zusammenarbeit mit dem IfBB an der Hochschule<br />
Hannover, den Experten auf dem Gebiet der Entwicklung biobasierter<br />
Kunststoffe, aus. Die Herausforderung dabei: Der Biokunststoff<br />
muss ganzheitlich nachhaltig sein und sowohl bei der Nutzung und<br />
Wiederverwendung (für Lebensmittel zugelassen, ausreichend hitzebeständig,<br />
kratz-, spülmaschinen- und mikrowellenfest) als auch bei<br />
Rezyklierbarkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen. Verschiedene<br />
Rezyklate sind bereits getestet worden, und ein baldiger Materialwechsel<br />
wird angestrebt.<br />
>> www.recup.de<br />
LENZE<br />
Bild: Lenze<br />
Seit 1. Februar verantwortet Cornelia<br />
Müller (54) als Head of Corporate Communications<br />
die Kommunikation des<br />
Automatisierungsexperten und wird in<br />
dieser Position die Unternehmenskommunikation<br />
international neu ausrichten.<br />
Müller war für den Messdienstleister<br />
Techem tätig und arbeitete zuvor auf<br />
Agenturseite, u. a. bei Hill & Knowlton und<br />
Klenk & Hoursch.<br />
Bild:Recup<br />
6<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 04-05 | <strong>2021</strong>
STUDIE: HALTEN VERBRAUCHER<br />
DEN ONLINEHANDEL FÜR NACHHALTIG?<br />
Bild: Box Inc<br />
Laut einer deutschlandweiten Studie von YouGov im Auftrag von Box<br />
Inc glauben 46 Prozent der Befragten, dass Onlinehandel nicht nachhaltig<br />
ist, 44 Prozent halten es für nachhaltiger, im Ladengeschäft<br />
einzukaufen. Auslöser hierfür sind vor allem die Transportmethoden<br />
der bestellten Waren und der Verpackungsmüll. Für die Reduzierung<br />
des CO 2<br />
-Ausstoßes ist aus Sicht der Befragten der Onlinehandel zuständig.<br />
Welche Maßnahmen zur Verbesserung beitragen können, hat<br />
die Studie ebenfalls untersucht. Hierzu zählen die Optimierung von<br />
Transportmethoden und Retouren, die Verwendung von nachhaltigen,<br />
recycelbaren Verpackungen und ein CO 2<br />
-Ausgleich.<br />
Gerade den Transportmethoden von Onlinebestellungen und zurückgeschickten<br />
Waren, die weitere Transporte bedingen, stehen die<br />
Befragten kritisch gegenüber: Die Mehrheit von ihnen glaubt, dass der<br />
Transport und Versand (49 Prozent) und anfallende Retouren (73 Prozent)<br />
den Onlinehandel nicht nachhaltig machen. 59 Prozent der Verbraucher<br />
glauben, dass umweltfreundliche Lieferwagen der Schlüssel<br />
zu nachhaltigen Transporten sind.<br />
Außerdem haben sie verschiedene Ideen, wie man die Retourenquote<br />
senken kann: 29 Prozent der Befragten geben an, dass sie<br />
E-Commerce-Produkte seltener zurückgeben würden, wenn sie für<br />
die Retouren bezahlen müssten. Verbraucher meinen auch, dass die<br />
Verpackungen recycelbar (57 Prozent) oder aus Papier (40 Prozent)<br />
sein sollten – also beispielsweise Wellpappe oder Karton. Über die<br />
Hälfte (53 Prozent) der Befragten findet es nachhaltiger, wenn dieselbe<br />
Verpackung auch für eventuelle Retouren verwendet werden kann.<br />
>> www.boxinc.com<br />
WASHDOWN NEU DEFINIERT<br />
Für die Verpackungs-, Lebensmittel-, Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie<br />
Take one? Entdecken Sie SAMS, das innovative Smart Automation and Monitoring System von Balluff, das Washdown neu<br />
defi niert. Für die extrem anspruchsvolle Umgebung ausgelegt, übertrifft das System sogar die Schutzart IP69K. Überzeugen<br />
Sie sich vom einfachen Handling, von mehr Leistung, höherer Maschinenverfügbarkeit und außerordentlicher Produktivität.<br />
02-03 | <strong>2021</strong><br />
www.100-jahre-balluff.de
NEWS KOMPAKT<br />
VERPACKUNG VON<br />
ALKOHOLFREIEN<br />
GETRÄNKEN<br />
25,6%<br />
BETRÄGT DER AKTUELLE<br />
MEHRWEGANTEIL BEI DEN<br />
ALKOHOLFREIEN GETRÄNKEN,<br />
TENDENZ STEIGEND.<br />
74,4%<br />
DER ALKOHOLFREIEN<br />
GETRÄNKE WERDEN NOCH IN<br />
EINWEGGEBINDEN VERKAUFT.<br />
1,3%<br />
MARKTANTEILE KONNTEN<br />
ALLEIN MEHRWEGFLASCHEN<br />
AUS GLAS IN 2020 GEWINNEN.<br />
Quelle:<br />
GfK Consumer Panel FMCG<br />
NACHHALTIGE KENNZEICHNUNGSLÖSUNG<br />
Mit dem Transportbandetikettierer L 310 Full Wrap bietet Multivac eine nachhaltige Kennzeichnungslösung<br />
für kunststofffreie Verpackungskonzepte wie sortenreine Verpackungen aus Pappe<br />
und Karton an: Ein Rundumetikett verschließt die papierfaserbasierten Packungen sicher bei<br />
gleichzeitiger Kennzeichnung. Die Lösung eignet sich etwa für die Kennzeichnung von frischem<br />
Obst und Gemüse in stabilen geraden Trays ohne Produktüberstand oder bei Produktüberstand<br />
in Trays mit Seitenlaschen.<br />
Das Kennzeichnen und Verschließen der Kartontrays mit Selbstklebeetiketten aus Papiermaterial<br />
erfolgt dabei automatisch im Durchlauf, wobei die Produkte entweder manuell zugeführt<br />
oder von einem vorgeschalteten Modul übernommen werden können. Die Leistung des L<br />
310 liegt bei bis zu 90 Packungen pro Minute. Dabei lassen sich Etiketten mit einer Breite von<br />
bis zu 500 Millimetern und einem Gewicht von bis zu 170 g/m 2 verarbeiten – und bei Bedarf auch<br />
ein zusätzliches Etikett im selben Durchlauf von unten auf die Packung applizieren.<br />
Da die Full-Wrap-Etiketten durch das Trägermaterial stabilisiert werden, sind nahezu alle<br />
Formgebungen möglich. Auch lassen sich die Etiketten als Tragegriff nutzen – und bei Materialien<br />
ab einem Gewicht von 130 g/m 2 Perforationen für das Umlegen der Etiketten integrieren. Um<br />
eine sortenreine, kunststofffreie Packung zu erhalten, werden Standard-Selbstklebeetiketten<br />
aus Papier oder nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt. Es können aber auch Materialien auf<br />
Basis von PP oder PET genutzt werden.<br />
>> www.multivac.com<br />
SORTIERANLAGE<br />
MIT ZWEITER SORTIERZELLE<br />
Material Handling Systems (MHS) hat eine neue Version seines<br />
Cross-Belt-Sorters HC-Loop auf den Markt gebracht. Die<br />
weiterentwickelte automatische Quergurtsortieranlage ist<br />
nun mit einer zweiten Sortierzelle verfügbar. In Kombination<br />
mit einer maximalen Laufbandgeschwindigkeit von drei Metern<br />
pro Sekunde steigert die integrierte zweite Sortierzelle<br />
den Durchsatz der Anlage auf fast 20.000 Artikel pro Stunde.<br />
Damit eignet sich der HC-Loop insbesondere für Unternehmen<br />
mit großem Auftragsvolumen und hoher Paketvielfalt, wie zum<br />
Beispiel E-Commerce-Händler. Die Lösung verarbeitet sämtliche<br />
Behältnisse unabhängig von deren Form, Größe oder<br />
Oberflächenbeschaffenheit. Die weiterentwickelte Version<br />
der 2019 erstmals auf den Markt gebrachten Sortieranlage ist<br />
mit einer automatischen Zentrierfunktion ausgestattet. Diese<br />
sorgt dafür, dass die Artikel präzise in der Mitte der flachen<br />
Förderfläche positioniert werden, und gewährleistet so eine<br />
konstante Ausschleusungsgenauigkeit.<br />
>> www.mhsglobal.com<br />
Bild:MHS Bild: Multivac<br />
8 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
RECYCLINGFÄHIGES<br />
BARRIEREPAPIER<br />
Mit dem neuen faserbasierten Barrierepapier UPM Asendo<br />
Pro erweitert UPM Specialty Papers sein Angebot an nachhaltigen<br />
und recyclingfähigen Verpackungspapieren. Es handelt<br />
sich dabei um ein beidseitig gestrichenes Papier, das als<br />
recyclingfähiges Monomaterial diverse Vorteile bietet. Die<br />
Druckseite des Barrierepapiers kann als Basis für anspruchsvolle<br />
Grafiken dienen; zusätzlich zu einer verbesserten Fettund<br />
Feuchtigkeitsbeständigkeit sorgt eine Mineralölbarriere<br />
für erhöhte Produktsicherheit. UPM Asendo Pro eignet sich<br />
damit für trockene, fettige und gefrorene Lebensmittel sowie<br />
für Verpackungen, bei denen leistungsstarke Druckeigenschaften<br />
von großer Wichtigkeit sind. Die Endanwendungen<br />
Wer innovativ ist,<br />
entscheidet sich für<br />
OPC UA over TSN<br />
https://www.br-automation.com/de/technologies/opc-ua/<br />
Bild: UPM<br />
reichen von Non-Food-Verpackungen bis hin zu Anwendungen<br />
im Lebensmittelbereich und können nach Unternehmensangaben<br />
weiter umgewandelt werden, um zusätzliche Barriereeigenschaften<br />
und eine höhere Siegelbarkeit zu erreichen und<br />
so noch anspruchsvollere Endanwendungen zu ermöglichen.<br />
Während der Entwicklungsphase des neuen Barrierepapiers<br />
hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eng mit Papierverarbeitern,<br />
Herstellern von Verpackungslinien und Markeninhabern<br />
zusammengearbeitet, um die Produkteigenschaften<br />
zu testen und zusätzliches Feedback einzuholen.<br />
>> www.upmspecialtypapers.com<br />
OPC UA over TSN vernetzt industrielle<br />
Anwendungen weltweit - heute und morgen<br />
Offen. Schnell. Durchgängig. Sicher.<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
LESE ECKE<br />
auch<br />
als E-Book<br />
erhältlich<br />
Marie-Christine Ostermann,<br />
Celine Flores Willers, Miriam<br />
Wohlfarth, Daniel Krauss,<br />
Andreas Rickert, Hauke<br />
Schwiezer (Hrsg.)<br />
Zukunftsrepublik<br />
80 Vorausdenker*innen springen<br />
in das Jahr 2030<br />
Campus Verlag, 1. Auflage <strong>2021</strong><br />
354 Seiten, Hardcover, 24,95 €<br />
ISBN 978-3-593-51386-7<br />
Wer Visionen hat, sollte, so empfahl Helmut Schmidt einst,<br />
zum Arzt gehen. Für diesen Band allerdings hat sich das<br />
Herausgeberteam ausdrücklich „Zukunftsvisionen“ von Unternehmern,<br />
Politikern und andere Persönlichkeiten zu den<br />
Themen Arbeit, Wirtschaft, Politik, Bildung, Gesundheit<br />
und Gesellschaft gewünscht. Die 80 Autoren entwerfen<br />
ihre persönliche Vorstellung für das Jahr 2030 in Deutschland.<br />
Das tun sie in wirklich kurzen Beiträgen (maximal fünf<br />
Seiten) und mit der Formulierung von „Zukunftsbausteinen“,<br />
sprich den Maßnahmen, die ergriffen werden sollten,<br />
um ihre Vision Realität werden zu lassen. Unabdingbar sind<br />
aber die „Lust auf Zukunft“ und der (optimistische) „Wille<br />
zur Veränderung“. Denkbar ist dann vieles, wie die mannigfaltigen<br />
Zukunftsentwürfe zeigen.<br />
BURGER IN GRASPAPIER<br />
McDonald's serviert den ersten Premiumburger in Graspapier. Die<br />
Umstellung der Verpackungen sei ein weiterer Schritt im Rahmen<br />
der Roadmap zur Reduzierung von Plastik- und Verpackungsmüll. Bis<br />
2025 sollen alle Verkaufsverpackungen zu 100 Prozent aus erneuerbaren,<br />
recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen. Hergestellt<br />
wird das von McDonald´s eingesetzte Graspapier von der<br />
Papierfabrik Pfleiderer Spezialpapiere im bayerischen Teisnach.<br />
Das Graspapier enthält einen Grasanteil von 20 Prozent, ist FSC-lizenziert<br />
und benötigt keine langen Transportwege. Es stammt von<br />
bestehenden Grasflächen und steht so nicht in Konkurrenz zu anderen<br />
Nutzungsmöglichkeiten. Durch die Umstellung der Verpackung<br />
beim Deutschlandburger auf Graspapier soll eine Reduzierung des<br />
Verpackungsmaterials um knapp 70 Prozent erreicht werden.<br />
>> www.mcdonalds.com<br />
Bild: McDonald’s Deutschland LLC<br />
auch<br />
als E-Book<br />
Andreas Holtschulte<br />
erhältlich<br />
Praxisleitfaden IoT<br />
und Industrie 4.0<br />
Methoden, Tools und Use Cases<br />
für Logistik und Produktion<br />
Carl Hanser Verlag, 1. Auflage<br />
<strong>2021</strong><br />
294 S., Softcover, 49,99 €<br />
ISBN 978-3-446-46683-8<br />
Eine echter Leitfaden für die Praxis: Dem Verfasser<br />
gelingt es, die komplexe Thematik verständlich und<br />
umfassend darzustellen. Er erläutert Komponenten und<br />
Begrifflichkeiten des Internets der Dinge (IoT) sowie<br />
Merkmale, Anforderungen der IoT-Systeme und deren<br />
Architektur nach ISO 30141. Vor allem durch das<br />
Aufzeigen von (agilen) Methoden und Tools sowie von<br />
erfolgreichen Anwendungen bereits existierender<br />
Best-Practice-Beispiele von IoT-Projekten sollen Fachund<br />
Führungskräfte ermutigt werden, IoT-Anwendungen<br />
in der Produktion und in der Logistik zu erproben und<br />
das eigene Unternehmen auf die Herausforderungen von<br />
Industrie 4.0 vorzubereiten.<br />
VERPACKUNG AUS<br />
AVOCADORESTEN<br />
Eine neue nachhaltige Verpackung soll<br />
die Haltbarkeit von Guacamole verlängern<br />
– dank Etiketten mit Sauerstoffbarriere<br />
und Zusatzstoffen, die aus der<br />
Avocado selbst gewonnen werden. Bei<br />
der Verarbeitung von Avocados entstehen<br />
Abfälle, die mehr als 45 Prozent des<br />
Gesamtgewichts der Avocado ausmachen<br />
können. Diese Abfälle zu nutzen und<br />
die Haltbarkeit der verarbeiteten Produkte<br />
zu verlängern, ist das Ziel des von der spanischen Innovationsagentur<br />
AVI geförderten Forschungsprojekts Guacapack. Aimplas, das<br />
spanische Zentrum für Kunststofftechnologie, beteiligt sich an dem<br />
Projekt, das von der Firma ITC Packaging geleitet wird. Es zielt darauf<br />
ab, ein biologisch abbaubares Verpackungssystem aus den Resten von<br />
Avocados zu entwickeln, das außerdem die Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />
um 15 Prozent verlängert. Möglich macht dies die Stärke aus<br />
dem Avocadokern, die zur Herstellung einer Folie verwendet werden<br />
soll, aus der mehrschichtige IML-Etiketten mit Sauerstoffbarriere-Eigenschaften<br />
produziert werden. Darüber hinaus werden antioxidative<br />
Komponenten der Avocadoschale und des Avocadofleischs gewonnen<br />
und als Bestandteil eines Biokunststoffs (PLA) verwendet, der zur Herstellung<br />
des Verpackungssystems spritzgegossen wird.<br />
>> www.aimplas.net<br />
Bild: Shutterstock/Artem Kutsenko<br />
10 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
NEWS KOMPAKT<br />
Bild: BillerudKorsnäs<br />
PAPIERTUBE BLEIBT IN FORM<br />
BillerudKorsnäs und Aisa Packaging haben gemeinsam eine faserbasierte<br />
Alternative zu herkömmlichen Zahnpasta- und Kosmetiktuben aus<br />
Kunststoff entwickelt. Die Papiertube aus FibreForm-Material ersetzt<br />
Kunststoffe in der Tubenschulter und -hülse. Das Material ermöglicht<br />
es, dass die Tube ihre Form behält und das Zusammendrücken keine<br />
Spuren hinterlässt. Zudem kann es bis zu zehnmal tiefer geprägt werden<br />
als normales Papier. Damit sind einzigartige 3-D-Effekte und einprägsame<br />
haptische Erlebnisse möglich. Durch den Einsatz von FibreForm sei<br />
Aisa nun in der Lage, bis zu 70 Prozent Kunststoff in der funktionalen<br />
Schulterkomponente zu ersetzen. Zusammen mit der Tubenhülse, die zu<br />
über 85 Prozent aus Papier besteht, trägt diese Hybridschulter zu einer<br />
Verpackung überwiegend aus Papier bei. FibreForm ist erneuerbar, biologisch<br />
abbaubar, kalt verformbar und benötigt bei der Herstellung weniger<br />
Energie als Kunststoff. Zudem kann das Material problemlos auf den Maschinen<br />
von Aisa eingesetzt, ohne dass diese umgebaut werden müssen.<br />
>> www.billerudkorsnas.com<br />
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mit worldclass strapping<br />
Unser Credo: Kein Risiko, wenn es um das Kostbarste geht.<br />
TEUFELBERGER Umreifungsbänder sind die wirtschaftlich<br />
und technisch beste Lösung, weil Kompromisse nicht in Frage<br />
kommen! Safe.Strong.Sustainable.<br />
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NEWS KOMPAKT<br />
B&C GRUPPE ÜBERNIMMT MEHRHEIT<br />
AN SCHUR FLEXIBLES<br />
Die B&C Gruppe übernimmt 80 Prozent der Schur Flexibles Group. Der Private-Equity-Investor<br />
Lindsay Goldberg bleibt mit 20 Prozent der Anteile an Schur Flexibles<br />
weiterhin Miteigentümer. Schur Flexibles mit Hauptsitz in Österreich ist spezialisiert<br />
auf Hochbarriere-Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Kosmetik- und<br />
Pharmaindustrie. Seit der Investition von Lindsay Goldberg in Schur Flexibles im Jahr<br />
2016 hat das Team unter der Leitung von CEO Michael Schernthaner und Chairman<br />
Thomas Unger den Umsatz auf 540 Mio. Euro (2020) gesteigert. In dieser Zeit wuchs<br />
die Zahl der Mitarbeiter von 1.200 auf 2.100 an. Das Unternehmen produziert an<br />
22 Standorten in West- und Osteuropa. Schur Flexibles zählt mit seiner integrierten<br />
Wertschöpfungskette von der Extrusion über das Bedrucken und Kaschieren bis hin<br />
zur umfangreichen Beutelproduktion zu den branchenführenden Unternehmen für flexible<br />
Verpackungen in Europa. Mit dem Abschluss der Transaktion wird – vorbehaltlich<br />
der Freigabe durch die Kartellbehörden – in rund drei Monaten gerechnet.<br />
>> www.schurflexibles.com<br />
Bild: Schur Flexibles/David Payr<br />
ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE<br />
FÜR DIE FACHPACK<br />
Bild: NürnbergMesse<br />
Bei anhaltend günstiger Entwicklung des Infektionsgeschehens könnte die<br />
Wiederaufnahme des Messebetriebs in Bayern zum 1. September wieder<br />
möglich sein. Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung bedeutet<br />
auch Planungssicherheit für die knapp 800 bereits angemeldeten Aussteller<br />
der Fachpack <strong>2021</strong>, die vom 28. bis 30. September in Nürnberg stattfinden<br />
soll. Um einen sicheren Messebesuch zu garantieren, wurden umfangreiche<br />
Schutzmaßnahmen und ein ausführliches Hygienekonzept erarbeitet: Kontaktloses<br />
Bezahlen, Buchung von Onlinetickets, Möglichkeiten zur Händedesinfektion,<br />
ein hochmodernes Lüftungskonzept für Messehallen und Kongressräume<br />
und die Nachverfolgbarkeit durch digitale Kontakterfassung per App an<br />
den Messeständen sind nur einige Beispiele. Neu ist in diesem Jahr das digitale<br />
Tool myFachpack, das Ausstellern die Möglichkeit bietet, ihre Reichweite ins<br />
Digitale zu verlängern. Und Besucher, die nicht nach Nürnberg reisen möchten,<br />
können so trotzdem an der Messe teilnehmen.<br />
>> www.fachpack.de<br />
DAS NOVELLIERTE VERPACKUNGSGESETZ:<br />
DIESE ANFORDERUNGEN GELTEN AB JUNI <strong>2021</strong><br />
1. Juni <strong>2021</strong><br />
3. Juli <strong>2021</strong><br />
1. September <strong>2021</strong><br />
1. Oktober <strong>2021</strong><br />
1. Januar 2022<br />
Betreiber von Branchenlösungen<br />
müssen Informationen<br />
zu Anfallstellen<br />
und Mengenstromnachweise<br />
einreichen. Die<br />
Systeme müssen finale<br />
Mengen der beteiligten<br />
Verpackungen bzw. ein<br />
Feedback zur ökologischen<br />
Gestaltung ans Verpackungsregister<br />
melden.<br />
Herstellung und Handel<br />
mit Wegwerfprodukten<br />
aus Plastik wie Einwegbesteck,<br />
Wattestäbchen<br />
und Strohhalme sind<br />
EU-weit verboten. Das<br />
gilt ebenso für To-go-<br />
Becher und Einweg-<br />
Lebensmittelbehälter<br />
aus Styropor.<br />
Die Zentrale Stelle<br />
Verpackungsregister<br />
veröffentlicht Details<br />
zum Mindeststandard<br />
für die Bemessung der<br />
Recyclingfähigkeit von<br />
systembeteiligungspflichtigen<br />
Verpackungen.<br />
Hersteller systembeteiligungspflichtiger<br />
Verpackungen können<br />
die Schätzung der<br />
verschiedenen Verpackungsfraktionen<br />
für das<br />
Folgejahr beim Verpackungsregister<br />
und den<br />
Lizenzgebern einreichen.<br />
Für alle Materialfraktionen<br />
gelten höhere<br />
Verwertungsquoten.<br />
Die Bundesregierung<br />
entscheidet über die zukünftige<br />
Handhabung der<br />
ökologischen Gestaltung<br />
von Verpackungen. Die<br />
Übergangsfrist für das<br />
Plastiktütenverbot endet.<br />
Illustration: vectorwin/shutterstock.com<br />
12<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
MITGLIEDERZUWACHS<br />
IM PACKAGING VALLEY<br />
Bild: Koehler<br />
INTERSEROH ZERTIFIZIERT<br />
NEXPLUS<br />
Die flexiblen Verpackungspapiere Koehler NexPlus Advanced,<br />
NexPlus Seal Pure sowie NexPlus Seal Pure MOB<br />
wurden kürzlich von Interseroh mit dem Siegel „Made for<br />
Recycling“ ausgezeichnet. Geprüft wurden u. a. die After-Life-Szenarien<br />
Erfassung, Sortierung und Verwertung.<br />
Der Umweltdienstleister bescheinigt den Papieren mit dieser<br />
Auszeichnung eine sehr gute Recyclingfähigkeit.<br />
Mit NexPlus deckt die Koehler Gruppe den stark steigenden<br />
Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen ab. Die<br />
NexPlus Papiere zeichnen sich durch eine Barrierebeschichtung<br />
mit verschiedenen Funktionen und Eigenschaften aus.<br />
Das sind insbesondere Barrieren für Aromen, Fette, Öle,<br />
Wasserdampf oder Gase, die sich mit den papiereigenen<br />
Funktionalitäten wie z. B. hohe Festigkeitseigenschaften<br />
und der natürlichen Haptik zu einem wirkungsvollen Gesamtkonzept<br />
vereinen. Nach Gebrauch sind die Barrierpapiere<br />
Altpapier und damit ein nachgefragter Recyclingrohstoff.<br />
Markenartikler können nun bei den Entsorgern<br />
ihre NexPlus-Produktverpackung als Papier anmelden und<br />
zahlen im Vergleich zu klassischen Verbundlösungen deutlich<br />
weniger Lizenzentgelte.<br />
>> www.koehlerpaper.com<br />
Bild: Packaging Valley Germany e.V.<br />
Seit der Fusion von Packaging Valley e. V. und Packaging Excellence<br />
Center im Mai letzten Jahres hat das Verpackungscluster Verstärkung<br />
bekommen: Insgesamt zwölf weitere Mitglieder sind dazugekommen.<br />
Darunter Unternehmen aus der Verpackungsindustrie und sowie Kooperationspartner<br />
und Fördermitglieder. Neu im Cluster sind: A+V,<br />
Gerich, Packservice, PackPart, pbs, Rianta, Schreyer, Sensitec, Zebra,<br />
die Stadt Schwäbisch Hall, IHK-Zentrum für Weiterbildung sowie<br />
das food.net:z – Lebensmittelnetzwerk Rhein-Neckar e. V. Damit verzeichnet<br />
das Netzwerk mittlerweile 86 Mitglieder und versammelt<br />
unter seinem Dach eine enorme Dichte an Verpackungsspezialisten.<br />
Gemeinschaftsprojekte und der Austausch mit den unterschiedlichsten<br />
Spezialisten sowie anderen Netzwerken stehen dabei im Fokus.<br />
>> www.<strong>packaging</strong>-valley.com<br />
An der Hochschule Neubrandenburg – University of Applied Sciences – ist im<br />
Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften eine<br />
W2-Professur für Lebensmittelverpackung<br />
und Logistik<br />
(all genders welcome)<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />
Informationen über die Hochschule Neubrandenburg<br />
– sowie die ausführlichen Stellenausschreibungen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.hs-nb.de/Stellenangebote<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
Kennziffer: 133007/<strong>2021</strong><br />
Mitglied des Best Practice-Clubs<br />
Das Bundeskabinett hat am 20. Januar <strong>2021</strong> eine Novellierung des Verpackungsgesetzes (VerpackG) beschlossen.<br />
Betroffen sind unter anderem Hersteller, Vertreiber und Online-Marktplätze. Wir haben hier einmal für Sie<br />
zusammengestellt, wann welche Neuerung in Kraft tritt.<br />
1. Juli 2022<br />
1. Januar 2023<br />
1. Januar 2025<br />
31. Dezember 2025<br />
31. Dezember 2030<br />
Hersteller von Transportverpackungen<br />
und Umverpackungen,<br />
die nicht beim<br />
privaten Endverbraucher<br />
anfallen, müssen sich in<br />
das Verpackungsregister<br />
Lucid eintragen.<br />
Die Pfandfreiheit für<br />
die bereits im Verkehr<br />
befindlichen Getränkeverpackungen<br />
endet.<br />
Handel und Gastronomie<br />
müssen für<br />
Take-away-Speisen und<br />
-Getränke neben Einwegbehältern<br />
grundsätzlich<br />
auch Mehrwegoptionen<br />
anbieten. Ausnahme:<br />
Betriebe mit weniger<br />
als 80 Quadratmetern<br />
Fläche und maximal fünf<br />
Mitarbeitern.<br />
Die Bundesregierung<br />
überprüft innerhalb von<br />
drei Jahren nach dem<br />
1. Januar 2022 die<br />
Verwertungsquoten und<br />
die Recyclingquote.<br />
PET-Einwegkunststoffgetränkeflaschen<br />
müssen<br />
zu 25 Prozent aus Rezyklaten<br />
bestehen.<br />
Für alle Materialfraktionen<br />
gelten höhere<br />
Verwertungsquoten von<br />
65 Masseprozent.<br />
Für alle Materialfraktionen<br />
gelten höhere<br />
Verwertungsquoten von<br />
70 Masseprozent.<br />
Alle Einwegkunststoffgetränkeflaschen<br />
müssen<br />
zu 30 Prozent aus Rezyklaten<br />
bestehen.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 13
MARKT<br />
Zusammenarbeit ist gefordert<br />
WENN VERPACKUNGEN<br />
KNAPP WERDEN<br />
Unterbrochene Lieferketten, knappe Rohstoffe und explosionsartig gestiegene Einkaufspreise.<br />
Blickt die Verpackungsindustrie auf einen Krisensommer?<br />
Klopapier, Nudeln und Suppen sind längst wieder immer und überall<br />
bei uns verfügbar. Aber vielleicht sollte man damit anfangen,<br />
leere Dosen, Nudelpackungen und Kunststofffolie zu hamstern,<br />
denn längst trifft es unsere Branche. Lieferausfälle und gestiegene<br />
Preise sorgen für Engpässe bei Verpackungen.<br />
„Die Verpackungskrise erreicht Deutschland.“ Diese Schlagzeile<br />
ging vergangenen Monat durch deutsche Medien. Anlass war eine<br />
erneute Warnung der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />
(IK), die noch einmal auf den Punkt brachte, was vielen in der Branche<br />
längst aus ihrem unternehmerischen Alltag klar war: Fehlende Rohstoffe<br />
und sprunghaft gestiegene Preise sorgen in der Verpackungsindustrie<br />
für teils große Sorgenfalten.<br />
Kaum Entspannung in Sicht<br />
Bereits im März hatten acht von zehn Herstellern von Kunststoffverpackungen<br />
angegeben, dass ihre Produktion und damit ihre Lieferfähigkeiten<br />
eingeschränkt sind. Zwei Monate später ist der Anteil derer,<br />
die mit Einschränkungen in geringem oder mittlerem Umfang rechnen,<br />
noch einmal gestiegen. Immerhin: Für die nächsten drei Monate sehen<br />
die von der IK befragten Unternehmen einer Seitwärtsbewegung,<br />
wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau entgegen.<br />
Schuld daran ist nicht zuletzt die Blockade des Suez-Kanals. Viele<br />
Rohstoffe aus dem Mittleren Osten und den USA wurden daraufhin<br />
nach Asien umgelenkt und fehlen bis heute im europäischen Markt.<br />
Bild: Corona Borealis Studio/shutterstock.com<br />
14 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
„Derartige Preissteigerungen atmet<br />
die überwiegend mittelständisch geprägte<br />
Industrie nicht einfach weg,“<br />
Dr. Martin Engelmann, IK-Hauptgeschäftsführer<br />
Preise sind teilweise explodiert<br />
Die Knappheit führte dazu, dass die Preise von Verpackungsrohstoffen<br />
seit Februar um etwa die Hälfte gestiegen sind. Im Kunststoffbereich<br />
spricht IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann von<br />
einer regelrechten Preisexplosion. LDPE und LLDPE hätten seit<br />
Jahresbeginn im Mittel über 60 Prozent zugelegt, ebenso wie EPS s.<br />
„Derartige Preissteigerungen atmet die überwiegend mittelständisch<br />
geprägte Industrie nicht einfach weg“, so Engelmann.<br />
Der Ausblick ist für viele Unternehmen also nicht gerade rosig. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt auch der Industrieverband Papier- und Folienverpackung<br />
IPV in seiner gerade vorgelegten Branchenumfrage.<br />
Während einige Verbandsmitglieder zwangsweise größere Mengen<br />
bevorraten müssen, haben andere Probleme mit der Produktion. Die<br />
unerwarteten Lieferverzögerungen haben Umstellungen des Produktionsplans<br />
erforderlich gemacht und vereinzelt zur Zurückstellung<br />
von Aufträgen geführt.<br />
Schon jetzt sei klar, dass die Rohstoffverknappung und die Verteuerung<br />
der Transporte weiterhin Einfluss auf die Preise haben werden.<br />
Auch Papier und Wellpappe knapp<br />
Große Engpässe gibt es auch im Bereich der Papier- und Wellpappeproduktion.<br />
Von dramatischen Zügen spricht ein Hersteller in Bezug >><br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
15
MARKT<br />
„Einer derartig steigenden Belastung<br />
durch die Kostenseite wird jedoch auf Dauer<br />
nicht jedes Unternehmen in gleichem Maße<br />
standhalten können.“<br />
Steffen P. Würth, VDW-Vorsitzender<br />
auf die Rohstoffversorgung mit Altpapier. Viele Lieferanten seien<br />
nicht mehr in der Lage, die zugesagten Mengen zu liefern.<br />
„Die Kostenspirale für die Wellpappenindustrie dreht sich weiter<br />
– und ein Ende dieser Dynamik ist nicht erkennbar“, erklärt der Vorsitzende<br />
des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW), Steffen P.<br />
Würth. Kosten, die sich nicht so leicht auf Kunden abwälzen ließen,<br />
da sie kaum vermittelbar seien.<br />
Die komplette Lieferkette ist gefordert<br />
Die Verbände werben auch deswegen um eine bessere Zusammenarbeit.<br />
Um die Lieferfähigkeit von verpackten Lebensmitteln und anderen<br />
Produkten sicherzustellen, käme es auf eine gute Zusammenarbeit<br />
der gesamten Lieferkette an, so der IPV in einer Mitteilung. Und der<br />
IK appelliert an die Kunststoff erzeugende Industrie, Verpackungshersteller<br />
nicht hängen zu lassen. Sie müsse alle Hebel in Bewegung<br />
setzen, um die Situation so schnell wie möglich zu entschärfen.<br />
Fest steht, das sind keine schönen Aussichten für eine Industrie,<br />
die sich zu Beginn der Pandemie noch selbstbewusst gegenseitig auf<br />
die Schulter klopfen konnte. Der Freude über die Tatsache, dass Verpackungen<br />
endlich als systemrelevant eingestuft wurden, folgt jetzt<br />
eine Krise, die ironischerweise noch einmal genau das aufzeigt. Nämlich,<br />
wie wichtig Verpackungen sind und wozu es führen kann, wenn<br />
sie fehlen.<br />
Bild: Peter Jesche/shutterstock.com<br />
16 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
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MARKT<br />
Ausblick aufs zweite Halbjahr <strong>2021</strong><br />
„DIE VERPACKUNGSINDUSTRIE<br />
MACHT EINEN GROSSARTIGEN JOB“<br />
Im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Talk sprechen wir mit den wichtigen Menschen der Branche. Heute wagt<br />
die Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts dvi, Kim Cheng, einen Blick ins zweite Halbjahr <strong>2021</strong> –<br />
in das die Branche eigentlich gestärkt aus den harten Pandemiemonaten gehen könnte. Wären da nicht<br />
Materialknappheit, Lieferengpässe und teurere Rohstoffe.<br />
Bild: kmlmtz66/shutterstock.com<br />
18 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Kim Cheng im Interview<br />
Bild: dvi<br />
„Die Feststellung der Systemrelevanz war ein wichtiges Signal<br />
zur richtigen Zeit für die Verpackungsindustrie.“<br />
Kim Cheng Unsere Mitglieder berichten unisono, dass wir eine Rohstoffknappheit<br />
spüren, also eine Materialknappheit. Das bezieht<br />
sich aus unserer Sicht übergreifend auf alle Packstoffe. Es bezieht<br />
sich nicht nur auf Kunststoff. Es gibt steigende Kosten bei den Rohstoffen,<br />
bei den Transporten. Das belastet erheblich die Lieferkette.<br />
Unsere Mitglieder berichten uns, dass es Force-Majeure-Meldungen<br />
von Lieferanten gibt. Dass bei Lieferungen deutlich höhere Einkaufspreise<br />
gefordert werden und geringere Mengen geliefert werden. Es<br />
gibt eine Stückelung von Mengen, die werden dann über den Monat<br />
verteilt. Also das ist ein erhebliches Problem in der Industrie gerade.<br />
Es gibt keine Möglichkeit der Materialsubstituierung. Weil es eben ein<br />
packstoffübergreifendes Problem ist und es natürlich auch erhöhte<br />
Anforderungen an das Verpackungsmaterial gibt. Gerade mittelständische<br />
Verarbeiter stehen hier vor einem großen Problem.<br />
Das atmet man nicht so weg, sagte der Hauptgeschäftsführer von<br />
der Industrie Vereinigung Kunststoffverpackungen, und da hat er ja<br />
wohl auch recht. Es sind ja vor allen Dingen finanzielle Herausforderungen,<br />
vor denen die Branche jetzt steht, oder?<br />
Kim Cheng Ja, ich denke, das große Problem ist, dass es nicht valide<br />
vorhersehbar ist, ob sich die Rohstoffpreise wieder verändern und<br />
wie sie sich verändern. Und gerade für die mittelständische Industrie<br />
ist das schwer zu leisten.<br />
Diese Knappheit erreicht uns zu einer Zeit, in der die Verpackungsbranche<br />
neuen Mut gefasst hatte. Auch weil ihr in der Pandemie<br />
endlich bescheinigt wurde, systemrelevant zu sein. Hat das ein neues<br />
Selbstbewusstsein gegeben?<br />
Kim Cheng Also ich denke, dass die Feststellung der Systemrelevanz<br />
ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit für die Verpackungsindustrie<br />
war. Ich glaube, wir alle wissen, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
für einen großartigen Job geleistet haben. Nicht nur in der<br />
Pandemie. Dass die Unternehmen durch Hygiene, Konzepte, durch<br />
das Verteilen von Schichtarbeit auch extrem dazu beigetragen haben,<br />
dass die Versorgungssicherheit gewährleistet wurde. Man muss auch<br />
sagen, dass dank der Verpackung natürlich auch die die supply chain<br />
auf europäischer Ebene standgehalten hat. Und genau das ist mein<br />
Wunsch, dass die Industrie mit einem größeren Selbstbewusstsein<br />
aus dieser hoffentlich bald zurückliegenden Pandemie heraustritt.<br />
Und was natürlich auch zu wünschen wäre, dass diese Pandemie vielleicht<br />
auch dazu beiträgt, dass man die Verpackung aus einer anderen<br />
Ecke betrachtet. Eben nicht als Müll, sondern als Sekundärrohstoff,<br />
und auch die Leistung anerkennt, die die Industrie jeden Tag hinlegt.<br />
Das wären gute Gründe, gestärkt und zuversichtlich in den Sommer,<br />
vor allen Dingen ins zweite Halbjahr zu gehen, wenn da nicht die Probleme<br />
wären, über die wir gesprochen haben. Wie lautet Ihre Einschätzung?<br />
Wie geht die Verpackungsbranche in das zweite Halbjahr?<br />
Kim Cheng Also insgesamt ist unsere Industrie gut aufgestellt und<br />
kann eigentlich immer zuversichtlich in die Zukunft gucken. Was<br />
wirklich niemand vorhersehen kann, ist, wie sich die Rohstoffpreise<br />
entwickeln. Und niemand weiß im Moment auch, ob diese Pandemie<br />
wirklich im Herbst vorbei ist. Also wir sind zuversichtlich. Wir gehen<br />
zuversichtlich in die Zukunft. Aber alles andere bleibt abzuwarten.<br />
Und wie begleitet das Deutsche Verpackungsinstitut dvi uns durch<br />
das zweite Halbjahr?<br />
Kim Cheng Wir haben uns tatsächlich schon im vergangenen Jahr gut<br />
aufgestellt in Bezug auf digitale Angebote. Wir haben alle unsere<br />
Veranstaltungen umgestellt. Das ist von den Mitgliedern gut angenommen<br />
worden. Die Weiterbildungsangebote unserer Akademie,<br />
die Dresdner Verpackungstagung, die im Dezember stattfindet, und<br />
der Deutsche Verpackungspreis, der im Herbst zum 44. Mal vergeben<br />
wird, finden digital statt. Seit dem „Tag der Verpackung“ im Juni<br />
haben wir eine Onlineausstellung auf unserer Website über moderne<br />
Verpackungslösungen und haben mit der AGVU ein Panel mit dem Parlamentarischen<br />
Staatssekretär Florian Pronold durchgeführt. Es tat<br />
und tut sich also jede Menge.<br />
Frau Cheng, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das ausführliche Interview finden Sie online unter<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.tv.<br />
04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 19
TITELSTORY<br />
MARKT<br />
Bild: Romeo Pj/shutterstock.com<br />
Was tun bei Lieferausfällen aufgrund von Corona?<br />
KEIN NACHSCHUB IN SICHT<br />
Globale Lieferketten sind durch die Covid-19-Pandemie gestört. Zahlreiche Verträge können zum Teil nicht mehr<br />
oder nur verzögert erfüllt werden. Bei der Haftungsfrage liegt die Krux allerdings explizit in den Klauseln.<br />
Fehlende Rohstoffe und unterbrochene Lieferketten – immer<br />
mehr Beschaffungsmanager in der Verpackungsindustrie berichten<br />
von massiven Engpässen. Insbesondere Papier, Industriemetalle<br />
und sämtliche Kunststoffe werden knapp. Für viele Hersteller<br />
von Kartonagen, Folien und Co. heißt es daher die Produktion zu drosseln<br />
und extra Geld zurückzulegen – sei es für zusätzliche Material-,<br />
Transport- und Logistikkosten oder mögliche Schadensersatzforderungen<br />
entlang der Lieferkette. Doch auf wessen Kosten geht die<br />
unterbliebene Lieferung? Kann sich ein Lieferant coronabedingt auf<br />
Force Majeure berufen?<br />
Keine Ware erhalten<br />
Verzögern sich Lieferungen oder bleiben sie ganz aus, können Kosten<br />
in Millionenhöhe entstehen. Kein Wunder, dass auf Käuferseite<br />
schnell Schadensersatzforderungen wegen Nichterfüllung laut<br />
werden. Allerdings gilt es hier zunächst zu prüfen, ob überhaupt ein<br />
Schuldnerverzug nach § 286 BGB vorliegt. Hat der Lieferant die<br />
Verzögerung zu vertreten oder besteht ein fixes Lieferdatum, das<br />
überschritten wurde? Gibt es in diesem Zusammenhang vereinbarte<br />
Gründe oder Abwägungen, die die Verzögerung rechtfertigen einen<br />
möglichen Verzug ausschließen? Ist das nicht der Fall, haben Käufer<br />
mehrere Optionen. Unter Nachfristsetzung können sie vom Vertrag<br />
zurücktreten oder anstelle der nicht gelieferten Ware Schadensersatz<br />
fordern. Darüber besteht direkt bei Verzugseintritt die Möglichkeit,<br />
auf einen Ausgleich des Verzögerungsschadens zu bestehen.<br />
Gottes Beitrag im Vertragswerk<br />
Um derartige Probleme zu vermeiden, einigen sich Käufer und Lieferanten<br />
im Idealfall bereits im Kaufvertrag über Termine, Fristen,<br />
Maßnahmen bei Verzug und möglicherweise Gründe, die eine Verzögerung<br />
rechtfertigen. Insbesondere bei internationalen Verträgen<br />
ist es außerdem ratsam, ausdrücklich auch Klauseln zu der sogenannten<br />
Force Majeure oder den Acts of God aufzunehmen. Wie<br />
der Name bereits vermuten lässt, verbergen sich dahinter mögliche<br />
Szenarien, die weder vorhersehbar noch durch äußerste zumutbare<br />
Sorgfalt verhindert werden konnten. Typischerweise fallen darunter<br />
Ereignisse wie Naturkatastrophen, Kriege, politische Unruhen und<br />
Epidemien. Starkes Indiz für das Vorliegen von Höherer Gewalt sind<br />
vor allem behördliche Warnungen und Maßnahmen. Bei den aktuellen<br />
Betriebsschließungen, Quarantäneverfügungen, Reisewarnungen<br />
oder auch Grenzschließungen kann also davon ausgegangen werden,<br />
dass die Covid-19-Pandemie unter solche Force-Majeure-Klauseln<br />
fällt. Berufen sich Lieferanten bei Lieferverzögerungen darauf, kann<br />
in der Regel mit einer Auflösung des Vertrages und einer Befreiung<br />
von allen Leistungspflichten gerechnet werden. Es kommt jedoch im<br />
Einzelfall auf den genauen Wortlaut im Vertragswerk an. Sollte es ein<br />
Lieferant beispielsweise trotz vereinbarter Anzeigepflicht versäumen,<br />
seine Vertragspartner über drohende Verzögerungen zu informieren,<br />
besteht die Möglichkeit, dass er sich in einem solchen Fall<br />
nicht mehr auf Höhere Gewalt berufen kann.<br />
>> Gastautor Felix Korten ist Rechtsanwalt und Vorstand der<br />
Kanzlei Korten Rechtsanwälte AG<br />
>> www.korten-ag.de<br />
No new supplies in sight<br />
Global supply chains are severely disrupted. As raw materials from<br />
paper to plastics are becoming increasingly scarce, the packing industry<br />
is faced a slew of force majeures from their suppliers. As a<br />
consequence, these companies are relieved of certain supply-delivery<br />
commitments due to circumstances out of their control. And the<br />
buyers? A closer look at actual wording of the exact contract terms<br />
is essential to gaining compensation for losses.<br />
20 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
SPECIAL<br />
PHARMA, KOSMETIK<br />
FLEXIBLE ANLAGEN FÜR<br />
PHARMAVERPACKUNGEN GEFRAGT<br />
Bild: Shutterstock/Gutesa<br />
Beim Stichwort Pharmaverpackung denkt man momentan<br />
vor allem an Abfülllinien mit Hunderten kleinen Glasfläschchen<br />
für Impfstoff und an spezielle Kühlverpackungen,<br />
um ebendiese temperatursensiblen Produkte sicher<br />
zu transportieren. Viele Maschinenbauer waren in den letzten<br />
Monaten mit dem Bau von Anlagen speziell für die Verarbeitung<br />
von Covid-19-Impfstoff beschäftigt, denn die Vakzine und<br />
damit auch entsprechende Abfüll- und Verschließmaschinen<br />
sind weltweit gefragt. Diese auch flexibel nutzen zu können,<br />
um beispielsweise mehrere Verpackungsarten auf einer Linie<br />
abzufüllen, ist nicht erst seit der Pandemie eine Anforderung,<br />
die Pharmaunternehmen an Maschinenhersteller stellen, um auf<br />
sich schnell ändernde Marktnachfragen zu reagieren.<br />
Eine weitere Herausforderung sind die Verbraucher, die<br />
etwa in den Apotheken zunehmend kritisch die Verpackung ihrer<br />
Medikamente hinterfragen. Und so findet langsam auch in<br />
der Pharmaindustrie, die bislang eher als statisch und schwerfällig<br />
gilt, ein Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit statt. Verpackungshersteller<br />
melden bereits eine wachsende Nachfrage<br />
nach nachhaltigeren Materialien, etwa für Tablettenblister aus<br />
recycelbaren Polypropylen-Monofolien. Gut für den, der hier<br />
bereits Lösung im Portfolio hat.<br />
04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
21
TITELSTORY<br />
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Wie die digitale Supply Chain die Verpackungs-Beschaffung effizienter macht<br />
VORLAUFZEITEN UND KOSTEN<br />
DRASTISCH REDUZIERT<br />
Komplexität und Volatilität nehmen in der Pharma- und Healthcare-Industrie stetig zu – das macht sich auch<br />
bei der Beschaffung von Verpackungen bemerkbar. Um diese Herausforderung zu bewältigen, bietet die Digitalisierung<br />
der Supply Chain die passenden Antworten: Mit modernen Methoden lassen sich Beschaffungsprozesse deutlich<br />
schneller, kostengünstiger, zuverlässiger und nachhaltiger gestalten.<br />
Die Pharma- und Healthcare-Branche hat sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten zu einem der wichtigsten globalen Wachstumsmärkte<br />
entwickelt. Eine rapide wachsende Weltbevölkerung<br />
und der demografische Wandel hin zu immer älteren Gesellschaften<br />
sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Medikamenten und anderen<br />
pharmazeutischen Produkten stetig steigt. Für die meisten Hersteller<br />
ist das Marktumfeld jedoch auch deutlich dynamischer und volatiler<br />
geworden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von<br />
internationalem Wettbewerb über neue Therapie- und Darreichungsformen<br />
bis hin zu zunehmender Individualisierung. Immer mehr Produkte<br />
kommen zudem in immer kürzerer Zeit auf den Markt.<br />
All das führt dazu, dass sich das Produktionsverhalten in der Pharma-<br />
und Healthcare-Industrie nachhaltig verändert. Die Losgrößen<br />
einzelner Aufträge nehmen deutlich ab, während umgekehrt die Auftragsmenge<br />
ansteigt. Häufigere Änderungen und wechselnde Anforderungen<br />
im Produktionsablauf sind die Folge. Zudem sind kürzere Vorlaufzeiten<br />
und eine hohe Kosteneffizienz entlang der gesamten Supply<br />
Chain unabdingbar, um den Herausforderungen des Marktes und des<br />
Wettbewerbs erfolgreich zu begegnen. Dies wirkt sich auf die Herstellung<br />
der pharmazeutischen Produkte selbst aus – und noch mehr auf<br />
die Beschaffung und Produktion der zugehörigen Verpackungen.<br />
Volatilität verursacht unnötige Kosten<br />
Die Individualisierung von Pharma- und Healthcare-Produkten führt<br />
zu einer steigenden Artikelvielfalt, von der die oft kunden- oder länderspezifisch<br />
unterschiedlich gestalteten Sekundärverpackungen<br />
besonders stark betroffen sind. Hinzu kommt ein hoher Zeit- und<br />
Kostendruck. Für Verpackungshersteller wird es dadurch immer<br />
schwieriger, ihre Produktion vorauszuplanen und Kapazitäten gleichmäßig<br />
und effizient auszulasten. Pharmaunternehmen tun sich indes<br />
schwer, ihren Bedarf an Verpackungen vorab korrekt einzuschätzen<br />
und Zeiten sowie Fertigungs- und Logistikabläufe entsprechend zu<br />
takten. Das Ergebnis sind unnötige und vermeidbare Kosten, etwa für<br />
Faller Packaging unterstützt seine Kunden mit digitalen Supply-Chain-Lösungen dabei, die Beschaffung von Pharma-Verpackungen zu optimieren.<br />
(Bilder: August Faller GmbH & Co. KG)<br />
22 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de
PHARMA, KOSMETIK<br />
ANZEIGE<br />
Die Pharma- und Healthcare-Industrie ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert,<br />
die sich durch steigende Komplexität und Volatilität bemerkbar machen.<br />
Lagerräume, Transporte, Maschinenstillstände oder die Vernichtung<br />
von überflüssigen Materialien.<br />
Um dem entgegenzuwirken, ist es notwendig, die komplette Supply<br />
Chain rund um die Beschaffung von Pharma- und Healthcare-Verpackungen<br />
genau zu analysieren und prozessübergreifend zu optimieren.<br />
Die Rede ist vielfach sogar von einer Transformation hin zu einer<br />
„Digital Supply Chain“, in der alle Material-, Produkt-, Personen- und<br />
Informationsflüsse über verschiedene Logistikkanäle hinweg integriert<br />
sind, vom Rohstoff bis zum Endkunden. Der potenzielle Nutzen<br />
ist immens: Die vorausschauende Analyse interner und externer Daten<br />
erlaubt es, künftige Bedarfe besser vorherzusagen und schneller<br />
zu bedienen. Detaillierte Informationen, zum Beispiel über Kunden,<br />
eröffnen neue Möglichkeiten für maßgeschneiderte Produkte. Der<br />
transparente Austausch zwischen Unternehmen, Lieferanten und<br />
Kunden macht den gesamten Wertschöpfungsprozess genauer und<br />
zuverlässiger. Das Ergebnis sind erhebliche Kosteneinsparungen in<br />
fast allen an der Wertschöpfung beteiligten Prozessen.<br />
Umfassender Datenaustausch als Grundlage<br />
Bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte und der Beschaffung<br />
der dafür benötigten Verpackungen entsteht eine Vielzahl relevanter<br />
Daten entlang der Prozesskette. Diese Daten zu speichern, zu analysieren<br />
und mit anderen an der Supply Chain beteiligten Partnern zu<br />
teilen, birgt ein riesiges Potenzial. Hersteller von Sekundärpackmitteln<br />
können beispielsweise Forecasts und historische Bestelldaten<br />
der Pharmaunternehmen nutzen, um ihre eigenen Prozesse von Anfang<br />
an zu optimieren, frühzeitig Materialien einzukaufen, Werkzeuge<br />
vorzubereiten und Produktionskapazitäten einzuplanen. Umgekehrt<br />
können Pharmaproduzenten zum Beispiel Chargenprotokolle ihrer<br />
Zulieferer auswerten und etwa mit Angaben zur Materialbeschaffenheit<br />
ihre Gesamtanlageneffizienz verbessern. Schließlich haben<br />
Eigenschaften wie die Dicke einer Faltschachtel einen direkten Einfluss<br />
auf das Abpackverhalten. Informationen aus der Abpacklinie<br />
liefern wiederum wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Aufträge<br />
– etwa, welche Materialkombinationen auf einer speziellen Maschine<br />
gut funktionieren und welche nicht. Das Ergebnis sind deutliche<br />
Verbesserungen entlang der gesamten Prozesskette, mit denen Pharmaunternehmen<br />
Zeit und Kosten gleichermaßen einsparen können.<br />
Um die gewonnenen Daten gewinnbringend zu nutzen, ist eine eingehende<br />
Analyse erforderlich. Sekundärverpackungen für die Pharma-<br />
und Healthcare-Industrie unterscheiden sich in einer Vielzahl von<br />
Parametern – unter anderem in der Losgröße, der Vorlaufzeit und im<br />
Bestellzyklus. Die historischen und prognostizierten Daten, welche<br />
die Verpackungshersteller von den Pharmaunternehmen bekommen,<br />
ermöglichen es, Aufträge in mehrere Cluster einzuteilen und innerhalb<br />
der Produktion unterschiedlich zu verorten. Konstante Bestellungen<br />
in großen Mengen mit langen Vorlaufzeiten etwa können wie gewohnt<br />
auftragsbezogen hergestellt und ausgeliefert werden. Bei Artikeln<br />
mit chaotischeren Bestellmustern und schwankenden Mengen kann<br />
es sich hingegen lohnen, diese bereits vorausschauend für die Fertigung<br />
einzuplanen, wenn aus den Prognosedaten ein entsprechender<br />
Bedarf hervorgeht. Produkte, die meist nur in geringen Auflagen bestellt<br />
werden, aber dafür schnell verfügbar sein müssen, können sogar<br />
auf Vorrat produziert und eingelagert werden, bis der entsprechende<br />
Kundenauftrag eingeht. Für besonders individuelle Bestellungen<br />
in kleinen Losgrößen mit extrem kurzen Vorlaufzeiten bieten sich<br />
zudem digitale Produktionstechnologien an, die für solche Fälle im<br />
Vergleich zum traditionellen Herstellungsprozess deutlich schneller<br />
und flexibler sind.<br />
Schritte zu einer effizienteren Supply Chain<br />
Die Ergebnisse der Datenauswertung und -segmentierung führen<br />
zudem zu konkreten Handlungsempfehlungen. Dabei gibt es eine<br />
Vielzahl von Ansätzen und Methoden entlang der kompletten Supply<br />
Eine umfassende Analyse und Segmentierung der bei der<br />
Beschaffung anfallenden Daten ist die Grundlage dafür,<br />
Optimierungspotenziale auszuschöpfen.<br />
>><br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
23
TITELSTORY<br />
ANZEIGE<br />
Indem die geeigneten Schritte umgesetzt und in ein prozessübergreifend gesteuertes Gesamtsystem integriert<br />
werden, lässt sich die Supply Chain zeit- und kosteneffizienter, zuverlässiger und nachhaltiger gestalten.<br />
Chain: Der Verpackungshersteller kann für seine Kunden zum Beispiel<br />
die komplette Verantwortung für die Bestandsführung übernehmen,<br />
Aufträge über eine zentrale Plattform auf verschiedene Produktionsstandorte<br />
verteilen und anschließend wieder zusammenführen oder<br />
als sogenannter Certified Supplier die Qualitätsprüfung der gelieferten<br />
Ware verantworten. Indem die individuell geeigneten Schritte<br />
umgesetzt und in ein prozessübergreifend gesteuertes Gesamtsystem<br />
integriert werden, lässt sich die Beschaffung zeit- und kosteneffizienter,<br />
zuverlässiger und nachhaltiger<br />
gestalten.<br />
Um die Digitalisierung der Supply Chain für<br />
Pharma-Verpackungen voranzutreiben, ist es<br />
wichtig, den richtigen Partner an seiner Seite<br />
zu haben – so wie Faller Packaging: Das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz im baden-württembergischen<br />
Waldkirch ist seit mehr als 30 Jahren<br />
auf maßgeschneiderte Lösungen für pharmazeutische<br />
Sekundärpackmittel spezialisiert.<br />
Als Komplettanbieter entwickelt und produziert<br />
Faller Packaging Faltschachteln, Packungsbeilagen,<br />
Etiketten und Kombiprodukte<br />
aus einer Hand – sowohl Standard-Verpackungen<br />
als auch Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch. Darüber hinaus<br />
verfügt der Hersteller aber auch bei der Umsetzung digitaler Supply-Chain-Lösungen<br />
über eine hohe Kompetenz und unterstützt seine<br />
Kunden dabei, ihre Beschaffungsprozesse nachhaltig zu optimieren.<br />
Modulares Consulting mit konkreten Handlungsempfehlungen<br />
Der Ablauf ist dabei in der Regel folgender: Faller Packaging ermittelt<br />
zunächst durch eine einfache Auswertung der verfügbaren Bestelldaten<br />
die Komplexität der Supply Chain zwischen sich und dem Kunden<br />
– kostenlos und unverbindlich. Hinzu kommen erfahrungsbasierte<br />
Schätzungen zu den möglichen Kosteneinsparungen. Das Ergebnis ist<br />
eine sofortige Indikation, wie viel Einsparpotenzial vorhanden ist und<br />
an welchen Stellen der Supply Chain es sich befindet.<br />
Faller Packaging ist seit mehr als<br />
30 Jahren auf maßgeschneiderte<br />
Komplettlösungen für pharmazeutische<br />
Sekundärpackmittel spezialisiert.<br />
Digitalisierte und optimal abgestimmte<br />
Prozesse sorgen dabei für maximale<br />
Effizienz, eine nachhaltige Produktion<br />
und zuverlässig schnelle Lieferzeiten.<br />
Darüber hinaus bietet Faller individuelle<br />
Logistikdienstleistungen und<br />
Supply-Chain-Konzepte.<br />
>> www.faller-<strong>packaging</strong>.com<br />
Darüber hinaus bietet Faller Packaging ein modulares Supply Chain<br />
Consulting mit verschiedenen Leistungsbausteinen an: Datenanalysen<br />
und Handlungsempfehlungen helfen dem Kunden, eigenständig<br />
seine Prozesse zu optimieren und Einsparungen zu generieren.<br />
Schulungen schärfen das Bewusstsein, durch welches Verhalten die<br />
steigende Komplexität der Supply Chain gemanagt werden kann. Und<br />
bei einer Prozess- und Datenaufnahme vor Ort erhalten Unternehmen<br />
einen detaillierten Maßnahmenplan und konkrete Einsparungsberechnungen.<br />
Das Ergebnis ist eine partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit, die durch hohe<br />
Transparenz den Beschaffungsprozess deutlich<br />
effizienter, dynamischer, schneller und<br />
kostengünstiger macht. Faller Packaging liefert<br />
dabei die passenden Verpackungs-Komplettlösungen<br />
aus einer Hand – und sorgt als<br />
kompetenter Berater gleichzeitig für eine<br />
reibungslose Logistik. Das zahlt sich aus:<br />
Mit seinen digitalen Supply-Chain-Lösungen<br />
ermöglicht Faller Packaging seinen Kunden<br />
Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten<br />
von rund 20 Prozent.<br />
Digital supply chain solutions for more efficient<br />
<strong>packaging</strong> procurement<br />
Complexity and volatility are constantly increasing in the pharmaceutical<br />
and healthcare industry - this is also noticeable in the<br />
procurement of <strong>packaging</strong>. To meet this challenge, digitalization of<br />
the supply chain offers the right answers: modern methods can be<br />
used to make processes significantly faster, more cost-effective,<br />
more reliable and more sustainable. Packaging manufacturer Faller<br />
Packaging has a high level of expertise in this area and supports its<br />
customers in sustainably optimizing their procurement.<br />
24<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 04-05 | <strong>2021</strong>
PHARMA, KOSMETIK<br />
Effizientes Cold Chain Tracking<br />
DIGITALE LÖSUNG ZU ÜBERWACHUNG<br />
DER KÜHLKETTE<br />
Ein Cold Chain Tracking von Uhlmann stellt die Überwachung der anspruchsvollen Kühlkette eines<br />
Covid-19-Impfstoffs sicher. Von der Anlieferung des Impfstoffs bis zum abschließenden Tiefkühlen der<br />
verpackten Vials liefert die digitale Lösung Daten in Echtzeit.<br />
Für viele Impfstoffe muss eine stabile Kühlkette eingehalten werden.<br />
So darf sich einer der neuen COVID-19-Impfstoffe während<br />
Abfüllung und Verpackung maximal 48 Stunden in 14 Tagen außerhalb<br />
der Kühlung befinden. Umso wichtiger ist daher eine lückenlose<br />
und effiziente Überwachung der Kühlkette über den gesamten<br />
Prozess, wie sie derzeit die Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG<br />
aus Laupheim bei einem internationalen Pharmaverpacker realisiert.<br />
„Bei einigen Herstellern muss die Kühlkette manuell und papierbasiert<br />
überwacht werden, weil noch keine digitalen Lösungen vorhanden<br />
sind. Angesichts der Geschwindigkeit und der Mengen, mit<br />
denen COVID-19-Vakzine produziert werden, ist dies sehr ineffizient.<br />
Zudem können die Wirkstoffe durch eine zu lange Unterbrechung der<br />
Kühlung unwirksam werden. Wir tragen mit unserem digitalen Cold<br />
Chain Tracking dazu bei, dass die maximale Zahl an Impfdosen bereitgestellt<br />
werden kann“, so Georg Schick, Global Product Manager<br />
Track & Trace bei Uhlmann.<br />
Lückenlose digitale Überwachung<br />
Beim Cold Chain Tracking von Uhlmann werden die Impfstoffchargen<br />
im Wareneingang registriert. Ab dann erfasst das System jeden<br />
Check-in in die Kühlung undjeden Check-out zur Abfüllung oder Verpackung.<br />
Dafür werden die Vials in der Abfüllanlage mit einemUV-Code<br />
bedruckt und können anschließend über das Kamerasystem Visio-<br />
Read eingelesen werden. Das Bereitstellen und Erfassen der Serialisierungsdatensowie<br />
deren Aggregation übernimmt das Uhlmann<br />
Control Terminal T1. Alle Daten laufen auf einem zentralen Server<br />
zusammen, wo die zu überwachenden Batches angelegt und abgeschlossen,<br />
Reports erzeugt sowie Dokumentationen erstellt werden.<br />
Das System dokumentiert Entnahmen und Einlagerungen in die<br />
Kühlung. Parallel läuft ein Abgleich mit der maximal zulässigen Zeit<br />
ohne Kühlung. Der Status der Kühlkette wird an jedem Checkpoint über<br />
ein Ampelsystem angezeigt. Ist die Kühlkette unterbrochen, weil ein<br />
Arbeitsschritt zu lange dauert, löst das System einen Alarm aus. Kritische<br />
Chargen können dadurch frühzeitig erkannt, bevorzugt behandelt<br />
oder zumindest zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausgeschleust werden.<br />
Dabei liefert das Cold Chain Tracking ein Reporting in Echtzeit,<br />
welches jederzeit einsehbarist – auch von außerhalb der Produktion.<br />
Das Cold Chain Tracking von Uhlmann lässt sich in einen existierenden<br />
„Track & Trace“-Prozess integrieren und erweitert ihn entsprechend.<br />
Dieser ist ein verpflichtender Bestandteil in der Pharmaproduktion<br />
für umfassende Fälschungs-, Produkt- und Prozesssicherheit.<br />
>> www.uhlmann.de<br />
Efficient Cold Chain Tracking<br />
For many vaccines, the monitoring of the complete cold chain, from<br />
the delivery to the conclusive deep-freezing of the packaged vials,<br />
is decisive. The enterprise Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG<br />
is currently implementing an efficient cold chain tracking system at<br />
an internationally operating packager of pharmaceutical products.<br />
The provided digital solution indicates the status of the cold chain<br />
using a traffic light system and provides data in real time.<br />
Bild: Bild: Uhlmann Pac-Systeme<br />
25
PHARMA, KOSMETIK<br />
Umfassende Primärpackmittelinspektion<br />
ERST INSPIZIEREN, DANN INJIZIEREN!<br />
Nicht nur in Corona-Zeiten: Bei der Abfüllung von sterilen Injektionspräparaten wie Vakzinen kommt es auf die Integrität<br />
der Primärpackmittel und die Sicherheit ihrer wertvollen Inhalte an. Geradlinige Inspektionssysteme von Heuft<br />
überprüfen sie inline und decken nun mit unterschiedlichsten Erkennungstechnologien die gesamte Bandbreite ab.<br />
Anlage zur Komplettinspektion: Der spotter II PHS (Bilder: Heuft)<br />
Wie alles, was injiziert wird, müssen Impfstoffe genauso unbelastet,<br />
hochrein und sicher sein wie die Primärpackmittel,<br />
aus denen sie parenteral, also „am Magen vorbei“, verabreicht<br />
werden. Das Risiko einer von Cracks und anderen kosmetischen Defekten<br />
betroffenen Primärverpackung, die nicht dichthält und dadurch<br />
womöglich mikrobiologisch verunreinigt ist, ist nicht hinnehmbar.<br />
Und auch Glassplitter, Metallteilchen Haare, Fasern und weitere<br />
Fremdpartikel, die nicht selten Transporteure von Pilzen oder Keimen<br />
sind, sollten keinesfalls übersehen werden.<br />
Für befüllte Ampullen oder Blow-Fill-Seal-Behälter, die per Abschmelzung<br />
verschlossen werden, fordert Annex 1 des GMP-Leitfadens<br />
deshalb schon längst eine<br />
100%-Inline-Kontrolle im sterilen<br />
Herstellungs- und Verpackungsprozess.<br />
Und auch bei Vials zeichnet<br />
sich ab, dass ein Container<br />
Closure Integrity Testing (CCIT),<br />
wie es das USP-Kapitel 1207 dieser<br />
Good Manufacturing Practices<br />
empfiehlt, schon in naher Zukunft<br />
nicht nur stichprobenartig, sondern<br />
ebenfalls für jeden einzelnen<br />
Vollbehälter zur Pflicht wird. Zusätzlich<br />
zur visuellen Endkontrolle,<br />
bei der das bereits der Fall ist, darf kein befülltes Injektionsfläschchen<br />
mehr ausgelassen werden.<br />
Verschlussinspektion und Head-Space-Analyse<br />
Vials mit fehlenden oder falsch positionierten (zu tief, zu hoch, schräg)<br />
Gummistopfen werden erkannt und ausgeschleust.<br />
Elementar wichtig für die Funktionalität der kleinen Durchstechflaschen<br />
und eine sichere Injektion ist vor allem die Verschlussintegrität.<br />
Keine nachträglichen Kontaminationen dürfen die mikrobielle<br />
Reinheit des aktiven pharmazeutischen Inhalts mehr beeinträchtigen.<br />
Mit einer speziell für den Einsatz in hygienisch anspruchsvollen<br />
Laminar-Flow-Bereichen konstruierten Erkennungseinheit zur<br />
sicheren Stopfensitzkontrolle<br />
und leistungsstarker FinalView II<br />
CAP-Technologie, die Bördel- und<br />
Flip-off-Kappen inklusive all ihrer<br />
Sicherheitselemente von allen<br />
Seiten her untersucht, hat der<br />
führende Anbieter geradliniger<br />
Inline-Inspektionslösungen genau<br />
die richtigen optischen Module<br />
parat, um fehlerhaft verschlossene,<br />
möglicherweise undichte Vials<br />
26<br />
zuverlässig aus dem Verkehr zu<br />
ziehen. Eingedellte, fehlgebördelwww.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Inspektion mit Rundumblick:<br />
Leer-Vials – Voll-Vials –<br />
Fertigspritzen –<br />
Einmaldosisbehälter.<br />
te, nicht richtig sitzende, defekte und sortenfremde<br />
Verschlüsse werden sicher erkannt.<br />
Die Stationen zu dieser kamerabasierten Verschlussinspektion<br />
lassen sich in den kompakten Voll-Vial-Inspektor<br />
spotter II PHS einbinden. Dies gilt auch<br />
für das erst kürzlich neu hinzugekommene Modul zur<br />
Head-Space-Analyse, welches das CCIT sinnvoll ergänzt<br />
und vervollständigt. Mittels Lasertechnologie<br />
identifiziert es undicht verschlossene Vials, die zu viel<br />
Sauerstoff in ihrem Inneren haben. Denn das kann Oxidation<br />
verursachen und die Wirkweise des Arzneimittels<br />
beeinträchtigen.<br />
Gepulste Röntgentechnologie<br />
für volle Erkennungssicherheit<br />
Auch Abweichungen der Füllmenge und Produktfarbe,<br />
Verunreinigungen, „product splashing“, und Glasdefekte<br />
im Vial wie auch auf den Behälterboden abgesunkene<br />
Fremdpartikel niedriger Dichte erkennt der spotter<br />
II PHS optisch. Und mit gepulster Röntgentechnologie,<br />
die Heuft exklusiv bietet, werden bei minimaler Strahlung<br />
unter anderem sogar in intransparenten gefriergetrockneten<br />
Präparaten verborgene Fremdobjekte<br />
hoher Dichte wie vor allem Glassplitter schonend und<br />
präzise sichtbar gemacht.<br />
Die selbst entwickelte Bildverarbeitung unterscheidet<br />
dabei echte von vermeintlichen Fehlern und<br />
sorgt so für volle Erkennungs- und Ausleitsicherheit.<br />
Aufgrund ihrer besonders kompakten Abmessungen<br />
sind die einzigartigen Röntgenblitz-Module der neuen<br />
Generation auf engstem Raum integrierbar – zum Teil<br />
auch direkt in die jeweilige Verpackungs- bzw. Konfektionierungsmaschine.<br />
Fertigspritzen-Inspektion mit neuer<br />
Needle-Hook-Erkennung<br />
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Syringer-Modul, das<br />
die Funktionalität und Sicherheit vorbefüllbarer Fertigspritzen<br />
überprüft. Zur Darreichung von Impfstoffen<br />
und anderen Injektionszubereitungen kommen sie<br />
verstärkt zum Einsatz, unter anderem um das Risiko<br />
von Fehldosierungen zu vermeiden. Und die gepulste<br />
Röntgeninspektion schaltet weitere Gefahrenquellen<br />
ab, indem sie von der Injektionsnadel durchstochene<br />
Schutzhauben wie Soft- oder Rigid-Needle-Shields sowie<br />
verbogene und deformierte Kanülen oder auch fehlerhaft<br />
montierte, nicht sicher verwendbare, defekte<br />
bzw. undichte Luer-Lock-Schraubadapter und Originalitätsverschlüsse<br />
solcher Einmalspritzen identifiziert. >><br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
27
Das neue Modul zur Head-Space-Analyse<br />
identifiziert Vials mit zu hohem Sauerstoffgehalt.<br />
Die optische und gepulste radiometrische Komplettinspektion deckt alle<br />
möglichen Sicherheitsrisiken und Qualitätsmängel auf (links: im Substrat<br />
verborgene Glassplitter – Mitte: Produktunregelmäßigkeiten – rechts:<br />
eingedellte, potentiell undichte Bördelkappen).<br />
Ein zusätzliches Risiko stellen mikrometerkleine<br />
Verformungen an ihrer Kanülenspitze<br />
dar. Sie sind mit bloßem Auge und radiometrisch<br />
kaum erkennbar. Deshalb verfügt<br />
der Syringer jetzt auch über eine innovative<br />
Zusatzoptik, welche die gepulste Röntgeninspektion<br />
optimal ergänzt: Noch bevor die<br />
Schutzhauben aufgesetzt werden, untersucht<br />
er deshalb mit einer inhouse-entwickelten<br />
intelligenten Farbsensorkamera die<br />
winzigen Nadelspitzen von oben herab. Die<br />
besondere Lichtstreuung der dazu eingesetzten<br />
adaptiven LED-Beleuchtung sorgt<br />
dafür, dass dabei selbst kleinste Formfehler<br />
sichtbar werden.<br />
Rechtzeitige Leer-Vial-Inspektion<br />
Kamerabasiert funktioniert auch die aktuelle<br />
Heuft-Lösung zur 100-prozentigen Inline-Inspektion,<br />
wie sie gerade in einer neuen deutschen<br />
Produktionslinie für Covid-19-Vakzine<br />
installiert wird, um fehlerhafte Injektionsfläschchen,<br />
die durch eventuellen Glasbruch<br />
im Heißsterilisationstunnel mit Splittern<br />
kontaminiert sind, noch vor dem eigentlichen<br />
Füllprozess zu detektieren. Das ist umso<br />
wichtiger, weil Impfstoff ein rares, wertvolles<br />
Gut ist, bei dem es auf jede einzelne Dosis ankommt:<br />
Werden Fremdobjekte und Beschädigungen<br />
erst nach dem Befüllen identifiziert,<br />
gehen gleich mehrere von ihnen unwiderruflich<br />
verloren. Denn dann müssen die betroffenen<br />
Vials samt Inhalt ausgeschleust und<br />
entsorgt werden.<br />
Um sie stattdessen schon aus dem Verkehr<br />
zu ziehen, bevor das wertvolle Produkt<br />
hineinkommt, wird deshalb direkt über dem<br />
Füllmaschinen-Einlaufstern die smarte Sensorkamera<br />
mit Spezialbeleuchtung und direkt<br />
integrierter Bildverarbeitung von Heuft<br />
eingebaut. Diese Inspektion in Top-down-Anordnung<br />
ist in der Lage, neben Glassplittern<br />
auch andere Verunreinigungen sowie Cracks<br />
und Defekte am Boden der Vials zu erkennen.<br />
Die Position der betroffenen Behälter wird<br />
präzise verfolgt, sodass sie keinesfalls mit<br />
dem flüssigen Impfstoff befüllt werden können.<br />
In der Anlage, in der schon bald stündlich<br />
12.000 Impfdosen unter aseptischen Bedingungen<br />
produziert und verpackt werden, ist<br />
eine 100-prozentige Überprüfung jedes einzelnen<br />
Leer-Vials damit sichergestellt.<br />
Regelkonforme<br />
Primärpackmittelinspektion<br />
Die Voll-Vial-Inspektion nach dem Befüllen<br />
und Verschließen erledigt dann wiederum der<br />
spotter II PHS mit unterschiedlichsten Erkennungsverfahren<br />
in einem Gerät. Und für per<br />
Abschmelzung verschlossene Blow-Fill-Seal-Behälter<br />
wie mit Small Volume Parenterals<br />
befüllte Ampullen bzw. Large Volume<br />
Parenterals beinhaltende Infusionsflaschen<br />
realisiert der neue, aber schon praxisbewährte<br />
spotter II BFS eine 100-prozentige Runduminspektion<br />
und Dichtigkeitskontrolle.<br />
Mit personalisierten Zugriffsrechten und<br />
lückenloser Erfassung aller relevanten Betriebs-<br />
und Prozessdaten erfüllen die für die<br />
Reinraumklasse B geeigneten Heuft-Systeme<br />
zur Inline-Inspektion leerer und befüllter<br />
Parenteralia-Primärpackmittel grundlegende<br />
Dokumentations- und Validierungspflichten<br />
nach GMP und dem gültigen Leitfaden für<br />
die computergestützte Validierung (GAMP5).<br />
>> www.heuft.com<br />
Comprehensive Primary<br />
Packaging Material Inspection<br />
At the filling of vaccines and other parenteral<br />
products, the integrity of the primary<br />
<strong>packaging</strong> material and the security of the<br />
precious content must be inspected. The<br />
inline inspection solutions provided by the<br />
enterprise Heuft in the form of various different<br />
detection technologies covers the<br />
whole required range. Even at high outputs<br />
of empty- or full vials, ready-to-fill syringes<br />
or blow-fill-seal containers, these warrant<br />
for a gapless inspection of each individual<br />
product in efficient, container-sparing<br />
straight-run mode.<br />
28 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
PHARMA, KOSMETIK<br />
Neue Designideen mit den iF Design Awards prämiert<br />
AUSGEZEICHNETE<br />
KOSMETIKVERPACKUNGEN<br />
Zum 67. Mal wurden Mitte Mai die iF Design Awards verliehen. Für die Preisverleihung hatten renommierte<br />
Designmuseen auf der ganzen Welt ihre Räume als digitale Bühne zur Verfügung gestellt. Ausgezeichnet wurden<br />
außerdem wieder zahlreiche Kosmetikverpackungen.<br />
Bild: Fasten BV<br />
Auch <strong>2021</strong> waren viele nachhaltige Verpackungslösungen unter den Einreichungen. So gab es einen IF Design Award Gold für das<br />
niederländische Konzept Fasten. Der nachfüllbare Refill-Reuse-Repeat-Cremetiegel besteht aus recyceltem Polypropylen-Monomaterial<br />
und spart 70 Prozent Kunststoff im Vergleich zu einem Standard-Cremetiegel ein. Durch die Gewichtsreduzierung im Design und die Stapelbarkeit<br />
der Nachfülleinheiten kann auch der CO 2<br />
-Ausstoß beim Transport reduziert werden. Zudem wird hier Tinte durch Prägung ersetzt<br />
und der Umkarton gefaltet statt geklebt. Die Jury meinte dazu: „Dieser intelligente und innovative Cremetiegel ist der Inbegriff für nachhaltiges<br />
Verpackungsdesign in seiner Kategorie. Durch die ausschließliche Verwendung von recyceltem Polypropylen und die Reduzierung von<br />
unnötigem Material ist die Verpackung noch umweltfreundlicher geworden. Die sinnvolle Wahl für zukünftige Generationen.“<br />
>> www.fasten.nl<br />
Bild: Polyvoly Technology (Wuhan) Co., Ltd<br />
Der „Artclass Lip Velour“ von Too cool for school (Südkorea) wurde von dem<br />
französischen Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) inspiriert. Die Verpackung<br />
zeigt eine asymmetrische Lippenstifthülse, die wirkt, als wäre sie<br />
aus Ton geformt. Die unregelmäßige Oberfläche erzeugt ein Spiel aus Licht<br />
und Schatten, sodass der Behälter in jedem Winkel seine Form zu verändern<br />
scheint. Dieser unregelmäßige Schnitt verbessert zudem die Griffigkeit und<br />
lässt sich im Vergleich zu herkömmlichen zylindrischen Hüllen leichter öffnen<br />
und schließen. Das charakteristische Logo der Marke ist auf der Oberseite<br />
des Lippenstifts eingraviert und so gestaltet, dass es nahtlos mit der glatten<br />
Textur und dem matten Finish des Produkts verschmilzt.<br />
www.toocoolforschool.com<br />
Bild: Bild: Too cool for school<br />
Im Bereich Haarpflege überzeugte das Design eines<br />
Avocado-Pflegeprodukts aus China die Jury. Die Verpackung<br />
greift mit einer vereinfachten Darstellung die Form<br />
der Frucht auf, die auch in den einzelnen Verpackungselementen<br />
– runde und avocadoförmige Näpfe – verwendet<br />
wird. Die Box selber kann flach zusammengefaltet werden.<br />
>> www.polyvoly.com<br />
>><br />
04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
29
PHARMA, GREEN PACKAGING<br />
KOSMETIK<br />
Bild: Unilever<br />
Bild: Innisfree<br />
Bild: Kolmar Korea<br />
Die kosmetischen Formulierungen der Marke Re-stay von Innisfree<br />
sind in Nachfüllpackungen erhältlich. Der „Re-spenser“-Spender<br />
wurde so konzipiert, dass er leicht nachgefüllt werden kann.<br />
Der Keramikbehälter besteht aus einem neuen Material, Kokosnussschalen<br />
(5 %) und Mineralien (25 %) und zeichnet sich durch<br />
eine natürliche, körnige Textur aus. Der Einsatz von Plastik konnte<br />
damit um 30 Prozent reduziert werden. Für die Form des Spenders<br />
ließ sich der Naturkosmetikhersteller von den Kurven des<br />
koreanischen Porzellans und der Schönheit der Leere inspirieren.<br />
>> www.innisfree.com<br />
In der Kategorie Non-branded-<strong>packaging</strong> konnte eine Tube<br />
für Augencreme punkten, die dank einer flexiblen Silikontülle<br />
Kosmetikprodukte besonders schonend direkt auf das Gesicht<br />
oder die Haut um die Augen herum aufträgt. Die Tube nutzt eine<br />
sogenannte Bi-Injektions-Technologie an der Düse, die direkt die<br />
Haut berührt, um die Augencreme sanft, aber ohne das für Standard-Kosmetiktuben<br />
typische harte Plastikgefühl aufzutragen.<br />
>> www.kolmarpharm.co.kr<br />
Petal ist ein abfallfreies Handseifensystem. Nachfüllungen<br />
werden in zylindrischen Dosen direkt an den Kunden geliefert,<br />
der sie mit Wasser mischt und in einer Flasche aus 100 Prozent<br />
recycelbarem, leichtem Aluminium abfüllt. Die Dosierpumpe<br />
besteht aus recycelten Post-Consumer-Kunststoffen. Das<br />
Design von Trivium Packaging USA will die Abhängigkeit von<br />
Einwegkunststoffen und den CO 2<br />
-Fußabdruck verringern.<br />
>> www.withpetal.com<br />
Die niederländische Agentur VanBerlo Agency hat für Unilever<br />
das Design für ein nachfüllbares Deodorant von Dove entwickelt.<br />
Es besteht aus einem minimalistischen Edelstahlgehäuse mit<br />
einer polierten Oberfläche. Die nachfüllbaren Deo-Sticks werden<br />
in den Sockel gesteckt und gedreht, bis sie einrasten. Diese<br />
Nachfüllverpackung soll den Einsatz von Plastik um 54 Prozent<br />
im Vergleich zu aktuellen Verpackungen reduzieren.<br />
>> www.unilever.com
Bild: Shenzhen Baixinglong Creative Packaging Bild: Ecover<br />
Aus 100 Prozent post-consumer-recyceltem PET wird die<br />
Flasche des belgischen Herstellers von umweltfreundlichen<br />
Reinigern, Ecover, produziert. Sie besitzt eine einteilige<br />
Dosierkappe, die je zur Hälfte aus postindustriellem und<br />
Post-consumer-Polypropylen besteht. Die Flasche ist einfach<br />
nachzufüllen und wiederzuverwenden und am Ende einfach zu<br />
recyceln. >> www.ecover.com<br />
Das Design der japanischen „Baum Forest"-Verpackungslinie<br />
verwendet recycelte Holzreste aus der Möbelherstellung.<br />
Hochwertiges Eichenholz wird dabei so umgestaltet, dass<br />
es eine neue Aufgabe als Kosmetikverpackung übernehmen<br />
kann. Die nachfüllbaren Produktflaschen werden entweder aus<br />
biobasiertem PET oder aus recyceltem Glas hergestellt. Die<br />
Marke will sich auch für den Schutz der Wälder engagieren,<br />
indem sie Eichen pflanzt. Die erste Pflanzung ist für dieses<br />
Jahr geplant. >> www.shiseido.de<br />
Dieses Verpackungsdesign für eine flüssige<br />
Hautgrundierung wurde vom klassischen Eierkarton<br />
inspiriert. Auch die Produktfläschchen<br />
sind eiförmig und teilweise transparent,<br />
sodass Benutzer zwischen den verschiedenen<br />
Produktfarben unterscheiden können. Die<br />
Umverpackung besteht aus nachhaltigem<br />
Material, um die natürlichen Inhaltsstoffe<br />
der Formulierungen hervorzuheben.<br />
>> www.szbxl<strong>packaging</strong>.com<br />
Bild: SHISEIDO Co., Ldt.<br />
Awarded Cosmetics<br />
Packaging<br />
For the 67 th time, the iF<br />
Design Awards were presented<br />
in the middle of<br />
May. For the award ceremony<br />
under pandemic<br />
conditions, renown design<br />
museums all around the<br />
world had made available<br />
their rooms to act as a<br />
digital platform. Numerous<br />
cosmetics packages<br />
were once again among<br />
those awarded. Exemplary<br />
for this is the award of<br />
the iF Design Award Gold<br />
for the Dutch concept<br />
Fasten which comprises a<br />
refillable cream jar made<br />
of recycled polypropylene<br />
mono-material.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
31
PHARMA, KOSMETIK<br />
Kapazitäten für die Impfstoffproduktion nicht unendlich erweiterbar<br />
GROSSE HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR MASCHINENBAUER<br />
Die Impfstoffherstellung gegen Covid-19 ist auch für die Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />
eine ganz besondere Aufgabe. Bereits vor der Zulassung wurde bei den Pharmaunternehmen mit der Erweiterung der<br />
Produktionskapazitäten begonnen, und ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Aber auch Anlagen, die andere wichtige<br />
Medikamente produzieren, dürfen nicht aus dem Blick geraten.<br />
Natürlich freut man sich beim süddeutschen Maschinenbauer<br />
Bausch+Ströbel, wenn eine der eigenen Anlagen in der Tagesschau<br />
gezeigt wird: Denn wenn es um die Herstellung von Impfstoffen<br />
gegen Covid-19 geht, sind immer wieder mal die Abfüll- und<br />
Verpackungsanlagen aus Ilshofen in Aktion zu sehen.<br />
„Wir sind natürlich froh und stolz, dass wir unseren Beitrag zur Pandemiebekämpfung<br />
leisten können – aber das bedeutet für uns auch<br />
eine große Verantwortung“, so Geschäftsführer Dr. Hagen Gehringer.<br />
Die Aufgaben stellen alle Maschinenbauer, die Spezialmaschinen für<br />
die pharmazeutische Industrie fertigen, derzeit ganz allgemein vor<br />
große Herausforderungen.<br />
Gefragt: effektiver Vorlauf<br />
Schon früh haben sich die Pharmaunternehmen auf die Produktion ihrer<br />
Impfstoffe vorbereitet: Sie haben die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten<br />
zu einem Zeitpunkt in Angriff genommen, an dem<br />
noch nicht feststand, ob der entwickelte Impfstoff überhaupt eine<br />
Zulassung bekommen würde. „Ohne diese vorlaufenden Maßnahmen<br />
wäre eine schnelle Versorgung mit dem Impfstoff aktuell nicht möglich“,<br />
ist sich Geschäftsführer Dr. Hagen Gehringer sicher. Dies führte<br />
sehr früh zu vermehrten Anfragen bei den Spezialmaschinenherstellern,<br />
die in diesem Bereich tätig sind.<br />
Gefordert: Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />
Die ersten Anfragen kamen in Ilshofen bereits im März 2020 an: So<br />
wurde zum Beispiel eine Etikettiermaschine explizit für die Verarbeitung<br />
eines künftigen Impfstoffs bestellt, die wenige Monate später<br />
ausgeliefert werden konnte.<br />
Eine vollautomatische Abfüll- und Verpackungsanlage benötigt<br />
in der Regel aber deutlich mehr Vorlauf. Da die Pharmaunternehmen<br />
vor der Herausforderung stehen, in möglichst kurzer Zeit genügend<br />
Verarbeitungslinien für die Herstellung dieser speziellen Medikamente<br />
verfügbar zu haben, geht es in dieser ersten Phase darum, bereits<br />
bestellte Anlagen schnell in Betrieb zu nehmen und parallel dazu<br />
bestehende Anlagen für diesen speziellen Einsatz umzurüsten. Nur<br />
so gelingt es, die Produktion schnell hochzufahren, um die Märkte in<br />
kürzester Zeit zu beliefern.<br />
Für die zügige Umrüstung müssen in kürzester Zeit neue Formatsätze<br />
erstellt oder Füllversuche durchgeführt werden, die sicherstellen,<br />
dass der jeweilige Impfstoff auch optimal auf den Anlagen verarbeitet<br />
wird. In der Regel bieten dies die Anlagenbauer in eigenen Versuchsräumen<br />
an. Welches Dosierverfahren ist das beste? Bei welchen Umgebungsparametern<br />
wird das beste Ergebnis erzielt? Das sind Fragestellungen,<br />
die in dieser Phase geklärt werden.<br />
„Das alles ist auch für uns eine große Aufgabe, da es weltweit nach<br />
wie vor eine große Nachfrage nach anderen Medikamenten gibt, für<br />
die ebenfalls Anlagen zur Verfügung gestellt werden müssen“, betont<br />
Diese Abfüllanlage für einen Covid-Impfstoff wurde inzwischen ausgeliefert.<br />
Vials werden gereinigt, anschließend befüllt sowie mit einem Stopfen<br />
versehen und abschließend mit einer Bördelkappe verschlossen.<br />
(Bilder: Bausch+Ströbel)<br />
Derzeit werden die Impfstoffe noch überwiegend in kleine Fläschchen<br />
abgefüllt. In jedem dieser Vials sind mehrere Impfdosen enthalten.<br />
32 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de
„Der Aufbau von Fachpersonal und auch der Ausbau<br />
von Produktionsflächen sind grundsätzlich nicht unbegrenzt möglich<br />
und benötigten darüber hinaus Zeit.“<br />
Dr. Hagen Gehringer, Geschäftsführer der Bausch+Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen GmbH<br />
Dr. Hagen Gehringer. Die Kapazitäten der Anlagenbauer<br />
könnten eben nicht in kürzester Zeit so erweitert werden,<br />
dass zahlreiche zusätzliche Aufträge angenommen werden<br />
können, so Gehringer.<br />
Garantiert: Fokus auf Priorisierung<br />
Auch Anlagen, die andere wichtige Medikamente produzieren,<br />
dürfen nicht vernachlässigt werden. Nach wie vor existieren<br />
eben andere Krankheiten, für die ebenfalls Therapien<br />
zur Verfügung gestellt werden müssen. Für den Experten<br />
gibt es hier aktuell nur einen Weg: „faires Priorisieren“.<br />
Hinzu kommt, dass die Pharmaunternehmen vorausschauend<br />
planen und schon jetzt in neue Anlagen investieren.<br />
Denn inzwischen zeichnet sich ab, dass Covid-19 eine<br />
in bestimmten Zeitabständen aufzufrischende Impfung<br />
erfordert. Dies zielt über die Erstversorgung hinaus und<br />
betrifft in der Konsequenz auch die Anlagenbauer: Derzeit<br />
werden die Impfstoffe vorwiegend in Vials abgefüllt. Künftig<br />
werden sie aber sicherlich, wie andere gängige Medikamente<br />
auch, in Einmalspritzen angeboten werden – was<br />
andere Abfüll- und Verpackungsanlagen erfordert.<br />
„Die derzeitige Situation wird den Trend im Spezialmaschinenbau,<br />
möglichst flexible Anlagen anzubieten, die mit<br />
geringem Aufwand und in kurzer Zeit auf andere Packmittel<br />
und andere Medikamente umgerüstet werden können,<br />
sicher noch verstärken“, ist sich Dr. Hagen Gehringer sicher.<br />
Gesichert: Organisation von Serviceeinsätzen<br />
Vieles kann in den Büros, Fertigungs- und Montagehallen<br />
der Maschinenbauer vorbereitet werden. Zahlreiche Arbeiten<br />
müssen aber dann doch von Technikern oder Programmierern<br />
vor Ort realisiert werden. „Wir konnten hier<br />
durch den vermehrten Einsatz digitaler Werkzeuge, wie<br />
unseren RemoteService, einige Aufgaben kompensieren“,<br />
erklärt Dr. Hagen Gehringer. Bei der Einführung dieser<br />
Technologien war man zum Glück schon vor der Pandemie<br />
sehr weit. Doch nicht alles lässt sich aus der Ferne lösen.<br />
Die Anlagen der Pharmaunternehmen stehen auf der ganzen<br />
Welt. Schließlich ist es von Vorteil, dort zu produzieren,<br />
wo der jeweilige Impfstoff auch gebraucht wird. Jeder Einsatz<br />
muss im Einklang mit der Sicherheit der Mitarbeiter stehen<br />
und bedarf so einer intensiven Vorbereitung und Begleitung.<br />
Und natürlich braucht es Mitarbeiter, die auch in Pandemiezeiten<br />
bereit sind zu reisen. „Diese Bereitschaft ist bei uns<br />
zum Glück sehr groß“, hebt Dr. Hagen Gehringer hervor.<br />
>> www.bausch-stroebel.com<br />
Great Challenges for Machine Builders at the Production of Vaccine<br />
The production of vaccine to counter Covid-19 also poses diverse challenges<br />
to the manufacturers of filling and <strong>packaging</strong> plants. The expansion of the<br />
production capacities of the respective pharmaceutical enterprises was initiated<br />
already before the approval and an end is not yet in sight. The capacities<br />
of the machine builders are however limited and other production plants<br />
which manufacture other important medications may not be neglected. The<br />
machine builder Bausch+Ströbel takes pride in the fact that the enterprise is<br />
able to contribute a significant global contribution to counter the pandemic.<br />
The enterprise is convinced that the current situation will yet increase the<br />
trend within the special purpose machine building sector to offer most flexible<br />
production systems, which can be changed over to other <strong>packaging</strong> materials<br />
and other medications at low expenditure and within a short period of time.<br />
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FEINSCHLIFF BEIM PARTNER<br />
IN DER NÄHE<br />
Vor einiger Zeit entschied sich der führende deutsche Hersteller von Raumdüften, Ipuro, dafür, sein Markenimage<br />
zu überarbeiten. Dafür suchte das Unternehmen einen Partner, um die Verpackung der Produkte sowohl in Bezug auf<br />
die Konstruktion als auch auf das Erscheinungsbild mit exklusiverem Design zu vermarkten.<br />
Die Produktverpackung bestand ursprünglich<br />
aus einer einfachen Faltschachtel.<br />
Die Frage lautete: Wie könnte<br />
man eine luxuriösere Hartkartonagebox<br />
gestalten, damit sie mehr Aufmerksamkeit im<br />
Regal erregt? Die Verantwortlichen von Ipuro<br />
nahmen Kontakt zur Swedbrand Group auf,<br />
die bereits für verschiedene renommierte<br />
Luxusmarken attraktive Verpackungen entwickelt<br />
hatte. Gemeinsam machte man sich<br />
Gedanken über eine Lösung. Als besondere<br />
Herausforderung kristallisierten sich schnell<br />
die Schachtelhöhe und Kanten heraus.<br />
Vom neuen Designvorschlag war Ipuro dann<br />
einfach begeistert. Zaid Bunni, kompetenter<br />
Verpackungsspezialist und vor 15 Jahren Mitbegründer<br />
von Swedbrand, sowie das ganze<br />
Team haben eng mit Ipuro zusammengearbeitet,<br />
um dieses neue Design zu entwickeln.<br />
„Nachdem unser Kunde dem Konzept zugestimmt<br />
hatte, haben wir die Schachteln anfangs<br />
in unserem Werk im Fernen Osten produziert.<br />
Als nächster Schritt wurde überlegt,<br />
wie man die Produktion in die Nähe des deutschen<br />
Standorts verlagern kann“, erklärt Cornelia<br />
Oswald, Head of Sales bei Swedbrand.<br />
Beeindruckend scharfe Kanten<br />
Im Jahr 2020 begann Swedbrand also ein neues<br />
Werk in Polen aufzubauen, das inzwischen<br />
spezielle Premium-Hartkartonageschachteln<br />
verschiedenster Konstruktionen für Ipuro<br />
und weitere Kunden entwickelt und herstellt.<br />
„Dieses Werk bietet eine ganze Reihe von<br />
Vorteilen“, ergänzt Oswald. „Wir können die<br />
neueste Technologie einsetzen und demzufolge<br />
einen stärker automatisierten Herstellungsprozess<br />
einrichten, der eine qualitativ<br />
höherwertige Verpackung mit beeindruckend<br />
scharfen Kanten liefert.“ Der Maschinenpark<br />
kann sogar eine Schachtelhöhe von bis zu 180<br />
Millimeter realisieren.<br />
Die Produktionskosten haben sich zwar<br />
geringfügig erhöht, aber die vorherige Lieferzeit<br />
von fünf bis sieben Wochen konnte<br />
von Polen nach Deutschland auf etwa drei<br />
Tage verkürzt werden. Da sich die Preise für<br />
den Transport aus dem Fernen Osten in den<br />
34 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Mit einer Taktung von 32 Verpackungen pro<br />
Minute erfolgt hier im Stopp-Stamp-Modus<br />
die Verbindung des 3D-Blocks mit dem<br />
Ummantelungsmaterial. (Bild: Swedbrand)<br />
letzten Monaten drastisch erhöht haben, kam<br />
zusätzlich noch die Reduzierung der Versandkosten<br />
um 90 Prozent hinzu.<br />
Besondere Veredelungsschritte<br />
Wie man das erwartet, bietet die Swedbrand<br />
Group generell und insbesondere auch am<br />
neuen Standort in Gdansk ein kundenorientiertes<br />
Beratungskonzept an. Ziel ist es dabei,<br />
eine individualisierte Lösung zu finden,<br />
die den Anforderungen am besten gerecht<br />
wird. Dazu gehören auch spezielle neue<br />
Struktur- oder Designelemente, wie Faltschachteln<br />
aus Graukarton von 0,8 bis vier<br />
Millimeter Stärke, die von Papier/Karton mit<br />
der Grammatur von 100 bis 300 g/m2 oder<br />
anderen Deckmaterialien wie Textilien oder<br />
Lederimitationen ummantelt sind. Möglich<br />
sind beispielsweise Relief-, Stempel- oder<br />
Heißfolienprägung, Mattglanzlack- sowie<br />
Metallisierungseffekte, Hochglanzlacke oder<br />
Soft-Touch- und UV-Effekte. Dabei werden<br />
auch schon mal außergewöhnliche Konzepte<br />
wie bei Ipuro präsentiert.<br />
Heute erhält das Unternehmen die optimierten<br />
Premiumverpackungen komplett aus<br />
dem europäischen Swedbrand-Werk in Polen.<br />
Die Produktionslinie ist für die manuellen<br />
Veredelungsschritte mit langen Montagebändern<br />
und 14 Werkstationen ausgestattet. So<br />
werden z. B. Einsätze aus Pappe, Wellpappe<br />
oder Kunststoff eingebettet. Mit den verbesserten<br />
Prozessen in Polen werden nur noch<br />
zehn Arbeitskräfte anstatt der im ursprünglichen<br />
Fertigungsverfahren erforderlichen<br />
150 benötigt. „Hätten wir einfach die alten<br />
Prozesse übernommen, wären wir nicht in der<br />
Lage gewesen, den Kostenerwartungen von<br />
Ipuro gerecht zu werden“, erklärt Oswald.<br />
„Unsere Premiumverpackungen sollten<br />
ein neues Gesicht bekommen und hochwertiger<br />
gestaltet werden. Mit Swedbrand haben<br />
wir einen zuverlässigen Partner gefunden“,<br />
betont Daniela Raiser do Ó, Head of Purchasing<br />
bei Ipuro.<br />
Getting the final touch from the partner<br />
around the corner<br />
Ipuro, the leading German manufacturers of<br />
room scent products was on the lookout for<br />
a partner in order to market their products<br />
with a more exclusive design both in terms<br />
of the actual construction of the <strong>packaging</strong>,<br />
as well as the appearance as such. The<br />
first design draft forwarded by Swedbrand<br />
soon made it clear that the box height of<br />
175 mm, as well as the edges would be the<br />
particular challenges. In the meantime, the<br />
attractive <strong>packaging</strong> is now being produced<br />
in the new Ipuro production plant in Poland<br />
using state-of-the-art finishing technology<br />
and at reduced manual expenditure, and are<br />
therefore now also available on short call.<br />
>> www.swedbrand-group.com<br />
Ab 300µm – natürlich auch mit Barriere.<br />
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Praktisches Know-how und kreatives Denken<br />
HIER WIRD DIE VERPACKUNG<br />
ZUM STATEMENT<br />
Praktische Hülle, robuster Schutz, kreativer Werbeträger – moderne Kartonagen und Faltschachteln müssen gleich<br />
mehrere Aufgaben erfüllen, um in Form und Funktion zu überzeugen. Dabei sollen sie so individuell sein wie die darin<br />
verpackten Produkte – und ihre Fertigung sowie die Materialauswahl nach ökologischen Kriterien erfolgen.<br />
Die Schachtel wird händisch in drei Etappen<br />
aufgerichtet. (Bilder: Dörr-Kartonagen)<br />
Vieles, was es zu verpacken gilt, bedarf einer ganz spezifischen,<br />
auf das Produkt zugeschnittenen Lösung. Umso besser, wenn<br />
Markenartikler dabei auf die kreativen Ideen und das konstruktive<br />
Know-how eines Partners setzen können, der beides zu verknüpfen<br />
versteht. Denn dann wird die Verpackung nicht nur zum perfekt<br />
passenden Rundumschutz des Produkts, sondern auch zum funktionalen<br />
und optisch ansprechenden Markenbotschafter.<br />
Ambitionierte Ziele<br />
Bernhard Buech gilt als kreativer Kopf. 2018 hat er die Dörr GmbH<br />
& Co. KG im rheinland-pfälzischen Pirmasens übernommen und neue<br />
Akzente im Unternehmen gesetzt. „Das Unmögliche möglich machen,<br />
das treibt mich als Unternehmer an. Erst zufrieden sein, wenn das Ergebnis<br />
perfekt ist. Design und Funktion in Einklang bringen, mit der<br />
hoch aktuellen Herausforderung der Nachhaltigkeit“, so beschreibt<br />
er selbst den Anspruch seines Handelns. Seine<br />
Motivation schöpft er aus der offenen Auseinandersetzung<br />
mit jeder neuen Herausforderung:<br />
„Die Arbeit muss Spaß machen, dann entstehen<br />
neue, unkonventionelle Produkte. Wir<br />
arbeiten stets leidenschaftlich und fokussiert<br />
an neuen, praktischen Lösungen.“ Sein erklärtes<br />
Ziel ist es, das Unternehmen so aufzustellen,<br />
dass es sich zum „kreativsten und innovativsten<br />
Druckdienstleister“ für Verpackungslösungen<br />
und Displays in Deutschland entwickelt. In<br />
den letzten drei Jahren wurden dafür bereits 20<br />
neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen<br />
und zukunftsweisende Investitionen in Maschinen,<br />
Digitalisierung und Automatisierung<br />
getätigt. „Eine hohe Falt- und Schnittkunst,<br />
eher konstruktive Lösungsansätze und die<br />
Fertigung von auf das Wesentliche reduzierten<br />
Das Besondere an dieser „Bonbon“-<br />
Verpackung sind die beiden Elemente<br />
zum Eindrehen und Verschließen.<br />
Produkten“, sind für Bernhard Buech grundlegende Bestandteile für<br />
den angestrebten Erfolg.<br />
Optimiert für den manuellen Gebrauch<br />
Das Unternehmen bietet seinen Kunden bereits seit mehr als 100<br />
Jahren spezifische produktbezogene Lösungen. Erst recht, seit man<br />
sich 2004 auf das Kerngeschäft, die Kartonagenherstellung, mit dem<br />
Fokus auf Schuhkartons konzentrierte.<br />
Trotz aller modernen Technik im Unternehmen hat man bei Dörr zuletzt<br />
proaktiv an einem Schuhkarton gearbeitet, der sich einfach von<br />
Hand aufrichten lässt. Denn nicht überall stehen dafür die entsprechenden<br />
Maschinen zur Verfügung. Und in der Regel werden sie wegen<br />
der geringen anfallenden Mengen dort auch gar nicht gebraucht.<br />
Die Schachtel wird aus Vollpappe gefertigt und steht einem maschinell<br />
bearbeiteten Gegenstück bei Stabilität und Design in nichts nach.<br />
Kleinere Werkstätten und Schuhmanufakturen,<br />
Einzel- und Großhändler, die eher auf Individualität<br />
setzen, greifen gern auf diese Möglichkeit<br />
zurück. Hergestellt wird die Verpackung aus<br />
Chromoduplexkarton (GD2) oder aus braunem<br />
Karton, der sich auf Wunsch im Offsetverfahren<br />
individuell gestalten lässt. Bei diesem<br />
typischen Beispiel für das kundenorientierte<br />
Denken und die Innovationskraft des Unternehmens<br />
kommt ein Material zum Einsatz, das zu<br />
95 Prozent aus recycelten Kartonagen besteht.<br />
Option Rundumpaket<br />
Aber auch auf besondere und kreative Verpackungslösungen<br />
für den Non-Food- oder<br />
Food-Bereich kann das Unternehmen verweisen.<br />
So hat man passend für Bio-Schokoriegel<br />
36 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
- xyy<br />
„Innovative Lösungen zu finden, die sich am Markt behaupten,<br />
das ist täglicher Antrieb und Motivation.“<br />
Bernhard Buech, Geschäftsführer und Inhaber der Dörr GmbH<br />
Schachteln aus Recyclingmaterial entwickelt, die auch durch ihre<br />
Anmutung Nachhaltigkeit ausstrahlen. Eine andere Verpackung empfiehlt<br />
sich bereits durch ihre Form für Süßigkeiten: Sie wurde von<br />
Dörr-Kartonagen so konzipiert, dass für den Verschluss keine Klebepunkte<br />
gesetzt werden müssen. Es werden die Enden einfach nur<br />
gedreht, verzahnen sich, und die Packung bleibt sicher verschlossen.<br />
Damit die Kartonagen ihre Funktion als Image- und Werbeträger<br />
erfüllen, ist eine entsprechende Veredelung in Form von Lackierungen<br />
und Prägungen gefragt. Zu weiteren Optionen gehört die Kombination<br />
mit anderen Werkstoffen, etwa in Form einer Folienkaschierung.<br />
Auch darum kümmert sich der umtriebige Druckdienstleister. Um das<br />
Produktspektrum für Kunden abzurunden, gehören zum Portfolio aber<br />
auch aufmerksamkeitsstarke Displays und PoS-Materialien. Denn so<br />
hat man es auch in der Hand, wie das Produkt im Verkaufsraum präsentiert<br />
wird.<br />
Packaging transforms to a Statement<br />
Practical shell, robust protection, creative advertising media –<br />
modern cartons and folded boxes must fulfil several tasks in order<br />
to convince in terms of form and function. At the same time, they<br />
must also be just as individual as the packaged products. The enterprise<br />
Dörr GmbH has most recently developed a shoe box that can<br />
be erected manually so easily, as if performed by a machine. The<br />
company however also disposes of special and creative <strong>packaging</strong><br />
solutions for the non-food and food sector.<br />
>> www.doerrkartonagen.de<br />
„Wie soll man nachhaltig<br />
einkaufen, wenn es zu<br />
so vielen Plastikverpackungen<br />
keine<br />
Alternativen<br />
gibt?“<br />
Gibt es doch. Immer mehr Verbraucher wünschen sich nachhaltige<br />
Verpackungen. Die innovativen Papierlösungen von NexFlex sind die<br />
umweltschonende Packaging-Alternative. 100 % recyclebar, 100 % im Trend.<br />
Und extrem vielseitig einsetzbar. Mehr auf www.nexgenpaper.com
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Bilder: Jino Kanjiramvila/shutterstock.com, Spalnic/shutterstock.com<br />
Die Vollkartondose wird für<br />
Snacks und Co. entwickelt –<br />
Der aktuelle Materialmix ist<br />
nicht mehr zeitgemäß und<br />
soll abgelöst werden.<br />
Umweltverträglichere Verpackungen wirtschaftlich herstellen<br />
EIN GROSSER SCHRITT<br />
IN RICHTUNG VOLLKARTONDOSE<br />
In vielen Bereichen der Spitzenforschung sind kleine und mittlere Unternehmen Vorreiter des technologischen<br />
Fortschritts. Um diesen Status weiter zu forcieren, gehören auch technologische und maschinentechnische<br />
Entwicklungen des Verpackungsmaschinenbaus in den Bereich, der vom Staat und von der EU unterstützt<br />
werden soll – das Ziel hier: eine Einstoffverpackung.<br />
Die Regel bei der Herstellung von Kartonverbunddosen ist nach<br />
wie vor die Fertigung aus einem Materialmix, der den aktuellen<br />
Anforderungen an eine die Umwelt schonende Verpackung<br />
nicht mehr entspricht. Es ist weder möglich, diese Verpackungen<br />
wieder vollständig in den Stoffkreislauf einzubinden, noch können<br />
sie komplett auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wirtschaftlich<br />
gefertigt werden. Und es geht dabei nicht etwa um ein Nischenprodukt.<br />
Dosen aus Kartonverbund haben bei den Wirtschaftsgütern ein<br />
breites Anwendungsspektrum erreicht: Dabei sind Chips und Cracker,<br />
Suppen, Soßen sowie weitere Instantprodukte, Gewürze oder Tabak<br />
den Verbrauchern sicherlich am geläufigsten.<br />
Soll sich die Vollkartondose in der Breite gegenüber der Kartonverbunddose<br />
durchsetzen, darf es durch die Substitution verschiedener<br />
Bestandteile keine Abstriche bei deren Eigenschaften geben.<br />
So müssen eine adäquate Funktionalität wie Gasdichtheit, Öffnungsverhalten,<br />
Wiederverschließbarkeit sowie die Schutzwirkung der<br />
Verpackung und damit des Haltbarkeitszeitraums gewährleistet sein.<br />
Materialmix, ade!<br />
Wenn es gelingt, bei diesem speziellen Packmittel einen weiteren<br />
Schritt in Richtung Einstoffverpackung zu gehen, ergibt sich erhebliches<br />
Nachhaltigkeitspotenzial. Aber: Die Entwicklung einer solchen<br />
Lösung erfordert eine hohe technische Leistungsfähigkeit. Dafür<br />
braucht es Verpackungsmaschinenbauer wie die Gebrüder Leonhardt<br />
GmbH & Co. KG Blema Kircheis aus Aue. Sie kann auf ein umfangreiches<br />
Spektrum an Maschinen bis hin zu kompletten Anlagen zur<br />
Herstellung der ursprünglichen Verpackungen verweisen und damit<br />
auf fachspezifischem Know-how aufbauen. Hinsichtlich der Entwicklung<br />
neuer Verfahren und Maschinen verfügt man am internationalen<br />
Markt über ein hohes Maß an Reputation.<br />
Die Kernkompetenz der Spezialisten konzentriert sich auf die Herstellung<br />
von Verpackungen aus Weißblech, Kartonverbund und Karton.<br />
Speziell der Geschäftsbereich „Kartonverbund, Karton“ wurde in<br />
den zurückliegenden fünf Jahren stark ausgebaut und erhielt durch<br />
die Übernahme zweier Unternehmen weitere Impulse. Und es ist die<br />
Bereitschaft vorhanden, neben einer anteiligen Förderung aus dem<br />
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung das Risiko eines solchen<br />
Projekts auch finanziell zu tragen und dementsprechend zu investieren.<br />
Voraussetzungen für den umfassenden Markterfolg<br />
Für den Aufbau der Dose steht eine ganze Reihe von Veränderungen<br />
an: Das sind die Substitution des Kunststoffdeckels und des Dosenbodens<br />
durch Vollkarton, der Ersatz der Aufreißmembran aus Aluminium<br />
zugunsten von Papier, der Aufbau einer Barriere in Form einer<br />
polymeren Sperrschicht beim Dosenrumpf.<br />
Getrieben durch Packmittelhersteller und Verpacker wird diese Lösung<br />
zunehmend nicht nur für den europäischen Markt, sondern weltweit<br />
gefordert. Aktuell liegen bei Blema Kircheis bereits wirtschaftlich<br />
nutzbare Ergebnisse vor. Das betrifft das Einsiegeln eines tiefgezogenen<br />
Kartonbodens in einen spiralgewickelten runden Dosenrumpf. Derzeitig<br />
laufende Arbeiten betreffen die Übertragung dieser Ergebnisse<br />
auf ovale Dosenrümpfe. Hinzu kommt die Hinführung der vorhandenen<br />
getaktet ablaufenden Lösung zum Einsiegeln von Papiermembranen in<br />
Richtung eines kontinuierlich arbeitenden Wirkprinzips.<br />
Jetzt kommt es auf den Deckel an<br />
Bei der Fertigung eines zweiteiligen Deckels aus Karton müssen die<br />
Einzelschritte optimal aufeinander abgestimmt sein: Die Deckelronde<br />
38 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
wird in einem Mehrfachwerkzeug ausgehend von Bandmaterial<br />
gefertigt. Parallel dazu werden Abschnitte<br />
von einem spiralgewickelten Rohr abgetrennt. Diese<br />
dienen als Wandung des zweiteiligen Stülpdeckels.<br />
Die Zusammenführung beider Teile erfolgt in nahezu<br />
parallel zueinander arbeitenden Werkzeugen, die am<br />
Umfang eines Karussells angeordnet sind. Es folgen<br />
die auf Ultraschall basierende siegeltechnische Verbindung<br />
beider Teile und die abschließende Umformung<br />
des Verpackungsteils.<br />
Die Herstellung eines Stülpdeckels aus Vollkarton<br />
ist bei Blema Kircheis inzwischen mit einer Stückzahl<br />
von bis zu 300 pro Minute möglich.<br />
Neuer Prototyp<br />
Der Prozess, die Kartonverbunddose durch eine Vollkartondose<br />
abzulösen, ist vor dem Hintergrund der<br />
Thematik Entsorgungsgebühr nicht allein dem Umweltgedanken<br />
geschuldet, sondern zu einem erheblichen<br />
Teil auch kostengetrieben. Derzeit startet das<br />
Unternehmen den Bau einer Pilotanlage für die wirtschaftliche<br />
Produktion der neuartigen Verpackung.<br />
Dabei kommt es auch auf den Erhalt der pro Zeiteinheit<br />
produzierbaren Menge und gleichbleibende, besser<br />
noch gesenkte Stückkosten gegenüber der Kartonverbunddose<br />
an. Ziel der Fertigstellung ist Mitte<br />
2022. Ein namhafter Kunde aus dem Snackbereich ist<br />
am industriellen Test dieser Lösung im Anschluss interessiert.<br />
>> www.blema.de<br />
A great step towards All Paper Cans<br />
Should it succeed to make a further step in the direction<br />
of a single material <strong>packaging</strong> at the production<br />
of cardboard cans, this would generate a significant<br />
sustainability potential. Currently, the enterprise<br />
Blema Kircheis is developing a prototype for the<br />
sealing of a deep drawn cardboard bottom into a<br />
can body. The technology and machine construction<br />
for an output performance of up to 500 pieces per<br />
minute has already been achieved. The objective regarding<br />
the completion is set for the middle of the<br />
year 2022. A prominent customer is already looking<br />
forward to the practical test.<br />
39
PACKMITTEL, PACKSTOFFE | VERPACKUNGEN AUS KUNSTSTOFF, GLAS, METALL, VERBUNDEN<br />
Nachhaltige Lebensmittelverpackungen<br />
MIT DÜNNER MONOFOLIE<br />
GEGEN FOOD WASTE<br />
Mit verbesserten Verpackungen gegen die Lebensmittelverschwendung – das ist das Ziel von<br />
Verpackungsmittelhersteller Etimex Primary Packaging. Das Unternehmen entwickelt neue Produkte mit Fokus auf<br />
Nachhaltigkeit. Aktuell wurden die Polypropylen-Tiefziehfolien verbessert. Sie sind jetzt noch dünner.<br />
Tiefziehfolien aus Polypropylen sind in der Verpackungsmittelbranche<br />
kein neues Produkt. Auch<br />
das baden-württembergische Unternehmen Etimex<br />
bietet seinen Kunden das zu 100 Prozent recycelbare<br />
Material – und hat die Monofolie jetzt weiterentwickelt.<br />
Dank eines optimierten Produktionsverfahrens<br />
kann sie nun schon ab einer Materialstärke von nur<br />
300 μm hergestellt werden (bisher war die Materialstärke<br />
auf mindestens 400 μm limitiert). Besonders Lebensmittelhersteller<br />
von Convenience-Produkten wie<br />
Spätzle, Maultaschen, Pasta oder Wurstwaren sollen<br />
von der Weiterentwicklung profitieren – sowohl in Bezug<br />
auf Nachhaltigkeit als auch auf Wirt schaftlichkeit.<br />
Reduzierter Food Waste durch<br />
verbesserte Barriereeigenschaften<br />
„Die dünneren Tiefziehfolien eröffnen uns neue Zielgruppen<br />
und Marktsegmente, die wir vorher nicht<br />
bedienen konnten, zum Beispiel im Bereich Käse- und<br />
Wurstaufschnitt“, sagt Vertriebs- und Marketingleiter<br />
Martin Rank. „Der Trend geht hin zu dünnen Folien, und<br />
wir können jetzt einen weiteren Vorteil ausspielen, indem<br />
wir eine EVOH-Barriere in unsere Tiefziehfolien<br />
integrieren, die für deutlich längere Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />
sorgt.“ Mit der Weiterentwicklung konnten<br />
nämlich bei dünnerer Materialstärke auch die Barriereeigenschaften<br />
nochmals verbessert und eine massiv<br />
reduzierte Sauerstoffdurchlässigkeit erzielt werden.<br />
Ein Zugewinn für die Endverbraucher: Das verlängerte<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum ermöglicht eine längere<br />
Aufbewahrung der Lebensmittel, wirkt also Food Waste<br />
aktiv entgegen.<br />
Indem bis zu 25 Prozent der bisherigen Mindeststärke<br />
eingespart werden, verringert sich auch der mit der<br />
Produktion einhergehende CO 2<br />
-Ausstoß. Gleichzeitig<br />
muss mit der aktuell kleinstmöglichen Materialstärke<br />
insgesamt weniger Verpackungsmaterial eingesetzt<br />
und verarbeitet werden.<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
ONLINE-AUKTION<br />
Handel verlangt nach recycelfähigen Verpackungen<br />
Die Tiefziehfolie aus voll recyclingfähigem Polypropylen<br />
wird bereits jetzt stark von Lebensmittelherstellern<br />
nachgefragt. Und auch der Handel wird mit den Anforderungen<br />
an umweltbewusste Produkte immer konsequenter:<br />
Die ersten großen Handelsketten verlangen<br />
von den Zulieferern bereits jetzt eine Umstellung von<br />
Verbundfolien auf voll recyclingfähige Produktverpackungen.<br />
„Uns geht es darum, den Kunststoffeinsatz zu reduzieren:<br />
Je dünner die Folien werden können, desto geringer<br />
sind auch die Materialkosten. Häufig sind dickere<br />
Folien auch gar nicht nötig, um Lebensmittel optimal zu<br />
schützen. Und so erreichen wir mit den neuen Tiefziehfolien<br />
drei Dinge: Wir minimieren den Kunststoffeinsatz,<br />
reduzieren den Food Waste und optimieren die<br />
Produktqualität.“<br />
Nachhaltige Verpackungen in der<br />
Pharmabranche zunehmend gefragt<br />
Nachhaltigkeit sei in der Lebensmittelbranche heute<br />
sehr wichtig, jetzt setze langsam auch ein Umdenken<br />
in der Pharmaindustrie ein. Auch aus dem Grund, dass<br />
immer mehr Verbraucher in den Apotheken kritisch<br />
nachfragen würden.<br />
„Wir spüren bereits seit einiger Zeit eine wachsende<br />
Nachfrage nach unseren PVC- und aluminiumfreien<br />
Einstoffblistern aus Polypropylen – eine Lösung, die wir<br />
schon seit Jahren im Portfolio haben.“ Etimex produziert<br />
bereits seit 1988 in einem Reinraum der GMP-Klasse D<br />
Folien zur Verpackung von Arzneimitteln und stellt recyclingfähige<br />
Blister aus PP-Tiefziehfolie und PP-Durchdrückfolie<br />
her. Das Material eignet sich besonders gut<br />
als Verpackungsmaterial für pharmazeutische Produkte:<br />
Es bietet eine ausgezeichnete Wasserdampfbarriere,<br />
ist hochtransparent und zeichnet sich durch eine<br />
gute Wandstärkenverteilung des verformten Tablettenblisters<br />
aus.<br />
Von Interseroh wurden die Etimex Pharmafolien mit<br />
der Punktzahl (19/20 – „sehr gut“) in den Bereichen Zuordenbarkeit<br />
zum Erfassungssystem, Sortierbarkeit<br />
der Verpackung und Eignung für werkstoffliche Verwertung<br />
und Bereitstellung von Sekundärprodukten<br />
bewertet.<br />
>> www.etimex.de<br />
KWB Folien GmbH, 45549 Sprockhövel<br />
3 Einzylinder-Flexo-Druckmaschinen FISCHER & KRECKE Flexpress<br />
Bj. 2001-2008 || ALLSTEIN Hydro 10, Bj. 2014, 21 Produktionsanlagen<br />
für Folienverpackungen (Hygiene-, Brot- und Trichterbeutel) LEMO<br />
INTERmat, Bj. 1994-2019 || SVT Varioconic/ Wicket, Bj. 2004-2005,<br />
1 Laser-Perforationssystem MLT MICRO LASER TEC MLT-F 6/200,<br />
Bj. 2006, 1 Posten Sleeves POLYWEST Softcoat, Bj. 2008-2014,<br />
1 Kompressorenanlage BOGE/ COMPAIR L45 RS, Bj. 2018, 2 Plattenmontagemaschinen<br />
JM HEAFORD, Bj. 2008 || BIEFFEBI, 5 Perforiermaschinen<br />
MANZONI, Bj. 1999 || AFS PM5/1600, Bj. 2003, 2 Kompressoranlagen BO-<br />
GE/COMPAIR, 1 Walzenreinigungsanlage uvm., insg. ca. 170 Positionen<br />
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Countering Food Waste with Thin Film<br />
Countering the waste of food with improved <strong>packaging</strong><br />
– this is the objective of the <strong>packaging</strong> material<br />
manufacturer Etimex Primary Packaging. Currently,<br />
the enterprise has improved its polypropylene deep<br />
draw films. They can now be produced as of a material<br />
thickness of 300 μm due to an optimised production<br />
process.<br />
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PACKMITTEL, PACKSTOFFE | VERPACKUNGEN AUS KUNSTSTOFF, GLAS, METALL, VERBUNDEN<br />
Furnace for the Future<br />
PROJEKT FÜR DIE KLIMANEUTRALE<br />
GLASPRODUKTION<br />
Das Ziel des europäischen Gemeinschaftsprojekts Furnace for the Future (F4F) ist eine klimaneutrale Produktion von<br />
Glas. Geplant ist der Bau einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen hohen<br />
Anteil an Recycling-Glas verwenden kann. Die Demonstrationsanlage soll 2022 errichtet werden.<br />
Glashersteller sind am Gemeinschaftsprojekt<br />
Furnace for the Future (F4F) beteiligt. Sie produzieren insgesamt<br />
mehr als 90 Prozent der Glasbehälter in der Eu-<br />
19europäische<br />
ropäischen Union, was mehr als 80 Milliarden Behältern entspricht.<br />
Es geht nun um die Entwicklung, die Finanzierung und den Betrieb<br />
einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne. Im industriellen Maßstab soll<br />
Behälterglashersteller Ardagh Group im Jahr 2022 dafür im niedersächsischen<br />
Obernkirchen eine Schmelzwanne für die kommerzielle<br />
Herstellung von Glasbehältern aus erneuerbaren Energien bauen und<br />
betreiben. Erste Ergebnisse werden für 2023 erwartet.<br />
Furnace for the Future stelle einen strategischen Meilenstein dar,<br />
um die Zukunft der europäischen Glasindustrie in einer zirkulären<br />
und klimaneutralen europäischen Wirtschaft zu sichern, ließ der europäische<br />
Glasverband European Container Glass Federation (Feve)<br />
verlauten. Die F4F-Technologie ermögliche es den Glasherstellern,<br />
auf erneuerbaren Strom umzusteigen und die CO 2<br />
-Emissionen drastisch<br />
zu reduzieren. Die europäische Glasindustrie arbeitet bereits in<br />
wenigen ihrer über 160 Produktionsstätten mit Elektrowannen, die<br />
jedoch nur in kleinem Maßstab und ausschließlich zur Herstellung von<br />
Spezialglas verwendet werden.<br />
Schritt zur klimaneutralen Glasverpackung<br />
Mit der neuen Technologie soll es nun möglich werden, Elektro-Schmelzwannen<br />
mit einer Kapazität von mehr als 300 Tonnen pro<br />
Tag zu betreiben, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen<br />
hohen Anteil an Recycling-Glas verwenden können. Die F4F-Technologie<br />
soll die direkten CO 2<br />
-Emissionen der Schmelzwanne um 60 Prozent<br />
und die der gesamten Anlage um 50 Prozent senken. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, werden 80 Prozent des bislang genutzten Erdgases<br />
durch erneuerbare Energien ersetzt. Das CO 2<br />
-Reduktionspotenzial<br />
könne noch weiter gesteigert werden, wenn die Technologie mit anderen<br />
innovativen Energiequellen wie Wasserstoff oder Biogas kombiniert<br />
werden kann. „Furnace for the Future ist der wichtigste Schritt<br />
auf dem Weg zu klimaneutralen Glasverpackungen in ganz Europa“,<br />
sagt die Feve-Generalsekretärin Adeline Farrelly.<br />
Das Projekt Furnace for the Future gehört aktuell zu den Top-70-<br />
Projekten, die sich in der zweiten Stufe um eine Unterstützung aus<br />
dem ETS-Innovationsfonds der Europäischen Union bewerben, einem<br />
der weltweit größten Finanzierungsprogramme zur Förderung und<br />
Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien.<br />
>> www.feve.org<br />
Project for Climate-Neutral Glass Production<br />
The objective of the joint European project Furnace for the Future<br />
(F4F) is a climate-neutral production of glass. The plan is to construct<br />
a hybrid-electric melting tank that is capable of producing any glass<br />
colour desired and that is able to utilise a high ratio of recycled glass.<br />
The construction of the demonstration plant is scheduled for 2022.<br />
Mit der F4F-Technologie können europäische Glashersteller erstmals auf erneuerbaren Strom umsteigen. (Bild: Feve)<br />
42<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Bild: Julian Joost<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
Pfandpflicht schafft Anreize<br />
WENIGER LITTERING<br />
VON GETRÄNKEDOSEN<br />
D<br />
er Anteil der Getränkedosen am achtlos in die Umwelt geworfenen Müll ist<br />
auf 0,03 Prozent gesunken, während gleichzeitig die Recyclingrate für Aluminium-Getränkedosen<br />
auf 99,3 Prozent, von Stahldosen auf 99.7 Prozent<br />
anstieg. Das hat eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />
(GVM) für das Jahr 2019 ergeben. Es sei der höchste Recyclingwert für eine<br />
Getränkeverpackung weltweit. Insgesamt fallen in Deutschland rund 267.000<br />
Tonnen achtlos weggeworfener oder liegen gelassener Müll an. Dosen haben an<br />
der Litteringmenge lediglich einen Anteil von 0,03 Prozent. Laut Forum Getränkedose<br />
finden jährlich über vier Milliarden Getränkedosen ihren Weg zurück in<br />
den Kreislauf. Durch das Pfand – laut dem neuen Verpackungs-Gesetz unterliegen<br />
100 Prozent aller Getränkedosen in Deutschland der Pfandpflicht – habe man ein<br />
funktionierendes Anreizsystem, das die Umwelt entlastet, indem Getränkedosen<br />
nicht liegen bleiben. Die Studie der GVM wurde im Auftrag von ThyssenKrupp<br />
Rasselstein GmbH, DAVR GmbH und Forum Getränkedose GbR durchgeführt.<br />
>> www.forum-getraenkedose.de<br />
Hohe Nachfrage aus Überseemärkten<br />
WACHSTUM BEI<br />
ALUFOLIEN ERWARTET<br />
Die europäischen Folienwalzer können, so der europäische Aluminiumfolienverband<br />
(EAFA), vorsichtig optimistisch auf das weitere Jahr blicken.<br />
Recyceltes Aluminium steht allerdings nur begrenzt zur Verfügung. Die<br />
Lieferungen der europäischen Aluminiumfolienwalzer betrugen <strong>2021</strong> in den<br />
ersten drei Monaten 245.000 Tonnen (ein Plus von 2,3 Prozent). Dabei stieg die<br />
Inlandsnachfrage nur leicht um 0,9 Prozent. Der Mengenzuwachs ist hauptsächlich<br />
auf eine Entwicklung in den Überseemärkten zurückzuführen (ein Plus von<br />
10 Prozent) Für den weiteren Jahresverlauf erwartet der Verband ein weiteres<br />
Wachstum bei Alufolien. Die Produktion von dünner Folie für flexible Verpackungen<br />
und Haushaltsfolie ist um 4,2 Prozent gestiegen. Dicke Folie, die für<br />
halbstarre Behälter, technische und andere Anwendungen verwendet wird, war<br />
mit einem Minus von 0,9 Prozent leicht rückläufig. Bei den Lieferketten könne<br />
es laut EAFA weiterhin zu Problemen kommen, die entweder durch begrenzte<br />
Rohstoffverfügbarkeit, globale Logistikprobleme oder handelspolitische<br />
Schutzmaßnahmen verursacht werden. Der Internationale Verband der Aluminium-Aerosoldosenhersteller<br />
(Aerobal) weist unterdessen auf die wegen der<br />
hohen Nachfrage derzeit begrenzte Verfügbarkeit von recyceltem Aluminium<br />
hin. Aktuell würden etwa 30 Prozent des weltweiten Aluminiumbedarfs durch<br />
recyceltes Material gedeckt.<br />
>> www.alufoil.org<br />
>> www.aerobal.org<br />
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höchste Ansprüche<br />
Weithalsdosen mit einem Nennvolumen<br />
von 500 ml bis 1.300 ml<br />
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• hohe Fall- und Schlagfestigkeit (HDPE)<br />
• hohe Flüssigkeitsdichtheit<br />
• chemikalien-, nahrungsergänzungsmittelund<br />
pharmatauglich<br />
• In-Mold-Label Dekorationsmöglichkeit<br />
• stapelfähig<br />
• recyclingfähiges Design und Herstellung<br />
aus Rezyklat möglich<br />
Eine Verpackung,<br />
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ANWENDUNG<br />
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PHARMAZIE<br />
SCHMIER-<br />
MITTEL<br />
KOSMETIK
CO-PACKING<br />
Der Zweikomponentenklebstoff wird in Doppelkartuschen abgefüllt.(Bilder: Gluetec)<br />
Lohnherstellung von Gebinden für die händische Applikation<br />
KLEB- UND DICHTSTOFFE IN<br />
KARTUSCHEN, SPRITZEN UND FLASCHEN<br />
Sowohl Großkonzerne als auch Mittelständler aus allen Bereichen der Industrie und des Handels setzen auf die Lohnabfüllung<br />
und -verpackung von Kleb- und Dichtstoffen. Das unterfränkische Unternehmen Gluetec hat sich auf diese<br />
besonderen Herausforderungen spezialisiert – und setzt dabei auf größte Flexibilität und ein Full-Service-Konzept.<br />
Am polnischen Produktionsstandort werden mit höchster Effizienz<br />
alle Ein- und Zweikomponentenklebstoffe abgefüllt. Dafür<br />
stehen jeweils zwei Vollautomaten und drei Halbautomaten zur<br />
Verfügung, die für spezielle Kundenanforderungen im Einsatz sind. Ein<br />
Beispiel ist die Abfüllung sehr kleiner Zehn-Milliliter-Zweikomponentenspritzen<br />
mit einem Mischverhältnis von zehn zu eins. Dabei muss<br />
eine Komponente von vorn und die andere von hinten eingebracht werden,<br />
weil die Kolben der Spritzen so klein sind, dass kein Platz für den<br />
Entlüfter zur Verfügung steht.<br />
Jährlich können bis zu 15 Millionen Kartuschen oder Flaschen das<br />
Werk verlassen. Die Gebindegrößen reichen von zehn bis hin zu 490<br />
Milliliter und richten sich in Form, Farbe und Labelausstattung ganz<br />
nach den Wünschen der Kunden.<br />
„Unsere Kunden schätzen dieses Outsourcing<br />
sehr, weil sie sich so wieder mehr auf ihr<br />
Hauptgeschäft konzentrieren können“, erklärt<br />
Sales-Manager Nils Lang. „Wegen der sehr<br />
komplexen Anforderungen bei der Abfüllung<br />
von Kleb- und Dichtstoffen sind leistungsstarke<br />
Partner mit viel Erfahrung, Know-how und<br />
einem modernen Maschinenpark gefragt.“<br />
Für die Lohnabfüllung hat die Gluetec Group<br />
deshalb ihre Kapazitäten stark ausgebaut und<br />
zuletzt in das neue Werk in Polen mit einer Gesamtfläche<br />
von 3.000 Quadratmetern investiert.<br />
Vollautomatische Abfüllung<br />
Geliefert werden die Klebstoffe direkt vom Hersteller in Fässern oder<br />
Hobbocks. Ihre Abfüllung erfolgt dann komplett automatisiert auf<br />
modernsten Anlagen. Bereits bei der SPC-kontrollierten Füllung mit<br />
interner Gewichtsüberwachung anhand eines integrierten Wägeprotokolls<br />
ist eine Fasspresse mit Y-Teil im Einsatz. Die Fasspresse sorgt<br />
dafür, dass der Inhalt der Fässer mit höchster Effizienz geleert werden<br />
kann. Das Y-Teil ermöglicht es, einen Fasswechsel schon während<br />
der Abfüllung vorzunehmen, ohne die Produktion stoppen zu müssen.<br />
Daraus resultieren mehr als 30 Prozent Zeitersparnis gegenüber herkömmlichen<br />
Automaten.<br />
Natürlich ist für Kunden auch die Abfüllung<br />
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung zählt<br />
die Gluetec Group zu den führenden<br />
Anbietern von Industrieklebstoffen,<br />
Dichtstoffen und Aerosolen für<br />
Industrie, Handwerk und Handel u. a.<br />
aus eigener Produktion. An drei<br />
Standorten in Deutschland, Polen und<br />
Slowenien realisieren 75 Mitarbeiter<br />
die Produktion und den Vertrieb von<br />
über 100 Kleb- und Dichtstoffsystemen<br />
sowie mehr als 50 Aerosolen.<br />
von Rezepturen und Klebstoffen aus dem<br />
Gluetec-Sortiment möglich.<br />
Ein großer Vorteil am Vollautomaten ist<br />
auch der integrierte Vakuumverschluss. So<br />
lassen sich Haltbarkeit und Lagerstabilität<br />
der Kartuschen signifikant verlängern. Hierbei<br />
hat der Kunde die Auswahl zwischen zwei<br />
möglichen Methoden: Bei der herkömmlichen<br />
Variante werden Stopfen mit integriertem<br />
Entlüfter auf die Kartuschen gesetzt.<br />
Optional wird angeboten, unter Vakuum abzufüllen.<br />
44<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
„Mit unseren modular aufgebauten Abfüllanlagen und einer<br />
intelligenten Prozesssteuerung können wir Kundenbedürfnisse schnell,<br />
flexibel und kostengünstig umzusetzen.“<br />
Nils Lang, Sales Manager der Gluetec Industrieklebstoffe GmbH & Co. KG<br />
Crimpen für Transportsicherheit<br />
Zusätzlich haben Kunden die Option, die Kartuschen<br />
„crimpen“ zu lassen. Dabei wird die<br />
Kartusche im Bereich unterhalb der Kolben<br />
bearbeitet. Widerhaken werden vollautomatisch<br />
in einer Crimp-Station im Anschluss an<br />
die Abfüllung in die Kartusche eingebracht.<br />
Diese fixieren die Kolben und können so bei<br />
Klimawechseln und Druckunterschieden das<br />
Durch das Crimpen wird die Sicherheit beim<br />
Wandern der Kolben und einen dadurch bedingten<br />
Lufteinzug verhindern. Zudem sorgt<br />
Transport und der Handhabung gewährleistet.<br />
das Crimpen für mehr Transportsicherheit<br />
sowie eine vereinfachte Zulassung dieser Gefahrgut-Packmittel durch<br />
die BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung).<br />
Full-Service-Dienstleister<br />
„Unsere Kernkompetenz ist die Lohnabfüllung<br />
von Kleb- und Dichtstoffen“, betont Nils Lang.<br />
Zahlreiche namhafte Kunden, die zunächst nur<br />
einen Teil des Angebots nutzten, haben sich in<br />
der Zwischenzeit für eine engere Zusammenarbeit<br />
entschieden. Dabei lassen sich dank der<br />
Flexibilität des Maschinenparks sowohl kleine<br />
als auch große Stückzahlen gleichermaßen<br />
realisieren.<br />
>> www.gluetec-group.com<br />
Etikettierung und Kennzeichnung<br />
Für die Private-Label-Kunden des Unternehmens werden auch Etikettierung<br />
und Kennzeichnung übernommen. Diese erfolgt ebenfalls vollautomatisch<br />
inline direkt nach der Abfüllung. Die Etiketten werden im<br />
Kundenauftrag anhand der vorliegenden Bestellungen bzw. zu erwartenden<br />
Jahresmengen gedruckt. Auch der Aufdruck von Chargennummern,<br />
Abfüll- sowie Mindesthaltbarkeitsdatum auf das Etikett ist möglich.<br />
Neben den Standard-Rollenetiketten können je nach Kundenwunsch<br />
ebenso Wickel-, Peel-off- oder Booklet-Etiketten aufgebracht werden.<br />
Filling Containers for Manual Applications<br />
The Lower Franconian enterprise Gluetec is specialised in the contract<br />
filling and <strong>packaging</strong> of adhesives and sealing compounds into<br />
cartridges, syringes, and bottles, and hereby relies on a highest level<br />
of flexibility as well as a full-service-concept. The customers of the<br />
company range from major corporations to medium-sized enterprises<br />
from all industrial sectors. Filling plants with a modular design<br />
and an intelligent process control system enable to flexibly produce<br />
both small and large batches on a cost-effective basis.<br />
Partner starker Marken<br />
Durch das Crimpen wird die<br />
Sicherheit beim Transport und der<br />
Handhabung gewährleistet.<br />
INNOVATIVE<br />
VERPACKUNGSLÖSUNGEN<br />
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CO-PACKING<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
packservice.com
CO-PACKING<br />
Echte Partnerschaften mit Start-ups<br />
„REVOLUTIONÄRE“ IDEEN<br />
UNTERSTÜTZEN<br />
Wer sich auf die Lohnabfüllung von Produkten ab der Stückzahl eins einlässt, der sollte äußerst flexibel sein und sich<br />
jederzeit auf seine Partner verlassen können. Und jeder Kunde muss mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden,<br />
unabhängig davon, ob es erst einmal um eine Kleinmengen- oder aber eine Großabfüllung geht.<br />
Gerade die ständig wechselnden Herausforderungen machen<br />
diese Dienstleistung aber so spannend. Fakt ist, es kommt bei<br />
diesem Geschäftsmodell sehr häufig anders, als man denkt: Eng<br />
getaktete Zulieferungen, beispielweise von Verpackungen, verzögern<br />
sich erst, dann steht die gesamte Ware an einem Tag vor der Tür. Bei<br />
der Eingangskontrolle von Flaschen, Faltschachteln und Etiketten<br />
ergeben sich Qualitätsmängel, und kurze Reaktionszeiten sind erforderlich.<br />
Erarbeitete Abfüllkonzepte und -zeiten müssen komplett<br />
neu gestaltet werden, weil sich beim Kunden ein Termin verschiebt,<br />
an dem die Produkte zusammengestellt oder sogar für den Verkauf<br />
gelauncht werden sollen – oder die Mengen werden verändert ...<br />
„Ohne ein Team, auf das man sich immer verlassen kann, wäre es<br />
nicht möglich, den ‚täglichen Wahnsinn‘ zu meistern“, hebt Susanne<br />
Gminder, Gründerin und Geschäftsführerin von Com.pac.t aus Göppingen,<br />
hervor.<br />
Von klein bis groß – von flüssig bis pastös<br />
Es geht beim Lohnverpacken immer wieder um ganz individuelle<br />
Projekte. Von der Abfüllung bis hin zum verkaufsfertigen Produkt<br />
gehören auch das Etikettieren, Kennzeichnen und Verpacken in Faltschachteln<br />
zu den Prozessschritten. Damit auch Naturkosmetik, Rohstoffe<br />
sowie Nahrungsergänzungsstoffe verarbeitet werden können,<br />
müssen die Maschinen für die Lebensmittelabfüllung zugelassen sein<br />
und ein HACCP-Zertifikat dafür vorliegen. Und flexibel hinsichtlich<br />
der Flaschenformen sollten sie sein, weil die Anforderungen der Kunden<br />
immer komplexer werden.<br />
Bei com-pac.t wird in der Regel von flüssig bis pastös, von drei Milliliter<br />
bis zu einem Liter abgefüllt, hinzu kommen aber auch Pulver und<br />
Granulat. Besonders interessant ist immer das Konfektionieren für<br />
Produkteinführungen, mitunter geht es da sogar um ein Unikat. Aber<br />
auch Abfüllungen in höheren Stückzahlen gehören zum Geschäft.<br />
Mikrobiologische Tests von Leerbehältern und Produkten erfolgen<br />
beim CFA-Analytics-Labor oder vor Ort. Entsprechend wird das<br />
Prüflabel der CFA GmbH, Göppingen, vergeben. Seit dem Bau eines<br />
Sauberraums 2016 erfolgen durch das unabhängige Labor auch regelmäßige<br />
Kontrollen vor Ort sowie Audits im Bereich der zertifizierten<br />
Naturprodukte.<br />
Um im Notfall flexibel reagieren und dem Kunden eine Last abnehmen<br />
zu können, spielen auch die externen Partner bei der Reaktion<br />
auf besondere Situationen eine große Rolle. So ist die Hausspedition<br />
Sommer und Elso in der Lage, Paletten im 24-Stunden-Lieferdienst<br />
auszuliefern, wenn es mal wieder dringend ist oder die Hitze im Sommer<br />
die Produkte durch lange Umlade- und Standzeiten beeinträchtigen<br />
könnte.<br />
„Den Großteil unserer Kunden gewinnen wir durch Weiterempfehlung,<br />
und das ist unser größtes Lob“, betont Susanne Gminder. Besonders<br />
gern arbeitet sie mit Start-ups zusammen, weil dort das ganze<br />
Herzblut in den Produkten steckt und noch einmal ein besonders enger<br />
Bezug zu den Erzeugnissen besteht. „Wir sind der Verarbeiter, der<br />
das ‚Herzblut‘ abfüllt und an den Endkunden weitergibt.“<br />
Cocktails in a Bottle<br />
Ein interessantes Beispiel für die sehr individuelle Zusammenarbeit<br />
mit einem Start-up ist die C&L Mixology GmbH, München. Die Gründer<br />
Christian Eder und Ludwig Lützgendorf sind mit nicht weniger als<br />
dem Ziel angetreten, die Minibars der Luxushotels weltweit zu revolutionieren.<br />
Sie haben die jahrelangen und internationalen Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet der Cocktails gebündelt und daraus eine praktisch<br />
machbare Version entwickelt: den Fokus auf Rezepte zu legen, die so<br />
umgesetzt werden können, dass der Cocktail am Ende exakt schmeckt<br />
wie direkt in einer Bar. Und sich dabei jeweils auf einen möglichst breit<br />
akzeptierten Geschmack festzulegen.<br />
Außen äußerst attraktiv, innen ein Geschmackserlebnis:<br />
Da bleiben keine Wünsche offen … (Bilder: Andrew Walet)
„Sowohl die Transparenz als<br />
auch das prozessorientierte Briefing<br />
sind besonders hervorzuheben.“<br />
Ludwig Lützgendorf, Geschäftsführer und Mitgründer<br />
der C&L Mixology GmbH (Bild: Maximilian Bublak)<br />
„Die Kommunikation ist<br />
perfekt, man ist immer bereit,<br />
einen Schritt mehr zu tun.“<br />
Joséphine von Klitzing, Rohstoffjägerin bei der<br />
NKM Naturkosmetik Muenchen GmbH (Bild: Constantin Mirbach)<br />
Sie wollen weltweit agieren und suchten vor etwa zwei Jahren einen<br />
Partner, der sich auf diese Gebindegrößen und Abfüllmengen einlässt<br />
und im Sauberraum per Hand abfüllt. Mit ihren ambitionierten Kreationen<br />
haben sie Anfang letzten Jahres auf Anhieb neun Fünfsterne-Hotels<br />
von ihrem Konzept überzeugt. Die Erfolgsstory wurde aber durch<br />
die Corona-Maßnahmen erst einmal ausgebremst. Derzeit wird auch<br />
im einschlägigen Fachhandel und online hochpreisig mit verkauft.<br />
Die in einer Gastronomieküche produzierten Mischungen werden<br />
in 60- und 120-Liter-Fässern angeliefert, bei Com.pac.t nach einer<br />
mikrobiologischen Qualitätskontrolle kurzfristig in die Hundertmilliliter-Flaschen<br />
abgefüllt und anschließend in speziell angefertigte<br />
14er-Verpackungen und für den Versand optimierte 6er-Umkartons<br />
verpackt. Im Jahr 2020 waren es immerhin 15.000 Flaschen. Die Verantwortlichen<br />
werden in diesem Segment weiterhin gern mit Com.<br />
pac.t zusammenarbeiten, auch bei deutlich höheren Stückzahlen. „Die<br />
Abläufe werden von Susanne Gminder immer entsprechend unseren<br />
Wünschen individualisiert. Und die Abfüllung erfolgt händisch im Sauberraum“,<br />
erklärt Ludwig Lützgendorf<br />
Naturkosmetik als Zutat oder Produkt<br />
Die NKM Naturkosmetik Muenchen GmbH, Oberhaching, will sich von<br />
anderen Anbietern abheben und als Familienunternehmen immer<br />
noch nachhaltiger, noch regionaler und vor allem noch transparenter<br />
agieren. Kunden mit genau diesem Anspruch können Produkte und<br />
Bestandteile aus deren Portfolio auswählen und damit ihre Pflege<br />
individuell an ihre Bedürfnisse und ihren Hautzustand anpassen. Weil<br />
der Hauptlohnabfüller von NKM Pasten, Balme und Puder nicht verarbeitet,<br />
hat er dem Unternehmen Com.pac.t als Partner empfohlen. Die<br />
Zusammenarbeit besteht inzwischen seit einem Jahr.<br />
Es wird Bulkware in Tiegel (zu zwei, fünf oder zehn Gramm) sowie<br />
Flaschen (zehn und 50 Milliliter) abgefüllt. Das kann ein fertiges Produkt<br />
sein, oder es werden Zutaten portioniert. Aus diesen Packungen<br />
stellt NKM dann die individuellen Pflegesets zusammen.<br />
Bei der Warmabfüllung beispielsweise von Shea- und Pflaumenbutter<br />
müssen die sensiblen Rohstoffe sehr schonend behandelt werden.<br />
Temperaturen dürfen nicht überschritten werden, und die Erwärmung<br />
muss stufenweise erfolgen, um die natürlichen Inhaltsstoffe nicht zu<br />
zerstören. Die Mengen schwanken bedarfsabhängig, beim pflegenden<br />
Pflaumenbalm waren es zuletzt etwa 600 Kilogramm im Jahr.<br />
NKM agiert aktuell deutschlandweit, wobei die Entwicklung, die<br />
Produktion und die Rohstoffherkunft regional konzentriert sind,<br />
plant aber einen Online-Auftritt in Frankreich und EU-weit. Die<br />
Partnerschaft will man auf jeden Fall fortsetzen, denn „bei Com.pac.t.<br />
wird lösungsorientiert gehandelt, und die Flexibilität ist besonders<br />
hervorzuheben“, bringt es Joséphine von Klitzing von NKM auf den<br />
Punkt.<br />
>> www.com.pack.t.de<br />
Real Partnership with Start-Up Enterprises<br />
Contract <strong>packaging</strong> often focuses on very individual projects. Whoever<br />
gets involved with the filling of products must, from the very<br />
first filled product onwards, dispose of a high level of flexibility<br />
and be able to fully rely on the respective partners at all times. The<br />
enterprise Com.pac.t (contract filling and packing) is capable of<br />
packing liquid to pasty goods in quantities that range from three<br />
millimetres to one litre, as well as powder and granulate. The enterprise<br />
acquires the majority of its customers through recommendation.<br />
Both the transparency and the process-oriented briefing are<br />
prioritised. The cooperation with start-up enterprises are hereby<br />
especially demanding and interesting.<br />
Auf jedem Cocktail findet man eine<br />
Kurzgeschichte, durch die zusammen<br />
mit der zu jedem Cocktail passenden<br />
Musik per QR-Code auf dem Flakon ein<br />
echter Genussmoment entsteht.<br />
Die Abfüllung der pflegenden Pflaumenbutter<br />
ist sehr anspruchsvoll. (Bild: Offroad St.)<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
47
CO-PACKING<br />
Die ganze Vielfalt von Sachets<br />
KREATIVE VERPACKUNGEN MIT KONTUR<br />
Wer kennt sie nicht, die Probepäckchen in Zeitschriften, die Beutelchen mit Gesichtscreme an der Hautcremeflasche, die<br />
Einzeltütchen mit Scheibenreinigungstüchern und vor allem die momentan viel genutzten Hygienetücher in der Einmalverpackung:<br />
Die Rede ist von Sachets – und von Dienstleistern, die sie z. B. aus Monofolien noch nachhaltiger herstellen.<br />
Kleine Siegelrandbeutel mit Hautcremeproben werden auf einer Rundläufermaschine gefertigt. (Bilder: Lohn-Pack, Frank Baumhammel)<br />
Die kleinen Siegelrandbeutel kommen vielfältig daher. Es gibt<br />
sie in viereckigen Standardformaten als Zeitschriftensachets,<br />
die speziellen Anforderungen standhalten müssen, und auch als<br />
Mehrfachsachets, die aus zwei oder mehreren Kammern zum Beispiel<br />
mit Tages- und Nachtcreme oder auch Scheibennass- und -trockentüchern<br />
bestehen. Besonders außergewöhnlich und aufmerksamkeitsfördernd<br />
sind Sachets in Form von Neckhangern, die an bereits<br />
vorhandene Produkte angehängt werden können, oder auch individuell<br />
gefertigte Konturensachets, z. B. in Form eines Schmetterlings.<br />
Kurzum: Bei Sachets sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.<br />
Entsprechend den vielseitigen Anforderungen für Siegelrandbeutel<br />
können diese mit verschiedenen Größen von beispielsweise 40 x<br />
40 Millimeter bis zu 120 x 240 Millimeter und mit Füllgutinhalten ab<br />
0,5 bis zu 100 Gramm produziert werden.<br />
Co-Packing-Partner gefragt<br />
Doch das alles kann kaum ein Unternehmen in Eigenleistung realisieren.<br />
Hier wird gern ausgelagert und auf die Expertise von Spezialisten<br />
gesetzt. Ein solcher ist die Lohn-Pack K. A. Wolf GmbH & Co. KG in<br />
Florstadt. Gerade im Bereich Mehrfach- und Konturensachets sowie<br />
in der Produktion von Kleinmengen liegen die besonderen Stärken<br />
des Unternehmens. Durch einen spezialisierten Maschinenpark mit<br />
bereits vorhandenen und verfügbaren Werkzeugen können ganz verschiedene<br />
Kundenwünsche erfüllt werden.<br />
Bereits von der ersten Anfrage an erfolgt eine umfassende Beratung.<br />
Dabei bieten die kurzen Entscheidungswege im Familienunternehmen<br />
eine hohe Flexibilität, und die schnelle Abwicklung eines<br />
Auftrags innerhalb weniger Wochen ist kein Problem.<br />
Nachhaltige Herausforderung<br />
Auch bei der Fertigung von Sachets ist ökologisches Handeln gefragt.<br />
Daher war es für Lohn-Pack eine Inspiration, als endlich geeignete<br />
Monofolien zur Verfügung standen, die diesem Anspruch gerecht<br />
werden können. Denn bislang werden Sachets in der Regel aus mehrschichtigen<br />
Verbundfolien hergestellt. Da weder Füllgut nach außen<br />
diffundieren noch Umwelteinflüsse wie z. B. Nässe auf das Produkt<br />
im Sachet treffen sollen, gibt es in der Mitte eine sogenannte Sperrschicht.<br />
Sie besteht meist aus Aluminium. Die oberste Schicht, die<br />
dann mit den Motiven des Kunden bedruckt wird, besteht meist aus<br />
Polyester. Auf der Innenseite der Folie befindet sich eine sogenannte<br />
Siegelschicht (z. B. Polyethylen), die nicht hitzebeständig ist. Beim<br />
Herstellen der Sachets kommen die Innenseiten der Folien aufeinander<br />
zu liegen, und durch Erhitzen mittels Siegelbacken verschmelzen<br />
dann diese Siegelschichten. Da man derartige Verbunde aus verschiedenen<br />
Schichten nicht mehr voneinander lösen kann, ist die Recyclingfähigkeit<br />
nicht gegeben.<br />
Siegeln von Monofolien<br />
Die große Herausforderung für die Folienhersteller liegt bei dem<br />
Monomaterial darin, dass auch hier die inneren Schichten durch<br />
Siegeln verschmelzen müssen. Gleichzeitig dürfen die heißen Siegelbacken<br />
die äußere, aus dem gleichen Material bestehende Schicht<br />
nicht zerstören. Auch Monofolien werden also aus wenigstens zwei<br />
Schichten gefertigt, wobei die Schichten durch deren Herstellungsverfahren<br />
jeweils verschiedene physikalische Eigenschaften aufweisen<br />
müssen. Die Schwierigkeit für die Sachetherstellung liegt in<br />
48<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Konturensachet aus<br />
recycelbarer Monofolie.<br />
(Bild: spa vivent Vertriebs GmbH)<br />
Verschiedene<br />
Sachetformen<br />
für den Kosmetik-,<br />
Healthcare- und Pharmamarkt.<br />
(Bild: Rebernig Brand Design)<br />
„Wir sind permanent auf der<br />
Suche nach neuen nachhaltigen<br />
Lösungen für Sachets.“<br />
Sabine Petermann, Geschäftsführerin der Lohn-Pack<br />
K. A. Wolf GmbH & Co. KG<br />
Konturensachets für Promotionaktionen – funktional und<br />
aufmerksamkeitsstark. Es handelt sich hier um eine Zweikammerlösung,<br />
in die zwei Portionen eines, aber auch<br />
unterschiedliche Produkte verpackt werden können.<br />
einem sehr geringen Toleranzbereich der Siegelbackentemperatur.<br />
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass diese Sachets gegenüber<br />
den üblichen Verbundfolien nur eine sehr dünne Sperrschicht<br />
aufweisen.<br />
Große Resonanz für neue Folien<br />
Bei Lohn-Pack startete man umgehend mit den ersten Tests für die<br />
Maschinengängigkeit der Monofolien und deren Eignung für verschiedene<br />
Kunden. Schon während dieser Phase gingen Anfragen zu den<br />
„neuen nachhaltigen Folien“ ein, und es wurden innerhalb kürzester<br />
Zeit viele Aufträge mit dem neuen Hüllstoff produziert. Die ersten<br />
Sachets waren Rechtecksachets, die ein Shampoo enthielten, mittlerweile<br />
gingen jedoch beispielsweise auch Konturensachets in Tubenform<br />
mit einer Handcreme auf den Markt. Der Anteil der Monofolien<br />
am Gesamtproduktionsvolumen des Unternehmens liegt derzeit etwa<br />
bei fünf Prozent. Die Kosten variieren je nach Anwendung. Aber der<br />
durchschnittlich zehn Prozent höhere finanzielle Aufwand lohnt sich<br />
für die Umwelt.<br />
Außerdem finden aktuell bei Lohn-Pack Tests für ein sehr namhaftes<br />
und auf Umweltverträglichkeit bedachtes Unternehmen im Bereich<br />
Haushaltshygiene statt. Die Sachets sollen als Nachfüllbeutel in<br />
entsprechender Folie verpackt werden, um so dem Verpackungsmüll<br />
den Kampf anzusagen. Die Untersuchungen dazu werden unter anderem<br />
im eigenen Labor vorbereitet und durchgeführt. Als weiteren<br />
Baustein erhofft sich Lohn-Pack gute Ergebnisse von den aktuellen<br />
Tests mit einer weiteren Innovation auf dem Verpackungsmarkt: Eine<br />
kompostierbare Folie soll der Nachhaltigkeit einen neuen Schub in die<br />
richtige Richtung geben.<br />
Mit Tradition zum Erfolg<br />
Das Unternehmen hat sein spezielles Know-how in mehr als 50 Jahren<br />
Praxis aufgebaut: Seine Kunden kommen aus dem Kosmetik-, Healthcare-<br />
und Pharmamarkt sowie der chemischen Industrie. Gegründet<br />
1968 von Karl Alfred Wolf, der als Tüftler und Maschinenbauer startete,<br />
wuchs die Firma stetig. Schon bald arbeiteten die Kinder des Gründers,<br />
Sabine Petermann und Lars Wolf, in der Firma mit und übernahmen<br />
diese nach dem Tod ihres Vaters. Mit Nina Petermann agiert seit<br />
2013 bereits die dritte Generation tatkräftig im Bereich Key Account<br />
Management. Aktuell kümmert sie sich um die Umstrukturierung des<br />
Unternehmens und übernimmt schrittweise wichtigere Aufgaben.<br />
>> www.lohn-pack.com<br />
Packaging with Contours – Sachets from A to Z<br />
The consumer encounters sachets in various forms. At their production,<br />
there are often preliminary tests whereby the producers<br />
rely on the expertise of specialists. The enterprise Lohn-Pack Wolf<br />
GmbH (contract packager) has, in the course of over 50 years of<br />
practical experience, accumulated vast special knowledge in the<br />
contract filling sector. In particular the segments contour sachets<br />
and multiple sachets, as well as the production of small batches,<br />
represent the strengths of the enterprise. Hereby, the company<br />
focuses on providing comprehensive solutions for the respective<br />
tasks. A current example for this is the replacement of multi-layer<br />
composite films through respectively suited mono films.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
49
JUNGE DESIGNER<br />
Die natürlichen Hohlräume<br />
der Spelzen sorgen für gute<br />
isolierende und stoßdämpfende<br />
Eigenschaften. Das<br />
organische Klebemittel ist<br />
ökologisch unbedenklich.<br />
(Bilder: Proservation)<br />
Das Proservation-Team:<br />
v. l. Nils Bachmann, Lisa<br />
Antonie Scherer, Sophia<br />
Scherer, Henning Tschunt.<br />
Junge Verpackungsentwickler<br />
NACHHALTIGES<br />
VERPACKUNGSMATERIAL AUS SPELZEN<br />
Als Masterstudentin an der Stuttgarter Hochschule der Medien hat Lisa Scherer ein ökologisches<br />
Verpackungsmaterial aus Getreidespelzen entwickelt, das expandiertes Polystyrol (EPS) ersetzen könnte.<br />
Das Patent ist bereits eingereicht, jetzt steht die Unternehmensgründung an.<br />
Das neuartige Material besteht aus<br />
Spelzen, die in der Getreideverarbeitung<br />
bislang als ungenutzte Reststoffe<br />
entsorgt werden. Aufgrund der natürlichen<br />
Hohlräume der Spelzen besitzt das neue Material<br />
gute isolierende und stoßdämpfende<br />
Eigenschaften. Mithilfe organischer Klebemittel<br />
ist es beliebig formbar und ökologisch<br />
völlig unbedenklich. „Die Getreidespelzen<br />
beziehen wir aus regionalen Mühlen. Sie werden<br />
in der Regel als Tiereinstreu verwendet<br />
oder einfach verbrannt. Unser Projekt trägt<br />
dazu bei, dass der Rohstoff einmal mehr genutzt<br />
wird.“ Nach Gebrauch sollte das nachhaltige<br />
Verpackungsmaterial einfach über<br />
die Biotonne oder den heimischen Kompost<br />
entsorgt werden können.<br />
Auf dem Weg zur Marktreife<br />
Das Material wurde von Lisa Scherer während<br />
ihres Masterstudiums Packaging Development<br />
& Management an der Hochschule der<br />
Medien (HdM) entwickelt und war bereits Gegenstand<br />
ihrer Abschlussarbeit. Proservation<br />
soll das Unternehmen heißen, das sie gemeinsam<br />
mit drei anderen gründen will. Zum Team<br />
zählt auch Lisa Scherers Schwester Sophia.<br />
Die Absolventin der Verpackungstechnik ist<br />
zuständig für Projektmanagement, Marketing<br />
und Prozessentwicklung. Nils Bachmann<br />
befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen<br />
und marktstrategischen Weichenstellungen,<br />
dem Gründungsprozess sowie den IT-Schnittstellen.<br />
Er hat den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik<br />
an der HdM abgeschlossen.<br />
Zum Team gehört außerdem Henning<br />
Tschunt, der gerade sein Masterstudium der<br />
nachhaltigen Unternehmensführung an der<br />
Hochschule für Nachhaltige Entwicklung<br />
Eberswalde (HNEE) abgeschlossen hat.<br />
Pilotanwendungen und<br />
Kooperationen gesucht<br />
Das junge Team hat für die Weiterentwicklung<br />
des Materials ein Exist-Gründerstipendium<br />
bekommen und möchte sein Produkt<br />
damit bis Februar 2022 zur Marktreife bringen.<br />
Dazu will man zunächst die Produkt- und<br />
Fertigungsentwicklung vorantreiben. Anschließend<br />
sollen passende Partnerschaften<br />
die Entwicklung und Erprobung der industriellen<br />
Fertigung unterstützen.<br />
Derzeit nutzt das Team die Infrastruktur<br />
der Hochschule. „Wir produzieren dort unsere<br />
ersten Muster und testen verschiedene<br />
organische Bindemittel. Wir hoffen, dass wir<br />
dann im Herbst eine kleine Verpackungslinie<br />
realisieren und eine erste Kleinserie herstellen<br />
können.“ Das Team ist auf der Suche nach<br />
sinnvollen Verpackungsanwendungen für die<br />
erste Produktkonkretisierung. „Unser Material<br />
könnte beispielsweise zunächst in kleinen,<br />
regionalen Projekten zum Einsatz kommen,<br />
etwa als Transportschutz für Weinflaschen.“<br />
Interesse haben die vier mit ihrem nachhaltigen<br />
Produkt bereits geweckt, und auch erste<br />
Anfragen sind schon eingegangen.<br />
>> www.proservation.eu<br />
Sustainable Packaging Material<br />
made of Husks<br />
Lisa Scherer has, at the Stuttgart Media<br />
University (HdM), developed an eco-friendly<br />
<strong>packaging</strong> material made of wheat husks,<br />
that is suited to replace expanded polystyrene.<br />
The natural cavities of the husks ensure<br />
for good insulating and shock-absorbing<br />
properties and the contained organic<br />
adhesive is ecologically safe. The patent<br />
regarding the material and the production<br />
process has already been applied for. The<br />
next step is the company start-up.<br />
50 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />
Mehrweg im Versandhandel<br />
ONLINEHÄNDLER TESTEN REPACK –<br />
EIN PILOTPROJEKT<br />
Rund vier Milliarden Sendungen im Onlinehandel sind allein im Jahr 2020 verschickt worden – in Einwegverpackungen,<br />
die nach Erhalt entsorgt werden. Ein aktuelles Forschungsprojekt hat jetzt untersucht, ob und wie<br />
Mehrwegverpackungen in der Versandhandelspraxis funktionieren könnten.<br />
Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
geförderten Forschungsvorhabens Praxpack: praxistaugliche<br />
Mehrwegkonzepte im Onlinehandel entwickeln und pilothaft<br />
praktisch erproben. Der Hamburger Umweltberatung Ökopol, die das<br />
Projekt koordiniert, ging es aber ebenso darum, Erkenntnisse zu gewinnen,<br />
wie Onlinehändler ihre Geschäftsmodelle so anpassen können,<br />
dass sich die Nutzung der Mehrwegsysteme auch wirtschaftlich lohnt.<br />
„Wichtig ist, dass man den Kunden mitnimmt und überzeugt“, sagte<br />
Ökopol-Projektleiter Dr.-Ing. Till Zimmermann kürzlich in einer<br />
Talkrunde auf der digital veranstalteten Logimat. „Auch wenn Studien<br />
immer wieder zu dem Ergebnis kommen, dass Verbraucher bereit<br />
sind, Aufwand und Kosten für Mehrweglösungen zu übernehmen – die<br />
Praxis sieht doch oft anders aus. Damit es tatsächlich funktioniert,<br />
muss ein sinnvoller Ersatz zur Einweglösung her, der auch passt. Dazu<br />
gehört etwa, dass die Transportdistanzen nicht zu groß und die Umlaufzeiten<br />
nicht zu kurz sind.“<br />
Der Praxpack-Pilottest fand mit den drei Partnern Avocado Store,<br />
Otto und Tchibo statt – und mit ca. 14.000 Mehrwegversandverpackungen<br />
des finnischen Unternehmens Repack. Dessen Versandverpackung<br />
konnte, ob leer oder mit Retoure, zum Versender zurückgeschickt und<br />
dann erneut benutzt werden. Bis zu 20-mal lassen sich die Mehrwegverpackungen<br />
aus robustem Polypropylen-Material wiederverwenden.<br />
Höherer Rücklauf für gute Umweltbilanz nötig<br />
Die Rücklaufquoten mit Retouren sahen zunächst gut aus: Bei Avocado<br />
Store (84 Prozent) und Tchibo (82 Prozent) konnten Kunden die<br />
Verpackung einfach in den nächsten Briefkasten werfen, Otto (75<br />
Prozent) nahm sie über seine Hermes Shops zurück. Etwas nüchterner<br />
fällt die Bilanz bei der „Leer-Retoure“ aus: Bei Otto kamen nur 36<br />
Prozent der leeren Repacks zurück, bei Avocado Store immerhin 74<br />
Prozent und bei Tchibo 67 Prozent. Insgesamt zu wenig, um eine gute<br />
Umweltbilanz zu erreichen. Dazu wären laut Ökopol Rücklaufquoten<br />
von 80 bis 90 Prozent nötig.<br />
Kritik gab es vor allem an der Rückführung der Repack-Versandtaschen<br />
ins estländische Tallin, dem derzeit einzigen Standort des Unternehmens<br />
zur Aufbereitung. Das wird von allen Kunden als wenig ökologisch<br />
angesehen. Auch das Kunststoffmaterial der Versandverpackung<br />
war umstritten. Till Zimmermann: „Bei Mehrweglösungen ist Papier<br />
aber nicht die beste Wahl. Sucht man eine langlebige Verpackung, wird<br />
man immer bei Kunststoff landen. Das muss ökologisch nicht schlecht<br />
sein, wenn beispielsweise ein hoher PCR-Anteil genutzt wird.“<br />
>> www. oekopol.de<br />
Online Merchants test Repack – A Pilot Project<br />
Approximately 4 billion shipments were dispatched within the online<br />
trade in the year 2020 alone - and these as disposable <strong>packaging</strong>.<br />
How reusable despatch <strong>packaging</strong> systems within the online<br />
trade could function has now been investigated within the scope of<br />
the research project Praxpack that is coordinated by Ökopol (Institute<br />
for Environmental Strategies). In the pilot test, with the three<br />
partners Avocado Store, Otto and Tchibo, the reusable despatch<br />
<strong>packaging</strong> provided by the Finish enterprise Repack was deployed.<br />
Kunden von Tchibo und Avocado Store<br />
konnten im Pilottest die Verpackung<br />
einfach über den Briefkasten<br />
zurücksenden. (Bild: RePack)<br />
02-03 | <strong>2021</strong>
ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />
Beliebte Kultmarke kennzeichnen<br />
GROSSSCHRIFTDRUCK<br />
FÜR DIE UMVERPACKUNG<br />
Die meisten lieben diesen vollmundigen fruchtigen Tomatengeschmack – für viele ist Ketchup geradezu unverzichtbar.<br />
Damit die „rote Würzsoße“ zuverlässig auf unserem Tisch landet, muss eine Vielzahl von Informationen auf die<br />
Umverpackungen gedruckt werden. Nur so finden sie sicher ihren Weg auf die Palette, aus der Produktion<br />
ins Lager und weiter in den Handel.<br />
Die Werder Feinkost GmbH füllt etwa<br />
150.000 Ketchupflaschen pro Tag ab.<br />
In Deutschland gehört das Unternehmen<br />
aus Werder bei Potsdam im Markenbereich<br />
inzwischen zu den drei führenden Herstellern,<br />
und in den neuen Bundesländern gilt<br />
es bei Ketchup als souveräner Marktführer.<br />
Für seine Kennzeichnungsaufgaben setzt das<br />
Unternehmen auf Geräte von Bluhm Systeme:<br />
verschiedene Drucksysteme kennzeichnen<br />
Glasflaschen und Umkartons.<br />
Klassiker im Regal<br />
Werder Feinkost kann auf eine fast 150-jährige<br />
Tradition bei der Obst- und Gemüseverarbeitung<br />
zurückblicken und stellt seit 1958<br />
Ketchup her. Allerdings war es zu Ostzeiten<br />
nicht selbstverständlich, vom Einkauf mit<br />
dem begehrten Würzmittel nach Hause zu<br />
kommen. Nur mit einem Vorrat oder guten<br />
Beziehungen im Handel war man auf der sicheren<br />
Seite. Werder Ketchup wird im Zentrum<br />
des brandenburgischen Obst- und Gemüseanbaugebiets<br />
produziert. Im Unternehmen<br />
werden bewusst ausschließlich Tomaten aus<br />
Europa verarbeitet. Zur Nachhaltigkeitsstrategie<br />
gehören auch die Verwendung von<br />
Glasflaschen und recycelten Transportverpackungen.<br />
„Für die unterschiedlichen Kennzeichnungsaufgaben<br />
kommen zwei verschiedene<br />
Drucksysteme von Bluhm zum Einsatz“,<br />
erklärt Axel Belde, der stellvertretende Produktionsleiter<br />
der Werder Feinkost GmbH.<br />
Lackierte Metalldeckel codieren<br />
Sind die Glasflaschen nach der Abfüllung mit<br />
Metalldeckeln verschlossen, werden diese<br />
mit Informationen zur Charge und zu den Mindesthaltbarkeitsdaten<br />
versehen. Für diese<br />
Codierung sorgt ein Continuous-Inkjet-Drucker<br />
vom Typ Linx 8920, der eine mit Solvent<br />
gemischte Tinte verwendet, die dann sofort<br />
auf der Oberfläche der Metalldeckel haftet.<br />
Eine hohe Prozesssicherheit und die Garantie,<br />
dass der Drucker jederzeit den erforderlichen<br />
hohen Produktionsgeschwindigkeiten<br />
standhalten kann, waren entscheidend für<br />
die Auswahl dieser Lösung. In diesem Anwendungsfall<br />
werden mehr als 2.000 Zeichen pro<br />
Sekunde gedruckt. Das bedeutet eine Druckgeschwindigkeit<br />
von bis zu 7,28 Metern pro<br />
Sekunde. Im System kann auch jeweils eine<br />
bestimmte Geschwindigkeit hinterlegt werden:<br />
Ein roter beziehungsweise grüner Bildschirmhintergrund<br />
signalisiert dann ähnlich<br />
wie bei einem Ampelsystem, ob die Vorgabe<br />
bei der Codierung erfüllt oder unterschritten<br />
wird.<br />
Großflächig gekennzeichnet<br />
unterwegs.<br />
(Bilder: Bluhm Systeme)
Zu Ostzeiten Kult und heute noch<br />
in einigen deutschen Regionen<br />
Marktführer: Werder Ketchup.<br />
(Bild: Werder Feinkost)<br />
Während der Passage erfolgt die Kennzeichnung der Transportverpackung.<br />
Artikelnummer und Co.<br />
auf die Transportverpackung<br />
Die codierten Ketchupflaschen werden in<br />
Transportkartonagen verpackt, die im Anschluss<br />
sicher und reproduzierbar gekennzeichnet<br />
werden müssen. Aufgebracht werden<br />
üblicherweise Chargennummer und Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />
Artikelnummer und<br />
-bezeichnung sowie ein Barcode. Um alles<br />
gut lesen zu können, wird für die vielfältigen<br />
Informationen eine relativ große Druckfläche<br />
benötigt. Deshalb kommt bei Werder<br />
Feinkost ein Piezo-Inkjet-System von Bluhm<br />
Systeme zum Einsatz. Das wurde von deren<br />
Markoprint-Sparte, die für die Drop-on-Demand-Inkjektdrucker<br />
verantwortlich zeichnet,<br />
in Zusammenarbeit mit dem Tintenhersteller<br />
Seiko entwickelt. Möglich ist<br />
damit der sogenannte Großschriftdruck mit<br />
Schrifthöhen von bis zu 108 Millimetern.<br />
Alles im Fluss<br />
Die Kartonagen bewegen sich automatisch<br />
am schräg angebrachten Druckkopf des Markoprint<br />
Integra PP 108-Systems vorbei. Der<br />
Drucker bringt dabei die Informationen mit<br />
einer Geschwindigkeit von bis zu 150 Metern<br />
pro Minute mit 360 dpi Qualität überdurchschnittlich<br />
schnell auf saugfähige Oberflächen<br />
auf. Dabei sind Textwechsel mit mehr<br />
als 50 variablen Daten pro Sekunde möglich.<br />
Die Tinte rezirkuliert durch das System und<br />
reduziert so den Wartungsaufwand. Unempfindlich<br />
gegen Erschütterungen kann der PP<br />
108 auch in rauen Produktionsumgebungen<br />
eingesetzt werden.<br />
Immer ein Ass im Ärmel<br />
Der eingesetzte Piezo-Drucker könnte auch<br />
nicht saugfähige Oberflächen zuverlässig mit<br />
einer UV-Tinte bedrucken, die unter UV-Licht<br />
innerhalb von Millisekunden aushärten kann.<br />
So erzielt man beispielsweise auf lackierten<br />
Oberflächen ein abriebfestes Druckergebnis.<br />
Einzigartig ist die nur bei Bluhm verfügbare<br />
Bicolor-Version des Druckers, die zwei<br />
Tintenfarben gleichzeitig verwendet. Kennzeichnungen<br />
in Schwarz und Rot mit nur einem<br />
Gerät sind also kein Problem. Aber auch<br />
Grün und Blau wäre eine Möglichkeit. Für die<br />
Aufgaben bei Werder Feinkost genügt der<br />
einfarbige Druck, auch weil im Unternehmen<br />
der schonende Umgang mit Ressourcen einen<br />
hohen Stellenwert hat. Es kann aber durchaus<br />
von Vorteil sein, wenn die Geräte noch mehr<br />
können. So ist man für mögliche Anforderungen<br />
des Handels künftig bestens gerüstet.<br />
>> www.bluhmsysteme.com<br />
Uppercase Printing for the<br />
Secondary Packaging<br />
The enterprise Werder Feinkost GmbH<br />
(delicatessen products) fills approximately<br />
150.000 bottles with ketchup every day. For<br />
the marking of the glass bottles and the outer<br />
<strong>packaging</strong>, the company deploys equipment<br />
provided by the enterprise Bluhm Systeme.<br />
The transport <strong>packaging</strong> containing<br />
the coded ketchup bottles are marked with<br />
the batch number, the shelf life, the article<br />
number and designation, as well as the bar<br />
code, in uppercase print. The print head of<br />
the Markoprint-Integra-PP108 system respectively<br />
applies this information at a rate<br />
of 150 metres per minute.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
53
Der neue Papier-Serienpacker ist<br />
modular im Aufbau und lässt sich<br />
individuell anpassen.<br />
(Bild: Beck Packautomaten)<br />
Papierverpackung im E-Commerce<br />
PASSGENAU IM PAPIERBEUTEL<br />
VERSENDEN<br />
Als Antwort auf den einerseits boomenden Onlinehandel und die andererseits gestiegenen Anforderungen im<br />
Maschinenbau und bei den Verbrauchern in puncto Nachhaltigkeit hat Beck Packautomaten eine Verpackungsmaschine<br />
eingeführt, die Papier als Verpackungsmaterial nutzt.<br />
Eigentlich wollte man bei Beck Packautomaten im vergangenen<br />
Jahr groß feiern. Grund genug gab es beim Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Frickenhausen: Neben dem 60-jährigen Firmenjubiläum<br />
war die Markteinführung des ersten Papier-Serienpackers geplant.<br />
Coronabedingt erfolgte die Inbetriebnahme der Anlage nun erst<br />
in diesem Jahr: Die vollautomatische Papierverpackungsmaschine<br />
Paperbag vs st ist seit Kurzem im Logistikzentrum eines namhaften<br />
Onlinehändlers im Einsatz.<br />
Mit der neuen Verpackungsanlage setzt das Unternehmen mit<br />
einer besonders energieeffizienten Bauweise und dem Verpacken<br />
in Beuteln aus dem nachwachsenden Rohstoff Papier ganz auf Ressourcenschonung.<br />
Denn der Materialverbrauch ist bei Papierbeuteln<br />
im Vergleich zum Kartonversand aufgrund einer geringeren Materialstärke<br />
und einer auf die Versandware angepassten Beutelgröße<br />
geringer. Und auch das erforderliche Ladevolumen beim Transport<br />
fällt bei Beuteln kleiner aus. Schlussendlich kann der Verbraucher die<br />
Papierbeutel der Wiederverwertung zuführen, indem er sie mit dem<br />
Altpapier entsorgt.<br />
Modularer Aufbau<br />
Mit dem neuen Paper-Serienpacker Paperbag vs st werden Waren<br />
unterschiedlichster Maße prozesssicher in Papierbeutel verpackt,<br />
dabei kann ungebleichtes oder gebleichtes Papier für die Beutel verarbeitet<br />
werden. Der Beutel wird an allen vier Beutelseiten mit einer<br />
Siegelnaht versehen, diese stabilen Siegelnähte gewährleisten einen<br />
sicheren Versandschutz. Die Siegelnaht-Technologie hat sich, so das<br />
Unternehmen, bereits in den Beck-Folienpackern bewährt. Ihr weiterer<br />
Vorteil: Sie macht den Einsatz weitere Verbrauchsmaterialien<br />
wie Klebstoff oder Faden überflüssig. Das eingesetzte Papier kann<br />
unbedruckt oder, für Marketingzwecke nicht unerheblich, bedruckt<br />
sein. Während das zu verpackende Produkt ganz verschieden daherkommen<br />
mag, bleibt eines stets gleich: die Breite der Papierbeutel.<br />
Das macht den Verpackungsprozess schnell und effektiv.<br />
In die Neuentwicklung des Papier-Serienpackers ist die langjährige<br />
Erfahrung des Unternehmens im Bereich Retouren- und Versandanlagen<br />
eingeflossen: Die Verpackungsanlage ist wie andere Beck<br />
Packautomaten modular im Aufbau. Sie lässt sich je nach individueller<br />
Anforderung und Auslastung einfach auf- und umrüsten. So können<br />
beispielsweise zusätzliche Scan- oder Etikettiersysteme, eine Zuführ-<br />
und Abtransportstrecke oder ein Ausschleußsystem eingebunden<br />
werden. Auch sonst ist man bei Beck Packautomaten flexibel und<br />
nutzt in Pandemiezeiten digitale Lösungen bei Beratung, Inbetriebnahmen<br />
und Service.<br />
>> www.beck-packautomaten.com<br />
Packing into Paper Bags for E-Commerce<br />
The new paper serial packer Paperbag vs st provided by the enterprise<br />
Beck Packautomaten packs products with varying dimensions<br />
into paper bags with high process reliability. The respectively deployed<br />
paper can both be bleached or unbleached and both imprinted<br />
or without print. The bag is provided with a sealed seam on all four<br />
sides. These sealed seams warrant for secure shipping protection.<br />
The <strong>packaging</strong> system disposes of a modular design and can be upgraded<br />
and converted to accord to the respective requirements.<br />
54<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />
Softwarelösungen für Verpackungshersteller<br />
VIELSEITIG KONFIGURIERBARE<br />
EXPORTVERPACKUNGEN<br />
Die MC-Box von Rondo ist die erste holzfreie Alternative zu klassischen Transportboxen für schwere Güter.<br />
Die Modulverpackung bietet dabei zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Das Konfigurationsmodell für das<br />
SAP-System hat Aicomp erstellt und implementiert.<br />
Das Unternehmen produziert die MC-Box bereits am deutschen<br />
Standort in Langenenslingen, nun hat Rondo mit dem Verpackungskonzept<br />
auch in Österreich die Produktpalette erweitert.<br />
Sie ist als Schwerlastverpackung konzipiert und besteht aus<br />
Wellpappe- und Wabenplatten, die im Spezialverfahren („multicross“)<br />
verklebt und nassfest verleimt werden. Durch die gegenläufigen Wellenrichtungen<br />
wird eine sehr hohe Stabilität erreicht. Steckmodule<br />
aus Metall oder Kunststoff bilden besonders feste Eckverbindungen.<br />
Die Box ist in Bezug auf Formate, Bedruckung und auch das Innenleben<br />
individuell gestaltbar und wird schon ab einem Stück gefertigt.<br />
Das Plattenmaß der Box ist variabel und kann bis zu maximal 2,2 x 6<br />
Meter produziert werden. Statisch ist sie belastbar bis zu fünf Tonnen,<br />
dynamisch sind es zwei bis drei Tonnen.<br />
Aicomp bildet die MC-Box in SAP ab<br />
Die MC-Box braucht ein flexibles System zur Konfiguration. Daher hat<br />
Rondo den Anbieter von Softwarelösungen für Verpackungshersteller,<br />
Aicomp, mit der Erstellung und Implementierung eines geeigneten<br />
Konfigurationsmodells für ihr SAP-System beauftragt. Da Rondo bereits<br />
den Variantenkonfigurator VCPowerPack der Aicomp im Einsatz<br />
hat, lag der Fokus auf einer sehr detaillierten Abbildung aller produktionsrelevanten<br />
Material- und Arbeitsaufwände im SAP ERP.<br />
Die Abbildung der MC-Box-Produktion in SAP wurde für die Fertigung<br />
am Standort St. Ruprecht angestoßen, damit Kunden von einer<br />
schnellen, fehlerfreien und genauen Angebotskalkulation profitieren<br />
können, die die detaillierten Gestaltungsoptionen der MC-Box widerspiegelt.<br />
Produktionsfaktoren im System abbilden<br />
„Die MC-Box an sich bietet bereits zahlreiche Faktoren, die systemseitig<br />
abgebildet werden. Unser Anspruch ist allerdings die Abbildung<br />
möglichst aller relevanten Ressourcen- und Kostenstellen, die bei einer<br />
Produktion anfallen können. Das beginnt bei den variablen Ausführungen<br />
der Beschaffung über unterschiedliche Maschinenroutings bis<br />
hin zu Anlieferungsmöglichkeiten beim Endkunden. Damit hat letztendlich<br />
jeder unserer Kunden ein individuelles Konfigurations-Set-up,<br />
das es ihm ermöglicht, genaueste Produktkonfigurationen und -kalkulationen<br />
bereits bei der Kundenanfrage zu erstellen“, erläutert Jörg<br />
Helmreich, Partner und General-Manager bei Aicomp Deutschland.<br />
>> www.aicomp.com<br />
Highly configurable Export Packaging<br />
The MC-Box provided by the enterprise Rondo is the first wood-free<br />
alternative to conventional transport boxes for heavy goods. The<br />
module package offers numerous configuration options. The configuration<br />
model for the SAP system was established and implemented<br />
by the enterprise Aicomp.<br />
Die stabile Transportbox von Rondo kann individuell konfiguriert werden. (Bild: Rondo Ganahl)<br />
55
ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />
Nachhaltige Strategie bei der Konstruktion<br />
DREIKLANG<br />
MENSCH – UMWELT – TECHNIK<br />
Nachhaltigkeit im Verpackungsmaschinenbau ist nur erfolgreich, wenn über die eigentliche Maschine hinaus gedacht<br />
wird – so die Einstellung bei Somic. Mensch, Umwelt und Technik müssen als Gesamtsystem betrachtet werden.<br />
Aber welche Zusammenhänge sind hier besonders wichtig?<br />
Die bekannten drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökonomie, Ökologie<br />
und Soziales, erfordern es, bereits bei der Konstruktion einer<br />
Maschine neben dem Herstellungsprozess auch den Einsatz<br />
beim Kunden und schlussendlich die spätere Verwertung zu betrachten.<br />
Dabei steht bereits von Beginn an der Mensch im Mittelpunkt.<br />
„Wir versetzen uns bereits während der Konstruktion in den Bediener<br />
der Maschine und überlegen uns, wie wir ihm seinen Arbeitsplatz optimal<br />
gestalten können“, erklärt Dr. Johann Härtl, Konstruktionsleiter<br />
bei Somic, einem Hersteller von Endverpackungsmaschinen. Doch<br />
was bedeutet das in der Praxis?<br />
Der Mensch im Fokus<br />
Der Bediener nutzt ein klar strukturiertes Touchscreen-Panel und<br />
profitiert von der intuitiven Darstellung aller Arbeitsschritte. Standardmäßig<br />
sind hier die Instruktionen in der jeweiligen Landessprache<br />
des Kunden hinterlegt, weitere Sprachen werden optional angeboten.<br />
Das sichert eine gute Verständlichkeit der Maschinenfunktionen und<br />
wird durch eine Hilfefunktion mit Hinweisen über die Bedeutung der<br />
verschiedenen Parameter ergänzt.<br />
Das Umrüsten auf verschiedene Formate basiert auf einfach zu handhabenden<br />
QuickChange-Verbindungen für die Wechselteile. Dazu erhalten<br />
die Bediener klare Ablaufanleitungen, die mithilfe von Teilecodes<br />
und dem Bedienpanel eindeutig nachvollziehbar sind.<br />
Zudem wird die Ergonomie als grundsätzliches Konstruktionsmerkmal<br />
betrachtet. „Das schwerste Teil, das der Bediener an der<br />
Maschine bei einem Formatwechsel austauschen muss, wiegt üblicherweise<br />
nicht mehr als fünf Kilogramm, und die Erreichbarkeit wird<br />
bereits im CAD anhand eines Dummys bewertet“, erklärt Härtl. Weiterhin<br />
achtet das Konstruktionsteam auf die Zugänglichkeit der Maschine,<br />
um dem Bediener eine schonende Arbeitshaltung zu ermöglichen.<br />
Bei der Inbetriebnahme bietet Somic ausführliche Trainings<br />
für den Einstieg in die Bedienung der Maschine. Und bei zusätzlichem<br />
Bedarf können ganz gezielt unterschiedliche Personenkreise mit der<br />
Maschine vertraut gemacht oder die Handgriffe für die Wartungsarbeiten<br />
gemeinsam trainiert werden.<br />
Die Belastung der Bediener im Produktionsbetrieb wird auch an<br />
den Emissionen bemessen. „Wir unterschreiten den vorgegebenen<br />
maximalen Schalldruckpegel für industrielle Arbeitsstätten von 80<br />
dB(A) deutlich. Durch speziell optimierte Bewegungskurven für die<br />
Das Umrüsten auf verschiedene Formate<br />
basiert auf einfach zu handhabenden<br />
QuickChange-Verbindungen. (Bilder: Somic)<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
„Wir überlegen uns schon bei der Konstruktion, wie wir<br />
den Arbeitsplatz des Bedieners optimal gestalten können.“<br />
Dr. Johann Härtl, Konstruktionsleiter bei Somic<br />
eingesetzten Roboterachsen erreichen wir selbst bei höchster Verpackungsleistung<br />
eine kaum zu überbietende Laufruhe. Das sorgt<br />
außerdem für eine äußerst schonende Behandlung der Produkte und<br />
geringsten Maschinenverschleiß“, berichtet Stefan Julinek, Verkaufsleiter<br />
bei Somic.<br />
Sparsamer Verbrauch – robuste Konstruktion<br />
Der Strom- und Druckluftverbrauch einer Maschine wird großteils<br />
von der Konstruktion beeinflusst. Hier ersetzt Somic möglichst viele<br />
pneumatische Funktionen durch Servotechnik. So kann das Bewegungsverhalten<br />
besser kontrolliert werden, und Leckagen im Druckluftnetz<br />
sind kein Thema mehr. Der funktional benötigte Unterdruck<br />
in sämtlichen Transportsystemen wird nicht mit Venturi-Düsen, sondern<br />
äußerst energiesparend mit elektronisch geregelten Seitenkanalverdichtern<br />
erzeugt.<br />
Neben den Verbrauchswerten für Strom und Druckluft lohnt es<br />
sich, den Materialverbrauch beim Verpackungsprozess genau zu prüfen.<br />
Das Team nutzt dabei mehrere Ansätze. Bei der Verpackungsspezifikation<br />
und beim Design des Kartons kann der Kunde seinen Materialeinsatz<br />
reduzieren, jedoch trotzdem noch für den notwendigen<br />
Produktschutz sorgen. Mit dem firmeneigenen Karton-Plotter lassen<br />
sich Formatvarianten vergleichen und eine möglichst materialsparende<br />
Zuschnittvariante erarbeiten.<br />
Zusätzlich zur Zuschnittgestaltung ist der Leimverbrauch eine<br />
maßgebliche Größe, wenn es um Ressourcenschonung geht. In den<br />
Maschinen sorgen hochpräzise Leimdüsen für einen Leimauftrag im<br />
Millimeterbereich. Die Ansteuerung der Leimdüsen geschieht bei den<br />
Hochgeschwindigkeitsprozessen in der Kartonformierung mit einer<br />
Zykluszeit von weniger als zwei Millisekunden. Der Leimpunkt wird<br />
genau da gesetzt, wo er gebraucht wird. Was ein Mehrverbrauch an<br />
dieser Stelle bedeutet, rechnet Julinek vor: „Bei einer nur einen Millimeter<br />
längeren Leimspur als nötig erhöht sich bei 16 Klebestellen<br />
eines Wrap-around-Kartons der Leimbedarf um sieben Prozent – das<br />
sind 35 Kubikmillimeter Mehrverbrauch pro Karton! Pro Woche kann<br />
das einem zusätzlichen Aufwand von circa zehn Liter entsprechen.“ Es<br />
lohnt sich also, an dieser Stelle mit höchster Präzision zu arbeiten .<br />
Wie ermitteln die Somic-Experten die Nachhaltigkeit ihrer Maschinen<br />
im laufenden Produktionsbetrieb – sieht man mal von den<br />
Verbrauchsstoffen ab? „Um Informationen über die Robustheit unserer<br />
Maschinen zu erhalten, müssen wir nur in unsere ‚Bücher‘ schauen“,<br />
weiß Stefan Julinek.<br />
Diese Informationen sind für zwei Aspekte wichtig. Zum einen<br />
lässt sich so die Total Cost of Ownership für die Maschinen errechnen,<br />
und zum anderen erlauben sie eine Aussage darüber, wie langlebig<br />
die verbauten Baugruppen und -teile sind. Beide Experten fassen das<br />
Ergebnis so zusammen: „Unsere Daten sprechen für sich. Denn wenn<br />
wir unsere Kunden fragen, dann können sie ihren Ersatzteilbedarf gar<br />
nicht beziffern.“ Ressourcenschonung heißt damit also – so schade<br />
das für Somic ist – nur wenig Ersatzteilgeschäft.<br />
Dennoch gibt es für die Abteilung Service und Aftersales genug<br />
zu tun. Zwischen fünf und 20 Formate sind üblicherweise bei Auslieferung<br />
der Maschine im kundenspezifischen Verarbeitungsprogramm<br />
hinterlegt. Mit diesen Formaten kommen viele Kunden bereits auf<br />
eine langjährige Betriebsdauer. Sollten Marktveränderungen weitere<br />
Formate erfordern, ist das kein Problem. „Jüngst haben wir für eine<br />
mehr als 20 Jahre alte Maschine einen neuen Formatsatz gebaut. Das<br />
zeigt, dass unsere Maschinen in Sachen Lebensdauer in jedem Fall<br />
unter der Flagge Nachhaltigkeit segeln. So können auch für ältere<br />
Maschinenmodelle Nachrüstteile geliefert werden“, berichtet Julinek.<br />
Qualität und Regionalität<br />
Das Unternehmen mit Sitz im oberbayerischen Amerang verlässt<br />
sich zu über 90 Prozent auf Zulieferer aus der Region. „Was gerne als<br />
„Kirchturm-Sourcing“ belächelt wird, sichert uns kurze Reaktionszeiten<br />
und bewahrt unseren Qualitätsanspruch“, erklärt Härtl. Die kurzen<br />
Wege vermeiden Umweltbelastungen und Lieferverzögerungen durch<br />
Störungen auf dem Transportweg. Zudem kennen die Zulieferer die<br />
Maschinen, sie wissen, wo ihre Teile eingebaut sind und worauf es<br />
ankommt.<br />
Konsistente Schritte in Sachen Nachhaltigkeit: Die Somic Experten<br />
sind überzeugt, dass nachhaltiges Handeln nur dann richtig funktioniert,<br />
wenn alle Themen konsequent auf dieses Kriterium geprüft<br />
werden. „Wir haben dafür kein spezielles Nachhaltigkeitsprogramm,<br />
sondern wir machen diese Schritte, weil wir von dieser Strategie überzeugt<br />
sind – seit jeher“, sagt Härtl. Und Julinek ergänzt: „Wir sehen<br />
auch, dass der Markt genau das wünscht.“<br />
>> www.somic.de<br />
Packaging machines and sustainability<br />
Sustainability in <strong>packaging</strong> machine construction is most effective<br />
when one thinks beyond the machine. Human beings, the environment<br />
and technology must be considered and harmonized early<br />
in the machine design stage. With intelligent technology "Made in<br />
Bavaria", Somic ensures, among other things, the simplest, most<br />
ergonomic machine operation, and a fast, safe format change with<br />
optimum resource conservation. All this with minimum spare parts<br />
requirements and with a long machine service life, often over several<br />
decades.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
57
Separieren der Flaschen zu Sechsergebinden mit anschließendem Überstülpen des Kartons (Bilder: Project A&E, Kranenburg)<br />
Schonendes Produkthandling von Spirituosen<br />
ÜBER-KOPF-VERPACKUNGSLÖSUNG<br />
VERMEIDET AUSSCHUSSWARE<br />
Manchmal muss man die Dinge auf den Kopf stellen, um die beste Lösung zu finden. Genau das erlebte die saarländische<br />
Brennerei Eckerts, als es darum ging, ihre Spirituosen schonender zu verpacken. Vom Automatisierungsspezialisten<br />
Project A&E wurde eine „Über-Kopf-Lösung“ für den Schutz der Steuersiegel konzipiert und umgesetzt.<br />
Beim Verschließen des Kartons von unten fährt dieser nun nur noch<br />
über eine Art ‚Blechstreifen‘, der schmaler ist als der Karton, sodass die<br />
Lasche darunter gefaltet werden kann.<br />
Tobias Erb von Eckerts präsentiert stolz<br />
den Propac 2400, den die Project A&E für ihn<br />
konzipiert und gebaut hat.<br />
58
VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />
Ein kleines angerissenes Papier – sollte ausgerechnet so etwas<br />
einem Getränkehersteller richtig große Probleme bereiten? Bei<br />
der Brennerei Eckerts aus dem saarländischen Tholey war das<br />
der Fall. Denn Jahr für Jahr gab es Zehntausende Euro an Schaden.<br />
Der Grund: Flaschen mit Steuerbanderolen wurden durch Tulpengreifer<br />
beschädigt und konnten nicht mehr verkauft werden. Sie wurden<br />
zur Ausschussware, da ausländische Lebensmittelketten Spirituosen<br />
ausschließlich mit einem einwandfreien Steuersiegel verkaufen dürfen<br />
– im Gegensatz zum Inland sind in einigen Ländern nämlich solche<br />
Steuersiegel Pflicht. Auch das manuelle Prüfen jedes Siegels auf<br />
jeder Flasche war höchst ineffizient. „Eckerts gibt es seit 1890 und<br />
steht für Qualität. Die Folgekosten aufgrund der Beschädigungen waren<br />
enorm. Eine Speziallösung ohne Tulpengreifer, aber mit dennoch<br />
hoher Nennleistung musste her“, betont Tobias Erb, Betriebsleiter,<br />
Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung. Das Familienunternehmen<br />
hat sich bereits in der fünften Generation der Brennerei verschrieben:<br />
Die Produktpalette reicht von klassischen Kräuterschnäpsen<br />
und Likören über moderne Szenedrinks bis hin zu Edelbränden, die<br />
in Barrique-, Sherry- oder Eichenfässern über Jahre gelagert werden.<br />
Tobias Erb hatte sofort die Project A&E aus dem nordrhein-westfälischen<br />
Kranenburg im Kopf, als es um die Neukonzeption ging: „Als<br />
gewachsener Betrieb haben wir keinen Platz für voluminöse Standardlösungen.<br />
Da drohen außerdem enorme Zusatzkosten, da im<br />
Nachgang Anpassungen nötig sind. Bei Speziallösungen vom Team<br />
Jansen hingegen haben wir Planungssicherheit: zeitlich, qualitativ<br />
und budgetär.“ Speziallösungen, diese sind in der Tat das Terrain von<br />
Johannes Jansen, Geschäftsführer der Project A&E. Mit seinem Partner<br />
Stefan Opgenorth und inzwischen über 90 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern entwickelt er Sondermaschinen für Kunden im In- und<br />
Ausland. „Für Eckerts haben wir eine Über-Kopf-Verpackungslösung<br />
konstruiert. Erst werden die Flaschen zu sechst gruppiert. Anschließend<br />
wird der Karton von oben über die Flaschen gestülpt“, berichtet<br />
Jansen stolz. „Unsere Maschine Propac 2400 erreicht bei Eckerts eine<br />
Leistung von über 14.000 Flaschen pro Stunde. Um diese Leistung zu<br />
liefern, entwickelten wir für die Maschine auch einen Kartonaufrichter<br />
mit einer Taktleistung von 40 Kartons pro Minute.“ Dieser spezielle<br />
Aufrichter sei, so ergänzt Tobias Erb, nötig gewesen, da sonst zwei<br />
Standardmaschinen hätten gekauft werden müssen. Andere Optionen<br />
wie das „Wrap Around-System“ waren nicht gefragt. „Denn wir wollten<br />
bei schon fertig geklebten Kartonzuschnitten bleiben, die nur oben<br />
und unten geschlossen werden müssen.“<br />
Schließen der Kartons von unten im Durchlauf<br />
Die Kranenburger wurden mit vielen technischen Herausforderungen<br />
konfrontiert. „Wie gruppiere ich die Flaschen in Sechsergebinde? Wie<br />
transportiert man einen Karton, der nur oben verschlossen, aber unten<br />
offen ist? Wie gelingt es, den Karton samt Flaschen im laufenden<br />
Prozess von unten zu verschließen? Der 32-jährige Ingo Rathmann<br />
ist Konstruktionsleiter und ein Eigengewächs der Project A&E GmbH.<br />
Schon vor zehn Jahren hatte er als Praktikant für den Automatisierungsspezialisten<br />
gearbeitet. Das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />
ist Spezialist für anspruchsvolle Verpackungslösungen, die sich<br />
oft mit ganz individuellen Kundengegebenheiten auseinandersetzen<br />
müssen – gefragt ist dieses Know-how unter anderem in der Getränke-,<br />
Lebensmittel- und Hygieneindustrie. Als Konstruktionsleiter für<br />
das Eckerts-Projekt kann Rathmann die Prozesse erklären: „Die größte<br />
Herausforderung war, im Durchlauf und kontinuierlich – also ohne<br />
zu stoppen – den Karton unter den Flaschen zu verschließen. Er fährt<br />
nun nur noch über eine Art ‚Blechstreifen‘, die schmaler sind als der<br />
Karton. Dadurch kann die Lasche unter die Produkte gefaltet werden.<br />
Am Ende der Blechstreifen ist eine kleine Lücke, dort wird die Lasche<br />
unter den Flaschen platziert.“<br />
Spezieller Prozess der Bodenvorfaltung<br />
Notwendig sei für diese Verpackungslösung aber schon zuvor ein spezieller<br />
Prozess der Bodenvorfaltung: „Die unteren Laschen, die sonst<br />
immer gerade nach unten stehen, mussten erst einmal 90 Grad zur<br />
Seite ‚vorgefaltet‘ werden, damit der Karton später weit genug über<br />
die Flaschen gestülpt werden kann.“ Dieser Prozess passiert im oberen<br />
Teil der Maschine. Rathmann erläutert, was sich im unteren Teil der Maschine<br />
tut: „Unten müssen wir die Flaschen, die aus dem Flaschenstrom<br />
kommen, zu Sechsergebinden formieren und unter den Karton bekommen.<br />
Dafür nutzen wir eine Kombination aus zwei Verfahren: erstens die<br />
Eintakt-Sterne, die dafür sorgen, dass immer sechs Produkte in einem<br />
bestimmten Abstand von der nächsten Sechsergruppe separiert werden.<br />
Danach schieben wir mit sogenannten Mitnehmern die Produkte<br />
zusammen, sodass wir dann ein frei stehendes Gebinde aus sechs Flaschen<br />
haben. Während die Produkte auf dem Förderband weitertransportiert<br />
werden, werden die Kartons über die Flaschen gestülpt.“<br />
Jetzt beginnt der spezielle Prozess, bei dem die oben bereits verschlossenen<br />
Kartons nun auch von unten verschlossen werden. Ingo<br />
Rathmann merkt man die Begeisterung für seinen Job an: „Unsere<br />
Kunden ermöglichen uns so viele anspruchsvolle und unterschiedliche<br />
Projekte“, sagt er. Eine Abfüllanlage für bis zu 2.000 Flaschen<br />
pro Stunde, die formatteilfrei einen Flaschenrinser und einen berührungslosen<br />
Füller vereint, das sei auch „super spannend“ gewesen.<br />
Wo das umgesetzt wurde? Bei Eckerts in Tholey, auf Wunsch von<br />
Tobias Erb.<br />
>> www.project-ae.com<br />
Upside down <strong>packaging</strong><br />
With an overhead solution, the Project Automation & Engineering<br />
GmbH has succeeded in ensuring that the German distillery Eckerts<br />
has fewer rejects. Instead of the usual tulip grippers, the spirits,<br />
grouped in sixes, are packed with the boxes upside down thus not<br />
touching the necks of the bottles. This prevents potential damage<br />
to the tax seal, which is required for export. One of the challenges in<br />
the implementation: The boxes are sealed from below, continuously<br />
as they pass through – without stopping.<br />
04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 59
UNTERNEHMEN IM PORTRÄT<br />
In Position gebracht<br />
VOM HANDRAD<br />
ZUR CLOUDTECHNOLOGIE<br />
Es muss doch auch einfacher und schneller gehen, Maschinen ohne großen händischen Zeitaufwand zu nutzen und ohne<br />
immer wieder alle Parameter neu einstellen zu müssen. Diese Herausforderung treibt die Spezialisten der Siko GmbH<br />
inzwischen seit 58 Jahren bei der Entwicklung von Positionsanzeigen und Stellantrieben an. Ihr Ziel ist es,<br />
Maschinen sicher reproduzierbar und vollautomatisch einzurichten sowie aus der Ferne zu steuern.<br />
Der Anfang vieler heute sehr erfolgreicher mittelständischer<br />
Unternehmen folgte oft dem gleichen Muster: Mutige, in den<br />
1950er- oder 1960er-Jahren zumeist ausschließlich Männer<br />
beweisen Geschäftssinn und ergreifen eine Chance, die sich im beruflichen<br />
Umfeld bietet. Sie gründen ein Unternehmen und starten in<br />
der Garage, im Keller, ja in der Privatwohnung mit der Entwicklung<br />
und dem Bau von neuer Technik. 1) Mit hoher Motivation und großer<br />
Beharrlichkeit verfolgten sie über Jahrzehnte ihre Ziele.<br />
So war es auch bei Günther Wandres. Als 1963 das Unternehmen<br />
für Antriebstechnik, das er leitete, verkauft werden sollte, sah er<br />
dort für sich keine echte Perspektive mehr. Statt einer finanziellen<br />
Abfindung entschied er sich dafür, eine kleine Produktgruppe zu übernehmen,<br />
die nicht zum Kernbereich des Unternehmens gehörte. Denn,<br />
obwohl ihm der Schritt in die Selbstständigkeit nicht leichtfiel, sah<br />
er großes Potenzial bei den Handrädern mit analogen Positionsanzeigen,<br />
die damals vorwiegend zur Drehzahlregelung an stufenlosen<br />
Getrieben eingesetzt wurden.<br />
Klein, aber oho<br />
Muss ein neues Maß für ein neues Produkt an einer Maschine eingestellt<br />
werden, wird das Format geändert. Auch bei Verpackungsmaschinen<br />
ist eine Umstellung der Achsen nötig, sobald sich die Maße<br />
des betreffenden Produkts verändern. Das hatte Günther Wandres<br />
im Sinn, und schon im Herbst 1963 wurden im Keller seines Schwagers<br />
die ersten Positionsanzeigen montiert, die sofort sehr gefragt<br />
waren – anfänglich in der Holzindustrie, dann später im allgemeinen<br />
Maschinenbau sowie bei Verpackungsmaschinen. Der Erlös reichte<br />
aber anfangs nicht aus, um die Familie zu ernähren. Der Maschinenbauingenieur<br />
nahm auch Konstruktionsaufträge aller Art an und agierte<br />
zusätzlich mit einer Industrievertretung für Getriebemotoren. Übrigens<br />
geht der Name Siko auf dieses „Süddeutsche Industrie Kontor<br />
Dr.-Ing. G. Wandres“ zurück.<br />
Schnell stieg die Nachfrage für Positionsanzeigen, weil sie mit dem<br />
Einzug der maschinellen Fertigung in alle Produktionsbereiche immer<br />
häufiger zum Einsatz kamen. Das hatte Folgen: Man kam an die Kapazitätsgrenzen,<br />
und nach einigen räumlichen Veränderungen wurde<br />
letztendlich 1972 ein neuer Firmensitz in Buchenbach gefunden. Ein<br />
neues Kapitel der Erfolgsgeschichte wurde aufgeschlagen:<br />
Die Anfänge der Digitalisierung<br />
Dass es auch anders geht als mit dem Handrad, zeigte das Unternehmen<br />
mit der Einführung seiner digitalen Positionsanzeigen, die 1976<br />
dem Markt erstmals vorgestellt wurden. Der Positionswert konnte an<br />
der Maschinenspindel jetzt digital und auf einen Zehntelmillimeter<br />
genau abgelesen werden. Eine für die damalige Zeit einmalige Innovation,<br />
die sich rasch am Markt bewährte und stark nachgefragt wurde.<br />
So fand der Maschinenbau schnell Gefallen an den praktischen<br />
„orangenen Siko-Zählern“ und stattete Achsen und Spindeln von Kar-<br />
1) Beispiele finden sich in über 90 Unternehmensporträts unserer langjährigen Serie.<br />
Die Entwicklungen bei Verpackungsmaschinen im Zeitraffer – von der Handkurbel über die<br />
automatisierte Einstellung bis hin zur Fernsteuerung. (Bilder: Siko)<br />
60<br />
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04-05 | <strong>2021</strong>
„Aufgrund der innovativen Produkte und der internationalen<br />
Ausrichtung sehen wir uns bestens im Markt aufgestellt.“<br />
Sven Wischnewski, Geschäftsführer der Siko GmbH<br />
tonageaufrichtern, Etikettierern, Befüll- und Verschließmaschinen<br />
aus. Überall, wo eingestellt, verpackt und befüllt wurde, war Siko<br />
fortan nicht mehr wegzudenken.<br />
Zunehmend widmete sich Siko der Entwicklung elektronischer<br />
Messsysteme für die Weg- und Winkelmessung. So gehörte ab 1982<br />
eine ganze Palette von unterschiedlichen elektronischen Messwertgebern<br />
und Messanzeigen zum Portfolio des Unternehmens.<br />
Internationale Expansion und Generationswechsel<br />
Messsysteme „made by Siko“ kommen inzwischen in mehr als 50<br />
Ländern zum Einsatz. Bereits im Jahr 1980 wurde eine Tochtergesellschaft<br />
in den USA gegründet, es folgten weitere in Italien (2001),<br />
der Schweiz (2003), in China (2005) und eine Vertriebsniederlassung<br />
in Singapur (2012).<br />
Das ausgeprägte Bewusstsein für die Bedürfnisse des Marktes<br />
und das besondere Know-how setzte sich auch in der zweiten Unternehmergeneration<br />
fort. 1990 übernahm Horst Wandres, der jüngste<br />
Sohn des Gründers, die Geschäftsführung, während sein Vater sich<br />
schrittweise aus dem Unternehmen zurückzog.<br />
Die Konzentration galt jetzt der Messtechnik für die Weg- und Winkelerfassung<br />
im Maschinen- und Anlagenbau. Lineare Messsysteme<br />
als Ergänzung zu den auf dem rotatorischen Messprinzip beruhenden<br />
Produkten standen fortan im Fokus. Die neue magnetische Messkompetenz<br />
wurde bei Siko integriert und war Grundlage für elektronische<br />
Positionsanzeigen, die das Unternehmen seinerzeit ebenso auf den<br />
Markt brachte wie Positionsanzeigen für lineare Schieberverstellungen,<br />
die seitdem vor allem im Verpackungsbereich gefragt sind.<br />
Automatisierte Achsverstellungen<br />
2001 wurde mit der Einführung der neuen Produktlinie DriveLine, den<br />
Spindelantrieben zur automatisierten Positionierung, auch bei Siko<br />
das Zeitalter der Automatisierung eingeläutet. Für den Einsatz in<br />
Verpackungsmaschinen wurden die Lösungen für die automatisierte<br />
Achsverstellung auf dem Markt eingeführt.<br />
Positionsanzeiger, Stellknöpfe oder Spindelantriebe sind im Verpackungsbereich<br />
praktisch allgegenwärtig: auch an Abfüllmaschinen,<br />
Folieneinschlagmaschinen, Endverpackungs- und Transportsystemen,<br />
Wägetechnik oder Inspektionssystemen.<br />
Sie erfüllen dort insbesondere Aufgaben bei der effizienten Maschineneinrichtung,<br />
sogar im sensiblen Pharmabereich.<br />
Industrie 4.0 und Predictive Maintenance<br />
So kennt man sie: die Siko-Zähler im typischen Orange.<br />
Um den Anforderungen an intelligentere und flexiblere Lösungen gerecht<br />
zu werden, wurde die Weiterentwicklung der Peripheriebausteine<br />
wie Anzeigen und Stellmotoren aktiv vorangetrieben. Im Fokus der<br />
genannten Komponenten stand die Aufgabe, neben den eigentlichen<br />
Prozessdaten weitere Informationen über den Betriebszustand einer<br />
Anlage zu sammeln. Das Ziel waren eigenständig ausgelöste Maßnahmen<br />
wie Warnmeldungen oder eine automatische Reduzierung der<br />
Leistung, sobald Grenzbereiche überschritten wurden. Das Thema Eigendiagnose<br />
wird in der Zukunft bei diesen Peripheriebausteinen noch<br />
wichtiger werden. Dies kann bis zur Lebensdauerüberwachung reichen.<br />
>><br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
61
UNTERNEHMEN IM PORTRAIT<br />
Formatverstellung mittels Positionsanzeigen an einer Track-&-Trace-Anlage in der pharmazeutischen Produktion.<br />
Peripheriebauteile wie die Positionsanzeigen<br />
und Stellantriebe werden künftig noch mehr<br />
Daten sammeln können, die Aufschluss über<br />
die Gesamtapplikation liefern. Dafür ist auch<br />
eine erhöhte Konnektivität erforderlich. Die<br />
bereits vorhandene Ethernet-Kommunikation<br />
wird weiter ausgebaut werden, sodass<br />
man mit den Geräten auch direkt mit der<br />
Cloud kommunizieren kann. So stehen auch<br />
Geräte mit IO-Link zur Verfügung. Dank einer<br />
umfassenden Konnektivität und mit den<br />
erhobenen Daten sind die Grundlagen für Industrie-4.0-Anwendungen<br />
gegeben.<br />
Mit Technologiezentren<br />
für optimierte Sensoriklösungen<br />
Erfinder der<br />
mechanisch-digitalen Positionsanzeige<br />
Aus dem von Günther Wandres gegründeten<br />
Ein-Mann-Unternehmen ist dank<br />
der spezifischen Expertise ein Global<br />
Player in seinem Produktsegment mit<br />
weltweit etwa 250 Mitarbeitern geworden.<br />
Lenkte der heutige Geschäftsführer Sven<br />
Wischnewski ab August 2014 die Geschicke<br />
des Unternehmens noch gemeinsam<br />
mit Horst Wandres, steht er in dieser Position<br />
seit 2016 allein in der Verantwortung.<br />
Im Jahr 2017 kristallisierte sich heraus,<br />
dass für das weitere bewährte Unternehmenswachstum<br />
ein Erweiterungsbau zwingend<br />
erforderlich war. Für Wischnewski<br />
war dies der Zeitpunkt, das erfolgreiche<br />
Konzept der technologiefokussierten Kompetenzzentren<br />
weiter auszubauen. Die Entscheidung<br />
mündete im Bau eines neuen<br />
Werks in Bad Krozingen.<br />
Seit der Inbetriebnahme Anfang 2020 agiert<br />
das Unternehmen nun mit drei Technologiezentren<br />
für die Kompetenzfelder mechanische<br />
Positionsanzeigen, elektronische Mess- und<br />
Antriebstechnik sowie magnetische Messtechnik.<br />
Jeder der Technologiebereiche realisiert<br />
eigenverantwortlich kompakte und applikationsspezifisch<br />
optimierte Sensoriklösungen<br />
schnell und effizient für den Siko-Kunden im<br />
stationären und mobilen Maschinenbau.<br />
>> www.siko-global.com<br />
Positioning – From the Handwheel<br />
to Cloud Technology<br />
How, over and over again, the effectivity<br />
and productivity of machines can be elevated<br />
and improved through position indication<br />
and format adjustment, also in the<br />
<strong>packaging</strong> sector, has been the core task of<br />
the specialists of the enterprise Siko GmbH<br />
in the meantime for 58 years. Through consistent<br />
further development, the company<br />
guided the versatile mechanical position<br />
indicators and handwheels to become today´s<br />
generation of programmable electronic<br />
spindle displays which also allow<br />
bus-controlled deployment. The initially<br />
one-man enterprise has grown to become a<br />
global player in its production segment due<br />
to its specific expertise and now employs<br />
approximately 250 employees worldwide.<br />
Zeit ist Geld: händische und<br />
vollautomatisierte Formatumstellung<br />
an einem Kartonageaufrichter.<br />
62
NACHHALTIGKEIT<br />
Verpackungsmüll beim Einkauf reduzieren<br />
UNVERPACKT KOMMT AN<br />
Zweifelsohne: Verpackungen schützen viele Lebensmittel vor dem vorzeitigen Verderb. Aber immer mehr Verbraucher<br />
wollen auf unnötige Verpackungen verzichten und kaufen lieber unverpackt ein. Unverpackt-Läden boomen, doch auch<br />
der Einzelhandel testet seit einiger Zeit, wie Nachfüllstationen beim Kunden ankommen.<br />
In Großbritannien hat Aldi gerade ein Pilotprojekt in einer Filiale gestartet,<br />
um den Verkauf von Produkten ohne Verpackung zu testen.<br />
Die Kunden können sich erst einmal einige Grundnahrungsmittel<br />
wie Reis und Nudeln in recycelbaren Papiertüten abfüllen, die der<br />
Discounter kostenlos zur Verfügung stellt.<br />
Die Schweizer Supermarktkette Migros experimentiert mit unverpackten<br />
Lebensmitteln der Bioeigenmarke, die Kunden in einer Pilotfiliale<br />
selbst abfüllen. Für den Transport nach Hause stehen Mehrwegbeutel<br />
aus Biobaumwolle zur Verfügung. Die losen Produkte werden<br />
dabei zum selben Preis angeboten wie die verpackte Ware. Vor einer<br />
breiten Einführung will Migros zunächst die Rückmeldung der Kunden<br />
abwarten.<br />
Auch hierzulande gibt es die ersten Pilotabfüllstationen. So beteiligt<br />
sich Naturkosmetikhersteller Weleda aktuell an einem Unverpackt-Projekt<br />
mit seinen Flüssigprodukten in drei Märkten des Biounternehmens<br />
Alnatura. Bis Ende <strong>2021</strong> können Kunden dort eigene Behältnisse abfüllen<br />
oder im Markt geeignete Leerbehältnisse erwerben. Die Abrechnung<br />
erfolgt nach Gewicht. Neben Weleda ist die Alnatura-Eigenmarke<br />
Alviana in der Unverpackt-Station für Kosmetika erhältlich.<br />
Bereits seit letztem Sommer testet Beiersdorf in Zusammenarbeit<br />
mit der Drogeriekette dm Nachfüllstationen für zwei Pflegeprodukte<br />
seiner Marke Nivea. An den exklusiv entwickelten Nachfüllstationen<br />
in den teilnehmenden Märkten können dm-Kunden leere Flaschen<br />
der Nivea-Pflegeduschen auffüllen. Nach der dritten Befüllung werden<br />
die Flaschen in der Testphase ausgetauscht und auf Qualität und<br />
Hygienestandards untersucht. Im Gegenzug erhält der Verbraucher<br />
kostenlos eine neue Flasche sowie eine kostenlose Nachfüllung. Die<br />
Resonanz sei bislang durchweg positiv, so das Unternehmen.<br />
Unverpackt wächst als wirtschaftlicher Akteur<br />
Der Branchenverband Unverpackt e. V. bringt derweil mit seiner<br />
Verpackungsvision 2025 auf den Punkt, was viele Unverpackt-Läden<br />
schon praktizieren: So soll spätestens ab 2025 gänzlich auf<br />
Einweg-Verkaufsverpackungen aus Kunststoff sowie auf unnötige<br />
Verpackungen verzichtet werden. Es sollen nur noch Verpackungen<br />
verwendet werden, die vollständig wiederverwendbar, recycelbar<br />
oder kompostierbar sind. Die Umsetzung wird in einem im April gestarteten<br />
gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Hochschule für<br />
nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erarbeitet.<br />
Bild: Unverpackt e. V.<br />
>> www.unverpackt-verband.de<br />
Unpacked is popular<br />
A consistently rising number of consumers wish to do without unnecessary<br />
<strong>packaging</strong> and prefer to buy unpacked. With this, they do<br />
not only reduce the amount of their <strong>packaging</strong> waste, they also promote<br />
the introduction of new returnable- and circulatory systems.<br />
Unpacked-stores are currently booming but the retail trade has also<br />
been respectively testing for some time how refilling stations are<br />
being received by the customer.<br />
Weleda auch unverpackt erhältlich: Ab April <strong>2021</strong> können Kunden im<br />
Rahmen eines Pilotprojekts zwei Weleda-Produkte in drei Alnatura-<br />
Märkten selbst abfüllen. (Bild: Alnatura/Bernward Bertram)<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
63
NACHHALTIGKEIT<br />
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Live<br />
Green Packaging 2.0<br />
FACETTEN EINER<br />
NACHHALTIGEN VERPACKUNG<br />
Noch einmal drehte es sich in unserem <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV live um Nachhaltigkeit. In der zweiten Runde haben<br />
wir die Diskussion mit Dr. Stefan Kunerth, Technical Operations Director Westeuropa bei der Coca-Cola Company,<br />
Martin Sauter, Leiter Vertrieb bei der Gerhard Schubert GmbH, und Verpackungsberaterin<br />
Carolina Schweig fortgeführt. Getränkeverpackungen standen dieses Mal im Fokus.<br />
„Nachhaltigkeit bedeutet für uns,<br />
die von uns in den Markt gebrachten<br />
Verpackungen im Kreislauf zu halten.“<br />
Stefan Kunerth, Coca-Cola<br />
Neue Flasche aus 100 Prozent recyceltem<br />
PET für den Klassiker.. (Bild: Coca-Cola)<br />
Die Getränke der Coca-Cola Company werden in einer Vielzahl<br />
von unterschiedlichen Gebinden angeboten: aus Glas oder<br />
recyceltem PET, als Mehrweg- oder Einwegflasche, in vielen<br />
Größen und mit unterschiedlich hohe Bepfandungen. In der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
des Getränkekonzerns spielen die Verpackungen<br />
eine wichtige Rolle. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns vor allem, dass<br />
wir die von uns in den Markt gebrachten Verpackungen im Kreislauf<br />
halten“, sagt Stefan Kunerth, der im April die neu geschaffene Position<br />
des Technical Operations Director Westeuropa übernommen<br />
hat und damit für 13 Länder – darunter Deutschland, Großbritannien<br />
und Frankreich – zuständig ist. „Das bedeutet: Entweder werden sie<br />
als Mehrwegflaschen möglichst oft wiederbefüllt, oder sie sind als<br />
Einwegverpackungen recyclingfähig, können gesammelt und zurückgeführt<br />
werden.“ Das ambitionierte Ziel bei den Einwegflaschen: Alle<br />
Marken sollen auf rezykliertes PET umgestellt werden. In diesem Jahr<br />
sind die ersten drei Marken dran. „Die Marke Vio ist nur der Anfang,<br />
um unsere Reise hin zu 100 Prozent rPET zu beginnen.“ Man setze aber<br />
schon seit Jahren rPET in Flaschen ein und habe die Anteile sukzessive<br />
erhöht. Ende <strong>2021</strong> wird der Anteil an recyceltem Material bei den<br />
PET Einwegpfandflaschen in Deutschland bereits bei rund 70 Prozent<br />
liegen.<br />
Egal ob Einweg oder Mehrweg: 99,9 Prozent der von CocaCola<br />
in den Markt gebrachten Flaschen und Dosen sind bepfandet. „In<br />
Deutschland kommen 97 Prozent unserer bepfandeten Gebinde zurück<br />
und werden recycelt. Damit sind wir im europäischen Vergleich<br />
schon sehr gut aufgestellt“, sagt Kunerth.<br />
Ein wichtiger Aspekt des Verpackungsdesigns ist die Optimierung<br />
der Verpackungsgewichte. Nicht nur bei den PET-Flaschen wurde in<br />
den letzten Jahren das Material reduziert, auch bei Glas gebe es heutzutage<br />
Möglichkeiten, sie leichter und dennoch robust zu gestalten.<br />
„Wir befassen uns viel mit dem Thema Materialeinsparung. Aber wenn<br />
ich zu viel Material einspare und eine Mehrwegflasche nicht mehr die<br />
Anzahl der erwünschten Umläufe schafft, dann geht der Effekt im<br />
Sinne von Nachhaltigkeit verloren.“<br />
64<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
Verbraucher müssen Nachhaltigkeit wertschätzen<br />
Carolina Schweig sieht die Nachhaltigkeitsstrategie kritisch. „Die Frage<br />
ist, wofür steht Coca-Cola und wie ist das runtergebrochen auf die<br />
Verpackungsebene? Es geht ja nicht um die Paperbottle auf der einen,<br />
um die Plantbottle auf der anderen Seite, um Rezyklat oder Mehrweg,<br />
das dann eventuell nicht die nötige Umlaufzeit hat. Es wäre besser,<br />
von oben durchzudeklinieren und zu sagen: Mit der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
wollen wir Klimagase reduzieren. Dann sind die Lösungen<br />
klarer, auch für den Markt. Wir reden ja bei Nachhaltigkeit über ein<br />
Wirtschaftsprinzip. Es geht also darum, nachhaltige Geschäftsfähigkeiten<br />
aufzubauen, die auch in 20 Jahren noch funktionieren.“ Wichtig<br />
dabei: Alle Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit müssten so effizient<br />
sein, dass Verbraucher sie verstehen, würdigen und mit ihrem<br />
Einkauf wertschätzen.<br />
Stefan Kunerth: „Wir bewegen uns in unterschiedlichsten Handlungsfeldern,<br />
und es gibt nicht nur die Verpackung, sondern auch die<br />
Produkte. In allen Bereichen haben wir bereits klare Aktionspläne,<br />
die wir global definiert haben und die wir auch lokal runterbrechen.<br />
Natürlich gibt es unterschiedliche Ansätze, die wir verfolgen und<br />
ausprobieren. Das ist aber die Verantwortung jedes Herstellers, genau<br />
dies zu tun. Wir machen sehr deutlich, wofür wir stehen: Über das<br />
Thema Verpackung versuchen wir, mit unterschiedlichen Maßnahmen<br />
den negativen Einfluss auf das Klima, den CO 2<br />
-Ausstoß, aber auch den<br />
Wasserverbrauch und den Ressourceneinsatz zu reduzieren. Dazu gehört,<br />
dass wir die Anteile an recyceltem PET erhöhen, aber gleichzeitig<br />
auch Investitionen in unser Mehrwegsystem tätigen.“<br />
Umlaufzeiten erhöhen<br />
Die Umlaufzeiten in Mehrwegsystemen müssten erhöht werden,<br />
meint Carolina Schweig: „Es geht auch hier um Effizienz und die Frage:<br />
Warum stecke ich Kraft und Zeit in die Verbesserung von Einwegverpackungen,<br />
nur um das Recycling ein wenig zu erhöhen, wenn im Bereich<br />
Mehrweg mit gleichem Aufwand viel höhere Effizienzen erreicht<br />
werden könnten?“<br />
Für den Getränkekonzern haben beide Systeme – Einweg wie<br />
Mehrweg – ihre Existenzberechtigung. Es sei daher ein Gebot der<br />
Stunde, beide Systeme zu optimieren, meint Stefan Kunerth. „Wir<br />
investieren beispielsweise erhebliche Summen – in den letzten zwei<br />
Jahren um die 150 Millionen Euro – in unsere Mehrwegsysteme und<br />
haben neue Ein-Liter- und jetzt auch 0,4-Liter-Mehrweggebinde in<br />
Glas auf den Markt gebracht. Und mit einer Mehrwegquote von über<br />
35 Prozent in unserem Portfolio müssen wir uns im alkoholfreien Erfrischungsgetränkemarkt<br />
in Deutschland nicht verstecken.“<br />
Schubert entwickelt auch materialsparende<br />
Lösungen für Kaffeekapseln. (Bild: Gerhard Schubert GmbH)<br />
Verpackungsprozesse optimieren, Material sparen<br />
Nachhaltigkeit ist auch ein zentrales Thema bei der Firma Gerhard<br />
Schubert. „Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist heute überwiegend<br />
eine Materialdiskussion“, sagt Vertriebsleiter Martin Sauter. „Für uns<br />
geht es aber um die Flexibilität im Verpackungsprozess, dabei spielen<br />
natürlich auch die verwendeten Materialien eine große Rolle. Wir<br />
fokussieren uns aber neben dem Material auf nachhaltige, intelligente<br />
Verpackungsprozesse und ganz besonders auf das Thema Verpackungsdesign.<br />
Es reicht ja nicht, einfach nur das Material von Plastik<br />
auf Kartonage umzustellen.“<br />
Beispiel Verpackungsgröße: Nachhaltige Verpackungen mit weniger<br />
Materialeinsatz sind gefragt. Doch einsparen bedeutet oft auch,<br />
eine Verpackung kleiner zu gestalten. „Da der Distributionsweg heute<br />
immer noch in erster Linie der stationäre Handel ist, wollen Hersteller<br />
natürlich am Point of Sale Aufmerksamkeit erregen, daher spielt<br />
eine gewisse Packungsgröße im Verhältnis zum Produkt und auch zum<br />
Preis eine große Rolle. Einer unserer Kunden verpackt seine Milchportionspackungen<br />
ungeordnet geschüttet in einem Karton. Das Schüttverfahren<br />
benötigt eine gewisse Verpackungsgröße, damit der Prozess<br />
maschinell funktioniert. Wir haben nun eine Variante entwickelt,<br />
bei der durch Automatisierung eine vorgegebene Ordnung aus dem<br />
>><br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
65
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Live<br />
„Es geht darum, nachhaltige<br />
Geschäftsfähigkeiten aufzubauen, die<br />
auch in 20 Jahren noch funktionieren.“<br />
Carolina Schweig, Verpackungsberaterin<br />
Füllprozess im Verpackungsprozess beibehalten wird.“ Damit passt<br />
der gleiche Inhalt in eine 40 Prozent kleinere Verpackung. Für einen<br />
anderen Kunden hat Schubert die Verpackung für Kaffeekapseln optimiert.<br />
„Wir haben eine Schachtel mit einem Wiederverschlussmechanismus<br />
für ein genestetes Format für 16 Kapseln entwickelt, die im<br />
Volumen um 20 Prozent reduziert werden konnte. Im Regal spielt sie<br />
ihren Vorteil durch eine größere Höhe trotzdem aus. Man muss also<br />
mit einer kleineren Verpackung nicht unbedingt Aufmerksamkeit am<br />
Point of Sale verlieren.“<br />
Mehr Selbstbewusstsein bei der Kommunikation<br />
Material und Transportvolumen reduzieren sei auf jeden Fall der<br />
richtige Weg, meint auch die Verpackungsberaterin. „Das ist im Sinne<br />
der Circular Economy und sollte häufiger gemacht und kommuniziert<br />
werden. Beispielsweise sind Verschlüsse von Kosmetikverpackungen<br />
oft deutlich größer als sie für die Funktionalität sein müssten. Wenn<br />
man Material am Verschluss einspart, sollte man das kommunizieren<br />
und dabei die Nachhaltigkeit hervorheben. Das kann dann durchaus<br />
ein Alleinstellungsmerkmal sein. Also: nicht nur über Verzicht reden,<br />
sondern ein neues, nachhaltigeres Design mit Stolz kommunizieren.“<br />
Schubert gehe mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie bereits einen<br />
richtigen Weg, so Carolina Schweig. „Es findet ein echtes Neudenken<br />
in Sachen Verpackung statt. Für den Onlinehandel bekommt man so<br />
beispielsweise dann echte nachhaltige Versandverpackungen, die<br />
nicht die Verpackung der Verpackung der Verpackung benötigen.“<br />
Unverpackt und Refillsysteme sind beliebt<br />
Neue Erlebnisse am Point of Sale versprechen Refill-Systeme, die<br />
immer beliebter werden. Reis, Nudeln oder auch Reinigungsmittel<br />
können so vom Verbraucher selbst abgefüllt werden. Mit der wiederverwendbaren<br />
Flasche Coca-Cola zapfen geht aber noch nicht, oder?<br />
„Mit unserer neuen Freestyle-Technologie können Kunden tatsächlich<br />
am Automaten aus Konzentraten ihr ganz persönliches Getränk<br />
zusammenmischen. Noch bekommt man die Becher am Automaten, es<br />
gibt aber in Großbritannien bereits Tests mit wiederbefüllbaren Flaschen,<br />
die der Kunde mitbringt. Die verpackungslose Darreichung unserer<br />
Produkte ist also für uns schon heute ein Bestandteil des Geschäfts.“<br />
Prototyp Papierflasche: ein Versuch<br />
Bei der Diskussion um Nachhaltigkeit und Substitution von Kunststoff<br />
kommt man derzeit im Getränkebereich nicht am Thema Papierflasche<br />
vorbei. Auch Coca-Cola testet sie. Wer aber glaubt, dass<br />
es Cola und Co. künftig überall in der Papierflasche geben wird, dürfte<br />
enttäuscht werden. „Unsere Papierflasche ist ein Prototyp, und wir<br />
beleuchten damit nur eine weitere Facette, wie Getränke verpackt<br />
werden könnten. Das Papier kommt zwar aus nachhaltigen Ressourcen,<br />
aber derzeit ist noch eine Innenschicht aus Kunststoff nötig.<br />
Es ist eben nur ein Entwicklungsschritt, mit dem wir testen, welche<br />
Möglichkeiten sich mit dieser Art von Verpackungsmaterial eröffnen<br />
könnten. Der erste Markttest in sehr kleinem Maßstab soll zeigen, ob<br />
ein solches Konzept beim Konsumenten ankommt und überhaupt in<br />
der Supply Chain funktioniert. Wir werden daran weiterarbeiten und<br />
sehen, ob eine solche Verpackung vielleicht in Zukunft für weitere Getränkearten<br />
geeignet ist und ebenso unseren Ansprüchen an Nachhaltigkeit<br />
und CO 2<br />
-Emissionen, an Wasserverbrauch und nachhaltiges<br />
Sourcing der Rohstoffe genügt wie unsere anderen Verpackungen.<br />
Aber derzeit sagen wir: Es könnte ein Weg sein.“<br />
Nur dadurch, dass große Player wie Coca-Cola Innovationen vorantreiben<br />
können, habe man die rPET Flasche oder die wiederbefüllbare<br />
PET-Flasche am Ende marktfähig gemacht. Heute nutzen viele andere<br />
diese Technologie. Stefan Kunerth: „Wir haben diese Verantwortung<br />
und auch die Verpflichtung, Neues auszuprobieren, auch das ist für<br />
uns ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie: neue Dinge entwickeln,<br />
schauen, ob sie funktionieren, und transparent damit umgehen.“<br />
>> www.ceschweig.com<br />
>> www.schubert.group<br />
>> www.coca-cola-deutschland.de<br />
Facets of sustainable <strong>packaging</strong><br />
Die ViO-Flaschen werden auf 100 Prozent<br />
rPET umgestellt. (Bild: Coca-Cola Company)<br />
Again, it was all about sustainability in our <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV live.<br />
In the second round, we continued the discussion with Dr. Stefan<br />
Kunerth, Technical Operations Director Western Europe at the Coca-Cola<br />
Company, Martin Sauter, Head of Sales at Gerhard Schubert<br />
GmbH, and <strong>packaging</strong> consultant Carolina Schweig. Beverage<br />
<strong>packaging</strong> was the focus this time.<br />
66 04-05 | <strong>2021</strong>
NACHHALTIGKEIT<br />
Aus der Forschung<br />
NEUE WEGE<br />
ZUR KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Nachhaltige Materialien, Reduzierung von Kunststoffabfällen, neue Sortiertechniken oder die Nutzung von recycelten<br />
Verpackungen – an vielen Stellen arbeiten Wissenschaftler, Verpackungstechnologen und Entsorger gemeinsam an<br />
neuen Lösungen. Wir stellen Ihnen drei aktuelle Projekte vor.<br />
Projekt Bio2Bottle: haltbare biologisch abbaubare Flaschen<br />
aus Biokunststoffen<br />
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />
Umsicht entwickelt im Projekt „Bio2Bottle“ gemeinsam mit Partnern<br />
einen biobasierten und rezyklierbaren Kunststoff zur Herstellung<br />
von Flaschen. Diese sollen sich etwa für die Aufbewahrung von Reinigungsmitteln<br />
eignen. Heute verfügbare Kunststoffe aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen weisen für diesen Einsatzzweck eine zu hohe<br />
Durchlässigkeit auf und genügen nicht allen Anforderungen. Das neue<br />
Material muss daher eine hohe Wasserdampfbarriere, Stabilität und<br />
Schmelzviskosität aufweisen. In der Entwicklung werden außerdem<br />
die CO 2<br />
- und Sauerstoffdurchlässigkeit sowie die Gammasterilisation<br />
berücksichtigt. Im Rahmen des Verbundprojekts soll auch gezeigt<br />
werden, dass das Flaschenmaterial in einem technisch effizienten<br />
Verwertungsprozess wiederaufgearbeitet werden kann, was es konkurrenzfähiger<br />
macht.<br />
Projekt UpcyclePET: neue Werkstoffe aus PET-Abfällen<br />
des Gelben Sacks<br />
Upcycling statt Recycling: Wie aus gebrauchten PET-Flaschen wieder<br />
Industriekunststoff gewonnen werden kann, hat das mittlerweile abgeschlossene<br />
Forschungsprojekt „UpcyclePET“ untersucht und einen<br />
neuen Werkstoff auf Basis gebrauchter Getränkeflaschen aus PET<br />
entwickelt. Jetzt soll „UpcyclePETPlus“ die bislang nicht stofflich<br />
verwertbaren Bestandteile von PET-Verpackungsabfällen für hochwertige<br />
technische Anwendungen erschließen. Hierzu arbeiten die<br />
Kernpartner, das Fraunhofer-Institut LBF, die Firma Easicomp und<br />
das Öko-Institut mit dem Entsorger Jakob Becker und dem Spritzgussspezialisten<br />
KS Innovation zusammen. „Ganzheitliche Lösungen<br />
für ein hochwertiges Re- und Upcycling sind oft branchen- und anwendungsspezifisch.<br />
Sie erfordern daher, Akteure entlang der Wertschöpfungskette,<br />
beispielswiese Verarbeiter, Konstrukteure und<br />
Anwender, frühzeitig in Entwicklungen einzubinden“, sagt Dr. Frank<br />
Schönberger, Abteilungsleiter Polymersynthese im Fraunhofer LBF.<br />
Projekt Waste4Future: vom Abfall zum Rohstoff<br />
Kohlenstoff im Kreislauf führen und somit Plastikmüll und Emissionen<br />
vermeiden: Das ist das Ziel im Projekt „Waste4Future“. Sieben<br />
Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft wollen gemeinsam neue<br />
Möglichkeiten für das Recycling von Kunststoffen schaffen, um den<br />
darin enthaltenen Kohlenstoff als grüne Ressource für die Chemieindustrie<br />
bereitzustellen. Ergebnis des bis Ende 2023 laufenden Projekts<br />
sollen innovative Recyclingtechnologien für komplexe Abfälle<br />
Aus biobasiertem und rezyklierbarem Kunststoff sollen Flaschen mit hoher<br />
Wasserdampfbarriere hergestellt werden. (Bild: Fraunhofer Umsicht)<br />
sein, mit denen sich hochwertige Rezyklate gewinnen lassen. So soll<br />
eine neuartig geführte Sortierung erkennen, welche Materialien und<br />
Kunststofffraktionen im Abfall enthalten sind. Damit kann der Gesamtstrom<br />
getrennt und für die entstehenden Teilströme zielgerichtet<br />
entschieden werden, welcher Weg des Recyclings der sinnvollste<br />
ist. Was mittels werkstofflichen Recyclings nicht weiter genutzt werden<br />
kann, steht für chemisches Recycling zur Verfügung. Die thermische<br />
Verwertung kunststoffhaltiger Abfälle am Ende der Kette ist<br />
damit eliminiert.<br />
>> www.imws.fraunhofer.de<br />
>> www.umsicht.fraunhofer.de<br />
>> www.lbf.fraunhofer.de<br />
New Paths leading to Recycling Economy<br />
Sustainable materials, the reduction of waste plastic, new sorting<br />
technologies or the utilisation of recycled <strong>packaging</strong> – at many<br />
intersections, scientists, <strong>packaging</strong> technologists and disposal<br />
specialists collaborate to find new solutions. We present to you an<br />
introduction to the three projects Bio2Bottle, Waste4Future and<br />
UpcyclePET.<br />
04-05 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 67
NACHHALTIGKEIT<br />
Two-in-one-Verpackung Kebag<br />
DER DÖNER WIRD SCHÖNER …<br />
UND NACHHALTIGER<br />
Eigentlich gibt es ja kaum ein nachhaltigeres To-go-Essen als den Döner. Fleisch, Salat und Soße kommen in eine<br />
Tasche aus Brot, die man bequem halten und dann auch noch aufessen kann. Weil Soßen aber kleckern und man sein<br />
Essen vielleicht auch erst zu Hause genießen möchte, wird aus dem Döner schnell ein Umweltsünder.<br />
Fast alle Imbissbuden arbeiten bis heute mit Alufolie und dünnem Plastiktütchen.<br />
Zwei junge Unternehmer aus dem bayerischen Peißenberg wollen<br />
damit Schluss machen. Bilal und Cihan Dalgic haben die Kebag<br />
entwickelt, die moderne und nachhaltige Variante der Dönertüte,<br />
wie sie selbst sagen.<br />
Dabei ging es den Brüdern zu Beginn gar nicht mal in erster Linie um<br />
die Umwelt. Wann immer sie im Dönerladen ihres Vaters ausgeholfen<br />
haben, störten sie sich vor allem am umständlichen Arbeitsprozess.<br />
Immer mussten mehrere Verpackungsmaterialien benutzt werden,<br />
bevor der Döner über die Theke ging. „Vor allem als Anfänger hat man<br />
da echt so seine Schwierigkeiten, den Döner mit der Aluminiumfolie<br />
so einzuwickeln, dass er auch wirklich warm bleibt“, erzählt Bilal.<br />
Das war die Geburtsstunde der Kebag. Ein erster, handgefertigter<br />
Prototyp – noch meilenweit entfernt von der Tüte, wie sie heute<br />
aussieht und nun die Imbissbuden landauf landab erobern soll. Und<br />
natürlich geht es jetzt vor allem um Nachhaltigkeit.<br />
Statt Aluminiumfolie und beschichteter Dönertüte gibt es nur<br />
noch eine Verpackung. Die Kebag besteht aus FSC-zertifiziertem Pergamentpapier<br />
und ist recycelbar. Bis auf einen kleinen Klebestreifen<br />
verzichten die Gründer auf unnötige Verbundstoffe. Das doppellagige<br />
Thermopapier ist fettdicht und soll „Fleisch, Salat, Soße, alles“ bis<br />
zum Ziel zusammenhalten. Das alles wäre vermutlich nicht so einfach<br />
ohne einen kompetenten Partner möglich gewesen. Diesen haben<br />
die Brüder in der Weber Verpackungen GmbH & Co. KG gefunden.<br />
Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, die Kebag zu optimieren<br />
und funktionsfähig sowie industriell nachhaltig in Deutschland zu produzieren.<br />
Allerdings ist dafür noch jede Menge Überzeugungsarbeit nötig.<br />
Veränderung ist auch beim Dönerimbiss um die Ecke kein selbstverständlicher<br />
Prozess. Viele Betriebe wünschten keine Veränderung,<br />
sagt Bilal Dalgic dem <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong>. Dem gegenüber stünden aber<br />
zahlreiche positive Reaktionen anderer Dönerläden, die vor allem von<br />
der einfachen Handhabung und dem geringeren Lagervolumen der<br />
neuen Lösung überzeugt seien.<br />
Erste Tests in Imbissbetrieben in Süddeutschland und Österreich<br />
seien erfolgreich verlaufen. Gerade haben Bilal und Cihan Dalgic den<br />
offiziellen Verkaufsstart ihrer Two-in-one-Verpackung eingeläutet.<br />
Damit das umständliche Hantieren mit der großen Alufolienrolle auch<br />
im Dönerladen ihres Vaters der Vergangenheit angehört.<br />
>> www.haepsi.com<br />
„Gemeinsam haben wir uns das Ziel gesetzt, die Kebag<br />
nahezu perfekt zu optimieren und sie funktionsfähig und<br />
industriell nachhaltig in Deutschland zu produzieren.“<br />
Cihan (links) und Bilal Dalgic, Co-Founder<br />
Bilder: Dalgic / Erkut Altun & Elli fot<br />
68<br />
04-05 | <strong>2021</strong>
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
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ABFALLENTSORGUNG<br />
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REDAKTIONSMANAGEMENT<br />
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ÜBERSETZUNG Mike Wägeler<br />
GRAFIK Alessandro Riggio<br />
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HAFTUNG<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen können Redaktion und<br />
Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die Veröffentlichungen<br />
im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen<br />
Patentschutzes. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />
Alle im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des<br />
Verlages in irgendeiner Form verwendet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />
als Kopie oder auf Datenträgern sowie für die Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken oder ins Internet. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine<br />
Haftung übernommen. Es gelten die<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages.<br />
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