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packaging journal 4-5_2021

Themen der Ausgabe Marksituation: Engpässe in der Lieferkette, Haftungsfrage bei Lieferausfällen, Marktprognose von Kim Cheng (GF Deutsches Verpackungsinstitut), Special Pharma und Kosmetik: Digitale Supply Chain, Inspektion von Primärpackmitteln, Neue Ideen für Kosmetikverpackungen beim if Design Award, Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer, Packmittel, Packstoffe: Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln, Einstoffverpackung Vollkartondose, klimaneutrale Glasproduktion, Co-Packing: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen, Sachets aus Monomaterial, Abfüllung schon ab Losgröße 1, Endverpacken, Logistik: Mehrweg im Versandhandel, Papierverpackung für den Onlinehandel, Holzfreie Schwerlastverpackungen, Konstruktion von Endverpackungsmaschinen, Nachhaltigkeit: Branchentalk, Nachfüllstationen im Einzelhandel, Aktuelle Forschungsprojekte, Kebag - nachhaltige Dönerverpackung, Unternehmensporträt Siko

Themen der Ausgabe
Marksituation: Engpässe in der Lieferkette, Haftungsfrage bei Lieferausfällen, Marktprognose von Kim Cheng (GF Deutsches Verpackungsinstitut), Special Pharma und Kosmetik: Digitale Supply Chain, Inspektion von Primärpackmitteln, Neue Ideen für Kosmetikverpackungen beim if Design Award, Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer, Packmittel, Packstoffe: Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln, Einstoffverpackung Vollkartondose, klimaneutrale Glasproduktion, Co-Packing: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen, Sachets aus Monomaterial, Abfüllung schon ab Losgröße 1, Endverpacken, Logistik: Mehrweg im Versandhandel, Papierverpackung für den Onlinehandel, Holzfreie Schwerlastverpackungen, Konstruktion von Endverpackungsmaschinen, Nachhaltigkeit: Branchentalk, Nachfüllstationen im Einzelhandel, Aktuelle Forschungsprojekte, Kebag - nachhaltige Dönerverpackung,
Unternehmensporträt Siko

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04-05 | <strong>2021</strong><br />

English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis € 12,50<br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

PHARMA, KOSMETIK<br />

Kapazitäten ausreizen –<br />

Qualitätssicherung fokussieren<br />

CO-PACKING<br />

Geht nicht, gibt’s nicht –<br />

echte Partnerschaft gefragt<br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Materialmix ablösen –<br />

Verpackung als Statement


Packaging Steel<br />

rasselstein ® –<br />

infinitely recyclable!<br />

Unser Verpackungsstahl ist das perfekte Material für Multirecycling.<br />

Denn er ist nahezu 100 Prozent recycelbar – immer und immer wieder<br />

ohne Minderung der Qualität, da seine inhärenten Eigenschaften beim<br />

Recycling erhalten bleiben. Damit wir gemeinsam etwas Gutes für<br />

unsere Umwelt tun. www.thyssenkrupp-steel.com


EDITORIAL<br />

Der Ketchup-Effekt<br />

Selten hat sich ein Begriff so rasant und so facettenreich durchgesetzt. Kein<br />

Wunder – beschreibt er doch eine Situation sehr treffend: Erst wartet man, und es<br />

geht einfach nicht los, dann wird man überrollt, und die Flut ist nicht zu bändigen.<br />

Ja, macht eher noch Probleme, als die Situation wirklich zu entspannen.<br />

Auf oder eben neben der Pasta kennt das Phänomen mit diesem unkontrollierten<br />

Prozess nahezu jeder. Bisher eher im Finanzsektor verwendet, ist der Begriff<br />

inzwischen auch zum gern gebrauchten Synonym für einen Flaschenhals in der<br />

Wirtschaft geworden.<br />

Erstmals in diesem Zusammenhang geriet er medienwirksam in den Fokus, als<br />

Österreichs Kanzler Kurz im Zusammenhang mit der Impfkampagne vom Ketchup-<br />

Effekt gesprochen hat. Prominentestes Beispiel für die Lieferkettenverzögerung<br />

ist jedoch mit Sicherheit die Blockade des Suez-Kanals.<br />

Aber es geht auch kleiner und hat doch erhebliche Auswirkungen – auch für den<br />

Verpackungsbereich. Hier geht es schlicht darum, erst einmal mit viel Druck<br />

überhaupt an eine bestimmte Ware oder Dienstleistung zu kommen. Das beginnt<br />

mit der Verknappung von Rohstoffen für die Packmittelproduktion, und setzt sich<br />

fort bis hin zu fehlenden Maschinenteilen oder Serviceleistungen, denn nicht alles<br />

kann da über digitale Werkzeuge aus der Ferne realisiert werden.<br />

Ergeben sich dann wieder neue Möglichkeiten, lassen sich die Prozesse nur schwer<br />

beherrschen. Stehen Produkte oder Waren plötzlich wieder in ausreichender<br />

Menge zur Verfügung, fehlen die Kapazitäten, um sie transportieren, verarbeiten,<br />

lagern oder ausliefern zu können.<br />

So machen aktuell sowohl Packmittelproduzenten als auch Maschinenbauer und<br />

Logistiker einhellig darauf aufmerksam, dass grundsätzlich weder der Ausbau von<br />

Produktionsflächen oder -kapazitäten noch die Erweiterung von Fachpersonal<br />

oder Umschlagspotenzial unbegrenzt möglich sind und darüber hinaus auch Zeit<br />

benötigten.<br />

Es wird trotz einer momentanen leichten Entspannung der Gesamtsituation<br />

durchaus sehr anspruchsvoll weitergehen. Ein wirkliches Ende wagt kein<br />

Verantwortlicher zu prognostizieren. Und an der einen oder anderen Stelle<br />

wird sich diese Situation auch beim Verbraucher bemerkbar machen. Um die<br />

Auswirkungen möglichst gering zu halten, sind also mehr denn je unternehmerischer<br />

Mut, unermüdliches Engagement und die kompromisslose Bereitschaft,<br />

neue Wege zu gehen, gefragt.<br />

Wir sind jedenfalls mit im Boot!<br />

Illustration: Uwa/shutterstock.com<br />

Ihre<br />

Brigitte Bähr<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


INHALT<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

06 News kompakt<br />

60 Im Porträt – Siko GmbH<br />

MARKT<br />

14 Engpässe in der Lieferkette: Warum Verpackungen knapp werden<br />

19 Marktprognose: <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />

mit dvi-Geschäftsführerin Kim Cheng<br />

20 Haftungsfrage: Was tun bei Lieferausfällen?<br />

SPECIAL – PHARMA, KOSMETIK<br />

17 Flexible Anlagen für Pharmaverpackungen<br />

22 Titelstory Digitale Supply Chain macht<br />

Verpackungs-Beschaffung einfacher<br />

25 Effiziente Überwachung der Kühlkette<br />

26 Praxisbericht: Umfassende Inspektion von Primärpackmitteln<br />

29 Neue Designideen für Kosmetikverpackungen<br />

32 Impfstoffproduktion fordert Maschinenbauer heraus<br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

34 Feinschliff für die Faltschachtel<br />

36 Kreative Lösungen für Kartonagen und Faltschachteln<br />

38 Einstoffverpackung Vollkartondose<br />

40 Optimierung recyelbarer Tiefziehfolien<br />

42 Gemeinschaftsprojekt für die klimaneutrale Glasproduktion<br />

43 Studie: Recycling von Getränkedosen<br />

Bild: Bausch+Ströbel<br />

43 Marktentwicklung Aluminiumfolien<br />

4 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | 2015


4121_FP_Titelseite_Packaging_Journal_210x168mm.indd 2 12.05.21 11:25<br />

News und<br />

Hintergrundinformationen<br />

aus der Verpackungswelt<br />

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<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de/<br />

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CO-PACKING<br />

44 Praxisbericht: Lohnabfüllung von Kleb- und Dichtstoffen<br />

46 Flexibilität bei der Abfüllung schon ab Losgröße 1<br />

48 Praxisbericht: Produktion von Sachets aus Monomaterial<br />

ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> 04-05 | <strong>2021</strong><br />

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04-05 | <strong>2021</strong> English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis € 12,50<br />

<strong>packaging</strong><br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

<strong>journal</strong><br />

PHARMA, KOSMETIK<br />

CO-PACKING<br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Kapazitäten ausreizen –<br />

Geht nicht, gibt’s nicht – Materialmix ablösen –<br />

Qualitätssicherung fokussieren echte Partnerschaft gefragt Verpackung als Statement<br />

51 Pilotprojekt testet Mehrweg im Versandhandel<br />

52 Praxisbericht: Kennzeichnung von Transportverpackungen<br />

54 Papierverpackung für den Onlinehandel<br />

55 Holzfreie Schwerlastverpackungen konfigurieren<br />

56 Nachhaltige Konstruktion von Endverpackungsmaschinen<br />

VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

58 Praxisbericht: Über-Kopf-Verpackungslösung bei Spirituosen<br />

Bild: August Faller GmbH & Co.KG<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

50 Junge Designer Verpackung aus Getreidespelzen<br />

63 Nachfüllstationen im Einzelhandel<br />

DIGITAL VERNETZT,<br />

EFFIZIENT BESCHAFFT<br />

Komplexität und Volatilität nehmen in<br />

der Pharma- und Healthcare-Industrie<br />

stetig zu - das macht sich auch bei<br />

der Beschaffung von Verpackungen<br />

bemerkbar. Um dieser Herausforderung<br />

zu begegnen, bietet die Digitalisierung<br />

der Lieferkette die richtigen Antworten:<br />

Mit modernen Methoden lassen sich<br />

Prozesse deutlich schneller, kostengünstiger,<br />

zuverlässiger und nachhaltiger<br />

gestalten. Der Verpackungshersteller<br />

Faller Packaging verfügt über eine<br />

hohe Expertise in diesem Bereich und<br />

unterstützt seine Kunden dabei, ihre<br />

Beschaffung nachhaltig zu optimieren.<br />

64 Gesprächsthema Nachhaltigkeit – Der <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV<br />

Live-Talk<br />

67 Aktuelle Forschungsprojekte zur Kreislaufwirtschaft<br />

68 Nachhaltige Verpackung für den Döner<br />

FESTE RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

04 Inhalt<br />

70 pack-finder Branchenguide<br />

74 Impressum / Anzeigenindex


PERSÖNLICH<br />

NEWS KOMPAKT<br />

INTERROLL CONVEYOR<br />

Bild: Interroll<br />

Bild: Baumer hhs<br />

Markus Wolf hat die Verantwortung als<br />

Geschäftsführer der Interroll Conveyor<br />

GmbH und der beiden zugehörigen Global<br />

Centers of Excellence Conveyors und Pallet<br />

Handling übernommen. Der 58-Jährige<br />

war zuletzt als Chief Operating Officer eines<br />

mittelständischen Unternehmens für<br />

Antriebswellen tätig und leitete dessen<br />

sieben Produktions- und Montagestandorte<br />

in Deutschland.<br />

BAUMER HHS<br />

Seit dem 1. Juni ist Matthias Polzin (29)<br />

neuer Gebietsverkaufsleiter von Baumer<br />

hhs in Baden-Württemberg und in der<br />

deutschsprachigen Schweiz. Nach seiner<br />

Ausbildung zum Mechatroniker bei einem<br />

renommierten Maschinenbauunternehmen<br />

in Esslingen arbeitete Polzin dort u. a. als<br />

Anwendungstechniker und erwarb im Projektgeschäft<br />

umfassende Praxiserfahrung.<br />

MODEL ÜBERNIMMT<br />

STORA ENSO SACHSEN<br />

Stora Enso Paper verkauft die Stora Enso Sachsen GmbH an ein Unternehmen<br />

der schweizerischen Model Gruppe. Das Werk in Sachsen<br />

produziert Rollendruckpapier auf der Basis von Recyclingpapier. Der<br />

getroffenen Vereinbarung folgend, wird die Model Gruppe nach Abschluss<br />

der Transaktion das Werk übernehmen und betreiben. Model<br />

beabsichtigt zudem, den Standort auf Verpackungspapiere umzustellen.<br />

Alle 230 Mitarbeiter der Stora Enso Sachsen GmbH werden<br />

übernommen. Der Unternehmenswert der Transaktion beträgt 35 Mio.<br />

Euro vorbehaltlich üblicher Kaufpreisanpassungen. Die Übernahme<br />

wird voraussichtlich im 3. Quartal <strong>2021</strong> abgeschlossen.<br />

>> www.modelgroup.com<br />

>> www.storaenso.com<br />

Bild: Stora Enso<br />

Bild: KraussMaffei<br />

Bild: Fraunhofer IVV<br />

KRAUSSMAFFEI<br />

Jörg Bremer, (44) wird neuer Chief Financial<br />

Officer (CFO) der KraussMaffei<br />

Gruppe sowie der an der Börse Schanghai<br />

notierten KraussMaffei Company Limited<br />

(KMCL). Er wird mit Wirkung zum 1. Juli<br />

zugleich auch Mitglied der Geschäftsführung.<br />

Bremer war zuletzt bei der Sixt SE in<br />

Pullach tätig. Davor steuerte der Manager<br />

als CFO Nordamerika die Geschäfte bei<br />

Brose Fahrzeugteile in Pune (Indien), Coburg,<br />

Detroit (USA) und Würzburg.<br />

FRAUNHOFER IVV<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens-Peter Majschak wurde<br />

zum Mai in die Institutsleitung des Fraunhofer<br />

IVV berufen. Majschak hat Maschinenbau<br />

an der Technischen Universität<br />

Dresden studiert und dort auch promoviert.<br />

Danach war er maßgeblich am Aufbau<br />

des 1995 vom Fraunhofer IVV gegründeten<br />

Fraunhofer-Anwendungszentrums<br />

für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik<br />

AVV in Dresden beteiligt.<br />

REBOWL BALD<br />

AUS BIOKUNSTSTOFF?<br />

Das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (Ifbb) an<br />

der Hochschule Hannover entwickelt gemeinsam mit Crafting future<br />

für Recup ein biobasiertes Material für die neue Mehrwegschale Rebowl.<br />

Die Pfandschale war bereits im April von dem Münchner Startup<br />

Recup GmbH auf den Markt gebracht worden – aus herkömmlichem<br />

Polypropylen, recycelbar und BPA-frei. Nach der intensiven Zusammenarbeit<br />

der drei Partner im ersten Schritt soll nun im nächsten<br />

auch das Material weiter optimiert werden. Dafür bauen Recup und<br />

Crafting future ihre Zusammenarbeit mit dem IfBB an der Hochschule<br />

Hannover, den Experten auf dem Gebiet der Entwicklung biobasierter<br />

Kunststoffe, aus. Die Herausforderung dabei: Der Biokunststoff<br />

muss ganzheitlich nachhaltig sein und sowohl bei der Nutzung und<br />

Wiederverwendung (für Lebensmittel zugelassen, ausreichend hitzebeständig,<br />

kratz-, spülmaschinen- und mikrowellenfest) als auch bei<br />

Rezyklierbarkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen. Verschiedene<br />

Rezyklate sind bereits getestet worden, und ein baldiger Materialwechsel<br />

wird angestrebt.<br />

>> www.recup.de<br />

LENZE<br />

Bild: Lenze<br />

Seit 1. Februar verantwortet Cornelia<br />

Müller (54) als Head of Corporate Communications<br />

die Kommunikation des<br />

Automatisierungsexperten und wird in<br />

dieser Position die Unternehmenskommunikation<br />

international neu ausrichten.<br />

Müller war für den Messdienstleister<br />

Techem tätig und arbeitete zuvor auf<br />

Agenturseite, u. a. bei Hill & Knowlton und<br />

Klenk & Hoursch.<br />

Bild:Recup<br />

6<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 04-05 | <strong>2021</strong>


STUDIE: HALTEN VERBRAUCHER<br />

DEN ONLINEHANDEL FÜR NACHHALTIG?<br />

Bild: Box Inc<br />

Laut einer deutschlandweiten Studie von YouGov im Auftrag von Box<br />

Inc glauben 46 Prozent der Befragten, dass Onlinehandel nicht nachhaltig<br />

ist, 44 Prozent halten es für nachhaltiger, im Ladengeschäft<br />

einzukaufen. Auslöser hierfür sind vor allem die Transportmethoden<br />

der bestellten Waren und der Verpackungsmüll. Für die Reduzierung<br />

des CO 2<br />

-Ausstoßes ist aus Sicht der Befragten der Onlinehandel zuständig.<br />

Welche Maßnahmen zur Verbesserung beitragen können, hat<br />

die Studie ebenfalls untersucht. Hierzu zählen die Optimierung von<br />

Transportmethoden und Retouren, die Verwendung von nachhaltigen,<br />

recycelbaren Verpackungen und ein CO 2<br />

-Ausgleich.<br />

Gerade den Transportmethoden von Onlinebestellungen und zurückgeschickten<br />

Waren, die weitere Transporte bedingen, stehen die<br />

Befragten kritisch gegenüber: Die Mehrheit von ihnen glaubt, dass der<br />

Transport und Versand (49 Prozent) und anfallende Retouren (73 Prozent)<br />

den Onlinehandel nicht nachhaltig machen. 59 Prozent der Verbraucher<br />

glauben, dass umweltfreundliche Lieferwagen der Schlüssel<br />

zu nachhaltigen Transporten sind.<br />

Außerdem haben sie verschiedene Ideen, wie man die Retourenquote<br />

senken kann: 29 Prozent der Befragten geben an, dass sie<br />

E-Commerce-Produkte seltener zurückgeben würden, wenn sie für<br />

die Retouren bezahlen müssten. Verbraucher meinen auch, dass die<br />

Verpackungen recycelbar (57 Prozent) oder aus Papier (40 Prozent)<br />

sein sollten – also beispielsweise Wellpappe oder Karton. Über die<br />

Hälfte (53 Prozent) der Befragten findet es nachhaltiger, wenn dieselbe<br />

Verpackung auch für eventuelle Retouren verwendet werden kann.<br />

>> www.boxinc.com<br />

WASHDOWN NEU DEFINIERT<br />

Für die Verpackungs-, Lebensmittel-, Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie<br />

Take one? Entdecken Sie SAMS, das innovative Smart Automation and Monitoring System von Balluff, das Washdown neu<br />

defi niert. Für die extrem anspruchsvolle Umgebung ausgelegt, übertrifft das System sogar die Schutzart IP69K. Überzeugen<br />

Sie sich vom einfachen Handling, von mehr Leistung, höherer Maschinenverfügbarkeit und außerordentlicher Produktivität.<br />

02-03 | <strong>2021</strong><br />

www.100-jahre-balluff.de


NEWS KOMPAKT<br />

VERPACKUNG VON<br />

ALKOHOLFREIEN<br />

GETRÄNKEN<br />

25,6%<br />

BETRÄGT DER AKTUELLE<br />

MEHRWEGANTEIL BEI DEN<br />

ALKOHOLFREIEN GETRÄNKEN,<br />

TENDENZ STEIGEND.<br />

74,4%<br />

DER ALKOHOLFREIEN<br />

GETRÄNKE WERDEN NOCH IN<br />

EINWEGGEBINDEN VERKAUFT.<br />

1,3%<br />

MARKTANTEILE KONNTEN<br />

ALLEIN MEHRWEGFLASCHEN<br />

AUS GLAS IN 2020 GEWINNEN.<br />

Quelle:<br />

GfK Consumer Panel FMCG<br />

NACHHALTIGE KENNZEICHNUNGSLÖSUNG<br />

Mit dem Transportbandetikettierer L 310 Full Wrap bietet Multivac eine nachhaltige Kennzeichnungslösung<br />

für kunststofffreie Verpackungskonzepte wie sortenreine Verpackungen aus Pappe<br />

und Karton an: Ein Rundumetikett verschließt die papierfaserbasierten Packungen sicher bei<br />

gleichzeitiger Kennzeichnung. Die Lösung eignet sich etwa für die Kennzeichnung von frischem<br />

Obst und Gemüse in stabilen geraden Trays ohne Produktüberstand oder bei Produktüberstand<br />

in Trays mit Seitenlaschen.<br />

Das Kennzeichnen und Verschließen der Kartontrays mit Selbstklebeetiketten aus Papiermaterial<br />

erfolgt dabei automatisch im Durchlauf, wobei die Produkte entweder manuell zugeführt<br />

oder von einem vorgeschalteten Modul übernommen werden können. Die Leistung des L<br />

310 liegt bei bis zu 90 Packungen pro Minute. Dabei lassen sich Etiketten mit einer Breite von<br />

bis zu 500 Millimetern und einem Gewicht von bis zu 170 g/m 2 verarbeiten – und bei Bedarf auch<br />

ein zusätzliches Etikett im selben Durchlauf von unten auf die Packung applizieren.<br />

Da die Full-Wrap-Etiketten durch das Trägermaterial stabilisiert werden, sind nahezu alle<br />

Formgebungen möglich. Auch lassen sich die Etiketten als Tragegriff nutzen – und bei Materialien<br />

ab einem Gewicht von 130 g/m 2 Perforationen für das Umlegen der Etiketten integrieren. Um<br />

eine sortenreine, kunststofffreie Packung zu erhalten, werden Standard-Selbstklebeetiketten<br />

aus Papier oder nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt. Es können aber auch Materialien auf<br />

Basis von PP oder PET genutzt werden.<br />

>> www.multivac.com<br />

SORTIERANLAGE<br />

MIT ZWEITER SORTIERZELLE<br />

Material Handling Systems (MHS) hat eine neue Version seines<br />

Cross-Belt-Sorters HC-Loop auf den Markt gebracht. Die<br />

weiterentwickelte automatische Quergurtsortieranlage ist<br />

nun mit einer zweiten Sortierzelle verfügbar. In Kombination<br />

mit einer maximalen Laufbandgeschwindigkeit von drei Metern<br />

pro Sekunde steigert die integrierte zweite Sortierzelle<br />

den Durchsatz der Anlage auf fast 20.000 Artikel pro Stunde.<br />

Damit eignet sich der HC-Loop insbesondere für Unternehmen<br />

mit großem Auftragsvolumen und hoher Paketvielfalt, wie zum<br />

Beispiel E-Commerce-Händler. Die Lösung verarbeitet sämtliche<br />

Behältnisse unabhängig von deren Form, Größe oder<br />

Oberflächenbeschaffenheit. Die weiterentwickelte Version<br />

der 2019 erstmals auf den Markt gebrachten Sortieranlage ist<br />

mit einer automatischen Zentrierfunktion ausgestattet. Diese<br />

sorgt dafür, dass die Artikel präzise in der Mitte der flachen<br />

Förderfläche positioniert werden, und gewährleistet so eine<br />

konstante Ausschleusungsgenauigkeit.<br />

>> www.mhsglobal.com<br />

Bild:MHS Bild: Multivac<br />

8 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


RECYCLINGFÄHIGES<br />

BARRIEREPAPIER<br />

Mit dem neuen faserbasierten Barrierepapier UPM Asendo<br />

Pro erweitert UPM Specialty Papers sein Angebot an nachhaltigen<br />

und recyclingfähigen Verpackungspapieren. Es handelt<br />

sich dabei um ein beidseitig gestrichenes Papier, das als<br />

recyclingfähiges Monomaterial diverse Vorteile bietet. Die<br />

Druckseite des Barrierepapiers kann als Basis für anspruchsvolle<br />

Grafiken dienen; zusätzlich zu einer verbesserten Fettund<br />

Feuchtigkeitsbeständigkeit sorgt eine Mineralölbarriere<br />

für erhöhte Produktsicherheit. UPM Asendo Pro eignet sich<br />

damit für trockene, fettige und gefrorene Lebensmittel sowie<br />

für Verpackungen, bei denen leistungsstarke Druckeigenschaften<br />

von großer Wichtigkeit sind. Die Endanwendungen<br />

Wer innovativ ist,<br />

entscheidet sich für<br />

OPC UA over TSN<br />

https://www.br-automation.com/de/technologies/opc-ua/<br />

Bild: UPM<br />

reichen von Non-Food-Verpackungen bis hin zu Anwendungen<br />

im Lebensmittelbereich und können nach Unternehmensangaben<br />

weiter umgewandelt werden, um zusätzliche Barriereeigenschaften<br />

und eine höhere Siegelbarkeit zu erreichen und<br />

so noch anspruchsvollere Endanwendungen zu ermöglichen.<br />

Während der Entwicklungsphase des neuen Barrierepapiers<br />

hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eng mit Papierverarbeitern,<br />

Herstellern von Verpackungslinien und Markeninhabern<br />

zusammengearbeitet, um die Produkteigenschaften<br />

zu testen und zusätzliches Feedback einzuholen.<br />

>> www.upmspecialtypapers.com<br />

OPC UA over TSN vernetzt industrielle<br />

Anwendungen weltweit - heute und morgen<br />

Offen. Schnell. Durchgängig. Sicher.<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


LESE ECKE<br />

auch<br />

als E-Book<br />

erhältlich<br />

Marie-Christine Ostermann,<br />

Celine Flores Willers, Miriam<br />

Wohlfarth, Daniel Krauss,<br />

Andreas Rickert, Hauke<br />

Schwiezer (Hrsg.)<br />

Zukunftsrepublik<br />

80 Vorausdenker*innen springen<br />

in das Jahr 2030<br />

Campus Verlag, 1. Auflage <strong>2021</strong><br />

354 Seiten, Hardcover, 24,95 €<br />

ISBN 978-3-593-51386-7<br />

Wer Visionen hat, sollte, so empfahl Helmut Schmidt einst,<br />

zum Arzt gehen. Für diesen Band allerdings hat sich das<br />

Herausgeberteam ausdrücklich „Zukunftsvisionen“ von Unternehmern,<br />

Politikern und andere Persönlichkeiten zu den<br />

Themen Arbeit, Wirtschaft, Politik, Bildung, Gesundheit<br />

und Gesellschaft gewünscht. Die 80 Autoren entwerfen<br />

ihre persönliche Vorstellung für das Jahr 2030 in Deutschland.<br />

Das tun sie in wirklich kurzen Beiträgen (maximal fünf<br />

Seiten) und mit der Formulierung von „Zukunftsbausteinen“,<br />

sprich den Maßnahmen, die ergriffen werden sollten,<br />

um ihre Vision Realität werden zu lassen. Unabdingbar sind<br />

aber die „Lust auf Zukunft“ und der (optimistische) „Wille<br />

zur Veränderung“. Denkbar ist dann vieles, wie die mannigfaltigen<br />

Zukunftsentwürfe zeigen.<br />

BURGER IN GRASPAPIER<br />

McDonald's serviert den ersten Premiumburger in Graspapier. Die<br />

Umstellung der Verpackungen sei ein weiterer Schritt im Rahmen<br />

der Roadmap zur Reduzierung von Plastik- und Verpackungsmüll. Bis<br />

2025 sollen alle Verkaufsverpackungen zu 100 Prozent aus erneuerbaren,<br />

recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen. Hergestellt<br />

wird das von McDonald´s eingesetzte Graspapier von der<br />

Papierfabrik Pfleiderer Spezialpapiere im bayerischen Teisnach.<br />

Das Graspapier enthält einen Grasanteil von 20 Prozent, ist FSC-lizenziert<br />

und benötigt keine langen Transportwege. Es stammt von<br />

bestehenden Grasflächen und steht so nicht in Konkurrenz zu anderen<br />

Nutzungsmöglichkeiten. Durch die Umstellung der Verpackung<br />

beim Deutschlandburger auf Graspapier soll eine Reduzierung des<br />

Verpackungsmaterials um knapp 70 Prozent erreicht werden.<br />

>> www.mcdonalds.com<br />

Bild: McDonald’s Deutschland LLC<br />

auch<br />

als E-Book<br />

Andreas Holtschulte<br />

erhältlich<br />

Praxisleitfaden IoT<br />

und Industrie 4.0<br />

Methoden, Tools und Use Cases<br />

für Logistik und Produktion<br />

Carl Hanser Verlag, 1. Auflage<br />

<strong>2021</strong><br />

294 S., Softcover, 49,99 €<br />

ISBN 978-3-446-46683-8<br />

Eine echter Leitfaden für die Praxis: Dem Verfasser<br />

gelingt es, die komplexe Thematik verständlich und<br />

umfassend darzustellen. Er erläutert Komponenten und<br />

Begrifflichkeiten des Internets der Dinge (IoT) sowie<br />

Merkmale, Anforderungen der IoT-Systeme und deren<br />

Architektur nach ISO 30141. Vor allem durch das<br />

Aufzeigen von (agilen) Methoden und Tools sowie von<br />

erfolgreichen Anwendungen bereits existierender<br />

Best-Practice-Beispiele von IoT-Projekten sollen Fachund<br />

Führungskräfte ermutigt werden, IoT-Anwendungen<br />

in der Produktion und in der Logistik zu erproben und<br />

das eigene Unternehmen auf die Herausforderungen von<br />

Industrie 4.0 vorzubereiten.<br />

VERPACKUNG AUS<br />

AVOCADORESTEN<br />

Eine neue nachhaltige Verpackung soll<br />

die Haltbarkeit von Guacamole verlängern<br />

– dank Etiketten mit Sauerstoffbarriere<br />

und Zusatzstoffen, die aus der<br />

Avocado selbst gewonnen werden. Bei<br />

der Verarbeitung von Avocados entstehen<br />

Abfälle, die mehr als 45 Prozent des<br />

Gesamtgewichts der Avocado ausmachen<br />

können. Diese Abfälle zu nutzen und<br />

die Haltbarkeit der verarbeiteten Produkte<br />

zu verlängern, ist das Ziel des von der spanischen Innovationsagentur<br />

AVI geförderten Forschungsprojekts Guacapack. Aimplas, das<br />

spanische Zentrum für Kunststofftechnologie, beteiligt sich an dem<br />

Projekt, das von der Firma ITC Packaging geleitet wird. Es zielt darauf<br />

ab, ein biologisch abbaubares Verpackungssystem aus den Resten von<br />

Avocados zu entwickeln, das außerdem die Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

um 15 Prozent verlängert. Möglich macht dies die Stärke aus<br />

dem Avocadokern, die zur Herstellung einer Folie verwendet werden<br />

soll, aus der mehrschichtige IML-Etiketten mit Sauerstoffbarriere-Eigenschaften<br />

produziert werden. Darüber hinaus werden antioxidative<br />

Komponenten der Avocadoschale und des Avocadofleischs gewonnen<br />

und als Bestandteil eines Biokunststoffs (PLA) verwendet, der zur Herstellung<br />

des Verpackungssystems spritzgegossen wird.<br />

>> www.aimplas.net<br />

Bild: Shutterstock/Artem Kutsenko<br />

10 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


NEWS KOMPAKT<br />

Bild: BillerudKorsnäs<br />

PAPIERTUBE BLEIBT IN FORM<br />

BillerudKorsnäs und Aisa Packaging haben gemeinsam eine faserbasierte<br />

Alternative zu herkömmlichen Zahnpasta- und Kosmetiktuben aus<br />

Kunststoff entwickelt. Die Papiertube aus FibreForm-Material ersetzt<br />

Kunststoffe in der Tubenschulter und -hülse. Das Material ermöglicht<br />

es, dass die Tube ihre Form behält und das Zusammendrücken keine<br />

Spuren hinterlässt. Zudem kann es bis zu zehnmal tiefer geprägt werden<br />

als normales Papier. Damit sind einzigartige 3-D-Effekte und einprägsame<br />

haptische Erlebnisse möglich. Durch den Einsatz von FibreForm sei<br />

Aisa nun in der Lage, bis zu 70 Prozent Kunststoff in der funktionalen<br />

Schulterkomponente zu ersetzen. Zusammen mit der Tubenhülse, die zu<br />

über 85 Prozent aus Papier besteht, trägt diese Hybridschulter zu einer<br />

Verpackung überwiegend aus Papier bei. FibreForm ist erneuerbar, biologisch<br />

abbaubar, kalt verformbar und benötigt bei der Herstellung weniger<br />

Energie als Kunststoff. Zudem kann das Material problemlos auf den Maschinen<br />

von Aisa eingesetzt, ohne dass diese umgebaut werden müssen.<br />

>> www.billerudkorsnas.com<br />

better.safe<br />

mit worldclass strapping<br />

Unser Credo: Kein Risiko, wenn es um das Kostbarste geht.<br />

TEUFELBERGER Umreifungsbänder sind die wirtschaftlich<br />

und technisch beste Lösung, weil Kompromisse nicht in Frage<br />

kommen! Safe.Strong.Sustainable.<br />

www.teufelberger.com


NEWS KOMPAKT<br />

B&C GRUPPE ÜBERNIMMT MEHRHEIT<br />

AN SCHUR FLEXIBLES<br />

Die B&C Gruppe übernimmt 80 Prozent der Schur Flexibles Group. Der Private-Equity-Investor<br />

Lindsay Goldberg bleibt mit 20 Prozent der Anteile an Schur Flexibles<br />

weiterhin Miteigentümer. Schur Flexibles mit Hauptsitz in Österreich ist spezialisiert<br />

auf Hochbarriere-Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Kosmetik- und<br />

Pharmaindustrie. Seit der Investition von Lindsay Goldberg in Schur Flexibles im Jahr<br />

2016 hat das Team unter der Leitung von CEO Michael Schernthaner und Chairman<br />

Thomas Unger den Umsatz auf 540 Mio. Euro (2020) gesteigert. In dieser Zeit wuchs<br />

die Zahl der Mitarbeiter von 1.200 auf 2.100 an. Das Unternehmen produziert an<br />

22 Standorten in West- und Osteuropa. Schur Flexibles zählt mit seiner integrierten<br />

Wertschöpfungskette von der Extrusion über das Bedrucken und Kaschieren bis hin<br />

zur umfangreichen Beutelproduktion zu den branchenführenden Unternehmen für flexible<br />

Verpackungen in Europa. Mit dem Abschluss der Transaktion wird – vorbehaltlich<br />

der Freigabe durch die Kartellbehörden – in rund drei Monaten gerechnet.<br />

>> www.schurflexibles.com<br />

Bild: Schur Flexibles/David Payr<br />

ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE<br />

FÜR DIE FACHPACK<br />

Bild: NürnbergMesse<br />

Bei anhaltend günstiger Entwicklung des Infektionsgeschehens könnte die<br />

Wiederaufnahme des Messebetriebs in Bayern zum 1. September wieder<br />

möglich sein. Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung bedeutet<br />

auch Planungssicherheit für die knapp 800 bereits angemeldeten Aussteller<br />

der Fachpack <strong>2021</strong>, die vom 28. bis 30. September in Nürnberg stattfinden<br />

soll. Um einen sicheren Messebesuch zu garantieren, wurden umfangreiche<br />

Schutzmaßnahmen und ein ausführliches Hygienekonzept erarbeitet: Kontaktloses<br />

Bezahlen, Buchung von Onlinetickets, Möglichkeiten zur Händedesinfektion,<br />

ein hochmodernes Lüftungskonzept für Messehallen und Kongressräume<br />

und die Nachverfolgbarkeit durch digitale Kontakterfassung per App an<br />

den Messeständen sind nur einige Beispiele. Neu ist in diesem Jahr das digitale<br />

Tool myFachpack, das Ausstellern die Möglichkeit bietet, ihre Reichweite ins<br />

Digitale zu verlängern. Und Besucher, die nicht nach Nürnberg reisen möchten,<br />

können so trotzdem an der Messe teilnehmen.<br />

>> www.fachpack.de<br />

DAS NOVELLIERTE VERPACKUNGSGESETZ:<br />

DIESE ANFORDERUNGEN GELTEN AB JUNI <strong>2021</strong><br />

1. Juni <strong>2021</strong><br />

3. Juli <strong>2021</strong><br />

1. September <strong>2021</strong><br />

1. Oktober <strong>2021</strong><br />

1. Januar 2022<br />

Betreiber von Branchenlösungen<br />

müssen Informationen<br />

zu Anfallstellen<br />

und Mengenstromnachweise<br />

einreichen. Die<br />

Systeme müssen finale<br />

Mengen der beteiligten<br />

Verpackungen bzw. ein<br />

Feedback zur ökologischen<br />

Gestaltung ans Verpackungsregister<br />

melden.<br />

Herstellung und Handel<br />

mit Wegwerfprodukten<br />

aus Plastik wie Einwegbesteck,<br />

Wattestäbchen<br />

und Strohhalme sind<br />

EU-weit verboten. Das<br />

gilt ebenso für To-go-<br />

Becher und Einweg-<br />

Lebensmittelbehälter<br />

aus Styropor.<br />

Die Zentrale Stelle<br />

Verpackungsregister<br />

veröffentlicht Details<br />

zum Mindeststandard<br />

für die Bemessung der<br />

Recyclingfähigkeit von<br />

systembeteiligungspflichtigen<br />

Verpackungen.<br />

Hersteller systembeteiligungspflichtiger<br />

Verpackungen können<br />

die Schätzung der<br />

verschiedenen Verpackungsfraktionen<br />

für das<br />

Folgejahr beim Verpackungsregister<br />

und den<br />

Lizenzgebern einreichen.<br />

Für alle Materialfraktionen<br />

gelten höhere<br />

Verwertungsquoten.<br />

Die Bundesregierung<br />

entscheidet über die zukünftige<br />

Handhabung der<br />

ökologischen Gestaltung<br />

von Verpackungen. Die<br />

Übergangsfrist für das<br />

Plastiktütenverbot endet.<br />

Illustration: vectorwin/shutterstock.com<br />

12<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


MITGLIEDERZUWACHS<br />

IM PACKAGING VALLEY<br />

Bild: Koehler<br />

INTERSEROH ZERTIFIZIERT<br />

NEXPLUS<br />

Die flexiblen Verpackungspapiere Koehler NexPlus Advanced,<br />

NexPlus Seal Pure sowie NexPlus Seal Pure MOB<br />

wurden kürzlich von Interseroh mit dem Siegel „Made for<br />

Recycling“ ausgezeichnet. Geprüft wurden u. a. die After-Life-Szenarien<br />

Erfassung, Sortierung und Verwertung.<br />

Der Umweltdienstleister bescheinigt den Papieren mit dieser<br />

Auszeichnung eine sehr gute Recyclingfähigkeit.<br />

Mit NexPlus deckt die Koehler Gruppe den stark steigenden<br />

Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen ab. Die<br />

NexPlus Papiere zeichnen sich durch eine Barrierebeschichtung<br />

mit verschiedenen Funktionen und Eigenschaften aus.<br />

Das sind insbesondere Barrieren für Aromen, Fette, Öle,<br />

Wasserdampf oder Gase, die sich mit den papiereigenen<br />

Funktionalitäten wie z. B. hohe Festigkeitseigenschaften<br />

und der natürlichen Haptik zu einem wirkungsvollen Gesamtkonzept<br />

vereinen. Nach Gebrauch sind die Barrierpapiere<br />

Altpapier und damit ein nachgefragter Recyclingrohstoff.<br />

Markenartikler können nun bei den Entsorgern<br />

ihre NexPlus-Produktverpackung als Papier anmelden und<br />

zahlen im Vergleich zu klassischen Verbundlösungen deutlich<br />

weniger Lizenzentgelte.<br />

>> www.koehlerpaper.com<br />

Bild: Packaging Valley Germany e.V.<br />

Seit der Fusion von Packaging Valley e. V. und Packaging Excellence<br />

Center im Mai letzten Jahres hat das Verpackungscluster Verstärkung<br />

bekommen: Insgesamt zwölf weitere Mitglieder sind dazugekommen.<br />

Darunter Unternehmen aus der Verpackungsindustrie und sowie Kooperationspartner<br />

und Fördermitglieder. Neu im Cluster sind: A+V,<br />

Gerich, Packservice, PackPart, pbs, Rianta, Schreyer, Sensitec, Zebra,<br />

die Stadt Schwäbisch Hall, IHK-Zentrum für Weiterbildung sowie<br />

das food.net:z – Lebensmittelnetzwerk Rhein-Neckar e. V. Damit verzeichnet<br />

das Netzwerk mittlerweile 86 Mitglieder und versammelt<br />

unter seinem Dach eine enorme Dichte an Verpackungsspezialisten.<br />

Gemeinschaftsprojekte und der Austausch mit den unterschiedlichsten<br />

Spezialisten sowie anderen Netzwerken stehen dabei im Fokus.<br />

>> www.<strong>packaging</strong>-valley.com<br />

An der Hochschule Neubrandenburg – University of Applied Sciences – ist im<br />

Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften eine<br />

W2-Professur für Lebensmittelverpackung<br />

und Logistik<br />

(all genders welcome)<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />

Informationen über die Hochschule Neubrandenburg<br />

– sowie die ausführlichen Stellenausschreibungen<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.hs-nb.de/Stellenangebote<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Kennziffer: 133007/<strong>2021</strong><br />

Mitglied des Best Practice-Clubs<br />

Das Bundeskabinett hat am 20. Januar <strong>2021</strong> eine Novellierung des Verpackungsgesetzes (VerpackG) beschlossen.<br />

Betroffen sind unter anderem Hersteller, Vertreiber und Online-Marktplätze. Wir haben hier einmal für Sie<br />

zusammengestellt, wann welche Neuerung in Kraft tritt.<br />

1. Juli 2022<br />

1. Januar 2023<br />

1. Januar 2025<br />

31. Dezember 2025<br />

31. Dezember 2030<br />

Hersteller von Transportverpackungen<br />

und Umverpackungen,<br />

die nicht beim<br />

privaten Endverbraucher<br />

anfallen, müssen sich in<br />

das Verpackungsregister<br />

Lucid eintragen.<br />

Die Pfandfreiheit für<br />

die bereits im Verkehr<br />

befindlichen Getränkeverpackungen<br />

endet.<br />

Handel und Gastronomie<br />

müssen für<br />

Take-away-Speisen und<br />

-Getränke neben Einwegbehältern<br />

grundsätzlich<br />

auch Mehrwegoptionen<br />

anbieten. Ausnahme:<br />

Betriebe mit weniger<br />

als 80 Quadratmetern<br />

Fläche und maximal fünf<br />

Mitarbeitern.<br />

Die Bundesregierung<br />

überprüft innerhalb von<br />

drei Jahren nach dem<br />

1. Januar 2022 die<br />

Verwertungsquoten und<br />

die Recyclingquote.<br />

PET-Einwegkunststoffgetränkeflaschen<br />

müssen<br />

zu 25 Prozent aus Rezyklaten<br />

bestehen.<br />

Für alle Materialfraktionen<br />

gelten höhere<br />

Verwertungsquoten von<br />

65 Masseprozent.<br />

Für alle Materialfraktionen<br />

gelten höhere<br />

Verwertungsquoten von<br />

70 Masseprozent.<br />

Alle Einwegkunststoffgetränkeflaschen<br />

müssen<br />

zu 30 Prozent aus Rezyklaten<br />

bestehen.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 13


MARKT<br />

Zusammenarbeit ist gefordert<br />

WENN VERPACKUNGEN<br />

KNAPP WERDEN<br />

Unterbrochene Lieferketten, knappe Rohstoffe und explosionsartig gestiegene Einkaufspreise.<br />

Blickt die Verpackungsindustrie auf einen Krisensommer?<br />

Klopapier, Nudeln und Suppen sind längst wieder immer und überall<br />

bei uns verfügbar. Aber vielleicht sollte man damit anfangen,<br />

leere Dosen, Nudelpackungen und Kunststofffolie zu hamstern,<br />

denn längst trifft es unsere Branche. Lieferausfälle und gestiegene<br />

Preise sorgen für Engpässe bei Verpackungen.<br />

„Die Verpackungskrise erreicht Deutschland.“ Diese Schlagzeile<br />

ging vergangenen Monat durch deutsche Medien. Anlass war eine<br />

erneute Warnung der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />

(IK), die noch einmal auf den Punkt brachte, was vielen in der Branche<br />

längst aus ihrem unternehmerischen Alltag klar war: Fehlende Rohstoffe<br />

und sprunghaft gestiegene Preise sorgen in der Verpackungsindustrie<br />

für teils große Sorgenfalten.<br />

Kaum Entspannung in Sicht<br />

Bereits im März hatten acht von zehn Herstellern von Kunststoffverpackungen<br />

angegeben, dass ihre Produktion und damit ihre Lieferfähigkeiten<br />

eingeschränkt sind. Zwei Monate später ist der Anteil derer,<br />

die mit Einschränkungen in geringem oder mittlerem Umfang rechnen,<br />

noch einmal gestiegen. Immerhin: Für die nächsten drei Monate sehen<br />

die von der IK befragten Unternehmen einer Seitwärtsbewegung,<br />

wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau entgegen.<br />

Schuld daran ist nicht zuletzt die Blockade des Suez-Kanals. Viele<br />

Rohstoffe aus dem Mittleren Osten und den USA wurden daraufhin<br />

nach Asien umgelenkt und fehlen bis heute im europäischen Markt.<br />

Bild: Corona Borealis Studio/shutterstock.com<br />

14 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


„Derartige Preissteigerungen atmet<br />

die überwiegend mittelständisch geprägte<br />

Industrie nicht einfach weg,“<br />

Dr. Martin Engelmann, IK-Hauptgeschäftsführer<br />

Preise sind teilweise explodiert<br />

Die Knappheit führte dazu, dass die Preise von Verpackungsrohstoffen<br />

seit Februar um etwa die Hälfte gestiegen sind. Im Kunststoffbereich<br />

spricht IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann von<br />

einer regelrechten Preisexplosion. LDPE und LLDPE hätten seit<br />

Jahresbeginn im Mittel über 60 Prozent zugelegt, ebenso wie EPS s.<br />

„Derartige Preissteigerungen atmet die überwiegend mittelständisch<br />

geprägte Industrie nicht einfach weg“, so Engelmann.<br />

Der Ausblick ist für viele Unternehmen also nicht gerade rosig. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt auch der Industrieverband Papier- und Folienverpackung<br />

IPV in seiner gerade vorgelegten Branchenumfrage.<br />

Während einige Verbandsmitglieder zwangsweise größere Mengen<br />

bevorraten müssen, haben andere Probleme mit der Produktion. Die<br />

unerwarteten Lieferverzögerungen haben Umstellungen des Produktionsplans<br />

erforderlich gemacht und vereinzelt zur Zurückstellung<br />

von Aufträgen geführt.<br />

Schon jetzt sei klar, dass die Rohstoffverknappung und die Verteuerung<br />

der Transporte weiterhin Einfluss auf die Preise haben werden.<br />

Auch Papier und Wellpappe knapp<br />

Große Engpässe gibt es auch im Bereich der Papier- und Wellpappeproduktion.<br />

Von dramatischen Zügen spricht ein Hersteller in Bezug >><br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

15


MARKT<br />

„Einer derartig steigenden Belastung<br />

durch die Kostenseite wird jedoch auf Dauer<br />

nicht jedes Unternehmen in gleichem Maße<br />

standhalten können.“<br />

Steffen P. Würth, VDW-Vorsitzender<br />

auf die Rohstoffversorgung mit Altpapier. Viele Lieferanten seien<br />

nicht mehr in der Lage, die zugesagten Mengen zu liefern.<br />

„Die Kostenspirale für die Wellpappenindustrie dreht sich weiter<br />

– und ein Ende dieser Dynamik ist nicht erkennbar“, erklärt der Vorsitzende<br />

des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW), Steffen P.<br />

Würth. Kosten, die sich nicht so leicht auf Kunden abwälzen ließen,<br />

da sie kaum vermittelbar seien.<br />

Die komplette Lieferkette ist gefordert<br />

Die Verbände werben auch deswegen um eine bessere Zusammenarbeit.<br />

Um die Lieferfähigkeit von verpackten Lebensmitteln und anderen<br />

Produkten sicherzustellen, käme es auf eine gute Zusammenarbeit<br />

der gesamten Lieferkette an, so der IPV in einer Mitteilung. Und der<br />

IK appelliert an die Kunststoff erzeugende Industrie, Verpackungshersteller<br />

nicht hängen zu lassen. Sie müsse alle Hebel in Bewegung<br />

setzen, um die Situation so schnell wie möglich zu entschärfen.<br />

Fest steht, das sind keine schönen Aussichten für eine Industrie,<br />

die sich zu Beginn der Pandemie noch selbstbewusst gegenseitig auf<br />

die Schulter klopfen konnte. Der Freude über die Tatsache, dass Verpackungen<br />

endlich als systemrelevant eingestuft wurden, folgt jetzt<br />

eine Krise, die ironischerweise noch einmal genau das aufzeigt. Nämlich,<br />

wie wichtig Verpackungen sind und wozu es führen kann, wenn<br />

sie fehlen.<br />

Bild: Peter Jesche/shutterstock.com<br />

16 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


ˍ Flexibilität<br />

gewinnen<br />

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MARKT<br />

Ausblick aufs zweite Halbjahr <strong>2021</strong><br />

„DIE VERPACKUNGSINDUSTRIE<br />

MACHT EINEN GROSSARTIGEN JOB“<br />

Im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Talk sprechen wir mit den wichtigen Menschen der Branche. Heute wagt<br />

die Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts dvi, Kim Cheng, einen Blick ins zweite Halbjahr <strong>2021</strong> –<br />

in das die Branche eigentlich gestärkt aus den harten Pandemiemonaten gehen könnte. Wären da nicht<br />

Materialknappheit, Lieferengpässe und teurere Rohstoffe.<br />

Bild: kmlmtz66/shutterstock.com<br />

18 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Kim Cheng im Interview<br />

Bild: dvi<br />

„Die Feststellung der Systemrelevanz war ein wichtiges Signal<br />

zur richtigen Zeit für die Verpackungsindustrie.“<br />

Kim Cheng Unsere Mitglieder berichten unisono, dass wir eine Rohstoffknappheit<br />

spüren, also eine Materialknappheit. Das bezieht<br />

sich aus unserer Sicht übergreifend auf alle Packstoffe. Es bezieht<br />

sich nicht nur auf Kunststoff. Es gibt steigende Kosten bei den Rohstoffen,<br />

bei den Transporten. Das belastet erheblich die Lieferkette.<br />

Unsere Mitglieder berichten uns, dass es Force-Majeure-Meldungen<br />

von Lieferanten gibt. Dass bei Lieferungen deutlich höhere Einkaufspreise<br />

gefordert werden und geringere Mengen geliefert werden. Es<br />

gibt eine Stückelung von Mengen, die werden dann über den Monat<br />

verteilt. Also das ist ein erhebliches Problem in der Industrie gerade.<br />

Es gibt keine Möglichkeit der Materialsubstituierung. Weil es eben ein<br />

packstoffübergreifendes Problem ist und es natürlich auch erhöhte<br />

Anforderungen an das Verpackungsmaterial gibt. Gerade mittelständische<br />

Verarbeiter stehen hier vor einem großen Problem.<br />

Das atmet man nicht so weg, sagte der Hauptgeschäftsführer von<br />

der Industrie Vereinigung Kunststoffverpackungen, und da hat er ja<br />

wohl auch recht. Es sind ja vor allen Dingen finanzielle Herausforderungen,<br />

vor denen die Branche jetzt steht, oder?<br />

Kim Cheng Ja, ich denke, das große Problem ist, dass es nicht valide<br />

vorhersehbar ist, ob sich die Rohstoffpreise wieder verändern und<br />

wie sie sich verändern. Und gerade für die mittelständische Industrie<br />

ist das schwer zu leisten.<br />

Diese Knappheit erreicht uns zu einer Zeit, in der die Verpackungsbranche<br />

neuen Mut gefasst hatte. Auch weil ihr in der Pandemie<br />

endlich bescheinigt wurde, systemrelevant zu sein. Hat das ein neues<br />

Selbstbewusstsein gegeben?<br />

Kim Cheng Also ich denke, dass die Feststellung der Systemrelevanz<br />

ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit für die Verpackungsindustrie<br />

war. Ich glaube, wir alle wissen, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

für einen großartigen Job geleistet haben. Nicht nur in der<br />

Pandemie. Dass die Unternehmen durch Hygiene, Konzepte, durch<br />

das Verteilen von Schichtarbeit auch extrem dazu beigetragen haben,<br />

dass die Versorgungssicherheit gewährleistet wurde. Man muss auch<br />

sagen, dass dank der Verpackung natürlich auch die die supply chain<br />

auf europäischer Ebene standgehalten hat. Und genau das ist mein<br />

Wunsch, dass die Industrie mit einem größeren Selbstbewusstsein<br />

aus dieser hoffentlich bald zurückliegenden Pandemie heraustritt.<br />

Und was natürlich auch zu wünschen wäre, dass diese Pandemie vielleicht<br />

auch dazu beiträgt, dass man die Verpackung aus einer anderen<br />

Ecke betrachtet. Eben nicht als Müll, sondern als Sekundärrohstoff,<br />

und auch die Leistung anerkennt, die die Industrie jeden Tag hinlegt.<br />

Das wären gute Gründe, gestärkt und zuversichtlich in den Sommer,<br />

vor allen Dingen ins zweite Halbjahr zu gehen, wenn da nicht die Probleme<br />

wären, über die wir gesprochen haben. Wie lautet Ihre Einschätzung?<br />

Wie geht die Verpackungsbranche in das zweite Halbjahr?<br />

Kim Cheng Also insgesamt ist unsere Industrie gut aufgestellt und<br />

kann eigentlich immer zuversichtlich in die Zukunft gucken. Was<br />

wirklich niemand vorhersehen kann, ist, wie sich die Rohstoffpreise<br />

entwickeln. Und niemand weiß im Moment auch, ob diese Pandemie<br />

wirklich im Herbst vorbei ist. Also wir sind zuversichtlich. Wir gehen<br />

zuversichtlich in die Zukunft. Aber alles andere bleibt abzuwarten.<br />

Und wie begleitet das Deutsche Verpackungsinstitut dvi uns durch<br />

das zweite Halbjahr?<br />

Kim Cheng Wir haben uns tatsächlich schon im vergangenen Jahr gut<br />

aufgestellt in Bezug auf digitale Angebote. Wir haben alle unsere<br />

Veranstaltungen umgestellt. Das ist von den Mitgliedern gut angenommen<br />

worden. Die Weiterbildungsangebote unserer Akademie,<br />

die Dresdner Verpackungstagung, die im Dezember stattfindet, und<br />

der Deutsche Verpackungspreis, der im Herbst zum 44. Mal vergeben<br />

wird, finden digital statt. Seit dem „Tag der Verpackung“ im Juni<br />

haben wir eine Onlineausstellung auf unserer Website über moderne<br />

Verpackungslösungen und haben mit der AGVU ein Panel mit dem Parlamentarischen<br />

Staatssekretär Florian Pronold durchgeführt. Es tat<br />

und tut sich also jede Menge.<br />

Frau Cheng, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das ausführliche Interview finden Sie online unter<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.tv.<br />

04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 19


TITELSTORY<br />

MARKT<br />

Bild: Romeo Pj/shutterstock.com<br />

Was tun bei Lieferausfällen aufgrund von Corona?<br />

KEIN NACHSCHUB IN SICHT<br />

Globale Lieferketten sind durch die Covid-19-Pandemie gestört. Zahlreiche Verträge können zum Teil nicht mehr<br />

oder nur verzögert erfüllt werden. Bei der Haftungsfrage liegt die Krux allerdings explizit in den Klauseln.<br />

Fehlende Rohstoffe und unterbrochene Lieferketten – immer<br />

mehr Beschaffungsmanager in der Verpackungsindustrie berichten<br />

von massiven Engpässen. Insbesondere Papier, Industriemetalle<br />

und sämtliche Kunststoffe werden knapp. Für viele Hersteller<br />

von Kartonagen, Folien und Co. heißt es daher die Produktion zu drosseln<br />

und extra Geld zurückzulegen – sei es für zusätzliche Material-,<br />

Transport- und Logistikkosten oder mögliche Schadensersatzforderungen<br />

entlang der Lieferkette. Doch auf wessen Kosten geht die<br />

unterbliebene Lieferung? Kann sich ein Lieferant coronabedingt auf<br />

Force Majeure berufen?<br />

Keine Ware erhalten<br />

Verzögern sich Lieferungen oder bleiben sie ganz aus, können Kosten<br />

in Millionenhöhe entstehen. Kein Wunder, dass auf Käuferseite<br />

schnell Schadensersatzforderungen wegen Nichterfüllung laut<br />

werden. Allerdings gilt es hier zunächst zu prüfen, ob überhaupt ein<br />

Schuldnerverzug nach § 286 BGB vorliegt. Hat der Lieferant die<br />

Verzögerung zu vertreten oder besteht ein fixes Lieferdatum, das<br />

überschritten wurde? Gibt es in diesem Zusammenhang vereinbarte<br />

Gründe oder Abwägungen, die die Verzögerung rechtfertigen einen<br />

möglichen Verzug ausschließen? Ist das nicht der Fall, haben Käufer<br />

mehrere Optionen. Unter Nachfristsetzung können sie vom Vertrag<br />

zurücktreten oder anstelle der nicht gelieferten Ware Schadensersatz<br />

fordern. Darüber besteht direkt bei Verzugseintritt die Möglichkeit,<br />

auf einen Ausgleich des Verzögerungsschadens zu bestehen.<br />

Gottes Beitrag im Vertragswerk<br />

Um derartige Probleme zu vermeiden, einigen sich Käufer und Lieferanten<br />

im Idealfall bereits im Kaufvertrag über Termine, Fristen,<br />

Maßnahmen bei Verzug und möglicherweise Gründe, die eine Verzögerung<br />

rechtfertigen. Insbesondere bei internationalen Verträgen<br />

ist es außerdem ratsam, ausdrücklich auch Klauseln zu der sogenannten<br />

Force Majeure oder den Acts of God aufzunehmen. Wie<br />

der Name bereits vermuten lässt, verbergen sich dahinter mögliche<br />

Szenarien, die weder vorhersehbar noch durch äußerste zumutbare<br />

Sorgfalt verhindert werden konnten. Typischerweise fallen darunter<br />

Ereignisse wie Naturkatastrophen, Kriege, politische Unruhen und<br />

Epidemien. Starkes Indiz für das Vorliegen von Höherer Gewalt sind<br />

vor allem behördliche Warnungen und Maßnahmen. Bei den aktuellen<br />

Betriebsschließungen, Quarantäneverfügungen, Reisewarnungen<br />

oder auch Grenzschließungen kann also davon ausgegangen werden,<br />

dass die Covid-19-Pandemie unter solche Force-Majeure-Klauseln<br />

fällt. Berufen sich Lieferanten bei Lieferverzögerungen darauf, kann<br />

in der Regel mit einer Auflösung des Vertrages und einer Befreiung<br />

von allen Leistungspflichten gerechnet werden. Es kommt jedoch im<br />

Einzelfall auf den genauen Wortlaut im Vertragswerk an. Sollte es ein<br />

Lieferant beispielsweise trotz vereinbarter Anzeigepflicht versäumen,<br />

seine Vertragspartner über drohende Verzögerungen zu informieren,<br />

besteht die Möglichkeit, dass er sich in einem solchen Fall<br />

nicht mehr auf Höhere Gewalt berufen kann.<br />

>> Gastautor Felix Korten ist Rechtsanwalt und Vorstand der<br />

Kanzlei Korten Rechtsanwälte AG<br />

>> www.korten-ag.de<br />

No new supplies in sight<br />

Global supply chains are severely disrupted. As raw materials from<br />

paper to plastics are becoming increasingly scarce, the packing industry<br />

is faced a slew of force majeures from their suppliers. As a<br />

consequence, these companies are relieved of certain supply-delivery<br />

commitments due to circumstances out of their control. And the<br />

buyers? A closer look at actual wording of the exact contract terms<br />

is essential to gaining compensation for losses.<br />

20 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


SPECIAL<br />

PHARMA, KOSMETIK<br />

FLEXIBLE ANLAGEN FÜR<br />

PHARMAVERPACKUNGEN GEFRAGT<br />

Bild: Shutterstock/Gutesa<br />

Beim Stichwort Pharmaverpackung denkt man momentan<br />

vor allem an Abfülllinien mit Hunderten kleinen Glasfläschchen<br />

für Impfstoff und an spezielle Kühlverpackungen,<br />

um ebendiese temperatursensiblen Produkte sicher<br />

zu transportieren. Viele Maschinenbauer waren in den letzten<br />

Monaten mit dem Bau von Anlagen speziell für die Verarbeitung<br />

von Covid-19-Impfstoff beschäftigt, denn die Vakzine und<br />

damit auch entsprechende Abfüll- und Verschließmaschinen<br />

sind weltweit gefragt. Diese auch flexibel nutzen zu können,<br />

um beispielsweise mehrere Verpackungsarten auf einer Linie<br />

abzufüllen, ist nicht erst seit der Pandemie eine Anforderung,<br />

die Pharmaunternehmen an Maschinenhersteller stellen, um auf<br />

sich schnell ändernde Marktnachfragen zu reagieren.<br />

Eine weitere Herausforderung sind die Verbraucher, die<br />

etwa in den Apotheken zunehmend kritisch die Verpackung ihrer<br />

Medikamente hinterfragen. Und so findet langsam auch in<br />

der Pharmaindustrie, die bislang eher als statisch und schwerfällig<br />

gilt, ein Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit statt. Verpackungshersteller<br />

melden bereits eine wachsende Nachfrage<br />

nach nachhaltigeren Materialien, etwa für Tablettenblister aus<br />

recycelbaren Polypropylen-Monofolien. Gut für den, der hier<br />

bereits Lösung im Portfolio hat.<br />

04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

21


TITELSTORY<br />

ANZEIGE<br />

Wie die digitale Supply Chain die Verpackungs-Beschaffung effizienter macht<br />

VORLAUFZEITEN UND KOSTEN<br />

DRASTISCH REDUZIERT<br />

Komplexität und Volatilität nehmen in der Pharma- und Healthcare-Industrie stetig zu – das macht sich auch<br />

bei der Beschaffung von Verpackungen bemerkbar. Um diese Herausforderung zu bewältigen, bietet die Digitalisierung<br />

der Supply Chain die passenden Antworten: Mit modernen Methoden lassen sich Beschaffungsprozesse deutlich<br />

schneller, kostengünstiger, zuverlässiger und nachhaltiger gestalten.<br />

Die Pharma- und Healthcare-Branche hat sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten zu einem der wichtigsten globalen Wachstumsmärkte<br />

entwickelt. Eine rapide wachsende Weltbevölkerung<br />

und der demografische Wandel hin zu immer älteren Gesellschaften<br />

sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Medikamenten und anderen<br />

pharmazeutischen Produkten stetig steigt. Für die meisten Hersteller<br />

ist das Marktumfeld jedoch auch deutlich dynamischer und volatiler<br />

geworden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von<br />

internationalem Wettbewerb über neue Therapie- und Darreichungsformen<br />

bis hin zu zunehmender Individualisierung. Immer mehr Produkte<br />

kommen zudem in immer kürzerer Zeit auf den Markt.<br />

All das führt dazu, dass sich das Produktionsverhalten in der Pharma-<br />

und Healthcare-Industrie nachhaltig verändert. Die Losgrößen<br />

einzelner Aufträge nehmen deutlich ab, während umgekehrt die Auftragsmenge<br />

ansteigt. Häufigere Änderungen und wechselnde Anforderungen<br />

im Produktionsablauf sind die Folge. Zudem sind kürzere Vorlaufzeiten<br />

und eine hohe Kosteneffizienz entlang der gesamten Supply<br />

Chain unabdingbar, um den Herausforderungen des Marktes und des<br />

Wettbewerbs erfolgreich zu begegnen. Dies wirkt sich auf die Herstellung<br />

der pharmazeutischen Produkte selbst aus – und noch mehr auf<br />

die Beschaffung und Produktion der zugehörigen Verpackungen.<br />

Volatilität verursacht unnötige Kosten<br />

Die Individualisierung von Pharma- und Healthcare-Produkten führt<br />

zu einer steigenden Artikelvielfalt, von der die oft kunden- oder länderspezifisch<br />

unterschiedlich gestalteten Sekundärverpackungen<br />

besonders stark betroffen sind. Hinzu kommt ein hoher Zeit- und<br />

Kostendruck. Für Verpackungshersteller wird es dadurch immer<br />

schwieriger, ihre Produktion vorauszuplanen und Kapazitäten gleichmäßig<br />

und effizient auszulasten. Pharmaunternehmen tun sich indes<br />

schwer, ihren Bedarf an Verpackungen vorab korrekt einzuschätzen<br />

und Zeiten sowie Fertigungs- und Logistikabläufe entsprechend zu<br />

takten. Das Ergebnis sind unnötige und vermeidbare Kosten, etwa für<br />

Faller Packaging unterstützt seine Kunden mit digitalen Supply-Chain-Lösungen dabei, die Beschaffung von Pharma-Verpackungen zu optimieren.<br />

(Bilder: August Faller GmbH & Co. KG)<br />

22 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de


PHARMA, KOSMETIK<br />

ANZEIGE<br />

Die Pharma- und Healthcare-Industrie ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert,<br />

die sich durch steigende Komplexität und Volatilität bemerkbar machen.<br />

Lagerräume, Transporte, Maschinenstillstände oder die Vernichtung<br />

von überflüssigen Materialien.<br />

Um dem entgegenzuwirken, ist es notwendig, die komplette Supply<br />

Chain rund um die Beschaffung von Pharma- und Healthcare-Verpackungen<br />

genau zu analysieren und prozessübergreifend zu optimieren.<br />

Die Rede ist vielfach sogar von einer Transformation hin zu einer<br />

„Digital Supply Chain“, in der alle Material-, Produkt-, Personen- und<br />

Informationsflüsse über verschiedene Logistikkanäle hinweg integriert<br />

sind, vom Rohstoff bis zum Endkunden. Der potenzielle Nutzen<br />

ist immens: Die vorausschauende Analyse interner und externer Daten<br />

erlaubt es, künftige Bedarfe besser vorherzusagen und schneller<br />

zu bedienen. Detaillierte Informationen, zum Beispiel über Kunden,<br />

eröffnen neue Möglichkeiten für maßgeschneiderte Produkte. Der<br />

transparente Austausch zwischen Unternehmen, Lieferanten und<br />

Kunden macht den gesamten Wertschöpfungsprozess genauer und<br />

zuverlässiger. Das Ergebnis sind erhebliche Kosteneinsparungen in<br />

fast allen an der Wertschöpfung beteiligten Prozessen.<br />

Umfassender Datenaustausch als Grundlage<br />

Bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte und der Beschaffung<br />

der dafür benötigten Verpackungen entsteht eine Vielzahl relevanter<br />

Daten entlang der Prozesskette. Diese Daten zu speichern, zu analysieren<br />

und mit anderen an der Supply Chain beteiligten Partnern zu<br />

teilen, birgt ein riesiges Potenzial. Hersteller von Sekundärpackmitteln<br />

können beispielsweise Forecasts und historische Bestelldaten<br />

der Pharmaunternehmen nutzen, um ihre eigenen Prozesse von Anfang<br />

an zu optimieren, frühzeitig Materialien einzukaufen, Werkzeuge<br />

vorzubereiten und Produktionskapazitäten einzuplanen. Umgekehrt<br />

können Pharmaproduzenten zum Beispiel Chargenprotokolle ihrer<br />

Zulieferer auswerten und etwa mit Angaben zur Materialbeschaffenheit<br />

ihre Gesamtanlageneffizienz verbessern. Schließlich haben<br />

Eigenschaften wie die Dicke einer Faltschachtel einen direkten Einfluss<br />

auf das Abpackverhalten. Informationen aus der Abpacklinie<br />

liefern wiederum wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Aufträge<br />

– etwa, welche Materialkombinationen auf einer speziellen Maschine<br />

gut funktionieren und welche nicht. Das Ergebnis sind deutliche<br />

Verbesserungen entlang der gesamten Prozesskette, mit denen Pharmaunternehmen<br />

Zeit und Kosten gleichermaßen einsparen können.<br />

Um die gewonnenen Daten gewinnbringend zu nutzen, ist eine eingehende<br />

Analyse erforderlich. Sekundärverpackungen für die Pharma-<br />

und Healthcare-Industrie unterscheiden sich in einer Vielzahl von<br />

Parametern – unter anderem in der Losgröße, der Vorlaufzeit und im<br />

Bestellzyklus. Die historischen und prognostizierten Daten, welche<br />

die Verpackungshersteller von den Pharmaunternehmen bekommen,<br />

ermöglichen es, Aufträge in mehrere Cluster einzuteilen und innerhalb<br />

der Produktion unterschiedlich zu verorten. Konstante Bestellungen<br />

in großen Mengen mit langen Vorlaufzeiten etwa können wie gewohnt<br />

auftragsbezogen hergestellt und ausgeliefert werden. Bei Artikeln<br />

mit chaotischeren Bestellmustern und schwankenden Mengen kann<br />

es sich hingegen lohnen, diese bereits vorausschauend für die Fertigung<br />

einzuplanen, wenn aus den Prognosedaten ein entsprechender<br />

Bedarf hervorgeht. Produkte, die meist nur in geringen Auflagen bestellt<br />

werden, aber dafür schnell verfügbar sein müssen, können sogar<br />

auf Vorrat produziert und eingelagert werden, bis der entsprechende<br />

Kundenauftrag eingeht. Für besonders individuelle Bestellungen<br />

in kleinen Losgrößen mit extrem kurzen Vorlaufzeiten bieten sich<br />

zudem digitale Produktionstechnologien an, die für solche Fälle im<br />

Vergleich zum traditionellen Herstellungsprozess deutlich schneller<br />

und flexibler sind.<br />

Schritte zu einer effizienteren Supply Chain<br />

Die Ergebnisse der Datenauswertung und -segmentierung führen<br />

zudem zu konkreten Handlungsempfehlungen. Dabei gibt es eine<br />

Vielzahl von Ansätzen und Methoden entlang der kompletten Supply<br />

Eine umfassende Analyse und Segmentierung der bei der<br />

Beschaffung anfallenden Daten ist die Grundlage dafür,<br />

Optimierungspotenziale auszuschöpfen.<br />

>><br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

23


TITELSTORY<br />

ANZEIGE<br />

Indem die geeigneten Schritte umgesetzt und in ein prozessübergreifend gesteuertes Gesamtsystem integriert<br />

werden, lässt sich die Supply Chain zeit- und kosteneffizienter, zuverlässiger und nachhaltiger gestalten.<br />

Chain: Der Verpackungshersteller kann für seine Kunden zum Beispiel<br />

die komplette Verantwortung für die Bestandsführung übernehmen,<br />

Aufträge über eine zentrale Plattform auf verschiedene Produktionsstandorte<br />

verteilen und anschließend wieder zusammenführen oder<br />

als sogenannter Certified Supplier die Qualitätsprüfung der gelieferten<br />

Ware verantworten. Indem die individuell geeigneten Schritte<br />

umgesetzt und in ein prozessübergreifend gesteuertes Gesamtsystem<br />

integriert werden, lässt sich die Beschaffung zeit- und kosteneffizienter,<br />

zuverlässiger und nachhaltiger<br />

gestalten.<br />

Um die Digitalisierung der Supply Chain für<br />

Pharma-Verpackungen voranzutreiben, ist es<br />

wichtig, den richtigen Partner an seiner Seite<br />

zu haben – so wie Faller Packaging: Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz im baden-württembergischen<br />

Waldkirch ist seit mehr als 30 Jahren<br />

auf maßgeschneiderte Lösungen für pharmazeutische<br />

Sekundärpackmittel spezialisiert.<br />

Als Komplettanbieter entwickelt und produziert<br />

Faller Packaging Faltschachteln, Packungsbeilagen,<br />

Etiketten und Kombiprodukte<br />

aus einer Hand – sowohl Standard-Verpackungen<br />

als auch Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch. Darüber hinaus<br />

verfügt der Hersteller aber auch bei der Umsetzung digitaler Supply-Chain-Lösungen<br />

über eine hohe Kompetenz und unterstützt seine<br />

Kunden dabei, ihre Beschaffungsprozesse nachhaltig zu optimieren.<br />

Modulares Consulting mit konkreten Handlungsempfehlungen<br />

Der Ablauf ist dabei in der Regel folgender: Faller Packaging ermittelt<br />

zunächst durch eine einfache Auswertung der verfügbaren Bestelldaten<br />

die Komplexität der Supply Chain zwischen sich und dem Kunden<br />

– kostenlos und unverbindlich. Hinzu kommen erfahrungsbasierte<br />

Schätzungen zu den möglichen Kosteneinsparungen. Das Ergebnis ist<br />

eine sofortige Indikation, wie viel Einsparpotenzial vorhanden ist und<br />

an welchen Stellen der Supply Chain es sich befindet.<br />

Faller Packaging ist seit mehr als<br />

30 Jahren auf maßgeschneiderte<br />

Komplettlösungen für pharmazeutische<br />

Sekundärpackmittel spezialisiert.<br />

Digitalisierte und optimal abgestimmte<br />

Prozesse sorgen dabei für maximale<br />

Effizienz, eine nachhaltige Produktion<br />

und zuverlässig schnelle Lieferzeiten.<br />

Darüber hinaus bietet Faller individuelle<br />

Logistikdienstleistungen und<br />

Supply-Chain-Konzepte.<br />

>> www.faller-<strong>packaging</strong>.com<br />

Darüber hinaus bietet Faller Packaging ein modulares Supply Chain<br />

Consulting mit verschiedenen Leistungsbausteinen an: Datenanalysen<br />

und Handlungsempfehlungen helfen dem Kunden, eigenständig<br />

seine Prozesse zu optimieren und Einsparungen zu generieren.<br />

Schulungen schärfen das Bewusstsein, durch welches Verhalten die<br />

steigende Komplexität der Supply Chain gemanagt werden kann. Und<br />

bei einer Prozess- und Datenaufnahme vor Ort erhalten Unternehmen<br />

einen detaillierten Maßnahmenplan und konkrete Einsparungsberechnungen.<br />

Das Ergebnis ist eine partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit, die durch hohe<br />

Transparenz den Beschaffungsprozess deutlich<br />

effizienter, dynamischer, schneller und<br />

kostengünstiger macht. Faller Packaging liefert<br />

dabei die passenden Verpackungs-Komplettlösungen<br />

aus einer Hand – und sorgt als<br />

kompetenter Berater gleichzeitig für eine<br />

reibungslose Logistik. Das zahlt sich aus:<br />

Mit seinen digitalen Supply-Chain-Lösungen<br />

ermöglicht Faller Packaging seinen Kunden<br />

Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten<br />

von rund 20 Prozent.<br />

Digital supply chain solutions for more efficient<br />

<strong>packaging</strong> procurement<br />

Complexity and volatility are constantly increasing in the pharmaceutical<br />

and healthcare industry - this is also noticeable in the<br />

procurement of <strong>packaging</strong>. To meet this challenge, digitalization of<br />

the supply chain offers the right answers: modern methods can be<br />

used to make processes significantly faster, more cost-effective,<br />

more reliable and more sustainable. Packaging manufacturer Faller<br />

Packaging has a high level of expertise in this area and supports its<br />

customers in sustainably optimizing their procurement.<br />

24<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 04-05 | <strong>2021</strong>


PHARMA, KOSMETIK<br />

Effizientes Cold Chain Tracking<br />

DIGITALE LÖSUNG ZU ÜBERWACHUNG<br />

DER KÜHLKETTE<br />

Ein Cold Chain Tracking von Uhlmann stellt die Überwachung der anspruchsvollen Kühlkette eines<br />

Covid-19-Impfstoffs sicher. Von der Anlieferung des Impfstoffs bis zum abschließenden Tiefkühlen der<br />

verpackten Vials liefert die digitale Lösung Daten in Echtzeit.<br />

Für viele Impfstoffe muss eine stabile Kühlkette eingehalten werden.<br />

So darf sich einer der neuen COVID-19-Impfstoffe während<br />

Abfüllung und Verpackung maximal 48 Stunden in 14 Tagen außerhalb<br />

der Kühlung befinden. Umso wichtiger ist daher eine lückenlose<br />

und effiziente Überwachung der Kühlkette über den gesamten<br />

Prozess, wie sie derzeit die Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG<br />

aus Laupheim bei einem internationalen Pharmaverpacker realisiert.<br />

„Bei einigen Herstellern muss die Kühlkette manuell und papierbasiert<br />

überwacht werden, weil noch keine digitalen Lösungen vorhanden<br />

sind. Angesichts der Geschwindigkeit und der Mengen, mit<br />

denen COVID-19-Vakzine produziert werden, ist dies sehr ineffizient.<br />

Zudem können die Wirkstoffe durch eine zu lange Unterbrechung der<br />

Kühlung unwirksam werden. Wir tragen mit unserem digitalen Cold<br />

Chain Tracking dazu bei, dass die maximale Zahl an Impfdosen bereitgestellt<br />

werden kann“, so Georg Schick, Global Product Manager<br />

Track & Trace bei Uhlmann.<br />

Lückenlose digitale Überwachung<br />

Beim Cold Chain Tracking von Uhlmann werden die Impfstoffchargen<br />

im Wareneingang registriert. Ab dann erfasst das System jeden<br />

Check-in in die Kühlung undjeden Check-out zur Abfüllung oder Verpackung.<br />

Dafür werden die Vials in der Abfüllanlage mit einemUV-Code<br />

bedruckt und können anschließend über das Kamerasystem Visio-<br />

Read eingelesen werden. Das Bereitstellen und Erfassen der Serialisierungsdatensowie<br />

deren Aggregation übernimmt das Uhlmann<br />

Control Terminal T1. Alle Daten laufen auf einem zentralen Server<br />

zusammen, wo die zu überwachenden Batches angelegt und abgeschlossen,<br />

Reports erzeugt sowie Dokumentationen erstellt werden.<br />

Das System dokumentiert Entnahmen und Einlagerungen in die<br />

Kühlung. Parallel läuft ein Abgleich mit der maximal zulässigen Zeit<br />

ohne Kühlung. Der Status der Kühlkette wird an jedem Checkpoint über<br />

ein Ampelsystem angezeigt. Ist die Kühlkette unterbrochen, weil ein<br />

Arbeitsschritt zu lange dauert, löst das System einen Alarm aus. Kritische<br />

Chargen können dadurch frühzeitig erkannt, bevorzugt behandelt<br />

oder zumindest zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausgeschleust werden.<br />

Dabei liefert das Cold Chain Tracking ein Reporting in Echtzeit,<br />

welches jederzeit einsehbarist – auch von außerhalb der Produktion.<br />

Das Cold Chain Tracking von Uhlmann lässt sich in einen existierenden<br />

„Track & Trace“-Prozess integrieren und erweitert ihn entsprechend.<br />

Dieser ist ein verpflichtender Bestandteil in der Pharmaproduktion<br />

für umfassende Fälschungs-, Produkt- und Prozesssicherheit.<br />

>> www.uhlmann.de<br />

Efficient Cold Chain Tracking<br />

For many vaccines, the monitoring of the complete cold chain, from<br />

the delivery to the conclusive deep-freezing of the packaged vials,<br />

is decisive. The enterprise Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG<br />

is currently implementing an efficient cold chain tracking system at<br />

an internationally operating packager of pharmaceutical products.<br />

The provided digital solution indicates the status of the cold chain<br />

using a traffic light system and provides data in real time.<br />

Bild: Bild: Uhlmann Pac-Systeme<br />

25


PHARMA, KOSMETIK<br />

Umfassende Primärpackmittelinspektion<br />

ERST INSPIZIEREN, DANN INJIZIEREN!<br />

Nicht nur in Corona-Zeiten: Bei der Abfüllung von sterilen Injektionspräparaten wie Vakzinen kommt es auf die Integrität<br />

der Primärpackmittel und die Sicherheit ihrer wertvollen Inhalte an. Geradlinige Inspektionssysteme von Heuft<br />

überprüfen sie inline und decken nun mit unterschiedlichsten Erkennungstechnologien die gesamte Bandbreite ab.<br />

Anlage zur Komplettinspektion: Der spotter II PHS (Bilder: Heuft)<br />

Wie alles, was injiziert wird, müssen Impfstoffe genauso unbelastet,<br />

hochrein und sicher sein wie die Primärpackmittel,<br />

aus denen sie parenteral, also „am Magen vorbei“, verabreicht<br />

werden. Das Risiko einer von Cracks und anderen kosmetischen Defekten<br />

betroffenen Primärverpackung, die nicht dichthält und dadurch<br />

womöglich mikrobiologisch verunreinigt ist, ist nicht hinnehmbar.<br />

Und auch Glassplitter, Metallteilchen Haare, Fasern und weitere<br />

Fremdpartikel, die nicht selten Transporteure von Pilzen oder Keimen<br />

sind, sollten keinesfalls übersehen werden.<br />

Für befüllte Ampullen oder Blow-Fill-Seal-Behälter, die per Abschmelzung<br />

verschlossen werden, fordert Annex 1 des GMP-Leitfadens<br />

deshalb schon längst eine<br />

100%-Inline-Kontrolle im sterilen<br />

Herstellungs- und Verpackungsprozess.<br />

Und auch bei Vials zeichnet<br />

sich ab, dass ein Container<br />

Closure Integrity Testing (CCIT),<br />

wie es das USP-Kapitel 1207 dieser<br />

Good Manufacturing Practices<br />

empfiehlt, schon in naher Zukunft<br />

nicht nur stichprobenartig, sondern<br />

ebenfalls für jeden einzelnen<br />

Vollbehälter zur Pflicht wird. Zusätzlich<br />

zur visuellen Endkontrolle,<br />

bei der das bereits der Fall ist, darf kein befülltes Injektionsfläschchen<br />

mehr ausgelassen werden.<br />

Verschlussinspektion und Head-Space-Analyse<br />

Vials mit fehlenden oder falsch positionierten (zu tief, zu hoch, schräg)<br />

Gummistopfen werden erkannt und ausgeschleust.<br />

Elementar wichtig für die Funktionalität der kleinen Durchstechflaschen<br />

und eine sichere Injektion ist vor allem die Verschlussintegrität.<br />

Keine nachträglichen Kontaminationen dürfen die mikrobielle<br />

Reinheit des aktiven pharmazeutischen Inhalts mehr beeinträchtigen.<br />

Mit einer speziell für den Einsatz in hygienisch anspruchsvollen<br />

Laminar-Flow-Bereichen konstruierten Erkennungseinheit zur<br />

sicheren Stopfensitzkontrolle<br />

und leistungsstarker FinalView II<br />

CAP-Technologie, die Bördel- und<br />

Flip-off-Kappen inklusive all ihrer<br />

Sicherheitselemente von allen<br />

Seiten her untersucht, hat der<br />

führende Anbieter geradliniger<br />

Inline-Inspektionslösungen genau<br />

die richtigen optischen Module<br />

parat, um fehlerhaft verschlossene,<br />

möglicherweise undichte Vials<br />

26<br />

zuverlässig aus dem Verkehr zu<br />

ziehen. Eingedellte, fehlgebördelwww.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Inspektion mit Rundumblick:<br />

Leer-Vials – Voll-Vials –<br />

Fertigspritzen –<br />

Einmaldosisbehälter.<br />

te, nicht richtig sitzende, defekte und sortenfremde<br />

Verschlüsse werden sicher erkannt.<br />

Die Stationen zu dieser kamerabasierten Verschlussinspektion<br />

lassen sich in den kompakten Voll-Vial-Inspektor<br />

spotter II PHS einbinden. Dies gilt auch<br />

für das erst kürzlich neu hinzugekommene Modul zur<br />

Head-Space-Analyse, welches das CCIT sinnvoll ergänzt<br />

und vervollständigt. Mittels Lasertechnologie<br />

identifiziert es undicht verschlossene Vials, die zu viel<br />

Sauerstoff in ihrem Inneren haben. Denn das kann Oxidation<br />

verursachen und die Wirkweise des Arzneimittels<br />

beeinträchtigen.<br />

Gepulste Röntgentechnologie<br />

für volle Erkennungssicherheit<br />

Auch Abweichungen der Füllmenge und Produktfarbe,<br />

Verunreinigungen, „product splashing“, und Glasdefekte<br />

im Vial wie auch auf den Behälterboden abgesunkene<br />

Fremdpartikel niedriger Dichte erkennt der spotter<br />

II PHS optisch. Und mit gepulster Röntgentechnologie,<br />

die Heuft exklusiv bietet, werden bei minimaler Strahlung<br />

unter anderem sogar in intransparenten gefriergetrockneten<br />

Präparaten verborgene Fremdobjekte<br />

hoher Dichte wie vor allem Glassplitter schonend und<br />

präzise sichtbar gemacht.<br />

Die selbst entwickelte Bildverarbeitung unterscheidet<br />

dabei echte von vermeintlichen Fehlern und<br />

sorgt so für volle Erkennungs- und Ausleitsicherheit.<br />

Aufgrund ihrer besonders kompakten Abmessungen<br />

sind die einzigartigen Röntgenblitz-Module der neuen<br />

Generation auf engstem Raum integrierbar – zum Teil<br />

auch direkt in die jeweilige Verpackungs- bzw. Konfektionierungsmaschine.<br />

Fertigspritzen-Inspektion mit neuer<br />

Needle-Hook-Erkennung<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Syringer-Modul, das<br />

die Funktionalität und Sicherheit vorbefüllbarer Fertigspritzen<br />

überprüft. Zur Darreichung von Impfstoffen<br />

und anderen Injektionszubereitungen kommen sie<br />

verstärkt zum Einsatz, unter anderem um das Risiko<br />

von Fehldosierungen zu vermeiden. Und die gepulste<br />

Röntgeninspektion schaltet weitere Gefahrenquellen<br />

ab, indem sie von der Injektionsnadel durchstochene<br />

Schutzhauben wie Soft- oder Rigid-Needle-Shields sowie<br />

verbogene und deformierte Kanülen oder auch fehlerhaft<br />

montierte, nicht sicher verwendbare, defekte<br />

bzw. undichte Luer-Lock-Schraubadapter und Originalitätsverschlüsse<br />

solcher Einmalspritzen identifiziert. >><br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

27


Das neue Modul zur Head-Space-Analyse<br />

identifiziert Vials mit zu hohem Sauerstoffgehalt.<br />

Die optische und gepulste radiometrische Komplettinspektion deckt alle<br />

möglichen Sicherheitsrisiken und Qualitätsmängel auf (links: im Substrat<br />

verborgene Glassplitter – Mitte: Produktunregelmäßigkeiten – rechts:<br />

eingedellte, potentiell undichte Bördelkappen).<br />

Ein zusätzliches Risiko stellen mikrometerkleine<br />

Verformungen an ihrer Kanülenspitze<br />

dar. Sie sind mit bloßem Auge und radiometrisch<br />

kaum erkennbar. Deshalb verfügt<br />

der Syringer jetzt auch über eine innovative<br />

Zusatzoptik, welche die gepulste Röntgeninspektion<br />

optimal ergänzt: Noch bevor die<br />

Schutzhauben aufgesetzt werden, untersucht<br />

er deshalb mit einer inhouse-entwickelten<br />

intelligenten Farbsensorkamera die<br />

winzigen Nadelspitzen von oben herab. Die<br />

besondere Lichtstreuung der dazu eingesetzten<br />

adaptiven LED-Beleuchtung sorgt<br />

dafür, dass dabei selbst kleinste Formfehler<br />

sichtbar werden.<br />

Rechtzeitige Leer-Vial-Inspektion<br />

Kamerabasiert funktioniert auch die aktuelle<br />

Heuft-Lösung zur 100-prozentigen Inline-Inspektion,<br />

wie sie gerade in einer neuen deutschen<br />

Produktionslinie für Covid-19-Vakzine<br />

installiert wird, um fehlerhafte Injektionsfläschchen,<br />

die durch eventuellen Glasbruch<br />

im Heißsterilisationstunnel mit Splittern<br />

kontaminiert sind, noch vor dem eigentlichen<br />

Füllprozess zu detektieren. Das ist umso<br />

wichtiger, weil Impfstoff ein rares, wertvolles<br />

Gut ist, bei dem es auf jede einzelne Dosis ankommt:<br />

Werden Fremdobjekte und Beschädigungen<br />

erst nach dem Befüllen identifiziert,<br />

gehen gleich mehrere von ihnen unwiderruflich<br />

verloren. Denn dann müssen die betroffenen<br />

Vials samt Inhalt ausgeschleust und<br />

entsorgt werden.<br />

Um sie stattdessen schon aus dem Verkehr<br />

zu ziehen, bevor das wertvolle Produkt<br />

hineinkommt, wird deshalb direkt über dem<br />

Füllmaschinen-Einlaufstern die smarte Sensorkamera<br />

mit Spezialbeleuchtung und direkt<br />

integrierter Bildverarbeitung von Heuft<br />

eingebaut. Diese Inspektion in Top-down-Anordnung<br />

ist in der Lage, neben Glassplittern<br />

auch andere Verunreinigungen sowie Cracks<br />

und Defekte am Boden der Vials zu erkennen.<br />

Die Position der betroffenen Behälter wird<br />

präzise verfolgt, sodass sie keinesfalls mit<br />

dem flüssigen Impfstoff befüllt werden können.<br />

In der Anlage, in der schon bald stündlich<br />

12.000 Impfdosen unter aseptischen Bedingungen<br />

produziert und verpackt werden, ist<br />

eine 100-prozentige Überprüfung jedes einzelnen<br />

Leer-Vials damit sichergestellt.<br />

Regelkonforme<br />

Primärpackmittelinspektion<br />

Die Voll-Vial-Inspektion nach dem Befüllen<br />

und Verschließen erledigt dann wiederum der<br />

spotter II PHS mit unterschiedlichsten Erkennungsverfahren<br />

in einem Gerät. Und für per<br />

Abschmelzung verschlossene Blow-Fill-Seal-Behälter<br />

wie mit Small Volume Parenterals<br />

befüllte Ampullen bzw. Large Volume<br />

Parenterals beinhaltende Infusionsflaschen<br />

realisiert der neue, aber schon praxisbewährte<br />

spotter II BFS eine 100-prozentige Runduminspektion<br />

und Dichtigkeitskontrolle.<br />

Mit personalisierten Zugriffsrechten und<br />

lückenloser Erfassung aller relevanten Betriebs-<br />

und Prozessdaten erfüllen die für die<br />

Reinraumklasse B geeigneten Heuft-Systeme<br />

zur Inline-Inspektion leerer und befüllter<br />

Parenteralia-Primärpackmittel grundlegende<br />

Dokumentations- und Validierungspflichten<br />

nach GMP und dem gültigen Leitfaden für<br />

die computergestützte Validierung (GAMP5).<br />

>> www.heuft.com<br />

Comprehensive Primary<br />

Packaging Material Inspection<br />

At the filling of vaccines and other parenteral<br />

products, the integrity of the primary<br />

<strong>packaging</strong> material and the security of the<br />

precious content must be inspected. The<br />

inline inspection solutions provided by the<br />

enterprise Heuft in the form of various different<br />

detection technologies covers the<br />

whole required range. Even at high outputs<br />

of empty- or full vials, ready-to-fill syringes<br />

or blow-fill-seal containers, these warrant<br />

for a gapless inspection of each individual<br />

product in efficient, container-sparing<br />

straight-run mode.<br />

28 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


PHARMA, KOSMETIK<br />

Neue Designideen mit den iF Design Awards prämiert<br />

AUSGEZEICHNETE<br />

KOSMETIKVERPACKUNGEN<br />

Zum 67. Mal wurden Mitte Mai die iF Design Awards verliehen. Für die Preisverleihung hatten renommierte<br />

Designmuseen auf der ganzen Welt ihre Räume als digitale Bühne zur Verfügung gestellt. Ausgezeichnet wurden<br />

außerdem wieder zahlreiche Kosmetikverpackungen.<br />

Bild: Fasten BV<br />

Auch <strong>2021</strong> waren viele nachhaltige Verpackungslösungen unter den Einreichungen. So gab es einen IF Design Award Gold für das<br />

niederländische Konzept Fasten. Der nachfüllbare Refill-Reuse-Repeat-Cremetiegel besteht aus recyceltem Polypropylen-Monomaterial<br />

und spart 70 Prozent Kunststoff im Vergleich zu einem Standard-Cremetiegel ein. Durch die Gewichtsreduzierung im Design und die Stapelbarkeit<br />

der Nachfülleinheiten kann auch der CO 2<br />

-Ausstoß beim Transport reduziert werden. Zudem wird hier Tinte durch Prägung ersetzt<br />

und der Umkarton gefaltet statt geklebt. Die Jury meinte dazu: „Dieser intelligente und innovative Cremetiegel ist der Inbegriff für nachhaltiges<br />

Verpackungsdesign in seiner Kategorie. Durch die ausschließliche Verwendung von recyceltem Polypropylen und die Reduzierung von<br />

unnötigem Material ist die Verpackung noch umweltfreundlicher geworden. Die sinnvolle Wahl für zukünftige Generationen.“<br />

>> www.fasten.nl<br />

Bild: Polyvoly Technology (Wuhan) Co., Ltd<br />

Der „Artclass Lip Velour“ von Too cool for school (Südkorea) wurde von dem<br />

französischen Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) inspiriert. Die Verpackung<br />

zeigt eine asymmetrische Lippenstifthülse, die wirkt, als wäre sie<br />

aus Ton geformt. Die unregelmäßige Oberfläche erzeugt ein Spiel aus Licht<br />

und Schatten, sodass der Behälter in jedem Winkel seine Form zu verändern<br />

scheint. Dieser unregelmäßige Schnitt verbessert zudem die Griffigkeit und<br />

lässt sich im Vergleich zu herkömmlichen zylindrischen Hüllen leichter öffnen<br />

und schließen. Das charakteristische Logo der Marke ist auf der Oberseite<br />

des Lippenstifts eingraviert und so gestaltet, dass es nahtlos mit der glatten<br />

Textur und dem matten Finish des Produkts verschmilzt.<br />

www.toocoolforschool.com<br />

Bild: Bild: Too cool for school<br />

Im Bereich Haarpflege überzeugte das Design eines<br />

Avocado-Pflegeprodukts aus China die Jury. Die Verpackung<br />

greift mit einer vereinfachten Darstellung die Form<br />

der Frucht auf, die auch in den einzelnen Verpackungselementen<br />

– runde und avocadoförmige Näpfe – verwendet<br />

wird. Die Box selber kann flach zusammengefaltet werden.<br />

>> www.polyvoly.com<br />

>><br />

04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

29


PHARMA, GREEN PACKAGING<br />

KOSMETIK<br />

Bild: Unilever<br />

Bild: Innisfree<br />

Bild: Kolmar Korea<br />

Die kosmetischen Formulierungen der Marke Re-stay von Innisfree<br />

sind in Nachfüllpackungen erhältlich. Der „Re-spenser“-Spender<br />

wurde so konzipiert, dass er leicht nachgefüllt werden kann.<br />

Der Keramikbehälter besteht aus einem neuen Material, Kokosnussschalen<br />

(5 %) und Mineralien (25 %) und zeichnet sich durch<br />

eine natürliche, körnige Textur aus. Der Einsatz von Plastik konnte<br />

damit um 30 Prozent reduziert werden. Für die Form des Spenders<br />

ließ sich der Naturkosmetikhersteller von den Kurven des<br />

koreanischen Porzellans und der Schönheit der Leere inspirieren.<br />

>> www.innisfree.com<br />

In der Kategorie Non-branded-<strong>packaging</strong> konnte eine Tube<br />

für Augencreme punkten, die dank einer flexiblen Silikontülle<br />

Kosmetikprodukte besonders schonend direkt auf das Gesicht<br />

oder die Haut um die Augen herum aufträgt. Die Tube nutzt eine<br />

sogenannte Bi-Injektions-Technologie an der Düse, die direkt die<br />

Haut berührt, um die Augencreme sanft, aber ohne das für Standard-Kosmetiktuben<br />

typische harte Plastikgefühl aufzutragen.<br />

>> www.kolmarpharm.co.kr<br />

Petal ist ein abfallfreies Handseifensystem. Nachfüllungen<br />

werden in zylindrischen Dosen direkt an den Kunden geliefert,<br />

der sie mit Wasser mischt und in einer Flasche aus 100 Prozent<br />

recycelbarem, leichtem Aluminium abfüllt. Die Dosierpumpe<br />

besteht aus recycelten Post-Consumer-Kunststoffen. Das<br />

Design von Trivium Packaging USA will die Abhängigkeit von<br />

Einwegkunststoffen und den CO 2<br />

-Fußabdruck verringern.<br />

>> www.withpetal.com<br />

Die niederländische Agentur VanBerlo Agency hat für Unilever<br />

das Design für ein nachfüllbares Deodorant von Dove entwickelt.<br />

Es besteht aus einem minimalistischen Edelstahlgehäuse mit<br />

einer polierten Oberfläche. Die nachfüllbaren Deo-Sticks werden<br />

in den Sockel gesteckt und gedreht, bis sie einrasten. Diese<br />

Nachfüllverpackung soll den Einsatz von Plastik um 54 Prozent<br />

im Vergleich zu aktuellen Verpackungen reduzieren.<br />

>> www.unilever.com


Bild: Shenzhen Baixinglong Creative Packaging Bild: Ecover<br />

Aus 100 Prozent post-consumer-recyceltem PET wird die<br />

Flasche des belgischen Herstellers von umweltfreundlichen<br />

Reinigern, Ecover, produziert. Sie besitzt eine einteilige<br />

Dosierkappe, die je zur Hälfte aus postindustriellem und<br />

Post-consumer-Polypropylen besteht. Die Flasche ist einfach<br />

nachzufüllen und wiederzuverwenden und am Ende einfach zu<br />

recyceln. >> www.ecover.com<br />

Das Design der japanischen „Baum Forest"-Verpackungslinie<br />

verwendet recycelte Holzreste aus der Möbelherstellung.<br />

Hochwertiges Eichenholz wird dabei so umgestaltet, dass<br />

es eine neue Aufgabe als Kosmetikverpackung übernehmen<br />

kann. Die nachfüllbaren Produktflaschen werden entweder aus<br />

biobasiertem PET oder aus recyceltem Glas hergestellt. Die<br />

Marke will sich auch für den Schutz der Wälder engagieren,<br />

indem sie Eichen pflanzt. Die erste Pflanzung ist für dieses<br />

Jahr geplant. >> www.shiseido.de<br />

Dieses Verpackungsdesign für eine flüssige<br />

Hautgrundierung wurde vom klassischen Eierkarton<br />

inspiriert. Auch die Produktfläschchen<br />

sind eiförmig und teilweise transparent,<br />

sodass Benutzer zwischen den verschiedenen<br />

Produktfarben unterscheiden können. Die<br />

Umverpackung besteht aus nachhaltigem<br />

Material, um die natürlichen Inhaltsstoffe<br />

der Formulierungen hervorzuheben.<br />

>> www.szbxl<strong>packaging</strong>.com<br />

Bild: SHISEIDO Co., Ldt.<br />

Awarded Cosmetics<br />

Packaging<br />

For the 67 th time, the iF<br />

Design Awards were presented<br />

in the middle of<br />

May. For the award ceremony<br />

under pandemic<br />

conditions, renown design<br />

museums all around the<br />

world had made available<br />

their rooms to act as a<br />

digital platform. Numerous<br />

cosmetics packages<br />

were once again among<br />

those awarded. Exemplary<br />

for this is the award of<br />

the iF Design Award Gold<br />

for the Dutch concept<br />

Fasten which comprises a<br />

refillable cream jar made<br />

of recycled polypropylene<br />

mono-material.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

31


PHARMA, KOSMETIK<br />

Kapazitäten für die Impfstoffproduktion nicht unendlich erweiterbar<br />

GROSSE HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR MASCHINENBAUER<br />

Die Impfstoffherstellung gegen Covid-19 ist auch für die Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />

eine ganz besondere Aufgabe. Bereits vor der Zulassung wurde bei den Pharmaunternehmen mit der Erweiterung der<br />

Produktionskapazitäten begonnen, und ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Aber auch Anlagen, die andere wichtige<br />

Medikamente produzieren, dürfen nicht aus dem Blick geraten.<br />

Natürlich freut man sich beim süddeutschen Maschinenbauer<br />

Bausch+Ströbel, wenn eine der eigenen Anlagen in der Tagesschau<br />

gezeigt wird: Denn wenn es um die Herstellung von Impfstoffen<br />

gegen Covid-19 geht, sind immer wieder mal die Abfüll- und<br />

Verpackungsanlagen aus Ilshofen in Aktion zu sehen.<br />

„Wir sind natürlich froh und stolz, dass wir unseren Beitrag zur Pandemiebekämpfung<br />

leisten können – aber das bedeutet für uns auch<br />

eine große Verantwortung“, so Geschäftsführer Dr. Hagen Gehringer.<br />

Die Aufgaben stellen alle Maschinenbauer, die Spezialmaschinen für<br />

die pharmazeutische Industrie fertigen, derzeit ganz allgemein vor<br />

große Herausforderungen.<br />

Gefragt: effektiver Vorlauf<br />

Schon früh haben sich die Pharmaunternehmen auf die Produktion ihrer<br />

Impfstoffe vorbereitet: Sie haben die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten<br />

zu einem Zeitpunkt in Angriff genommen, an dem<br />

noch nicht feststand, ob der entwickelte Impfstoff überhaupt eine<br />

Zulassung bekommen würde. „Ohne diese vorlaufenden Maßnahmen<br />

wäre eine schnelle Versorgung mit dem Impfstoff aktuell nicht möglich“,<br />

ist sich Geschäftsführer Dr. Hagen Gehringer sicher. Dies führte<br />

sehr früh zu vermehrten Anfragen bei den Spezialmaschinenherstellern,<br />

die in diesem Bereich tätig sind.<br />

Gefordert: Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />

Die ersten Anfragen kamen in Ilshofen bereits im März 2020 an: So<br />

wurde zum Beispiel eine Etikettiermaschine explizit für die Verarbeitung<br />

eines künftigen Impfstoffs bestellt, die wenige Monate später<br />

ausgeliefert werden konnte.<br />

Eine vollautomatische Abfüll- und Verpackungsanlage benötigt<br />

in der Regel aber deutlich mehr Vorlauf. Da die Pharmaunternehmen<br />

vor der Herausforderung stehen, in möglichst kurzer Zeit genügend<br />

Verarbeitungslinien für die Herstellung dieser speziellen Medikamente<br />

verfügbar zu haben, geht es in dieser ersten Phase darum, bereits<br />

bestellte Anlagen schnell in Betrieb zu nehmen und parallel dazu<br />

bestehende Anlagen für diesen speziellen Einsatz umzurüsten. Nur<br />

so gelingt es, die Produktion schnell hochzufahren, um die Märkte in<br />

kürzester Zeit zu beliefern.<br />

Für die zügige Umrüstung müssen in kürzester Zeit neue Formatsätze<br />

erstellt oder Füllversuche durchgeführt werden, die sicherstellen,<br />

dass der jeweilige Impfstoff auch optimal auf den Anlagen verarbeitet<br />

wird. In der Regel bieten dies die Anlagenbauer in eigenen Versuchsräumen<br />

an. Welches Dosierverfahren ist das beste? Bei welchen Umgebungsparametern<br />

wird das beste Ergebnis erzielt? Das sind Fragestellungen,<br />

die in dieser Phase geklärt werden.<br />

„Das alles ist auch für uns eine große Aufgabe, da es weltweit nach<br />

wie vor eine große Nachfrage nach anderen Medikamenten gibt, für<br />

die ebenfalls Anlagen zur Verfügung gestellt werden müssen“, betont<br />

Diese Abfüllanlage für einen Covid-Impfstoff wurde inzwischen ausgeliefert.<br />

Vials werden gereinigt, anschließend befüllt sowie mit einem Stopfen<br />

versehen und abschließend mit einer Bördelkappe verschlossen.<br />

(Bilder: Bausch+Ströbel)<br />

Derzeit werden die Impfstoffe noch überwiegend in kleine Fläschchen<br />

abgefüllt. In jedem dieser Vials sind mehrere Impfdosen enthalten.<br />

32 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de


„Der Aufbau von Fachpersonal und auch der Ausbau<br />

von Produktionsflächen sind grundsätzlich nicht unbegrenzt möglich<br />

und benötigten darüber hinaus Zeit.“<br />

Dr. Hagen Gehringer, Geschäftsführer der Bausch+Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen GmbH<br />

Dr. Hagen Gehringer. Die Kapazitäten der Anlagenbauer<br />

könnten eben nicht in kürzester Zeit so erweitert werden,<br />

dass zahlreiche zusätzliche Aufträge angenommen werden<br />

können, so Gehringer.<br />

Garantiert: Fokus auf Priorisierung<br />

Auch Anlagen, die andere wichtige Medikamente produzieren,<br />

dürfen nicht vernachlässigt werden. Nach wie vor existieren<br />

eben andere Krankheiten, für die ebenfalls Therapien<br />

zur Verfügung gestellt werden müssen. Für den Experten<br />

gibt es hier aktuell nur einen Weg: „faires Priorisieren“.<br />

Hinzu kommt, dass die Pharmaunternehmen vorausschauend<br />

planen und schon jetzt in neue Anlagen investieren.<br />

Denn inzwischen zeichnet sich ab, dass Covid-19 eine<br />

in bestimmten Zeitabständen aufzufrischende Impfung<br />

erfordert. Dies zielt über die Erstversorgung hinaus und<br />

betrifft in der Konsequenz auch die Anlagenbauer: Derzeit<br />

werden die Impfstoffe vorwiegend in Vials abgefüllt. Künftig<br />

werden sie aber sicherlich, wie andere gängige Medikamente<br />

auch, in Einmalspritzen angeboten werden – was<br />

andere Abfüll- und Verpackungsanlagen erfordert.<br />

„Die derzeitige Situation wird den Trend im Spezialmaschinenbau,<br />

möglichst flexible Anlagen anzubieten, die mit<br />

geringem Aufwand und in kurzer Zeit auf andere Packmittel<br />

und andere Medikamente umgerüstet werden können,<br />

sicher noch verstärken“, ist sich Dr. Hagen Gehringer sicher.<br />

Gesichert: Organisation von Serviceeinsätzen<br />

Vieles kann in den Büros, Fertigungs- und Montagehallen<br />

der Maschinenbauer vorbereitet werden. Zahlreiche Arbeiten<br />

müssen aber dann doch von Technikern oder Programmierern<br />

vor Ort realisiert werden. „Wir konnten hier<br />

durch den vermehrten Einsatz digitaler Werkzeuge, wie<br />

unseren RemoteService, einige Aufgaben kompensieren“,<br />

erklärt Dr. Hagen Gehringer. Bei der Einführung dieser<br />

Technologien war man zum Glück schon vor der Pandemie<br />

sehr weit. Doch nicht alles lässt sich aus der Ferne lösen.<br />

Die Anlagen der Pharmaunternehmen stehen auf der ganzen<br />

Welt. Schließlich ist es von Vorteil, dort zu produzieren,<br />

wo der jeweilige Impfstoff auch gebraucht wird. Jeder Einsatz<br />

muss im Einklang mit der Sicherheit der Mitarbeiter stehen<br />

und bedarf so einer intensiven Vorbereitung und Begleitung.<br />

Und natürlich braucht es Mitarbeiter, die auch in Pandemiezeiten<br />

bereit sind zu reisen. „Diese Bereitschaft ist bei uns<br />

zum Glück sehr groß“, hebt Dr. Hagen Gehringer hervor.<br />

>> www.bausch-stroebel.com<br />

Great Challenges for Machine Builders at the Production of Vaccine<br />

The production of vaccine to counter Covid-19 also poses diverse challenges<br />

to the manufacturers of filling and <strong>packaging</strong> plants. The expansion of the<br />

production capacities of the respective pharmaceutical enterprises was initiated<br />

already before the approval and an end is not yet in sight. The capacities<br />

of the machine builders are however limited and other production plants<br />

which manufacture other important medications may not be neglected. The<br />

machine builder Bausch+Ströbel takes pride in the fact that the enterprise is<br />

able to contribute a significant global contribution to counter the pandemic.<br />

The enterprise is convinced that the current situation will yet increase the<br />

trend within the special purpose machine building sector to offer most flexible<br />

production systems, which can be changed over to other <strong>packaging</strong> materials<br />

and other medications at low expenditure and within a short period of time.<br />

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PACKMITTEL, PACKSTOFFE | PAPIER, PAPPE, KARTON, FALTSCHACHTELN<br />

Schnellere Lieferung von Premiumverpackungen<br />

FEINSCHLIFF BEIM PARTNER<br />

IN DER NÄHE<br />

Vor einiger Zeit entschied sich der führende deutsche Hersteller von Raumdüften, Ipuro, dafür, sein Markenimage<br />

zu überarbeiten. Dafür suchte das Unternehmen einen Partner, um die Verpackung der Produkte sowohl in Bezug auf<br />

die Konstruktion als auch auf das Erscheinungsbild mit exklusiverem Design zu vermarkten.<br />

Die Produktverpackung bestand ursprünglich<br />

aus einer einfachen Faltschachtel.<br />

Die Frage lautete: Wie könnte<br />

man eine luxuriösere Hartkartonagebox<br />

gestalten, damit sie mehr Aufmerksamkeit im<br />

Regal erregt? Die Verantwortlichen von Ipuro<br />

nahmen Kontakt zur Swedbrand Group auf,<br />

die bereits für verschiedene renommierte<br />

Luxusmarken attraktive Verpackungen entwickelt<br />

hatte. Gemeinsam machte man sich<br />

Gedanken über eine Lösung. Als besondere<br />

Herausforderung kristallisierten sich schnell<br />

die Schachtelhöhe und Kanten heraus.<br />

Vom neuen Designvorschlag war Ipuro dann<br />

einfach begeistert. Zaid Bunni, kompetenter<br />

Verpackungsspezialist und vor 15 Jahren Mitbegründer<br />

von Swedbrand, sowie das ganze<br />

Team haben eng mit Ipuro zusammengearbeitet,<br />

um dieses neue Design zu entwickeln.<br />

„Nachdem unser Kunde dem Konzept zugestimmt<br />

hatte, haben wir die Schachteln anfangs<br />

in unserem Werk im Fernen Osten produziert.<br />

Als nächster Schritt wurde überlegt,<br />

wie man die Produktion in die Nähe des deutschen<br />

Standorts verlagern kann“, erklärt Cornelia<br />

Oswald, Head of Sales bei Swedbrand.<br />

Beeindruckend scharfe Kanten<br />

Im Jahr 2020 begann Swedbrand also ein neues<br />

Werk in Polen aufzubauen, das inzwischen<br />

spezielle Premium-Hartkartonageschachteln<br />

verschiedenster Konstruktionen für Ipuro<br />

und weitere Kunden entwickelt und herstellt.<br />

„Dieses Werk bietet eine ganze Reihe von<br />

Vorteilen“, ergänzt Oswald. „Wir können die<br />

neueste Technologie einsetzen und demzufolge<br />

einen stärker automatisierten Herstellungsprozess<br />

einrichten, der eine qualitativ<br />

höherwertige Verpackung mit beeindruckend<br />

scharfen Kanten liefert.“ Der Maschinenpark<br />

kann sogar eine Schachtelhöhe von bis zu 180<br />

Millimeter realisieren.<br />

Die Produktionskosten haben sich zwar<br />

geringfügig erhöht, aber die vorherige Lieferzeit<br />

von fünf bis sieben Wochen konnte<br />

von Polen nach Deutschland auf etwa drei<br />

Tage verkürzt werden. Da sich die Preise für<br />

den Transport aus dem Fernen Osten in den<br />

34 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Mit einer Taktung von 32 Verpackungen pro<br />

Minute erfolgt hier im Stopp-Stamp-Modus<br />

die Verbindung des 3D-Blocks mit dem<br />

Ummantelungsmaterial. (Bild: Swedbrand)<br />

letzten Monaten drastisch erhöht haben, kam<br />

zusätzlich noch die Reduzierung der Versandkosten<br />

um 90 Prozent hinzu.<br />

Besondere Veredelungsschritte<br />

Wie man das erwartet, bietet die Swedbrand<br />

Group generell und insbesondere auch am<br />

neuen Standort in Gdansk ein kundenorientiertes<br />

Beratungskonzept an. Ziel ist es dabei,<br />

eine individualisierte Lösung zu finden,<br />

die den Anforderungen am besten gerecht<br />

wird. Dazu gehören auch spezielle neue<br />

Struktur- oder Designelemente, wie Faltschachteln<br />

aus Graukarton von 0,8 bis vier<br />

Millimeter Stärke, die von Papier/Karton mit<br />

der Grammatur von 100 bis 300 g/m2 oder<br />

anderen Deckmaterialien wie Textilien oder<br />

Lederimitationen ummantelt sind. Möglich<br />

sind beispielsweise Relief-, Stempel- oder<br />

Heißfolienprägung, Mattglanzlack- sowie<br />

Metallisierungseffekte, Hochglanzlacke oder<br />

Soft-Touch- und UV-Effekte. Dabei werden<br />

auch schon mal außergewöhnliche Konzepte<br />

wie bei Ipuro präsentiert.<br />

Heute erhält das Unternehmen die optimierten<br />

Premiumverpackungen komplett aus<br />

dem europäischen Swedbrand-Werk in Polen.<br />

Die Produktionslinie ist für die manuellen<br />

Veredelungsschritte mit langen Montagebändern<br />

und 14 Werkstationen ausgestattet. So<br />

werden z. B. Einsätze aus Pappe, Wellpappe<br />

oder Kunststoff eingebettet. Mit den verbesserten<br />

Prozessen in Polen werden nur noch<br />

zehn Arbeitskräfte anstatt der im ursprünglichen<br />

Fertigungsverfahren erforderlichen<br />

150 benötigt. „Hätten wir einfach die alten<br />

Prozesse übernommen, wären wir nicht in der<br />

Lage gewesen, den Kostenerwartungen von<br />

Ipuro gerecht zu werden“, erklärt Oswald.<br />

„Unsere Premiumverpackungen sollten<br />

ein neues Gesicht bekommen und hochwertiger<br />

gestaltet werden. Mit Swedbrand haben<br />

wir einen zuverlässigen Partner gefunden“,<br />

betont Daniela Raiser do Ó, Head of Purchasing<br />

bei Ipuro.<br />

Getting the final touch from the partner<br />

around the corner<br />

Ipuro, the leading German manufacturers of<br />

room scent products was on the lookout for<br />

a partner in order to market their products<br />

with a more exclusive design both in terms<br />

of the actual construction of the <strong>packaging</strong>,<br />

as well as the appearance as such. The<br />

first design draft forwarded by Swedbrand<br />

soon made it clear that the box height of<br />

175 mm, as well as the edges would be the<br />

particular challenges. In the meantime, the<br />

attractive <strong>packaging</strong> is now being produced<br />

in the new Ipuro production plant in Poland<br />

using state-of-the-art finishing technology<br />

and at reduced manual expenditure, and are<br />

therefore now also available on short call.<br />

>> www.swedbrand-group.com<br />

Ab 300µm – natürlich auch mit Barriere.<br />

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PACKMITTEL, PACKSTOFFE | PAPIER, PAPPE, KARTON, FALTSCHACHTELN<br />

Praktisches Know-how und kreatives Denken<br />

HIER WIRD DIE VERPACKUNG<br />

ZUM STATEMENT<br />

Praktische Hülle, robuster Schutz, kreativer Werbeträger – moderne Kartonagen und Faltschachteln müssen gleich<br />

mehrere Aufgaben erfüllen, um in Form und Funktion zu überzeugen. Dabei sollen sie so individuell sein wie die darin<br />

verpackten Produkte – und ihre Fertigung sowie die Materialauswahl nach ökologischen Kriterien erfolgen.<br />

Die Schachtel wird händisch in drei Etappen<br />

aufgerichtet. (Bilder: Dörr-Kartonagen)<br />

Vieles, was es zu verpacken gilt, bedarf einer ganz spezifischen,<br />

auf das Produkt zugeschnittenen Lösung. Umso besser, wenn<br />

Markenartikler dabei auf die kreativen Ideen und das konstruktive<br />

Know-how eines Partners setzen können, der beides zu verknüpfen<br />

versteht. Denn dann wird die Verpackung nicht nur zum perfekt<br />

passenden Rundumschutz des Produkts, sondern auch zum funktionalen<br />

und optisch ansprechenden Markenbotschafter.<br />

Ambitionierte Ziele<br />

Bernhard Buech gilt als kreativer Kopf. 2018 hat er die Dörr GmbH<br />

& Co. KG im rheinland-pfälzischen Pirmasens übernommen und neue<br />

Akzente im Unternehmen gesetzt. „Das Unmögliche möglich machen,<br />

das treibt mich als Unternehmer an. Erst zufrieden sein, wenn das Ergebnis<br />

perfekt ist. Design und Funktion in Einklang bringen, mit der<br />

hoch aktuellen Herausforderung der Nachhaltigkeit“, so beschreibt<br />

er selbst den Anspruch seines Handelns. Seine<br />

Motivation schöpft er aus der offenen Auseinandersetzung<br />

mit jeder neuen Herausforderung:<br />

„Die Arbeit muss Spaß machen, dann entstehen<br />

neue, unkonventionelle Produkte. Wir<br />

arbeiten stets leidenschaftlich und fokussiert<br />

an neuen, praktischen Lösungen.“ Sein erklärtes<br />

Ziel ist es, das Unternehmen so aufzustellen,<br />

dass es sich zum „kreativsten und innovativsten<br />

Druckdienstleister“ für Verpackungslösungen<br />

und Displays in Deutschland entwickelt. In<br />

den letzten drei Jahren wurden dafür bereits 20<br />

neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen<br />

und zukunftsweisende Investitionen in Maschinen,<br />

Digitalisierung und Automatisierung<br />

getätigt. „Eine hohe Falt- und Schnittkunst,<br />

eher konstruktive Lösungsansätze und die<br />

Fertigung von auf das Wesentliche reduzierten<br />

Das Besondere an dieser „Bonbon“-<br />

Verpackung sind die beiden Elemente<br />

zum Eindrehen und Verschließen.<br />

Produkten“, sind für Bernhard Buech grundlegende Bestandteile für<br />

den angestrebten Erfolg.<br />

Optimiert für den manuellen Gebrauch<br />

Das Unternehmen bietet seinen Kunden bereits seit mehr als 100<br />

Jahren spezifische produktbezogene Lösungen. Erst recht, seit man<br />

sich 2004 auf das Kerngeschäft, die Kartonagenherstellung, mit dem<br />

Fokus auf Schuhkartons konzentrierte.<br />

Trotz aller modernen Technik im Unternehmen hat man bei Dörr zuletzt<br />

proaktiv an einem Schuhkarton gearbeitet, der sich einfach von<br />

Hand aufrichten lässt. Denn nicht überall stehen dafür die entsprechenden<br />

Maschinen zur Verfügung. Und in der Regel werden sie wegen<br />

der geringen anfallenden Mengen dort auch gar nicht gebraucht.<br />

Die Schachtel wird aus Vollpappe gefertigt und steht einem maschinell<br />

bearbeiteten Gegenstück bei Stabilität und Design in nichts nach.<br />

Kleinere Werkstätten und Schuhmanufakturen,<br />

Einzel- und Großhändler, die eher auf Individualität<br />

setzen, greifen gern auf diese Möglichkeit<br />

zurück. Hergestellt wird die Verpackung aus<br />

Chromoduplexkarton (GD2) oder aus braunem<br />

Karton, der sich auf Wunsch im Offsetverfahren<br />

individuell gestalten lässt. Bei diesem<br />

typischen Beispiel für das kundenorientierte<br />

Denken und die Innovationskraft des Unternehmens<br />

kommt ein Material zum Einsatz, das zu<br />

95 Prozent aus recycelten Kartonagen besteht.<br />

Option Rundumpaket<br />

Aber auch auf besondere und kreative Verpackungslösungen<br />

für den Non-Food- oder<br />

Food-Bereich kann das Unternehmen verweisen.<br />

So hat man passend für Bio-Schokoriegel<br />

36 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


- xyy<br />

„Innovative Lösungen zu finden, die sich am Markt behaupten,<br />

das ist täglicher Antrieb und Motivation.“<br />

Bernhard Buech, Geschäftsführer und Inhaber der Dörr GmbH<br />

Schachteln aus Recyclingmaterial entwickelt, die auch durch ihre<br />

Anmutung Nachhaltigkeit ausstrahlen. Eine andere Verpackung empfiehlt<br />

sich bereits durch ihre Form für Süßigkeiten: Sie wurde von<br />

Dörr-Kartonagen so konzipiert, dass für den Verschluss keine Klebepunkte<br />

gesetzt werden müssen. Es werden die Enden einfach nur<br />

gedreht, verzahnen sich, und die Packung bleibt sicher verschlossen.<br />

Damit die Kartonagen ihre Funktion als Image- und Werbeträger<br />

erfüllen, ist eine entsprechende Veredelung in Form von Lackierungen<br />

und Prägungen gefragt. Zu weiteren Optionen gehört die Kombination<br />

mit anderen Werkstoffen, etwa in Form einer Folienkaschierung.<br />

Auch darum kümmert sich der umtriebige Druckdienstleister. Um das<br />

Produktspektrum für Kunden abzurunden, gehören zum Portfolio aber<br />

auch aufmerksamkeitsstarke Displays und PoS-Materialien. Denn so<br />

hat man es auch in der Hand, wie das Produkt im Verkaufsraum präsentiert<br />

wird.<br />

Packaging transforms to a Statement<br />

Practical shell, robust protection, creative advertising media –<br />

modern cartons and folded boxes must fulfil several tasks in order<br />

to convince in terms of form and function. At the same time, they<br />

must also be just as individual as the packaged products. The enterprise<br />

Dörr GmbH has most recently developed a shoe box that can<br />

be erected manually so easily, as if performed by a machine. The<br />

company however also disposes of special and creative <strong>packaging</strong><br />

solutions for the non-food and food sector.<br />

>> www.doerrkartonagen.de<br />

„Wie soll man nachhaltig<br />

einkaufen, wenn es zu<br />

so vielen Plastikverpackungen<br />

keine<br />

Alternativen<br />

gibt?“<br />

Gibt es doch. Immer mehr Verbraucher wünschen sich nachhaltige<br />

Verpackungen. Die innovativen Papierlösungen von NexFlex sind die<br />

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PACKMITTEL, PACKSTOFFE | PAPIER, PAPPE, KARTON, FALTSCHACHTELN<br />

Bilder: Jino Kanjiramvila/shutterstock.com, Spalnic/shutterstock.com<br />

Die Vollkartondose wird für<br />

Snacks und Co. entwickelt –<br />

Der aktuelle Materialmix ist<br />

nicht mehr zeitgemäß und<br />

soll abgelöst werden.<br />

Umweltverträglichere Verpackungen wirtschaftlich herstellen<br />

EIN GROSSER SCHRITT<br />

IN RICHTUNG VOLLKARTONDOSE<br />

In vielen Bereichen der Spitzenforschung sind kleine und mittlere Unternehmen Vorreiter des technologischen<br />

Fortschritts. Um diesen Status weiter zu forcieren, gehören auch technologische und maschinentechnische<br />

Entwicklungen des Verpackungsmaschinenbaus in den Bereich, der vom Staat und von der EU unterstützt<br />

werden soll – das Ziel hier: eine Einstoffverpackung.<br />

Die Regel bei der Herstellung von Kartonverbunddosen ist nach<br />

wie vor die Fertigung aus einem Materialmix, der den aktuellen<br />

Anforderungen an eine die Umwelt schonende Verpackung<br />

nicht mehr entspricht. Es ist weder möglich, diese Verpackungen<br />

wieder vollständig in den Stoffkreislauf einzubinden, noch können<br />

sie komplett auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wirtschaftlich<br />

gefertigt werden. Und es geht dabei nicht etwa um ein Nischenprodukt.<br />

Dosen aus Kartonverbund haben bei den Wirtschaftsgütern ein<br />

breites Anwendungsspektrum erreicht: Dabei sind Chips und Cracker,<br />

Suppen, Soßen sowie weitere Instantprodukte, Gewürze oder Tabak<br />

den Verbrauchern sicherlich am geläufigsten.<br />

Soll sich die Vollkartondose in der Breite gegenüber der Kartonverbunddose<br />

durchsetzen, darf es durch die Substitution verschiedener<br />

Bestandteile keine Abstriche bei deren Eigenschaften geben.<br />

So müssen eine adäquate Funktionalität wie Gasdichtheit, Öffnungsverhalten,<br />

Wiederverschließbarkeit sowie die Schutzwirkung der<br />

Verpackung und damit des Haltbarkeitszeitraums gewährleistet sein.<br />

Materialmix, ade!<br />

Wenn es gelingt, bei diesem speziellen Packmittel einen weiteren<br />

Schritt in Richtung Einstoffverpackung zu gehen, ergibt sich erhebliches<br />

Nachhaltigkeitspotenzial. Aber: Die Entwicklung einer solchen<br />

Lösung erfordert eine hohe technische Leistungsfähigkeit. Dafür<br />

braucht es Verpackungsmaschinenbauer wie die Gebrüder Leonhardt<br />

GmbH & Co. KG Blema Kircheis aus Aue. Sie kann auf ein umfangreiches<br />

Spektrum an Maschinen bis hin zu kompletten Anlagen zur<br />

Herstellung der ursprünglichen Verpackungen verweisen und damit<br />

auf fachspezifischem Know-how aufbauen. Hinsichtlich der Entwicklung<br />

neuer Verfahren und Maschinen verfügt man am internationalen<br />

Markt über ein hohes Maß an Reputation.<br />

Die Kernkompetenz der Spezialisten konzentriert sich auf die Herstellung<br />

von Verpackungen aus Weißblech, Kartonverbund und Karton.<br />

Speziell der Geschäftsbereich „Kartonverbund, Karton“ wurde in<br />

den zurückliegenden fünf Jahren stark ausgebaut und erhielt durch<br />

die Übernahme zweier Unternehmen weitere Impulse. Und es ist die<br />

Bereitschaft vorhanden, neben einer anteiligen Förderung aus dem<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung das Risiko eines solchen<br />

Projekts auch finanziell zu tragen und dementsprechend zu investieren.<br />

Voraussetzungen für den umfassenden Markterfolg<br />

Für den Aufbau der Dose steht eine ganze Reihe von Veränderungen<br />

an: Das sind die Substitution des Kunststoffdeckels und des Dosenbodens<br />

durch Vollkarton, der Ersatz der Aufreißmembran aus Aluminium<br />

zugunsten von Papier, der Aufbau einer Barriere in Form einer<br />

polymeren Sperrschicht beim Dosenrumpf.<br />

Getrieben durch Packmittelhersteller und Verpacker wird diese Lösung<br />

zunehmend nicht nur für den europäischen Markt, sondern weltweit<br />

gefordert. Aktuell liegen bei Blema Kircheis bereits wirtschaftlich<br />

nutzbare Ergebnisse vor. Das betrifft das Einsiegeln eines tiefgezogenen<br />

Kartonbodens in einen spiralgewickelten runden Dosenrumpf. Derzeitig<br />

laufende Arbeiten betreffen die Übertragung dieser Ergebnisse<br />

auf ovale Dosenrümpfe. Hinzu kommt die Hinführung der vorhandenen<br />

getaktet ablaufenden Lösung zum Einsiegeln von Papiermembranen in<br />

Richtung eines kontinuierlich arbeitenden Wirkprinzips.<br />

Jetzt kommt es auf den Deckel an<br />

Bei der Fertigung eines zweiteiligen Deckels aus Karton müssen die<br />

Einzelschritte optimal aufeinander abgestimmt sein: Die Deckelronde<br />

38 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


wird in einem Mehrfachwerkzeug ausgehend von Bandmaterial<br />

gefertigt. Parallel dazu werden Abschnitte<br />

von einem spiralgewickelten Rohr abgetrennt. Diese<br />

dienen als Wandung des zweiteiligen Stülpdeckels.<br />

Die Zusammenführung beider Teile erfolgt in nahezu<br />

parallel zueinander arbeitenden Werkzeugen, die am<br />

Umfang eines Karussells angeordnet sind. Es folgen<br />

die auf Ultraschall basierende siegeltechnische Verbindung<br />

beider Teile und die abschließende Umformung<br />

des Verpackungsteils.<br />

Die Herstellung eines Stülpdeckels aus Vollkarton<br />

ist bei Blema Kircheis inzwischen mit einer Stückzahl<br />

von bis zu 300 pro Minute möglich.<br />

Neuer Prototyp<br />

Der Prozess, die Kartonverbunddose durch eine Vollkartondose<br />

abzulösen, ist vor dem Hintergrund der<br />

Thematik Entsorgungsgebühr nicht allein dem Umweltgedanken<br />

geschuldet, sondern zu einem erheblichen<br />

Teil auch kostengetrieben. Derzeit startet das<br />

Unternehmen den Bau einer Pilotanlage für die wirtschaftliche<br />

Produktion der neuartigen Verpackung.<br />

Dabei kommt es auch auf den Erhalt der pro Zeiteinheit<br />

produzierbaren Menge und gleichbleibende, besser<br />

noch gesenkte Stückkosten gegenüber der Kartonverbunddose<br />

an. Ziel der Fertigstellung ist Mitte<br />

2022. Ein namhafter Kunde aus dem Snackbereich ist<br />

am industriellen Test dieser Lösung im Anschluss interessiert.<br />

>> www.blema.de<br />

A great step towards All Paper Cans<br />

Should it succeed to make a further step in the direction<br />

of a single material <strong>packaging</strong> at the production<br />

of cardboard cans, this would generate a significant<br />

sustainability potential. Currently, the enterprise<br />

Blema Kircheis is developing a prototype for the<br />

sealing of a deep drawn cardboard bottom into a<br />

can body. The technology and machine construction<br />

for an output performance of up to 500 pieces per<br />

minute has already been achieved. The objective regarding<br />

the completion is set for the middle of the<br />

year 2022. A prominent customer is already looking<br />

forward to the practical test.<br />

39


PACKMITTEL, PACKSTOFFE | VERPACKUNGEN AUS KUNSTSTOFF, GLAS, METALL, VERBUNDEN<br />

Nachhaltige Lebensmittelverpackungen<br />

MIT DÜNNER MONOFOLIE<br />

GEGEN FOOD WASTE<br />

Mit verbesserten Verpackungen gegen die Lebensmittelverschwendung – das ist das Ziel von<br />

Verpackungsmittelhersteller Etimex Primary Packaging. Das Unternehmen entwickelt neue Produkte mit Fokus auf<br />

Nachhaltigkeit. Aktuell wurden die Polypropylen-Tiefziehfolien verbessert. Sie sind jetzt noch dünner.<br />

Tiefziehfolien aus Polypropylen sind in der Verpackungsmittelbranche<br />

kein neues Produkt. Auch<br />

das baden-württembergische Unternehmen Etimex<br />

bietet seinen Kunden das zu 100 Prozent recycelbare<br />

Material – und hat die Monofolie jetzt weiterentwickelt.<br />

Dank eines optimierten Produktionsverfahrens<br />

kann sie nun schon ab einer Materialstärke von nur<br />

300 μm hergestellt werden (bisher war die Materialstärke<br />

auf mindestens 400 μm limitiert). Besonders Lebensmittelhersteller<br />

von Convenience-Produkten wie<br />

Spätzle, Maultaschen, Pasta oder Wurstwaren sollen<br />

von der Weiterentwicklung profitieren – sowohl in Bezug<br />

auf Nachhaltigkeit als auch auf Wirt schaftlichkeit.<br />

Reduzierter Food Waste durch<br />

verbesserte Barriereeigenschaften<br />

„Die dünneren Tiefziehfolien eröffnen uns neue Zielgruppen<br />

und Marktsegmente, die wir vorher nicht<br />

bedienen konnten, zum Beispiel im Bereich Käse- und<br />

Wurstaufschnitt“, sagt Vertriebs- und Marketingleiter<br />

Martin Rank. „Der Trend geht hin zu dünnen Folien, und<br />

wir können jetzt einen weiteren Vorteil ausspielen, indem<br />

wir eine EVOH-Barriere in unsere Tiefziehfolien<br />

integrieren, die für deutlich längere Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

sorgt.“ Mit der Weiterentwicklung konnten<br />

nämlich bei dünnerer Materialstärke auch die Barriereeigenschaften<br />

nochmals verbessert und eine massiv<br />

reduzierte Sauerstoffdurchlässigkeit erzielt werden.<br />

Ein Zugewinn für die Endverbraucher: Das verlängerte<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum ermöglicht eine längere<br />

Aufbewahrung der Lebensmittel, wirkt also Food Waste<br />

aktiv entgegen.<br />

Indem bis zu 25 Prozent der bisherigen Mindeststärke<br />

eingespart werden, verringert sich auch der mit der<br />

Produktion einhergehende CO 2<br />

-Ausstoß. Gleichzeitig<br />

muss mit der aktuell kleinstmöglichen Materialstärke<br />

insgesamt weniger Verpackungsmaterial eingesetzt<br />

und verarbeitet werden.<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


ONLINE-AUKTION<br />

Handel verlangt nach recycelfähigen Verpackungen<br />

Die Tiefziehfolie aus voll recyclingfähigem Polypropylen<br />

wird bereits jetzt stark von Lebensmittelherstellern<br />

nachgefragt. Und auch der Handel wird mit den Anforderungen<br />

an umweltbewusste Produkte immer konsequenter:<br />

Die ersten großen Handelsketten verlangen<br />

von den Zulieferern bereits jetzt eine Umstellung von<br />

Verbundfolien auf voll recyclingfähige Produktverpackungen.<br />

„Uns geht es darum, den Kunststoffeinsatz zu reduzieren:<br />

Je dünner die Folien werden können, desto geringer<br />

sind auch die Materialkosten. Häufig sind dickere<br />

Folien auch gar nicht nötig, um Lebensmittel optimal zu<br />

schützen. Und so erreichen wir mit den neuen Tiefziehfolien<br />

drei Dinge: Wir minimieren den Kunststoffeinsatz,<br />

reduzieren den Food Waste und optimieren die<br />

Produktqualität.“<br />

Nachhaltige Verpackungen in der<br />

Pharmabranche zunehmend gefragt<br />

Nachhaltigkeit sei in der Lebensmittelbranche heute<br />

sehr wichtig, jetzt setze langsam auch ein Umdenken<br />

in der Pharmaindustrie ein. Auch aus dem Grund, dass<br />

immer mehr Verbraucher in den Apotheken kritisch<br />

nachfragen würden.<br />

„Wir spüren bereits seit einiger Zeit eine wachsende<br />

Nachfrage nach unseren PVC- und aluminiumfreien<br />

Einstoffblistern aus Polypropylen – eine Lösung, die wir<br />

schon seit Jahren im Portfolio haben.“ Etimex produziert<br />

bereits seit 1988 in einem Reinraum der GMP-Klasse D<br />

Folien zur Verpackung von Arzneimitteln und stellt recyclingfähige<br />

Blister aus PP-Tiefziehfolie und PP-Durchdrückfolie<br />

her. Das Material eignet sich besonders gut<br />

als Verpackungsmaterial für pharmazeutische Produkte:<br />

Es bietet eine ausgezeichnete Wasserdampfbarriere,<br />

ist hochtransparent und zeichnet sich durch eine<br />

gute Wandstärkenverteilung des verformten Tablettenblisters<br />

aus.<br />

Von Interseroh wurden die Etimex Pharmafolien mit<br />

der Punktzahl (19/20 – „sehr gut“) in den Bereichen Zuordenbarkeit<br />

zum Erfassungssystem, Sortierbarkeit<br />

der Verpackung und Eignung für werkstoffliche Verwertung<br />

und Bereitstellung von Sekundärprodukten<br />

bewertet.<br />

>> www.etimex.de<br />

KWB Folien GmbH, 45549 Sprockhövel<br />

3 Einzylinder-Flexo-Druckmaschinen FISCHER & KRECKE Flexpress<br />

Bj. 2001-2008 || ALLSTEIN Hydro 10, Bj. 2014, 21 Produktionsanlagen<br />

für Folienverpackungen (Hygiene-, Brot- und Trichterbeutel) LEMO<br />

INTERmat, Bj. 1994-2019 || SVT Varioconic/ Wicket, Bj. 2004-2005,<br />

1 Laser-Perforationssystem MLT MICRO LASER TEC MLT-F 6/200,<br />

Bj. 2006, 1 Posten Sleeves POLYWEST Softcoat, Bj. 2008-2014,<br />

1 Kompressorenanlage BOGE/ COMPAIR L45 RS, Bj. 2018, 2 Plattenmontagemaschinen<br />

JM HEAFORD, Bj. 2008 || BIEFFEBI, 5 Perforiermaschinen<br />

MANZONI, Bj. 1999 || AFS PM5/1600, Bj. 2003, 2 Kompressoranlagen BO-<br />

GE/COMPAIR, 1 Walzenreinigungsanlage uvm., insg. ca. 170 Positionen<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

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bis Auktionsende Donnerstag, 17. Juni <strong>2021</strong><br />

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BESICHTIGUNG<br />

Donnerstag, 10. Juni <strong>2021</strong> (9-17 Uhr)<br />

KWB Folien GmbH<br />

Am Leveloh 7, D–45549 Sprockhövel<br />

LÜDERS & PARTNER GmbH · T +49 (0) 40-46 96 66 70 · sales@lueders-partner.com<br />

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passen.<br />

lift2move<br />

Countering Food Waste with Thin Film<br />

Countering the waste of food with improved <strong>packaging</strong><br />

– this is the objective of the <strong>packaging</strong> material<br />

manufacturer Etimex Primary Packaging. Currently,<br />

the enterprise has improved its polypropylene deep<br />

draw films. They can now be produced as of a material<br />

thickness of 300 μm due to an optimised production<br />

process.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

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PACKMITTEL, PACKSTOFFE | VERPACKUNGEN AUS KUNSTSTOFF, GLAS, METALL, VERBUNDEN<br />

Furnace for the Future<br />

PROJEKT FÜR DIE KLIMANEUTRALE<br />

GLASPRODUKTION<br />

Das Ziel des europäischen Gemeinschaftsprojekts Furnace for the Future (F4F) ist eine klimaneutrale Produktion von<br />

Glas. Geplant ist der Bau einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen hohen<br />

Anteil an Recycling-Glas verwenden kann. Die Demonstrationsanlage soll 2022 errichtet werden.<br />

Glashersteller sind am Gemeinschaftsprojekt<br />

Furnace for the Future (F4F) beteiligt. Sie produzieren insgesamt<br />

mehr als 90 Prozent der Glasbehälter in der Eu-<br />

19europäische<br />

ropäischen Union, was mehr als 80 Milliarden Behältern entspricht.<br />

Es geht nun um die Entwicklung, die Finanzierung und den Betrieb<br />

einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne. Im industriellen Maßstab soll<br />

Behälterglashersteller Ardagh Group im Jahr 2022 dafür im niedersächsischen<br />

Obernkirchen eine Schmelzwanne für die kommerzielle<br />

Herstellung von Glasbehältern aus erneuerbaren Energien bauen und<br />

betreiben. Erste Ergebnisse werden für 2023 erwartet.<br />

Furnace for the Future stelle einen strategischen Meilenstein dar,<br />

um die Zukunft der europäischen Glasindustrie in einer zirkulären<br />

und klimaneutralen europäischen Wirtschaft zu sichern, ließ der europäische<br />

Glasverband European Container Glass Federation (Feve)<br />

verlauten. Die F4F-Technologie ermögliche es den Glasherstellern,<br />

auf erneuerbaren Strom umzusteigen und die CO 2<br />

-Emissionen drastisch<br />

zu reduzieren. Die europäische Glasindustrie arbeitet bereits in<br />

wenigen ihrer über 160 Produktionsstätten mit Elektrowannen, die<br />

jedoch nur in kleinem Maßstab und ausschließlich zur Herstellung von<br />

Spezialglas verwendet werden.<br />

Schritt zur klimaneutralen Glasverpackung<br />

Mit der neuen Technologie soll es nun möglich werden, Elektro-Schmelzwannen<br />

mit einer Kapazität von mehr als 300 Tonnen pro<br />

Tag zu betreiben, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen<br />

hohen Anteil an Recycling-Glas verwenden können. Die F4F-Technologie<br />

soll die direkten CO 2<br />

-Emissionen der Schmelzwanne um 60 Prozent<br />

und die der gesamten Anlage um 50 Prozent senken. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, werden 80 Prozent des bislang genutzten Erdgases<br />

durch erneuerbare Energien ersetzt. Das CO 2<br />

-Reduktionspotenzial<br />

könne noch weiter gesteigert werden, wenn die Technologie mit anderen<br />

innovativen Energiequellen wie Wasserstoff oder Biogas kombiniert<br />

werden kann. „Furnace for the Future ist der wichtigste Schritt<br />

auf dem Weg zu klimaneutralen Glasverpackungen in ganz Europa“,<br />

sagt die Feve-Generalsekretärin Adeline Farrelly.<br />

Das Projekt Furnace for the Future gehört aktuell zu den Top-70-<br />

Projekten, die sich in der zweiten Stufe um eine Unterstützung aus<br />

dem ETS-Innovationsfonds der Europäischen Union bewerben, einem<br />

der weltweit größten Finanzierungsprogramme zur Förderung und<br />

Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien.<br />

>> www.feve.org<br />

Project for Climate-Neutral Glass Production<br />

The objective of the joint European project Furnace for the Future<br />

(F4F) is a climate-neutral production of glass. The plan is to construct<br />

a hybrid-electric melting tank that is capable of producing any glass<br />

colour desired and that is able to utilise a high ratio of recycled glass.<br />

The construction of the demonstration plant is scheduled for 2022.<br />

Mit der F4F-Technologie können europäische Glashersteller erstmals auf erneuerbaren Strom umsteigen. (Bild: Feve)<br />

42<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Bild: Julian Joost<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

Pfandpflicht schafft Anreize<br />

WENIGER LITTERING<br />

VON GETRÄNKEDOSEN<br />

D<br />

er Anteil der Getränkedosen am achtlos in die Umwelt geworfenen Müll ist<br />

auf 0,03 Prozent gesunken, während gleichzeitig die Recyclingrate für Aluminium-Getränkedosen<br />

auf 99,3 Prozent, von Stahldosen auf 99.7 Prozent<br />

anstieg. Das hat eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />

(GVM) für das Jahr 2019 ergeben. Es sei der höchste Recyclingwert für eine<br />

Getränkeverpackung weltweit. Insgesamt fallen in Deutschland rund 267.000<br />

Tonnen achtlos weggeworfener oder liegen gelassener Müll an. Dosen haben an<br />

der Litteringmenge lediglich einen Anteil von 0,03 Prozent. Laut Forum Getränkedose<br />

finden jährlich über vier Milliarden Getränkedosen ihren Weg zurück in<br />

den Kreislauf. Durch das Pfand – laut dem neuen Verpackungs-Gesetz unterliegen<br />

100 Prozent aller Getränkedosen in Deutschland der Pfandpflicht – habe man ein<br />

funktionierendes Anreizsystem, das die Umwelt entlastet, indem Getränkedosen<br />

nicht liegen bleiben. Die Studie der GVM wurde im Auftrag von ThyssenKrupp<br />

Rasselstein GmbH, DAVR GmbH und Forum Getränkedose GbR durchgeführt.<br />

>> www.forum-getraenkedose.de<br />

Hohe Nachfrage aus Überseemärkten<br />

WACHSTUM BEI<br />

ALUFOLIEN ERWARTET<br />

Die europäischen Folienwalzer können, so der europäische Aluminiumfolienverband<br />

(EAFA), vorsichtig optimistisch auf das weitere Jahr blicken.<br />

Recyceltes Aluminium steht allerdings nur begrenzt zur Verfügung. Die<br />

Lieferungen der europäischen Aluminiumfolienwalzer betrugen <strong>2021</strong> in den<br />

ersten drei Monaten 245.000 Tonnen (ein Plus von 2,3 Prozent). Dabei stieg die<br />

Inlandsnachfrage nur leicht um 0,9 Prozent. Der Mengenzuwachs ist hauptsächlich<br />

auf eine Entwicklung in den Überseemärkten zurückzuführen (ein Plus von<br />

10 Prozent) Für den weiteren Jahresverlauf erwartet der Verband ein weiteres<br />

Wachstum bei Alufolien. Die Produktion von dünner Folie für flexible Verpackungen<br />

und Haushaltsfolie ist um 4,2 Prozent gestiegen. Dicke Folie, die für<br />

halbstarre Behälter, technische und andere Anwendungen verwendet wird, war<br />

mit einem Minus von 0,9 Prozent leicht rückläufig. Bei den Lieferketten könne<br />

es laut EAFA weiterhin zu Problemen kommen, die entweder durch begrenzte<br />

Rohstoffverfügbarkeit, globale Logistikprobleme oder handelspolitische<br />

Schutzmaßnahmen verursacht werden. Der Internationale Verband der Aluminium-Aerosoldosenhersteller<br />

(Aerobal) weist unterdessen auf die wegen der<br />

hohen Nachfrage derzeit begrenzte Verfügbarkeit von recyceltem Aluminium<br />

hin. Aktuell würden etwa 30 Prozent des weltweiten Aluminiumbedarfs durch<br />

recyceltes Material gedeckt.<br />

>> www.alufoil.org<br />

>> www.aerobal.org<br />

WD-Dosenserie:<br />

Entwickelt für<br />

höchste Ansprüche<br />

Weithalsdosen mit einem Nennvolumen<br />

von 500 ml bis 1.300 ml<br />

IML<br />

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Werk<br />

Im Detail überlegen:<br />

• versiegelungsfähige rundzylindrische Dose<br />

• Schraubdeckel mit Originalitätssicherung<br />

• hohe Fall- und Schlagfestigkeit (HDPE)<br />

• hohe Flüssigkeitsdichtheit<br />

• chemikalien-, nahrungsergänzungsmittelund<br />

pharmatauglich<br />

• In-Mold-Label Dekorationsmöglichkeit<br />

• stapelfähig<br />

• recyclingfähiges Design und Herstellung<br />

aus Rezyklat möglich<br />

Eine Verpackung,<br />

viele Einsatzmöglichkeiten<br />

ALLGEMEINE<br />

ANWENDUNG<br />

NAHRUNGS-<br />

ERGÄNZUNG<br />

CHEMIE<br />

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GFV Verschlusstechnik<br />

Reutiner Straße 14<br />

D-72275 Alpirsbach<br />

LABOR<br />

Telefon: +49 7444 611 110<br />

E-Mail: sales@gfv-web.de<br />

Web: www.gfv-web.de<br />

PHARMAZIE<br />

SCHMIER-<br />

MITTEL<br />

KOSMETIK


CO-PACKING<br />

Der Zweikomponentenklebstoff wird in Doppelkartuschen abgefüllt.(Bilder: Gluetec)<br />

Lohnherstellung von Gebinden für die händische Applikation<br />

KLEB- UND DICHTSTOFFE IN<br />

KARTUSCHEN, SPRITZEN UND FLASCHEN<br />

Sowohl Großkonzerne als auch Mittelständler aus allen Bereichen der Industrie und des Handels setzen auf die Lohnabfüllung<br />

und -verpackung von Kleb- und Dichtstoffen. Das unterfränkische Unternehmen Gluetec hat sich auf diese<br />

besonderen Herausforderungen spezialisiert – und setzt dabei auf größte Flexibilität und ein Full-Service-Konzept.<br />

Am polnischen Produktionsstandort werden mit höchster Effizienz<br />

alle Ein- und Zweikomponentenklebstoffe abgefüllt. Dafür<br />

stehen jeweils zwei Vollautomaten und drei Halbautomaten zur<br />

Verfügung, die für spezielle Kundenanforderungen im Einsatz sind. Ein<br />

Beispiel ist die Abfüllung sehr kleiner Zehn-Milliliter-Zweikomponentenspritzen<br />

mit einem Mischverhältnis von zehn zu eins. Dabei muss<br />

eine Komponente von vorn und die andere von hinten eingebracht werden,<br />

weil die Kolben der Spritzen so klein sind, dass kein Platz für den<br />

Entlüfter zur Verfügung steht.<br />

Jährlich können bis zu 15 Millionen Kartuschen oder Flaschen das<br />

Werk verlassen. Die Gebindegrößen reichen von zehn bis hin zu 490<br />

Milliliter und richten sich in Form, Farbe und Labelausstattung ganz<br />

nach den Wünschen der Kunden.<br />

„Unsere Kunden schätzen dieses Outsourcing<br />

sehr, weil sie sich so wieder mehr auf ihr<br />

Hauptgeschäft konzentrieren können“, erklärt<br />

Sales-Manager Nils Lang. „Wegen der sehr<br />

komplexen Anforderungen bei der Abfüllung<br />

von Kleb- und Dichtstoffen sind leistungsstarke<br />

Partner mit viel Erfahrung, Know-how und<br />

einem modernen Maschinenpark gefragt.“<br />

Für die Lohnabfüllung hat die Gluetec Group<br />

deshalb ihre Kapazitäten stark ausgebaut und<br />

zuletzt in das neue Werk in Polen mit einer Gesamtfläche<br />

von 3.000 Quadratmetern investiert.<br />

Vollautomatische Abfüllung<br />

Geliefert werden die Klebstoffe direkt vom Hersteller in Fässern oder<br />

Hobbocks. Ihre Abfüllung erfolgt dann komplett automatisiert auf<br />

modernsten Anlagen. Bereits bei der SPC-kontrollierten Füllung mit<br />

interner Gewichtsüberwachung anhand eines integrierten Wägeprotokolls<br />

ist eine Fasspresse mit Y-Teil im Einsatz. Die Fasspresse sorgt<br />

dafür, dass der Inhalt der Fässer mit höchster Effizienz geleert werden<br />

kann. Das Y-Teil ermöglicht es, einen Fasswechsel schon während<br />

der Abfüllung vorzunehmen, ohne die Produktion stoppen zu müssen.<br />

Daraus resultieren mehr als 30 Prozent Zeitersparnis gegenüber herkömmlichen<br />

Automaten.<br />

Natürlich ist für Kunden auch die Abfüllung<br />

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung zählt<br />

die Gluetec Group zu den führenden<br />

Anbietern von Industrieklebstoffen,<br />

Dichtstoffen und Aerosolen für<br />

Industrie, Handwerk und Handel u. a.<br />

aus eigener Produktion. An drei<br />

Standorten in Deutschland, Polen und<br />

Slowenien realisieren 75 Mitarbeiter<br />

die Produktion und den Vertrieb von<br />

über 100 Kleb- und Dichtstoffsystemen<br />

sowie mehr als 50 Aerosolen.<br />

von Rezepturen und Klebstoffen aus dem<br />

Gluetec-Sortiment möglich.<br />

Ein großer Vorteil am Vollautomaten ist<br />

auch der integrierte Vakuumverschluss. So<br />

lassen sich Haltbarkeit und Lagerstabilität<br />

der Kartuschen signifikant verlängern. Hierbei<br />

hat der Kunde die Auswahl zwischen zwei<br />

möglichen Methoden: Bei der herkömmlichen<br />

Variante werden Stopfen mit integriertem<br />

Entlüfter auf die Kartuschen gesetzt.<br />

Optional wird angeboten, unter Vakuum abzufüllen.<br />

44<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


„Mit unseren modular aufgebauten Abfüllanlagen und einer<br />

intelligenten Prozesssteuerung können wir Kundenbedürfnisse schnell,<br />

flexibel und kostengünstig umzusetzen.“<br />

Nils Lang, Sales Manager der Gluetec Industrieklebstoffe GmbH & Co. KG<br />

Crimpen für Transportsicherheit<br />

Zusätzlich haben Kunden die Option, die Kartuschen<br />

„crimpen“ zu lassen. Dabei wird die<br />

Kartusche im Bereich unterhalb der Kolben<br />

bearbeitet. Widerhaken werden vollautomatisch<br />

in einer Crimp-Station im Anschluss an<br />

die Abfüllung in die Kartusche eingebracht.<br />

Diese fixieren die Kolben und können so bei<br />

Klimawechseln und Druckunterschieden das<br />

Durch das Crimpen wird die Sicherheit beim<br />

Wandern der Kolben und einen dadurch bedingten<br />

Lufteinzug verhindern. Zudem sorgt<br />

Transport und der Handhabung gewährleistet.<br />

das Crimpen für mehr Transportsicherheit<br />

sowie eine vereinfachte Zulassung dieser Gefahrgut-Packmittel durch<br />

die BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung).<br />

Full-Service-Dienstleister<br />

„Unsere Kernkompetenz ist die Lohnabfüllung<br />

von Kleb- und Dichtstoffen“, betont Nils Lang.<br />

Zahlreiche namhafte Kunden, die zunächst nur<br />

einen Teil des Angebots nutzten, haben sich in<br />

der Zwischenzeit für eine engere Zusammenarbeit<br />

entschieden. Dabei lassen sich dank der<br />

Flexibilität des Maschinenparks sowohl kleine<br />

als auch große Stückzahlen gleichermaßen<br />

realisieren.<br />

>> www.gluetec-group.com<br />

Etikettierung und Kennzeichnung<br />

Für die Private-Label-Kunden des Unternehmens werden auch Etikettierung<br />

und Kennzeichnung übernommen. Diese erfolgt ebenfalls vollautomatisch<br />

inline direkt nach der Abfüllung. Die Etiketten werden im<br />

Kundenauftrag anhand der vorliegenden Bestellungen bzw. zu erwartenden<br />

Jahresmengen gedruckt. Auch der Aufdruck von Chargennummern,<br />

Abfüll- sowie Mindesthaltbarkeitsdatum auf das Etikett ist möglich.<br />

Neben den Standard-Rollenetiketten können je nach Kundenwunsch<br />

ebenso Wickel-, Peel-off- oder Booklet-Etiketten aufgebracht werden.<br />

Filling Containers for Manual Applications<br />

The Lower Franconian enterprise Gluetec is specialised in the contract<br />

filling and <strong>packaging</strong> of adhesives and sealing compounds into<br />

cartridges, syringes, and bottles, and hereby relies on a highest level<br />

of flexibility as well as a full-service-concept. The customers of the<br />

company range from major corporations to medium-sized enterprises<br />

from all industrial sectors. Filling plants with a modular design<br />

and an intelligent process control system enable to flexibly produce<br />

both small and large batches on a cost-effective basis.<br />

Partner starker Marken<br />

Durch das Crimpen wird die<br />

Sicherheit beim Transport und der<br />

Handhabung gewährleistet.<br />

INNOVATIVE<br />

VERPACKUNGSLÖSUNGEN<br />

& PROFESSIONELLES<br />

CO-PACKING<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

packservice.com


CO-PACKING<br />

Echte Partnerschaften mit Start-ups<br />

„REVOLUTIONÄRE“ IDEEN<br />

UNTERSTÜTZEN<br />

Wer sich auf die Lohnabfüllung von Produkten ab der Stückzahl eins einlässt, der sollte äußerst flexibel sein und sich<br />

jederzeit auf seine Partner verlassen können. Und jeder Kunde muss mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden,<br />

unabhängig davon, ob es erst einmal um eine Kleinmengen- oder aber eine Großabfüllung geht.<br />

Gerade die ständig wechselnden Herausforderungen machen<br />

diese Dienstleistung aber so spannend. Fakt ist, es kommt bei<br />

diesem Geschäftsmodell sehr häufig anders, als man denkt: Eng<br />

getaktete Zulieferungen, beispielweise von Verpackungen, verzögern<br />

sich erst, dann steht die gesamte Ware an einem Tag vor der Tür. Bei<br />

der Eingangskontrolle von Flaschen, Faltschachteln und Etiketten<br />

ergeben sich Qualitätsmängel, und kurze Reaktionszeiten sind erforderlich.<br />

Erarbeitete Abfüllkonzepte und -zeiten müssen komplett<br />

neu gestaltet werden, weil sich beim Kunden ein Termin verschiebt,<br />

an dem die Produkte zusammengestellt oder sogar für den Verkauf<br />

gelauncht werden sollen – oder die Mengen werden verändert ...<br />

„Ohne ein Team, auf das man sich immer verlassen kann, wäre es<br />

nicht möglich, den ‚täglichen Wahnsinn‘ zu meistern“, hebt Susanne<br />

Gminder, Gründerin und Geschäftsführerin von Com.pac.t aus Göppingen,<br />

hervor.<br />

Von klein bis groß – von flüssig bis pastös<br />

Es geht beim Lohnverpacken immer wieder um ganz individuelle<br />

Projekte. Von der Abfüllung bis hin zum verkaufsfertigen Produkt<br />

gehören auch das Etikettieren, Kennzeichnen und Verpacken in Faltschachteln<br />

zu den Prozessschritten. Damit auch Naturkosmetik, Rohstoffe<br />

sowie Nahrungsergänzungsstoffe verarbeitet werden können,<br />

müssen die Maschinen für die Lebensmittelabfüllung zugelassen sein<br />

und ein HACCP-Zertifikat dafür vorliegen. Und flexibel hinsichtlich<br />

der Flaschenformen sollten sie sein, weil die Anforderungen der Kunden<br />

immer komplexer werden.<br />

Bei com-pac.t wird in der Regel von flüssig bis pastös, von drei Milliliter<br />

bis zu einem Liter abgefüllt, hinzu kommen aber auch Pulver und<br />

Granulat. Besonders interessant ist immer das Konfektionieren für<br />

Produkteinführungen, mitunter geht es da sogar um ein Unikat. Aber<br />

auch Abfüllungen in höheren Stückzahlen gehören zum Geschäft.<br />

Mikrobiologische Tests von Leerbehältern und Produkten erfolgen<br />

beim CFA-Analytics-Labor oder vor Ort. Entsprechend wird das<br />

Prüflabel der CFA GmbH, Göppingen, vergeben. Seit dem Bau eines<br />

Sauberraums 2016 erfolgen durch das unabhängige Labor auch regelmäßige<br />

Kontrollen vor Ort sowie Audits im Bereich der zertifizierten<br />

Naturprodukte.<br />

Um im Notfall flexibel reagieren und dem Kunden eine Last abnehmen<br />

zu können, spielen auch die externen Partner bei der Reaktion<br />

auf besondere Situationen eine große Rolle. So ist die Hausspedition<br />

Sommer und Elso in der Lage, Paletten im 24-Stunden-Lieferdienst<br />

auszuliefern, wenn es mal wieder dringend ist oder die Hitze im Sommer<br />

die Produkte durch lange Umlade- und Standzeiten beeinträchtigen<br />

könnte.<br />

„Den Großteil unserer Kunden gewinnen wir durch Weiterempfehlung,<br />

und das ist unser größtes Lob“, betont Susanne Gminder. Besonders<br />

gern arbeitet sie mit Start-ups zusammen, weil dort das ganze<br />

Herzblut in den Produkten steckt und noch einmal ein besonders enger<br />

Bezug zu den Erzeugnissen besteht. „Wir sind der Verarbeiter, der<br />

das ‚Herzblut‘ abfüllt und an den Endkunden weitergibt.“<br />

Cocktails in a Bottle<br />

Ein interessantes Beispiel für die sehr individuelle Zusammenarbeit<br />

mit einem Start-up ist die C&L Mixology GmbH, München. Die Gründer<br />

Christian Eder und Ludwig Lützgendorf sind mit nicht weniger als<br />

dem Ziel angetreten, die Minibars der Luxushotels weltweit zu revolutionieren.<br />

Sie haben die jahrelangen und internationalen Erfahrungen<br />

auf dem Gebiet der Cocktails gebündelt und daraus eine praktisch<br />

machbare Version entwickelt: den Fokus auf Rezepte zu legen, die so<br />

umgesetzt werden können, dass der Cocktail am Ende exakt schmeckt<br />

wie direkt in einer Bar. Und sich dabei jeweils auf einen möglichst breit<br />

akzeptierten Geschmack festzulegen.<br />

Außen äußerst attraktiv, innen ein Geschmackserlebnis:<br />

Da bleiben keine Wünsche offen … (Bilder: Andrew Walet)


„Sowohl die Transparenz als<br />

auch das prozessorientierte Briefing<br />

sind besonders hervorzuheben.“<br />

Ludwig Lützgendorf, Geschäftsführer und Mitgründer<br />

der C&L Mixology GmbH (Bild: Maximilian Bublak)<br />

„Die Kommunikation ist<br />

perfekt, man ist immer bereit,<br />

einen Schritt mehr zu tun.“<br />

Joséphine von Klitzing, Rohstoffjägerin bei der<br />

NKM Naturkosmetik Muenchen GmbH (Bild: Constantin Mirbach)<br />

Sie wollen weltweit agieren und suchten vor etwa zwei Jahren einen<br />

Partner, der sich auf diese Gebindegrößen und Abfüllmengen einlässt<br />

und im Sauberraum per Hand abfüllt. Mit ihren ambitionierten Kreationen<br />

haben sie Anfang letzten Jahres auf Anhieb neun Fünfsterne-Hotels<br />

von ihrem Konzept überzeugt. Die Erfolgsstory wurde aber durch<br />

die Corona-Maßnahmen erst einmal ausgebremst. Derzeit wird auch<br />

im einschlägigen Fachhandel und online hochpreisig mit verkauft.<br />

Die in einer Gastronomieküche produzierten Mischungen werden<br />

in 60- und 120-Liter-Fässern angeliefert, bei Com.pac.t nach einer<br />

mikrobiologischen Qualitätskontrolle kurzfristig in die Hundertmilliliter-Flaschen<br />

abgefüllt und anschließend in speziell angefertigte<br />

14er-Verpackungen und für den Versand optimierte 6er-Umkartons<br />

verpackt. Im Jahr 2020 waren es immerhin 15.000 Flaschen. Die Verantwortlichen<br />

werden in diesem Segment weiterhin gern mit Com.<br />

pac.t zusammenarbeiten, auch bei deutlich höheren Stückzahlen. „Die<br />

Abläufe werden von Susanne Gminder immer entsprechend unseren<br />

Wünschen individualisiert. Und die Abfüllung erfolgt händisch im Sauberraum“,<br />

erklärt Ludwig Lützgendorf<br />

Naturkosmetik als Zutat oder Produkt<br />

Die NKM Naturkosmetik Muenchen GmbH, Oberhaching, will sich von<br />

anderen Anbietern abheben und als Familienunternehmen immer<br />

noch nachhaltiger, noch regionaler und vor allem noch transparenter<br />

agieren. Kunden mit genau diesem Anspruch können Produkte und<br />

Bestandteile aus deren Portfolio auswählen und damit ihre Pflege<br />

individuell an ihre Bedürfnisse und ihren Hautzustand anpassen. Weil<br />

der Hauptlohnabfüller von NKM Pasten, Balme und Puder nicht verarbeitet,<br />

hat er dem Unternehmen Com.pac.t als Partner empfohlen. Die<br />

Zusammenarbeit besteht inzwischen seit einem Jahr.<br />

Es wird Bulkware in Tiegel (zu zwei, fünf oder zehn Gramm) sowie<br />

Flaschen (zehn und 50 Milliliter) abgefüllt. Das kann ein fertiges Produkt<br />

sein, oder es werden Zutaten portioniert. Aus diesen Packungen<br />

stellt NKM dann die individuellen Pflegesets zusammen.<br />

Bei der Warmabfüllung beispielsweise von Shea- und Pflaumenbutter<br />

müssen die sensiblen Rohstoffe sehr schonend behandelt werden.<br />

Temperaturen dürfen nicht überschritten werden, und die Erwärmung<br />

muss stufenweise erfolgen, um die natürlichen Inhaltsstoffe nicht zu<br />

zerstören. Die Mengen schwanken bedarfsabhängig, beim pflegenden<br />

Pflaumenbalm waren es zuletzt etwa 600 Kilogramm im Jahr.<br />

NKM agiert aktuell deutschlandweit, wobei die Entwicklung, die<br />

Produktion und die Rohstoffherkunft regional konzentriert sind,<br />

plant aber einen Online-Auftritt in Frankreich und EU-weit. Die<br />

Partnerschaft will man auf jeden Fall fortsetzen, denn „bei Com.pac.t.<br />

wird lösungsorientiert gehandelt, und die Flexibilität ist besonders<br />

hervorzuheben“, bringt es Joséphine von Klitzing von NKM auf den<br />

Punkt.<br />

>> www.com.pack.t.de<br />

Real Partnership with Start-Up Enterprises<br />

Contract <strong>packaging</strong> often focuses on very individual projects. Whoever<br />

gets involved with the filling of products must, from the very<br />

first filled product onwards, dispose of a high level of flexibility<br />

and be able to fully rely on the respective partners at all times. The<br />

enterprise Com.pac.t (contract filling and packing) is capable of<br />

packing liquid to pasty goods in quantities that range from three<br />

millimetres to one litre, as well as powder and granulate. The enterprise<br />

acquires the majority of its customers through recommendation.<br />

Both the transparency and the process-oriented briefing are<br />

prioritised. The cooperation with start-up enterprises are hereby<br />

especially demanding and interesting.<br />

Auf jedem Cocktail findet man eine<br />

Kurzgeschichte, durch die zusammen<br />

mit der zu jedem Cocktail passenden<br />

Musik per QR-Code auf dem Flakon ein<br />

echter Genussmoment entsteht.<br />

Die Abfüllung der pflegenden Pflaumenbutter<br />

ist sehr anspruchsvoll. (Bild: Offroad St.)<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

47


CO-PACKING<br />

Die ganze Vielfalt von Sachets<br />

KREATIVE VERPACKUNGEN MIT KONTUR<br />

Wer kennt sie nicht, die Probepäckchen in Zeitschriften, die Beutelchen mit Gesichtscreme an der Hautcremeflasche, die<br />

Einzeltütchen mit Scheibenreinigungstüchern und vor allem die momentan viel genutzten Hygienetücher in der Einmalverpackung:<br />

Die Rede ist von Sachets – und von Dienstleistern, die sie z. B. aus Monofolien noch nachhaltiger herstellen.<br />

Kleine Siegelrandbeutel mit Hautcremeproben werden auf einer Rundläufermaschine gefertigt. (Bilder: Lohn-Pack, Frank Baumhammel)<br />

Die kleinen Siegelrandbeutel kommen vielfältig daher. Es gibt<br />

sie in viereckigen Standardformaten als Zeitschriftensachets,<br />

die speziellen Anforderungen standhalten müssen, und auch als<br />

Mehrfachsachets, die aus zwei oder mehreren Kammern zum Beispiel<br />

mit Tages- und Nachtcreme oder auch Scheibennass- und -trockentüchern<br />

bestehen. Besonders außergewöhnlich und aufmerksamkeitsfördernd<br />

sind Sachets in Form von Neckhangern, die an bereits<br />

vorhandene Produkte angehängt werden können, oder auch individuell<br />

gefertigte Konturensachets, z. B. in Form eines Schmetterlings.<br />

Kurzum: Bei Sachets sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.<br />

Entsprechend den vielseitigen Anforderungen für Siegelrandbeutel<br />

können diese mit verschiedenen Größen von beispielsweise 40 x<br />

40 Millimeter bis zu 120 x 240 Millimeter und mit Füllgutinhalten ab<br />

0,5 bis zu 100 Gramm produziert werden.<br />

Co-Packing-Partner gefragt<br />

Doch das alles kann kaum ein Unternehmen in Eigenleistung realisieren.<br />

Hier wird gern ausgelagert und auf die Expertise von Spezialisten<br />

gesetzt. Ein solcher ist die Lohn-Pack K. A. Wolf GmbH & Co. KG in<br />

Florstadt. Gerade im Bereich Mehrfach- und Konturensachets sowie<br />

in der Produktion von Kleinmengen liegen die besonderen Stärken<br />

des Unternehmens. Durch einen spezialisierten Maschinenpark mit<br />

bereits vorhandenen und verfügbaren Werkzeugen können ganz verschiedene<br />

Kundenwünsche erfüllt werden.<br />

Bereits von der ersten Anfrage an erfolgt eine umfassende Beratung.<br />

Dabei bieten die kurzen Entscheidungswege im Familienunternehmen<br />

eine hohe Flexibilität, und die schnelle Abwicklung eines<br />

Auftrags innerhalb weniger Wochen ist kein Problem.<br />

Nachhaltige Herausforderung<br />

Auch bei der Fertigung von Sachets ist ökologisches Handeln gefragt.<br />

Daher war es für Lohn-Pack eine Inspiration, als endlich geeignete<br />

Monofolien zur Verfügung standen, die diesem Anspruch gerecht<br />

werden können. Denn bislang werden Sachets in der Regel aus mehrschichtigen<br />

Verbundfolien hergestellt. Da weder Füllgut nach außen<br />

diffundieren noch Umwelteinflüsse wie z. B. Nässe auf das Produkt<br />

im Sachet treffen sollen, gibt es in der Mitte eine sogenannte Sperrschicht.<br />

Sie besteht meist aus Aluminium. Die oberste Schicht, die<br />

dann mit den Motiven des Kunden bedruckt wird, besteht meist aus<br />

Polyester. Auf der Innenseite der Folie befindet sich eine sogenannte<br />

Siegelschicht (z. B. Polyethylen), die nicht hitzebeständig ist. Beim<br />

Herstellen der Sachets kommen die Innenseiten der Folien aufeinander<br />

zu liegen, und durch Erhitzen mittels Siegelbacken verschmelzen<br />

dann diese Siegelschichten. Da man derartige Verbunde aus verschiedenen<br />

Schichten nicht mehr voneinander lösen kann, ist die Recyclingfähigkeit<br />

nicht gegeben.<br />

Siegeln von Monofolien<br />

Die große Herausforderung für die Folienhersteller liegt bei dem<br />

Monomaterial darin, dass auch hier die inneren Schichten durch<br />

Siegeln verschmelzen müssen. Gleichzeitig dürfen die heißen Siegelbacken<br />

die äußere, aus dem gleichen Material bestehende Schicht<br />

nicht zerstören. Auch Monofolien werden also aus wenigstens zwei<br />

Schichten gefertigt, wobei die Schichten durch deren Herstellungsverfahren<br />

jeweils verschiedene physikalische Eigenschaften aufweisen<br />

müssen. Die Schwierigkeit für die Sachetherstellung liegt in<br />

48<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Konturensachet aus<br />

recycelbarer Monofolie.<br />

(Bild: spa vivent Vertriebs GmbH)<br />

Verschiedene<br />

Sachetformen<br />

für den Kosmetik-,<br />

Healthcare- und Pharmamarkt.<br />

(Bild: Rebernig Brand Design)<br />

„Wir sind permanent auf der<br />

Suche nach neuen nachhaltigen<br />

Lösungen für Sachets.“<br />

Sabine Petermann, Geschäftsführerin der Lohn-Pack<br />

K. A. Wolf GmbH & Co. KG<br />

Konturensachets für Promotionaktionen – funktional und<br />

aufmerksamkeitsstark. Es handelt sich hier um eine Zweikammerlösung,<br />

in die zwei Portionen eines, aber auch<br />

unterschiedliche Produkte verpackt werden können.<br />

einem sehr geringen Toleranzbereich der Siegelbackentemperatur.<br />

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass diese Sachets gegenüber<br />

den üblichen Verbundfolien nur eine sehr dünne Sperrschicht<br />

aufweisen.<br />

Große Resonanz für neue Folien<br />

Bei Lohn-Pack startete man umgehend mit den ersten Tests für die<br />

Maschinengängigkeit der Monofolien und deren Eignung für verschiedene<br />

Kunden. Schon während dieser Phase gingen Anfragen zu den<br />

„neuen nachhaltigen Folien“ ein, und es wurden innerhalb kürzester<br />

Zeit viele Aufträge mit dem neuen Hüllstoff produziert. Die ersten<br />

Sachets waren Rechtecksachets, die ein Shampoo enthielten, mittlerweile<br />

gingen jedoch beispielsweise auch Konturensachets in Tubenform<br />

mit einer Handcreme auf den Markt. Der Anteil der Monofolien<br />

am Gesamtproduktionsvolumen des Unternehmens liegt derzeit etwa<br />

bei fünf Prozent. Die Kosten variieren je nach Anwendung. Aber der<br />

durchschnittlich zehn Prozent höhere finanzielle Aufwand lohnt sich<br />

für die Umwelt.<br />

Außerdem finden aktuell bei Lohn-Pack Tests für ein sehr namhaftes<br />

und auf Umweltverträglichkeit bedachtes Unternehmen im Bereich<br />

Haushaltshygiene statt. Die Sachets sollen als Nachfüllbeutel in<br />

entsprechender Folie verpackt werden, um so dem Verpackungsmüll<br />

den Kampf anzusagen. Die Untersuchungen dazu werden unter anderem<br />

im eigenen Labor vorbereitet und durchgeführt. Als weiteren<br />

Baustein erhofft sich Lohn-Pack gute Ergebnisse von den aktuellen<br />

Tests mit einer weiteren Innovation auf dem Verpackungsmarkt: Eine<br />

kompostierbare Folie soll der Nachhaltigkeit einen neuen Schub in die<br />

richtige Richtung geben.<br />

Mit Tradition zum Erfolg<br />

Das Unternehmen hat sein spezielles Know-how in mehr als 50 Jahren<br />

Praxis aufgebaut: Seine Kunden kommen aus dem Kosmetik-, Healthcare-<br />

und Pharmamarkt sowie der chemischen Industrie. Gegründet<br />

1968 von Karl Alfred Wolf, der als Tüftler und Maschinenbauer startete,<br />

wuchs die Firma stetig. Schon bald arbeiteten die Kinder des Gründers,<br />

Sabine Petermann und Lars Wolf, in der Firma mit und übernahmen<br />

diese nach dem Tod ihres Vaters. Mit Nina Petermann agiert seit<br />

2013 bereits die dritte Generation tatkräftig im Bereich Key Account<br />

Management. Aktuell kümmert sie sich um die Umstrukturierung des<br />

Unternehmens und übernimmt schrittweise wichtigere Aufgaben.<br />

>> www.lohn-pack.com<br />

Packaging with Contours – Sachets from A to Z<br />

The consumer encounters sachets in various forms. At their production,<br />

there are often preliminary tests whereby the producers<br />

rely on the expertise of specialists. The enterprise Lohn-Pack Wolf<br />

GmbH (contract packager) has, in the course of over 50 years of<br />

practical experience, accumulated vast special knowledge in the<br />

contract filling sector. In particular the segments contour sachets<br />

and multiple sachets, as well as the production of small batches,<br />

represent the strengths of the enterprise. Hereby, the company<br />

focuses on providing comprehensive solutions for the respective<br />

tasks. A current example for this is the replacement of multi-layer<br />

composite films through respectively suited mono films.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

49


JUNGE DESIGNER<br />

Die natürlichen Hohlräume<br />

der Spelzen sorgen für gute<br />

isolierende und stoßdämpfende<br />

Eigenschaften. Das<br />

organische Klebemittel ist<br />

ökologisch unbedenklich.<br />

(Bilder: Proservation)<br />

Das Proservation-Team:<br />

v. l. Nils Bachmann, Lisa<br />

Antonie Scherer, Sophia<br />

Scherer, Henning Tschunt.<br />

Junge Verpackungsentwickler<br />

NACHHALTIGES<br />

VERPACKUNGSMATERIAL AUS SPELZEN<br />

Als Masterstudentin an der Stuttgarter Hochschule der Medien hat Lisa Scherer ein ökologisches<br />

Verpackungsmaterial aus Getreidespelzen entwickelt, das expandiertes Polystyrol (EPS) ersetzen könnte.<br />

Das Patent ist bereits eingereicht, jetzt steht die Unternehmensgründung an.<br />

Das neuartige Material besteht aus<br />

Spelzen, die in der Getreideverarbeitung<br />

bislang als ungenutzte Reststoffe<br />

entsorgt werden. Aufgrund der natürlichen<br />

Hohlräume der Spelzen besitzt das neue Material<br />

gute isolierende und stoßdämpfende<br />

Eigenschaften. Mithilfe organischer Klebemittel<br />

ist es beliebig formbar und ökologisch<br />

völlig unbedenklich. „Die Getreidespelzen<br />

beziehen wir aus regionalen Mühlen. Sie werden<br />

in der Regel als Tiereinstreu verwendet<br />

oder einfach verbrannt. Unser Projekt trägt<br />

dazu bei, dass der Rohstoff einmal mehr genutzt<br />

wird.“ Nach Gebrauch sollte das nachhaltige<br />

Verpackungsmaterial einfach über<br />

die Biotonne oder den heimischen Kompost<br />

entsorgt werden können.<br />

Auf dem Weg zur Marktreife<br />

Das Material wurde von Lisa Scherer während<br />

ihres Masterstudiums Packaging Development<br />

& Management an der Hochschule der<br />

Medien (HdM) entwickelt und war bereits Gegenstand<br />

ihrer Abschlussarbeit. Proservation<br />

soll das Unternehmen heißen, das sie gemeinsam<br />

mit drei anderen gründen will. Zum Team<br />

zählt auch Lisa Scherers Schwester Sophia.<br />

Die Absolventin der Verpackungstechnik ist<br />

zuständig für Projektmanagement, Marketing<br />

und Prozessentwicklung. Nils Bachmann<br />

befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen<br />

und marktstrategischen Weichenstellungen,<br />

dem Gründungsprozess sowie den IT-Schnittstellen.<br />

Er hat den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik<br />

an der HdM abgeschlossen.<br />

Zum Team gehört außerdem Henning<br />

Tschunt, der gerade sein Masterstudium der<br />

nachhaltigen Unternehmensführung an der<br />

Hochschule für Nachhaltige Entwicklung<br />

Eberswalde (HNEE) abgeschlossen hat.<br />

Pilotanwendungen und<br />

Kooperationen gesucht<br />

Das junge Team hat für die Weiterentwicklung<br />

des Materials ein Exist-Gründerstipendium<br />

bekommen und möchte sein Produkt<br />

damit bis Februar 2022 zur Marktreife bringen.<br />

Dazu will man zunächst die Produkt- und<br />

Fertigungsentwicklung vorantreiben. Anschließend<br />

sollen passende Partnerschaften<br />

die Entwicklung und Erprobung der industriellen<br />

Fertigung unterstützen.<br />

Derzeit nutzt das Team die Infrastruktur<br />

der Hochschule. „Wir produzieren dort unsere<br />

ersten Muster und testen verschiedene<br />

organische Bindemittel. Wir hoffen, dass wir<br />

dann im Herbst eine kleine Verpackungslinie<br />

realisieren und eine erste Kleinserie herstellen<br />

können.“ Das Team ist auf der Suche nach<br />

sinnvollen Verpackungsanwendungen für die<br />

erste Produktkonkretisierung. „Unser Material<br />

könnte beispielsweise zunächst in kleinen,<br />

regionalen Projekten zum Einsatz kommen,<br />

etwa als Transportschutz für Weinflaschen.“<br />

Interesse haben die vier mit ihrem nachhaltigen<br />

Produkt bereits geweckt, und auch erste<br />

Anfragen sind schon eingegangen.<br />

>> www.proservation.eu<br />

Sustainable Packaging Material<br />

made of Husks<br />

Lisa Scherer has, at the Stuttgart Media<br />

University (HdM), developed an eco-friendly<br />

<strong>packaging</strong> material made of wheat husks,<br />

that is suited to replace expanded polystyrene.<br />

The natural cavities of the husks ensure<br />

for good insulating and shock-absorbing<br />

properties and the contained organic<br />

adhesive is ecologically safe. The patent<br />

regarding the material and the production<br />

process has already been applied for. The<br />

next step is the company start-up.<br />

50 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

Mehrweg im Versandhandel<br />

ONLINEHÄNDLER TESTEN REPACK –<br />

EIN PILOTPROJEKT<br />

Rund vier Milliarden Sendungen im Onlinehandel sind allein im Jahr 2020 verschickt worden – in Einwegverpackungen,<br />

die nach Erhalt entsorgt werden. Ein aktuelles Forschungsprojekt hat jetzt untersucht, ob und wie<br />

Mehrwegverpackungen in der Versandhandelspraxis funktionieren könnten.<br />

Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

geförderten Forschungsvorhabens Praxpack: praxistaugliche<br />

Mehrwegkonzepte im Onlinehandel entwickeln und pilothaft<br />

praktisch erproben. Der Hamburger Umweltberatung Ökopol, die das<br />

Projekt koordiniert, ging es aber ebenso darum, Erkenntnisse zu gewinnen,<br />

wie Onlinehändler ihre Geschäftsmodelle so anpassen können,<br />

dass sich die Nutzung der Mehrwegsysteme auch wirtschaftlich lohnt.<br />

„Wichtig ist, dass man den Kunden mitnimmt und überzeugt“, sagte<br />

Ökopol-Projektleiter Dr.-Ing. Till Zimmermann kürzlich in einer<br />

Talkrunde auf der digital veranstalteten Logimat. „Auch wenn Studien<br />

immer wieder zu dem Ergebnis kommen, dass Verbraucher bereit<br />

sind, Aufwand und Kosten für Mehrweglösungen zu übernehmen – die<br />

Praxis sieht doch oft anders aus. Damit es tatsächlich funktioniert,<br />

muss ein sinnvoller Ersatz zur Einweglösung her, der auch passt. Dazu<br />

gehört etwa, dass die Transportdistanzen nicht zu groß und die Umlaufzeiten<br />

nicht zu kurz sind.“<br />

Der Praxpack-Pilottest fand mit den drei Partnern Avocado Store,<br />

Otto und Tchibo statt – und mit ca. 14.000 Mehrwegversandverpackungen<br />

des finnischen Unternehmens Repack. Dessen Versandverpackung<br />

konnte, ob leer oder mit Retoure, zum Versender zurückgeschickt und<br />

dann erneut benutzt werden. Bis zu 20-mal lassen sich die Mehrwegverpackungen<br />

aus robustem Polypropylen-Material wiederverwenden.<br />

Höherer Rücklauf für gute Umweltbilanz nötig<br />

Die Rücklaufquoten mit Retouren sahen zunächst gut aus: Bei Avocado<br />

Store (84 Prozent) und Tchibo (82 Prozent) konnten Kunden die<br />

Verpackung einfach in den nächsten Briefkasten werfen, Otto (75<br />

Prozent) nahm sie über seine Hermes Shops zurück. Etwas nüchterner<br />

fällt die Bilanz bei der „Leer-Retoure“ aus: Bei Otto kamen nur 36<br />

Prozent der leeren Repacks zurück, bei Avocado Store immerhin 74<br />

Prozent und bei Tchibo 67 Prozent. Insgesamt zu wenig, um eine gute<br />

Umweltbilanz zu erreichen. Dazu wären laut Ökopol Rücklaufquoten<br />

von 80 bis 90 Prozent nötig.<br />

Kritik gab es vor allem an der Rückführung der Repack-Versandtaschen<br />

ins estländische Tallin, dem derzeit einzigen Standort des Unternehmens<br />

zur Aufbereitung. Das wird von allen Kunden als wenig ökologisch<br />

angesehen. Auch das Kunststoffmaterial der Versandverpackung<br />

war umstritten. Till Zimmermann: „Bei Mehrweglösungen ist Papier<br />

aber nicht die beste Wahl. Sucht man eine langlebige Verpackung, wird<br />

man immer bei Kunststoff landen. Das muss ökologisch nicht schlecht<br />

sein, wenn beispielsweise ein hoher PCR-Anteil genutzt wird.“<br />

>> www. oekopol.de<br />

Online Merchants test Repack – A Pilot Project<br />

Approximately 4 billion shipments were dispatched within the online<br />

trade in the year 2020 alone - and these as disposable <strong>packaging</strong>.<br />

How reusable despatch <strong>packaging</strong> systems within the online<br />

trade could function has now been investigated within the scope of<br />

the research project Praxpack that is coordinated by Ökopol (Institute<br />

for Environmental Strategies). In the pilot test, with the three<br />

partners Avocado Store, Otto and Tchibo, the reusable despatch<br />

<strong>packaging</strong> provided by the Finish enterprise Repack was deployed.<br />

Kunden von Tchibo und Avocado Store<br />

konnten im Pilottest die Verpackung<br />

einfach über den Briefkasten<br />

zurücksenden. (Bild: RePack)<br />

02-03 | <strong>2021</strong>


ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

Beliebte Kultmarke kennzeichnen<br />

GROSSSCHRIFTDRUCK<br />

FÜR DIE UMVERPACKUNG<br />

Die meisten lieben diesen vollmundigen fruchtigen Tomatengeschmack – für viele ist Ketchup geradezu unverzichtbar.<br />

Damit die „rote Würzsoße“ zuverlässig auf unserem Tisch landet, muss eine Vielzahl von Informationen auf die<br />

Umverpackungen gedruckt werden. Nur so finden sie sicher ihren Weg auf die Palette, aus der Produktion<br />

ins Lager und weiter in den Handel.<br />

Die Werder Feinkost GmbH füllt etwa<br />

150.000 Ketchupflaschen pro Tag ab.<br />

In Deutschland gehört das Unternehmen<br />

aus Werder bei Potsdam im Markenbereich<br />

inzwischen zu den drei führenden Herstellern,<br />

und in den neuen Bundesländern gilt<br />

es bei Ketchup als souveräner Marktführer.<br />

Für seine Kennzeichnungsaufgaben setzt das<br />

Unternehmen auf Geräte von Bluhm Systeme:<br />

verschiedene Drucksysteme kennzeichnen<br />

Glasflaschen und Umkartons.<br />

Klassiker im Regal<br />

Werder Feinkost kann auf eine fast 150-jährige<br />

Tradition bei der Obst- und Gemüseverarbeitung<br />

zurückblicken und stellt seit 1958<br />

Ketchup her. Allerdings war es zu Ostzeiten<br />

nicht selbstverständlich, vom Einkauf mit<br />

dem begehrten Würzmittel nach Hause zu<br />

kommen. Nur mit einem Vorrat oder guten<br />

Beziehungen im Handel war man auf der sicheren<br />

Seite. Werder Ketchup wird im Zentrum<br />

des brandenburgischen Obst- und Gemüseanbaugebiets<br />

produziert. Im Unternehmen<br />

werden bewusst ausschließlich Tomaten aus<br />

Europa verarbeitet. Zur Nachhaltigkeitsstrategie<br />

gehören auch die Verwendung von<br />

Glasflaschen und recycelten Transportverpackungen.<br />

„Für die unterschiedlichen Kennzeichnungsaufgaben<br />

kommen zwei verschiedene<br />

Drucksysteme von Bluhm zum Einsatz“,<br />

erklärt Axel Belde, der stellvertretende Produktionsleiter<br />

der Werder Feinkost GmbH.<br />

Lackierte Metalldeckel codieren<br />

Sind die Glasflaschen nach der Abfüllung mit<br />

Metalldeckeln verschlossen, werden diese<br />

mit Informationen zur Charge und zu den Mindesthaltbarkeitsdaten<br />

versehen. Für diese<br />

Codierung sorgt ein Continuous-Inkjet-Drucker<br />

vom Typ Linx 8920, der eine mit Solvent<br />

gemischte Tinte verwendet, die dann sofort<br />

auf der Oberfläche der Metalldeckel haftet.<br />

Eine hohe Prozesssicherheit und die Garantie,<br />

dass der Drucker jederzeit den erforderlichen<br />

hohen Produktionsgeschwindigkeiten<br />

standhalten kann, waren entscheidend für<br />

die Auswahl dieser Lösung. In diesem Anwendungsfall<br />

werden mehr als 2.000 Zeichen pro<br />

Sekunde gedruckt. Das bedeutet eine Druckgeschwindigkeit<br />

von bis zu 7,28 Metern pro<br />

Sekunde. Im System kann auch jeweils eine<br />

bestimmte Geschwindigkeit hinterlegt werden:<br />

Ein roter beziehungsweise grüner Bildschirmhintergrund<br />

signalisiert dann ähnlich<br />

wie bei einem Ampelsystem, ob die Vorgabe<br />

bei der Codierung erfüllt oder unterschritten<br />

wird.<br />

Großflächig gekennzeichnet<br />

unterwegs.<br />

(Bilder: Bluhm Systeme)


Zu Ostzeiten Kult und heute noch<br />

in einigen deutschen Regionen<br />

Marktführer: Werder Ketchup.<br />

(Bild: Werder Feinkost)<br />

Während der Passage erfolgt die Kennzeichnung der Transportverpackung.<br />

Artikelnummer und Co.<br />

auf die Transportverpackung<br />

Die codierten Ketchupflaschen werden in<br />

Transportkartonagen verpackt, die im Anschluss<br />

sicher und reproduzierbar gekennzeichnet<br />

werden müssen. Aufgebracht werden<br />

üblicherweise Chargennummer und Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />

Artikelnummer und<br />

-bezeichnung sowie ein Barcode. Um alles<br />

gut lesen zu können, wird für die vielfältigen<br />

Informationen eine relativ große Druckfläche<br />

benötigt. Deshalb kommt bei Werder<br />

Feinkost ein Piezo-Inkjet-System von Bluhm<br />

Systeme zum Einsatz. Das wurde von deren<br />

Markoprint-Sparte, die für die Drop-on-Demand-Inkjektdrucker<br />

verantwortlich zeichnet,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Tintenhersteller<br />

Seiko entwickelt. Möglich ist<br />

damit der sogenannte Großschriftdruck mit<br />

Schrifthöhen von bis zu 108 Millimetern.<br />

Alles im Fluss<br />

Die Kartonagen bewegen sich automatisch<br />

am schräg angebrachten Druckkopf des Markoprint<br />

Integra PP 108-Systems vorbei. Der<br />

Drucker bringt dabei die Informationen mit<br />

einer Geschwindigkeit von bis zu 150 Metern<br />

pro Minute mit 360 dpi Qualität überdurchschnittlich<br />

schnell auf saugfähige Oberflächen<br />

auf. Dabei sind Textwechsel mit mehr<br />

als 50 variablen Daten pro Sekunde möglich.<br />

Die Tinte rezirkuliert durch das System und<br />

reduziert so den Wartungsaufwand. Unempfindlich<br />

gegen Erschütterungen kann der PP<br />

108 auch in rauen Produktionsumgebungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Immer ein Ass im Ärmel<br />

Der eingesetzte Piezo-Drucker könnte auch<br />

nicht saugfähige Oberflächen zuverlässig mit<br />

einer UV-Tinte bedrucken, die unter UV-Licht<br />

innerhalb von Millisekunden aushärten kann.<br />

So erzielt man beispielsweise auf lackierten<br />

Oberflächen ein abriebfestes Druckergebnis.<br />

Einzigartig ist die nur bei Bluhm verfügbare<br />

Bicolor-Version des Druckers, die zwei<br />

Tintenfarben gleichzeitig verwendet. Kennzeichnungen<br />

in Schwarz und Rot mit nur einem<br />

Gerät sind also kein Problem. Aber auch<br />

Grün und Blau wäre eine Möglichkeit. Für die<br />

Aufgaben bei Werder Feinkost genügt der<br />

einfarbige Druck, auch weil im Unternehmen<br />

der schonende Umgang mit Ressourcen einen<br />

hohen Stellenwert hat. Es kann aber durchaus<br />

von Vorteil sein, wenn die Geräte noch mehr<br />

können. So ist man für mögliche Anforderungen<br />

des Handels künftig bestens gerüstet.<br />

>> www.bluhmsysteme.com<br />

Uppercase Printing for the<br />

Secondary Packaging<br />

The enterprise Werder Feinkost GmbH<br />

(delicatessen products) fills approximately<br />

150.000 bottles with ketchup every day. For<br />

the marking of the glass bottles and the outer<br />

<strong>packaging</strong>, the company deploys equipment<br />

provided by the enterprise Bluhm Systeme.<br />

The transport <strong>packaging</strong> containing<br />

the coded ketchup bottles are marked with<br />

the batch number, the shelf life, the article<br />

number and designation, as well as the bar<br />

code, in uppercase print. The print head of<br />

the Markoprint-Integra-PP108 system respectively<br />

applies this information at a rate<br />

of 150 metres per minute.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

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53


Der neue Papier-Serienpacker ist<br />

modular im Aufbau und lässt sich<br />

individuell anpassen.<br />

(Bild: Beck Packautomaten)<br />

Papierverpackung im E-Commerce<br />

PASSGENAU IM PAPIERBEUTEL<br />

VERSENDEN<br />

Als Antwort auf den einerseits boomenden Onlinehandel und die andererseits gestiegenen Anforderungen im<br />

Maschinenbau und bei den Verbrauchern in puncto Nachhaltigkeit hat Beck Packautomaten eine Verpackungsmaschine<br />

eingeführt, die Papier als Verpackungsmaterial nutzt.<br />

Eigentlich wollte man bei Beck Packautomaten im vergangenen<br />

Jahr groß feiern. Grund genug gab es beim Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Frickenhausen: Neben dem 60-jährigen Firmenjubiläum<br />

war die Markteinführung des ersten Papier-Serienpackers geplant.<br />

Coronabedingt erfolgte die Inbetriebnahme der Anlage nun erst<br />

in diesem Jahr: Die vollautomatische Papierverpackungsmaschine<br />

Paperbag vs st ist seit Kurzem im Logistikzentrum eines namhaften<br />

Onlinehändlers im Einsatz.<br />

Mit der neuen Verpackungsanlage setzt das Unternehmen mit<br />

einer besonders energieeffizienten Bauweise und dem Verpacken<br />

in Beuteln aus dem nachwachsenden Rohstoff Papier ganz auf Ressourcenschonung.<br />

Denn der Materialverbrauch ist bei Papierbeuteln<br />

im Vergleich zum Kartonversand aufgrund einer geringeren Materialstärke<br />

und einer auf die Versandware angepassten Beutelgröße<br />

geringer. Und auch das erforderliche Ladevolumen beim Transport<br />

fällt bei Beuteln kleiner aus. Schlussendlich kann der Verbraucher die<br />

Papierbeutel der Wiederverwertung zuführen, indem er sie mit dem<br />

Altpapier entsorgt.<br />

Modularer Aufbau<br />

Mit dem neuen Paper-Serienpacker Paperbag vs st werden Waren<br />

unterschiedlichster Maße prozesssicher in Papierbeutel verpackt,<br />

dabei kann ungebleichtes oder gebleichtes Papier für die Beutel verarbeitet<br />

werden. Der Beutel wird an allen vier Beutelseiten mit einer<br />

Siegelnaht versehen, diese stabilen Siegelnähte gewährleisten einen<br />

sicheren Versandschutz. Die Siegelnaht-Technologie hat sich, so das<br />

Unternehmen, bereits in den Beck-Folienpackern bewährt. Ihr weiterer<br />

Vorteil: Sie macht den Einsatz weitere Verbrauchsmaterialien<br />

wie Klebstoff oder Faden überflüssig. Das eingesetzte Papier kann<br />

unbedruckt oder, für Marketingzwecke nicht unerheblich, bedruckt<br />

sein. Während das zu verpackende Produkt ganz verschieden daherkommen<br />

mag, bleibt eines stets gleich: die Breite der Papierbeutel.<br />

Das macht den Verpackungsprozess schnell und effektiv.<br />

In die Neuentwicklung des Papier-Serienpackers ist die langjährige<br />

Erfahrung des Unternehmens im Bereich Retouren- und Versandanlagen<br />

eingeflossen: Die Verpackungsanlage ist wie andere Beck<br />

Packautomaten modular im Aufbau. Sie lässt sich je nach individueller<br />

Anforderung und Auslastung einfach auf- und umrüsten. So können<br />

beispielsweise zusätzliche Scan- oder Etikettiersysteme, eine Zuführ-<br />

und Abtransportstrecke oder ein Ausschleußsystem eingebunden<br />

werden. Auch sonst ist man bei Beck Packautomaten flexibel und<br />

nutzt in Pandemiezeiten digitale Lösungen bei Beratung, Inbetriebnahmen<br />

und Service.<br />

>> www.beck-packautomaten.com<br />

Packing into Paper Bags for E-Commerce<br />

The new paper serial packer Paperbag vs st provided by the enterprise<br />

Beck Packautomaten packs products with varying dimensions<br />

into paper bags with high process reliability. The respectively deployed<br />

paper can both be bleached or unbleached and both imprinted<br />

or without print. The bag is provided with a sealed seam on all four<br />

sides. These sealed seams warrant for secure shipping protection.<br />

The <strong>packaging</strong> system disposes of a modular design and can be upgraded<br />

and converted to accord to the respective requirements.<br />

54<br />

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04-05 | <strong>2021</strong>


ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

Softwarelösungen für Verpackungshersteller<br />

VIELSEITIG KONFIGURIERBARE<br />

EXPORTVERPACKUNGEN<br />

Die MC-Box von Rondo ist die erste holzfreie Alternative zu klassischen Transportboxen für schwere Güter.<br />

Die Modulverpackung bietet dabei zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Das Konfigurationsmodell für das<br />

SAP-System hat Aicomp erstellt und implementiert.<br />

Das Unternehmen produziert die MC-Box bereits am deutschen<br />

Standort in Langenenslingen, nun hat Rondo mit dem Verpackungskonzept<br />

auch in Österreich die Produktpalette erweitert.<br />

Sie ist als Schwerlastverpackung konzipiert und besteht aus<br />

Wellpappe- und Wabenplatten, die im Spezialverfahren („multicross“)<br />

verklebt und nassfest verleimt werden. Durch die gegenläufigen Wellenrichtungen<br />

wird eine sehr hohe Stabilität erreicht. Steckmodule<br />

aus Metall oder Kunststoff bilden besonders feste Eckverbindungen.<br />

Die Box ist in Bezug auf Formate, Bedruckung und auch das Innenleben<br />

individuell gestaltbar und wird schon ab einem Stück gefertigt.<br />

Das Plattenmaß der Box ist variabel und kann bis zu maximal 2,2 x 6<br />

Meter produziert werden. Statisch ist sie belastbar bis zu fünf Tonnen,<br />

dynamisch sind es zwei bis drei Tonnen.<br />

Aicomp bildet die MC-Box in SAP ab<br />

Die MC-Box braucht ein flexibles System zur Konfiguration. Daher hat<br />

Rondo den Anbieter von Softwarelösungen für Verpackungshersteller,<br />

Aicomp, mit der Erstellung und Implementierung eines geeigneten<br />

Konfigurationsmodells für ihr SAP-System beauftragt. Da Rondo bereits<br />

den Variantenkonfigurator VCPowerPack der Aicomp im Einsatz<br />

hat, lag der Fokus auf einer sehr detaillierten Abbildung aller produktionsrelevanten<br />

Material- und Arbeitsaufwände im SAP ERP.<br />

Die Abbildung der MC-Box-Produktion in SAP wurde für die Fertigung<br />

am Standort St. Ruprecht angestoßen, damit Kunden von einer<br />

schnellen, fehlerfreien und genauen Angebotskalkulation profitieren<br />

können, die die detaillierten Gestaltungsoptionen der MC-Box widerspiegelt.<br />

Produktionsfaktoren im System abbilden<br />

„Die MC-Box an sich bietet bereits zahlreiche Faktoren, die systemseitig<br />

abgebildet werden. Unser Anspruch ist allerdings die Abbildung<br />

möglichst aller relevanten Ressourcen- und Kostenstellen, die bei einer<br />

Produktion anfallen können. Das beginnt bei den variablen Ausführungen<br />

der Beschaffung über unterschiedliche Maschinenroutings bis<br />

hin zu Anlieferungsmöglichkeiten beim Endkunden. Damit hat letztendlich<br />

jeder unserer Kunden ein individuelles Konfigurations-Set-up,<br />

das es ihm ermöglicht, genaueste Produktkonfigurationen und -kalkulationen<br />

bereits bei der Kundenanfrage zu erstellen“, erläutert Jörg<br />

Helmreich, Partner und General-Manager bei Aicomp Deutschland.<br />

>> www.aicomp.com<br />

Highly configurable Export Packaging<br />

The MC-Box provided by the enterprise Rondo is the first wood-free<br />

alternative to conventional transport boxes for heavy goods. The<br />

module package offers numerous configuration options. The configuration<br />

model for the SAP system was established and implemented<br />

by the enterprise Aicomp.<br />

Die stabile Transportbox von Rondo kann individuell konfiguriert werden. (Bild: Rondo Ganahl)<br />

55


ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

Nachhaltige Strategie bei der Konstruktion<br />

DREIKLANG<br />

MENSCH – UMWELT – TECHNIK<br />

Nachhaltigkeit im Verpackungsmaschinenbau ist nur erfolgreich, wenn über die eigentliche Maschine hinaus gedacht<br />

wird – so die Einstellung bei Somic. Mensch, Umwelt und Technik müssen als Gesamtsystem betrachtet werden.<br />

Aber welche Zusammenhänge sind hier besonders wichtig?<br />

Die bekannten drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökonomie, Ökologie<br />

und Soziales, erfordern es, bereits bei der Konstruktion einer<br />

Maschine neben dem Herstellungsprozess auch den Einsatz<br />

beim Kunden und schlussendlich die spätere Verwertung zu betrachten.<br />

Dabei steht bereits von Beginn an der Mensch im Mittelpunkt.<br />

„Wir versetzen uns bereits während der Konstruktion in den Bediener<br />

der Maschine und überlegen uns, wie wir ihm seinen Arbeitsplatz optimal<br />

gestalten können“, erklärt Dr. Johann Härtl, Konstruktionsleiter<br />

bei Somic, einem Hersteller von Endverpackungsmaschinen. Doch<br />

was bedeutet das in der Praxis?<br />

Der Mensch im Fokus<br />

Der Bediener nutzt ein klar strukturiertes Touchscreen-Panel und<br />

profitiert von der intuitiven Darstellung aller Arbeitsschritte. Standardmäßig<br />

sind hier die Instruktionen in der jeweiligen Landessprache<br />

des Kunden hinterlegt, weitere Sprachen werden optional angeboten.<br />

Das sichert eine gute Verständlichkeit der Maschinenfunktionen und<br />

wird durch eine Hilfefunktion mit Hinweisen über die Bedeutung der<br />

verschiedenen Parameter ergänzt.<br />

Das Umrüsten auf verschiedene Formate basiert auf einfach zu handhabenden<br />

QuickChange-Verbindungen für die Wechselteile. Dazu erhalten<br />

die Bediener klare Ablaufanleitungen, die mithilfe von Teilecodes<br />

und dem Bedienpanel eindeutig nachvollziehbar sind.<br />

Zudem wird die Ergonomie als grundsätzliches Konstruktionsmerkmal<br />

betrachtet. „Das schwerste Teil, das der Bediener an der<br />

Maschine bei einem Formatwechsel austauschen muss, wiegt üblicherweise<br />

nicht mehr als fünf Kilogramm, und die Erreichbarkeit wird<br />

bereits im CAD anhand eines Dummys bewertet“, erklärt Härtl. Weiterhin<br />

achtet das Konstruktionsteam auf die Zugänglichkeit der Maschine,<br />

um dem Bediener eine schonende Arbeitshaltung zu ermöglichen.<br />

Bei der Inbetriebnahme bietet Somic ausführliche Trainings<br />

für den Einstieg in die Bedienung der Maschine. Und bei zusätzlichem<br />

Bedarf können ganz gezielt unterschiedliche Personenkreise mit der<br />

Maschine vertraut gemacht oder die Handgriffe für die Wartungsarbeiten<br />

gemeinsam trainiert werden.<br />

Die Belastung der Bediener im Produktionsbetrieb wird auch an<br />

den Emissionen bemessen. „Wir unterschreiten den vorgegebenen<br />

maximalen Schalldruckpegel für industrielle Arbeitsstätten von 80<br />

dB(A) deutlich. Durch speziell optimierte Bewegungskurven für die<br />

Das Umrüsten auf verschiedene Formate<br />

basiert auf einfach zu handhabenden<br />

QuickChange-Verbindungen. (Bilder: Somic)<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


„Wir überlegen uns schon bei der Konstruktion, wie wir<br />

den Arbeitsplatz des Bedieners optimal gestalten können.“<br />

Dr. Johann Härtl, Konstruktionsleiter bei Somic<br />

eingesetzten Roboterachsen erreichen wir selbst bei höchster Verpackungsleistung<br />

eine kaum zu überbietende Laufruhe. Das sorgt<br />

außerdem für eine äußerst schonende Behandlung der Produkte und<br />

geringsten Maschinenverschleiß“, berichtet Stefan Julinek, Verkaufsleiter<br />

bei Somic.<br />

Sparsamer Verbrauch – robuste Konstruktion<br />

Der Strom- und Druckluftverbrauch einer Maschine wird großteils<br />

von der Konstruktion beeinflusst. Hier ersetzt Somic möglichst viele<br />

pneumatische Funktionen durch Servotechnik. So kann das Bewegungsverhalten<br />

besser kontrolliert werden, und Leckagen im Druckluftnetz<br />

sind kein Thema mehr. Der funktional benötigte Unterdruck<br />

in sämtlichen Transportsystemen wird nicht mit Venturi-Düsen, sondern<br />

äußerst energiesparend mit elektronisch geregelten Seitenkanalverdichtern<br />

erzeugt.<br />

Neben den Verbrauchswerten für Strom und Druckluft lohnt es<br />

sich, den Materialverbrauch beim Verpackungsprozess genau zu prüfen.<br />

Das Team nutzt dabei mehrere Ansätze. Bei der Verpackungsspezifikation<br />

und beim Design des Kartons kann der Kunde seinen Materialeinsatz<br />

reduzieren, jedoch trotzdem noch für den notwendigen<br />

Produktschutz sorgen. Mit dem firmeneigenen Karton-Plotter lassen<br />

sich Formatvarianten vergleichen und eine möglichst materialsparende<br />

Zuschnittvariante erarbeiten.<br />

Zusätzlich zur Zuschnittgestaltung ist der Leimverbrauch eine<br />

maßgebliche Größe, wenn es um Ressourcenschonung geht. In den<br />

Maschinen sorgen hochpräzise Leimdüsen für einen Leimauftrag im<br />

Millimeterbereich. Die Ansteuerung der Leimdüsen geschieht bei den<br />

Hochgeschwindigkeitsprozessen in der Kartonformierung mit einer<br />

Zykluszeit von weniger als zwei Millisekunden. Der Leimpunkt wird<br />

genau da gesetzt, wo er gebraucht wird. Was ein Mehrverbrauch an<br />

dieser Stelle bedeutet, rechnet Julinek vor: „Bei einer nur einen Millimeter<br />

längeren Leimspur als nötig erhöht sich bei 16 Klebestellen<br />

eines Wrap-around-Kartons der Leimbedarf um sieben Prozent – das<br />

sind 35 Kubikmillimeter Mehrverbrauch pro Karton! Pro Woche kann<br />

das einem zusätzlichen Aufwand von circa zehn Liter entsprechen.“ Es<br />

lohnt sich also, an dieser Stelle mit höchster Präzision zu arbeiten .<br />

Wie ermitteln die Somic-Experten die Nachhaltigkeit ihrer Maschinen<br />

im laufenden Produktionsbetrieb – sieht man mal von den<br />

Verbrauchsstoffen ab? „Um Informationen über die Robustheit unserer<br />

Maschinen zu erhalten, müssen wir nur in unsere ‚Bücher‘ schauen“,<br />

weiß Stefan Julinek.<br />

Diese Informationen sind für zwei Aspekte wichtig. Zum einen<br />

lässt sich so die Total Cost of Ownership für die Maschinen errechnen,<br />

und zum anderen erlauben sie eine Aussage darüber, wie langlebig<br />

die verbauten Baugruppen und -teile sind. Beide Experten fassen das<br />

Ergebnis so zusammen: „Unsere Daten sprechen für sich. Denn wenn<br />

wir unsere Kunden fragen, dann können sie ihren Ersatzteilbedarf gar<br />

nicht beziffern.“ Ressourcenschonung heißt damit also – so schade<br />

das für Somic ist – nur wenig Ersatzteilgeschäft.<br />

Dennoch gibt es für die Abteilung Service und Aftersales genug<br />

zu tun. Zwischen fünf und 20 Formate sind üblicherweise bei Auslieferung<br />

der Maschine im kundenspezifischen Verarbeitungsprogramm<br />

hinterlegt. Mit diesen Formaten kommen viele Kunden bereits auf<br />

eine langjährige Betriebsdauer. Sollten Marktveränderungen weitere<br />

Formate erfordern, ist das kein Problem. „Jüngst haben wir für eine<br />

mehr als 20 Jahre alte Maschine einen neuen Formatsatz gebaut. Das<br />

zeigt, dass unsere Maschinen in Sachen Lebensdauer in jedem Fall<br />

unter der Flagge Nachhaltigkeit segeln. So können auch für ältere<br />

Maschinenmodelle Nachrüstteile geliefert werden“, berichtet Julinek.<br />

Qualität und Regionalität<br />

Das Unternehmen mit Sitz im oberbayerischen Amerang verlässt<br />

sich zu über 90 Prozent auf Zulieferer aus der Region. „Was gerne als<br />

„Kirchturm-Sourcing“ belächelt wird, sichert uns kurze Reaktionszeiten<br />

und bewahrt unseren Qualitätsanspruch“, erklärt Härtl. Die kurzen<br />

Wege vermeiden Umweltbelastungen und Lieferverzögerungen durch<br />

Störungen auf dem Transportweg. Zudem kennen die Zulieferer die<br />

Maschinen, sie wissen, wo ihre Teile eingebaut sind und worauf es<br />

ankommt.<br />

Konsistente Schritte in Sachen Nachhaltigkeit: Die Somic Experten<br />

sind überzeugt, dass nachhaltiges Handeln nur dann richtig funktioniert,<br />

wenn alle Themen konsequent auf dieses Kriterium geprüft<br />

werden. „Wir haben dafür kein spezielles Nachhaltigkeitsprogramm,<br />

sondern wir machen diese Schritte, weil wir von dieser Strategie überzeugt<br />

sind – seit jeher“, sagt Härtl. Und Julinek ergänzt: „Wir sehen<br />

auch, dass der Markt genau das wünscht.“<br />

>> www.somic.de<br />

Packaging machines and sustainability<br />

Sustainability in <strong>packaging</strong> machine construction is most effective<br />

when one thinks beyond the machine. Human beings, the environment<br />

and technology must be considered and harmonized early<br />

in the machine design stage. With intelligent technology "Made in<br />

Bavaria", Somic ensures, among other things, the simplest, most<br />

ergonomic machine operation, and a fast, safe format change with<br />

optimum resource conservation. All this with minimum spare parts<br />

requirements and with a long machine service life, often over several<br />

decades.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

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Separieren der Flaschen zu Sechsergebinden mit anschließendem Überstülpen des Kartons (Bilder: Project A&E, Kranenburg)<br />

Schonendes Produkthandling von Spirituosen<br />

ÜBER-KOPF-VERPACKUNGSLÖSUNG<br />

VERMEIDET AUSSCHUSSWARE<br />

Manchmal muss man die Dinge auf den Kopf stellen, um die beste Lösung zu finden. Genau das erlebte die saarländische<br />

Brennerei Eckerts, als es darum ging, ihre Spirituosen schonender zu verpacken. Vom Automatisierungsspezialisten<br />

Project A&E wurde eine „Über-Kopf-Lösung“ für den Schutz der Steuersiegel konzipiert und umgesetzt.<br />

Beim Verschließen des Kartons von unten fährt dieser nun nur noch<br />

über eine Art ‚Blechstreifen‘, der schmaler ist als der Karton, sodass die<br />

Lasche darunter gefaltet werden kann.<br />

Tobias Erb von Eckerts präsentiert stolz<br />

den Propac 2400, den die Project A&E für ihn<br />

konzipiert und gebaut hat.<br />

58


VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

Ein kleines angerissenes Papier – sollte ausgerechnet so etwas<br />

einem Getränkehersteller richtig große Probleme bereiten? Bei<br />

der Brennerei Eckerts aus dem saarländischen Tholey war das<br />

der Fall. Denn Jahr für Jahr gab es Zehntausende Euro an Schaden.<br />

Der Grund: Flaschen mit Steuerbanderolen wurden durch Tulpengreifer<br />

beschädigt und konnten nicht mehr verkauft werden. Sie wurden<br />

zur Ausschussware, da ausländische Lebensmittelketten Spirituosen<br />

ausschließlich mit einem einwandfreien Steuersiegel verkaufen dürfen<br />

– im Gegensatz zum Inland sind in einigen Ländern nämlich solche<br />

Steuersiegel Pflicht. Auch das manuelle Prüfen jedes Siegels auf<br />

jeder Flasche war höchst ineffizient. „Eckerts gibt es seit 1890 und<br />

steht für Qualität. Die Folgekosten aufgrund der Beschädigungen waren<br />

enorm. Eine Speziallösung ohne Tulpengreifer, aber mit dennoch<br />

hoher Nennleistung musste her“, betont Tobias Erb, Betriebsleiter,<br />

Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung. Das Familienunternehmen<br />

hat sich bereits in der fünften Generation der Brennerei verschrieben:<br />

Die Produktpalette reicht von klassischen Kräuterschnäpsen<br />

und Likören über moderne Szenedrinks bis hin zu Edelbränden, die<br />

in Barrique-, Sherry- oder Eichenfässern über Jahre gelagert werden.<br />

Tobias Erb hatte sofort die Project A&E aus dem nordrhein-westfälischen<br />

Kranenburg im Kopf, als es um die Neukonzeption ging: „Als<br />

gewachsener Betrieb haben wir keinen Platz für voluminöse Standardlösungen.<br />

Da drohen außerdem enorme Zusatzkosten, da im<br />

Nachgang Anpassungen nötig sind. Bei Speziallösungen vom Team<br />

Jansen hingegen haben wir Planungssicherheit: zeitlich, qualitativ<br />

und budgetär.“ Speziallösungen, diese sind in der Tat das Terrain von<br />

Johannes Jansen, Geschäftsführer der Project A&E. Mit seinem Partner<br />

Stefan Opgenorth und inzwischen über 90 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern entwickelt er Sondermaschinen für Kunden im In- und<br />

Ausland. „Für Eckerts haben wir eine Über-Kopf-Verpackungslösung<br />

konstruiert. Erst werden die Flaschen zu sechst gruppiert. Anschließend<br />

wird der Karton von oben über die Flaschen gestülpt“, berichtet<br />

Jansen stolz. „Unsere Maschine Propac 2400 erreicht bei Eckerts eine<br />

Leistung von über 14.000 Flaschen pro Stunde. Um diese Leistung zu<br />

liefern, entwickelten wir für die Maschine auch einen Kartonaufrichter<br />

mit einer Taktleistung von 40 Kartons pro Minute.“ Dieser spezielle<br />

Aufrichter sei, so ergänzt Tobias Erb, nötig gewesen, da sonst zwei<br />

Standardmaschinen hätten gekauft werden müssen. Andere Optionen<br />

wie das „Wrap Around-System“ waren nicht gefragt. „Denn wir wollten<br />

bei schon fertig geklebten Kartonzuschnitten bleiben, die nur oben<br />

und unten geschlossen werden müssen.“<br />

Schließen der Kartons von unten im Durchlauf<br />

Die Kranenburger wurden mit vielen technischen Herausforderungen<br />

konfrontiert. „Wie gruppiere ich die Flaschen in Sechsergebinde? Wie<br />

transportiert man einen Karton, der nur oben verschlossen, aber unten<br />

offen ist? Wie gelingt es, den Karton samt Flaschen im laufenden<br />

Prozess von unten zu verschließen? Der 32-jährige Ingo Rathmann<br />

ist Konstruktionsleiter und ein Eigengewächs der Project A&E GmbH.<br />

Schon vor zehn Jahren hatte er als Praktikant für den Automatisierungsspezialisten<br />

gearbeitet. Das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />

ist Spezialist für anspruchsvolle Verpackungslösungen, die sich<br />

oft mit ganz individuellen Kundengegebenheiten auseinandersetzen<br />

müssen – gefragt ist dieses Know-how unter anderem in der Getränke-,<br />

Lebensmittel- und Hygieneindustrie. Als Konstruktionsleiter für<br />

das Eckerts-Projekt kann Rathmann die Prozesse erklären: „Die größte<br />

Herausforderung war, im Durchlauf und kontinuierlich – also ohne<br />

zu stoppen – den Karton unter den Flaschen zu verschließen. Er fährt<br />

nun nur noch über eine Art ‚Blechstreifen‘, die schmaler sind als der<br />

Karton. Dadurch kann die Lasche unter die Produkte gefaltet werden.<br />

Am Ende der Blechstreifen ist eine kleine Lücke, dort wird die Lasche<br />

unter den Flaschen platziert.“<br />

Spezieller Prozess der Bodenvorfaltung<br />

Notwendig sei für diese Verpackungslösung aber schon zuvor ein spezieller<br />

Prozess der Bodenvorfaltung: „Die unteren Laschen, die sonst<br />

immer gerade nach unten stehen, mussten erst einmal 90 Grad zur<br />

Seite ‚vorgefaltet‘ werden, damit der Karton später weit genug über<br />

die Flaschen gestülpt werden kann.“ Dieser Prozess passiert im oberen<br />

Teil der Maschine. Rathmann erläutert, was sich im unteren Teil der Maschine<br />

tut: „Unten müssen wir die Flaschen, die aus dem Flaschenstrom<br />

kommen, zu Sechsergebinden formieren und unter den Karton bekommen.<br />

Dafür nutzen wir eine Kombination aus zwei Verfahren: erstens die<br />

Eintakt-Sterne, die dafür sorgen, dass immer sechs Produkte in einem<br />

bestimmten Abstand von der nächsten Sechsergruppe separiert werden.<br />

Danach schieben wir mit sogenannten Mitnehmern die Produkte<br />

zusammen, sodass wir dann ein frei stehendes Gebinde aus sechs Flaschen<br />

haben. Während die Produkte auf dem Förderband weitertransportiert<br />

werden, werden die Kartons über die Flaschen gestülpt.“<br />

Jetzt beginnt der spezielle Prozess, bei dem die oben bereits verschlossenen<br />

Kartons nun auch von unten verschlossen werden. Ingo<br />

Rathmann merkt man die Begeisterung für seinen Job an: „Unsere<br />

Kunden ermöglichen uns so viele anspruchsvolle und unterschiedliche<br />

Projekte“, sagt er. Eine Abfüllanlage für bis zu 2.000 Flaschen<br />

pro Stunde, die formatteilfrei einen Flaschenrinser und einen berührungslosen<br />

Füller vereint, das sei auch „super spannend“ gewesen.<br />

Wo das umgesetzt wurde? Bei Eckerts in Tholey, auf Wunsch von<br />

Tobias Erb.<br />

>> www.project-ae.com<br />

Upside down <strong>packaging</strong><br />

With an overhead solution, the Project Automation & Engineering<br />

GmbH has succeeded in ensuring that the German distillery Eckerts<br />

has fewer rejects. Instead of the usual tulip grippers, the spirits,<br />

grouped in sixes, are packed with the boxes upside down thus not<br />

touching the necks of the bottles. This prevents potential damage<br />

to the tax seal, which is required for export. One of the challenges in<br />

the implementation: The boxes are sealed from below, continuously<br />

as they pass through – without stopping.<br />

04-05 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 59


UNTERNEHMEN IM PORTRÄT<br />

In Position gebracht<br />

VOM HANDRAD<br />

ZUR CLOUDTECHNOLOGIE<br />

Es muss doch auch einfacher und schneller gehen, Maschinen ohne großen händischen Zeitaufwand zu nutzen und ohne<br />

immer wieder alle Parameter neu einstellen zu müssen. Diese Herausforderung treibt die Spezialisten der Siko GmbH<br />

inzwischen seit 58 Jahren bei der Entwicklung von Positionsanzeigen und Stellantrieben an. Ihr Ziel ist es,<br />

Maschinen sicher reproduzierbar und vollautomatisch einzurichten sowie aus der Ferne zu steuern.<br />

Der Anfang vieler heute sehr erfolgreicher mittelständischer<br />

Unternehmen folgte oft dem gleichen Muster: Mutige, in den<br />

1950er- oder 1960er-Jahren zumeist ausschließlich Männer<br />

beweisen Geschäftssinn und ergreifen eine Chance, die sich im beruflichen<br />

Umfeld bietet. Sie gründen ein Unternehmen und starten in<br />

der Garage, im Keller, ja in der Privatwohnung mit der Entwicklung<br />

und dem Bau von neuer Technik. 1) Mit hoher Motivation und großer<br />

Beharrlichkeit verfolgten sie über Jahrzehnte ihre Ziele.<br />

So war es auch bei Günther Wandres. Als 1963 das Unternehmen<br />

für Antriebstechnik, das er leitete, verkauft werden sollte, sah er<br />

dort für sich keine echte Perspektive mehr. Statt einer finanziellen<br />

Abfindung entschied er sich dafür, eine kleine Produktgruppe zu übernehmen,<br />

die nicht zum Kernbereich des Unternehmens gehörte. Denn,<br />

obwohl ihm der Schritt in die Selbstständigkeit nicht leichtfiel, sah<br />

er großes Potenzial bei den Handrädern mit analogen Positionsanzeigen,<br />

die damals vorwiegend zur Drehzahlregelung an stufenlosen<br />

Getrieben eingesetzt wurden.<br />

Klein, aber oho<br />

Muss ein neues Maß für ein neues Produkt an einer Maschine eingestellt<br />

werden, wird das Format geändert. Auch bei Verpackungsmaschinen<br />

ist eine Umstellung der Achsen nötig, sobald sich die Maße<br />

des betreffenden Produkts verändern. Das hatte Günther Wandres<br />

im Sinn, und schon im Herbst 1963 wurden im Keller seines Schwagers<br />

die ersten Positionsanzeigen montiert, die sofort sehr gefragt<br />

waren – anfänglich in der Holzindustrie, dann später im allgemeinen<br />

Maschinenbau sowie bei Verpackungsmaschinen. Der Erlös reichte<br />

aber anfangs nicht aus, um die Familie zu ernähren. Der Maschinenbauingenieur<br />

nahm auch Konstruktionsaufträge aller Art an und agierte<br />

zusätzlich mit einer Industrievertretung für Getriebemotoren. Übrigens<br />

geht der Name Siko auf dieses „Süddeutsche Industrie Kontor<br />

Dr.-Ing. G. Wandres“ zurück.<br />

Schnell stieg die Nachfrage für Positionsanzeigen, weil sie mit dem<br />

Einzug der maschinellen Fertigung in alle Produktionsbereiche immer<br />

häufiger zum Einsatz kamen. Das hatte Folgen: Man kam an die Kapazitätsgrenzen,<br />

und nach einigen räumlichen Veränderungen wurde<br />

letztendlich 1972 ein neuer Firmensitz in Buchenbach gefunden. Ein<br />

neues Kapitel der Erfolgsgeschichte wurde aufgeschlagen:<br />

Die Anfänge der Digitalisierung<br />

Dass es auch anders geht als mit dem Handrad, zeigte das Unternehmen<br />

mit der Einführung seiner digitalen Positionsanzeigen, die 1976<br />

dem Markt erstmals vorgestellt wurden. Der Positionswert konnte an<br />

der Maschinenspindel jetzt digital und auf einen Zehntelmillimeter<br />

genau abgelesen werden. Eine für die damalige Zeit einmalige Innovation,<br />

die sich rasch am Markt bewährte und stark nachgefragt wurde.<br />

So fand der Maschinenbau schnell Gefallen an den praktischen<br />

„orangenen Siko-Zählern“ und stattete Achsen und Spindeln von Kar-<br />

1) Beispiele finden sich in über 90 Unternehmensporträts unserer langjährigen Serie.<br />

Die Entwicklungen bei Verpackungsmaschinen im Zeitraffer – von der Handkurbel über die<br />

automatisierte Einstellung bis hin zur Fernsteuerung. (Bilder: Siko)<br />

60<br />

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04-05 | <strong>2021</strong>


„Aufgrund der innovativen Produkte und der internationalen<br />

Ausrichtung sehen wir uns bestens im Markt aufgestellt.“<br />

Sven Wischnewski, Geschäftsführer der Siko GmbH<br />

tonageaufrichtern, Etikettierern, Befüll- und Verschließmaschinen<br />

aus. Überall, wo eingestellt, verpackt und befüllt wurde, war Siko<br />

fortan nicht mehr wegzudenken.<br />

Zunehmend widmete sich Siko der Entwicklung elektronischer<br />

Messsysteme für die Weg- und Winkelmessung. So gehörte ab 1982<br />

eine ganze Palette von unterschiedlichen elektronischen Messwertgebern<br />

und Messanzeigen zum Portfolio des Unternehmens.<br />

Internationale Expansion und Generationswechsel<br />

Messsysteme „made by Siko“ kommen inzwischen in mehr als 50<br />

Ländern zum Einsatz. Bereits im Jahr 1980 wurde eine Tochtergesellschaft<br />

in den USA gegründet, es folgten weitere in Italien (2001),<br />

der Schweiz (2003), in China (2005) und eine Vertriebsniederlassung<br />

in Singapur (2012).<br />

Das ausgeprägte Bewusstsein für die Bedürfnisse des Marktes<br />

und das besondere Know-how setzte sich auch in der zweiten Unternehmergeneration<br />

fort. 1990 übernahm Horst Wandres, der jüngste<br />

Sohn des Gründers, die Geschäftsführung, während sein Vater sich<br />

schrittweise aus dem Unternehmen zurückzog.<br />

Die Konzentration galt jetzt der Messtechnik für die Weg- und Winkelerfassung<br />

im Maschinen- und Anlagenbau. Lineare Messsysteme<br />

als Ergänzung zu den auf dem rotatorischen Messprinzip beruhenden<br />

Produkten standen fortan im Fokus. Die neue magnetische Messkompetenz<br />

wurde bei Siko integriert und war Grundlage für elektronische<br />

Positionsanzeigen, die das Unternehmen seinerzeit ebenso auf den<br />

Markt brachte wie Positionsanzeigen für lineare Schieberverstellungen,<br />

die seitdem vor allem im Verpackungsbereich gefragt sind.<br />

Automatisierte Achsverstellungen<br />

2001 wurde mit der Einführung der neuen Produktlinie DriveLine, den<br />

Spindelantrieben zur automatisierten Positionierung, auch bei Siko<br />

das Zeitalter der Automatisierung eingeläutet. Für den Einsatz in<br />

Verpackungsmaschinen wurden die Lösungen für die automatisierte<br />

Achsverstellung auf dem Markt eingeführt.<br />

Positionsanzeiger, Stellknöpfe oder Spindelantriebe sind im Verpackungsbereich<br />

praktisch allgegenwärtig: auch an Abfüllmaschinen,<br />

Folieneinschlagmaschinen, Endverpackungs- und Transportsystemen,<br />

Wägetechnik oder Inspektionssystemen.<br />

Sie erfüllen dort insbesondere Aufgaben bei der effizienten Maschineneinrichtung,<br />

sogar im sensiblen Pharmabereich.<br />

Industrie 4.0 und Predictive Maintenance<br />

So kennt man sie: die Siko-Zähler im typischen Orange.<br />

Um den Anforderungen an intelligentere und flexiblere Lösungen gerecht<br />

zu werden, wurde die Weiterentwicklung der Peripheriebausteine<br />

wie Anzeigen und Stellmotoren aktiv vorangetrieben. Im Fokus der<br />

genannten Komponenten stand die Aufgabe, neben den eigentlichen<br />

Prozessdaten weitere Informationen über den Betriebszustand einer<br />

Anlage zu sammeln. Das Ziel waren eigenständig ausgelöste Maßnahmen<br />

wie Warnmeldungen oder eine automatische Reduzierung der<br />

Leistung, sobald Grenzbereiche überschritten wurden. Das Thema Eigendiagnose<br />

wird in der Zukunft bei diesen Peripheriebausteinen noch<br />

wichtiger werden. Dies kann bis zur Lebensdauerüberwachung reichen.<br />

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04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

61


UNTERNEHMEN IM PORTRAIT<br />

Formatverstellung mittels Positionsanzeigen an einer Track-&-Trace-Anlage in der pharmazeutischen Produktion.<br />

Peripheriebauteile wie die Positionsanzeigen<br />

und Stellantriebe werden künftig noch mehr<br />

Daten sammeln können, die Aufschluss über<br />

die Gesamtapplikation liefern. Dafür ist auch<br />

eine erhöhte Konnektivität erforderlich. Die<br />

bereits vorhandene Ethernet-Kommunikation<br />

wird weiter ausgebaut werden, sodass<br />

man mit den Geräten auch direkt mit der<br />

Cloud kommunizieren kann. So stehen auch<br />

Geräte mit IO-Link zur Verfügung. Dank einer<br />

umfassenden Konnektivität und mit den<br />

erhobenen Daten sind die Grundlagen für Industrie-4.0-Anwendungen<br />

gegeben.<br />

Mit Technologiezentren<br />

für optimierte Sensoriklösungen<br />

Erfinder der<br />

mechanisch-digitalen Positionsanzeige<br />

Aus dem von Günther Wandres gegründeten<br />

Ein-Mann-Unternehmen ist dank<br />

der spezifischen Expertise ein Global<br />

Player in seinem Produktsegment mit<br />

weltweit etwa 250 Mitarbeitern geworden.<br />

Lenkte der heutige Geschäftsführer Sven<br />

Wischnewski ab August 2014 die Geschicke<br />

des Unternehmens noch gemeinsam<br />

mit Horst Wandres, steht er in dieser Position<br />

seit 2016 allein in der Verantwortung.<br />

Im Jahr 2017 kristallisierte sich heraus,<br />

dass für das weitere bewährte Unternehmenswachstum<br />

ein Erweiterungsbau zwingend<br />

erforderlich war. Für Wischnewski<br />

war dies der Zeitpunkt, das erfolgreiche<br />

Konzept der technologiefokussierten Kompetenzzentren<br />

weiter auszubauen. Die Entscheidung<br />

mündete im Bau eines neuen<br />

Werks in Bad Krozingen.<br />

Seit der Inbetriebnahme Anfang 2020 agiert<br />

das Unternehmen nun mit drei Technologiezentren<br />

für die Kompetenzfelder mechanische<br />

Positionsanzeigen, elektronische Mess- und<br />

Antriebstechnik sowie magnetische Messtechnik.<br />

Jeder der Technologiebereiche realisiert<br />

eigenverantwortlich kompakte und applikationsspezifisch<br />

optimierte Sensoriklösungen<br />

schnell und effizient für den Siko-Kunden im<br />

stationären und mobilen Maschinenbau.<br />

>> www.siko-global.com<br />

Positioning – From the Handwheel<br />

to Cloud Technology<br />

How, over and over again, the effectivity<br />

and productivity of machines can be elevated<br />

and improved through position indication<br />

and format adjustment, also in the<br />

<strong>packaging</strong> sector, has been the core task of<br />

the specialists of the enterprise Siko GmbH<br />

in the meantime for 58 years. Through consistent<br />

further development, the company<br />

guided the versatile mechanical position<br />

indicators and handwheels to become today´s<br />

generation of programmable electronic<br />

spindle displays which also allow<br />

bus-controlled deployment. The initially<br />

one-man enterprise has grown to become a<br />

global player in its production segment due<br />

to its specific expertise and now employs<br />

approximately 250 employees worldwide.<br />

Zeit ist Geld: händische und<br />

vollautomatisierte Formatumstellung<br />

an einem Kartonageaufrichter.<br />

62


NACHHALTIGKEIT<br />

Verpackungsmüll beim Einkauf reduzieren<br />

UNVERPACKT KOMMT AN<br />

Zweifelsohne: Verpackungen schützen viele Lebensmittel vor dem vorzeitigen Verderb. Aber immer mehr Verbraucher<br />

wollen auf unnötige Verpackungen verzichten und kaufen lieber unverpackt ein. Unverpackt-Läden boomen, doch auch<br />

der Einzelhandel testet seit einiger Zeit, wie Nachfüllstationen beim Kunden ankommen.<br />

In Großbritannien hat Aldi gerade ein Pilotprojekt in einer Filiale gestartet,<br />

um den Verkauf von Produkten ohne Verpackung zu testen.<br />

Die Kunden können sich erst einmal einige Grundnahrungsmittel<br />

wie Reis und Nudeln in recycelbaren Papiertüten abfüllen, die der<br />

Discounter kostenlos zur Verfügung stellt.<br />

Die Schweizer Supermarktkette Migros experimentiert mit unverpackten<br />

Lebensmitteln der Bioeigenmarke, die Kunden in einer Pilotfiliale<br />

selbst abfüllen. Für den Transport nach Hause stehen Mehrwegbeutel<br />

aus Biobaumwolle zur Verfügung. Die losen Produkte werden<br />

dabei zum selben Preis angeboten wie die verpackte Ware. Vor einer<br />

breiten Einführung will Migros zunächst die Rückmeldung der Kunden<br />

abwarten.<br />

Auch hierzulande gibt es die ersten Pilotabfüllstationen. So beteiligt<br />

sich Naturkosmetikhersteller Weleda aktuell an einem Unverpackt-Projekt<br />

mit seinen Flüssigprodukten in drei Märkten des Biounternehmens<br />

Alnatura. Bis Ende <strong>2021</strong> können Kunden dort eigene Behältnisse abfüllen<br />

oder im Markt geeignete Leerbehältnisse erwerben. Die Abrechnung<br />

erfolgt nach Gewicht. Neben Weleda ist die Alnatura-Eigenmarke<br />

Alviana in der Unverpackt-Station für Kosmetika erhältlich.<br />

Bereits seit letztem Sommer testet Beiersdorf in Zusammenarbeit<br />

mit der Drogeriekette dm Nachfüllstationen für zwei Pflegeprodukte<br />

seiner Marke Nivea. An den exklusiv entwickelten Nachfüllstationen<br />

in den teilnehmenden Märkten können dm-Kunden leere Flaschen<br />

der Nivea-Pflegeduschen auffüllen. Nach der dritten Befüllung werden<br />

die Flaschen in der Testphase ausgetauscht und auf Qualität und<br />

Hygienestandards untersucht. Im Gegenzug erhält der Verbraucher<br />

kostenlos eine neue Flasche sowie eine kostenlose Nachfüllung. Die<br />

Resonanz sei bislang durchweg positiv, so das Unternehmen.<br />

Unverpackt wächst als wirtschaftlicher Akteur<br />

Der Branchenverband Unverpackt e. V. bringt derweil mit seiner<br />

Verpackungsvision 2025 auf den Punkt, was viele Unverpackt-Läden<br />

schon praktizieren: So soll spätestens ab 2025 gänzlich auf<br />

Einweg-Verkaufsverpackungen aus Kunststoff sowie auf unnötige<br />

Verpackungen verzichtet werden. Es sollen nur noch Verpackungen<br />

verwendet werden, die vollständig wiederverwendbar, recycelbar<br />

oder kompostierbar sind. Die Umsetzung wird in einem im April gestarteten<br />

gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Hochschule für<br />

nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erarbeitet.<br />

Bild: Unverpackt e. V.<br />

>> www.unverpackt-verband.de<br />

Unpacked is popular<br />

A consistently rising number of consumers wish to do without unnecessary<br />

<strong>packaging</strong> and prefer to buy unpacked. With this, they do<br />

not only reduce the amount of their <strong>packaging</strong> waste, they also promote<br />

the introduction of new returnable- and circulatory systems.<br />

Unpacked-stores are currently booming but the retail trade has also<br />

been respectively testing for some time how refilling stations are<br />

being received by the customer.<br />

Weleda auch unverpackt erhältlich: Ab April <strong>2021</strong> können Kunden im<br />

Rahmen eines Pilotprojekts zwei Weleda-Produkte in drei Alnatura-<br />

Märkten selbst abfüllen. (Bild: Alnatura/Bernward Bertram)<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

63


NACHHALTIGKEIT<br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Live<br />

Green Packaging 2.0<br />

FACETTEN EINER<br />

NACHHALTIGEN VERPACKUNG<br />

Noch einmal drehte es sich in unserem <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV live um Nachhaltigkeit. In der zweiten Runde haben<br />

wir die Diskussion mit Dr. Stefan Kunerth, Technical Operations Director Westeuropa bei der Coca-Cola Company,<br />

Martin Sauter, Leiter Vertrieb bei der Gerhard Schubert GmbH, und Verpackungsberaterin<br />

Carolina Schweig fortgeführt. Getränkeverpackungen standen dieses Mal im Fokus.<br />

„Nachhaltigkeit bedeutet für uns,<br />

die von uns in den Markt gebrachten<br />

Verpackungen im Kreislauf zu halten.“<br />

Stefan Kunerth, Coca-Cola<br />

Neue Flasche aus 100 Prozent recyceltem<br />

PET für den Klassiker.. (Bild: Coca-Cola)<br />

Die Getränke der Coca-Cola Company werden in einer Vielzahl<br />

von unterschiedlichen Gebinden angeboten: aus Glas oder<br />

recyceltem PET, als Mehrweg- oder Einwegflasche, in vielen<br />

Größen und mit unterschiedlich hohe Bepfandungen. In der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des Getränkekonzerns spielen die Verpackungen<br />

eine wichtige Rolle. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns vor allem, dass<br />

wir die von uns in den Markt gebrachten Verpackungen im Kreislauf<br />

halten“, sagt Stefan Kunerth, der im April die neu geschaffene Position<br />

des Technical Operations Director Westeuropa übernommen<br />

hat und damit für 13 Länder – darunter Deutschland, Großbritannien<br />

und Frankreich – zuständig ist. „Das bedeutet: Entweder werden sie<br />

als Mehrwegflaschen möglichst oft wiederbefüllt, oder sie sind als<br />

Einwegverpackungen recyclingfähig, können gesammelt und zurückgeführt<br />

werden.“ Das ambitionierte Ziel bei den Einwegflaschen: Alle<br />

Marken sollen auf rezykliertes PET umgestellt werden. In diesem Jahr<br />

sind die ersten drei Marken dran. „Die Marke Vio ist nur der Anfang,<br />

um unsere Reise hin zu 100 Prozent rPET zu beginnen.“ Man setze aber<br />

schon seit Jahren rPET in Flaschen ein und habe die Anteile sukzessive<br />

erhöht. Ende <strong>2021</strong> wird der Anteil an recyceltem Material bei den<br />

PET Einwegpfandflaschen in Deutschland bereits bei rund 70 Prozent<br />

liegen.<br />

Egal ob Einweg oder Mehrweg: 99,9 Prozent der von CocaCola<br />

in den Markt gebrachten Flaschen und Dosen sind bepfandet. „In<br />

Deutschland kommen 97 Prozent unserer bepfandeten Gebinde zurück<br />

und werden recycelt. Damit sind wir im europäischen Vergleich<br />

schon sehr gut aufgestellt“, sagt Kunerth.<br />

Ein wichtiger Aspekt des Verpackungsdesigns ist die Optimierung<br />

der Verpackungsgewichte. Nicht nur bei den PET-Flaschen wurde in<br />

den letzten Jahren das Material reduziert, auch bei Glas gebe es heutzutage<br />

Möglichkeiten, sie leichter und dennoch robust zu gestalten.<br />

„Wir befassen uns viel mit dem Thema Materialeinsparung. Aber wenn<br />

ich zu viel Material einspare und eine Mehrwegflasche nicht mehr die<br />

Anzahl der erwünschten Umläufe schafft, dann geht der Effekt im<br />

Sinne von Nachhaltigkeit verloren.“<br />

64<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

04-05 | <strong>2021</strong>


Verbraucher müssen Nachhaltigkeit wertschätzen<br />

Carolina Schweig sieht die Nachhaltigkeitsstrategie kritisch. „Die Frage<br />

ist, wofür steht Coca-Cola und wie ist das runtergebrochen auf die<br />

Verpackungsebene? Es geht ja nicht um die Paperbottle auf der einen,<br />

um die Plantbottle auf der anderen Seite, um Rezyklat oder Mehrweg,<br />

das dann eventuell nicht die nötige Umlaufzeit hat. Es wäre besser,<br />

von oben durchzudeklinieren und zu sagen: Mit der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

wollen wir Klimagase reduzieren. Dann sind die Lösungen<br />

klarer, auch für den Markt. Wir reden ja bei Nachhaltigkeit über ein<br />

Wirtschaftsprinzip. Es geht also darum, nachhaltige Geschäftsfähigkeiten<br />

aufzubauen, die auch in 20 Jahren noch funktionieren.“ Wichtig<br />

dabei: Alle Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit müssten so effizient<br />

sein, dass Verbraucher sie verstehen, würdigen und mit ihrem<br />

Einkauf wertschätzen.<br />

Stefan Kunerth: „Wir bewegen uns in unterschiedlichsten Handlungsfeldern,<br />

und es gibt nicht nur die Verpackung, sondern auch die<br />

Produkte. In allen Bereichen haben wir bereits klare Aktionspläne,<br />

die wir global definiert haben und die wir auch lokal runterbrechen.<br />

Natürlich gibt es unterschiedliche Ansätze, die wir verfolgen und<br />

ausprobieren. Das ist aber die Verantwortung jedes Herstellers, genau<br />

dies zu tun. Wir machen sehr deutlich, wofür wir stehen: Über das<br />

Thema Verpackung versuchen wir, mit unterschiedlichen Maßnahmen<br />

den negativen Einfluss auf das Klima, den CO 2<br />

-Ausstoß, aber auch den<br />

Wasserverbrauch und den Ressourceneinsatz zu reduzieren. Dazu gehört,<br />

dass wir die Anteile an recyceltem PET erhöhen, aber gleichzeitig<br />

auch Investitionen in unser Mehrwegsystem tätigen.“<br />

Umlaufzeiten erhöhen<br />

Die Umlaufzeiten in Mehrwegsystemen müssten erhöht werden,<br />

meint Carolina Schweig: „Es geht auch hier um Effizienz und die Frage:<br />

Warum stecke ich Kraft und Zeit in die Verbesserung von Einwegverpackungen,<br />

nur um das Recycling ein wenig zu erhöhen, wenn im Bereich<br />

Mehrweg mit gleichem Aufwand viel höhere Effizienzen erreicht<br />

werden könnten?“<br />

Für den Getränkekonzern haben beide Systeme – Einweg wie<br />

Mehrweg – ihre Existenzberechtigung. Es sei daher ein Gebot der<br />

Stunde, beide Systeme zu optimieren, meint Stefan Kunerth. „Wir<br />

investieren beispielsweise erhebliche Summen – in den letzten zwei<br />

Jahren um die 150 Millionen Euro – in unsere Mehrwegsysteme und<br />

haben neue Ein-Liter- und jetzt auch 0,4-Liter-Mehrweggebinde in<br />

Glas auf den Markt gebracht. Und mit einer Mehrwegquote von über<br />

35 Prozent in unserem Portfolio müssen wir uns im alkoholfreien Erfrischungsgetränkemarkt<br />

in Deutschland nicht verstecken.“<br />

Schubert entwickelt auch materialsparende<br />

Lösungen für Kaffeekapseln. (Bild: Gerhard Schubert GmbH)<br />

Verpackungsprozesse optimieren, Material sparen<br />

Nachhaltigkeit ist auch ein zentrales Thema bei der Firma Gerhard<br />

Schubert. „Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist heute überwiegend<br />

eine Materialdiskussion“, sagt Vertriebsleiter Martin Sauter. „Für uns<br />

geht es aber um die Flexibilität im Verpackungsprozess, dabei spielen<br />

natürlich auch die verwendeten Materialien eine große Rolle. Wir<br />

fokussieren uns aber neben dem Material auf nachhaltige, intelligente<br />

Verpackungsprozesse und ganz besonders auf das Thema Verpackungsdesign.<br />

Es reicht ja nicht, einfach nur das Material von Plastik<br />

auf Kartonage umzustellen.“<br />

Beispiel Verpackungsgröße: Nachhaltige Verpackungen mit weniger<br />

Materialeinsatz sind gefragt. Doch einsparen bedeutet oft auch,<br />

eine Verpackung kleiner zu gestalten. „Da der Distributionsweg heute<br />

immer noch in erster Linie der stationäre Handel ist, wollen Hersteller<br />

natürlich am Point of Sale Aufmerksamkeit erregen, daher spielt<br />

eine gewisse Packungsgröße im Verhältnis zum Produkt und auch zum<br />

Preis eine große Rolle. Einer unserer Kunden verpackt seine Milchportionspackungen<br />

ungeordnet geschüttet in einem Karton. Das Schüttverfahren<br />

benötigt eine gewisse Verpackungsgröße, damit der Prozess<br />

maschinell funktioniert. Wir haben nun eine Variante entwickelt,<br />

bei der durch Automatisierung eine vorgegebene Ordnung aus dem<br />

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04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

65


<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Live<br />

„Es geht darum, nachhaltige<br />

Geschäftsfähigkeiten aufzubauen, die<br />

auch in 20 Jahren noch funktionieren.“<br />

Carolina Schweig, Verpackungsberaterin<br />

Füllprozess im Verpackungsprozess beibehalten wird.“ Damit passt<br />

der gleiche Inhalt in eine 40 Prozent kleinere Verpackung. Für einen<br />

anderen Kunden hat Schubert die Verpackung für Kaffeekapseln optimiert.<br />

„Wir haben eine Schachtel mit einem Wiederverschlussmechanismus<br />

für ein genestetes Format für 16 Kapseln entwickelt, die im<br />

Volumen um 20 Prozent reduziert werden konnte. Im Regal spielt sie<br />

ihren Vorteil durch eine größere Höhe trotzdem aus. Man muss also<br />

mit einer kleineren Verpackung nicht unbedingt Aufmerksamkeit am<br />

Point of Sale verlieren.“<br />

Mehr Selbstbewusstsein bei der Kommunikation<br />

Material und Transportvolumen reduzieren sei auf jeden Fall der<br />

richtige Weg, meint auch die Verpackungsberaterin. „Das ist im Sinne<br />

der Circular Economy und sollte häufiger gemacht und kommuniziert<br />

werden. Beispielsweise sind Verschlüsse von Kosmetikverpackungen<br />

oft deutlich größer als sie für die Funktionalität sein müssten. Wenn<br />

man Material am Verschluss einspart, sollte man das kommunizieren<br />

und dabei die Nachhaltigkeit hervorheben. Das kann dann durchaus<br />

ein Alleinstellungsmerkmal sein. Also: nicht nur über Verzicht reden,<br />

sondern ein neues, nachhaltigeres Design mit Stolz kommunizieren.“<br />

Schubert gehe mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie bereits einen<br />

richtigen Weg, so Carolina Schweig. „Es findet ein echtes Neudenken<br />

in Sachen Verpackung statt. Für den Onlinehandel bekommt man so<br />

beispielsweise dann echte nachhaltige Versandverpackungen, die<br />

nicht die Verpackung der Verpackung der Verpackung benötigen.“<br />

Unverpackt und Refillsysteme sind beliebt<br />

Neue Erlebnisse am Point of Sale versprechen Refill-Systeme, die<br />

immer beliebter werden. Reis, Nudeln oder auch Reinigungsmittel<br />

können so vom Verbraucher selbst abgefüllt werden. Mit der wiederverwendbaren<br />

Flasche Coca-Cola zapfen geht aber noch nicht, oder?<br />

„Mit unserer neuen Freestyle-Technologie können Kunden tatsächlich<br />

am Automaten aus Konzentraten ihr ganz persönliches Getränk<br />

zusammenmischen. Noch bekommt man die Becher am Automaten, es<br />

gibt aber in Großbritannien bereits Tests mit wiederbefüllbaren Flaschen,<br />

die der Kunde mitbringt. Die verpackungslose Darreichung unserer<br />

Produkte ist also für uns schon heute ein Bestandteil des Geschäfts.“<br />

Prototyp Papierflasche: ein Versuch<br />

Bei der Diskussion um Nachhaltigkeit und Substitution von Kunststoff<br />

kommt man derzeit im Getränkebereich nicht am Thema Papierflasche<br />

vorbei. Auch Coca-Cola testet sie. Wer aber glaubt, dass<br />

es Cola und Co. künftig überall in der Papierflasche geben wird, dürfte<br />

enttäuscht werden. „Unsere Papierflasche ist ein Prototyp, und wir<br />

beleuchten damit nur eine weitere Facette, wie Getränke verpackt<br />

werden könnten. Das Papier kommt zwar aus nachhaltigen Ressourcen,<br />

aber derzeit ist noch eine Innenschicht aus Kunststoff nötig.<br />

Es ist eben nur ein Entwicklungsschritt, mit dem wir testen, welche<br />

Möglichkeiten sich mit dieser Art von Verpackungsmaterial eröffnen<br />

könnten. Der erste Markttest in sehr kleinem Maßstab soll zeigen, ob<br />

ein solches Konzept beim Konsumenten ankommt und überhaupt in<br />

der Supply Chain funktioniert. Wir werden daran weiterarbeiten und<br />

sehen, ob eine solche Verpackung vielleicht in Zukunft für weitere Getränkearten<br />

geeignet ist und ebenso unseren Ansprüchen an Nachhaltigkeit<br />

und CO 2<br />

-Emissionen, an Wasserverbrauch und nachhaltiges<br />

Sourcing der Rohstoffe genügt wie unsere anderen Verpackungen.<br />

Aber derzeit sagen wir: Es könnte ein Weg sein.“<br />

Nur dadurch, dass große Player wie Coca-Cola Innovationen vorantreiben<br />

können, habe man die rPET Flasche oder die wiederbefüllbare<br />

PET-Flasche am Ende marktfähig gemacht. Heute nutzen viele andere<br />

diese Technologie. Stefan Kunerth: „Wir haben diese Verantwortung<br />

und auch die Verpflichtung, Neues auszuprobieren, auch das ist für<br />

uns ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie: neue Dinge entwickeln,<br />

schauen, ob sie funktionieren, und transparent damit umgehen.“<br />

>> www.ceschweig.com<br />

>> www.schubert.group<br />

>> www.coca-cola-deutschland.de<br />

Facets of sustainable <strong>packaging</strong><br />

Die ViO-Flaschen werden auf 100 Prozent<br />

rPET umgestellt. (Bild: Coca-Cola Company)<br />

Again, it was all about sustainability in our <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV live.<br />

In the second round, we continued the discussion with Dr. Stefan<br />

Kunerth, Technical Operations Director Western Europe at the Coca-Cola<br />

Company, Martin Sauter, Head of Sales at Gerhard Schubert<br />

GmbH, and <strong>packaging</strong> consultant Carolina Schweig. Beverage<br />

<strong>packaging</strong> was the focus this time.<br />

66 04-05 | <strong>2021</strong>


NACHHALTIGKEIT<br />

Aus der Forschung<br />

NEUE WEGE<br />

ZUR KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Nachhaltige Materialien, Reduzierung von Kunststoffabfällen, neue Sortiertechniken oder die Nutzung von recycelten<br />

Verpackungen – an vielen Stellen arbeiten Wissenschaftler, Verpackungstechnologen und Entsorger gemeinsam an<br />

neuen Lösungen. Wir stellen Ihnen drei aktuelle Projekte vor.<br />

Projekt Bio2Bottle: haltbare biologisch abbaubare Flaschen<br />

aus Biokunststoffen<br />

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

Umsicht entwickelt im Projekt „Bio2Bottle“ gemeinsam mit Partnern<br />

einen biobasierten und rezyklierbaren Kunststoff zur Herstellung<br />

von Flaschen. Diese sollen sich etwa für die Aufbewahrung von Reinigungsmitteln<br />

eignen. Heute verfügbare Kunststoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen weisen für diesen Einsatzzweck eine zu hohe<br />

Durchlässigkeit auf und genügen nicht allen Anforderungen. Das neue<br />

Material muss daher eine hohe Wasserdampfbarriere, Stabilität und<br />

Schmelzviskosität aufweisen. In der Entwicklung werden außerdem<br />

die CO 2<br />

- und Sauerstoffdurchlässigkeit sowie die Gammasterilisation<br />

berücksichtigt. Im Rahmen des Verbundprojekts soll auch gezeigt<br />

werden, dass das Flaschenmaterial in einem technisch effizienten<br />

Verwertungsprozess wiederaufgearbeitet werden kann, was es konkurrenzfähiger<br />

macht.<br />

Projekt UpcyclePET: neue Werkstoffe aus PET-Abfällen<br />

des Gelben Sacks<br />

Upcycling statt Recycling: Wie aus gebrauchten PET-Flaschen wieder<br />

Industriekunststoff gewonnen werden kann, hat das mittlerweile abgeschlossene<br />

Forschungsprojekt „UpcyclePET“ untersucht und einen<br />

neuen Werkstoff auf Basis gebrauchter Getränkeflaschen aus PET<br />

entwickelt. Jetzt soll „UpcyclePETPlus“ die bislang nicht stofflich<br />

verwertbaren Bestandteile von PET-Verpackungsabfällen für hochwertige<br />

technische Anwendungen erschließen. Hierzu arbeiten die<br />

Kernpartner, das Fraunhofer-Institut LBF, die Firma Easicomp und<br />

das Öko-Institut mit dem Entsorger Jakob Becker und dem Spritzgussspezialisten<br />

KS Innovation zusammen. „Ganzheitliche Lösungen<br />

für ein hochwertiges Re- und Upcycling sind oft branchen- und anwendungsspezifisch.<br />

Sie erfordern daher, Akteure entlang der Wertschöpfungskette,<br />

beispielswiese Verarbeiter, Konstrukteure und<br />

Anwender, frühzeitig in Entwicklungen einzubinden“, sagt Dr. Frank<br />

Schönberger, Abteilungsleiter Polymersynthese im Fraunhofer LBF.<br />

Projekt Waste4Future: vom Abfall zum Rohstoff<br />

Kohlenstoff im Kreislauf führen und somit Plastikmüll und Emissionen<br />

vermeiden: Das ist das Ziel im Projekt „Waste4Future“. Sieben<br />

Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft wollen gemeinsam neue<br />

Möglichkeiten für das Recycling von Kunststoffen schaffen, um den<br />

darin enthaltenen Kohlenstoff als grüne Ressource für die Chemieindustrie<br />

bereitzustellen. Ergebnis des bis Ende 2023 laufenden Projekts<br />

sollen innovative Recyclingtechnologien für komplexe Abfälle<br />

Aus biobasiertem und rezyklierbarem Kunststoff sollen Flaschen mit hoher<br />

Wasserdampfbarriere hergestellt werden. (Bild: Fraunhofer Umsicht)<br />

sein, mit denen sich hochwertige Rezyklate gewinnen lassen. So soll<br />

eine neuartig geführte Sortierung erkennen, welche Materialien und<br />

Kunststofffraktionen im Abfall enthalten sind. Damit kann der Gesamtstrom<br />

getrennt und für die entstehenden Teilströme zielgerichtet<br />

entschieden werden, welcher Weg des Recyclings der sinnvollste<br />

ist. Was mittels werkstofflichen Recyclings nicht weiter genutzt werden<br />

kann, steht für chemisches Recycling zur Verfügung. Die thermische<br />

Verwertung kunststoffhaltiger Abfälle am Ende der Kette ist<br />

damit eliminiert.<br />

>> www.imws.fraunhofer.de<br />

>> www.umsicht.fraunhofer.de<br />

>> www.lbf.fraunhofer.de<br />

New Paths leading to Recycling Economy<br />

Sustainable materials, the reduction of waste plastic, new sorting<br />

technologies or the utilisation of recycled <strong>packaging</strong> – at many<br />

intersections, scientists, <strong>packaging</strong> technologists and disposal<br />

specialists collaborate to find new solutions. We present to you an<br />

introduction to the three projects Bio2Bottle, Waste4Future and<br />

UpcyclePET.<br />

04-05 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 67


NACHHALTIGKEIT<br />

Two-in-one-Verpackung Kebag<br />

DER DÖNER WIRD SCHÖNER …<br />

UND NACHHALTIGER<br />

Eigentlich gibt es ja kaum ein nachhaltigeres To-go-Essen als den Döner. Fleisch, Salat und Soße kommen in eine<br />

Tasche aus Brot, die man bequem halten und dann auch noch aufessen kann. Weil Soßen aber kleckern und man sein<br />

Essen vielleicht auch erst zu Hause genießen möchte, wird aus dem Döner schnell ein Umweltsünder.<br />

Fast alle Imbissbuden arbeiten bis heute mit Alufolie und dünnem Plastiktütchen.<br />

Zwei junge Unternehmer aus dem bayerischen Peißenberg wollen<br />

damit Schluss machen. Bilal und Cihan Dalgic haben die Kebag<br />

entwickelt, die moderne und nachhaltige Variante der Dönertüte,<br />

wie sie selbst sagen.<br />

Dabei ging es den Brüdern zu Beginn gar nicht mal in erster Linie um<br />

die Umwelt. Wann immer sie im Dönerladen ihres Vaters ausgeholfen<br />

haben, störten sie sich vor allem am umständlichen Arbeitsprozess.<br />

Immer mussten mehrere Verpackungsmaterialien benutzt werden,<br />

bevor der Döner über die Theke ging. „Vor allem als Anfänger hat man<br />

da echt so seine Schwierigkeiten, den Döner mit der Aluminiumfolie<br />

so einzuwickeln, dass er auch wirklich warm bleibt“, erzählt Bilal.<br />

Das war die Geburtsstunde der Kebag. Ein erster, handgefertigter<br />

Prototyp – noch meilenweit entfernt von der Tüte, wie sie heute<br />

aussieht und nun die Imbissbuden landauf landab erobern soll. Und<br />

natürlich geht es jetzt vor allem um Nachhaltigkeit.<br />

Statt Aluminiumfolie und beschichteter Dönertüte gibt es nur<br />

noch eine Verpackung. Die Kebag besteht aus FSC-zertifiziertem Pergamentpapier<br />

und ist recycelbar. Bis auf einen kleinen Klebestreifen<br />

verzichten die Gründer auf unnötige Verbundstoffe. Das doppellagige<br />

Thermopapier ist fettdicht und soll „Fleisch, Salat, Soße, alles“ bis<br />

zum Ziel zusammenhalten. Das alles wäre vermutlich nicht so einfach<br />

ohne einen kompetenten Partner möglich gewesen. Diesen haben<br />

die Brüder in der Weber Verpackungen GmbH & Co. KG gefunden.<br />

Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, die Kebag zu optimieren<br />

und funktionsfähig sowie industriell nachhaltig in Deutschland zu produzieren.<br />

Allerdings ist dafür noch jede Menge Überzeugungsarbeit nötig.<br />

Veränderung ist auch beim Dönerimbiss um die Ecke kein selbstverständlicher<br />

Prozess. Viele Betriebe wünschten keine Veränderung,<br />

sagt Bilal Dalgic dem <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong>. Dem gegenüber stünden aber<br />

zahlreiche positive Reaktionen anderer Dönerläden, die vor allem von<br />

der einfachen Handhabung und dem geringeren Lagervolumen der<br />

neuen Lösung überzeugt seien.<br />

Erste Tests in Imbissbetrieben in Süddeutschland und Österreich<br />

seien erfolgreich verlaufen. Gerade haben Bilal und Cihan Dalgic den<br />

offiziellen Verkaufsstart ihrer Two-in-one-Verpackung eingeläutet.<br />

Damit das umständliche Hantieren mit der großen Alufolienrolle auch<br />

im Dönerladen ihres Vaters der Vergangenheit angehört.<br />

>> www.haepsi.com<br />

„Gemeinsam haben wir uns das Ziel gesetzt, die Kebag<br />

nahezu perfekt zu optimieren und sie funktionsfähig und<br />

industriell nachhaltig in Deutschland zu produzieren.“<br />

Cihan (links) und Bilal Dalgic, Co-Founder<br />

Bilder: Dalgic / Erkut Altun & Elli fot<br />

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04-05 | <strong>2021</strong>


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04-05 | <strong>2021</strong><br />

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04-05 | <strong>2021</strong>


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HERAUSGEBERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Elke Latuperisa · Tel. +49 (0)2236 - 848811 · el@ella-verlag.com<br />

REDAKTIONSMANAGEMENT<br />

Margot Cremer · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 29 · mcremer@ella-verlag.com<br />

REDAKTION<br />

Jan Malte Andresen · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 16 · jma@ella-verlag.com<br />

Brigitte Bähr · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 28 · bbaehr@<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

Doris Bünnagel · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 27 · dbuennagel@<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

ANZEIGEN<br />

Susanne Julia Gorny · sg@ella-verlag.com · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 17<br />

Andrea Vogel · av@ella-verlag.com · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 22<br />

AUSLANDSVERTRETUNG<br />

Annette Denys · Tel. +33 (0)320 98 17 10 · Mobile +33 (0)611 73 75 24<br />

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Es gilt Preisliste Nr. 20 vom 01.11.2020<br />

KORREKTORAT/LEKTORAT Lektorat textperlen.de · Bärbel Philipp<br />

ÜBERSETZUNG Mike Wägeler<br />

GRAFIK Alessandro Riggio<br />

DRUCK Bonifatius GmbH · 33100 Paderborn<br />

BEZUGSPREIS (9 AUSGABEN IM JAHR)<br />

INLANDS-Jahresabonnement: € 80,00 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />

Einzelpreis: € 12,50 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />

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aus EU-Ländern: € 108,00 inkl. MwSt. zzgl. € 20,00 Versandkosten<br />

(MwSt. entfällt bei Nennung der USt-ID.)<br />

Schüler, Studenten und Azubis erhalten 50 % auf den Nettobezugspreis gegen<br />

Vorlage einer gültigen Bescheinigung. Bestellungen direkt beim Verlag oder im<br />

Internet.<br />

Die Mindestlaufzeit des Abonnements beträgt ein Jahr. Die Laufzeit verlängert<br />

sich automatisch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn der Vertrag nicht mit einer<br />

Frist von drei Monaten zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

ZAHLUNGSMÖGLICHKEIT FÜR ABONNENTEN<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

IBAN: DE64 3705 0198 1934 7109 20 BIC: COLSDE33XXX<br />

HAFTUNG<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen können Redaktion und<br />

Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die Veröffentlichungen<br />

im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen<br />

Patentschutzes. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />

Alle im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des<br />

Verlages in irgendeiner Form verwendet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />

als Kopie oder auf Datenträgern sowie für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken oder ins Internet. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine<br />

Haftung übernommen. Es gelten die<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

Bitte beachten Sie die Beilage der Landeshauptstadt München, Referat für<br />

Bildung und Sport, München.<br />

Aicomp Consulting GmbH, Sonnenbühl 33<br />

Ateq GmbH, Rammingen 73<br />

ATS-Tanner GmbH, Heidelberg 71<br />

August Faller GmbH & CO. KG, Waldkirch 1<br />

Ballerstaedt & Co. OHG, Rastatt 71<br />

Bandall International B.V, NL-De Meern 71<br />

Balluff GmbH, Neuhausen 7<br />

Bobst SA, CH-Mex 17<br />

Branson Ultraschall, Dietzenbach 73<br />

Breitner Abfüllanlagen GmbH, Schwäbisch Hall 70<br />

B&R GmbH, Bad Homburg 9<br />

CAB Produkttechnik GmbH & Co. KG, Karlsruhe 72<br />

Christ Packing Systems GmbH 73<br />

Derschlag GmbH & Co. KG, Bad Berleburg 70<br />

Eckel & Sohn Maschinenbau GmbH & Co. KG, Gau-Odenheim 70<br />

ella Verlag und Medien GmbH, Köln 75<br />

Etimex Primary Packaging GmbH, Dietenheim 35<br />

Etisys Etikettierlösungen GmbH, Roßhaupten, 72<br />

Expresso Deutschland GmbH & Co. KG, Kassel 41<br />

Folienwerk Wolfen GmbH, Bitterfeld 72<br />

G. H. Krämer GmbH & Co. KG, Grünberg 70<br />

GUK Falzmaschinen, Wellendingen 71<br />

H.B. Fuller GmbH, Lüneburg 72<br />

Helling GmbH, Heidgraben 73<br />

Herrmann Ultraschall GmbH, Karlsbad 73<br />

Höcker Polytechnik GmbH, Hilter 70<br />

Hochschule Neubrandenburg, Neubrandenburg 50<br />

Humbert & Pol GmbH, Spenge 72<br />

Illig GmbH & Co. KG, Heilbronn 73<br />

Jetter AG, Ludwigsburg 70<br />

Jos. Sauerwald Söhne KG, Bestwig 72<br />

Knapp GmbH, Schwetzingen 71<br />

Koehler Paper Group, Oberkirch 37<br />

Lanico GmbH, Braunschweig 73<br />

Licefa GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen 72<br />

Lohn-Pack K.A. Wolf GmbH & Co. KG, Florstadt 73<br />

Lüders & Partner GmbH, Hamburg 41<br />

Nestro GmbH, Schkölen 70<br />

O. Kleiner AG, CH-Wohlen 72<br />

Packservice PS GmbH, Karlsruhe 45<br />

PTG Lohnabfüllung GmbH, Rodgau 73<br />

Purus Plastics GmbH, Arzberg 39<br />

Rationator Maschinenbau GmbH, Hillesheim 27, 70<br />

Rische + Herfurt GmbH, Hamburg 72<br />

Saier Verpackungstechnik GmbH & Co. KG, Alpirsbach 43<br />

Schäfers Sicht- und Blisterpack, Straelen 72<br />

Sonotronic Nagel GmbH, Karlsbad 73<br />

Teufelberger, A-Wels 11<br />

ThyssenKrupp Rasselstein GmbH, Andernach 2<br />

Tosca, GB- Birmingham 15<br />

Transort GmbH, Schmallenberg 39<br />

Transnova-Ruf GmbH, Ansbach 28<br />

Unger GmbH & Co. KG, Boppard 73<br />

V+E Consult GmbH, Nürnberg 53<br />

Veith GmbH, Mühlfeld 73<br />

Volker Schischke Handelsges. mbH, Meerbusch 71<br />

Westpress GmbH und Co. KG, Hamm 13<br />

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74<br />

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04-05 | <strong>2021</strong>


Endlich wieder<br />

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