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Logistikkompetenz in der Entsorgung - oeko-logistik.de

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<strong>Logistikkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />

nicht vollständig bekannt, <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistikkosten gera<strong>de</strong> an komplexeren Aufgaben <strong>in</strong> noch<br />

ger<strong>in</strong>gerem Umfang. Das Fehlen solcher Kostenkenntnisse kann so ebenfalls als Grund dafür angeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass Kostensenkungspotenziale durch Outsourc<strong>in</strong>g von Leistungen gar nicht erkannt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausprägung <strong>de</strong>s Erfolgsfaktors Flussorientierung<br />

Die Logistik wird bei vielen <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen nicht als Führungsfunktion angesehen. Die<br />

fehlen<strong>de</strong> Logistikstrategie bei 72% <strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmen und die ger<strong>in</strong>ge Berücksichtigung logistischer<br />

Aspekte bei unternehmensstrategischen Entscheidungen ver<strong>de</strong>utlicht <strong>de</strong>n ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

flussorientierte Gestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong>.<br />

Die E<strong>in</strong>glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik <strong>in</strong> Funktionsbereiche und Abteilungen ist die am weitesten verbreitete<br />

Organisationsform. Damit wird e<strong>in</strong>e übergreifen<strong>de</strong> Koord<strong>in</strong>ation logistischer Aufgaben erschwert.<br />

Übergreifen<strong>de</strong> Aufgaben wie das Kun<strong>de</strong>nmanagement, das Qualitätsmanagement und das Umweltmanagement,<br />

aber auch strategische Entscheidungen über Standorte und Kun<strong>de</strong>n müssen <strong>in</strong><br />

größerem Umfang <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausprägung <strong>de</strong>s Erfolgsfaktors „Messung und Kontrolle“<br />

Ungenügen<strong>de</strong> Kostenkenntnis sowie e<strong>in</strong>e überwiegend kostenstellenorientierte Ermittlung von Logistikkosten<br />

führen dazu, dass vielen <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen wichtige Voraussetzungen für das<br />

Prozessmanagement und für Entscheidungen, bspw. über die Fremdvergabe von Logistikaufgaben,<br />

fehlen.<br />

15% <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen verfügen über ke<strong>in</strong>e Logistikkostenrechnung. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Instrumente<br />

zur Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Flussorientierung wie die Prozesskostenrechnung wer<strong>de</strong>n nur bei<br />

wenigen Unternehmen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Betrachtet man das Spektrum logistischer Entscheidungen, so können gera<strong>de</strong> strategische Entscheidungen<br />

über Geschäftsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> und Märkte, über Kun<strong>de</strong>n sowie über Standorte und die Infrastruktur<br />

nur e<strong>in</strong>geschränkt getroffen wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>nauswahl dom<strong>in</strong>ieren<br />

Erlösaspekte (Zahlungsbereitschaft <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n) die Kostenaspekte (Kun<strong>de</strong>n<strong>in</strong>tegration).<br />

Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfolgsfaktoren Kooperation und Integration<br />

Ungünstigere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und e<strong>in</strong> zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Wettbewerb erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n von <strong>de</strong>n <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />

künftig mehr Kooperationsbereitschaft. Gera<strong>de</strong> um komplexere Planungs- und<br />

Beratungsleistungen anbieten zu können, s<strong>in</strong>d Partner zu suchen. E<strong>in</strong> Ausbau <strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperationen ist<br />

beim Betrieb von Behandlungsanlagen, beim Transport und beim Abfallmanagement möglich. Sie<br />

unterstützen die Realisierung von Investitionen und die Verr<strong>in</strong>gerung <strong>de</strong>s damit verbun<strong>de</strong>nen Risikos<br />

durch <strong>de</strong>n geme<strong>in</strong>samen Betrieb bei e<strong>in</strong>er höheren Anlagenauslastung.<br />

Be<strong>de</strong>utsam für <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen ist die Verknüpfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsbereiche <strong>Entsorgung</strong> und<br />

Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>steuerung. Die Koord<strong>in</strong>ations- und Ausgleichsfunktion wird zwar erkannt, bisher aber<br />

noch nicht mittels durchgängiger Prozesse umgesetzt. Zur Abstimmung bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Bereiche, zur Beherrschung<br />

von Bedarfs- und Aufkommensschwankungen und zum Abbau von Bestän<strong>de</strong>n müssen die<br />

Unternehmen aktiver die Prozesse und die Schnittstellen gestalten. Vorhan<strong>de</strong>ne Abstimmungsprobleme<br />

s<strong>in</strong>d zu beseitigen, um für operative Logistikleistungen Logistikdienstleister e<strong>in</strong>setzen zu können.<br />

© TU Dres<strong>de</strong>n 2004 46

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