Broschüre "Häusliche Gewalt gegen ältere Frauen"

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Welche Formen von häuslicher Gewalt gegen ältere Frauen kommen häufig vor? • Seelische oder emotionale Gewalt: z.B. verspotten, auslachen, drohen, Kontakte verwehren, vor anderen demütigen, als Objekt behandeln, ignorieren, … • Materielle/finanzielle Gewalt: z.B. Einkommen unterschlagen, Bargeld wegnehmen, Besitz ungefragt veräußern, Vorräte plündern, aber auch gewünschte oder notwendige Anschaffungen aus dem Budget der Betreffenden verweigern (aus „Sparsamkeit“), … • Einschränkung des freien Willens: z.B. gewünschte Unternehmungen/ Beschäftigungen verbieten, zu ungewünschten Aktivitäten nötigen, Besuche vorschreiben oder unterbinden, Kleidung oder Aufenthaltsort vorschreiben, Genussmittel entziehen, jemanden einsperren • Körperliche Gewalt: z.B. zerren, schlagen, stoßen, verbrühen, … • Sexueller Missbrauch: z.B. zu sexuellen Handlungen nötigen oder dafür benutzen, unangemessene Bilder oder Schilderungen aufzwingen, … • Vernachlässigung: z.B. Nahrung, Hilfsmittel oder Medikamente vorenthalten, nicht für die Körperpflege oder Reinigung von Kleidung und Umgebung von hilfebedürftigen Menschen sorgen Bei Gewalt gegen ältere Menschen handelt es sich um eine einmalige oder wiederholte Handlung im Rahmen einer Vertrauensbeziehung oder um die Unterlassung geeigneter Maßnahmen, wodurch älteren Menschen Schaden oder Leid zufügt wird. Weltgesundheitsorganisation/WHO 2002: Erklärung von Toronto zum Schutz älterer Menschen vor Gewalt 4
Risikofaktoren für häusliche Gewalt gegen ältere Frauen Es gibt Faktoren und Konstellationen, die das Risiko für häusliche Gewalt erhöhen. Dazu gehören • eine konflikt- und gewaltbelastete Familiengeschichte • wechselseitige Abhängigkeiten innerhalb der Familie oder Lebensgemeinschaft • eine gemeinsame Wohnung • soziale Isolation • Suchtproblematik • schlechte Wohnverhältnisse, angespannte finanzielle Situation, Arbeitslosigkeit • hohe körperliche und seelische Belastung insbesondere bei Pflegebedürftigkeit Es gibt Lebensbedingungen, die das Risiko häuslicher Gewalt erhöhen. Es ist wichtig, diese rechtzeitig zu erkennen! Allgemeine Diskriminierung und Ignoranz fördern häusliche Gewalt gegen ältere Frauen. Es gibt leider viele negative Vorurteile und abwertende Einstellungen gegenüber alten Menschen, insbesondere Frauen. Das trägt dazu bei, dass respektloses Verhalten, Demütigungen und Übergriffe toleriert werden. Manchmal möchten die Menschen im persönlichen Umfeld einer älteren Frau die Gewaltausübung auch nicht wahrhaben. Vermutete oder sogar beobachtete Übergriffe werden dann ignoriert oder verharmlost. Das erschwert es Freund_innen, Nachbar_innen oder entfernteren Familienmitgliedern die Gewalt zu erkennen und ihr entgegenzutreten. „Die Gewalt lebt davon, dass sie von anständigen Menschen nicht für möglich gehalten wird.“ ( J.P. Sartre) 5
Seite 1 und 2: Ko-finanziert von der Europäischen
Seite 3: Ältere Frauen als Opfer häusliche
Seite 7 und 8: Pflegebedürftigkeit als Risikofakt
Seite 9 und 10: Wie können Sie helfen? • Achten
Seite 12: Ko-finanziert von der Europäischen

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