Griaß di´Winter: Zeit zum Träumen
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* Guten Tag Allgäu<br />
<strong>Griaß</strong> di’ *<br />
Allgäu<br />
LAND | LEUTE | BERGE<br />
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Winter 2019/20<br />
UNSERE<br />
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Huimat-<br />
TIPPS<br />
Hier fühlt man sich<br />
frei und stark!<br />
Wander-<strong>Zeit</strong><br />
Rund um den Imberg<br />
locken viele Abenteuer<br />
Rodel-<strong>Zeit</strong><br />
Wo es die schönsten<br />
Abfahrten der Region gibt<br />
<strong>Zeit</strong> <strong>zum</strong><br />
<strong>Träumen</strong><br />
Genuss-<strong>Zeit</strong><br />
Süßes und Leckeres<br />
für die kalten Tage<br />
Gefühlvoll<br />
Mundartgedichte<br />
Gewagt<br />
Im Iglu-Dorf<br />
Gesund<br />
Faszientraining
5G READY.<br />
Pilot’s Watch Chronograph TOP GUN.<br />
Ref. 3891: Sie müssen ja nicht gerade auf einem<br />
Flugzeugträger arbeiten. Aber vielleicht verlassen<br />
Sie sich trotzdem gern auf eine Uhr, die speziell für<br />
die extremen Bedingungen im Jet-Cockpit entwickelt<br />
wurde. Bedingungen, denen auch die Piloten<br />
im Strike Fighter Tactics Instructor Program der<br />
US Navy täglich ausgesetzt sind. Für unseren neuen<br />
TOP GUN Chronographen setzen wir <strong>zum</strong> ersten<br />
Mal ein Manufakturwerk aus der Kaliberfamilie<br />
69000 ein. Das Gehäuse ist aus Zirkonoxid-Keramik<br />
gefertigt, einem der härtesten Stoffe auf der<br />
Erde. Während Ihr Mobiltelefon seine 5G-Tauglichkeit<br />
erst noch beweisen muss, ist <strong>zum</strong>indest Ihr<br />
Handgelenk mit dieser Uhr auch für höhere g-<br />
Kräfte schon bestens gerüstet.<br />
Mechanisches Chronographenwerk · Automatischer<br />
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46 Stunden · Datums- und Wochentagsanzeige<br />
· Stoppfunktion Stunde, Minute und<br />
Sekunde · Weicheisen-Innengehäuse zur Magnetfeldabschirmung<br />
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Glassitz · Bodengravur des TOP GUN-Logos ·<br />
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2 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
EDITORIAL<br />
Schätze,<br />
Charme&<br />
Zauber<br />
Jede Region hat eine eigene Handschrift, verfügt<br />
über speziellen Charme und Zauber und vor allem:<br />
Jede Region besitzt Schätze, die man so nirgendwo<br />
anders findet. Diese Kostbarkeiten lassen sich<br />
auch in Worte kleiden. Wer kann das besser als<br />
eine Mundartdichterin? Wir haben Stefanie Dentler<br />
in Oberstdorf besucht und wollten wissen, was<br />
für sie an ihrer Heimat einzigartig ist. Es war ein<br />
tiefsinniges Gespräch – und sie antwortete unter anderem<br />
mit einem Gedicht (Auszug aus „Ohn‘ a Woart“):<br />
Was man im Allgäu noch alles sehen und erleben<br />
kann? Den gewagten Ski-Ritt durch abenteuerliche<br />
Rinnen (S. 36), professionelles Loben geschmückter<br />
Christbäume (S. 122) oder einen<br />
Kässpatzenabend auf uriger Alp (S. 44).<br />
Sportlich wird’s beim Flug durch die Lüfte<br />
(S. 148), kulinarisch bei heißen Winterschleckereien<br />
(S. 74) und gesund bei einer<br />
Faszien-Massage (S. 50). Viel Spaß mit<br />
dem neuen <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu wünscht<br />
„Ohn‘ a Woart,<br />
versünke i Gedonke,<br />
an am schiene Oart<br />
m’Heargott donke<br />
Lüeg i d’Widde,<br />
kasch hoache Gipfel seache,<br />
im Dal a kleine Hidde<br />
und d’Adlar i dr Heache.“<br />
Stefanie Dentler<br />
(... der sich erneut aufs Skispringen in Oberstdorf freut )<br />
Zum Auszug des Gedichts oben: Man kann auch ohne Worte und gedankenversunken an<br />
einem schönen Ort dem Hergott danken – und dabei in die Weite und hohe Gipfel sehen,<br />
eine kleine Hütte im Tal und in den Lüften einen Adler.<br />
Lust auf Abenteuer? Dann<br />
können wir eine Nacht<br />
im Iglu-Dorf (wärmstens)<br />
empfehlen. Unsere Autorin<br />
Carina Jungchen-Wenzlick<br />
ließ sich überreden. Na ja,<br />
sie hat schon kuschligere<br />
Abende verbracht. Aber sie<br />
beteuert: „Ein einmaliges<br />
Erlebnis.“ (Seite 56).<br />
Schnee kann auf Menschen<br />
eine faszinierende Wirkung<br />
ausüben – und anspornen<br />
zu sportlichen Leistungen.<br />
Weshalb die Eiskristalle<br />
uns in den Bann ziehen<br />
können? Michael Munkler<br />
hat sich auf die Suche<br />
nach Antworten gemacht<br />
(Seite 86).<br />
Titelfoto: Gabriel Kolb, oberhalb des Seealpsees mit Blick in Richtung Höfats (siehe auch Seite 82).<br />
Weitere Fotos: Matthias Becker, Oberstaufen Tourismus & AdobeStock/sonyakamoz<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 3
32<br />
16<br />
56<br />
44<br />
148<br />
Allgäu aktiv<br />
Allgäu tut gut<br />
Allgäu genießen<br />
~ 16 ~<br />
Worauf Kinder abfahren<br />
Rund um den Imberg gibt‘s<br />
spannende Erlebnisse.<br />
~ 24 ~<br />
Ein Traum wird wahr ...<br />
... beim Langlauf im Tannheimer<br />
Tal. Große Verlosungsaktion.<br />
~ 28 ~<br />
Unterwegs auf zwei Kufen<br />
Gemütlich bis rasant – Allgäuer<br />
Rodelstrecken bieten vieles.<br />
~ 32 ~<br />
Mei Huimat<br />
Nicoles Tipp: Aufstieg<br />
zur Schwarzwasserhütte.<br />
~ 36 ~<br />
Reiz der Rinnen<br />
Wer beim Skifahren das<br />
Abenteuer sucht, wird hier fündig.<br />
4 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
Koch<br />
für einen Abend<br />
zu gewinnen!<br />
~ 44 ~<br />
Kulinarische Kostbarkeiten<br />
Auf der Höfle Alp bei Kranzegg sind<br />
Käse-Spezialitäten der Renner.<br />
~ 50 ~<br />
Berührung mit Folgen<br />
Zu Besuch bei einer Rolferin, die<br />
Faszien elastischer macht.<br />
~ 56 ~<br />
Welt der Gegensätze<br />
In einem Iglu-Dorf kann’s dem<br />
Gast kalt und heiß zugleich werden.<br />
<strong>Griaß</strong> di´ online<br />
www.griassdi-allgaeu.de<br />
www.facebook.com/<br />
griassdi.allgaeu.magazin<br />
~ 70 ~<br />
Die Genuss-Macher<br />
Meckatzer Brauerei machte sich auf die<br />
Suche nach besonders kreativen Köpfen.<br />
~ 74 ~<br />
Winter Schleckereien<br />
Wenn’s draußen kalt ist, braucht<br />
der Mensch was Süßes.<br />
~ 78 ~<br />
Super gesund<br />
Regionale Produkte: Wie wär‘ s mit einer<br />
Rote-Bete-Meerrettich-Suppe?<br />
Videos<br />
auf unserer<br />
Webseite & auf<br />
28<br />
110<br />
94<br />
134<br />
92<br />
140<br />
Allgäu entdecken<br />
~ 86 ~<br />
Vom Himmel hoch<br />
Schnee fasziniert viele Menschen.<br />
Weshalb? Hier gibt’s Antworten.<br />
~ 92 ~<br />
Gelebtes Brauchtum<br />
Andre Reichart ist ein Tüftler<br />
und baut Schalenggen-Schlitten.<br />
~ 100 ~<br />
Auf dem Holzerweg<br />
In Altstädten weicht ein Gebäude mit<br />
bewegter Vergangenheit einem neuen.<br />
Allgäu heimatlich<br />
~ 110 ~<br />
Schtille Gedonke<br />
Nachdenklichkeit und Tiefgang: Besuch<br />
bei Mundartautorin Stefanie Dentler.<br />
~ 114 ~<br />
Heiliger Nikolaus<br />
Franz Horn schlüpft seit vielen<br />
Jahren in eine andere Rolle.<br />
~ 122 ~<br />
Schnäpschen aufs Lob<br />
In Memmingen lassen sie<br />
Adventstradition hochleben.<br />
Allgäu sportlich<br />
~ 134 ~<br />
Singende Hunde<br />
Im Husky-Camp gibt es ein<br />
Konzert der besonderen Art.<br />
~ 140 ~<br />
Sport, Heimat, Kaffee<br />
Die Ski-Profis Holzmann haben<br />
ihre Haustüre für uns geöffnet.<br />
~ 148 ~<br />
Vom Winde bewegt<br />
Mit einem Rekordhalter<br />
hinauf in den Himmel.<br />
~ Titel ~<br />
<strong>Zeit</strong> <strong>zum</strong><br />
<strong>Träumen</strong><br />
Allgäu Standards<br />
~ 8 ~ 10. Ausgabe Das sind wir – und was wir mögen<br />
~ 80 ~ Essen Fernsehkoch Christian Henze empfiehlt<br />
~ 96 ~ Basteln So bleiben die Finger im Winter schön warm<br />
Kolumne Nicola Förg - in vollen Zügen ~ 145 ~<br />
Allgäu-Karte und Gewinnspiel ~ 158 ~<br />
Impressum und Vorschau ~ 162 ~<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 5
6 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Allgäu<br />
Foto: Christian Greither<br />
Wussten Sie, dass … sich hinter dem Wolkenmeer, das den Säuling umhüllt, der zweithöchste<br />
Gipfel der Tannheimer Berge türmt? Mit 2238 Metern scheint sich die rundliche Kellenspitze der<br />
Sonne entgegenzuneigen. Die Gehrenspitze zu ihrer Linken wirkt ebenso hoch – ein Trugbild, misst<br />
sie doch 75 Meter weniger. Vor all der gebauschten Watte liegt die Gamswiese des Säulings, auf<br />
der sich unser Fotograf für die Aufnahme positioniert hat. Wer sich aber zu sehr von Landschaft<br />
und Stimmung in den Bann ziehen lässt, dem wird nicht auffallen, welch tierischer Besucher sich<br />
auf das Bild gestohlen hat, solange unser Fotograf nach der optimalen Kamera-Einstellung suchte.<br />
Eine Gams, vom Hunger getrieben, hat am Ende des Schneefelds Gras freigescharrt und frisst.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 7
10.<br />
zur<br />
Ausgabe<br />
verraten wir,<br />
weshalb wir uns<br />
im Allgäu so<br />
wohl fühlen ...<br />
Markus Brehm<br />
» Geschäftsführung «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil<br />
Menschen, Landschaft, Natur<br />
und Wirtschaft eine einmalige<br />
Verbindung bilden.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Ich liebe es,<br />
das Allgäu zu genießen.<br />
Reiner Elsinger<br />
» Verlagsleitung «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil es für<br />
mich Natur und Erlebnis pur ist.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Ich liebe es,<br />
mit meiner Lebensgefährtin durch<br />
verschneite Landschaften zu wandern.<br />
Wir gestehen: Während der<br />
Produktion hat uns ein besonderes<br />
Gefühl befallen – immerhin ist<br />
dies die 10. Ausgabe des<br />
Magazins <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu, ein<br />
kleines Jubiläum. 2015 fiel der<br />
Startschuss, und man weiß ja nie,<br />
wie eine neue <strong>Zeit</strong>schrift beim<br />
Leser ankommt. Deshalb freuen<br />
wir uns wie Schneekönige,<br />
dass so viele von Ihnen im<br />
<strong>Zeit</strong>schriftenregal zu unserem<br />
Magazin greifen. Ganz herzlichen<br />
Dank sagen wir, versprechen,<br />
dass wir weiterhin viel Herzblut<br />
investieren – und verraten Ihnen,<br />
weshalb wir das Allgäu ins Herz<br />
geschlossen haben.<br />
Marina Trölitzsch<br />
» Koordination «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil man hier<br />
alles findet, was man zu einem erfüllten,<br />
glücklichen Leben braucht.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Ich liebe es,<br />
an verschneiten Wintertagen ein heißes<br />
Bad zu nehmen und es der Natur<br />
gleich zu tun: Zur Ruhe kommen, den<br />
Körper wärmen, Kräfte sparen und gut<br />
zu sich selbst sein.<br />
Christoph Fackler<br />
» Anzeigenverkauf «<br />
Das Allgäu ist in meinen Augen<br />
lebenswert, weil es bei uns die<br />
besten Brauereien und Käsereien gibt.<br />
Was ich am liebsten mache im<br />
Winter? Skifahren sowie Rodeln mit<br />
den Kindern.<br />
Lisa Scherm<br />
» Grafik & Layout «<br />
Das Allgäu ist in meinen Augen<br />
lebenswert, weil unsere Berge für<br />
mich ein Stück vom Glück sind.<br />
Was ich am liebsten mache<br />
im Winter? Zur Weihnachtszeit Omas<br />
Plätzchen naschen.<br />
8 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Michelle Aus dem Bruch<br />
» Redaktion «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil<br />
es so vielfältig ist. Mit den Menschen,<br />
der Natur und der Mischung aus Stadt<br />
und Land hat die Region viele Facetten.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Ich liebe es,<br />
es mir auf dem Sofa gemütlich zu<br />
machen und dabei zuzusehen, wie der<br />
Schnee vom Himmel rieselt und<br />
langsam die Landschaft einzuckert.<br />
Julia Wölfle<br />
» Vertrieb «<br />
Das Allgäu ist in meinen Augen<br />
lebenswert, weil es unzählige<br />
Möglichkeiten bietet, ein lebenswertes<br />
Leben zu gestalten.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Ich liebe es,<br />
mit den Ski bei Sonnenschein über<br />
frische Pisten zu kurven.<br />
Wolfgang Tamm<br />
» Bildtechnik «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil es hier<br />
genügend Freizeitangebote an der<br />
frischen Luft gibt. Man kann dem<br />
Alltagsstress entfliehen, Energie tanken<br />
und die Natur entdecken und erleben.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Skifahren<br />
im Pulverschnee, Möglichkeiten gibt<br />
es im Allgäu genügend.<br />
Nicole Uhlemair<br />
» Grafik & Layout «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil‘s<br />
die beschde Leit, die schinschde Bearg<br />
und allad an Fleack <strong>zum</strong> zfriede sei git.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? Schneaschuehlaufe,<br />
allad die wiesse Bearg<br />
und de blaue Himl im Blick.<br />
Carina Hösle<br />
» Grafik & Layout «<br />
Das Allgäu ist in meinen Augen<br />
lebenswert, weil sich die Natur hier<br />
von einer gar wundervollen Seite zeigt:<br />
ganz egal ob knallgelbe Löwenzahnwiesen,<br />
duftend hügelige Heu felder,<br />
rosabunte Sonnenaufgänge oder eine<br />
schneeglitzernde Märchenwelt.<br />
Was ich am liebsten mache<br />
im Winter? Ich liebe es, mich nach<br />
einem sonnig kalten Schneespaziergang<br />
mit wollig warmen Socken unter die<br />
Decke zu kuscheln, einen Tee zu schlürfen<br />
und süße Plätzchen zu backen.<br />
Peter Schiess<br />
» Bildtechnik «<br />
Das Allgäu ist in meinen<br />
Augen lebenswert, weil<br />
es sich hier stressfreier und entspannter<br />
leben lässt als in der Großstadt.<br />
Was ich am liebsten<br />
mache im Winter? In den 80er<br />
und 90er Jahren war ich erfolgreich im<br />
Freestyle-Acroski. Heute genieße ich es,<br />
wenn‘s stürmt und schneit und ich<br />
in meiner wohlig warmen Wohnung<br />
entspannen kann.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 9
Allgäuer<br />
Allgäuer<br />
» so<br />
schwätzt<br />
ma do «<br />
Allgäuerisch<br />
von A bis Z<br />
HINWEIS:<br />
Der Dialekt im<br />
Allgäu unterscheidet<br />
sich oft von<br />
Ort zu Ort.<br />
Dialekt<br />
Dialekt<br />
muxmeisleschdill<br />
» mucksmäuschenstill «<br />
Quelle: Allgäuerisch von A bis Z von Sepp Zwerch; Grafiken: AdobeStock / Dennis Cox<br />
joomere<br />
» jammern «<br />
Schnauzl<br />
» Schnurrbart « Buggl<br />
» Rücken, aber<br />
auch Hügel «<br />
hoorig<br />
» behaart, aber auch<br />
schwierig und gefährlich «<br />
Gfredd<br />
» Unannehmlichkeiten,<br />
Schwierigkeiten «<br />
Weedag<br />
» Schmerz «<br />
marode<br />
» unpässlich, leicht krank «<br />
fätze<br />
» sausen, rasen, rennen «<br />
maule<br />
» murren, widersprechen<br />
schimpfen «<br />
i bi<br />
bluednarred<br />
Fihdle<br />
» Gesäß «<br />
» ich bin<br />
sehr zornig «<br />
nagged<br />
» nackt «<br />
gosche<br />
» murren,<br />
schimpfen «<br />
Weibsbild<br />
» Frau «<br />
Katzeboole<br />
» Kater «<br />
10 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Gschbuusi<br />
» Liebschaft, ein<br />
Mädchen mit dem<br />
man „geht“ «<br />
a gschlambeds<br />
Verhältnis<br />
» ein Verhältnis zwischen<br />
Mann und Frau ohne<br />
Trauschein «<br />
raabutze<br />
» jemand tüchtig ausschimpfen,<br />
aber auch verputzen (Hausbau) oder<br />
abputzen (sauber machen) «<br />
Kärle<br />
» Kerl, je nach Tonfall<br />
anerkennend oder<br />
abwertend «<br />
pfurre<br />
» fauchen «<br />
Dächdlmächdl<br />
» Techtelmechtel, Liebelei «<br />
grandle<br />
» mürrisch herumnörgeln «<br />
gruebe<br />
» ruhen «<br />
lagg<br />
» faul, langsam, matt,<br />
nicht frisch «<br />
naflagge<br />
» hinlegen «<br />
Grodd<br />
» Kröte «<br />
meichdele<br />
» unangenehm riechen «<br />
Wampe<br />
» dicker Bauch «<br />
Zibflkabb<br />
» Zipfelmütze «<br />
Heemed<br />
» Hemd «<br />
Malefitz<br />
» ein elendiger Schlingel «<br />
Lausbua<br />
» Schlingel «<br />
Saubua<br />
» schlimmer<br />
Lausbua «<br />
gwamped<br />
» dickbäuchig «<br />
Butzele<br />
» neugeborenes Kind «<br />
bihsele<br />
» pinkeln «<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 11
KURZ & GUT<br />
Am seidenen<br />
Faden<br />
Shows<br />
& Führungen<br />
Foto: Stefan Michaelis<br />
Eine <strong>Zeit</strong> des Verfalls läutete das<br />
Jahr 1898 für das Glasmacherdorf<br />
Schmidsfelden ein. Über 100 Jahre<br />
später befeuert ein Mann<br />
namens Stefan Michaelis den<br />
Ofen in der Glashütte wieder<br />
und formt seither von Hand<br />
Gläser und Kugeln. Außerdem<br />
gibt er Glasmachershows<br />
und Führungen.<br />
www.schmidsfelden.net<br />
In der Lindauer Marionettenoper<br />
ist keines der Stücke postmodern<br />
überarbeitet. Jede Bewegung der Puppen<br />
stimmt mit der Musik überein. Eine hohe<br />
Kunst, die man live erlebt haben sollte.<br />
www.marionettenoper.de<br />
Foto: Matthias Becker<br />
Grafiken: stock.adobe.com - berdsigns (Marionette), natality (Vasen)<br />
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40 Jahren<br />
12 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
SCHWEINEBERG<br />
DIE SENNEREI<br />
Ofterschwang<br />
Hier in einer der letzten traditionellen Sennereien, die es im<br />
Allgäu heute noch gibt, werden nach überlieferten Verfahren<br />
die hochwertigen Rohstoffe für die Heumilch-Spezialitäten<br />
von Herz-Käse gewonnen. Zudem können Käseliebhaber<br />
direkt im Käselädele einkaufen und Käsereiführungen mit<br />
Käseprobe finden jeden Dienstag um 10.30 Uhr statt.<br />
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Mit dem neuen Käse-Automaten gibt’s<br />
Käse rund um die Uhr.<br />
Schweineberg 18 · 87527 Ofterschwang<br />
Telefon: 083 21 – 33 63<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 13
14 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Allgäu aktiv<br />
Foto: Ralf Lienert<br />
Wussten Sie, dass … das Nebelhorn Teil der Daumengruppe in den Allgäuer Alpen ist? Und dass<br />
sich der Berg für Skitouren eignet? Ein Tourengeher ist auf der pr äparierten Piste unterwegs und<br />
seinem Ziel, dem 2225 Meter hohen Gipfel, schon ganz nah. Grund genug für ein freudiges Lächeln.<br />
Grund genug aber auch, dass er die kleine Hütte, deren Rückseite bereits bis <strong>zum</strong> Dach im<br />
Schnee steckt, nicht zu bemerken scheint. Auch nicht die Kinder, die vor der Hütte auf der Schneekante<br />
sitzen und die Beine herabh ängen lassen. Stattdessen rammt der Freizeitsportler die Stöcke<br />
in die gerippte Piste und schiebt sich Skilänge um Skilänge nach links dem Gipfel entgegen.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 15
ALLGÄU AKTIV | Spaß am Imberg<br />
16 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Krumb<br />
Ulm<br />
Senden<br />
Kammel<br />
Illertissen<br />
Günz<br />
ABSEITS AUSGETRETENER PFADE<br />
Biberach<br />
Worauf<br />
abfahren<br />
Kinder<br />
Leutkirch<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Ravensburg<br />
Kempten<br />
Vor allem Familien machen gerne Urlaub im Allgäu.<br />
Weshalb? Weil es Berge wie den Imberg gibt –<br />
für Kinder ein Winterparadies. Rodeln,<br />
Schneeschuhwandern, Tierspuren suchen, Skifahren,<br />
Kutschentour: Der Freizeitspaß scheint grenzenlos. Bodensee<br />
TEXT & FOTOS Christian Schreiber<br />
Lindau<br />
Bregenz<br />
Wangen<br />
Scheidegg<br />
Isny<br />
Oberstaufen<br />
Imberg<br />
Iller<br />
Immenstadt<br />
Sonthofe<br />
Dornbirn<br />
Oberstdorf<br />
Als Vater erlebt man es selten, dass die Sprösslinge voller<br />
Elan zu Fuß den Berg stürmen. Aber sie nehmen<br />
den Winterwanderweg, der sich in Serpentinen auf<br />
den Imberg schlängelt, gerne in Kauf. Denn oben<br />
wartet aus ihrer Sicht eine Art Wundermaschine. Auf dem Plateau,<br />
das nach einer knapp einstündigen Wanderung erreicht ist,<br />
steht nämlich ein Schlepplift nur für Schlittenfahrer. Dort erklärt<br />
die ältere Tochter: „Ab hier laufen wir keinen Meter mehr.“<br />
Zuerst muss man aber Trockenübungen machen, denn es<br />
braucht ein wenig Geschick, den Bügel am Schlitten zu befestigen.<br />
Wer es schafft, zuckelt gemütlich sitzend nach oben. Die<br />
Abfahrt auf dem extra von Pistenraupen gespurten Hang ist dafür<br />
umso rasanter. Sie ist hammerschnell. Grundlagen der Rodel-<br />
Bremstechnik sollten auf jeden Fall vorhanden sein: weit hinten<br />
sitzen und im Falle von Über-Geschwindigkeit mit den Händen<br />
Riezlern<br />
vorne die Hörner in die Höhe ziehen. Dann fräsen sich die Schlittenenden<br />
in den Schnee und verlangsamen die Fahrt. Bei Doppelsitzern<br />
ist das nicht ganz einfach, denn man muss seine Töchter<br />
Warth<br />
mit in die Höhe stemmen.<br />
Feldkirch<br />
So stellt sich mit der <strong>Zeit</strong> aus Erwachsenen-Sicht die Frage, ob<br />
es unterm Strich nicht doch kraftsparender ist, einen flacheren<br />
Rodelhang x-mal hoch zu laufen. Eine Vorstellung, mit der sich<br />
die Kinder hier natürlich überhaupt nicht anfreunden können. In<br />
ihren Augen gibt es zu diesem Rodelvergnügen nur eine Alternative:<br />
die Schlittenpiste ins Tal. Das sind nicht nur 20 Sekunden<br />
Geschwindigkeits-Rausch, sondern fünf Minuten Fahrvergnügen.<br />
Auch ist viel mehr technisches Geschick nötig, denn irgendwie<br />
muss der Rodler das Kufengefährt durch Kurven und Schikanen<br />
lenken. Das wiederum hat oft lustige Verrenkungen zufolge.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 17
18 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Spaß am Imberg | ALLGÄU AKTIV<br />
Bei dieser Tour haben auch die Kinder Spaß, und<br />
sogar bergauf zu laufen, macht ihnen nichts aus.<br />
Väter umklammern mit einem Arm ihr Kind, während sie<br />
mit der Hand des anderen Arms hinter dem Schlitten wild den<br />
Schneeboden durchpflügt, um Richtungsänderungen herbeizuführen.<br />
Weniger anstrengend ist definitiv die Beintechnik,<br />
bei der man je nach Kurve abwechselnd die Füße in den Boden<br />
stemmt. Wenn dann schon die Talstation zu sehen und man der<br />
Meinung ist, alle Schwierigkeiten gemeistert zu haben, kommt<br />
ein hartes Finale.<br />
In Skifahrersprache würde man sagen, die Piste wechselt urplötzlich<br />
von blau auf schwarz. Es ist so steil, dass nur die Aufsteh-Bremstechnik<br />
hilft, bei der man den Schlitten so weit vom<br />
Boden hochzieht, dass schon fast die Knie durchgedrückt sind.<br />
Von den Kindern ist dabei wenig Hilfe zu erwarten, sie sind<br />
vollauf mit Kreischen beschäftigt.<br />
Unten angekommen, blicken die Töchter auf den<br />
Serpentinen-Aufstiegsweg, den sie am Vormittag<br />
gemeistert haben. „Ich darf daran erinnern,<br />
dass ich heute keinen Meter mehr laufe“, erklärt<br />
die Älteste erneut. Sie lässt sich auf einen Deal ein.<br />
Wir nutzen die Imberg-Gondelbahn, die auch<br />
Aktivitäten am Imberg<br />
SCHLITTEN-LEIHEN Sport Hauber, Talstation Imbergbahn,<br />
6 Euro / Tag (Schneeschuhe: 10 Euro) www.sport-hauber.de<br />
RODELTICKET Tagesskipass für 37 Euro (Erwachsene), 29 Euro<br />
(Jugendliche), 19 Euro (Kinder). Kostenlos mit der Gästekarte<br />
„Oberstaufen plus“, die es in rund 300 Hotels und Unterkünften<br />
zur Buchung gratis dazu gibt. Sie ist gleichzeitig Skipass und<br />
bietet viele weitere Vergünstigungen oder Gratis-Aktivitäten.<br />
RODEL-NACHT jeden Samstag von 18 bis 21 Uhr mit Flutlicht,<br />
Abendticket: 18 Euro (Erwachsene), 15 Euro (Jugendliche),<br />
12 Euro (Kinder)<br />
PFERDESCHLITTENFAHRT als Paket buchbar, Schneeschuhwandern,<br />
Pferdeschlitten, Rodeln und Hüttengaudi<br />
www.bergwelt-oberstaufen.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 19
ALLGÄU AKTIV | Spaß am Imberg<br />
20 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Spaß am Imberg | ALLGÄU AKTIV<br />
Sie hat ihre Leidenschaft <strong>zum</strong> Beruf gemacht: Christine Mühler, die zudem Skikurse für die Kleinen gibt und genau weiß, wie man Kinder auch fürs<br />
Schneehschuhwandern begeistert. Oder ihnen erklärt, wie man anhand von Spuren erkennt, welches Tier an diesem Ort unterwegs gewesen ist.<br />
Foto (Tierspuren): imago, Grafiken: AdobeStock / Maljuk<br />
Schlittenfahrer mitnimmt, und verfeinern oben in weiteren<br />
Abfahrten unsere Rodeltechnik. Danach ist sie aber gewillt, ihr<br />
Mantra im Tiefschnee zu vergraben, denn die Vereinbarung lautet,<br />
dass wir am Nachmittag Schneeschuhe ausleihen und <strong>zum</strong><br />
Gipfelsturm ansetzen.<br />
Gipfelstürmerin an unserer Seite ist Christine Mühler, die es<br />
zu ihrem Beruf gemacht hat, am Berg auf- und abzuwandern. Sie<br />
gibt auch Nachwuchs-Skikurse und weiß, wie man (er)lahmende<br />
Kinder, die nur noch an Schlittenfahren denken, auch beim<br />
Schneeschuh-Gehen in die Spur kriegt.<br />
Ausgetretene Pfade erklärt sie zur No-go-Area. „Wir gehen<br />
dahin, wo noch keiner war.“ Zumindest kein Mensch. Denn auch<br />
im dichtesten Wald sind wir nicht die ersten, die durch den hohen<br />
Schnee stapfen. In einem kurzen Einführungskurs in Sachen<br />
Tierspuren lernen die Kinder die Big Five der Allgäuer Winterwelt<br />
kennen: Reh, Hirsch, Dachs, Hase und Fuchs. Nanu, der<br />
Hase ist im Kreis gehoppelt. Man kann sicher sein, dass ihn nicht<br />
der Hafer gestochen hat. Der Grund für das ungewohnte Bild,<br />
das sich an den Spuren im Schnee ablesen lässt: Der Fuchs war<br />
ihm dicht auf den Fersen.<br />
Wie die Sache wohl ausging? Christine bleibt stumm. Die Kinder<br />
fragen nicht weiter nach. Schweigeminute für den Hasen. Mit<br />
der <strong>Zeit</strong> entwickelt sich ein Spiel: Die Kinder schwärmen nach<br />
links und rechts, oben und unten aus und rufen immer wieder:<br />
„Was ist das?“ Christine eilt dann hin, klärt, welches Tier<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 21
ALLGÄU AKTIV | Spaß am Imberg<br />
Gerade der Wald übt auf Kinder eine faszinierende Wirkung aus. Da lauern fast an jeder Stelle Abenteuer.<br />
durch den Schnee gestapft ist, und liefert meist eine beeindruckende<br />
Interpretation: Hase auf der Flucht, Reh beim Brombeer-Blätter-Knabbern,<br />
Fuchs beim Tiefschnee-Tauchen. Der listige<br />
Räuber kann Mäuse unter dem Schnee hören. Dann springt<br />
er hoch in die Luft, macht einen Köpfer und packt zu.<br />
Bei so vielen Heldengeschichten wollen die Kinder nicht als<br />
Mimosen dastehen und spuren tapfer durch den Schnee, bis endlich<br />
der Imberg-Gipfel erreicht ist. Zumindest das Kreuz, denn<br />
der höchste Punkt ist so zugewuchert, dass wohl nur ein kleines<br />
Häschen zu ihm durchdringen kann. Und überhaupt – von Gipfel<br />
darf man in den Augen von Christine ohnehin nicht sprechen.<br />
„Oigentlich ischs blos a Buckl. So saget mir im Allgai zu de kloinere<br />
Berg.“<br />
Beim Abstieg legen die Kinder den Turbogang ein. Erstens<br />
purzelt es sich wahrlich wunderbar durch den tiefen Schnee.<br />
Zweitens freuen sie sich auf die finale Talabfahrt.<br />
Schneeschuhe runter, rauf auf den<br />
Schlitten. Obwohl alles schnell geht, sticht<br />
den Kindern das Hinweisschild „Heute<br />
Nachtrodeln“ ins Auge. „Wann machen<br />
wir das?“, fragt die Kleine. Beim nächsten<br />
Mal. Denn für die Kutschentour zur Hütte,<br />
die Stirnlampen-Schneeschuhwanderung und<br />
<strong>zum</strong> Skifahren hat die <strong>Zeit</strong> auch nicht gereicht. Heute war’s zu<br />
viel (Im-)Berg für eine Familie.<br />
In und um Oberstaufen<br />
WASSERSPASS Wer sich draußen bewegt, braucht auch wärmende<br />
Entspannung – im Freizeitbad Aquaria. Für Eltern bieten<br />
sich Gesundheits-Solebecken und Warmwasserbereiche an. Für<br />
Kinder gibt’s die 100-Meter-Rutsche, Sprungtürme oder Wildwasserkreisel.<br />
www.aquaria.de<br />
MINIWELT FÜR GROSS UND KLEIN Mehr als 200 kleine Züge<br />
mit 2 500 Waggons tuckern über knapp 2,5 Kilometer Gleise.<br />
Zur Anlage gehören rund 600 Gebäude, 5 000 Figuren und<br />
26 000 Bäume. Nachgebaut wurde <strong>zum</strong> Beispiel der Streckenabschnitt<br />
Koblenz-Bingen, den die UNESCO <strong>zum</strong> Weltkulturerbe<br />
erklärt hat. www.miniwelt-oberstaufen.de<br />
SCHLITTSCHUHLAUFEN Der Eisplatz im Staufenpark ist der<br />
Hotspot im Winter. Dort kann man Runden drehen, Eishockey<br />
spielen, Eisstockschießen und die Aussicht genießen.<br />
www.oberstaufen.de<br />
HEIMATMUSEUM Dort waren früher die „Strumpfwirker“ tätig.<br />
Heute ist das Haus Museum und Gastwirtschaft zugleich.<br />
www.beimstrumpfer.de<br />
22 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Höchste Allgäuer Genusskultur ...<br />
... entsteht mit Hingabe, Sorgfalt, Handwerk und Muße.<br />
Und aus diesen vier Zutaten brauen wir nicht einfach ein<br />
Bier, sondern ein Meckatzer: Ein Bier wie seine Heimat.<br />
Von uns. Für Genießer.<br />
Ihr<br />
www.meckatzer.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 23
ALLGÄU AKTIV | Ski-Langlauf<br />
RAUS IN<br />
Voll<br />
DIE NATUR<br />
im Trend<br />
Immer mehr Menschen steuern im Winter Langlauf-Loipen an.<br />
Nicht nur Mediziner haben dafür eine Erklärung:<br />
Dieser Freizeitsport ist gesund, gelenkschonend, kostengünstig<br />
und für alle Altersgruppen geeignet. Im Tannheimer Tal<br />
gibt’s beste Bedingungen. Start am Schwarzen Adler.<br />
24 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Schongau<br />
avensburg<br />
Kempten<br />
Marktoberdorf<br />
Ski-Langlauf | ALLGÄU AKTIV<br />
odensee<br />
kirch<br />
Lindau<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Wangen<br />
Isny<br />
TEXT Freddy Schissler | FOTOS<br />
Marco Felgenhauer & Manfred Felder<br />
Scheidegg<br />
Nesselwang<br />
Er hat schon was von Wunderland,<br />
dieser Oberstaufen Vormittag hier Immenstadt im Tannheimer<br />
Tal. Die Sonne scheint, der<br />
Sonthofen Tannheim<br />
Himmel ist blau, das Frühstück im<br />
Schwarzen Adler in Tannheim wird uns die<br />
nötige Kraft geben. Sport ist angesagt an diesem<br />
Tag mitten unter der Woche, Langlauf klassisch.<br />
Oberstdorf<br />
Das Hotelpersonal ist behilflich gewesen beim Ausleihen<br />
der Langlauflatten, inklusive Stöcke und Schuhe. Mütze<br />
und Handschuhe haben wir<br />
Riezlern<br />
selbst mitgebracht, und auch beim<br />
Durchhalten, also beim Ausspielen der für diesen Tag notwendigen<br />
Kondition sind wir auf uns allein gestellt. Aber da befällt<br />
uns keineswegs ein mulmiges Gefühl. Denn die Loipen, die nur<br />
einen Schneeballwurf entfernt Warth der Hoteltüre beginnen, verlaufen<br />
zunächst kerzengerade.<br />
Es ist ja oft so auf dieser Welt, dass Traditionelles eine Art<br />
Renaissance erlebt. So ist es auch beim Langlauf. Gewiss, jene,<br />
die in Tannheim die Talstation der Neunerköpfle-Gondelbahn<br />
ansteuern, sind nicht wenige. Und doch überqueren an diesem<br />
Tag ebenso viele Menschen die Straße und stehen dann schon<br />
neben der Loipe. Keine Frage: Skilanglauf liegt voll im Trend.<br />
Weshalb? Weil dieser Freizeitsport als athletisch und gesund gilt.<br />
Vielleicht am ehesten zu vergleichen mit Nordic Walking im<br />
Sommer. Auch dann greifen zahlreiche Frauen wie Männer zu<br />
beiden Stöcken.<br />
Immerhin, beim Langlauf ist fast der gesamte Körper gefordert.<br />
Das heißt, dass zahlreiche Muskeln gleichmäßig beansprucht<br />
werden. Was uns an diesem Vormittag ebenfalls bewusst wird:<br />
Man muss keine Unsummen für eine entsprechende Ausrüstung<br />
auf den Kassentisch legen.<br />
Iller<br />
Lech<br />
Tannheim Haldensee<br />
Vilsalpsee<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
Lechbruck<br />
Ach ja, und wer behauptet, Langlauf im klassischen<br />
Stil sei langweilig und eine Sportart für<br />
eher behäbige Menschen, der wird an diesem<br />
Vormittag eines Besseren belehrt. Gewiss, es<br />
Reutte<br />
sind auch Langläufer von Tannheim Richtung<br />
Zöblen und entgegengesetzt in Richtung Haldensee<br />
unterwegs, denen es eindeutig um Spaß und nur<br />
um die Bewegung an der frischen Luft geht.<br />
Ehrwald<br />
Dass es aber auch Steigerungen gibt, beweisen einige andere,<br />
die in den bestens präparierten Spuren unterwegs sind. Oder,<br />
Nassenreith<br />
Unser ImstTourenvorschlag<br />
RUND-LOIPE GAICHTPASS (leichter Schwierigkeitsgrad)<br />
START ist im Ortskern von Tannheim. Dann geht’s östlich in der<br />
Loipe über Wiesen mit Blick auf die Rote Flüh und den Gimpel.<br />
Am Südufer des Haldensees folgt man der Spur am Waldrand<br />
nach Nesselwängle. Unterhalb der Tannheimer Gruppe und Krinnenspitze<br />
wird eine weite Schleife über die äußersten Wiesen des<br />
Tales gelaufen.<br />
Die RÜCKKEHR nach Tannheim erfolgt über flache Wiesen von<br />
Nesselwängle. Nach einer leichten Abfahrt ist man am Ostufer<br />
des Haldensees. Als Höhepunkt der Tour gilt die Überquerung<br />
des zugefrorenen Haldensees. Dann geht’s weiter nach Grän<br />
und anschließend über breite Wiesen nach Tannheim zurück.<br />
Länge: 18,9 km, <strong>Zeit</strong>: 4 Stunden, Höhenunterschied: 54 m<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 25
ALLGÄU AKTIV | Ski-Langlauf<br />
Menschen<br />
glücklich<br />
machen<br />
als weitere Steigerung: in der Skating-Technik. Wir gestehen,<br />
dass wir ein bisschen neidisch zu diesen Loipen-Kollegen hinüberschielen.<br />
Denn wer die freie Technik beherrscht, hinterlässt<br />
wirklich einen sportlichen, einen dynamischen Eindruck.<br />
Übrigens, nach einer längeren Unterhaltung<br />
mit einem Orthopäden, wissen wir nun:<br />
Es gibt im Winter kaum eine gesündere Sportart als Langlauf.<br />
Weshalb? Die Antworten „unseres“ Arztes:<br />
• Durch den Einsatz der Stöcke werden viele Muskeln<br />
des Körpers gleichmäßig beansprucht.<br />
• Die gleichmäßige Bewegung der Beine und<br />
Hände schont Gelenke und die Wirbelsäule.<br />
• Langlauf stärkt Herz, Kreislauf, Venen und<br />
die Fettverbrennung.<br />
• Das Verletzungsrisiko beim Langlauf ist gering<br />
(sofern die Loipen einigermaßen eben verlaufen wie<br />
an vielen Stellen im Tannheimer Tal) – vor allem<br />
im Vergleich <strong>zum</strong> alpinen Skisport.<br />
• Der Sport in der Loipe ist für alle Altersgruppen geeignet.<br />
Das Tannheimer Tal gilt als eine Art Langlaufparadies. Bereits<br />
im Jahr 2008 zeichnete der „ADAC Ski Guide“ die Region als<br />
eines der zehn Top-Skigebiete im Bereich Nordic/Langlauf aus.<br />
Und auch das Land Tirol verpasste dieser Region ein Loipengütesiegel.<br />
Das Loipennetz ist gewaltig und erstreckt sich über 140<br />
Kilometer. Ebenfalls bemerkenswert: Es gibt nur einen Höhenunterschied<br />
von maximal 100 Metern.<br />
26 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
Manchmal braucht man Glück im Leben.<br />
Sepp Schiffer, Chef des Schwarzen Adlers<br />
in Tannheim, war schon seit langem zusammen<br />
mit seiner Frau Ellen auf der Suche<br />
nach einem neuen Küchenchef, als er an diesem Abend<br />
in einem Restaurant in Oy-Mittelberg einkehrte. Er kam<br />
mit dem Besitzer ins Gespräch und konfrontierte ihn mit<br />
der Frage: „Sag mal, kennst du einen Koch, der eine neue<br />
Arbeitsstelle sucht?“ Sepp Schiffer erwartete nicht wirklich<br />
eine positive Antwort – und vernahm doch diesen<br />
Satz: „Ja kenn ich. Da hinten am Tisch sitzt er.“<br />
Danach ging‘s ruckzuck. Der Adler-Chef steuerte besagten<br />
Tisch an – und nach ein paar Minuten gab’s einen<br />
Handschlag zwischen ihm und Richard Huth. Der<br />
Schwarze Adler Tannheim hatte ab sofort einen neuen<br />
Chefkoch. Mitte Januar 2019 war das, und will man von<br />
Richard Huth wissen, wie die erste Bilanz ausfällt, sieht<br />
man einen nach oben gestreckten Daumen. „Ich fühle<br />
mich rundum wohl“, sagt er und meint damit sowohl<br />
zu gewinnen:<br />
Koch für Zuhause<br />
Das gibt’s nicht alle Tage: Unser Magazin bietet<br />
mit dem Schwarzen Adler ein spezielles Gewinnspiel.<br />
Sie können Richard Huth gewinnen – für<br />
einen Abend bei Ihnen zu Hause in der Küche.<br />
Sie einigen sich mit ihm im Vorfeld auf ein mehrgängiges<br />
Menü, und der Meisterkoch wird mit<br />
gefüllten Taschen und Körben bei Ihnen
Ski-Langlauf | ALLGÄU AKTIV<br />
Foto (Bürgermeisterstück): stock.adobe.com, HL-PHOTODESIGN.EU; Grafik: stock.adobe.com, Good Studio<br />
Richard Huth ist Koch<br />
aus Leidenschaft und liebt die<br />
Herausforderung an seinem Beruf.<br />
Sein Lieblingsessen ist ein<br />
Bürgermeisterstück.<br />
seinen Arbeitsplatz, als auch die Gegend, in der wohnt.<br />
Das ist das Allgäu, und weil der gebürtige Franke ein<br />
ausgesprochener Bergfreund ist, war die Begegnung mit<br />
Sepp Schiffer auch für ihn ein Glücksfall.<br />
Huth arbeitete zuvor als Küchenchef in Würzburg –<br />
mit Leidenschaft, wie er betont. Überhaupt hat der Beruf<br />
Koch für ihn sehr viel mit Leidenschaft zu tun. Seit<br />
43 Jahren schwingt er den Kochlöffel und will, so drückt<br />
er es selbst aus, „Menschen glücklich machen“.<br />
Ob es ihm nach all den Jahren nicht ein bisschen langweilig<br />
wird in der Küche? Ob sich irgendwann so etwas<br />
wie triste Routine einstellt? Ein vehementes Kopfschütteln<br />
ist die Antwort und dieser Hinweis: „Ich bringe jeden<br />
Tag neue Produkte auf den Tisch. Kein Tag gleicht<br />
dem anderen.“ Und auch die Reaktionen der Gäste sind<br />
nicht immer gleich – wobei ihm die sehr wichtig sind.<br />
„Und natürlich“, gesteht der Sohn eines Gastwirts,<br />
„wenn es Lob gibt, ist das einfach zusätzlicher Ansporn<br />
für die nächsten Stunden und Tage.“<br />
auftauchen und Ihre Küche in Beschlag<br />
nehmen. Das Tolle daran:<br />
Sie können auch Gäste einladen.<br />
Richard Huth kocht an diesem<br />
Abend für eine Gesellschaft mit<br />
maximal sechs Personen.<br />
Bürgermeisterstück<br />
Für 4-6 Personen<br />
DIE ZUTATEN:<br />
· 1,5 bis 2 Kilogramm Rindfleisch<br />
· Barbecuesoße<br />
· Öl<br />
· je 1 Esslöffel Rosmarin, Majoran, Thymian,<br />
Vanille, Paprikapulver und Knoblauchpulver<br />
· Salz, Pfeffer (geschrotet)<br />
· etwas Wasser oder Bier<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Aus den Gewürzen eine Mischung herstellen, dann Fleisch einschneiden.<br />
Am besten vorsichtig in die Fettschicht eine Rautenform<br />
einschneiden (mit einem scharfen Messer). Aber Achtung:<br />
Nicht bis <strong>zum</strong> Fleisch durchschneiden.<br />
Zunächst die Seite mit dem Fettdeckel marinieren. Dann die<br />
Rückseite leicht einölen und ebenfalls mit der Gewürzmischung<br />
das Fleisch ganzflächig einmassieren.<br />
Im Grill eine Tropfschale unter den Gitterrost legen, darüber das<br />
Fleisch legen, ein wenig Wasser oder Bier in die Tropfschale einfüllen.<br />
Das schafft im Grill ein feuchtes Raumklima und die Flüssigkeit<br />
aus der Tropfschale lässt sich auch für eine aromatische<br />
Sauce verwenden.<br />
Einsendeschluss: 1. März 2020<br />
Schicken sie<br />
eine Mail an redaktion@griassdi-allgaeu.de oder eine Postkarte an<br />
<strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu, Erlebnismagazin, Stichwort: Küchenchef, 87430<br />
Kempten und beantworten Sie folgende Frage: Wie heißt das<br />
Chef-Ehepaar des Schwarzen Adlers in Tannheim?<br />
Das Fleisch bei 60 bis 65°C etwa 12 Stunden im Backofen garen.<br />
Am Schluss ca. 20 Minuten bei Grillfunktion oder starker Oberhitze<br />
überkrusten.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 27
ALLGÄU AKTIV | Rodelspaß<br />
UNTERWEGS AUF ZWEI KUFEN<br />
Von gemütlich<br />
bis rasant<br />
28 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Rodelspaß | ALLGÄU AKTIV<br />
Sanfte Hügel, Adrenalin, fantastische<br />
Ausblicke und Hüttenzauber:<br />
Wer in den Allgäuer Alpen auf dem<br />
Rodel Platz nimmt, kann einiges erleben.<br />
Wir verraten, wo die Schlittenfahrten<br />
besonders viel Spaß machen.<br />
TEXT Ingrid Rösner | FOTOS Marc Oeder<br />
Von leicht bis wild: Im Allgäu ist für jeden Freund<br />
des Rodel-Vergnügens etwas dabei. Denn die Landschaft<br />
ist so abwechslungsreich, dass Familien, aber<br />
auch sportliche Abenteurer den perfekten Rodelberg<br />
für sich finden. Die ganz Kleinen rutschen am besten auf einem<br />
der flachen Hügel hinunter. Die findet man in vielen Allgäuer<br />
Orten – <strong>zum</strong> Beispiel am Skizentrum in Pfronten-Steinach, wo<br />
die Kinder unbekümmert in den Schnee fallen können. Ansonsten<br />
fahren Kindergarten- und Grundschulkinder wohl besser bei<br />
den Eltern vorne auf dem Schlitten mit.<br />
Viele Strecken sind gespurt, manche sogar beschneit und abends<br />
beleuchtet. Und sie sind bequem mit den Bergbahnen erreichbar<br />
oder können mit einer Winterwanderung und Einkehr in einer<br />
bewirtschafteten Alpe verbunden werden. Wer keinen Schlitten<br />
hat, kann sich an den vielen Ausleihstationen einen mieten.<br />
Shuttlebusse bringen den Gast oft an den Ausgangspunkt zurück.<br />
Hier nun ein paar Tipps – von leicht bis sportlich.<br />
Der Weg zur Buchel Alpe in Unterjoch ist nicht zu steil, weshalb<br />
für kleinere Kinder die 45 Minuten vom Parkplatz Obergschwend<br />
bis zur Hütte kein Problem darstellen. Zum einen lockt<br />
dort selbst gemachter Kuchen in warmer Stube. Zum anderen<br />
gibt’s eine gemütliche Abfahrt, die vom Transportschlitten der<br />
Hütte gebahnt wird. Im Gebiet Alpsee-Grünten bei Immenstadt<br />
führt vom Steigbach ein Weg zur Mittelstation des Hausbergs,<br />
dem Mittag (eine Stunde zu Fuß oder mit der Mittagbahn). Danach<br />
geht es mit toller Aussicht auf Allgäuer und österreichische<br />
Gipfel 4,7 Kilometer <strong>zum</strong> Ausgangspunkt zurück.<br />
Im Tannheimer Tal lohnt sich der Aufstieg <strong>zum</strong> Adlerhorst<br />
oberhalb von Haller bei Nesselwängle. Dort sind zwar keine<br />
Greifvögel zu sehen, dafür hat man eine fantastische Aussicht in<br />
die Berge. Am besten vor 14 Uhr aufsteigen, denn erst da-<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 29
ALLGÄU AKTIV | Rodelspaß<br />
Beste Rodelbedingungen gibt‘s am Ofterschwanger Horn. Ausleihen kann man die Schlitten an der Bergstation.<br />
nach darf man auf dem gut präparierten Weg – mit ein paar<br />
engen Kurven – runterfahren. Schlitten kann man an der Hütte<br />
ausleihen.<br />
Für Ambitioniertere und Familien mit größeren Kindern bietet<br />
sich die längste Naturrodelbahn im Allgäu an. Sie führt vom<br />
Breitenberg ins Achtal bei Pfronten. Mit der Breitenbergbahn<br />
und dem Hochalplift geht es auf 1677 Meter hinauf. Der Rodler<br />
kann dort starten oder weitere 20 Minuten bis <strong>zum</strong> Gipfel<br />
und zur Ostlerhütte laufen. Der Aufstieg lohnt sich, denn der<br />
Blick über Allgäuer und Tiroler Berge sowie das Voralpenland<br />
ist beeindruckend. Danach geht es sieben Kilometer auf einem<br />
Forstweg hinab. Ein Shuttlebus fährt zur Talstation der Breitenbergbahn.<br />
Eine einmalige Aussicht auf den Hochgrat ist bei<br />
der Abfahrt vom Imberghaus im Oberstaufener Ortsteil Steibis<br />
inklusive. Hinauf geht es in einer Stunde zu Fuß oder mit der<br />
Imbergbahn. Die Auffahrt ist vor allen Dingen dann zu empfehlen,<br />
wenn viel Rodelverkehr ist. Denn der Fußweg führt an der<br />
gleichen Strecke hinauf.<br />
Wer auf schneebedeckte Kurven steht, wird zwischen Oberjoch<br />
und Bad Hindelang fündig. Vom Startpunkt, der Hirschalpe,<br />
schlängelt sich ein kurvenreicher Weg ins Tal. Am Fuße des<br />
Nebelhorns in Reichenbach bei Oberstdorf verläuft eine Rodelstrecke<br />
mit tollem Blick ins Illertal und auf die umliegenden<br />
Berggipfel. Zu Fuß geht es <strong>zum</strong> urigen Berggasthof Gaisalpe hinauf.<br />
Die Wirtsleute räumen dort den Weg frei, verleihen Rodel<br />
und kochen zudem fantastische Knödel.<br />
Für Unerschrockene haben wir auch einen Tipp parat. Steile<br />
Gipfel versprechen rasante Abfahrten. Für solche Strecken benötigt<br />
man Übung und Respekt, wie am Imberger Horn bei Bad<br />
Hindelang. Das ist ein Paradies für Abenteurer. Denn hier gibt es<br />
drei präparierte Naturbahnen mit unterschiedlichem Anspruch,<br />
auch familiengeeignete. Alle Bahnen sind nur fürs Rodeln reserviert.<br />
Man muss daher nicht mit Gegenverkehr rechnen. Bei der<br />
Auffahrt mit der Hornbahn und auch bei der Abfahrt reicht die<br />
Sicht bis ins Ostrachtal. Die gelbe Strecke der jeweils bis zu 3,5<br />
Kilometer langen Rodelrouten verläuft nahe der Gondelbahn.<br />
Die hat‘s in sich – denn es geht rasant direkt zur Talstation zurück.<br />
Wie gesagt: Das ist etwas für Unerschrockene.<br />
www.allgaeuwinter.de<br />
30 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Töpfer ist...<br />
Mit Herz und Verstand<br />
bei der Sache<br />
Hebammen-Tipp Nr. 28<br />
Babyhaut ist 5-mal dünner als die von<br />
Erwachsenen. Daher ist sie empfindlicher<br />
und durchlässiger. Eine sanfte Pflege ohne<br />
künstliche Duft- und Konservierungsstoffe<br />
ist genau die richtige Wahl.<br />
www.toepfer-babywelt.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 31
32 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
MEI<br />
HUIMAT<br />
Wander-Tipp von Nicole<br />
ZUR<br />
SCHWARZ-<br />
WASSER-<br />
HÜTTE<br />
Azurblauer Himmel und nur leichte Wolkenschleier<br />
an einem milden Wintertag:<br />
Eine gute Voraussetzung für eine beeindruckende<br />
Tour, die am Parkplatz der<br />
Ifenbahn (Tagesticket 3 Euro) in Hirschegg<br />
beginnt und ins traumhafte Schwarzwassertal<br />
führt. An der Auenhütte an der Talstation<br />
der Ifenbahn legen wir los und gehen<br />
links am Lift vorbei – der Anfang des<br />
gut ausgeschilderten Winterwanderwegs<br />
Richtung Schwarz wasserhütte.<br />
Noch befinden sich unsere Schneeschuhe<br />
am Rucksack, da die Strecke bestens<br />
präpariert ist. Im Sommer ist der Weg<br />
übrigens bestens mit Kinderbuggy zu bewältigen.<br />
Gleich zu Beginn passieren wir<br />
den Herzsee 2 , den Beschneiungsteich der<br />
Ifenbahn.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 33
8<br />
2<br />
3<br />
Der erste Abschnitt führt uns durch<br />
das wildromantische Naturschutzgebiet<br />
Rüche. Der Weg, den wir nehmen, verläuft<br />
mitten durch riesige Felsbrocken. Sie<br />
sind übrigens die Überbleibsel eines vor<br />
Jahrhunderten niedergegangenen Felssturzes.<br />
3<br />
Am links gelegenen Bildstöckle haben<br />
wir nach einer zunächst gemütlichen<br />
Wanderphase die ersten Höhenmeter erreicht.<br />
Das Bildstöckle erinnert an das<br />
schwere Lawinenunglück von 1952, als<br />
am Hohen Ifen eine gewaltige Lawine ins<br />
Tal raste und drei Hütten im Bereich der<br />
Melköde verschüttete. Schon Tage zuvor<br />
hatten Schneestürme das Leben im Allgäu<br />
und Kleinwalsertal lahmgelegt. 20 Menschen<br />
verloren damals ihr Leben.<br />
Weiter geht es über die weitläufige Ebene<br />
Richtung Alpe Melköde (1 347 Meter),<br />
4 auf die seit dem Jahre 1648 ausschließlich<br />
Milchkühe aufgetrieben werden und<br />
deren Milch man zu Käse verarbeitet. An<br />
der Alpe Melköde stürzt der Schwarzwasserbach<br />
tosend über einen felsigen Abhang.<br />
Rechterhand bestaunt der Wanderer<br />
die gewaltigen Felsmassive des Hohen Ifen<br />
(2 229 Meter), 5 dessen Wände zu den Seiten<br />
so steil abfallen, dass sich dort kaum<br />
Schnee ansammeln kann. Ein traumhafter<br />
Ausblick.<br />
Nun schnallen wir unsere Schneeschuhe<br />
an, da wir an einem warmen Tag unterwegs<br />
sind und der Schnee schon recht<br />
„muasig“ (weich) ist. Wir wollen ja nicht<br />
zwei Schritte nach vorn und einen zurück<br />
34 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
cheidegg<br />
Iller<br />
Nesselwang<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
z<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
Reutte<br />
n<br />
Oberstdorf<br />
Riezlern<br />
Ehrwald<br />
Auenhütte<br />
Warth<br />
Lech<br />
4<br />
Imst<br />
5<br />
Nassenreith<br />
KURZINFO:<br />
Höhenmeter: ca. 415 m<br />
Kilometer: ca. 10 km<br />
Laufzeit: 3 Stunden gesamt<br />
SKITOURENZIELE UND<br />
SCHNEESCHUHWANDERUNGEN<br />
AB DER SCHWARZWASSERHÜTTE<br />
Berlingerköpfle (1 994 m),<br />
Diedamskopf (2 090 m),<br />
Falzerkopf (1 968 m),<br />
Grünhorn (2 034 m),<br />
Hählekopf (2 058 m),<br />
Hoher Ifen (2 229 m),<br />
Steinmandel (1 981 m)<br />
machen. Es geht nun einen ziemlich steilen<br />
Hang hinauf zu einem wunderschönen<br />
Plateau. 8<br />
Endlich ist das Ziel in Sicht (<strong>zum</strong>indest<br />
die Fahne der Schutzhütte sehen wir). Von<br />
nun an führen nur noch einige Kehren<br />
nach oben – was soll ich sagen: Die Aussicht<br />
ist schon jetzt überwältigend.<br />
Die Schwarzwasserhütte (1 651 Meter)<br />
6 bietet Schlafplätze in Mehrbettzimmern<br />
(40) oder Matratzenlagern (30) an.<br />
Wir stärken uns mit einem leckeren Kaiserschmarrn,<br />
bevor wir die gleiche Runde<br />
zurück ins Tal laufen. Der in meinen<br />
Augen wunderschöne Rundumblick<br />
7 vom Hohen Ifen bis <strong>zum</strong> Grünhorn<br />
gibt mir wieder einmal das Wahnsinnsgefühl<br />
von Huimat.<br />
6<br />
7<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 35
ALLGÄU AKTIV | Anspruchsvolle Skitouren<br />
Reiz<br />
der<br />
Rinnen<br />
Nichts gegen Genusstouren.<br />
Entspannt über nette Hänge ins Tal<br />
wedeln, das hat schon was.<br />
Aber wenn die Bedingungen passen,<br />
bieten steile Hänge und Rinnen<br />
versierten Skitourengehern ein<br />
besonderes Erlebnis. Nervenkitzel<br />
gibt’s gratis dazu.<br />
TEXT & FOTOS Robert A. Schmid<br />
36 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Anspruchsvolle Skitouren | ALLGÄU AKTIV<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 37
ALLGÄU AKTIV | Anspruchsvolle Skitouren<br />
Steigeisen und Pickel sollte man beim Abenteuer in der<br />
Elferrinne nicht vergessen. Links lächelt der Autor dieser Geschichte.<br />
Früh am Morgen. Autofahrt ins Abenteuer. Die Berge<br />
vor Augen, die Tour im Kopf und Rammstein im Ohr:<br />
Links 2, 3, 4. Gitarrenriffs gegen aufkeimende Selbstzweifel.<br />
Thaneller. Eine gewaltige Pyramide bei Heiterwang<br />
im Außerfern. Schon der Normalweg durch das steile Kar<br />
ist eine knackige Skitour. Doch unser Ziel ist die Nordrinne, ein<br />
Highlight für Steilwand-Aspiranten.<br />
Wer die Route einmal gesehen hat, wird sie so schnell nicht<br />
vergessen. Sie führt spektakulär in Falllinie vom Gipfel durch die<br />
Nordwand. Aus der Ferne ist es kaum zu glauben, dass die Direttissima<br />
mit Skiern befahren wird.<br />
Das Spektakel rückt näher<br />
Nach 1300 Höhenmetern Aufstieg <strong>zum</strong> Gipfel des Thanellers<br />
rückt das Spektakel näher. Erste verstohlene Blicke in den<br />
Schlund der Rinne. Anspannung. Stille. Jetzt gilt es. Stefan, unser<br />
Bester, fährt vor, Miriam gleich hinterher. Die Einfahrt ist<br />
so steil und eng, dass man zunächst mit den Skiern nur seitlich<br />
abrutscht. Der Hangneigungsmesser am Skistock zeigt 57 Grad<br />
an. Stürzen ist hier nicht angesagt.<br />
Sobald sich der Trichter etwas öffnet, setzen wir die ersten<br />
kurzen Schwünge. Fast aus dem Stand müssen wir in dem engen<br />
Steilgelände um die Kurven mehr springen als schwingen.<br />
Das geht mächtig in die Beine. Die Muskeln brennen. In den<br />
kurzen Erholungspausen genießen wir gigantische Tiefblicke,<br />
eingerahmt von Felswänden. Die Engstellen mit Blankeis, die in<br />
manchen Wintern mühsam abzuklettern sind, bleiben uns erspart<br />
– der guten Schneelage sei Dank.<br />
Keine Ahnung, wie lange wir schon durch die Nordrinne fahren.<br />
Das <strong>Zeit</strong>gefühl weicht dem Rausch der Tiefe. Dann auf<br />
Steile Skitouren (Teil 1)<br />
PONTEN, 2041 METER, OSTRINNE Von der Lift-Talstation in<br />
Schattwald (Tannheimer Tal) über das Stuibenkar über den Normalweg<br />
auf den Ponten. Zu Fuß am Gipfelkreuz vorbei (vorher<br />
kommt noch eine andere, steilere Rinne, in die meist abgeseilt<br />
wird). Der Einstieg in die Rinne kann bei hartem Schnee etwas<br />
unangenehm sein. Über das Pontenkar und die Skipiste geht es<br />
bequem <strong>zum</strong> Ausgangspunkt zurück. Eine schöne Runde (rund<br />
1000 Höhenmeter) mit Rinne.<br />
FERNPASSRINNE Nach dem Fernpass (1212 Meter) parken.<br />
Kurz hinab <strong>zum</strong> Bach und dann durch die Rinne bis auf 2100<br />
Meter. Gipfelsammler haben die Wahl zwischen dem etwas<br />
weiteren Tagweidkopf (2407 m) und dem Mittleren Kreuzkopf<br />
(2320 m). Die ostseitige Exposition erfordert meist einen sehr<br />
frühen Aufbruch.<br />
38 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Anspruchsvolle Skitouren | ALLGÄU AKTIV<br />
Der Skifahrer sollte früh aufbrechen, wenn er<br />
die Tour in der Fernpassrinne in Angriff nimmt.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 39
ALLGÄU AKTIV | Anspruchsvolle Skitouren<br />
Steile Skitouren (Teil 2)<br />
THANELLER, 2341 METER, NORDRINNE Am Karlift bei Heiterwang<br />
(Außerfern) parken und über das Nordkar und das Rintljoch<br />
auf dem Normalweg <strong>zum</strong> Gipfel (1300 Höhenmeter). Ein paar<br />
Meter nördlich vom Gipfel links die Einfahrt in die Rinne. Dort<br />
immer links halten. Eine gründliche Tourenplanung und am<br />
besten noch eine aktuelle Einschätzung von Kennern vor Ort sind<br />
unerlässlich. Zur Sicherheit Steigeisen und Pickel mitnehmen.<br />
ELFERKOPF, 2350 METER, ELFERRINNE Von Schwendle<br />
(Kleinwalsertal) auf dem Normalweg durchs Wildental <strong>zum</strong><br />
Wintergipfel des Elferkopfes (rund 1200 Höhenmeter). Zwischen<br />
dem Haupt- und dem Wintergipfel steigt man über eine sehr<br />
enge und steile Rinne nach Norden ab. Steigeisen und Pickel<br />
nicht vergessen! Bei schwierigen Verhältnissen muss abgeseilt<br />
werden. Infos zu den aktuellen Bedingungen einholen!<br />
ACHTUNG Insbesondere bei der Thaneller-Nordrinne und bei der<br />
Elferrinne handelt es sich um sehr ernste alpine Skitouren, die<br />
man nur bei allerbesten Verhältnissen in Erwägung ziehen sollte.<br />
Sie führen durch extrem steiles, absturzgefährdetes Gelände.<br />
Bei hartem oder gar eisigem Untergrund könnte ein Sturz fatale<br />
Folgen haben.<br />
Eine schöne Runde (rund 1000 Höhenmeter)<br />
mit Rinne erwartet die Skifahrer am Ponten.<br />
40 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Anspruchsvolle Skitouren | ALLGÄU AKTIV<br />
einmal vor uns schier endlose Weite. Geschafft! Nach dem<br />
Ende der Rinne wedeln wir beschwingt zur Aufstiegsroute ins<br />
Kar und über die Skipiste ins Tal. Beglückte Blicke zurück. Sind<br />
wir da wirklich abgefahren? Freude pur. Miriam, erst den zweiten<br />
Winter auf Skitour, ist stolz auf ihren Parforceritt.<br />
Die Region bietet „Süchtigen“ viele Ziele<br />
Wer einmal den Reiz der Rinnen entdeckt hat, kehrt immer wieder<br />
zurück. Sie entfalten eine Sogwirkung. Umso besser, dass das<br />
Allgäu mit seinen Ausläufern „Süchtigen“ viele Ziele bietet. Da<br />
gibt es äußerst knackige wie die Trettachrinne von der Mädelegabel,<br />
aber auch viele genussvolle <strong>zum</strong> Reinschmecken.<br />
Dazu zählt die Fernpassrinne, die den meisten Autofahrern sofort<br />
ins Auge sticht. Vom Fernpass wirkt sie so abweisend und<br />
steil, doch im Aufstieg entpuppt sie sich überraschend zahm. Bei<br />
guten Verhältnissen geht es mit Kickkehren zügig durch den maximal<br />
38° steilen Hang <strong>zum</strong> Sattel. Um 7 Uhr sind wir gestartet,<br />
und doch zu spät dran. Die Sonne setzt dem Osthang (und uns)<br />
zu. Die Folge: ein überaus schweißtreibender Aufstieg durch den<br />
schweren Schnee und eine erhöhte Lawinengefahr.<br />
Auch der Ponten und der Bschießer im Tannheimer Tal warten<br />
mit Rinnen auf, die für sichere Skifahrer und versierte Tourengeher<br />
ein Erlebnis sind. Nach dem üblichen Aufstieg durchs<br />
Stuiben-Kar, eine der beliebtesten Skitouren weit und breit, geht<br />
es mit Ski am Rucksack etwas ausgesetzt <strong>zum</strong> Gipfelkreuz des<br />
Ponten und noch ein Stück weiter, bis sich rechts eine Rinne auftut.<br />
Ein Gedicht über 200 Höhenmetern.<br />
Rinnen-Hopping, Teil 4: Von ganz anderem Kaliber ist die Elferrinne<br />
bei Mittelberg im Kleinwalsertal. So steil haben Thomas<br />
und ich den Einstieg beim Elferkopf nicht erwartet. Hilft nichts.<br />
Die ersten knapp 100 Höhenmeter klettern wir voll konzentriert<br />
mit Eisgeräten und Steigeisen ab. Eine kleine Mutprobe. Ängstliche<br />
seilen ab.<br />
Als sich die trichterförmige Rinne etwas öffnet und abflacht,<br />
stapfen wir eine ebene Fläche und legen die Ski an. Der Hangneigungsmesser<br />
zeigt immer noch stolze 54° an. Eine falsche Bewegung<br />
und die Ski oder wir machen den Abgang. Thomas findet in<br />
der steilen Rinne sofort seinen Rhythmus, wedelt elegant Zöpfe.<br />
Dann die Krönung: vor uns ein prächtiger, ideal geneigter Pulverhang.<br />
Die Steilabfahrt endet im Genuss.<br />
Wie gesagt: Nichts gegen eine Genusstour, aber...<br />
In mehr als 200 Jahren vom kleinen Bauerngasthof <strong>zum</strong> erfolgreichen<br />
Familienhotel: Tradition verpflichtet und ist nur bei intakten<br />
Gastgeberfamilien über Generationen möglich. Und genau<br />
so sind wir: familiär, ungezwungen und bodenständig. „Grüeß<br />
Gott derhuim“ heißt es bei den Allgäuern und mit dem Duzen<br />
ist man bei uns auch schnell vertraut. Wohlfühlen sollt ihr euch –<br />
das liegt uns ganz besonders am Herzen. Die „Krone“ und unsere<br />
Region Allgäu haben unglaublich viel zu bieten: ob sportlich,<br />
kulturell oder <strong>zum</strong> Relaxen. Das könnt ihr in nur<br />
einem Urlaub gar nicht<br />
umfänglich nutzen.<br />
Wir freuen<br />
uns auf Euch!<br />
Eure Familien Probst,<br />
Gehring und Kozjak<br />
Sorgschrofenstr. 2<br />
87541 Bad Hindelang/Unterjoch<br />
www.bibi.de<br />
· Ganzjährig familiengerechte Spezialwochen<br />
· Eigene Reitschule mit 24 Pferden und 4 Reitlehrern<br />
· Panorama Erlebnisbad mit drei Planschbecken<br />
und einem Whirlpool, beheizter Aussenpool<br />
· Beauty- und Wellnessoase mit umfangreichen<br />
Anwendungen für Erwachsene und Kinder<br />
· Kleinkindbetreuung bis 50 Std./Woche,<br />
Kinderbetreuung 70 Std./Woche und<br />
Teenebetreuung 25 Std./Woche<br />
· Drei Indoor Spielräume mit insgesamt 680 qm<br />
· Wald- und Abendteuer Spielplatz, Funcourt und<br />
großes Trampolinzelt<br />
· Hoteleigene Ski-, Snowboard- und Kinderskischule<br />
(mit gratis Skipass mit der BadHindealngPlusCard)<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 41
Allgäu tut gut<br />
Wussten Sie, dass … der mehrfach ausgezeichnete Jazz-Musiker Matthias Schriefl in Maria Rain<br />
im Oberallgäu aufgewachsen ist? Die Region macht vielleicht besonders musikalisch, denn<br />
von klein auf hatte er Musik im Blut. Bereits im Alter von drei Jahren trötete Schriefl ständig in eine<br />
halbe, kaputte Trompete. Was mit der anderen Hälfte passiert ist? Die ist einem Auto <strong>zum</strong> Opfer<br />
gefallen. Für die ersten Versuche hat es wohl dennoch gereicht. Ab seinem siebten Lebensjahr hat<br />
er dann gelernt, richtig zu spielen. Damals nahm er neben dem Trompetenunterricht auch noch<br />
Klavierstunden. Denn wie heißt es so schön: Früh übt sich...<br />
Foto: Matthias Becker<br />
42 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 43
Iller<br />
Memmingen<br />
Bad Wörishofen<br />
ALLGÄU TUT GUT | Hüttenabend<br />
Kaufbeuren<br />
Leutkirch<br />
Schongau<br />
Marktoberdorf<br />
Kempten<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Lechbruck<br />
Scheidegg<br />
Iller<br />
Nesselwang<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt Rettenberg<br />
regenz<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
Reutte<br />
rnbirn<br />
Oberstdorf<br />
Ehrwald<br />
Riezlern<br />
GANZ SCHÖN URIG<br />
Warth<br />
Kulinarische<br />
Kreativität<br />
Lech<br />
Imst<br />
Nassenreith<br />
Die Höfle Alp oberhalb von<br />
Kranzegg punktet mit<br />
Käse-Spezialitäten und einer<br />
Konditormeisterin.<br />
Weshalb es einmal im Monat bei<br />
diversen Schmankerln und<br />
Live-Musik besonders zünftig<br />
zugeht und die Kuchen wahre<br />
Kunstwerke sind.<br />
TEXT Freddy Schissler | FOTOS Martina Diemand<br />
44 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Hüttenabend | ALLGÄU TUT GUT<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 45
ALLGÄU TUT GUT | Hüttenabend<br />
Nicht nur in der Küche ein eingespieltes<br />
Team: Verena und Robert<br />
Jörg. Eine Spezialität: Knödel in allen<br />
Variationen. Gemütlich ist‘s in der<br />
Ferienwohnung unterm Dach.<br />
Kur<strong>zum</strong>: eine Alpe mit Herz.<br />
Es gibt Dinge im Allgäu, da hört der Spaß auf. Zum<br />
Beispiel bei Kässpatzen, die schlecht zubereitet sind.<br />
Da kann der Allgäuer (vermutlich nicht nur der) grantig<br />
werden, wenn er seine Leibspeise in mäßiger ualität<br />
auf den Tisch bekommt, schlecht gelaunt und angriffslustig.<br />
Mit dieser Spezies Gast haben es Verena und Robert Jörg noch<br />
nicht zu tun gehabt. Sie bewirtschaften seit vielen Jahren die<br />
Höfle Alp oberhalb von Kranzegg, und regelmäßig kommen<br />
in dieser urigen Hütte Kässpatzen auf den Tisch, in<br />
aller Regel von der Chefin selbst zubereitet.<br />
Na ja, eine gebürtige Allgäuerin ist Verena Jörg nicht,<br />
sondern aus der Gegend bei Biberach. Da könnte es ja <strong>zum</strong>indest<br />
sein, dass sie das Kässpatzen-Zubereiten nicht<br />
unbedingt im Blut hat. Ist es aber nicht, und so beteuert<br />
ihr Mann in jenem Dialekt, der wiederum ihm in<br />
die Wiege gelegt wurde: „Dia macht di beschte Kässchpatze.“<br />
Immerhin gehört Robert Jörg zu jenen<br />
Allgäuern, die es mitunter mit diesem Spruch halten:<br />
„It g‘schumpfe isch globet gnua.“ Da zählt seine<br />
Aussage doppelt.<br />
Die Höfle Alp ist seit jeher in Familienbesitz, vor knapp 20<br />
Jahren hat Robert Jörg hier oben auf 1200 Metern Höhe, eineinhalb<br />
Stunden Fußmarsch vom Gipfel des Grünten entfernt,<br />
angefangen und vor zehn Jahren die Alpe auch touristisch ausgebaut.<br />
Gäste können in einer Wohnung und in zwei separaten<br />
Zimmern übernachten, inklusive Frühstück und Abendessen.<br />
Ach ja, und dann hat er auch seine Frau kennengelernt, die regelmäßig<br />
im Allgäu Urlaub machte, und mit ihr eine ausgezeichnete<br />
Köchin und Konditormeisterin an Land<br />
gezogen.<br />
„Man muss sich auf einer Alp immer wieder überlegen,<br />
was man neu anbieten kann“, sagt der Hausherr.<br />
Was er damit meint: Die Konkurrenz ist groß und<br />
schläft nicht, und wenn man den Gästen kulinarisch<br />
Besonderes auf den Tisch stellt, dann spricht sich so<br />
etwas schnell herum. So wie das reichhaltige Knödel-Angebot<br />
auf der Höfle Alp – zubereitet wahlweise<br />
mit Speck, Käse, Spinat, Brezen, Semmeln<br />
oder Kartoffeln. All das gibt’s beim Käseabend am<br />
ersten Freitag im Monat, inklusive zünftiger Live-<br />
46 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Hüttenabend | ALLGÄU TUT GUT<br />
Musik. Auch das hat sich herumgesprochen und so kann sich<br />
Robert Jörg über Reservierungen im Vorfeld nicht beschweren.<br />
Nicht selten geht die Gaudi dort oben auf 1200 Metern bis weit<br />
nach Mitternacht.<br />
Nun ist es ja so, dass viele Hüttenwirte erzählen, dass bei<br />
ihnen dies und jenes besonders gut schmeckt. Wir wollen das<br />
nicht einfach ungeprüft übernehmen und laden uns deshalb zu<br />
einem Kässpatzen-Abend ein. Das Team unseres Magazins hat<br />
sich tagsüber mit dem Essen zurückgehalten und macht sich<br />
hungrig auf den Weg zur Höfle Alp. Von Kranzegg aus läuft<br />
man zu Fuß eine Dreiviertelstunde, aber auch mit dem Auto ist<br />
sie auf einer Mautstraße erreichbar. Wir sind, wie gesagt, sehr<br />
hungrig, und doch wird es am Ende so sein, dass wir die gusseiserne<br />
Pfanne nicht vollständig leeren können. Und bitte: nicht<br />
wegen des Geschmacks der Spatzen. Ganz im Gegenteil, sie sind<br />
perfekt, sie sind ein Traum. Eher macht uns die Menge zu schaffen<br />
– das Gastgeber-Paar hat es zu gut mit uns gemeint.<br />
Ob wir danach noch einen Kuchen wollen, zur Abrundung<br />
der Mahlzeit, will die Chefin wissen? Wir würden ja gern. Immerhin<br />
haben wir gehört, dass Verena, die Konditormeisterin,<br />
wahre Wunderwerke aus dem Hut – oder besser: aus dem Backofen<br />
– zaubert. „Da kann ich meiner Kreativität vollen Lauf lassen“,<br />
sagt sie, schmunzelt und erklärt: „Wenn bei uns eine Geburtstagsfeier<br />
oder Hochzeit stattfindet, unterhalte ich mich im<br />
Vorfeld mit den Leuten. Denn ich will genau wissen, wie ich<br />
welchen Kuchen backen muss. Der sollte auch optisch perfekt<br />
passen <strong>zum</strong> Anlass.“ Dem Zufall etwas überlassen hat Verena<br />
Jörg, die längst das Allgäu ihre Heimat nennt, in der Küche<br />
noch nie. Dafür ist ihr die Koch- und Backkunst zu wichtig. Na<br />
ja, und natürlich ihre Gäste – wie an diesem Abend vom Magazin<br />
<strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu.<br />
Höfle Alp am Grünten<br />
GEÖFFNET Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertag jeweils von<br />
11 bis 18 Uhr (außer: November und April geschlossen). Weihnachts-<br />
und Faschingsferien durchgehend geöffnet.<br />
SPEZIALITÄTEN Täglich Kuchen und Torten von der Konditormeisterin;<br />
Samstag Knödeltag in allen Varianten; von Juni bis<br />
September gibt es am ersten Freitag im Monat Käseabende.<br />
ALPGENUSS Die Höfle Alp ist Mitglied im Verein „Allgäuer Alpgenuss“,<br />
einem Zusammenschluss von mehr als 40 bewirtschafteten<br />
Alpen im Allgäu. Die Mitgliedsbetriebe verpflichten sich,<br />
regionale Produkte und heimische Lebensmittel zu verwenden.<br />
ÜBERNACHTEN Wohnungseinheit mit 3 Mehrbettzimmern und<br />
einem Matratzenlager sowie Doppelzimmer mit Dusche/WC.<br />
Ferienwohnung in Kranzegg.<br />
www.hoefle-alp.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 47<br />
www.schaber.com
ALLGÄU TUT GUT | Milchprodukte<br />
48 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Milchprodukte | ALLGÄU TUT GUT<br />
Echt<br />
Allgäu<br />
Viele Verbraucher achten beim Kauf auf regionale Produkte.<br />
Die sollten vor allem gesund und nachhaltig sein. Um das zu<br />
gewährleisten, gibt es die Marke Allgäu. Sie stärkt auch<br />
bäuerliche Strukturen und kleine Familienbetriebe.<br />
TEXT Ingrid Rösner | FOTO Lisa Gräsel<br />
Hohe Berge, saftige Weiden, sanfte Kühe – dieses<br />
Trio formt ohne Zweifel das Bild des Allgäus, einer<br />
gewachsenen Kulturlandschaft. Aufgrund der<br />
vielschichtigen Geologie gedeihen hier verschiedenste<br />
Kräuter und damit bestes Futter für die Kühe. Sie liefern<br />
hochwertige Milch, die zu vielen weiteren Produkten verarbeitet<br />
wird. Wer schon einmal Käse, Butter, uark und Joghurt aus der<br />
Region probiert hat, schmeckt den Unterschied.<br />
Regionalität ist für viele Verbraucher ein echtes Kaufargument.<br />
Sie wollen wissen, woher die Produkte im Kühlregal<br />
kommen und verbinden mit regionalen Lebensmitteln vor allem<br />
eine deutlich höhere ualität. Genau dafür steht das Zeichen,<br />
das mittlerweile auf vielen Millionen Verpackungen zu finden<br />
ist: das blaue uadrat mit dem Allgäu-Logo. Es ist das Zeichen<br />
der Marke Allgäu. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Marken<br />
weist es aber nicht nur auf die regionale Herkunft des Produktes<br />
hin. Es ist vielmehr ein ualitätszeichen.<br />
Will ein Unternehmen Markenpartner werden und mit dem<br />
Logo seine Produkte kennzeichnen, verpflichtet es sich, nachhaltig<br />
zu wirtschaften, Ressourcen zu schonen und gesunde Produkte<br />
anzubieten. Die Kriterien für Branchen wie Outdoor-Betriebe,<br />
Dienstleister oder eben Lebensmittel sind klar definiert, so<br />
auch für Milch- oder Milch verarbeitende Betriebe. Alle Milchprodukte<br />
dieser Region mit dem blauen Markenzeichen werden<br />
aus 100 Prozent bester Allgäuer Milch hergestellt. Kühe dürfen<br />
kein gentechnisch verändertes Futter bekommen, außerdem sorgen<br />
die Landwirte für eine artgerechte Tierhaltung.<br />
Ebenso wird regelmäßig der Omega-3-Wert in der Milch gemessen,<br />
denn dieser muss einen festgelegten Mindestgehalt haben.<br />
Studien zufolge ist der Wert in der Milch besonders hoch,<br />
wenn Kühe viel Grünfutter bekommen oder auf einer Weide<br />
grasen dürfen. Omega-3-Fettsäuren wiederum sind in mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren enthalten.<br />
Sie wirken sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus, sind<br />
entzündungshemmend, senken den Blutdruck und beeinflussen<br />
den Fettstoffwechsel positiv. Die mit der Marke Allgäu ausgezeichnete<br />
Milch ist ein gesundes und ehrliches Produkt aus einer<br />
wertvollen Region.<br />
Regionale Werte fördern<br />
Ziel der Marke Allgäu ist es auch, bäuerliche Strukturen und<br />
kleine Familienbetriebe zu unterstützen, die hier fest verwurzelt<br />
sind. Denn diese stärken mit ihren handwerklichen Produkten<br />
die Region und prägen das typische Allgäuer Landschaftsbild. Es<br />
geht darum, regionale Strukturen zu erhalten und zu fördern sowie<br />
die Wertschöpfung im Allgäu zu halten.<br />
Viele Markenbotschafter sehen die Marke Allgäu als Auszeichnung<br />
an, mit der ihr sorgsames Wirtschaften wertgeschätzt wird.<br />
Das blaue uadrat bietet somit eine schnelle Orientierung für alle,<br />
die sich als Verbraucher für besonders hochwertige Produkte<br />
aus der Region entscheiden.<br />
www.extranet.allgaeu.de/marke<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 49
ALLGÄU TUT GUT | Faszienmassage<br />
Foto: imago<br />
50 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Marktoberdorf<br />
Kempten<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Lechbruck<br />
Scheidegg<br />
Iller<br />
Nesselwang<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
egenz<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
Reutte<br />
KÖRPERGEFÜHL<br />
nbirn<br />
Oberstdorf<br />
Berührung<br />
Ehrwald<br />
Riezlern<br />
Nassenreith<br />
Warth<br />
Lech<br />
mit Folgen<br />
Imst<br />
Sabine Merdian hat ihre Berufung<br />
gefunden – als Rolferin.<br />
Sie versucht, Faszien elastischer zu<br />
machen und damit Schmerzen bei<br />
Verspannungen zu lindern.<br />
Immer mehr Menschen suchen nach<br />
einem stressigen Tag alternative<br />
Methoden zur Gesunderhaltung.<br />
TEXT Freddy Schissler | FOTOS Alexander Keck<br />
Der Termin unseres Interviews scheint nicht schlecht<br />
gewählt. Denn ich bin schon besser aufgestanden<br />
als an diesem Morgen, die Verspannungen im Nackenbereich<br />
waren auch mal weniger intensiv, und<br />
die leichten Kopfschmerzen sind quasi das Tüpfelchen auf dem i<br />
eines Tages, den man gemeinhin als mittelmäßig bis mäßig bezeichnet.<br />
Verabredet bin ich mit Sabine Merdian, einer Rolferin<br />
aus Sonthofen. Ich gestehe, dass ich zunächst tief ins Internet eingetaucht<br />
bin, um mich schlau zu machen darüber, was eine zertifizierte<br />
Rolferin, Yoga-Lehrerin oder Fascial-Fitness-Trainerin<br />
genau mit dem Besucher anstellt. All diese Titel darf die 52-jährige<br />
Allgäuerin auf Grund entsprechender Ausbildungen tragen.<br />
Wer den Begriff Rolfing googelt, stößt auf folgende Bot-<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 51
ALLGÄU TUT GUT | Faszienmassage<br />
schaften – Rolfing hilft und unterstützt…<br />
• die Aufrichtung des Körpers und gesunde Körperhaltung<br />
• eine freiere Atmung und mehr Beweglichkeit<br />
• bei schmerzhaften Verspannungen und Fehlhaltungen<br />
• die Entlastung der Wirbelsäule und der Gelenke<br />
• eine feinere Wahrnehmung des eigenen Körpers<br />
• bei mangelndem Selbstvertrauen<br />
Wir leben in einer <strong>Zeit</strong>, in der das tägliche Arbeitstempo und<br />
die Anforderungen am Arbeitsplatz zunehmen. Ebenso verhält<br />
es sich mit den Wehwehchen im Körper – bis hin <strong>zum</strong> Burnout.<br />
Weshalb jene Angebote boomen, die schmerzhafte Auswirkungen<br />
von Stresssituationen lindern sollen. Zum Beispiel Yogaabende,<br />
<strong>zum</strong> Beispiel igong-Übungen, <strong>zum</strong> Beispiel Faszienmassage<br />
oder eben Rolfing. Gesunderhaltung ist angesagt, ebenso wie<br />
die Bereitschaft, immer höhere Leistungen zu erbringen.<br />
Negativ fürs Bindegewebe<br />
Sabine Merdian nimmt sich <strong>Zeit</strong> bei ihren Behandlungen, die jeweils 75<br />
Minuten dauern. Und sie packt kräftig zu – mit ihren Händen, die sie<br />
nicht selten zur Faust bildet. Damit versucht sie, Verhärtungen und Verklebungen<br />
zu lösen.<br />
Ein Widerspruch? Sabine Merdian meint nein, denn einerseits<br />
lässt sich ja die Situation am Arbeitsplatz oft nicht ändern. Die<br />
Entscheidung allerdings, nach Feierabend etwas für die Gesunderhaltung<br />
zu tun, kann jeder für sich treffen. Das tun längst immer<br />
mehr Menschen. Stress, ist Merdian überzeugt, wirke sich<br />
negativ auf das Bindegewebe aus, auf die Faszien (Weichteil-<br />
Komponenten des Bindegewebes), die sich im Körper wie ein<br />
Spannungsnetzwerk befinden. Diese Faszien elastisch zu halten,<br />
ist eine jener Aufgaben, denen sich Sabine Merdian stellt.<br />
Kann Rolfing Wunder bewirken? Sind wir hier in Sonthofen<br />
in einem Behandlungszimmer gelandet, wo die Allgemeinmedizin<br />
regelrecht in den Schatten gestellt wird? Im Wunderland?<br />
Eher nicht, denn unsere Gesprächspartnerin vermittelt den<br />
Eindruck einer Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht<br />
und realistisch denken kann. Wie eine Traumtänzerin wirkt sie<br />
nicht auf uns.<br />
Sie versucht, mit einer Geschichte zu erklären, wo sie beispielsweise<br />
helfen kann. Es ist noch nicht lange her, als ein<br />
62-Jähriger mit Schmerzen im Schulterbereich ihre Rolfing-<br />
Praxis aufsuchte. Was ihn auch deshalb massiv einschränkte,<br />
weil er ein leidenschaftlicher Nordic Walker war. Zehn Sitzungen<br />
schlug ihm Sabine Merdian vor, und sie beobachtete bereits<br />
bei der ersten Begegnung genau seinen Bewegungsablauf.<br />
„Oft sind Fehlhaltungen die Ursache für Schmerzen“, sagt<br />
sie, und die Schmerzen können an ganz anderen Stellen auftreten,<br />
als sie in den ersten Sitzungen im Visier hat. So behandelte<br />
sie ihn mit ihren Fingern, Armen und dem Ellbogen auch irgendwann<br />
im Bauchbereich. Der 62-Jähriger ließ sich auf die<br />
Behandlungsmethode der Sonthofenerin ein, verließ laut Merdian<br />
nach zehn Terminen schmerzfrei die Praxis und meldete<br />
sich drei Wochen danach bestens gelaunt mit folgender Nachricht<br />
bei ihr: „Ich habe den zweiten Platz bei den Deutschen<br />
Meisterschaften im Nordic Walking belegt.“<br />
Natürlich sei das eine tolle Bestätigung ihres Einsatzes, sagt<br />
Sabine Merdian, und so etwas bestärkt sie bei jener Entscheidung,<br />
einst den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen zu haben.<br />
Sie arbeitete vor Jahren als Industriekauffrau und danach<br />
52 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Faszienmassage | ALLGÄU TUT GUT<br />
als Dolmetscherin. „Nun habe ich meine Berufung gefunden.“<br />
Diesen Satz sagt sie mit Überzeugung und meint damit einerseits<br />
ihre Tätigkeit als Yoga-Lehrerin, ebenso wie jene als Rolferin.<br />
Die Rolfing-Methode funktioniert, kurz und knapp erklärt, in<br />
etwa so: Bei langsamer Massage der Faszien wird aus dem Gewebe<br />
Flüssigkeit herausgepresst. Dadurch kann neue Flüssigkeit<br />
aus dem Blutplasma der kleinen Kapillaren ins Gewebe aufgenommen<br />
werden. Das zunächst verfilzte Gewebe wird wieder<br />
elastischer. „Es können sich Verklebungen in den Faszien bilden“,<br />
erklärt die Sonthofenerin, „beispielsweise verursacht durch eine<br />
ständig gebeugte Haltung am Computer.“ Ihre Aufgabe ist es,<br />
diese Verhärtungen zu lösen. Was freilich ebenso wichtig sei:<br />
„Ich übe mit meinen Klienten neue und gesündere Bewegungsmuster<br />
ein. Sie müssen ein stärkeres Bewusstsein für den eigenen<br />
Körper entwickeln.“ Es fallen auch Worte wie Achtsamkeit oder<br />
Wohlfühlen (in der eigenen Haut).<br />
Einverstanden, ich ziehe mein Hemd aus und nehme Platz auf<br />
der Liege. Sabine Merdians Hände legen sich auf meine Schultern,<br />
gleiten darunter, später erreichen sie die Taille, ehe sie an<br />
den Füßen landen. Dort halten sich ihre Finger eine ganze Weile<br />
auf, streichen, drücken, kneten, massieren. Ich kann mich nicht<br />
erinnern, ihr von Problemen an Zehen oder an den Fußballen erzählt<br />
zu haben. Und wieder fallen auf Nachfrage Begriffe wie<br />
ganzheitlicher Ansatz oder strukturelle Behandlung. Was nichts<br />
anderes bedeutet, als dass in diesem Moment Schmerzen gelindert<br />
werden können, die woanders auftreten als im Fußbereich.<br />
Vermutlich ist unsere Behandlung zu kurz, als dass ich wie neu<br />
geboren von der Liege springe. Gut getan haben Sabine Merdians<br />
Massageeinheiten gleichwohl. Eine Behandlung dauert 75 Minuten.<br />
Die <strong>Zeit</strong> habe ich an diesem Arbeitstag nicht. Aber die nehmen<br />
sich immer mehr Menschen, um dem zunehmenden Tempo<br />
unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.<br />
(Rolfing und Rolfer sind registrierte Marken und werden<br />
deshalb mit den Symbolen R und TM gekennzeichnet).<br />
Vor über 20 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von<br />
Basoni. Unsere langjährige Erfahrung, unser freundliches<br />
Team und die Leidenschaft <strong>zum</strong> Kaffee zeichnen uns aus.<br />
Überzeugen Sie sich selbst und kommen Sie in den puren<br />
Genuss, in unserer Manufaktur in Waltenhofen, bei<br />
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In unserem Fachgeschäft in<br />
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• Barista-Zubehör<br />
• Kaffeebohnen<br />
Fachgeschäft & Schulungen<br />
BEHANDLUNG Lösen von Verhärtungen und Verklebungen<br />
in den Faszien, dem Bindegewebe des Körpers. Somit sollen<br />
Struktur (Körperbau) und Funktion (Bewegung) verbessert und<br />
die Spannungen im Körper abgebaut werden. Der Wunsch ist<br />
mehr Beweglichkeit.<br />
ÄNDERUNGEN Ersetzen ungesunder Bewegungsmuster durch<br />
positive Bewegungsabläufe. Neues Bewusstsein für den eigenen<br />
Körper. Verborgene Lebendigkeit entdecken. Achtsamkeit.<br />
ZIEL Erleichterte Atmung, mehr Energie, gesteigertes<br />
Wohlbefinden, größere Gelassenheit in hektischen <strong>Zeit</strong>en.<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 53<br />
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niedrig 14,2, mittel 9,8, hoch 8,1, extra hoch 8,6, kombiniert 9,5; CO2-Emissionen kombiniert: 214 g/km.<br />
54 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Grafiken: stock.adobe.com - Olga M; Fotos: Wilfried Betz (Leorthea), Freddy Schissler (Gewinner)<br />
Glück ist...<br />
... wenn der<br />
Verstand tanzt,<br />
das Herz atmet<br />
& die Augen lieben.<br />
Geradezu ins Schwärmen gerieten zwei treue Leser unseres<br />
Magazins während ihres Allgäu-Urlaubs in den Alpzitt-Chalets<br />
in Burgberg. Leorthea hat sich auf der Wandertour prompt<br />
diesen Kranz gefl ochten, ihr Freund Wilfried auf den Fotoauslöser<br />
gedrückt – und die beiden haben uns mit diesen Zeilen<br />
überrascht: „Glück ist, wenn der Verstand tanzt,<br />
wenn das Herz atmet und die Augen lieben.“<br />
Herzlich Willkommen<br />
im „Hotel Hochpaßhaus am Iseler“ in Oberjoch/Allgäu<br />
auf 1200 m. Unser Hotel liegt direkt auf der Skipiste,<br />
nur 3 Minuten bis zur neuen 8-er Schwanden-Sesselbahn und<br />
ist 150m von der Skischule Iseler (Skischulgelände) enernt.<br />
Das Hochpasshaus ist idealer Ausgangspunkt für das gesamte<br />
Skigebiet Oberjoch.<br />
Starten Sie Ihren Urlaubstag direkt vor dem Hotel mit<br />
einem atemberaubenden Blick in die Allgäuer Bergwelt.<br />
In Oberjoch bewegen Sie sich in Lugütegrad I: hausstaubmilbenfrei<br />
und schimmelpilzsporenarm. Unser Hotel verfügt<br />
über ein großes Restaurant mit Panorama-Sonnenterrasse.<br />
Hier werden Sie mit regionalen Spezialitäten verwöhnt.<br />
Für Entspannung sorgt unser Hallenbad und unsere Sauna.<br />
Es erwarten Sie große, neu renovierte Doppelzimmer<br />
Panorama mit Bad/Dusche, WC, Leihbademantel, Flachbild-TV,<br />
Safe, Sitzecke, W-LAN und Balkon zur Skipiste.<br />
Wir freuen uns über einen Anruf oder eine Email!<br />
Mit sonnigen Grüßen aus Oberjoch/Allgäu 1.200 m<br />
Manuela Kroll mit Team<br />
Blick hinter die<br />
Kulissen<br />
Beeindruckt vom Festspielhaus in Füssen und dem dortigen<br />
Ludwig-Musical zeigten sich die Gewinner unserer<br />
Meet-and-greet-Verlosungsaktion: Das Ehepaar Rösle durfte<br />
zudem vor der Vorstellung einen Blick hinter die Kulissen des<br />
Musicals werfen und traf Dr.-Gudden-Darsteller Alexander<br />
Kerbst (Mitte) <strong>zum</strong> kleinen Plausch.<br />
Skigaudi in<br />
Oberjoch<br />
05.01. bis 31.01.2020/<br />
08.03. bis 10.04.2020<br />
3 Tage Ü/F € 315<br />
3 Tage Ü/HP € 375<br />
p.P. im DZ Panorama<br />
inkl. Skipass +<br />
Gästekarte<br />
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Special<br />
21. bis 26.12.2019<br />
5 Tage Ü/HP € 590<br />
p.P. im DZ inkl.<br />
Skipass + Gästekarte<br />
Schnuppertage<br />
im Frühling/<br />
Sommer<br />
Mai / Juni / Juli 2020<br />
3 Tage Ü/F € 225<br />
5 Tage Ü/F € 365<br />
p. P. im DZ inkl.<br />
Gästekarte Bad<br />
Hindelang PLUS<br />
Iselerstraße 8 · 87541 Oberjoch<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 55<br />
Tel. +49 (0) 83 24 / 93 37 60 · Fax +49 (0) 83 24 / 93 37 650<br />
info@hochpasshaus.de · www.hochpasshaus.de
ALLGÄU TUT GUT | Eine Nacht im Iglu<br />
Unterirdische<br />
Kunstwerke<br />
Welt der<br />
Gegensätze<br />
Foto: Ralf Lienert<br />
56 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Eine Nacht im Iglu | ALLGÄU TUT GUT<br />
In eine eigene Welt ist unsere<br />
Autorin zusammen mit ihrem<br />
Mann eingetaucht – eine<br />
Welt unter einem<br />
Schneeberg.<br />
Lust auf Grenz erfahrungen?<br />
Dann bietet sich die Übernachtung<br />
im Iglu-Dorf an. Im Allgäu<br />
gibt es so viele davon wie in<br />
kaum einer anderen Region.<br />
Der Gast schläft auf einem<br />
Eisklotz, über ihm türmt sich<br />
meterhoch der Schnee.<br />
Aber keine Angst:<br />
Unsere Autorin hat die<br />
Nacht überlebt.<br />
TEXT & FOTOS Carina Jungchen-Wenzlick<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 57
ALLGÄU TUT GUT | Eine Nacht im Iglu<br />
2962 ...<br />
Meter über dem Meeresspiegel, fast viereinhalb<br />
Meter Schnee, minus 15 Grad Außentemperatur:<br />
Gebannt stehe ich am Gipfel der Zugspitze und<br />
schaue zu, wie sich die Sonne langsam hinter die<br />
Gipfel schiebt. Sie tut das in den unglaublichsten Farben. Einmal<br />
legt sie alles in einen goldenen Schleier, der in orange und dann<br />
rot übergeht, im nächsten Augenblick ziehen schwarze Schatten<br />
über die Berge und der Himmel färbt sich lila und dunkelblau.<br />
Dann ist Ruhe.<br />
Es ist ein komisches Gefühl, zu so später Stunde noch auf dem<br />
höchsten Gipfel Deutschlands zu stehen und zu wissen, dass die<br />
letzte Bergbahn schon vor ein paar Stunden ins Tal gefahren ist.<br />
„Nun muss ich oben bleiben“, schießt es mir durch den Kopf.<br />
Aber das wollte ich ja auch. Ich bin gekommen, um ein Abenteuer<br />
zu erleben. Ich möchte eine Nacht im Iglu-Dorf verbringen<br />
und den Winter im wahrsten Sinne des Wortes hautnah erleben.<br />
Die kleine Iglu-Gemeinde, die für diesen Tag eine Übernachtung<br />
gebucht hat, trifft sich am späten Nachmittag im Gipfelrestaurant.<br />
Guides geben uns die ersten Informationen, bevor es ins<br />
eisige Dorf geht. Doch wo ist es? Ein Iglu-Dorf, da stellt man<br />
sich ein paar rund geformte Blockhütten aus Eis vor, in die man<br />
kriecht und eingemummelt in einen dicken Schlafsack übernachtet<br />
– eben wie bei den Eskimos. Damals.<br />
Aber heute ist das anders. Wer sich ein klassisches Iglu-Dorf<br />
vorstellt, kann lange suchen. Die modernen Iglus könnte man als<br />
unterirdische Eisstadt bezeichnen. Sie sind nichts anderes als Höhlen<br />
und Gänge, die in einem überdimensionalen Schneehaufen<br />
versteckt sind.<br />
Riesige Luftkissen<br />
Wie ein Iglu-Dorf entsteht? Zuerst werden Luftkissen aufgeblasen:<br />
ein großes und etwa 15 kleinere Kissen, die durch Luftröhren<br />
verbunden sind. Auf diese Luftballons wird Schnee gefräst,<br />
meterhoch. Man lässt den Schnee verdichten und ein paar Nächte<br />
durchfrieren, die Luft entweichen und zieht anschließend die<br />
Luftmatten heraus. Schon hat man ziemlich stabile Hohlräume,<br />
die jedes Jahr unter einem anderen Motto von Bildhauern und<br />
Eiskünstlern feingeschliffen werden. Es entstehen wahre Meisterwerke.<br />
Zweieinhalb Monate bauen die Künstler an dem Konstrukt.<br />
Eine Saison dauert hingegen gerade einmal vier Monate.<br />
Von der Gipfelstation spazieren wir mit Taschenlampen ausgerüstet<br />
durch die Dunkelheit. Der Schnee knirscht unter unseren<br />
Füßen. Zehn Minuten später stehen wir vor dem Iglu-Dorf. Ich<br />
sehe nur eine Holztür in einem Schneehaufen. Immer noch kann<br />
ich mir nicht wirklich vorstellen, wie es dahinter aussieht. Doch<br />
dann öffnet sich die Tür und wir tauchen ein in eine andere Welt,<br />
bestehend aus Eis und Schnee. Wir laufen durch weite Gänge, die<br />
sich wie ein Hotelflur durch den Schneeberg schlängeln – links<br />
und rechts davon geht’s in die Iglu-Zimmer. Jedes schmückt eine<br />
eigene Eisskulptur, je nach Thema individuell gestaltet. Au-<br />
58 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Eine Nacht im Iglu | ALLGÄU TUT GUT<br />
ßerdem finden sich hier ein Bett oder besser: ein Eisblock, auf<br />
dem eine Matratze und Nordland-Rentierfelle liegen. Unter der<br />
größten Kuppel befindet sich das Restaurant mit echter Eisbar,<br />
wo später Käsefondue <strong>zum</strong> Abendessen serviert wird.<br />
Beeindruckend und etwas surreal. Hier gibt es nur die Natur<br />
und uns – sonst nichts. Es hat etwas Entschleunigendes, der <strong>Zeit</strong>faktor<br />
spielt keine Rolle mehr. Aber die Kälte. Der Gedanke, dass<br />
ich hier ruhig schlafen soll, lässt mich frösteln. Obgleich im Iglu<br />
konstant Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen – egal<br />
wie kalt und windig es draußen ist. Ein warmer Tee in der Hand<br />
und nette Gespräche mit Gleichgesinnten lenken mich ab. Ach ja,<br />
und noch was. Das Wasser kribbelt auf der Haut, weil die Luft<br />
draußen so kalt ist. Wir dürfen den Luxus eines 40 Grad warmen<br />
Jacuzzi unter freiem Himmel genießen.<br />
Zweistellige Minusgrade<br />
Schon wieder so ein Gegensatz: Mit unseren Mützen sitzen wir<br />
bei zweistelligen Minusgraden im heißen Wasser und schauen in<br />
den mit Sternen übervollen Nachthimmel. So viele Sterne habe<br />
ich schon lange nicht mehr gesehen. Wie romantisch. Nach dem<br />
anschließenden Saunagang – die Sauna ist ganz niedlich in einer<br />
Holztonne gleich neben dem Whirlpool platziert – springen sechs<br />
nackte Schatten mitten in den Neuschnee und machen wilde<br />
Schneeengel. Ein Bild für die Götter.<br />
Dann krabbeln wir in den Schlafsack in unserer Höhle. „Der<br />
nächtliche Überlebenskampf beginnt“, denke ich mir, denn bevor<br />
ich erst einmal im Inlay bin, um dann wie ein Wurm in den<br />
eigentlichen Expeditionsschlafsack zu kriechen, bin ich schon fast<br />
wieder erfroren. Doch ich spüre, wie es langsam wärmer wird.<br />
Die Nacht in dieser Höhe verbringe nicht nur ich sehr unruhig.<br />
An Schlaf ist kaum zu denken, die Luft ist dünn, immer wieder<br />
schreckt einer von uns hoch. Eigentlich kann nichts passieren,<br />
aber im Kopf läuft bei mir Kino: Erfriere ich jetzt gleich? Was<br />
passiert, wenn die Decke über mir zusammenstürzt? Kann ein<br />
Sturm uns wegpusten? Fast keiner aus unserer Gruppe hat ein<br />
Auge zugemacht. Pünktlich <strong>zum</strong> Sonnenaufgang werden wir um<br />
7.30 Uhr mit einem warmen Tee geweckt. Dass ich überlebt habe,<br />
ist mein erster Gedanke. Der Schlafsack ist pitschnass – Gott<br />
sei Dank nur von außen.<br />
Schnell kriechen wir in unsere warmen Sachen, die wir im<br />
Schlafsack lagern mussten, sonst wäre alles eingefroren. Draußen<br />
gibt’s ein Schauspiel: Langsam schiebt sich die Sonne nach oben,<br />
bis sie über die Bergspitzen blitzt. Die Lichtspiele des Himmels<br />
sind beeindruckend. An minus 10 Grad, die draußen herrschen,<br />
hat man sich mittlerweile gewöhnt. Aber nun ist das Abenteuer<br />
auch schon fast wieder vorbei.<br />
Seit 20 Jahren entstehen und vergehen die Iglu-Dörfer in den<br />
Alpen jeden Winter neu. Die meisten davon gibt es im Allgäu. Es<br />
ist eine Welt der Extreme: das Iglu-Hotel an sich, die Höhe, die<br />
Luft, die Kälte, die Gegensätze. Eine, die Menschen faszinieren<br />
kann, weil sie eine Grenzerfahrung beschert.<br />
Iglu-Dörfer im Allgäu<br />
Iglu-Lodge Oberstdorf auf dem Nebelhorn<br />
www.iglu-lodge.de<br />
Iglu-Dorf auf der Zugspitze<br />
www.iglu-dorf.com<br />
Iglu-Dorf Allgäu in Balderschwang<br />
www.iglu-dorf-allgaeu.de<br />
Im selbst gebauten Iglu auf dem Breitenberg<br />
www.waldseilgarten-hoellschlucht.de<br />
SO FUNKTIONIERT‘S<br />
· individuelle Anreise, Fahrt mit der Gondel<br />
· Gegen 16 Uhr Empfang und Einweisung im Gipfelrestaurant<br />
· Ausgeben der speziellen Expeditionsschlafsäcke für die Nacht<br />
· Kurzer Fußmarsch zur Iglu-Lodge<br />
· Gemeinsames Abendessen mit Käsefondue im Iglu-Restaurant<br />
· Gemütliches Beisammensein mit<br />
Whirlpool- und/oder Saunabenutzung<br />
· Wecken <strong>zum</strong> Sonnenaufgang<br />
· Gemeinsames Frühstück im Gipfelrestaurant<br />
Erinnere Dich an gestern, denke an morgen aber lebe Heute!<br />
Leben und erleben Sie eine ordentliche<br />
Portion mehr Lebensqualität<br />
bei uns in Bad Hindelang! … vom<br />
Kaffeeduft am Morgen, bis weit<br />
nach Sonnenuntergang, wenn Sie<br />
selig in die frisch gemachten Hotelbetten<br />
sinken. Die Berge unserer<br />
Allgäuer Heimat stehen dazu<br />
Spalier und wir tun, was dafür nötig<br />
ist!<br />
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Bärengasse 1 - 3 | 87541 Bad Hindelang<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 59
Wellness&<br />
Design<br />
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Atemberaubende Natur, Ruhe vor dem Lärm der<br />
Stadt, idyllische Momente und Erholung ohne<br />
Grenzen: Der Hopfensee hat so einiges zu bieten,<br />
genau wie auch wir! Nicht nur die einzigartige Lage unseres<br />
Design-Hotels, direkt am Seeufer, sondern auch unsere jahrelange<br />
Erfahrung im Wellnessbereich zeichnet das Hotel am<br />
Hopfensee als perfekten Ort für eine verdiente Auszeit aus.<br />
In zwei verschiedenen Saunen kann man in naturnaher<br />
Umgebung den Körper von jeglichen Giftstoffen befreien<br />
und das Immunsystem auf einen kalten, aber zauberhaften<br />
Winter vorbereiten. Bei verschiedenen Massage- und<br />
Beauty-Anwendungen werden sowohl Körper als auch<br />
Geist rundum verwöhnt, sodass jeder erfrischt und tiefenentspannt<br />
in das Alltagsleben zurückkehren kann. Und wer<br />
noch Lust auf Neues hat, kann sich in unserem Hamam von<br />
tausendundeiner Nacht verführen lassen.<br />
Das Wohlbefinden und die Erholung unserer Gäste steht<br />
hier an aller erster Stelle. Doch das ist uns noch nicht genug!<br />
Wir freuen uns deshalb sehr, Ihnen mit unserer neuen<br />
Spa Managerin neben den klassischen Anwendungen<br />
Neue Wellness-Treatments<br />
Kamin-Lounge in der Bar No. 10<br />
künftig auch Spiritual Treatments anbieten zu können, für<br />
ein noch intensiveres Wellness-Erlebnis. Frau Stewens, die<br />
bereits in namhaften Hotels in München als Spa Leitung<br />
tätig war, ist mehrmalige Spa Award Gewinnerin und wird<br />
die Wellness-Erfahrung unserer Gäste auf ein neues, spirituelles<br />
Niveau bringen.
Panorama Sauna mit Blick auf den Hopfensee<br />
Außerdem sind wir sehr glücklich, endlich unsere langersehnte Spa-Erweiterung ankündigen zu können! Zusätzlich zu unseren<br />
bestehenden Wellnessangeboten können unsere Gäste künftig auch unseren neuen Infinity Pool mit Wellness Attraktionen<br />
nutzen. Bei einer Wassertemperatur von 36 bis 38 Grad kann man sich durch die atemberaubende Natur tragen lassen, oder<br />
man lehnt sich auf der Sonnenterrasse mit Loungefläche oder im Panoramaruheraum zurück und genießt die Aussicht von dort.<br />
Unsere Gäste und uns erwarten also viele spannende, neue Möglichkeiten, die einen ohnehin schon attraktiven<br />
Wellnessurlaub am Hopfensee im schönen Allgäu noch aufregender<br />
machen. Warum sich also nicht eine wohlverdiente<br />
Auszeit gönnen und mit Blick auf die Allgäuer Alpen zur<br />
Ruhe kommen, inneren Frieden finden und das Leben in<br />
vollen Zügen auskosten.<br />
Kulinarisches Verwöhnprogramm<br />
Hotel am Hopfensee<br />
Wellness- & Designhotel<br />
Uferstraße 10 · 87629 Füssen<br />
Telefon: +49 (0)8362 5057-0<br />
Email: info@hotel-am-hopfensee.de<br />
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wunderschöner Natur. Nicht zuletzt punktet Oberstaufen mit der<br />
sogenannten „Oberstaufen PLUS“-Gästekarte: Rund 300 Über-<br />
Warth<br />
nachtungsbetriebe Feldkirch<br />
in Oberstaufen geben diese an ihre Gäste<br />
aus. Die Karte ersetzt im Winter den Skipass und ermöglicht<br />
unter anderem freie Fahrten mit den Bergbahnen.<br />
SKIGEBIETE FÜR JEDEN ANSPRUCH –<br />
KINDER, EINSTEIGER, CARVER ODER FREERIDER<br />
Gemütlich und entspannt – so lassen sich die vier Skigebiete rund<br />
um Oberstaufen im Allgäu wohl am besten beschreiben. Die Skigebiete<br />
Hündle und Thalkirchdorf sind mit Liften verbunden und<br />
bieten vor allem Genuss-Skifahrern aller Altersstufen den perfekten<br />
Pistenspaß.<br />
Eher fl ach und damit bestens geeignet für Anfänger und Wiedereinsteiger<br />
sind die Skilifte Sinswang auf dem breiten Sonnenhang.<br />
Die Imbergbahn mit Ski-Arena in Steibis ist vor allem für Familien<br />
mit kleinen Kindern interessant. Im Skikinderland auf dem sonnigen<br />
Hochplateau lernen die Kleinen die ersten Schwünge, während die<br />
Großen die Pisten auf den weiten und baumfreien Hängen genießen.<br />
Anspruchsvoll ist hingegen das Skigebiet am Oberstaufener Hausberg,<br />
dem Hochgrat. Hier sind die Abfahrten nur als Skirouten ausgeschildert<br />
und nicht beschneit. Gondelfahrer, Schneeschuh- und<br />
Winterwanderer genießen den grandiosen Rundumblick von der<br />
Bergstation. Mit seinen 1.834 Metern ist der Hochgrat der höchste<br />
Berg der Nagelfl uhkette.<br />
80 KILOMETER BESTENS PRÄPARIERTE LOIPEN<br />
Für Langläufer und Skater gibt es in Oberstaufen insgesamt zwölf<br />
verschiedene Loipen für jeden Anspruch. Auf den Loipen am Fuße<br />
der Nagelfl uhkette hat man einen wunderschönen Blick auf die All-<br />
Iller Iller<br />
Kempten<br />
Sonthofen<br />
Fotos: Oberstaufen Tourismus Marketing
Mindelheim<br />
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Kilometer lange Kalzhofer Loipe, mit<br />
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Kurven, ist ideal für Langlaufkurse die<br />
hier angeboten werden.<br />
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Sowohl bei Schneefall als auch<br />
bei Sonnenschein ist eine Winterwanderung<br />
ein besonders<br />
schönes Erlebnis – geballtes Weiß oder<br />
glitzernde Landschaften ziehen jeden in den Bann. Insgesamt<br />
60 Kilometer geräumte und auch gewalzte Wege erstrecken sich<br />
rund um Oberstaufen. Die Kapfwald-Runde wurde sogar als erster<br />
Winter-Premiumwanderweg im Allgäu ausgezeichnet.<br />
Ehrwald<br />
RODELN, EISLAUFEN ODER MIT<br />
DEM PFERDESCHLITTEN FAHREN<br />
Lech<br />
Imst<br />
Nassenreith<br />
Rodelspaß für die ganze Familie gibt es am Imberg. Am Startplatz<br />
liegt das Imberghaus, wo man sich zur Stärkung typische Allgäuer<br />
Kässpatzen schmecken lassen sollte. Eine eher anspruchsvolle<br />
Rodelstrecke befi ndet sich am Hochgrat – fünf Kilometer geht es<br />
von der Bergstation auf 1.708 Metern hinunter zur Talstation auf<br />
856 Metern. Ruhiger und entspannter ist dagegen eine Pferdeschlittenfahrt<br />
durch die weiße Winterlandschaft oder eine Runde<br />
Eislaufen oder Eisstockschießen im Staufenpark in Oberstaufen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Oberstaufen Tourismus Marketing | Hugo-von-Königsegg-Str. 8 | 87534 Oberstaufen<br />
Telefon: 08386 / 93000 | info@oberstaufen.de | www.oberstaufen.de<br />
Willkommen<br />
Herzlich<br />
Feiern Sie gemeinsam mit Ihren Lieben in einer ganz besonderen Lokation<br />
in 1.225 Meter Höhe! Egal ob Hochzeiten, Geburtstage, Taufen, Firmenevents,<br />
Weihnachtsfeiern etc. Wir sind der richtige Ansprechpartner wenn es<br />
darum geht, in den Bergen zu „festen“.<br />
Gerade am Berg ist es uns wichtig Traditionen zu pflegen. Unser Ambiente und<br />
Angebot stehen in harmonischem Verhältnis zur alpinen Umgebung und knüpfen<br />
an die lange Tradition der Alpwirtschaft an – „Echte Qualität am Berg“.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
Lisa & Markus mit Wilma & Wolfgang und dem Imberghaus Team<br />
Das Imberghaus | Wilma Lewandowski | 87534 Oberstaufen - Steibis<br />
Telefon: 0 83 86 / 81 06 | E-Mail: imberghaus@t-online.de | www.imberghaus.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 63
64 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Foto: Mathias Wild<br />
Allgäu genießen<br />
Wussten Sie, dass … der Name Rohnenspitze vom mittelalterlichen Wort „Rohne“ für Windwurf<br />
oder umgestürzter Baum stammt? Und dass man bei einer Skitour auf den Hausberg der Tiroler<br />
Gemeinde Zöblen über 900 Höhenmeter zurücklegt? Grund genug also, oben eine kurze Verschnaufpause<br />
einzulegen, bevor es wieder zurück ins Tal geht. Ein weiterer guter Grund <strong>zum</strong> Innehalten ist die Aussicht,<br />
die sich einem auf dem 1990 Meter hohen Berg bietet: traumhafter Blick aufs Tannheimer Tal und eine<br />
Rundumsicht auf die Allgäuer Berge. Besonders bei klarem Himmel und strahlendem Sonnenschein,<br />
wie es unser Duo erwischt hat, eine lohnenswerte Rast.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 65
ALLGÄU GENIESSEN | Allgäuer Berghof<br />
66 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Leutkirch<br />
Ravensburg<br />
Allgäuer Berghof | ALLGÄU GENIESSEN<br />
Kempten<br />
M<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Scheidegg<br />
Iller<br />
Nesse<br />
Kinder<br />
als Künstler<br />
Mit Nachwuchs in den Urlaub zu<br />
fahren, kann anstrengend werden.<br />
Pausenlos will er unterhalten<br />
werden. Nicht so im Familienhotel<br />
Allgäuer Berghof.<br />
Dort gibt es Helfer, die<br />
dieser Aufgabe nachkommen:<br />
Kinder glücklich machen.<br />
TEXT Isabelle Gassama<br />
FOTOS Moritz Attenberger, Marc Vogel<br />
Bodensee<br />
Feldkirch<br />
Lindau<br />
Bregenz<br />
Er ist so klein, dass er<br />
Ofterschwang<br />
kaum über den Tisch<br />
sieht. Der dreijährige<br />
Dornbirn<br />
Oberstdorf<br />
Junge streckt den Arm aus,<br />
so weit es nur geht, bis er das Gläschen<br />
mit Farbe packen kann. Eifrig umklammert Riezlern er den<br />
Pinsel und will schon losmalen – nur, dass da noch nichts vor ihm<br />
steht, das er bemalen kann. Ob der Tischdecke wohl ein kreativer<br />
Anstrich schaden kann? „Philipp, Philipp, bitte warte“, ruft seine<br />
Warth<br />
Mutter und schnappt ihm das Malutensil eilig aus der Hand, als<br />
ihr Sohn <strong>zum</strong> ersten Pinselstrich ansetzt.<br />
Obwohl es ein kalter Nachmittag ist, als wir das Familienhotel<br />
Allgäuer Berghof am Ofterschwanger Horn besuchen, streicheln<br />
draußen vor dem Haus einige Kinder Ponys und Esel oder graben<br />
im Sand des noch nicht zugeschneiten Spielplatzes, den Reißverschluss<br />
der Daunenjacken bis <strong>zum</strong> Kinn hochgezogen. Gewusel<br />
hingegen drinnen bei der Kinderbetreuung.<br />
Verwöhnen lassen<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Sonthofen<br />
An diesem Tag steht Porzellanmalen auf dem Programm. Während<br />
einige Kinder die weißen Tassen zwischen den Händen drehen,<br />
stecken andere über einer Kiste mit Malkitteln die Köpfe zusammen<br />
und wühlen nach einem Hemd. Wieder andere warten<br />
in einer Schlange darauf, dass sie ein Porzellanstück ausgehändigt<br />
bekommen. Einige Eltern sitzen mit am Tisch, um beim Bemalen<br />
zu helfen, einige Kinder sind allein da. Gut möglich, dass sich<br />
manches Elternpaar in diesem Moment mit einer Anwendung im<br />
„MaPa-Spa“ verwöhnen lässt, dem Wellnessbereich, der Erwachsenen<br />
vorbehalten ist.<br />
Wer in der Abteilung der Kinderanimation im Allgäuer Berghof<br />
arbeitet? Es sind Menschen wie die 18-jährige Katharina Bader,<br />
die bald ihre Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und<br />
Freizeit abschließt. Schon mit 16 Jahren hat sie sich dafür entschieden,<br />
in der Animation zu arbeiten. Weil ihre Familie in Missen<br />
wohnt, steht die damals Minderjährige zunächst vor einem<br />
Problem: Der Allgäuer Berghof liegt 20 Kilometer von ihrem<br />
Zuhause entfernt, einen Führerschein hat sie nicht. Dabei ist die<br />
Lösung am Ende denkbar einfach, wenn auch nicht selbstverständlich,<br />
denn die Azubine kann im Teamhouse direkt neben<br />
dem Hotel in eine Wohngemeinschaft ziehen. Hundert Meter<br />
Fußmarsch, schon ist sie beim Arbeiten. Praktisch.<br />
Lech<br />
Tannhe<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 67
ALLGÄU GENIESSEN | Allgäuer Berghof<br />
Mittlerweile pendelt die junge Frau in die Heimat, sobald sie<br />
frei hat. Der enge Kontakt zur Familie ist ihr wichtig. Dort hat<br />
sie schließlich von Kindesbeinen an einiges mit auf den Weg<br />
bekommen, den sie heute erfolgreich beschreitet: Ihre Eltern<br />
verbrachten mit ihr viel <strong>Zeit</strong> in der Natur, sind oft gewandert.<br />
Wenn Katharina Bader nun einen halbtägigen Ausflug mit Kindern<br />
plant, kennt sie schon einige Wege und kann gut einschätzen,<br />
was machbar ist. Auch mit den Traditionen der Region ist<br />
sie vertraut: „Ich muss ja wissen, mit welcher Geschichte ich die<br />
Wanderung verknüpfen kann.“<br />
Der Kälte <strong>zum</strong> Trotz<br />
Selbst im Winter ist es für die Auszubildende selbstverständlich,<br />
mit den Kindern möglichst jeden Vormittag nach draußen zu gehen.<br />
„Manche Kinder kommen zu Hause nur wenig raus. Deswegen<br />
versuche ich, ihnen viel von der Natur beizubringen“, erklärt<br />
die 18-Jährige im leuchtend pinken T-Shirt und einer ebenso pinken<br />
Stoffjacke, ihrer Arbeitskleidung.<br />
Gewiss, Spiel und Spaß sind der Grundpfeiler von Katharina<br />
Baders Alltag im Familienhotel. Trotzdem kann der Beruf auch<br />
schwierig werden. Wöchentlich kommen neue Urlauber. Mit ihnen<br />
neue Kinder. Neue Charaktere. Immer wieder muss die Missenerin<br />
sich darauf einlassen. Doch sie nimmt diese Herausforderung<br />
ehrgeizig an, will selbst daran wachsen.<br />
Katharina Bader muss zwar auch an manchen Wochenenden<br />
arbeiten. Gleichwohl garantieren Dienstpläne entsprechende<br />
Freizeiten. Generell hat die Azubine tagsüber auch einmal eine<br />
längere Pause zwischen den Programmpunkten, was ihr manchmal<br />
zugutekommt: „Wenn man einen Termin hat – beim Arzt<br />
<strong>zum</strong> Beispiel – dann ist das total praktisch.“ Außerdem gibt es ja<br />
noch die sogenannten Freiwünsche, die Animationsleiterin Petra<br />
Natterer grundsätzlich zu erfüllen versucht. Der Berghof gehört<br />
zu den Allgäuer Azubi Top Hotels, und dadurch haben die Auszubildenden<br />
eine Reihe von Vorteilen wie berufsbezogene Weiterbildungen,<br />
Ausflüge oder finanzielle Vorteile.<br />
Doch neben Animateurinnen wie Katharina Bader gibt es im<br />
Allgäuer Berghof auch stille Urlaubshelfer, die man nicht zu Gesicht<br />
bekommt. Sie arbeiten im Verborgenen und vielen ist nicht<br />
recht klar, was sie genau tun. Die Rede ist von einem Marketing-<br />
Manager wie Niko Spettmann. Er kümmere sich um die gesamte<br />
Kommunikation, die Website, Soziale Medien, Print. Was das<br />
konkret bedeutet? Der 30-Jährige sieht sich als Sprachrohr nach<br />
draußen, in Richtung der Gäste, die noch gar nicht da sind und<br />
die ohne ihn nicht wüssten, warum sie kommen sollten.<br />
Gewiss ist es seine Aufgabe, das Hotel möglichst positiv zu vermarkten.<br />
Dennoch verspricht er nur, was er auch halten kann:<br />
„Was habe ich davon, wenn die Gäste bei uns ankommen und enttäuscht<br />
sind, weil ich ihnen Unwahrheiten erzählt habe?“ Genau<br />
umgekehrt müsse es sein: Urlauber sollten überrascht sein, dass<br />
es droben am Berg schöner ist, als erwartet. Mit einer Skischule<br />
direkt im Haus, einer Piste, die nur 20 Meter entfernt liegt und<br />
sogar Extrazubehör wie Babyphone und Wasserkocher auf den<br />
Zimmern. Wahrheiten gibt es genügend zu erzählen.<br />
Infiziert vom Allgäu<br />
Ein Hiesiger, wie man so schön sagt, ist Spettmann nicht. Er<br />
stammt vom Niederrhein nahe der holländischen Grenze und<br />
kam selbst als Urlauber ins Allgäu. Irgendwann ist er geblieben.<br />
Der Bergsport habe ihn infiziert und nicht mehr losgelassen.<br />
„Das Tolle ist, dass ich mich nicht ans Allgäu gewöhne“, erzählt<br />
der 30-Jährige. Womit er meint, dass er die Region immer noch<br />
schätzt wie am Anfang von seinem ersten Allgäu-Urlaub.<br />
Die kleinsten Hotelgäste achten am Tag unseres Besuchs nicht<br />
auf die beeindruckende Landschaft. Sie konzentrieren sich beim<br />
Porzellanmalen immer noch auf die Tassen und Teller vor ihnen.<br />
Philipp hat inzwischen eine große, hellblaue Wolke auf seine Tasse<br />
gepinselt. Die Farbe gefällt ihm so sehr, dass er rundum weitermalt,<br />
bis schließlich das gesamte Behältnis blau ist, innen wie außen.<br />
Stolz blickt er zu seiner Mutter auf, die sich in dem Moment<br />
zu fragen scheint, wo sie das Porzellan nun noch anfassen kann.<br />
Doch sie lächelt, denn dem Kleinen gefällt die Tasse. Und das ist<br />
nun einmal die Hauptsache.<br />
68 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
im PRIMAVERA Duft- & Naturkosmetikshop<br />
in Oy-Mittelberg<br />
Entdecken Sie Geschenkideen mit 100 % naturreinen<br />
ätherischen Ölen in stimmungsvollem Ambiente zur<br />
Winter- & Weihnachtszeit.<br />
Verkaufsoffene Sonntage<br />
am 17. November & 8. Dezember, 10 – 18 Uhr<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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PRIMAVERA Duft- & Naturkosmetikshop Naturparadies 1 D-87466 Oy-Mittelberg<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 69<br />
Tel +49 8366 8988 880 erlebnis@primaveralife.com Öffnungszeiten Mo – Fr 9 – 18 Uhr & Sa 10 – 18 Uhr
ALLGÄU GENIESSEN | Regionale Produkte<br />
Einfach<br />
nur<br />
genießen<br />
Für viele ist das Allgäu ein Ort, um sich zurückzulehnen<br />
und zu entspannen. Die Tage werden <strong>zum</strong> Genuss.<br />
Aber weshalb eigentlich? Meckatzer-Chef Michael Weiß<br />
suchte im Rahmen eines Wettbewerbs nach jenen, die die Region<br />
so einzigartig machen – und wurde fündig.<br />
TEXT Freddy Schissler<br />
Solche Wünsche kennen wir: Bevor es<br />
in den Urlaub geht, bekommen wir<br />
oft einen Satz wie diesen mit auf den<br />
Weg: „Lass es dir gut gehen und genieße<br />
die Tage.“ Und ja, wir kehren meist<br />
dann zufrieden aus dem Urlaub zurück,<br />
wenn wir am Ferienort genügend Gelegenheit<br />
dazu hatten, zu genießen. Nun wird man<br />
mit Genuss auf mehrerlei Ebenen konfrontiert –<br />
beim Essen und Trinken, bei der Freizeitgestaltung,<br />
beim Kauf von Produkten, beim Blick auf eine Landschaft.<br />
Michael Weiß hatte vor geraumer <strong>Zeit</strong> eine Idee rund ums<br />
Thema Genuss. Der Geschäftsführer der Brauerei Meckatzer im<br />
Westallgäu stellte sich zunächst die Fragen: Was macht das Allgäu<br />
so besonders? Und wer ist dafür verantwortlich, dass diese Region<br />
so beliebt ist? Seine Antworten: Weil hier Genussprodukte angeboten<br />
werden, die einzigartig sind. Und weil es kreative Köpfe<br />
gibt, die diese Besonderheiten erfinden und produzieren. Na ja,<br />
weil auch Michael Weiß ein kreativer Kopf ist, dauerte es nicht<br />
lange, ehe eine Aktion geboren war – die Suche nach den Genuss-<br />
Machern des Allgäus, verbunden mit Preisen<br />
in drei Kategorien: Initiative, Persönlichkeit<br />
und Produkt.<br />
Für Weiß, der sich unter anderem als Ziel<br />
gesetzt hat, die Region für Allgäuer und<br />
Gäste noch attraktiver zu machen, steht<br />
schon lang fest: „Das Allgäu ist eine Heimat<br />
des guten Geschmacks.“ Weil er davon überzeugt<br />
ist, dass sich gerade die Lebensmittel und<br />
deren Hersteller hier jederzeit mit anderen messen<br />
können, findet er wichtig, ein Bewusstsein für die eigene<br />
ualität zu stärken.<br />
Was bei diesem Genuss-Wettbewerb wichtige Kriterien waren:<br />
Die Teilnehmer sollen sozial und ökologisch verantwortlich<br />
handeln, im Einklang und mit Rücksicht auf Mensch, Natur und<br />
Tierwohl. Wichtig ist ihm eine Verbundenheit mit der Region<br />
und den Traditionen, ebenso wie die Bereitschaft zur Neugier<br />
und einer Weltoffenheit.<br />
Foto oben: Michael Weiß bezeichnet sich selbst als<br />
Genussmensch und genießt in luftiger Höhe eine zünftige Brotzeit.<br />
70 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Regionale Produkte | ALLGÄU GENIESSEN<br />
Fotos: Ralf Lienert (Gewinner, Brotzeit), Schwärzler (Hofgut Ratzenberg), Mathias Becker (Kühe), stanislavss - stock.adobe.com (Melken), Martina Diemand (Porträtfoto)<br />
Dr. Alexander Eisenmann-Mittenzwei<br />
und Evelyn Sontheim<br />
Kategorie Persönlichkeit<br />
Dr. Alexander Eisenmann-Mittenzwei<br />
hat auf dem Hofgut Ratzenberg bei<br />
Lindenberg (u.a. mit Metzgerei, Hofladen,<br />
Brennerei, Käseschule) alles in einer<br />
Hand: von der Aufzucht der Tiere<br />
bis <strong>zum</strong> Verkauf.<br />
Theresia Schwarz<br />
und Alois Ried<br />
Kategorie Initiative<br />
Allgäuer Alpgenuss – ein Verein,<br />
der bewirtete Alpen stärken will.<br />
Wer Mitglied ist, muss offenlegen, woher<br />
seine Waren kommen. Damit will der<br />
Allgäuer Alpgenuss regionale Produkte<br />
und die Landwirtschaft vor Ort stärken.<br />
Ruth Rebstock<br />
und Jörg Haug<br />
Kategorie Produkt<br />
Ruth Rebstocks Allgäuer Keramik in<br />
Altstädten ist ein traditionsreiches<br />
Unternehmen. Seit fast 100 Jahren wird<br />
dort mit Ton gearbeitet – das Material<br />
bezieht sie vorwiegend aus dem<br />
Imberggebiet.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 71
ALLGÄU GENIESSEN | St. Alban<br />
<strong>Zeit</strong><br />
spielt keine<br />
Rolle<br />
Es gibt Plätze im Allgäu,<br />
die liegen sehr versteckt.<br />
Wenn man sie findet, darf<br />
man sich glücklich schätzen –<br />
<strong>zum</strong> Beispiel die kleine Kirche<br />
St. Alban in Aitrang.<br />
TEXT Freddy Schissler<br />
FOTOS Mathias Wild<br />
Es gibt Leute, die steigen gerne aus den Federn, wenn es<br />
draußen noch dunkel ist. Journalisten gehören in aller<br />
Regel nicht zu diesen Menschen. Sie lassen sich eher selten<br />
von der Faszination eines Sonnenaufgangs locken.<br />
Und doch sind sie bereit, über ihren Schatten zu springen, wenn’s<br />
um den Leser geht. Wir wollten einfach mal früh morgens ohne<br />
Ziel losfahren, in der Hoffnung, dem Leser abends eine spannende<br />
Geschichte erzählen zu können.<br />
Auf der Fahrt Richtung Ostallgäu hält sich leichter Nebel und<br />
bietet im Zusammenspiel mit ersten Sonnenstrahlen ein bizarres<br />
Bild: Entschädigung fürs frühe Aufstehen. In diesem Teil des<br />
Allgäus gibt es bekannte Ziele: Neuschwanstein, Auerberg, Burg<br />
Falkenstein. Die wollen wir bewusst nicht ansteuern, sondern einen<br />
Ort abseits des Rampenlichts entdecken, einen wirklichen<br />
Geheimtipp. Weshalb wir nach ein paar Minuten die Bundesstraße<br />
verlassen. Irgendwann passieren wir das Ortsschild Aitrang.<br />
Dort folgen wir einer kleinen Straße nach Görwangs, die sich<br />
einen Hügel hinaufzieht und schließlich zur Kastanienallee wird.<br />
Dann endet sie plötzlich. Also das Auto abstellen – und wir sehen<br />
eine Kirche, die sich St. Alban nennt.<br />
Große Anziehungskraft<br />
Der Nebel hat sich aufgelöst. „Herrliche Aussicht, gell?“ Der<br />
Gesprächspartner steht plötzlich da, man hat ihn nicht kommen<br />
gehört. Ein Mann über sechzig, bekleidet mit Turnschuhen und<br />
Jeans, denen Hosenträger einen Halt geben. Die Haare hat er <strong>zum</strong><br />
Zopf gebunden. Wir stimmen ihm zu und er stellt sich als Harald<br />
Probst vor, der Mesner. Irgendwie passt er zu dieser Kirche, die<br />
in keinem Hochglanzprospekt Platz findet, die aber große Anziehungskraft<br />
besitzt. Ob die Kirche geöffnet ist, wollen wir wissen<br />
und Probst lächelt, als er antwortet: „Natürlich und man kann so<br />
lange bleiben, wie man will.“<br />
72 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
St. Alban | ALLGÄU GENIESSEN<br />
Donau<br />
Günzburg<br />
Günz<br />
mingen<br />
Iller<br />
enstadt<br />
Kammel<br />
Krumbach<br />
Kempten<br />
Sonthofen<br />
Mindel<br />
sichert Probst, „haben sie ein Lächeln auf den Lippen.“ Dann erzählt<br />
er von Frauen einer Schwabmünchen<br />
Selbsthilfegruppe, deren Männer blind<br />
Görwangs<br />
Bad Wörishofen<br />
Kaufbeuren<br />
Marktoberdorf<br />
Nesselwang<br />
Tannheim<br />
Zusam<br />
Die <strong>Zeit</strong> scheint hier keine Rolle zu spielen, und so findet<br />
das Zwölf-Uhr-Läuten an diesem Tag erst um 12.10 Uhr statt,<br />
weil wir den Mesner in ein längeres Gespräch verwickeln. Und<br />
schließlich will er wissen: „Wollen Sie heute läuten?“ Ja klar<br />
doch. Kräftig am Strick gezogen, und die Glocken machen Musik.<br />
Prüfung bestanden.<br />
Das ist kein gewöhnlicher Ort hier. Und kein Mesner, wie man<br />
ihn sich vorstellt. Es ist ein Fleckchen Erde, das imstande ist, das<br />
Tempo des Alltags zu drosseln. Der Mesner bittet den Besucher<br />
Augsburg<br />
auf eine Holzbank unter einem Baum. Immerhin heißt es, hier<br />
im Garten von St. Alban finde man die ältesten Birnbäume des<br />
Landkreises. Probst erzählt dem Gast von der Besonderheit dieser<br />
Kirche, die unbedingt bewahrt bleiben Königsbrunn müsse. Denn es gibt<br />
Menschen, die hier intensiv Zwiesprache mit Gott halten. Und<br />
die Kraft und Zuversicht tanken. „Wenn die Leute gehen“, ver-<br />
waren und die sich in der Wallfahrtskirche Mut holen wollten.<br />
Der Mesner, nebenbei auch Liedermacher, hat sich damals im<br />
Garten zu ihnen gesetzt und zur Gitarre gegriffen. „Die haben<br />
Wertach<br />
sich wahnsinnig gefreut über meine Lieder. Und wir haben lange<br />
übers Leben geplaudert.“ Momente großer Landsberg Herzlichkeit rund um<br />
Mindelheim<br />
am Lech<br />
St. Alban. Und weil wir beim Glockenläuten offenbar eine gute<br />
Buchloe<br />
Figur gemacht haben, greift Probst auch an diesem Tag zur Gitarre.<br />
Eine weitere Entschädigung fürs frühe Aufstehen.<br />
Füssen<br />
Reutte<br />
Schongau<br />
Forggensee<br />
Lech<br />
Lechbruck<br />
BERGWELT BRENNEREI<br />
Allgäuer Whisky Destillerie<br />
Ein Highlight im Allgäu ist ein Besuch in der Bergwelt Erlebnis<br />
Destillerie. Emotionen genießen mit allen Sinnen.<br />
Die Bergwelt Brennerei ist nicht nur eine der modernsten Whisky-Destillen<br />
in Bayern sondern auch eine Attraktion, die nicht nur für Whisky Liebhaber<br />
sehenswert ist. Da Familie von Bergwelt auch andere exklusive Spezialitäten,<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel Bergwelt Gin, Schlehen Gin, Nusslikör und Holunderbalsamico<br />
herstellt, können sie sich auf einen sensorischen Hochgenuss<br />
der besonderen Art freuen. Auch feinste Edelbrände wie Williams-Christ<br />
oder Marillen können in der Brennerei gerne probiert werden. Mit seinem<br />
Bio-Rum begeistert der Brennereichef Andreas von Bergwelt seit Herbst<br />
2019 internationale Rum-Liebhaber.<br />
Ein besonderes Event für Firmen, Vereine und Einzelpersonen sind die<br />
Whisky-Tastings in einem einzigartigen Ambiente direkt vor der Brennblase.<br />
Erleben Sie hautnah die Kunst der bayrischen Whisky-Destillation und<br />
schauen Sie dem Brennmeister dabei über die Schulter.<br />
Ein Besuch lohnt sich. Ein Destiller aus Leidenschaft, erstklassige Edeldestillate<br />
aus Meisterhand, der stilvolle Verkostungsraum und der Geruch des<br />
„Angel´s Share“ machen den Besuch in Pfaffenhausen in jeder Beziehung<br />
zu einem besonderen Genuss.<br />
erstdorf<br />
rn<br />
Lech<br />
Ehrwald<br />
Nassenreith<br />
Do. und Fr. 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 12.30 Uhr<br />
Mo. bis Mi. nach telefonischer Vereinbarung Tel.: 01 70 / 590 05 91<br />
Gutscheine für Exklusiv Whisky Tasting mit Brennkurs<br />
unter der Tel. 0 82 65 / 73 05 00 erhältlich.<br />
Gewerbepark 100 | 87775 Pfaffenhausen-Salgen<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 73<br />
Telefon 08265 / 730500 | info@bergwelt-brennerei.de<br />
Alle Produkte auch im Online-Shop erhältlich: www.bergwelt-brennerei.de
Winter<br />
Carinas<br />
Schleckerei<br />
Viel Spaß beim Naschen!<br />
Eure Carina<br />
74 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
................................ ............................<br />
................................ ............................<br />
................................ ............................<br />
................................ ............................
Winterschleckerei | ALLGÄU GENIESSEN<br />
Bratapfel-Tiramisu<br />
6 Gläser<br />
ca. 6 Äpfel<br />
500 ml weißer Glühwein<br />
1 TL Zimt<br />
1 Päckchen Vanillepudding<br />
300 g Mascarpone<br />
200 g Magerquark<br />
150 ml Sahne<br />
etwas Zucker (nach Geschmack)<br />
Mark einer Vanilleschote<br />
1 Prise Zimt<br />
∙ Äpfel (je nach Geschmack mit oder ohne Schale) vom Kernhaus befreien und würfeln.<br />
∙ Glühwein, Zimt und Äpfel für das Kompott aufkochen.<br />
So lange köcheln lassen, bis die Äpfel die gewünschte Konsistenz haben.<br />
∙ Den Sud vom recht flüssigkeitsreichen Kompott abgießen.<br />
Es wird etwas Sud (circa 50 bis 100 ml) benötigt, um die Spekulatius später zu tränken.<br />
∙ Der restliche Sud kann direkt in einen Topf. Aus diesem nach Packungsanweisung<br />
einen Pudding zubereiten. Sobald der Pudding fertig ist: Äpfel unterheben und <strong>zum</strong> Abkühlen<br />
beiseitestellen (Frischhaltefolie auf der Puddingoberfläche verhindert die Hautbildung).<br />
∙ Mascarpone, Quark, Zucker, Vanillemark und Zimt gut verrühren.<br />
∙ Sahne schlagen und unter die Mascarpone-Creme heben.<br />
170 g Spekulatius<br />
∙ Das Schichten: grob zerbrochene Spekulatius mit Apfelsud beträufeln,<br />
Mascarpone-Creme, Apfelpudding, usw. ... Oberste Schicht ist eine Creme-Schicht.<br />
∙ Diese mit Zimt bestäuben und ein Stück Spekulatius zur Dekoration ins Tiramisu stecken.<br />
Lebkuchen-Tiramisu<br />
300 g Mascarpone<br />
200 g Magerquark<br />
150 ml geschlagene Sahne<br />
etwas Zucker (nach Geschmack)<br />
Mark einer Vanilleschote<br />
1 Prise Zimt<br />
6 Gläser<br />
∙ Schattenmorellen in einem Sieb abtropfen lassen.<br />
∙ Aus Glühwein, Zimt und Puddingpulver nach Packungsanweisung<br />
einen Pudding zubereiten. Sobald der Pudding fertig ist: Schattenmorellen<br />
Tiramisu<br />
................................ ............................<br />
ein paar Stunden<br />
im Kühlschrank<br />
ruhen lassen<br />
(ein paar Dekokirschen für später aufheben) unterheben und <strong>zum</strong> Abkühlen beiseitestellen<br />
(Frischhaltefolie auf der Puddingoberfläche verhindert die Hautbildung).<br />
1 Glas Schattenmorellen<br />
500 ml roter Glühwein<br />
1 TL Zimt<br />
1 Päckchen Vanillepudding<br />
170 g Schokoladenlebkuchen<br />
∙ Mascarpone, Quark, Zucker, Vanillemark und Zimt gut verrühren.<br />
∙ Sahne schlagen und unter die Mascarpone-Creme heben.<br />
∙ Das Schichten: grob zerbrochene Lebkuchen mit Glühwein beträufeln,<br />
Mascarpone-Creme, Kirschpudding, usw. ... Oberste Schicht ist eine Creme-Schicht.<br />
∙ Diese mit Zimt bestäuben und eine Kirsche zur Dekoration oben aufs Tiramisu legen.<br />
Glühweinmuffins<br />
250 g Butter (Zimmertemperatur)<br />
125 g Zucker<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
4 Eier (Größe M, Zimmertemperatur)<br />
250 g Dinkelmehl<br />
1 Päckchen Backpulver<br />
100 g gehackte Walnüsse<br />
4 EL Kakao<br />
1 Prise Salz<br />
125 ml roter Glühwein<br />
7 Tropfen Rum-Aroma<br />
2 TL Zimt<br />
150 g Schokodrops in Zartbitter<br />
12 Stück<br />
∙ Den Ofen vorheizen (160 bis 180 °C Umluft).<br />
∙ Muffinförmchen in einem Muffinblech verteilen.<br />
∙ Butter, Zucker, Vanillezucker gut vermixen.<br />
∙ Eier nach und nach unterrühren.<br />
∙ Rum-Aroma und die Prise Salz dazugeben und alles schaumig schlagen.<br />
∙ Mehl, Kakao, Zimt und Backpulver zusammen mit dem<br />
Glühwein unter die Eiermasse rühren, bis ein glatter Teig entsteht.<br />
Rosa Guss<br />
................................ ............................<br />
200 g Puderzucker<br />
2 EL Glühwein<br />
∙ Zuletzt noch Schokodrops und 100 g gehackte Walnüsse <strong>zum</strong> Teig geben und unterheben.<br />
∙ Den Teig auf die Muffinförmchen verteilen und circa 30 Minuten backen.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 75
ALLGÄU GENIESSEN | Kräutertipps<br />
Lecker<br />
und<br />
kräftig<br />
Der Rückzug der Natur ist spürbar, die letzten<br />
Herbstfrüchte wurden eingebracht und auch für uns<br />
Menschen beginnt die <strong>Zeit</strong> des Rückzugs in die<br />
Häuser. Die Pflanzen ziehen ihre heilsamen Kräfte<br />
in die schützende Erde, in ihre Wurzeln zurück.<br />
Hier speichern sie ihre kostbare Kraft, um im Frühjahr<br />
mit Energie an die Erdoberfläche zu wachsen.<br />
Jetzt ist es <strong>Zeit</strong> für die Wurzelernte.<br />
Engelwurz-Brotaufstrich<br />
125 g Sonnenblumenkerne<br />
2 EL Sonnenblumenöl<br />
70 g Wurzel der Engelwurz<br />
50 g Apfelmus<br />
2 EL Zitronensaft<br />
40 ml Wasser<br />
1 TL Essig<br />
2 Prisen Zucker<br />
2 Prisen Salz<br />
Die Sonnenblumenkerne im Öl kurz anrösten und abkühlen<br />
lassen. Die Wurzel der Engelwurz waschen und in grobe Stücke<br />
schneiden. Alle Zutaten bis aufs Apfelmus zu feinem Brotaufstrich<br />
mixen. Mit dem Apfelmus kann die Intensität des<br />
Geschmackes gesteuert werden. Für diesen Aufstrich können<br />
auch Löwenzahnwurzeln, Wurzeln von Wiesenbärenklau oder<br />
Wilde Möhre verwendet werden.<br />
Walnuss-Pesto<br />
100 g Walnüsse<br />
5 Brombeer- oder<br />
Himbeerblätter<br />
1 Knoblauchzehe<br />
100 g Parmesan<br />
100 ml gutes Olivenöl<br />
2 EL Walnussöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Walnüsse grob hacken. Knoblauchzehe schälen und halbieren.<br />
Nüsse, Brombeerblätter und Knoblauch im Mixer grob<br />
zerkleinern. Nun das Öl zugießen und weiter mixen, bis die<br />
gewünschte Konsistenz erreicht ist. Parmesan fein reiben und<br />
<strong>zum</strong> Schluss unter das Pesto rühren. Mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
76 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Tipps vom Kräuter-Profi<br />
Bilder: stock.adobe.com: dneprstock (Engelwurz), PIXATERRA (Himbeere, Walnuss), arxichtu4ki (Brombeere); panthermedia.net: FINDEEP (Fotorahmen), riverlim (Hintergrund)<br />
Wildkräuter in der Küche, natürliche Produkte, zurück zur<br />
Natur: Für viele sind diese Begriffe wichtig. Im Pforzener<br />
Ortsteil Ingenried (Kirchweg 8) gibt es die Akademie<br />
Rückenwind sowie Kräuterhof Bertlies Adler –<br />
eine prima Adresse für alle Fragen rund ums<br />
Thema Kräuter. (Im Foto: Bertlies Adler)<br />
www.akademie-rueckenwind.de<br />
www.bertlies.de<br />
Engelwurz<br />
Der Volksmund nennt sie auch Giftwurz,<br />
Brustwurz oder Angstwurz. Diese Namen weisen<br />
bereits auf ihre Verwendung hin. Bergarbeiter<br />
kauten die Wurzel vor Jahrhunderten, um gegen<br />
den vergiftungsbedingten Kräftezerfall vorzubeugen.<br />
Denn sie hilft, Giftstoffe aus dem<br />
Körper auszuleiten. Sie stärkt die Leber,<br />
fördert die Galle und entgiftet die<br />
Bauchspeicheldrüse. Fürs Immunsystem<br />
ist sie sehr wertvoll, denn sie wirkt<br />
antiseptisch und abwehrsteigernd. Ihre<br />
Verwendung bei Bronchitis und Schnupfen<br />
ist bekannt.<br />
Brombeer-<br />
& Himbeerblätter<br />
Selbst im späten Herbst und im Winter können wir bei<br />
einem Spaziergang im Wald noch heilsame Blätter<br />
sammeln. Das Laub von Brombeeren und Himbeeren<br />
ist auch im Winter grün. Die Blätter stärken unser<br />
Immunsystem und sind aufgrund ihrer schleimlösenden<br />
Eigenschaften besonders in der Erkältungszeit<br />
zu empfehlen. Die blutreinigende Wirkung<br />
führt zur Verbesserung bei Hautproblemen<br />
wie Ekzemen und schlecht heilenden Wunden.<br />
Sie schmecken als Tee oder als Ergänzung in<br />
Smoothies.<br />
Walnüsse<br />
Spanische Wissenschaftler fanden heraus,<br />
dass die in Walnüssen enthaltenen Omega-<br />
3-Fettsäuren unsere Zellen vor dem Angriff freier<br />
Radikale schützen. Der regelmäßige Genuss fördert die<br />
Elastizität der Blutgefäße und schützt somit vor Arteriosklerose<br />
und ihren Folgen. Nicht umsonst sind sie Bestandteil von<br />
Studentenfutter, fördern sie doch die Leistungsfähigkeit unseres<br />
Gehirns. Ferner enthalten sie die Vitamine A, B1, B2, B3, C<br />
und viele Mineralstoffe. Walnüsse versorgen den Organismus<br />
mit den Mineralstoffen Magnesium, Phosphat, Schwefel, Eisen<br />
und Calcium. Sie sind in der Küche vielfältig zu verwenden, ob<br />
in Salaten, einfach so <strong>zum</strong> Knabbern, in Süßspeisen und vielen<br />
Kuchen.<br />
Wie wäre es einmal mit einem Walnuss-Pesto? Das passt zu<br />
Nudeln, Reis, Fleisch und Ofengemüse oder einfach als Brotaufstrich.<br />
Gewinnspiel<br />
Das Team um Bertlies Adler, Amelie Zech und<br />
Monika Mayer hat für <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu zwei Rezepte<br />
zusammengestellt. Zudem gibt es die TEILNAHME AN<br />
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und Donnerstag, 29. Oktober 2020, statt.<br />
Wir wollen wissen, in welchem Ortsteil von<br />
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befindet. Schicken Sie die Antwort bis 30. April an:<br />
<strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu, Erlebnismagazin, 87430 Kempten,<br />
Stichwort: Kräuter-Akademie oder per Mail an<br />
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+49 (0)83 46/9821868 | Telefon Kräuterhof: +49 (0)83 46/9824086 | Öffnungszeiten Hofladen: Donnerstag & Freitag 13.30 bis 17 Uhr und<br />
Samstag 9 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung | info@akademie-rueckenwind.de | www.akademie-rueckenwind.de
ALLGÄU GENIESSEN<br />
Super<br />
gesund<br />
Die Region bietet viele hochwertige<br />
Lebensmittel-Produkte und damit<br />
heimisches Superfood. Wie wär’s mit<br />
einer Rote-Bete-Meerrettich-Suppe?<br />
TEXT Stephanie Karrasch<br />
Superfood ist mittlerweile ein fester Begriff in der Welt<br />
der Ernährungstrends. Ob Gojibeeren oder Chiasamen:<br />
Exotisches Superfood ist heute aus keiner Küche mehr<br />
wegzudenken. Das Besondere daran ist der hohe Gesundheitswert.<br />
Problematisch: Die Waren werden meist aus fernen<br />
Ländern importiert. Deshalb heißt die Lösung heimisches Superfood.<br />
Denn auch diese Region verfügt über qualitativ hochwertige<br />
Produkte, die man vielseitig und mit gutem Gewissen genießen<br />
kann. Außerdem wird mit dem Kauf heimischer Lebensmittel<br />
nicht nur nachhaltiger Konsum unterstützt, sondern auch die<br />
heimischen Direktvermarkter und Landwirte.<br />
Gibt es im Allgäu Lebensmittel, die vergleichbar mit exotischen<br />
Kollegen aus fernen Ländern sind? Und schmecken sie<br />
auch? Der Beweis soll mit den Wintergemüsesorten Rote Bete<br />
und Meerrettich erbracht werden. Rote Bete ist ein Allrounder<br />
für den Winter, denn zahlreiche Vitamine, Eisen und Magnesium<br />
stecken in der Rübe. Eine Besonderheit soll auch die blutdrucksenkende<br />
Wirkung sein. Und allein die rote Farbe (Farbstoff Betanin)<br />
weckt die Lebensgeister. Auch Meerrettich ist eine wahre<br />
Wunderwaffe. Er wirkt antibakteriell.<br />
ROTE-BETE-<br />
ZUTATEN:<br />
1 Zwiebel<br />
600 g Rote Bete (ca. 2-3 Rüben)<br />
200 g Kartoffeln (mehlig kochend)<br />
20 g Butter<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 TL Gemüsebrühe<br />
7 EL Sahne<br />
100 g frisch geriebener Meerrettich<br />
1 Bund Schnittlauch<br />
Rote Bete und Kartoffeln schälen, waschen und würfeln.<br />
Zwiebeln schälen und würfeln. Als Erstes die Zwiebeln in<br />
Butter dünsten und dann Rote Bete und Kartoffeln dazugeben<br />
und kurz mitdünsten. Anschließend Gemüse in kochendes<br />
Wasser geben und Teelöffel Gemüsebrühe dazu.<br />
Kochen lassen, bis die Rote Bete weichgekocht ist, währenddessen<br />
den Meerrettich schälen und reiben. Den Meerrettich<br />
mit Schmand zu einer schaumig-cremigen Paste verarbeiten<br />
und den Weißlacker, der eine geschützte Allgäuer<br />
Käsesorte ist und 145. Jubiläum feiert, in kleine Stücke<br />
hobeln.<br />
SUPPE<br />
MIT MEERRETTICH-<br />
PASTE UND GEHOBELTEM<br />
WEISSLACKER<br />
Das nun weich gekochte Gemüse pürieren (vorher Lorbeerblatt<br />
herausnehmen). Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken,<br />
die Meerrettichpaste darüber geben und mit<br />
Weißlacker und dem geschnittenen Schnittlauch garnieren.<br />
TIPP: Die rote Farbe der Bete ist für unsere Hände beim<br />
Zubereiten ziemlich färbend. Deshalb Hände und Schneidebrett<br />
vor der Zubereitung einölen.<br />
FÜR 4<br />
PERSONEN<br />
Fotos Zeichnungen: adobestock.com/dariaustiugova (Rote Beete), adobestock.com/inna72 (Meerrettich)<br />
(In Kooperation mit dem Kräuterland Allgäu, Copyright: Bergmüller Productions 2018)<br />
Mehr zu heimischen Superfoods unter standort.allgaeu.de<br />
78 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 79
80 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
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Als Trendscout und Produktentwickler ist er<br />
international bei namhaften Unternehmen tätig.
Rezepte | ALLGÄU GENIESSEN<br />
TAGLIATA<br />
AUF SÜSSEM CHILITOMATEN-RUCOLA-SALAT<br />
Für 2 Personen<br />
SALAT<br />
2 EL Pinienkerne<br />
1 Bund Rucola<br />
200 g Kirschtomaten<br />
1 EL weißer<br />
Balsamico-Essig<br />
1 EL süße Chilisauce<br />
1 Prise gemahlener Zimt<br />
1 Prise gemahlener Safran<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
aus der Mühle<br />
40 g Parmesan am Stück<br />
TAGLIATA<br />
2 Rinderlendensteaks<br />
(à 180 g)<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
aus der Mühle<br />
1 TL Pflanzenöl<br />
1 kleiner Zweig Rosmarin<br />
GLUTENFREI<br />
ZUBEREITUNGSZEIT:<br />
20 MINUTEN<br />
Den Backofen auf 90 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
• Für den Salat die Pinienkerne in einer kleinen Pfanne goldgelb rösten und<br />
abkühlen lassen. • Für die Tagliata die Rinderlendensteaks mit Salz und<br />
Pfeffer würzen und in einer ofenfesten Pfanne im heißen Pflanzenöl von<br />
beiden Seiten scharf anbraten. Den Rosmarinzweig dazugeben, die Pfanne<br />
in den vorgeheizten Backofen setzen und das Fleisch 10 Minuten medium<br />
garen. • Währenddessen den Rucola waschen, trocken schleudern und grob<br />
zerkleinern. Kirschtomaten halbieren und mit Rucola und Pinienkernen in einer<br />
Schüssel mischen. • Balsamico-Essig, Chilisauce, Zimt, Safran, Salz und<br />
Pfeffer verrühren. Über den Salat träufeln, locker vermengen und auf einer<br />
Platte verteilen. • Fleisch aus dem Ofen nehmen, in sehr dünne Scheiben<br />
schneiden und auf dem Chilitomaten-Rucola-Salat anrichten.<br />
Parmesan darüber hobeln und servieren.<br />
FRUCHTIGE<br />
KÜRBISCREMESUPPE MIT<br />
MARONEN UND APRIKOSEN<br />
Für 2 Personen<br />
150 g Hokkaido-Kürbis<br />
50 g vakuumverpackte<br />
vorgegarte Maronen<br />
50 g Soft-Aprikosen<br />
3 TL kalte Butter<br />
½ TL Zucker<br />
50 ml trockener Wermut<br />
(z. B. Noilly Prat)<br />
300 ml glutenfreie Gemüsebrühe<br />
(alternativ Instantbrühe)<br />
1 Prise Cayennepfeffer<br />
1 Prise gemahlener Zimt<br />
2 Msp. mildes Currypulver<br />
2 EL süße Chilisauce<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
GLUTENFREI<br />
ZUBEREITUNGSZEIT:<br />
25 MINUTEN<br />
Kürbis entkernen, waschen und<br />
ungeschält klein würfeln. Maronen<br />
und Aprikosen vierteln. • 1 TL<br />
Butter in einem Topf aufschäumen,<br />
Kürbis, Maronen und Aprikosen mit<br />
dem Zucker zugeben und bei mittlerer<br />
Hitze unter gelegentlichem<br />
Rühren 2 bis 3 Minuten anschwitzen.<br />
• Mit dem Wermut ablöschen,<br />
Gemüsebrühe zugießen, aufkochen<br />
und 10 Minuten köcheln lassen. •<br />
Cayennepfeffer, Zimt, Currypulver<br />
und Chilisauce mit etwas Salz und<br />
Pfeffer einrühren, restliche Butter<br />
zugeben und mit dem Stabmixer<br />
fein pürieren. Nochmals abschmecken.<br />
• Die Kürbiscremesuppe<br />
in zwei tiefe Teller oder Schalen<br />
füllen und genießen.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 81
KURZ & GUT<br />
Unser<br />
Titelfoto<br />
Blick auf die Höfats<br />
Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem es Yasemin und Gabriel<br />
Kolb nicht hinauszieht in die Oberallgäuer Natur. Die beiden wohnen<br />
in Rettenbach – und sind damit im Zentrum einer Landschaft, die<br />
einen geradezu animiert, sich draußen zu bewegen, zu genießen, tief<br />
durchzuatmen oder sich sportlich zu betätigen. Weil sie Erlebnisse<br />
mit anderen teilen wollen, sind stets Fotoapparat und Videokamera<br />
im Rucksack. Zum Beispiel, als sie von der Station Höfatsblick <strong>zum</strong><br />
Seealpsee wanderten. Oberhalb des Sees machte es mehrmals Klick<br />
an Gabriel Kolbs Fotoapparat – und festgehalten war jener Augenblick,<br />
als seine Frau den Blick schweifen ließ in Richtung Höfats<br />
(2259 Meter hoch). Diese Momentaufnahme ist auch das Titelfoto<br />
dieser Ausgabe.<br />
Gabriel Kolb ist Mitglied von Allgäu Digital in Kempten, einem<br />
regionalen Kooperationsnetzwerk für Startups und etablierte<br />
Unternehmen mit Schwerpunkt Digitalisierung.<br />
Fotos, Videos und Wander-Tipps gibt es auf<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 83
Foto: Fabian Zocher<br />
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Wussten Sie, dass … die Hegratsrieder Kapelle nur einen Steinwurf vom Forggensee entfernt liegt?<br />
Und dass unmittelbar zu ihren Füßen der Hegratsrieder See ruht? Eine Eisschicht, Schnee und<br />
diffuser Nebel verhüllen ihn gänzlich. Gerade noch blitzt die Sonne hinter dem Breitenberg hervor<br />
und tüncht den Schnee neben der Kapelle in Gold. Einsam sieht es an diesem Fleckchen Erde aus.<br />
Lediglich die gestapfte Spur durch den Schnee verrät, dass es irgendwo Menschen geben muss.<br />
Was die Aufnahme nicht verrät: Unser Fotograf steht direkt neben einer kleinen Ansammlung von<br />
Häusern, die den Ort Hegratsried bilden. Einsamkeit ist folglich nur eine Frage der Perspektive.<br />
84 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 85
Fotos: Schneebild adobestock / watman: Schneeflocken: adobestock / winvic<br />
86 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Faszination Schnee | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
GEWÜNSCHT & VERFLUCHT<br />
Vom Himmel hoch<br />
Ob Weihnachten weiß oder grün wird, ist in den Medien<br />
fast so etwas wie eine Schicksalsfrage der Nation. Was die<br />
Menschen am Schnee fasziniert? Wir versuchen, Antworten<br />
zu geben. Aber es gibt auch eine andere Seite der Medaille.<br />
TEXT Michael Munkler | FOTOS Matthias Becker<br />
Super-Schnee: So heißt der Saison-Skipass in der Region,<br />
den es seit einigen Jahren gibt. Er ist in fast allen Allgäuer<br />
Skigebieten, im Kleinwalsertal und in den Tannheimer<br />
Bergen gültig. Super-Schnee: Den gab es vergangenen<br />
Winter überall im Allgäu. Manchen war es fast zu viel, was Frau<br />
Holle aus den Wolken schüttelte. So viel Schnee hatte es zwischen<br />
Bodensee und Königsschlössern seit vielen Jahren nicht mehr gegeben.<br />
Winterfreunde hatten daran viel Spaß und monatelang<br />
beste Pistenverhältnisse.<br />
Doch was ist es eigentlich, was viele Menschen am Schnee so<br />
fasziniert? Es sind Kindheitserinnerungen, einerseits: Sehnsüchtig<br />
schauten wir aus dem Fenster, verfolgten das Tanzen der<br />
Schneeflocken, freuten uns, wenn die Landschaft allmählich weiß<br />
wurde und der Schlitten endlich aus dem Keller geholt werden<br />
konnte. Schnee zur rechten <strong>Zeit</strong> übt eine ungeheure Faszination<br />
auf die meisten Menschen aus, auch auf viele Erwachsene. Ob<br />
Weihnachten weiß oder grün wird, ist in den Medien alljährlich<br />
fast so etwas wie eine Schicksalsfrage der Nation.<br />
Die verschneite Landschaft scheint uns etwas von dem zu<br />
schenken, was viele Menschen heute vermissen: Ruhe <strong>zum</strong> Beispiel.<br />
Selbst der Lärm der Straße oder der Bahnstrecke wird bei<br />
Schnee gedämpft. Je mehr von der weißen Pracht liegt, desto höher<br />
ist die schalldämpfende Wirkung.<br />
Schnee verschönert nicht nur die Landschaft, sondern ist andererseits<br />
vor allem auch ein Wirtschaftsfaktor. Zu Beginn eines jeden<br />
Winters wünschen sich die Touristiker im Alpenraum möglichst<br />
viel von der weißen Pracht. Und alles deutet darauf hin,<br />
dass mit der zunehmenden globalen Erwärmung die Tage mit<br />
Schneedecke auch im Alpenraum seltener werden. In dieser Einschätzung<br />
sind sich inzwischen alle Klimaforscher einig. Bereits<br />
heute ist die Zahl der Tage mit Schneedecke im Flachland gegenüber<br />
vor 20 oder 30 Jahren ganz erheblich zurückgegangen.<br />
Johannes Kepler, Astronom und Mathematiker am Hof von<br />
Rudolf II. in Prag, hat es in einem Brief im Winter des Jahres<br />
1600 auf den Punkt gebracht, in dem er sich mit Schneekristallen<br />
beschäftigte: „Ei, beim Herakles, das ist ja ein Ding, kleiner als<br />
ein Tropfen, dazu von regelmäßiger Gestalt …“. Gemeint hatte<br />
er die einzelne Flocke.<br />
Bereits seit vielen Jahrhunderten wissen die Menschen, dass<br />
die aus vielen Kristallen bestehenden weißen Flocken sich<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 87
ALLGÄU ENTDECKEN | Faszination Schnee<br />
in einem stetigen Umwandlungsprozess befinden, in einer<br />
ständigen Metamorphose. Diese beginnt bereits, wenn die<br />
Erdanziehungskraft und der Wind die Schneeflocken durch die<br />
Atmosphäre wirbeln und die Kristalle durch unterschiedlich<br />
temperierte und feuchte Luftschichten fallen. Dabei kann man<br />
beobachten, dass die vom Himmel fallenden Neuschnee-Kristalle<br />
stets eine sechseckige Form als Grundmuster haben – Experten<br />
sprechen von einer hexagonalen Struktur.<br />
Unter dem Mikroskop erschließt sich dem Betrachter eine<br />
schier endlos erscheinende Vielfalt von Kristallen, Sternen,<br />
Stiften und verschiedenen Verästelungen, von becherförmigen<br />
Kleinstgestalten und von Prismen unterschiedlichster Größe.<br />
Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass jede Flocke ein Unikat<br />
ist. Kein Schneekristall gleicht dem anderen. Denn zu individuell<br />
ist die Entstehungs- und Umwandlungsgeschichte jeder<br />
Flocke. Damit überhaupt Schneeflocken entstehen können, muss<br />
die Temperatur in einer Wolke unter null Grad liegen.<br />
Dann legt sich Luftfeuchtigkeit um einen Kondensationskern<br />
– ein kleinstes natürliches Staubpartikel, das bei Temperaturen<br />
im Plus-Bereich auch für die Entstehung von Regentropfen notwendig<br />
ist.<br />
Sind die Schneekristalle groß und schwer genug, beginnen sie,<br />
auf den Boden zu fallen. Getrieben von Schwerkraft<br />
und Wind tanzen sie hinab, bis zu 95 Prozent<br />
beträgt der Luftanteil einer Schneeflocke. Die<br />
größten je beobachteten Flocken hatten einen<br />
Durchmesser von zwölf Zentimetern, der Durchschnitt liegt<br />
bei weniger als drei Zentimetern.<br />
Die anmutig vom Himmel tanzenden Flocken, der verschneite<br />
Winterwald oder die wie in weiße Watte gepackte Landschaft<br />
sind aber nur eine Seite des Naturphänomens Schnee. Schadenträchtige<br />
Großlawinen, die in den Alpen jährlich bis zu 200 Todesopfer<br />
fordern, Siedlungen und Verkehrswege unter sich begraben,<br />
sind die Kehrseite der Medaille.<br />
Der Lawinenwinter 1998/99 mit der Katastrophe von Galtür<br />
in Tirol hat im Alpenraum hunderte von Menschen das Leben<br />
gekostet und allein in der Schweiz einen Sachschaden von 350<br />
Millionen Euro angerichtet. Der vergangene Winter forderte<br />
nach Lawinen ebenfalls seine Opfer. Im Allgäu vor allem in den<br />
Bergwäldern.<br />
Seit Jahrhunderten hat der Mensch versucht, Gesetzmäßigkeiten<br />
der Entwicklung von Lawinen zu durchschauen – aufgrund<br />
der überaus komplizierten Materie aber nur mit mäßigem Erfolg.<br />
Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos<br />
(Schweiz) gilt seit über 80 Jahren als die Adresse der Schnee-<br />
Wissenschaft. Weil jahrzehntelang in einem oft falsch verstandenen<br />
Interesse von Verkehr und Tourismus zu weit in lawinengefährdete<br />
Gebiete gebaut worden ist, kommt dem vorbeugenden<br />
Schutz heute eine ganz wichtige Rolle zu. Dabei geht es um teure<br />
Lawinen-Verbauungen aus Holz und Metall, vor<br />
allem aber um die Pflege und die Neuanpflanzung<br />
eines stabilen Bergwaldes im alpinen<br />
„Ei, beim Herakles,<br />
das ist ja ein Ding,<br />
kleiner als ein Tropfen,<br />
dazu von regelmäßiger<br />
Gestalt...“<br />
Fotos rechts: Schnee kann sogar<br />
ein Haus dekorieren (wie hier auf dem Nebelhorn)<br />
und in vielen Formen auftreten –<br />
<strong>zum</strong> Beispiel als zackiges Eiskristall.<br />
88 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Faszination Schnee | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 89
ALLGÄU ENTDECKEN | Faszination Schnee<br />
Raum. Im Allgäu macht sich dafür die Bergwaldoffensive<br />
stark.<br />
Vor allem Berg- und Skiführer sind es, die seit Jahren versuchen,<br />
Entscheidungsstrategien für Alpinisten<br />
im winterlichen Hochgebirge zu entwickeln.<br />
So hat beispielsweise der Schweizer<br />
Werner Munter mit seiner Reduktionslehre<br />
– einer Methode des modernen<br />
Risiko-Managements – in der Fachwelt<br />
für Aufsehen gesorgt. Der verstorbene<br />
Oberallgäuer Bergführer<br />
Martin Engler hatte eine so genannte<br />
Snow-Card entwickelt<br />
– ein einfach zu handhabendes<br />
Instrument, das die Gefahrenbeurteilung<br />
und Entscheidungs-<br />
findung erleichtern soll. Engler hatte zusammen mit seinem<br />
Bergführer-Kollegen Jan Mersch auch ein überaus umfangreiches<br />
Lawinen-Buch geschrieben: „Die weiße Gefahr“ – ein Bildband<br />
mit vielen Erklärungen für Laien wie für Profis.<br />
Versuche, die Gesetzmäßigkeiten der Lawinen-Entstehung<br />
bis aufs Letzte zu begreifen und eine hundertprozentig<br />
sichere Prognose beispielsweise für<br />
Skitouren- und Schneeschuhgeher erstellen zu<br />
können, sind bisher aber gescheitert. Manchmal,<br />
so scheint es, steht der Mensch auch im<br />
21. Jahrhundert immer noch mehr oder<br />
weniger ratlos vor einer gleichermaßen<br />
faszinierenden wie bedrohlichen Naturmacht.<br />
Fast so wie die Kinder, die den<br />
Flockentanz am Zimmerfenster mit großen<br />
Augen verfolgen.<br />
90 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
SKIPASS<br />
ZU EXKLUSIV-<br />
PREISEN VOR<br />
ORT BUCHEN<br />
WONACH STEHT DIR DER SINN?<br />
Wo man sich frei fühlt, fühlt man sich wohl.<br />
Eine einfache Feststellung, nach der wir in<br />
Oberstdorf und Kleinwalsertal gemeinsam<br />
leben. Uns verbindet nicht nur ein einzigartiges<br />
Bergpanorama, sondern unsere Liebe <strong>zum</strong><br />
Wintersport. Die Berge sind unser Spielplatz,<br />
unser Lebensraum und unser Rückzugsort. „Zum<br />
Glück“ denken wir – und das wollen wir gerne<br />
mit Euch teilen. Im Urlaub geht es darum, man<br />
selbst zu sein und nicht in ein Raster zu passen.<br />
Es geht um Freiheit.<br />
Unsere Bergwelt bestimmt dabei den Rhythmus<br />
und gibt dir exakt so viel Freiraum, wie du für<br />
dich selbst brauchst. Über die Gipfel hinweg auf<br />
Ski und auf dem Snowboard, in der Loipe, auf<br />
dem Rodel und beim Wandern sind wir unter<br />
Freunden und Gleichgesinnten ganz bei uns.<br />
FantastischeTiefschneeabfahrten und schnelle<br />
Schwünge auf perfekten Pisten machen den Kopf<br />
frei. Winter wie man ihn sich wünscht: Eine<br />
Loipe durch Riezlern, die Rodelpiste desAllgäu<br />
Coasters, Iglu Lodges inmitten des Winterzaubers,<br />
dahinter der atemberaubende Blick auf<br />
den Ifen und das Nebelhorn. Oder doch nur ein<br />
Liegestuhl auf der Sonnenterrasse? Die Kinder<br />
wollen noch zwei Stunden in der Skigruppe<br />
Spaß haben – und Du?<br />
Auf sechs Bergen mit modernsten Beschneiungsanlagen<br />
und über 130 Pistenkilometern,<br />
findest du garantiert die richtige Piste. Also,<br />
wonach steht Dir der Sinn?<br />
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Prinzregenten-Platz 1 | D-87561 Oberstdorf<br />
Telefon: +49(0)8322/700-0<br />
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Telefon: +43(0)5517/5114-0<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 91
ALLGÄU ENTDECKEN | Schalenggen<br />
RASANTE ABFAHRTEN<br />
Hier geht<br />
die Post ab<br />
92 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Mindelheim<br />
Landsberg<br />
am Lech<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Bad Wörishofen<br />
Buchloe<br />
Schalenggen | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
avensburg<br />
Allgäuer Brauchtum ist den Pfrontenern wichtig, weshalb sie jedes Jahr<br />
Kaufbeuren<br />
<strong>zum</strong> Schalenggen- Rennen einladen. Erinnert wird an die 50er Jahre, als das Heu<br />
Leutkirch<br />
mit Hörnerschlitten vom Berg ins Tal befördert wurde. Schongau Zugelassen sind nur<br />
Original Schalenggen – Marktoberdorf so wie sie Andre Reichart baut.<br />
Kempten<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Lechbruck<br />
odensee<br />
kirch<br />
Lindau<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Scheidegg<br />
TEXT & FOTOS Ulrich Pramann<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Nesselwang<br />
Der eigentliche Spaß, der ist erfahrungsgemäß<br />
ja rasch vorbei.<br />
Sonthofen Tannheim<br />
900 Meter Strecke, 142 Höhendifferenz<br />
– es wird ein heißer Ritt<br />
zu Tal auf hölzernen Hörnerschlitten ohne Bremse<br />
und ohne Lenker. Es braucht Oberstdorf reichlich Körpereinsatz,<br />
nur mit dem Totaleinsatz der Füße und vor allem durch clevere<br />
Gewichtsverlagerung sind die Dinger zu steuern. Die besten, die<br />
Riezlern<br />
wagemutigsten, die erfahrensten Teams sind in knapp einer Minute<br />
im Ziel. Da unten liegen etliche Heuballen, die ihre rasante<br />
Fahrt abbremsen.<br />
Der richtige Spaß, er Warth beginnt schon vor dem Rennen, beim<br />
Weg hinauf <strong>zum</strong> Start. Zunächst vorbei am großen Bierzelt im<br />
Zielbereich. Dann der etwas mühsame Aufstieg, weil sie ja die<br />
30-Kilo-Schlitten schleppen müssen. Auf nicht mal halber Strecke<br />
hinauf <strong>zum</strong> Kreuzle Hang gibt es Gelegenheit <strong>zum</strong> Auftanken,<br />
dort ist eine Eisbar aufgebaut.<br />
Wie jedes Jahr stehen auch diesmal gut 2000 Zuschauer am<br />
Rand der Piste, um beim Spektakel dabei zu sein. „Müsst ihr das<br />
Iller<br />
Lech<br />
Pfronten<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
schwere Ding jetzt ganz da rauf schleppen?“,<br />
fragt ein argloser Zuschauer. Nüchterne Antwort:<br />
„Ja, mei, sonscht kenna mir net obi foahrn.“<br />
Reutte<br />
Unsereiner hört mit, wie sich zwei der Starter über<br />
Bekannte austauschen: „Die zwoa da ham sich domals<br />
beim Schalenggerennen kennaglernt“. Wieder eine nüchterne<br />
Antwort: „Echt? Ehrwald Isch sie Krankenschwester?“.<br />
Unterwegs <strong>zum</strong> Start begrüßt Andre Reichart, 48, ein ums andere<br />
Mal Athleten in traditioneller Kleidung von damals – grobe<br />
Bergschuhe und, je nachdem, robuste Lederhosn, Wolljanker,<br />
Nassenreith<br />
Filzhut oder Dirndl mit Schürze drüber und Skiunterwäsche<br />
drunter. Einer der Teilnehmer frotzelt: „Garantiefall?“. Ein Insiderwitz,<br />
den Imst nur der Reichart verstehen kann. Denn er hat den<br />
Hörnerschlitten dieses Bekannten gebaut. Klar, der könnte zu<br />
Bruch gehen.<br />
Dieses Jahr sind fünf neue Schlitten von ihm am Start, insgesamt<br />
sind es sogar etwa 20 – also solche, die aus der Werkstatt<br />
in Pfronten-Ried kommen, die seit über 150 Jahren in Familienbesitz<br />
ist. Schon als Bub schaute Andre Reichart seinem<br />
Seine Liebe <strong>zum</strong> Holz hat Andre Reichart schon als Bub ausgelebt. Das Schalengge-Modell betrachtet er heute noch gerne.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 93
ALLGÄU ENTDECKEN | Schalenggen<br />
Zur Geschichte<br />
∙ Im Pfrontener Ortsteil Kappel beschlossen Mitte der<br />
70er Jahre junge Männer, einen Brauch aufleben zu lassen.<br />
Sie holten alte Schalenggen aus ihren Stadeln und trafen<br />
sich 1976 am Faschingsdienstag. Bei diesem Treffen<br />
wurde beschlossen, am 19. Februar 1977 das<br />
„1. Allgäuer Schalengge Rennen“ in Pfronten-Kappel<br />
auf die Beine zu stellen (73 Teilnehmer).<br />
∙ Die Jahre danach stieg die Teilnehmerzahl rasant an –<br />
von 128 Anmeldungen im Jahr 1978 bis zu<br />
271 Anmeldungen im Jahr 1981.<br />
∙ Seit Langem findet das Schalenggenrennen in<br />
Pfronten-Kappel jedes Jahr am Faschingssamstag statt.<br />
Es ist das bekannteste Schalenggenrennen im Allgäu und<br />
verspricht Spaß für die ganze Familie.<br />
∙ Zugelassen sind nur „Original Schalengge“.<br />
Großvater, einem Wagnermeister, gerne über die Schulter.<br />
Er fertigte auch Schalenggen auf traditionelle Art.<br />
Und seit ein paar Jahren eben auch der Enkel. Sein Gesellenbrief<br />
als Schreiner hängt in der Werkstatt. Heute arbeitet er<br />
hauptberuflich als Hausmeister, und seine Liebe <strong>zum</strong> Holz lebt<br />
er als Kunsthandwerker aus. Auf dem Hof lagern jede Menge alte<br />
Hölzer, daraus entstehen kunstvolle Skulpturen – und eben auch<br />
Schalenggen.<br />
Elf hölzerne Einzelteile<br />
Die Arbeitsschritte in <strong>Zeit</strong>raffer: Rund 40 Arbeitsstunden<br />
braucht er, bis eine originale Schalengge fertig ist – auch wenn die<br />
gerade Mal aus elf hölzernen Einzelteilen besteht. Konstruktion<br />
und Herstellung sind aber eine Wissenschaft für sich. Zunächst<br />
zeichnet der Pfrontener nach alten Vorlagen die Schnittführung<br />
auf sorgfältig ausgesuchtes, zwei Jahre abgelagertes Holzbrett<br />
aus Esche, was mal zu den Kufen und Hörnern werden soll: Aus<br />
diesem „Laden“ Eschenholz sägt er zehn dünne Latten in der passenden<br />
Länge. Die werden ein ums andere Mal gehobelt. Dann<br />
trägt er Leim auf die Latten auf, fügt sie zusammen, spannt sie<br />
mit Zwingen um eine Schablone. So kommen die Kufen in ihre<br />
typische Form.<br />
Nun werden zwei uerverstrebungen („Emnater“) ebenfalls<br />
aus Eschenholz zugeschnitten. Es wird immer wieder gehobelt,<br />
es werden Phasen gefräst. Er schneidet mit der Kreissäge vier<br />
„Beinlinge“ zurecht, die später die uerteile und aus Fichte zwei<br />
sogenannte „Stengele“ zusammenhalten werden. Er bohrt Löcher<br />
für die Zapfen hinein, auch die müssen zuvor sehr sorgfältig<br />
gearbeitet sein. Nur wenn der Schlittenbauer Reichart ganz penibel<br />
und millimetergenau arbeitet, wird die Schalengge die nötige<br />
Stabilität bekommen. Weder Nägel, noch Kleber kommen <strong>zum</strong><br />
Einsatz. Zum Schluss sind nur ein paar Handgriffe nötig, um die<br />
Einzelteile zusammenzustecken. So wie früher.<br />
Unverzichtbare Vehikel<br />
Fotos (3): Ralf Lienert<br />
Zu früheren <strong>Zeit</strong>en waren diese speziellen Schlitten keine Gaudi-<br />
Gefährte, sondern nützliche, unverzichtbare Vehikel, um Bergheu<br />
und Brennholz, das im Sommer auf den Alpen hergerichtet<br />
und gelagert wurde, im Winter ins Tal zu transportieren. Das<br />
war eine beschwerliche und auch gefährliche Arbeit, kräftige<br />
Männer (Fahrer und Helfer) waren stark gefordert. Bis zu vier<br />
Fahrten muteten sie sich täglich zu.<br />
Die Hörnerschlitten, schwer beladen und noch schwerer zu steuern,<br />
nahmen oft allzu rasante Fahrt auf, es kam nicht selten zu<br />
Unfällen. Abends waren sie froh, wenn sie sagen konnten: „Guat<br />
isch gange, koi Schalengge isch hee woare.“<br />
In den Regeln des Kappeler Schalenggar-Vereins, der dieses<br />
spezielle Allgäuer Brauchtum mit viel Engagement seit 1977<br />
pflegt, heißt es: „Sollte bei der Abfahrt einer Mannschaft die<br />
94 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Schalenggen | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
Traditionelles Handwerk: Etwa 40 Arbeitsstunden sind nötig, bis eine Original-Schalengge fertig ist.<br />
In seiner 150 Jahre alten Werkstatt muss Andre Reichart millimetergenau arbeiteten.<br />
Schalengge zu Bruch gehen, so kommt die Mannschaft doch in<br />
die Wertung, wenn jedes Mitglied der Mannschaft mit einem Teil<br />
der Schalengge das Ziel passiert.“ Das sorgt immer für Lacher.<br />
Unter welchem Stern das „Original Pfrontar Schalengge-<br />
Rennen“ in Pfronten-Kappel heute steht, beantwortet schon ein<br />
Blick in die Startliste. Diesmal haben sich 175 Teams angemeldet,<br />
dazu noch ein Dutzend „Originalar“, also alte Schlitten, mit denen<br />
wirklich noch Heu vom Berg geholt worden ist. Damit sind<br />
die VIPs der Veranstaltung im Rennen. Zu jedem Team gehören<br />
jeweils Zwei: „Dr`Fahrer“ und „Dr`Healfar“. Ihre Herangehensweise<br />
ans Rennen bringen die meisten Teilnehmer schon damit<br />
<strong>zum</strong> Ausdruck, was sie in der Rubrik Verein-Ort angeben: „Wil-<br />
de Goaßa“, „Bissgurka“, „Sau Haufe Lengewang“, „Duracher<br />
Duranad“, „Bloß it hudla wenn´s bressiert“, „Bsufferne Wogscheitl“<br />
oder „Du und I mir Drei“. Und auch ein Inserat, das die<br />
örtliche St. Vinzenz Klinik Allgäu im Programmheft geschaltet<br />
hat, geht in diese Richtung: „De`Schalenggar wünschet mir a guate<br />
Sicht und hoffet, dass koi Knoche bricht!“<br />
Nein, diesmal wird die Gaudi von keinen schwerwiegenden<br />
Zwischenfällen getrübt. Stundenlang harren die Zuschauer an<br />
der Piste aus und haben ihren Spaß. Und auch Andre Reichart<br />
ist hoch zufrieden. Ein Team der „Kappalar Schalenggar“ landet<br />
nur ganz knapp geschlagen auf Platz zwei – auf einem seiner<br />
Schlitten.<br />
Über Jahrhunderte gewachsen,<br />
original, einzigartig und weiträumig –<br />
für einen unvergleichlichen Urlaub.<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 95
wärmstens<br />
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--- Selbstgestrickte Fäustlinge ---<br />
Grafiken: AdobeStock / color885 und cienpiesnf; Foto (Korb): AdobeStock / Alena Ozerova<br />
ANGELIKA<br />
KÖHLER-SCHIESSLER<br />
Die Redakteurin hat ihre journalistischen<br />
Wurzeln bei der Allgäuer<br />
<strong>Zeit</strong>ung. Danach war sie über drei<br />
Jahrzehnte für den Kreativ-Bereich der<br />
<strong>Zeit</strong>schrift „freundin“ verantwortlich.<br />
Heute arbeitet sie freiberuflich<br />
für Handarbeits- und<br />
Fachzeitschriften.<br />
96 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
BASTELTIPP<br />
Eine Spezialnadel ist beim<br />
Zopfen eine gute Hilfe.<br />
Es geht aber auch mit jeder<br />
anderen kurzen Stricknadel.<br />
Ein mit Fangstich fixierter<br />
Kettstich: So einfach geht<br />
der Margeritenstich!<br />
Maschenraffer<br />
oder Sicherheitsnadel:<br />
In beiden Fällen sind die<br />
stillgelegten Maschen gut<br />
aufgehoben.<br />
was man braucht:<br />
50 g Schurwoll-Mix mit Alpaka und Mohair<br />
(z.B. Fluffy von Lana Grossa), in Grau meliert<br />
was man braucht:<br />
Schurwoll-Reste in den Wunschfarben<br />
(z.B. Bingo von Lana Grossa)<br />
was man braucht:<br />
100 g Schurwolle in Anthrazit<br />
(z.B. Bingo von Lana Grossa)<br />
So geht’s:<br />
LINKER HANDSCHUH: 32 Maschen anschlagen,<br />
auf die Nadeln verteilen, zur Runde<br />
schließen, den Anfang markieren. 4 Reihen<br />
im Bündchenmuster – 2 M rechts, 2 M links<br />
– stricken. In der 5. Reihe 4 M links, 8 rechts<br />
für den Zopf, alle weiteren M links stricken.<br />
Nach 4 Reihen in diesem Grundmuster für den<br />
Zopf 2 M auf einer Hilfsnadel hinter die Arbeit<br />
legen, 2 M rechts stricken, dann die M der<br />
Hilfsnadel abstricken, 2 M auf der Hilfsnadel<br />
vor die Arbeit legen, 2 M rechts stricken, dann<br />
die M der Hilfsnadel abstricken.<br />
In jeder 9. Reihe wiederholen.<br />
Nach 9 cm vor und nach der vorletzten M<br />
der 4. Nadel für den Daumenkeil je 1 M links<br />
verschränkt herausstricken. Die Zunahmen in<br />
jeder 3. Runde 4x wiederholen = 11 M. Diese<br />
in der nächsten Runde auf einer Sicherheitsnadel<br />
stilllegen. Über den stillgelegten M<br />
in der nächsten Runde 5 M anschlagen. In<br />
den nächsten Runden 2x die äußeren M des<br />
Anschlags links zusammenstricken.<br />
So geht’s:<br />
Mit einem Grundmuster aus nur rechten<br />
M werden sie nach dem gleichen Prinzip wie<br />
die Zopf-Fäustlinge gestrickt, die Zunahmen<br />
für den Daumenkeil rechts verschränkt.<br />
Der Farbwechsel von Hellgrün, Dunkelgrün<br />
und Pink erfolgt nach jeder 4. Reihe.<br />
Im Grundmuster ca. 10 cm weiterstricken.<br />
Für die Spitze in jeder Runde die letzte M<br />
der 4. Nadel und die 2 M der 1. Nadel links<br />
zusammenstricken und über die 1. Masche<br />
der 1. Nadel heben. Mit den letzten M der<br />
3. Nadel und den 2 M der 4. Nadel ebenso<br />
verfahren. Sind nur noch 8 M übrig, den Faden<br />
abschneiden, durch die M ziehen und innen<br />
vernähen.<br />
fertig!<br />
Für den Daumen die stillgelegten Maschen auf<br />
die Nadeln aufnehmen, außerdem aus dem<br />
So geht’s:<br />
Mit einem Grundmuster aus nur rechten<br />
M werden sie nach dem gleichen Prinzip wie<br />
die Zopf-Fäustlinge gestrickt, die Zunahmen<br />
für den Daumenkeil rechts verschränkt.<br />
Mit Wollresten in Pink, Weiß und Hellgrün<br />
Blüten und Blätter im Margeritenstich<br />
aufsticken (siehe Foto oben).<br />
Anschlag 5 M herausstricken. In den nächsten<br />
Runden 2 x die äußeren M des Anschlags links<br />
zusammenstricken. Nach ca. 5 cm fortlaufend<br />
je 2 M zusammenstricken. Faden abschneiden<br />
und durch die restlichen 6 M ziehen. Innen<br />
vernähen.<br />
fertig!<br />
RECHTER HANDSCHUH: Wie den linken<br />
stricken, jedoch die Zunahmen am Ende der<br />
2. und Anfang der 3. Nadel vornehmen.<br />
fertig!<br />
··················································· ALLE HANDSCHUHE WERDEN MIT EINEM NADELSPIEL NR. 4,5 GESTRICKT ··············································<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 97
-Traumhafter -<br />
Allgäu Urlaub<br />
mit mehr Land & Wellness<br />
Foto: Weigl Design, Nesselwang<br />
Urlaub am schönsten Fleck im Allgäu. Ein imposantes Alpenpanorama und absolute Ruhe erwarten Sie im Panorama Land-<br />
& Wellnesshotel. Eingebettet in Wiesen und Wälder liegt unser Hotel auf 900 Metern. Lassen Sie sich während Ihrer wohlverdienten<br />
Auszeit gänzlich von uns verwöhnen. In allen Zimmern & Suiten, unserem Restaurant und selbstverständlich auch in<br />
unserem Wellnessbereich genießen Sie den einmaligen Blick auf über 100 Kilometer unverbautes Bergpanorama vom Grünten bis<br />
hin zur Zugspitze.<br />
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rößten Wert legen wir in unserem familiengeführten Land-<br />
& Wellnesshotel auf Ihre kulinarischen Sternstunden.<br />
Am Morgen genießen Sie ein<br />
reichhaltiges Frühstücksbu et mit<br />
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und Butter von Sennereien aus der<br />
Region, Joghurt vom Nachbarhof,<br />
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aus dem Honigdorf Seeg und<br />
natürlich Speck von umliegenden<br />
Metzgereien.<br />
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unserem Schmankerlbu et<br />
herzhafte Köstlichkeiten sowie<br />
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mehrgängiges Abendmenü. Unser Küchenchef Alexander Zettler<br />
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Egal ob Schlösserrunde,<br />
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Sie direkt vom Hotel aus starten.<br />
Gerne unterstützen wir Sie<br />
auch bei der Planung Ihrer<br />
Wunschrunde. Wer das schöne<br />
Ostallgäu lieber zu Fuß erkunden will, kann sich ebenfalls auf<br />
wunderschöne Wanderungen freuen. Vom Hotel aus zur Alpe<br />
Beichelstein oder zu den Ruinen Hohen Frey- und Eisenberg, um<br />
nur zwei zu nennen.<br />
98 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Na ch einer erlebnisreic hen Wand er- od er Radt our ent spannen<br />
Sie in unser em Panorama-Wellnessbereic h. Hier wart en mehrer e<br />
Saunen, zw ei Panor ama Pool s, eine Infrarot kabine und zwei<br />
Ruheräume auf Sie. Allesamt<br />
selbstverständlich mit Blick auf<br />
das Alpenpanorama. Zu unserem<br />
Spa-Bereich gehört ebenfalls<br />
unsere Wellnesswiese mit Relax-<br />
Inseln und Kneippbecken, sowie<br />
ein Panorama-Rundweg.<br />
Dieser Außenbereich entsteht<br />
während unserer derzeitigen Um-<br />
& Anbaumaßnahme, die bereits<br />
im Dezember 2019 teilweise<br />
und im Frühjahr 2020 komplett<br />
abgeschlossen sein wird.<br />
Es entstehen neue Garten- & Chaletsuiten sowie ein neues<br />
Restaurant mit offenem Küchen- & Buffetbereich. Hier können<br />
Sie in Zukunft unseren Köchen über die Schulter blicken. Zudem<br />
wird der Eingangsbereich verlegt<br />
und um einen Multimediabereich<br />
zur detaillierten Planung Ihrer<br />
Tagesausflüge erweitert.<br />
Kulinarisch verwöhnen wir Sie<br />
zukünftig in unserem neuen Panorama<br />
Restaurant. Der Panorama<br />
Wellnessbereich wird um<br />
eine Lavendel-Kräutersauna, ein<br />
Kaminzimmer, einen geräumigen<br />
Ruheraum sowie einen neuen<br />
Panorama Pool erweitert.<br />
Ausblick: Panorama-Restaurant<br />
Ausblick: Ruheraum<br />
Weitere Informationen & Bilder rund um Anbaumaßnahme 2019 erhalten Sie auf unserer Webseite<br />
Seeleuten 62 · 87494 Rückholz<br />
Telefon: +49 (0)8364 248<br />
Email: info@panorama-allgaeu.de<br />
#panoramamoment<br />
panorama-allgaeu.de<br />
instagram.com/panorama.allgaeu<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 99<br />
Foto: Weigl Design, Nesselwang
ALLGÄU ENTDECKEN | Gästehaus Mühle 11<br />
URGROSSVATERS SPUREN<br />
Auf dem<br />
Holzerweg<br />
Schroffe Felsen, stählerne Sicherungen<br />
und schwindelerregende Höhen haben Wanderer<br />
auf dem Heilbronner Weg zu bezwingen –<br />
normalerweise. Doch bald kann man den<br />
Höhenweg auch unten im Tal begehen.<br />
TEXT Isabelle Gassama | FOTOS Tanja Heßmann<br />
100 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Ravensburg<br />
Marktoberdorf<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Kempten<br />
Gästehaus Mühle 11 | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
Lechbruck<br />
Bodensee<br />
Lindau<br />
Bregenz<br />
Scheidegg<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Die Erde bebt, tonnenschwere Bagger<br />
fahren auf, Balken bersten,<br />
Dachziegel zerschellen. Ein großes,<br />
knapp hundert<br />
DornbirnJahre altes Gebäude<br />
geht in die Knie. Sieht so ein Neuanfang aus? Bei<br />
Tanja und Joachim Heßmann in Altstädten bei Sonthofen<br />
schon, denn sie möchten ihren Traum vom Eigenheim<br />
Riezlern<br />
mit sechs<br />
Ferienwohnungen verwirklichen. Als vor vier Jahren unverhofft<br />
das Nachbargrundstück <strong>zum</strong> Verkauf ausgeschrieben wird, erwirbt<br />
es die junge Familie mit demnächst drei kleinen<br />
Warth<br />
Kindern.<br />
Doch es ist Feldkirch nicht irgendein Gebäude auf irgendeinem Grund, das<br />
nun in den Besitz der Heßmanns übergeht. Vielmehr ist es, als<br />
käme ein verloren geglaubtes Kind nach bald einem Jahrhundert<br />
zur Familie zurück.<br />
Im Jahr 1898 kaufte Ludwig Klein, der Urgroßvater von Joachim<br />
Heßmann, eine alte Mühle und ein Sägewerk in Altstädten.<br />
Kurz zuvor war die Mühle aufgegeben worden, sodass die Familie<br />
das Gebäude als Wohnhaus nutzte. Das Sägewerk hingegen<br />
betrieb der Urgroßvater weiter, bis er einen Arbeitsunfall erlitt.<br />
Bald darauf wurde es geschlossen, weiterverkauft und abgerissen.<br />
Viele verschiedene Gesichter hatte die alte Säge fortan: Mal fand<br />
sich an ihrer Stelle ein Bauernhof, dann eine Sattlerei und Strickerei.<br />
In den 1950er Jahren hoppelten Angorakaninchen über die<br />
Iller<br />
Oberstdorf<br />
Sonthofen<br />
Nesselwang<br />
Tannheim<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
Altstädten Felder, mit deren Reutte Fell man Wolle produzierte.<br />
Doch es ist nicht nur die Geschichte der alten<br />
Säge, die die Ferienwohnungen mit dem Namen<br />
Mühle 11 zu etwas Besonderem macht. Vor allem<br />
ist es die Geschichte vom Urgroßvater, Ehrwald die das<br />
Gebäude prägt. Ludwig Klein gehörte zu den Erbauern<br />
des Heilbronner Wegs – jenem Höhenweg, der damals wie heute<br />
Wanderern Ehrfurcht gebietet. Eine Geschichte, die Nassenreith es nach Meinung<br />
der Heßmanns verdient, am Leben erhalten zu werden. Erzählt<br />
zu werden. Deshalb sind die Ferienwohnungen nicht durchnummeriert.<br />
„Jede der sechs Wohnungen trägt Imst den Namen von<br />
einem großen Etappenziel auf dem Heilbronner Weg“, erklärt<br />
Tanja Heßmann. Zum Beispiel Rappenseehütte, Mädelegabel<br />
und Bockkarkopf. Somit können die Urlauber in Altstädten auf<br />
symbolische Art den Heilbronner Weg begehen. Schwindelfrei<br />
und trittsicher müssen sie in der Mühle 11 jedenfalls nicht sein.<br />
Generell soll der kleine Heilbronner Weg im oberen Illertal keinesfalls<br />
nur hochalpinen Wanderern vorbehalten sein. Das zeigt<br />
die barrierefreie Wohnung mit befahrbarer Terrasse und angepasster<br />
Küche im Erdgeschoss deutlich. Laut Tanja Heßmann eine<br />
Art Marktlücke im Allgäu, die sie mit ihrem Ehemann schließen<br />
möchte. Die 34-Jährige sieht keinen Grund dafür, Rollstuhlfahrern<br />
den Urlaub in der Bergregion zu verwehren, sind doch<br />
Lech<br />
Wandel der Jahrhunderte: Eine Aufnahme von 1910 zeigt das alte Sägewerk und die ehemalige Mühle von Altstädten.<br />
Über einhundert Jahre später entstehen nun auf dem Grund der Säge Ferienwohnungen. Doch bis <strong>zum</strong> Baustart war der Weg steinig.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 101
ALLGÄU ENTDECKEN | Gästehaus Mühle 11<br />
Familie früher und heute: Sägemeister und Wegebauer Ludwig Klein (erster von rechts) kaufte einst das Sägewerk.<br />
Vier Generationen später ist alles in den Familienbesitz von Urenkel Joachim Heßmann mit Frau und Kindern zurückgekehrt.<br />
gerade die Illerwege direkt vor ihrer Haustür prädestiniert<br />
für die Fortbewegung auf Rädern. Ebenso gibt es neben klassischen<br />
Ferienwohnungen eine besonders große Wohnung mit drei<br />
Schlafzimmern und zwei Bädern für Familien mit vielen Kindern<br />
oder für Urlaub mit mehreren Generationen.<br />
Bezugsfertig wird das Gästehaus erst im Sommer 2020 sein.<br />
Noch blickt man auf ein Gerüst, nackte Ziegel und scheibenlose<br />
Fenster. Von der Inneneinrichtung ganz zu schweigen. Doch<br />
Joachim Heßmann macht sich als gelernter Bauingenieur um<br />
den Fortschritt auf der Baustelle keine Gedanken.<br />
Tatsächlich Sorgen machen musste<br />
sich der 39-jährige Familienvater, bevor der<br />
Bau startete. Denn der Grund der alten Säge<br />
gehört <strong>zum</strong> Wasserschutzgebiet. Ein Hindernis,<br />
das dem Ehepaar eine Menge Geduld und<br />
Beharrlichkeit abverlangte, bis es nach 14 Monaten ungewissen<br />
Wartens die Baugenehmigung bekam. „Hätte dort nicht schon<br />
vorher ein Gebäude gestanden, wäre der Bau nie entstanden“, ist<br />
sich Joachim Heßmann sicher. Unterkellern durfte er das Gästehaus<br />
wegen des Wasserschutzgebietes nicht. Ein Kompromiss,<br />
den er klaglos hinnahm.<br />
Immerhin bringt die augenscheinlich komplizierte Lage auch<br />
Vorteile mit sich. Frisches Wasser direkt aus dem Boden, das aus<br />
einem gebohrten Brunnen im Inneren des Gästehauses gewonnen<br />
„Ein freier Blick<br />
in die Berge und rundum<br />
nichts als weite Felder.“<br />
wird. „Und es kann uns keiner mehr vor die Nase bauen“, zählt<br />
die junge Mutter einen weiteren Pluspunkt des umliegenden<br />
Wasserschutzgebietes auf. Für die Gäste bedeutet das: ein freier<br />
Blick in die Berge und rundum nichts als weite Felder.<br />
Eine Landschaft, die nicht nur schön anzusehen ist. Im Winter<br />
verläuft direkt am Haus eine Langlaufloipe bis nach Oberstdorf.<br />
Zudem startet in Altstädten eine Naturrodelbahn Richtung Alpe<br />
Sonthofer Hof, die im Übrigen auch im Winter bewirtet ist. Zugegeben:<br />
Gerade wer Ski fahren will, sollte die Strecke mit motorisiertem<br />
Antrieb bewältigen. Doch sei es mit<br />
dem eigenen Auto oder mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, die praktisch in Sichtweite<br />
starten – sowohl die Skigebiete der Hörnergruppe<br />
als auch jene von Oberstdorf und dem<br />
Kleinwalsertal sind binnen weniger Minuten<br />
erreichbar. Zu sportlich? Dann verlaufen auch noch zahlreiche<br />
Winterwanderwege entlang der Iller oder in leicht bergigem Gelände.<br />
Nur eines ist bei Schnee und Kälte untersagt: den echten Heilbronner<br />
Weg auf über 2 400 Metern Höhe zu begehen und auf<br />
den Spuren Ludwig Kleins zu wandeln. Die liegen im Winter<br />
nämlich unter einer dicken Schneeschicht begraben und tauen<br />
erst ab Juni wieder auf. Auch ein alter Wegebauer braucht<br />
schließlich einmal seinen Frieden.<br />
102 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
„Riabige“ Winterzeit im Allgäu<br />
CHALETS<br />
AB € 260,-<br />
FÜR 2 PERSONEN<br />
INKL. FRÜHSTÜCKSKORB<br />
Das Leben ist<br />
zu kurz<br />
für irgendwann<br />
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the date.<br />
Alpzitts Christbaumverkauf<br />
Als ganz besonderes Special findet in<br />
diesem Jahr der 1. Alpzitts Christbaumverkauf<br />
am 4. Adventsamstag direkt im<br />
Chaletdorf statt.<br />
100% weihnachtlich, 100% heimelig, 100% Alpzitt.<br />
Der Winter ist die „riabige Zitt“ – die ruhige <strong>Zeit</strong> –, in<br />
der man sich in der warmen Stube <strong>Zeit</strong> für sich und<br />
seine Liebsten nimmt. Da kommt es natürlich nicht<br />
ungelegen, dass die gemütlichen Häuschen in einem<br />
idyllischen Bergdorf stehen, umgeben von einer<br />
Winterlandschaft <strong>zum</strong> Spazieren, Wandern, Langlaufen<br />
& natürlich Skifahren. So mancher hat vielleicht<br />
schon vergessen, wie gut es tun kann, nach<br />
einem schönen Outdoortag gemütlich am knisternden<br />
Kamin zu sitzen. Wer möchte, heizt die private<br />
Chalet-Sauna ein.<br />
Wo einst eine Säge- und<br />
Getreidemühle stand, führt<br />
Familie Gilb heute mit den<br />
Alpzitt Chalets die jahrhundertealte<br />
Geschichte<br />
ihres Familienanwesens<br />
weiter – mit Tradition und<br />
Werten, mit dem Luxus der<br />
Natur und dem winterlichen<br />
Zauber der Stille.<br />
Im “Huigarté”, dem Dorfhaus der Alpzitt Chalets<br />
kommen die Leut´ zusammen. Wenn eine urige Kässpatzenpfanne<br />
am Tisch steht, greifen alle gerne zu.<br />
Oder der Hobbykoch bereitet in seiner Chalet-Küche<br />
zu, wonach ihm der Sinn steht und lässt sich am Morgen<br />
den liebevoll gefüllten Frühstückskorb bringen.<br />
CHALET<br />
FERIENWOHNUNG<br />
AB € 180,-<br />
FÜR 2 PERSONEN<br />
INKL. FRÜHSTÜCKSKORB<br />
87545 Burgberg im Allgäu || Tel. +49 (0)8321 22099-0<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 103<br />
alpzitt-chalets.de
ALLGÄU TUT GUT | Kneipp-Anwendungen<br />
& Geist<br />
GESUND BLEIBEN<br />
Körper<br />
in Einklang<br />
Vor über 120 Jahren gründete Sebastian Kneipp das<br />
Sebastianeum in Bad Wörishofen. Auch lange danach sind<br />
im historischen Haus und Viersterne-Hotel das Leben und Wirken des<br />
Pfarrers spürbar. Nicht nur antike Möbelstücke dienen als Beweis,<br />
sondern auch die fünf Säulen der kneipp‘schen Lehre.<br />
104 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Sebastianeum | ALLGÄU ENTDECKEN<br />
Donau<br />
Günzburg<br />
Zusam<br />
Ulm<br />
Augsburg<br />
Senden<br />
Kammel<br />
Königsbrunn<br />
Unsere Autorin Michelle Aus dem Bruch<br />
war unterwegs auf Kneipps Spuren.<br />
Illertissen<br />
Günz<br />
Krumbach<br />
TEXT Michelle Aus dem Bruch<br />
FOTOS Christian Schneider & Tobias Gerber<br />
Mindel<br />
Schwabmünchen<br />
Wertach<br />
Lech<br />
vensburg<br />
densee<br />
Lindau<br />
Biberach<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Eiskaltes Wasser rinnt über meine Haut.<br />
schwer wird das schon nicht sein, denke ich mir.<br />
Landsberg<br />
Ich atme tief ein und aus, so wie es mir<br />
Mindelheim<br />
am<br />
Die<br />
Lech<br />
Runde beginnt im nahegelegenen Kurpark.<br />
Kneipp-Therapeutin Elfriede Stolp<br />
Zuvor will die Therapeutin wissen, wer aus der<br />
Buchloe<br />
erklärt hat. Gebeugt stehe ich vor ihr,<br />
Gruppe noch nie walken war. Nun ja, ich bin die<br />
während sie mir abwechselnd warmes und kaltes<br />
Wasser über die Arme laufen Memmingen lässt. Ich erlebe meinen<br />
ersten kneipp’schen Wechselguss – und er tut mir<br />
wirklich gut. Obwohl meine Arme soeben mit kaltem<br />
Bad Wörishofen<br />
Einzige. Sie zeigt mir, wie ich die Stöcke halten<br />
muss und wie ich sie beim Laufen einsetze. Dann<br />
geht es los.<br />
Nach den ersten Metern wird mir klar: So einfach ist<br />
Wasser in Berührung kamen, macht sich nach dem Guss wohlige<br />
Wärme unter meiner Haut breit. Nicht ohne Grund, denn vor den anderen, die Anweisungen der Therapeutin stets im<br />
Nordic Walking doch nicht. Unbeholfen setze ich einen Schritt<br />
Kaufbeuren<br />
laut Stolp hole sich der Körper aus kaltem Wasser jede Menge an<br />
Energie. Leutkirch Zudem härte es den Menschen langfristig ab, sowohl<br />
Kopf. Einer aus der Gruppe, dem meine Unsicherheit auffällt<br />
meint: „Mädel, Schongau so wird das nichts.“ Er gibt mir Tipps, um meine<br />
körperlich als auch psychisch, wie Kneipp-Ärztin Dr. Cordula<br />
Technik zu verbessern. Und ja, es hilft. Zumindest fühlt es sich<br />
von der Ropp weiß. Wie heilsam Wasser für den Menschen Marktoberdorf so an.<br />
ist, wusste Sebastian Kneipp bereits im Kempten 19. Jahrhundert. Er selbst<br />
heilte seine Lungentuberkulose durch tägliche Bäder in der eiskalten<br />
Die gegenseitige Unterstützung der Gäste gibt’s nicht nur beim<br />
Nordic Walking. Der Kuraufenthalt im Sebastianeum ist ein Ge-<br />
Donau, erzählt von der Ropp.<br />
meinschaftserlebnis, Lechbruck bei dem laut von der Ropp die Gäste Ansät-<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Daraufhin entwickelte er verschiedene Anwendungen mit ze und Hilfestellungen rund um Kneipps Philosophie erhalten.<br />
Wasser, und davon kann der Gast im Sebastianeum in Bad Wörishofen<br />
Im Hotel herrscht deshalb eine lockere Atmosphäre. Man tauscht<br />
immerhin 120 erleben. Das Vier-Sterne-Hotel wurde vom sich aus, sitzt beim Essen zusammen, treibt gemeinsam Sport oder<br />
Nesselwang<br />
Pfarrer höchstpersönlich im Unterallgäu gegründet. Es ist das schließt Freundschaften.<br />
Scheidegg<br />
letzte verbliebene Gründungshaus, in dem Kneipps Lehre vollumfänglich<br />
Füssen<br />
Während meines kurzen Aufenthalts im Sebastianeum habe ich<br />
Oberstaufen angewendet wird. Immenstadt Aber nicht nur das Wasser spielt zwar keine neuen Freunde gefunden. Aber ich habe Kneipp ken-<br />
dort eine Rolle. Das Sebastianeum ist das einzige Kneipp-Hotel,<br />
in dem man allen fünf Säulen von Kneipp begegnet: Wasser, je. Achtsamkeit, Sport, gesunde Ernährung und die Rückkehr<br />
nengelernt – und schließlich ist seine Philosophie aktueller denn<br />
Sonthofen Tannheim<br />
Reutte<br />
Kräuter, Ordnung, Bewegung und Ernährung.<br />
zur Natur sind jene Trendthemen, die viele in ihren Alltag integrieren<br />
Ich wage mich an diesem Tag an die Säule Bewegung, an eine<br />
Runde Nordic Walking. Ich gestehe, das ist Neuland für mich. So wollen, um gesund zu bleiben. Weshalb sich ein Ausflug<br />
nach Bad Wörishofen allemal lohnt.<br />
Iller<br />
Oberstdorf<br />
Riezlern<br />
Iller<br />
Forggensee<br />
Ehrwald<br />
Nassenreith<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 105
ALLGÄU ENTDECKEN | Sebastianeum<br />
5 Säulen<br />
nach<br />
Kneipp<br />
Grafiken: stock.adobe.com: Danussa (Brücke, Obstkiste, Blumen), Good Studio (Hände), Alexander Pokusay (Fahrrad)<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
WASSER<br />
Im Sebastianeum<br />
werden über<br />
120 verschiedene<br />
Wasser-Anwendungen<br />
angeboten.<br />
Zum Beispiel Güsse,<br />
Bäder oder Wickel.<br />
ERNÄHRUNG<br />
Saisonale und<br />
regionale Zutaten<br />
stehen auf dem<br />
Speiseplan. Zudem<br />
gibt es verschiedene<br />
Heilfastenkuren.<br />
KRÄUTER<br />
Neben Kräuter-<br />
Anwendungen gibt es<br />
verschiedene Tees<br />
und Öle von der<br />
„Kräuterfrau“.<br />
ORDNUNG<br />
In der Hauskapelle<br />
der Raphael-Schwestern<br />
finden Gäste geistliche<br />
Ansprechpartner für<br />
intensive Gespräche,<br />
<strong>zum</strong> Beten oder<br />
Meditieren.<br />
BEWEGUNG<br />
Es gibt einen<br />
Fitnessraum sowie<br />
Sportkurse: Nordic<br />
Walking, Pilates,<br />
Yoga oder<br />
Wassergymnastik.<br />
106 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
KURZ & GUT<br />
Winter<br />
Vorm Hotel<br />
Den Winter direkt vor der Haustür hat das Hotel<br />
Hochpaßhaus am Iseler in Oberjoch. Auf einer<br />
Höhe von 1200 Meter gelegen, ist es nur einen<br />
Katzensprung vom Sessellift entfernt.<br />
Von hier aus lassen sich auch einige Wander-,<br />
Mountainbike- oder Motorradtouren machen.<br />
www.hochpasshaus.de<br />
Das dürfte einmalig sein in Deutschland – eine<br />
Liftgenossenschaft. Die Thalerhöhe Skilifte bei<br />
Missen sind keine riesigen Anlagen – gleichwohl sehr<br />
beliebt, gerade bei Familien. Einzigartig ist das<br />
Finanzierungsmodell. Der Lift stand vor nicht allzu<br />
langer <strong>Zeit</strong> vor dem finanziellen Aus, weil die<br />
Perspektiven fehlten. Dann aber entstand eine Idee –<br />
und Ende 2018 wurde die Thalerhöhe gegründet,<br />
die erste Liftgenossenschaft des Landes. Somit<br />
ziehen viele Leute (finanziell) an einem Strang, und<br />
die Anlagen wurden erneuert, saniert, erweitert.<br />
Inzwischen schreiben die Thalerhöhe Lifte eine<br />
bemerkenswerte Erfolgsgeschichte.<br />
www.thaler-hoehe-skilifte.de<br />
Einmaliges<br />
Projekt<br />
Die Elite<br />
Es ist die 68. Aufl age der<br />
Vierschanzentournee, die Ende<br />
Dezember 2019 / Anfang<br />
Januar 2020 über die Bühne<br />
geht. Und die traditionell in<br />
Oberstdorf beginnt. Am 28. und 29. Dezember werden im Oberallgäu die<br />
weltbesten Skispringer am Start sein – und die Zuschauerränge prall gefüllt.<br />
Erwartet werden über 35 000 Fans.<br />
www.arena-ticket-allgaeu.de<br />
am Start<br />
Foto: Dominik Berchtold<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 107
Foto: Dennis Siebert<br />
Allgäu heimatlich<br />
Wussten Sie, dass … es selbst im Paradies Licht und Schatten gibt? So auch am Hopfensee nördlich<br />
von Füssen. Über dem gefrorenen Wasser brauen sich am Januarabend dunkle Wolken zusammen.<br />
Als planten sie, mit grellem Blitz das Eis zu spalten. Hinter dem Breitenberg dagegen scheint<br />
das letzte gelbe Leuchten der untergehenden Sonne. Links umfängt den Aggenstein ein erster<br />
zarter Wolkenschleier. Noch erweckt es den Eindruck, als ringe sein felsiger Gipfel mit Licht und<br />
Schatten. Unterdessen verliert sich die Höhe des Brentenjochs mit 2001 Metern längst im Grau.<br />
Ein trügerisches Wolkenspiel. Dennoch bleibt das Brentenjoch der höchste Berg dieser Aufnahme.<br />
108 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 109
ALLGÄU HEIMATLICH | Mundart<br />
110 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Senden<br />
Kamme<br />
Königsbrunn<br />
Illertissen<br />
HEIMATLIEBE<br />
Schtille<br />
Günz<br />
Krumbach<br />
Mindel<br />
Mundart | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
Schwabmünchen<br />
Wertach<br />
Lech<br />
Biberach<br />
Mindelheim<br />
Buchloe<br />
Gedonke<br />
Kaufbeuren<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Bad Wörishofen<br />
Landsberg<br />
am Lech<br />
Ravensburg<br />
Bodensee<br />
Lindau<br />
TEXT Freddy Schissler<br />
FOTOS Nicole Uhlemair<br />
Stefanie Dentler liebt die Nachdenklichkeit,<br />
Marktoberdorf<br />
Kempten<br />
den Tiefgang, mitunter auch die Melancholie. Ihre<br />
Mundartgedichte<br />
Wangen<br />
Isny und Geschichten sind davon geprägt.<br />
Aber nicht nur: Sie möchte die Zuhörer hin und<br />
wieder <strong>zum</strong> Schmunzeln bringen. Nesselwang<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Scheidegg<br />
Leutkirch<br />
Oberstaufen<br />
Der Ritterschlag kommt per Telefon.<br />
Am späten Nachmittag<br />
klingelt es, die Hausherrin hebt<br />
den Hörer ab, meldet sich mit<br />
„Hier Stefanie Dentler“ und erstarrt plötzlich in<br />
Ehrfurcht, als der Anrufer entgegnet: „Hier Martin<br />
Immenstadt<br />
Oberstdorf<br />
Riezlern<br />
Warth<br />
Hehl.“ Dazu muss man wissen, dass dieser Martin Hehl aus<br />
Feldkirch<br />
Oberstdorf ein mehrfach ausgezeichneter Mundartdichter war,<br />
ein Maestro der Allgäuer Verse, einer, der regelmäßig auf Allgäuer<br />
Bühnen stand und zu dem die meisten dieser Branche bewundernd<br />
aufschauten. Zum Beispiel Stefanie Dentler. Als der Anruf<br />
sie erreicht, ist sie Neuling auf dem Gebiet der Mundartgedichte.<br />
Kein Auftritt bislang, keine veröffentlichten Gedichte. Gewiss,<br />
sie hatte kurz zuvor bei einer Ausschreibung der Brauerei Zötler<br />
mit den von ihr eingereichten Zeilen einen Preis gewonnen. Aber<br />
das konnte auch ebenso gut reiner Zufall gewesen sein.<br />
Aber offenbar hatte sie einen wie Martin Hehl damit beeindruckt.<br />
Denn beim Telefonat mit ihr kommt er gleich zur Sache<br />
und fragt sie, ob sie nicht an einem Abend mit ihm gemeinsam auftreten<br />
wolle. Der Kloß in Stefanie Dentlers Hals verhindert ein sofortiges<br />
„Ja“, aber natürlich signalisiert sie ihm im weiteren Verlauf<br />
dieses Gesprächs, dass sie gerne mit von der Partie ist. Nun läuft das<br />
Leben nicht immer nach Plan, und <strong>zum</strong> Auftritt mit dem Mundart-<br />
Meister wird es nicht mehr kommen. Denn Martin Hehl scheidet<br />
Iller<br />
Sonthofen<br />
Lech<br />
Tannheim<br />
Füssen<br />
Reutte<br />
Schongau<br />
Forggensee<br />
Lechbruck<br />
zwei Wochen vor dem Termin aus dem Leben.<br />
Ehrwald<br />
Stefanie Dentler freilich greift weiterhin zu<br />
Papier und Stift oder besser gesagt: Sie setzt sich<br />
an ihren Laptop und schreibt. Es Nassenreith sind Erlebnisse,<br />
Gefühle und Beobachtungen, die letztlich ein Gedicht<br />
oder eine Erzählung ergeben.<br />
Wir treffen uns <strong>zum</strong> Plaudern bei<br />
Imst<br />
ihr zu Hause in Oberstdorf,<br />
zuerst im Garten, später in der Wohnküche. Dort, wo ihre<br />
Werke entstehen, wo sie meist sitzt und die Gedanken in Worte gegossen<br />
werden. Es sollen Fragen beantwortet werden wie:<br />
Weshalb schreibt sie im Dialekt?<br />
Weshalb opfert sie den ohnehin schon<br />
geringen Teil ihrer Freizeit dem Schreiben?<br />
Was treibt sie regelmäßig an?<br />
Woher kommen die Ideen?<br />
Immerhin arbeitet Stefanie Dentler, Jahrgang 1978, als Sozialpädagogin<br />
im Sozialdienst der Oberallgäuer Kliniken, betreibt eine<br />
Naturheilpraxis, vermietet eine Ferienwohnung, engagiert sich ehrenamtlich<br />
im Pfarrgemeinderat – na ja, und schließlich ist sie auch<br />
noch Mutter von zwei kleinen Kindern. „Ich bin oft am Anschlag“,<br />
gesteht sie, und ihr Gesicht nimmt bei diesen Worten tatsächlich ein<br />
wenig nachdenkliche Züge an.<br />
Der Ort unseres Treffs beantwortet zunächst die Frage, weshalb<br />
sie im Dialekt schreibt. Wir sitzen im Garten ihres Eltern-<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 111
ALLGÄU HEIMATLICH | Mundart<br />
was isch huimat<br />
Es sind id bloass d’Lit und d’Bearg,<br />
die Huimat züe n’ar Huimat mached.<br />
Es zellt no viel mea züe deam groaße Weark,<br />
i deam mir jedan Dag nui verwached.<br />
Jeds Bliemle, jeda Bomm,<br />
süecht sich seal sing Huimat üs.<br />
Mecht genöu a deam Bleatz do stong,<br />
leabe und wachse vor dinam Hüs.<br />
Huimat ka ba gschpiere, schmecke,<br />
dea Oart müeß nammas Bsünders sing.<br />
Du kinntsch’n öu no blind entdecke,<br />
mags Summer oder Winter sing.<br />
(Auszug)<br />
hauses, ihres Geburtshauses, hier sind ihre Wurzeln. Stefanie<br />
Dentler ist echte Oberstdorferin und sie betont, dass sie keinen triftigen<br />
Grund erkennt, jemals woanders leben zu wollen. Sie studierte<br />
vier Jahre im fränkischen Coburg, danach aber zog es sie wieder<br />
zurück ins Allgäu, nach Sonthofen. Dort lernte sie ihren heutigen<br />
Ehemann kennen – und welch ein Zufall: Er ist gebürtiger Franke,<br />
der schon mit 18 Jahren ins Oberallgäu kam und ohnehin nur diese<br />
Einbahnstraßen-Wahl hatte: Diese Frau gibt es nur in Verbindung<br />
mit dem Allgäu als Wohnort.<br />
Ein Gefühl von Freiheit<br />
Die Region ist Stefanie Dentlers Heimat, oder Huimat, wie das in<br />
ihrem Dialekt heißt. Vor allem die Berge sind ihre große Liebe, auf<br />
die sie hin und wieder hinaufkraxelt, um das Gefühl von Freiheit,<br />
von Stärke, von innerer Ruhe und ja, von Erhabenheit zu spüren<br />
und zu meinen, für einen Moment über den Dingen zu stehen.<br />
Dort fallen ihr viele Themen ein, die sie später in den Laptop tippt.<br />
Eigentlich, meint sie und schmunzelt, wäre genau dort oben auf<br />
dem Berg der ideale Ort, um sich an einen Schreibtisch zu setzen<br />
und zu texten, zu schwärmen, zu philosophieren über das Leben,<br />
die Welt, vielleicht auch über den Tod. In dieser Huimat gibt es<br />
deshalb auch keinen triftigen Grund für sie, nicht in jenem Dialekt<br />
zu schreiben, den die Menschen dort sprechen.<br />
„Ich kann im Dialekt noch deutlicher meine Gefühle ausdrücken“,<br />
bekennt sie. Und in vielen ihrer Geschichten geht es um Gefühle.<br />
Ihre Lieblingswerke sind jene, denen Tiefgang an<strong>zum</strong>erken<br />
ist, die nachdenklich und, wenn es sein muss, auch melancholisch<br />
machen. Ihr Wunsch: „Die Zuhörer sollen gefangen sein von dem,<br />
was sie gehört haben. Vielleicht auch noch ein bisschen darüber<br />
nachdenken, wenn sie zu Hause sind.“<br />
Natürlich geht es oft um die Schätze ihrer Heimat, die Pflanzen,<br />
die Tiere, die Berge, die Seen. Und natürlich machen sich in ihrem<br />
Kopf mitunter Gedanken breit, wie es um die (heimische) Natur<br />
bestellt ist, was die Zukunft bringen mag. Sie hat klare Vorstellungen<br />
in dieser Hinsicht, gewiss, und die münden vor allem in<br />
diesem Wunsch: „Wir müssen unser kostbarstes Gut pflegen und<br />
erhalten – die Natur.“<br />
Weil sie kein Mensch ist, der gedankenlos in den Tag hineinlebt,<br />
der vieles unreflektiert und kritiklos hinnimmt, auch deshalb<br />
nimmt sie sich die <strong>Zeit</strong> und klappt regelmäßig ihren Laptop auf.<br />
Sie will andere an ihrem Gedankengut teilhaben lassen. Ja, und<br />
natürlich sollen die Besucher einer Veranstaltung auch schmunzeln<br />
und lachen. Denn ihre Gedichte sind nicht ausschließlich von<br />
Nachdenklichkeit geprägt. „Ich wünsche mir, dass die Zuhörer<br />
den Abend mit mir genießen“, sagt die Oberstdorferin.<br />
Genießen ist ein Stichwort. Wenn sie auf der Bühne steht, ist dies<br />
nicht mehr mit Schweißausbrüchen oder Herzklopfen verbunden,<br />
sondern längst mit Genuss: „Es ist schön, vortragen zu dürfen. Ich<br />
stehe gerne dort vorne.“ Vielleicht, verrät die Allgäuerin, ist das<br />
Präsentieren sogar schöner als die Arbeit am Laptop. Sie meint<br />
zwar, das solle man lieber nicht schreiben in dieser Geschichte. Wir<br />
tun es dennoch. Denn auch das passt, um sich ein Bild von Stefanie<br />
Dentler zu machen. Sie ist nicht unbedingt die geborene Bühnenfrau,<br />
die bereits im Kindesalter in die Öffentlichkeit drängte. Aber<br />
sie ist eine Frau, die sich in etwas verbeißen kann, wenn ihr eine<br />
Sache wichtig ist. Und die nach einer <strong>Zeit</strong> auch Gefallen daran finden<br />
kann.<br />
112 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Mundart | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
Grafik: stock.adobe.com, Nikole<br />
„Blicke…Worte…“ heißt ein Buch, das der Förderverein „mund-<br />
ART Allgäu“ vor ein paar Jahren herausbrachte. Darin finden sich<br />
Fotos von Rob Dillmann sowie Verse und Gedanken von Stefanie<br />
Dentler, die Titel tragen wie „Bsündere Moment“ (Besondere Momente)<br />
oder „Schtille Gedonke“ (Stille Gedanken). Die Mundartdichterin<br />
erinnert sich noch gut an die Entstehung des Buches. Sie<br />
bekam ein Foto vorgelegt und sollte dazu Passendes verfassen. Das<br />
klappte wie am Schnürchen – die Texte entstanden in Rekordzeit.<br />
„Man muss mir im besten Fall ein Thema vorgeben“, sagt Stefanie<br />
Dentler. Dieser Satz ließe sich am besten mit diesen Worten fortsetzen:<br />
Dann rattert es in ihrem Kopf, sie beißt sich rein ins Thema<br />
und vergisst, dass sie im Grunde genommen keine <strong>Zeit</strong>, sondern<br />
einen randvollen Terminkalender hat.<br />
Auftrittstermine von Stefanie Dentler<br />
· 22. NOVEMBER „A riebege Schtünd“ in Durach<br />
· 28. NOVEMBER (20 UHR)<br />
„Wiehnächte züe“ Kulturwerkstatt Sonthofen<br />
· 30. NOVEMBER „A riebege Schtünd“ -<br />
<strong>zum</strong> 1. Advent im Oberstdorf Haus<br />
BÜCHER<br />
„BLICKE…BSÜNDRE MOMENT…WORTE<br />
SCHTILLE GEDONKE…“<br />
Texte von Stefanie Dentler, Fotos von Rob<br />
Dillmann, Allgäuer <strong>Zeit</strong>ungsverlag, 128 Seiten<br />
ALLGÄUER HOIMAT-VERSLA<br />
mundArt Allgäu,<br />
verschiedene Autoren,<br />
112 Seiten<br />
Video<br />
mit Mundartdichterin<br />
Stefanie<br />
Dentler unter<br />
www.griassdiallgaeu.de<br />
HIERLHOF<br />
GASTFREUNDSCHAFT AM ALPSEE<br />
Seestraße 3 • 87509 Bühl am Alpsee<br />
Telefon 0 83 23 / 98 71 89<br />
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Wir wünschen uns, dass Ihr Aufenthalt<br />
ein unvergesslich schönes Erlebnis<br />
bleibt: Sie wohnen komfortabel<br />
und stilvoll, starten mit einem leckeren<br />
Frühstück in den Tag und genießen<br />
frisch gestärkt die herrliche<br />
Umgebung.<br />
Unser Hierlhof, der schöne<br />
Alpsee und nicht zuletzt unsere<br />
Gastfreundschaft machen Ihren<br />
Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem!<br />
Genießen Sie nach einem Tag im<br />
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Sie sich eine Massage!<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 113
GELEBTES BRAUCHTUM<br />
Zu Besuch<br />
beim Nikolaus<br />
Franz Horn aus Missen-Wilhams hat sich seit vielen Jahren der Rolle<br />
des heiligen Bischofs verschrieben. Jährlich lädt er zur kleinen<br />
Bischofskonferenz über 50 Nikolausdarsteller aus nah und fern ins Allgäu<br />
ein. In einer kleinen Hütte neben dicken und dunklen Tannen haben<br />
wir den gütigen Herrn mit Rauschebart und Hirtenstab gefunden.<br />
114 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Kaufbeu<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Heiliger Nikolaus | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
Bad Wörisho<br />
Leutkirch<br />
Ravensburg<br />
Marktoberd<br />
Kempten<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Missen<br />
Scheidegg<br />
Iller<br />
Nesselwang<br />
F<br />
Lindau<br />
Bodensee<br />
Bregenz<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
R<br />
Dornbirn<br />
Oberstdorf<br />
Riezlern<br />
Feldkirch<br />
TEXT Bettina Buhl<br />
Warth<br />
Lech<br />
So wohnt also der Nikolaus. Eine kleine Hütte neben dicken,<br />
dunklen Tannen. Der Schnee glitzert dort, wo das<br />
Licht aus dem Fenster vier uadrate auf den Boden malt.<br />
Im Innern ist alles kreisrund: die Holztäfelung, die gemütliche<br />
Sitzbank, die um den ganzen Raum führt, die Feuerstelle<br />
in der Mitte. An den Wänden hängen Tierfelle. Lichterketten<br />
werfen bunte Flecken auf die Polster. Und da sitzt er, zurückgelehnt,<br />
die Füße in den dicken Stiefeln vor sich ausgestreckt. Roter<br />
Mantel, weißer Rauschebart, die Mitra auf dem Kopf, den Hirtenstab<br />
an die Wand gelehnt, das goldene Buch in den Händen.<br />
In den Halbmondgläsern seiner Brille spiegelt sich der flackernde<br />
Feuerschein. Der Nikolaus lächelt genüsslich.<br />
Was wie eine Traumvorstellung klingt, ist in Missen-Wilhams<br />
Wirklichkeit. Etwas oberhalb des kleinen Oberallgäuer Dorfs<br />
steht tatsächlich ein Nikolaus-Haus. So bezeichnet Franz Horn<br />
seine Gartenhütte. Der 62-Jährige, der im richtigen Leben Käsermeister<br />
ist, schlüpft seit über 45 Jahren in das Kostüm des Heiligen.<br />
Er bringt damit nicht nur den Kindern eine Freude. Er geht<br />
in seiner Rolle vollkommen auf. „Der Nikolaus ist mein Leben“,<br />
sagt er.<br />
Angefangen hat alles mit einem Auftrag für seinen Verein. Wie<br />
viele andere Allgäuer engagiert er sich für das Leben im Dorf, für<br />
die Gemeinschaft. Da war es für ihn selbstverständlich, in den<br />
Trachtenverein einzutreten. Mit 16 Jahren war er Vorplattler der<br />
Jugendgruppe, leitete also die Burschen und Mädchen bei traditionellen<br />
Tänzen an, zeigte ihnen Schritte und Figuren. Da lernt<br />
man die Kinder natürlich gut kennen. Der Vereinsvorstand fragte<br />
ihn folglich, ob er nicht den Heiligen Nikolaus machen wollte.<br />
© AdobeStock/imhof79ch<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 115
ALLGÄU HEIMATLICH | Heiliger Nikolaus<br />
doch liebend gern schlüpft er ins Nikolausgewand.<br />
© Andreas Reimund<br />
Im richtigen Leben ist Franz Horn Käsermeister,<br />
© Bettina Buhl<br />
„Der Knecht Ruprecht wär mir eigentlich lieber gewesen“,<br />
gesteht Horn über vier Jahrzehnte später, und die Ecken seines<br />
weißen Rauschebarts um den Mund wandern verschmitzt nach<br />
oben. „Denn da hätte ich nix sagen müssen.“ Aber Horn sagte zu.<br />
Am Nachmittag übte er mit den Kindern noch Schuhplattler, am<br />
Abend kam er zu ihnen als Nikolaus.<br />
So schlüpfte er <strong>zum</strong> ersten Mal in das traditionelle Gewand. Freilich<br />
war das noch lange nicht so aufwendig, so edel und ausgefeilt<br />
wie jene Sachen, die er heute trägt. Ein vom Pfarrer geliehener roter<br />
Umhang, eine weiße Kutte darunter. Damit ihn seine Schützlinge<br />
nicht erkannten, zog er sich eine Nikolaus-Plastikmaske über,<br />
die irgendjemand im Vereinsfundus ausgegraben hatte.<br />
„Ich war furchtbar nervös. Ich war mir gar nicht sicher, ob ich<br />
das überhaupt kann“, erinnert sich Horn. Dazu kam: Unter der<br />
Maske war er nur schwer zu verstehen, der Schweiß lief ihm vom<br />
Haaransatz über die Stirn und die Schläfen entlang. „Ich war<br />
froh, als ich wieder daheim war.“ Da fasste er einen Entschluss:<br />
Das nächste Jahr kauft er sich für seinen Nikolausauftritt etwas<br />
Gescheites! Damit war es um ihn geschehen.<br />
Jahr für Jahr erweiterte Franz Horn seine Kostüm-Sammlung:<br />
ein ordentlicher Bart, ein feierlicher Rauchmantel, eine Stola,<br />
eine Bischofsmütze, ein imposanter Bischofsstab, ein Bischofsring<br />
über den weißen Handschuhen, eine Albe (also das weiße<br />
Untergewand), ein Schultertuch – wenn Nikolaus, dann richtig!<br />
Seitdem macht Franz Horn an den Tagen rund um den 6. Dezember<br />
Hausbesuche, ist bei Weihnachtsmärkten zu Gast, geht<br />
in Kindergärten, Schulen, Vereine, Firmen, Senioren- und Behindertenheime.<br />
Dorthin bringt er Geschichten, Gaben, Freude. Und meist geht<br />
er nicht mit leeren Händen. Oft malen Kinder ein Bild für den<br />
Nikolaus oder er sammelt andere Andenken. Auch unterm Jahr<br />
lässt ihn sein Vorbild nicht los, er verschlingt mit Freude alles,<br />
was er über den Heiligen finden kann, recherchiert für sein Leben<br />
gern.<br />
Wer sich in der Vorweihnachtszeit mit Franz Horn treffen und<br />
mit ihm über den Heiligen Bischof aus Myra sprechen will, landet<br />
also unausweichlich in seiner Gartenhütte. Wo sonst kommen all<br />
die Geschichten vom gütigen Mann, der über die Kinder wacht,<br />
besser zur Geltung? Horn jedenfalls kennt die meisten davon –<br />
und er hat auch sonst einiges zu erzählen.<br />
Gelebte Barmherzigkeit<br />
„Für mich ist der Nikolaus ein Vorbild. Er lebte die Barmherzigkeit<br />
und er stellt auch im Kleinen das Weltgericht dar. Er erinnert<br />
mich nämlich immer wieder daran, über das eigene Handeln<br />
nachzudenken: Wie kann ich mich besser verhalten? Was hätte<br />
ich anders tun können?“ So nehme Horn bei jedem Besuch, bei<br />
jedem Kind, auch für sich selbst eine Lektion mit.<br />
„Von Kindern kann man unheimlich viel lernen“, ist er überzeugt.<br />
Allein die unverblümte Sicht der Kleinen, die Direktheit<br />
verblüffe ihn immer wieder. Natürlich stoße er manchmal an<br />
seine Grenzen und hatte auch schon mal keine Antwort auf eine<br />
Kinderfrage parat. „Aber das macht nichts. Der Nikolaus ist<br />
menschlich und ich zeige, dass ich ein Mensch bin und nicht allwissend.“<br />
Diese Reife musste sich der Missener erst aneignen, Erfahrungen<br />
sammeln. Von anderen Nikolausdarstellern konnte er zunächst<br />
nicht viel lernen. Wer selbst als Nikolaus unterwegs ist,<br />
hat keine <strong>Zeit</strong>, anderen Nikoläusen über die Schulter zu schauen.<br />
116 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Heiliger Nikolaus | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
Der heilige Nikolaus von Myra<br />
· LEBENSDATEN Geboren um 280 in Patara, gestorben am<br />
6. Dezember um 345 in Myra, heute Demre (Türkei).<br />
© imago<br />
So kam Franz Horn die Idee zur „kleinen Bischofskonferenz“. So<br />
nennt er lachend ein Treffen, bei dem zu Beginn des Advents Nikolausdarsteller<br />
von überall her im beschaulichen Missen zusammenkommen.<br />
Zum Austausch, um sich Tipps zu geben und zur<br />
Einstimmung auf die Adventszeit.<br />
Horn wollte auch einen Kontrapunkt setzen zu den lauten<br />
Krampusläufen und Klausenumzügen, wo teils schaurige Gestalten<br />
durch die Nacht poltern. „Der Advent muss doch schöner und<br />
gläubiger starten“, glaubt er. Vor sechs Jahren fing alles an, mittlerweile<br />
ist die jährliche Zusammenkunft <strong>zum</strong> festen Bestandteil<br />
geworden.<br />
Horn staunt jedes Mal, wo er überall Nikoläuse findet, von<br />
woher es sie alle ins Oberallgäu zieht: aus Österreich, aus der<br />
Schweiz, aus Belgien, aus dem Elsass, selbst aus Südtirol und Köln<br />
und natürlich aus der nahen Umgebung. Ihr Ziel ist es, den Nikolausbrauch<br />
lebendig halten.<br />
Jeder verbindet ein bisschen was anderes mit dem Vorbild. In<br />
den Vogesen etwa, so erzählt ein Nikolausgast aus Frankreich, ist<br />
eine Sage weit verbreitet, nach der der Nikolaus drei Kinder vor<br />
einem Metzger gerettet hat – eine Geschichte, die in Deutschland<br />
meist unbekannt ist. In der Schweiz begleiten den Heiligen kein<br />
Knecht Ruprecht oder die im Allgäu bekannten Rumpelklausen.<br />
Dort sind die „Schmutzli“ unterwegs, die natürlich auch <strong>zum</strong><br />
Nikolaustreffen kommen dürfen. Einig sind sich alle Teilnehmer:<br />
Mit dem amerikanischen Weihnachtsmann und dem Kommerz,<br />
für den diese Kunstfigur steht, wollen sie nichts zu tun haben.<br />
Das Treffen beginnt mit einem Umzug durch den Ort. Dann<br />
folgt ein Gottesdienst. Die Bänke der Pfarrkirche füllen sich mit<br />
den Bischöfen, ihren vielen Begleitern und Engeln. Um die 50<br />
Nikoläuse versammeln sich. Jedes Jahr lässt sich Horn etwas<br />
· LEGENDE UND LEBENSGESCHICHTE Nikolaus verteilte nach<br />
dem Vorbild seiner Eltern sein Vermögen unter den Armen.<br />
Sein Ruf als Gabengeber und Wohltäter geht auf eine Legende<br />
zurück, nach der er drei jungen Frauen, die verheiratet werden<br />
sollten und keine Mitgift geben konnten, heimlich drei Goldklumpen<br />
durchs Fenster warf und sie damit vor der Prostitution<br />
bewahrte. Zudem rettete er drei Kinder vor kannibalischen<br />
Anwandlungen eines Gastwirts und ein Schiff aus Seenot,<br />
dessen Besatzung ihn zur Hilfe rief. Er gilt deswegen unter anderem<br />
als Schutzpatron der Ministranten, Kinder und Seeleute.<br />
Zahlreiche weitere Legenden ranken sich um den Mann aus<br />
Myra. Gesichert ist, dass er Mönchspriester im Kloster seines<br />
Onkels war und eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternahm.<br />
Bei seiner Rückkehr wurde er <strong>zum</strong> Bischof von Myra gewählt.<br />
Während der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius wurde<br />
er grausam gefoltert, kam aber wieder frei. Gezeichnet nahm<br />
er 325 am Konzil von Nicäa teil, wo er sich wortgewaltig gegen<br />
die Arianer einsetzte, die die Wesensgleichheit des Sohnes mit<br />
dem Vater leugneten.<br />
· ZEITZEUGEN Als ältestes literarisches Zeugnis über das Wirken<br />
des heiligen Bischofs Nikolaus gilt eine Festrede von „Andreas<br />
von Kreta“. Darin schrieb er: „Glücklich preise ich dich, Myra,<br />
Hauptstadt von Lykien. Was für einen Hirten, der um seine<br />
Kinder besorgt ist, und was für einen Vorsteher hast du gehabt!<br />
Was für eine Krone, wirklich ehrwürdig und von altem Ruhm,<br />
wurde auf dein Haupt gesetzt!“<br />
· DARSTELLUNG Meist als älterer Bischof mit weißem Bart, oft<br />
mit drei goldenen Kugeln und Buch.<br />
· DER NIKOLAUS IM ALLGÄU 973 wurde die erste Kirche in<br />
Süddeutschland in Kempten dem heiligen Nikolaus geweiht.<br />
(Quelle: Bistum Augsburg)<br />
© AdobeStock/pattilabelle<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 117
ALLGÄU HEIMATLICH | Heiliger Nikolaus<br />
anderes einfallen. Mal ließ er für die Messe den alten byzantinischen<br />
Ritus aufleben, mal holte er Weihbischof Florian Wörner<br />
ins Allgäu und ließ allen „Laienbischöfen“ bischöflichen Segen zukommen.<br />
Oder er beauftragte eine kleine Brauerei, ein Nikolaus-<br />
Bier herzustellen, ließ es segnen und spendete den Erlös.<br />
Der Käser schrieb auch schon an den Vatikan und bot an, den<br />
Papst persönlich mit dem Auto abzuholen. „Das war vielleicht<br />
ein bisschen spinnig, aber einen Versuch war es wert“, sagt er<br />
schmunzelnd. Dazu ist es noch nicht gekommen. Aber andere<br />
Träume hat er erfüllt. 2016 etwa rief er die Nikolausbruderschaft<br />
ins Leben. Über 60 Frauen und Männer sind darin inzwischen<br />
Mitglied, um den Glauben und die Verehrung des Heiligen sowie<br />
die Verbundenheit zu stärken. Der nächste Plan ist es, eine<br />
Nikolaus-Kapelle zu bauen.<br />
Austausch ohne Publikum<br />
Nach dem Gottesdienst sitzen die Nikoläuse <strong>zum</strong> Austausch zusammen,<br />
ohne Publikum. Sie erfahren, wie andere den Gabenbringer<br />
darstellen. Einer setzt sich mit Kindern <strong>zum</strong> Spielen auf<br />
den Boden, ein anderer zieht sein Kostüm aus und zeigt, dass er<br />
„nur“ ein Mensch ist. „Jüngeren Darstellern hilft das“, sagt Horn.<br />
Freilich gehören nicht nur die guten Erfahrungen dazu. Mit<br />
betrübten Augen erinnert sich der Initiator des Treffens an einen<br />
Besuch des Weihnachtsmarkts in Isny. Dort mussten er und seine<br />
Begleiter unter Polizeischutz auflaufen, weil am Tag zuvor eine<br />
Horde Jugendlicher sie angepöbelt und sie mit Äpfeln und Nüssen<br />
beworfen hatte, die der Nikolaus ihnen zuvor geschenkt hatte.<br />
„Wir konnten noch ins Auto flüchten. Die Nüsse knallten nur so<br />
gegen das Blech“, erzählt Horn. Das Auto trug tiefe Beulen davon,<br />
ein Scheinwerfer ging zu Bruch. Entmutigen ließ der Missener sich<br />
nicht. „Ich wusste: Es gibt Kinder, die brauchen mich. Die freuen<br />
sich, wenn der Nikolaus kommt.“<br />
Deswegen mache er auch nach über vier Jahrzehnten weiter, hat<br />
mittlerweile seinen Sohn angesteckt, der genauso gerne in Rauchmantel<br />
und Rauschebart schlüpft. Und er verbringt mit Vorliebe<br />
Stunden in seiner Nikolaushütte und denkt an all die schönen Erlebnisse.<br />
„Vielleicht“, sagt der Käser mit nachdenklichem Blick in<br />
die flackernden Flammen, „bin ich wirklich ein wenig gspinnert.“<br />
Aber wenn er dann wieder in die vielen strahlenden Kinderaugen<br />
blicke, wisse er: „Das ist es alles wert.“<br />
Übrigens: Das nächste Nikolaustreffen findet am<br />
29. November in Missen-Wilhams statt.<br />
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118 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 119
ALLGÄU HEIMATLICH | Weihnachtsmärkte<br />
Weihnachtsmärkte<br />
FÜSSEN Romantischer Adventsmarkt im<br />
Innenhof des einstigen Benediktinerklosters<br />
St. Mang mit Spezialitäten aus der<br />
Bioküche (6. bis 8. Dezember).<br />
Platz<br />
für<br />
Stille<br />
ISNY Der Innenhof der ehemaligen Klosteranlage<br />
bildet den festlichen Rahmen.<br />
Vom Schlossturm herab schwebt das<br />
Engele (4. bis 8. Dezember).<br />
KAUFBEUREN In der Altstadt (Kirchplatz<br />
St. Martin und umliegende<br />
Straßen) findet man die hölzernen,<br />
weihnachtlichen Hütten (29. November<br />
bis 22. Dezember).<br />
KEMPTEN Der Rathausplatz erstrahlt<br />
in festlichem Lichterglanz – Stadtführungen,<br />
Weihnachtsbähnle und alpiner<br />
Wintergenuss (29. November bis 22.<br />
Dezember).<br />
LEUTKIRCH Gänsbühl und Marktplatz<br />
der Altstadt verwandeln sich in ein idyllisches<br />
Weihnachtsdorf (28. November<br />
bis 1. Dezember).<br />
MARKTOBERDORF Holzdrechsler Georg<br />
Hörmann zeigt alte Handwerkskunst.<br />
Täglich fährt die Pferdekutsche und es<br />
kommen Engel und Nikolaus (6. bis 15.<br />
Dezember).<br />
Vor allem in der Adventszeit<br />
besinnt man sich im Allgäu auf<br />
Traditionen. Und an vielen<br />
Orten locken die Weihnachtsmärkte.<br />
TEXT Simone Zehnpfennig | Foto Ernst Fesseler<br />
Platz für Stille in der Adventszeit: Zum einen gibt es in<br />
vielen Städten die Weihnachtsmärkte, <strong>zum</strong> anderen besinnt<br />
man sich auf Traditionen und teilt sie gerne: ob<br />
die Krippenbauer in Kempten, der Drechsler in Marktoberdorf<br />
oder der Glasbläser in Leutkirch. Mit Liebe <strong>zum</strong> Detail<br />
wird beispielsweise die älteste schwäbische Krippe mit kindsgroßen<br />
Figuren in der Jesuitenkirche aufgebaut. An Szenen aus<br />
der Kindheit erinnern Bilder und Krippe des Memminger Malers<br />
Josef Madlener. Während sich in Isny der Brauch des Engele-<br />
Fliegens erhalten hat, ist es in Wangen der des Klosa-Singens.<br />
120 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
LINDENBERG Ab 9. November Sonderausstellung<br />
im Deutschen Hutmuseum:<br />
„Gabi. Geboren im Allgäu. Gestorben<br />
in Ausschwitz“. Adventsmarkt am 7.<br />
Dezember.<br />
MEMMINGEN Stände und Ausstellungen<br />
auf dem Marktplatz. Tipp: Josef Madleners<br />
Weihnachtskrippe im Innenhof des<br />
Antoniterklosters (29. November bis 22.<br />
Dezember).<br />
MINDELHEIM Vor 400 Jahren stellten<br />
die Jesuiten in Mindelheim die erste<br />
Krippe in Bayern auf. Nebenan im Krippenmuseum<br />
ruht das weltweit älteste<br />
Christkind (5. bis 8. Dezember und 12.<br />
bis 15. Dezember).<br />
WANGEN Stände mitten in der historischen<br />
Altstadt. An Advents-Samstagen<br />
gibt’s eine kulinarische Erlebnisführung<br />
(30. November sowie am 7., 14. und 22.<br />
Dezember).<br />
www.allgaeustaedte.de oder das<br />
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08323/8025931
Foto: Fred Schöllhorn<br />
Prächtig<br />
Märchenwelt<br />
KURZ & GUT<br />
Grafiken: stock.adobe.com - asmakar (Kutsche)<br />
& Arija (Musiker)<br />
Der Zedernsaal des<br />
Fuggerschlosses in Kirchheim<br />
(Unterallgäu) gilt als einer der schönsten Renaissancesäle<br />
Europas. Markant sind seine Kassettenfelder mit tausenden<br />
Figuren und Ornamenten. Ganzjährige Führungen,<br />
geöffnet täglich von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.<br />
www.fuggerschlosskonzerte.com<br />
Foto: Isabelle Gassama<br />
Brunnen plätschern<br />
und fantasievolle Musik<br />
erfüllt den Raum.<br />
Nach langer <strong>Zeit</strong> im<br />
Dornröschenschlaf<br />
hat das Kutschenmuseum<br />
in Hinterstein<br />
wiedereröffnet.<br />
Es ist eine Märchenwelt<br />
voll altertümlicher<br />
Kutschen, Schlitten,<br />
Puppen und ausgestopfter<br />
Tiere.<br />
…unsere Kleinen<br />
Brauerei Schäffler · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen · Tel. 08320 920-0 · www.schaeffler-braeu.de · facebook.com/schaefflerbraeu<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 121
ALLGÄU HEIMATLICH | Brauchtum zur Weihnachtszeit<br />
Foto: AdobeStock / marinafedosova<br />
122 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Kau<br />
Brauchtum zur Weihnachtszeit | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
WER IST DER SCHÖNSTE?<br />
Ein<br />
Donau<br />
Günzburg<br />
Zusa<br />
Schnäpschen<br />
Ulm<br />
Senden<br />
aufs Lob<br />
Illertissen<br />
Günz<br />
Kammel<br />
Krumbach<br />
Mindel<br />
Biberach<br />
In Memmingen wird ein geselliger Brauch jedes<br />
Jahr öffentlich zelebriert: das Loben des Christbaums.<br />
Und als Dankeschön gibt’s was Hochprozentiges.<br />
In der Halle des Rathauses geht es vor Weihnachten<br />
hoch her – und feucht-fröhlich.<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Mindelheim<br />
Bad Wör<br />
Leutkirch<br />
TEXT Silke Lorenz<br />
Wunderbar! Wie toll, guck mal!“ Begeisterte<br />
Ausrufe wehen einem aus dem Stimmengewirr<br />
in der Memminger Rathaus-Halle ans Ohr.<br />
„Alle Jahre wieder, gell?“, grüßt ein alter Hase.<br />
Manfred Bretzel grinst ihm zu und nickt stolz. Seit 2012 organisiert<br />
er mit seiner Frau einen Allgäuer Brauch in öffentlicher<br />
Form: das Christbaumloben. Mittlerweile ist es zu einer festen<br />
Tradition und Attraktion im Rahmen des Memminger Weihnachtsmarktes<br />
geworden.<br />
Viele kommen extra wegen dieser Aktion, die nur an einem<br />
Adventswochenende stattfindet. Je nach Wetter drängen sich die<br />
Leute in der Rathaus-Halle. In der Mitte, unter den 20 wunderschön<br />
geschmückten Christbäumen hindurch, rattert eine elektrische<br />
Eisenbahn. Manche Besucher schauen sich um, die meisten<br />
aber kaufen einen Stimmzettel – das ist der Unterschied <strong>zum</strong> privat<br />
gelebten Brauchtum des Christbaumlobens. In großer Runde,<br />
mit Familie oder Freunden, wird lebhaft jeder Baum diskutiert,<br />
beurteilt und gelobt:<br />
Ravensburg<br />
Bodensee<br />
Feldkirch<br />
Kempten<br />
„Der gefällt mir ja ganz gut.“ – „Der ist zu voll und der zu<br />
leer.“ – „Naja, es muss für jeden Geschmack einen geben.“ Sogar<br />
Wangen<br />
Isny<br />
spanische Wortfetzen sind zu hören. Schließlich notiert man die<br />
Nummer seines Lieblingsbaumes auf dem Zettel.<br />
„Wer einen Stimmzettel abgibt, bekommt einen selbst gemachten<br />
Likör, Kinderpunsch oder Lebkuchen. Jeder kann so viele<br />
Scheidegg<br />
Zettel ausfüllen, wie er möchte“, sagt Manfred Bretzel, Vorsitzender<br />
des Vereins „Soziale Oberstaufen Bürger Memmingen“. Immenstadt Die Einnahmen<br />
spendet der Verein für einen sozialen Zweck, <strong>zum</strong> Beispiel<br />
Sonthofen<br />
für Bregenz die Senioren-Arbeit. Alle anderen Vorbereitungen sind ehrenamtlich:<br />
Rosemarie Bretzel backt haufenweise Lebkuchen,<br />
die himmlisch schmecken. Manfred Bretzel füllt literweise kleine<br />
Fläschchen ab, Wodka-Feige sowie fruchtige Liköre. Natürlich<br />
selbst Dornbirn gebraut.<br />
Oberstdorf<br />
Ob krumm oder gerade, ob dichte Nadeln oder lichte Zweige,<br />
hier und jetzt steht der schönste aller<br />
Riezlern<br />
Christbäume. Er muss ausgiebig<br />
bewundert und gelobt werden, bis der stolze Besitzer endlich<br />
einen Schnaps herausrückt. Dann zieht man weiter, um<br />
Lindau<br />
Warth<br />
Iller<br />
Lech<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 123<br />
Markto<br />
Nesselwang<br />
Tannheim
ALLGÄU HEIMATLICH | Brauchtum zur Weihnachtszeit<br />
den nächsten Baum zu loben. Es ist oft ein feucht-fröhliches<br />
Unterfangen – oder eben ein wertvolles Brauchtum. Spontan besucht<br />
man Nachbarn, Freunde und Verwandte und pflegt somit<br />
soziale Kontakte.<br />
Diesen Brauch gibt es vermutlich seit der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts, seitdem erst ist der Nadelbaum als Weihnachtsdekoration<br />
populär. Daten aus einer Erhebung der Universität<br />
Augsburg zeigen, dass diese Tradition ihren Ursprung vor allem<br />
in Schwaben und im Allgäu hat. „Wir beobachten aber, dass sich<br />
das Christbaumloben als Brauch auf andere Regionen ausbreitet,<br />
wiederbelebt und häufiger auch öffentlich veranstaltet wird“,<br />
erklärt Michael Ritter, Experte beim Bayerischen Landesverein<br />
für Heimatpflege in München. „Bräuche sind eben nicht statisch,<br />
sondern verändern sich mit den Jahren und Jahrzehnten und passen<br />
sich an die jeweilige <strong>Zeit</strong> an.“<br />
Stamm-Schmücker<br />
Zurück nach Memmingen, es ist Freitagnachmittag. Wochen<br />
vorher seien Paten für einen der insgesamt 20 Bäume gesucht<br />
worden, so Bretzel. Mitmachen dürfe jeder, einige Leute seien<br />
sogar schon Stamm-Schmücker. Er selbst besorgt die Bäume und<br />
stellt sie in der Rathaus-Halle auf. Dort trudeln jetzt nach und<br />
nach die Paten ein: eine bunt gemischte Truppe, Jüngere und Ältere,<br />
ganze Familien oder einzelne Personen. Ist der Baum ausgesucht,<br />
machen sich alle mit sichtlicher Freude ans Werk.<br />
Das vierte Mal in Folge ist Gisela Brucker dabei. „Herr Bretzel<br />
ist mein Monteur. Er hat mich gefragt, ob ich mitmachen will“,<br />
erzählt die 72-Jährige aus Buxheim. „Wie schön, dass dieser<br />
Brauch, den ich noch aus meiner Kindheit kenne, auflebt. Und<br />
interessant, was die Leute für Ideen haben“, meint sie mit Blick<br />
auf ihre Nachbarn rundum. Sie selbst hat sechs Wochen vorher<br />
begonnen, Papier-Engel zu basteln. Gerade kämpft sie mit ihrer<br />
Lichterkette, die sich verheddert hat. „Eigentlich hatte ich sie<br />
doch so ordentlich eingepackt“, grübelt sie.<br />
Elegantes in Gold<br />
Petra Steck-Weber hat andere Probleme: „Das ist ja schlimmer als<br />
beim Fenster putzen, ich bin doch nicht schwindelfrei“, jammert<br />
die Memmingerin und lacht sogleich über sich selbst. Sie steht<br />
auf ihrer Leiter, um eine Schleife an die Baumspitze zu binden.<br />
Ihr Baum wirkt elegant in Gold, den Schmuck hat die 61-Jährige<br />
selbst gemacht: Sterne aus Bienenwaben, Anhänger aus Anis,<br />
Zimtstangen und Orangenscheiben. Allerdings muss sie feststellen:<br />
„Ich bin nicht so elektrifiziert wie meine Kollegen hier, bei<br />
mir kommen Bienenwachs-Kerzen auf den Baum.“<br />
20 Bäume, 20 verschiedene Deko-Ideen. Da gibt es den<br />
Schmuck von Familie Wiblishauser vom Radl-Stadl: aus Moosgummi<br />
herausgeritzte Räder, Rückstrahler und aus Kettenteilen<br />
geformte Anhänger in Stern- und Herz-Form. Da gibt es den<br />
Schmuck von Else Frasch, die mit ihrer Tochter in stundenlanger<br />
Handarbeit goldene Sterne und Engel geklöppelt und gehäkelt<br />
hat. Da gibt es die ganz eigene Auffassung von Berta Huber und<br />
Rupert Reisinger: „Wir machen jedes Jahr einen Baum mit Botschaft,<br />
unser aktuelles Thema ist das Bienensterben.“ So hängen<br />
ausgedruckte Papier-Bienen und passende Texte am Baum.<br />
Der Exot: ein Baum aus Treibholz-Ästen mit bunten Kugeln.<br />
Spontan als Pate eingesprungen ist Ruth Pfalzer: „Ich liebe übervoll<br />
und rot und traditionell“, gesteht sie. Sogar zwei Bäume hat<br />
Helga Dietrich dekoriert, weil noch Paten fehlten. Für die routinierte<br />
Schmückerin aus Memmingen überhaupt kein Problem:<br />
Sie hat Schmuck für fast 30 Bäume zu Hause, Kugeln in allen<br />
Farben, und sie verrät: „Mein Mann schimpft, wenn ich wieder<br />
welche kaufe. Aber man braucht immer mal was Neues.“<br />
Als Beobachter des geschäftigen Treibens fragt man sich: Ist<br />
das nicht nervig? Heute den Baum für die Aktion schmücken,<br />
am Sonntag abhängen, den Baum nach Hause verfrachten, um<br />
ihn dort erneut (und möglicherweise in anderem Style) für Weihnachten<br />
zu dekorieren? Barbara Menig schüttelt den Kopf: „Kein<br />
Problem. Wenn alles gut in Schachteln sortiert ist, gibt es<br />
Advent im Allgäu<br />
BÄRBELE- UND KLAUSENTREIBEN In der <strong>Zeit</strong> rund um den<br />
Nikolaustag sind wilde Gesellen unterwegs. Erst treiben die<br />
Bärbele mit ihren aufwändig verzierten Masken ihr Unwesen.<br />
Danach sind die furchteinflößenden Klausen im Oberallgäu<br />
unterwegs. Wer sie neckt, bekommt Schläge mit der Rute. Im<br />
Gegensatz dazu sind die Klosen in Wangen von ruhiger Natur. In<br />
schlichtem Gewand und im Schein ihrer Laternen tragen sie am<br />
5. Dezember alte, deutsche Nikolaus-Lieder vor.<br />
„ENGELEFLIEGEN“ Das hat in Isny große Tradition. Wenn sich<br />
der Vorhang am Abthaus öffnet, schwebt ein goldglitzerndes Engele<br />
auf die Isnyer Schlossweihnacht herab. Seit 2018 ist auch<br />
hier das Christbaumloben öffentlich: Man trifft sich am schön<br />
geschmückten Weihnachtsbaum. Dort in einer Nische darf jeder,<br />
der möchte, singen oder ein Gedicht aufsagen. Zur Belohnung<br />
gibt es ein Schnäpsle oder Schokolade.<br />
JESUKIND Das älteste Jesukind der Welt aus dem 14. Jahrhundert<br />
lässt sich im Schwäbischen Krippenmuseum in Mindelheim<br />
bewundern.<br />
KRIPPEN Ebenfalls in Mindelheim, im Chorraum der benachbarten<br />
Jesuitenkirche, wird jedes Jahr die älteste und größte Krippe<br />
Schwabens aufgestellt. Rund 80 Figuren sind kindesgroß und<br />
bekleidet. Eindrucksvoll ist auch die Krippe von Josef Madlener<br />
im Innenhof des Antonierhauses in Memmingen.<br />
124 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Brauchtum zur Weihnchtszeit | ALLGÄU HEIMATLICH<br />
Blick in die Halle<br />
des Memminger Rathauses.<br />
kein Durcheinander.“ Die 39-Jährige ist <strong>zum</strong> fünften Mal<br />
dabei, Mann und Kinder helfen mit, der Baum kommt danach in<br />
ihren Wintergarten.<br />
Die einen schmücken schnell und konzentriert, die anderen<br />
lassen sich viel <strong>Zeit</strong>. Am späten Abend sind alle fertig, die Bäume<br />
funkeln in ihrem Schmuck. Manfred Bretzel ist glücklich, dass<br />
der Brauch durch seine Idee auflebt. Öffnet die Rathaus-Halle<br />
ihre Türen, herrscht ein Kommen und Gehen. Am Sonntagabend<br />
zählt das Ehepaar Bretzel die Stimmzettel aus. Der Baum<br />
mit den meisten Stimmen wird bei einer kleinen Feier prämiert,<br />
für die fünf schönsten Bäume gibt es einen Preis. Im Anschluss<br />
darf jeder Pate seinen Christbaum mit nach Hause nehmen – fantasievoll<br />
geschmückt und ausgiebig gelobt. So einen Baum hat<br />
nicht jeder.<br />
Im Memminger Rathaus werden<br />
am 21. und 22. Dezember 2019<br />
(jeweils von 12 bis 20 Uhr)<br />
Christbäume gelobt.<br />
www.sb-mm.de<br />
06a1909 www.ehrenfeld.org<br />
Fotos: AdobeStock / eyewave (Schnaps) / Björn Wylezich (Lebkuchen); Silke Lorenz (Memminger Rathaus)<br />
Aufwärmen in der CamboMare Saunawelt<br />
So genießt man die kalte Jahreszeit. Spektakuläre Aufgüsse im neuen Kelohaus,<br />
chillen in den großzügigen Ruhezonen, durchatmen in der einzigartigen Salzhütte<br />
und schlemmen im brandneuen Saunarestaurant „Hoigarta“. Das alles an<br />
jedem Dienstag ganz exklusiv „for Ladies only“ in der Damensauna (nicht in<br />
Ferien/Feiertagen).<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 125
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126 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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ERLEBNISREICHER WINTERZAUBER<br />
Vor einem malerischen Bergpanorama<br />
sticht auf 870 Metern Höhe der Turm der<br />
Pfarrkirche St. Andreas ins Auge. Die herrliche<br />
Winterlandschaft des Luftkurorts Nesselwang,<br />
der genau zwischen den Voralpen<br />
und den Allgäuer Gipfeln liegt, wartet nur<br />
darauf entdeckt zu werden.<br />
Am intensivsten ist das Wintererlebnis bei<br />
einer Wanderung an der Alpspitze oder im<br />
Tal. Bei einer geführten Schneeschuhwanderung<br />
durch den Tiefschnee ziehen Sie<br />
Ihre Bahnen abseits der vorgegebenen Routen.<br />
Das Familienskigebiet der Alpspitzbahn bietet<br />
auf 8 Pistenkilometern Schneespaß pur:<br />
täglich auch bei Flutlicht. Für Jugendliche,<br />
die es lieber rasant mögen, ist der Alpspitzpark<br />
die richtige Adresse. Wem das noch<br />
nicht reicht, dem sei die schnellste<br />
Zipline Deutschlands AlpspitzKICK<br />
empfohlen. Gemütlicher, aber genauso<br />
schön, geht es auf der vier Kilometer<br />
langen Rodelbahn von der Mittelstation<br />
bergab nach Nesselwang.<br />
Ein besonderes Erlebnis ist der Biathlon-<br />
Schnupperkurs im Trendsportzentrum Allgäu.<br />
Dort können Sie auf den Spuren von<br />
Olympiasiegern einmal selbst mit wackligen<br />
Beinen am Schießstand stehen. Von<br />
der Anlage haben Sie außerdem direkten<br />
Zugang <strong>zum</strong> Loipennetz.<br />
Die Kombination aus entspannender Saunalandschaft<br />
und abwechslungsreichem Erlebnisbad<br />
im Alpspitz-Bade-Center sorgt<br />
dann für den gelungenen Abschluss eines<br />
bunten Wintertages.<br />
Die Marktgemeinde Nesselwang glänzt mit<br />
guter Erreichbarkeit über die A7 und einer<br />
umfangreichen Infrastruktur.<br />
Nesselwang Marketing GmbH<br />
Hauptstraße 20 l 87484 Nesselwang<br />
Telefon +49 (0) 8361 / 92 30 40<br />
info@nesselwang.de<br />
www.nesselwang.de<br />
FERIENDORF REICHENBACH<br />
Im Herzen des Allgäus<br />
liegt ca. 2 km außer halb<br />
vom Ortskern der Marktgemeinde<br />
Nesselwang<br />
das Feriendorf Reichenbach.<br />
Knapp 120 Ferienhäuser<br />
und 10 Ferienappartements<br />
mit einer<br />
Wohnfläche von 50 m²<br />
bis 175 m² werden hier<br />
vermietet. Im Feriendorf<br />
Reichenbach gibt es<br />
auch Doppelhaushälften,<br />
die bei befreundeten Familien<br />
sehr beliebt sind.<br />
Sonnenhäuser Verwaltungs GmbH |<br />
Bürgermeister-Martin-Str. 8 | 87484 Nesselwang | Telefon 0 83 61 / 6 16<br />
info@feriendorf-allgaeu.de | www.feriendorf-allgaeu.de<br />
brau-manufactur-allgaeu.de<br />
Familie Karl Meyer | Hauptstraße 25 | 87484 Nesselwang<br />
Telefon 0 83 61 / 3 09 10 | hotel-post-nesselwang.de<br />
ErlebnisReich<br />
TRAUMHAFTE WINTERLANDSCHAFT<br />
Sie suchen einen Wintertraum? Dann auf nach Nesselwang – dort findet man ihn. Wintersport hat in<br />
diesem Ort schon immer eine große Rolle gespielt, selbst vor 100 Jahren. Rund um die Alpspitze, die<br />
1575 Meter hoch ist, gibt es traumhafte Abfahrten. Was der Wintersportler dort findet? Mithilfe von<br />
flächendeckenden Beschneiungsanlagen bestens präparierte Pisten, die geeignet sind für Anfänger,<br />
Fortgeschrittene und auch für Könner. Von 18 bis 21 Uhr steht einem täglich die Flutlichtpiste<br />
zur Verfügung. Damit bei den Kids keine Langeweile aufkommt, ist ein Kinderland eingerichtet mit<br />
Märchenwald und speziellem Kidslift. Und schließlich hält der Snowpark mit Kickern, Rails und Jumps<br />
auch die Älteren bei Laune.<br />
Telefon: 0 83 61 / 12 70 | info@alpspitzbahn.de | www.alpspitzbahn.de<br />
ABC<br />
nesselwang<br />
„Crazy Bob“ die verrückte Reifenrutsche | Erlebnisbecken mit Strömungskanal,<br />
Sprudelliegen und Farbenspiel im Wasser | Heißwasserbecken im<br />
Freien |Kurse für Jedermann | Saunalandschaft mit 250 m 2 Natursee und<br />
Saunagarten | Restaurant & Café „Taverna“<br />
Telefon: 0 83 61-92 16 20 | www.abc-nesselwang.de<br />
Mo.-Fr. 10 bis 22 Uhr Sa./So./Feiertag 9 bis 22 Uhr<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 127
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WINTERSPORT UND<br />
FREIZEITSPASS<br />
AUF DREI EBENEN<br />
Ein idyllisches Tal mit sechs Skigebieten,<br />
140 Loipenkilometern und 81 km<br />
geräumten Winterwanderwegen<br />
Das Tannheimer Tal im Norden Tirols hat viel<br />
zu bieten. 16 Kilometer lang ist das „schönste<br />
Hochtal Europas“, wie es ein Schriftsteller<br />
lobte, und es ist ein kleines feines Wintersportparadies.<br />
Das Tannheimer Tal<br />
begeistert Sportler, Genussmenschen<br />
und Naturliebhaber wie<br />
auch Familien auf drei Ebenen.<br />
SPORTLICH ODER<br />
GEMÜTLICH BEIM LANG-<br />
LAUFEN UND WINTERWAN-<br />
DERN AUF DER 1. EBENE<br />
Was die Gäste in den sechs<br />
Orten besonders lieben, das<br />
sind die Winterwanderungen<br />
von Dorf zu Dorf über<br />
den breiten Talboden vorbei<br />
an alten Bauernhöfen und romantischen<br />
Kapellen. Mehr als<br />
80 Kilometer umfasst das Netz an Winterwanderwegen.<br />
Ganz unten im Tal breitet sich<br />
auch ein exzellentes Loipennetz aus. Insgesamt<br />
140 Loipenkilometer stehen zur Wahl<br />
von malerischen Spuren <strong>zum</strong> landschaftlich<br />
reizvollen Vilsalpsee bis zur Rennstrecke des<br />
berühmten SKI-TRAIL<br />
Langlaufmarathons Mitte Januar. Das Tannheimer<br />
Tal hat auch das Prädikat „Loipengütesiegel<br />
des Landes Tirols“, das nur den<br />
besten Langlaufregionen verliehen wird. Ein<br />
weiterer Pluspunkt: die Loipen starten meist<br />
direkt vor der Haustür. Wer unterwegs eine<br />
Pause machen will, setzt sich einfach in den<br />
Skibus, der für die Inhaber der Gästekarte<br />
gratis ist. Oder wie wäre es mit ganz klassischem<br />
Eislaufen auf dem herrlich gelegenen<br />
Haldensee oder Eisstockschießen oberhalb<br />
am zugefrorenen Bloderteich? Winternostalgie<br />
auf Tiroler Art.<br />
128 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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Tourismusverband Tannheimer Tal | Vilsalpseestr. 1 | 6675 Tannheim | Österreich<br />
Tel. +43 (56 75) 62 20 - 0 | Fax +43 (56 75) 62 20 - 60 | info@tannheimertal.com<br />
SCHÖNE AUSSICHTEN UND STARKE<br />
ABFAHRTEN AUF DER 2. EBENE<br />
Jeden Tag in einem anderen Skigebiet fahren<br />
und das mit sehr kurzen Anfahrten. Im Tannheimer<br />
Tal hat jedes Dorf ein eigenes Skigebiet<br />
und das macht das Tal wirklich einmalig.<br />
55 Pistenkilometer und 27 Liftanlagen lassen<br />
Wintersportler-Herzen höher schlagen. Jedes<br />
Skigebiet hat seine individuellen Vorzüge die<br />
Gäste und auch Einheimische immer wieder<br />
aufs Neue begeistern. Dabei gehören familienfreundliche<br />
Strecken, eine anspruchsvolle<br />
FIS-Abfahrt und Pulverschnee-Gebiete <strong>zum</strong><br />
Angebot. Schneesicher sind die Gebiete alle.<br />
Immerhin beginnen sie auf rund 1.100 Meter<br />
Höhe und reichen hinauf bis auf knapp<br />
unter 2.000 Meter. Ganz oben auf der 2.<br />
Ebene fühlen sich auch die Winterwanderer<br />
wohl. Der präparierte Weg am Neunerköpfle<br />
<strong>zum</strong> größten Gipfelbuch der Alpen<br />
auf 1862 Metern Höhe ist auch wegen<br />
des eindrucksvollen Ausblicks<br />
ein unvergessliches Erlebnis. Von<br />
der Bergstation Füssener Jöchle<br />
gelangt man auf einem<br />
Winterwanderweg <strong>zum</strong><br />
Panoramainformator,<br />
welcher umfassend<br />
über die umliegende<br />
Bergwelt<br />
informiert. Ab<br />
der Bergstation<br />
der Doppelsesselbahn<br />
Krinnenalpe<br />
in Nesselwängle<br />
geht es auf<br />
einem präparierten<br />
Winterwanderweg mit<br />
Aktivwoche<br />
[ 5. - 26. Januar 2020 ]<br />
5 oder mehr Tage mit ¾-Verwöhnpension und<br />
allen “Tyrol-Inklusive-Leistungen“ sowie:<br />
© TVB Tannheimer Tal/Julian Rohn<br />
AM HALDENSEE<br />
■ Gratis Benutzung aller Lifte im Tannheimer Tal von<br />
Montag bis Donnerstag ( 13. - 23.01.)<br />
■ 2 geführte Winterwanderungen<br />
■ 2 geführte Schneeschuhwanderungen<br />
■ Mondscheinwanderung<br />
■ 1 Winterwanderkarte als Geschenk<br />
Hotel Tyrol am Haldensee<br />
Familie Barbist & Schädle<br />
Seestraße 24<br />
A-6673 Haldensee/Tannheimer Tal<br />
Tel. +43 5675 6245<br />
info@tyrol-haldensee.com<br />
www.tyrol-haldensee.com<br />
www.facebook.com/tyrolhaldensee<br />
#tyrolhaldensee<br />
5 Tage<br />
ab €<br />
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pro Person<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 129
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schöner Aussicht übers Tannheimer Tal zur<br />
Edenalpe. Rauf kommt man mit den jeweiligen<br />
Bergbahnen direkt vom Tal aus. Beliebt<br />
sind auch Schneeschuhtouren abseits der<br />
Straßen durch die stille Winterlandschaft.<br />
DIE 3. EBENE: GLÜCKSGEFÜHLE VON OBEN<br />
MIT GRANDIOSEN AUSSICHTEN<br />
Die Bergbahn am Neunerköpfle nutzen auch<br />
die Gleitschirmflieger, die bei entsprechender<br />
Thermik das Tannheimer Tal aus der<br />
Vogelperspektive erleben. Gäste, die selbst<br />
keine Gleitschirmpiloten sind, können dieses<br />
beeindruckende Erlebnis bei einem Tandemsprung<br />
hautnah miterleben. Und es geht<br />
noch mehr. Die Ballonfahrer, die seit einem<br />
Vierteljahrhundert jedes Jahr im Januar in<br />
das Tal pilgern, genießen die Fahrten über<br />
die Allgäuer Alpen ins Alpenvorland mit<br />
Blick auf die Königsschlösser. Beim Ballonfestival<br />
und auch das ganze Jahr über<br />
können Passagiere das einzigartige Gefühl<br />
des lautlosen Schwebens über den Gipfeln<br />
erleben. Heuer findet das Ballonfestival<br />
Mitte Januar bereits <strong>zum</strong> 25ten Mal<br />
im Tannheimer Tal statt. An zwei Abenden<br />
gibt es das unvergessliche Schauspiel des<br />
traditionellen Ballonglühens zu erleben.<br />
Dabei besteht die Möglichkeit die in der<br />
Dämmerung leuchtenden Ballone ganz nah<br />
zu betrachten und sich in Staunen versetzen<br />
zu lassen.<br />
SO IST DAS TANNHEIMER TAL: STARKE<br />
EVENTS UND KEINE EINZIGE AMPEL IM TAL<br />
Ein kleines beschauliches Tal mit großen<br />
Qualitäten. Das gilt auch für die Events<br />
im Tannheimer Tal. Die Topveranstaltungen<br />
des Winters sind das 25. Internationale<br />
Ballonfestival vom 11. bis <strong>zum</strong> 25.<br />
Januar 2020 mit Ballonglühen am 14. und<br />
21. Januar in Jungholz und Grän. Vom 16.<br />
bis <strong>zum</strong> 18. Januar finden die Nordic Fitness<br />
Tage mit ausführlichen Testangeboten<br />
und Langlauf-Trainingsstunden mit dem<br />
deutschen Olympia-Silbermedaillengewinner<br />
Peter Schlickenrieder statt. Der große<br />
Langlaufmarathon bekannt als SKI-TRAIL<br />
Tannheimer Tal - Bad Hindelang mit rund<br />
1500 Teilnehmern geht dann vom 17. bis 19.<br />
Januar in Szene. Starke Veranstaltungen für<br />
ein sonst beschauliches und stressfreies Tal.<br />
Ganzjährig auf vignettenfreien Kilometern<br />
von der bayerischen Grenze erreichbar und<br />
in dem es nicht einmal eine Ampel gibt.<br />
WINTERBERGBAHNEN INKLUSIVE 2020<br />
Für das perfekte Schnee-Erlebnis gibt es im<br />
Tannheimer Tal „Winterbergbahnen inklusive“.<br />
Mit dem Ticket ist für Gäste, die einen<br />
Mindestaufenthalt von drei Nächten gebucht<br />
haben, von Montag bis Donnerstag<br />
das Bergbahnfahren inklusive. Das Angebot<br />
ist gültig vom 13. bis 30. Januar 2020 und<br />
vom 16. bis 19. März 2020 mit der Tannheimer<br />
Tal Card.<br />
Fotos: TVB Tannheimer Tal / Wolfgang Ehn, Achim Meurer, Marco Felgenhauer, Willi Roth<br />
130 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Fotos: stock.adobe.com - LeitnerR (Bücher) & Franz Gerhard (Klettersteig)<br />
Grosse<br />
Literaten<br />
Literaturinteressierten bietet das Deutsche<br />
Eichendorff Museum und Gustav-Freytag-Museum<br />
in Wangen Einblick in Leben und Werke der beiden<br />
großen Schriftsteller – unter anderem mit originalen<br />
Handschriften, Briefen und Erstausgaben.<br />
www.wangen.de<br />
Überm<br />
Abgrund<br />
KURZ & GUT<br />
Bekannt ist der Klettersteig<br />
an der Kanzelwand als<br />
Zwei-Länder-Klettersteig<br />
zwischen dem Allgäu und<br />
Österreich. Diesen<br />
Sportklettersteig<br />
(Schwierigkeitsgrad D)<br />
sollte man nicht unterschätzen.<br />
Eine kurze Bandschlinge samt<br />
Karabiner zur Entspannung<br />
der Armmuskeln ist<br />
empfehlenswert.<br />
Foto: Michael Dumler<br />
Keine Lust auf Spurensuche?<br />
MIT DEM WANDERFÜHRER DEN WINTER IN PFRONTEN ERLEBEN<br />
Sind Sie bereit für den ersten Schritt ins<br />
Abenteuer? In Pfronten entdecken Sie mit<br />
buchbaren Outdoor-Erlebnissen den Winter,<br />
wie er sein soll. Dabei gilt, den Rhythmus<br />
des Winters aufzunehmen: ob sanft und genussvoll<br />
bei geführten Schneeschuhtouren,<br />
sportlich bei einer geführten Skitour oder<br />
außergewöhnlich beim Sonnenuntergang<br />
am Berggipfel mit Übernachtung in der<br />
Berghütte. Egal für was Sie sich entscheiden,<br />
unsere Outdoor-Experten schaffen Wintermomente,<br />
die in Erinnerung bleiben.<br />
Bei einer geführten Schneeschuhwanderung<br />
lernen sie den Allgäu Winter abseits der Skipisten<br />
kennen. Unter Anleitung des Schneeschuh<br />
Guides machen Sie sich mit dem Material<br />
vertraut und lernen die richtige Technik,<br />
um anschließend gemeinsam eine sichere<br />
Spur durch den lockeren Pulverschnee zu finden.<br />
Wenn der Schnee unter den Fußsohlen<br />
knirscht, die Eiskristalle in der Wintersonne<br />
glitzern und der Lärm des Alltags von den<br />
fallenden Flocken geschluckt wird, spüren<br />
Sie, wie Sie bei der Bewegung an der frischen<br />
Luft langsam zur Ruhe kommen. Ziel ist die<br />
wohlverdiente Hütteneinkehr in der Hündeleskopfhütte,<br />
wo eine Pfanne original Pfrontener<br />
Kässpatz’n bereits auf Sie wartet.<br />
Jeden Donnerstag um 15.30 Uhr, beginnend<br />
ab 26.12., können Sie mit dem Wanderführer<br />
einen perfekten Wintertag bei der Wanderung<br />
„Kässpatz’n im Schnee“ in Pfronten<br />
erleben. Die Leihausrüstung kann direkt mitgebucht<br />
werden.<br />
Tipp: Verschenken Sie besondere Erlebnisse<br />
zu Weihnachten. Die geführte Schneeschuhtour<br />
und viele weitere Winterhighlights<br />
können als Gutschein verschenkt<br />
werden.<br />
Alle Erlebnisse finden Sie unter:<br />
www.pfronten.de/outdoor<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 131<br />
Fotos: Pfronten Tourismus, Deutschland abgelichtet (Schneeschuhe), Pfronten Tourismus, Vipasana Roy (Hütte)
Foto: Alexander Fuchs<br />
132 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Allgäu sportlich<br />
Wussten Sie, dass … Wintersport nicht zwingend mit Skiern zu tun haben muss? Auch Biken ist<br />
bei geringfügigem Schneefall eine Option. Insbesondere dann, wenn man wie der Sportler unseres<br />
Bildes über ein geländegängiges Mountainbike verfügt. Durch einen Kiefernwald schanzt dieser<br />
soeben mit Karacho über eine Kante im Erdboden. Übrigens: Der akribische Betrachter dürfte bemerken,<br />
dass unserem Fotografen die Aufnahme der kurzen Flugeinlage nicht beim ersten Schuss<br />
gelungen ist. Unterhalb der Kante zeichnen sich im Schnee nämlich bereits mehrere Reifenspuren<br />
ab. Und wer nun noch genauer hinsieht, der entdeckt ein weiteres Mountainbike zwischen den<br />
Kiefern. An einen Stamm gelehnt, lugen Hinterrad und Sattel hervor.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 133
© AdobeStock / Beate Rhomberg<br />
ALLGÄU SPORTLICH | Schlittenhunde<br />
134 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
KRAFT UND AUSDAUER<br />
Schlittenhunde | ALLGÄU SPORTLICH<br />
Singende Hunde<br />
Buchloe<br />
Biberach<br />
Senden<br />
Illertissen<br />
Günz<br />
Kammel<br />
Krumbach<br />
Mindel<br />
Mindelheim<br />
Schwabmünchen<br />
Wertach<br />
Königsbrunn<br />
Lech<br />
Landsberg<br />
am Lech<br />
Iller<br />
Memmingen<br />
Bad Wörishofen<br />
Im Husky-Camp im Kleinwalsertal erwartet die<br />
Besucher eine Art Konzert. Die Vierbeiner scheinen Kaufbeuren nicht<br />
nur musikalisch zu sein, sondern sie sind auch äußerst<br />
Leutkirch<br />
verschmust und wollen gekrault und geknuddelt werden.<br />
Ravensburg<br />
Marktoberdorf<br />
Schongau<br />
Kempten<br />
Wangen<br />
Isny<br />
Lechbruck<br />
Scheidegg<br />
Iller<br />
Nesselwang<br />
Füssen<br />
Forggensee<br />
Lindau<br />
Bodensee<br />
Bregenz<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
Reutte<br />
TEXT Anja Worschech<br />
FOTOS Sascha Mohr<br />
Dornbirn<br />
Wir stapfen einige hundert Meter<br />
durch den Schnee. Dann<br />
Riezlern<br />
können wir sie hören. Sie<br />
jaulen und johlen. Die Huskys<br />
des Allgäuer Mushers Werner Laqua haben unsere Warth<br />
Feldkirch<br />
Ankunft schon viel eher bemerkt. Die 15 Schlittenhunde<br />
zerren vor Freude an ihren Leinen und heulen. Ein<br />
typisches Wesensmerkmal der Hunde. Ähnlich wie Wölfe bellen<br />
sie kaum, sondern singen und reden, um sich mit ihren Artgenossen<br />
zu unterhalten. So begrüßen uns die Tiere im Husky-Camp<br />
im Kleinwalsertal mit einem beeindruckenden Konzert. Es sind<br />
wahre Energiebündel. Umso überraschender ist ihr verschmuster<br />
Charakter. Sie fordern Streicheleinheiten regelrecht ein.<br />
Ungestüm werfen sich die Schlittenhunde gegen die Beine der<br />
Besucher und drehen sich auf den Rücken. Sie wollen gekrault<br />
und geknuddelt werden.<br />
Huskys wurden nie als Wachhunde eingesetzt. Dafür sind<br />
sie denkbar ungeeignet, denn auch Fremden begegnen sie sehr<br />
Oberstdorf<br />
Ehrwald<br />
freundlich. Bei den Eskimos durften die Hunde<br />
sogar bei den Kindern schlafen, um sie zu<br />
Nassenreith<br />
wärmen. Kam es vor, dass doch mal ein Hund<br />
gebissen hatte, wurde er aussortiert. So hat sich<br />
ausschließlich der sanftmütige, kontaktfreudige<br />
Imst<br />
Charakter der Tiere durchgesetzt.<br />
Ihr dichtes Fell ist eine wärmende Isolierung. Der Siberian<br />
Husky gehört zu den bekanntesten Schlittenhunderassen. Er<br />
stammt, wie der Name schon sagt, aus Sibirien. Dort herrschen<br />
im Winter bis zu 50 Grad unter Null. Die Huskys waren die ständigen<br />
Begleiter der Eskimo- und Nomadenvölker – unentbehrlich<br />
für Transporte zwischen den Stämmen.<br />
Die Tiere zogen die Schlitten mit Fisch und Rentierfleisch. Damit<br />
betrieben die Eskimo Handel selbst in entfernte Regionen. Denn<br />
weite Distanzen sind für die Hunde kein Problem:<br />
Ein Gespann kann mehrere hundert Kilometer zurücklegen.<br />
Hundeschlitten fahren, das wollen auch wir im Husky-Camp<br />
ausprobieren. Wir legen den Tieren die roten Zuggeschir-<br />
Lech<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 135
ALLGÄU SPORTLICH | Schlittenhunde<br />
Ein Team: Musher Werner Laqua und Hundetrainerin Daniela Herbst (links).<br />
Offenbar interessieren sich manche Huskys auch für Fotografen und deren Kameras (rechts).<br />
re an. Schon ertönt ein neuer aufgeregter Singsang. Die<br />
Hunde wissen, was jetzt kommt und sie wollen laufen. Werner<br />
Laqua zeigt den Besuchern noch anhand des zwölf Kilogramm<br />
leichten Rennschlittens, wie das Bremsen funktioniert. Eine der<br />
wichtigsten Lektionen. Wenn die Kraftbündel einmal ins Laufen<br />
kommen, hält sie nichts mehr auf.<br />
Also machen wir einige Trockenübungen. Indem man mit<br />
dem Fuß auf eine Plastikmatte tritt, kann<br />
der Lenker (Musher) die Geschwindigkeit<br />
reduzieren. Eine Stahlbremse, die sich in den<br />
Schnee gräbt, bringt den Schlitten endgültig<br />
<strong>zum</strong> Stehen. Das Kommando für links abbiegen,<br />
lautet „haw““ (haah), rechts herum<br />
„gee“ (tschie). Die Befehle sind sogar international gültig. Wir<br />
brauchen diese glücklicherweise nicht. Für uns ist ein Parcours<br />
auf dem verschneiten Sportplatz in Riezlern vorbereitet. Eine<br />
etwa 500 Meter lange Loipe schlängelt sich durch das Gelände.<br />
Der Start hat es in sich. Sobald die vier ausgewachsenen Schlittenhunde<br />
loslaufen, geht ein gewaltiger Ruck durch den Schlitten.<br />
Der eigene Körper wird zurückgerissen. Werner Laquas<br />
„In diesen Momenten<br />
zählt für mich nur<br />
das Hier und Jetzt.“<br />
Tipps, beim Start den Oberkörper nach vorn zu beugen und die<br />
Haltegriffe wirklich festzuhalten, sind nicht nur so dahingesagt.<br />
Wer nicht fokussiert ist, den fegt der Rückstoß vom Schlitten.<br />
Glücklicherweise passiert das an diesem Tag niemandem. Unsere<br />
Anspannung ist so groß, dass wir hochkonzentriert auf den<br />
Schlittenkufen stehen. Vier Hundestärken sind ein echtes Erlebnis.<br />
Die Huskys hängen sich rein, auf der Geraden fallen sie sofort<br />
in einen Sprint. Nach der ersten Kurve<br />
werden sie gemächlicher und man selbst entkrampft<br />
seine Muskeln, wird lockerer und<br />
bekommt ein besseres Gefühl für den Schlitten.<br />
Durch eine geschickte Gewichtsverlagerung<br />
lässt sich dieser lenken. Mit heraushängenden<br />
Zungen kommen die Huskys schließlich im Ziel an. Es<br />
sind Arbeitstiere, sie lieben das Laufen. Trotzdem ist ihnen die<br />
500-Meter-Strecke viel zu eintönig. Ihre wahre Kraft und Ausdauer<br />
entfalten sie erst, wenn sie sich in freiem Gelände bewegen<br />
dürfen.<br />
Wie viel ein Husky leisten kann, wird beim längsten Schlittenhunderennen<br />
der Welt deutlich. „Iditarod“ führt über<br />
136 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Schlittenhunde | ALLGÄU SPORTLICH
ALLGÄU SPORTLICH | Schlittenhunde<br />
Fressen, kuscheln, rennen: Huskys können einiges leisten – vor allem beim längsten Hundeschlittenrennen der Welt (Iditarod) wird das deutlich.<br />
1850 Kilometer durch Alaska. Dort starten Teams mit bis<br />
zu 16 Hunden. Der Streckenrekord liegt bei 8 Tagen 3 Stunden<br />
und 40 Minuten. Die Hunde legen damit eine Strecke von bis<br />
zu 230 Kilometern pro Tag zurück – eine unglaubliche Distanz.<br />
Zu Helden wurden die Huskys übrigens 1925. Damals brach<br />
im Nordwesten Alaskas, in der Stadt Nome, eine Diphtherie-<br />
Epidemie aus. Das Wetter war so stürmisch, dass die Stadt weder<br />
per Schiff noch per Flugzeug erreicht werden konnte. Es<br />
blieben damit nur die Hundeschlitten. In einer Stafette von<br />
mehr als 20 Hunden brachten Huskys und ihre Musher das rettende<br />
Antiserum in die über 1000 Kilometer entfernte Stadt.<br />
Dieser Lauf ging als „Serum Run to Nome“ in die Geschichte<br />
ein. Eine Husky-Statue im New Yorker Central Park erinnert<br />
noch heute an diese tierische Bestleistung.<br />
Wenn das Husky-Camp ab Mitte März schließt, geht es für<br />
Werner Laquas Huskys „in den Urlaub“. Schweden ist dieses<br />
Mal das Ziel für seine einwöchige Schlittentour. Dort sind die<br />
Hunde in ihrem Element. Bis zu 40 Kilometer pro Tag stehen<br />
auf dem Programm. Eine gemütliche Tour, sagt Laqua, der<br />
hauptberuflich als Rettungsassistent beim Roten Kreuz arbeitet.<br />
Früher ist er selbst Hundeschlittenrennen gefahren, bis er<br />
für sich die Ruhe und Zufriedenheit entdeckt hatte, sobald er<br />
mit seinen Hunden ohne <strong>Zeit</strong>druck in die verschneite Winterlandschaft<br />
rausfährt: „In diesen Momenten zählt für mich nur<br />
das Hier und Jetzt.“<br />
1992 bekam er seinen ersten Husky – daraus wurden schnell<br />
zwei. Und schon war er mit dem Husky-Fieber infiziert. Heute<br />
hat er ein Rudel mit 18 Tieren. Der 60-Jährige züchtet selbst.<br />
Aber auch mit den Tierheimen in der Umgebung steht er in<br />
Kontakt. Denn dort werden regelmäßig Huskys von Besitzern<br />
abgegeben, die dem Bewegungsdrang der Tiere nicht gerecht<br />
werden. Fast jeden Monat bekommt Laqua Huskys angeboten.<br />
Er nimmt die Tiere drei Wochen zur Probe. Integrieren sie sich<br />
in das Rudel, dürfen sie bleiben.<br />
Sich in einer 18-köpfigen Rasselbande als Rudelführer zu<br />
behaupten, ist eine Herausforderung. Werner Laqua gelingt das<br />
alleine über das Futter. Zuhause dürfen die Tiere erst fressen,<br />
wenn er das Kommando gibt. Übrigens verfüttert der Allgäuer<br />
etwa 2,5 Tonnen Futter pro Jahr – meist eingeweichtes Trockenfutter<br />
mit Lachs.<br />
138 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Schlittenhunde | ALLGÄU SPORTLICH<br />
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Zu guter Letzt geht es mit den frisch gestärkten Hunden noch<br />
einmal ab in die Natur. Wir schnallen uns die tennisschlägergroßen<br />
Schneeschuhe an und bekommen einen Beckengurt.<br />
Daran hängen wir die Hunde ein, die Steigungen werden damit<br />
<strong>zum</strong> Kinderspiel. Wir haben quasi Sechs-Bein-Antrieb.<br />
Beim Wandern durch den Wald und die verschneite Winterlandschaft<br />
ist die Kraft und die Freude der Tiere noch einmal<br />
spürbar. Sobald wir stehenbleiben, zeigen die Huskys ihre Lieblingsbeschäftigung:<br />
Sie robben durch den Schnee und vergraben<br />
ihr Gesicht im kühlen Weiß. Sie lieben eben die Freiheit<br />
und die Natur.<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 139<br />
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ALLGÄU SPORTLICH | Homestory<br />
Sebastian über Johanna:<br />
„Intelligent,<br />
strukturiert, ehrgeizig und<br />
bergverliebt“<br />
140 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Ulm<br />
Homestory | ALLGÄU SPORTLICH<br />
Donau<br />
Günzburg<br />
MIT BLICK AUF DIE BERGE<br />
Zusam<br />
Johanna über Sebastian:<br />
„Kaffeeverrückt,<br />
katzenverliebt, charmantes<br />
Bewegungstalent“<br />
Biberach<br />
Sport,<br />
Illertissen<br />
Senden<br />
Schwabmü<br />
Heimat,<br />
Mindelheim<br />
K a ff e e<br />
Iller<br />
Günz<br />
Memmingen<br />
Kammel<br />
Krumbach<br />
Mindel<br />
Bad Wörishofen<br />
Wertach<br />
Buchloe<br />
Kaufbeuren<br />
Ravensburg<br />
Wangen<br />
Die Geschwister Holzmann können<br />
sich für mehrere Themen begeistern.<br />
Ein Besuch bei den Kempten Profi-Skifahrern<br />
in Oberstdorf beweist: Bruder und<br />
Isny<br />
Schwester ticken ähnlich.<br />
Leutkirch<br />
Marktoberdorf<br />
Scheidegg<br />
Nesselwang<br />
TEXT Bernd Schmelzer | FOTOS Dominik Berchtold<br />
Iller<br />
Füssen<br />
Fo<br />
Lindau<br />
Bodensee<br />
Bregenz<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Sonthofen<br />
Tannheim<br />
Reutte<br />
Dornbirn<br />
Oberstdorf<br />
Riezlern<br />
Feldkirch<br />
Warth<br />
Lech<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 141
ALLGÄU SPORTLICH | Homestory<br />
Ja, der Kaffee ist genauso, wie auf seinen Instagram-Stories<br />
abgebildet. Es ist nicht einfach nur ein schnöder Kaffee, es<br />
ist eine Komposition. Tendenz Kunstwerk. Prinzipiell zu<br />
schade, um einfach gedankenlos getrunken zu werden.<br />
„Kaffee ist mein Hobby“, sagt Sebastian Holzmann. „Ich beschäftige<br />
mich intensiv mit ihm.“ Geht‘s noch, werden Sie jetzt<br />
denken. Doch genau damit liegen Sie falsch. Denn einen guten<br />
Kaffee zuzubereiten, ist eine Wissenschaft für sich. Die Auswahl<br />
der Bohnen, der Mahlgrad, die Dauer des Aufbrühens: Das alles<br />
spielt eine wichtige Rolle.<br />
„Bei den alpinen Skirennen habe ich meine eigene Maschine<br />
dabei“, verrät er, und wenn es um die Kaffee-Dekoration geht,<br />
spricht er auch gerne von Milchkunst, was andere umgangssprachlich<br />
als Schaum bezeichnen.<br />
„Bei den Skirennen<br />
habe ich meine eigene<br />
Kaffee-Maschine dabei.“<br />
Der Besuch im Hause Holzmann in<br />
Oberstdorf beginnt spannend. Und er bleibt<br />
spannend. Sebastian und seine Schwester<br />
Johanna haben nämlich viel zu erzählen,<br />
viel Interessantes. Hintergründiges. Zwei<br />
Leistungssportler, die über den Tellerrand hinausblicken und in<br />
einem Mehrgenerationen-Haus Richtung Oytal wohnen. Mit<br />
Blick in die Allgäuer Berge.<br />
„Oma, Mama und wir Kinder wohnen hier, nach dem System<br />
der offenen Türen“, erzählt Johanna Holzmann, 12-fache Junioren-Weltmeisterin<br />
im Telemark-Skifahren. Der Grill auf dem<br />
Balkon ist deshalb ein beliebter Treffpunkt für die ganze Familie.<br />
Ein saftiges Steak darf es also gerne mal sein. Aber natürlich<br />
auch Allgäuer Kässpatzen. „In Maßen, versteht sich“, sagt<br />
Weltcup-Slalom-Fahrer Sebastian Holzmann und schmunzelt.<br />
„Aber darauf verzichten möchte ich nicht.“ Johanna backt zwischendurch<br />
sehr gerne Kuchen, schließlich gehe nichts über einen<br />
lustigen Kaffee-Klatsch mit Freunden. Freitags servieren die<br />
Holzmanns in der Regel Pfannkuchen. „Mal deftig, mal süß, alle<br />
Varianten sind möglich“, verrät die 24-jährige Johanna. Diese<br />
Eierspeise steht übrigens in etwa so häufig auf der Agenda von<br />
Holzmanns wie Sebastians Chili con Carne. Schön scharf. Dann<br />
serviert mir Sebastian Holzmann den nächsten Kaffee. Genial<br />
übrigens, der Kaffee.<br />
Die Geschwister ergänzen sich offenbar ideal. Hauptsächlich in<br />
der Weltcup-freien <strong>Zeit</strong>. Denn im Winter sehen sie sich eher selten.<br />
Vor zwei Jahren hat sie mal einen Abstecher <strong>zum</strong> Nachtslalom<br />
nach Schladming gemacht, um den Bruder anzufeuern. Eine<br />
Ausnahme. Zwischen den Veranstaltungs-Orten der Alpinen und<br />
der Telemarker gibt es nämlich keinerlei Überschneidungen. Das<br />
gilt auch für den Bekanntheitsgrad der Disziplinen.<br />
„Uns Telemarkern täte der eine oder andere<br />
Bericht mehr schon gut“, meint die amtierende<br />
Weltmeisterin im Parallel-Sprint. Unterrepräsentiert<br />
sieht sie ihre Sportart zwar<br />
nicht, die Öffentlichkeit dürfte aber schon ein wenig intensiver<br />
über das Telemark-Skifahren informiert werden.<br />
Probleme, die den Alpinen fremd sind. Über alle Rennen wird<br />
kontinuierlich im Fernsehen berichtet. „Das ist Ansporn, Leistung<br />
zu zeigen“, sagt Sebastian, „aber auf der Straße werde ich<br />
deshalb natürlich nicht erkannt.“ Dafür sind die beiden in den<br />
sozialen Netzwerken eine Marke. „Eine kleine“, beschwichtigt<br />
Sebastian. Aber das Posten, also das Informieren der Follower, ist<br />
inzwischen Alltag.<br />
Sponsoren können über gute Nutzer-Zahlen akquiriert werden.<br />
Selbstvermarktung, wie es so schön heißt. „Ich versuche jedoch,<br />
meine Bildschirmzeit inzwischen wieder zu reduzieren“,<br />
142 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Lieblingsorte der Holzmanns<br />
beteuert Johanna, „so positiv diese soziale Welt ist, so viel <strong>Zeit</strong><br />
nimmt sie auch in Anspruch.“<br />
Posting-Tabus sind übrigens teaminterne Veranstaltungen, Besprechungen,<br />
Feiern. Es gebe eine Art Handy-Codex innerhalb<br />
der Mannschaft und das sei auch gut so. Johanna Holzmann legt<br />
großen Wert auf derartige Regeln. Das System der offenen Türen<br />
sei eben eher fürs Privatleben geeignet. Und erzwingen könne<br />
man Follower-Zuwachsraten sowieso nicht.<br />
Die Arbeit, um erfolgreich zu sein, ist hart und intensiv. Skifahren,<br />
in welcher Form auch immer, ist eine Ganz-Jahres-Sportart.<br />
Zu den rund 150 Skitagen unmittelbar vor, während und<br />
nach dem Winter kommen in der Vorbereitung noch mindestens<br />
25 Tage pro Monat hinzu – mit jeweils ein bis zwei Übungseinheiten.<br />
„Und an den freien Tagen machen wir halt Yoga, gehen<br />
Radeln oder sonst was Sportliches“, erklärt Johanna. Der Insider<br />
spricht von der aktiven Erholung.<br />
Ideal, wenn sich das Büro also in der freien Natur respektive<br />
den Bergen befindet. Woanders würden es die Holzmanns nur<br />
sehr schwer aushalten. „Ich kann mit Wasser nicht besonders<br />
viel anfangen, mit Städten ohnehin nicht“, sagt Sebastian.<br />
Während sich die Schwester immerhin noch mit Innsbruck<br />
als Stadt anfreunden könnte: „Hat ne coole Altstadt.“ Über<br />
ihre Heimat Oberstdorf geht aber nur wenig. So wenig, dass<br />
man fast schon von nichts sprechen kann. Seit dem Umzug<br />
aus Minderheit exakt zur Jahrtausendwende leben die Holzmanns<br />
im Oberallgäu. Und wollen prinzipiell auch nicht mehr<br />
weg. Die Allgäuer, die der Duden als „zwielichtiges, gerissenes<br />
Bergvolk“ bezeichnet, sind ihnen ans Herz gewachsen. Sie zählen<br />
sich sogar selbst dazu.<br />
Langfristig stelle sie sich ihre Zukunft in Oberstdorf vor, blickt<br />
Johanna voraus. Eine Familie mit zwei bis drei Kindern, ei-<br />
JOHANNA Das Nebelhorn, Gipfelhang und<br />
Latschenhang. Vor dieser traumhaften<br />
Kulisse Skifahren zu können, ist<br />
sensationell. Mehr Panorama geht<br />
nicht. Bei schönem Wetter versuche<br />
ich, gleich die erste Gondel<br />
zu nehmen. Für die Einkehr<br />
empfehle ich das Ernst-Probst-<br />
Haus. Die Sonnenterrasse ist<br />
ein absoluter Geheimtipp. Mein<br />
Lieblingsgericht: Der Hütten-Burger,<br />
hausgemacht, scharf, mit italienischem<br />
Brot. Spitze. Dazu gibt‘s<br />
Pommes. Extrem lecker.<br />
SEBASTIAN Mein Lieblings-Skigebiet ist und<br />
bleibt Balderschwang. Da haben wir alle<br />
das Skifahren gelernt. An bestimmten<br />
Tagen ist dort nach wie vor<br />
relativ wenig los. Zudem stehen<br />
einem viele Pisten-Kilometer<br />
zur Verfügung. Der coolste<br />
Hang ist die „Alte Standard“,<br />
zwar relativ flach, aber man ist<br />
immer alleine unterwegs. Zur<br />
Einkehr gehe ich in den Boden<br />
Balderschwang (früher: Bodensee-<br />
Hütte). Das war schon immer unser<br />
Treffpunkt – gemütlich, mitten im Skigebiet.<br />
Und der Wurstsalat ist unübertroffen.<br />
Foto: Ralf Lienert (Johanna), imago (Sebastian)<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 143
144 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
nem Haustier – und das Ganze in Bergnähe. Die Planungen<br />
wirken relativ konkret. Freund Lukas Wasmeier (ja, genau der<br />
Wasmeier) wohnt noch am Schliersee. Auch da gibt es schöne<br />
Berge. Man wird sich vermutlich arrangieren.<br />
Bruder Sebastian hat sich, was die Anzahl des Nachwuchses<br />
angeht, noch nicht festgelegt. „Wohnen in Bergnähe ist wichtig“,<br />
sagt er. Da könnte vielleicht auch Südtirol ins Gespräch kommen.<br />
Tolle Region und es regne weniger als im Allgäu. Freundin Karoline<br />
Pichler (eine Südtirolerin, bis dahin eher unauffällig im<br />
Hintergrund des Geschehens) wäre ihm bei unserem Termin spätestens<br />
jetzt am liebsten um den Hals gefallen.<br />
Ein amüsanter und gleichermaßen interessanter Besuch ist das<br />
bei den Holzmanns. Fernab von jedwedem Stress. Mit zwei Geschwistern,<br />
die viel gemeinsam haben und doch so unterschiedlich<br />
sind.<br />
„Kaffeeverrückt, katzenverliebt, charmantes Bewegungstalent“:<br />
Das kommt dabei heraus, wenn Johanna den rund zweieinhalb<br />
Jahre älteren Sebastian charakterisiert.<br />
„Intelligent, strukturiert, ehrgeizig und bergverliebt“, lautet<br />
die Einschätzung andersherum. Und schon müssen beide lachen.<br />
Danach wird, wie sollte es anders sein, noch ein Kaffee gereicht.<br />
Wieder ein Kunstwerk. Optisch wie geschmacklich. Dann noch<br />
schnell ein Foto schießen. Vom berühmten Holzmann-Kaffee.<br />
Der in den sozialen Netzwerken an solch einem Tag natürlich<br />
nicht fehlen darf …
Kolumne<br />
Leben genießen<br />
in vollen Zügen<br />
Ich fahre ja öfter mal Zug. Zu Lesungen. Genieße<br />
quasi das Leben in vollen Zügen. So wie<br />
kürzlich auf dem Weg nach Mannheim. Von<br />
Kempten über Ulm. Und wieder zurück. Eigentlich<br />
im ICE, der aber kurz hinter Mannheim<br />
schon langsamer als ein Bummelzug fährt. Allüberall<br />
dräuen Koffer in den Gängen, die Über-Kopf-<br />
Ablagen sind längst voll. Der Zugmitarbeiter<br />
im gewohnten sächsischen<br />
Zungenschlag hat längst resigniert.<br />
Mir gegenüber sitzt, dem Outfit<br />
nach, eine stille Businessfrau, daneben<br />
ein Ehepaar. Er malträtiert ein ganz superschlankes<br />
Smartphone, sie liest eine<br />
ganz schlaue <strong>Zeit</strong>ung auf ihrem ebenfalls<br />
schlanken Tablet. Über dem Gang<br />
haben sich vier Männer um den Tisch<br />
geschart, alle das Tablet vor sich, alle<br />
tippen wahnsinnig schnell, viel schneller,<br />
als dieser Zug je vor hat, zu fahren.<br />
Plötzlich beginnt der Mann im allerfeinsten<br />
Zwirn zu sprechen: „Ich kann<br />
da nur den Hard Cut Off favorisieren.<br />
I mean, das ist ein reines Investment<br />
Mandat.“<br />
Von den anderen dreien hagelt es Antworten,<br />
aus denen ich heraushöre: Regelbasiert.<br />
Portfolio. Inputdaten. Value<br />
Add. Und der Index wäre doch nur deshalb entwickelt<br />
worden, um ein Rating zu kreieren. Der Feine-<br />
Zwirn-Mann kontert: „Aber wie scort ihr? I guess,<br />
wir bleiben griffig gerade im Local Bereich. Die Frage<br />
ist, wieviel Backtesting ihr machen könnt.“<br />
UNSERE KOLUMNISTIN<br />
NICOLA FÖRG<br />
Die Bestseller-Autorin und<br />
Journalistin ist aufgewachsen<br />
in Oberstaufen und Kempten.<br />
Irgendwann kam sie auf die<br />
Idee, einen Allgäu-Krimi zu<br />
schreiben. Aktuelles Werk:<br />
Das Winterwunder von Dublin<br />
(Piper).<br />
„We need backtesting on performance level“, sagt<br />
der, der optisch einen indischen Einschlag hat. Der<br />
„Zwirn“ stöhnt und will erwähnt wissen, dass das<br />
Remote-Arbeiten echt hard und die Connectivity in<br />
den Niederlanden echt besser gewesen wäre…<br />
Und plötzlich hacken sie alle wieder in ihre Tablets.<br />
Ich suche ganz vorsichtig den Blick der Frau gegenüber.<br />
Sie lächelt leise. In Stuttgart<br />
steigen die Herren aus. Ihren Platz<br />
nimmt wieder eine Vierer-Gruppe<br />
ein. Totale Exoten! Zwei Ehepaare<br />
um die Sechzig, in Wanderhosen,<br />
einer in der Krachledernen. Statt<br />
Tablets kommen Rucksäcke auf den<br />
Tisch. Denen sieht man Bier, Hartwurst,<br />
Semmel, Käse an. Der Blick<br />
des einen Mannes streift mich und<br />
die Frau gegenüber. „Wollts au eabbas,<br />
Mädla?“, fragt er. Natürlich<br />
danke fürs „Mädla“, das schmeichelt!<br />
Und mehr noch: Danke fürs Angebot!<br />
Vor allem dafür, dass ich euch<br />
verstehen kann.<br />
Die Gruppe aus Kempten war in<br />
Stuttgart auf Verwandtenbesuch.<br />
„Ohne a gscheite Brotzeit reisn mir<br />
nia“, stellt die Frau klar. „Langts zu!“<br />
Tun wir, essen, plaudern, lachen – und<br />
stören augenscheinlich all die anderen beim smarten<br />
Arbeiten.<br />
Und endlich hat die Zugfahrt eben doch noch einen<br />
Value Add bekommen – und die analoge Conectivity<br />
zwischen uns sechs Menschen ist auch super.<br />
© AdobeStock/kuco<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 145
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Pisten, ein tiefblauer Himmel spannt sich über endlose Loipen,<br />
die Bäume grüßen frühe Wanderer mit schneeschweren<br />
Zweigen und auf der Hütte locken Heumilch-Kakao und<br />
Käsebrotzeit <strong>zum</strong> zweiten Frühstück – so beginnen perfekte<br />
Wintertage, so beginnen Wintertage in den Hörnerdörfern.<br />
Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und<br />
Balderschwang lassen in punkto Schneevergnügen keine<br />
Wünsche offen, ob auf Piste und Loipe, auf Schneeschuhen<br />
oder romantisch im Pferdeschlitten. Und wenn der Tag sich<br />
neigt, genießt man den Schnee einfach weiter, rodelt im Flutlicht,<br />
wandert im Laternenschein und wärmt sich am Lagerfeuer<br />
unterm Sternenzelt.<br />
PISTEN FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Fünf Skigebiete: Balderschwang, Bolsterlang, Grasgehren-<br />
Riedberger Horn, Ofterschwang und Fischen. Wedeln, Carven,<br />
Boarden, Idealhang oder die anspruchsvolle Weltcupstrecke,<br />
Genießer wie Könner finden die richtige Piste. Und bleiben<br />
flexibel, denn der Verbundskipass „Hörnerschnee(S)paß“ gilt<br />
überall, sogar im Erlebnisbad. Fünf Tage gibt es für Erwachsene<br />
während der „SchneeSpaßWochen“ für 126,00 Euro.<br />
Sessel- und Kabinenbahnen und insgesamt 34 Lifte sorgen<br />
für Top-Komfort und über 85 Pistenkilometer mit Funparks,
Skicross-Areal und Tiefschnee für Abwechslung. Urige Hütten<br />
laden am Pistenrand zur Einkehr ein. Dazu kommen noch<br />
über 110 Loipenkilometer, auf denen man klassisch diagonal<br />
oder im Skating-Schritt und immer vor grandioser Alpenkulisse<br />
gleitet, wie auf der DSV-zertifizierten Grenzlandloipe. Für<br />
weiße Pracht sorgt die Natur selbst – immerhin nennt man<br />
das Balderschwanger Tal auch Bayerisch Sibirien<br />
WELTCUP DER DAMEN IM SLALOM UND RIESENSLALOM<br />
Wenn die Weltspitze der Damen nach Ofterschwang kommt,<br />
ist „Berg“ gleich „Weltcuppiste“.<br />
Am 7. Und 8. März 2020 erlebt man in Ofterschwang „Skisport<br />
der Superlative live“. Feiern mit den erfolgreichen<br />
Athletinnen und die einmalige Stimmung im Skistadion Ofterschwang<br />
genießen. Dort hat man von den Sitz- und Stehplatztribünen<br />
eine ideale Sicht auf das Renngeschehen und<br />
die große Videowall mit Anzeigetafel. Hier kann man die Spitzensportlerinnen<br />
hautnah im Zielraum erleben, wenn wenige<br />
Hundertstel über Sieg oder Niederlage entscheiden.<br />
RODELN, WANDERN UND GENIESSEN<br />
Schlitteln ist ein Riesenspaß, ganz besonders, wenn man<br />
bergauf nicht selber ziehen muss, sondern, wie in Fischen,<br />
die Spezial-Holzschlitten vom Schlepplift gezogen werden.<br />
In Ofterschwang dauert die Sauserei knapp 2,5 Kilometer,<br />
am Riedberger Horn rutscht man leger in Snowtubing-Reifen<br />
bergab. Wer die Winteridylle lieber ruhiger erleben will,<br />
schnappt sich Schneeschuhe. Oder spaziert auf Höhenwanderwegen<br />
mitten hinein in dieses Panorama. Hier glitzert die<br />
Wintersonne in jedem Schneekristall, dazu die klare Bergluft,<br />
tiefblauer Himmel und eine beeindruckende Alpensilhouette.<br />
Die schönsten Fleckchen lässt man sich am besten bei einer<br />
geführten Tour zeigen, ob bei einer Schnuppertour, einer Tagestour<br />
in den Naturpark, oder im Schein von Fackeln durch<br />
die pure Winterstille.<br />
INFORMATIONEN<br />
& KONTAKT:<br />
Tourismus Hörnerdörfer GmbH<br />
Am Anger 15<br />
87538 Fischen i. Allgäu<br />
Telefon: +49 (0) 83 26 / 36 46 - 0<br />
info@hoernerdoerfer.de<br />
www.hoernerdoerfer.de<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 147
ALLGÄU SPORTLICH | Gleitschirm-Abenteuer<br />
ACHTERBAHNGEFÜHLE<br />
Winde<br />
Vom<br />
bewegt<br />
Zwei Handvoll Nüsse am Tag, eine Suppe und Wasser: Wenn Robert Blum mit<br />
dem Gleitschirm in fernen Ländern unterwegs ist, müssen bei der Ernährung<br />
Abstriche gemacht werden. Und dennoch beteuert der deutsche Rekordhalter im<br />
Langstreckenflug: Es gibt für ihn kein schöneres Abenteuer.<br />
TEXT Isabell Schmid | FOTOS Robert Blum<br />
148 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Gleitschirm-Abenteuer | ALLGÄU SPORTLICH<br />
Ein erhabenes Gefühl erlebte unsere<br />
Autorin beim Flug mit Robert Blum.<br />
Wenige Sekunden dauert es, bis der Boden unter<br />
den Füßen fehlt. Nachdem Robert Blum das<br />
Kommando „Lauf!“ erteilt hat, folgen zwei<br />
Schritte und der dritte schon geht ins Leere.<br />
Wir fliegen, irgendwo über dem Nebelhorn. Zurückgelehnt im<br />
Sitz, trägt uns der Wind hoch in die Luft wie eine Feder. Felsen,<br />
Bäume und Berge schrumpfen unter uns. Robert Blum zieht an<br />
der linken Steuerleine und schiebt mein Körpergewicht wie ein<br />
Pendel nach rechts. In Schräglage schweben wir auf einen Grat<br />
zu. Der Pilot sucht nach Thermik. Das Variometer (ein GPS-Gerät<br />
für Flieger) piepst. Die Thermik ist gefunden worden.<br />
Langsam schrauben wir uns nach oben und segeln über den<br />
grünen Seealpsee zur Höfats. Es scheint, als könnten wir ihr Gipfelkreuz<br />
mit den Füßen streifen. So nah sind wir dem Berg. Und<br />
einsam am Himmel. Nicht ganz: Ein Steinadler gleitet über unsere<br />
Köpfen hinweg. Unsere Flügel sind der Schirm, aber er funktioniert<br />
nicht ohne Mühen: Jeder Lufthauch muss genutzt werden,<br />
um Höhe zu gewinnen, die schnell wieder verloren geht. Die<br />
Wetterlage am Tag unseres Gleitschirmflugs ist anspruchsvoll,<br />
aber kein Problem für den deutschen Rekordhalter im Langstreckenflug,<br />
der schwierige Bedingungen gewohnt ist. Robert Blum<br />
ist ein Maestro der Lüfte. Ein Auszug seiner letzten Reise.<br />
Sommer 2018: Zusammen mit seinem Freund Andi Egger<br />
überfliegt Blum den Kaukasus und erkundet Aserbaidschan und<br />
Georgien. Aufgrund der politisch unsicheren Lage planen die beiden<br />
Allgäuer ihre Routen mit ausreichend Abstand zur russischen<br />
Grenze und zur Konfliktregion. Bevor es losgeht, sägen sie die<br />
Stiele der Zahnbürsten ab und packen einen Wasserkocher sowie<br />
das Notwendigste ein. Jedes Gramm zählt. Zum ersten Aufstiegspunkt<br />
in Georgien fahren sie im Bus bei knapp 40 Grad auf Reissäcken<br />
sitzend. Danach überwinden sie 2000 Meter in der Mittagshitze.<br />
Mit 20 Kilo auf dem Rücken schmerzen die Schultern<br />
und der Schweiß rinnt in Strömen.<br />
Wetter schlägt Kapriolen<br />
Die Nächte verbringt das Duo unter freiem Himmel oder im Biwak,<br />
während das Wetter Kapriolen schlägt. Die beiden Allgäuer<br />
fliegen mit dem Gleitschirm und marschieren entlang des Hauptkamms<br />
vom Großen Kaukasus, vorbei am mächtigen Doppelgipfel<br />
des 4773 Meter hohen Ushba. Es sind abenteuerliche Flüge<br />
über fremder Erde, hunderte von Metern, immer über wilde<br />
Landschaften. Und die beiden Piloten sind voller Adrenalin.<br />
„In manchen Wolken hatte ich Angst“, gesteht Robert Blum.<br />
„Ich brauchte Mut, um über die endlos waldigen Täler zu fliegen<br />
und habe mich letztendlich auf mein Flugkönnen verlassen.“<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 149
ALLGÄU SPORTLICH | Gleitschirm-Abenteuer<br />
Landschaften mit besonderer Atmosphäre sahen Andi Egger (Foto links) und Robert Blum auf ihrer Tour 2018, die sie nach Aserbaidschan und Georgien<br />
führte. Und die beiden machten interessante Bekanntschaften mit Einheimischen, die sie nicht so schnell vergessen werden.<br />
In der Luft werden sie durchgeschüttelt, sind gefangen in<br />
dichtem Nebel, der selbst kleine Talquerungen zur Herausforderung<br />
macht, da die nötige Höhe nicht erreicht werden kann. Immer<br />
wieder stoßen die Freunde an die eigenen Grenzen: Zum Beispiel<br />
als Blitz und Donner die Flieger zur Landung zwingen und<br />
sie durchnässt Zuflucht in einer Höhle suchen. Mit starkem Wind<br />
aus falscher Richtung warten sie oberhalb einer 15 Kilometer langen<br />
Schlucht und ungezählten Bäumen auf den richtigen Moment<br />
<strong>zum</strong> Starten. Einsam am Hang, irgendwo im Nirgendwo.<br />
„Mit klopfendem Herzen ging mir alles durch den Kopf:<br />
Baumlandung, Hanglandung oder dass der Schirm zusammenfällt“,<br />
erzählt Robert Blum mit dem entsprechenden zeitlichen<br />
Abstand. Aber damals, als sie gleichzeitig ihre Schirme in den<br />
Himmel ziehen, heben beide Flieger ab und schweben hoch in die<br />
Lüfte. Verschnaufpause, bis Wolken die Navigation stören und<br />
durchflogen werden müssen.<br />
Ein anderes Mal schießen die beiden Abenteurer mit einem<br />
plötzlichen Abwind 1500 Höhenmeter in die Tiefe. Der Boden<br />
kommt immer näher. In letzter Sekunde finden beide eine Landemöglichkeit<br />
am Hang und bleiben unversehrt. Es ist dort so<br />
steil, dass sie Probleme haben, die Ausrüstung zusammen zu packen.<br />
Ausgelaugt wandern sie über Fels und Gras nach oben und<br />
sammeln Beeren im Wald. Ein Festmahl zur Suppe, die es jeden<br />
Abend gibt, wenn sie nicht von hilfsbereiten Hirten <strong>zum</strong> Essen<br />
und Übernachten eingeladen werden.<br />
Auch zu Fuß gibt es auf ihrer Tour unheimliche Momente. So<br />
steigen sie eines Tages entlang spärlicher Hufspuren im Nebel einen<br />
Berg hinauf und stolpern über etwas, das im Gras liegt – drei<br />
Gewehre. Dann vernehmen sie das Wort „Gamartschopar“. Was<br />
soll das heißen? Etwa „Hände hoch“ Oder „Keine Bewegung“?<br />
Nein, Glück gehabt. Es bedeutet „Guten Tag“ – die Allgäuer werden<br />
von Einheimischen begrüßt.<br />
Polizei fordert Genehmigung<br />
Weniger freundlich wird‘s, als sie wieder einmal wegen schlechter<br />
Thermik an einer Hütte landen müssen. Dort fordert die<br />
Grenzpolizei eine Genehmigung, die sie nicht besitzen und zieht<br />
ihre Pässe ein. Ob die beiden Allgäuer dieses Land jemals wieder<br />
verlassen dürfen? Zwei Stunden der Ungewissheit, dann erhalten<br />
sie ein Dokument, das es ihnen erlaubt, sich im Grenzgebiet zu<br />
Russland aufzuhalten. Im letzten Abendlicht starten sie wieder<br />
und finden Aufwind, mit dem sie <strong>zum</strong> nächsten Gipfel gleiten.<br />
Eine Reise mit Grenzgängen und voll magischer Momente.<br />
Magisch ist auch ein Flug übers Allgäu. Wir blicken auf den<br />
Eissee und segeln nach eineinhalb Stunden zurück in Richtung<br />
Oberstdorf – langsam und ruhig, bis mir Robert Blum die Steuerleine<br />
in die Hand drückt und unser Schirm wie ein Kuhschwanz<br />
wackelt. Er erklärt mir das Handling und was ich nicht tun soll:<br />
gleichzeitig ruckartig nach unten ziehen. Was dann passiert?<br />
Der Pilot zeigt es. Plötzlich klappt die Hälfte des Schirms über<br />
unseren Köpfen zusammen. Robert Blum hantiert gelassen an<br />
den Schnüren herum und der Schirm entfaltet sich wieder. Kurz<br />
vor der Landung neben der Oybele Halle in Oberstdorf wird’s<br />
150 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
Gleitschirm-Abenteuer | ALLGÄU SPORTLICH<br />
nochmals ernst: Wir fliegen Manöver – eine Steilspirale und ein<br />
Pendel. Dabei sind die Fliehkräfte extrem. Ich fühle mich wie in<br />
einer Achterbahn auf 1000 Metern Höhe. Selbst dann noch, als<br />
ich wieder Boden unter meinen Füßen spüre.<br />
Tandemfliegen im Allgäu<br />
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Nebelhornstr. 67, 87561 Oberstdorf, Telefon 0151/12766111<br />
„In manchen Wolken hatte ich Angst. Ich<br />
brauchte Mut, um über die endlos waldigen<br />
Täler zu fliegen und habe mich auf mein<br />
Flugkönnen verlassen. “<br />
Robert Blum<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 151
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86825 Bad Wörishofen<br />
Telefon 0 82 47 / 99 33 55<br />
info@bad-woerishofen.de<br />
bad-woerishofen.de<br />
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Eichwaldstraße 19<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 (0) 8 24 / 9 59 95 0<br />
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Gärtnerweg 17<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. 0 82 47 / 300 30<br />
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152 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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Kneipp sein Naturheilverfahren, mit dem er so<br />
vielen Menschen geholfen hat.<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 153
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154 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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nie langweilig. Der Ort steckt voller Vergnügungen, vom Hallenspielplatz<br />
Allgäulino, in dem man auf einer Drachenburg klettern kann, über<br />
den Buron-Kinderpark in den Bergen bis <strong>zum</strong> Wichtelspielplatz, alles<br />
in traumhafter Landschaft. Das kostenlose Kinderferienprogramm verspricht<br />
Aktivitäten wie Zaubern, Kasperltheater, Angeln für Kinder und<br />
Schatzsuche mit Ponys. Auf der Kinderkarte der Tourist-Info Wertach<br />
finden Familien zahlreiche Tipps für Unternehmungen. Neben dem Allgäuhaus<br />
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MEIN ALLGÄU 2020<br />
KALENDER<br />
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„Der Betrachter soll sich jeden Monat aufs<br />
Neue von der facettenreichen Allgäuer Landschaft<br />
inspirieren lassen. Und er kann sich damit<br />
ein Stück Allgäu direkt nach Hause holen“:<br />
Diese Wünsche verbindet Dennis Siebert mit<br />
seinem Allgäu-Kalender, der Bekanntes wie<br />
das Märchenschloss oder den Hopfensee ins<br />
Visier genommen hat, aber eben auch Winkel,<br />
die man für gewöhnlich nicht sieht.<br />
VOLLTREFFER<br />
JÜRGEN SEIBOLD<br />
KRIMI<br />
Eigenbrötler Roth wird tot in seinem Toilettenhäuschen<br />
aufgefunden. Der Kemptener Kommissar<br />
Hansen muss beim Fund der Leiche<br />
schon zweimal hinschauen und schlucken: Der<br />
Körper des Toten ist durchbohrt vom Bolzen<br />
einer Armbrust. Roth war nicht nur ein Sonderling,<br />
sondern auch in kriminelle Machenschaften<br />
verwickelt. Hat ihn die Vergangenheit<br />
eingeholt? Oder ist sein Tod nur ein Unfall?<br />
Urlaub in herrlicher<br />
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auf die Allgäuer Alpen.<br />
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Telefon + 49 (0) 83 27 / 77 07 · Mobil <strong>Griaß</strong> + 49 (0) di’ 1 Allgäu 62 / 3 34 | 3157<br />
98<br />
info@wellnesshof-maul.de · www.wellnesshof-maul.de
Lauph<br />
Gewinnspiel<br />
Kennen Sie den Brauch des Christbaumlobens, der vor allem in<br />
Bayern und Baden-Württemberg verbreitet ist? Er findet zwischen<br />
26. Dezember und 6. Januar statt und funktioniert so: Man schaut<br />
bei Bekannten vorbei, steuert das Zimmer an, in dem der geschmückte<br />
Christbaum steht – und lobt ihn. Je euphorischer, desto<br />
besser. Die Gastgeber danken es in Form eines Schnapses oder auch<br />
mehreren. Unsere Frage: In welcher Stadt des Allgäus gibt es sogar<br />
einen öffentlichen Raum, in dem die Besucher geschmückte Christbäume<br />
bewundern dürfen – und auch loben?<br />
Riedlingen<br />
Donau Donau<br />
In welcher Stadt ...<br />
Bad Saulgau<br />
Bad<br />
Schussenried<br />
Biberach<br />
gibt es ein öffentliches Bad Christbaumloben?<br />
Buchau<br />
a) Kempten b) Memmingen<br />
c) Sonthofen<br />
Unten stehenden Coupon ausfüllen und an<br />
folgende Adresse schicken: <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu, Erlebnismagazin,<br />
Stichwort: Gewinnspiel, 87430 Kempten<br />
Aulendorf<br />
Bad Waldsee<br />
Wurzache<br />
Ried<br />
Einsendeschluss ist der 30. April 2020. Das Gewinnspiel<br />
finden Sie auch im Internet unter www.griassdi-allgaeu.de<br />
Bad Wurzach<br />
Bergatreute<br />
Weingarten<br />
Wolfegg<br />
Ravensburg<br />
Vogt<br />
Kißlegg<br />
~ 1. PREIS ~<br />
3 Tage in der exklusiven Ferienwohnung<br />
Silberdistel des Gästehauses Dauser in Obermaiselstein.<br />
www.gaestehaus-dauser.de<br />
~ 2. PREIS ~<br />
Übernachtung für 2 Personen Halbpension (Kneipp-Guss,<br />
Leberwickel, Murmeltierölmassage) im Hotel Sebastianeum<br />
Bad Wörishofen. www.sebastianeum.de<br />
~ 3. PREIS ~<br />
Jeweils 3 Gutscheine für ein Whisky-Tasting mit Brennkurs in der<br />
Bergwelt Brennerei in Pfaffenhausen-Salgen.<br />
www.bergwelt-brennerei.de<br />
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />
<br />
Lösung<br />
Name/Vorname * Alter *<br />
Straße *<br />
PLZ/Ort *<br />
Email *<br />
Bitte beachten Sie die Hinweise <strong>zum</strong> Datenschutz und die Informationspflichten nach Art. 13 DSGVO unter<br />
ihre-az.de/datenschutz oder Telefon 08 31 / 93 06 31 11.<br />
Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten (Vor-, Nachname, Straße, Hausnummer, PLZ, Ort,<br />
Telefonnummer, Email-Adresse, Alter) von der Allgäuer <strong>Zeit</strong>ung (Allgäuer <strong>Zeit</strong>ungsverlag GmbH) gespeichert<br />
werden, um über Neuigkeiten zu Verlagsangeboten per Email und Telefon informiert zu werden. Diese<br />
Einwilligung kann jederzeit durch Nachricht an den Verlag (Heisinger Str. 14, 87437 Kempten) widerrufen<br />
werden.<br />
158 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
Ort, Datum<br />
Telefon<br />
* Pflichtfelder: Bitte beachten Sie, dass für die mit * gekennzeichneten Felder alle Angaben erforderlich sind.<br />
Unterschrift<br />
Markdorf<br />
Mitarbeiter des Allgäuer <strong>Zeit</strong>ungsverlags und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />
Arbon<br />
Sankt Gallen<br />
Appenzell<br />
Friedrichshafen<br />
Rorschach<br />
Meckenbeuren<br />
Bodensee<br />
SCHWEIZ<br />
Altstätten<br />
Feldkirch<br />
Tettnang<br />
Rhein Rhein<br />
Lustenau<br />
Hohenems<br />
Rankweil<br />
Waldburg<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Amtzell<br />
ÖSTERREICH<br />
Furkajoch<br />
Wangen<br />
Wangen<br />
SEITE 120<br />
Heimenkirch<br />
Hergatz<br />
SEITE 70<br />
Achberg<br />
Opfenbach<br />
Langenargen<br />
Lindenberg<br />
Hergensweiler<br />
SEITE 120<br />
Kressbronn<br />
Weißensberg<br />
Sigmarszell<br />
Simm<br />
Nonnenhorn<br />
Bodolz Scheidegg<br />
Weiler<br />
Wasserburg Lindau<br />
Oberre<br />
Pfänder<br />
Damüls<br />
Faschinajoch<br />
Hitt
eim<br />
Illertissen<br />
Kettershausen<br />
Kirchheim<br />
Schwabmünchen<br />
Allgäu Karte<br />
r<br />
erberg<br />
ute<br />
isau<br />
Ochsenhausen<br />
Leutkirch<br />
Leutkirch<br />
SEITE 120<br />
Isny<br />
SEITE Isny 120<br />
Argenbühl<br />
Gestratz<br />
Röthenbach<br />
Grünenbach<br />
Stiefenhofen<br />
Erolzheim<br />
Rot an der Rot<br />
Maierhöfen<br />
Iller<br />
Berkheim<br />
Tannheim<br />
Aitrach<br />
Aichstetten<br />
Winterstetten<br />
Dettingen<br />
Kirchdorf<br />
Lautrach<br />
Legau<br />
Weitnau<br />
Missen<br />
SEITE 114<br />
Mittelberg<br />
SEITE 36<br />
Kleinweiler-Hofen<br />
Buxheim<br />
Kronburg<br />
Pleß<br />
Fellheim<br />
Großer<br />
Alpsee<br />
Warth<br />
Boos<br />
Niederrieden<br />
Heimertingen<br />
Trunkelsberg<br />
Woringen<br />
Altusried<br />
Buchenberg<br />
Babenhausen<br />
Winterrieden<br />
Memmingen<br />
Memmingerberg<br />
SEITE 120 + 122<br />
Hawangen<br />
Benningen<br />
Bad Grönenbach<br />
Iller<br />
Wiggensbach<br />
Waltenhofen<br />
Niedersonthofner<br />
Sulzberg<br />
See<br />
Iller<br />
Holzgünz<br />
Lachen<br />
Egg<br />
Lauben<br />
Ottobeuren<br />
Dietmannsried<br />
Lauben<br />
Kempten<br />
SEITE Kempten 120<br />
Kirchhaslach<br />
Oberschönegg<br />
Ungerhausen<br />
Westerheim<br />
Wolfertschwenden<br />
Böhen<br />
Oberstdorf<br />
SEITE 28, 56, 110, 140<br />
Rottachsee<br />
Wertach<br />
Kranzegg/Rettenberg<br />
Rettenberg SEITE 44<br />
Tegelberg<br />
Neuschwanstein<br />
Oberstaufen<br />
Immenstadt<br />
Grünten<br />
Oberstaufen-Steibis<br />
Blaichach Burgberg<br />
SEITE 28<br />
Mittagberg<br />
Gunzesried<br />
Imberg<br />
Gunzesried<br />
SEITE 16<br />
SEITE 66 Sonthofen<br />
Sonthofen<br />
SEITE 50<br />
Hochgrat Tennenmooskopf<br />
Ofterschwang<br />
Balderschwang<br />
SEITE 56<br />
Schwarzer Grat<br />
Riedberger<br />
Horn Bolsterlang Fischen<br />
Langenwang<br />
Obermaiselstein<br />
Riedbergpass<br />
Hoher Riezlern<br />
Diedamskopf<br />
Ifen<br />
SEITE<br />
Riezlern<br />
134 Fellhorn<br />
Hirschegg<br />
SEITE 32<br />
Widderstein<br />
Kleinwalsertal<br />
Sonthofen-Altstätten<br />
SEITE 100<br />
Biberkopf<br />
Trettachtal<br />
Erkheim<br />
Breitenbrunn<br />
Salgen<br />
Pfaffenhausen<br />
Sontheim<br />
Haldenwang<br />
Durach<br />
Oberrieden<br />
Kammlach<br />
Markt Rettenbach<br />
Untrasried<br />
Wildpoldsried<br />
Betzigau<br />
Unterjoch<br />
SEITE 28<br />
Bad<br />
Hindelang<br />
SEITE 28<br />
Sonnenkopf<br />
Nebelhorn<br />
SEITE 14 + 148<br />
Krottenkopf<br />
Oberjoch<br />
Stetten<br />
Ronsberg<br />
Oy-Mittelberg<br />
Oberjochpass<br />
Hinterstein<br />
Günzach<br />
Dirlewang<br />
Unteregg<br />
Obergünzburg<br />
Grüntensee<br />
Jungholz<br />
Hochvogel<br />
W<br />
Eppishausen<br />
Mindelheim<br />
SEITE Mindelheim 120<br />
Kraftisried<br />
Görisried<br />
Maria Rain<br />
SEITE 42<br />
N<br />
S<br />
5 km<br />
Wertach<br />
Lech<br />
Apfeltrach<br />
Eggenthal<br />
Baisweil<br />
Friesenried<br />
Markt Wald<br />
Tussenhausen<br />
Rammingen<br />
Bad Wörishofen<br />
Bad Wörishofen<br />
SEITE 104<br />
Aitrang<br />
Unterthingau<br />
Rückholz<br />
Nesselwang<br />
Pfronten<br />
SEITE Pfronten 28 + 92<br />
Schattwald<br />
SEITE 36<br />
Irsee<br />
Lengenwang<br />
Eisenberg<br />
Wertach<br />
Biessenhofen<br />
Ruderatshofen<br />
Leuterschach<br />
Wald<br />
Breitenberg<br />
Breitenberg SEITE 56<br />
Pforzen<br />
SEITE 76<br />
Kaufbeuren<br />
SEITE 120<br />
Aggenstein<br />
Seeg<br />
Ettringen<br />
Türkheim<br />
Wiedergeltingen<br />
Rieden<br />
Amberg<br />
Lamerdingen<br />
Jengen<br />
Oberostendorf<br />
Westendorf<br />
Germaringen Kaltental<br />
Marktoberdorf<br />
Marktoberdorf<br />
SEITE 120<br />
Hopferau<br />
Hopfensee<br />
SEITE 108<br />
Füssen<br />
SEITE 120<br />
Buchloe<br />
Stöttwang<br />
Osterzell<br />
Forggensee<br />
O<br />
Vils<br />
Tannheimer Tal<br />
Stötten<br />
Roßhaupten<br />
Rieden<br />
Hopfen<br />
Bidingen<br />
Auerberg<br />
Thaneller<br />
In der letzten Ausgabe wollten wir wissen, wie eine der ältesten<br />
Sennalpen im Allgäu heißt. Wir haben unsere Autorin mit ihrer Familie<br />
Nassereith<br />
dorthin wandern lassen – und sie kam begeistert zurück, inklusive<br />
ihrer Kinder. Denn Hahntennjoch nicht einmal ihnen ist es bei <strong>Griaß</strong> der Wanderung di’ Allgäu auf | 159 die<br />
Alpe Gschwenderberg langweilig geworden.<br />
Waal<br />
Burggen<br />
Rettenbach<br />
Lechbruck<br />
Schwangau<br />
Mauerstetten<br />
Hochtannbergpass<br />
Zöblen SEITE 64<br />
Reutte<br />
Tannheim<br />
Haldensee<br />
Nesselwängle<br />
SEITE 24<br />
SEITE 28<br />
Vilsalpsee<br />
Gaichtpass<br />
Heiterwang<br />
Heiterwang SEITE 36<br />
Weißenbach<br />
Säuling<br />
Lech<br />
Bernbeuren<br />
Forggensee<br />
SEITE 84<br />
Plansee<br />
DES RÄTSELS LÖSUNG<br />
Lech<br />
Kaufering<br />
Trauchgau<br />
Halblech<br />
Buching<br />
Fernpass<br />
Alpe Gschwenderberg<br />
Landsberg<br />
Schongau<br />
Steingaden<br />
Lermoos<br />
Peiting<br />
Ehrwald<br />
Grainau<br />
Zugspitze<br />
Infografik: Stefan Beckmann
TITEL | Neuschwanstein<br />
Unsere<br />
Autoren<br />
MICHELLE AUS DEM BRUCH | SEITE 104<br />
Sie fühlt sich wie neu geboren – nach ihrem<br />
Besuch im Kneipp-Ort Bad Wörishofen.<br />
BETTINA BUHL | SEITE 114<br />
Kindheitserinnerungen wurden wach. Denn<br />
sie hat den heiligen Nikolaus getroffen.<br />
Auf Tour mit<br />
Emma&<br />
Co.<br />
NICOLA FÖRG | SEITE 145<br />
Wer reist, kann was erleben. Unsere<br />
Kolumnistin war mit dem Zug unterwegs.<br />
ISABELLE GASSAMA | SEITE 100<br />
Sie hat rund um einen Gästehaus-Neubau<br />
eine spannende Geschichte zu erzählen.<br />
CARINA JUNGCHEN-WENZLICK | S. 56<br />
Warme Gedanken waren nötig<br />
bei ihrem Wochenende im Iglu-Dorf.<br />
ANGELIKA KÖHLER | SEITE 96<br />
Sie war wieder kreativ – und verrät, wie man<br />
wärmende Fäustlinge selbst macht.<br />
SILKE LORENZ | SEITE 122<br />
Beim Christbaum-Loben gibt’s Schnäpsle.<br />
Keine Angst: Sie hat den Termin überlebt.<br />
MICHAEL MUNKLER | SEITE 86<br />
Schnee gibt‘s in vielen Variationen. Und viele<br />
Menschen weiß er in den Bann zu ziehen.<br />
ULRICH PRAMANN | SEITE 92<br />
Mächler sind Leute, die geschickt und ideenreich<br />
sind. Unser Autor hat einen besucht.<br />
Drei Freunde erobern die Region –<br />
im neuen Magazin „Allgäu-Kids“.<br />
Kleine Leser tauchen in spannende<br />
Abenteuer ein, lösen Rätsel und<br />
erfahren vieles über die Heimat.<br />
Abenteuer, Comics, Rätselseiten, Wissenswertes<br />
und drei Allgäuer Freunde: Seit<br />
Oktober gibt es das Magazin „Allgäu-<br />
Kids“ im Allgäuer <strong>Zeit</strong>schriftenhandel.<br />
Auf 36 Seiten unterhält das Trio Emma, Julian und<br />
Max junge Leser mit Geschichten, Illustrationen und<br />
Fotos. Die Idee: Kindern ab dem Grundschulalter die<br />
Heimat und Wissenswertes<br />
darüber<br />
spielerisch nahezubringen<br />
– und<br />
sie mit pfiffigen<br />
Comics, Bildergeschichten<br />
und mehr<br />
zu unterhalten.<br />
BERND SCHMELZER | SEITE 140<br />
Für den ARD-Reporter haben sich in Oberstdorf<br />
die Türen geöffnet – zur Homestory.<br />
ISABELL SCHMID | SEITE 148<br />
Hoch hinaus wollte sie. Gleitschirmflieger<br />
Robert Blum hat ihr den Wunsch erfüllt.<br />
ROBERT A. SCHMID | SEITE 36<br />
Also, ein Weichei ist unser Autor ganz und<br />
gar nicht – und lieferte Beweise.<br />
CHRISTIAN SCHREIBER | SEITE 16<br />
Familienausflug, bei dem es nicht langweilig<br />
wird? Jawohl, das gibt’s!<br />
Die Allgäu-<br />
Kids erscheinen<br />
alle zwei Monate<br />
und sind auch als<br />
Abo zu haben.<br />
www.allgaeukids.de<br />
ANJA WORSCHECH | SEITE 134<br />
Ob’s in ihrem Haus demnächst einen Vierbeiner<br />
gibt? Unser Autorin überlegt noch.<br />
160 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 161
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
Vorschau<br />
RARITÄT Markus Würz ist<br />
einer von ganz wenigen, die<br />
die Lizenz <strong>zum</strong> Stechen für<br />
gelben Enzian haben. Im<br />
Bereich der Petersalp bei<br />
Oberstdorf macht er sich<br />
ans Sammeln, um danach<br />
bayerischen Gebirgsenzian<br />
zu brauen.<br />
GROSSES KINO Da kann jeder Film einpacken. Wer sich früh morgens auf<br />
den Weg <strong>zum</strong> Wächter des Allgäus (Grünten) macht, um einen Sonnenaufgang<br />
mitzuerleben, der weiß: Er erlebt dort großes Kino.<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
Sommer<br />
2020<br />
AB 13. MAI<br />
ERHÄLTLICH<br />
TRADITION Es gibt nur wenige, die die Kunst<br />
des Glasblasens beherrschen. Zum Beispiel<br />
Stefan Michaelis aus dem Glasmacherdorf<br />
Schmidsfelden.<br />
Foto: Tobias Schuhwerk<br />
Foto: Ralf Lienert<br />
SCHLANGENMENSCH<br />
Ein ängstlicher Mensch ist Udo<br />
Hagen nicht unbedingt – der Chef<br />
des Reptilienzoos in<br />
Scheidegg.<br />
WEITERE THEMEN:<br />
❭❭ Wildtieren auf der Spur<br />
❭❭ Natur trifft Kunst in Maierhöfen<br />
❭❭ Huimat: Hier ist's besonders schön<br />
❭❭ Wo der Tobel rauscht<br />
❭❭ Der Dino der Mindelheimer Hütte<br />
❭❭ Sommergerichte vom Fernsehkoch<br />
Foto: Michaelis<br />
Foto: Bettina Buhl Foto: Dennis Siebert<br />
ORTSBLICKE Oft stehen die ohnehin bekannten Orte<br />
der Region im Fokus. Weshalb wir etwas versteckte<br />
Dörfer besucht haben.<br />
Foto: Schissler<br />
GIPFELSTÜRMER (Männer-)Urlaub im Gunzesrieder<br />
Tal – und natürlich geht's auch in die Höhe.<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER UND VERLAG<br />
Allgäuer <strong>Zeit</strong>ungsverlag GmbH,<br />
Heisinger Straße 14,<br />
87437 Kempten<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Markus Brehm,<br />
brehm@griassdi-allgaeu.de<br />
VERLAGSLEITUNG<br />
Reiner Elsinger,<br />
elsinger@griassdi-allgaeu.de<br />
KOORDINATION<br />
Marina Trölitzsch,<br />
koordination@griassdi-allgaeu.de<br />
REDAKTION<br />
Freddy Schissler (verantwortlich),<br />
Isabelle Gassama,<br />
Michelle Aus dem Bruch (online),<br />
redaktion@griassdi-allgaeu.de<br />
LAYOUT / GRAFIK<br />
Nicole Uhlemair, Carina Hösle<br />
und Lisa Scherm<br />
ANZEIGEN<br />
Christoph Fackler (verantwortlich),<br />
Telefon: 08 31 / 206 - 54 76<br />
Heike Ewinger,<br />
Telefon: 08 31 / 206 - 54 65<br />
anzeigen@griassdi-allgaeu.de<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE<br />
Michelle Aus dem Bruch, Bettina Buhl, Nicola Förg,<br />
Isabelle Gassama, Carina Jungchen-Wenzlick,<br />
Angelika Köhler-Schiessler, Silke Lorenz,<br />
Michael Munkler, Ulrich Pramann, Ingrid Rösner,<br />
Bernd Schmelzer, Isabell Schmid, Robert A. Schmid,<br />
Freddy Schissler, Christian Schreiber und<br />
Anja Worschech<br />
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />
Matthias Becker, Dominik Berchtold,<br />
Robert Blum, Martina Diemand, Manfred Felder,<br />
Ernst Fesseler, Alexander Fuchs, Christian Greither,<br />
Gabriel Kolb, Ralf Lienert, Sascha Mohr,<br />
Marc Oeder, Frederik Schissler, Dennis Siebert,<br />
Mathias Wild und Fabian Zocher<br />
162 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />
© 2019 für Text und von uns gestaltete Anzeigen beim Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
VERTRIEB<br />
MZV GmbH & Co. KG,<br />
Ohmstr. 1,<br />
85716 Unterschleißheim,<br />
Telefon: 0 89 / 3 19 06 - 0,<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
BESTELLSERVICE<br />
Telefon: 08 31 / 206 - 190<br />
bestellung@griassdi-allgaeu.de<br />
INFOSERVICE<br />
info@griassdi-allgaeu.de<br />
DRUCK<br />
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98,6 der Konsumenten bewerten das Relax 2000 positiv.<br />
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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 163<br />
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164 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu