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Gesundheitswegweiser Bochum 3. Auflage 2021 / 2022

In unserem regionalen Magazin erhalten die Leser ausführliche Informationen zu den Themen “Gesundheit”, “Senioren”, “Pflege” und “Vorsorge”. Ein weiterer Sonderteil ist die Krankheit “Parkinson”.

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Gesundheit - Sonderteil: Parkinson<br />

38<br />

Überregionale Angebote:<br />

Parkinson-Zentrum MoveVest<br />

(Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen und Paracelsus-Klinik Marl)<br />

Die Klinikum Vest GmbH ist mit 462<br />

Betten im Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus<br />

Recklinghausen<br />

und 343 Betten im Behandlungszentrum<br />

Paracelsus-Klinik Marl ein Klinikum der<br />

Schwerpunktversorgung und akademisches<br />

Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität<br />

<strong>Bochum</strong>. Es ist der zentrale Baustein<br />

des „proGesund“-Netzwerkes der<br />

Knappschaft Bahn See sowie weiterer<br />

Ärztenetze. Circa 1.900 Mitarbeiter versorgen<br />

mehr als 28.000 stationäre und<br />

76.000 ambulante Patienten und Patientinnen<br />

in unseren Fachkliniken. Die Klinik<br />

für Neurologie und Klinische Neurophysiologie<br />

diagnostiziert und behandelt an<br />

beiden Standorten Erkrankungen des<br />

zentralen und peripheren Nervensystems<br />

sowie Muskelerkrankungen, aber<br />

auch psychische Störungen, die auf eine<br />

neurologische Erkrankung zurückzuführen<br />

sind.<br />

Chefarzt Prof. Dr. med. Rüdiger Hilker-Roggendorf und Jennifer Salm, Arzt-Assistentin & Parkinson Nurse<br />

der Klinik für Neurologie, Stroke Unit und Frührehabilitation, Parkinson-Zentrum, zusammen mit einem Patienten.<br />

Was ist Morbus Parkinson?<br />

Die Parkinson-Krankheit (auch Morbus<br />

Parkinson genannt) ist die häufi gste<br />

neurologische Bewegungsstörung. Sie<br />

kommt vor allem bei älteren Menschen<br />

vor, aber auch Patienten im jüngeren<br />

und mittleren Lebensalter können betroffen<br />

sein. Es handelt sich um eine<br />

Krankheit des zentralen Nervensystems,<br />

bei der vorwiegend eine wichtige Struktur<br />

des Gehirns geschädigt ist, nämlich<br />

die sogenannte Substantia nigra im Mittelhirn.<br />

Diese besteht aus Nervenzellen,<br />

die einen bestimmten Botenstoff bilden<br />

– das Dopamin. Bei Patienten mit Morbus<br />

Parkinson sind diese Nervenzellen<br />

zumindest teilweise beschädigt, so dass<br />

zu wenig Dopamin produziert wird. Die<br />

Ursache dafür ist bisher ungeklärt. Neben<br />

den typischen Störungen der Bewegungskontrolle<br />

ist die Krankheit durch<br />

eine Vielzahl anderer Beschwerden<br />

im Bereich des vegetativen Nervensystems<br />

und der Psyche gekennzeichnet.<br />

Enorme Fortschritte der Therapie ermöglichen<br />

heutzutage bei den meisten<br />

Patienten eine weitgehend normale Lebenserwartung<br />

und eine über viele Jahre<br />

erhaltene Lebensqualität. Entscheidend<br />

für den Therapieerfolg ist ein erfahrenes<br />

Behandlungsteam, das die Bedürfnisse<br />

der Patienten in den verschiedenen<br />

Krankheitsstadien kennt und entsprechend<br />

behandeln kann.<br />

Welche Symptome treten beim<br />

Morbus Parkinson typischerweise<br />

auf?<br />

Im Vordergrund stehen bei der Mehrzahl<br />

der Erkrankten eine Bewegungsarmut<br />

und eine Steifi gkeit der Bewegungen.<br />

Beim Gehen schwingen die Arme weniger<br />

oder gar nicht mit und die Schritte<br />

sind klein. Beim Wenden werden mehr<br />

Schritte gemacht als gewöhnlich. Im<br />

Verlauf der Erkrankung fi ndet sich häufi<br />

g eine Gang- und Standinstabilität, die<br />

zu Stürzen führen kann. Die Schrift wird<br />

oft kleiner und die Mimik vermindert sich.<br />

Auch die Sprechmuskulatur kann betroffen<br />

sein, so dass eine undeutliche und<br />

monotone Sprechweise mit leiser Stimme<br />

entsteht. Der Speichelfl uss kann vermehrt<br />

und das Schlucken erschwert sein.<br />

Häufi g ist auch ein Zittern (Tremor), das<br />

typischerweise in Ruhe auftritt und mit<br />

Beginn einer Bewegung abnimmt. Meist<br />

sind die Hände (oft zunächst einseitig),<br />

seltener die Beine davon betroffen. Eine<br />

Neigung zu vermehrtem Schwitzen kann<br />

auftreten. Im Verlauf der Erkrankung<br />

kommt es zu einer allgemeinen Verlangsamung,<br />

die sowohl im Bewegen als<br />

auch im Denken erkennbar ist. Es kann<br />

zu einer depressiven Verstimmtheit oder<br />

einer Antriebsarmut kommen. Phasenweise<br />

können Fehlwahrnehmungen, z.<br />

B. optische Halluzinationen auftreten.<br />

Manchmal entwickelt sich im späten Verlauf<br />

der Erkrankung eine Demenz.<br />

Wie wird Parkinson<br />

diagnostiziert?<br />

Entscheidend für die Diagnosestellung<br />

sind ein ausführliches ärztliches<br />

Gespräch und eine körperliche Untersuchung<br />

durch einen erfahrenen Neurologen.<br />

Dabei werden alle krankheitsrelevanten<br />

Symptome erkannt und dokumentiert.<br />

Zusätzliche Informationen<br />

kann die Hirnszintigraphie liefern, eine<br />

nuklearmedizinische Untersuchung,<br />

bei der Dopamin-bildende Zellen im<br />

Gehirn dargestellt werden können (Dopamintransporter-SPECT,<br />

DaT-Scan).

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