10.06.2021 Aufrufe

Forderungen für Kunst und Kultur

Vidaflex, die gewerkschaftliche Initiative für EPUs und neue Selbständige, hat gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Szene einen Forderungskatalog mit dringend umzusetzenden Maßnahmen für den Kunst- und Kulturbereich erarbeitet, der in einer Mail-Aktion am 10.06.21 an den Nationalrat und Mitglider der Bundesregierung geht.

Vidaflex, die gewerkschaftliche Initiative für EPUs und neue Selbständige, hat gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Szene einen Forderungskatalog mit dringend umzusetzenden Maßnahmen für den Kunst- und Kulturbereich erarbeitet, der in einer Mail-Aktion am 10.06.21 an den Nationalrat und Mitglider der Bundesregierung geht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wien, 10.06.2021

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz,

sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler,

sehr geehrte Frau Staatssekretärin Mayer,

sehr geehrter Herr Bundesminister Blümel,

Vidaflex, die gewerkschaftliche Initiative für EPUs und Neue Selbständige, fordert gemeinsam

mit den unterzeichnenden Institutionen die dringende Umsetzung folgender Schritte für den

Kunst- und Kulturbereich:

1) Verlängerung der Corona-Hilfen und mehr Planungssicherheit.

Verlängerung der Corona-Hilfen und -Förderungen für den gesamten Kunst- und

Kulturbereich sowie für die künstlerischen Aus- und Fortbildungsinstitute bis Juni

2022.

Kunst und Kultur gehört zu den von der Corona-Krise am meisten betroffenen Branchen. Es

wird noch mindestens ein Jahr dauern, bis bei den Einkommen das Vorkrisen-Niveau

annähernd wieder erreicht ist. Eine Weiterführung der Unterstützungen wird dringend benötigt,

um Insolvenzen zu verhindern.

Planungssicherheit für Kunst- und Kulturbetriebe nicht als Holschuld der Betroffenen

sondern als Bringschuld der Behörden.

Es braucht im Krisenfall verlässliche und klare Informationen durch die zuständigen

Ministerien sowie regelmäßige Kommunikation mit Vertreter*innen der freien Kunst- und

Kulturszene sowie der künstlerischen Aus- und Fortbildungsinstitute.

Zeitnah ein runder Tisch mit der Bundesregierung zum Thema Tanz.

Der künstlerische Tanz wurde in den bisherigen Verordnungen der Bundesregierung völlig

übergangen, was zu praxisfernen Regelungen geführt hat, die viele Betroffene in ihrer Arbeit

nachhaltig behindern. Maßnahmen für den Tanz müssen in Zukunft gemeinsam mit

Expert*innen aus dem Tanz erarbeitet werden.

2) Transparente Fördervergabe für alle künstlerischen Bereiche.

Mehr Diversität, mehr Unabhängigkeit und mehr Partizipationsmöglichkeiten sowie eine

Erhöhung des Frauenanteils in allen Gremien und Beiräten.

Gleichbehandlung in der Fördervergabe, insbesondere für den Tanz. Es darf nicht sein,

dass bestimmte (Tanz-)Stile von vornherein von den Fördertöpfen ausgeschlossen und somit

als „Nicht-Kunst“ ausgegrenzt werden.

Gleichwertige Fördermöglichkeiten für die künstlerischen Aus- und

Fortbildungsinstitute, unabhängig von der jeweiligen Rechtsform.


3) Faire Bezahlung und Gleichbehandlung der Sparten

Fair Pay und angemessene Mindesthonorare für alle darstellenden Künstler*innen und

Musiker*innen, wobei die Fairness bei den Großen (z.B. Bundes- und Landestheater, große

Festivals und Veranstalter) beginnen muss. Die Verantwortung darf hier nicht vorwiegend auf

die Kleinen bzw. die freie Szene abgeschoben werden.

Keine Bezahlung durch Aufwandsentschädigung mehr für professionelle Künstler*innen an

großen, subventionierten Theaterhäusern.

Gleiche Gage für gleichen Aufwand.

Tänzer*innen durchlaufen z.B. von allen darstellenden Künstler*innen die längste

Ausbildungszeit. Trotzdem werden sie innerhalb von Produktionen meist am schlechtesten

bezahlt. Wir fordern daher eine gleichwertige Bezahlung aller Sparten, insbesondere an

den Bundes- und Landestheatern.

4) Mehr Praxisnähe bei Steuer- und Sozialversicherungsrecht in Kunst und Lehre sowie

eine bessere soziale Absicherung für freischaffende Künstler*innen.

Wahlfreiheit zwischen selbständiger und angestellter Tätigkeit für freischaffende

Künstler*innen, um Missständen wie Mischbeschäftigung und Mehrfachversicherung

entgegen zu wirken.

Verbunden damit Krankengeld ab dem ersten Tag und eine bessere Unfallversicherung

für selbständig tätige Künstler*innen.

5) Eine gleichwertigere Behandlung von Kunst und Lehre (Steuer, ksvf-Kriterien) und

damit einhergehend eine USt-Senkung für die künstlerische Aus- und Fortbildung auf 5%

bzw. 13% (analog zur USt für künstlerische Tätigkeiten).

Wir bitten Sie um baldige Rückmeldung zur weiteren Vorgehensweise und freuen uns auf

einen konstruktiven Austausch!

vidaflex – Vereinigung der Ein-Personen-Unternehmen Österreich

Initiative Tanz und Bewegungskunst Österreich

Österreichische Berufsvereinigung für Tanzpädagogik

ta.med Gemeinnütziger Verein für Tanzmedizin

Rückfragen bitte an:

vidaflex - Vereinigung der Ein-Personen-Unternehmen Österreich

Nadja Puttner

E-Mail: nadja.puttner@vidaflex.at

www.vidaflex.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!