BeFF Jahresbericht 2020
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© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 2/68
INHALT<br />
2.1 Überblick, Tendenzen und Entwicklung in der Beratung ............................................................9<br />
2.2 Qualitätssicherung ................................................................................................................. 16<br />
2.3 Zielgruppenspezifische Beratung von Frauen........................................................................... 17<br />
2.3.1 Wiedereinsteigerinnen ..................................................................................................................... 17<br />
2.3.2 Migrantinnen ................................................................................................................................... 17<br />
2.3.3 Gründerinnen ................................................................................................................................... 18<br />
2.3.4 Frauen in MINT-, Pflege- und Erziehungsberufen ............................................................................. 19<br />
2.3.5 Berufstätige, die sich im Beruf weiterentwickeln wollen ................................................................. 20<br />
3.1 Zielgruppenübergreifendes Seminar- und Workshop-Programm .............................................. 22<br />
3.2 Landesweite Module: Wiedereinstieg kompakt und Wiedereinstieg intensiv ........................... 23<br />
3.3 Angebote für Migrantinnen .................................................................................................... 24<br />
3.4 Angebote für Gründerinnen und Selbstständige ...................................................................... 28<br />
3.5 Längerfristige Programme zum Wiedereinstieg, zur beruflichen Weiterentwicklung und<br />
Karriereplanung ..................................................................................................................... 29<br />
3.5.1 Aktiv durch Coaching ........................................................................................................................ 29<br />
3.5.2 FORUM FRAUEN im Verbund ............................................................................................................ 30<br />
3.5.3 Mit Coaching zum Erfolg ................................................................................................................... 35<br />
3.5.4 Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45 ........................................................................... 36<br />
4.1 Information und Beratung ...................................................................................................... 37<br />
4.2 Landesweite Module für Unternehmen ................................................................................... 37<br />
4.2.1 Gründerinnen-Know-how kompakt .................................................................................................. 37<br />
4.2.2 Unternehmens-Einblicke/Firmenbesuche ........................................................................................ 38<br />
4.2.3 Fachgespräche mit Unternehmen .................................................................................................... 38<br />
4.2.4 Weitere Formate mit Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen .............................................. 39<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 3/68
6.1 Landesarbeitskreis der Kontaktstellen, Jahresthema, Frauenwirtschaftstage ........................... 44<br />
6.2 Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-<br />
Württemberg ......................................................................................................................... 45<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 4/68
Vorwort des Verwaltungsrates<br />
Die Corona-Pandemie hat das Jahr <strong>2020</strong> auch bei <strong>BeFF</strong> – Berufliche Förderung von Frauen e.V., Träger der<br />
Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart, massiv geprägt. Bereits im März und schließlich<br />
für das gesamte Jahr mussten die Arbeitsprozesse umgekrempelt, neue Formen für die internen Abläufe<br />
gefunden, Hygieneregeln für Mitarbeiterinnen und Ratsuchende umgesetzt und neue Kommunikationsformen<br />
gefunden werden. Zeiten im Homeoffice für die Mitarbeiterinnen, Online-Beratungen, digitale<br />
Sitzungen des Teams wie auch des Verwaltungsrats waren Teil dieser Veränderungen.<br />
Die Digitalisierung erhielt durch die Pandemie einen großen Schub, wird aber auch darüber hinaus die<br />
weitere Arbeit von <strong>BeFF</strong> und der Kontaktstelle stark prägen und ihr ein neues Gesicht verleihen. Die Entwicklung<br />
vielfältiger Online-Angebote und der Aufbau der Präsenz in den Sozialen Medien haben das jetzt<br />
schon deutlich gemacht und bieten neue Möglichkeiten.<br />
Dank großer Flexibilität und mit viel Engagement von allen Seiten konnte die Förderung der Kontaktstellen<br />
Frau und Beruf landesweit für die nächsten Jahre gesichert werden. Für die finanzielle Förderung und<br />
unterstützende Zusammenarbeit danken wir dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau<br />
Baden-Württemberg sowie der Landeshauptstadt Stuttgart, die uns im Jahr <strong>2020</strong> die dringend benötigte<br />
Aufstockung an Personal- und Betriebskosten genehmigt hat. Ebenso konnten durch zeitweilige Kurzarbeit<br />
und die Inanspruchnahme des Rettungsschirms SODEG coronabedingte Einnahmeausfälle im FORUM<br />
FRAUEN überbrückt und die Mitarbeiterinnen gehalten werden.<br />
Die Fortsetzung und Weiterentwicklung unserer Tätigkeit im Blick auf die gleichberechtigte Teilhabe von<br />
Frauen in der Erwerbsarbeit, ihre beruflichen Entwicklungschancen und ihre eigenständige Existenzsicherung<br />
waren so auch unter erschwerten Bedingungen möglich. Dies ist umso wichtiger, als sich zeigt, dass<br />
Frauen in der Pandemie eher stärker betroffen sind als Männer – vor allem, was die Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie betrifft.<br />
Das Jahr brachte einige personelle Veränderungen, auch im Verwaltungsrat des Vereins <strong>BeFF</strong>. Nach dem<br />
Ausscheiden von Sabine Sulzberger konnten wir im Herbst <strong>2020</strong> Ramona Auer als neues Mitglied gewinnen<br />
und freuen uns über diese Erweiterung mit zusätzlichen Erfahrungen und damit verbundener neuer<br />
Expertise.<br />
Für ihren starken Beitrag in ungewöhnlichen Zeiten, für ihr Engagement und hohen Einsatz danken wir der<br />
geschäftsführenden Vorständin, den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und den Referentinnen in unseren<br />
Workshops, Seminaren und Projekten und freuen uns, diese Zusammenarbeit gemeinsam fortzusetzen.<br />
Dagmar Bürkardt<br />
1. Vorsitzende des Verwaltungsrates des Vereins Berufliche Förderung von Frauen e.V.<br />
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1 Zusammenfassung<br />
Der Bericht dokumentiert die Tätigkeit der Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart, und<br />
des Vereins <strong>BeFF</strong> e.V. im Jahr <strong>2020</strong>. Es hat sich zu einem außergewöhnlichen Jahr entwickelt und uns neue<br />
Impulse beschert. Die Kernaufgabe der Kontaktstelle, die Beratung von Frauen, stand wieder im Mittelpunkt.<br />
Die Frauen schätzten auch in diesem Jahr wieder besonders die persönliche Einzelberatung zu allen<br />
beruflichen Fragen. Da persönliche Begegnungen in Beratungsgesprächen pandemiebedingt in langen<br />
Zeitfenstern nicht möglich waren, wurde die Beratung telefonisch, per Mail und in Online-Formaten durchgeführt.<br />
Wir haben viel gelernt in dieser Zeit und unsere Kundinnen aktiv in die virtuelle Welt<br />
mitgenommen.<br />
Das Jahresprogramm der Kontaktstelle mit Workshops und Veranstaltungen zu aktuellen beruflichen Themen<br />
wurde nahezu komplett auf virtuelle Formate umgestellt. Dabei sind auch neue Themen ins<br />
Programm gekommen, wie z. B. „Digitales Verhalten vom Tisch aufwärts“, „Management – warum Frauen<br />
darüber reden und Männer es einfach machen“ und „Emotionale Intelligenz – wie frau sie nutzen kann“.<br />
In kleinen Zeitfenstern im Spätsommer und Herbst des Jahres konnten vereinzelt Veranstaltungen im Präsenzmodus<br />
stattfinden, bevor dann der nächste Lockdown zum Tragen kam.<br />
Die beiden sechsmonatigen Programme „Mit Coaching zum Erfolg“ und „Berufsperspektive und Neustart<br />
ab 45“ für Frauen in Stuttgart und in der Region konnten in kleiner Besetzung stattfinden. Sie wurden<br />
überwiegend in digitaler Form durchgeführt.<br />
Ein Highlight in diesem Jahr war die Zertifizierung des landesweiten Mentorinnen-Programms für Migrantinnen<br />
durch die Deutsche Gesellschaft für Mentoring in Berlin. Das Programm richtet sich an Migrantinnen<br />
mit Qualifikation und fand in Stuttgart voll belegt mit 11 Tandems erneut großen Anklang – auch im digitalen<br />
Format. Die Integration von qualifizierten Frauen mit Migrationshintergrund in den deutschen<br />
Arbeitsmarkt gewinnt weiter an Bedeutung.<br />
Die regionalen Aktivitäten der Kontaktstelle in den Landkreisen Esslingen und Göppingen sowie größere<br />
Veranstaltungen mit Kooperationspartner*innen – wie z. B. mit der IHK Region Stuttgart, der Agentur für<br />
Arbeit oder dem Netzwerk Fortbildung – in Präsenz konnten nur in sehr eingeschränkter Form stattfinden.<br />
Die Kontaktstelle ist dieser Entwicklung mit einem Mehr an virtuellen Veranstaltungen begegnet und<br />
konnte damit die Reichweite und Teilnehmerinnenzahlen deutlich steigern.<br />
Die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen prägte auch in diesem Jahr wieder<br />
unsere Aktivitäten. Als Kontaktstelle und Verein ist uns der enge Bezug zur Wirtschaft sehr wichtig. Wir<br />
haben die Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und dem dortigen Geschäftsbereich<br />
Fachkräfte zum Thema „Teilzeitbeschäftigung von Frauen als Arbeitszeitressource in Zeiten des Fachkräftemangels“<br />
weitergeführt und nach Interessenbekundungen regionaler Unternehmen im Rahmen einer<br />
Umfrage dazu ein Pilotprojekt konzipiert. Die Pandemie kam dazwischen, das Thema rückte in den Hintergrund.<br />
Eine Weiterführung ist derzeit ungewiss.<br />
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Die Firmeneinblicke und Fachgespräche mit Unternehmen brachten uns in Kontakt mit der GALERIA Karstadt<br />
Kaufhof und mit den Sorgen und Nöten von Frauen, die ihren Arbeitsplatz in einem großen<br />
Handelsunternehmen verlieren. Gerade in Zeiten der Pandemie eine schwere Zeit für die betroffenen<br />
Frauen, denen wir das Beratungs- und Begleitungsangebot der Kontaktstelle anbieten konnten.<br />
Die landesweite Digitalisierungsstrategie für die Kontaktstellen startete Anfang des Jahres mit der Hochschule<br />
Heilbronn im Auftrag des Wirtschaftsministeriums – noch vor den Auswirkungen der Corona-<br />
Pandemie – mit dem Ziel, in einem Zeitraum von drei Jahren das Vorhaben „Frau und Beruf digital“ zu<br />
entwickeln und umzusetzen. Die Notwendigkeit der digitalen Weiterentwicklung und der Einsatz digitaler<br />
Instrumente kamen schneller als erwartet und wir sind heute in der virtuellen Arbeit mit unseren Kundinnen<br />
sehr weit fortgeschritten. In den nächsten beiden Jahren wird eine digitale Plattform „Frau und Beruf“<br />
im Rahmen des Landesprogramms entwickelt, mit der wir uns landesweit zukunftsfähig in diesem Themenfeld<br />
aufstellen und als Träger <strong>BeFF</strong> e.V. auch in unseren anderen Programmen davon profitieren<br />
werden.<br />
Zum Jahresende haben wir uns mit unseren Stuttgarter Kooperationspartner*innen auf die neue Ausschreibung<br />
der Maßnahme FORUM FRAUEN des Jobcenters Stuttgart beworben, bei der es um die<br />
berufliche Wiedereingliederung von Frauen in Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung geht. Sie ist auf eine<br />
Laufzeit von 6 Jahren angelegt. Seit 2018 wurden fast 1.000 Stuttgarterinnen im SGB II in diesem Programm<br />
beim (Wieder-)Einstieg in den Beruf beraten und begleitet.<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> stand für <strong>BeFF</strong> und die Kontaktstelle auch im Zeichen personeller Neuerungen: Im Februar<br />
begann Sandra Weber ihre Tätigkeit im FORUM FRAUEN. Im April verstärkte Christa Gebhard unser Team<br />
in der Kontaktstelle. Als Elternzeitvertretung für Julia Woide kam im September Christine Stein neu ins<br />
Team. Die neuen Mitarbeiterinnen bringen neue Blickwinkel und zusätzliche Expertisen in die Organisation,<br />
die gerade in einer Zeit des Wandels sehr wertvoll sind.<br />
Am Anfang der Pandemie noch mit Stoffmaske (v. l. n. r.): Marlene Marquart, Inge Zimmermann,<br />
Renate Blacha, Kornelia Klier, Ingrid Münzer, Christa Gebhard, Viola Oess und Inge Bölz.<br />
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Das Corona-Jahr brachte auch ungeplante Investitionen in die technische Ausstattung der Organisation:<br />
Um mobiles Arbeiten zu ermöglichen, wurden Notebooks für die Mitarbeiterinnen angeschafft und in virtuelle<br />
Tools und Technik für hybride Veranstaltungen investiert. So konnten die neuen Kontakt- und<br />
Kommunikationsformen gut umgesetzt und die Einschränkungen mit viel Elan und Engagement bewältigt<br />
werden.<br />
Den guten Verlauf des in vielfältiger Weise herausfordernden Jahres verdanken wir dem Einsatz und der<br />
Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Referentinnen und der jederzeit unterstützenden und wohlwollenden<br />
Begleitung durch unsere Expertinnen im Verwaltungsrat des Vereins.<br />
Unser Dank gilt auch allen Förderinnen und Förderern der Kontaktstelle: dem Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Referat Wirtschaft und Gleichstellung, der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart, der Service- und Koordinierungsstelle des Landesprogramms, unseren Kooperations- und<br />
Netzwerkpartner*innen sowie allen, die unser Angebot zu nutzen wissen und uns unterstützen.<br />
Inge Zimmermann<br />
Geschäftsführende Vorständin des Vereins <strong>BeFF</strong> e.V.<br />
Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart<br />
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2 Beratung<br />
2.1 Überblick, Tendenzen und Entwicklung in der Beratung<br />
Die individuelle Beratung und Begleitung von Frauen bei allen beruflichen Fragestellungen ist ein wesentlicher<br />
Arbeitsschwerpunkt der Kontaktstelle. Sie ist Anlaufstelle für Frauen, die<br />
• sich beruflich weiterqualifizieren und/oder einen Abschluss machen wollen,<br />
• sich in der beruflichen Neuorientierung oder Veränderung befinden,<br />
• nach einer Familienphase oder Auszeit wieder einsteigen wollen,<br />
• sich beruflich weiterentwickeln und den nächsten Karriereschritt planen wollen,<br />
• sich selbstständig machen wollen oder<br />
• arbeitslos sind und eine Stelle suchen.<br />
Die Frauen erwarten von der Beratung Orientierung, Klärung, Information und Begleitung bei ihren Entscheidungs-<br />
und Planungsprozessen. Die Kontaktstelle arbeitet nach einem ganzheitlichen Ansatz und<br />
berät vertraulich und neutral. Ausgehend von der individuellen Situation werden die beruflichen Fragen<br />
erörtert und Lösungen zur Entwicklung und Umsetzung erarbeitet. Dies geschieht auch in begleitenden<br />
Coaching-Prozessen.<br />
Die Kontaktstelle Stuttgart bietet ein differenziertes Beratungsangebot, das sowohl intensive persönliche<br />
Gespräche wie auch telefonische, schriftliche oder Online-Formate umfasst:<br />
• Orientierungsberatung zur Berufswegplanung, zum Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit, zu<br />
Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten sowie zu Trends und Entwicklungen auf dem<br />
Arbeitsmarkt<br />
• Beratung zu Stellensuche und Bewerbung<br />
• Begleitendes Coaching für die berufliche Weiterentwicklung und in Veränderungsprozessen<br />
• Beratung und Coaching für Gründerinnen und Unternehmerinnen<br />
Durchgehende Beratung in Corona-Zeiten<br />
Der Lockdown im Frühjahr machte eine persönliche Beratung von einem Tag auf den anderen unmöglich.<br />
Um auch während der coronabedingten Kontaktbeschränkungen das Beratungsangebot durchgehend aufrechtzuerhalten,<br />
reagierte die Kontaktstelle spontan, schloss Verträge mit Videokonferenz-Anbietern und<br />
schulte die Digitalkompetenz der Mitarbeiterinnen. So konnten bereits im März die ersten Kundinnen eine<br />
Online-Beratung wahrnehmen. Das digitale Angebot wurde gut aufgenommen: Viele Frauen waren froh,<br />
sich von zu Hause aus beraten lassen zu können – nicht zuletzt wegen Kinderbetreuung und Homeschooling.<br />
Gleichzeitig bot die Online-Beratung den Kundinnen die Chance, ihre digitalen Kompetenzen in einer<br />
vertrauten Atmosphäre zu steigern. Einige Frauen bevorzugten den telefonischen Kontakt oder verschoben<br />
ihren Termin in die Zeit, in der persönliche Beratung wieder möglich war. Eine Auswertung über die<br />
Beratungskanäle ist in der statistischen Auswertung dargestellt.<br />
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Beratungsangebote in der Region und für die Region<br />
Das Beratungsangebot der Kontaktstelle Stuttgart richtet sich an Frauen aus Stuttgart sowie aus den Landkreisen<br />
Esslingen, Göppingen und Böblingen (ausgenommen Leonberg). Die Verkehrsanbindung aus dem<br />
Umland zum Standort der Kontaktstelle in Stuttgart ist gut. Direkten Zugang bietet die digitale Beratung,<br />
die besonders während der Kontaktbeschränkungen sehr gut angenommen wurde.<br />
Landkreis Göppingen<br />
In den Räumlichkeiten der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Bezirkskammer Göppingen<br />
bietet die Kontaktstelle Beratungstage für Frauen aus dem Landkreis an. Die dortigen Kooperationspartner*innen<br />
informieren über die Presse und die Verteiler, z. B. der Beauftragten für Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, der IHK, der Gleichstellungsbeauftragten des<br />
Landratsamtes Göppingen sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt. Der Beratungstag am 20. April<br />
konnte pandemiebedingt nicht stattfinden.<br />
Stadt Filderstadt im Landkreis Esslingen<br />
Eine erfolgreiche Kooperation mit der Stadt Filderstadt und der dortigen Leiterin des Referats für Bürgerbeteiligung<br />
und Chancengleichheit, Frau Dr. Omran, besteht seit mehreren Jahren. Die am 15. Oktober in<br />
der Reihe „Sprechstunden für Frauen“ geplanten persönlichen Beratungen zur beruflichen Orientierung<br />
und Berufswegplanung mussten pandemiebedingt abgesagt werden.<br />
Statistik und Auswertung der Intensivberatungen<br />
Insgesamt führte die Kontaktstelle 511 Beratungen durch. Davon waren 277 (2019: 339) Intensivberatungen,<br />
für die eine differenzierte Auswertung möglich ist. Für den Rückgang der Beratungszahlen bei den<br />
Intensivberatungen gibt es Gründe – z. B. Zeiten des Lockdowns mit Kontaktbeschränkungen und -verboten,<br />
zusätzliche Belastungen der Frauen u. a. aufgrund von Homeschooling, weniger ausgeschriebene<br />
Stellen, Bevorzugung einer persönlichen Beratung oder auch eine begrenzte Motivation und Möglichkeit,<br />
sich in der angespannten Arbeitsmarktsituation aus einem festen Arbeitsverhältnis wegzuorientieren. Im<br />
Folgenden wird ein Überblick gegeben über die statistische Datenauswertung.<br />
Zielgruppen<br />
Auch <strong>2020</strong> waren die beruflichen und persönlichen Lebensverhältnisse der Kundinnen wieder sehr vielfältig:<br />
von Berufsanfängerinnen, über Frauen mit Umorientierungs- bzw. Weiterentwicklungswunsch,<br />
Wiedereinsteigerinnen und Frauen mit Gründungswunsch bis hin zu Frauen nahe dem Rentenalter.<br />
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Die größte Gruppe machten Frauen mit Umorientierungsbedarf aus, gefolgt von Frauen mit Weiterentwicklungswunsch,<br />
Berufsrückkehrerinnen/Wiedereinsteigerinnen und Gründerinnen.<br />
Zielgruppen<br />
Frauen mit<br />
Weiterentwicklungswunsch<br />
25%<br />
Schülerinnen,<br />
Studentinnen,<br />
Auszubildende<br />
2% Berufsrückkehrerinnen,<br />
Wiedereinsteigerinnen<br />
21%<br />
Existenzgründerinnen<br />
10%<br />
Frauen mit<br />
Umorientierungsbedarf<br />
42%<br />
Altersstruktur<br />
Frauen zwischen 31 und 40 Jahren waren die am häufigsten vertretene Altersgruppe, gefolgt von Frauen<br />
im Alter von 41 bis 50 Jahren. Rund 87 % der Beratungskundinnen waren über 30 Jahre alt.<br />
Altersstruktur<br />
51+ Jahre<br />
26%<br />
keine Angabe<br />
1%<br />
Bis 30 Jahre<br />
12%<br />
31-40 Jahre<br />
31%<br />
41-50 Jahre<br />
30%<br />
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Beratungsthemen/Anliegen<br />
Die häufigsten Beratungsthemen 1 waren Umorientierung in einen anderen Beruf oder hin zu einem neuen<br />
Arbeitgeber, fachliche Weiterentwicklung und Aufstieg, Ausbildung/Studium/Weiterbildung und Wiedereinstieg<br />
aus einer beruflichen Pause in den alten oder einen neuen Beruf.<br />
Beratungsthemen/Anliegen<br />
Umorientierung<br />
Fachliche Weiterentwicklung und Aufstieg<br />
Ausbildung, Studium/Weiterbildung<br />
Wiedereinstieg in alten/neuen Beruf<br />
Existenzgründung<br />
Berufsorientierung<br />
Maßnahmen zur Arbeitsplatzerhaltung<br />
Berufseinstieg<br />
Coronabedingte Fragestellungen<br />
8<br />
8<br />
4<br />
2<br />
28<br />
40<br />
39<br />
44<br />
104<br />
Berufliche Qualifikationen<br />
Über die Hälfte aller Frauen verfügte über ein abgeschlossenes Studium (57 %), rund 33 % über eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung. Etwa 9 % der Frauen hatten keinen oder einen in Deutschland nicht<br />
anerkannten Berufsabschluss.<br />
Berufliche Qualifikation<br />
Ohne Ausbildungsabschluss/nicht<br />
anerkannt<br />
9%<br />
Keine<br />
Angabe …<br />
Mit<br />
Berufsabschluss<br />
33%<br />
Abgeschlossenes<br />
Studium<br />
57%<br />
1<br />
Es wurde das erste und damit das Haupt-Beratungsthema ausgewertet.<br />
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Ausbildungsbereiche<br />
42 % der Frauen brachten eine Ausbildung bzw. ein Studium in den Bereichen Medien, Sprach-, Geistes-,<br />
Wirtschafts- und Kulturwissenschaften mit, 20 % kamen aus dem Gesundheits-/Sozial-/Erziehungsbereich.<br />
Ausbildungsbereiche<br />
Medien, Sprach-, Geistes-, Wirtschaftsund<br />
Kulturwissenschaften<br />
Gesundheit, Soziales, Lehre und<br />
Erziehung<br />
Kaufmännische Dienstleistungen,<br />
Warenhandel, Vertrieb, Tourismus<br />
Unternehmensorganisation,<br />
Buchhaltung, Recht, Verwaltung<br />
Naturwissenschaft, Geografie und<br />
Informatik<br />
Bau, Architektur, Vermessung und<br />
Gebäudetechnik<br />
3%<br />
5%<br />
7%<br />
12%<br />
20%<br />
42%<br />
Sonstiges<br />
12%<br />
Familienstand<br />
Den größten Anteil in der Beratung (34 %) hatten Frauen mit Kindern, die verheiratet sind oder in einer<br />
eheähnlichen oder eingetragenen Partnerschaft leben. Rund 42 % der Kundinnen waren kinderlos, 58 %<br />
hatten mindestens ein Kind, knapp 24 % waren alleinerziehend 2 . Von den Frauen mit Kindern waren rund<br />
42 % alleinerziehend, was den hohen Beratungsbedarf in dieser Zielgruppe zeigt.<br />
Familienstand<br />
24%<br />
34%<br />
10%<br />
32%<br />
verheiratet/eingetragene<br />
Partnerschaft/eheähnlich ohne<br />
Kinder<br />
Ledig/verwitwet/geschieden/ in<br />
Trennung ohne Kinder<br />
verheiratet/eingetragene<br />
Partnerschaft/eheähnlich mit<br />
Kindern<br />
Ledig/verwitwet/geschieden/ in<br />
Trennung mit Kindern<br />
= alleinerziehend<br />
2<br />
Als alleinerziehend betrachtet wurden ledige, verwitwete, geschiedene oder in Trennung lebende Frauen mit Kindern.<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 13/68
Wirtschaftliche Situation<br />
Lediglich 47 % der Frauen befanden sich zum Zeitpunkt der Beratung in einer sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigung. Etwa 5 % waren als Selbstständige tätig. Rund 21 % waren arbeitssuchend ohne<br />
Leistungen/nicht erwerbstätig, 19 % waren arbeitslos mit ALG-I-/II-Bezug. Somit waren etwa 40 % der<br />
Frauen zum Beratungszeitpunkt nicht erwerbstätig. Von den Frauen, die einer Beschäftigung nachgingen,<br />
arbeiteten 65 % in Teilzeit und 35 % in Vollzeit.<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Über 82 % der Frauen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit (davon 10 % mit Migrationshintergrund)<br />
und 18 % eine andere Nationalität. Sie kamen sowohl aus EU-Ländern wie Italien oder Griechenland, als<br />
auch aus Nicht-EU-Ländern wie beispielsweise Russland, Brasilien, Syrien und China oder der Türkei. Insgesamt<br />
lag der Anteil der Frauen mit Migrationshintergrund bei 26 %.<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Nicht-EU-Land<br />
9%<br />
EU-Land<br />
9%<br />
Deutsch mit<br />
Migrationshint.<br />
8%<br />
Deutsch<br />
74%<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 14/68
Wohnort (Landkreis), Beratungszugang und Beratungsform<br />
Fast drei Viertel der Frauen (74 %) hatten ihren Wohnsitz in Stuttgart, 26 % kamen aus anderen Landkreisen<br />
in der Region.<br />
Rund 72 % der Frauen fanden den Weg in die Beratung aufgrund einer Weiterempfehlung – das Ergebnis<br />
bescheinigt der Kontaktstelle eine hohe Kundinnenzufriedenheit. Über die Website und Social Media sind<br />
19 % auf das Angebot aufmerksam geworden. Bei 9 % erfolgte der Zugang aufgrund von Anzeigen, Veranstaltungen,<br />
Flyern und Presseberichten.<br />
Etwa 65 % der Intensivberatungen wurden persönlich durchgeführt. Die aufgrund der coronabedingten<br />
Kontaktbeschränkungen neu eingeführte Online-Beratung wurde von 18 % der Kundinnen gewählt, per<br />
Telefon ließen sich 17 % beraten. Das digitale Angebot stößt auf so positive Resonanz, dass wir auch nach<br />
den Kontaktbeschränkungen von einem hohen Interesse daran ausgehen.<br />
Telefonisch<br />
17%<br />
Beratungsform<br />
Online<br />
18%<br />
Persönlich<br />
65%<br />
Feedback aus den Beratungen und Coachings<br />
Die vielfältigen Rückmeldungen sind sehr motivierend und zeigen den Erfolg unserer Arbeit. Ein Auszug:<br />
„Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung noch mal. Bin jetzt wirklich froh und dieser Beruf ist mein<br />
Traum. Jeder Arbeitstag ist für mich wie ein Feiertag. “<br />
„Ich bin sehr dankbar für die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir haben gemeinsam die Themen genommen, die wichtig<br />
in dem Augenblick waren, und sie adressiert. … Der Energietank ist eine Hilfe zur Lebensgestaltung.“<br />
„Meine Tochter war ganz begeistert von der O-Beratung bei Ihnen, sie hat sich gut beraten und in ihrem<br />
Anliegen und ihren Kompetenzen bestärkt gefühlt. Ihr Ziel und die nächsten Karriereschritte, die dorthin<br />
führen, sind für sie klar herausgearbeitet worden.“<br />
„Ich habe gerade die Zusage für die Stelle bekommen! Danke für das Gespräch + gemeinsames Üben, wie<br />
man sich richtig darstellt. Alles Gute für Sie. Sie machen wirklich einen tollen Job! “<br />
„Ich wollte mich für die Beratung bedanken und Ihnen noch Rückmeldung geben, dass ich mich tatsächlich<br />
nach unserem Gespräch auf die Stelle, welche Sie mir gezeigt haben, beworben habe und nun seit 2<br />
Wochen dort arbeite. Bisher läuft es sehr gut.“<br />
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2.2 Qualitätssicherung<br />
Das Qualitätsmanagementsystem von <strong>BeFF</strong> e.V. und der Kontaktstelle Frau und Beruf dient der stetigen<br />
Verbesserung der Qualität der berufsbezogenen Angebote für die Frauen in Stuttgart und in der Region.<br />
Der Verein <strong>BeFF</strong> und die Kontaktstelle Frau und Beruf sind zertifiziert nach ISO 9001:2015 für den Geltungsbereich<br />
berufliche Förderung von Frauen und die Entwicklung neuer Angebote.<br />
Die Prozesse und Abläufe umfassen die Bereiche Beratung, Seminare und Workshops, Veranstaltungen,<br />
Entwicklung, Planung und Durchführung von Projekten und die begleitenden Prozesse. Die Kernprozesse<br />
sind der ISO-Norm entsprechend detailliert beschrieben und unterliegen der laufenden Überprüfung, Weiterentwicklung<br />
und Verbesserung durch interne und externe Audits. Schwerpunkte der internen Audits<br />
waren <strong>2020</strong> im Kernprozess Projekte die Programme „FORUM FRAUEN“ und „Aktiv durch Coaching“ sowie<br />
der Kernprozess „Seminare und Workshops“ mit dem Fokus auf Digitalisierung und Entwicklung alternativer<br />
Lernformen in Online-Formaten.<br />
Mit dem ersten pandemiebedingten Lockdown im März wurden für alle Programme und Dienstleistungen<br />
alternative Lern-, Arbeits- und Beratungsformen aufgebaut und so das Angebot für unsere Kundinnen aufrechterhalten.<br />
Die Mitarbeiterinnen wurden im Umgang mit den neu eingesetzten digitalen Tools geschult<br />
und bei der didaktischen Umsetzung der Themen und Inhalte unterstützt. Der Fortbildungsbedarf wird<br />
routinemäßig in Mitarbeiterinnen-Gesprächen erhoben und die Teilnahme an Fortbildungen im jährlichen<br />
Schulungsplan dokumentiert.<br />
Im Kernprozess Beratung gelten die im Landesarbeitskreis der Kontaktstellen Frau und Beruf entwickelten<br />
Beratungsstandards.<br />
Die Evaluation von Veranstaltungen, Workshops und Projekten erfolgt durch schriftliche und mündliche<br />
Feedbacks – in den Online-Formaten zudem in Form von Feedbacks im Chat der digitalen Anwendungstools.<br />
Der Verein <strong>BeFF</strong> e.V. besitzt die AZAV-Anerkennung („Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung“)<br />
und führt AZAV-zertifizierte Maßnahmen, wie das Programm „Aktiv durch Coaching“ und<br />
das „FORUM FRAUEN“, erfolgreich durch.<br />
Pandemiebedingt findet das nächste externe Audit durch den TÜV SÜD im Frühjahr 2021 statt.<br />
Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen, das die Kontaktstellen landesweit im 4. Jahr durchführen,<br />
wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Mentoring zertifiziert. Die Zertifizierung wurde vom Ministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in die Wege geleitet und von der Service- und<br />
Koordinierungsstelle für die Kontaktstellen umgesetzt.<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 16/68
2.3 Zielgruppenspezifische Beratung von Frauen<br />
2.3.1 Wiedereinsteigerinnen<br />
Die Erwerbstätigenquote der Frauen in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen und<br />
die Berufstätigkeit von Frauen zur Sicherung des (Familien-)Einkommens ist heute selbstverständlich. Bei<br />
Familiengründung sind es noch immer meist die Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen und beruflich<br />
zurückstehen. Zwar kehren immer mehr Mütter früher in den Beruf zurück, gleichzeitig nimmt der<br />
Anteil von Teilzeitbeschäftigung bei der Frauenerwerbsarbeit zu.<br />
Familien sind zur guten Vereinbarkeit mit dem Beruf auf die verlässliche Betreuung der Kinder in Kita und<br />
Schule angewiesen. Ein Manko ist noch immer das fehlende Angebot ausreichender und flexibler Kinderbetreuung<br />
vor allem für Kleinkinder. Im Jahr <strong>2020</strong> waren durch die coronabedingten Schließungen die<br />
elementare Betreuung in Kindertageseinrichtungen und die Beschulung nicht gewährleistet.<br />
Wir unterstützen Frauen dabei, die Schritte in die Berufstätigkeit gut zu planen. Bei längeren Berufsunterbrechungen<br />
oder beim Wiedereinstieg in ein neues Berufsfeld ist die passende Qualifizierung dafür ein<br />
wichtiger Aspekt. Coronabedingt war der Zugang zur Agentur für Arbeit begrenzt, die Umstellung der Weiterbildungen<br />
von Präsenz- in Digitalangebote erfolgte erst nach und nach. Dazu kam, dass es in erster Linie<br />
die Mütter waren, die die Betreuung und das Homeschooling übernahmen und damit zum einen keine<br />
Kapazitäten für umfangreiche Weiterbildungen bzw. Umschulungen hatten, zum anderen auch für einen<br />
potenziellen neuen Arbeitgeber nur begrenzt Einsatzzeiten sicherstellen konnten.<br />
Vor diesem Hintergrund war es in den Beratungen wichtig, die Schritte für den Wiedereinstieg so zu planen,<br />
dass die wesentlichen Vorbereitungen für den Start getroffen sind. Dazu zählen die<br />
Bewerbungsunterlagen zu aktualisieren, gründliche Recherchen zum Stellen- und Weiterbildungsmarkt<br />
durchzuführen, Netzwerke zu pflegen bzw. zu knüpfen und die Aufgabenverteilung in der Familie zu klären.<br />
Als Querschnittsaufgabe ist für die Frauen der Erwerb von digitalen Grundkompetenzen in den<br />
Mittelpunkt gerückt. Ein kleiner Schritt ist bereits, unser Beratungsangebot mit digitalen Tools zu nutzen.<br />
2.3.2 Migrantinnen<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> hatten 26 % der Beratungskundinnen einen Migrationshintergrund – mit Heimatländern in<br />
Europa, Mittel- und Südamerika, Asien und Afrika. Rund 18 % der Frauen hatten einen ausländischen Pass,<br />
8 % hatten die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. 3 Die Kundinnen kommen häufig auf Empfehlungen<br />
zu uns – sei es durch befreundete Frauen oder über Organisationen wie das Welcome Center Stuttgart<br />
oder das Dual Career Center der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart.<br />
Wir beraten und informieren die Kundinnen zu ihren individuellen Anliegen. Häufige Themen sind die berufliche<br />
Orientierung, die aktuelle Arbeitsmarktsituation, die Anforderungen in Bezug auf berufliche<br />
3<br />
Siehe Statistik zur Staatsangehörigkeit auf Seite 14.<br />
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Sprachkenntnisse, der Umgang mit nicht anerkannten Schul- bzw. Berufsabschlüssen, die hierzulande üblichen<br />
Bewerbungsformalitäten, die Suche nach passenden Ausbildungs- und Studiengängen und die<br />
Arbeitskonditionen in den verschiedenen Branchen. Ein wichtiges Thema war in diesem Jahr die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie – die Notwendigkeit der Kinderbetreuung zu Hause war für viele Frauen ein<br />
großer Hemmschuh auf dem Weg zu ihren beruflichen Zielen.<br />
Eine besondere Herausforderung in der Beratung waren auch die Kontaktbeschränkungen, die über viele<br />
Monate nur Online-Angebote zuließen. Zu den sprachlichen Hürden kamen oft mangelnde digitale Kenntnisse.<br />
Dennoch nutzten viele Frauen die Möglichkeit, sich auf diesem Weg zu informieren und sich dabei<br />
auch mit der Technik vertraut zu machen und Ängste abzubauen.<br />
Bei Bedarf leiten wir die Kundinnen weiter an Stellen wie das IQ-Netzwerk und deren Anlaufstellen für die<br />
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen sowie an das Welcome Center Stuttgart. Die gute Vernetzung<br />
der Kontaktstelle mit weiteren Fachstellen und Organisationen ist bei Themen wie<br />
Kinderbetreuung, Erziehungsfragen oder gesundheitlichen Einschränkungen ebenfalls hilfreich.<br />
Auch in diesem Jahr nahmen mehrere Kundinnen im Anschluss an die Beratung am Mentorinnen-Programm<br />
für Migrantinnen teil und nutzten damit die Chance einer rund neunmonatigen Begleitung durch<br />
eine Mentorin und durch die Beraterinnen der Kontaktstelle (siehe dazu auch Kapitel 3.3 Angebote für<br />
Migrantinnen ab Seite 24).<br />
2.3.3 Gründerinnen<br />
Die Anfragen von Gründerinnen in der Kontaktstelle sind vielfältig. In den Fokus rückten <strong>2020</strong> die Auswirkungen<br />
der pandemiebedingten Krise. Neben konkreten Fragen nach finanziellen Fördermöglichkeiten<br />
stand die eigene existenzielle Absicherung im Vordergrund. Coronabedingt gab es <strong>2020</strong> einen Rückgang<br />
von gründungswilligen Frauen. Die Gründe im Einzelnen:<br />
• Frauen, die in der (Teil-)Selbstständigkeit eine Chance sehen, Familien- und Erwerbsarbeit zu<br />
vereinbaren, waren durch die Schließungen von Kindertageseinrichtungen und Schulen ausgebremst.<br />
• Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen hielten an diesen fest, auch<br />
bei begrenzten oder sogar weiter reduzierten Entwicklungschancen.<br />
• Bei den Gründungsschwerpunkten der Frauen im Bereich Dienstleistungen für Privatkunden<br />
(z. B. Yoga, Kosmetik, Coaching und Trainings) oder Organisationen (z. B. Lehrtätigkeit) oder Unternehmen<br />
(z. B. Verkaufstraining, Personalberatung) ist der direkte, persönliche Kontakt häufig<br />
die Regel, was im Lockdown nicht aufrechterhalten werden konnte und damit auch keine Aufträge<br />
mehr erfolgten bzw. zu erwarten waren.<br />
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Aber: Wie gingen die Gründerinnen und bereits Selbstständigen damit um?<br />
• Sie nutzten den digital möglichen fachlichen und ermutigenden Austausch und die Beratung zur<br />
Entwicklung passender Angebote.<br />
• Wo es möglich war, stellten sie auf digitale Formate um.<br />
• Sie entwickelten neue Angebote aufgrund veränderter Bedarfe (z. B. spezielle Kommunikationstrainings<br />
oder therapeutische Angebote im Freien für belastete Kinder).<br />
Grundsätzlich geht es bei Anfragen im Gründungsbereich neben eher formalen Aspekten wie Gewerbeanmeldung,<br />
Steuerpflicht und Krankenversicherung um die professionelle Reflexion von Geschäftsideen und<br />
die Planung der konkreten Umsetzung. Im Zuge der Erarbeitung eines eigenen Geschäftsplans werden die<br />
fachlichen, persönlichen und finanziellen Voraussetzungen im Abgleich mit den unternehmerischen Anforderungen<br />
geklärt, Chancen und Risiken in den Blick genommen, Ziele definiert.<br />
Beim Volumen der geplanten Selbstständigkeit sind viele Facetten vertreten: von der kleinen, nebenberuflichen<br />
Selbstständigkeit über Teilzeit- bis zur Vollzeitselbstständigkeit. Auch die Motive und<br />
Zielsetzungen sind unterschiedlich. In den Tätigkeitsfeldern Grafik, Werbung, Medien als auch bei Trainingsangeboten<br />
ist der selbstständige Status die Regel. Für viele relevant ist die Chance zur eigenen<br />
Gestaltung, sowohl was den zeitlichen Einsatz betrifft als auch vorhandende Kompetenzen verstärkt zu<br />
nutzen und sich weiterzuentwickeln. In einzelnen Fällen dient die (neben-)berufliche Selbstständigkeit der<br />
zusätzlichen Einkommensmöglichkeit bei abzusehender geringer Rente.<br />
Da viele Frauen als Solo-Unternehmerin auf dem Markt sind, spielt das Thema Kooperationen und Netzwerken<br />
eine wichtige Rolle und wird in der Beratung mit konkreten Hinweisen versehen – sei es zur<br />
kollegialen Reflexion, zur Realisierung größerer Aufträge oder auch als gemeinsame Interessensvertretung.<br />
Dies alles sind relevante Faktoren für den unternehmerischen Erfolg. Coronabedingt verlagerten sich<br />
die Netzwerkkontakte auf digitale Plattformen.<br />
2.3.4 Frauen in MINT-, Pflege- und Erziehungsberufen<br />
Der Anteil von Kundinnen aus Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen lag bei knapp 20 %. Der<br />
Fachkräftemangel in diesen Berufen steigert den Druck auf die Beschäftigten, die Situation hat sich durch<br />
die Coronapandemie weiter verschärft. Manche Frauen können oder wollen den Beruf aus<br />
gesundheitlichen bzw. Belastungsgründen nicht mehr ausüben. Dabei sind gerade diese Berufe für das<br />
Funktionieren der Gesellschaft relevant und zentrale Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf. Hier fehlt die adäquate Anerkennung als systemaufrechterhaltende Tätigkeiten/Berufe durch<br />
bessere und weniger belastende Arbeitsstrukturen sowie angemessene Bezahlung.<br />
In der Beratung von Frauen aus diesen Bereichen geht es oftmals um den Wunsch nach einer beruflichen<br />
Veränderung, um (berufliche) Reha-Verfahren bzw. Umschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
aber auch um Bewerbung, um bei einem anderen Arbeitgeber mit anderem Stellenprofil bzw. anderen<br />
Rahmenbedingungen eine stabilere Grundlage zum Erhalt der Gesundheit zu erreichen.<br />
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Durch die digitale Transformation bekommen die Berufe im Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsbereich<br />
einen neuen Stellenwert, weil diese nicht einfach durch Maschinen und künstliche Intelligenz ersetzt<br />
werden können. Wir beraten Frauen, die aus anderen Bereichen kommen und sich für diese<br />
zukunftsträchtigen Berufe interessieren, zu den vielfältigen Berufsfeldern, den Anforderungen und den<br />
Einstiegs- und Ausbildungsmöglichkeiten, auch in Teilzeit.<br />
Rund 8 % der Beratungskundinnen kamen aus MINT-Berufen. 4 Sie finden einen Arbeitsmarkt vor, der<br />
weiterhin nach Fachkräften sucht, insbesondere im Software- und IT-Bereich. Allerdings muss man sehen,<br />
dass sich bei Frauen, bei denen familienbedingt die berufliche Praxis etliche Jahre zurückliegt, der<br />
Wiedereinstieg in den Studien- bzw. Ausbildungsberuf nicht einfach vollzieht. Sie suchen zum Teil nach<br />
fachlichen Updates und Unterstützung bei der Bewerbung, mit dem Ziel ihrem Abschluss entsprechend<br />
wieder einzusteigen. Andere haben in der Familienphase andere Interessen entwickelt, sodass sie eine<br />
berufliche Umorientierung anstreben.<br />
Ein Thema ist auch, dass flexible Arbeitszeitmodelle – auch in Teilzeit – in Unternehmen zwar verstärkt<br />
bereits Beschäftigten angeboten werden, aber immer noch viel zu selten bei Stellenausschreibungen zu<br />
sehen sind. An diesem Punkt gibt es eine Kluft zwischen den Erwartungen der Unternehmen und den<br />
Bedarfen qualifizierter Frauen bzw. Mütter und gelegentlich auch Väter.<br />
Die Digitalisierung und die Entwicklung zur Arbeitswelt 4.0 haben durch Corona einen Schub bekommen.<br />
Die mobile Arbeit hat sich in vielen Bereichen, in denen es früher kaum denkbar war, etabliert und wird<br />
auch nach der Pandemie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf begünstigen. Als gesellschaftliche und<br />
unternehmensseitige Aufgabe bleibt es, die Verantwortung für die Kinder auf beide Elternteile zu<br />
verteilen, weg von den althergebrachten Rollenbildern.<br />
Regelmäßig wünschen auch Frauen aus MINT-Berufen Beratung, weil sie in männerorientierten<br />
Arbeitsfeldern Unterstützung für eine Verbesserung ihres Standings im Unternehmen suchen oder<br />
feststellen, dass ihr Gehalt unter dem ihrer männlichen Kollegen liegt. Wir fördern die Frauen bei der<br />
Weiterentwicklung ihrer Kommunikations- und Verhandlungstechniken und stärken ihr<br />
Selbstbewusstsein.<br />
2.3.5 Berufstätige, die sich im Beruf weiterentwickeln wollen<br />
Rund 47 % der Frauen in unserer Beratung waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In Teilzeit<br />
arbeiteten 65 %, in Vollzeit 35 %. Der Großteil der Frauen hat eine Berufsausbildung oder ein Studium<br />
absolviert und kann als gut qualifiziert bezeichnet werden 5 .<br />
Der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung beim aktuellen Arbeitgeber oder bei einem anderen<br />
Unternehmen ist häufiger Anlass für berufstätige Frauen, bei uns Beratung nachzufragen.<br />
4<br />
Siehe Statistik Ausbildungsbereiche auf Seite 13.<br />
5<br />
Siehe Statistik Berufliche Qualifikationen auf Seite 12.<br />
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Frauen haben den Wunsch bei Teilzeitarbeit, ihre zeitlichen Kapazitäten wieder auszudehnen, mehr<br />
Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln oder bei Vollzeit auch die Arbeitszeit zu<br />
reduzieren.<br />
Die Teilzeitfalle ist nicht immer leicht zu überwinden, wenn der Arbeitgeber sich auf die aktuelle zeitliche<br />
und inhaltliche Stellenbesetzung eingestellt hat und eher Vollzeitbeschäftigte fördert. Hier stärken wir die<br />
Frauen, ihre Interessen selbstbewusst zu kommunizieren, ihre Leistung im Unternehmen sichtbar zu<br />
machen und in Personalgesprächen auf ihre Potenziale und Ziele hinzuweisen. Nicht immer gelingt dies.<br />
Dann kann der Wechsel des Arbeitgebers die Chance bieten, das Ziel zu erreichen. Wir unterstützen bei<br />
der Identifizierung passender Arbeitgeber, der Bewerbung und dem erfolgreichen Einmünden in ein<br />
ausbaufähiges Arbeitverhältnis.<br />
Gut qualifizierte Frauen fragen Beratung nach, wenn bei ihrem aktuellen Arbeitgeber das Umfeld,<br />
Wertevorstellungen, Work-Life-Balance, Führungsstil, Veränderungen durch Um- und Reorganisationen<br />
oder auch praktische Arbeitsbedingungen, z. B. die Anfahrtszeit, dauerhaft nicht stimmen oder die<br />
Vorstellungen sich auseinanderentwickelt haben. Dies ist auch bei Frauen der Fall, die in renommierten<br />
Unternehmen arbeiten.<br />
Nach einigen Jahren Tätigkeit werden Wünsche nach anderen Bedingungen für die Umsetzung der<br />
individuellen Ziele wach. Wir unterstützen die Frauen in der Beratung, im Coaching und in unseren<br />
Programmen, einen passenden Weg einzuschlagen und die geeignete Stelle zu finden.<br />
Etliche der gut ausgebildeten Berufstätigen, die zu uns kommen, werden nicht ihrer Qualifikation und ihrer<br />
Leistung – auch im Vergleich zu den männlichen Kollegen – entsprechend entlohnt. Wir unterstützen bei<br />
der Vorbereitung von Gehaltsverhandlungen, beim Sichtbarmachen von Leistungen und Erfolgen und<br />
beim souveränen Auftreten im Betrieb. Dies hat nicht immer Erfolg und die Frauen wechseln dann den<br />
Arbeitgeber, um angemessen für ihre Leistungen entlohnt zu werden. Auch dabei bieten wir Begleitung.<br />
Eine große Anzahl an Frauen sind heute in Kurzarbeit, befürchten Personalabbau im Unternehmen oder<br />
sind davon betroffen. Viele arbeiten seit Monaten im Homeoffice und erleben weitreichende Veränderungen<br />
in ihrer Arbeitswelt. So ergeben sich coronabedingt und durch die Transformation in vielen<br />
Branchen und Arbeitsfeldern neue Fragestellungen zur beruflichen und existenziellen Zukunft der ratsuchenden<br />
Frauen, die in der Beratung und im Coaching individuell bearbeitet werden.<br />
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3 Veranstaltungen, Seminare, Programme und Projekte<br />
3.1 Zielgruppenübergreifendes Seminar- und Workshop-Programm<br />
Das Jahresprogramm der Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart umfasst Veranstaltungen<br />
zu vielfältigen Themenspektren wie (Wieder-)Einstieg und Weiterentwicklung im Beruf, Digitalisierung<br />
der Arbeitswelt, Bewerbung, Finanzen und Stärkung/Resilienz. 6 Aufgrund der Coronapandemie konnten<br />
im Jahr <strong>2020</strong> nur wenige Veranstaltungen aus unserem Jahresprogramm in einem Präsenzsetting stattfinden.<br />
Ab April <strong>2020</strong> digitalisierten wir unser Veranstaltungsprogramm.<br />
Um den individuellen Lebenssituationen und damit auch Zeitkontingenten der Frauen gerecht zu werden,<br />
entwickelten wir drei Formate, die wir seitdem themen- und zielgruppenspezifisch über die Videoplattform<br />
zoom umsetzen:<br />
Unsere Mittagsimpulse (kostenlos; Dauer: eine Stunde) finden an Dienstagen von 12 – 13 Uhr statt und<br />
bieten eine etwas andere Mittagspause, die zum „Zurücklehnen und Zuhören“ einlädt. Themen waren:<br />
• Die Macht der Gefühle – meistere sie im Berufsalltag<br />
• Embodied Communication – wie Emotionen unsere Kommunikation beeinflussen<br />
• Der moderne Businessknigge – up to date in 45 Minuten<br />
• Mein Stress und ich – eine Liebesbeziehung<br />
Die Online-Seminare (kostenlos; Dauer: bis 2 Stunden) finden in der Regel abends von 18 – 20 Uhr statt.<br />
Bei diesem Format gibt es mehr Interaktion mit den Teilnehmerinnen. Themen waren:<br />
• Emotionale Intelligenz – was ist das? Wie kann ich sie nutzen?<br />
• Stilgerecht und wirkungsvoll im Business<br />
• Frauen und Geld: Wir reden übers Geld!<br />
Unsere Online-Workshops (Dauer: bis 3 Stunden) finden in der Regel auch abends statt. Methodenvielfalt<br />
und Interaktivität – zum Beispiel Break-out-Sessions oder Umfragen – haben sich bewährt, um die Aufmerksamkeit<br />
der Teilnehmerinnen auch über einen längeren Zeitraum zu halten und einen intensiven<br />
Austausch auch untereinander zu ermöglichen.<br />
Themen waren:<br />
• Voll vernetzt: Soziale Netzwerke beruflich nutzen<br />
• Profil-Check: Professionalisieren Sie Ihr XING-/LinkedIn-Profil<br />
• Resilienz: Stress und Krisen leichter meistern<br />
• Zeitmanagement – 10 Tipps zum besseren Umgang mit dem inneren Schweinehund<br />
• Mein Profil – mein Ziel<br />
6<br />
Eine Übersicht über alle Veranstaltungen finden Sie im Anhang ab Seite 55.<br />
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Veranstaltungen in der Region<br />
Landkreis Göppingen<br />
Die Kontaktstelle war auch <strong>2020</strong> wieder bei den<br />
Frauenwirtschaftstagen in Göppingen dabei. Am<br />
16. Oktober beteiligte sie sich an der Veranstaltung<br />
„Dein Leben ist viel weiter als du denkst!“mit<br />
der Buchautorin Linda Jarosch. In einer Runde mit<br />
23 Teilnehmerinnen konnte die Veranstaltung unter<br />
den geltenden Abstandsregeln in Präsenz<br />
durchgeführt werden. Die Autorin nahm das<br />
Thema Frau, Beruf, Karriere sehr einfühlsam in<br />
den Blick und berührte mit ihrer Herangehensweise<br />
die Teilnehmerinnen: „Ein weites Leben<br />
wünschen wir uns mehr als ein enges. Und doch spüren wir alltäglich, wie Enge sich anfühlt. Wir lassen<br />
uns eingrenzen durch Rollen, die wir gewählt haben, und halten daran fest, obwohl wir ihnen entwachsen<br />
sind. Es liegt in jeder von uns, die Sehnsucht nach mehr Weite zu verwirklichen und das Bild der freien<br />
Frau kraftvoller zu leben.“ Veranstalter*innen waren die Beauftragten für Chancengleichheit des Landkreises,<br />
die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter, das Netzwerk Fortbildung, die Staufen AG<br />
Göppingen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Göppingen und die Kontaktstelle Stuttgart.<br />
Die Veranstaltung „Migrantinnen Spezial“ fand am 30. September im Landkreis Göppingen gemeinsam<br />
mit dem Welcome Center Region Stuttgart statt (siehe 3.3 Angebote für Migrantinnen Seite 24).<br />
Landkreis Esslingen<br />
In Kooperation mit dem Referat Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit waren <strong>2020</strong> zwei Veranstaltungen<br />
in Filderstadt geplant: Am 9. März der Workshop „Mein Profil – Mein Ziel“ im Rahmen des<br />
Internationalen Frauentags und am 16. Oktober der Zeitmanagement-Workshop „10 Tipps zum besseren<br />
Umgang mit dem Inneren Schweinehund“ im Rahmen der Frauenwirtschaftstage. Beide Veranstaltungen<br />
mussten pandemiebedingt abgesagt werden.<br />
3.2 Landesweite Module: Wiedereinstieg kompakt und Wiedereinstieg intensiv<br />
Wiedereinstieg kompakt Stuttgart und Region<br />
Die bewährten Workshops, Seminare, Fach- und Sprechtage im Präsenzmodus konnten im Jahr <strong>2020</strong> aufgrund<br />
der coronabedingten Regelungen nicht stattfinden. Der Wandel Richtung digitale Formate wurde<br />
aktiv in die Hand genommen, sodass z. B. der Workshop zum Thema „Mein Profil – mein Ziel“ im Herbst<br />
online durchgeführt wurde und auf sehr positive Resonanz bei den Teilnehmerinnen stieß.<br />
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Für das Jahr 2021 sind Planungstermine mit unseren Kooperationspartner*innen gesetzt. Dabei geht es<br />
auch um die Entwicklung von digitalen Modulen, die in der Zukunft – in Kombination mit Präsenzangeboten<br />
– gut einsetzbar sind. Im Landkreis Esslingen gibt es mit der Stadt Filderstadt und der Stadt Esslingen<br />
seit vielen Jahren, mit Göppingen bereits seit einigen Jahren eine ausgesprochen erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Auch gehört die aktive Beteiligung beim Stuttgarter Weiterbildungstag mit Impulsen zum Thema „Erfolgreich<br />
wieder einsteigen“ zu den Angeboten, die wir kontinuierlich durchführen.<br />
Wiedereinstieg intensiv<br />
Das für März <strong>2020</strong> im Präsenzmodus geplante Seminar „Startklar – Berufswegplanung für Frauen“ musste<br />
leider abgesagt werden. Für 2021 sind gezielt Seminare, in der ersten Jahreshälfte online, geplant, die für<br />
die unterschiedlichen Phasen und Aspekte beim Wiedereinstieg relevant sind. Dazu zählen Themen wie<br />
z. B. „Elternzeit gezielt für die Vorbereitung der Bewerbung nutzen“, „Soziale Netzwerke beruflich nutzen“<br />
oder „Zeit- und Energiemanagement“.<br />
3.3 Angebote für Migrantinnen<br />
Informationsveranstaltungen Migrantinnen Spezial/Women‘s special<br />
Mit dem Welcome Center Stuttgart führen wir regelmäßig zwei Veranstaltungen pro Jahr für Migrantinnen<br />
durch. Mit dem Titel „Migrantinnen Spezial – Beruflicher (Wieder-)Einstieg mit der Kontaktstelle Frau und<br />
Beruf Stuttgart“ bzw. „Women’s special – career start, workplace re-entry“ sind Frauen angesprochen, die<br />
in Deutschland beruflich Fuß fassen wollen. Die Veranstaltung für Stuttgarter Migrantinnen fand am 8. Juli<br />
virtuell mit 15 Teilnehmerinnen statt, im Landratsamt Göppingen konnte sie am 30. September mit einer<br />
kleinen Gruppe von 12 Frauen vor Ort durchgeführt werden. Mit einem fachlichen Input zu Wiedereinstieg,<br />
Gründung und Anerkennung von beruflichen Abschlüssen können sich die internationalen (Wieder-<br />
)Einsteigerinnen, zumeist mit akademischem Abschluss, informieren und ihre Fragen stellen – u. a. zum<br />
regionalen Arbeitsmarkt oder zu umfassenden Unterstützungsangeboten des Welcome Centers Stuttgart<br />
und der Kontaktstelle, wie z. B. das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen. Die Veranstaltungen finden<br />
auf Deutsch statt und werden teilweise ins Englische übersetzt, da nicht alle Teilnehmerinnen die entsprechenden<br />
Deutschkenntnisse mitbringen. Die Frauen sind hoch motiviert und nutzen das Angebot intensiv<br />
zur individuellen Information, zum Vernetzen und zur Kontaktaufnahme für nachfolgende Beratungen im<br />
Welcome Center und in der Kontaktstelle.<br />
Mentorinnen-Programm für Migrantinnen<br />
Das landesweite Mentoring-Programm der Kontaktstellen startete <strong>2020</strong> ins vierte Jahr. Es richtet sich an<br />
Migrantinnen und geflüchtete Frauen, die über ausreichende Sprachkenntnisse (mindestens B1) verfügen,<br />
eine berufliche Qualifikation aufweisen und durch ihren Status Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Die Mentorinnen<br />
sollten mindestens zwei Jahre Erfahrungen im Berufsleben in Deutschland gesammelt haben,<br />
idealerweise verfügen sie selbst über einen Migrationshintergrund.<br />
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Während der rund achtmonatigen Programmlaufzeit – und oft auch noch danach – fördern die Mentorinnen<br />
die Annäherung an den Arbeitsmarkt und die berufliche Entwicklung ihrer Mentees: Sie geben ihnen<br />
Einblicke in die eigene Erwerbstätigkeit, wertvolle Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung, der Bewerbung<br />
und Stellensuche und unterstützen sie dabei, eigene Netzwerke für den Einstieg in den<br />
Arbeitsmarkt oder auch für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzubauen. Ergänzt wird<br />
die Arbeit in den Tandems durch die Beratungsangebote und Workshops der Kontaktstelle sowie von landesweiten<br />
Veranstaltungen der Service- und Koordinierungsstelle des Landesprogramms Kontaktstellen<br />
Frau und Beruf (SEKO).<br />
Das Mentorinnen-Programm ist durch den wissenschaftlichen Beirat der Deutschen<br />
Gesellschaft für Mentoring (DGM) zertifiziert – das Siegel attestiert und sichert die<br />
hohe Qualität.<br />
Die Kontaktstelle akquiriert die Teilnehmerinnen aus der Beratung, über Informationen auf ihrer Website,<br />
im Newsletter und über die Social-Media-Kanäle und Pressearbeit. Regelmäßig werden auch durch Empfehlungen<br />
ehemaliger und aktueller Mentees und Mentorinnen neue Teilnehmerinnen geworben. Zum<br />
anderen erfolgt die Kommunikation und Werbung mit dem Welcome Center Stuttgart, dem Dual Career<br />
Center der Wirtschaftsförderung der Region und der Stadt Stuttgart sowie über umfassende Pressearbeit<br />
und die landesweiten Kanäle des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg.<br />
In diesem Jahr konnten 11 Mentees und 11 Mentorinnen aus unterschiedlichen Kulturen und Kontinenten<br />
für das Programm gewonnen werden.<br />
Programmübersicht <strong>2020</strong><br />
Den Auftakt des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen bildete das Speed Dating, das noch in den<br />
Räumen der Kontaktstelle Stuttgart durchgeführt werden konnte. So haben sich die Teilnehmerinnen wenigstens<br />
einmal persönlich getroffen.<br />
Wer passt zu wem? Speed Dating am 5. März.<br />
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Von März und bis November begleitete die Kontaktstelle die Tandems mit regelmäßigen Workshops mit<br />
fachlichen Inputs und Erfahrungsaustausch in der Gruppe sowie bei Bedarf durch Einzelberatung der Tandems.<br />
Die Veranstaltungen stießen bei Mentorinnen wie Mentees auf reges Interesse. Die Themen wurden gut<br />
aufgenommen und in den Tandems vertieft. Ergänzt wurde das Kontaktstellenangebot von jeweils zwei<br />
Online-Workshops für die Mentorinnen und für Mentees, die von der SEKO durchgeführt wurden.<br />
Bei der landesweiten Abschlussveranstaltung am 20. November war die Kontaktstelle auf dem virtuellen<br />
Podium vertreten, wo drei Teilnehmerinnen, eine Unternehmenvertreterin der AEB Stuttgart und die Leiterin<br />
der Kontaktstelle Stuttgart Einblicke in das Programm und die Arbeit in den Tandems gaben.<br />
Mentoring in Krisenzeiten<br />
In diesem Jahr war die Kontaktstelle durch die Coronapandemie besonders gefordert: Durch den Lockdown<br />
im März war schnelles Umdenken und flexibles Agieren gefragt, um das Programm auf dem gleichen<br />
hohen Qualitätslevel wie in den Jahren zuvor erfolgreich weiterzuführen. Die Kontaktstelle hat gemeinsam<br />
mit den Teilnehmerinnen den Umstieg gemeistert: Nach dem ersten Treffen vor Ort konnten alle weiteren<br />
Veranstaltungen termingerecht online durchgeführt und somit der regelmäßige Kontakt und Austausch<br />
über diesen Weg möglich gemacht werden. Die Resonanz auf die Online-Formate war gemischt: Einerseits<br />
begrüßten es die Frauen, von zu Hause aus teilnehmen zu können und sich gleichzeitig in geschütztem<br />
Rahmen digitale Kompetenzen anzueignen. Andererseits war die Kommunikation im digitalen Raum auch<br />
schwierig und anstrengend, insbeondere für Frauen, die noch keine sicheren Sprachkenntnisse mitbrachten.<br />
„Menschliche Begegnung ist nicht ersetzbar“, so das Fazit einer Mentee.<br />
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Besonders herausfordernd für viele Mentees waren die schwierige Lage am Arbeitsmarkt, die begrenzte<br />
Zeit für die eigene berufliche Entwicklung wegen Homeschooling und Kinderbetreuung während des Lockdowns,<br />
kaum Praktikumsangebote und nur sehr eingeschränkte Kontakte. Umso wertvoller war die<br />
Begleitung in dieser schwierigen Zeit durch die Beraterinnen der Kontaktstelle und vor allem durch die<br />
Mentorinnen, die als tragende Säule das Programm ehrenamtlich unterstützen. Für ihren engagierten Einsatz<br />
möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken!<br />
Trotz der coronabedingten stark eingeschränkten Möglichkeiten fand eine Mentee eine feste Stelle in einem<br />
Start-up in der Transportbranche, eine Mentee startete im Oktober ihre Ausbildung zur medizinischtechnischen<br />
Laboratoriumsassistentin und vier Frauen begannen während oder im Anschluss an das Programm<br />
eine Weiterbildung.<br />
Feedbacks aus dem Mentorinnen-Programm <strong>2020</strong><br />
Mentorinnen wie Mentees äußerten, dass sie in den Tandems und in der Gruppe auch durch das Zusammentreffen<br />
unterschiedlichster Kulturen sehr voneinander profitiert haben und den Kontakt auch nach<br />
dem Ende des Programms halten wollen. Für das berufliche und persönliche Vorankommen sowie zum<br />
Netzwerken innerhalb der gesamten Gruppe ist das Format des Mentorinnen-Programms von unschätzbarem<br />
Wert. So gab es auch in diesem Jahr wieder viel positives Feedback:<br />
„Danke an <strong>BeFF</strong> für die tolle Gelegenheit, andere tolle Frauen kennen zu lernen. Auf bald!“<br />
„Ich habe mich schon auf ein paar Stellen beworben. Das ist ein großer Schritt für mich mich stärker zu<br />
fühlen.“<br />
„Jede Etappe ist gigantisch und schwierig, bis man sie zum ersten Mal absolviert hat. Jetzt weiß ich, dass<br />
ich den nächsten Schritt ohne Angst laufen kann.“<br />
„Wir nehmen viel Motivation für die Zukunft und eine tolle Freundschaft mit!“<br />
„Unsere Gespräche haben mir geholfen, die Perspektive zu wechseln.“<br />
„Spannender Austausch, fachliche Themen, neue Einblicke in eine andere Kultur. 谢 谢 “<br />
„Viel mentale Unterstützung und Korrektur bei der deutschen Sprachen. Schöne Erfahrung. Digital ist einfacher,<br />
aber menschliche Begegnung ist nicht ersetzbar. Schade dass vieles wegen Corona begrenzt ist.<br />
Hoffentlich läuft das Tandem noch etwas länger…“<br />
Mehrere Mentorinnen werden auch 2021 wieder im Programm dabei sein, andere pausieren, bleiben aber<br />
mit der Kontaktstelle in Verbindung. Konkrete Erfolgsgeschichten von Teilnehmerinnen und einer Unternehmensvertreterin<br />
aus dem Stuttgarter Mentorinnen-Programm finden sich im Anhang und auf der<br />
landesweiten Website der Kontaktstellen www.frauundberuf-bw.de.<br />
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3.4 Angebote für Gründerinnen und Selbstständige<br />
Der für den 15. Mai mit der IHK Region Stuttart geplante „21. Gründerinnentag“<br />
musste coronabedingt abgesagt werden.<br />
Die Veranstaltungen „Erfolgreich gründen im Nebenerwerb – Der<br />
kleine Start“ finden in Kooperation mit der IHK Region Stuttgart seit<br />
mehr als 10 Jahren statt. Das Angebot trägt der Tatsache Rechnung,<br />
dass weiterhin eine große Anzahl von Gründungen im Nebenerwerb<br />
gestartet wird und diese Tendenz anhaltend ist.<br />
Entsprechend dem Bedarf und der starken Nachfrage von am „Kleinen Start“ Interessierten wurde die<br />
Veranstaltung auch für <strong>2020</strong> sechs Mal terminiert. Die Durchführung der Präsenzveranstaltung war am<br />
23. Januar noch mit 40 Personen möglich, am 1. Oktober nahmen 30 Personen unter entsprechenden<br />
Hygiene- und Abstandsregeln teil. Die anderen Termine mussten abgesagt werden.<br />
In der Veranstaltung wird in kompakter Form über steuer- und versicherungsrechtliche Aspekte sowie<br />
über Meldepflichten und finanzielle Anrechnungen anderer finanzieller Einnahmen (z. B. bei Arbeitslosenund<br />
Elterngeld) informiert. Im Mittelpunkt stehen die Informationen, was zwingend bei einem kleinen<br />
Start zu beachten ist und wann bei der nebenberuflichen Gründung mit welchen Kosten zu rechnen ist,<br />
vor allem aber auch der Aspekt, welche Chancen – gerade auch für Frauen – in der nebenberuflichen<br />
Gründung und Selbstständigkeit liegen.<br />
Die durchgängigen Themen der Veranstaltungen waren:<br />
• Anmeldung einer Gründung im Nebenerwerb (u. a. Gewerbe – freier Beruf)<br />
• Klein starten – mit System (von der Idee zur Umsetzung, Vorteile eines Geschäftsplans)<br />
• Steuerrecht für Selbstständige (u. a. Steuerarten und Gewinnermittlung, Rechnungen)<br />
• Krankenversicherung für Selbstständige (u. a. beitragsfreier Hinzuverdienst)<br />
• Rentenversicherung für Selbstständige (u. a. Versicherungspflicht)<br />
• Öffentliche Förderung – Hinweise zu Beratungs- und Förderprogrammen<br />
• Relevante Einkommensgrenzen<br />
• Elternzeit und Elterngeld<br />
Für das Jahr 2021 haben wir gemeinsam mit der IHK Region Stuttgart erneut sechs Termine für die<br />
Veranstaltung geplant. Was davon umgesetzt werden kann, entscheidet sich sukzessive.<br />
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3.5 Längerfristige Programme zum Wiedereinstieg, zur beruflichen Weiterentwicklung<br />
und Karriereplanung<br />
3.5.1 Aktiv durch Coaching<br />
„Aktiv durch Coaching“ ist ein Programm für Frauen, die aktuell auf dem Weg in den Arbeitsmarkt sind.<br />
Dazu gehören arbeitslose Frauen, Wiedereinsteigerinnen nach der Elternzeit und Familienphase sowie<br />
Frauen, die sich auf dem Weg in die Selbstständigkeit befinden oder als Selbstständige wieder eine sozialversicherte<br />
Stelle suchen. Die Maßnahme ist AZAV-zertifiziert und wird durch die Agentur für Arbeit und<br />
das Jobcenter gefördert.<br />
Das viermonatige Programm beinhaltet acht individuelle Einzelcoachings und acht Gruppencoachings. Ergänzend<br />
dazu wird ein wöchentliches gecoachtes Bewerbungsmanagement mit der Möglichkeit<br />
angeboten, am PC und in kleineren Gruppen an den individuellen Themen weiterzuarbeiten. Auch die<br />
intensive und individuelle Begleitung der Teilnehmerinnen durch Online- und Telefoncoachings gehört<br />
zum Setting. Netzwerkveranstaltungen mit thematischen Inputs von Fachleuten aus unterschiedlichen<br />
Branchen und der Gelegenheit zur Vernetzung der aktuellen und der ehemaligen Teilnehmerinnen runden<br />
das Angebot ab. Der Einstieg ist jederzeit möglich.<br />
Zentrale Themen und Trainingsfelder im Coachingprozess sind:<br />
• die stärkenorientierte Kompetenz- und Potenzialanalyse/Erfolgsgeschichten und Talente<br />
• die Entwicklung eines persönlichen Kompetenzprofils mit USP (Alleinstellungsmerkmal)<br />
• die selbstbewusste und überzeugende Präsentation der Kompetenzen, der Fachlichkeit,<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch<br />
• die Identifikation von passenden Stellen und möglichem Weiterbildungsbedarf<br />
• bei Gründungsideen: die Entwicklung eines Businessplans mit individueller Strategie zur<br />
nachhaltigen Positionierung auf dem Markt<br />
Die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes, die Möglichkeit von zeitlicher Flexibilisierung und der<br />
Umgang mit Belastungen spielen dabei häufig eine Rolle.<br />
Im Gruppencoaching mit Wissenstransfer und Training gibt es festgelegte Themen, die je nach Bedarf der<br />
Teilnehmerinnen auch variiert werden können: von der Entwicklung des persönlichen Kompetenzprofils<br />
und der individuellen Bewerbungsstrategie über Gehaltsverhandlungen, die selbstsichere Präsentation in<br />
Vorstellungsgesprächen bis zum Zeit- und Stressmanagement und dem Umgang mit Absagen.<br />
Aufgrund der pandemischen Lage wurde ein Teil des Programms innerhalb kurzer Zeit digitalisiert und in<br />
eine alternative Lernform umgestellt. Einzelcoachings, Beratungen und Gruppencoachings sowie das wöchentliche<br />
Bewerbungsmanagement wurden erfolgreich virtuell durchgeführt. Die schnelle Umstellung<br />
forderte Teilnehmerinnen und Coaches gleichermaßen heraus. Durch die intensive Begleitung der Teilnehmerinnen<br />
über Telefon- und Onlinecoaching und ein hohes Maß an Flexibilität und Lernbereitschaft<br />
konnten alle teilnehmenden Frauen von dieser Umstellung profitieren und ihre digitale Kompetenz u. a.<br />
in der Online-Präsentation und im Online-Vorstellungsgespräch zielführend erweitern.<br />
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Ergebnisse und Feedbacks<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> nahmen 21 Frauen am Programm teil. Davon konnten 10 während oder kurz nach dem Programm<br />
eine neue Stelle ihrer Qualifikation entsprechend antreten. Drei Teilnehmerinnen haben sich auf<br />
den Weg in die Selbstständigkeit gemacht. Darunter ist eine Frau, die einen Businessplan im Bereich der<br />
Kreativwerkstatt für Kinder im Grundschulalter entwickelt hat und mit den ersten Kursen und einer eigenen<br />
Homepage starten konnte. Vier Teilnehmerinnen schlossen eine berufliche Weiterbildung an, eine<br />
nahm ein Studium auf.<br />
Die Befragung nach Maßnahmenende sowie das Ergebnis aus der Evaluation bestätigen, dass sich das<br />
Konzept bewährt. Die Frauen schätzen die individuelle Ausrichtung im Einzelcoaching, verknüpft mit den<br />
Themeninputs der Gruppencoachings und der Möglichkeit, sich intensiv auszutauschen und im vertrauten<br />
Rahmen in der Gruppe zu arbeiten. Die Atmosphäre in den Gruppenangeboten mit den anderen Frauen,<br />
die in einer ähnlichen Situation sind, wird als sehr wertschätzend und stärkend erlebt. Zusätzlich wird das<br />
begleitende EDV-gestützte Bewerbungsmanagement intensiv zur selbst gesteuerten Arbeit und zum weiteren<br />
Austausch in der Gruppe genutzt. Auszug aus den Rückmeldungen:<br />
„Ich war selbst überrascht, dass das Programm so wirkt und ich mich jetzt so selbstbewusst fühle.“<br />
„Die Angebote sind höchst professionell und gleichzeitig individuell ausgerichtet, sehr unterstützend und<br />
stärkend im Hinblick auf die Orientierung und Positionierung am Arbeitsmarkt. Der zeitliche Rahmen von<br />
vier Monaten gibt mir die Chance mich mit all den Impulsen zu entwickeln, vieles auszuprobieren und die<br />
richtigen Entscheidungen zu treffen.“<br />
„Ich fühle mich hier wohl, weil ich mit anderen Frauen zusammen bin, die in ähnlichen Situationen sind.<br />
Schon nach der Hälfte des Programms fühle ich mich gestärkt.“<br />
„Ich finde das Programm super, es verstärkt das Selbstbewusstsein und man bekommt tolle Tipps von<br />
anderen Frauen, die in der gleichen Situation sind.“<br />
„Ich habe viele Inspirationen mitnehmen können und bin sehr froh, so viele tolle Frauen kennengelernt<br />
und Netzwerke geknüpft zu haben. Ich werde <strong>BeFF</strong> auf jeden Fall weiterempfehlen!“<br />
3.5.2 FORUM FRAUEN im Verbund<br />
Auch im Jahr <strong>2020</strong> führte <strong>BeFF</strong> die Einzelmaßnahmen „Ziel 1: Elternzeit – und dann?“ sowie „Ziel 3: Sprungbrett<br />
– Chancen nutzen!“ im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts FORUM FRAUEN durch. Es beinhaltet<br />
insgesamt fünf Einzelmaßnahmen und wird im Trägerverbund mit dem Sozialunternehmen Zora gGmbH,<br />
dem Caritasverband für Stuttgart e.V., dem SKF – Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und der Neuen<br />
Arbeit gGmbH Stuttgart umgesetzt. Zielgruppe sind Frauen im ALG II-Leistungsbezug; die Durchführung<br />
erfolgt im Auftrag des Jobcenters der Stadt Stuttgart. 7<br />
7<br />
Die Servicestelle SGB II beschreibt das FORUM FRAUEN als Gute Praxis unter www.sgb2.info/DE/Ideen-Koepfe/Gute-<br />
Praxis/jobcenter-stuttgart-forum-frauen.html.<br />
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Schnittstelle zwischen Jobcenter und den Trägern ist die „Clearingstelle“. Die Mitarbeiterinnen führen ein<br />
Profiling durch, legen die individuellen Entwicklungsziele mit den Teilnehmerinnen fest und leiten sie in<br />
die Einzelmaßnahmen weiter.<br />
Zielgruppen und Programm-Bausteine<br />
Das Programm „Ziel 1: Elternzeit – und dann?“ (im Folgenden „Ziel 1“ genannt) richtet sich an Frauen, die<br />
mindestens ein Kind unter drei Jahren haben und sich in der gesetzlichen Elternzeit befinden. Es dauert<br />
bis zu 6 Monate mit Option auf Verlängerung. Ziel ist die Planung des beruflichen Wiedereinstiegs und die<br />
Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Teilnehmerinnen erhalten regelmäßig Einzelcoachings,<br />
sind nach Bedarf mit ihrer Coach in telefonischem und schriftlichem Austausch und haben<br />
die Möglichkeit zur Teilnahme an Gruppenangeboten.<br />
Im „Ziel 3: Sprungbrett – Chancen nutzen!“ (im Folgenden „Ziel 3“ genannt) geht es um die Vermittlung in<br />
Arbeit bzw. den Einstieg ins Erwerbsleben oder eine berufliche Qualifizierung. Das Programm dauert bis<br />
zu 6 Monate mit Option auf Verlängerung. Die Teilnehmerinnen erhalten an drei Vormittagen pro Woche<br />
Gruppen- und Einzelberatungsangebote.<br />
Auch Praktika und die Nachbetreuung zur Stabilisierung nach der Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung<br />
gehören zu den beiden Maßnahmen.<br />
FORUM FRAUEN im „Corona-Jahr“<br />
Während des Lockdowns im Frühjahr wurde die Maßnahme vom Jobcenter für drei Monate ausgesetzt.<br />
Wir haben die Frauen in unseren beiden Maßnahmen – wenn auch eingeschränkt wegen Kurzarbeit – auch<br />
in dieser Zeit online, postalisch und telefonisch weiterbetreut. So konnten berufliche Einstiegsprozesse<br />
fortgeführt und die Frauen auch im psychosozialen Kontext gestärkt werden: Themen waren u. a. die familiäre<br />
Belastung durch Schließung von Kitas und Schulen, die persönliche Stärkung in der Krisensituation<br />
oder auch – im Rahmen der Nachbetreuung – der Umgang mit Kurzarbeit oder drohendem Verlust der<br />
Arbeitsstelle. Konkrete Aktivitäten zur beruflichen Integration waren in dieser Zeit dagegen schwierig, da<br />
der Stellenmarkt reduziert war oder Weiterbildungseinrichtungen geschlossen waren. Dennoch wurden<br />
Perspektiven für die Zeit nach dem Lockdown erarbeitet.<br />
Mitte Juni wurde die Maßnahme im ursprünglichen Umfang fortgesetzt und die Frauen konnten unter<br />
Einhaltung der Hygienevorschriften auch wieder persönlich in die Beratung kommen. Gruppenangebote<br />
fanden wieder regelmäßig statt – teils vor Ort mit reduzierter Gruppengröße, teils online. Frauen, die keinen<br />
Laptop hatten, bot <strong>BeFF</strong> einen Leihlaptop an. Zusätzlich startete <strong>BeFF</strong> einen Spendenaufruf an<br />
Stiftungen und Unternehmen mit dem Ziel, die Teilnehmerinnen mit eigenen Laptops auszustatten.<br />
Die Nutzung digitaler Medien im Einzel- und Gruppensetting bot die Möglichkeit, den intensiven Kontakt<br />
zu den Teilnehmerinnen zu halten, auch wenn diese wegen Kinderbetreuung etc. zu Hause bleiben mussten.<br />
Gleichzeitig lernten sie den Umgang mit Computern und erweiterten ihre Online-Kompetenzen, was<br />
ihre Chancen am Arbeitsmarkt erhöhte.<br />
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Das ganze Jahr über war die Arbeit von der Pandemie geprägt: Coronabedingte Kitaschließungen, Quarantäne-Phasen,<br />
ein verringertes Stellenangebot oder Einschränkungen bei Behörden oder Bildungsträgern<br />
erschwerten teils das zielgerichtete Vorankommen.<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> waren insgesamt 302 Teilnehmerinnen im Programm FORUM FRAUEN. An den Maßnahmen<br />
von <strong>BeFF</strong> nahmen 75 Frauen teil: 35 im „Ziel 1“ und 40 im „Ziel 3“. Wegen des Lockdowns wurde die<br />
gesamte Maßnahme drei Monate lang ausgesetzt. Die Teilnahmedauer wurde bei vielen Frauen verlängert.<br />
Somit gab es einen etwas geringeren Durchlauf an Teilnehmerinnen im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Schwerpunktthemen<br />
In den Einzel- und Gruppenangeboten wurden folgende Themen bearbeitet:<br />
• Realistische und nachhaltige Berufswegplanung<br />
• Auseinandersetzung mit der beruflichen Biographie, Stärkung des Selbstvertrauens und der<br />
eigenen Handlungskompetenz<br />
• Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen, Begleitung bei der Stellensuche, Vorbereitung<br />
auf Vorstellungsgespräche<br />
• Vermittlung digitaler Kompetenz, Kommunikationstraining<br />
• Rechtliche Themen (z. B. Rechte und Pflichten im SGB II oder Rechtsansprüche im<br />
Zusammenhang mit der Elternzeit)<br />
• Finanzierungsmöglichkeiten, z. B. Studium/Höherqualifizierung<br />
• Organisation von Praktika<br />
• Gezielte Bearbeitung von Vermittlungshemmnissen (u. a. Anerkennung von im Ausland<br />
erworbenen Qualifikationen; Verbesserung der Deutschkenntnisse)<br />
• Aufbau einer verlässlichen Kinderbetreuung (Schwerpunktthema im „Ziel 1“)<br />
• Verbesserung der Wohnsituation<br />
Psychosoziale Beratung<br />
Um Vermittlungshemmnisse abzubauen, spielt die Begleitung im psychosozialen oder gesundheitlichen<br />
Kontext eine wesentliche Rolle. Deshalb werden neben dem beruflichen Schwerpunkt der Maßnahme<br />
auch Themen bearbeitet wie Gewalt in der Familie, Trennung, Schulden, Überlastung, psychische und physische<br />
Probleme oder schlicht der Mangel an Selbstvertrauen. Während des Lockdowns häuften sich die<br />
Überforderungssituationen und der Bedarf an Beratung und Erarbeitung von Lösungsstrategien stieg zusätzlich.<br />
Seminare und Gruppencoachings zum Thema Resilienz trugen zusätzlich zur Stabilisierung bei. In<br />
einigen Fällen war auch die Vermittlung zu entsprechenden Fachberatungsstellen sehr hilfreich.<br />
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Familiäre Situation/Anzahl der Alleinerziehenden<br />
Ein großes Vermittlungshemmnis war auch in diesem Jahr die fehlende Kinderbetreuung. Im „Ziel 1“ hatten<br />
17 von 35 Teilnehmerinnen zu Projektbeginn keine geregelte Betreuung, 9 Frauen waren<br />
alleinerziehend. Im „Ziel 3“ hatten 35 der 40 Frauen Kinder, 22 waren alleinerziehend. Zentrales Thema<br />
war die Suche nach passenden Betreuungsangeboten, teilweise wurden Dringlichkeitsanträge gestellt und<br />
die Rechtsansprüche auf die KiTa-Plätze geltend gemacht. Erschwerend kamen die coronabedingten<br />
Schließungen der Kinderbetreuungseinrichtungen hinzu. Das Schaubild fasst die Situation der Teilnehmerinnen<br />
aus beiden Maßnahmen zusammen.<br />
Familiäre Situation<br />
Kinderlos<br />
7%<br />
Mit Kind(ern), nicht<br />
alleinerziehend<br />
52%<br />
Alleinerziehend<br />
41%<br />
Migrationshintergrund<br />
Im „Ziel 1“ hatten 17 Teilnehmerinnen einen Migrationshintergrund, im „Ziel 3“ waren es 33. Mangelnde<br />
Deutschkenntnisse waren oft eine Hürde auf dem Weg in den Arbeitsmarkt oder eine Qualifizierung. Für<br />
Frauen mit ausländischem Bildungsabschluss spielte die Begleitung im Anerkennungsverfahren eine Rolle.<br />
Bei den Migrantinnen, die in ihrem Heimatland ein Studium absolviert hatten, musste geklärt werden, ob<br />
bzw. in welcher Form ein Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt möglich ist und ggf. Nachqualifizierungen<br />
notwendig waren.<br />
Migrationshintergrund<br />
Kein Migrationshintergrund<br />
33%<br />
Migrationshintergrund<br />
67%<br />
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Bildungshintergrund<br />
Eine große Hürde auf dem Weg in Ausbildung oder Arbeit ist ein fehlender bzw. in Deutschland nicht anerkannter<br />
Schulabschluss (bei 20 % der Teilnehmerinnen). Einen Haupt- bzw. Förderschulabschluss<br />
brachten 19 % der Frauen mit. 34 % hatten eine in Deutschland anerkannte Ausbildung oder ein Studium<br />
absolviert, jedoch hatten diese oftmals nur wenig Berufserfahrung oder ihre beruflichen Qualifikationen<br />
lagen lange Zeit zurück. Oft ging es um eine Umorientierung, da der ursprüngliche Beruf z. B. aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht mehr ausgeübt werden konnte. Das Schaubild zeigt den höchsten Bildungs- bzw.<br />
Berufsabschluss der Teilnehmerinnen von „Ziel 1“ und „Ziel 3“.<br />
Höchster Bildungsabschluss<br />
Berufsausbildung<br />
21%<br />
Studium<br />
13%<br />
In D nicht/nur teilw.<br />
anerkannte Ausbildung Abitur,<br />
4% FH-Reife,<br />
Hochschulzugang<br />
9%<br />
Kein<br />
Schulabschluss/in D<br />
nicht anerkannt<br />
20%<br />
Mittlere Reife<br />
14%<br />
Haupt-/Förderschulabschluss<br />
19%<br />
Erwerbssituation<br />
Nur sechs Teilnehmerinnen (8 %) waren seit maximal einem Jahr arbeitssuchend, während 53 Frauen<br />
(71 %) ein bis mehrere Jahre lang nicht gearbeitet hatten oder noch nie in Deutschland berufstätig waren.<br />
Viele Frauen mit Kindern waren auch trotz recht solider schulischer und beruflicher Voraussetzungen von<br />
langer beruflicher Auszeit betroffen.<br />
Erwerbssituation<br />
Noch nie<br />
berufstätig<br />
17%<br />
keine Angabe<br />
1%<br />
Ruhender AV<br />
wegen<br />
Elternzeit<br />
20%<br />
Unter einem<br />
Jahr<br />
arbeitssuchend<br />
8%<br />
Ein bis mehrere Jahr(e)<br />
nicht berufstätig<br />
54%<br />
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Berufliche Integration der Frauen<br />
Trotz „Corona-Jahr“ mit all seinen Beschränkungen und Herausforderungen waren die Maßnahmen im<br />
FORUM FRAUEN erfolgreich: Im „Ziel 1“ beendeten im Jahresverlauf 19 Teilnehmerinnen die Maßnahme.<br />
Davon erarbeiteten sich 9 Frauen (47 %) noch während der Elternzeit gute berufliche Perspektiven: Sie<br />
kehrten zurück in ein Beschäftigungsverhältnis in Voll- oder Teilzeit, begannen ein Studium, eine Ausbildung<br />
oder eine andere Qualifizierungsmaßnahme. 16 Teilnehmerinnen setzen die Maßnahme 2021 fort.<br />
Im „Ziel 3“ beendeten 16 Teilnehmerinnen die Maßnahme, davon 6 Frauen (37,5 %) mit einer konkreten<br />
beruflichen Perspektive: Vier Frauen nahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, zwei<br />
begannen eine Berufsausbildung. 24 Teilnehmerinnen setzen die Maßnahme 2021 fort.<br />
3.5.3 Mit Coaching zum Erfolg<br />
Das Programm „Mit Coaching zum Erfolg“ richtet sich an<br />
berufstätige Frauen und an Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche,<br />
an öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Ziel ist<br />
die berufliche Weiterentwicklung und die Vorbereitung des<br />
nächsten Karriereschrittes. Das ca. halbjährige berufsbegleitende<br />
Programm beinhaltet eine bewährte Kombination von<br />
Tagestrainings, Gruppen- und Einzelcoachings:<br />
Vier Trainingstage (samstags) zu den Themen<br />
• Individuelle Ressourcen und Kompetenzen<br />
• Optimierung von Verhandlungs- und Kommunikationstechniken<br />
• Verantwortung und Führung<br />
• Selbstpräsentation und Positionierung<br />
Vier Gruppencoachings zu Werten, Zielen, Visionen, Einführung ins kollegiale Coaching und Fallbesprechungen<br />
sowie zwei individuelle Einzelcoachings pro Teilnehmerin kommen hinzu. Durch das<br />
Programm führt unsere langjährige Referentin Monika Nill, Wirtschaftspsychologin, Trainerin und Coach.<br />
Die Informationsveranstaltung am 22. Juli wurde von 18 interessierten Frauen besucht. Sieben Frauen aus<br />
Wirtschaftsunternehmen und Non-Profit-Organisationen haben sich für eine Teilnahme entschieden.<br />
Immer häufiger trägt das Unternehmen die Kosten. Das Programm wurde in der Coronapandemie, wenn<br />
möglich, in Präsenz durchgeführt. Der überwiegende Teil des Programms fand allerdings virtuell statt.<br />
Die Teilnehmerinnen waren zum Abschluss alle mit ihren Schritten zum beruflichen Weiterkommen sehr<br />
zufrieden und empfehlen das Programm gerne weiter. Alle berichteten von einem gewachsenen<br />
Selbstvertrauen und erhöhter Durchsetzungsfähigkeit sowie über konkrete Schritte zur Erreichung der<br />
angestrebten Ziele und Wünsche für die weitere berufliche Entwicklung.<br />
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3.5.4 Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45<br />
Wenn Frauen berufliche Veränderungssituationen selbstsicher und souverän meistern wollen, dann sind<br />
sie im Programm „Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45“ genau richtig. Das ca. sechs Monate<br />
dauernde Programm begleitet Frauen, die sich umorientieren wollen oder derzeit nicht erwerbstätig sind,<br />
beim Ausloten ihrer beruflichen Möglichkeiten und bei der Planung und Umsetzung ihrer Ziele.<br />
Die Mehrheit der Frauen ist heute sehr gut qualifiziert. Viele haben eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
oder ein Studium absolviert und langjährige Berufserfahrung. Aus unterschiedlichen Gründen, u. a. durch<br />
berufliche Auszeiten, kann in der Lebensmitte eine Veränderung notwendig werden und es muss eine<br />
(neue) berufliche Perspektive gefunden werden.<br />
Seit Beginn der Coronapandemie sind Frauen besonderen Belastungen und Anforderungen ausgesetzt.<br />
Motivation, fachliche Qualifikationen und Erfahrung sind zwar gute Argumente für berufliches<br />
Weiterkommen. Dennoch ist es herausfordernd, sich im mittleren Lebensalter auf dem sich rasant<br />
verändernden Arbeitsmarkt zu platzieren und eine passende, der Qualifikation entsprechende Tätigkeit<br />
zu finden, die auch das Einkommen hinreichend sichert.<br />
Auf diese Herausforderungen zugeschnitten bietet das Programm eine Kombination aus Trainingstagen,<br />
Gruppen- und Einzelcoachings und einer Gesprächsrunde mit Personalverantwortlichen aus Unternehmen.<br />
Die Durchführung erfolgt im Wechsel von Online- und Präsenzformaten. Themenschwerpunkte sind<br />
Ressourcen und Kompetenzen, individuelle Strategien bei der Stellensuche und Bewerbung, Digitalisierung<br />
in der Arbeitswelt, Netzwerken, Selbstpräsentation und Selbstmarketing. Aufgrund wiederholter<br />
gesundheitlicher Fragestellungen wurde ein zusätzlicher Trainingstag zu den Themen Gesundheit und<br />
Resilienz aufgenommen.<br />
Für Stuttgarterinnen wird das Programm gefördert von der Abteilung für individuelle Chancengleichheit<br />
von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart; für Frauen aus der Region erfolgt eine Förderung durch die<br />
GlücksSpirale.<br />
Das Programm ist am 19.9.<strong>2020</strong> mit 8 Teilnehmerinnen gestartet und endet am 31.3.2021. Es wird durchgeführt<br />
von unserer langjährigen Referentin Monika Nill, Wirtschaftspsychologin, Trainerin und Coach.<br />
Der Nutzen wird von den Teilnehmerinnen regelmäßig als sehr hoch bewertet.<br />
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4 Zusammenarbeit mit der Wirtschaft<br />
4.1 Information und Beratung<br />
Die Information und Beratung von Gründerinnen und Solo-Selbstständigen ist ein etablierter Teil unseres<br />
Angebotes bei der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Zur Festigung und zum Ausbau der Kleinunternehmen<br />
trägt sowohl die begleitende Beratung als auch die Durchführung von Veranstaltungen bei, die<br />
Informationen und Optionen für Zusammenarbeit bieten.<br />
Von (kleinen) Unternehmen und Non-Profit-Organisationen wird die Kontaktstelle bei der Besetzung von<br />
offenen Stellen angefragt und in Frage kommende Frauen werden informiert. Aufgrund guter Erfahrung<br />
kommen die Unternehmen diesbezüglich wiederholt auf die Kontaktstelle zu.<br />
Die Kontaktstelle kann auf ein Netzwerk und bereits bestehende Kontakte insbesondere zu Wirtschaftsorganisationen<br />
zurückgreifen, um die Themen Fachkräftesicherung durch Frauenerwerbstätigkeit, die<br />
verstärkte Beteiligung von Frauen im Gründungsgeschehen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
in der Region voranzubringen.<br />
Kooperationen machen vielfältige Veranstaltungen möglich und vertiefen die Beratungskompetenz über<br />
das weitreichende Angebot für Gründerinnen – von Informations- und Beratungsstellen der Kammern,<br />
Verbände und Innungen, über Projekte und Angebote für Start-ups bis zu branchen-, themen- und frauenspezifischen<br />
Netzwerken.<br />
4.2 Landesweite Module für Unternehmen<br />
4.2.1 Gründerinnen-Know-how kompakt<br />
Seit gestern Chefin – was kommt morgen?<br />
Auch diese Veranstaltung, die im Jahr zuvor das 10-jährige Jubiläum feierte, konnte coronabedingt nicht<br />
stattfinden. Die Veranstaltung für Gründerinnen und selbstständige Frauen in der Region Stuttgart wurde<br />
bislang in Kooperation mit den Agenturen für Arbeit Stuttgart, Göppingen und Ludwigsburg und einer<br />
Unternehmensberaterin durchgeführt. Gezielt wurden dabei auch die Unternehmerinnen angesprochen,<br />
die z. T. schon vor längerer Zeit mit dem Gründungszuschuss in die Selbstständigkeit gestartet waren. Die<br />
Veranstaltung beinhaltete neben wechselnden Inputs zu Themen wie „Honorar & Preise“ oder<br />
„professionelle Positionierung“ eine Unternehmerinnenmesse, Informationsstände und für viele die<br />
besonders geschätzte Möglichkeit, sich locker auszutauschen und über den Tag hinaus Kontakte zu<br />
knüpfen. Um diesem Interesse an Vernetzung Rechnung zu tragen, planen wir für 2021 ein passendes<br />
Format.<br />
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Treff für Gründerinnen und Selbstständige<br />
Der Treff bietet Gründerinnen und bereits Selbstständigen die Möglichkeit für Kontakt, Information und<br />
Austausch. Im Jahr <strong>2020</strong> war für März das Thema „Sichtbar werden durch Design“ geplant, das<br />
coronabedingt nicht vor Ort umgesetzt werden konnte und aus Kapazitätsgründen der impulsgebenden<br />
Agentur digital nicht zur Verfügung stand.<br />
Sehr gut angenommen wurde das Thema „Besser gemeinsam. Gemeinsam besser. Netzwerken ist mehr<br />
als liken!“ im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 16. Oktober. Für Anfang des Jahres 2021 ist bereits<br />
ein Online-Input zum Thema: „Chancen und Tipps für Kleinunternehmen in der Coronakrise“ geplant.<br />
4.2.2 Unternehmens-Einblicke/Firmenbesuche<br />
In der Reihe Unternehmens-Einblicke fand am 24. September eine Abendveranstaltung bei der Firma AEB<br />
statt – einem Software-Anbieter für Logistik- und Außenwirtschaftsprozesse von Industrie-, Dienstleistungs-<br />
und Handelsunternehmen.<br />
Unter strengen Hygieneregeln machte das Unternehmen einen Besuch am Stammsitz in Stuttgart-Möhringen<br />
möglich. Die 12 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Programmen von <strong>BeFF</strong> und der Kontaktstelle<br />
erhielten vielfältige Einblicke in die beeindruckende Architektur, die Unternehmensphilosophie, das Leistungsspektrum,<br />
die Strukturen, die Arbeitsbereiche und wie „New Work“ und „Arbeit 4.0“ in der Praxis<br />
gelebt werden: flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf in den verschiedenen Lebenssituationen. Teamstrukturen über Abteilungen und Hierarchien hinweg<br />
fördern die Eigenverantwortung und die IT-Ausstattung ermöglicht das papierlose Büro.<br />
Darüber hinaus konnten die Teilnehmerinnen Informationen und Tipps für die individuelle Bewerbungsstrategie<br />
aus einem agilen Unternehmen mit Fachkräftebedarf mitnehmen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Software-Unternehmen vertiefte sich weiter dadurch, dass zwei AEB-<br />
Mitarbeiter*innen als Mentorinnen im Mentorinnen-Programm für Migrantinnen zwei unserer Mentees<br />
über einen Zeitraum von 8 Monaten beim Ankommen und Integrieren in den hiesigen Arbeitsmarkt begleitet<br />
haben.<br />
4.2.3 Fachgespräche mit Unternehmen<br />
Im Juni/Juli <strong>2020</strong> kam das AUS für Häuser der Warenhauskette GALERIA Karstadt Kaufhof. Betroffen war<br />
eines der Häuser in Stuttgart. Mehr als 30 Mitarbeiterinnen verloren ihren Arbeitsplatz. Die für ihre<br />
Mitarbeiterinnen sehr engangierte Leiterin des Hauses kam auf die Kontaktstelle zu mit der Frage, was wir<br />
den Frauen an Beratung und Unterstützung einmalig oder auch weitergehend anbieten können. An einem<br />
Informationstag am 16. Juli informierten wir die Frauen über das Beratungsangebot und die<br />
weiterführenden Programme der Kontaktstelle. An der Veranstaltung haben 20 Frauen teilgenommen –<br />
darunter jüngere Frauen bis 30 Jahre bis hin zu Frauen bis Ende 50, viele in Teilzeit: Mütter, die gerade<br />
aus der Elternzeit zurückgekehrt sind an den Arbeitsplatz, Frauen mit Kindergarten- und Schulkindern, ca.<br />
die Hälfte mit Migrationshintergrund, Frauen mit und ohne anerkannten Berufsabschluss. Mit der Agentur<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 38/68
für Arbeit waren seitens der Geschäftsleitung Transfermaßnahmen für die Frauen im Gespräch. Die<br />
Kontaktstelle kann mit ihrem Beratungsangebot und ihren Programmen flankierend agieren.<br />
Aus dem Einzelhandel in der Pandemie arbeitslos zu werden, hat weitreichende Folgen für die Frauen, da<br />
der Arbeitsmarkt in diesem Bereich derzeit insgesamt darniederliegt und kaum Perspektive bietet. Gerade<br />
deshalb ist das Angebot der Kontaktstelle zur Stärkung des Durchhaltevermögens und des<br />
Selbstwertgefühls für die Betroffenen wertvoll.<br />
Pandemiebedingt konnten weitere Fachgespräche mit Unternehmen nicht durchgeführt werden.<br />
4.2.4 Weitere Formate mit Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen<br />
<strong>2020</strong> rückte das Thema Fachkräftebedarf und Fachkräftesicherung im Bereich der Sozialwirtschaft weiter<br />
in den Fokus. Wir haben ein Fachgespräch geplant mit Personalleiterinnen aus der Nikolauspflege, einer<br />
Stuttgarter Behinderteneinrichtung, und der AOK Stuttgart. Beide haben Bedarf an weiblichen Fachkräften<br />
mit unterschiedlichen Qualifikationen und Erfahrungen. Am 12.1.2021 wird die Veranstaltung virtuell<br />
stattfinden mit Teilnehmerinnen aus verschiedenen Programmen der Kontaktstelle. Es wird um Informationsaustausch<br />
zum Personalbedarf in den Unternehmen gehen und um die beruflichen Interessen und<br />
Ziele der Frauen. Annäherungen sind erwünscht. Falls es zu einem Matching kommt, wird im <strong>Jahresbericht</strong><br />
2021 darüber berichtet.<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, Fachbereich Fachkräfte<br />
In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Fachkräfte der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, Frau Dr.<br />
Stützle-Leinmüller und Frau Dr. Kathrin Silber, wurde das Pilotprojekt „Flexibilisierung der Arbeit und mögliche<br />
Chancen für die Erhöhung des Arbeitszeitvolumens von Teilzeitbeschäftigten in Unternehmen aus<br />
der Region Stuttgart“ entwickelt. Hintergrund ist die Fragestellung, ob und wenn ja wie das interne Fachkräftepotenzial<br />
von Frauen zur Fachkräftesicherung in Zukunft zielgerichtet genutzt werden kann.<br />
An einer Befragung zur Erhöhung der Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten haben sich in der Wirtschaftsregion<br />
Stuttgart in der Zeit vom 13.2. bis 2.3.<strong>2020</strong> insgesamt 52 Unternehmen beteiligt, 48 Fragebögen<br />
waren verwertbar. Auf die Frage: „Wie groß schätzen Sie das Potenzial ein, durch die Erhöhung der Arbeitszeit<br />
von Teilzeitbeschäftigten dem Fachkräftemangel in Ihrer Branche zu begegnen?“ sahen 8<br />
Unternehmen ein großes Potenzial, 33 ein geringes und 7 kein Potenzial. 21 der beteiligten Unternehmen<br />
bekundeten Interesse an einem weiteren Austausch und an einer Kooperation, um das Thema zu vertiefen.<br />
Pandemiebedingt kam es im März zu einer Unterbrechung der Projektplanung, da für die<br />
Unternehmen durch den Lockdown und das Herunterfahren wirtschaftlicher Aktivitäten neue Themen in<br />
den Vordergrund rückten. Im Spätsommer wurde die Projektplanung in Erwartung auf Lockerungen der<br />
pandemiebedingten Einschränkungen wieder aufgenommen und im November bei den interessierten Unternehmen<br />
in einem Reminder das Interesse an einem geplanten Workshop im Dezember abgefragt. Vier<br />
Unternehmen aus der Region bekundeten ihr Interesse an einer Teilnahme. Steigende Inzidenzen führten<br />
dazu, dass der Workshop nicht zustande kam.<br />
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5 Mitarbeit in Netzwerken und Gremien<br />
Kooperationsprojekte, Lobby- und Netzwerkarbeit sind ein unverzichtbarer Bestandteil der individuellen<br />
Beratungsarbeit und es ist unsere spezifische Stärke, Frauen nicht nur bei der Suche nach persönlichen<br />
Lösungswegen zu unterstützen, sondern auf einer anderen Ebene strukturellen Benachteiligungen von<br />
Frauen entgegenzuwirken. Daher pflegen die Kontaktstelle und der Verein vielfältige Kontakte und<br />
Kooperationen und setzen sich für das (Erwerbs-)Potenzial von Frauen, gleiche Chancen auf dem<br />
Arbeitsmarkt und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv ein.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Stuttgart, unserer Förderin der Kontaktstelle neben dem<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden Württemberg, ist eng und eine zentrale Säule<br />
unserer Arbeit. Dies gilt ebenso für weitere Angebote für Frauen, wie z. B. das Programm<br />
„Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45“, das von der Abteilung für individuelle<br />
Chancengleichheit für Frauen und Männer der Stadt Stuttgart und der GlücksSpirale unterstützt wird.<br />
Wichtige Kooperationspartner*innen sind die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Stuttgart. Zur<br />
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit und der Amtsleitung des Jobcenters besteht ein guter Kontakt.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Beauftragten für Chancengleichheit (BCAs) erfolgt in gemeinsamen<br />
Veranstaltungen und in der Weitergabe von Informationen zu den beiderseitigen Angeboten für Frauen.<br />
Gleiches gilt für die BCAs in Göppingen, Esslingen und Böblingen und der Regionaldirektion der Agentur<br />
für Arbeit. Pademiebedingt konnten in <strong>2020</strong> gemeinsame Präsenz-Veranstaltungen in geringerem Umfang<br />
als in den vergangenen Jahren durchgeführt werden.<br />
Die Kontakte zu den Bildungsträgern der Region Stuttgart wie auch zu den Regionalbüros für berufliche<br />
Fortbildung in Stuttgart, Ludwigsburg, Rems-Murr und Esslingen/Göppingen wurden – speziell im<br />
Netzwerk berufliche Fortbildung – fortgeführt und die Kooperation mit unseren Partner*innen im<br />
Trägerkreis Berufliche Frauenförderung Stuttgart ausgebaut.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten von Kommunen oder Landkreisen in der<br />
Region, so zum Beispiel Esslingen, Filderstadt oder Göppingen, besteht seit mehreren Jahren und kam<br />
auch <strong>2020</strong> in gemeinsamen Veranstaltungen zum Tragen – wenn auch unter erschwerten Bedingungen.<br />
Im Themenbereich Gründung und Selbstständigkeit gibt es seit Langem eine gute Zusammenarbeit mit<br />
der IHK der Region Stuttgart. Im engen Kontakt wird abgestimmt, wann wieder gemeinsame Veranstaltungen<br />
vor Ort durchgeführt werden können. Daneben sind die Agentur für Arbeit Stuttgart, die<br />
regionalen Gründerinnennetzwerke, verschiedene Verbände mit ihren spezifischen Unternehmensberatungen<br />
sowie die regionale Wirtschaftsförderung Partnerinnen für diesen Bereich. Eine weitere<br />
Möglichkeit zur Vernetzung bietet Start-up BW, z. B. mit einer jährlich stattfindenden Tagung – <strong>2020</strong> fand<br />
diese online statt.<br />
Zu den Universitäten und Hochschulen der Region besteht durch die Kooperation mit den dortigen<br />
Gleichstellungsbeauftragten ein guter Kontakt, für 2021 sind gemeinsame Veranstaltungen mit der<br />
Universität Hohenheim geplant.<br />
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Die Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und dem Fachbereich Fachkräfte mit dem<br />
Welcome Center und dem Dual Career Netzwerk hat sich bei Veranstaltungen und Projekten bewährt und<br />
zusätzlich vertieft in der Kooperation im Rahmen des Pilotprojekts „Flexibilisierung der Arbeit und mögliche<br />
Chancen für die Erhöhung des Arbeitszeitvolumens von Teilzeitbeschäftigten in Unternehmen aus der<br />
Region Stuttgart“.<br />
Last, but not least bestehen weiterhin vielfältige und gute Kontakte zur Kommunalpolitik sowie zu<br />
Frauennetzwerken: z. B. zu den Business and Professional Women (BPW), deren Neujahrstreffen die <strong>BeFF</strong>-<br />
Kontaktstelle mit Rat und Tat unterstützt, und zum deutschen Ingenieurinnenbund, zum Bund der<br />
Selbständigen, zu den Bücherfrauen, den Webgrrls und den Digital Media Women.<br />
Die Netzwerke und Gremien im Einzelnen<br />
• Trägerkreis Berufliche Frauenförderung Stuttgart<br />
Der Kreis setzt sich aus Stuttgarter Organisationen zusammen, die Projekte zur beruflichen Frauenförderung<br />
durchführen. Ein Schwerpunkt liegt bei chancenbenachteiligten Frauen. Aufgabe ist es, die<br />
Belange dieser Frauen zu vertreten. Ziel ist es, bewährte Angebotsstrukturen zu erhalten und weiterzuentwickeln.<br />
Den Trägerkreis begleiten beratend die Beauftragten für Chancengleichheit von Stadt,<br />
Arbeitsagentur und Jobcenter. Die <strong>BeFF</strong>-Kontaktstelle Frau und Beruf hat hier aktuell die Sprecherinnenfunktion.<br />
<strong>2020</strong> beschäftigte sich der Trägerkreis mit der Frage, wie die Angebotsstruktur für<br />
ausgesuchte Zielgruppen – z. B. Mütter in der Elternzeit, prekär beschäftigte oder alleinerziehende<br />
Frauen ohne Leistungen nach dem SGB II – noch besser unterstützt werden kann. Hierzu fand ein<br />
Gespräch mit der Sozialbürgermeisterin der Landeshauptstadt statt. Dort wird die Thematik ämterübergreifend<br />
bearbeitet. Der Trägerkreis bleibt einbezogen.<br />
• Arbeitskreis Frauen und berufliche Förderung<br />
Der Arbeitskreis besteht aus Vertreterinnen des Jobcenters, der Arbeitsagentur, der Abteilung für<br />
individuelle Chancengleichhheit von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart sowie aus Stuttgarter<br />
Sozialunternehmen und Organisationen, die mit Frauen im Themenfeld der beruflichen<br />
Frauenförderung arbeiten und auf der operativen Ebene agieren. Ziel ist die Verbesserung der<br />
Situation arbeitsloser Frauen durch Projekte, Beratung und Lobbyarbeit. Pandemiebedingt konnte der<br />
AK nur begrenzt aktiv werden und thematisierte im Herbst <strong>2020</strong> die Auswirkungen der<br />
Coronapandemie speziell für Frauen.<br />
• Beirat für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Der Beirat für Gleichstellungsfragen besteht aus Mitgliedern des Gemeinderats und sachkundigen<br />
nicht gemeinderätlichen Mitgliedern. Er berät den Gemeinderat in gleichstellungsrelevanten Fragen<br />
und spricht Empfehlungen aus. Die Geschäftsführung liegt bei der Abteilung für individuelle<br />
Chancengleichheit der Stadt. Inge Zimmermann ist nach der letzten Gemeinderatswahl 2019 als<br />
Vertreterin des Trägerkreises berufliche Frauenförderung Stuttgart und der <strong>BeFF</strong>-Kontaktstelle Frau<br />
und Beruf Stuttgart für das Themenfeld Frau und Beruf in den Beirat berufen worden. Nach der<br />
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Neubesetzung des Beirates wurden mehrere Unterarbeitsgruppen (UAG) gebildet, um<br />
gleichstellungsrelevante Fragestellungen zielorientiert zu bearbeiten und konkrete Aktivitäten in die<br />
Wege zu leiten. Beispielhaft genannt werden hier die UAG „Armut“ sowie die UAG „Arbeit, Wirtschaft<br />
und Vereinbarkeit“.<br />
• Netzwerk berufliche Fortbildung<br />
Im Netzwerk berufliche Fortbildung Region Stuttgart sind die relevanten Weiterbildungsträger<br />
vertreten, so auch <strong>BeFF</strong> e. V. – Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart. Jährlich finden zwei Treffen<br />
sowie ein Weiterbildungstag statt. Im Jahr <strong>2020</strong> veranstalteten die Regionalbüros für berufliche<br />
Fortbildung gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau die erste<br />
landesweite digitale Weiterbildungsmesse KOMPENEX. Sie öffnete am 19. November <strong>2020</strong> die Tore.<br />
Am 24. November ging die Messe dann live und die Besucher*innen konnten per Videochat mit den<br />
Aussteller*innen Kontakt aufnehmen. Die Kontaktstellen beteiligten sich landesweit an diesem<br />
Beratungstag von 15.00 bis 20.00 Uhr, koordiniert und organisiert von der Service- und<br />
Koordinierungsstelle (SEKO). Insgesamt 55 Aussteller*innen erreichten im gesamten Zeitraum 2.600<br />
Besucher*innen, am Beratungstag nahmen 700 Besucher*innen teil.<br />
• Netzwerk Qualifizierung und Ausbildung für Frauen (QuAF)<br />
Im Netzwerk sind u.a. die Arbeitsagentur, das Jobcenter, die Abteilung für individuelle<br />
Chancengleichheit von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart, der Arbeitskreis berufliche<br />
Frauenförderung, der Bund der Selbständigen, die Handwerkskammer sowie die Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart beteiligt. Ziel ist es, für Frauen ohne Ausbildung Ansätze der<br />
betrieblichen Ausbildung, insbesondere in Teilzeit, weiterzuentwickeln und diese als Chance für<br />
Betriebe aufzuzeigen. Pandemiebedingt agierte das Netzwerk im Jahr <strong>2020</strong> wenig.<br />
• Regionales Work-Life-Balance-Netzwerk<br />
Das Netzwerk wird von der Abteilung für individuelle Chancengleichheit für Frauen und Männer der<br />
Stadt Stuttgart koordiniert und ist entstanden im Kontext eines Equal-Projekts der Stadt Stuttgart. Es<br />
hat das Ziel, Personalverantwortliche, Führungskräfte und Chancengleichheitsbeauftragte in der<br />
Region zu vernetzen und neue Projekte in diesem Kontext zu entwickeln bzw. bekannt zu machen. Am<br />
2. Oktober fand eine hybride Veranstaltung mit einem Impulsvortrag des Fraunhofer-Instituts für<br />
Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zum Thema „Mitarbeiter*innenpartizipation als Instrument<br />
für Veränderungsprozesse in Organisationen” mit Fatma Tek und Claudius Schaufler statt, mit anschließender<br />
Diskussion über Herausforderungen und Chancen partizipativer Ansätze und Good<br />
Practices.<br />
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• Baden-Württembergisches Gründerinnen-Forum<br />
Der landesweite Arbeitskreis wird von Start-up BW moderiert. Beteiligt sind Beraterinnen, Expertinnen<br />
und Multiplikatorinnen. Ziele sind die Lobbyarbeit für Gründerinnen, die Entwicklung von<br />
Beratungsangeboten und die Vernetzung von Initiativen, Aktivitäten und Ressourcen. Eine Mitarbeiterin<br />
der Kontaktstelle nimmt regelmäßig an den Treffen teil. Das traditionell im Rahmen der Bad<br />
Boll Tagung im Dezember geplante Treffen konnte pandemiebedingt nicht stattfinden. Die Tagung<br />
wurde verkürzt und in Verbindung mit dem Landesfinale Start-up BW Elevator Pitch virtuell durchgeführt.<br />
Für 2021 ist eine mehrtägige Veranstaltung vor Ort geplant.<br />
• MINT-Bündnis Baden-Württemberg<br />
Das MINT-Bündnis wurde vom Wirtschaftsministerium auf Landesebene initiiert, um die Aktivitäten<br />
der Bündnispartner*innen zum Thema (mehr) „Mädchen in Naturwissenschaft und Technik“ zu bündeln,<br />
zu vernetzen und neue Projekte zu entwickeln. Vertreten sind u. a. das Wissenschafts- und das<br />
Kultusministerium, die Kammern, die Regionalagentur für Arbeit, Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaft.<br />
Die Vertretung für die Kontaktstellen nimmt die Kontaktstelle Neckar-Alb wahr.<br />
• Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg<br />
Das Netzwerk wird von der LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg koordiniert und vom Ministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gefördert. Im Mittelpunkt des Netzwerkengagements<br />
stehen Veranstaltungen für die Fachöffentlichkeit, die sich in Institutionen mit dem Thema Teilzeitausbildung<br />
beschäftigen sowie die Förderung und die Stärkung der Sichtbarkeit von Teilzeitausbildung<br />
in Unternehmen und in der Öffentlichkeit. Die Kontaktstelle ist Mitglied im Netzwerk, steht in regelmäßigem<br />
Austausch mit den Expert*innen der LAG und profitiert u. a. von den Veranstaltungen. <strong>2020</strong><br />
ist die Broschüre „Teilzeitausbildung – Good-Practice-Beispiele von und für Unternehmen!“ aktualisiert<br />
worden und steht allen Interessierten zur Verfügung unter http://www.netzwerkteilzeitausbildung-bw.de/E-Paper/epaper-<strong>2020</strong>/index.html#0.<br />
• Forum Chancengleichheit im Erwerbsleben<br />
Das Forum wurde initiiert von der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit,<br />
Stab Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, und dem Referat Wirtschaft und Gleichstellung des<br />
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Die Kontaktstelle Stuttgart<br />
vertritt hier das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf. Pandemiebedingt hat das Forum<br />
<strong>2020</strong> nicht getagt.<br />
• Bundesarbeitsgemeinschaft Berufliche Perspektiven für Frauen (BAG)<br />
Die BAG ist ein Netzwerk und ein bundesweiter Zusammenschluss von Frauen und Organisationen,<br />
die in der beruflichen Frauenförderung tätig sind und Dienstleistungen in diesem Themenfeld anbieten.<br />
Sie trifft sich i. d. R. zweimal jährlich zum Austausch über Entwicklungen in den Regionen und<br />
über Handlungsbedarfe. Aufgrund der Pandemie musste ein im März geplantes Treffen bei FRAU UND<br />
BERUF in Flensburg abgesagt werden, im November fand ein virtuelles Treffen, organisiert von der<br />
Kontaktstelle Stuttgart, mit 20 Teilnehmerinnen statt.<br />
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6 Übergreifende Aktivitäten<br />
6.1 Landesarbeitskreis der Kontaktstellen, Jahresthema, Frauenwirtschaftstage<br />
Der Landesarbeitskreis der Kontaktstellen und die Service- und Koordinierungsstelle<br />
Der Landesarbeitskreis der Kontaktstellen Frau und Beruf (LAK) ist der Zusammenschluss der Leiterinnen<br />
der Kontaktstellen landesweit. Er trifft sich fünfmal im Jahr und bespricht spezifische Themen, die im<br />
Kontext unserer landesweiten Arbeit wichtig sind. Er plant und reflektiert gemeinsame Projekte und<br />
Veranstaltungen. Die Kontaktstellen orientieren sich in der täglichen Arbeit an gemeinsamen Qualitätskriterien<br />
und betreiben Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />
Die Service- und Koordinierungsstelle (SEKO) unterstützt die Arbeit der Kontaktstellen z. B. bei der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
bei gemeinsamen Veranstaltungen sowie beim Mentorinnen-Programm für Migrantinnen<br />
mit landesweit zentralen Workshops und Veranstaltungen. Die SEKO agiert außerdem an der Schnittstelle<br />
zwischen den Kontaktstellen und dem Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Wohnungsbau BW.<br />
<strong>2020</strong> waren dominierende Themen im LAK die Herausforderung durch die Pandemie und die Umstellung<br />
auf digitale Angebote, das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen und dessen Zertifizierung sowie die<br />
Planung einer zukunftsfähigen Digitalisierungsstrategie mit der Hochschule Heilbronn, in Auftrag gegeben<br />
vom Ministerium für Abeit, Wirtschaft und Wohnungsbau BW.<br />
Der LAK arbeitet mit Unterstützung des Ministeriums und der SEKO daran, die Angebote für Frauen<br />
landesweit zu verbreiten und sichtbar für unsere Kund*innen zu machen. Er schlägt das Jahresthema der<br />
Kontaktstellen vor, mit dem sich die Kontaktstellen landesweit und in ihrer Region präsentieren.<br />
Die Beraterinnenwerkstatt des LAK findet in der Regel einmal jährlich als Fortbildung für die<br />
Mitarbeiterinnen in den Kontaktstellen statt. In diesem Jahr gab es ein Webinar mit Christine Finger zum<br />
Thema „Kurzfilme mit dem Handy aufnehmen“.<br />
Für den LAK hat die Kontaktstelle Stuttgart ein virtuelles Treffen mit dem Landesfrauenrat auf den Weg<br />
gebracht und hatte im Juni einen regen Austausch mit Frau Prof. Dr. Reinalter und dem gesamten Vorstand<br />
des Landesfrauenrates. Der Austausch wird regelmäßig stattfinden. Die Aktivitäten und Inhalte werden<br />
bei Passung z. B. in den sozialen Medien sichtbar gemacht, kommentiert oder geteilt. So werden Synergien<br />
hergestellt und genutzt.<br />
Jahresthema „Gefunden! Frauen als Fachkräfte“ und die Frauenwirtschaftstage „Female Leadership<br />
– Chefinnen gesucht“<br />
Zum Jahresthema führte die Kontaktstelle folgende virtuelle Abendveranstaltungen durch:<br />
22.07.<strong>2020</strong>: Infoveranstaltung für Unternehmen und Frauen zum Programm „Mit Coaching zm Erfolg“<br />
14.10.<strong>2020</strong>: Management – warum Frauen darüber nachdenken und Männer es einfach machen<br />
20.07.<strong>2020</strong>: Emotionale Intelligenz – wie kann ich sie nutzen?<br />
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Beide zuletzt genannten Veranstaltungen fanden mit Manuela Reik statt – unserer Mentorin im<br />
Mentorinnen-Programm, Betriebswirtin, Trainerin und Coach mit Führungserfahrung in internationalen<br />
Unternehmen. Die Resonanz der Teilnehmerinnen war sehr positiv.<br />
Die Frauenwirtschaftstage fanden vom 14. bis 17. Oktober statt unter dem Motto „Female Leadership –<br />
Chefinnen gesucht”. Die Kontaktstelle Stuttgart war mit ihren Kooperationspartner*innen in mehreren<br />
Veranstaltungen vertreten.<br />
16.10.<strong>2020</strong>:<br />
„Dein Leben ist viel weiter als du denkst“ mit der Autorin Linda Jarosch, in Kooperation mit Akteur*innen<br />
im Landkreis Göppingen: Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, des Jobcenters, der<br />
Stadt und des Landkreises sowie der SAB – Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH. Diese<br />
Veranstaltung fand in Göppingen vor Ort unter den entsprechenden Hygieneschutzmaßnahmen statt.<br />
15./16.10.<strong>2020</strong>:<br />
Die mit <strong>BeFF</strong> geplante Veranstaltungsreihe „Sprechstunde für Frauen zur beruflichen Orientierung“ mit<br />
Frau Dr. Omran, Leiterin des Referats für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit der Stadt<br />
Filderstadt, sowie der Workshop „Zeitmanagement“ konnten pandemiebedingt leider nicht stattfinden.<br />
16.10.<strong>2020</strong>:<br />
Der interaktive Online-Vortrag „Besser gemeinsam. Gemeinsam besser. Netzwerken ist mehr als liken!“<br />
für Unternehmerinnen und solche, die es werden wollen, stieß auf gute Resonanz.<br />
6.2 Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau<br />
Baden-Württemberg<br />
Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des<br />
Landes Baden-Württemberg, speziell mit dem Referat Wirtschaft und Gleichstellung, und der Service- und<br />
Koordinierungsstelle (SEKO), die das Ministerium und die Kontaktstellen bei der Umsetzung der Ziele des<br />
Programms unterstützt.<br />
In zweimal jährlich stattfindenden Treffen der Kontaktstellenleiterinnen mit dem Referat Wirtschaft und<br />
Gleichstellung und der SEKO werden aktuelle Entwicklungen in den Kontaktstellen ausgetauscht,<br />
gemeinsame Aktivitäten und Zukunftsfragen thematisiert und z. B. das Jahresthema der Kontaktstellen<br />
festgelegt.<br />
Ein Schwerpunkt im Jahr <strong>2020</strong> war die Planung einer Digitalisierungstrategie für das Landesprogramm.<br />
Das Konzept wurde am 3. März von den Mitarbeiterinnen der Hochschule Heilbronn im Auftrag des<br />
Ministeriums vorgestellt. Im Jahresverlauf gab es hierzu drei weitere Meetings zur Detailplanung der<br />
Digitalisierungsstrategie, die durch die Notwendigkeit der virtuellen Kommunikation mit den Kundinnen<br />
der Kontaktstellen gepusht wurde. Um das Landesprogramm zukunftsfähig aufzustellen, hatte das<br />
Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim den Auftrag eine<br />
Wettbewerbungsanalyse zu erstellen, die am 21. Oktober beim 2. Treffen der Kontaktstellen mit dem<br />
Ministerium vorgestellt und diskutiert wurde.<br />
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Für den LAK ist der Kontakt und die Kommunikation im politischen Raum von großer Bedeutung. In einem<br />
virtuellen Life Chat mit der Staatssekretärin Kathrin Schütz am 14. Mai konnten sich die<br />
Kontaktstellenleiterinnen der Unterstützung und Anerkennung der Leistung der Kontaktstellen versichern.<br />
Einmal jährlich tauscht sich der LAK in einem Workshop mit den BCAs der Agenturen für Arbeit Baden-<br />
Württemberg aus. Das Treffen wird organisiert von Frau Ruth Weckenman, der Leiterin der Stabstelle<br />
Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Regionaldirektion Baden-Württemberg, und von Frau Dr. Buschmann,<br />
der Leiterin des Referats Wirtschaft und Gleichstellung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Wohnungsbau. Die diesjährige Veranstaltung fand am 10. Februar in kleiner Runde statt. Einen Input zum<br />
Thema „Digitalisierte Arbeitswelt – Auswirkungen auf die TOP 10 der Frauenberufe“ gab Silke Haman vom<br />
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Frau Dr. Nicole Breusing von der IHK Region Stuttgart<br />
stellte das Valikom-Verfahren vor, in dem es um das Sichtbarmachen von informell und non-formal erworbenen<br />
Kompetenzen geht.<br />
Im vierten Jahr wurde das landesweite „Mentorinnen-Programm für Migrantinnen“ 8 in Stuttgart umgesetzt.<br />
Die SEKO begleitet und unterstützt das Programm durch die Organisation und Durchführung der<br />
landesweiten Auftakt- und Abschlussveranstaltung und von Online-Workshops speziell für die Mentees<br />
und die Mentorinnen in Baden-Württemberg. Dadurch verleiht sie dem Programm einen angemessenen<br />
Rahmen und eine besondere Bedeutung und ermöglicht die landesweite Vernetzung der Teilnehmerinnen.<br />
Auch zur Zertifizierung des Mentorinnen-Programms durch die Deutsche Gesellschaft für Mentoring<br />
hat die SEKO wesentlich beigetragen.<br />
7 Kontaktstellenspezifische Themen und Projekte<br />
Auf besondere Zielgruppen zugeschnitten sind die mehrmonatigen Programme von <strong>BeFF</strong> bzw. der Kontaktstelle<br />
Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart: Mit Coaching zum Erfolg (siehe Seite 35),<br />
Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45 (siehe Seite 36), das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen<br />
(siehe Seite 24), Aktiv durch Coaching (siehe Seite 29) und FORUM FRAUEN im Verbund (siehe<br />
Seite 30).<br />
8<br />
Detaillierte Infos zum Mentorinnen-Programm für Migrantinnen siehe Seite 46.<br />
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8 Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen<br />
Persönliche Begegnungen und Präsenzveranstaltungen waren im Jahr <strong>2020</strong> coronabedingt stark eingeschränkt.<br />
Infolgedessen bauten wir stetig unsere Social-Media-Präsenz auf Facebook und XING aus. Unser<br />
vierteljährlich erscheinender Newsletter ist ein weiterer Baustein, um den Kontakt zu Kundinnen sowie<br />
Kooperations- und Netzwerkpartner*innen aufrechtzuerhalten und einen aktuellen Überblick über unsere<br />
Veranstaltungen zu geben. Die Öffentlichkeitsarbeit gewann durch die Pandemie eine ganz neue Bedeutung<br />
und stieß eine Reihe neuer Formate an.<br />
Außendarstellung und Marketingaktivitäten<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> wurden die Flyer zu den vielfältigen Angeboten von <strong>BeFF</strong> und Kontaktstelle nach und nach<br />
modernisiert und vereinheitlicht (siehe Anhang ab Seite 59). Das Erscheinungsbild orientiert sich mit seiner<br />
Farbgebung und der Bildsprache an den Publikationen des Landesprogramms der Kontaktstellen.<br />
Für die Beratung zum Wiedereinstieg wurde ein handlicher Mini-Leporello gestaltet.<br />
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Internetpräsenz<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> wurde die Website www.beff-frauundberuf.de 9.396 Mal aufgerufen. Die nachfolgende Grafik<br />
zeigt eine deutliche Erhöhung der Zugriffszahlen seit der Umstellung unserer Veranstaltungen und<br />
Angebote auf digitale Formate.<br />
Besucher*innen auf unserer Website von 03/<strong>2020</strong> bis 02/2021<br />
Seit April <strong>2020</strong> sind wir auf Facebook www.facebook.com/kontaktstellefrauundberufstuttgart und XING<br />
www.xing.com/pages/beff-kontaktstellefrauundberufstuttgartregionstuttgart präsent. Ende <strong>2020</strong> hatte<br />
unser Unternehmensseite auf Facebook 113 Abonnenten und unser XING-Unternehmensprofil 40 Follower.<br />
Insgesamt veröffentlichte die Kontaktstelle von April <strong>2020</strong> bis Dezember <strong>2020</strong> 123 Posts. Bei XING<br />
waren es 75 Posts im Geschäftsjahr <strong>2020</strong>.<br />
Die Social-Media-Präsenz eröffnet einen breitgestreuten Wirkungsgrad und die Möglichkeit sich mit Netzwerkpartner*innen<br />
und anderen Kontaktstellen zu vernetzen. Neben der Bewerbung unserer<br />
Veranstaltungen werden diese Kanäle vor allem zur Vorstellung der eigenen Aktivitäten genutzt. Mit verschiedenen<br />
Formaten, wie beispielsweise der Vorstellung der Mitarbeiterinnen anhand eines kurzen<br />
Fragebogens, konnten wir auf diese Weise unseren Kundinnen sowie Kooperations- und Netzwerkpartner*innen<br />
Einblicke in unsere Tätigkeit geben. Im Verlauf des Jahres stellten wir in weiteren<br />
Interviewreihen unsere Referentinnen sowie Verwaltungsrätinnen vor. Die Reichweite bei diesen Beitragsformen<br />
beläuft sich auf über 100 Personen, bei anderen Posts beträgt die Reichweite etwa die Hälfte.<br />
Alle Interviews befinden sich nach Veröffentlichung für mehrere Wochen disponibel auf unserer Website.<br />
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Interviewreihe: Frauen in Unternehmen<br />
Die Vorstellung verschiedener Frauenkarrieren anhand von Kurzinterviews stieß auf sehr große Resonanz.<br />
Nachfolgend finden Sie ein Beispiel:<br />
© DEUTSCHES ZENTRUM FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT E.V.<br />
Liebe Frau Dr. Böhrk, bitte stellen Sie sich kurz vor.<br />
Ich bin promovierte Ingenieurin der Luft- und Raumfahrttechnik und arbeite seit fast 15 Jahren am Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an Material- und Strukturfragestellungen für Raumfluggeräte. Dort forsche<br />
und entwickle ich als stellvertretende Abteilungsleiterin mit einer kleinen Gruppe an<br />
Thermalschutzkonzepten und neuartigen Materialanalysen für Raumfahrzeuge. Und tatsächlich gehören auch<br />
spannende experimentelle Raumflüge in mein Repertoire.<br />
Mit meinem Mann, meiner siebenjährigen Tochter und meinem dreijährigen Sohn lebe ich inmitten von Stuttgart.<br />
Als engagierte Wissenschaftlerin erlebe ich, dass in meinem Arbeitsumfeld wirklich wenig Frauen tätig sind<br />
(
Es gibt zudem schon lange flexible Arbeitszeitmodelle. Diese erlauben, sowohl in Telearbeit, also außerhalb des<br />
Büros zu arbeiten, aber auch, die Arbeitszeit für vorher bestimmte Zeiträume zu reduzieren und diese später<br />
dann garantiert wieder aufzustocken.<br />
Dass es diese Regelungen gibt, heißt aber nicht immer, dass die Anträge auch genehmigt werden. Die (zumeist<br />
männlichen) Vorgesetzten stehen der Telearbeit oft skeptisch gegenüber. Dank Corona wird die Praxis des mobilen<br />
Arbeitens jetzt aber doch gelebt und gerade Eltern profitieren von der umgesetzten Flexibilisierung. Wir<br />
werden sehen ob Frauen auf lange Sicht davon profitieren können.<br />
Der Frauenanteil in der Professorenschaft ist nach wie vor gering. Wie könnten mehr Professuren von Frauen<br />
besetzt werden?<br />
Wie wir gerade erleben, kann man dieses Problem leider nicht nur einfach durch Regelungen ausgleichen. Ich<br />
glaube, es gibt nach wie vor viele bewusste und sehr antiquierte Denkmuster in den Köpfen – aber auch unbewusste.<br />
Meine Vermutung ist, dass in den starken, nahezu starren Hierarchien der Universitäten unweigerlich<br />
nach Persönlichkeit und »Passfähigkeit« zur bestehenden Fakultät ausgewählt und auch herangezogen wird. Da<br />
entsteht leicht das immer gleiche Muster.<br />
Quoten sollen ja diese Systeme stören und die Auswahlmuster aufbrechen. Dann gibt es natürlich Programme,<br />
die sich bereits an die vom »Netzwerk« ausgeschlossenen Frauen richten. Aber sicher könnten (verpflichtende)<br />
Schulungsprogramme den Kommissionsmitgliedern helfen, sich aus unbewussten Denkmustern zu befreien.<br />
Auch ein »sich Auseinandersetzen müssen« mit diversen Menschen, beispielsweise im Rahmen eines Mentoringprogramms,<br />
kann Vielfalt in Auswahlentscheidungen begünstigen. Das wird durch Studien belegt.<br />
Interview im Rahmen des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen<br />
Auf der landesweiten Website der Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg wurde im Rahmen<br />
des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen eine Erfolgsgeschichte aus der Kontaktstelle Frau und Beruf<br />
Stuttgart, Region Stuttgart veröffentlicht. Interviewt wurden die Kontaktstellenleiterin Inge<br />
Zimmermann, die Mentee Hadeel Sabah Mahdi Al-Tameemi, die Mentorin Anastasia Riedel und die Personalreferentin<br />
Enikö Szivos-Knecht (siehe Bericht auf der landesweiten Website ab Seite 62).<br />
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Newsletter<br />
Um den Kontakt zu Kundinnen sowie Kooperations- und Netzwerkpartner*innen auch in Zeiten der<br />
Corona-Pandemie aufrechtzuerhalten und über unser Angebot zu informieren, versenden wir seit Juli<br />
<strong>2020</strong> vierteljährlich einen Newsletter, der eine aktuelle Programm- und Veranstaltungsübersicht beinhaltet.<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> erschienen zwei Ausgaben.<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung<br />
Auch nach der Pandemie werden wir verstärkt digitale Medien nutzen, um unsere Kundinnen,<br />
Koopertionspartner*innen und Multiplikator*innen über unsere Angebote zu informieren. Bei den<br />
Drucksachen haben wir die Auflagen verringert und auf Recyclingpapier umgestellt.<br />
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9 Kunst bei <strong>BeFF</strong><br />
Auch <strong>2020</strong> stellten Künstlerinnen ihre Werke in unseren Räumen aus und wir durften uns an den farbenprächtigen<br />
Bildern erfreuen. Die Bilder von Charlotte Traum und Evita Nonnenmacher brachten<br />
Frische, Energie und Dynamik in die Kontaktstelle. Die anschließende Ausstellung von Angelika Heinkel<br />
beeindruckte mit ihren großformatigen und raum(er)greifenden Werken und schuf eine dichte Atmosphäre.<br />
Die ausgestellten Werke boten den Mitarbeiterinnen, den Kundinnen und Kooperationspartner*innen<br />
spannende Impulse und neue Ansichten von anscheinend längst bekannten Räumen. Wir<br />
bedanken uns dafür sehr herzlich bei den Künstlerinnen.<br />
Dezember 2019 bis August <strong>2020</strong>: Oktober <strong>2020</strong> bis Mai 2021:<br />
Charlotte Traum & Evita Nonnenmacher<br />
Angelika Heinkel<br />
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10 Fazit und Ausblick<br />
Der Verein <strong>BeFF</strong> e.V. und die Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart blicken auf ein besonderes Jahr zurück:<br />
Die Corona-Pandemie mit dem Lockdown ab März <strong>2020</strong>, der bis auf den Spätsommer und Herbst fast das<br />
ganze Jahr andauerte, prägte das Geschehen und führte zu außerplanmäßigen Veränderungen.<br />
In der Kontaktstelle wurden 511 Beratungen zu vielfältigen beruflichen Fragestellungen durchgeführt: 277<br />
Intensivberatungen, die auch statistisch ausgewertet wurden, und 234 Kurzberatungen. Dazu kommen die<br />
unzähligen Kurzkontakte per Telefon oder per Mail, wie schon in den vergangenen Jahren. In den umfangreichen<br />
Programmen von <strong>BeFF</strong> e.V. und der Kontaktstelle, in denen wir die Teilnehmerinnen in einem<br />
Zeitraum von sechs bis maximal 12 Monaten beim beruflichen An- und Weiterkommen begleiten, konnten<br />
133 Frauen profitieren – trotz des Aussetzens des Programms „FORUM FRAUEN“ von März bis Mai <strong>2020</strong>.<br />
Das Jahresprogramm der Kontaktstelle wurde zum überwiegenden Teil auf Online-Formate umgestellt.<br />
Über diese Kanäle wurden 216 Frauen erreicht und damit 50 % mehr als im Vorjahr. An unseren Veranstaltungen<br />
zum Jahresthema „Gefunden! Frauen als Fachkräfte“ und im Rahmen der Frauenwirtschaftstage<br />
zum Thema „Female Leadership“ nahmen 145 Frauen teil. Auch hier konnte die Reichweite<br />
durch die digitalen Formate erhöht werden. Bei Infoveranstaltungen über unsere Programme sowie in<br />
Veranstaltungen für und mit Migrantinnen, Gründerinnen und Unternehmen wurden weitere 267 Frauen<br />
erreicht. Zum digitalen Live-Beratungstag der Weiterbildungsmesse KOMPENEX, an dem sich die Kontaktstellen<br />
Frau und Beruf landesweit beteiligt haben, kamen 700 Messebesucher*innen. 9<br />
Mit insgesamt 38 Veranstaltungen, davon acht in Kooperation, haben wir fast 1.500 Teilnehmer*innen<br />
erreicht. Aufgrund der Pandemie konnten einige große Kooperationsveranstaltungen, wie z.B. der Gründungskongress<br />
mit der IHK sowie die jährlichen Veranstaltungen zu den Frauenwirtschaftstagen mit der<br />
Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Netzwerk Fortbildung nicht stattfinden.<br />
Was wird uns 2021 beschäftigen?<br />
Die Gleichstellung und Chancengerechtigkeit von Frauen im Berufsleben, die Förderung ihrer beruflichen<br />
Entwicklungschancen und ihrer eigenständige Existenzsicherung bleiben die Ziele unseres Engagements.<br />
Die Auswirkungen der Coronapandemie auf das Leben und Arbeiten werden uns weiter beschäftigen. Einschneidende<br />
strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt werden die fortschreitende Digitalisierung,<br />
die demografische Entwicklung sowie die Maßnahmen zum Klimaschutz mit sich bringen. Die Berufs- und<br />
Arbeitswelten werden sich in allen Branchen verändern, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung: In<br />
manchen Bereichen werden Arbeitsplätze wegfallen, in anderen neue geschaffen. Es wird neue Berufe<br />
geben, neue Arbeitsinhalte und damit auch veränderte Anforderungen an die Mitarbeitenden. Die Entwicklungen<br />
verfolgen wir aufmerksam, sorgen für internen Wissenstransfer und sichern damit unsere<br />
Beratungskompetenz in beruflichen Fragestellungen.<br />
9<br />
Übersicht über unsere Programme und Veranstaltungen ab Seite 55.<br />
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Die Digitalisierung wird auch bei uns in der Organisation weiter fortschreiten. Wir werden unsere Online-<br />
Angebote in den unterschiedlichen Formaten weiterentwickeln, ihre Reichweite erhöhen und immer mehr<br />
Frauen in die Welt der digitalen Zukunft mitnehmen – auch diejenigen, die bisher begrenzte Affinität<br />
hierzu haben. Auch werden wir mehr und mehr digitale Möglichkeiten nutzen, um unser Informations-<br />
Management zu optimieren und interne Abläufe zu vereinfachen. Das Eventmanagementsystem eveeno<br />
hat sich hier bereits bewährt.<br />
Die Kontakte zu Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen werden wir 2021 weiter ausbauen. Dabei<br />
werden wir auch zukunftssichere Branchen wie den Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich in den Blick<br />
nehmen und durch Kooperationen und Veranstaltungen dazu beitragen, das Bild dieser Berufe in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung als gesellschaftlich wichtige, wertgeschätzte und angemessen bezahlte<br />
Tätigkeiten für Männer und Frauen zu verbessern.<br />
Mit unserer Beratungs- und Netzwerkarbeit werden wir die Gleichstellung und echte Chancengerechtigkeit<br />
von Frauen im Beruf, die Förderung von Mädchen und Frauen in MINT-Berufen, Equal Pay, das<br />
Empowerment von Migrantinnen und Gründerinnen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (für Frauen<br />
und Männer!) vorantreiben.<br />
Trotz der Fortschritte herrscht bei der Kinderbetreuung nach wie vor ein Mangel und noch zu oft ist die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie die Sache der Frauen. Gerade das hat sich in der Pandemie in alarmierender<br />
Weise gezeigt: Frauen stecken ihre beruflichen Ziele zurück, wenn es um das Wohl der Kinder<br />
und der Familie geht. Hier sind vor allem auch die Unternehmen gefragt, die Bedarfe der Eltern in den<br />
Blick zu nehmen und durch flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf zu ermöglichen – für Mütter wie Väter.<br />
Auf dem Weg zur Chancengleichheit sind wir noch lange nicht am Ziel. Es bleibt unser großes Anliegen und<br />
unsere Mission, Frauen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt, beim Wiedereinstieg nach einer Erwerbspause,<br />
bei der beruflichen Bildung und Weiterentwicklung und im Aufstieg zu begleiten und zu fördern und das<br />
große Potenzial der Frauen unabhängig von ihrem Alter und ihrer Herkunft sichtbar zu machen und dafür<br />
zu werben, dass es auf allen Hierarchieebenen genutzt wird.<br />
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11 Anhang<br />
Übersicht Programme und Veranstaltungen<br />
Längerfristige Programme für<br />
Frauen Beginn Ende Teilnehmerinnen<br />
Berufsperspektive und Neustart<br />
für Frauen ab 45 19.09.<strong>2020</strong> 24.02.2021 8<br />
Finanzierung/<br />
Förderung<br />
GlücksSpirale / LH<br />
Stuttgart<br />
Mentorinnen-Programm für<br />
Migrantinnen 01.01.<strong>2020</strong> 31.12.<strong>2020</strong> 22 WM<br />
Mit Coaching zum Erfolg 26.09.<strong>2020</strong> 20.03.2021 7<br />
Unternehmen bzw.<br />
Selbstzahlerinnen<br />
AdC – Aktiv durch Coaching /<br />
Wiedereinstieg für arbeitslose Frauen 01.01.<strong>2020</strong> 31.12.<strong>2020</strong> 21 Agentur für Arbeit<br />
FORUM FRAUEN – „Ziel 1“ und „Ziel 3“ 01.01.<strong>2020</strong> 31.12.<strong>2020</strong> 75 Jobcenter Stuttgart<br />
Anzahl der Programm-Teilnehmerinnen 133<br />
Veranstaltungen aus dem Jahresprogramm <strong>2020</strong> Format Datum<br />
Teilnehmerinnen<br />
Frauen und Geld: Wir reden übers Geld Präsenzworkshop 17.02.<strong>2020</strong> 6<br />
Stilgerecht und wirkungsvoll im Business Präsenzworkshop 02.03.<strong>2020</strong> 6<br />
Echt souverän – sich so zeigen, wie man ist Präsenzworkshop 11.03.<strong>2020</strong> 9<br />
Voll vernetzt: Soziale Netzwerke beruflich nutzen Online-Workshop 23.04.<strong>2020</strong> 15<br />
Profil-Check: Professionalisieren Sie ihr XING-/LinkedIn-Profil Online-Workshop 19.05.<strong>2020</strong> 5<br />
Die Macht der Gefühle – meistere Sie im Berufsalltag Mittagsimpuls 30.06.<strong>2020</strong> 29<br />
Digitales Verhalten und Menschenkunde vom Tisch aufwärts Online-Seminar 15.07.<strong>2020</strong> 9<br />
Emotionale Intelligenz – was ist das? Wie kann ich sie nutzen? Online-Seminar 20.07.<strong>2020</strong> 15<br />
Embodied Communication – Wie Emotionen unsere Kommunikation<br />
beeinflussen Mittagsimpuls 22.09.<strong>2020</strong> 15<br />
Auf die Stimme kommt es an Online-Workshop 28.09.2021 9<br />
Stilgerecht und wirkungsvoll im Business Online-Seminar 05.10.<strong>2020</strong> 10<br />
Resilienz: Stress und Krisen leichter meistern Online-Workshop 12.10.<strong>2020</strong> 5<br />
Zeitmanagement – 10 Tipps zum besseren Umgang mit dem inneren<br />
Schweinehund Online-Workshop 19.10.<strong>2020</strong> 7<br />
Der moderne Businessknigge - up to date in 45 Minuten Mittagsimpuls 03.11.<strong>2020</strong> 23<br />
Frauen und Geld: Wir reden übers Geld! Online-Seminar 09.11.<strong>2020</strong> 15<br />
Voll vernetzt: Soziale Netzwerke beruflich nutzen Online-Workshop 16.11.<strong>2020</strong> 10<br />
Mein Profil – mein Ziel Online-Workshop 23.11.<strong>2020</strong> 6<br />
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Mein Stress und ich – eine Liebesbeziehung (in Kooperation mit<br />
Göppingen) Mittagsimpuls 1.12.<strong>2020</strong> 22<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerinnen 18 216<br />
Die folgenden Veranstaltungen sind nach Themenbereichen aufgegliedert. Da manche Veranstaltungen<br />
mehreren Themen zugeordnet werden können, sind Mehrfachnennungen möglich.<br />
Jahresthema „GEFUNDEN! FRAUEN ALS FACHKRÄFTE“ Datum Teilnehmerinnen<br />
Infoveranstaltung für Unternehmen und Frauen zum Programm „Mit<br />
Coaching zum Erfolg“ 22.07.<strong>2020</strong> 18<br />
Management – warum Frauen darüber nachdenken und Männer es<br />
einfach machen 14.10.<strong>2020</strong> 65<br />
Emotionale Intelligenz – wie kann ich sie nutzen? 20.07.<strong>2020</strong> 15<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerinnen 3 98<br />
Frauenwirtschaftstage<br />
Datum<br />
LKR Göppingen<br />
Teilnehmerinnen<br />
Management – warum Frauen darüber nachdenken und Männer es einfach<br />
machen 14.10.<strong>2020</strong> 65<br />
Dein Leben ist viel weiter als du denkst! 16.10.<strong>2020</strong> 23<br />
Besser gemeinsam. Gemeinsam besser. Netzwerken ist mehr als liken! 16.10.<strong>2020</strong> 24<br />
Workshop „Zeitmanagement“ in Filderstadt<br />
(wurde coronabedingt abgesagt) 16.10.<strong>2020</strong> -<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerinnen 3 112<br />
Kooperation<br />
LKR Göppingen<br />
Stadt,<br />
Filderstadt<br />
Veranstaltungen in der Region<br />
Datum<br />
Teilnehmerinnen<br />
Migrantinnen Spezial/Region (LKR Göppingen) 30.09.<strong>2020</strong> 12<br />
„Sprechstunde für Frauen zur beruflichen Orientierung“ mit Frau Dr.<br />
Omran, Leiterin des Referats für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit<br />
der Stadt Filderstadt (coronabedingt abgesagt) 15.10.<strong>2020</strong> -<br />
Dein Leben ist viel weiter als du denkst! 16.10.<strong>2020</strong> 23<br />
Workshop „Zeitmanagement“ in Filderstadt<br />
(coronabedingt abgesagt) 16.10.<strong>2020</strong> -<br />
Kooperation<br />
Welcome<br />
Center Stuttgart<br />
Stadt Filderstadt<br />
Stadt<br />
Filderstadt<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerinnen 2 35<br />
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Migrantinnen<br />
Datum<br />
Teilnehmerinnen<br />
Migrantinnen Spezial Stuttgart 08.07.<strong>2020</strong> 15<br />
Migrantinnen Spezial/Region (LKR Göppingen) 30.09.<strong>2020</strong> 12<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerinnen 2 27<br />
Kooperation<br />
Welcome<br />
Center Stuttgart<br />
Mentorinnen-Programm für Migrantinnen – begleitende Workshops Datum Teilnehmerinnen<br />
Matching der Tandems und Start des Stuttgarter Programms 05.03.<strong>2020</strong> 20<br />
Kennenlernen: Mentorinnen/Mentees stellen sich vor 02.04.<strong>2020</strong> 17<br />
Bewerbungsunterlagen und Kompetenzprofil 07.05.<strong>2020</strong> 15<br />
Training Selbstpräsentation/Vorstellungsgespräch mit Video 28.05.<strong>2020</strong> 14<br />
Fort- und Weiterbildung, Fördermöglichkeiten 24.06.<strong>2020</strong> 12<br />
Social Media und Netzwerken 23.07.<strong>2020</strong> 10<br />
Unternehmens-Einblick – Veranstaltung mit der Firma AEB in Stuttgart 24.09.<strong>2020</strong> 12<br />
Interner Abschluss in Stuttgart 22.10.<strong>2020</strong> 16<br />
Gesamt 133<br />
Infoveranstaltungen zu Programmen Datum Teilnehmerinnen<br />
Mit Coaching zum Erfolg 22.07.<strong>2020</strong> 18<br />
Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45 28.07.<strong>2020</strong> 5<br />
Anzahl der Veranstaltungen 2 23<br />
Bereich Gründung/Selbstständigkeit<br />
Datum<br />
Welcome<br />
Center Stuttgart<br />
Teilnehmer*innen<br />
Erfolgreich gründen im Nebenerwerb – Kleiner Start 23.01.<strong>2020</strong> 40<br />
Erfolgreich gründen im Nebenerwerb – Kleiner Start 01.10.<strong>2020</strong> 30<br />
Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmenden (w/m) 2 70<br />
Kooperation<br />
IHK Region<br />
Stuttgart<br />
IHK Region<br />
Stuttgart<br />
Messepräsenz<br />
Datum<br />
Besucher*innen<br />
Kooperation<br />
KOMPENEX Digitale Weiterbildungsmesse<br />
Digitales Live-Beratungsangebot auf der Messe<br />
19.–<br />
25.11.<strong>2020</strong><br />
24.11.<strong>2020</strong><br />
2.600<br />
700<br />
Netzwerk<br />
berufliche<br />
Fortbildung<br />
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Unternehmens-Einblicke und Fachgespräche mit Unternehmen<br />
Datum<br />
Teilnehmerinnen<br />
Kooperation<br />
Firmenbesuch bei der Firma AEB – Software für Außenhandel und<br />
Logistik, Stuttgart Möhringen (siehe auch Mentorinnen-Programm) 24.09.<strong>2020</strong> 12 AEB<br />
Infoveranstaltung für Mitarbeiterinnen von GALERIA Karstadt Kaufhof 16.07.<strong>2020</strong> 20<br />
Anzahl der Veranstaltungen 2 32<br />
GALERIA Karstadt<br />
Kaufhof<br />
Aktivitäten im Rahmen des Landesarbeitskreises der Kontaktstellen<br />
Datum<br />
Treffen des LAK mit der SEKO 06.02.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO und dem Wirtschaftsministerium zur Vorstellung der Digitalisierungsstrategie<br />
03.03.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO 23.04.<strong>2020</strong><br />
Beraterinnen-Werkstatt mit Christine Finger; Thema: Kurzfilme mit dem Handy aufnehmen<br />
Webinar 26.05.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO; Arbeitsgruppe Unternehmen 28.05.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO 25.06.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO; Thema: Digitalisierungsstrategie 14.07.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO; Thema: Digitalisierungsstrategie 29.07.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO 17.09.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO; Thema: Digitalisierungsstrategie 06.10.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO und dem Wirtschaftsministerium<br />
Thema: Digitalisierungsstrategie, Präsentation Wettbewerbsanalyse Steinbeis Transferzentrum an<br />
der HS Heilbronn 21.10.<strong>2020</strong><br />
Treffen des LAK mit der SEKO 19.11.<strong>2020</strong><br />
Treffen des Arbeitskreises Digitalisierungsstrategie 01.12.<strong>2020</strong><br />
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Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen<br />
Übersicht Publikationen/Druckmaterialien<br />
Beratung und Coaching<br />
Aktiv durch Coaching<br />
Jahresprogramm <strong>2020</strong><br />
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Berufsperspektive und Neustart für Frauen ab 45<br />
Mit Coaching zum Erfolg<br />
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Flyer im Rahmen von Kooperationsveranstaltungen<br />
Digitale Fachtage Esslingen<br />
Berufliche Förderung und Weiterbildung von Frauen Filderstadt<br />
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Pressespiegel<br />
Bericht auf der landesweiten Website im Format „Mentoring Out Loud in Baden-Württemberg“:<br />
www.frauundberuf-bw.de/frau-beruf/mentorinnen-programm/mentoring-out-loud-in-baden-wuerttemberg/mentoring-out-loud-bw-kontaktstelle-stuttgart/<br />
DAS MENTORINNEN-PROGRAMM FÜR MIGRANTINNEN IN EINEM BESONDEREN JAHR<br />
INGE ZIMMERMANN, LEITERIN KONTAKTSTELLE FRAU UND BERUF STUTTGART<br />
Im vierten Jahr des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen waren wir Kontaktstellen durch<br />
die Corona-Pandemie besonders gefordert. Wir mussten durch den Lockdown im März schnell<br />
umdenken und sehr flexibel agieren, um das Programm auf dem gleichen hohen Qualitätslevel<br />
wie in den Jahren zuvor erfolgreich weiterzuführen. Mentorinnen, Mentees und wir Beraterinnen<br />
in den Kontaktstellen Frau und Beruf haben zahlreiche Herausforderungen gemeistert, um<br />
das Programm nach dem Start von Präsenztreffen auf die digitale Durchführung umzustellen.<br />
Die begleitenden Workshops für unsere Mentorinnen und Mentees haben wir dann erfolgreich<br />
im Online-Formaten durchgeführt und auf diese Weise Begegnungen und regelmäßigen Austausch zwischen Mentorin und<br />
Mentee und den Kontaktstellen möglich gemacht.<br />
HADEEL SABAH MAHDI AL-TAMEEMI, MENTEE<br />
Ich bin 2016 nach Deutschland gekommen, mit einem Bachelor in Biowissenschaften in der Tasche.<br />
Das hatte ich im Irak studiert und dort auch im Labor gearbeitet. Dafür fehlt mir allerdings<br />
ein Nachweis. Also war mir schnell klar, dass ich hier erstmal eine Ausbildung machen muss.<br />
Ich habe dann versucht, ein Praktikum oder eine Ausbildungsstelle zu bekommen, aber das hat<br />
nicht geklappt. Ich hatte mein Studium ja komplett auf Englisch und Arabisch absolviert, in<br />
Deutschland läuft natürlich alles auf Deutsch. Als mir eine Bekannte vom Mentorinnen-Programm<br />
für Migrantinnen erzählte, habe ich mich sofort beworben!<br />
ANASTASIA RIEDEL, MENTORIN<br />
Ich habe im Intranet meiner Firma vom Mentorinnen-Programm für Migrantinnen gelesen und<br />
mich daran erinnert, wie es mir selbst ergangen ist, als ich vor 19 Jahren aus Russland zum<br />
Studium kam: Ich hätte mir so ein Programm gewünscht. Ich hatte zwar an der Uni Kontakte,<br />
aber da ist es natürlich Glückssache, wen man kennenlernt und ob die Person einem etwas<br />
erklären kann oder möchte. Außerdem kann man selbst ja gar nicht die richtigen Fragen stellen,<br />
weil man sich nicht auskennt und bekommt deshalb leider auch keine Informationen über<br />
genau die Dinge, die man wissen sollte. Wenn mir damals jemand etwas erklärt hat, konnte ich<br />
nicht einschätzen, ob die Auskunft vertrauenswürdig war. Deshalb ist das Mentorinnen-Programm<br />
für Migrantinnen ein tolles Auffangnetz – hier können alle Teilnehmerinnen sicher sein,<br />
dass sie seriöse Antworten auf Ihre Fragen kriegen und bekommen jede Menge wichtige Informationen.<br />
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ENIKÖ SZIVOS-KNECHT, PERSONALREFERENTIN FIRMA AEB SE, STUTTGART<br />
Wir haben das Programm in unserem Unternehmen mit offenen Armen empfangen. Wegen<br />
der Corona-Pandemie konnten wir den Unternehmensbesuch in diesem Jahr aber leider nur<br />
einem Dutzend Interessierten anbieten: Nach einer Präsentation, in der die Themen New<br />
Work, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Frauen in Führungspositionen im Unternehmenskontext<br />
beleuchtet wurden, haben wir einen Rundgang durch die Räumlichkeiten<br />
durchgeführt. Dabei konnten die Teilnehmerinnen Eindrücke sammeln, wie räumliche Gegebenheiten<br />
die Arbeit und die Zusammenarbeit in einem IT-Unternehmen unterstützen.<br />
Anschließend haben sich die Teilnehmerinnen in einer gemütlichen Runde ausgetauscht. Wir<br />
finden, wer die Möglichkeit hat, etwas zu teilen – wie Einblicke in den Arbeitsalltag – sollte das<br />
auch tun, denn es inspiriert ungemein!<br />
In unserem Unternehmen arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 31 Nationen. Darauf<br />
sind wir stolz und wir bemühen uns, diese Vielfalt zu erhalten – denn wir wachsen daran. Deshalb<br />
passt es für uns gut, uns im Mentorinnen-Programm zu engagieren. Und für mich<br />
persönlich passt es ebenfalls. Als gebürtige Ungarin bin ich mit 28 Jahren nach Deutschland gekommen. Ich hatte zwar schon eine<br />
Woche nach meiner Ankunft in Deutschland eine Stelle, aber trotzdem musste ich mich in vielerlei Hinsicht durchbeißen und mir<br />
politische und kulturelle Zusammenhänge – also quasi eine Art Landeskunde – erarbeiten. Eine besondere Herausforderung bedeutete<br />
es für mich, das Schwäbische zu verstehen. Witzig, aber sehr hilfreich fand ich damals die SWR 3-Sendung „Schwäbisch<br />
lernen mit Frau Hortenbach“, in der schwäbische Begriffe wie „Epflbutza“, „wollet“ oder „Hocketse“ erklärt wurden.<br />
Wie lief das Programm in diesem besonderen Jahr?<br />
Die Kontaktstelle Stuttgart konnte das erste Treffen, das Matching zwischen den Mentorinnen und Mentees, noch als Präsenzveranstaltung<br />
durchführen. Danach wurde das Programm dann online durchgeführt. Für Hadeel Sabah Mahdi Al-Tameemi und<br />
ihre Mentorin Anastasia Riedel war das nicht schwierig, denn Anastasia Riedel arbeitet als Senior Project Managerin im IT-Bereich<br />
und ihre 31-jährige Mentee ist technisch sehr affin. Deshalb kommunizierten die beiden per Messenger-Dienst, Email und Facetime.<br />
„Ein Pluspunkt war auch, dass Hadeel von Anfang an genau wusste, was sie wollte“, erzählt die Mentorin. „Ich habe zunächst<br />
noch abgewartet, ob es wirklich eine Ausbildung sein soll, doch sie blieb bei ihrem ‚Ja!‘. Also haben wir uns schnell daran gemacht,<br />
ihre Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen und Hadeel war schon Ende April damit fertig.“<br />
Das kam Anastasia Riedel zugute, denn die 42-jährige musste während des Lockdowns Homeoffice sowie die Betreuung und Beschulung<br />
ihrer Kinder unter einen Hut bekommen. „Unser größtes Problem war, Zeit zu finden.“ Die hat das Tandem dann intensiv<br />
genutzt und Anschreiben, Bewerbung und Lebenslauf erstellt. „Anastasia hat dann auch Vorstellungsgespräche mit mir geübt“,<br />
berichtet Hadeel Sabah Mahdi Al-Tameemi. „Wir haben besprochen, was ich sagen soll und was nicht – im Irak ist das schon sehr<br />
anders…Sie hat mir auch bei bürokratischen Dingen geholfen.“<br />
Und nicht zuletzt unterstützte Anastasia Riedel ihre Mentee darin, sich die eigenen Stärken bewusst zu machen und diese auch<br />
herauszustellen: „Hadeel kann beispielsweise sehr gut Englisch und sollte damit auch punkten.“ „Anastasia hat mir immer wieder<br />
Mut gemacht, nachzufragen, was aus meiner Bewerbung geworden ist, das hätte ich mich allein nicht getraut“, berichtet Hadeel.<br />
Im Oktober <strong>2020</strong> konnte Hadeel Sabah Mahdi Al-Tameemi ihre Ausbildung zur Medizinisch-Technischen-Assistentin beginnen.<br />
„Anastasia ist weiterhin für mich ansprechbar, wenn ich Fragen habe, wir bleiben in Kontakt! Das freut mich sehr und gibt mir<br />
Sicherheit!“<br />
Mentoring in Krisenzeiten<br />
„Das Sich-nicht-persönlich-begegnen-Können hat Mentorinnen und Mentees anders gefordert als sonst“, resümiert Kontaktstellenleiterin<br />
Inge Zimmermann. „Vor allem die, die erst lernen mussten, mit der digitalen Technik umzugehen. Ebenso die, die ihre<br />
Kinder Zuhause betreut und beschult haben. Und auch die, die mit Belastungen in ihrem Umfeld umgehen mussten: einem Familienmitglied<br />
im Heim oder Krankenhaus, einem Ehemann in Kurzarbeit oder, oder, oder…Viele der Teilnehmerinnen haben von<br />
den digitalen Angeboten profitiert und einiges dazugelernt.“<br />
Die Mentees kamen in diesem Jahr aus 31 Ländern, z. B. aus Polen, China, Rumänien, Syrien, der Türkei und Indien. Ein Großteil<br />
von ihnen ist hoch gebildet, rund 85 Prozent sind Akademikerinnen.<br />
62 Frauen haben im Frühjahr das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen mit den Wünschen begonnen, ihren Fachwortschatz<br />
und ihre Kompetenzen zu erweitern, den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg besser zu verstehen, ihre Bewerbungen zu optimieren,<br />
Tipps zum Netzwerken und zum Umgang mit Kolleginnen und Kollegen zu erhalten und vieles mehr.<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 63/68
Als Vorteil der Pandemiezeit verbuchen alle Beteiligten, dass sie sich – vor allem im ländlichen Raum – lange Anfahrtswege sparen<br />
konnten. Auf der anderen Seite war es den Mentorinnen nur sehr eingeschränkt möglich, ihre Mentees zu Netzwerktreffen oder<br />
Schnuppertagen im eigenen Unternehmen mitzunehmen.<br />
„Die Pandemie verändert den Arbeitsmarkt, er ist zwischenzeitlich nicht mehr so aufnahmefähig“, bedauert Inge Zimmermann.<br />
„Den Mentees wurden aufgrund der Coronapandemie weniger Praktikumsplätze angeboten, Bewerbungsprozesse waren erschwert.<br />
In dieser unübersichtlichen Zeit hat das Programm den Beteiligten Sicherheit gegeben, Kompetenzen vermittelt und<br />
immer wieder Mut gemacht! Dass am Ende alle Teilnehmerinnen das Programm erfolgreich abschließen konnten, ist eine große<br />
Leistung, die zeigt, dass wir auch mit Abstand zusammenhalten!“<br />
Warum ist es für Unternehmen interessant, das Programm zu unterstützen?<br />
„Wir stellen viele unserer Angebote langfristig um, sind aber sehr froh, dass wir in der zweiten Jahreshälfte beispielsweise wieder<br />
Firmenbesuche in Präsenz anbieten konnten“, betont die Leiterin der Kontaktstelle. „Das sind wichtige Termine für unsere Teilnehmerinnen<br />
und es ist wünschenswert, dass Unternehmen sie auch in Krisenzeiten ermöglichen.“<br />
Denn vom Mentorinnen-Programm für Migrantinnen profitieren auch die Unternehmen, deren Innovationsprozesse häufig durch<br />
den Fachkräftemangel ausgebremst werden.<br />
Durch die Beteiligung am Mentorinnen-Programm für Migrantinnen kann ein Unternehmen in vielerlei Hinsicht profitieren, betont<br />
Personalreferentin Enikö Szivos-Knecht.<br />
„Vielleicht findet man eine neue Mitarbeiterin, die das Unternehmen durch ihre Berufserfahrung im Ausland oder durch ihr besonderes<br />
Können voranbringen kann. Die Teilnehmerinnen berichten von den Besuchen ja auch in der Familie, im Freundes- und<br />
Bekanntenkreis. Oder sie selbst erinnern sich in fünf Jahren an ihren Besuch bei uns und bewerben sich dann…wer weiß. Falls<br />
nichts von alldem eintrifft, hat das Unternehmen trotzdem gesellschaftliche Verantwortung übernommen. Auch das ist wichtig!“<br />
Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen<br />
Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startete 2017 und wird von der unabhängigen Forschungs- und Beratungsorganisation<br />
EAF Berlin evaluiert. Die Ergebnisse belegen, dass das Programm die Teilnehmerinnen erfolgreich beim Einstieg in den<br />
Arbeitsmarkt unterstützt.<br />
Der Mentoringprozess ist auf sechs bis acht Monate angelegt. Im Rahmen des Mentoring unterstützt eine beruflich erfahrene<br />
Mentorin ihre Mentee mit ihrem Wissen und ihren Kontakten bei der Berufswegplanung und dem Aufbau eigener Netzwerke.<br />
Die Mentorin gibt wertvolle Tipps, vermittelt Kontakte und Einblicke in die deutsche Berufswelt.<br />
Koordiniert wird das Mentorinnen-Programm von der Service- und Koordinierungsstelle des Landesprogramms der Kontaktstellen<br />
Frau und Beruf. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert es mit rund 100.000 Euro.<br />
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf berät seit 1994 Frauen in allen beruflichen Belangen. Die landesweit elf<br />
Kontaktstellen haben sich als Anlaufstellen etabliert, ihre Angebote sind niederschwellig und regional. Sie leisten damit einen<br />
wichtigen Beitrag zur Integration von Frauen ins Erwerbsleben.<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 64/68
Elternzeitschrift Luftballon, Januar <strong>2020</strong><br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 65/68
Amtsblatt, 06.08.<strong>2020</strong><br />
Neue Württembergische Zeitung, 19.10.<strong>2020</strong><br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 66/68
<strong>BeFF</strong> – Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart, Region Stuttgart<br />
Lange Str. 51 70174 Stuttgart<br />
Telefon 0711/263457-0<br />
Fax: 0711/263457-29<br />
Mail: info@beff-frauundberuf.de<br />
www.beff-frauundberuf.de<br />
www.frauundberuf-bw.de<br />
Redaktion:<br />
Inge Zimmermann und Ingrid Münzer<br />
Mitarbeit und Beiträge:<br />
Inge Bölz, Christa Gebhard, Kornelia Klier, Marlene Marquart, Ingrid Münzer, Christine Stein,<br />
Sandra Weber, Inge Zimmermann<br />
Gedruckt auf Recyclingpapier.<br />
© <strong>2020</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart – Region Stuttgart 67/68
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