Kunstbulletin April 2021
Unsere April Ausgabe 2021! Mit Beiträgen zu Katalin Deér, Frank und Patrik Riklin, Jos Näpflin uvm.
Unsere April Ausgabe 2021!
Mit Beiträgen zu Katalin Deér, Frank und Patrik Riklin, Jos Näpflin uvm.
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<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Fr. 10.–/€ 8.–
*Aargauer Kunsthaus<br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
Emma Kunz, Werk Nr. 172, undatiert<br />
Emma Kunz Stiftung, Würenlos<br />
© Emma Kunz Stiftung<br />
Foto: Conradin Frei, Zürich<br />
2.3.–24.5.<strong>2021</strong><br />
Kosmos Emma Kunz<br />
Eine Visionärin<br />
im Dialog mit<br />
zeitgenössischer Kunst
FOKUS<br />
28 Katalin Deér — Das Ding als Gegenüber des Selbst. Kristin Schmidt<br />
40 Frank und Patrik Riklin — Kunst an der sozialen DNA. Deborah Keller<br />
52 Podcasts — Kunst und die Welt. Irène Unholz<br />
54 Jos Näpflin — Geschehnisse, Bilder, Wortfetzen. Niklaus Oberholzer<br />
62 Jakob Lena Knebl — Mix and match. Isaline Vuille<br />
66 Djellza Azemi — A proposito di una finestra tra i rovi. Giada Olivotto<br />
HINWEISE<br />
68 Animation — Kapaemahu / Basel — Palazzina #9<br />
69 Basel — Gido Wiederkehr<br />
70 Basel — Misteln<br />
71 Basel — The Sun and the Moon / Bern — Eine brutalistische Nekropole aus weiblicher Hand<br />
72 Biel — Biennophone<br />
73 Brugg — Spazett<br />
74 Liestal — Why so serious<br />
75 München/Basel — Michaela Eichwald<br />
76 Stans — Gertrud Guyer Wyrsch / Steinhausen/Zug — Nicola Erni Collection<br />
77 Vaduz — Im Dreivierteltakt<br />
78 Zürich — Gabriel Flückiger<br />
79 Zürich — Bildzonen voller Leidenschaft<br />
80 Zürich — Iris von Roten<br />
81 Zürich — Stéphane Couturier / Zürich — Harald Naegeli<br />
BESPRECHUNGEN<br />
82 Basel — Dorian Sari — Befragung der Gegenwart<br />
84 Basel — Landon Metz und Barbara Stauffacher Solomon — Dichte Freiheit<br />
86 Bellinzona — Irma Blank — Im luftigen Körper der Schrift<br />
90 Chur — Jules Spinatsch — Davos is a Verb – Planetary Upgrade<br />
92 Davos — Martin Disler — Theater des Überlebens<br />
94 Lausanne — Sammlung Georg Bemberg — Farbe, Licht und Geste<br />
96 Olten — Memory — Erinnern und Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten<br />
98 Paris — Stormy Weather — Von Wolken und Wüsten<br />
100 St. Gallen — Città irreale — In weiter Leere so nah<br />
102 Zug — ZuZug — Verwerfungen und Verflechtungen zwischen Ost und West<br />
104 Zürich — Elza Sile — Kitten in a Fridge<br />
106 Zürich — Have Sanity — Das Unvereinbare vereinbaren<br />
108 Zürich — Reset — Museum. Sammlung. Zukunft<br />
NOTIERT<br />
110 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />
114 PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
121 AGENDA<br />
159 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />
1
Pablo Picasso, Buste de femme: Françoise,1948, KunstMuseum Winterthur,Legat Dr. Emil undClara Friedrich-Jezler, 1973 ©SuccessionPicasso /<strong>2021</strong>, ProLitteris, Zurich<br />
13.3.– 20.6.<strong>2021</strong>
Editorial — Moment<br />
Katalin Deér mutet ihren Fotografien einiges zu.Das macht ihr Werk<br />
auf dem Cover deutlich. Sie legte die Abzüge mit der Bildseite nach<br />
unten auf den Fussboden und übergoss sie mit Romanzement.<br />
Dieser historische Baustoff trocknet schnell aus und bildet feinste<br />
Strukturen ab. Zudem zieht der Zementleim, die Bojake, unter die<br />
Aufnahmen und treibt den Entwicklungsprozess weiter voran – mit<br />
offenem Ausgang.<br />
Das Produkt dieser mehrstufigen Anverwandlung spiegelt, gemäss<br />
der Künstlerin, den ‹Moment›, genau genommen verschiedene<br />
Momente: denjenigen der Betätigung des Auslösers, den des Eingiessens,<br />
den der Wiederbegegnung und des erneuten Abfotografierens…<br />
Dabei geht es «immer ums Jetzt» und um eine «Fusion von<br />
Fotografie und Ding». Verbunden damit sind Fragestellungen wie:<br />
Wann ist ein Blatt Papier mehr als eine zweidimensionale Fläche,<br />
genügt ein Knick, um es zur Skulptur zu machen?<br />
Kompakt installiert, vermitteln diese «Bilder» eine Annäherung<br />
an die Welt über eine sinnliche, plastische Erfahrung: Eingegossen<br />
in Zement und präsentiert auf einem Hocker erhalten die Motive<br />
ihre Körperlichkeit zurück und rücken plötzlich greifbar nah. So die<br />
Mauern im Schwimmbad von Álvaro Siza Vieira in Porto oder die<br />
Freitreppe in der HSG St. Gallen. Katalin Deér setzt die Bauten so<br />
ins Bild, dass sie ebenso robust wie fragil erscheinen. Atlantikwellen<br />
füllen das Bad und unterspülen es zugleich. Die ins Licht führende<br />
Betontreppe wirkt schwer und doch schwebend leicht. Die<br />
Künstlerin spielt dabei mit Ambivalenzen und Korrespondenzen. In<br />
der Fotografie der Fotografie der reflektierenden Wasseroberfläche<br />
werden Glanzlichter zu blinden Flecken, die uns auf elementare<br />
Fragen zurückwerfen und über das Licht, die Wahrnehmung und<br />
unser Verhältnis zur Welt nachdenken lassen. Claudia Jolles<br />
Katalin Deér · Moment, 2014, analoge C-Prints, Romanzement, Hocker, 46 x 64 x 2 cm<br />
3
Museum Langmatt<br />
Stiftung Langmatt Sidney<br />
und Jenny Brown<br />
Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />
www.langmatt.ch<br />
Rose<br />
Wylie<br />
2.3.—<br />
24.5.<strong>2021</strong><br />
weitere Ausstellung<br />
25.4.–31.10.<strong>2021</strong><br />
Raumfahrt V<br />
Maya Hottarek<br />
Matheline Marmy<br />
Timo Paris<br />
Rose Wylie, ER&ET, 2011, Öl auf Leinwand, 183×344 cm<br />
Collection of Morten Viskum, Photo: Soon-Hak Kwon (Detail)
3.3.–<br />
31.10.<br />
<strong>2021</strong><br />
Caresser<br />
la peau<br />
du ciel<br />
Titine Leu, The Princess, 1998, acryl on canvas, 56.5x45cm © Courtesy of the artist – design: enzed.ch
johannjacobs.com
TIME IS WHAT YOU MAKE OF IT<br />
Henri Rousseau (French, 1844-1910). The Dream. 1910. Oil on canvas, 6’ 8½x9’9½” (204.5 x298.5 cm). The Museum<br />
of Modern Art, New York. Gift of Nelson A. Rockefeller ©2020 The Museum of Modern Art. The Museum of Modern Art,<br />
MoMA, and related logos are Trademarks ofThe Museum of Modern Art.
WERDEN UND<br />
VERGEHEN<br />
20.03. 21.11. <strong>2021</strong><br />
ZUSTANDSBERICHTE AUS DER<br />
SAMMLUNG<br />
Urs Lüthi, David Weiss, Willy Spiller, Sketches, 1970, Serie von 8 Offsetdrucken, 74/100, 39.6×27.2 cm, Kunstmuseum Luzern,<br />
© <strong>2021</strong>, ProLitteris, Zürich
TIME IS WHAT YOU MAKE OF IT<br />
Vincent van Gogh (Dutch, 1853–1890). The Starry Night. Saint Rémy, June 1889. Oil on canvas, 29 x361/4”(73.7 x92.1 cm).<br />
The Museum of Modern Art, New York. Acquired through the Lillie P. Bliss Bequest (by exchange) ©2020 The Museum of<br />
Modern Art. The Museum of Modern Art, MoMA, and related logos are Trademarks ofThe Museum of Modern Art.
Kunstmuseum Olten<br />
Kirchgasse 8, 4600 Olten — www.kunstmuseumolten.ch<br />
Di–Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />
MEMORY<br />
Abb: Alexandra Meyer: Scar, 2016, Video, 2:42 min, Filmstill<br />
Über die Erinnerung und das Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten<br />
bis 18. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
mit : Cuno Amiet, Karolin Bräg, Karin Karinna Bühler, Marc Antoine Fehr,<br />
Franziska Furter, Andrea Good, Annatina Graf, Nina Haab, Christina Hemauer &<br />
Roman Keller, Jan Hostettler, huber.huber, Cecile Hummel, Monica Germann /<br />
Daniel Lorenzi, Alexandra Meyer, Jörg Mollet, Thi My Lien Nguyen,<br />
Christof Nüssli, Philipp Schaerer, Christian Rothacher, Daniel Schwartz,<br />
Ernst Thoma, Sebastian Utzni, Regula Weber, Gernot Wieland, Nives Widauer<br />
und Dadi Wirz.<br />
Das «Kuratierte Kunstkabinett» von StudioK3<br />
bis 14. November <strong>2021</strong><br />
Dienstraum<br />
Die Dependance im Bahnhof Olten<br />
Isabelle Weber, bis 21. März <strong>2021</strong><br />
Daniel Karrer, ab 27. März <strong>2021</strong><br />
Digitale Präsenz auf unserem Blog:<br />
www.derlift.tumblr.com
21.3.—20.6.<strong>2021</strong><br />
fructuoso/wipf feat. Marlon Ilg, fructuosowipf_authorities_haende_mix_<br />
_2020_12_14_17_57_48_cmyk.jpg, 2020 ©fructuoso/wipf Beni Bischof, Place Fist Here Bro!, 2015 ©Beni Bischof
26.03.<strong>2021</strong><br />
27.06.<strong>2021</strong><br />
Roma<br />
Istituto Svizzero<br />
Opening<br />
25.03.<strong>2021</strong><br />
istitutosvizzero.it
fabbrica culturale baviera<br />
Via Cribiago 7<br />
CH-6745 Giornico /Svizzera<br />
mobile 077 410 91 04<br />
03.04.<strong>2021</strong> -03.07.<strong>2021</strong><br />
Spazio 1–Galleria<br />
Sigmar Polke<br />
Vernice<br />
Sabato<br />
03.04.<strong>2021</strong> /Ore 14.00 /14.00 Uhr<br />
Discorsi<br />
Giovanni Bardelli /Sindaco di Giornico<br />
Bice Curiger /Storica dell`arte, autrice, curatrice<br />
Marietta Baviera /Direttrice<br />
aperto Me, Gio, Ve, Sa, Do<br />
13 -17<br />
chiuso Lu, Ma<br />
Spazio 2–Museo<br />
Balthasar Burkhard, Hans Danuser,<br />
Luciano Castelli, Urs Lüthi,<br />
Manon, Dieter Meier,<br />
Walter Pfeiffer, Klaudia Schifferle,<br />
Kerim Seiler, Annelies Strba<br />
Spazio 3–Museo<br />
Peter Schweri
23.01—<br />
2.05.<strong>2021</strong><br />
EXPOSITION<br />
Renée Levi<br />
Aimée<br />
Centre d’art contemporain<br />
Parc Montessuit<br />
74100 Annemasse FR<br />
www.villaduparc.org<br />
Villa du Parc<br />
knapp — klar — kostbar<br />
Mehr Zeit zum Lesen:<br />
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Zur gleichen Zeit / En même temps:<br />
AESCHLIMANN<br />
CORTI-STIPENDIUM <strong>2021</strong><br />
NILBAR<br />
GÜREŞ<br />
Sour as a Lemon<br />
17.4.–13.6.<strong>2021</strong><br />
Nilbar Güreş, The Submarine, 2018, Detail / détail, Mischtechnik auf Stoff / technique mixte sur tissu /<br />
94 x 166 cm, Courtesy the artist and GALERIST, Istanbul; Foto / photo: Reha Arcan<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch
ERKER<br />
Galerie – Edition – Verlag<br />
RKER<br />
27.2.–20.6.<strong>2021</strong>
sharity<br />
28.2.–16.5.21<br />
Tonjaschja Adler<br />
Ian Anüll<br />
Ulla von Brandenburg<br />
Thomas Bonny<br />
Meret Buser<br />
Andrea Gohl<br />
Hemauer/ Keller<br />
Monica Ursina Jäger<br />
Isabelle Krieg<br />
Carmen Müller<br />
Sladjan Nedeljkovic<br />
Catherine Page Harris<br />
Anna von Siebenthal<br />
Sebastian Stadler<br />
Joel Tauber<br />
SUPERFLEX<br />
Chris Walter<br />
und Werkdokumentation von:<br />
Atelier für Sonderaufgaben<br />
Thomas Hirschhorn<br />
Kateřina Šedá<br />
Ilona Ruegg<br />
teilen<br />
tauschen<br />
verzichten<br />
Schönbodenstr. 1<br />
8640 Rapperswil-Jona<br />
kunstzeughaus.ch
Tomas Kratky, Mandarin (II), 1987, Öl auf Baumwolle, Kunsthaus Zug, Dauerleihgabe Vesna Bechstein<br />
VERLÄNGERT<br />
kunsthauszug.ch<br />
Kunsthaus Zug<br />
Dorfstrasse 27,6301 Zug|www.kunsthauszug.ch<br />
Di bis Fr 12.00 –18.00 |SaundSo 10.00 –17.00<br />
ZuZug aus Osteuropa<br />
Positionen der Sammlung
Ausprobieren!<br />
Foto: Yves Roth<br />
artlist.net<br />
— die neue Web App von <strong>Kunstbulletin</strong>
In Kooperation mit dem YARAT<br />
Potential Contemporary Art Space, Baku Worlds 2 :<br />
E c o - F i c t i o n s<br />
Korakrit Arunanondchai, Anca Benera & Arnold Estefán, Dora Budor, Burton Nitta (Michael Burton<br />
& Michiko Nitta), Cao Fei, Julian Charrière, Carl Cheng, Jimmie Durham, Peter Fend, Tue Greenfort,<br />
Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Helen Mayer Harrison & Newton Harrison, Louis Henderson, Mary<br />
Maggic, Mileece*, MOON Kyungwon & JEON Joonho, Adrián Villar Rojas, Pinar Yoldas, Zheng Bo<br />
09.05 Verlängert bis <strong>2021</strong><br />
In Kooperation mit dem<br />
YAEL<br />
Van Abbemuseum, Eindhoven DAVIDS<br />
A Daily Practice –<br />
One Is Always a Plural<br />
22.05 – 05.09 <strong>2021</strong><br />
K O R A K R I T<br />
ARUNANONDCHAI<br />
18.09 <strong>2021</strong><br />
– 09.01 2022<br />
Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />
migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />
EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT
100<br />
LEHRGANG<br />
Mittelalter, karolingische Kunst, Romanik<br />
VORLESUNGEN UND EXKURSIONEN<br />
Cy Twombly und die Bildende Kunst<br />
William Forsythe:<br />
Die Erneuerung des klassischen Balletts<br />
Rodin versus Arp –<br />
Kontraste als erhellende Ergänzungen<br />
Kunstmarktskandale<br />
+ Rundgang Art Basel<br />
Die Wiener Moderne in Zürich –<br />
Klimt und Hodler<br />
Chipperfield und das Kunsthaus<br />
Persönliche Werkbesprechung<br />
Ihres Kunstwerks<br />
Volkshochschule Zürich. Mehr verstehen, mehr bewegen.<br />
www.vhszh.ch · info@vhszh.ch · 044 205 84 84 ·
Jenseits aller Regeln –<br />
Das Phänomen Aussenseiterkunst<br />
Bis 19.Dezember <strong>2021</strong><br />
Giorgio Pagnini, Grünblaue Landschaft mit Gesicht,1999, 50x70cm<br />
www.kunstmuseum.ch<br />
FRAU<br />
IM BILD<br />
Sammlung Würth<br />
bis 17. Oktober <strong>2021</strong><br />
Gabriel Vormstein, Hun, 2009, Bleistift,<br />
Aquarell auf Zeitungspapier, 154 x 112 cm, Inv. 12601<br />
Lust<br />
auf mehr<br />
David Salle, Spilled Fruit (Detail), 2000, Sammlung Würth, Inv. 17793 © <strong>2021</strong> David Salle / ProLitteris, Zurich<br />
Neues aus der<br />
Sammlung Würth<br />
zur Kunst nach 1960<br />
17.04.<strong>2021</strong><br />
bis 12.02.2023<br />
Eintritt frei<br />
www.forum-wuerth.ch
I’D RATHER STAY AT HOME, …<br />
BIS 21.06. <strong>2021</strong><br />
RINUS<br />
VAN DE VELDE<br />
Rinus Van de Velde, La Ruta Natural, 2020, Video, Courtesy of the artist and Tim Van Laere Gallery, Antwerpen
MUSÉE CANTONAL DES<br />
BEAUX-ARTS LAUSANNE<br />
Matières en lumière.<br />
Sculptures de Rodin à<br />
Louise Bourgeois<br />
Auguste Rodin, Le Baiser, 1886, Bronze, 71,5×45×48 cm, Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne.<br />
Legs d’Henri-Auguste Widmer, 1936 © Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne<br />
12.2.<strong>2021</strong>–<br />
16.5.<strong>2021</strong><br />
mcba.ch
FOKUS<br />
Katalin Deér — Das Ding als Gegenüber<br />
des Selbst<br />
Wie kann eine Fotografie zum räumlichen Ereignis werden? Welche<br />
Schnittstellen haben die fotografische und die plastische<br />
Arbeit? Wie gehen wir mit der gebauten Umgebung um? Die<br />
Werke von Katalin Deér oszillieren zwischen Fläche und Körper.<br />
Zentrum ihrer Auseinandersetzung sind Bauten, Dinge und<br />
Raum – ausgehend vom eigenen Körper. Kristin Schmidt<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Verde, 2018, Emaille auf Kupfer, ca. 33 x 47 cm, Atelieransicht, Produktion für Arte Castasegna<br />
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
29
Le Vele, aus der Serie ‹Napoli e poi›, 2014, analoger C-Print<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
the weight of light, 2020, farbiges Glas, Detail, Kunst Halle Sankt Gallen<br />
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
31
Der Schopf, die Kehrrichtverbrennungsanlage, das Wohnhaus, die Badhütte – wir leben<br />
in und mit Bauten. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten, dienen verschiedenen<br />
Zwecken und sehen folglich unterschiedlich aus. Sie passen zueinander oder<br />
auch nicht. Sie umgeben uns, sie sind einfach da. Ob wir hinsehen oder nicht.<br />
Katalin Deér sieht hin; seit vielen Jahren, immer. Aufmerksam begegnet sie dem<br />
Individualismus jedes Objekts und jeder baulichen Situation. Ihre Fotografien zeigen<br />
die Qualität des absichtslosen Nebeneinanders genauso wie den Solitär, der vielleicht<br />
nur per Zufall die Zeiten überdauert hat. Für dieses «So-geworden-Sein» hat<br />
Deér eine grosse Liebe und kann dem Einfachsten ebenso viel abgewinnen wie dem<br />
Kostbaren: «Ein Bau ist vielleicht noch nicht fertig gebaut, ein anderer noch nicht<br />
ganz eingestürzt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie etwas in mir zum Schwingen bringen,<br />
eine Resonanz auslösen.» Diese Zuneigung spricht aus jeder Fotografie Deérs<br />
und macht ihre Bildsprache so unverwechselbar. Weder kommt es ihr auf die perfekte<br />
Ausleuchtung an, noch auf eine möglichst aufgeräumte Komposition: «Ich versuche<br />
in grosser Unmittelbarkeit und Direktheit zu fotografieren. Ich fotografiere, was ist.»<br />
Solitäre und Nachbarschaften<br />
Katalin Deérs Arbeit dreht sich um Gebautes, bildet es aber nicht einfach ab. Die<br />
Künstlerin thematisiert den Blick auf die Dinge: «Der Blick kommt aus einer Empfindung,<br />
einer Wahrnehmung. Er ist aktives Schauen.» Aber es geht weniger um eine<br />
philosophische Abgrenzung der Begriffe Schauen und Blick voneinander als darum,<br />
wie diese Aktivitäten ihre Form finden. Diese Form und damit die Übersetzung des<br />
Blicks ins Bild reizt auch Architektinnen und Architekten, die ihre Bauten von Deér<br />
fotografieren lassen: «Sie suchen vielleicht den persönlichen, künstlerischen Blick<br />
auf den skulpturalen Aspekt oder auch auf die materielle Präsenz ihrer Arbeit.» Wer<br />
Deér anfragt, will keine Architekturfotografie, sondern handelt aus einem gemeinsamen<br />
Anziehungspunkt heraus: «Mir geht es nicht darum, Baukultur zu dokumentieren.<br />
Ich fotografiere einen Bau so, wie er steht im Asphalt oder in der Landschaft, als<br />
Gegenüber, im aktuellen Licht.» Dafür ist die Künstlerin oft und weit unterwegs. Sie<br />
reist ebenso gezielt zu Bauten, wie sie offen ist für Entdeckungen: «Glück und Zufälle<br />
spielen eine grosse Rolle.»<br />
Für die aktuelle Arbeit ‹Herzbau› hat Katalin Deér diese Ausgangslage erweitert –<br />
sie bat 100 Personen, ihr einige persönliche «Herzbauten» zu nennen: «Ich hatte für<br />
diese Arbeit drei Quellen. Ich bin zu eigenen Wunschzielen gefahren, zu den Empfehlungen<br />
anderer Menschen und habe dabei auch Zufallsfunde gemacht.» Auf diese<br />
Weise ist ‹Herzbau› ein intimes Porträt der Ostschweiz zwischen Thurgau und Graubünden.<br />
In der Kunst Halle Sankt Gallen zeigt Deér daraus einen Fries von 280 Bildern:<br />
«Die Nachbarschaften sind gleich wichtig wie die Einzelbilder. Ich fotografiere<br />
die Dinge und ich gruppiere sie. Bereits die Bildauswahl ist erheblich und anschliessend<br />
die Stellung der Bilder zueinander.»<br />
Auch ihre Bücher zeigen Bilder in einer sorgsam choreografierten Abfolge. Beispielsweise<br />
‹Verde›, entstanden anlässlich der Arte Castasegna, 2018, und ausge-<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
zeichnet mit dem Preis ‹Schönste Schweizer Bücher›: «Ich wollte nicht einfach<br />
Fotos vom Bergell im Bergell zeigen und hatte die Idee für ein Buch. Neben Fotos von<br />
Bauten und Landschaften sind im Buch ganzseitige Aufnahmen grüner und weisser<br />
Emailleplatten zu sehen. Sie sind unerklärliche, hochgradig physische und visuelle<br />
Elemente, die mehr auf den Körper und nach innen verweisen als auf die Umwelt.»<br />
Die Vorstellung von Fotografie als Körper<br />
Immer wieder sucht Katalin Deér nach diesen Gegenstücken und Materialien, die<br />
den Fotografien physische Präsenz verleihen: Die Künstlerin hat Fotografien in Gips<br />
oder Beton eingegossen, hat ihnen Stuckmarmor gegenübergestellt, platziert die<br />
Bilder horizontal auf Tischen, hat Bildfragmente auf Papparchitekturen geklebt und<br />
arbeitet neu mit Glasplatten, keramischen Platten und Objekten. Insbesondere die<br />
Keramiken und der Stuckmarmor vereinen beide zwei wesentliche Aspekte: Sie sind<br />
plastisch und besitzen eine überaus anziehende Oberfläche. Katalin Deér schätzt<br />
diese Qualitäten sehr: «Der Stuckmarmor ist mit seiner Körnigkeit und seinem Glanz<br />
verwandt mit dem analogen Foto. Und er ist eine Masse. Seine sichtbare Oberfläche<br />
zeigt einen Schnitt durch diese Masse. Genau so einen Schnitt zeigt jede Fotografie<br />
sowohl im Raum als auch in der Zeit.»<br />
Die Oberfläche ist ein zentraler Begriff in Deérs Arbeit: «Sie ist eine Membran zwischen<br />
Raum und Fläche, zwischen innen und aussen, zwischen Körper und Umgebung,<br />
zwischen Material und Empfindung. Die Oberfläche ist das Kippmoment zwischen<br />
zwei- und dreidimensional.» Die fotografierten Bauten oder Objekte bleiben<br />
auch in der Fotografie präsent, jedoch reduziert aufs Zweidimensionale; schliesslich<br />
faltet jede Fotografie den Raum in eine Fläche. Wie aber lässt sich eine Empfindung<br />
von Raum und Weite in der Fotografie hervorheben? Wie kann die Fotografie ein Zwiegespräch<br />
mit der Wahrnehmung von Raum und dem eigenen Körper aufnehmen?<br />
Katalin Deér (*1965, Palo Alto) lebt in St. Gallen<br />
1996 Meisterschülerin bei Lothar Baumgarten<br />
1990–1996 Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule der Künste, Berlin<br />
Ausstellungen (Auswahl)<br />
2020 ‹Wo Wir›, Kunst Halle Sankt Gallen, St. Gallen<br />
2019 ‹why this world›, Clarice Lispector Symposium und Ausstellung, Kubik, Litomyšl<br />
2018 ‹Vlies›, Städtische Ausstellungen Architekturforum Ostschweiz, mit Martin Leuthold, St. Gallen;<br />
‹Verde›, Arte Castasegna, Bergell; ‹Papel de Areia – Sand Paper›, Pierot Le Fou, Porto<br />
2017 ‹No ideas but in things›, Sammelstelle Archithese, Nidwaldner Museum, Stans<br />
2014/15 ‹Eco Echo Garbald›, Villa Garbald, Gastspiel Bündner Kunstmuseum<br />
2014 ‹Vedi Napoli e poi muori – Die Grand Tour der Mönche›, Stiftsarchiv, Klosterplatz, St. Gallen<br />
2013 ‹Nenn mich nicht Stadt›, Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen; ‹Tische und Bäume, Lieber Aby<br />
Warburg›, Museum für Gegenwartskunst, Siegen<br />
2010 ‹Neues Arbeiten›, Atelier Amden, Amden<br />
2009/10 ‹Present Things›, Kunstverein Heilbronn, Pratt Institute, Brooklyn, NY, und Museum of<br />
Contemporary Photography – MoCP, Chicago<br />
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
33
Herzbau, Heft mit 81 Fotos, Herausgeberin Kunst Halle Sankt Gallen, <strong>2021</strong>. Adaptierte Auskopplung eines<br />
Fotoessays aus ‹Stadt und Landschaft denken›, Triest Verlag und Architektur Forum Ostschweiz, <strong>2021</strong><br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
35
Herzbau, 2020, Fries mit 280 Fotos, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
37
2:53, 2020, analoger C-Print mit Fotogramm, ca. 127 x 220 cm, Kunst Halle Sankt Gallen<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Katalin Deér arbeitet schon sehr lange an diesen Fragen. Die Analogien von<br />
Stuckmarmor, Keramik oder Beton zu Fotografien sind eine Lösung, eine andere ist<br />
die Hand. Die Künstlerin hat in ‹Relief/Manual›, 2016 begonnen, fotografierte Gegenstände<br />
erneut zu fotografieren und dabei die Hand, welche die Fotografie hält<br />
oder die Buchseite mit der Abbildung umblättert, mit abgelichtet oder fotokopiert.<br />
Im diesem Zusammenspiel erhält der flach abgebildete Gegenstand neuen Raum:<br />
«Durch die Hand kehrt das fotografierte Relief zurück in die dritte Dimension. Das<br />
Hirn kann das.» Auch hier kippt die Arbeit am Scharnier zwischen haptischer Empfindung<br />
und dem Blick hin und her. Immer wieder sucht sich der abhandengekommene<br />
Raum seinen Weg zurück in die Wahrnehmung. Ein anderes Beispiel dafür sind die<br />
drei Fotogramme ‹2:53›, 2020, ebenfalls in der Kunst Halle Sankt Gallen ausgestellt.<br />
Die Künstlerin hat dafür in der Dunkelkammer farbige Glasplatten in den analogen<br />
Belichtungsprozess der Fotos gehalten und gleichzeitig belichtet. Die unweigerliche<br />
Bewegung der Hand sorgt für eine Unschärfe einerseits und räumliche Präzisierung<br />
andererseits: «Wo ist das Bild? Wo bin ich? Wo bringt sich der Körper ein, ohne auf<br />
das Bild zu verzichten?» Die Glasplatte ist eine weitere Ebene im Bild und doch auch<br />
ein klares plastisches Element, das seine Dinghaftigkeit im Fotogramm beansprucht.<br />
Transfer aus der Fläche in den Raum<br />
In ‹2:53› hat Katalin Deér ihre eigenen Bilder selbst transformiert, aber die Künstlerin<br />
gibt ihre Arbeit auch an andere weiter. Ihr Kunst-am-Bau-Projekt ‹Zwölfzwei›<br />
ist auf zwölf Jahre hin angelegt und entsteht im Kontext der Um- und Neubauten des<br />
Kantonsspitals und Ostschweizer Kinderspitals St. Gallen.Für jedes dieser Jahre lädt<br />
die Künstlerin jemanden ein, vier ihrer Fotografien zu bearbeiten: «Die Person bringt<br />
ihre Denkweise und ihre Handlungen ein so wie ich meinen Blick auf die Baustelle.<br />
Ich suche den Dialog. Das Fremde ist willkommen.» Diese Kollaborationen sind in der<br />
Nähe der Baustelle und auf den Kultursäulen in ganz St. Gallen plakatiert, am Ende<br />
werden es 52 Plakate sein: Fotografien, die mit Klebestreifen überzogen, die übermalt,<br />
zerschnitten, verdreht, übersprayt oder neu zusammengesetzt worden sind. In<br />
dieser Offenheit für andere Zugänge und neue Verbindungen zeigt sich ein weiteres<br />
wichtiges Charakteristikum von Deérs Arbeit: «Ich arbeite sehr gerne mit Menschen<br />
zusammen, die etwas anderes suchen oder anders herangehen an die Dinge. Das ist<br />
ein Erzvergnügen und führt zu einem Transfer von Umgangs- und Sichtweisen. Ganz<br />
generell: Aus Begeisterung entsteht etwas Neues.»<br />
Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen. post@kristinschmidt.de<br />
Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 28. Januar <strong>2021</strong>.<br />
→ ‹Wo Wir›, Projekt mit Ausstellung von Katalin Deér und Jiří Makovec, Installation von Caroline Ann<br />
Baur & Vanessà Heer und dem Archiv der Kunst Halle Sankt Gallen als Arbeitsstation, Kunst Halle<br />
Sankt Gallen, verlängert bis 25.4.<br />
↗ www.kunsthallesanktgallen.ch<br />
FOKUS // KATALIN DEÉR<br />
39
Frank und Patrik Riklin — Kunst an der<br />
Analoges Fadennetz, 2020, partizipative Vernetzungsskulptur zur Rehumanisierung des digitalen<br />
Alltags, Testverlegung in Altstätten. Foto: Christof Gruber<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
sozialen DNA<br />
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
41
Ihre Kunst dringt in den Alltag der Menschen vor und hat schon<br />
so manche Unternehmen und Gemeindeversammlungen aufgemischt.<br />
Aktuell arbeiten Frank und Patrik Riklin an einem «Museum»,<br />
das im Fundament einer neuen Überbauung einbetoniert<br />
wird und im so «untermauerten» Quartier die Lust an vermeintlich<br />
absurden Konstellationen erwecken soll. Deborah Keller<br />
Ihre Website gibt seit Monaten vor, sich im Aufbau zu befinden, und ein Portfolio, das<br />
sie aushändigen könnten, existiert nicht. Das scheint programmatisch für Frank und<br />
Patrik Riklin:Seit rund zwanzig Jahren operieren sie mit ihrem ‹Atelier für Sonderaufgaben›<br />
jenseits der üblichen Kunstmarktmechanismen, wo sie eine Nische zwischen<br />
Kunst, Gesellschaft und Wirtschaft belegen. Und sie tun dies äusserst erfolgreich.<br />
Während viele Kunstschaffende von der anhaltenden Pandemie gebeutelt werden,<br />
verkündeten die St. Galler Künstlerzwillinge soeben die Gründung ihrer ‹Fondation<br />
Riklin›: Ein «Museum», das in die Grundmauern der neu entstehenden Überbauung<br />
Zwhatt in Regendsorf einbetoniert wird und das, wie viele Projekte der Riklins, im<br />
Auftrag entsteht – in «Komplizenschaft», heisst es in ihrem Jargon. In diesem Jargon<br />
ist «Kompliz-iertes» folglich positiv behaftet und im «Pro-blem» klingt Zustimmung<br />
und damit eine produktive Kraft an.<br />
Die Riklins suchen mit ihrer Kunst also die Reibung, die in realen Begegnungen<br />
entsteht, sie mögen das vermeintlich Absurde, weil es neue Perspektiven eröffnet<br />
und ein Potenzial für Veränderung enthält. So sammeln sie derzeit für ihre ‹Fondation›,<br />
finanziert vom Immobilienunternehmen Pensimo, bei Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
rund um Regensdorf Alltagsobjekte, um sie in zwei Hälften zu zersägen. Je<br />
zwei Teilstücke von Gegenständen mit gleicher Funktion werden dann zu einem neuen<br />
Ganzen zusammengefügt beziehungsweise «verzwhattet». Diese skurrile Kollektion<br />
wird schliesslich im Fundament von Zwhatt eingemauert.<br />
Kunst als positive Störung<br />
Der Wille zum persönlichen Austausch und zu «unüblichen Gemeinschaften»,<br />
dem auch eine egalitäre Haltung innewohnt, zeigte sich schon im frühen Schaffen<br />
der Riklins, als beide noch an unterschiedlichen Kunstschulen studierten und unklar<br />
war, welche Richtung ihre gemeinsame Reise nehmen würde. 1998 klingelten sie in<br />
einer ihrer ersten Aktionen an Türen von St. Galler Haushalten und baten die Besuchten<br />
– Migros-Verkäuferin wie Stadtpräsident –, ihr Schlafzimmer für sechzig Sekunden<br />
zu filmen. In einem Video wurden alle diese intimen, aber im Grunde unspektakulären<br />
Interieur-Szenen anonym aneinandergereiht und die Videokassette als Edition<br />
zwischen zwei Metallplatten eingeschweisst – ein cleverer Schachzug, um den Wert<br />
des Kunstwerks gegen die Neugier der Käuferinnen und Käufer auszuspielen.<br />
Später luden sie etwa die sechs Dorfpräsidenten der je kleinsten politischen Einheit<br />
der Schweiz und ihrer fünf Nachbarstaaten zu einem wörtlichen Gipfeltreffen<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Verzwhattetes Schaukelpferd, <strong>2021</strong>, zusammengesetzt aus zwei Schaukelpferden aus unterschiedlichen<br />
Privathaushalten bei Regensdorf, Exponat der Fondation Riklin. Foto: Dino Radoncic<br />
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
43
Bignik, seit 2012, wachsendes Werk aus alten Stoffen und Tüchern aus Privathaushalten, jährliche<br />
kollektive Auslegung, hier in Hauptwil, 2015 (Mitte), Rorschacherberg, 2017 (links), Steffisburg, 2018<br />
(unten rechts); Tuchjagd in Rorschach (oben rechts). Foto Rorschacherberg: Helikopter Service Triet AG<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
45
Fliegen retten in Deppendorf, 2012, artonomisches Experiment (Unternehmenswandel): Kunstaktion<br />
mit ca. 800 Menschen, 902 Fliegen und einem Insektenbekämpfer; Frank und Patrik Riklin mit<br />
Dr. Reckhaus (oben); Fliege Erika (Mitte); Flugticket für Erika (unten). Foto: Reimar Ott (oben);Jelena Gernert<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
auf einen Berg in den Appenzeller Alpen – als Höhepunkt eines wochenlangen «Einlebens»<br />
in die dörflichen Gemeinschaften und des Austauschs mit ihren Oberhäuptern,<br />
denen die ungewohnte Aufmerksamkeit teils emotional zu Herzen ging.<br />
2012 starteten sie mit ‹Bignik› das kühne Vorhaben, eine gigantische Picknickdecke<br />
zusammengesetzt aus 293’438 Tüchern zu erstellen – ein Tuch pro Kopf in der<br />
Ostschweiz. Seither werden fortlaufend alte, rötliche und weissliche Textilien gesammelt<br />
und von emsigen Helferinnen und Helfern in Nähwerkstätten, Schulen oder<br />
zu Hause auf das passende Format vernäht. Einmal jährlich wird das wachsende<br />
Kunstwerk an unterschiedlichen Orten der Region für einen Picknickplausch ausgelegt<br />
– sofern nicht das Wetter oder eine Pandemie diesen Plan durchkreuzen.<br />
Zudem installierten sie vor nicht allzu langer Zeit auf dem Zürcher Hunziker-Areal<br />
einen «Brunnen», der auf Knopfdruck Cappuccino, Gemüsebouillon und Trinkschokolade<br />
ausgab – kostenlos, sofern genügend Personen sich zuvor auf das Experiment<br />
eines «Fremdgesprächs» eingelassen hatten: Ein eigens installiertes Telefon verband<br />
Mutige mit zufällig angewählten Anwohnern des Quartiers. Jeder dieser Anrufe<br />
erhöhte das Trinkguthaben für die Allgemeinheit. Fast fünf Jahre lang war die Installation<br />
in Betrieb – zwischenzeitlich aufgrund von Lärmemission heftig umstritten.<br />
Immer wieder suchen Frank und Patrik Riklin so auf einnehmende Art und Weise<br />
«positive Störungen» zu generieren, um Interaktion anzustossen und Denkmuster<br />
aufzubrechen – zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten, zwischen Kunst<br />
und Gesellschaft. Sie sprechen von «Kunst an der DNA» der jeweils vorgefundenen<br />
Struktur. Der Begriff der sozialen Plastik ist nicht weit, zumal auch den oft heiter anmutenden<br />
Aktionen der Riklins ein ernsthafter Nachhaltigkeitsanspruch innewohnt.<br />
Kunst als Option<br />
Wörtlich über Nacht gelangten sie mit diesem Ansatz vor ein paar Jahren zu Weltruhm:<br />
Als Kritik an der megalomanen Sterne-Hotellerie gedacht, installierten sie<br />
2008 in einem St. Galler Dorf ihr ‹Null Stern Hotel›: Im Bauch eines Bunkers bildeten<br />
ein Bett, ein Nachttisch, eine Lampe, eine Bettflasche und ein Butler ein maximal<br />
reduziertes Nachtlager. Das Konzept schlug ein wie eine Bombe und machte Schlagzeilen<br />
rund um den Globus – zur Verblüffung der beiden Künstler. Schliesslich nahm<br />
das bescheidene Projekt selbst gigantische Dimensionen an. Anstatt wie geplant nur<br />
kurzzeitig, wurde das ‹Null Stern Hotel› ein ganzes Jahr betrieben, 2016 als «immobilienbefreite<br />
Variante» neu aufgelegt und 2018 gar in die kommerzielle Marke ‹Zero<br />
Real Estate› überführt. Die Wartelisten für Übernachtungen sind lang…<br />
Noch fantastischer liest sich die Geschichte von Hans-Dietrich Reckhaus, den die<br />
Riklin-Brüder vom Insektenvernichter zum Insektenschützer umpolten. Die Künstler<br />
würden nicht von Bekehrung sprechen, denn sie betonen, dass sie ihren Komplizen<br />
die Kunst nie als Mission, sondern als Option verkaufen, darin aber «radikal und kompromisslos»<br />
seien. Herr Reckhaus also trat um 2011 an sie heran, weil er sich eine<br />
originelle Idee für den Markteintritt einer neuen Fliegenfalle erhoffte. Die Zwillingsbrüder<br />
starteten darauf mit ihm einen philosophischen Diskurs über den Wert einer<br />
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
47
Die Zehn Gebote, 2020, installative Kunstaktion in zwei Teilen; Akt 1: öffentliche Meisselung von zehn Steinplatten<br />
(je 60 x 80 x 6 cm) mit persönlichen Geboten der Riklins vor dem Kloster St. Gallen, Juni/Juli 2020;<br />
Akt 2: öffentliche Versenkung im Zürcher Schanzengraben inmitten des Finanzzentrums, 9.7.2020<br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
49
Frank und Patrik Riklin (*1973, St. Gallen) leben in St. Gallen bzw. Bühler AR<br />
1999 Gründung des ‹Atelier für Sonderaufgaben›<br />
Frank studierte von 1999 bis 2003 Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich<br />
Patrik studierte von 2000 bis 2005 an der Städelschule, Akademie der Bildenden Künste in<br />
Frankfurt/M. (Freie und Interdisziplinäre Kunst bei Thomas Bayrle und Ayse Erkmen) und an der<br />
Universität der Künste Berlin (Visual Culture Studies bei Katharina Sieverding)<br />
Projekte (Auswahl)<br />
2022 ‹Analoges Fadennetz›, Silicon Valley (in Bearbeitung)<br />
<strong>2021</strong> ‹Fondation Riklin›, Zwhatt, fortlaufend bis 2024<br />
2020 ‹Die Zehn Gebote›, Klosterplatz, St. Gallen / Schanzengraben, Zürich<br />
2019/20 ‹Analoges Fadennetz›, Neuenhof / Altstätten<br />
2018 ‹Zero Real Estate›, Toggenburg, später Ostschweiz, fortlaufend<br />
2016/17 ‹Null Stern Hotel› (Land Art Version), Safiental / Appenzellerland<br />
2013 ‹Social Urban Zone›, Hunziker-Areal, Zürich, fortlaufend<br />
2012 ‹Bignik›, Ostschweiz, fortlaufend; ‹Fliegen retten in Deppendorf›, Deppendorf (DE)<br />
2010 ‹Melser Denkpause›, Mels<br />
2008 ‹Null Stern Hotel›, Sevelen SG<br />
2004 ‹Das kleinste Gipfeltreffen der Welt›, Kamor, Appenzellerland<br />
1998 ‹79 Schlafzimmer›, St. Gallen<br />
Fliege, was den Unternehmer offenbar in seinen Grundfesten erschütterte. Resultat<br />
war zunächst die spektakuläre Aktion ‹Fliegen retten in Deppendorf›, 2012, bei der<br />
die gesamte Dorfbevölkerung an einem Tag 902 Insekten einfing statt tötete. Unter<br />
den gesammelten Kriechern gewann Fliege Erika das in Aussicht gestellte Wellness-<br />
Wochenende. Mit dem Paar, das sie gerettet hatte, flog sie in einer Reisebox und mit<br />
eigenem Flugticket zum Schloss Elmau. Als langfristige Folge und Bedingung der gemeinsamen<br />
Kunstaktion krempelte Dr. Reckhaus seine Firma um. Diese setzt seither<br />
auf Reduktion und Ökologisierung der Insektenbekämpfung und fördert die Anlage<br />
von insektenfreundlichen Lebensräumen mit dem Label ‹Insect Respect ® ›.<br />
Die Kunst des Scheiterns<br />
Im Zeitraum dieser beiden Projekte distanzierten sich die Riklins zunehmend vom<br />
klassischen Kunstmarkt, um sich der Welt von Wirtschaft und Gemeinwesen anzunähern.<br />
Nicht der finanzielle Aspekt war die primäre Motivation zu diesem Entscheid:<br />
«Wir mussten selbst ausbrechen, damit wir in andere Systeme einbrechen konnten»,<br />
sagen sie. Der geschmähten Kunstszene ist ihr Erfolg auf diesem Terrain zuweilen<br />
suspekt, was daher rühren mag, dass sich die Brüder darin durchaus gut vermarkten:<br />
Ihre persönliche Website wird zwar, wie erwähnt, (bewusst) vernachlässigt, ja das<br />
Konzept Website selbst ad absurdum geführt mit angekündigten Öffnungszeiten, zu<br />
denen die künftige Site verfügbar sein soll. Fast jedes ihrer Projekte aber hat einen<br />
eigenen Auftritt im Netz, der punkto sprachlicher und visueller Verführungskunst den<br />
grossen Unternehmen in nichts nachsteht. Ein listiges Vexierspiel?<br />
Jedenfalls glaubt man den beiden bei näherer Betrachtung sehr wohl, dass sie<br />
sich nicht instrumentalisieren lassen, dass ihre Komplizenschaften den Gesetzen<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
der Kunst unterworfen werden, und nicht umgekehrt. Und diese Gesetze sind wie<br />
gesagt strikt, sie können manch einem oder einer gelegentlich zu viel werden. Als die<br />
Riklins der Gemeinde Mels im Rahmen des ‹Kultursommers› 2010 vorschlugen, den<br />
Strom im Dorf während fünf Monaten täglich zehn Minuten zu unterbrechen, wurden<br />
sie regelrecht angefeindet. Die energiefreundliche ‹Denkpause› scheiterte an der Gemeindeversammlung<br />
mit 92% Nein-Stimmen.<br />
Ähnlich erging es dem ‹Analogen Fadennetz›, das sie 2019 im aargauischen Neuenhof<br />
und 2020 in Altstätten im Rheintal probehalber verlegten. Zwar war der Zuspruch<br />
hier grösser, doch konnte man sich am Ende nicht dazu durchringen, die<br />
Offline-Vernetzung sämtlicher Haushalte mit einem einzigen, ellenlangen Faden,<br />
der Wohnzimmer, Gärten und Quartierstrassen durchqueren sollte, zu finanzieren.<br />
Vielleicht wird dieses Vorhaben demnächst im amerikanischen Silicon Valley – quasi<br />
dem Mutterkuchen der digitalen Technologie – gelingen. Vielleicht auch nicht. Das<br />
Scheitern gehört zu ihrem Ansatz dazu. «Unsere Kunst muss nicht funktionieren,<br />
sondern wirken», so die Riklins.<br />
Kunst als Fundament von Gemeinschaft<br />
Auch der Ausgang des Projekts für Zwhatt ist noch ungewiss, obwohl der Eingriff<br />
in das vorgefundene System – jenes von Immobilienmarkt und Gentrifizierung – hier<br />
zunächst vergleichsweise harmlos erscheint. Doch es geht den Brüdern um mehr als<br />
um surrealistisch anmutende Objekte und eine effektvolle Geste des Sichtentzugs:<br />
Mit den «verzwhatteten Objekten» sollen symbolische Berührungspunkte zwischen<br />
sich fremden Menschen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen entstehen, die<br />
Lust am Anderen soll geweckt, neue Realitäten geschaffen werden. Aus dem Fundament<br />
heraus sollen diese Koppelungsversuche, die später mittels Augmented Reality<br />
in einer innovativen Signaletik nachhallen, in den Geist der neuen Siedlung diffundieren.<br />
Und vielleicht sogar sollen Menschen, welche die Idee der «Verzwhattung»<br />
in ihrem Alltag leben und immer wieder ungewöhnliche Begegnungen jenseits vermeintlich<br />
fixer sozialer Strukturen und Denkmuster suchen, mit Mietpreisreduktionen<br />
belohnt werden. Das ist im Moment noch Zukunftsmusik. Doch wenn in unserer<br />
heutigen Zeit ein neues Quartier wörtlich auf einem Museum aufbaut, so ist das ein<br />
starkes Zeichen für den Wert der Kunst in der Gesellschaft.<br />
Deborah Keller ist Redaktorin des <strong>Kunstbulletin</strong>, freie Kunstkritikerin in Zürich und Kuratorin der Kunsthalle<br />
Arbon. keller@kunstbulletin.ch<br />
↗ www.fondationriklin.ch ↗ www.zwhatt.ch<br />
FOKUS // FRANK UND PATRIK RIKLIN<br />
51
Podcasts — Kunst und die Welt<br />
Wer etwas über Kunst hören möchte, muss spätestens seit der<br />
Pandemie nicht mehr lange suchen. Museen und Galerien, kritische<br />
Fachleute und begeisterte Laien stellen vielfältige Podcasts<br />
zum aktuellen Kunstgeschehen ins Netz. Wo lohnt es sich<br />
einzuschalten? Wir stellen vier Favoriten vor. Irène Unholz<br />
Für mehr Gerechtigkeit im Museumswesen<br />
Der Podcast ‹Museum Archipelago› versteht Museen nicht als abgeschottete<br />
Inseln, frei von gesellschaftlichen und politischen Machtstrukturen.<br />
Stattdessen fokussiert der Software-Entwickler und Ausstellungsmacher<br />
Ian Elsner in packender Erzählweise auf Probleme<br />
aus der «steinigen Museumslandschaft» rund um den Globus. In der<br />
ersten von mittlerweile rund neunzig Folgen betrat Elsner eine exemplarische Museumslobby<br />
und beschrieb, wie wir darin beinahe rituell von «gewöhnlichen Personen»<br />
in Museumsbesuchende verwandelt werden. Seither lässt er vor allem diejenigen zu<br />
Wort kommen, die sich – oft zu wenig beachtet – für ein gerechteres Museumswesen<br />
einsetzen. Kurzweilig werden die verschiedenen Standpunkte anhand von konkreten<br />
Beispielen rasch und verständlich auf den Punkt gebracht. Zu den wiederkehrenden<br />
Themen gehören Dekolonisierung, Zugänglichkeit von Museen oder kritische kuratorische<br />
Praktiken. Dabei kommen auch mögliche Lösungsansätze nicht zu kurz.<br />
→ ‹Museum Archipelago›, englisch, mit Transkript ↗ www.museumarchipelago.com/episodes<br />
Unbeschwert, aber relevant<br />
Von der Kunst und dem Leben handelt das Talk-Format ‹Die Leichtigkeit<br />
der Kunst›. Die beiden Macherinnen des Podcasts Claudia Linzel<br />
und Rabea Logen bezeichnen sich als «kunsthistorische Laien». Doch<br />
die Fragen, die sie mit erfrischender Unbeschwertheit an Personen aus<br />
dem Kunstfeld richten, sitzen. Ein wenig erinnern sie an Studierende,<br />
die zu Beginn unverblümt Themen ansprechen, die später aus oft unerfindlichen<br />
Gründen nicht mehr der Frage wert erachtet werden, die aber eigentlich alle interessieren.<br />
Sie erkundigen sich zum Beispiel ‹Wie kaufe ich ein Bild?› oder gehen Sigmar<br />
Polkes Aussage ‹Leicht kann jeder› auf den Grund. Folge für Folge eröffnen sie Einblicke<br />
in die Werdegänge der Interviewten, entlocken ihnen manch eine Künstlerinnen-<br />
Anekdote und zeigen sich auf sympathische Art fachlich durchaus versiert.<br />
→ ‹Die Leichtigkeit der Kunst›, deutsch ↗ www.dieleichtigkeitderkunst.de/podcast<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Die Welt im Spiegel von Hito Steyerls Kunst<br />
Angestossen von Hito Steyerls Überblicksschau ‹I will survive› im Düsseldorfer<br />
K21 und demnächst im Centre Pompidou in Paris verknüpft<br />
der Podcast ‹K20K21› der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die<br />
Kunst mit dem politischen Geschehen. Vier dreissigminütige Folgen<br />
erkunden Fragen der ‹Digitalität, KI und Virtual Reality›, des ‹Rassismus<br />
und Antisemitismus als Thema in der Kunst› und des ‹Museums als Institution›.<br />
Das minutenlange brave Aufzählen der Errungenschaften von geladenen Expertinnen<br />
und Experten zu Beginn der Folgen – eine Marotte, die man von Kunstvorträgen<br />
gut kennt – können Ungeduldige dank der Technologie einfach überspringen. Danach<br />
gehen die von der Journalistin Eva Morlang moderierten Gespräche thematisch in die<br />
Tiefe. Hito Steyerls künstlerische Praxis, von ihrem Ursprung beim Dokumentarfilm<br />
bis hin zur multimedialen Installation, wird dabei ebenso beleuchtet wie die von der<br />
Künstlerin fokussierten Strukturen hinter medial vermittelten Bildern.<br />
→ ‹K20K21›, deutsch ↗ www.kunstsammlung.de/de/digital/podcasts<br />
Kulturelle Brücken schlagen<br />
Um einen Podcast zu produzieren, braucht es eigentlich nicht viel:<br />
Stimme, Aufnahmeprogramm, Internet. Mehr macht aber mehr Spass,<br />
wie die Schirn Kunsthalle Frankfurt seit 2016 mit ausstellungsergänzenden<br />
Hör-Formaten beweist. Gewitzte musikalische Untermalungen<br />
lockern die Informationsdichte der breit recherchierten Folgen etwas<br />
auf. Da wird, um John Armleders kunsthistorisch referenzreiche Arbeiten zu erläutern,<br />
schon mal ein Song wie ‹Oops! I did it again› hinzugezogen. Überhaupt schlagen<br />
die Podcasts immer wieder Brücken von der Kunst zur Musik und anderen kulturellen<br />
und gesellschaftlichen Phänomenen, darunter künstliche Intelligenz, Digitalisierung<br />
und Überwachung. Die neueste Podcast-Reihe heisst ‹Critical Land› und die Produzentin<br />
Sylvia Cunningham interviewt darin indigene Kunstschaffende, Aktivisten und<br />
Wissenschaftlerinnen. In der ersten Folge mit Professorin Carmen Robertson geht<br />
es dem Mythos einer unberührten Wildnis an den Kragen, wenn die Kunstgeschichte<br />
aus einer kolonialismuskritischen Perspektive beleuchtet wird.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass Podcasts von Ausstellungshäusern<br />
auch Marketing- und Vermittlungsinstrumente sind, liegt auf der Hand. Wie viele Museen<br />
post-corona im Audiobereich aktiv bleiben, wird sich zeigen. Bei gut gemachten<br />
Formaten reicht der Mehrwert jedenfalls über die Ausstellungsdauer hinaus.<br />
Irène Unholz, freie Autorin, studiert Kunstgeschichte in Freiburg (CH). irene.unholz@gmail.com<br />
→ ‹Schirn Podcast›, deutsch oder englisch, teils mit Transkript ↗ www.schirn.de/magazin/podcasts<br />
→ Weitere ausgewählte Kunst-Podcasts online in unseren Notebook-Texten ‹Kunst-Podcasts I + II›<br />
↗ www.artlog.net/de/notebooks<br />
FOKUS // PODCASTS<br />
53
Jos Näpflin — Geschehnisse, Bilder,<br />
The Black Box Box, 2020, Holzkiste, Schaumstoff gefräst, Plaster eingefärbt / bestickt, Antiseptikum<br />
farbig / transparent, Schere, Farbe, div. Materialien, 145 x 250 x 100 cm. Foto: Christian Hartmann<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Wortfetzen<br />
FOKUS // JOS NÄPFLIN<br />
55
Sein Material sind Geschehnisse, Wortfetzen, Bilder und Berichte,<br />
die ihn berühren. Mit Installation, Video, Fotografie oder<br />
Zeichnung ruft Jos Näpflin damit die grossen Fragen des Lebens<br />
ins Bewusstsein. Im Nidwaldner Museum gibt er Einblick in sein<br />
jüngstes Schaffen – Resultat des Werkjahres der Frey-Näpflin-<br />
Stiftung, das ihm zugesprochen worden war. Niklaus Oberholzer<br />
‹The Black Box Box› steht im Pavillon des Nidwaldner Museums Winkelriedhaus in<br />
Stans: eine hölzerne Transportkiste, darin die Black Box – wie die Flugdatenschreiber<br />
nicht schwarz, sondern leuchtend rot,damit sie sich nach dem Crash möglichst rasch<br />
entdecken lässt. Das Innere dieser Black Box präsentiert, wie in einer Werkzeugkiste<br />
fein säuberlich in passenden Negativformen, eine ganze Reihe von Heftpflastern,<br />
eine Schere und Desinfektionsmittel, Material für erste Hilfe also, Werkzeug für ein<br />
Werk der Barmherzigkeit. Doch nicht alle Heftpflaster sind, wie üblich, beige. Vielmehr<br />
bilden sie die ganz Skala menschlicher Hauttöne ab, von dunklem Dunkelbraun<br />
über helleres Braun bis zur Farbe eines ganz hellen Inkarnats. Das sieht alles recht<br />
einfach aus,doch wer diesem so schlicht wirkenden Gebilde gegenübertritt, den zieht<br />
Jos Näpflin hinein in den ganzen Strudel eines komplexen Bedeutungsgeflechts, in<br />
dem man sich, so die Absicht des Künstlers, selber zurechtfinden soll, um die Künstlerarbeit<br />
gleichsam zu vollenden – getreu der Bemerkung Brian O’Dohertys in seinem<br />
1996 veröffentlichten Aufsatz über den White Cube: «Es ist die Rezeption, die in letzter<br />
Instanz die Inhalte liefert.»<br />
Stichworte dieser Rezeption, die aufs Zentrum heutiger existenzieller Befindlichkeit<br />
abzielen, können neben anderen sein: der Begriff der Black Box, der auf Verborgenes<br />
und Rätselhaftes verweist, das sich gradliniger rationaler Erkenntnis entzieht;<br />
der Begriff der «Barmherzigkeit», der, in unterschiedlichen Varianten, auf die einzelnen<br />
Heftpflaster gestickt ist; schliesslich die Skala der Heftpflaster-Einfärbungen,<br />
die auf einen umfassenden Begriff der Menschheit verweist.<br />
Von Caravaggio bis Georg Friedrich Haas<br />
«Barmherzig» sei, ein Verlust, aus dem Wortschatz der Gegenwart weitgehend<br />
verschwunden, im Gegensatz zu «unbarmherzig», stellt Jos Näpflin fest. Den für das<br />
Denken und Fühlen des Künstlers wichtigen Begriff der Barmherzigkeit rief Caravaggios<br />
Altarbild ‹Die sieben Werke der Barmherzigkeit›, 1606, von Pio Monte della<br />
Misericordia in Neapel in Näpflins Bewusstsein. Es ist ein Meisterwerk, das alle diese<br />
«sieben Werke» in einer einzigen, beinahe unentwirrbar verflochtenen Szenerie<br />
zusammenfasst. Dass die Heftpflaster weltweit nur in der Hautfarbe der Weissen<br />
erhältlich sind, stellte den Künstler bei der Realisierung seiner ‹Black Box Box› vor<br />
fast unlösbare Probleme. Dieser Umstand verwies ihn aber auch auf eine heute<br />
einer Mehrheit kaum mehr bewusste kolonialistisch-europazentrische Haltung. Das<br />
schlägt, obwohl die Idee zur ‹Black Box Box› lange vor dem tristen Ereignis in Näpflin<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
keimte, einen geradezu brandaktuellen Bogen zum gewaltsamen Tod des Schwarz-<br />
Amerikaners Georg Floyd und den Rassendiskussionen, die darauf folgend weit über<br />
die USA hinaus neu aufflammten.<br />
Der Begriff der Black Box mit ihrem enigmatischen Inneren scheint für Jos Näpflin<br />
zentral wie eine Metapher für menschliches Dasein generell. Das zeigt sich darin,<br />
dass er nicht nur dieses Werk, sondern die ganze Ausstellung mit ‹The Black Box Box›<br />
betitelt. Auf die Black Box bezieht sich auch der ursprünglich geplante, nun aber den<br />
Corona-Restriktionen zum Opfer gefallene Prolog: Der Künstler wollte sein Ausstellungsprojekt<br />
im noch unbestückten Ausstellungsraum starten mit einem Auftritt des<br />
Pacific Quartet Vienna, welches das ‹3. Streichquartett›, 2001, des für experimentelles<br />
Komponieren bedeutenden Österreichers Georg Friedrich Haas (*1953) gespielt hätte:<br />
Haas’ Werk von rund 35 Minuten Dauer entwickelt im völlig abgedunkelten Raum im<br />
sich gegenseitig beeinflussenden und weitgehend freien Spiel der Musikerinnen und<br />
Musiker ein komplexes und in manchem rätselhaft bleibendes Klanggebilde.<br />
Künstler-Künstler<br />
Dass Jos Näpflin die Aufführung des Werks von Haas nicht ans Ende der Ausstellung<br />
verlegen wollte, ist symptomatisch für seinen Umgang mit künstlerischem<br />
Arbeiten: Das hätte, um die Aufführung zu retten, auf der Hand liegen können. Das<br />
hätte den strikten Gang der Dinge aber durchbrochen. Nicht das Gängige interessiert<br />
ihn, nicht der Kompromiss und auch nicht der leichte Zugang zum Werk. Was nicht<br />
heissen will, dass ihn die Wirkung seiner Arbeiten nicht interessieren würde – im Gegenteil.<br />
Nur:Näpflin ist gelernter Mechaniker und als Künstler ein Autodidakt, der nie<br />
eine Kunstschule besuchte und sich sein breites Wissen über Kunst der Vergangenheit<br />
und Gegenwart und seine ausgreifende Belesenheit selber erarbeitete. Dem entspricht,<br />
dass er wohl intensive Kontakte zu Künstlerkolleginnen und -kollegen pflegt,<br />
sich gerne mit Theoretikern austauscht und auch gerne Ausstellungen mit alter oder<br />
neuer Kunst besucht, dass sein Schaffen aber kaum auf merkantile Verwertbarkeit<br />
ausgerichtet ist: «Ich bin eben eher ein Künstler-Künstler», sagt er.<br />
Dass er seine Arbeiten zeigen kann, ist ihm wichtig. Ein Beispiel dafür ist seine<br />
Installation ‹Lache›, 1997. Auf dem Boden des von der damaligen Zürcher Schule<br />
für Gestaltung betriebenen ‹Kunsthofs Zürich› bildete sich eine riesige Wasserfläche,<br />
«die auf einer Seite kaum merklich über den Gehsteig sickert, ohne dabei ihre<br />
Ausdehnung zu verändern, da ihr aus dem Verborgenen stets Wasser zugeführt wird.<br />
‹Lache› spiegelt die umliegende Architektur, verkehrt Oben und Unten und deutet<br />
den konkreten Bereich des Kunsthofs geradezu zum zeitlosen Raum um», wie es der<br />
Kurator Daniel Kurjakovic formuliert. Die Wirkung dieser zurückhaltend ephemeren<br />
Arbeit reichte weit über die Kunstöffentlichkeit hinaus. Tramführer, Feuer- oder Ölwehr<br />
reagierten, Passanten meldeten sich oder informierten die Polizei. ‹Lache› – der<br />
Humoristischem nicht abgeneigte Künstler spielte bewusst mit dem Doppelsinn des<br />
Wortes – wollte zweifellos nicht nur Oben und Unten verkehren, sondern auch ins<br />
Bewusstsein der Vorbeigehenden einwirken. Verunsicherung, Skepsis gegenüber der<br />
FOKUS // JOS NÄPFLIN<br />
57
Der Heuhaufen, 2014, Gras getrocknet, Messing, Kunstharzfarbe, Faden, Masse variabel, Ateliersituation:<br />
43 x 200 x 180 cm. Foto: Christian Hartmann<br />
#, 2020, Bleiglasfenster, Metallrahmen, Schrauben, 200 x 77 x 3,5 cm, Ausstellungsansicht Winkelriedhaus<br />
Stans. Foto: Christian Hartmann<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Was in den Hosen, 2018, Metallhalterungen, Fahnenstangen, Fahnen, ca. 200 x 150 x 150 cm<br />
Overwood, 2018, Blache genäht, Goldfolie, Holz, ca. 480 x 85 cm<br />
FOKUS // JOS NÄPFLIN<br />
59
Lache, 1997, Installation, Wasser, elektromagnetischer Wasserhahn, Zeituhr, div. Materialien,<br />
ca. 1500 x 1550 cm, Kunsthof Zürich<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Jos Näpflin (*1950, Wolfenschiessen) lebt in Zürich<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2017 ‹Nachten›, Counterspace Zürich<br />
2014 ‹Sytemoids›, Soberinggalerie Paris<br />
2010 ‹Gestern ist Morgen›, Raum für zeitgenössische Kunst, Benzeholz Meggen<br />
2008 Galerie Hofmatt, Sarnen<br />
2005 Galerie Elisabeth Kaufmann, Zürich<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2019 ‹News!›, Erwerbungen im Kontext der Sammlung, Kunstmuseum Luzern<br />
2018 ‹Schlaf gut – Dem Schlaf auf der Spur›, Vögele Kulturzentrum Pfäffikon<br />
2014 ‹Milch, Lait, Latte›, Musée d’art du Valais Sion<br />
Jos Näpflin<br />
eigenen Wahrnehmungsfähigkeit, Selbstbefragung – all das mochte durchaus die<br />
beabsichtigte Folge dieser unverhofften Begegnung der seltsamen Art sein.<br />
Jos Näpflin arbeitet mit fast allen verfügbaren künstlerischen Techniken – mit<br />
Video, Installation, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und, wie nun in Stans, auch einmal<br />
mit Glasmalerei. Er verwendet alle möglichen Fundstücke, denen er, ein Tüftler,<br />
neue und oft ambivalente Bedeutungen gibt. Er wendet sich Materialien zu, die er in<br />
seinem Alltag vorfindet, wie Eisen, Alu, Kabel, Lampen, Eisen, Stoffe, Holz, Heu. Er<br />
lässt sie unverändert sprechen oder er greift in Struktur und Eigenheit ein. An Konkrete<br />
Poesie mag man denken, wenn er in Installationen die Bedeutungen von Wörtern<br />
und Wortkombinationen auf Sinn und Doppelsinn befragt. Vieles entzieht sich<br />
oder verschwindet leise, wie es gekommen ist: die flüchtige Spur der Schritte des<br />
Künstlers auf dem Atelierboden.<br />
Gibt es auch einfach Schönheit? Jos Näpflin greift im Atelier nach einer Serie von<br />
schlichten Fotografien, die wunderbare Wolkenbilder im tiefblauen Himmel zeigen.<br />
Perforierte gerade Linien zeichnen jeweils Ausschnitte in die Himmel. Mit dem ihm<br />
eigenen Doppel- oder Hintersinn nennt er die Arbeit ‹Vermessen›. Und ein Thema, das<br />
Jos Näpflins Arbeit prägt? «Mich interessiert der Mensch, seine Präsenz, aber auch<br />
seine Abwesenheit, Spuren, die er hinterlässt,die auf ihn verweisen», sagt der Künstler<br />
und er ergänzt: «Ich möchte ein Angebot schaffen für die Suche nach Identität,<br />
nach dem Woher, den Wurzeln, und nach dem Wohin.»<br />
Niklaus Oberholzer ist Kunstkritiker und Publizist in Horw, Luzern. niklausoberholzer@bluemail.ch<br />
→ ‹Jos Näpflin – The Black Box Box›, Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Stans, bis 8.8.<br />
↗ www.nidwaldner-museum.ch<br />
FOKUS // JOS NÄPFLIN<br />
61
Jakob Lena Knebl — Mix and match<br />
Marcher sur l’eau, <strong>2021</strong>, vue d’exposition Musée d’art et d’histoire, Genève. Photo : Julien Gremaud<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Au Musée d’art et d’histoire de Genève, l’artiste autrichienne<br />
Jakob Lena Knebl propose une lecture personnelle des collections,<br />
mêlant œuvres d’art et objets d’usage dans une scénographie<br />
foisonnante et réjouissante qui joue sur la notion<br />
d’intérieur et d’intimité, manière de capter le/la spectateur/<br />
trice avec des éléments qui lui sont familiers. Isaline Vuille<br />
Première occurrence de la programmation du nouveau directeur des lieux, Marc-Olivier<br />
Wahler, ancien directeur du Palais de Tokyo notamment, entré en fonction il y a<br />
un peu plus d’un an, cette carte blanche est emblématique de son approche de l’institution<br />
genevoise et de ses collections. Musée d’art mais aussi d’histoire comme son<br />
nom l’indique, le MAH abrite de nombreuses collections, dont une belle collection<br />
d’armures, du mobilier, des ensembles archéologiques, des bijoux, des textiles, des<br />
instruments de musique, de l’horlogerie et des objets du quotidien, entre autres!<br />
Dans ce que Wahler qualifie de «maison des créatifs», incluant les artisans au<br />
même titre que les artistes, il souhaite défier l’opposition entre valeur esthétique et<br />
valeur d’usage, et propose de les réconcilier en décloisonnant les catégories et en<br />
établissant des liens inattendus. Cela ne signifie pas pour autant que les collections<br />
seront à terme exposées pêle-mêle, car chaque «ensemble» a sa propre histoire et<br />
constitue un rythme particulier dans l’institution. Mais des projets comme celui de<br />
Jakob Lena Knebl permettent de faire se rencontrer les objets et de suggérer de nouvelles<br />
pistes de lecture – de développer, selon un terme cher au directeur, le « quotient<br />
schizophrénique» de l’objet/œuvre, et ainsi de multiplier les interprétations.<br />
Celui-ci prévoit d’ailleurs d’autres invitations pour ces grandes expositions autour<br />
des collections; la prochaine sera confiée à Jean-Hubert Martin, commissaire français<br />
passé maître dans l’art des dialogues entre les cultures et les disciplines.<br />
L’investissement de Wahler passe aussi par une volonté de retrouver «l’esprit des<br />
lieux» du musée inauguré en 1910 en se débarrassant de certaines interventions dans<br />
les salles:ainsi plusieurs cimaises ont été démontées pour laisser apparaître des perspectives<br />
dans le bâtiment et sur l’extérieur, accroissant ainsi la luminosité naturelle.<br />
Mettre en scène<br />
Travaillant à la fois sur les espaces du musée, les dispositifs de présentation et le<br />
choix des œuvres, la proposition de Knebl est celle d’une artiste exubérante autant<br />
que d’une curatrice attentive à l’histoire des lieux et des œuvres.<br />
L’artiste au pseudonyme tiré des noms de ses grands-parents, née en 1970, n’en<br />
est pas à son coup d’essai: elle a déjà travaillé avec des collections institutionnelles,<br />
au Mumok de Vienne en 2017 et au Lentos Museum de Linz en 2020 – la grande différence<br />
avec le MAH étant qu’il s’agissait uniquement de collections d’art moderne<br />
et contemporain, auxquelles elle a superposé sa pratique artistique. Sculpteure, performeuse,<br />
travaillant avec le secteur de la mode et du design, elle propose des ins-<br />
FOKUS // JAKOB LENA KNEBL<br />
63
tallations immersives, jouant sur des questions d’identité et sur la frontière entre art<br />
et design, de manière à la fois joyeuse et grinçante. Ses scénographies d’exposition<br />
font écho à cet univers, de manière un peu plus policée – contraintes de conservation<br />
obligent. Les dispositifs de présentation sont des structures en métal coloré, des<br />
podiums flashy, des murs recouverts de papiers peints ambiance psychédélique, du<br />
mobilier cosy complétant la mise en scène.<br />
Femmes en colère<br />
‹Marcher sur l’eau›, le titre de l’exposition renvoie à la fois au chef-d’œuvre ‹La<br />
Pêche Miraculeuse›, 1444, de Konrad Witz conservé par le MAH, premier paysage<br />
réaliste européen représentant le Petit Lac, et au morceau de Deep Purple ‹Smoke<br />
on the water› écrit en 1971 après l’incendie du Casino de Montreux ; Knebl souhaite<br />
avec son projet perturber le regard du/de la spectateur/trice, remettre en question<br />
ce qu’il/elle croit savoir, lui suggérer que peut-être il/elle arrivera à marcher sur l’eau,<br />
d’essayer au moins en croyant que c’est possible. Mais ce qui infuse peut-être davantage<br />
le projet est le visuel de l’exposition, une femme en colère. Issue d’une étude<br />
pour la peinture ‹La Vague›, 1907, de Carlos Schwabe, son doigt pointé vers nous et<br />
son cri évoquent une femme puissante, accusatrice, demandant sa revanche. On retrouve<br />
plusieurs de ces études de femmes, ainsi que la peinture elle-même, agran-<br />
Marcher sur l’eau, vue d’exposition Musée d’art et d’histoire, Genève. Photo : Julien Gremaud<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
dies et servant de support, ou de décor, pour d’autres œuvres. Mannequins portant<br />
des vêtements d’époque, femmes nues, notables, dépeintes dans le quotidien, sorcières,<br />
spirites… nombreuses sont les figures de femmes qui parcourent l’exposition,<br />
proposant une vision particulière, mais non exclusive, des collections.<br />
Les corps représentés dans les œuvres font écho à ceux des visiteurs/euses, à qui<br />
s’adressent directement plusieurs dispositifs : un vestiaire au cœur d’une présentation<br />
de vêtements et de chaussures, ou un immense podium-canapé designé par<br />
l’artiste invitant à s’allonger pour contempler les œuvres. Se référant à l’idée d’un<br />
intérieur domestique, plusieurs temps sont abordés: celui de la toilette (des statues<br />
présentées dans des douches), du repas, du loisir (des cabanons de jardins servant<br />
de décor à du mobilier d’époque) ou du sommeil (une statue égyptienne entourée<br />
d’un grand lit capitonné).<br />
Montrer en lieu de censurer<br />
L’exposition évoque aussi la vie des œuvres dans les collections et aborde des<br />
notions de conservation ou de présentation. Ainsi, l’œuvre qui accueille le public<br />
dans le hall du musée, sculpture abîmée et salie, est marquée du titre de l’exposition<br />
sur la cuisse – si on a l’impression qu’il s’agit d’un tag, c’est en fait une inscription<br />
«nettoyée» avec un laser utilisé pour la rénovation. Plus loin une sculpture à qui il<br />
manque un bras bénéficie d’une prothèse en tissu réalisée par l’artiste ; une cuirasse<br />
est entourée de sachets de silice bien visibles afin d’assurer l’atmosphère adéquate.<br />
Un box présente ailleurs une concentration d’œuvres problématiques au vu de ce<br />
qu’elles représentent ou du profil de leur auteur : des sculptures de jeunes enfants<br />
nus côtoient des œuvres à l’esthétique érotique proche de celle de Balthus réalisées<br />
par Emile Chambon, peintre proche du mouvement d’extrême droite « Union nationale»<br />
dans les années 1930. À ce sujet, Wahler est très clair : les œuvres et les objets<br />
ont une histoire et sont réalisés dans des contextes parfois difficiles, voire inacceptables<br />
aujourd’hui. Pour autant, plutôt que de les censurer, il préfère les montrer en<br />
fournissant les informations nécessaires et ainsi donner un bagage critique au public.<br />
Questionnant les lieux et les usages de l’exposition – la boutique, présentant des<br />
habits réalisés par l’artiste, d’autres chinés par ses soins ainsi que de nombreux<br />
ouvrages et objets, est par exemple partie intégrante de l’exposition –, le projet de<br />
Knebl déborde des salles dédiées pour faire des incursions dans d’autres espaces<br />
du musée. Sans doute auraient-elles été plus nombreuses encore si le Covid n’avait<br />
empêché l’artiste de se rendre sur place pour le montage, les échanges se déroulant<br />
à ce moment de manière virtuelle. Et si l’on ne parviendra peut-être pas à marcher<br />
sur l’eau lors de la visite – n’est pas Dieu qui veut –, il est certain que le projet insuffle<br />
un vent de fraîcheur sur l’institution genevoise et préfigure le ton des projets à venir.<br />
Isaline Vuille, historienne d’art et commissaire d’expositions. isalinevuille@gmail.com<br />
→ ‹Marcher sur l’eau›, jusqu’au 27 juin, Musée d’art et d’histoire, Genève (entrée gratuite)<br />
↗ www.mahmah.ch<br />
FOKUS // JAKOB LENA KNEBL<br />
65
Djellza Azemi — A proposito di una<br />
finestra tra i rovi<br />
Djellza Azemi · Lepur, Lepur, 2020 (dettaglio), acciaio inossidabile, tessuto di poliestere, alluminio,<br />
figurina di resina<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
13 Vitrine accoglie Djellza Azemi sulla zona critica e avventurosa<br />
del marciapiede, la terza mostra inaugurata nell’anno <strong>2021</strong>.<br />
13 Vitrine, fondata in gennaio da Stefania Carlotti e Margaux<br />
Dewarrat, è una bacheca vetrinata e nuovo spazio indipendente<br />
a Renens, nascosta dai rovi. Giada Olivotto<br />
La bacheca, fin dall’antichità, è una superficie democratica condivisibile sulla quale<br />
tutti possono apporre e trarre informazioni di qualsivoglia genere. Per anni, in Avenue<br />
du 1 er Mai 13 una bacheca vetrinata è stata usata – fra le altre cose – per appuntarvici<br />
annunci, relativi a qualche culto religioso, e comunicati di carattere anarchico su carta<br />
fotocopiata. Ricoperta dai rovi, la bacheca al numero civico 13 è stata recentemente<br />
riscoperta e valorizzata da Stefania Carlotti e Margaux Dewarrat. Le due artiste,<br />
mentre ristrutturavano la loro cucina e si scambiavano considerazioni sul carattere<br />
funesto dell’anno – dalla sciagura pandemica a quella ecologica – hanno deciso di<br />
intervenire e prendersi così cura della bacheca trascurata. Da qual momento il duo<br />
curatoriale italo-svizzero ha mantenuto l’obiettivo di attivare e promuovere uno spazio<br />
espositivo nella bacheca, aprendo così una finestra sulla nuova ospite del numero<br />
civico: 13 Vitrine. Un contenitore che fino ad oggi ha messo in vetrina Mayara Yamada<br />
e Marco Rigoni, inaugurando sempre il 13 del mese, per richiamare il nome del luogo<br />
e il numero civico.<br />
Questo mese il duo Carlotti-Dewarrat di 13 Vitrine ha invitato Djellza Azemi (Aigle,<br />
1998). Formatasi presso l’ÈCAL, l'artista spazia nella sua pratica dall’esplorazione<br />
della cultura legata alle sue origini kosovare, all’ambiente domestico e famigliare e<br />
alla relazione fra corpo e spazio, partendo da un punto di vista femminile. Uno sguardo<br />
sulla casa e sul rapporto fra interno ed esterno, che aiuta a osservare le disarmonie<br />
sociali che possiamo ritrovare sia nella produzione letteraria, come nel caso del<br />
romanzo ‹Nascita e morte della massaia› di Paola Masino, che nella produzione di<br />
artiste importanti fra cui possiamo ricordare Mona Hatoum. Le opere di Djellza Azemi<br />
sono caratterizzate da forme e riferimenti che possono ricordare degli spazi intermedi,<br />
fra interno ed esterno. Ritroviamo questa dialettica anche nella sua recente<br />
produzione, la trilogia delle «Palissade» in cui l’artista presenta composizioni verticali<br />
frammentate di assi di legno accostate, nelle quali si intravedono delle fessure.<br />
Nelle fessure, l’avventuroso occhio dello spettatore scopre il suo riflesso inaspettato<br />
su minuscoli specchi tra queste nascosti. Per 13 Vitrine, Djellza Azemi ha riflettuto<br />
sull’ubicazione della bacheca, che avvolta da una siepe si situa come a una linea di<br />
confine fra il pubblico e il privato, fra la strada e la casa. La bacheca di 13 Vitrine si<br />
apre così come una fessura verso una selva di fantasie, uno spazio nuovo, rivisitato.<br />
Giada Olivotto è curatrice e co-direttrice di Sonnenstube e di Canale Milva. olivotto.giada@gmail.com<br />
→ ‹Djellza Azemi at 13 Vitrine›, Avenue du 1 er Mai 13, Renens, 13.4.–3.5.<br />
↗ www.instagram.com/13__vitrine/<br />
FOKUS // DJELLZA AZEMI<br />
67
HINWEISE<br />
Kapaemahu<br />
Animation — Manchmal stolpern wir wie<br />
zufällig über Dinge, die uns etwas Altbekanntes<br />
aus einer neuen Perspektive zeigen oder eine<br />
neue Ebene zu unserem bereits vorhandenen<br />
Wissen eröffnen. ‹Kapaemahu› ist ein solcher<br />
Film. Er erzählt die hawaiianische Legende von<br />
vier Felsblöcken, die sich am Strand in Waikiki<br />
befinden. Die Blöcke sind ein Denkmal für die<br />
vier Māhū, die vor vielen Jahrhunderten von<br />
Tahiti nach Hawaii reisten und die Wissenschaft<br />
des Heilens mit sich brachten. Māhū ist<br />
ein hawaiianischer Begriff für Menschen, die<br />
sowohl kāne (das Männliche) wie auch wahine<br />
(das Weibliche) verkörpern. Māhū befinden sich<br />
ausserhalb einer binären Gender-Vorstellung.<br />
Was uns die achtminütige Animation ebenfalls<br />
vor Augen führt,ist, wie anders Geschichtserzählung<br />
sein kann, wenn sie vom eurozentrischen<br />
Narrativ abweicht und unterschiedliche<br />
Sichtweisen zulässt.<br />
Hinaleimoana Wong-Kalu, Regisseurin, Drehbuchautorin<br />
und Produzentin von ‹Kapaemahu›<br />
ist selbst Māhū und hat als Nachkommin der<br />
indigenen hawaiianischen Bevölkerung einen<br />
persönlichen Bezug zu dieser Legende. Dieser<br />
Film ist für sie eine Möglichkeit, jüngere Generationen<br />
ihre Erzählungen und Traditionen zu<br />
lehren und damit eine Verbindung zur eigenen<br />
Geschichte herzustellen. Dominique Marconi<br />
Palazzina #9<br />
Basel — Das Palazzina ist ein Offspace in<br />
Basel, der von einer Gruppe junger Kunstschaffender<br />
betrieben wird, die zudem im selben<br />
Haus wohnen. Am Eröffnungstag der neuen<br />
Ausstellung wurden in halbstündigem Takt<br />
interessierte Gäste einzeln durch die Ausstellungsräume<br />
geschleust. Diese Exklusivität ermöglichte<br />
eine gewisse Intimität zwischen den<br />
Werken und dem Publikum – und den Bewohnern.<br />
Letztere werden vom Künstler San Keller<br />
in seine Arbeit integriert. Als Teil einer Performance<br />
wurde ihm der Hausschlüssel übergeben<br />
– für die Dauer der Ausstellung. Was er<br />
damit tut, bleibt ihm überlassen. Die Werkangabe<br />
unter dem Titel ‹Alemannengasse›, in der<br />
sich das Palazzina befindet, enthält neben<br />
dem Schlüssel auch eine Taschenlampe. San<br />
Keller möchte beide Gegenstände temporär<br />
Nachbarn aushändigen, sodass diese Zugang<br />
zur Schau und zugleich auch Zutritt zu den<br />
Lebensbereichen der Bewohner haben. Obwohl<br />
Kellers Arbeit bloss durch die Werkbeschreibung<br />
sichtbar wird, ist sie doch präsent – indem<br />
der Künstler das Unbekannte einlädt und<br />
sowohl einen Diskurs über Vertrauen anregt als<br />
auch unsere Imaginationskraft befeuert. Die<br />
weiteren Arbeiten der fünf Kunstschaffenden<br />
sind in verschiedenen Räumen, u.a. im Keller,<br />
im Badezimmer und – wie die Fensterstäbe von<br />
Otth – auch von draussen zu entdecken. VS<br />
Hinaleimoana Wong-Kalu, Dean Hamer, Joe<br />
Wilson · Kapaemahu, 2020, Animation, 8’30’’<br />
↗ vimeo.com/502313188<br />
Philémon Otth · Breakout, <strong>2021</strong>, Stahl, Gips,<br />
Farbe, 197 x 110 cm. Foto: Guadelupe Ruiz<br />
→ Palazzina #9, bis 25.4. ↗ www.palazzina.ch<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Gido Wiederkehr<br />
Basel — Zehn Jahre stand Gido Wiederkehr ein<br />
Atelier im Dachstock der alten Gewerbeschule<br />
zur Verfügung. Jetzt wird umgebaut und er muss<br />
die grosszügigen Räumlichkeiten verlassen. Der<br />
Umzug fällt ins Jahr seines 80. Geburtstags.<br />
Seit den 1960er-Jahren hat der Künstler eine<br />
Bildsprache entwickelt, die aus der Tradition<br />
der konstruktiv-konkreten Malerei gewachsen<br />
ist und sich davon emanzipiert hat. Im Fokus<br />
steht immer die Farbe, die der Maler in geometrischen<br />
Anordnungen zum Leuchten bringt.<br />
Wiederkehr weist dem Quadrat oft eine dominante<br />
Rolle im Bildgeschehen zu und lässt es<br />
in Verschiebungen und Drehungen in unterschiedlichem<br />
Kolorit auftauchen. So entsteht<br />
ein Spiel von scheinbar vor- und zurücktretenden<br />
Farbfeldern. Meist stellt der Künstler<br />
drei bis vier Töne an den Anfang, die zunehmend<br />
verdünnt und in lasierenden Schichten<br />
aufgetragen werden. Mit jeder neuen Lasur<br />
deckt er die vorausgegangene Lage teilweise<br />
ab und erzeugt so Felder in unterschiedlicher<br />
Leuchtkraft. Die Farbfelder werden zu schwebenden<br />
Erscheinungen im Bildraum. Besonders<br />
ephemer wirken die weisstonigen Bilder, die<br />
das bunt unterlegte Kolorit durchschimmern<br />
lassen. Es beginnt sich auszudehnen, pulsierend<br />
an die Oberfläche zu dringen und das<br />
dominierende Weiss zu überstrahlen. So wird<br />
die Fläche in Schwingung versetzt.<br />
Die Ausstellung zeigt, wie sich neue Formulierungen<br />
des Malers an frühere Ideen<br />
anschliessen. Letztlich bestätigt sich darin die<br />
Gültigkeit des zu Grunde liegenden künstlerisch<br />
konzeptuellen Ansatzes, den Wiederkehr<br />
seit seinen Anfängen untersucht. In seiner<br />
Malerei manifestiert sich auf eindrückliche<br />
Weise das Wesen von Farbe als Licht. Es tritt<br />
aus den Tiefen hervor und verbindet Figur und<br />
Grund untrennbar zu einem schimmernden,<br />
plastischen Gebilde, das über die Grenzen der<br />
Leinwand hinauswächst. Das Bild erscheint<br />
als Ausschnitt eines entgrenzten Farblichtraums.<br />
IKR<br />
Gido Wiederkehr · Ohne Titel, 2017,<br />
40 x 40 cm. Foto: Max Mathys<br />
Gido Wiederkehr · Ohne Titel, 2020,<br />
80 x 80 cm. Foto: Max Mathys<br />
→ Galerie Eulenspiegel, bis 30.4.<br />
↗ www.galerieeulenspiegel.ch<br />
HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />
69
Misteln<br />
Basel — Wenn Künstlerinnen ihre Werke<br />
entwickeln, dann strecken sie ihre Fühler in<br />
alle Richtungen aus, nach innen ebenso wie<br />
nach aussen. Wurzelparasiten gleich suchen<br />
sie Halt am Stamm einer Fragestellung, auf<br />
dem Ast einer Fantasie, dem windklimpernden<br />
Blättchen einer Hypothese, der Knospe einer<br />
Sehnsucht: ‹Misteln› lautet deshalb nicht von<br />
ungefähr das magische Wort, das die Arbeitsweise<br />
der sechs Künstlerinnen verbindet,<br />
die gegenwärtig die Villa Renata bewachsen,<br />
wobei es ihnen durchaus passt, dass der Titel<br />
noch andere Assoziationen weckt, etwa das<br />
Vermischen, Dunst und den ausserordentlich<br />
fruchtbaren Kosmos eines Kuhfladens.<br />
Im Parterre beschreibt Clara Saner die Wände<br />
mit komplexen Zeichen, die sie mit Hilfe von<br />
Gipserlättchen und teils hängenden, teils sich<br />
wölbenden, teils sich fügenden, teils sich wehrenden<br />
Papierstreifen formt. Damit evoziert<br />
sie fremde Schriften, Landkarten, meteorologische<br />
Darstellungen, Musiknoten – Spiel<br />
und Komposition. Im Keller belebt Elisabeth<br />
Ritschard eine alte Mauer mit einer computergenerierten<br />
Animation. Ständig wechseln sich<br />
die Farben und Formen ab, mal huschen sie<br />
hektisch dahin, mal lösen sie sich sanft auf,<br />
um im hellem Dunst zu verschwinden. Auf das<br />
Gegenstück zu dieser Projektion trifft man im<br />
Gartenzimmer, wo sich eine weibliche Hüfte mit<br />
Hilfe von zwanzig Würfeln in ein Ornamentspiel<br />
verwandelt, von dem man kaum die Augen<br />
lassen kann.<br />
Der architektonischen Raum und seine Elemente<br />
sind das Thema von Edit Oderbolz, die<br />
den Salon im ersten Obergeschoss mit Objekten<br />
belebt, die mal an Tür- oder Fensterrahmen<br />
erinnern, mal wie Vorhänge von der Decke<br />
baumeln – und stets deutlich einen Bezug zum<br />
Körper herstellen. Verwandte Elemente bestimmen<br />
auch die Bildcollagen der Künstlerin.<br />
Im Nebenzimmer treffen wir auf einen grobschlächtigen<br />
Massagesessel, den Esther Hunziker<br />
so programmiert hat, dass er sich zum<br />
Rhythmus von Discomusik auseinanderfaltet<br />
und zusammenzieht. Allein tanzt der Sessel so<br />
vor sich hin, halb melancholisches Wesen, halb<br />
verwahrloste Maschine.<br />
In Vorbereitung der Ausstellung haben sich die<br />
Künstlerinnen einem Spiel hingegeben, das<br />
die Surrealisten unter dem Namen ‹Cadavre Exquis›<br />
bekannt gemacht haben. Die Ergebnisse<br />
sind Teil der Ausstellung geworden und zeigen,<br />
wie sechs künstlerische Planeten umeinander<br />
kreisen, sich anziehen und abstossen können.<br />
Susan Fankhauser hat daraus aus Textabschnitten<br />
ein Hörstück gebaut, in dem ein<br />
Mann und eine Frau die Geschichte einer<br />
drohende Katastrophe erzählen und abwägen,<br />
wie man diese abwenden könnte. Mit ihrer<br />
zweiten Arbeit ‹Geisterinseln›, die aus einer<br />
Reihe von Prägedrucken besteht, stellt sie eine<br />
Beziehung zu der fiktiven Insel Lemusa her,<br />
die Samuel Herzog da und dort in Gestalt von<br />
Gewürzen und Insekten, Landkarten, Fahnen<br />
und Heiligtümern auftauchen lässt. PP<br />
Cadavre Exquis zu ‹Misteln›, 2020<br />
Elisabeth Ritschard · Hüften, <strong>2021</strong>, Computeranimation,<br />
4’19’’<br />
→ Villa Renata, bis 11.4. ↗ villa-renata.ch<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
The Sun and the Moon<br />
Basel — Auf metaphorische Weise befasst<br />
sich eine Schau in Basel mit Tag und Nacht.<br />
Die Vitrine, die auch einen Standort in London<br />
betreibt, stellt uns vier aufstrebende Künstlerpositionen<br />
aus England oder der Schweiz<br />
vor. Alle interpretieren, wie sich Geschichten,<br />
kulturelle Prägungen und familiäre Traditionen<br />
in das Heute einschreiben, und zeigen auf, wie<br />
sie sich selbst künstlerisch darin verorten.<br />
Schnittstellen aus Mythen, Volksmärchen und<br />
Unterhaltungsindustrie ergeben ein vielseitiges<br />
Bild – visuell in farbigen, vor allem stofflichen<br />
Materialien ausgedrückt. Kara Chin (Singapur/<br />
Grossbritannien) bezieht sich auf die einem<br />
japanischen Volksglauben entspringenden<br />
Wesen ‹Tsukumogami›, die alltägliche Gegenstände<br />
beseelen und zum Leben erwecken.<br />
Anna Perach (*1985, Ukraine) entwickelte den<br />
fiktionalen Charakter ‹Mother of Egg›. Dieses<br />
vogelähnliche Wesen, das ein Ei trägt, gebärt<br />
die Welt und kann sie auch zerstören. Geschlechterrollen<br />
werden im Kontext von alter<br />
Handwerks- und «Hausfrauen»-Kunst befragt.<br />
So verwendet Perach die Technik des textilen<br />
Tuftings. Manutcher Milani (*1996, Accra) webt<br />
Teppiche mit abstrakten, kraftvollen Mustern,<br />
die Innenwelten sichtbar machen. Ilaria Vinci<br />
(*1991, Cisternino) verwendet Symbole aus der<br />
medialen Fantasy-Welt und lässt die Illusionen,<br />
die sie kreieren, neu auf uns wirken. VS<br />
Anna Perach · Mother of Egg, 2019, geknüpftes<br />
Garn, Perlen, Holzrahmen, 90 x 150 cm<br />
→ Vitrine Gallery, täglich 24/7, bis 9.5.<br />
↗ www.vitrinegallery.com<br />
Eine brutalistische Nekropole<br />
aus weiblicher Hand<br />
Bern — Durch ein historisches Tor, Reihen von<br />
Grabstätten entlang, fährt ein Bus zu einer<br />
gigantischen Betonkonstruktion. Archaische<br />
Flachdächer in einer Parklandschaft krönen die<br />
komplexen Treppenhäuser, die, steigt man hinunter,<br />
Durchblicke in wilde, versenkte Gärten<br />
und verschattete, lange Gänge mit Wandgräbern<br />
freigeben. Das Video ‹Chacarita Moderna›<br />
lässt die Passanten vor dem Schaufenster<br />
des ehemaligen Lokals des Bestatters Egli in<br />
Bern an der Münstergasse allabendlich in die<br />
modernistische Erweiterung des Friedhofs<br />
Chacarita in Buenos Aires eintauchen. Diese<br />
wurde in den 1950er-Jahren nach dem Vorbild<br />
europäischer Katakomben gebaut. Unter einem<br />
Park von rund 95 Hektaren erstreckt sich auf<br />
zwei Untergeschossen eine Totenstadt mit rund<br />
100’000 Grabnischen. Bemerkenswert ist, dass<br />
dieses Bauwerk, das im Vergleich zu anderen<br />
südamerikanischen, modernistischen Grossbauten<br />
in Europa wenig bekannt ist, von einer<br />
Architektin und Urbanistin, von Ítala Fulvia Villa<br />
(1913–1991) geplant und realisiert wurde.<br />
Dieser Ort und seine Geschichte motivierte die<br />
französische Architektin Léa Namer (*1989)<br />
zu einer Recherche, die zu den jetzt gezeigten<br />
Videoarbeiten, Fotos wie auch zu einer Website<br />
führte. Das zweigeteilte Video leitet uns im<br />
ersten Teil ‹Inframundo› (Unterwelt) vom Eingang<br />
zur Nekropole, zeigt eine Sammlung von<br />
Einblicken, während im zweiten Teil ‹Charon›<br />
langjährige Angestellte über Leben und Tod<br />
räsonieren. Léa Namer bleibt dankenswerterweise<br />
ihrer Recherche treu: Denn obschon die<br />
Architektin Villa damals mit der Avantgarde<br />
von Argentinien sowie Le Corbusier in Kontakt<br />
stand, ist über sie nur relativ wenig bekannt.<br />
Da in Coronazeiten andere geplante Präsentationen<br />
wegfielen, lud der ‹Affspace› in Bern<br />
die Französin ein, ihr Projekt im benachbarten,<br />
temporär bespielten Raum vorzustellen,<br />
wo ein alteingesessener Bestatter residiert<br />
hatte. Das Programm des ‹Affspace› – ein «Ort<br />
für die interdisziplinäre Auseinandersetzung<br />
HINWEISE // BASEL / BERN<br />
71
mit Architektur, Stadt und Landschaft» –, das<br />
Architektin Paula Sansano und Kuratorin Meret<br />
Arnold verantworten, ist breit: Es umfasst<br />
Ausstellungen wie diejenige der Künstlerin<br />
Mireille Gros (*1954, Aarau, lebt in Basel und<br />
Paris) im letzten Oktober oder im Januar die<br />
Übertragung des Norient Film Festival. Vieles<br />
musste im letzten halben Jahr zwar spontan<br />
angepasst werden, dennoch ist die lebendige<br />
Programmierung spürbar von einem Geist des<br />
«Jetzt-erst-recht» geprägt. AD<br />
Léa Namer · Chacarita Moderna, Nekropole von<br />
Ítala Fulvia Villa, Courtesy Affspace – Offspace<br />
für Architektur, Bern <strong>2021</strong><br />
→ Affspace, bis 10.4.<br />
↗ www.affspace.ch<br />
↗ www.chacaritamoderna.com<br />
Biennophone<br />
Biel — Das zu Beginn des Jahres gegründete<br />
Bieler Kunstzentrum ‹Krone Couronne› stellt<br />
sich ganz ins Zeichen der Gemeinschaft und<br />
des Miteinanders. Es soll über seine Funktion<br />
als Ausstellungsort hinaus vor allem auch ein<br />
Raum mit sozialer Komponente sein; ein Ort der<br />
Begegnungen und des Austauschs, wo Verbindungen,<br />
Kollaborationen und Dialog geschaffen<br />
werden. Die Jungkuratorinnen Kristina Grigorjeva<br />
(*1990, Tallinn) und Camille Regli (*1990,<br />
Lausanne), die 2020 von der Stadt beauftragt<br />
wurden, in den bisher oft von Laienkünstlern<br />
und -künstlerinnen gemieteten Räumlichkeiten<br />
des ehemaligen Gasthauses Krone ein professionelles<br />
Kunstzentrum aufzubauen, sehen<br />
dessen Rolle als die eines Brückenbauers.<br />
Einerseits wollen sie lokale Kunstschaffende<br />
dabei unterstützen, sich untereinander und mit<br />
dem Publikum auszutauschen, andererseits die<br />
Verbindungen zwischen der Bieler Kunstszene<br />
und dem Kunstgeschehen anderer Schweizer<br />
Regionen stärken. Besonders Letzteres scheint<br />
zur multikulturellen Identität der Stadt Biel,<br />
wo die Romandie und die Deutschschweiz<br />
aufeinandertreffen, allzu gut zu passen. Die<br />
Plakatkampagne, die seit Ende Januar das<br />
neue Kunstzentrum in den rund zwanzig meistgesprochenen<br />
Sprachen der Stadt ankündigt,<br />
hebt diese Verbindung hervor und betont, dass<br />
die ‹Krone Couronne› den Dialog mit einem<br />
möglichst breiten Publikum sucht.<br />
Auch die geplanten Ausstellungsformate orientieren<br />
sich formal entlang möglicher Begegnungen.<br />
Im Gegensatz zum grossen Angebot an<br />
Einzelausstellungen bevorzugen die Kuratorinnen<br />
für ihr Programm Duos und Gruppenausstellungen.<br />
So zum Beispiel in ‹Biennophone›,<br />
die sich als erste Schau im neuen Kunstzentrum<br />
während acht Wochen progressiv entwickelt.<br />
Die acht eingeladenen Künstlerinnen<br />
und Künstler, die alle einen persönlichen Bezug<br />
zu Biel aufweisen – so etwa Florence Jung, Vera<br />
Trachsel oder Jeanne Jacob – haben je eine Woche<br />
die Möglichkeit, sich den 150 m 2 grossen<br />
Ausstellungsraum anzueignen und darin ihren<br />
Beitrag festzulegen. Auch vor der Eröffnung<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
der Schau ist es Passanten so möglich, durch<br />
die bei einer sanften Renovierung freigelegten<br />
Fenster am Ausstellungsgeschehen teilzuhaben.<br />
Das Gesamtresultat wird Ende <strong>April</strong><br />
hoffentlich zugänglich sein. Einige zukünftige<br />
Projekte werden zudem eine Verbindung zur<br />
städtischen Kunstsammlung schaffen und<br />
deren Werke in den aktuellen Kunstdiskurs<br />
aufnehmen. SME<br />
Spazett<br />
Brugg — Das Wort Spazett, vom lateinischen<br />
Begriff für «zucken» abgeleitet, bezeichnet in<br />
der Akrobatik den Sprung, den es zu machen<br />
gilt, um Schwung zu holen für die nächste<br />
Volte, den Zwischenhüpfer für die nächste<br />
grosse Nummer. Im Zimmermannhaus in Brugg<br />
interpretieren die beiden Künstlerinnen Olivia<br />
Wiederkehr (*1975) und Rosmarie Vogt-Rippmann<br />
(*1939) das Spazett als künstlerische<br />
Geste, die von kurzfristigem Einrichten und<br />
gleich wieder Aufbrechen, vom Unterwegsund<br />
Beweglichsein im Denken erzählt. Bei der<br />
in Aarau lebenden Rosmarie Vogt-Rippmann<br />
greift dieses künstlerische Unterwegssein eine<br />
Ästhetik des Nomadischen auf: Aus Stangen<br />
setzt sie Objekte zusammen, die an locker<br />
gesteckte und jederzeit wieder abbaubare<br />
Zelte und Zäune erinnern. Dabei orientiert sich<br />
die Künstlerin stets an der eigenen Körpergrösse,<br />
am individuell menschlichen Mass. Die in<br />
Zürich lebende Olivia Wiederkehr verarbeitet<br />
in ihren Installationen Wasserleitungen und<br />
Betonsockel sowie ihre intensive Lektüre von<br />
Hannah Arendts Essay ‹Die Freiheit, frei zu<br />
sein› zu einer Gruppe «sprechender» Objekte,<br />
die von gesellschaftlichen Spannungen erzählen<br />
und von aktuellen Diskussionen um Fragen<br />
nach Freiheit versus Abgrenzung. AH<br />
Krone Couronne, Plakatkampagne in der Stadt<br />
Biel, Januar/Februar <strong>2021</strong>. Design: Guillaume<br />
Mojon<br />
→ Krone Couronne, bis 25.4.<br />
↗ www.kronecouronne.ch<br />
Olivia Wiederkehr · substrate-positions #1–18,<br />
Ausstellungsansicht, Pavillon Tribschenhorn,<br />
Luzern, 2020. Foto: Sebastian Mayer<br />
→ Zimmermannhaus Brugg, bis 25.4.<br />
↗ www.zimmermannhaus.ch<br />
HINWEISE // BERN / BIEL / BRUGG<br />
73
Why so serious?<br />
Liestal — Die Kunsthalle Palazzo bringt unter<br />
dem Titel ‹Why so serious?› drei Positionen aus<br />
zwei Generationen zusammen. Beim Betreten<br />
der Räumlichkeiten treffen kleine Gipse der<br />
96-jährigen Bildhauerin Helen Balmer (*1924)<br />
auf comicartige Zeichnungen von Mickry 3<br />
und gemalte Bilder von Fabio Luks (*1982).<br />
Der Künstler zeigt jüngste Gemälde unter<br />
dem Slogan ‹FaD/Fame after Death›. Es sind<br />
humorige Ohrenwesen, die das Stereotyp des<br />
Schicksals von Vincent van Gogh persiflieren.<br />
So konfrontiert ein munterer Totentanz auf<br />
Leinwand ein monumentales Ohr auf einem<br />
bemalten Bügelbrett. Lustvoll spielt Luks mit<br />
dem Klischee des verkannten Genies und mit<br />
Anleihen an die Bildwelten von Philip Guston<br />
und Giorgio de Chirico. Er lässt seine farbigen<br />
Geister auf witzig-hintergründige Weise Ruhm<br />
und Vergänglichkeit befragen.<br />
An den scherzhaften Ton knüpft das Trio<br />
Mickry 3 mit Wandreliefs von Katzen, Hunden<br />
und nackten Mädchen an. Hinter dem Pseudonym<br />
stecken die drei Zürcherinnen Nina von<br />
Meiss (*1978), Dominique Vigne (*1981) und<br />
Christina Pfander (*1980). Eigentlich sollten<br />
ihre Zeichnungen letztes Jahr die Einkaufstaschen<br />
der Migros schmücken. Dem Konzern<br />
waren die Darstellungen aber zu gewagt und<br />
60’000 bedruckte Tragtaschen wurden vernichtet.<br />
In vordergründig unschuldigem Rosa turnen<br />
freche Girls in Begleitung ihrer Tiere den Wänden<br />
entlang. Eine Katze mit Sonnenbrille fragt<br />
dreist, ob wir uns schon kennen, während eine<br />
andere einen mächtigen Furz fahren lässt. Tierische<br />
Ansprüche verbinden sich mit menschlichen<br />
Mühen. ‹I think it’s closed›, meint eine der<br />
nackten Frauen und rüttelt an der Klinke einer<br />
unsichtbaren Tür. Nicht nur als Anspielung auf<br />
geschlossene Museen, führt sie in den letzten<br />
Saal, wo Helen Balmers Skulpturen den Abschluss<br />
bilden. In skizzenhaften Kleinplastiken<br />
und raumgreifenden Werken wird die kraftvollplastische<br />
Sprache der Basler Bildhauerin<br />
sichtbar. Ihr feiner Humor und die spielerischen<br />
Bildfindungen verbinden sich mit dem heiteren<br />
Geist der jüngeren Positionen. IKR<br />
Fabio Luks · Meanwhile after death ..., 2020,<br />
Öl auf Leinwand, 155 x 155 cm<br />
Mickry 3 · I think it’s closed, 2020, Mixed Media,<br />
80 x 52 x 3 cm<br />
Helen Balmer · Entwurf für ein Gampirössli<br />
um 1960, Gips, Hanf, Holz, 39 x 50 x 27,5 cm.<br />
Foto: Michael Babics<br />
→ Kunsthalle Palazzo, bis 18.4.<br />
↗ www.palazzo.ch<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Michaela Eichwald<br />
München/Basel — Der Wald ist dunkelblau,<br />
die Wiese knallorange. ‹Panzerwiese Hartelholz›<br />
heisst das grossformatige Acrylbild von<br />
Michaela Eichwald (*1967), das derzeit im<br />
Lenbachhaus zu sehen ist. 12 Plastiken und<br />
33 Gemälde umfasst ihre Einzelausstellung,<br />
zwei Drittel davon eigens dafür geschaffen. Im<br />
Oktober zieht sie in die Kunsthalle Basel weiter.<br />
2020 verbrachte die Kölnerin einige Wochen vor<br />
Ort. Das Breitwandformat bezieht sich auf das<br />
Naturschutzgebiet im Norden der Stadt. Doch<br />
wird beim Abgleich mit der Wirklichkeit deutlich,<br />
welchen Ansatz Eichwald verfolgt: «Mehr<br />
Leben, mehr Ausdruck, mehr Unverständlichkeit»<br />
– nicht ganz abstrakt, aber expressiv.<br />
Die Wiese am Hartelholz mag für Eichwald, die<br />
Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik<br />
studierte, auch deshalb bildwürdig geworden<br />
sein, weil sie ein Faible für sonderbare Wörter<br />
und Titel hat. So wie in ‹Kartoffelschälgruppe<br />
Alperbrück› oder ‹Das Kommen und Gehen der<br />
Lebewesen in dem schmalen, ihrem Wirken offenstehenden<br />
Hohlweg›. Die Titel stehen nicht<br />
am Anfang der Arbeit, sondern ergeben oder<br />
wandeln sich. Kunst als lose Assoziationskette<br />
– vom Motiv zum Wort und umgekehrt. Während<br />
zu Zeiten Leonardos Bildtitel nicht üblich<br />
waren, erleichtern sie seit Beginn der Moderne<br />
die Zuordnung – tragen zum Verständnis bei<br />
oder verunklären absichtsvoll das Sichtbare.<br />
Eichwalds Kunst fordert das Sehen heraus, ist<br />
dabei weitgehend gelöst vom Gegenstand und<br />
erschafft eine unabhängige Bildwirklichkeit.<br />
Und ob Kunstleder, PVC oder Textilien für Auto-<br />
Himmel – die Künstlerin setzt ihre Malerei<br />
schon durch die Wahl des Malgrundes in einen<br />
Kontext, in dem das Objekt mehr als das Bild,<br />
die Ware mehr als das Werk im Vordergrund<br />
steht. Das gilt auch für ihre plastischen Arbeiten.<br />
Ein pompöser Titel wie ‹Wuchtige Abschlüsse<br />
von Brillant-Bombetten, Knatter-Wolken<br />
und Palmstern-Buketten› beschreibt die<br />
visuelle Wirkung treffend. Bei der Flachware ist<br />
das mitunter schwieriger: In ‹Heilige Madonna<br />
ohne Kind mit Spenderehepaar› erkennt man<br />
erst nach Lesen des Titels eine Art Nische und<br />
setzt die flankierenden Figuren in den entsprechenden<br />
Kontext. Man sieht nur, was man<br />
weiss. Und vor manchem Exponat steht man<br />
wie die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos. Im<br />
besten Fall eröffnet Michaela Eichwald in Wort<br />
und Bild einen Imaginationsraum, der weit über<br />
das Werk hinausweist. RDR<br />
Michaela Eichwald · Wuchtige Abschüsse<br />
von Brillant-Bombetten, Knatter-Wolken und<br />
Palmstern-Buketten, 2018, Feuerwerkskörper,<br />
Holz, Schaumstoff, Chromlack, Kunststoff und<br />
Sprühfarbe, 58 x 31 x 31 cm, Courtesy Galerie<br />
Isabella Bortolozzi, Berlin © ProLitteris<br />
Michaela Eichwald · Heilige Madonna ohne<br />
Kind mit Spenderehepaar, 2020, Acryl<br />
und Schellacktusche auf Kunstleder,<br />
140,5 x 140,5 cm © ProLitteris<br />
→ Lenbachhaus Kunstbau, bis 16.5.<br />
↗ www.lenbachhaus.de<br />
→ Kunsthalle Basel, 8.10.21–9.1.22<br />
↗ www.kunsthallebasel.ch<br />
HINWEISE // LIESTAL / MÜNCHEN/BASEL<br />
75
Gertrud Guyer Wyrsch<br />
Stans — Im Wohnhaus, in dem sie viele Jahre<br />
lebte, begegnen wir dem Werk von Gertrud Guyer<br />
Wyrsch (1920–2013). Zu sehen sind im Park,<br />
im Keller und in den Wohnräumen Malereien<br />
und Skulpturen aus allen Schaffensphasen. Die<br />
Künstlerin absolvierte die Malschule Max von<br />
Mühlenen in Bern, wo sie seit den 1950ern an<br />
Ausstellungen beteiligt war. Sie pflegte damals<br />
eine Abstraktion im Umfeld der zweiten Pariser<br />
Schule. Seit den 1990er-Jahren wurde sie vor<br />
allem über ihr dreidimensionales Schaffen<br />
wahrgenommen, das sie mit experimentierfreudiger<br />
Neugierde bis ins hohe Alter vorantrieb. In<br />
ihren meist in Holz, oft in Metall umgesetzten<br />
Turmskulpturen, die mit Spiralmomenten spielen<br />
und zwischen geometrischer Konstruktion<br />
und freier Spontaneität schwanken, fand sie zu<br />
ihrer eigenständigen Sprache. Das gilt auch für<br />
die bemalten Knäuel-Plastiken oder Endlosschlaufen,<br />
die mit ihrem lebendigen Fluss kompakte<br />
Raumkonzepte variieren. Die ursprünglich<br />
zum 100. Geburtstag geplante Schau<br />
lässt auf ein konsequentes malerisches und<br />
skulpturales Werk blicken. Sie zeichnet auch<br />
mit Skizzenbüchern, Fotografien und anderen<br />
Dokumenten das Leben einer Künstlerin nach,<br />
welche die Kunstströmungen der vergangenen<br />
siebzig Jahre wach verfolgte. NO<br />
Gertrud Guyer Wyrsch, Ausstellungsansicht.<br />
Foto: Stefan Hugentobler<br />
→ Haus Wyrsch, 10.4.–16.5. ↗ guyerwyrsch.ch<br />
Nicola Erni Collection<br />
Steinhausen/Zug — Vor über zwanzig Jahren<br />
hat Nicola Erni angefangen, mit grosser Leidenschaft<br />
zeitgenössische Kunst sowie Fotografie<br />
für ihre privaten Wände anzukaufen. In eigener<br />
Regie hat sie eine umfangreiche Sammlung<br />
mit Arbeiten von Jean-Michel Basquiat, Julian<br />
Schnabel, Richard Prince, Elmgreen & Dragset,<br />
Yinka Shonibare, Juergen Teller u.a. aufgebaut.<br />
Meist kaufte sie mehrere Werke oder Werkensembles,<br />
um die Künstlerinnen und Künstler<br />
in repräsentativen Gruppen zu vermitteln.<br />
Ihre Passion für die Kunst hat seit den Anfängen<br />
nicht nachgelassen. Vor etwa zehn Jahren<br />
hat die Ökonomin nun ein Grundstück im Industriegebiet<br />
zwischen der Altstadt, dem See und<br />
der Autobahn erworben. Seit 2013 steht am<br />
Erlenweg in Steinhausen ein zweigeschossiger,<br />
steinverkleideter Bau von Senn Architekten.<br />
Das Gebäude nutzt die Sammlerin als «extended<br />
living room», wo sie zusammen mit Gästen<br />
Kunst erleben und geniessen kann. Nicola Erni<br />
und ihr Team lieben es, Kunst in wechselnden<br />
Konstellationen zu zeigen: «Kunst kann natürlich<br />
singulär betrachtet werden. Nur das Werk<br />
an sich. Doch in meinen Augen ist der Kunstbegriff<br />
viel facettenreicher. Kunst, Architektur,<br />
Interior Design sowie die Farbwelten ergeben<br />
ein Ensemble, ein Gesamtkunstwerk.»<br />
Ein Besuch ist eine Erfahrung für alle Sinne,<br />
die mit dem Klingeln an der Tür beginnt und<br />
sich mit dem Durchschreiten des Vorgartens<br />
fortsetzt. Vor dem Gebäude wird man von zwei<br />
Buddhas empfangen, bevor sich eine Glastür<br />
zur Seite schiebt und uns eintreten lässt. Fotografieren<br />
ist nicht erlaubt. Die eigenen Augen<br />
sind die einzige Kamera, die Netzhaut die<br />
Membran, auf der sich das Gesehene aufzeichnet.<br />
Der Rundgang besteht aus einem Parcours<br />
durch Räume, die mit Lampen, Teppichen und<br />
Vintage-Möbeln eingerichtet sind. Zur Information<br />
liegen Kataloge zu den Kunstschaffenden<br />
auf. Neben der umfangreichen Präsentation<br />
über beide Geschosse von Werken des Amerikaners<br />
Jean-Michel Basquiat sind Modeaufnahmen<br />
und Porträts von Richard Avedon<br />
sowie monumentale Arbeiten des peruanischen<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Fotografen Mario Testino zu sehen. Für Herbst<br />
<strong>2021</strong> ist die Eröffnung des zweiten, in Messing<br />
gehaltenen Gebäudes auf der gegenüberliegenden<br />
Seite des Erlenwegs vorgesehen, u.a. mit<br />
Auftragsarbeiten von Rashid Johnson, Sylvie<br />
Fleury und Pamela Rosenkranz. SM<br />
Mario Testino · Ausstellungsansicht Nicola Erni<br />
Collection, 2020. Foto: Pedrini Photography<br />
Nicola Erni Collection, Aussenansicht, 2020.<br />
Foto: Pedrini Photography<br />
→ Nicola Erni Collection, auf Anmeldung,<br />
Eintritt kostenlos: visit@ernicollection.ch<br />
↗ www.nicolaernicollection.ch<br />
Im Dreivierteltakt<br />
Vaduz — In einem neutralen White Cube<br />
erweckt Kunst oft einen gediegenen Eindruck,<br />
sieht erhaben und aufgeräumt aus, aber eben<br />
auch etwas langweilig. Der Kunstraum Engländerbau<br />
ist einer dieser neutralen Räume – sogar<br />
fensterlos und mit fugenlosem Boden. Wie<br />
lässt sich hier Spannung erzeugen? Wie kann<br />
die Kunst hier lebendig bleiben? Katrin Hotz,<br />
Maja Rieder und Katharina Anna Wieser haben<br />
im Raum, mit dem Raum und vor allem miteinander<br />
gearbeitet. Die Baslerin Katharina Anna<br />
Wieser (*1980) hat vor Ort das Holz eines alten<br />
Schopfs zu einer raumfüllenden Installation<br />
verbaut. Kantig, verwittert, in forschem Zickzack<br />
spreizt sie sich in den Raum. Den beiden<br />
anderen Künstlerinnen bleiben die Längswände,<br />
aber an den Rand gedrängt sind sie nicht.<br />
Dafür sind die gerissenen, farbigen Papierbahnen<br />
der Bielerin Katrin Hotz (*1976) zu kraftvoll<br />
und die Zeichnungen der Baslerin Maja Rieder<br />
(*1979) zu subtil. Hier arbeiten drei zusammen,<br />
die ihre gegenseitigen Stärken kennen, das<br />
Verbindende ihrer Positionen herausarbeiten<br />
und Kontraste selbstbewusst stehen lassen<br />
können. Hotz klebt die Papiere kreuz und quer<br />
an die Wand, setzt Akzente mit kleineren, unregelmässigen<br />
Stücken und kehrt mit grossen<br />
Bahnen wieder zu einer ordnenden Struktur<br />
zurück. Manche Fetzen sind stark geknittert,<br />
andere bestechen mit grossflächigem Glanz.<br />
Auch Wiesers Plastik ist vom Wechselspiel<br />
zwischen grosser Ordnung und kleinen Abweichungen<br />
geprägt. Die Winkel variieren, die<br />
Brettstärken auch, aber das Konstruktionsprinzip<br />
zeigt sich durchgängig. Auf einem solchen<br />
basieren auch Rieders Zeichnungen: Dreieckige<br />
Flächen werden in verschiedenen Farbtönen<br />
mit einer aquarellartigen und hoch pigmentierten<br />
Tusche lasiert. Schicht für Schicht fügt<br />
sie weitere Lasuren hinzu. Die zunächst hell<br />
leuchtenden gelben und roten Farbtöne werden<br />
immer dunkler und dichter. Der Bildraum wird<br />
tiefer. Dieses räumliche Denken ist allen drei<br />
Künstlerinnen gemeinsam. Hierin folgen sie<br />
jede ihrer eigenen Spur und finden sich in<br />
ihren Variationen über das gemeinsame Thema<br />
HINWEISE // STANS / STEINHAUSEN/ZUG / VADUZ<br />
77
zusammen. Das Musikalische dieses Vorgehens<br />
spiegelt sich im Ausstellungstitel ‹Im Dreivierteltakt›:<br />
drei Klangfarben im rhythmischen<br />
Miteinander. KS<br />
Maja Rieder · Nazareth (No. 1–6), 2020, Tusche<br />
auf Papier, 200 x 308 cm/250 x 308 cm (je<br />
zweiteilig); Katharina Anna Wieser, Zenit (Die<br />
Richtung des Kopfes), <strong>2021</strong>, Holz, Ausstellungsansicht<br />
Kunstraum Engländerbau, Vaduz.<br />
Foto: Barbara Bühler<br />
Gabriel Flückiger<br />
Zürich — Umständehalber feiert das Schaufenster<br />
in der Kunst eine Wiederentdeckung …<br />
Der unabhängige Kunstraum ‹Die Diele› im Zürcher<br />
Langstrassenquartier bespielt allerdings<br />
bereits seit elf Jahren zwei Vitrinen. Der in Zürich<br />
lebende Gabriel Flückiger (*1988) zeigt in<br />
der achtundachtzigsten Ausstellung des Raums<br />
Fotografien von Oberflächen auf dem Kippmoment<br />
zwischen Struktur und Abstraktion.<br />
Flückiger arbeitet oft mit experimentellen<br />
Anordnungen im Umgang mit Licht, Farben und<br />
Materialität, wobei er Prozesse durchspielt und<br />
die fertigen Bilder zu Gruppen arrangiert, wie<br />
hier in ‹(prisms) XIV›; mögliche Leitmotive sind<br />
dabei «Muster» respektive «Stofflichkeit». Was<br />
exakt die Details zeigen, bleibt oft unklar – die<br />
Bilder sollen für sich stehen. Das trifft auch das<br />
Credo des Kunstraums.<br />
Schon der Name ‹Die Diele› weist auf die<br />
Ambiguität von Innen und Aussen, auf fehlende<br />
Räumlichkeit hin. Betreiber Livio Baumgartner,<br />
ebenfalls Künstler, verzichtet auf Raumnamen<br />
und Erklärungstext an den Vitrinen, nennt<br />
nur Kunstschaffende plus den Titel. Ihn interessiert,<br />
was der Ort grad neben der belebten<br />
Langstrasse mit seiner Sichtbarkeit rund um<br />
die Uhr auslöst – in den Augen der Kunstinteressierten,<br />
des Partyvolks sowie des ansässigen<br />
Milieus. AD<br />
Katrin Hotz · embers, 2020, Acryl auf Papier, in<br />
memoriam marco cazzaro; Maja Rieder, Nazaretz,<br />
Tusche auf Papier; Katharina Anna Wieser,<br />
Zenit, Holz; Ausstellungsansicht Kunstraum<br />
Engländerbau, Vaduz. Foto: Barbara Bühler<br />
→ Kunstraum Engländerbau, bis 16.5.<br />
↗ www.kunstraum.li<br />
Gabriel Flückiger · (prisms) XIV, <strong>2021</strong>, Ausstellungsansicht<br />
Die Diele, Zürich. Foto: Livio<br />
Baumgartner<br />
→ Die Diele, bis 18.4.; Finissage 17.4., 17 Uhr<br />
↗ www.diediele.format.com<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Bildzonen voller Leidenschaft<br />
Zürich — Mein schönes, wildes Freilichtmuseum,<br />
immer offen, immer für Überraschungen<br />
gut. Was dort zu sehen ist, mag vielleicht nichts<br />
sein, mit dem man eine lebenslange Beziehung<br />
eingehen möchte wie mit den Grossen …<br />
Brueghel, Goya, Friedrich, Richter … Doch für<br />
die professionelle Spaziergängerin breitet sich<br />
da eine vielgesichtige Kunstzone aus, ohne die<br />
sie sich Zürichs Südosten nicht mehr denken<br />
mag. Man kann sich ihr von Süden oder Norden<br />
her nähern, wobei der Südweg den Vorzug<br />
hat, dass er übers Wasser führt und einem<br />
die Augen fürs Ganze öffnet. Der noch junge<br />
Cassiopeia-Steg macht es möglich. Von ihm<br />
aus hat man die Rote Fabrik und das daran<br />
anschliessende Betonwerk der Kibag in Zürich-<br />
Wollishofen zumindest teilweise im Blick, jene<br />
Bauwerke samt Umgebung, die den Malgrund<br />
für die Graffitikünstler bilden, die sich dort<br />
gekonnt oder weniger gekonnt verewigen. Das<br />
Besondere an diesem Bildraum: Kunstschönes<br />
und Naturschönes finden sich in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft. Und das Industrie-Ambiente<br />
mit seinen Silos, Mischern, Förderbändern<br />
setzt einen weiteren, starken Akzent.<br />
Die Malorte unterscheiden sich, was Grösse<br />
und Exklusivität angeht, sehr, und wie lange<br />
die Bilder Bestand haben – denn um Bilder geht<br />
es mir hier vor allem, weniger um die Tags und<br />
Writings –, bevor sie hinter den verschiedensten<br />
Formen von Zeichensetzung oder einem<br />
neuen Bild verschwinden, hängt vom Zufall<br />
ab. Oder ob die FCZ-Fan-Sprayer mal wieder<br />
besonders aktiv sind und überall ihre fantasielosen<br />
Spuren hinterlassen. Länger von Attacken<br />
verschont bleiben wohl nur die «offiziellen»<br />
Bilder im Innenhof der Roten Fabrik, deren<br />
Wildheit dadurch etwas gezügelt erscheint:<br />
gross und attraktiv die freakige junge Frau mit<br />
den Dreadlocks, die eben ihr zwei Stockwerke<br />
hohes Graffiti gesprayt hat und sich uns lässig<br />
zuwendet. Oder der coole Pistolero, der ebenso<br />
gut eingepasst ist in die architektonischen<br />
Gegebenheiten. Sonst aber scheinen gerade<br />
besonders gelungene Werke an prominenten<br />
Stellen weniger begabte Sprayer zum Darübermarkieren<br />
zu provozieren. Auch an den beiden<br />
langen Mauerabschnitten des Betonwerks sind<br />
regelmässig Graffitikünstler mit ausgefeiltem<br />
Konzept am Werk, explosiv und engagiert.<br />
Auffällig: Gutes wird fast nie mit Gutem übersprayt.<br />
Erst muss etwas Belangloses her. Unter<br />
dem vielen, was bleibenden Eindruck hinterlässt,<br />
finden sich farbige Köpfe, fremdländisch,<br />
geisterhaft, expressiv; auch junge, voller Leben<br />
und Zuruf. Irgendwo zeigt sich immer ein Auge<br />
der Vorsehung, schwebt die Erinnerung an den<br />
Pandakönig, dümpelt Haifisch-Kapitalismus.<br />
Und immer ist da und dort ein Hund unterwegs,<br />
der ein Kind der Zürcher Brüder One Truth<br />
sein muss. Das vielleicht Schönste an meinem<br />
anarchischen Freilichtmuseum: Hier herrscht<br />
absolute Interpretationsfreiheit. AMA<br />
Graffiti, Rote Fabrik, Zürich Wollishofen<br />
→ Zürichs See-Graffiti-Meile, Rote Fabrik und<br />
Kibag, immer zugänglich<br />
HINWEISE // VADUZ / ZÜRICH<br />
79
Iris von Roten<br />
Zürich — Politische und berufliche Gleichberechtigung,<br />
sexuelle Freiheit oder eine Mutterschaftsversicherung<br />
sind nur einige der Forderungen,<br />
die Iris von Roten (1917–1990) in ihrem<br />
Buch ‹Frauen im Laufgitter – Offene Worte zur<br />
Stellung der Frau› festhielt, das 1958 veröffentlicht<br />
wurde. Die thematische Vielfalt ihres<br />
Buches wird gleich zu Beginn der Ausstellung<br />
im Literaturmuseum Strauhof ersichtlich. Das<br />
Inhaltsverzeichnis nimmt die ganze Wand ein,<br />
gleicht einer «Landkarte der condition féminine»,<br />
wie es in der Einleitung zur Ausstellung beschrieben<br />
wird. Doch war die «demokratische»<br />
Schweiz, das «Volk der Brüder», wie es von<br />
Roten treffend formuliert, für diese Forderungen<br />
bereit? Die Frage ist rhetorisch, denn kurz<br />
nach der Veröffentlichung des Buches wurde<br />
das Frauenstimm- und -wahlrecht abgelehnt.<br />
Eine Videoinstallation verhandelt die damalige<br />
Volksabstimmung. Auf grossformatigen, in den<br />
Raum hineinragenden Bildschirmen sind vier<br />
lebensgrosse Schauspielerinnen zu sehen,<br />
die verschiedene Passagen aus dem Buch von<br />
Iris von Roten rezitieren. Neben dem Frauenstimmrecht<br />
werden in diesem Raum auch die<br />
beruflichen Perspektiven von Frauen in den<br />
1950er-Jahren behandelt. Und Perspektive<br />
hiess in diesem Fall: auf jene Positionen verwiesen<br />
zu werden, die den Männern zudienen.<br />
In der Installation fallen Begriffe wie «Dienstmädchen»<br />
und «Serviertochter», welche die<br />
fehlende Gleichstellung verdeutlichen.<br />
Der nächste Raum führt das berufliche Feld in<br />
den Bereich des Privaten anhand der Themen<br />
Haushalt, Mutterschaft oder Liebe und<br />
Sexualität. Auch hier sind Passagen aus dem<br />
Buch inhaltlicher und visueller Schwerpunkt. In<br />
grossen Lettern stehen sie auf den Wänden und<br />
sind mit verschiedenen Abbildungen versehen.<br />
Darunter etwa das Porträt ‹Fillette› von Louise<br />
Bourgeois, die einen überdimensionierten Phallus<br />
unter dem Arm hält. Nicht zuletzt erinnert<br />
hier die raumgreifende Installation aus roten<br />
Pfeilen, die den Blick auf ein unveröffentlichtes<br />
Kapitel lenkt, an Bourgeois’ ‹Maman›. Über ein<br />
halbes Jahrhundert ist seit der Veröffentli-<br />
chung von ‹Frauen im Laufgitter› vergangen –<br />
und doch ist strukturelle und interpersonelle<br />
Diskriminierung noch immer präsent. Rufen<br />
wir uns also unablässig die Worte von Iris von<br />
Roten und anderen Feministinnen, denen einer<br />
der Räume gewidmet ist, in Erinnerung. Wie<br />
ein Kapitel, das wir immer wieder aufschlagen<br />
müssen. GB<br />
Iris von Roten · Frauen im Laufgitter, <strong>2021</strong>,<br />
Ausstellungsansicht Strauhof. Foto: Zeljko<br />
Gataric / Strauhof<br />
Iris von Roten · Frauen im Laufgitter, <strong>2021</strong>,<br />
Ausstellungsansicht Strauhof. Foto: Zeljko<br />
Gataric / Strauhof<br />
→ Strauhof, bis 30.5.<br />
↗ www.strauhof.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Stéphane Couturier<br />
Zürich — Vor uns die Fassade eines alten Hauses,<br />
der Vorhang seines offenen Fensters. Der<br />
Stoff weht im Wind, legt sich über das Geländer<br />
des davorliegenden Balkons – oder befindet er<br />
sich doch dahinter? Die Frage nach dem realen<br />
Bildraum ist bei den Fotografien von Stéphane<br />
Couturier (*1957, Neuilly-sur-Seine) unvermeidbar.<br />
In seinen grossformatigen Aufnahmen<br />
urbaner Gebiete lagert er zwei Negative<br />
übereinander, wodurch die Bildräume ineinanderfliessen.<br />
So entstehen surreal anmutende<br />
Fassaden aus dicht aneinandergereihten Fenstern,<br />
Meeresufer ohne Anfang und Ende.<br />
Die Aufnahmen offenbaren das Fragmenthafte,<br />
das unserem Sehen innewohnt, nicht zuletzt,<br />
indem Couturier beispielsweise eine Fotografie<br />
in sechs vertikal verlaufende Streifen unterteilt<br />
und diese auf verschiedenen Bildträgern positioniert.<br />
Daran wandert unser Blick nun hinauf<br />
und hinunter, rutscht auf der flachen Fassade<br />
des abgebildeten Hauses ab.<br />
In der Christophe Guye Galerie nähern wir uns<br />
den real-fiktiven Bildräumen, tauchen ein,<br />
sehen uns aber zugleich gezwungen, wieder<br />
einen Schritt zurückzuweichen, um uns zu<br />
orientieren, unsere Position zum Abgebildeten<br />
neu zu verhandeln. Realität und Fiktion werden<br />
bei Stéphane Couturier vermengt. Doch das<br />
eine löst keineswegs das andere ab; hier ist die<br />
Dynamik wichtig, die dazwischen entsteht. GB<br />
Harald Naegeli<br />
Zürich — Immer wieder läuft man in der Limmatstadt<br />
den skurrilen Strichmännchen von<br />
Harald Naegeli (*1939, Zürich) über den Weg,<br />
die Ende der 1970er erstmals auftauchten.<br />
Der «Sprayer», der seine Figuren jeweils illegal<br />
anbrachte, war seither wiederholt auch Thema<br />
der Schlagzeilen, die nicht zuletzt von einem<br />
ambivalenten und sich wandelnden Umgang<br />
mit Street Art zeugen: Während er Anfang der<br />
1980er-Jahre noch zu neun Monaten Haft<br />
verurteilt wurde, erhielt er letztes Jahr den<br />
Kunstpreis der Stadt Zürich.<br />
Das Musée Visionnaire hat seine Werke nun auf<br />
einer interaktiven Karte im Netz zusammengetragen.<br />
Die Nutzerinnen und Nutzer können<br />
diese um neue Standorte erweitern oder bestehende<br />
mit eigenen Fotografien ergänzen. Die<br />
auf Vergänglichkeit ausgelegten Werke sollen<br />
so – zumindest digital – festgehalten werden.<br />
So ist etwa auf der Karte vermerkt, welche<br />
Figuren noch sichtbar sind und welche bereits<br />
entfernt wurden. Ob man sich für das Stöbern<br />
in der Online-Galerie oder für eine Begegnung<br />
im realen Raum entscheidet – ein Besuch<br />
der Website lohnt sich allemal. Und für alle,<br />
die sich darüber hinaus für das Schaffen von<br />
Naegeli interessieren: Anlässlich der vertagten<br />
Ausstellung ‹Der bekannte Unbekannte› können<br />
im ‹musée@home› einige seiner Skizzenbücher<br />
durchgeblättert werden. GB<br />
Stéphane Couturier · Alger – Titanic n°1,<br />
2013–2015, C-Print<br />
→ Christophe Guye Galerie, bis 30.4.<br />
↗ www.christopheguye.com<br />
Harald Naegeli · Totentanzgraffiti, Limmatquai,<br />
Zürich, 2020 © ProLitteris. Foto: Manuela Hitz<br />
→ Musée Visionnaire/Outsider Art, bis 15.8.<br />
↗ www.museevisionnaire.ch<br />
↗ www.sprayervonzürich.com<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
81
BESPRECHUNGEN<br />
Dorian Sari — Befragung der Gegenwart<br />
Der Manor Kunstpreis Basel geht <strong>2021</strong> an Dorian Sari. Damit verbunden<br />
ist die Einzelausstellung ‹Post-Truth› im Kunstmuseum<br />
Basel Gegenwart. Mit neuen Videos, Installationen und Objekten<br />
stellt der Künstler kritische Fragen zum Zeitgeschehen und legt<br />
den Finger auf wunde Punkte von gesellschaftlichen Realitäten.<br />
Basel — Dorian Sari (*1989, Izmir) hat in Paris und Neapel Politikwissenschaften studiert,<br />
später ein Kunststudium in Basel mit dem Master abgeschlossen. Seine Kunst<br />
sieht er als politisches Instrument. Er will gehört werden, seine Sorge um den Machtmissbrauch<br />
in der Politik und die Gefährdung der Gesellschaft teilen. Der direkte<br />
Dialog mit dem Publikum ist ihm wichtig. Durch seine Ausstellung führt er persönlich<br />
in den Social Media. Auch initiierte er das partizipative Projekt ‹#thisistalking›, das<br />
ausgewählte ihm zugesendete Texte am digitalen Fries des Neubaus vom Kunstmuseum<br />
Basel sichtbar macht. ‹Post-Truth›, so sein Ausstellungstitel, weist darauf hin,<br />
dass heute unbequeme Wahrheiten unterdrückt werden. Der Begriff, vom Oxford Dictionary<br />
zum Wort des Jahres 2016 gewählt, bezieht sich auf «Umstände, in denen<br />
Menschen mehr auf Gefühle und Überzeugungen als auf Fakten reagieren». Die Wasserplastik<br />
‹Compass›, <strong>2021</strong>, zeigt die Orientierungslosigkeit des Menschen: Eine zur<br />
Windrose gespreizte Figur ist der Strömung des Bachs ausgeliefert. Wohin treibt sie?<br />
Ins Dunkle flüchtet eine schreiende Figur im Video ‹Ayayay›, <strong>2021</strong>. Die Pistole am Rücken<br />
wird hier zur Verkörperung einer unsichtbaren Bedrohung des Individuums. Die<br />
Mächtigen schauen dabei zu: Ein in den Raum gewölbter, starrer Ledergürtel wird<br />
zum Platzhalter für Passivität und Distanz zum Leiden. Auch die Wände des Museums,<br />
ausgestattet mit Fäusten, die grosse bewegliche Greifscheren halten, ruft Sari<br />
als stumme Zeugen auf. Der Künstler fordert die Teilhabe des Publikums. ‹Look!›,<br />
2020, ruft er unzählige Male in seinem Video, zunehmend wütender. Hinschauen wäre<br />
gerade heute sehr wichtig, wenn demokratische Verhältnisse durch Fake News unter<br />
Druck geraten und sich jeder in seinem Kokon verkriecht. So beginnen Verschwörungstheorien<br />
zu gären, die mit einem Knall zur Explosion führen können. Dafür stehen<br />
bei Sari grosse schwarze Ballons, ‹Breakneck›, <strong>2021</strong>, die wie Blasen aus einer<br />
Ecke quellen und von einem ‹Baby Tank›, 2016, bedroht werden.<br />
Saris ‹Texte über Post-Truth, Gewalt und Wut›, sind ein Kunstwerk für sich und<br />
können beim Besuch der Ausstellung als Buch kostenlos mitgenommen werden. Geschrieben<br />
in einer unverblümten, emotionalen Sprache, wechseln sich darin zornige<br />
Anklage mit poetischen Äusserungen und melancholischen Rückblicken auf seine<br />
Vergangenheit ab. Gewidmet ist es jenen Menschen, «who bring the sounds of the<br />
waves to the people who have never been on the beach». Iris Kretzschmar<br />
→ ‹Dorian Sari – Post-Truth›, Kunstmuseum Basel Gegenwart, bis 24.5. ↗ www.kunstmuseumbasel.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Dorian Sari · Ayayay, <strong>2021</strong>, Videostill. Foto: Jonas Hänggi<br />
Dorian Sari · Look, <strong>2021</strong>, Videoinstallation. Foto: Jonas Hänggi<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
83
Landon Metz und Barbara Stauffacher Solomon — Dichte Freiheit<br />
Die Galerie von Bartha in Basel stellt zwei künstlerische Positionen<br />
unterschiedlicher Generationen aus den USA einander<br />
gegenüber.Beide arbeiten zweidimensional,aber mit dem Raum:<br />
Landon Metz und Barbara Stauffacher Solomon. Der Kontrast<br />
zwischen ihnen eröffnet ein lebendiges Spannungsfeld.<br />
Basel — Zu einem Rechteck zusammengestellte und mit farbiger Flüssigkeit gefüllte<br />
Plastikflaschen sind auf dem Boden des Ateliers aufgereiht. Landon Metz (*1985,<br />
Phoenix, Arizona) trägt triefende Farbe pur mit einem Schwamm auf eine Leinwand<br />
auf, die flach auf dem Boden liegt. Der Künstler ist höchst konzentriert und bewegt<br />
das mit dunklem Blau vollgesogene Medium über den weissen Stoff, als wäre es seine<br />
eigenen Hand. Seine Praxis scheint routiniert und prozesshaft. Es entstehen rhythmisch-seriell<br />
angeordnete Elemente, fast plastisch anmutende, biomorph abstrakte<br />
Formen, die sich wie künstliche Organe atmosphärisch in den Raum hinaus wölben.<br />
Derzeit lebt der junge, bereits bekannte Künstler in New York. In seiner Ausstellung<br />
‹Euphoria› in Basel zeigt er eine komplett neue Werkgruppe von zwölf Malereien. Die<br />
Geschichte hinter seinen Arbeiten verwebt sich mit seiner eigenen Handschrift. Die<br />
subtil im Bild manifestierte Formensprache erzählt womöglich von den kurvigen Felsgipfeln<br />
seiner Heimat. Inneres und äusseres Auge treten in eine dynamische Symbiose.<br />
Systeme werden in den Bildern hinterfragt und neu erschlossen, die Natur mag<br />
dabei eine Metapher sein für die Ursprünglichkeit der Malerei selbst.<br />
Barbara Stauffacher Solomon (*1928, San Francisco) verbindet in ihrem Schaffen<br />
pionierhaft Kunst und Landschaftsarchitektur. Sie studierte Grafikdesign an der<br />
Kunstgewerbeschule in Basel beim berühmten Designer Armin Hofmann, bei dem<br />
auch das Galeristenpaar Margareta und Miklos von Bartha später gelernt hatte. Zurück<br />
in Amerika begann Solomon 1962 ihre Karriere in einem Architekturbüro, für<br />
dessen Bauprojekt ‹Sea Ranch› sie das berühmte Logo mit «Swiss Touch» entwarf.<br />
Nachdem sie dann mit ihren architektonischen «Largescale»-Entwürfen international<br />
erfolgreich geworden war, arbeitete sie später freier. Bis heute experimentiert sie<br />
mit Farben, Linien und Formen – «ernsthaftes Spielen» nennt sie es. Die Ausstellung<br />
‹GROP – Green Rectangle of Paradise› bei von Bartha, kuratiert von der deutsch-polnischen<br />
Designerin und Kuratorin Matylda Krzykowski, zeigt Malereien und Zeichnungen<br />
von den 1980ern bis heute. Ihre kürzlich fertiggestellte Serie ‹Alas, Ger Pink<br />
Ass Asked for Cash› wird erstmals gezeigt, ebenso eine extra für die Schau konzipierte<br />
«Supergraphics» im häufig von Solomon verwendeten US-amerikanischen<br />
Standard-Briefformat. Die Auswahl beleuchtet die Suche der Künstlerin nach dem,<br />
was hinter dem Sichtbaren liegt. Valeska Marina Stach<br />
→ ‹Landon Metz – Euphoria› und ‹Barbara Stauffacher Solomon – GROP›, Galerie von Bartha, bis 8.5.<br />
↗ www.vonbartha.com<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Landon Metz · Untitled, 2019, Farbe auf Leinwand,98 x 123 cm, Courtesy Galerie von Bartha<br />
Barbara Stauffacher Solomon · Supercloud 21, 2020, Tusche, Grafit und Farbstift auf Papier,<br />
27,9 x 21,5 cm, Courtesy Galerie von Bartha<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
85
Irma Blank — Im luftigen Körper der Schrift<br />
Wie entsteht Bedeutung? Eine philosophische und dringliche<br />
Frage. Die im norddeutschen Celle geborene Irma Blank erarbeitet<br />
sie an der Sinnlichkeit der Zeichen. Deren Wirken wird nun in<br />
einer über sieben Stationen ausdefinierten Ausstellung erfahrbar:<br />
als ebenso aktuell wie existenziell.<br />
Bellinzona — Neben dem «geistigen» Inhalt der Schrift oft übersehen,hat der Schriftkörper<br />
erheblich Anteil am semantischen Gehalt des Geschriebenen. Eindrücklich<br />
zeigen das Irma Blanks ‹Twelve Chapters›: Buchkapitel eines 1975 als Romanseiten<br />
angelegten Zeichenwerks aus Druckschrift-ähnlichen Schraffuren. Die Rhythmik des<br />
zu Zeichnungen geronnenen Textes umgibt die Betrachtenden mit einem feinen Gewebe,<br />
das ahnen lässt: Mehr als der Zeichencode richten Geste, Präsenz, Materialität<br />
ein, was Worte sagen. Das umfangreiche Romankorpus dieser meist in Serien<br />
arbeitenden Künstlerin wurde vergangenen Sommer im CAPC in Bordeaux erstmals<br />
seit 1979 wieder vollständig gehängt. Schon das ein kleines Ereignis, bildet die nach<br />
Lissabon, Genf, Bordeaux, Tel Aviv und Bellinzona noch in Valencia und Mailand stationierende<br />
Ausstellung von Irma Blank (*1934) ein kunsthistorisches Fundament.<br />
Eine Etappe in Deutschland gibt es bisher nicht – ist aber von der Künstlerin und<br />
ihren eifrigen Kuratorinnen gewünscht.<br />
Joana P. Neves und Johana Carrier porträtieren mit der Schau gekonnt eine zu<br />
wenig bekannte Meisterin. «Bei unseren Atelierbesuchen kamen Arbeiten zum Vorschein,<br />
die wir ebenso entdeckten wie ihr Galerist, mit dem sie seit zehn Jahren<br />
zusammenarbeitet – ein Zugang zu den Tiefenschichten ihrer künstlerischen Entwicklung»,<br />
sagt Johana Carrier im Vorfeld der Eröffnung im Museo Villa dei Cedri mit<br />
Bezug auf ‹Germinazioni› und ‹Annotazioni›. Die zwischen 1982 und 1983 entstandenen,<br />
violetten oder rosa mit Gold gehöhten Aquarelle sind erstmals dem Publikum<br />
zugänglich. Auf verschiedene Weise erkundet Irma Blank, wie sich Schrift in Körper<br />
einträgt. Zum Beispiel mit Aufnahmen des leisen Griffelkratzens, mit dem von 1968<br />
bis 1973 in der Stille der Nacht ‹Eigenschriften› entstanden. Im Mittelalter, so legte<br />
der österreichisch-amerikanische Philosoph, Theologe und Autor Ivan Illich präzise<br />
‹Im Weinberg des Textes› dar, war Schreiben noch buchstäblich ein Akt körperlicher<br />
Aneignung. Dies blieb dem Grafisch-Visuellen der Schrift als Haptisches, Akustisches<br />
erhalten. Heute, unter dem Phantasma des Immateriell-Digitalen, wird diese Qualität<br />
oft verdrängt. Mit ihren Aquarellen, Kugelschreiberzeichnungen, Atemzuggemälden,<br />
oder mit performativen, anstrengenden Zeichenaktionen zielt die Künstlerin auf die<br />
piktorial-physische Kraft des Textkorpus.<br />
Bilder wie ‹Urschrift ovvero Avanttesto, 23-4-02›, eine 2002 auf Polyester ausgeführte<br />
blaue Kugelschreiberzeichnung, lassen sich mit den spirituellen Ambitionen<br />
Yves Kleins oder den metaphysischen Wirkungen Mark Rothkos assoziieren: «Wir<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Irma Blank · Eigenschriften, Page I, 1968, Pastell auf Papier, 30 x 40,3 cm. Foto: C. Favero<br />
Irma Blank · Germinazioni blu – oro n. 1, 1982, Mischtechnik auf Papier, 46 x 62 cm<br />
BESPRECHUNGEN // BELLINZONA<br />
87
sehen viele Bezüge zum Sakralen», bestätigt Carrier, «ganz explizit in der Serie ‹Abecedarium,<br />
from Bleu Carnac›, die 1991–1992 neben den ‹Radical Writings› entstand.<br />
Zu diesen grossen Arbeiten waren die Aquarelle ein Bindeglied, das Blank über den<br />
Punkt erlaubte, zur Linie zu gelangen», erläutert die französische Kuratorin.<br />
Immer wieder bieten sich die haschierten Zeichen ihrer Werke dem sinnsuchenden<br />
Blick wie Halme im windbewegten Schilf an, geben nichts offen preis, stossen<br />
vieles an. «In Bellinzona wurde jeder der dreizehn Säle einer Farbe gewidmet», erklärt<br />
Johana Carrier, «vor allem Rot, Blau, Schwarz, das Spektrum von Druckwerk,<br />
Schreibmaschine und Kugelschreiber.» Blau habe bei Blank, so interpretiert die Kuratorin,<br />
narrative Eigenschaften, verbinde Natur und Text. Editionen wie ‹Ur-Buch<br />
ovvero Romanzo Blu›, 1997 in 100 Exemplaren aufgelegt, evozieren die blaue Blume<br />
der Romantik – Wunsch nach unschuldig-ursprünglicher Poesie? Oder sollte man sie<br />
lieber als Echo auf Derek Jarmans letzten Film ‹Blue› lesen, einer einstündigen monochromen<br />
Reise aus dem Jahr 1993?<br />
Vielleicht ist es eher ein Robert Walser verwandtes Wandern im Bedeutungsstaub<br />
der Zeichen, der Irma Blanks Werk trägt. Bei ihrer Umsiedlung nach Sizilien 1955 zog<br />
sie den Schluss: «Das rechte Wort gibt es nicht.» Dann wandte sie die für den Strukturalismus<br />
zentrale Arbitrarität von Sprache auf deren bildnerischen Gehalt um. Ihr<br />
eher zartstrichelnder Ansatz unterscheidet sie von Hanne Darbovens Graphogrammen:<br />
Nicht den Schmerz am Bedeutungsprozess, sondern dessen durchdringende<br />
Kraft sucht die Künstlerin zwischen Sprachen und deren Politiken. So beispielsweise<br />
ab 1973, nach ihrem Umzug nach Mailand – für sie «ein Moment der Öffnung zur<br />
Welt», so Carrier. Konkrete Poesie wird wichtig, es entstehen ‹Trascrizioni›, ‹Abzeichnungen›<br />
grosser Zeitungsdoppelseiten: Ohne ein einziges Wort wird die Bedeutungswucht<br />
des Zeitungssatzes erkennbar. Mit ‹concerto scritturale›, Performances, die<br />
entfernt an die Schriftskulpturen des gleichaltrigen amerikanisch-französischen<br />
Kollegen Guy de Cointet erinnern, überträgt Irma Blank seit den achtziger Jahren<br />
Vokal-Konsonanten-Gebilde in melodiöse Lesungen. Bedeutung kommt hier zu Atem,<br />
wie sie dann in den ‹Radical Writings› visuelle Form annimmt.<br />
Diese Form gerann Anfang der 1980er-Jahre, als Blank an einem Übergang stand:<br />
«Ihr Mann war verstorben, sie reiste viel zwischen Düsseldorf und Mailand, suchte<br />
sich neu und fand das Blau wieder, dieses strahlende Blau des Himmels, Farbe ihrer<br />
Kindheit», so Carrier. Zwischen 1983 und 1996 entstanden dann die grossen Leinwände<br />
mit blauen oder rosafarbenen Linien. Zug um Zug untereinander führte Blank<br />
den Pinsel für die Länge eines Ausatmens: einen Meter und dreissig Zentimeter. Die<br />
vertikalen Gemälde wirken in der Ausstellung wie grosse, aufgeschlagene Bücher,<br />
monumental. Ohne einzuschüchtern: zu zart, zu luftig sind diese Aus- und Abdrücke<br />
der Schriftwelt. Zwischen Irma Blanks Züge treten heisst, sich von dieser vielfarbigen<br />
Welt aufnehmen zu lassen, in uns Gegenklang zu finden. J. Emil Sennewald<br />
→ ‹Irma Blank – Blank›, Museo Villa dei Cedri, bis 1.8.; erster umfassender monografischer Katalog in<br />
englischer Sprache, Verlag Walther König ↗ www.villacedri.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Irma Blank · Radical Writings, Abecedarium, from Bleu Carnac (25), 1991–1992, Öl auf Leinwand,<br />
202,5 x 73,5 cm. Foto: C. Favero<br />
BESPRECHUNGEN // BELLINZONA<br />
89
Jules Spinatsch — Davos is a Verb – Planetary Upgrade<br />
‹Temporary Discomfort Chapter I–V›, 2001–2003, und eine automatisierte<br />
Aufnahmetechnik machten Jules Spinatsch international<br />
bekannt. Nun schreibt er mit der Fotoinstallation und der<br />
Monografie ‹Davos is a Verb› ein neues Kapitel. Die Schau bei<br />
Luciano Fasciati befragt die temporäre Aneignung von Orten.<br />
Chur — Erneut nimmt der gebürtige Davoser Jules Spinatsch (*1964) seine Heimatstadt<br />
in den Fokus, um deren strukturelle Veränderungen, Spannungsverhältnisse<br />
und das Gefühl eines «temporären Unbehagens» aufzuzeigen. Aber was meint er mit<br />
‹Davos is a Verb›?<br />
Der Künstler versteht das Verb in seinem Werktitel als Ausdruck für ein Verhalten:<br />
Ist es nicht so, dass Davos fast unbewusst mit dem World Economic Forum (WEF)<br />
assoziiert wird? Der Künstler überträgt die Fähigkeit des Verbs zur Konjugation auf<br />
Davos und thematisiert fotografisch, wie die Alpenstadt ihrer Veränderbarkeit ausgesetzt<br />
ist. Zunehmend bestimmen nicht nur wenige Januartage das Davoser Ortsbild.<br />
Einzelne Lokale stehen sogar ganzjährig leer und transformieren sich erst während<br />
des WEF in schillernde Places-to-be. Davos mutiert zum Repräsentations-Pop-up –<br />
die Hauptstrasse wird in eine kilometerlange Kommunikationsfläche verwandelt. Die<br />
aus dem WEF resultierenden Nebenschauplätze und der Prozess der temporären<br />
Aneignung lokaler Räume durch internationale Konzerne und Organisationen waren<br />
Auslöser für den Werkkomplex ‹Davos is a Verb›. Spinatschs Arbeit erschöpft sich<br />
aber nicht in einem Vorher-nachher-Vergleich. In Glasscheiben gespiegelte Gesichter<br />
überlagern sich mit inszenierten Interieurs und mischen sich mit einer Flut von Firmenlogos<br />
und Slogans in Leuchtschrift. Damit wird die Komplexität der Diskurse um<br />
Machtverhältnisse, Lukrativität und Publicity angedeutet.<br />
Die Galerie Luciano Fasciati in Chur wird im Stil einer Messe mit bedruckten Textilien<br />
in einzelne Räume unterteilt und – wie Davos – «in Szene gesetzt». Während<br />
grossflächige Fotografien zur Immersion einladen, stehen andere als Roll-up-Banner<br />
im Raum, bieten verschiedene Blickwinkel gleichzeitig oder werden zu Skulpturen in<br />
Form von thematischen Sitzwürfeln. Einer davon zeigt Fahrzeuge, vom Transporter<br />
mobiler «Almhütt’n» bis zum Anhänger mit einer Flugabwehrkanone. Die Dichte an<br />
Implikationen, die sich sowohl innerhalb der Bilder als auch zwischen einzelnen Fotografien<br />
zu neuen Geschichten spinnen lassen, erweckt ein bedenkliches, aber zugleich<br />
amüsierendes Gefühl von Absurdität. In Zeiten von Corona haben leere Lokale<br />
nicht nur in Davos einen unbehaglichen Beigeschmack. Umso pointierter folgt gerade<br />
diese Ausstellung auf das Ende des zweiten Lockdowns. Seraina Peer<br />
→ ‹Jules Spinatsch – Davos is a Verb›, Galerie Luciano Fasciati, bis 17.4.; Publikation, Lars Müller<br />
Publishers ↗ www.luciano-fasciati.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Jules Spinatsch · Promenade 159, 2020, Chromolux auf Alu, 80 x 120 cm<br />
Jules Spinatsch · Promenade 75–77, 2020, Inkjet auf Decotex, 340 x 500 cm<br />
BESPRECHUNGEN // CHUR<br />
91
Martin Disler — Theater des Überlebens<br />
Das Kirchner Museum ermöglicht eine frische Begegnung mit<br />
dem Spätwerk des Schweizer Malers Martin Disler. Der ungezwungene<br />
Dialog mit Kirchners Artefakten macht deutlich, was<br />
die zwei Künstler verbindet: die auf das Essenzielle reduzierte<br />
Formensprache der Figuren im Raum und die Theatralität.<br />
Davos — Martin Disler (1949–1996) gilt bis heute als einer der wichtigen Schweizer<br />
Künstler. Sein neoexpressiver Gestus und die Chiffren haben in den 1980ern international<br />
grosse Beachtung gefunden, etwa im Umfeld der italienischen «Transavanguardia»<br />
und der französische «Figuration libre». In der aktuellen Präsentation im<br />
Kirchner Museum Davos, die von Carla Burani und Beat Wismer kuratiert ist, begegnen<br />
wir einem vielseitigen Disler.<br />
Bereits im ersten Saal stossen wir auf die heftige Acrylmalerei ‹Theater des Überlebens›,<br />
1995, aus der Werkgruppe ‹Trios und Quartett›. Das Gemälde, dessen Titel<br />
auch über der gesamten Ausstellung steht, zeigt – anders als in früheren Werken –<br />
eine plastisch modellierte Figuration auf einer ins Licht führenden Lebensbühne. Das<br />
dunkel gehaltene Männlein tanzt mit seinem bunteren Alter Ego eine Art Totentanz.<br />
In den ausgestellten Notaten von Disler ist zu lesen: «Als ich dem Körper den kleinen<br />
Finger gab, nahm er die ganze Hand.» Motive wie Totenköpfe, Sargkisten und Masken<br />
durchziehen viele Werke, auch erotische Aspekte klingen an, so ‹im Garten der Lüste›,<br />
1986. Ebenso zeigt sich der Künstler als präziser Beobachter seiner Zeit, wenn er in<br />
‹Deichbruch›, 1995, auf Naturkatastrophen verweist oder in ‹Lighthouse›, 1994, auf<br />
das damals neue HIV-Virus und das Dahinsiechen. Zu einer Inszenierung mit Bronzefiguren<br />
der Gruppe ‹Häutung und Tanz›, die zwischen 1990 und 1991 in seinem Atelier<br />
in Lugano entstanden sind, gesellen sich figurative Transformationen in bisher noch<br />
nicht gezeigten Monotypien. Die reduzierten Szenen mit den architektonischen Versatzstücken<br />
sind gezeichnet von Kratz- und Druckspuren, welche die physische Präsenz<br />
des Künstlers und die Performativität in der Werkentstehung erahnen lassen.<br />
Martin Disler und Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) verbindet das Interesse am<br />
Tanz, an aussereuropäischen Kunst- und Rezeptionsformen, wie es sich in Kirchners<br />
verspielter, aber nicht entrückter Dada-Tänzerin in der Fotografie ‹Nina Hard auf der<br />
Bühne der Zürcher Heilstätte Clavadel, September 1921› zeigt. Seine zahlreich versammelten<br />
Holzskulpturen sind teils roh, teils präzise bearbeitet und Themen wie<br />
Transformation und lokale Zeitkritik klingen an. Sowohl die Arbeiten Kirchners als<br />
auch die von Disler verdeutlichen einmal mehr, wie das Fremde durch europäische<br />
Künstlerinnen und Künstler in ganz unterschiedlicher Weise adaptiert wurde und diese<br />
Inspirationen in einen jeweils eigenen Stil eingeflossen sind. Ursula Meier<br />
→ ‹Theater des Überlebens. Martin Disler – Die späten Jahre›, Kirchner Museum Davos , bis 7.11.;<br />
mit Ausstellungskatalog, Verlag Scheidegger & Spiess, <strong>2021</strong> ↗ www.kirchnermuseum.ch<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Martin Disler · Theater des Überlebens, 1995, Acryl auf Leinwand, 190 x 210 cm, Privatsammlung<br />
Martin Disler · Häutung und Tanz, 1990/1991, Werkgruppe von insgesamt 66 Bronzeskulpturen,<br />
Ausstellungsansicht, Kirchner Museum Davos<br />
BESPRECHUNGEN // DAVOS<br />
93
Sammlung Georg Bemberg — Farbe, Licht und Geste<br />
Die Fondation de l’Hermitage bietet zurzeit die in der Schweiz<br />
rare Gelegenheit, ausgedehnte Streifzüge durch die Blütezeiten<br />
der abendländischen Malerei zu unternehmen. Zu Gast sind<br />
132 Meisterwerke aus der noch nicht allzu bekannten Sammlung<br />
Georg Bemberg aus Toulouse.<br />
Lausanne — Der Argentinier Georg Bemberg (1915–2011) mit deutschen Wurzeln entbehrte<br />
dank eines in der Bierbrauerei und der Rinderzucht erwirtschafteten Familienvermögens<br />
jeder materiellen Sorge. Nach Studien in Harvard begann er Romane und<br />
Theaterstücke zu publizieren und trat gleichzeitig als Klaviervirtuose auf. Nur im engeren<br />
Umfeld war er auch bereits als Sammler bekannt, als er Ende der 1980er-Jahre<br />
die Toulouser Gemeindebeamten mit dem Wunsch verblüffte, seine Kunstsammlung<br />
verbunden mit einem grosszügigen Funktionsbudget dem Bürgermeister für 99 Jahre<br />
zu übertragen. Im Renaissancegebäude Hôtel d’Assezat wurde bald der Ort gefunden,<br />
an dem sich die über 300 Gemälde von transalpinen Schulen um 1500 bis zum<br />
Postimpressionismus wie in den Privaträumen Bembergs lauschig zwischen Mobiliar<br />
einbetten liessen.<br />
Nach dem morosen Pandemie-Winter fühlt es sich fast wie ein Erweckungserlebnis<br />
an, mit diesen zurzeit in einem ähnlichen Ambiente in der Fondation de l’Hermitage<br />
gezeigten Arbeiten in Zwiesprache treten zu dürfen. Bembergs Passion galt<br />
Farbe und Licht, aber auch den Gesten, mit denen die Malenden das Sichtbare in die<br />
eigene Wirklichkeit auf der Leinwand übertrugen. Dieses handwerkliche Verständnis<br />
des Sammlers mag sich sogar in der ungewöhnlich guten Erhaltung der von ihm bedächtig<br />
über mehrere Dekaden vereinten Gemälde spiegeln. Mutig hat die Lausanner<br />
Institution ein eigenes, wie platt restauriertes Selbstporträt von Henri Fantin-Latour<br />
mit dem nach wie vor atemberaubend mit Lasierungen durchwirkten Pendant aus<br />
Toulouse konfrontiert. Was für eine Lektion!<br />
Neben einer grossen Anzahl seelenvoller Porträts von Cranach d.Ä., François<br />
Clouet, Veronese oder Elisabeth Vigée-Lebrun bezaubert die Sammlung mit dem Herannahen<br />
der Moderne zunehmend durch das schiere Nichts, das jedoch unter einem<br />
Pinsel zu allem werden kann: Genres, Landschaften, Stillleben. Mit dem am stärksten<br />
repräsentierten Bonnard findet sich im Vorfeld der Abstraktion ein feuriger Abschluss.<br />
Das französische Savoir-vivre seiner Zeit, das der gedrängten Metropole die Einfachheit<br />
des Landlebens und die Meeresfrische entgegensetzte, ist in den Werken dieses<br />
Malers oft nur noch angedeutet. Wir erahnen es höchstens als stets aktuelle Möglichkeit<br />
zwischen opaken Konturen und Feldern, die der Künstler mit der ihm eigenen,<br />
wunderbar frei tanzenden Hand schillernd kolorierte. Katharina Holderegger<br />
→ ‹Chefs-d’œuvre de la collection Bemberg›, bis 30.5. ↗ www.fondation-hermitage.ch<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Pierre Bonnard · Marine, gegen 1910, Öl auf Leinwand, 49,5 x 61,2 cm, Courtesy RMN-Grand Palais,<br />
Fondation Bemberg Toulouse. Foto: Mathieu Rabeau<br />
Pierre Bonnard · Les pommes jaunes et rouges, 1920, Öl auf Leinwand, 34 x 46 cm, Toulouse, Courtesy<br />
RMN-Grand Palais, Fondation Bemberg Toulouse. Foto: Mathieu Rabeau<br />
BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />
95
Memory — Erinnern und Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten<br />
Im Kunstmuseum Olten gewinnt die Ausstellung ‹Memory› –<br />
ursprünglich von den Planungen um einen neuen Standort inspiriert<br />
– eine besondere Aktualität. Sie schafft es mit einer<br />
geschickten Kombination von Leihgaben und der Sammlung,<br />
das Thema in seiner ganzen Breite aufzufächern.<br />
Olten — Von Grafitdrucken ausufernder Strickwaren einer Grossmutter, die trotz<br />
Demenz eifrig weiterarbeitete, bis zur Kopie eines Hodlers der Firma Alpiq inklusive<br />
Videorecherche reicht das Spektrum der Ausstellung ‹Memory – Über die Erinnerung<br />
und das Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten› in Olten. Das erstgenannte Werk von<br />
Regula Weber (*1957, Zürich) illustriert das komplexe System Gedächtnis, in dem die<br />
Fähigkeit zu stricken offenbar tiefer sitzt als das Wiedererkennen der Liebsten… In<br />
der anderen Arbeit von Christina Hemauer und Roman Keller (*1973, Zürich; *1969,<br />
Liestal) wird die Konstruktion kollektiver Erinnerung beleuchtet. Was geschieht, wenn<br />
Alpiq aus «Sicherheitsgründen» eine Kopie der ‹Aareschlucht› von Hodler im Hauptsitz<br />
aufhängt und das Original verkauft?<br />
Ankerpunkte binden Erinnerung fest, auch in den Debatten um Geschichtspolitik.<br />
Ist das Verschwinden umstrittener Denkmäler eine Lösung? Sebastian Utzni (*1981,<br />
Augsburg) erprobt es mit seinen ‹Counter Monuments›: Miniaturen von Escher und<br />
anderen Figuren der schweizerischen «Kolonialgeschichte», die, aus einem besonderen<br />
Werkstoff gefertigt, wörtlich vaporisieren. Speziell Orte bergen persönliche<br />
Erlebnisse. Karin Karinna Bühler (*1974, Herisau) geht diesen in Bezug auf das Museumsgebäude<br />
nach:einst das erste Männermodegeschäft am Platz inklusive Luftgewehrschiessstand<br />
– zur Freude vieler einstiger Kinderherzen. Doch Erinnerungen verblassen,<br />
sind unzuverlässig, werden stets neu konstruiert: Die Videoarbeit von Gernot<br />
Wieland (*1968, Horn, AT) etwa verwebt unterschiedlichste Erinnerungsebenen zu<br />
einem faszinierenden, durchaus zweifelhaften Geflecht: eine psychoanalytische Sitzung,<br />
Kindheitserinnerungen an portugiesische Mönche als Lehrer, Eroberungszüge<br />
nach Südamerika oder Papageien als letzte Sprecher eines vergessenen Dialekts…<br />
Die Ausstellung kategorisiert nicht, dank zahlreicher gehaltvoller Einzelwerke,<br />
die verschiedenste Aspekte ausleuchten. Und man widerstand der Versuchung, die<br />
Aktualität von Corona in letzter Minute einzubinden! Vielmehr beheimatet man im<br />
Eingangsbereich des Hauses für ein Jahr das ‹Kuratierte Kunstkabinett›, ein im März<br />
2020 initiiertes Projekt der Künstlerin Clare Goodwin und ihres StudioK3. Goodwin<br />
bietet ausgewählten Kunstschaffenden, hier regional ergänzt, eine Präsentationsmöglichkeit<br />
und digitalen Vertrieb. So dringt die Krise handfest in die Museumsräume<br />
und es bietet sich die Option, ganz konkret zu unterstützen. Adrian Dürrwang<br />
→ ‹Memory – Über die Erinnerung und das Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten›, Kunstmuseum Olten,<br />
bis 18.4. ↗ www.kunstmuseumolten.ch<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Memory, Ausstellungsansicht mit Werken von Michael Meier & Christoph Franz (vorne) und Sebastian<br />
Utzni (hinten), Kunstmuseum Olten, <strong>2021</strong>. Foto: Kaspar Ruoff<br />
Memory, Ausstellungsansicht mit Werken von Franziska Furter (Objekt), Cécile Hummel (links) und<br />
Marc-Antoine Fehr (rechts), Kunstmuseum Olten, <strong>2021</strong>. Foto: Kaspar Ruoff<br />
BESPRECHUNGEN // OLTEN<br />
97
Stormy Weather — Von Wolken und Wüsten<br />
Das Centre culturel suisse lädt mit ‹Stormy Weather› zum Nachdenken<br />
über die gegenseitige Bedingung von Computer-Clouds<br />
und Wolkenmassen. Was im privatisierten Datenspeicher-Netz<br />
entgleitet wie Wasserdampf, erweist sich als höchst materielle<br />
Manipulation, Antrieb immer neuer Datenströme.<br />
Paris — Wolken: Luftige, ephemere Gebilde sind alles andere als leicht. Eine durchschnittliche<br />
Schönwetterwolke wiegt 1000 Tonnen – so viel wie 100’000 PCs oder<br />
140 Millionen Smartphones. Um Materialisierung geht es dem schweizerisch-österreichischen<br />
Kuratorinnen-Duo Claire Hoffmann und Katharina Brandl. Mit ihrer für<br />
das kleine Format etwas ambitionierten Studienausstellung wollen sie zeigen, «was<br />
in der Wolke vor sich geht». Gemeint ist die «Cloud», jenes unüberschaubare Gebilde<br />
aus Einzelgeräten, tausenden Kilometern Kabeln und Server-Plantagen, die allein<br />
2 Prozent des gesamten CO 2 -Ausstosses ausmachen.<br />
Dass Technologien, die eine Lösung der Klimakatastrophe versprechen, diese<br />
zugleich antreiben, führt ‹Your phone needs to cool down› des schweizerischen Kollektivs<br />
Fragmentin mit Humor vor: Ein in einem Terrarium aufgeheiztes Smartphone<br />
versucht verzweifelt, kühl zu bleiben. Längst Gegenstand gezielter Eingriffe, ist die<br />
Wolke in der Kunstgeschichte auch Symbol für den Heiligen Geist. Das nutzt der Tech-<br />
Sektor: Die «Cloud» wirkt metaphysisch unzugänglich, verkörpert wie die Landschaft<br />
das Erhabene. Einst Sinnbild für die Freiheit des Denkens, versicherte diese noch vor<br />
der überwältigendsten Macht, wie Schiller formulierte: «Kein Mensch muss müssen.»<br />
Was aber, wenn die Erhebung des Wanderers über das Nebelmeer kapitalistischen<br />
Mehrwert produziert, Server antreibt, Manipulationen dient? Die auf zwei Bildschirmen<br />
flimmernde, mit Kommentaren überzogene Dauer-Trump-Sendung des Schweizers<br />
Marc Lee zeigt die Auswirkungen. Gegenüber führt das österreichische Duo<br />
Susanna Flock und Leonhard Müllner auf in einem Ziergarten eingegrabenen Bildschirmen<br />
anhand synthetischer Himmel aus Videospielen die Verflachung des Sublimen<br />
zum «Wow»-Moment vor. Dass hinter all dem Festen, das mit kapitalistischer<br />
Industrialisierung in Dampf aufging, noch immer Maschinen stampfen, lässt der in<br />
Wien lebende Basler Stefan Karrer ahnen. In unbarmherzigem Algo-Rhythmus werden<br />
Wolkenbilder aufgerufen und benannt: «eine kleine weisse Wolke» oder «Wolke<br />
mit ausgefranstem Rand». ‹Money is a Form of Speech› – das österreichische Kollektiv<br />
Total Refusal gibt mit seinem gelungenen Vortrag in Videospiel-Gestalt Anstösse<br />
zum Widerstand in der digital-neoliberalen symbolischen Ordnung. Die Kuratorinnen<br />
wünschen sich: «Wir können nicht alle technologischen Zusammenhänge verstehen,<br />
aber Fragen stellen, kritisch denken müssen wir.» J. Emil Sennewald<br />
→ ‹Stormy Weather›, Centre culturel suisse, Paris, bis 18.4. (auf Anmeldung); zahlreiche Online-<br />
Angebote, u.a. ein Workshop mit Christoph Wachter & Mathias Jud. ↗ www.ccsparis.com<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Christiane Peschek · Cloud No. 2, 2020, Farbe auf Glas; Above us retouched sky (my breath is stream),<br />
2020, Tapete, Ausstellungsansicht CCSP, <strong>2021</strong> © ProLitteris. Foto: Margot Montigny<br />
Yein Lee · Atmospheric Trouble, 2020, Installation, Silikon und Kabel, Ausstellungsansicht CCSP, <strong>2021</strong>.<br />
Foto: Margot Montigny<br />
BESPRECHUNGEN // PARIS<br />
99
Città irreale — In weiter Leere so nah<br />
Die Menschen sind weg, die Tiere und Pflanzen auch, ja sogar die<br />
Denkmalsockel sind verwaist – die Stadt ist nur noch eine Ansammlung<br />
von mehr oder weniger geschlossenen Gehäusen an<br />
unbelebten Gassen und Plätzen. Die Ausstellung ‹Città irreale› in<br />
der Lokremise St. Gallen wurde von der Wirklichkeit eingeholt.<br />
St. Gallen — Einer steht noch da, die Faust bereit. Zum Gruss? Zum Kampf? Aber<br />
gegen wen? Alex Hanimanns ‹Reinhard›, 2018–2019 ist aus der Zeit gefallen: Seit das<br />
Kunstmuseum St. Gallen mit der Planung der Ausstellung ‹Città irreale› begann, hat<br />
sich vieles von dem geändert, was unsere Städte ausmacht. Das soziale Leben ist<br />
stark eingeschränkt, die reale Stadt steht unter Schutzkonzepten. Mussten selbst<br />
die Reiterstandbilder von Nina Beiers Messingsockeln in Quarantäne? Niemand ist<br />
mehr da, daher mutet Christoph Büchels dysfunktionale Beobachtungskabine von<br />
1997 eher wie ein obsolet gewordener Ticketschalter an – und verbindet die Ausstellung<br />
trefflich mit ‹House of Friction›, 2000/2013, im Wasserturm, eines von Büchels<br />
wenigen permanent installierten Werke. Während dort aber das Chaos herrscht und<br />
die Tristesse aus dem angesammelten Müll und der angestauten Banalität erwächst,<br />
entsteht sie hier aus dem gegenteiligen Eindruck. Ein Abfalleimer, ein Trinkwasserspender,<br />
das ist es auch schon, was dem Überwachungsposten zugestanden wird.<br />
Für das Kabinenpersonal kommt es noch ärger: Bob Gramsma hat eine Flugzeugkabine<br />
in einen kubischen Hohlkörper verwandelt. In der Leere ist nun Platz für Erinnerungen<br />
an die so oft beschworene Glanzzeit der zivilen Luftfahrt oder für einen Abgesang<br />
auf die nicht mehr opportune Art des Reisens. Von Gramsma sind ausserdem<br />
eine Blech- und eine Matratzenzelle zu sehen. Hier stellen sich konstruktive Fragen<br />
ebenso wie gesellschaftliche: Wie viel Raum braucht der Mensch? Wie viele sollen<br />
Platz haben in einem Raum? Wann ist ein Raum ein Raum?<br />
Sara Masüger erkundet Raumfragen auf sehr physische, materialintensive Art.<br />
Ihr Gipstunnel beginnt mannshoch und verjüngt sich bis zu einer kleinen rechteckigen<br />
Öffnung. Er ist wie alle der gezeigten Gehäuse zu begehen, führt jedoch statt an<br />
Raumgrenzen, wie sie herkömmliche Wände und Decken bieten, an psychologische<br />
Grenzen. Einen starken Kontrast zu diesem kruden Bau setzt Jessica Stockholders<br />
Installation, die im Jahr 2000 für den Oberlichtsaal des Kunstmuseums entstand:<br />
Bunt, spielerisch und raumgreifend sind Container wie Bauklötze gestapelt und Bausteine<br />
wie Mobiliar behandelt, Parkbank und Theatervorhang ergänzen die Szenerie.<br />
Das Theater St. Gallen liess sich diesen Wink nicht entgehen und hat eigens für<br />
die Ausstellung einen Audiowalk entwickelt – in vorstellungsfreien Zeiten die ideale<br />
Transformation der darstellenden Kunst in ein publikumstaugliches, kunstverbindendes<br />
Format. Kristin Schmidt<br />
→ ‹Città irreale›, Kunstzone Lokremise, Kunstmuseum St. Gallen, bis 8.8. ↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Alex Hanimann · Conversation Piece, 2018–2019, und Reinhard, 2018–2019; Christoph Büchel · Ohne<br />
Titel, 1997, Ausstellungsansicht Lokremise St. Gallen © ProLitteris. Foto: Sebastian Stadler<br />
Bob Gramsma · OI#0381, 2003 (vorne), Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt<br />
für Kultur, 2006, Ausstellungsansicht Lokremise St. Gallen. Foto: Sebastian Stadler<br />
BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN 101
ZuZug —Verwerfungen undVerflechtungen zwischen Ost und West<br />
Mit der Péter-Nádas-Ausstellung landete das Kunsthaus Zug<br />
2012 einen Coup – die Leute standen Schlange, um die Schau<br />
des bedeutenden ungarischen Schriftstellers und Fotografen<br />
zu sehen. Nun werden Fotografien von ihm gezeigt im Rahmen<br />
einer Sammlungsausstellung mit Fokus Mittel- und Osteuropa.<br />
Zug — Wurde die Teilung der Welt in Ost und West jemals wirklich überwunden? Die<br />
Berliner Mauer fiel 1989, vor über dreissig Jahren. Die Mauern in den Köpfen erweisen<br />
sich als wesentlich beständiger. Der Zweite Weltkrieg und die Teilung der Welt<br />
gehören nicht nur zu den grossen Themen von Péter Nádas (*1942, Budapest), dem<br />
Autor von Weltrang, der neben Romanen wie ‹Parallelgeschichten›, 2005, zahlreiche<br />
Fotografien geschaffen hat. Sie bilden auch das gedankliche Hintergrundrauschen<br />
der aktuellen Sammlungsausstellung im Kunsthaus Zug. ‹ZuZug› zeigt grössere Werkgruppen<br />
mittel- und osteuropäischer Kunstschaffender. Es begegnen einem bekannte<br />
Persönlichkeiten wie Pavel Pepperstein, Annelies Štrba, Ilja Kabakov und Boris Groys,<br />
aber auch Kunstschaffende, die es erst noch zu entdecken gilt. Nicht alle der gezeigten<br />
Positionen haben ihre Wurzeln im Osten. Der gebürtige Churer Fotograf Guido<br />
Baselgia tritt als Dokumentarist auf, da er Wandmalereien von Pepperstein festhielt.<br />
Und mitten in der Schau findet sich der blaue Piaggio des Appenzellers Roman Signer.<br />
Während Künstler aus dem Osten in die Schweiz emigrierten, zog es Signer Anfang der<br />
1970er-Jahre nach Polen. Dort studierte er an der Warschauer Kunstakademie und<br />
lernte seine Frau Aleksandra kennen, die ebenfalls mit einer Videoarbeit vertreten ist.<br />
Ein Verdienst der Ausstellung ist es, dass sie einen Bogen von der Klassischen<br />
Moderne bis in die Gegenwart spannt und die vielgestaltigen Verwerfungen und Verflechtungen<br />
zwischen Ost und West aufzeigt. So bilden die Entwürfe des Architekten,<br />
Designers und Zeichners Josef Hoffmann nicht zufällig den Auftakt. Geboren 1870 in<br />
Pirnitz, damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien, repräsentiert er die Wiener Moderne,<br />
aber eben auch die Welt vor der Teilung. Danach führt die Ausstellung mitten in<br />
den Ost-West-Konflikt, der sich in die noch so unterschiedlichen Biografien der Nachfolgenden<br />
eingeschrieben hat. Erst die Fotografien von Péter Nádas lichten den Himmel.<br />
Zu sehen sind neuere Wolkenbilder und Aufnahmen eines Birnbaums, der sich im<br />
Laufe der Jahre und Jahreszeiten verändert. Die Zeit tritt darin als Botin der Vergänglichkeit<br />
auf und suggeriert zugleich Hoffnung auf Heilung. Den Abschluss der Schau<br />
bildet die Videoinstallation ‹Ausstellung eines Gesprächs› von 2001. Sie zeigt Groys,<br />
Pepperstein und Kabakov im Dialog und signalisiert, dass der Austausch weiterhin<br />
nottut. Die Zweiteilung der Welt ist nach wie vor spürbar. So bezieht sich die Schau explizit<br />
auf aktuelle Konflikte in Russland, Ungarn, Weissrussland und Polen und bringt<br />
die Sammlung so in Tuchfühlung mit der jüngsten Gegenwart. Jana Bruggmann<br />
→ ‹ZuZug aus Osteuropa – Positionen der Sammlung›, Kunsthaus Zug, bis 1.8. ↗ www.kunsthauszug.ch<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Péter Nádas · Der Baum, 2000–2001, Fotoserie. Foto: Jorit Aust<br />
BESPRECHUNGEN // ZUG 103
Elza Sile — Kitten in a Fridge<br />
Elza Sile arbeitet konzeptuell und medienübergreifend. Doch<br />
ihren Worten gemäss versteht sie sich als Malerin. Nun zeigt<br />
sie bei Philipp Zollinger Spielanordnungen, die geistige Räume<br />
darstellen und zur Partizipation auffordern. Als Teil des Spiels<br />
kann das Publikum sich selbst beim Spielen beobachten.<br />
Zürich — Mal trägt Elza Sile (*1989, Riga, lebt in Zürich) die Farbe sorgfältig und detailliert<br />
auf, mal kombiniert sie roh belassene Farbwürste mit alltäglichen Gegenständen.Es<br />
entstehen bastelartig anmutende Arbeiten,die auf Aluminiumplatten montiert<br />
sind und sich als architektonische Modelle, seltsame Landschaften oder Spielplätze<br />
entpuppen. Sie sind mit Springbrunnen und einem mit Pflanzen geschmückten Platz,<br />
einer Gitterstruktur oder einer zu einer Plattform führenden Treppe möbliert. Andernorts<br />
erweisen sich die Kompositionen als Ordnungsstrukturen, lose Systematisierungen<br />
oder Fallen. Sie zeigen Tätowierungsnarben, Nähte und von hinten blind in Metall<br />
geritzte Linien, X-Formen oder mit Schraubenzieher gestanzte, aneinandergereihte<br />
Punkte. Verstreut finden sich Fotografien von Leuten aus einer Enzyklopädie oder ein<br />
formloses Gebilde neben einem Farbklumpen und feinen Wattebauschspuren.<br />
Während der letzten zwölf Jahre hat die ZHdK-Diplomandin, die 2019 ihren Master<br />
of Fine Arts erlangte und 2020 einen Preis der kantonalen Werkschau erhielt,<br />
solch malerisch-konzeptuelle Werke geschaffen. Sie sagt, sie sei «neugierig auf die<br />
Reaktionsweise unseres Verstandes auf verschiedene Rahmenwerke und auf das unterschiedliche<br />
Material, mit dem Erinnerungen und Gedanken konkretisiert werden».<br />
Der Titel ihrer Ausstellung in der Galerie Philipp Zollinger lautet ‹Kitten in a Fridge›<br />
und bezieht sich auf ein berühmtes Gedankenexperiment, das der Physiker Erwin<br />
Schrödinger (1887–1961) 1935 beschrieb. Dabei imaginierte er eine Katze in einer<br />
Schachtel, deren Leben davon abhängt, ob ein einzelnes radioaktives Atom zerfällt<br />
oder nicht. Solange gemäss Erkenntnis der Quantenphysik niemand dieses Atom beobachtet,<br />
befindet es sich in einer Überlagerung aus zwei Zuständen: zerfallen und<br />
nicht zerfallen.Folglich müsste sich auch die Katze irgendwo zwischen tot und lebendig<br />
befinden. Mit diesem hypothetischen Versuch lieferte Schrödinger ein Beispiel<br />
dafür, dass mit der klassischen Deutung der Quantenphysik etwas nicht stimmen<br />
konnte, dass die Übertragung quantenmechanischer Begriffe auf die makroskopische<br />
Welt ein Paradoxon war. Von Paradoxa leben auch Siles «Spielanordnungen»<br />
der unzähligen Möglichkeiten. Kaum glauben wir ein Element identifiziert zu haben,<br />
verwandelt es sich bereits in ein anderes. Daher suchen wir nach haltgebenden Mustern,<br />
müssen allerdings befürchten, dass wir vielleicht durch die Gitterstrukturen fallen<br />
und in eine mögliche Falle geraten. Dominique von Burg<br />
→ ‹Elza Sile – Kitten in a Fridge›, Galerie Philipp Zollinger, bis 17.4. ↗ www.philippzollinger.com<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Elza Sile · Chainlink, 2020, Ölfarbe auf bearbeitetes Aluminium, 125 x 70 cm. Foto: Jeremy Ayer<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105
Have Sanity — Das Unvereinbare vereinbaren<br />
Die Ausstellung ‹Have Sanity› fragt nach unserem Umgang mit<br />
der eigenen Vergänglichkeit, mit damit verbundenen Ängsten und<br />
erotischen Fantasien, mit den scheinbaren Widersprüchen, die<br />
bereits diese Gegenüberstellung mit sich bringt. Im Last Tango<br />
eröffnen acht künstlerische Positionen neue Perspektiven.<br />
Zürich — Wie lassen sich Leben und Tod miteinander vereinbaren? Wie die ethischen<br />
Entscheide zwischen physischer und psychischer Gesundheit, zwischen sozialem<br />
Vernunftdenken und individuellem Freiheitsstreben? Können existenzielle Ängste nur<br />
alleine durchgestanden oder auch kollektiv verhandelt werden? Diese Fragen haben<br />
im Zuge der Pandemie an neuer Dringlichkeit gewonnen und sind nun Ausgangspunkt<br />
der aktuellen Ausstellung ‹Have Sanity› im Last Tango. Dies wird etwa anhand der<br />
Fotografie von Shirana Shahbazi (*1974, Teheran) ersichtlich, der wir gleich zu Beginn<br />
begegnen, wenn wir die metallene Treppe in den Ausstellungsraum emporsteigen. Auf<br />
der Fotografie ist ein Schädel auf grellblauem Hintergrund zu sehen, der uns an die<br />
eigene Vergänglichkeit erinnert und die Frage nach unserem Umgang damit aufwirft.<br />
Fühlen wir uns unwohl bei seinem Anblick? Oder werden wir gar neugierig,das Unfassbare<br />
fassen zu wollen? Ein Wechselspiel, das uns auch aus Filmen oder der Literatur<br />
vertraut sein mag; dort können wir uns Schmerz, Verlust und Tod annähern, aber stets<br />
aus sicherer Distanz, indem wir in die Haut der jeweiligen Protagonistin schlüpfen,<br />
die wir jederzeit wieder verlassen können. Ein ähnlicher Mechanismus liegt auch der<br />
Fotografie von Shirana Shahbazi zugrunde: Der grelle, gar irreal wirkende Hintergrund<br />
scheint den naturalistischen Schädel im Bereich des Fiktiven zu verorten.<br />
Die Auseinandersetzung mit dem Tod muss nicht zwingend existenziell, sondern<br />
kann auch lustvoll oder gar erotisch konnotiert sein. Denn die Angst vor dem eigenen<br />
Vergehen ist eng mit dem Bedürfnis nach körperlicher Nähe verknüpft. Darauf<br />
verweist etwa die Metapher «la petite mort», die im Französischen den Orgasmus<br />
umschreibt. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Objekte von Manon Wertenbroek<br />
(*1991, Lausanne). An den Wänden von Last Tango sind unter anderem drei Objekte<br />
der Künstlerin zu sehen, die aus Holz bestehen und mit mehreren rechteckigen<br />
Lederstücken in Rot, Schwarz oder Beige überzogen wurden. Klammern halten die<br />
planen Teilstücke zu einem Ganzen zusammen, während aus den Fugen geknautschtes<br />
und gewundenes Leder hervorquillt. In ‹Geburt und Grab›, so der Titel des beigen<br />
Werks, scheint der Impuls enthalten, das Unvereinbare zu vereinbaren: Leben und<br />
Tod, das Makabre, das Körperliche und das Erotische: Die festgesteckten Klammern<br />
evozieren Schmerzhaftes, während die Materialität des Leders in den Ritzen an Organisches,<br />
vielleicht Gedärme oder eine Vulva – und damit an Lustvolles – erinnert.<br />
Vielleicht lässt sich das scheinbar Unvereinbare doch vereinbaren. Giulia Bernardi<br />
→ ‹Have Sanity›, Last Tango, bis 10.4. ↗ www.lasttango.info<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Manon Wertenbroek · Bren pour luy, <strong>2021</strong>, Holz, Leder, Pigment, palladiertes Messing, Stahl,<br />
100 x 24 x 3,5 cm, Courtesy die Künstlerin und Last Tango. Foto: Kilian Bannwart<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 107
Reset — Museum. Sammlung. Zukunft<br />
Alles beginnt irgendwann einmal und die Dinge entwickeln sich,<br />
es entsteht Gutes, Verwirrendes, Geniales. Wem dies zu stressig<br />
wird, drückt auf den Reset-Knopf. Im Haus Konstruktiv besinnt<br />
man sich auf den Ausgangspunkt zurück und wirft einen neuen<br />
Blick auf die Sammlung.<br />
Zürich — Die Schau ist eine Zeitreise durch Farben, Formen und Gedanken, die im<br />
Erdgeschoss mit einer raumgreifenden Installation des deutschen Künstlers Michael<br />
Riedel (*1972) beginnt. Die Idee ist wichtiger als das Kunstwerk selbst,denn die fotokopierten<br />
Gespräche über eine Ausstellung sind weder lesbar noch wichtig. Wichtig<br />
ist das Bildmaterial der auf dem Fussboden verklebten,schwarz-weissen Fotokopien,<br />
denn die Gedanken spinnen sich weiter, reproduzieren sich zu neuen Strukturen und<br />
Ideen… Konkrete Kunst ist weder figürlich noch abstrakt, sondern eine Linie, eine<br />
Farbe, eine Fläche. «Das Kunstwerk muss vor seiner Ausführung vollständig im Geist<br />
entworfen sein – von der Natur, von Sinnlichkeit oder Gefühl vorgegebene Formen<br />
darf es nicht enthalten», notierten die Künstler und Künstlerinnen damals in ihrem<br />
Manifest zur konkreten Kunst. Im Echoraum von zehn Jahrzehnten konkreter-konstruktiver-konzeptueller<br />
Kunst erklingen jedoch viele Stimmen und die aktuelle Schau<br />
atmet und leuchtet in allen Facetten. Im ersten Geschoss wird ersichtlich, was die<br />
Stilrichtung des Dadaismus mit der konstruktiven Kunst gemein hat: Erst die Sache<br />
in ihre Grundelemente zerlegen und dann sorgfältig in neuen Kombinationen wieder<br />
zusammensetzen, bis es eventuell keinen oder einen neuen Sinn ergibt. Romy Weber<br />
(*1936) und Sadie Murdoch (*1965) arbeiten mit Fragmenten, Murdoch, indem sie<br />
Fotografien ihres Körpers mit Skulpturen des Dadaismus überblendet, Weber malt in<br />
feinen Linien eine Bastelanleitung für Papierschiffchen. Das Abstrakt-Distanzierte<br />
erhält so eine Dimension von Verspieltheit und Körperlichkeit.<br />
Sowieso pulsiert es überall, das Treppenhaus steht unter Strom mit verengenden<br />
Linien und Fluchten und den schrillen Gitarrenriffs von Dominik Stauchs (*1965)<br />
Video. Hören und Sehen: Wie drücke ich meine Gedanken und Gefühle aus? Im obersten<br />
Geschoss antworten vier junge Positionen auf die konkrete Kunst. In einem wilden<br />
Akt der Auflehnung scheint Guillaume Pilet (*1984) die leuchtenden Farben des Regenbogens<br />
an die Wand geworfen zu haben. Doch von Kontrollverlust kann hier keine<br />
Rede sein, seine Performance ist ausgerichtet auf ein strenges System aus Proportions-<br />
und Ordnungsprinzipien. Bodypainting und Bodyknowledge richten sich nach<br />
Script, selbst die bemalte Haut des nackten Performers unterwirft sich dem Muster<br />
der Leinwand. Pilet bezieht sich in seiner Arbeit auf das Manifest der ersten Generation<br />
konkreter Kunstschaffender, nur erweitert er dieses um eine wichtige Nuance,<br />
indem er die Negation von Natur, Sinnlichkeit und Gefühl weglässt. Johanna Encrantz<br />
→ ‹Reset – Museum. Sammlung. Zukunft›, Museum Haus Konstruktiv, bis 9.5. ↗ www.hk.ch<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Michael Riedel · Ohne Titel (fünf eins sechs sieben neun elf zwei), 2014, Offsetdruck auf Affichenpapier,<br />
14 Teile, je 84,5 x 59,5 cm, Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv. Foto: Stefan Altenburger<br />
Sophie Taeuber-Arp · Bar Aubette (Rekonstruktion), 1926–1928/1998, Original zerstört, Rekonstruktionsmodell<br />
im Verhältnis 1:1, 1998, Farbbestimmung: Jean-Louis Faure, Musées de la ville de Strasbourg,<br />
und Ruedi Bienz, Bern, Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv. Foto: Stefan Altenburger<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 109
NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />
Alte Billettkasse<br />
Basel — Das Theater Basel wird voraussichtlich<br />
noch bis 2024 einer umfangreichen Sanierung<br />
unterzogen. Trotzdem wurde zwischen<br />
zwei pandemiebedingten Pausen im Oktober<br />
die Spielsaison 2020/21 unter dem neuen<br />
Intendanten Benedikt von Peter eingeläutet –<br />
und damit einhergehend eine Öffnung der<br />
Institution: Neu wird das Foyer zum «Stadtraum<br />
unter dem Dach des Theaters». Ausser<br />
montags täglich offen, kann man hier, sobald es<br />
die Situation erlaubt, kostenlos und ohne Konsumationszwang<br />
Treffen abhalten, «lesen oder<br />
stricken oder tanzen oder einfach nichts tun».<br />
Rücksicht auf Mitmenschen ist die einzige Bedingung.<br />
Gleichzeitig wird mit dem Umzug des<br />
Ticketings ins Foyer die ‹Alte Billettkasse› zum<br />
Ort der Kunst: Unter der Treppe vor dem Foyer<br />
sind künstlerische Projekte, Installationen<br />
oder Ausstellungen zwischen Theater, sozialer<br />
Aktion und bildender Kunst zu sehen. Der neue<br />
Ausstellungsraum soll nun aller Voraussicht<br />
nach im <strong>April</strong> eröffnen mit ‹Rough Love›, einer<br />
Installation bestehend aus zwei Projekten, die<br />
prozesshafte Verbindungen mit Stadttauben<br />
eingehen: Nicole Schucks ‹Geschätzte Tiere›<br />
sowie ‹Erzählen mit Tauben› von Seraina Dür<br />
und Jonas Gillmann. Letzteres ist noch für wenige<br />
Tage auch im Helmhaus in Zürich zu sehen.<br />
Museum of Contemporary Art Helga de Alvear<br />
Cáceres — In der Weltkulturerbe-Stadt<br />
Cáceres wurde Ende Februar im feierlichen<br />
Beisein des Königspaars ein neues Museum für<br />
moderne und zeitgenössische Kunst eröffnet.<br />
Es beherbergt die umfangreiche Privatsammlung<br />
der Galeristin Helga de Alvear (*1936), die<br />
seit den 1980ern im Kunstgeschäft tätig ist<br />
und seit 1995 erfolgreich ihre eigene Galerie in<br />
Madrid betreibt. Das weltweit tätige Architekturbüro<br />
Tuñón Arquitectos Studio hat den durch<br />
feine Lisenen gegliederten, schlichten Neubau<br />
konzipiert, der die bestehenden Räumlichkeiten<br />
der Helga de Alvear Foundation erweitert.<br />
Seit 2006 ist diese in der Casa Grande aus dem<br />
frühen 20. Jahrhundert untergebracht und<br />
betreibt dort in Kooperation mit den regionalen<br />
Behörden ein Kulturzentrum, das auch Forschung,<br />
Bildung und Förderung umfasst. Helga<br />
de Alvear startete ihre Sammlertätigkeit 1967<br />
und erwarb seither rund 3000 Werke von mehr<br />
als 500 Kunstschaffenden, darunter Joseph<br />
Beuys, Paul Klee, Jenny Holzer, Katharina Grosse<br />
oder Ai Weiwei. Das Konvolut wurde nun der<br />
Region Extremadura gestiftet und ist im neuen<br />
Museum in kuratierten Ausstellungen für das<br />
Publikum kostenfrei zugänglich.<br />
Museum of Contemporary Art Helga de Alvear,<br />
Aussenansicht. Foto: Amores Pictures<br />
↗ www.fundacionhelgadealvear.es<br />
Theater Basel, Aussenansicht. Foto: Sandra<br />
Then<br />
→ ‹Rough Love›, Theater Basel, 5.4.–30.4.<br />
↗ www.theater-basel.ch/de/altebillettkasse<br />
fabbrica culturale baviera<br />
Giornico — Es war zu erwarten, dass Silvio und<br />
Marietta Baviera sich nicht vom Kulturbetrieb<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
verabschieden würden, als sie ihre legendäre<br />
Galerie in Zürichs Kreis 4 – heute Sitz von<br />
Kupper Modern (→ KB 1–2/2020, S. 106) – vor gut<br />
zwei Jahren endgültig aufgaben: In Giornico,<br />
wo das Ehepaar seit 2019 lebt, eröffnet nun die<br />
fabbrica culturale baviera. Es wird ein Kulturort<br />
mit Galerieräumen, Sammlungspräsentationen<br />
aus den umfangreichen, hauseigenen Beständen,<br />
einer beachtlichen Kunstbibliothek und<br />
einem nicht minder imposanten Archiv mit<br />
Unterlagen zu zahlreichen Künstlerinnen und<br />
Künstlern. Lesungen und Konzerte sind geplant.<br />
Auch der Verlag ‹Um die Ecke›, den die Bavieras<br />
seit 1966 betreiben, ist hier untergebracht, dazu<br />
ein Antiquariat für Kunstbücher, und eine Bar<br />
darf auch nicht fehlen. Die zwei letztgenannten<br />
Pfeiler sowie die Galerietätigkeit sollen den<br />
Betrieb finanzieren, dem ein fast schon avantgardistischer<br />
Gedanke zugrunde liegt: «Die<br />
fabbrica culturale baviera», so Silvio Baviera,<br />
«wendet sich als ungebührliche Bühne der Fantasie<br />
einem Publikum zu, um fällige Veränderungen<br />
mit Hilfe einer friedlichen, nicht institutionalisierten<br />
Produktionsstätte der Neugierde<br />
deutlich zu machen, während sich das Ich zum<br />
gesellschaftlichen Überläufer wandelt.»<br />
Aussenstelle von Pro Helvetia seit 1985 untergebracht<br />
ist, soll mit einem Gesamtbudget von<br />
sechs Millionen Franken renoviert und modernisiert<br />
werden. Letzten Sommer war dazu vom<br />
Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) ein<br />
Wettbewerb ausgeschrieben, den ein schweizerisch-französisches<br />
Team gewonnen hat: Die<br />
Architekturbüros Truwant + Rodet + (Basel),<br />
Preisträger des Swiss Art Award 2017 in der<br />
Sparte Architektur, und Thomas Raynaud (Paris)<br />
werden in diesem Projekt zusammenarbeiten.<br />
«Ihr Vorschlag zeugt von einem mutigen und zugleich<br />
feinfühligen Umgang mit der historischen<br />
Bausubstanz», erklärten Jean-Marc Diébold und<br />
Philippe Bischof, die Direktoren von CCS und Pro<br />
Helvetia. Während der zweijährigen Umbauphase<br />
wird das CCS mit seinen Veranstaltungen<br />
Gastrecht bei verschiedenen Partnerinstitutionen<br />
in ganz Frankreich geniessen.<br />
Centre culturel suisse, Blick zum Hof, Ausstellung<br />
Julie Gilbert, 2019. Foto: Margot Montigny<br />
↗ www.ccsparis.com<br />
Kunstinstituut Melly<br />
fabbrica culturale baviera, Aussenansicht<br />
→ Sigmar Polke (Galerie) und 1. Sammlungsschau:<br />
Eröffnung 3.4.; Ausstellung bis 3.7.<br />
↗ www.fabbrica-culturale-baviera.ch<br />
Centre culturel suisse — Umbau<br />
Paris — Ab Sommer 2022 steht im Centre culturel<br />
suisse in Paris ein Umbau an. Das Gebäude<br />
im Herzen des Marais-Quartiers, in dem die<br />
Rotterdam — Die sogenannte Dekolonialisierungspraxis<br />
beschäftigt die Kunstwelt seit<br />
Längerem und mit zunehmender Vehemenz.<br />
Nun hat das 1990 gegründete Witte de With<br />
Centre for Contemporary Art (FKAWDW) in Rotterdam<br />
einen massgebenden Schritt in diese<br />
Richtung getan, der im Wechsel des Namens<br />
zu Kunstinstituut Melly zum Ausdruck kommt.<br />
Die vormalige Bezeichnung ging zurück auf<br />
die Strasse, an der das Museum liegt und die<br />
an den Seeoffizier Witte Corneliszoon De With<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME 111
erinnert. Im 17. Jahrhundert spielte er eine<br />
wichtige Rolle in der kolonialen Expansion der<br />
Niederlande – und im Sklavenhandel. Dass eine<br />
zeitgenössische Kunstinstitution nach dieser<br />
fragwürdigen Person benannt war, sorgte für<br />
Unmut bei einer Gruppe von Aktivistinnen und<br />
Künstlern. Ihr offener Brief an das FKAWDW<br />
von 2018 leitete unter der damals neu angetretenen<br />
Direktorin Sofía Hernández Chong Cuy<br />
den Wandel ein, der sich auch in der Diversifizierung<br />
des Teams, Programmen zur Involvierung<br />
der Öffentlichkeit sowie historischer<br />
Recherche niederschlägt. Der neue Name des<br />
Hauses leitet sich ab von einem Kunstwerk des<br />
kanadischen Konzeptkünstlers Ken Lum von<br />
1990, das an der Fassade des Hauses prangt<br />
und den Titel ‹Melly Shum Hates Her Job› trägt.<br />
Als Vertreterin der Arbeiterklasse erlangte<br />
Shum in der Bevölkerung bald den ikonischen<br />
Status einer Anti-Heldin, sodass das zunächst<br />
temporär installierte Plakat auf Wunsch der<br />
Öffentlichkeit permanent angebracht wurde.<br />
Nyon — Visions du Réel ist das Schweizer<br />
Festival für Dokumentarfilm und zählt international<br />
zu den führenden Spartenfestivals. Es<br />
präsentiert jedes Jahr rund 170 aktuelle Filme<br />
in verschiedenen Wettbewerben sowie in mehrere<br />
Sektionen «hors conours». Dabei pflegt<br />
das Festival eine freie Definition des nichtfiktionalen<br />
Filmschaffens, und immer wieder<br />
sind auch Filme mit Nähe zur bildenden Kunst<br />
im Programm zu finden. Der Industry-Bereich<br />
bietet der Branche eine wichtige Networking-<br />
Plattform und unterstützt Filmprojekte. Zum<br />
Zeitpunkt des Redaktionsschlusses waren<br />
erste Eckpfeiler des diesjährigen 52. Festivals<br />
bekannt: Der französische Schriftsteller, Drehbuchautor<br />
und Regisseur Emmanuel Carrère<br />
erhält den renommierten Ehrenpreis des<br />
Festivals. Im Rahmen der ‹Ateliers› werden die<br />
mexikanisch-salvadorianische Filmemacherin<br />
Tatiana Huezo und der italienische Filmemacher<br />
Pietro Marcello mit zwei Retrospektiven<br />
geehrt. Marcellos Werk ist von seinem tiefen<br />
Interesse an Literatur und Kunstgeschichte<br />
durchdrungen und erfindet die Codes des Films<br />
mit Humanismus, Romantik und grosser künstlerischer<br />
Freiheit immer wieder neu. Nachdem<br />
die letztjährige Ausgabe nur online stattfinden<br />
konnte, ist nun ein hybrides Festival geplant,<br />
welches das Filmemachen feiert und gleichzeitig<br />
die Sicherheit von Publikum, Gästen und<br />
Team gewährleistet.<br />
Kunstinstituut Melly, Aussenansicht mit<br />
Ken Lums ‹Melly Shum Hates Her Job›, 1990,<br />
an der rechten Seitenfassade<br />
→ www.kunstinstituutmelly.nl<br />
↗ www.change.wdw.nl<br />
GROSSANLÄSSE<br />
Visions du Réel<br />
Pietro Marcello · Martin Eden, 2019, Film,<br />
129 Min., Filmstill<br />
→ 15.–25.4.<br />
↗ www.visionsdureel.ch<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
photoSCHWEIZ<br />
Zürich-Oerlikon — Jedes Jahr findet in Oerlikon<br />
die Werkschau der Schweizer Fotografie statt –<br />
für gewöhnlich im Januar, heuer war der Event<br />
auf <strong>April</strong> angesetzt und wurde dann kurfristig<br />
noch auf Mai verschoben. Eine Jury wählte aus<br />
den Bewerbungen aus den Bereichen Presse,<br />
Werbung und Kunst die rund 250 Teilnehmenden<br />
aus, die ihre Bilder einem breiten Publikum<br />
präsentieren können. Nebst dieser Überblicksschau<br />
gibt es Sonderausstellungen, in<br />
denen ausgewählte Fotografinnen und Fotografen<br />
Bildserien zu verschiedenen gesellschaftsrelevanten<br />
Themen zeigen. Zudem wird der<br />
‹Lifetime Award› vergeben und der ‹Schweizer<br />
Fotograf des Jahres 2020› gekürt. Letzteren –<br />
oder Letztere – wählt die Swiss Photo Academy<br />
aus fünf nominierten Positionen, darunter auch<br />
der Künstler Augustin Rebetez.<br />
‹Einfache Projektionen› ein Schaufensterformat<br />
entwickelt, das sechs- bis achtmal im Jahr<br />
ausgewählte Filme von einzelnen Künstlerinnen<br />
und Künstlern in einem Ladenlokal an der<br />
Linsebühlstrasse 25 präsentieren soll. Mit den<br />
gezeigten Arbeiten wollen sie auch Bezüge herstellen<br />
zu Geschichten und Realitäten rund um<br />
den Bau aus den 1930er-Jahren, der sie temporär<br />
beherbergt. Dabei verzichten die ‹Einfachen<br />
Projektionen› auf jegliche Veranstaltung: Sie<br />
sind einfach da für nächtliche Passantinnen<br />
und Passanten. Nach dem Auftakt von Hannes<br />
Schüpbach (*1965, Winterthur) im eisig kalten<br />
Februar wird im <strong>April</strong> die zweite Ausgabe des<br />
neuen Formats präsentiert mit der indisch-niederländische<br />
Videokünstlerin Manon de Boer<br />
(*1966) und ihrem Film ‹Presto, Perfect Sound›.<br />
Hannes Schüpbach · Verso, 2008, Ansicht ‹Einfache<br />
Projektionen #1›, St. Gallen, Feb. <strong>2021</strong><br />
photo19, Ausstellungsansicht<br />
→ Messehalle 550, 7.–16.5.<br />
↗ www.photo-schweiz.ch<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Einfache Projektionen<br />
St. Gallen — Einmal im Jahr verwandeln<br />
die ‹stadtprojektionen› ausgewählte Quartiere<br />
St. Gallens jeweils für kurze Zeit in<br />
ein Freilichtkino der Kunst. Nun haben die<br />
Kuratorinnen Nina Keel und Anna Vetsch mit<br />
→ Manon de Boer, 7.–20.4., abends<br />
↗ www.stadtprojektionen.ch<br />
Vreni Spieser<br />
Zürich — Im Sommer 2020 hat die Stadt Zürich<br />
in Seebach das neue Verwaltungszentrum Eggbühl<br />
bezogen. Es bietet Raum für eine Schulzahnklinik,<br />
ein Labor, die Pilzkontrollstelle und<br />
Büros aus verschiedenen Departementen – und<br />
nimmt Mitarbeiterinnen und Besucher mit<br />
auf eine Schiffsreise. Verantwortlich dafür ist<br />
die Zürcher Künstlerin Vreni Spieser (*1963),<br />
die mit dem Kunst-und-Bau-Projekt für die<br />
Liegenschaft betraut worden war. Die langen,<br />
uniformen Gänge des fünfstöckigen Gebäudes<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 113
iefen in ihr Erinnerungen an das Containerschiff<br />
wach, mit dem sie 2011 von Westafrika<br />
über den Atlantik nach Argentinien aufbrach.<br />
Einblicke in diesen fahrenden Meeresriesen<br />
und Ausblicke auf die Weite der See sind nun<br />
an unterschiedlichen Stellen des Verwaltungszentrums<br />
als wandfüllende Fototapeten<br />
aufgebracht. Ohne klar erkennbares System,<br />
aber gerade so oft, dass die Imagination eines<br />
ganzen Schiffes über die Wahrnehmung der<br />
Teile gelingt, tauchen sie vom Untergeschoss<br />
über den Garten bis zur Dachterrasse immer<br />
wieder auf. Weitergesponnen wird diese Fiktion<br />
in einem zehnteiligen Groschenroman, der an<br />
Mitarbeitende und Besuchende des Hauses<br />
verteilt wird und den Link zwischen Gebäude<br />
und Schiff über eine geheimnisvolle, real zubetonierte<br />
Treppe weiterspinnt.<br />
erstmals vergebene Peter Jacobi Stipendium<br />
auserkoren. Kennengelernt haben sich Katharina<br />
Stöver (*1982) und Barbara Wolff (*1980)<br />
im Studium an der Städelschule Frankfurt. Ihr<br />
gemeinsames Pseudonym geht zurückgeht auf<br />
das Schloss Peles in Rumänien, das bekannt<br />
ist für seine vielen architektonischen Stile –<br />
Gotik, Renaissance, Barock und Art déco. 2005<br />
begannen die Künstlerinnen mit der fotografischen<br />
Dokumentation der Schlossräume.<br />
Seither dienten ihnen diese Bilder in vielfältiger<br />
Weise als Mittelpunkt ihrer künstlerischen<br />
Arbeit und kuratorischen Projekte. Das Konzept<br />
der Abstraktion eines Originals durch seine<br />
Reproduktion ist dabei zentral. Die Vielfalt<br />
des Künstlerduos in Material und Technik<br />
überzeugte die Jury sowie die Kontinuität<br />
des bisherigen Werks. Das Stipendium, das<br />
zurückgeht auf den Pforzheimer Skulpturprofessor<br />
und Künstler Peter Jacobi, ist dotiert mit<br />
€ 30’000 und verbunden mit einer Ausstellung<br />
in Pforzheim sowie einem Lehrauftrag an der<br />
dortigen Fakultät für Gestaltung der Hochschule.<br />
Es soll alle zwei oder drei Jahre ausgelobt<br />
werden. Unvorhergesehen wurde heuer zudem<br />
die Künstlerin Käthe Kruse (*1958) mit dem<br />
einzig für sie eingerichteten Peter Jacobi Werk<br />
Preis à € 3000 für ihr Gesamtwerk geehrt.<br />
Vreni Spieser · Glitch – Das Haus ein Schiff,<br />
2020, Detail, Verwaltungszentrum Eggbühl,<br />
Zürich. Foto: Till Forrer<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch/hbd<br />
(Suche: Vreni Spieser Eggbühl)<br />
PREISE<br />
Peter Jacobi Stipendium und Werkpreis<br />
Pforzheim — Das Künstlerinnenduo Peles<br />
Empire wurde aus 460 Bewerbungen für das<br />
Peles Empire. Foto: Christoph Mack<br />
Käthe Kruse. Foto: Veronika Witte<br />
Löwe von Weilburg-Kunstpreis<br />
Weilburg/Lahn — Benannt nach dem Wappentier<br />
seiner Stadt, wird dieses Jahr erstmals der<br />
Kunstpreis ‹Löwe von Weilburg› vergeben. Er<br />
wird vom 2017 eröffneten Rosenhang Museum<br />
ausgerichtet und ist mit € 60’000 dotiert. Erste<br />
Preisträgerin ist die koreanische Künstlerin<br />
Seo (*1977), die seit 2001 in Berlin lebt. Hier<br />
studierte sie an der damaligen Hochschule der<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Künste (HdK) bei Georg Baselitz. Im Zentrum<br />
von Seos vorwiegend malerischem Œuvre<br />
steht der Zwiespalt zwischen ihrer Herkunft<br />
und ihrer neuen Heimat. In bunten, mal surreal<br />
poppig, mal romantisch anmutenden Landschaftsbildern<br />
stellt sie das abweichende<br />
Tempo der unterschiedlichen Kulturen dar und<br />
skizziert ihre Visionen von einer global entrückten<br />
Wirklichkeit. Neben diesem Hauptpreis<br />
geht ein Förderpreis von € 3000 an die derzeit<br />
in Istanbul lebende Bremerin Sultan Adler<br />
(*1975). Ihr wird zusätzlich eine Museumsausstellung<br />
ausgerichtet. Ansonsten werden die<br />
Preisgelder für Museumsankäufe verwendet.<br />
Mittel und befragt es gleichzeitig kritisch durch<br />
Verfremdungstechniken. Verbunden mit dem<br />
Preis von CHF 15’000 ist eine Einzelausstellung<br />
im Kunstraum Kreuzlingen im Dezember, für<br />
die sich die Künstlerin filmisch und skulptural<br />
mit der Geschichte menschlicher Emotionen<br />
auseinandersetzen wird.<br />
Rhona Mühlebach<br />
Kulturpreis des Kantons Zürich<br />
Seo. Foto: Jiwon<br />
Adolf Dietrich-Förderpreis<br />
Weinfelden — Alle zwei Jahre vergibt die Thurgauische<br />
Kunstgesellschaft den Adolf Dietrich-<br />
Förderpreis an eine Künstlerin oder einen<br />
Künstler unter vierzig Jahren mit engem Bezug<br />
zum Kanton Thurgau oder zur Region Konstanz/<br />
Singen. 19. Preisträgerin ist Rhona Mühlebach<br />
(*1990). Die in Dettighofen und Glasgow wohnhafte<br />
Videokünstlerin studierte an der ECAL<br />
in Lausanne und an der Glasgow School of Art<br />
und war mit ihren Arbeiten bereits auf Filmfestivals<br />
und Ausstellungen in der Schweiz, in<br />
Grossbritannien und den USA präsent. In ihren<br />
Filmen bilden atmosphärische Naturbilder die<br />
Bühne für unterschiedliche Charaktere und<br />
Erzählstränge. Landschaften, Tiere, Menschen<br />
oder Objekte werden zu Akteurinnen und<br />
Protagonisten, während Mythen und wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse aus den Bereichen<br />
Biologie und Geografie geschickt miteinander<br />
verflochten werden. Fakten und Fiktion treffen<br />
also aufeinander, mal humoristisch, mal dokumentarisch<br />
oder spekulativ. Das Medium des<br />
Films nutzt Mühlebach dabei als narratives<br />
Zürich — Der mit CHF 50’000 dotierte<br />
Kulturpreis des Kantons Zürich geht <strong>2021</strong><br />
an Christian Herdeg (*1942). Gestützt auf<br />
die Vorschläge der kantonalen Kulturförderungskommission<br />
zeichnet der Regierungsrat<br />
damit einen Künstler aus, der als Pionier der<br />
Lichtkunst in der Schweiz gilt. Er ist heute<br />
bekannt für seine minimalistisch, aber oft<br />
zugleich poetisch anmutenden Neonobjekte<br />
und Projekte von Kunst und Bau. Die physikalischen<br />
und optischen Eigenschaften von Licht<br />
und die damit verbundene Faszination stehen<br />
im Zentrum von Herdegs Schaffen. Aufgewachsen<br />
in Zürich, besuchte er an der hiesigen<br />
Kunstgewerbeschule den Vorkurs und arbeitete<br />
als Reportagefotograf und Dokumentarfilmer.<br />
1968 wanderte er nach Kanada aus und schuf<br />
ab 1969 erste lichtkinetische Objekte, die er in<br />
Montreal, Toronto und Chicago ausstellte.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Zürich 1971 fanden<br />
seine Lichtskulpturen weithin Beachtung,<br />
Ausstellungen im In- und Ausland folgten. Zwischen<br />
1974 und 1979 erhielt Christian Herdeg<br />
sechs Auszeichnungen von Stadt und Kanton<br />
Zürich sowie dreimal das Eidgenössische<br />
Kunststipendium (heute Swiss Art Awards).<br />
Eine grosse Retrospektive hat ihm das Museum<br />
Haus Konstruktiv 2016 ausgerichtet. Neben<br />
dem Kulturpreis vergibt der Kanton auch dieses<br />
Jahr zwei Förderpreise à je CHF 30’000. Sie<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / PREISE 115
gehen an das Experi Theater in Zürich und an<br />
das Musikertrio ‹#workoutjazz›.<br />
Christian Herdeg. Foto: Nina Mann<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
Projekt-/Werkbeiträge Kunstkredit Basel-Stadt<br />
Basel — Die Basler Kunstkreditkommission<br />
lädt ein zur Bewerbung um Projekt- und Werkbeiträge<br />
sowie für ein Projekt von Kunst im<br />
öffentlichen Raum. Bei Letzterem handelt es<br />
sich um eine Intervention im barocken Garten<br />
Zur Sandgrube im Zuge einer Sanierung der<br />
Anlage. Zugelassen für alle Wettbewerbe sind<br />
Kunstschaffende, die in Basel-Stadt heimatberechtigt<br />
sind, seit mindestens einem Jahr in<br />
einem der beiden Basler Kantone wohnen oder<br />
solche mit engem Bezug zur Stadt Basel. Neu<br />
ist die Beschränkung auf sieben Bewerbungen<br />
für die Werkbeiträge aufgehoben, dafür kann<br />
man sich nur noch jedes zweite Jahr bewerben.<br />
Des Weiteren wurde aufgrund der besonderen<br />
Lage beschlossen, die Förderbudgets für<br />
Werkbeiträge und Ankäufe im Jahr <strong>2021</strong> um<br />
insgesamt CHF 90’000 zu erhöhen.<br />
→ Eingabeschluss: 26.4.<br />
↗ kultur.bs.ch/kulturprojekte/bildende-kunst<br />
Driving the Human<br />
Berlin — In Zeiten von Wirtschaftskrisen und<br />
Pandemie ist es offensichtlich, dass Fragen zu<br />
Massenkonsum, Massentierhaltung und Massentourismus<br />
neu verhandelt werden müssen.<br />
Das wissenschaftlich-künstlerische Kooperationsprojekt<br />
‹Driving the Human›, das von vier<br />
deutschen Bildungsinstitutionen getragen wird,<br />
lädt daher internationale Künstlerinnen, Designer,<br />
Wissenschaftlerinnen und Initiativen verschiedenster<br />
Disziplinen dazu ein, gemeinsam<br />
nachhaltige Zukunftsperspektiven zu entwerfen.<br />
Projektideen können die Auswirkungen des<br />
Klimawandels, die Balance zwischen Biosphäre<br />
und Technosphäre, die Auswirkungen kollektiver<br />
Entscheidungen und vieles mehr aufgreifen.<br />
Ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber<br />
werden dann in Kooperation mit den Partnerinstitutionen<br />
bis 2023 sieben Prototypen für<br />
eine ökosoziale Erneuerung entwickeln.<br />
→ Eingabeschluss: 9.4.<br />
↗ www.drivingthehuman.com<br />
Förderpreis Kunstwissenschaft<br />
Bern — Dank der Alfred Richterich Stiftung<br />
kann die Vereinigung der Kunsthistorikerinnen<br />
und Kunsthistoriker in der Schweiz VKKS den<br />
kunsthistorischen Nachwuchs mit jährlich zwei<br />
Preisen à CHF 4000 und CHF 6000 fördern. Die<br />
Preise werden in den Kategorien ‹Junior› und<br />
‹Senior› an herausragende Forschungsberichte<br />
und Essays zu einem kunstwissenschaftlichen<br />
Thema vergeben. Angesprochen sind Studierende,<br />
die ihr Masterstudium (für die Kategorie<br />
‹Junior›) bzw. ihre Doktorarbeit (Kategorie<br />
‹Senior›) noch nicht abgeschlossen haben.<br />
→ Eingabeschluss: 26.4.<br />
↗ www.vkks.ch<br />
Stipendien — Energie und Mensch-Maschine<br />
Essen — Die E.ON Stiftung vergibt Förderstipendien<br />
an Künstlerinnen und Künstler,<br />
um den Dialog zwischen Kunst, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Gesellschaft anzustossen<br />
und gemeinsam Antworten zu wichtigen Zukunftsfragen<br />
zu entwickeln. Gesucht werden<br />
drei Kunstschaffende oder Kollektive, die<br />
sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Energie<br />
befassen. Seit 2020 kooperiert die Stiftung in<br />
diesem Sinne auch mit der ‹Jungen Akademie›<br />
der Akademie der Künste Berlin und vergibt<br />
ein zusätzliches Stipendium unter dem Titel<br />
‹Mensch-Maschine›. Das Thema Digitalisierung,<br />
insbesondere im Bereich der Künstlichen<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Intelligenz, soll hier im Zentrum stehen. Die vier<br />
Stipendien sind mit je € 20’000 Euro dotiert.<br />
→ Eingabeschluss: 1.4.<br />
↗ www.visit-energy.com/bewerben<br />
↗ www.visit-junge-adk.de<br />
Das Wetter von morgen<br />
Florisdorf/Wien — Die Initiative ‹Kunst im<br />
öffentlichen Raum Wien› lädt lokale und internationale<br />
Künstlerinnen, Architekten, Stadtplanerinnen,<br />
Landschaftsarchitekten und Kulturschaffende<br />
sowie interessierte Bewohnerinnen<br />
und Vereine dazu ein, sich mit dem ‹Wetter von<br />
morgen› zu beschäftigen. Ausgangspunkt ist<br />
die Feststellung, dass der Klimawandel auch<br />
das soziale Klima beeinflusst und der Zugang<br />
zu attraktiven öffentlichen Räumen, ohne<br />
Konsumzwang, immer wichtiger wird. Gesucht<br />
sind Konzepte für die Nutzung städtischer<br />
Aussenräume, die 2022 als temporäre Projekte<br />
im Bezirk Florisdorf umgesetzt werden.<br />
→ Eingabeschluss: 15.5.<br />
↗ www.koer.or.at<br />
Noordernlicht — Open Student Call<br />
Groningen/Friesland — Unter dem Titel ‹The<br />
Makeable Mind› ruft das Noordernlicht International<br />
Photo Festival Studierende der Künste<br />
aus aller Welt dazu auf, ein einziges Foto einzureichen,<br />
das sich mit dem Begriff der «Realität»<br />
in unserer heutigen Zeit auseinandersetzt.<br />
Aus den eingereichten Bildern wird später eine<br />
Ausstellung in noch zu bestimmender Form zusammengestellt,<br />
die auf dem Festival zwischen<br />
August und Oktober <strong>2021</strong> gezeigt wird.<br />
→ Eingabeschluss: 17.5.<br />
↗ www.noorderlicht.com (Suche: Student Call)<br />
Stipendium an der Fotoakademie-Koeln<br />
Köln — In Kooperation mit der Fotoakademie-<br />
Koeln vergibt das Festival ‹Internationale<br />
Photoszene Köln <strong>2021</strong>› ein Stipendium für eine<br />
Ausbildung zur Fotografin, zum Fotografen.<br />
In den zweieinhalb Jahren Studienzeit erlernt<br />
man an der Akademie alles, was für den Beruf<br />
wichtig ist. Die Bewerbung erfolgt mittels postalischer<br />
Zusendung eines Dossiers. Dessen<br />
gewünschter Inhalt ist auf der Website der<br />
Akademie definiert.<br />
→ Eingabeschluss: 5.4.<br />
↗ www.fotoakademie-koeln.de<br />
Stadtverwaltung — Kunst und Bau<br />
Schaffhausen — Zur Zentralisierung der<br />
Schaffhauser Stadtverwaltung wird ein Neubau<br />
erstellt, der die historischen Liegenschaften<br />
Stadthaus und Eckstein verbindet. Kundinnen<br />
und Kunden werden hier in einer dreigeschossigen<br />
Eingangshalle empfangen. Um<br />
deren Wichtigkeit zu unterstreichen, soll ihre<br />
Hauptfassade aussen und optional auch innen<br />
künstlerisch gestaltet werden. Dazu führt die<br />
Stadt Schaffhausen einen Ideenwettbewerb im<br />
freihändigen, selektiven Verfahren durch.<br />
→ Eingabeschluss: 30.4.<br />
↗ www.stadt-schaffhausen.ch/3991.0.html<br />
Performancespreis Schweiz <strong>2021</strong><br />
Schweiz/St. Gallen — Der Performancepreis<br />
Schweiz wird dieses Jahr vom Kanton<br />
St. Gallen ausgerichtet und in der Lokremise<br />
in St. Gallen ausgetragen. Bewerben können<br />
sich professionelle Schweizer Künstlerinnen<br />
und Künstler, sofern sie aktuell nicht in einem<br />
Bachelor-Studiengang an einer Kunsthochschule<br />
eingeschrieben sind. Eine Fachjury<br />
wählt aus den eingehenden Bewerbungen<br />
maximal sieben Kunstschaffende aus, die Ende<br />
August in der Lokremise auftreten können.<br />
Anhand dieser Aufführungen wird schliesslich<br />
der diesjährige Performancepreis verliehen, der<br />
mit CHF 30’000 dotiert ist. Zusätzlich steht ein<br />
Publikumspreis von CHF 6500 in Aussicht.<br />
→ Eingabeschluss: 15.4.<br />
↗ www.performanceartaward.ch<br />
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 117
DIES UND DAS<br />
NIFF Archives<br />
Neuenburg — Das Neuchâtel International<br />
Fantastic Film Festival (NIFFF) feiert im<br />
Juli seine 20. Ausgabe. Dieses Jubiläum gab<br />
Anlass zu einer Neubetrachtung und Aufwertung<br />
des Erbes, welches das Festival seit<br />
seiner Gründung zusammengetragen hat. Mit<br />
Unterstützung des Kantons Neuenburg wurde<br />
das Festival-Archiv inventarisiert und aufpoliert<br />
– ab jetzt steht es kostenlos auf nifff.ch<br />
zur Verfügung. Zu finden ist hier nicht nur ein<br />
tabellarischer Rückblick auf die Filmauswahl<br />
und Prämierungen der einzelnen Ausgaben. Im<br />
Fundus enthalten sind auch Videos von Interviews<br />
mit Filmschaffenden und von Podiumsgesprächen,<br />
die das Festival prägten – etwa<br />
zu Themen wie ‹Digital Creation and New Technology›<br />
oder ‹Video Game Creation›.<br />
sie sehen: Wer donnerstags in der Ostschweiz<br />
das Tagblatt zur Hand nimmt, stösst auf Kunst.<br />
Eine ganze Seite. Eigens entworfen für das Format,<br />
für das Zeitungspapier, für das Medium.<br />
Eingefädelt hat diese Zusammenarbeit Nadia<br />
Veronese vom Kunstverein St. Gallen: «Es ist<br />
wichtig, die Kunst endlich wieder zu präsentieren<br />
und am besten analog – des Digitalen<br />
ist man etwas überdrüssig. Zudem ist das Zeitungspapier<br />
ein schöner Träger.» Acht Künstlerinnen<br />
und Künstler werden bis Ende <strong>April</strong> je<br />
eine Tagblattseite gestalten. Zum Schluss gibt<br />
es eine Sonderbeilage in der Gesamtauflage.<br />
Bereits im Sommer bespielte Veronese leerstehende<br />
Schaufensterflächen in der St. Galler<br />
Innenstadt mit Kunst und brachte sie somit<br />
direkt zum Publikum. Diesmal sind es die<br />
Zeitungsleserinnen und -leser, die sich einer<br />
Zeichnung von Beni Bischof oder Marc Bauer,<br />
einer Textarbeit von Karin Karinna Bühler oder<br />
einer Fotografie von Sebastian Stadler gegenübersehen<br />
– eine gute Sache für drei Seiten:<br />
auch für die gebeutelten Printmedien. KS<br />
Photons & Colors: The light in all its states, Vortrag<br />
von Rolando Ferrini, Chef von Micronano<br />
Optics & Photonics, NIFFF 2018<br />
↗ www.nifff.ch<br />
Beni Bischof · St. Galler Tagblatt, 4.3.<strong>2021</strong><br />
Kunst auf Zeitungspapier<br />
Ostschweiz — Die Museen und Kunsthallen<br />
sind wieder offen. Die Lücke bleibt: Monatelang<br />
fielen Ausstellungen aus. Die fehlende<br />
Präsenz wird die Lebensläufe zeitgenössischer<br />
Künstlerinnen und Künstler noch länger prägen.<br />
Umso wichtiger ist es jetzt, Kunst wieder<br />
zeigen zu können; sie dort zu zeigen, wo viele<br />
→ St. Galler Tagblatt, donnerstags, bis 29.4.<br />
European-art.net<br />
Wien/Zürich — European-art.net ist ein seit<br />
2002 kontinuierlich wachsendes Netzwerk, das<br />
die Verknüpfung und den Austausch zwischen<br />
Archiven zu zeitgenössischer Kunst fördert. Ein<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
gemeinschaftlich betriebenes Rechercheportal<br />
bietet freien Zugang zu Informationen über<br />
Personen, Gruppen und Institutionen, die in den<br />
Partnerarchiven gelagert sind. Nun präsentiert<br />
sich die Website mit einem neuen Design<br />
(Jasmin Trabichler) und einer aktualisierten<br />
Programmierung (Gerold Ritter). Neben Profilen<br />
der EAN-Partner werden auch Informationen<br />
zu laufenden Projekten hochgeladen, so etwa<br />
zu ‹Art Archives Exchange› von vier Partnerinstitutionen<br />
im Rahmen des Förderprogramms<br />
Erasmus+ oder zur neuen Web-App artlist.net<br />
von <strong>Kunstbulletin</strong>. Eine weitreichende Neuerung<br />
ist die Gruppierung von Künstlereinträgen auf<br />
Grundlage eindeutig identifizierender Merkmale<br />
wie Name und Geburtsjahr sowie die Anzeige<br />
und Verlinkung von Normdaten wie GND und<br />
VIAF. Damit wird eine einheitliche Darstellung<br />
von Personen und Institutionen ermöglicht und<br />
der Datenaustausch gefestigt. European-art.<br />
net ist aus dem EU-Projekt ‹vektor› von 2000<br />
bis 2003 hervorgegangen, das sich der wissenschaftlichen<br />
Erfassung und Erschliessung von<br />
zeitgenössischer Kunst widmete. Das Netzwerk<br />
ist partnerschaftlich organisiert und finanziert<br />
sich durch jährliche Beiträge der Mitglieder. Zu<br />
den 13 Partnerinstitutionen gehören u.a. basis<br />
wien (Leitung, Gründungspartner), <strong>Kunstbulletin</strong>/artlog.net<br />
(Co-Gründungspartner) Zürich,<br />
das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft<br />
SIK-ISEA Zürich, das Institut für moderne<br />
Kunst Nürnberg, das documenta archiv Kassel<br />
oder die Skulptur Projekte Archives Münster.<br />
Privatbibliothek zur Kunst der 1960er/1970er<br />
Wien — Die Bibliothek des Belvedere, die rund<br />
120’000 Titel umfasst, ist jüngst um 300 Stück<br />
reicher geworden: Sie erwarb eine Privatbibliothek<br />
zur künstlerischen Avantgarde der<br />
1960er- und 1970er-Jahre mit bedeutenden<br />
Dokumenten zur österreichischen Kunst jener<br />
Zeit. Im Konvolut enthalten seien Ausstellungs-<br />
und Galerienkataloge, Originalgrafiken<br />
und Autografen, die eine dokumentarische<br />
Ergänzung zur wissenschaftlichen Bewertung<br />
von Künstlerviten wie jener von Arnulf Rainer,<br />
Roland Goeschl oder Friedensreich Hundertwasser<br />
darstellten. Besondere Highlights sind<br />
signierte und nummerierte Bildbände etwa<br />
von Günter Brus und Ausgaben der von Brus<br />
herausgegebenen Zeitschrift ‹Die Schastrommel›.<br />
Das Faksimile eines der bekannten<br />
Notizbücher von Rudolf Schwarzkogler,<br />
aufgelegt von der Galerie Krinzinger, enthält<br />
zeichnerische Vorarbeiten für seine Aktionen.<br />
Diese und weitere Dokumente sind vorerst<br />
im Lesesaal einsehbar. Interessant dürfte für<br />
Kunstinteressierte auch die umfangreiche<br />
Digitale Bibliothek des Belvedere sein, die<br />
schwerpunktmässig Publikationen zum Wiener<br />
Ausstellungswesen um 1900 kostenlos und von<br />
überall her zugänglich macht.<br />
Neue Website des eruopan-art.net, Screenshot<br />
↗ www.european-art.net<br />
Ausschnitt aus der Privatbibliothek zur<br />
Kunst der 1960er-/1970er-Jahre, Belvedere<br />
Wien. Foto: Research Center / Belvedere, Wien<br />
↗ www.belvedere.at/forschung/bibliothek<br />
↗ https://digitale-bibliothek.belvedere.at<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 119
4. Architektur FilmTage Zürich<br />
Zürich — Seit 2017 findet in Zürich jeweils im<br />
November das kleine, aber feine Festival ‹Architektur<br />
FilmTage› statt. Letztes Jahr musste<br />
der Event aus bekannten Gründen abgesagt<br />
werden. Nun lancieren die Veranstalter ihre<br />
vierte Ausgabe als Online-Version im Frühling.<br />
Dabei begegnet man in filmischen Porträts<br />
weltberühmten Architekten wie dem Japaner<br />
Ryue Nishizawa oder Schweizer Pionierinnen<br />
wie Beate Schnitter (*1929). Lydia Trübs Film<br />
über die Zürcher Architektin mit Titel ‹Die vierte<br />
Dimension› feiert an den AFTZ Weltpremiere.<br />
Auch Themen wie die Zukunft der städtischen<br />
Aussenräume oder nachhaltige Architektur sind<br />
zentrale Aspekte des diesjährigen Programms.<br />
Gespräche, Panels, Workshops und viele weitere<br />
virtuelle Live-Events sind ebenfalls geplant.<br />
Sollte sich die Situation für Kulturveranstaltungen<br />
verbessern, wird das Organisationsteam<br />
flexibel reagieren und gewisse Events im realen<br />
Raum anbieten.<br />
Zürich — Nachdem das Besichtigungswochenende<br />
des Kunsthaus-Erweiterungsbaus<br />
im Dezember 2020 abgesagt werden musste,<br />
steht nun die erste künstlerische Intervention<br />
im neuen Hause an: Der amerikanische<br />
Choreograf William Forsythe (*1949) legt den<br />
Fokus dabei überraschend auf dessen Akustik.<br />
‹The Sense of Things› ist eine kontrapunktische<br />
Komposition, die von verschiedenen entwidmeten<br />
Kirchenglocken gespielt wird und den<br />
Chipperfield-Bau zum grossen Klangkörper<br />
macht. Während Besucherinnen und Besucher<br />
sich darin bewegen, gestalten sie quasi<br />
«schrittweise» ihre je eigene Choreografie.<br />
Auch das Veranstaltungsprogramm setzt den<br />
Fokus auf ein neuartiges Museumserlebnis,<br />
indem es «Führungen mit Menschen vorsieht,<br />
die aufgrund ihrer ganz speziellen Verfasstheit<br />
eine andere Körpererfahrung und Sensibilität<br />
mitbringen». Zum Auftakt spricht Kuratorin<br />
Mirjam Varadinis über die Herausforderungen<br />
von Forsythes speziellem Preview-Projekt. Im<br />
Herbst soll das neue Gebäude dann seinen<br />
Vollbetrieb aufnehmen.<br />
Oliver Burch, Damian Ineichen · The Ice Shell<br />
Project, 2020, Filmstill<br />
→ 8.–11.4.<br />
↗ www.aftz.ch<br />
Kunsthaus Zürich — The Sense of Things<br />
Kunsthaus Zürich, Chipperfield-Bau, Ausstellungssaal.<br />
Foto: Juliet Haller/Amt für Städtebau,<br />
Zürich<br />
→ William Forsythe: 23.4.–24.5.; Gespräch mit<br />
Mirjam Varadinis: 28.4., 18 Uhr<br />
↗ www.kunsthaus.ch<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Sammlung im Fokus 27.3.–24.5.<br />
Kosmos Emma Kunz –ı 24.5.<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Residenz Residenz –ı 9.5.<br />
–ı 27.3.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse /<br />
Zollrain, *78 830 33 44<br />
Jacqueline Weiss, Kathrin<br />
Siebenhaar<br />
Susanne Schär, Peter Spillmann 1.4.–19.4.<br />
Susanne Vögeli 20.4.–5.5.<br />
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Daniel Bühler –ı24.4.<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, *870 2929 Poesie des Alltäglichen –ı 16.5.<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 App’N’Cell Now –ı 24.5.<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Markus Weggenmann –ı 11.4.<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Reto Boller 28.3.–16.5.<br />
Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Charlotte Bara – Spirituelle<br />
Tänzerin aus Leidenschaft<br />
Reto Boller – bereit zu tragen<br />
–ı 13.6.<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
*91 759 81 40<br />
Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />
*91 791 20 79<br />
Marianne Werefkin<br />
–ı 2.5.<br />
Charlotte Bara –ı 6.6.<br />
Christian Verginer – Future Habitat<br />
Maxim Wakultschik – Colorful:<br />
Pointed<br />
–ı 1.5.<br />
–ı 1.5.<br />
Annelies Štrba –ı 1.5.<br />
Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Alain Séchas –ı16.5.<br />
Baden Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2 Zeitsprung Bildung –ı 31.7.<br />
Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Rose Wylie –ı 24.5.<br />
Schaufenster Archiv: Die<br />
Bibliothek der Familie Brown<br />
–ı 20.6.<br />
Trudelhaus Ausstellungsraum, Obere Halde 36,<br />
*76 282 0148<br />
Bestia Rara<br />
–ı 25.4.<br />
Sonja Feldmeier, Isabelle Krieg –ı 25.4.<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Kostas Maros – cicatrice –ı1.5.<br />
Balsthal Galerie Rössli, Herrengasse 8 Helen von Burg –ı 11.4.<br />
Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Big City Life –ı20.6.<br />
Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 15 30 Enjoy the Silence –ı 6.5.<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Lydia Ourahmane –ı 16.5.<br />
Joachim Bandau –ı 6.6.<br />
Judith Kakon –ı 15.8.<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Continuously Contemporary –ı 9.5.<br />
Dorian Sari – Post-Truth, Violence<br />
and Anger<br />
–ı 24.5.<br />
–ı20.6.<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 6262<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />
*61 266 56 00<br />
Sophie Taeuber-Arp. Gelebte<br />
Abstraktion<br />
Gross<br />
–ı 27.6.<br />
Memory –ı 5.7.<br />
Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />
→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />
sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />
Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />
jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 121
Baden — Kostas Maros, Galerie 94<br />
© ProLitteris<br />
Basel — Varlin, Galerie Carzaniga<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Katja Aufleger – Gone –ı18.4.<br />
Impasse Ronsin – Mord, Liebe und –ı9.5.<br />
Kunst im Herzen von Paris<br />
Art Leu Family – Caresser la peau –ı 31.10.<br />
du ciel<br />
Le Définitiv – c’est le Provisoire<br />
–ı1.3.<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Betha Sarasin –ı11.4.<br />
Artachment, Hochbergerstr. 165 Roman Sonderegger –ı29.3.<br />
Dunja Herzog, Yelisaveta Staehlin, –ı19.6.<br />
Roman Sonderegger<br />
DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Lea Fröhlicher, Olivia<br />
–ı 10.5.<br />
*61 556 4066<br />
Hegetschweiler<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />
Bedeutende Werke aus<br />
–ı 29.5.<br />
Privatsammlungen, Susi Kramer<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Gido Wiederkehr –ı 30.4.<br />
*61 263 70 80<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Andrea Wolfensberger –ı 15.5.<br />
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Rudolf Maeglin –ı 15.5.<br />
Galerie Müller, Rebgasse 46 Rudolf Maeglin –ı 15.5.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Ziska Bachwas, Hilde Kentane,<br />
Ana Vujic<br />
–ı 10.4.<br />
Hebel_121, Hebelstr. 121, *61 321 1503 Soft Substitute –ı 15.5.<br />
Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Thomas Schütte –ı 30.4.<br />
Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Buy Contemporary Art With Me –ı 30.4.<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Rudolf Maeglin –ı 15.5.<br />
Palazzina, Alemannengasse 60 Palazzina #9 –ı 25.4.<br />
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Sandra Autengruber –ı 10.4.<br />
Christine Götti 15.4.–1.5.<br />
STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Katja Aufleger – Because It Is You –ı 27.3.<br />
Guido Nussbaum: Respekt –<br />
7.4.–29.5.<br />
Werkübersicht 1980–<strong>2021</strong><br />
Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Misteln –ı 11.4.<br />
Prints extended 22.4.–9.5.<br />
VITRINE, Basel, Vogesenplatz<br />
Kara Chin, Manutcher Milani, Anna –ı 9.5.<br />
Perach and Ilaria Vinci<br />
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463 Barbara Stauffacher Solomon –ı 8.5.<br />
Landon Metz –ı 8.5.<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Omar Ba – Sommation 17.4.–29.5.<br />
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Helen Balmer, MICKRY 3,<br />
Fabio Luks<br />
–ı 18.4.<br />
Basel/<br />
Münchenstein<br />
HeK Haus der elektronischen Künste Basel, Freilager-<br />
Platz 9, *61 283 6050<br />
Shaping the Invisible World –ı 23.5.<br />
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Nachleuchten. Nachglühen –ı 24.5.<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Basel — Gerda Maise, Hebel_121<br />
Basel — Rudolf Maeglin, Nicolas<br />
Krupp. Foto: Omid Taslimi<br />
Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger 26.3.–31.12.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Auguste Rodin, Hans Arp –ı 16.5.<br />
Olafur Eliasson 18.4.–21.7.<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 David Chieppo, Cassidy Toner –ı 25.4.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 M. Dréa, Claudine Leroy –ı 9.5.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Martin Cleis zum 75. –ı 11.4.<br />
Greet Helsen 18.4.–6.6.<br />
Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7,<br />
Marianna Gostner –ı 26.3.<br />
*91 608 13 29<br />
Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9 Irma Blank — Blank –ı 1.8.<br />
Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im<br />
–ı 28.3.<br />
langen Leben<br />
Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Lose Enden 27.3.–16.5.<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8-12, *31 328 09 44 Werke aus der Sammlung –ı30.5.<br />
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />
Bernastrasse 15<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Mapping Klee –ı 25.4.<br />
Annemarie Schwarzenbach –ı 9.5.<br />
–ı 31.3.<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Bundesgasse 35<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 13:<br />
Beat Streuli<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Matthias Wyss 27.3.–24.4.<br />
Affspace, Münstergasse 4, Postfach 509 Léa Namer –ı10.4.<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 332 1190<br />
Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93<br />
Kotscha Reist<br />
–ı 1.4.<br />
Filip Haag: Augenblick mal Farbe 9.4.–15.5.<br />
Martin Ziegelmüller –ı 17.4.<br />
Lisa Lurati, kuratiert von<br />
Riccardo Lisi<br />
–ı10.4.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Ronny Hardliz –ı 3.4.<br />
Costantino Ciervo 8.4.–15.5.<br />
Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47 Vacant now — Jenna Bliss –ı 8.5.<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />
*32 672 29 89<br />
Verena Thürkauf, Bruno Leus,<br />
Jill Wäber<br />
Biel/Bienne Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Biennophone –ı 25.4.<br />
Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
Nilbar Güres 17.4.–13.6.<br />
*32 322 5586<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Prix Photoforum 2020 –ı 4.4.<br />
Birsfelden City SALTS, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Game of Goose –ı 28.3.<br />
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Silke Panknin 17.4.–9.5.<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Olivia Wiederkehr, Rosmarie Vogt-<br />
Rippmann<br />
1.4.–25.4.<br />
–ı 11.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 123
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />
Municipio), *77 474 0549<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />
*79 316 3027<br />
Hiroshi Sugimoto<br />
Chilehügel der ref. Kirche Bülach:<br />
Ueli Gantner<br />
–ı30.5.<br />
Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Steve Meyers, Jürg Bühler –ı 3.4.<br />
Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15, Niki de Saint Phalle, Florence 28.3.–5.12.<br />
*79 665 08 47<br />
Gilliéron, Sabina Hofkunst, Ursi<br />
Lugingühl, Lilly Keller, Eva Aeppli<br />
Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – Gräser –ı5.9.<br />
Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Manlio Monti – Attività grafica e 10.4.–6.6.<br />
sua Genesi<br />
La reinterpretazione del classico –ı 12.9.<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 frölicher | bietenhader 28.3.<br />
Telemachs Odyssee – Von Fürsten 27.3.–24.5.<br />
zu Nationalsozialisten<br />
Serie und Variation 1.4.–29.8.<br />
Bündner Naturmuseum, Masanserstrasse 31 Sexperten –ı 31.3.<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Frau im Bild –ı17.10.<br />
Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Etienne Krähenbühl –ı30.4.<br />
Galerie OBERTOR, Obere Gasse 54, *78 875 5187 Lea & Adrian, Marc B. Bundi –ı 19.4.<br />
Yvonne Michel Conrad –ı 19.4.<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Schöne_Aussicht –ı 17.4.<br />
Davos<br />
–ı 7.11.<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />
Kirchner Platz<br />
Martin Disler, Ernst Ludwig<br />
Kirchner<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Künstler der Galerie –ı 3.4.<br />
Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Heidy Vital –ı 28.3.<br />
Nicola Grabiele –ı 30.5.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Susanne Smajic´ –ı11.4.<br />
Fritz Balthaus –ı 30.4.<br />
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Simon Monstein –ı 1.5.<br />
Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 H. Egger, E. Ernst, J. Geel,<br />
–ı 25.4.<br />
M. Müller, A. Stadler<br />
Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Das Mädchen ohne Namen –<br />
11.4.–23.5.<br />
Anna Altmeier<br />
Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
Edwin Wuhrmann 16.4.–9.5.<br />
*52 724 5620<br />
Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 M. S. Bastian et Isabelle L. –ı 27.6.<br />
Genève<br />
Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />
*26 323 23 51<br />
Second<br />
Guillaume Dustan<br />
–ı 31.5.<br />
2.4.–16.5.<br />
–ı16.5.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Museoscope –ı11.4.<br />
Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Lemaniana<br />
–ı15.8.<br />
Grenadiers<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Guillaume Dénervaud –ı23.4.<br />
Fondation Baur/Musée des arts d’Extrême-Orient, 8, The Beginning of the World<br />
–ı18.4.<br />
rue Munier-Romilly<br />
MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Inventaire –ı 20.6.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix Uwe Wittwer –ı23.5.<br />
Uwe Wittwer, Aiko Watanabe,<br />
–ı23.5.<br />
Jürg Halter<br />
Chrysanthèmes, dragons et<br />
–ı9.1.<br />
samouraïs<br />
Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Walk on the Water –ı27.6.<br />
↗ www.artlog.net<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, David Knuckey –ı 3.4.<br />
*22 310 4102<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Walter Vopava –ı 1.5.<br />
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Léopold Rabus –ı 1.5.<br />
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Je disparais: Laure Marville –ı 4.4.<br />
Gowen Contemporary, 4 rue Jean-Calvin, *22 310 57 83 Stéphane Ducret –ı 24.4.<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Emilien Leroy –ı 1.5.<br />
Gilles Furtwängler –ı 1.5.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 David Brian Smith –ı 1.5.<br />
Genève/Carouge Le Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Francisco Sepulveda –ı 11.4.<br />
Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago Sigmar Polke 3.4.–3.7.<br />
Balthasar Burkhard, Hans Danuser, 3.4.–3.7.<br />
Luciano Castelli, Urs Lüthi, Manon,<br />
Dieter Meier, Walter Pfeiffer,<br />
Klaudia Schifferle, Kerim Seiler,<br />
Annelies Strba<br />
Peter Schweri 3.4.–3.7.<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Richard Sides 28.3.–30.5.<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo:<br />
–ı 31.3.<br />
Bernadette Hischier<br />
Schaufenster Intermezzo:<br />
1.4.–31.5.<br />
Tim Glanzmann<br />
Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis Im Wald –ı 15.8.<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Photo Esplanade – Alfio Tommasini 2.4.–20.6.<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />
Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, Kirchplatz 9,<br />
*71 891 4813<br />
Der Preis für den Frieden<br />
Schau@Veranda: Valentina Minnig<br />
–ı26.6.<br />
–ı 30.4.<br />
«Dunant Plaza» im Haus Krone, Kirchplatz 9 Schau@Veranda: Valentina Minnig –ı 30.4.<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 proposte –ı 25.4.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Cantonale Berne Jura – Fotografie –ı 25.4.<br />
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı30.6.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 24.4.<br />
Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Philippe Mahler – face@face –ı 11.4.<br />
Seemuseum Kreuzlingen, Seeweg 3 BodenSchätzeWerte –ı 28.3.<br />
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1 Kunst tut gut – Die Sammlung –ı 27.3.<br />
Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Lost in America –ı 2.5.<br />
Die Erfindung der Gemütlichkeit –ı 12.12.<br />
Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Jeremias Bucher, Noemi Gamma –ı 28.3.<br />
Küsnacht Museum Haus C. G. Jung, Seestrasse 228 C. G. Jung – Das gestalterische<br />
–ı 25.10.<br />
Frühwerk<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Kiefer Hablitzel | Göhner<br />
–ı 20.6.<br />
Kunstpreis 2020<br />
Flo Kaufmann und Gäste – H.o.Me. –ı 20.6.<br />
Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Roman Sonderegger 27.3.–4.7.<br />
Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Art Brut: Frame Work –ı 25.4.<br />
–ı 28.3.<br />
Espace d’une Sculpture (visarte. vaud), Esplanade de<br />
Montbenon<br />
Fondation de l'Hermitage, 2, route du Signal<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
Laure Krayenbühl, Emmanuel<br />
Mbessé<br />
Chefs-d’oeuvre de la collection<br />
–ı 30.5.<br />
Bemberg<br />
Maurice Denis – Amour<br />
–ı 16.5.<br />
Matières en lumières –ı 16.5.<br />
Anne Rochat –ı 23.5.<br />
René Bauermeister – California<br />
–ı 30.5.<br />
Dreaming<br />
Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Quoi de neuf pussyhat –ı 27.6.<br />
Galerie Vice versa, Place Saint François 2, *21 323 96 34 Volker Atrops –ı 24.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />
–ı9.7.<br />
*21 601 4170<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Aurélien Martin –ı29.5.<br />
Alina Frieske<br />
–ı29.5.<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Resonances –ı 25.4.<br />
Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı31.10.<br />
future sense –ı 11.4.<br />
Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Pierre-Alain Zuber –ı 31.8.<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Vincenzo Vela –ı 5.12.<br />
Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Aurelio Amendola –ı19.9.<br />
Lugano MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, *58 866 4230 PAM Paolo Mazzuchelli –ı 28.3.<br />
Meisterwerke der modernen<br />
28.3.–4.7.<br />
Fotografie 1900–1940<br />
Luigi Pericle 18.4.–5.9.<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Tony Cragg –ı 30.6.<br />
Lago Mio, Via Cattedrale 15 Lago Mio 2020: Work in progress –ı 4.4.<br />
Luzern<br />
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />
6/a, *91 980 08 88<br />
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />
Schweiz, *41 370 44 44<br />
Ernst Ludwig Kirchner e la<br />
grandiosità della montagna<br />
Kunst-Stoff Plastik<br />
Neue Sammlungspräsentation<br />
Hans Erni-Stiftung<br />
Kommunikationswege – Hans Ernis<br />
Wandteppiche für die PTT<br />
1.4.–31.7.<br />
–ı 25.4.<br />
–ı 31.12.<br />
Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24 50 Jahre Frauenstimmrecht Luzern –ı 29.8.<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Paul Brühwiler –ı 4.4.<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Nathalie Djurberg, Hans Berg –ı20.6.<br />
Rinus Van de Velde –ı 21.6.<br />
Micha Zweifel –ı 27.6.<br />
werden und vergehen –ı 21.11.<br />
B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Brigitta Würsch, Miranda Fierz 17.4.–8.5.<br />
Fumetto, D&K, Rössligasse 12 Fumetto <strong>2021</strong> –ı 28.3.<br />
Galerie Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Barbara Mühlefluh –ı 27.3.<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4<br />
Zhang Xuerui, Marion Baruch,<br />
–ı 27.3.<br />
Mirko Baselgia<br />
Rebekka Steiger –ı 24.4.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Rochus Lussi –ı 15.4.<br />
Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Venice Spescha –ı 24.4.<br />
KALI Gallery, Lädelistraße 4 Judith Grassl –ı 7.5.<br />
Keinraum, Bireggstrasse 36 Melanie Menzi –ı 8.4.<br />
Alexandra Baumgartner 15.4.–17.6.<br />
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Artecuba meets Lucerne –ı 27.3.<br />
Cubanisado 1.4.–8.5.<br />
Peterskapelle Luzern, Kapellplatz 1a<br />
Der Fels auf dem ich stehe, der<br />
Kelch aus dem ich trinke<br />
–ı 8.4.<br />
POP UP z s u z s a’ s galerie, c/o Fidea Design,<br />
Weggisgasse 16<br />
Pop up – Grosses Kino mit Daniel<br />
Bühler<br />
–ı 7.5.<br />
–ı 24.4.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir GPS – Raphael Stucky –ı 25.4.<br />
Focus –ı 25.4.<br />
Meggen<br />
–ı 11.4.<br />
Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse,<br />
*377 1365<br />
Light Up – Tatjana Erpen, Denis<br />
Twerenbold<br />
Melano ARTRUST S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Composizioni [online exhibition] –ı25.4.<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />
*32 493 36 77<br />
Murg am<br />
Walensee<br />
Racines<br />
17.4.–5.6.<br />
Line Marquis 17.4.–5.6.<br />
seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı 30.10.<br />
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Pearlie Frisch –ı 25.4.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Pontresina — Claudio Gotsch,<br />
Plattner & Plattner<br />
Solothurn — Eva Maria Gisler/Pierre<br />
Haubensak, Kunstraum Medici<br />
Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*32 720 2060<br />
CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />
*32 724 01 60<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />
*32 724 5700<br />
Friedrich Dürrenmatt und die<br />
Schweiz<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
Schriftsteller und Maler<br />
La psychologie des serrures<br />
Maya Hottarek, Camille Kaiser,<br />
Camille Dumond, Tina Reden<br />
–ı 2.5.<br />
–ı 31.12.<br />
–ı 28.3.<br />
3.4.–6.5.<br />
Bastien Gachet, Rebecca Kunz 17.4.–30.5.<br />
Permanent: Les automates Jaquet- –ı 31.12.<br />
Droz<br />
Mathys<br />
–ı 2.5.<br />
Guido Cadorin –ı 2.5.<br />
Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Chamboulement –ı 27.3.<br />
TOT 15.4.–29.5.<br />
Olten IPFO Haus der Fotografie, 36 Industriestrasse David Lynch –ı27.6.<br />
Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Memory –ı18.4.<br />
Dienstraum #14: Daniel Karrer 1.4.–15.6.<br />
Das «Kuratierte Kunstkabinett» –ı27.11.<br />
von StudioK3<br />
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Aline Zeltner, Jan Hostettler –ı4.4.<br />
MOKKA RUBIN, Ringstrasse 16 Genevieve Leong –ı18.4.<br />
Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Zu Tisch –ı 25.7.<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Winterausstellung Claudio<br />
–ı5.4.<br />
Gotsch<br />
Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Calder, Soulages, Vasarely… –ı 16.5.<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />
–ı 16.5.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
sharity – teilen, tauschen,<br />
verzichten<br />
Almira Medaric – Neon. In der<br />
–ı 8.8.<br />
Reihe Seitenwagen<br />
I’ll Be Your Mirror – Wasser in der –ı 27.2.<br />
Sammlung Bosshard<br />
Roggwil Galerie Bromer Roggwil, Landstr. 53, *62 918 10 80 Linie – Kreation und Reduktion –ı 26.3.<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />
*71 463 1811<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Von Kopf bis Fuss –ı5.4.<br />
José de Guimarães –ı 20.6.<br />
Lust auf mehr 17.4.–12.2.<br />
S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Fabienne Clauss, Peter Vann –ı 3.4.<br />
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />
*41 660 55 83<br />
Niklaus von Flüe<br />
28.3.–1.11.<br />
Dorothee Wyss 28.3.–1.11.<br />
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Barbara Gut 17.4.–16.5.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Hühner – Unterschätztes<br />
–ı 5.4.<br />
Federvieh<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />
*52 625 2418<br />
ERNTE 20 –ı 5.4.<br />
Beni Bischof & fructuoso/wipf –ı 20.6.<br />
M. Kägi, S. Kägi, E. Stewart, R. Del –ı 2.5.<br />
Negro<br />
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Reto Pulfer: Gegenwartsgewächse –ı 18.4.<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Sigriswiler Postkartensammlung –ı 18.4.<br />
aus 19.+ 20. Jahrhundert<br />
Sils/Segl-Maria Sils Museum, Haus Fonio, *44 242 3727 Täler der Frauen –ı 11.4.<br />
Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Marius Lüscher 27.3.–22.5.<br />
Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Claudio Moser –ı 24.5.<br />
Krieg und (Falscher) Frieden –ı 15.8.<br />
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Franco Müller –ı 10.4.<br />
Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512<br />
Eva Maria Gisler, Pierre<br />
–ı 10.4.<br />
Haubensak<br />
St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40,<br />
Stefan Rohner –ı 28.3.<br />
*76 345 16 93<br />
Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Klimt und Freunde 27.3.–25.7.<br />
Klug und Kühn –ı 19.9.<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40<br />
Wo Wir: Deér + Markovec, Baur & –ı 25.4.<br />
Heer, Archiv KHSG<br />
Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Cambio –ı 16.5.<br />
Città irreale –ı 8.8.<br />
Welt am Draht –ı 29.8.<br />
Erker –ı 21.11.<br />
Blicke aus der Zeit 27.3.–24.4.<br />
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7 Città irreale –ı 8.8.<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 Durch die Linse – Fotografien aus 28.3.–11.7.<br />
dem Psychiatriealltag<br />
Living Museum Wil – Tagträume 28.3.–11.7.<br />
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />
*076 458 11 52<br />
Rahel Flückiger, Denise Hofer,<br />
Brigitte Müller<br />
–ı30.4.<br />
HILTIBOLD, Stützmauer an der Magnihalde /<br />
Goliathgasse 15<br />
St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />
*81 830 0070<br />
Reto Müller, Asi Föcker<br />
Sonja Lippuner, Gabriela Gerber,<br />
Lukas Bardill<br />
–ı 6.4.<br />
8.4.–4.5.<br />
Ernestina Abbühl<br />
–ı 10.4.<br />
Patrick Nyfeler –ı 10.4.<br />
Roger Rominger, Schmied und<br />
–ı 10.4.<br />
Künstler der Damastmesser<br />
Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Charlotte Leimer –ı 10.4.<br />
George Condo –ı 10.4.<br />
John M. Armleder: Enter at your<br />
–ı 10.4.<br />
own Risk III<br />
Salvo Masterworks –ı 10.4.<br />
Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Philip Guston –ı 28.3.<br />
Vito Schnabel St. Moritz, Via Maistra 37 Julian Schnabel –ı 4.4.<br />
Stäfa Roehrs & Boetsch, Dorfstrasse 7, *43 539 56 74 FitArt – Connected in Isolation –ı 16.6.<br />
FitArt – Female Body –ı 8.12.<br />
Stans Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*41 618 73 40<br />
Philipp von Matt<br />
Jos Näpflin<br />
Söldner, Reissäckler,<br />
Pensionenherren<br />
Nachhall und Witterung<br />
–ı 28.3.<br />
–ı8.8.<br />
1.4.–31.10.<br />
–ı31.12.<br />
Haus Wyrsch, Tottikonstrasse 2 Gertrud Guyer Wyrsch 10.4.–16.5.<br />
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Na Sala Mágica – In der<br />
Wunderkammer II<br />
–ı 27.3.<br />
Den Atlas öffnen 17.4.–8.5.<br />
Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf 300 Jahre Appenzeller Kalender –ı 29.8.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Maria Brunold, Leo Camenzind, 27.3.–20.4.<br />
Regula Mathis-Riesen, Irène Hänni<br />
Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Valentin Merle –ı18.4.<br />
Barbezat-Villetard, Aucun souvenir 18.4.–18.7.<br />
assez solide<br />
Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Destination Sammlung –ı 30.5.<br />
My pleasure! Donations, etc.<br />
–ı7.11.<br />
2000–2020<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Evelyne Axell –ı 31.5.<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Helen Prates de Matos, Nora<br />
–ı 28.3.<br />
Rekade, Birgit Widmer<br />
Gret Zellweger –ı 11.4.<br />
Zwischen Farben<br />
–ı30.5.<br />
Katja Kunz –ı 4.7.<br />
Hella Sturzenegger –ı 4.7.<br />
Katrin Keller<br />
–ı31.10.<br />
Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox – Fumetto-Satellit –ı 26.4.<br />
*44 720 78 56<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ernst Ramseier: Kopflandschaften –ı 16.5.<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Joeggu Hossmann –ı 10.4.<br />
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Céline Ducrot –ı 13.5.<br />
Unterägeri Lorzenstrasse 5 Kerstin Kubalek –ı8.5.<br />
Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Marguerite Burnat-Provins –ı 11.4.<br />
Dürer et Rembrandt – La collection –ı 30.5.<br />
Pierre Decker<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Luigi Archetti –ı10.4.<br />
Kunstkasten Wädenswil, Bahnhof, Bahnhofunterführung Malerei –ı30.6.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />
Ittingen, *058 345 1060<br />
Zu Tisch – Eine Einladung<br />
Thurgauer Köpfe – ein<br />
Bankierssohn pflügt um<br />
–ı 19.12.<br />
–ı 19.12.<br />
Jenseits aller Regeln –ı 19.12.<br />
Neu im Museum –ı 19.12.<br />
Claudio Hils –ı 18.4.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Kunst Schau 5430 – 2020 –ı 28.3.<br />
Werkschau <strong>2021</strong> der<br />
9.4.–11.4.<br />
Kantonsschule Wettingen<br />
Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Luigi Archetti –ı18.4.<br />
Windisch Museum Aargau, Lagerstrasse, c/o SBB Historic Von Menschen und Maschinen –ı 1.5.<br />
Winkel ARTPOWHER Contemporary GmbH Claudia Chanhoi –ı10.6.<br />
Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Eva & Franco Mattes –ı 24.5.<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Pia Zanetti –ı 24.5.<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Hella Jongerius –ı 22.8.<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Bethan Huws<br />
U-Joints oder Die Kunst des<br />
Verbindens, Part III<br />
17.4.–5.9.<br />
–ı 9.1.<br />
Bethan Huws<br />
17.4.–5.9.<br />
Ensor – Picasso –ı 20.6.<br />
Etikette und Maskerade –<br />
–ı 16.1.<br />
Miniaturbildnisse des Barock<br />
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Klaudia Schifferle –ı 5.4.<br />
40 Jahre Kunsthalle Winterthur:<br />
–ı 27.6.<br />
Die Zukunft war schöner<br />
Villa Sträuli, Museumsstr. 60, *52 260 0610 Johanna Müller 8.4.–30.4.<br />
AXA Exhibition Wall, Pionierstrasse 3 Pascal Kohtz –ı 29.6.<br />
kunstkasten, kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, Anne-Laure Franchette: Travaux –ı 14.5.<br />
*79 379 29 78<br />
Temporaires<br />
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Esther Mathis, Riikka Tauriainen –ı 25.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place<br />
Pestalozzi, *24 423 63 80<br />
Rock me baby –ı 23.5.<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Horizonte 17.4.–20.6.<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 ZuZug aus Osteuropa – Positionen –ı 18.4.<br />
der Sammlung<br />
Museum Burg Zug, Kirchenstrasse 11<br />
Schnee war gestern – In den<br />
–ı 5.4.<br />
Voralpen<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Monika Feucht –ı 3.4.<br />
Willi Siber 17.4.–22.5.<br />
GALERIE URS REICHLIN AG, Baarerstrasse 133<br />
Römer + Römer – Straight to the<br />
–ı 29.5.<br />
Point<br />
Shedhalle Zug, Hofstrasse 15 Now and Forever 27.3.–18.4.<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />
*81 850 1390<br />
Bethan Huws<br />
–ı 8.5.<br />
Kemang Wa Lehulere –ı 8.5.<br />
Hotel Castell Gerade Steiner, Jörg Lenzlinger –ı 4.4.<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41, Etel Adnan, Eun-Mo Chung<br />
–ı 3.4.<br />
*81 868 80 81<br />
Nathalie Du Pasquier, Alessandra<br />
Spranzi<br />
–ı 3.4.<br />
Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Gabi Fuhrimann –ı 20.8.<br />
Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Agnes Scherer – The Teacher –ı 4.5.<br />
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 The View from the Car –ı 15.10.<br />
The Power of Mushrooms –ı 9.12.<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Am nächsten Tag ging die Sonne auf –ı 5.4.<br />
Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı 27.6.<br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Pati Hill –ı 2.5.<br />
Jacqueline Fraser –ı 2.5.<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Ottilie W. Roederstein –ı 5.4.<br />
Gerhard Richter –ı 25.7.<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Bettgeschichten –ı 24.5.<br />
Virus – Krise – Utopie –ı 27.6.<br />
Frauen.Rechte –ı 18.7.<br />
Bundesrätinnen und Bundesräte<br />
–ı 7.11.<br />
seit 1848<br />
Einfach Zürich –ı 31.1.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Potential Worlds 2: Eco-Fictions –ı 9.5.<br />
Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10,<br />
Harald Naegeli –ı 15.8.<br />
*44 251 6657<br />
Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Wild Thing – Modeszene Schweiz –ı 24.5.<br />
Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />
Total Space –ı 20.6.<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25<br />
Reset – Museum. Sammlung.<br />
–ı 16.5.<br />
Zukunft<br />
Museum Mühlerama, Seefeldstr. 231, *44 422 7660 Das Brot aus dem See –ı 5.4.<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Die vergessene Küste –ı 27.6.<br />
Kunst der Vorzeit –ı 11.7.<br />
Dekkan –ı 15.8.<br />
Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Iris von Roten –ı 30.5.<br />
Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Thomas Moor 8.4.–8.5.<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Maria Pomiansky, Albert Rüegg –ı 8.5.<br />
Hottingerstr. 8, *43 818 5406<br />
Villa Patumbah, Zollikerstr. 128, *44 254 5790 Patumbah liegt auf Sumatra –ı 30.5.<br />
Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Schiffe und Übergänge 11.4.–31.10.<br />
Ohne Honig hast du nichts zu essen –ı 30.1.<br />
ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3<br />
Critical Care – Architektur für<br />
einen Planeten in der Krise<br />
–ı 29.8.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Zofingen — Agnes Meyer-Brandis,<br />
Kunsthaus Zofingen ©ProLitteris<br />
Zürich — Hanna Roeckle, Galerie<br />
La Ligne<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 New Paintings – Andrew James<br />
–ı 29.5.<br />
Ward<br />
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Artists of the Gallery –<br />
–ı 27.3.<br />
A Succession of Works and Artists<br />
Artists of the Gallery – A<br />
27.3.–1.5.<br />
Succession of Works and Artists<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Michal Budny –ı 3.4.<br />
Lukas Hoffmann 9.4.–22.5.<br />
ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72<br />
Skuja Braden, Marko Mäetamm:<br />
–ı 1.5.<br />
Samsara<br />
ArteF Kunstfotografie, Splügenstr. 11, *43 817 6640 Buchcovers –ı 3.4.<br />
Atelieroffen/Nadja Ullmann, Heinrichstrasse 71,<br />
Nadja Ullmann – Erzählstube<br />
–ı10.4.<br />
*43 818 2810<br />
BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Sabine Pigalle – New Economy –ı 1.4.<br />
Andy Storchenegger 9.4.–30.6.<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Stéphane Couturier –ı30.4.<br />
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Material Transformation –ı30.5.<br />
Experimenthaus Neubühl, 59 Westbühlstrasse<br />
From Pecked, Dance Performance 10.4.–31.7.<br />
Repeat<br />
Die Diele, Sihlhallenstrasse 4 Gabriel Flückiger –ı 18.4.<br />
Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Christian Hidaka, Raphaël Zarka –ı 23.4.<br />
FEM-NET.ART, Dorfstrasse 9, *796387933 mirrored views –ı 27.3.<br />
aurorae von mutzikatzifrau 17.4.–15.5.<br />
Galerie & Edition Marlene Frei, Zwinglistrasse 36,<br />
In the Air –ı 24.4.<br />
*44 291 2043<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Björn Sigrist –ı 31.3.<br />
Rolf Zintzmeyer, Suade Alili 7.4.–12.4.<br />
Irmela und Lena Schwarz 14.4.–27.4.<br />
Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Ester Vonplon –ı 29.5.<br />
Galerie Bromer Zürich, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Clara Porges –ı 3.4.<br />
Landschaften der Romantik –ı 3.4.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Sam Falls 27.3.–15.5.<br />
*43 444 7050<br />
Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />
Walead Beshty 27.3.–1.5.<br />
Waldmannstrasse 6<br />
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />
Zaha Hadid –ı 21.7.<br />
*44 226 7070<br />
Galerie Maria Bernheim, Rämistrasse 31, *79 700 7928 Denis Savary –ı 27.3.<br />
Galerie Kogan Amaro, Limmatstrasse 270, *76 566 0041 Daniel Mullen –ı 22.5.<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 2829 Hanna Roeckle –ı17.4.<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Wolfram Ullrich –ı 1.5.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Andri Stadler –ı3.4.<br />
Blanca Blarer<br />
–ı3.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Zürich — Sébastien de Ganay, Häusler<br />
Contemporary<br />
Zürich — Jonas Burkhalter, König<br />
Büro<br />
Galerie Orlando, Stockerstrasse 45, *43 497 2482<br />
Geneviève Claisse, Auguste Herbin –ı26.6.<br />
und die abstrakte Vielfalt<br />
Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Elza Sile –ı17.4.<br />
Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />
Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124<br />
American Art – A. Warhol,<br />
–ı15.5.<br />
R. Lichtenstein, D. Sultan...<br />
Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *43 211 30 33 Accrochage: Grand Finale –ı9.7.<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 Unerwartete Begegnungen –<br />
–ı27.3.<br />
Bildergeflüster<br />
Nouveaux Réalistes et Aerosol 7.4.–28.5.<br />
Writers<br />
Galerie «Art & Business», 4 Trittligasse Claude Giorgi –ı 30.4.<br />
–ı2.5.<br />
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />
*44 632 4046<br />
Agostino Carracci, Hendrick<br />
Goltzius<br />
Räume des Wissens 31.3.–27.6.<br />
Hamlet, Dörflistrasse 67<br />
Dominic Michel – over the bed,<br />
–ı4.4.<br />
under the skin, inside the head<br />
Johanna Kotlaris 17.4.–23.5.<br />
due to circumstance<br />
–ı21.12.<br />
Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Phyllida Barlow – small worlds –ı14.5.<br />
Mary Heilmann – Past Present<br />
Future<br />
–ı14.5.<br />
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />
*43 810 0426<br />
Sébastien de Ganay<br />
–ı 10.4.<br />
Alejandra Seeber 22.4.–17.7.<br />
Johanneskirche, Limmatstrasse 112 huber.huber –ı 9.6.<br />
Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />
«My Light» – Ein Lichtraum des<br />
–ı 5.12.<br />
Künstlers James Turrell für das<br />
Kinderspital Zürich<br />
jevouspropose, Molkenstrasse 21 en passant #3: Conradin Frei –ı 18.4.<br />
König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />
Jonas Burkhalter: Distance 10.4.–8.5.<br />
Black<br />
Kosmos Zürich, Lagerstrasse 104 Ich sehe was, das Du nicht siehst – 2.4.–8.5.<br />
eine Ausstellung zum Thema<br />
Autismus<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Have Sanity –ı 10.4.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Henri Michaux –ı 21.5.<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Spring in Your Step –ı 15.5.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Laura Carralero 8.4.–29.5.<br />
Allen Ruppersberg 8.4.–29.5.<br />
It is what it is 8.4.–29.5.<br />
nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Nico Lazúla, Ruedi Staub –ı 23.4.<br />
Peter Kilchmann (Maag Areal), Zahnradstr. 21 Uwe Wittwer –ı 27.3.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Zürich — Lissy Funk, Last Tango.<br />
Foto: Kilian Bannwart<br />
Zürich — Henri Michaux, Livie Fine Art<br />
© ProLitteris<br />
Belgien *0032<br />
Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />
Monica Bonvicini –ı 17.4.<br />
*44 278 10 12<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Corinne Güdemann –ı 27.3.<br />
Lukas Salzmann 17.4.–1.5.<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Barbara Binder, Beatrice Münger 16.4.–25.4.<br />
WBB GALLERY, Trittligasse, *79 388 73 09<br />
Floral Meditation: A Tribute To Don –ı 1.5.<br />
Worth<br />
Windhager von Kaenel, Aemtlerstrasse 74 Chloe Delarue –ı 25.4.<br />
Anvers Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Monoculture – Une histoire récente –ı 25.4.<br />
Brüssel HANGAR Brussels, 18 rue du Châtelain, Ixelles PhotoBrussels Festival 05 –ı 27.3.<br />
WIELS, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Risquons-Tout –ı28.3.<br />
Marcel Broodthaers<br />
–ı1.5.<br />
Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst,<br />
Rotenberg 12B, *87 560 110<br />
Daniel Knorr –ı 25.4.<br />
Gent<br />
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />
hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />
Hornu<br />
Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />
Louise<br />
Kelmis Museum Vieille Montagne, Lütticher Straße 278,<br />
*87 65 75 04<br />
Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28,<br />
*16 272 929<br />
Dänemark *0045<br />
Anna Zacharoff<br />
S.M.A.K. Moves | Drawing in<br />
Lockdown<br />
–ı 28.3.<br />
–ı 2.5.<br />
Anna Boghiguian –ı 2.5.<br />
La Collection et son Double<br />
–ı30.5.<br />
From the Collection | Why Are You –ı30.5.<br />
Angry?<br />
Oliver Laric<br />
–ı30.5.<br />
Simona Denicolai, Ivo Provoost<br />
–ı30.5.<br />
Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />
Johan Muyle –ı 18.4.<br />
Steffen Ademmer –ı 16.5.<br />
Thomas Demand<br />
–ı18.4.<br />
Aarhus ARoS Aarhus Kunstmuseum, Aros Allé 2, *8 730 66 00 Far From Home –ı 28.11.<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Arthur Jafa –ı9.5.<br />
→ Bitte überprüfen Sie die Ausstellungsdaten auf www.artlog.net<br />
oder auf der Website der jeweiligen Institution.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK 133
Deutschland *0049<br />
Aachen<br />
Ludwig Forum für internationale Kunst, Jülicher Strasse<br />
97–109<br />
Suermondt Ludwig Museum, Wilhelmstr. 18<br />
Bon Voyage – Reisen in der Kunst<br />
der Gegenwart<br />
Dürer war hier – Eine Reise wird<br />
Legende<br />
–ı 11.4.<br />
–ı24.10.<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 At A Moment In Time – Neue<br />
–ı 28.3.<br />
Jahresgaben im Kunstverein<br />
Arnsberg<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Maik Wolf 15.4.–31.5.<br />
Bad<br />
Frankenhausen<br />
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 In den Gärten: Frank Hauptvogel 31.3.–6.6.<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />
*2202 142 334<br />
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />
Straße 98A<br />
Neu aufgestellt –<br />
–ı 6.6.<br />
Neuerwerbungen, Schenkungen,<br />
Dauerleihgaben und mehr<br />
Hede Bühl –ı 8.8.<br />
Alexander Camaro<br />
–ı10.4.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 The Blow-Up Regime –ı 5.4.<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Der Sprung – 1961 –ı5.4.<br />
Von Luther zu Twitter – Medien und –ı11.4.<br />
politische Öffentlichkeit<br />
Fred Stein –ı 20.6.<br />
Beethoven – Freiheit –ı 30.6.<br />
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz<br />
Late Gothic – The Birth of<br />
–ı 27.6.<br />
Modernity<br />
Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Yayoi Kusama – Eine Retrospektive –ı1.8.<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Preis der Nationalgalerie: Pauline –ı19.9.<br />
Curnier Jardin<br />
Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30<br />
Björn Dahlem, Berta Fischer,<br />
Naum Gabo<br />
–ı6.6.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />
Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />
Nik Nowak<br />
Demokratie heute – Probleme der<br />
Repräsentation<br />
–ı16.5.<br />
28.3.–4.7.<br />
Eli Cortiñas – Walls Have Feelings 28.3.–25.7.<br />
Georges Adéagbo 28.3.–25.7.<br />
Kulturforum, Sonderausstellungshalle, Matthäikirchplatz Claudia Skoda – Dressed to Thrill –ı11.4.<br />
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2 transmediale <strong>2021</strong>–22 –ı28.3.<br />
Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8 Dante Modern –ı1.8.<br />
Märkisches Museum Berlin, Am Köllnischen Park 5,<br />
*30 2400 2162<br />
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25<br />
Chaos & Aufbruch – Berlin<br />
1920/2020<br />
Traces of Work – Porcelain<br />
Production in Poland<br />
–ı 30.5.<br />
–ı27.6.<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />
Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Herta Müller –ı31.8.<br />
Stiftung Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Straße Robert Capa – Berlin Sommer 1945 –ı 30.4.<br />
28–30, *30 88 028 396<br />
Buchmann Box, Charlottenstr. 75, *30 258 99929 Bettina Pousttchi –ı 31.10.<br />
Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 Tony Cragg –ı5.6.<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Enrique Martínez Celaya,<br />
–ı 10.4.<br />
Käthe Kollwitz<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Weiße Wochen –ı28.3.<br />
The Body of Drawing #2 – Körper/ 3.4.–8.5.<br />
Bodies<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />
true places II – Martina Altschäfer. –ı24.4.<br />
Zeichnungen<br />
Persons Projects, 34 Lindenstraße, *30 28883370 Jari Silomäki –ı24.4.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Analia Saban –ı10.4.<br />
David Ostrowski<br />
–ı10.4.<br />
Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Jerusalem –ı 5.4.<br />
Aby Warburg: Bilderatlas<br />
–ı 23.5.<br />
Mnemosyne<br />
Dress Code – Das Spiel mit der Mode –ı 18.7.<br />
Hannah Arendt und das<br />
–ı 21.12.<br />
20. Jahrhundert<br />
Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Videonale.18 –ı 18.4.<br />
Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25, Memorial for the Lost –ı 20.5.<br />
*228 5387 6612<br />
Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Hauptsache Dürer? Die Sammlung 14.4.–11.7.<br />
Klugkist<br />
Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 Irene Strese –ı18.4.<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Alicja Kwade – Vom Gewicht des<br />
–ı11.4.<br />
Nichts<br />
Künstlerpublikationen:<br />
–ı9.5.<br />
Schlagwort «Zeichnung»<br />
So wie wir sind 3.0<br />
–ı23.1.<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst 2 –ı 28.11.<br />
Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Giacomo Santiago Rogado –ı 28.3.<br />
Donaueschingen<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Vollgas – Full Speed –ı 11.4.<br />
Dortmund Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Valie Export –ı 2.5.<br />
Terrasse<br />
Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Intervention Caspar David<br />
–ı 31.10.<br />
Friedrich/Hermann Nitsch<br />
Jägerhof, Köpckestr. 1<br />
Geschöpfe schaffen & Welten<br />
–ı11.4.<br />
bauen<br />
Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Nachbarschaften –ı31.12.<br />
Dresdner Erklärung der Vielen<br />
–ı31.12.<br />
Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2 / Eingang Tabakrausch an der Elbe<br />
–ı28.3.<br />
Landhausstr.<br />
Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Stephan Balkenhol –ı 24.5.<br />
Sachlich. Realistisch. Magisch –ı 18.7.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Claudia Terstappen, Richard Long –ı 27.6.<br />
Lucifers Vortex – Tom Fecht –ı 29.8.<br />
Ulrich Tillmann –ı 29.8.<br />
Düsseldorf KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 520 99 596 Olymp –ı11.4.<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Lutz Mommartz –ı25.4.<br />
Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100<br />
Caspar David Friedrich und die<br />
–ı24.5.<br />
Düsseldorfer Romantiker<br />
Heinz Mack –ı 30.5.<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Joseph Beuys 27.3.–15.8.<br />
*211 8381204<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22<br />
Sam Francis – Space &<br />
Containment<br />
–ı24.4.<br />
Eisenhüttenstadt<br />
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR,<br />
Erich-Weinert-Allee 3<br />
Ohne Ende Anfang<br />
Emden Kunsthalle Emden, Hinter dem Rahmen 13, *21 975 050 Wild/Schön – Tiere in der Kunst –ı7.7.<br />
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Einfach Grün –ı4.4.<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />
Meet asian art<br />
–ı7.11.<br />
Schaumainkai 17<br />
MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Domstrasse 10, TOWER MMK: Sammlung –ı 30.5.<br />
*69 2123 0447<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63<br />
Nennt mich Rembrandt!<br />
Durchbruch in Amsterdam<br />
–ı5.4.<br />
–ı6.2.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 135
Kassel — Sabine Hertig,<br />
Grimmwelt. Foto: Angelo A. Lüdin<br />
Köln — Louis Soutter, Galerie Karsten<br />
Greve<br />
Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 Der Schatz der Mönche –ı 11.4.<br />
Archäologisches Museum Colombischlössle, Rotteckring freiburg.archäologie – Leben vor –ı 19.8.<br />
5<br />
der Stadt<br />
Johanneskirche Freiburg, Kirchstraße 4 Bethan Huws –ı29.10.<br />
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Über die Grenzen von Staatlichkeit –ı 6.6.<br />
Giessen Kunsthalle Giessen, Berliner Platz 1 Veit Laurent Kurz –ı 28.3.<br />
Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />
*641 250 9444<br />
Ben Goossens –ı 1.5.<br />
–ı 25.4.<br />
Hamburg Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
G. de Chirico, G. Morandi, C. Carrà,<br />
M. Klinger<br />
Unfinished Stories<br />
–ı29.8.<br />
Früher war schon immer jetzt<br />
–ı5.9.<br />
Alles im Lot? –ı 30.9.<br />
Hans Makart<br />
–ı31.12.<br />
Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 CARNIVALESCA Was Malerei sein<br />
–ı 2.5.<br />
könnte / What painting might be<br />
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Syria 2087 – Fossilien der Zukunft –ı25.4.<br />
Schule der Folgenlosigkeit –<br />
–ı9.5.<br />
Übungen für ein anderes Leben<br />
Vera Munro Foundation, Heilwigstrasse 64 Rosmarie Trockel –ı 30.5.<br />
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 30.11.<br />
Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />
*2323 162 951<br />
Herbert Mehler, Sonja Edle von<br />
Hoeßle<br />
–ı 2.5.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*2551 69 4200<br />
Christina Kubisch<br />
–ı 25.4.<br />
Gravenhorster Gärten nach 1945 –ı 12.9.<br />
Ingolstadt Museum für Konkrete Kunst, Tränktorstr. 6–8 Mind the Gap! Zwischen bekannten<br />
und neuen Räumen<br />
Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />
Vally Wieselthier<br />
Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />
Karlsruhe<br />
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-<br />
Strasse 2–6<br />
Das Änderungsatelier: Volle Kanne<br />
Kunst<br />
François Boucher –ı 5.4.<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 The Morning Line plays –ı 30.3.<br />
Drifting, Browsing, Cruising 5.4.–18.4.<br />
Alexander Schubert –ı 27.6.<br />
Critical Zones –ı 8.8.<br />
Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Sabine Hertig –ı 26.9.<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Albert Aereboe –ı 5.9.<br />
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Simon Rummel, Vera Lossau 6.4.–24.4.<br />
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur,<br />
Im Mediapark 7<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4<br />
–ı 11.4.<br />
–ı11.4.<br />
–ı 5.4.<br />
Von Becher bis Blume<br />
–ı 25.4.<br />
Rebecca Unz – Kopfstudien –ı 25.4.<br />
Das kleine Spiel zwischen dem Ich –ı 16.8.<br />
und dem Mir<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Andy Warhol – Now –ı 13.6.<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11 Andy Warhol –ı 18.4.<br />
Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Yann Gerstberger 28.3.–31.5.<br />
Galerie Karsten Greve, Drususgasse 1-5 Louis Soutter – Fingermalerei –ı15.5.<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Anna Lena Grau –ı 10.4.<br />
About the Shadow 15.4.–15.5.<br />
Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Schätze des Südens – Kunst aus<br />
–ı 11.4.<br />
1000 Jahre<br />
Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Form und Freiheit – Von der Figur 17.4.–5.9.<br />
zur Abstraktion<br />
Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />
Marcel Odenbach –ı 16.5.<br />
*2151 975 580<br />
Leipzig Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Andreas Gursky –ı 5.4.<br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Helen Feifel –ı 20.6.<br />
Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Kunst und Nationalsozialismus –ı 30.5.<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Joachim Koester –ı 13.6.<br />
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 James Ensor –ı 4.7.<br />
Anselm Kiefer –ı 22.8.<br />
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Erika Hock –ı 2.5.<br />
München Architekturmuseum der Technischen Universität,<br />
Die Architekturmaschine –ı 6.6.<br />
Arcisstrasse 21, *089 2892 2493<br />
ERES-Stiftung, Römerstrasse 15<br />
And the Forests will echo with<br />
–ı 31.7.<br />
laughter...<br />
Galerie der Künstler, Maximilianstrasse 42, *89 220 463 Weapon art fair –ı 11.4.<br />
Die ersten Jahre der<br />
20.4.–16.5.<br />
Professionalität #40<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Cyrill Lachauer –ı 11.4.<br />
Michael Armitage –ı 18.4.<br />
Archiv Galerie 2020/21: Archives in –ı 25.4.<br />
Residence – euward Archiv<br />
Kapwani Kiwanga –ı 25.4.<br />
Phyllida Barlow –ı 25.7.<br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Münchner Schmuck –ı 5.4.<br />
Welt im Umbruch –ı 2.5.<br />
MUC / Schmuck Perspektiven auf –ı 26.9.<br />
eine Münchner Privatsammlung<br />
Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Au Rendez-vous des Amis –ı 28.3.<br />
Fotografie Heute III: Resistant<br />
–ı10.4.<br />
Faces<br />
Anish Kapoor –ı 15.8.<br />
Denkraum Deutschland II –ı 18.10.<br />
Murnau am<br />
Staffelsee<br />
Murrhardt<br />
Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />
Königsplatz<br />
Kunstbau: Michaela Eichwald<br />
–ı 16.5.<br />
Unter Freiem Himmel –ı 6.6.<br />
Galerie Biedermann, Barerstr. 44 Siegfried Kaden –ı 15.5.<br />
SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Werner Mally –ı 24.4.<br />
Die Sonne um Mitternacht schauen –ı 1.8.<br />
PULPO GALLERY, Obermarkt 51, *171 1778796 Jorge Galindo – Postcard Paintings 19.4.–16.5.<br />
Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus/<br />
Wolkenhof 14<br />
bildwechsel — videoschloss –ı 26.3.<br />
Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Bruce Nauman –ı18.4.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Terunobu Fujimori –ı11.4.<br />
Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Barbara Probst –ı 6.6.<br />
Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Jonas Weichsel –ı 9.5.<br />
Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 34. European Media Art Festival 21.4.–30.5.<br />
EMAF<br />
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Kirstin Arndt, Simone Demandt –ı 11.4.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 137
Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Einfach brillant 27.3.–27.6.<br />
Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9,<br />
Auszeit –ı 20.6.<br />
*751 82 812<br />
Remagen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1, Antonius Höckelmann –ı 24.5.<br />
*2228 942 513<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14, Gläserne Härten – Konkrete,<br />
–ı 11.4.<br />
*7121 303 2322<br />
generative und sonisch visionäre<br />
Kunst 1960–2020<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4<br />
Jenny Michel –ı 6.6.<br />
–ı 24.5.<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Almut Hilf – Die andere Seite<br />
betreten<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Fotografin unter Musikern: Linda<br />
McCartney<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Mariana Castillo Deball<br />
Michael Beutler – Der Fliegende<br />
Markt<br />
Von Erde schöner<br />
Christine Sun Kim, Thomas Mader<br />
2.4.–4.7.<br />
–ı 30.5.<br />
16.4.–15.8.<br />
–ı13.2.<br />
–ı13.2.<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Beyond the pain –ı 30.5.<br />
Thomas Lempertz –ı 30.5.<br />
Fabian Krause –ı 29.8.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Meinrad Schade –ı 6.6.<br />
Thomas Kitzinger –ı 6.6.<br />
Soest Raum Schroth, Thomästraße 1, *2921 14177 Multilayer – Vision 20/20 –ı 25.4.<br />
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Jetzt oder nie – 50 Jahre<br />
–ı 30.5.<br />
Sammlung LBBW<br />
Willi Baumeister, Adolf Hölzel,<br />
–ı 27.6.<br />
Fritz Seitz<br />
Claudia Magdalena Merk –ı 19.9.<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Allan Kaprow, Tata Ronkholz,<br />
–ı 2.5.<br />
Anette Kelm, Rineke Dijkstra<br />
Mit allen Sinnen! –ı 4.7.<br />
Joseph Beuys – Der Raumkurator –ı 18.7.<br />
Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />
Farbe die den Raum erobert –ı 12.5.<br />
*711 640 5989<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Beat Zoderer 28.3.–10.10.<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Paco Knöller –ı5.4.<br />
Lois Hechenblaikner<br />
–ı11.4.<br />
Schwarz auf Weiß<br />
–ı13.6.<br />
Ein Woodstock der Ideen<br />
–ı4.7.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Im Rausch der Zeit 17.4.–18.7.<br />
*7151 5001 1686<br />
Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />
*7621 702 3200<br />
Gae Aulenti –ı 18.4.<br />
Weilburg<br />
fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />
Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />
Klaus Graubner<br />
–ı 31.3.<br />
Klaus Graubner 15.4.–31.12.<br />
Wiesbaden Nassauischer Kunstverein, Wilhelmstr. 15 Line Lyhne –ı 2.5.<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 In aller Munde – Von Pieter Bruegel –ı6.6.<br />
bis Cindy Sherman<br />
Städtische Galerie Wolfsburg, Schloss Wolfsburg Birgit Brenner –ı25.4.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 An die Schönheit –ı 3.10.<br />
Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />
Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />
Joseph Beuys 28.3.–20.6.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Frankreich *0033<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Liv Schulman –ı 16.5.<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Renée Levi –ı 2.5.<br />
Ingrid Luche –ı 2.5.<br />
Arles<br />
Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton, La Collection Erling Kagge –ı 28.3.<br />
*490 930 808<br />
Aubervilliers Les Laboratoires, 41, rue Lécuyer Nicholas Vargelis –ı 18.12.<br />
Beauvais Le Quadrilatère, 22 Rue Saint-Pierre Santiago Borjauser –ı19.9.<br />
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Danser sur un volcan –ı 23.5.<br />
Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Caroline Achaintre –ı 25.4.<br />
Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Memoria –ı21.8.<br />
Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Mercedes Azpilicueta –ı 24.4.<br />
Rue Henri Douard<br />
Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Katinka Bock, Julien Creuzet,<br />
–ı 18.4.<br />
Véronique Joumard<br />
Carquefou FRAC des Pays de la Loire, La Fleuriaye Claude Closky –ı 4.7.<br />
Châteaugiron FRAC Bretagne, 3, rue de Noyal Corentin Canesson, Hilary<br />
Galbreaith u.a.<br />
–ı 23.5.<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500<br />
L’Etat de la Mer, Lame de Fond,<br />
2011–2020<br />
Marc Bauer –ı 9.5.<br />
Musée Bargoin, Rue Ballainvilliers 45, *4 4376 2550 Festival Fite –ı 28.3.<br />
Colmar Musée d’Unterlinden, 1, rue Unterlinden, *3 8920 1550 Yan Pei-Ming 2.4.–6.9.<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Shara Hughes, Sarah Lucas,<br />
Paloma Varga Weisz<br />
–ı 25.4.<br />
Douchy-les-<br />
Mines<br />
Enghien-les-<br />
Bains<br />
Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, Clio Simon<br />
–ı1.8.<br />
Place des Nations, *2731 3193<br />
Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Nicky Assmann, Jan Robert Leegte –ı 20.12.<br />
Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse Christo und Jeanne-Claude –ı 20.10.<br />
Grenoble Musée de Grenoble, 5, Place de Lavalette Giorgio Morandi –ı 4.7.<br />
Le Chambonsur-Lignon<br />
Espace d’art contemporain Les Roches, Les Roches Marc Aurelle 4.4.–2.5.<br />
Lille Palais des Beaux-Arts Lille, 18, rue de Valmy, *3 2006 7800 Hélène Marcoz –ı17.5.<br />
Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Edmond Baudoin, Nicolas de Crécy, –ı 24.4.<br />
Jochen Gerner<br />
La BF15 – Espace d’art contemporain, 11 quai de la Silvia Bächli –ı 27.3.<br />
Pêcherie, *478 286 663<br />
Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Nicolas Floc’h, Maïte Álvarez,<br />
–ı25.4.<br />
Michèle Sylvander<br />
La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Omar Gatlato –ı16.5.<br />
Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Civilization – Quelle époque ! –ı 28.6.<br />
Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />
Montluçon FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux,<br />
Marc Bauer –ı 9.5.<br />
*4 7331 8500<br />
Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Vera Molnar –ı30.5.<br />
Sartoux<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Qalqalah: plus d’une langue –ı 22.5.<br />
Nantes HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21, *2808 7728 Gilles Barbier –ı 26.9.<br />
Nice<br />
–ı28.3.<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Promenade des Arts<br />
She-Bam Pow POP Wizz !<br />
Les Amazones du POP<br />
Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 C. Collins, R. Mc Millian, N. Mellors, –ı 30.4.<br />
A. Wittenberg<br />
Paris Centre Culturel Suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Stormy Weather –ı 18.4.<br />
Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Tierradentro (Daniel Otero Torres) –ı 17.6.<br />
–ı 2.5.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 139
Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai Le Théâtre des expos –ı 2.1.<br />
Malaquais, *1 4703 5000<br />
ICI Léon, 19, rue Léon Zone Franche –ı1.8.<br />
Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Giacometti / Beckett. Rater mieux. –ı28.3.<br />
Rater encore<br />
Kadist Art Foundation, 19–21, rue des Trois Frères Not Fully Human 9.4.–11.7.<br />
Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Martin Margiela 15.4.–25.7.<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Children Power 2 –ı 25.4.<br />
Les Galeries nationales du Grand Palais, 3, av. du Général Noir & Blanc<br />
–ı18.6.<br />
Eisenhower, *1 4413 1717<br />
Maison du Danemark, 142, av. des Champs-Elysées In a Slow Manner –ı28.3.<br />
Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne, 1 rue Follement drôle<br />
–ı31.3.<br />
Cabanis, *1 45 65 86 96<br />
Musée de la vie romantique, Hôtel Scheffer-Renan Tempêtes et naufrages –ı2.5.<br />
Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Un printemps incertain –ı11.5.<br />
Ex Africa<br />
–ı27.6.<br />
Histoires de photographies 14.4.–30.1.<br />
Musée du quai Branly, 37, quai Branly Ex Africa –ı28.6.<br />
–ı2.5.<br />
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />
Président Wilson<br />
The Power of My Hands –<br />
Afriques(s)<br />
Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Picasso – Rodin –ı18.7.<br />
Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Carte Blanche à Anne Imhof –ı16.5.<br />
Pavillon de l’Arsenal, 21 Boulevard Morland<br />
Histoire naturelle des<br />
–ı11.4.<br />
l’architecture<br />
Centquatre, 5, rue Curial<br />
Circulation(s): Festival de la jeune –ı2.5.<br />
photographie européenne<br />
Concièrgerie, 2, bvd du Palais El Anatsui –ı5.4.<br />
Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550<br />
Children Power 2 Une exposition<br />
–ı25.4.<br />
interdite aux + de 18 ans<br />
Magnum Gallery, Paris, 19 rue Hégésippe Moreau,<br />
Morocco, Harry Gruyaert<br />
–ı2.4.<br />
*1 53 42 50 00<br />
Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Régina Demina –ı 2.5.<br />
Pontault-<br />
Combault<br />
Rennes<br />
Rochechouart<br />
Rodez<br />
Saint-Fons<br />
Sérignan<br />
Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la<br />
République, *170 054 982<br />
La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />
Commeurec<br />
Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />
Château, *5503 7777<br />
Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor<br />
Hugo<br />
Le Centre d’Arts Plastiques Espace Léon Blum, Rue de la<br />
Rochette, *092 027<br />
Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />
*67 323 305<br />
Daphné Le Sergent –ı 18.7.<br />
Jockum Nordström –ı 9.5.<br />
Michele Ciacciofera –ı 13.9.<br />
Gilles Barbier – Machines de<br />
–ı16.5.<br />
production<br />
Gabrielle Manglou –ı 24.4.<br />
Distance ardente<br />
–ı 9.5.<br />
La vie dans l’espace –ı 13.6.<br />
St-Etienne Musée d’Art Moderne St-Etienne, La Terrasse Éric Manigaud, Léa Belooussovitch –ı 15.8.<br />
Strasbourg Musée des Beaux-Arts Strasbourg, 2, place du Château, Avant le Musée… À quoi servaient –ı 2.8.<br />
*3 8852 5000<br />
les tableaux?<br />
Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Hélène Bertin –ı 30.4.<br />
Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte Marion Baruch –ı 30.5.<br />
Saison Afrique 2020 –ı 22.8.<br />
Vélizy- Micro Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 Les Résistantes –ı 7.5.<br />
Villacoublay<br />
Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Laure Prouvost –ı 16.5.<br />
d’Ascq<br />
Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la<br />
Libération<br />
Taysir Batniji –ı 22.8.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Italien *0039<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 I Macchiaioli –ı 6.6.<br />
Bologna Palazzo Pallavicini, Via San Felice 24, BO, *51 412 2665 Vitorio Corcos –ı27.6.<br />
Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Robert Breer –ı 5.6.<br />
BZ, *0471 971 626<br />
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella<br />
Collezione Würth<br />
–ı 24.4.<br />
Civitella<br />
d’Agliano<br />
La Serpara, *0761 914 071<br />
Samuele Vesuvio, Paul Wiedmer<br />
–ı 2.5.<br />
38 Künstler im Skulpturengarten –ı 1.6.<br />
Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 Boldini –ı 6.6.<br />
PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, La fotografia 1839–2020 –ı 2.5.<br />
*532 244 949<br />
Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Antonio Ligabue –ı 5.4.<br />
Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Henry Moore<br />
–ı18.7.<br />
Novella 10, FI<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 American Art 1961 – 2001 15.4.–22.8.<br />
Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654 Villa Romana Fellows <strong>2021</strong> –ı26.3.<br />
Forlì<br />
Complesso Monumentale di San Domenico, 2, Piazza Dante –ı 4.7.<br />
Guido da Montefeltro, *0543 712 659<br />
Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />
Michelangelo Buonarroti<br />
–ı 2.5.<br />
*10 562 440<br />
Disney – L’arte di raccontare storie –ı20.2.<br />
Lucca Lucca Center of Contemporary Art, Via della Fratta 36 La realtà svelata –ı 6.6.<br />
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Meran 1965 – 1990 –ı 13.6.<br />
Milano Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Frida Kahlo –ı5.5.<br />
Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Kasper Bosmans<br />
–ı14.5.<br />
*28 907 5394<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Simon Fujiwara –ı27.9.<br />
–ı13.6.<br />
Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />
*2 8846 7748<br />
FURLA SERIES #03: Nairy<br />
Baghramian<br />
La Triennale di Milano, Viale Alemagna 6, MI, *2 724 341 Enzo Mari –ı18.4.<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI<br />
Qhapaq Nan – La grande strada<br />
–ı25.4.<br />
Inca<br />
Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Carla Accardi<br />
–ı27.6.<br />
*2 8844 4061<br />
Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Luisa Lambri –ı 30.5.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Margaret Bourke-White –ı2.6.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Chen Zhen –ı6.6.<br />
Neïl Beloufa<br />
–ı18.7.<br />
Galleria Milano, via Manin 13, via Turati 14, MI Enzo Mari, Falce e martello –ı18.4.<br />
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Marco Belfiore, Lupo Borgonovo, –ı30.4.<br />
*2901 0068<br />
Elena Ricci, Federico Tosi<br />
Project Room: Gideon Rubin<br />
–ı30.4.<br />
Modena Museo della figurina, Corso Canalgrande, 103 Anime Manga –ı 12.5.<br />
Palazzina dei Giardini, Corso Canalgrande, *59 222 100 Willie Doherty –ı 16.5.<br />
Napoli Bosco di Capodimonte, Via Miano 4, *81 7410 080 Paolo La Motta –ı 19.9.<br />
Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />
Fondazione Morra Greco, Largo Avellino 17, *81 210 690 Ryan Mendoza –ı 31.5.<br />
Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Gli Etruschi –ı 31.5.<br />
Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi<br />
Settembrini, 79, NA<br />
Alessandro Mendini<br />
–ı 5.4.<br />
Rethinking Nature –ı 12.4.<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Lisetta Carmi –ı13.6.<br />
Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27, *49 875 6063 I Macchiaioli –ı 18.4.<br />
Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Design! Oggetti, processi,<br />
–ı30.6.<br />
esperienze<br />
Palazzo Tarasconi, Strada Luigi Carlo Farini 37, PR Antonio Ligabue –ı30.5.<br />
Pistoia Palazzo Buontalenti, Via de’Rossi 7, PT Aurelio Amendola –ı 25.7.<br />
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 141
Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı22.8.<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Elena Mazzi, Sara Tirelli, Giorgio<br />
–ı 18.4.<br />
Andreotta Calò<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Mollino/Insides: Enoc Perez,<br />
–ı30.5.<br />
Brigitte Schindler, Carlo Mollino<br />
Ruby Onyinyechi Amanze –ı 25.7.<br />
Rehang –ı 31.12.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Giacomo Balla, Lucio Fontana,<br />
–ı 20.6.<br />
Olafur Eliasson u.a.<br />
Patrizio di Massimo 1.4.–30.8.<br />
William Kentridge –ı 27.9.<br />
La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Banksy –ı 11.4.<br />
Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso, Benedikt Hipp, Jos De Gruyter,<br />
–ı 1.7.<br />
*687 2276<br />
Harald Thys, Apolonia Sokol<br />
Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Artisti che collezionano artisti –ı2.5.<br />
Il Mattatoio, 4 Piazza Orazio Giustiniani, RM Luigi Presicce –ı2.5.<br />
Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Villiger –ı27.6.<br />
MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, *6 7107 0400 (Editions) Mego 1995–2020 –ı6.6.<br />
Simone Carella<br />
–ı6.6.<br />
Soshiro Matsubara<br />
–ı13.6.<br />
Boy Vereecken<br />
–ı13.6.<br />
Nathalie Du Pasquier –ı 20.6.<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />
Guido Reni 2, *96 7350<br />
MAXXI Bvlgari Prize<br />
Dieci anni di MAXXI<br />
Aldo Rossi<br />
–ı 5.4.<br />
–ı29.8.<br />
–ı29.8.<br />
Senzamargine –ı 10.10.<br />
Museo dell’ Ara Pacis, Lungotevere in Augusta Josef Koudelka –ı16.5.<br />
Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, *67 611 Navin Rawanchaikul –ı2.5.<br />
Johan Creten<br />
–ı23.5.<br />
Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />
Caravaggio<br />
–ı5.4.<br />
Corso Bettini 43<br />
Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8, *425 46 0093 Arte e musica dal simbolismo alle –ı27.6.<br />
avanguardie<br />
San Giovanni La Fondazione La Verde-La Malfa, Via Sottotenente Pietro Ettore Frani<br />
–ı11.4.<br />
Punta (CT) Nicolosi 29<br />
Torino Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Space Oddity –ı2.5.<br />
OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Jessica Stockholder –ı2.5.<br />
PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />
Arahmaiani<br />
–ı25.4.<br />
*11 318 2235<br />
Polo Reale, Palazzo Chiablese, Piazza San Giovanni, 2 Roberto Capa –ı 30.5.<br />
Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Paolo Pellegrin –ı 20.10.<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO,<br />
Lihi Turjeman<br />
–ı17.4.<br />
*11 429 0085<br />
Venezia Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 C’era una volta la peste –ı2.5.<br />
Bruce Nauman<br />
–ı9.1.<br />
Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Andrea Facco –ı31.8.<br />
Palazzo Maffei, Casa Museo/Piazza Erbe 38–38A, VR, La scienza nascosta nell’arte<br />
–ı15.6.<br />
*45 511 85 29<br />
Vicenza Fondazione Coppola, Corso A. Palladio 1, VI, *444 043272 Markus Schinwald –ı31.5.<br />
Liechtenstein *0423<br />
Vaduz<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077<br />
What do we want to keep?<br />
–ı 25.4.<br />
Aus der Sammlung: Regina Marxer –ı 16.5.<br />
Hauptsache Malerei –ı 10.10.<br />
Katrin Hotz, Maja Rieder, Katharina –ı 16.5.<br />
Anna Wieser<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Luxemburg *0352<br />
Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,<br />
rue Notre Dame, *50 45<br />
Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Monaco *0377<br />
L’homme gris –ı 6.6.<br />
Leonor Antunes<br />
–ı 5.4.<br />
William Kentridge –ı 30.8.<br />
Monaco<br />
Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse<br />
Grace, *98 981 962<br />
Shimabuku – La Sirène de 165<br />
mètres et autres histoires<br />
–ı 3.10.<br />
Niederlande *0031<br />
Amsterdam Stedelijk Museum, Museumplein Ulay was here –ı 18.4.<br />
Charlotte Prodger –ı 25.4.<br />
Surinamese School –ı 31.5.<br />
Bruce Nauman 27.3.–15.8.<br />
Österreich *0043<br />
Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Emilio Vedova – Arnulf Rainer –ı 5.4.<br />
Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Pamela Rosenkranz 27.3.–4.7.<br />
Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Monika Helfer, Sabine Morgenstern –ı 12.5.<br />
Dornbirn FLATZ Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Anna und Maria Ritsch –ı 12.6.<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9 Claudia Comte –ı 18.4.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Was sein wird – Von der Zukunft zu 9.4.–31.10.<br />
den Zukünften<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Julije Knifer –ı 25.4.<br />
Artepari, Peter-Tunner-Gasse 60, *676 519 0066 Anna-Maria Bogner –ı 3.4.<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Die letzten Europäer –ı 3.10.<br />
Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Eine Heimsuchung aus der Zukunft / –ı 10.4.<br />
A Haunting from the future<br />
Klagenfurt Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8,<br />
fokus sammlung 06 –ı 2.5.<br />
*50 5363 0542<br />
Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a Volltreffer! –ı 1.11.<br />
Schätze aus 20 Jahren –ı 30.1.<br />
Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3<br />
Patricia Piccinini – Embracing the<br />
Future<br />
27.3.–3.10.<br />
Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
*69988796723<br />
Lustenau<br />
DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />
Pontenstraße 20<br />
Jürgen Wolff<br />
Orestes Campos, Friedensreich<br />
Hundertwasser<br />
–ı 31.3.<br />
–ı 31.3.<br />
Jürgen Nauser 1.4.–30.6.<br />
Rogelio Gonzalez Hartmann 1.4.–30.9.<br />
Bauerbe Lustenauer Stickerhäuser –ı18.4.<br />
Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Neue Arbeiten –ı 5.9.<br />
Salzburg Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-<br />
Marina Faust –ı 5.4.<br />
Philharmonikergasse 9<br />
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg,<br />
Mönchsberg 32<br />
Fiona Tan<br />
–ı 2.5.<br />
Harun Farocki, Florentina Pakosta –ı 24.5.<br />
Not Vital –ı 13.6.<br />
Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Simon Lehner –ı30.4.<br />
↗ www.artlog.net<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 143
im FOTOHOF archiv: Salzburg –<br />
–ı 3.6.<br />
Bilder aus dem Archiv 1930–2020<br />
Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3<br />
... Line as Thought, Lines as<br />
–ı 25.4.<br />
Universe ...<br />
Marlies Pöschl – Les Maintenants –ı 25.4.<br />
Omer Fast – The Invisible Hand –ı 31.12.<br />
Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Faces –ı 24.5.<br />
Xenia Hausner –ı 15.8.<br />
das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Stress Rehearsal –ı 27.3.<br />
Lina Hermsdorf –ı 1.5.<br />
Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Nach uns die Sintflut –ı 5.4.<br />
Herwig Turk –ı 16.5.<br />
Kunsthalle Wien Karlsplatz, Treitlstrasse 2 Abiona Esther Ojo, Huda Takriti –ı 28.3.<br />
Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Želimir Žilnik – Shadow Citizens –ı 18.4.<br />
Cybernetics of the Poor –ı 25.4.<br />
Portugal *0351<br />
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />
Museumsplatz 1<br />
Ingeborg Strobl<br />
–ı 11.4.<br />
Andy Warhol –ı 30.5.<br />
Hugo Canoilas –ı 20.6.<br />
Heimo Zobernig –ı 15.8.<br />
James Coleman –ı 30.8.<br />
Ane Mette Hol – Im Werden 22.4.–5.9.<br />
Enjoy – die mumok Sammlung<br />
–ı 16.1.<br />
im Wandel<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Lukas Hochrieder –ı 31.3.<br />
Im Schatten von Bambi –ı 19.9.<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 Tess Jaray, František Lesák –ı 11.4.<br />
Yuji Agematsu – 2020 –ı 20.6.<br />
Daniel Dewar, Grégory Gicquel –ı 20.6.<br />
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 posterwachsen –ı 20.4.<br />
Galerie Wolfrum, Augustinerstr. 10 Glück –ı 30.4.<br />
Porto Museu Serralves, Rua D. João de Castro, 210 Louise Bourgeois –ı20.6.<br />
Schweden *0046<br />
Stockholm Nationalmuseum Schweden, S. Blasieholmshamnen 2,<br />
*8 666 4250<br />
Spanien *0034<br />
The exhibition 18 th century<br />
–ı11.4.<br />
Badajoz Meiac Glenda León –ı 31.3.<br />
Em Perspetiva –ı 31.3.<br />
Algoritmia –ı 2.5.<br />
Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Isaki Lacuesta –ı 30.4.<br />
Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />
6–8, Barcelona<br />
So Lazy – Elogio del derroche<br />
El sueño americano: Del Pop a la<br />
actualidad<br />
–ı 18.4.<br />
–ı 13.6.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Mart –ı 11.7.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Shuruq Harb – The Jump –ı 28.3.<br />
Tapies als 30 –ı 6.6.<br />
John Akromfrah –ı 6.6.<br />
Fundaçio Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Miró – Adlan –ı 4.7.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Claudia Andujar –ı 23.5.<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Plaga –ı 2.4.<br />
Fina Miralles –ı 5.4.<br />
Felix Gonzalez-Torres – Política de –ı 12.9.<br />
la relació<br />
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc La guerra infinita – Antoni Campañà –ı 18.7.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Diàlegs intrusos – Tot és present –ı 7.11.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Picasso. Los cuadernos –ı 5.4.<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Anna Oswaldo Cruz: Persona –ı 23.5.<br />
Joseph Beuys –ı 23.5.<br />
Nanni Balestrini –ı 23.5.<br />
Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Marcos Cárdenas –ı10.4.<br />
Magí Puig 15.4.–12.6.<br />
Adn galería, Enric Granados, 49<br />
Mounir Fatmi – The Observer<br />
–ı30.4.<br />
Effect<br />
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Pedro G. Romero: La Posada –ı30.4.<br />
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Caio Reisewitz –ı 15.5.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171<br />
Lucía C. Pino – Makebelieve<br />
–ı30.5.<br />
Neuromancer<br />
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Alazne Zubizarreta –ı30.4.<br />
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Olafur Eliasson: In real life –ı 4.4.<br />
Kandinsky –ı 23.5.<br />
Alex Reynolds –ı 13.6.<br />
Bilbao y la pintura –ı 29.8.<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Mendiburu – Materia y memoria 14.4.–5.9.<br />
Muntadas – La ciudad vacía –ı 15.9.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Agustín Ibarrola –ı 4.7.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n Bio-lectures – Reflexions<br />
–ı 13.6.<br />
de l’entorn natural i rural<br />
contemporani<br />
Córdoba<br />
–ı 18.5.<br />
Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba,<br />
*957 498 413<br />
Desplazamientos – Diásporas de<br />
Yemen<br />
Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Cuixart: los años cruciales<br />
(1955–1966)<br />
Grabados de Picasso: Picasso y<br />
el circo<br />
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />
121, *985 185 577<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />
*97 222 3305<br />
–ı30.5.<br />
–ı30.5.<br />
Cuando las mariposas del alma<br />
–ı 24.4.<br />
baten sus alas<br />
Arte asturiano en residencia 2020 –ı 19.5.<br />
Food – La utopia de la proximitat –ı30.5.<br />
Museu D’Art, Pujada de la Catedral 12, Gerona Camins: Enric Ansesa –ı 5.4.<br />
Artigau 27.3.–12.9.<br />
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Matías Costa –ı 6.6.<br />
Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />
*948 361 457<br />
Habitación: 6+4 –ı 18.4.<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />
Las Palmas<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, León<br />
Dance? –ı 18.7.<br />
Núñez & Núñez: Surrealismo<br />
1974–1977<br />
–ı30.5.<br />
José-Miguel Ullán –ı 26.9.<br />
Valcárcel Medina –ı 26.9.<br />
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Lara Almarcegui – Graves –ı30.5.<br />
Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, El universo de Jean Prouvé –ı 13.6.<br />
*91 330 7300<br />
Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Hassan Fathy: a contracorriente –ı 16.5.<br />
Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />
*91 588 5834<br />
Bajo la superficie<br />
–ı 11.4.<br />
Manolo Paz: Los mares del mundo –ı 25.4.<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Materia gris –ı 9.5.<br />
Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Banksy – The Street is a Canvas –ı 9.5.<br />
Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Magnum: el cuerpo observado –ı 4.4.<br />
Fundación Juan March, Castelló 77 Ad Reinhardt –ı 27.6.<br />
AGENDA // ÖSTERREICH / PORTUGAL / SCHWEDEN / SPANIEN 145
Madrid/<br />
Mostoles<br />
Málaga<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />
*91 581 6100<br />
Tomoko Yoneda<br />
Alexéi von Jawlensky<br />
–ı 9.5.<br />
–ı9.5.<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Buckminster Fuller –ı18.4.<br />
Joanie Lemercier<br />
–ı25.7.<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Carme Pinós: Escenarios para la vida –ı 9.5.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />
La bondadosa crueldad. León<br />
–ı 12.4.<br />
Ferrari<br />
Niño de Elche –ı 26.4.<br />
Charlotte Johannesson 7.4.–16.8.<br />
Trilogía marroquí 1950–2020 31.3.–27.9.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Georgia O’Keeffe 20.4.–8.8.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Anna-Eva Bergman –ı 17.5.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Guillermo Pérez Villalta –ı 25.4.<br />
Tabacalera. Espacio Promoción del Arte, Embajadores,<br />
51, Madrid<br />
Un momento atemporal<br />
–ı 4.4.<br />
Jorge Conde –ı 4.4.<br />
Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Carmela García: Autoras de utopías –ı 2.5.<br />
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11,<br />
Hreinn Fridfinnsson –ı 24.4.<br />
*91 308 0468<br />
Galería Marlborough, Orfila 5 Pablo Armesto –ı 17.4.<br />
Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Jorge Galindo –ı 24.4.<br />
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Agnieszka Polska –ı 4.4.<br />
Generación <strong>2021</strong> –ı 9.5.<br />
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />
*91 276 0221<br />
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />
s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />
Cecilia Vicuña<br />
Javier Utray<br />
–ı11.7.<br />
–ı11.7.<br />
Dar la cara<br />
–ı 2.5.<br />
De Miró a Barceló –ı 6.2.<br />
Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Aaron: Soy mi jardín –ı 4.4.<br />
Francis Alÿs –ı 25.4.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 James Turrell –ı 6.6.<br />
Miquel Barceló –ı 4.9.<br />
Caixa Forum, Plaza Weyler 3 Non finito – El arte de lo inacabado 8.4.–15.8.<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 Teresa Margolles –ı 28.3.<br />
Núria Marquès –ı 4.4.<br />
Rafael Tur Costa –ı 18.4.<br />
Memoria de la defensa:<br />
–ı 26.9.<br />
arquitecturas físicas y mentales<br />
La utopía paralela 16.4.–26.9.<br />
–ı 5.6.<br />
Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />
Baleares<br />
Descubrimientos Millares,<br />
1959–1972<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Bleda y Rosa: Origen –ı 25.4.<br />
Carlos León: Fracturas –ı 4.5.<br />
Maddi Barber –ı 30.5.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
Sevilla<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />
Sebastian 10, *92 284 9057<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López<br />
Pintado, Sevilla<br />
Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la<br />
Cartuja, Sevilla<br />
Luis Palmero – Escalas<br />
Céline Condorelli – Dos años de<br />
vacaciones<br />
Cultivar incertezas<br />
Breaking the Monument<br />
Pauline Oliveros<br />
Espejos, dentro y fuera de la<br />
realidad<br />
Entre las formas que van hacia la<br />
sierpe…<br />
–ı 9.5.<br />
–ı 13.6.<br />
–ı 23.5.<br />
–ı13.6.<br />
–ı13.6.<br />
–ı 6.6.<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Como solíamos… –ı 11.4.<br />
Robert Rauschenberg<br />
–ı 18.4.<br />
Trisha Brown<br />
Azucena Vieites<br />
–ı30.5.<br />
–ı 9.5.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Mona Hatoum 16.4.–12.9.<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Chema Madoz –ı 2.5.<br />
Soledad Sevilla –ı 2.5.<br />
Pintura: Renovación permanente –ı 29.8.<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 June Crespo –ı 2.5.<br />
Juncal Ballestín –ı 16.5.<br />
4 Proxectos –ı 29.8.<br />
Din Matamoro 16.4.–12.9.<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Juncal Ballestín –ı 23.5.<br />
Katinka Bock –ı 12.9.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Susan Philipsz –ı 1.9.<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Henry Taylor –ı6.6.<br />
Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Paloma Varga Weisz –ı 20.4.<br />
Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Don McCullin –ı 9.5.<br />
London Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Hamed Maiye, Adama Jalloh –ı 19.9.<br />
Greater London<br />
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Yu Ji –ı 25.4.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Mercedes Azpilicueta –ı 28.3.<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Charles Gaines –ı 1.5.<br />
–ı 31.3.<br />
Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington<br />
Place<br />
Research Network: Global<br />
Re-Visions<br />
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 To Dream Effectively (group show) –ı 25.4.<br />
Sea Essex<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Damien Hirst –ı1.4.<br />
Australien *0061<br />
Berriedale<br />
Tasmania<br />
Mona, 655 Main Road Jonathan Delachaux –ı 5.4.<br />
China *0086<br />
Beijing Galerie Urs Meile, No. 104, Caochangdi Cun, *10 6433 0203 Snapshot –ı 2.5.<br />
Elfenbeinküste *0225<br />
Abidjan<br />
Ghana *0233<br />
Accra<br />
Südafrika *0027<br />
Kapstadt<br />
LouiSimone Guirandou Gallery, Avenue Jean Mermoz<br />
prolongée Rue C27, (close to the Goethe Institut) Cocody<br />
Mermoz<br />
ADA contemporary art gallery, Villaggio Vista, North<br />
Airport Road, Airport Residential Area<br />
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />
S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />
Vereinigte Staaten *0001<br />
Dominique Zinkpè –ı 10.4.<br />
Zandile Tshabalala –ı 26.3.<br />
Senzeni Mthwakazi Marasela –ı 2.5.<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Mary Weatherford –ı 2.5.<br />
Cy Gavin 30.3.–11.7.<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />
*510 642 0808<br />
Ron Nagle: Handsome Drifter<br />
–ı 28.3.<br />
Art Wall: Edie Fake –ı 27.6.<br />
Rosie Lee Tompkins: A<br />
–ı 18.7.<br />
Retrospective<br />
Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. I’m yours: Encounters with Art in<br />
Our Times<br />
–ı 23.5.<br />
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH / AUSTRALIEN / CHINA / ELFENBEINKÜSTE / … 147
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
Paper Stories, Layered Dreams<br />
Collecting Stories: The Invention<br />
of Folk Art<br />
–ı 17.10.<br />
–ı9.1.<br />
Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. The long dream –ı2.5.<br />
Unfinished business<br />
–ı4.6.<br />
Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Stories from Storage –ı16.5.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Senga Nengudi –ı 11.4.<br />
Paris to Hollywood –ı 18.7.<br />
Detroit<br />
Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />
Ave, *313 832 6622<br />
Motor City Underground<br />
–ı 18.4.<br />
Black Art Library –ı 18.4.<br />
Dual Vision –ı 8.8.<br />
Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Elizabeth Murray, Jessi Reaves –ı16.5.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross<br />
Allora & Calzadilla: Specters of<br />
–ı 20.6.<br />
Noon<br />
Virginia Jaramillo<br />
–ı3.7.<br />
Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />
Marking Time: Art in the Age of<br />
–ı4.4.<br />
*718 784 2084<br />
Mass Incarceration<br />
Niki de Saint Phalle –ı 6.9.<br />
Los Angeles Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Amy Sherald 20.4.–6.6.<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Michaela Eichwald –ı 16.5.<br />
Five Ways In: Themes from<br />
–ı 1.1.<br />
the Collection<br />
New York AKC Museum of the Dog, 101 Park Avenue, NY Hollywood Dogs –ı11.4.<br />
BRIC House, 647 Fulton Street, NY Latinx Abstract exhibit –ı1.5.<br />
Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />
Shaun Leonardo –ı 30.5.<br />
165 th Street<br />
Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Climate in Crisis –ı 20.6.<br />
John Edmonds<br />
–ı8.8.<br />
KAWS: What Party<br />
–ı5.9.<br />
El Museo del Barrio, 1230 Fifth Avenue, *212 831 7272 Estamos Bien – La Trienal 20/21 –ı26.9.<br />
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Francisco Goya –ı2.5.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th Engineer, Agitator, Constructor<br />
–ı10.4.<br />
Street, NY<br />
Museum of the City of New York, 1220 5 th Avenue, NY New York Responds: The First Six –ı 11.4.<br />
Months<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery<br />
Grief and Grievance: Art and<br />
–ı 13.6.<br />
Mourning in America<br />
S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Away from the Easel: –ı 19.9.<br />
The Shed, West 30 th Street 545, NY Howardena Pindell –ı 13.4.<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Working Together –ı 28.3.<br />
Salman Toor –ı 4.4.<br />
Making Knowing: Craft in Art,<br />
–ı 6.2.<br />
1950–2019<br />
apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Ownness 11.4.–8.5.<br />
Queer-y-ing the Arab –ı 15.5.<br />
Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street, NY, Lucas Blalock: Florida, 1989<br />
–ı10.4.<br />
*212 931 0711<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Paul McCarthy, Roni Horn –ı 10.4.<br />
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street François Morellet –ı7.4.<br />
Vito Schnabel New York, Clarkson Street 43, NY Robert Nava: Angels –ı 10.4.<br />
Philadelphia Pennsylvania Academy of the Fine Arts, North Broad Taking Space<br />
–ı11.4.<br />
Street 118, PA<br />
Salem Peabody Essex, Museum, Essex Street 161, MA The Salem Witch Trials 1692 –ı4.4.<br />
San Francisco Asian Art Museum, Larkin Street 200, CA Jean Shin: Pause –ı 10.11.<br />
Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Theaster Gates, Cauleen Smith –ı23.5.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Messen und Auktionen<br />
Zürich Schuler Auktionen, Seestr. 341 März Auktion 22.3.–26.3.<br />
Brüssel Tour & Taxis, Avenue du port 86c Art Brussels 38 th 23.4.–25.4.<br />
Wien Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, *1 996 2033 SPARK Art Fair Vienna <strong>2021</strong> 6.5.–9.5.<br />
Lissabon Cordoaria, Av. Da India ARCOlisboa 13.5.–16.5.<br />
Hong Kong HKCEC Convention and Exhibition Centre, 1 Harbour Road,<br />
Wanchai<br />
Art Basel Hong Kong <strong>2021</strong> 21.5.–23.5.<br />
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→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />
sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />
Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />
jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />
AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 149
Horizonte<br />
17. <strong>April</strong> –20. Juni <strong>2021</strong><br />
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bis 25.04.<strong>2021</strong><br />
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150 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong><br />
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bis 25. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
Kunst Raum Riehen<br />
Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
Gruppenausstellung zum Thema Wald<br />
mit Yann Amstutz, Julian Charrière,<br />
Teresa Chen, Marianne Engel, Alex Hanimann,<br />
Angela Lyn, Marcus Maeder, Luca Mengoni,<br />
Nico Müller, Felix Studinka, Esther van der Bie<br />
Kunsthaus Grenchen<br />
6. März bis 15. August <strong>2021</strong><br />
Bahnhofstrasse 53 | CH-2540 Grenchen<br />
Mi bis Sa 14–17 Uhr | So 11–17 Uhr<br />
Feiertage siehe kunsthausgrenchen.ch<br />
KUNSTMUSEUM<br />
SOLOTHURN<br />
2. März bis 24. Mai <strong>2021</strong><br />
Claudio Moser<br />
Gegen Osten<br />
Werke 1995 bis 2020<br />
2. März bis 24. Mai <strong>2021</strong><br />
Fritz Baumann<br />
Johanna Fülscher<br />
Otto Morach<br />
Ein künstlerischer Austausch<br />
2. März bis 15. August <strong>2021</strong><br />
Krieg und (falscher)<br />
Frieden<br />
Aus der Sammlung<br />
Schweizer Kunst 1939–1945<br />
Bartolomeo Passarotti · Der Eierdieb, um 1570,<br />
Öl auf Leinwand, 87,5 x116,5 cm<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
CH-4500 Solothurn<br />
Telefon 032 624 40 00<br />
Di –Fr 11–17 Uhr, Sa +So 10–17 Uhr<br />
www.kunstmuseum-so.ch<br />
AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 151
Mit: Anouk, James Bantone,<br />
Timothée Calame, Stefania<br />
Carlotti, Lara Dâmaso,<br />
Gritli Faulhaber, Matheline<br />
Marmy, Lou Masduraud,<br />
Anita Mucolli, Philip Ortelli,<br />
Jessy Razafimandimby,<br />
Tina Reden, Manuel Schneider,<br />
Mina Squalli-Houssaïni,<br />
Gaia Vincensini, Isadora<br />
Vogt und Julia Znoj.<br />
Kiefer<br />
Hablitzel |<br />
Göhner<br />
Kunstpreis<br />
2020<br />
03.03. – 20.06.<strong>2021</strong><br />
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Anyma, Pietro Beatrice, Ted Davis,<br />
Quentin Destieu & Sylvain<br />
Huguet (Dardex), Asi Föcker,<br />
Jonathan Frigeri, Manuela Imperatori,<br />
Martina Lussi, Christian Marclay,<br />
!Mediengruppe Bitnik, mobileskino,<br />
Mariane Moula, Alexandra Navratil,<br />
Andrea Saggiomo, Sarina Scheidegger<br />
& Rodrigo Toro Madrid, Strotter Inst.,<br />
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das kulturfernsehen imnetz<br />
BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 153
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6. März bis 16. Mai <strong>2021</strong><br />
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<strong>2021</strong><br />
Aktuellste<br />
Infos: www.<br />
nidwaldnermuseum.ch<br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
www.nidwaldnermuseum.ch<br />
27. März bis 2. Mai<br />
Maureen Kägi /<br />
Stefanie Kägi /<br />
Esther Stewart<br />
«Secret Sisters»<br />
Romana Del Negro<br />
Pigmentzeichnungen<br />
Eröffnung: siehe unsere Webseite<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
6. März bis 25. <strong>April</strong><br />
Cantonale<br />
BERN<br />
JURA<br />
KUNSTHAUS<br />
INTERLAKEN<br />
6. März bis 25. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
MI–SA, 14.00–17.00 h | SO, 11.00–17.00 h<br />
Montag + Dienstag + 2.4.<strong>2021</strong> geschlossen<br />
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Kunstsammlung 9320 Arbon TG<br />
www.artbon.ch sammlung@artbon.ch<br />
Besichtigungen auf Anfrage<br />
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Maya Hottarek & Camille Kaiser,<br />
Camille Dumond & Tina Reden<br />
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www.can.ch #cancentredartneuchatel<br />
@cancentredartneuchatel<br />
INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ 155
Galerie La Ligne<br />
Hanna Roeckle<br />
New Works<br />
6. März –17. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Heinrichstrasse 237, 8005 Zürich<br />
Tel. + 41(0)43 205 28 29<br />
Do-Fr 13–18.30 / Sa 12-17 Uhr<br />
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09.04.11.04.21<br />
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Rückfragen und Bewerbung an:<br />
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Anmeldeschluss: Montag, 10. Mai <strong>2021</strong> (Eintreffen der Bewerbung)<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />
info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />
www.artlog.net<br />
Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Web App: www.artlist.net<br />
Redaktion<br />
Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />
Deborah Keller (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />
Satz/Druck/Papier<br />
FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Neufrankengasse 4<br />
CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
Autor/innen dieser Ausgabe<br />
Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Angelika Maass,<br />
(AMA), Giulia Bernardi (GB), Iris Kretzschmar (IKR), Kristin<br />
Schmidt (KS), Niklaus Oberholzer (NO), Peter Polter (PP),<br />
Roberta De Righi (RDR), Stephanie Manthey (SM), Selma Meuli<br />
(SME), Valeska Marina Stach (VS)<br />
ABONNEMENTE<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />
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ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
5Mai 23.04.<strong>2021</strong> 24.03.<strong>2021</strong><br />
6Juni 28.05.<strong>2021</strong> 30.04.<strong>2021</strong><br />
7-8 Juli/August 02.07.<strong>2021</strong> 02.06.<strong>2021</strong><br />
9September 27.08.<strong>2021</strong> 28.07.<strong>2021</strong><br />
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Auflage<br />
Druckauflage ca. 9000 Exemplare<br />
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Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />
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Sandra Verardo, Administration<br />
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FACHMEDIEN<br />
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ISSN 1013 – 69 40<br />
159
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Der Rochendieb<br />
Jagalchi-Fischmarkt, Busan (Südkorea), 12.9.2008. Foto SH<br />
Er tut so, als wäre er ein Flaneur, ein Tourist, der sich ohne Ziel und Absicht auf die<br />
Terrasse des Fischmarktes am Hafen von Busan verirrt hat. Seine Hände sind vor<br />
dem Bauch verschränkt, sein Oberkörper ist leicht in Rückenlage gekippt und seine<br />
Nase schwingt sich mal nach links in den Wind, schnuppert dann nach rechts in<br />
den Himmel. Gemütlich schlendert er dem Geländer entlang, an dessen Streben die<br />
Händler aufgeschnittene Rotbrassen und ausgeweidete Rochen in allen Grössen<br />
zum Trocknen aufgehängt haben. Breitbeinig stellt er sich vor den Fischerbooten auf,<br />
wirft einen sehr interessierten Blick auf deren Funktürme, Kräne und Winden.<br />
Zufällig baumelt grad da, wo er steht, eine besonders schöner Rochen. Nun streift<br />
er sich den Rucksack von der Schulter, schielt kurz über den Kragen nach hinten, zieht<br />
ruhig den Reissverschluss auf, stülpt den Ranzen von unten her über den Fisch und<br />
entzurrt elegant das Befestigungsband. Doch dann will das Viech nicht ganz in den<br />
Rucksack passen und plötzlich schwellen die Muskeln des Mannes an, rauscht ihm<br />
die Hitze ins Gesicht, beginnt er nervös an dem steifen Knorpelkörper herumzuquetschen,<br />
den widerborstig zuckenden Rücken in die Lücken des Sacks zu drücken, an<br />
Stoff und Verschluss zu zerren. Einen Augenblick fürchte ich schon, das tote Tier entschlipfe<br />
im nächsten Moment seinen Händen und trolle über die Planken der Terrasse<br />
wie die Eier des Diebs, den<br />
um 1570 in flagranti oder vielmehr<br />
in pingenti erwischt hat. Doch dann gibt der Rochen mit einem hörbaren Knacksen<br />
nach – und ist verschwunden. Bei Hermes, was für eine Erleichterung! Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). herzog@hoio.org<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 18.4. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2021</strong>
3. MÄRZ – 2. MAI <strong>2021</strong><br />
LOST IN AMERICA<br />
Michael Asher, Carver Audain, John Steuart Curry, Sam Durant, Jimmie Durham, Andrea Fraser, Dan Graham,<br />
Renée Green, Calla Henkel / Max Pitegoff, Mike Kelley, Ken Lum, Caitlin MacBride, Jill Magid, Adrian Piper, Martha Rosler,<br />
Cameron Rowland, Robert Venturi / Denise Scott Brown, Jessica Vaughn, Marisa Williamson - kuratiert von John Miller<br />
Eine Ausstellung des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) in Kooperation mit dem Museum im Bellpark Kriens<br />
WWW.BELLPARK.CH<br />
MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />
Luzernerstrasse 21, CH-6011 Kriens, Telefon 041 310 33 81 | Öffnungszeiten: Mi bis Fr 14–17 Uhr, Sa und So 11–17 Uhr<br />
Dan Graham, Jersey City, New Jersey, aus der Serie Homes for America, seit 1966, Siebdruck, Hrsg. / ed. Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., 1989, Privatsammlung, Berlin © photo: n.b.k. / Jens Ziehe