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WOLL Magazin 2020.4 Winter I Meschede, Bestwig, Olsberg

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Energisch für<br />

Erneuerbares<br />

Erneuerbare Energien etablieren sich auch im<br />

Hochsauerland immer mehr<br />

Sonja Heller<br />

S<br />

auerland – das Land der tausend Berge. Schweift der Blick über unsere schöne Heimat, fällt jedoch weit mehr<br />

als das ins Auge und man grübelt, es sei doch auch das Land von Wind und Wasser. Dass in den Elementen große<br />

Kraft liegt, nämlich die der Erneuerbaren Energien, erläuterte im Gespräch mit der <strong>WOLL</strong> der Energieberater der<br />

Verbraucherzentrale NRW am Standort Arnsberg, Carsten Peters.<br />

Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien werden sowohl<br />

zwischen als auch auf unseren Bergen produziert. Dabei ist die<br />

Windkraft der Vorreiter in der Stromproduktion des Kreises.<br />

Im Jahr 2018 war sie mit satten 54 Prozent an der Gesamtleistung<br />

beteiligt. Ihr folgt Biomasse, meistens in Form von Holzpellets,<br />

und Photovoltaik. Und obwohl das Hochsauerland<br />

über wundervolle Stauseen verfügt, erzeugen die knapp 100<br />

Wasserkraftanlagen nur acht Prozent des Stromertrags. Die<br />

Biogase liegen zwar mit unter einem Prozent auf dem letzten<br />

Platz, doch es sind Entwicklungen zu verzeichnen. So entstand<br />

2019 auf der Hellefelder Höhe eine der größten Biogasanlagen<br />

Deutschlands, die aus alltäglichen Bioabfällen Strom für über<br />

1100 Haushalte produziert.<br />

Engagement im Klimadorf Wallen<br />

Carsten Peters von der Verbraucherzentrale verzeichnet<br />

steigendes Interesse in der Bevölkerung und viel Engagement<br />

in dem Bereich. Als gelungenes Beispiel führt er das Klimadorf<br />

Wallen an. Hier beliefert ein Blockheizkraftwerk fast<br />

90 Prozent der 117 Haushalte mit Wärme. Sie stammt zu 40<br />

Prozent aus der Biogasanlage eines örtlichen Landwirts, den<br />

Rest liefert eine genossenschaftlich organisierte Hackschnitzelanlage.<br />

Finanziert wurde das Projekt per Crowdfunding. Und<br />

die Motivation für die Dorfbewohner aus Wallen? Das war der<br />

Klimawandel, erzählt Carsten Peters. Die Menschen, die in<br />

und mit der Natur leben, werden am direktesten mit den Auswirkung<br />

konfrontiert, beispielsweise mit den Dürresommern<br />

und den vom Borkenkäfer zerstörten Fichtenwäldern.<br />

CO2-Steuer ebenfalls Auslöser fürs Umdenken<br />

Es gibt einen weiteren Grund für immer mehr Beratungstermine<br />

bei Carsten Peters. „Ich verzeichne einen deutlichen<br />

Run auf Erneuerbare Energien wegen der CO2-Steuer“, so der<br />

Fachmann. 2021 werden sich durch die CO2-Steuer Gas- und<br />

Ölpreise verteuern, was viele Verbraucher über Alternativen<br />

nachdenken lässt. Unterstützt wird Umdenken auch durch<br />

staatliche Förderprogramme. Doch welche regenerative Energieform<br />

ist eigentlich für den Privathaushalt interessant? Als<br />

Klassiker führt der Energieberater die Holzpellet-Heizung an<br />

und die Solarthermie. Carsten Peters hält Holzpellets für die<br />

geeignetste Form der Erneuerbaren Energie bei uns im Hochsauerland.<br />

Nachdem so viel über den Klimaschutz gesprochen<br />

wurde, fragen wir nach der Ökobilanz der Holzpelletheizung.<br />

Pellets sind getrocknete Industrie-Sägespäne und Holzreste<br />

der Forstwirtschaft. „Da sind wir hier an der Quelle“, stellt<br />

Peters fest. Die Holzmasse wird unter hohem Druck zu gleich<br />

großen Stäbchen gepresst, die viel Energie enthalten und sehr<br />

platzsparend gelagert werden können. „Und auch das Käferholz<br />

wird verarbeitet“, nennt Carsten Peters einen weiteren,<br />

positiven Aspekt.<br />

Biomasse und Solarthermie optimal<br />

Bei der Solarthermie verzeichnet der Fachmann einen extremen<br />

Anstieg des Beratungsbedarfs. „Da ist Dynamik drin!“<br />

bekräftigt er. Bei der Solarthermie wird die Sonneneinstrahlung<br />

in Wärme umgewandelt und direkt im Haus zur Erhitzung<br />

von Trinkwasser und zur Unterstützung der Heizung<br />

genutzt. Doch Solar ist nicht nur im großen Stil interessant,<br />

auch das Interesse an Mini-Solaranlagen steigt. Diese kleinen<br />

Mini-Kraftwerke werden ohne großen Aufwand auf dem<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> 2020

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