2010 - Bottrop
2010 - Bottrop
2010 - Bottrop
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Die wirtschaftliche<br />
Betätigung der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsbericht<br />
<strong>2010</strong><br />
Berichtsjahr 2009
- 2 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber: Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Oberbürgermeister<br />
Redaktion: Fachbereich Finanzen<br />
Gerichtsstraße 10<br />
Postfach 10 15 54<br />
46215 <strong>Bottrop</strong><br />
Druck: Druckerei der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
November <strong>2010</strong>
- 3 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Seite<br />
Abkürzungsverzeichnis 6<br />
I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> 7<br />
II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung 7<br />
1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen 8<br />
2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen 12<br />
2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />
2.1.1 Regiebetrieb 12<br />
2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung 13<br />
2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts 13<br />
2.1.4 Betrieb gewerblicher Art / Hoheitsbetrieb 14<br />
2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form 15<br />
2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 15<br />
2.2.2 Aktiengesellschaft 16<br />
2.2.3 Eingetragene Genossenschaft 16<br />
III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 17<br />
1. Bestand der Beteiligungen 17<br />
2. Änderungen im Vergleich zum Beteiligungsbericht 2009 17<br />
3. Übersicht der Beteiligungen 18<br />
4. Zusammenstellung der Beteiligungen 19<br />
5. Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen 24<br />
6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen 26<br />
IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 28<br />
V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung 30<br />
1. Art und Weise der Berichterstattung 30<br />
1.1 Gegenstand des Beteiligungsberichtes 30<br />
1.2 Umfang der Darstellung 31
- 4 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Seite<br />
VI. Darstellung der Unternehmen 33<br />
Geschäftsbereiche:<br />
Versorgung:<br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 35 - 50<br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 51 - 60<br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 61 - 72<br />
4. RW Holding AG 73 - 82<br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 83 - 88<br />
Entsorgung:<br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 89 - 96<br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 97 - 106<br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 107 - 114<br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 115 - 132<br />
Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />
10. WIN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 133 - 146<br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 147 - 158<br />
12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 159 - 164<br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 165 - 176<br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 177 - 186<br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 187 - 192<br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland- 193 - 202<br />
Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />
Verkehr:<br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH 203 - 214<br />
Freizeit/Kultur:<br />
18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 215 - 224<br />
19. Revierpark Vonderort GmbH 225 - 232<br />
20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 233 - 242<br />
21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 243 - 248<br />
Wohnungsbau:<br />
22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 249 - 260<br />
23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 261 - 262<br />
24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 263 - 270<br />
Banken/Sparkassen:<br />
25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 271 - 280<br />
26. Volksbank Kirchhellen eG 281 - 282
- 5 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VII. Perspektiven 283<br />
Anhang<br />
Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussage- 284 - 286<br />
kraft der ausgewiesenen Kennzahlen und der<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung 287 - 297<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz 298
- 6 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
AG Aktiengesellschaft<br />
BEST <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR<br />
BgA Betrieb gewerblicher Art<br />
BGB Bürgerliches Gesetzbuch<br />
BGT <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH<br />
CVUA MEL AöR Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />
Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />
DEKS Duales Entsorgungssystem Karnap Städte<br />
e. V. eingetragener Verein<br />
e. G. eingetragene Genossenschaft<br />
ELE Emscher Lippe Energie GmbH<br />
GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft -gemeinnützige GmbH-<br />
GenG Genossenschaftsgesetz<br />
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
GVB Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen<br />
GZP Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH<br />
GG Grundgesetz<br />
GO NRW Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
GSB Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
HGB Handelsgesetzbuch<br />
MdL Mitglied des Landtages<br />
MdB Mitglied des Bundestages<br />
MGG Montan Grundstücksgesellschaft mbH<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
REL Lokalfunk Radio Emscher Lippe<br />
RWE Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH<br />
SpkG Sparkassengesetz<br />
Stv./stellv. Stellvertretende/r<br />
TEL Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />
TEUR Tausend Euro<br />
VEKS Verwertung und Entsorgung Karnap Städte<br />
VKA Verband der kommunalen Aktionäre des RWE<br />
VRR Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />
WiN WiN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />
WRB Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH
- 7 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> hat als Gebietskörperschaft für ihre Bürger eine Vielzahl von öffent-<br />
lichen Aufgaben zu erfüllen und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Bereiche ihrer<br />
Tätigkeit erstrecken sich auf die Bewirtschaftung der für die Gemeindeaufgaben erfor-<br />
derlichen Mittel (Haushaltswirtschaft) und den Betrieb wirtschaftlicher Unternehmen<br />
(Unternehmerwirtschaft). Sie ist somit ein Teil der örtlichen Wirtschaft.<br />
Die Stadt stellt durch diese vielfältige Aufgabenstellung sowohl mit ihrer Verwaltungs-<br />
tätigkeit als auch mit ihrer wirtschaftlichen Betätigung einen wesentlichen Wirtschafts-<br />
faktor der Region dar. Sie ist Auftraggeber der Wirtschaft, sie schafft Rahmenbedin-<br />
gungen für die Wirtschaft und trägt als zweitgrößter lokaler Arbeitgeber zum Wirt-<br />
schaftskreislauf bei.<br />
II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung<br />
Eine Begründung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden ist im wesentlichen<br />
im Auftrag zur Bedarfsdeckung der Bürger mit existentiell notwendigen Dienst- und<br />
Sachleistungen zu sehen. Die wirtschaftliche Betätigung ist verfassungsrechtlich durch<br />
das Grundgesetz und die Landesverfassung garantiert. Sie gehört zu dem in Artikel 28<br />
Abs. 2 des Grundgesetzes (GG) und Artikel 78 der Verfassung für das Land Nord-<br />
rhein-Westfalen geschützten Wesenskern der kommunalen Selbstverwaltung.<br />
1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen<br />
Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt richtet sich nach den Bestimmungen der<br />
§§ 107 ff. der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen (GO NRW).<br />
Die Gemeindeordnung unterscheidet zwischen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftli-<br />
cher Betätigung der Gemeinde.<br />
Als wirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 1 GO NRW den Betrieb von Un-<br />
ternehmen, "die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistun-<br />
gen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem Priva-<br />
ten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte."
- 8 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Voraussetzung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde ist u. a., dass<br />
1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und<br />
2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leis-<br />
tungsfähigkeit der Gemeinde steht,<br />
3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />
des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungs-<br />
netzen einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentlichen<br />
Zwecke durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />
werden kann.<br />
Als nichtwirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 2 GO NRW u. a. die Einrich-<br />
tungen für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner sowie Einrichtungen<br />
zum Umweltschutz (darunter auch Abwasser- und Abfallentsorgung).<br />
Während sich § 107 GO NRW auf die Gesamtheit aller kommunalen Aktivitäten un-<br />
abhängig von der wirtschaftlichen Zielsetzung und der Organisationsform (Regiebe-<br />
trieb, öffentlich oder privatrechtlich) bezieht, wird die für diesen Beteiligungsbericht<br />
wesentliche privatrechtliche Betätigungsform gesondert in § 108 GO NRW geregelt.
- 9 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Danach gelten als Voraussetzungen für die Gründung einer kommunalen Eigenge-<br />
sellschaft oder die Beteiligung an einem Unternehmen, dass<br />
1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und dieser im Ge-<br />
sellschaftsvertrag, in der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut<br />
festgeschrieben wird,<br />
2. die Wahl der Rechtsform gewährleistet, dass die Haftung der Gemeinde auf<br />
einen bestimmten Betrag begrenzt ist,<br />
3. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhält-<br />
nis zu ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />
4. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder<br />
unangemessener Höhe verpflichtet,<br />
5. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwa-<br />
chungsorgan, erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in<br />
anderer Weise gesichert wird,<br />
6. der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechend den Vorschriften des<br />
Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften bzw. entsprechend den<br />
Vorschriften für Eigenbetriebe aufgestellt und geprüft wird,<br />
7. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Dienstleistungen<br />
im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im Rahmen einer Schachtelbe-<br />
teiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den Anteil der Gemeinde<br />
bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt ist.<br />
8. Im Anhang zum Jahresabschluss die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr ge-<br />
währten Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nr. 9 des HGB der Mitglieder der<br />
Geschäftsführung und des Aufsichtsrates jeweils für jede Personengruppe<br />
sowie zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglie-<br />
des dieser Personengruppe unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne<br />
des § 285 Nr. 9 Buchstabe a des HGB angegeben werden.
- 10 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Erfüllung eines dringenden öffentlichen Zwecks stellt eine Hauptvoraussetzung<br />
kommunaler wirtschaftlicher Betätigung dar, jedoch wird auch eine betriebswirtschaft-<br />
liche Zielsetzung in den "Wirtschaftsgrundsätzen" des § 109 GO NRW definiert.<br />
Demnach ist die Führung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmen und Einrich-<br />
tungen so auszurichten, dass diese "einen Ertrag für den Haushalt abwerfen, soweit<br />
dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks nicht beeinträchtigt wird." Angestrebt<br />
wird dabei ein Jahresgewinn des Unternehmens, der neben den für die technische<br />
und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens notwendige Rücklagenbildung<br />
auch eine marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals ermöglicht. Die Erwirtschaftung<br />
eines Ertrages für den städtischen Haushalt wird somit zwar angestrebt, ist aber der<br />
öffentlichen Zwecksetzung stets nachgeordnet.<br />
Das Gesetz zur Stärkung der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden und Ge-<br />
meindeverbände im Bereich der Telekommunikationsleistungen vom 25.11.1997 soll<br />
den Gemeinden und Gemeindeverbänden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Betäti-<br />
gung in diesem Bereich eine größere Flexibilität gestatten. Vor der Entscheidung<br />
über die Gründungen von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Un-<br />
ternehmen im Sinne von § 107 Abs. 1 GO NRW ist der Rat auf der Grundlage einer<br />
Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen En-<br />
gagements zu unterrichten.<br />
Die Gesetzesänderung sieht in § 107 Abs. 1 Satz 1 GO NRW u. a. im Bereich der<br />
Telekommunikation für eine wirtschaftliche Betätigung nunmehr vor, dass die Beteili-<br />
gung einen dringenden öffentlichen Zweck erfordert und das der öffentliche Zweck<br />
durch andere Unternehmen ebenso gut und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Die<br />
Angemessenheit der Betätigung in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinde<br />
bleibt ergänzend bestehen.<br />
Zur Wahrung gleicher Wettbewerbschancen wird in § 108 Abs. 1 Ziffer 10 GO NRW<br />
ergänzend geregelt, dass „die Gemeinde für diese Unternehmen“ (Bereich Tele-<br />
kommunikation) „weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugs-<br />
konditionen in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten im Sinne von<br />
§ 87 GO NRW leisten“ darf.
- 11 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Um gemeinsam mit anderen Gemeinden bestimmte kommunale Aufgaben wahr-<br />
nehmen zu können, ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> Mitglied in verschiedenen Zweckverbän-<br />
den, wie z. B.<br />
Emschergenossenschaft<br />
Regionalverband Ruhr<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.<br />
Zweckverband KRZN<br />
Diese Zweckverbände sind nach dem Gesetz über kommunale Zusammenarbeit<br />
öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die den Gemeinden eine interkommunale<br />
Kooperation ermöglichen sollen. Auch die Betätigung in diesen Zweckverbänden<br />
hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, gilt aber nicht als wirtschaftliche Betä-<br />
tigung im Sinne der Gemeindeordnung.
- 12 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen<br />
Für die organisatorische Ausgestaltung kommunaler Unternehmen stehen<br />
öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Organisationsformen zur Verfügung.<br />
Das folgende Schaubild skizziert die Systematik der am häufigsten anzutref-<br />
fenden öffentlichen Betriebe:<br />
Öffentliche Betriebe<br />
in öffentlich-rechtlicher Form in privatrechtlicher Form<br />
- Regiebetrieb<br />
- Eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
- Eigenbetrieb<br />
- Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts<br />
2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />
2.1.1 Regiebetrieb<br />
- GmbH<br />
- GmbH + Co. KG<br />
- Aktiengesellschaft<br />
- Genossenschaft<br />
- rechtsfähige Stiftung<br />
- rechtsfähiger Verein<br />
- Kommanditgesellschaft<br />
Der Regiebetrieb ist ein rechtlich und wirtschaftlich unselbständiger Betriebs-<br />
zweig der Stadt. Seine Einnahmen und Ausgaben werden im Haushaltsplan<br />
veranschlagt und basieren auf der kameralistischen Einnahmen- und Aus-<br />
gabenrechnung. Für die Stadt <strong>Bottrop</strong> handelt es sich hierbei um den Ret-<br />
tungsdienst, die Parkhäuser <strong>Bottrop</strong>, die Abwasserbeseitigung, das Markt-<br />
wesen und das Friedhofswesen. Diese Einrichtungen sind sogenannte kos-<br />
tenrechnende Einrichtungen, die angelehnt an die erweiterte Kameralistik ei-<br />
ne jährliche Gebührenkalkulation und Betriebsabrechnung vorlegen.<br />
Regiebetriebe unterliegen aufgrund ihrer direkten Einbindung in die Verwal-<br />
tung der ständigen direkten Einflussnahme und Kontrolle.
- 13 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
Bei einem Eigenbetrieb handelt es sich um einen vermögensmäßig verselbständigten<br />
Betrieb mit eigener Betriebssatzung und eigenem Rechnungswesen<br />
(kaufmännisches Rechnungswesen), jedoch ohne eigene Rechtspersönlichkeit.<br />
Das Vermögen ist als Sondervermögen vom übrigen Vermögen der<br />
Gemeinde getrennt. Im Haushalt erscheint anstelle einer getrennten Veranschlagung<br />
von Einnahmen und Ausgaben nur noch das saldierte Nettoergebnis<br />
des Betriebes.<br />
Der Eigenbetrieb verfügt einerseits über besondere Leitungs- und Kontrollorgane<br />
(Betriebsleitung und Betriebsausschuss), untersteht andererseits dem<br />
Rat und dem Oberbürgermeister als Verwaltungschef.<br />
Bei den eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen handelt es sich um eine Einrichtung<br />
gemäß § 107 Abs. 2 S. 2 GO NRW. Das kommunale Wirtschaftsrecht<br />
lässt die Bildung einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung bei der Erfüllung<br />
sogenannter nichtwirtschaftlicher Tätigkeiten der Gemeinde zu.<br />
Seit dem 01.01.1997 führt die Stadt <strong>Bottrop</strong> den Bereich Bäder als eigenbetriebsähnliche<br />
Einrichtung. Zum 01.01.2001 wurden die Bereiche „Förderung<br />
des Sports“ und „Eigene Sportstätten“ mit dem Bereich „Bäder“ zusammengefasst.<br />
Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung führt nun den Namen <strong>Bottrop</strong>er<br />
Sport- und Bäderbetrieb.<br />
2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
Die rechtsfähige oder auch selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts ist eine<br />
Zusammenfassung von personellen und sachlichen Mitteln zur dauerhaften<br />
Verfolgung eines bestimmten öffentlichen Zwecks.<br />
Sparkassen waren entstehungsgeschichtlich zunächst rechtlich unselbständige<br />
Teile der Kommunalverwaltung mit dem Charakter eines Sondervermögens.<br />
Seit ihrer rechtlichen Verselbständigung im Jahre 1958 sind sie als<br />
rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts zu errichten. Daran hält das<br />
Recht des Landes Nordrhein-Westfalen fest<br />
Das SpkG normiert vielfache organisatorische, personelle und haftungsrechtliche<br />
Verknüpfungen zwischen den Gemeinden und Gemeindeverbänden als<br />
Gewährträger und den Sparkassen. Namentlich sind die Errichtung von Sparkassen<br />
Sache des Gewährträgers (§ 1 Abs. 1 SpkG).
- 14 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ferner hat der Hauptverwaltungsbeamte (§ 17 SpkG) des Gewährträgers entsprechend<br />
der Regelung des § 54 Abs. 2 GO NRW eine Beanstandungspflicht<br />
bei Beschlüssen des Verwaltungsrates, die das geltende Recht verletzen. Neben<br />
der allgemeinen Kommunalaufsicht besteht zudem eine staatliche Sparkassenaufsicht<br />
§§ 39 - 41 SpkG), die gemeinhin als Sonder-Kommunalaufsicht<br />
betrachtet wird.<br />
Im Gegensatz zur Geschäftstätigkeit der Privatbanken, die langfristig eine<br />
Steigerung der Gewinne anstreben, führen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute<br />
ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen, aber ohne Absicht<br />
der Gewinnmaximierung. Sie sind zugleich gemeinwohlorientiert.<br />
Mit der Novellierung der GO NRW wurde durch die Einfügung des § 114 a GO<br />
NRW der Gemeinde ermöglicht, Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts zu errichten<br />
oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche Einrichtungen<br />
im Wege der Gesamtnachfolge in rechtsfähige Anstalten des<br />
öffentlichen Rechts umzuwandeln.<br />
2.1.4 Betrieb gewerblicher Art/Hoheitsbetrieb<br />
Die Begriffe Betrieb gewerblicher Art (BgA) und "Hoheitsbetrieb" sind inhaltlich<br />
von den zuvor dargestellten juristischen Ausgestaltungen der wirtschaftlichen<br />
Betätigungsformen zu trennen und haben in diesem Zusammenhang nur<br />
steuerrechtliche Bedeutung. Während die privatrechtlichen Unternehmensformen<br />
kraft Rechtsform steuerpflichtig sind, greift die Steuerpflicht für Regieund<br />
Eigenbetriebe nur insoweit, als diese nicht überwiegend der Ausübung der<br />
öffentlichen Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe). Solche Betriebe werden steuerrechtlich<br />
als Betriebe gewerblicher Art bezeichnet.<br />
Übersicht über die BgA der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Bezeichnung<br />
Theater<br />
Vermessungs- und Katasterwesen<br />
Parkhäuser <strong>Bottrop</strong><br />
Kirmesveranstaltungen/Märkte<br />
Gutachterausschuss<br />
Saalbau
- 15 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form<br />
Aufgrund der Vorschriften über die Begrenzung der kommunalen Haftung nach § 108<br />
Abs. 1 Nr. 3 GO NRW ist die Wahl der privatrechtlichen Organisationsform einge-<br />
schränkt. Geeignete Rechtsformen wären demnach die Gesellschaft mit beschränk-<br />
ter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die eingetragene Genossen-<br />
schaft (eG). Bei der kombinierten Form einer GmbH & Co. KG ist die kommunale<br />
Beteiligung als Kommanditist (Teilhafter) möglich, nicht jedoch als Komplementär<br />
(Vollhafter). So ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Kommanditistin an der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher Lippe mbH Emscher-Lippe mbH & Co. KG beteiligt.<br />
Ist die Gemeinde im Besitz aller Geschäftsanteile einer Gesellschaft, so ist diese ei-<br />
ne kommunale Eigengesellschaft. Sind weitere Körperschaften oder auch Private an<br />
der Gesellschaft beteiligt, so spricht man von einer Beteiligungsgesellschaft.<br />
Neben den unmittelbaren Beteiligungen an Gesellschaften des privaten Rechts sind<br />
auch mittelbare Beteiligungen möglich, indem eine Gemeinde über die Beteiligung an<br />
einer Gesellschaft an einer weiteren Gesellschaft beteiligt ist.<br />
2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine mit Rechtspersönlichkeit<br />
ausgestattete Gesellschaft, an der sich die Gesellschafter mit Einlagen auf das<br />
Stammkapital beteiligen, ohne persönlich für die Schulden der Gesellschaft zu<br />
haften. Die Gesellschafter können die innere Struktur der Gesellschaft ohne wesent-<br />
liche Einschränkungen frei regeln. Dadurch kann die GmbH durch den Gesell-<br />
schaftsvertrag so ausgestattet werden, wie es dem jeweiligen Zweck der Gesell-<br />
schaft am besten entspricht.<br />
Als Organe besitzt die GmbH die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsfüh-<br />
rung. Es kann ein Aufsichtsrat gebildet werden.
- 16 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gemäß § 108 Abs. 4 Nr. 2 GO NRW darf sich eine Gemeinde an einem Unterneh-<br />
men oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform nur beteiligen, wenn der Rat den<br />
von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten Mitglie-<br />
dern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines Auf-<br />
sichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />
2.2.2 Aktiengesellschaft<br />
Ebenso wie die GmbH besitzt auch die Aktiengesellschaft (AG) eine eigene Rechts-<br />
persönlichkeit. Die Aktionäre erwerben ihre Rechte durch die Übernahme von Antei-<br />
len des in Aktien zerlegten Grundkapitals. Für Schulden der Gesellschaft haftet auch<br />
hier nur das Gesellschaftsvermögen. Im Gegensatz zur freien Gestaltung des Ge-<br />
sellschaftsverhältnisses in der GmbH enthält das Aktiengesetz umfangreiche bin-<br />
dende Regelungen und Formvorschriften, so daß für ergänzende Ausgestaltungen<br />
des Vertragsverhältnisses der Aktionäre untereinander wenig Raum bleibt.<br />
Als Organe besitzt die AG den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Hauptversamm-<br />
lung.<br />
2.2.3 Eingetragene Genossenschaft<br />
Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische Person und hat als solche<br />
Rechte und Pflichten. Sie ist nach § 1 Abs. 1 GenG eine Gesellschaft von nicht ge-<br />
schlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft<br />
ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezweckt. Eine unmit-<br />
telbare Inanspruchnahme der Genossenschaftsmitglieder für Verbindlichkeiten der<br />
Genossenschaft gibt es nicht, wobei allerdings durch Satzung Nachschusspflichten<br />
vereinbart werden können.<br />
Die Genossenschaft handelt durch die Organe Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder-<br />
versammlung.
- 17 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Bestand von Beteiligungen<br />
Das Schwergewicht der wirtschaftlichen Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> konzen-<br />
triert sich auf den öffentlichen Personennahverkehr, die Wirtschaftsförderung,<br />
die Wohnungswirtschaft sowie die Abfallentsorgung.<br />
Ergänzt wird die kommunale wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> durch<br />
weitere Beteiligungen, u. a. im Bereich der Freizeiteinrichtungen.<br />
Die Energieversorgung mit Strom und die Versorgung mit Gas, Fernwärme<br />
und Wasser hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> durch Wasserlieferungs-, Gesellschafts-,<br />
Konzessions- und Gestattungsverträge auf Dritte übertragen. Die Stadt Bott-<br />
rop ist am Energieversorger Emscher Lippe Energie GmbH mit 7 % beteiligt,<br />
an der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) mit<br />
5,61 %.<br />
2. Änderungen im Vergleich zum Beteiligungsbericht 2009<br />
Die <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH wurde Ende 2009<br />
liquidiert.
- 18 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsfeld<br />
Versorgung<br />
RWW GmbH<br />
5,61 %<br />
ELE GmbH<br />
7 %<br />
RWE AG<br />
0,09 %<br />
RWHolding AG<br />
0,16 %<br />
VkA GmbH<br />
0,63 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Entsorgung<br />
VEKS GmbH<br />
4,56 %<br />
WRB GmbH<br />
74,9 %<br />
GVB GmbH<br />
51 %<br />
BEST AöR<br />
100 %<br />
Übersicht Beteiligungsgesellschaften<br />
"Konzern" Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsfeld<br />
Dienstleistungen<br />
WIN Emscher<br />
Lippe GmbH<br />
5,75 %<br />
GAFÖG mbH<br />
12,5 %<br />
Gründerzentrumsgesellschaft<br />
Prosper 6 %<br />
Gesellschaft für<br />
Stadtmarketing<br />
74,77 %<br />
Flugplatzgesellschaft<br />
Schwarze Heide<br />
49 %<br />
Telekommunikationsgesellschaft<br />
Emscher-Lippe 8 %<br />
CVUA-MEL-AöR<br />
6,25 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Verkehr<br />
Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH<br />
10,73 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Freizeit /<br />
Kultur<br />
<strong>Bottrop</strong>er<br />
Bäderbetrieb<br />
( 100 % )<br />
Revierpark<br />
Vonderort GmbH<br />
25 %<br />
REL<br />
GmbH & Co. KG<br />
0,71 %<br />
Betriebsverwges.<br />
REL mbH<br />
6 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Wohnungsbau<br />
Gesellshaft für<br />
Bauen und Wohnen<br />
mbH 80 %<br />
Gem. Baugenossenschaft<br />
Kirchhellen 1,05 %<br />
Gem. Wohnungsgenossenschaft<br />
9,33 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Banken<br />
Sparkasse<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
( 100 % )<br />
Volksbank<br />
Kirchhellen eG<br />
( 0,003 % )
- 19 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. Zusammenstellung der Beteiligungen<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist an folgenden Unternehmen zum Teil unmittelbar und zum Teil<br />
mittelbar beteiligt.<br />
Überwiegend haben diese Unternehmen die Rechtsform der GmbH. Bei der Spar-<br />
kasse <strong>Bottrop</strong> und der BEST AöR die Rechtsform der öffentlich-rechtlichen Anstalt.<br />
Beteiligung an<br />
Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH<br />
Emscher-Lippe Energie GmbH<br />
(ELE)<br />
Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk<br />
AG<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
15.381.950 862.850<br />
= 5,61 %<br />
1.538.200<br />
= 10,00 %<br />
652.700<br />
= 4,24 %<br />
12.272.450<br />
= 79,78 %<br />
55.150<br />
= 0,36 %<br />
600,00<br />
= 0,01 %<br />
12.000.000 840.000<br />
= 7 %<br />
1.440.000.000<br />
RW Holding AG 74.362.859,52<br />
29.047.922 Aktien<br />
840.000<br />
= 7 %<br />
840.000<br />
= 7 %<br />
7.068.000<br />
= 58,9 %<br />
2.412.000<br />
= 20,1 %<br />
1.364.000<br />
= 0,09 %<br />
1.438.636.000<br />
= 99,91 %<br />
115.315<br />
45.045 Aktien<br />
= 0,16 %<br />
74.247.544,52<br />
29.002.877 Aktien<br />
= 99,84 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Mülheim<br />
Stadt Gladbeck<br />
RWE Aqua GmbH<br />
Kreis Recklinghausen<br />
Stadt Oberhausen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Gladbeck<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH,<br />
Gelsenkirchen<br />
RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Rhenag Rheinische Energie<br />
AG<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Aktionäre<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
sonstige Gesellschafter
- 20 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Verband der kommunalen Aktionäre<br />
des RWE, GmbH<br />
Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe<br />
mbH & Co. KG<br />
Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH<br />
(Komplementärin der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher Lippe<br />
mbH)<br />
Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte-Holding<br />
GmbH (VEKS)<br />
Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong><br />
GmbH<br />
Gesellschaft zur Verwertung von<br />
Grün- und Bioabfällen mbH<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
127.822,97 813<br />
= 0,63 %<br />
127.009,07<br />
= 99,37 %<br />
100.000,00 710,00<br />
= 0,71 %<br />
5.290,00<br />
= 5,29 %<br />
75.000,00<br />
= 75,00 %<br />
19.000,00<br />
= 19,00 %<br />
30.000,00 1.800,00<br />
= 6,00 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sonstige Gesellschafter<br />
- 21 Städte<br />
- 34 Kreise<br />
- 5 Komm. Verbände<br />
- 29 weitere Gesellschafter<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(Kommanditist)<br />
Rechtsanwalt P. Fiele<br />
Treuhänder<br />
Verleger Holding Radio<br />
Emscher Lippe GmbH &<br />
Co. KG (Kommanditist)<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH<br />
ohne Einlage Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe<br />
mbH (Komplementärin)<br />
22.500,00<br />
= 75,00 %<br />
5.700,00<br />
= 19,00 %<br />
150.000 6.840<br />
= 4,56 %<br />
37.020<br />
= 24,68 %<br />
17.160<br />
= 11,44 %<br />
4.800<br />
= 3,20 %<br />
10.680<br />
= 7,12 %<br />
73.500<br />
= 49,00 %<br />
350.000 262.350<br />
= 74,9 %<br />
87.650<br />
= 25,1 %<br />
26.000 13.260<br />
= 51.00 %<br />
12.740<br />
= 49,00 %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Verleger-Holding Radio<br />
Emscher Lippe GmbH &<br />
Co. KG<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entsorgungsbetriebe<br />
Essen GmbH, Essen<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck<br />
Beteiligungsholding<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
(BHM)<br />
REMONDIS GmbH,<br />
Essen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
REMONDIS GmbH,<br />
Essen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
SOTEC – SIUS Innovativer<br />
Umweltservice<br />
GmbH, Saarbrücken
- 21 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft<br />
zur Strukturverbesserung mbH<br />
Arbeitsförderungsgesellschaft<br />
-gemeinnützige GmbH- (GAFÖG)<br />
Gründerzentrumgesellschaft Prosper<br />
III mbH<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
306.775,13 17.639,57<br />
= 5,75 %<br />
140.860,90<br />
= 45,92 %<br />
132.935,91<br />
=43,33 %<br />
15.338,75<br />
= 5,00 %<br />
83.200 10.400<br />
= 12,500 %<br />
23.400<br />
= 28,125 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
30.000 1.800<br />
= 6,00 %<br />
28.200<br />
= 94,00 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
11 weitere kommunale<br />
Gesellschafter<br />
31 andere Unternehmen<br />
Eingezogene Geschäftsanteile<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck<br />
GAFÖG GmbH,<br />
Gelsenkirchen<br />
Pilkington-Deutschland<br />
AG, Gelsenkirchen<br />
GGG Grüner Großmarkt<br />
Gelsenkirchen, Düsing<br />
GmbH & Co. KG<br />
Firma Karl Oexmann,<br />
Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen<br />
AC-GE Autozentrum<br />
GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />
Spinnrad Versandhandel<br />
GmbH, Gelsenkirchen<br />
Salzgitter Stahlhandel<br />
GmbH, Gladbeck<br />
Storck-Baugesellschaft<br />
mbH, Gelsenkirchen<br />
Bauunternehmung Liesenklas<br />
GmbH & Co.<br />
KG, <strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen<br />
IBK Wiesehahn GmbH,<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
MC-Bauchemie, Müller<br />
GmbH & Co., Essen<br />
Innenausbau Seibel &<br />
Weyer GmbH & Co.<br />
KG, <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Montan-Grundstücksgesellschaft<br />
Essen
- 22 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing<br />
<strong>Bottrop</strong> mbH (GSB)<br />
Flugplatzgesellschaft Schwarze<br />
Heide mbH<br />
Telekommunikationsgesellschaft<br />
Emscher-Lippe mbH (TEL)<br />
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />
Münsterland-Emscher-<br />
Lippe-Anstalt öffentlichen Rechts<br />
(CVUA-MEL-AöR)<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
26.550 19.850<br />
74,77 %<br />
2.050<br />
7,22 %<br />
1.400<br />
5,27 %<br />
950<br />
3,58 %<br />
300<br />
1,13 %<br />
1.250<br />
4,71 %<br />
250<br />
0,93 %<br />
500<br />
1,89 %<br />
25.564,59 12.526,65<br />
= 49,00 %<br />
5.368,56<br />
= 21,00 %<br />
1.278,23<br />
= 5,00 %<br />
1.278,23<br />
= 5,00 %<br />
5.112,92<br />
= 20,00 %<br />
51.129,19 4.090,34<br />
= 8 %<br />
47.038,85<br />
= 92,00 %<br />
256.000,00 16.000,00<br />
= 6,25 %<br />
240.000,00<br />
= 93,75 %<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 11.209.000 1.203.000<br />
= 10,73 %<br />
8.618.000<br />
= 76,89 %<br />
1.388.000<br />
= 12.38 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Volksbank Kirchhellen<br />
e. G.<br />
Movie-World GmbH &<br />
Co. KG<br />
RWW Rheinisch-<br />
Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
GmbH<br />
Einzelhandelsverband<br />
e. V. Westfalen-West<br />
Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong><br />
alpincenter.com AG<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Dinslaken<br />
Stadt Voerde<br />
Gemeinde Hünxe<br />
Kreis Wesel<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kreis Recklinghausen<br />
Stadt Gelsenkirchen
- 23 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
Revierpark Vonderort 41.000,00 10.250,00<br />
= 25,00 %<br />
10.500,00<br />
= 50,00 %<br />
10.250,00<br />
= 25,00 %<br />
Gesellschaft für Bauen und<br />
Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft<br />
Kirchhellen<br />
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
3.100.000 2.480.000<br />
= 80 %<br />
620.000<br />
= 20 %<br />
14.570,00 153,39<br />
= 1,05 %<br />
14.416,61<br />
= 98,95 %<br />
324.775,00 30.300<br />
= 9,33%<br />
294.475,00<br />
= 90,67 %<br />
Volksbank Kirchhellen 5.480.760,41 160,00<br />
= 0,003 %<br />
Sondervermögen Stammkapital Anteil<br />
in %<br />
5.480.600,41<br />
= 99,997 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kommunalverband<br />
Ruhrgebiet<br />
Stadt Oberhausen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Anteilseigner<br />
<strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb 2.300.000 100 % Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gewährträgerschaft<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />
der Maßgabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder<br />
eine sonstige Verpflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung<br />
zu stellen, nicht besteht. Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />
mit ihrem gesamten Vermögen. Der Träger der Sparkasse haftet nicht<br />
für deren Verbindlichkeiten.<br />
<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung<br />
AöR (BEST)<br />
Gemäß § 114 a GO NRW haftet die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Gewährträger unbeschränkt<br />
für die Verbindlichkeiten der BEST AöR.
- 24 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Wirtschaftliches Ergebnis aus den Beteiligungen<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
Beteiligung an Betrag / EUR<br />
Rheinisch Westfälisches Elektrizitätswerk AG 2.054.835,00<br />
Emscher Lippe Energie GmbH 0,00<br />
Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 99.200,00<br />
Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH 10.488,00<br />
Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH 0,00<br />
Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH 34.680,00<br />
Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG 1.731,53<br />
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong><br />
eingetragene Gesellschaft<br />
1.212,00<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 505.802,44<br />
Volksbank Kirchhellen eG 8,09<br />
Erträge 2.707.957,06<br />
Aufwendungen aus dem Beteiligungsgeschäft<br />
Beteiligung an Betrag / EUR<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 3.288.847,69<br />
WiN Emscher Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
mbH<br />
27.001,62<br />
Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH 6.484,50<br />
Revierpark Vonderort 198.400,00<br />
Verband der Kommunalen Aktionäre des RWE 813,00<br />
Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 137.200,00<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 376.629,00<br />
CVUA MEL AöR 22.3078,08<br />
Aufwendungen 4.258.453,89<br />
Erträge 2.707.957,06<br />
./. Aufwendungen 4.258.453,89<br />
-1.550.496,83
- 25 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen aus Konzessionsverträgen<br />
Unternehmen Betrag / EUR<br />
Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 5.360.000,00<br />
Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 1.601.939,03<br />
6.961.939,03<br />
Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen -1.550.496,83<br />
Einnahmen aus Konzessionsverträgen 6.961.939,03<br />
5.411.442,20<br />
Die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) gewährt einen jährlichen investiven<br />
Zuschuss in Höhe von 393.694,74 EUR, der für energiesparende Maßnahmen<br />
zweckgebunden ist. Von der STEAG Fernwärme GmbH wurde ein Gestattungs-<br />
entgelt in Höhe von 100.885,66 EUR für die Durchleitung von Fernwärme durch<br />
das <strong>Bottrop</strong>er Netz gewährt.
- 26 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen<br />
Alle Bezirksregierungen hatten im Auftrag des Innenministeriums im Jahr 2000 eine<br />
umfangreiche Sonderprüfung der kommunalen Beteiligten durchgeführt.<br />
Ein Resultat dieser Maßnahme waren Empfehlungen für die inhaltliche Ausgestal-<br />
tung von Beteiligungsmaßnahmen.<br />
Neben zusätzlichen Kennzahlen sollte auch dargestellt werden, wie hoch der Anteil<br />
der ausgegliederten öffentlichen Aufgaben ist. Als Indikator hierfür wurde der<br />
– rechnerische – Anteil (nach Geschäftsanteilen) an dem Personal der Beteiligun-<br />
gen vorgeschlagen.<br />
Diese Anregung wurde erstmalig für den Beteiligungsbericht 2003 umgesetzt.<br />
Die dargestellten Zahlen bedeuten zum Beispiel nicht, dass 64 Beschäftigte der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> beim RWE arbeiten, sondern dass der Stadt <strong>Bottrop</strong> anhand ihres<br />
Aktienpaketes dieses Personal zuzuordnen wäre.<br />
Der theoretische Anteil ist eine ungefähre Aussage über das Personal, das die<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> tatsächlich beschäftigen müsste, wenn sie die öffentliche Aufgabe<br />
Energieversorgung selbst wahrnehmen würde. Der Beschäftigtenanteil der ELE<br />
GmbH wäre noch hinzuzurechnen.<br />
Wenn man berücksichtigt, dass die ehemaligen <strong>Bottrop</strong>er Stadtwerke in den dreißi-<br />
ger Jahren an das RWE verkauft wurden, ist diese Aussage gar nicht so wirklich-<br />
keitsfremd.<br />
Auch die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist eine Ausgründung aus der Stadtverwaltung. Die<br />
kommunalen Sparkassen waren vor ihrer rechtlichen Selbständigkeit in der Regel<br />
Abteilungen der Hauptämter.<br />
Die sich aus der oben erläuterten Kennzahl ergebende – theoretische – Ausgliede-<br />
rungsquote von 36,87 % gibt einen Hinweis darauf, dass in <strong>Bottrop</strong> noch 63,13 %<br />
der öffentlichen Aufgaben in der Kernverwaltung wahrgenommen werden.<br />
In vielen Nachbarstädten liegt diese Quote schon weit unter 50 %.
- 27 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anzahl der Beschäftigten in den Beteiligungen<br />
Gesamt Anteil<br />
Geschäftsbereiche:<br />
Versorgung:<br />
Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 457 26<br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 737 52<br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 70.726 64<br />
4. RW Holding AG 0 0<br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 2 0<br />
Entsorgung:<br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 3 0<br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 6 4<br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 2 1<br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 163 163<br />
Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />
10. WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 13 1<br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 286 36<br />
12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 0 0<br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 7 58<br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 15 7<br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 0 0<br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-<br />
Lippe-AöR<br />
222 14<br />
Verkehr:<br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH 951 102<br />
Freizeit/Kultur:<br />
18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 46 46<br />
19. Revierpark Vonderort GmbH 99 25<br />
20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 0 0<br />
21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 0 0<br />
Wohnungsbau:<br />
22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 20 16<br />
23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 2 0<br />
24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 9 1<br />
Banken/Sparkassen:<br />
25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 302 302<br />
26. Volksbank Kirchhellen eG 138 0<br />
Beschäftigte in den Beteiligungen 865<br />
Beschäftigte der Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.481<br />
Gesamt 2.346<br />
Ausgliederungsquote 36,87 %
- 28 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nach § 41 Abs. 1, S. 2, Buchst. k, l und m der GO NRW liegt die Entscheidungsbe-<br />
fugnis über die Gründung, die Erhöhung sowie die vollständige oder teilweise Veräu-<br />
ßerung einer Beteiligung an einer Gesellschaft oder an einer anderen Vereinigung<br />
des privaten Rechts ausschließlich beim Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
Zudem ist der Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> nach § 113 Abs. 2 GO NRW für die Bestellung<br />
von Vertretern der Stadt in den Organen der kommunalen Unternehmen zuständig.<br />
In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder ent-<br />
sprechenden Organen von juristischen Personenvereinigungen, an denen die Ge-<br />
meinde unmittelbar beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde.<br />
Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm<br />
vorgeschlagener Bediensteter dazuzählen. Diese Vertreter nehmen die Interessen<br />
der Kommune wahr. Gemäß § 113 Abs. 3 der GO NRW ist die Gemeinde verpflich-<br />
tet, bei der Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und Satzungen das Recht auf<br />
Entsendung von städtischen Vertretern in die Aufsichtsräte der Unternehmen festzu-<br />
schreiben. Vertreter der Stadt in den Aufsichtsräten der Unternehmen können sowohl<br />
Ratsmitglieder, Vertreter der Verwaltung als auch sonstige vom Rat der Stadt bestell-<br />
te dritte Vertreter sein. Weiterhin üben Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Mitglied-<br />
schaftsrechte der Stadt in den Gesellschafterversammlungen bzw. Hauptversamm-<br />
lungen der Unternehmen aus.<br />
Die Beteiligungsverwaltung der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist organisatorisch dem Fachbereich<br />
Finanzen zugeordnet.<br />
Aufgabe der Beteiligungsverwaltung ist neben der informellen Unterstützung (z. B.<br />
bei Ratsbeschlüssen zu Gesellschaftsgründungen, Investitionen, Kapitalerhöhungen)<br />
auch die regelmäßige Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Beteiligungen.
- 29 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Während Entscheidungen über die Bestellung von Vertretern der Stadt <strong>Bottrop</strong> für<br />
die Organe der Unternehmen vom Rat der Stadt getroffen werden, liegt zur Zeit eine<br />
der Hauptaufgaben der Beteiligungsverwaltung in der Betreuung der Beteiligungsge-<br />
sellschaften bei der Einhaltung gesellschaftsrechtlicher und kommunalrechtlicher Be-<br />
stimmungen, sowie in der Verwaltung der Aufwendungen und Erträge und die Analy-<br />
se von Vorlagen und Niederschriften.<br />
Die Weiterentwicklung der Beteiligungsverwaltung in Richtung eines umfassenden<br />
Beteiligungs-Controllings wird nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Verlagerung<br />
"klassischer" städtischer Aufgaben in privatrechtliche Organisationsformen erforder-<br />
lich. Neue Aufgabenstellungen ergeben sich beispielsweise aus Notwendigkeiten im<br />
Hinblick auf die Orientierung der Gesellschaften an den Zielen des "Konzerns Stadt"<br />
und die Optimierung der Beteiligungsstrukturen unter betriebswirtschaftlichen und<br />
steuerlichen Aspekten.<br />
Verwiesen wird auf die Ausführungen zu Punkt VII des Beteiligungsberichtes.
- 30 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung<br />
1. Art und Weise der Berichterstattung<br />
1.1 Gegenstand des Beteiligungsberichtes<br />
In früheren Jahren erfolgte eine Information des Rates und der Einwohner der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> lediglich bei den wirtschaftlich herausragenden städtischen Beteiligungsun-<br />
ternehmen (z. B. durch Wirtschaftspläne, die dem Haushaltsplan als Anlage beige-<br />
fügt wurden, der Feststellung des Jahresabschlusses oder selektiv im Zusammen-<br />
hang mit Kapitalerhöhungen, der Gewährung von Ertragszuschüssen oder Verlust-<br />
ausgleichszahlungen).<br />
Gemäß § 117 GO NRW hat die Gemeinde einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in<br />
dem ihre wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung zu erläutern ist. Dieser<br />
Bericht ist jährlich fortzuschreiben. Der Bericht soll insbesondere Angaben über die<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks, die finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der Betei-<br />
ligten, Beteiligungsverhältnisse und die Zusammensetzung der Organe der Gesell-<br />
schaft enthalten." Als Adressaten des Beteiligungsberichtes werden Ratsmitglieder<br />
und die Einwohner der Gemeinde genannt.<br />
Auf die Möglichkeit der Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.<br />
Der Beteiligungsbericht der Stadt <strong>Bottrop</strong> umfasst alle unmittel- und mittelbaren städti-<br />
schen Beteiligungen sowie das Sondervermögen der Stadt <strong>Bottrop</strong> (eigenbetriebsähn-<br />
liche Einrichtung <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb) und die Anstalten des öffentli-<br />
chen Rechts (BEST AöR) und will neben den genannten gesetzlichen "Pflichtinforma-<br />
tionen" als wesentlichen Inhalt einen Abriss der wirtschaftlichen Situation der einzel-<br />
nen Gesellschaften sowie ihrer Bedeutung für den städtischen Haushalt (Leistungs-<br />
erbringung außerhalb der eigentlichen Verwaltung und finanzielle Verflechtung mit<br />
dem Haushaltsplan) darstellen.
- 31 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1.2 Umfang der Darstellung<br />
Als Informationsgrundlage für die Darstellung der einzelnen Beteiligungen der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> dienen die Jahresabschlüsse und die dazugehörigen Prüfungsberichte der<br />
Wirtschaftsprüfungsunternehmen der letzten 5 Jahre. Hierdurch lassen sich bessere<br />
Erkenntnisse über die geplanten Entwicklungstendenzen gewinnen. Ausgehend von<br />
diesem Informationsmaterial werden die Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrech-<br />
nungen der Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt.<br />
Soweit die Jahresabschlussberichte Kapitalflussrechnungen enthalten, werden diese<br />
im Beteiligungsbericht übernommen.<br />
Die Angaben über die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt beziehen sich auf<br />
die tatsächlichen Zahlungen im Haushaltsjahr 2009.
- 32 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 33 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VI. Darstellung<br />
der<br />
Unternehmen
- 34 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 35 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW)<br />
Am Schloß Broich 1 - 3<br />
45479 Mülheim a. d. Ruhr<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 15.381.950 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 862.850 5,61<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr 1.538.200 10,00<br />
Stadt Gladbeck 652.700 4,24<br />
RWE Aqua GmbH 12.272.450 79,78<br />
Kreis Recklinghausen 55.150 0,36<br />
Stadt Oberhausen (Rheinland) 600 0,01<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung<br />
gemeinnützige GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />
Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH – ENO,<br />
Oberhausen<br />
WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
mbH, Herten<br />
EUR %<br />
Buchwert<br />
184.320,00 19,02<br />
3.830,00 2,13<br />
2.556,46 0,83<br />
SEG Stadtentwässerung Schwerte GmbH 322.886,30 48,00<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 300,00 1,13<br />
Wasserverbund Niederrhein GmbH, Krefeld 598.211,50 26,00<br />
WRH Wasserver- und Entsorgung, Rhein-Haardt GmbH,<br />
Limburgerhof<br />
25.228,00 25,10
- 36 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist<br />
a) die Erfüllung wassertechnischer und wasserwirtschaftlicher Aufgaben und Dienstleistungen<br />
auf dem Wasser- und Abwassersektor.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
� Planung, Bau und Betrieb von Wasserversorgungseinrichtungen und Durchführung<br />
aller Geschäfte, die mit der Beschaffung, Gewinnung, Aufbereitung, Fürtleitung<br />
und Lieferung von Wasser zusammenhängen;<br />
� Planung, Bau und Betrieb von Wasserentsorgungseinrichtungen und Durchführung<br />
aller Geschäfte, die mit der Fürtleitung von Abwässern, der Behandlung von Abwässern<br />
und Fürtleitung der behandelten Abwässer sowie mit der Behandlung,<br />
Verwertung und Beseitigung der bei der Abwasserbehandlung anfallenden Rückstände<br />
zusammenhängen;<br />
b) die Erfüllung aller sonstigen Aufgaben und Dienstleistungen der Ver- und Entsorgung<br />
einschließlich der Kommunikation sowie allgemeiner kommunaler Dienste.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen und Durchführung aller Geschäfte, die mit<br />
der Wahrnehmung dieser Aufgaben und Dienstleistungen zusammenhängen,<br />
c) Durchführung von Maßnahmen und Geschäften in verwandten Betätigungsbereichen,<br />
die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern.<br />
Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung der Aufgaben sowie zur Erbringung der Dienstleistungen<br />
und damit zur Verwirklichung des Unternehmensgegenstandes an anderen Unternehmen<br />
beteiligen, sie gründen, fremde Unternehmen erwerben oder pachten sowie Hilfsund<br />
Nebenbetriebe errichten.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWW mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 37 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Aufsichtsrat:<br />
Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE AG, Vorsitzender (ab 16.10.2009)<br />
Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Willi Loeven, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />
Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (ab 17.11.2009)<br />
Uwe Bonan, Angestellter, Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH,<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Bernd Brockmann, Dreher, Arbeitnehmervertreter, Mülheim a. d. Ruhr<br />
Markus Püll, Bürgermeister Mülheim an der Ruhr<br />
Ulrich Roland, Bürgermeister Gladbeck (bis 12.11.2009)<br />
Dr. Hans-Jürgen Weck, RWE Aqua GmbH (bis 15.10.2009)<br />
Dr. Christoph Hilz, RWE Aqua GmbH<br />
Gaetano Randazzo, Arbeitnehmervertreter, Oberhausen<br />
Thomas Birr, RWE Westfalen-Weser-Ems AG (bis 15.10.2009)<br />
Roland Bernet, RWE AG (ab 16.10.2009)<br />
Jürgen Holzmann, Stadt Gladbeck (ab 12.11.2009)<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Lothar Arnold<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>, Roland Trottenburg (bis 17.11.2009)<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>, Stadtkämmerer Willi Loeven (ab 17.11.2009)
- 38 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (im<br />
Folgenden „RWW“ genannt), ist als regionaler Trinkwasserdirektversorger eines der größten<br />
deutschen Wasserversorgungsunternehmen. RWW wurde 1912 gegründet und versorgt in<br />
Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen, Gescher,<br />
Schermbeck und Raesfeld ca. 750.000 Einwohner als Direktversorger mit hochwertigem<br />
Trinkwasser. Darüber hinaus versorgt RWW als Trinkwasservorlieferant der Stadtwerke Velbert,<br />
Wülfrath, Ratingen und Borken indirekt weitere ca. 250.000 Einwohner.<br />
Im Bereich der unteren Ruhr in Essen-Kettwig, in Mülheim an der Ruhr sowie am Rhein in<br />
Duisburg-Mündelheim betreibt RWW fünf Flusswasserwerke, die ausgehend von der traditionell<br />
im Ruhrtal weit verbreiteten künstlichen Grundwasseranreicherung in einem modernen<br />
und leistungsfähigen mehrstufigen Aufbereitungsprozess qualitativ hochwertiges Trinkwasser<br />
liefern. Im nördlichen Versorgungsgebiet verfügt RWW im Verbreitungsgebiet der „Halterner<br />
Sande“ über drei Wasserwerke, die natürliches Grundwasser fördern. Betriebswasser fördert<br />
RWW aus dem Seewasserwerk in Dorsten.<br />
Die Wasserverteilung erfolgt über ein weit verzweigtes Rohrnetz mit einer Gesamtlänge von<br />
ca. 3.000 km. Zur Wartung und Reparatur des Rohrnetzes sind sechs regionale Service-<br />
Points im Versorgungsgebiet eingerichtet, die über die zentrale Betriebsdirektion in <strong>Bottrop</strong><br />
gesteuert werden.<br />
Das Unternehmen ist funktional gegliedert. Die Linienfunktionen umfassen die Organisationseinheiten<br />
Technik, Recht/Personal, Vertrieb, Marketing, Finanzen, Controlling und Geschäftsentwicklung<br />
und Strategie. Der größte Bereich Technik gliedert sich weiter an die Organisationseinheiten<br />
Engineering, Netze, Produktion Instandhaltung, Facility-Management, Qualität<br />
und den Stab Technik. Die Organisationseinheiten Interne Revision sowie Arbeitsschutz und<br />
Umweltmanagement sind der Geschäftsführung als Stabsfunktionen zugeordnet.<br />
Zu Steuerung des Unternehmens setzt RWW das Kennzahlensystem des RWE-Konzerns ein,<br />
das sich an ergebnis- und liquiditätsorientierten Kennzahlen ausrichtet.<br />
RWE Aqua GmbH ist mit 79,8 % Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim an der<br />
Ruhr, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirtschaftliche<br />
Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unternehmens.<br />
Die Gesellschaft erfüllt mit ihrer Tätigkeit vollumfänglich den dringenden öffentlichen<br />
Zweck der Trinkwasserversorgung (§§ 107 f GO NW). Die Kommunen sind in den Aufsichtsgremien<br />
des Unternehmens unmittelbar vertreten.<br />
RWW gehört mehrheitlich zum RWE Konzern. Die operative Führung obliegt der RWE Rheinland<br />
Westfalen Netz AG, Essen, in übergeordneten Themenstellungen liegt die Zuständigkeit<br />
direkt bei der RWE AG, Essen.<br />
RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen<br />
die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Auch im<br />
Wassergeschäft ist RWE in Kontinentaleuropa aktiv.
- 39 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RWE Rheinland Westfalen Netz AG ist die Verteilnetz- und Beteiligungsgesellschaft des RWE<br />
Konzerns und ist verantwortlich für eines der größten Verteilnetze in Deutschland. Das Unternehmen<br />
betreibt über Tochtergesellschaften Strom-, Gas- und Wassernetze und sichert kostengünstig<br />
die Versorgung auf höchstem Niveau. RWE Rheinland Westfalen Netz AG managt<br />
rund 70 Beteiligungen.<br />
RWE stellt als regionales Kompetenzcenter Wasser die Expertise der RWE Rheinland Westfalen<br />
Netz AG im Wassergeschäft dar.<br />
Der vertriebliche Bereich, die Weiterentwicklung der betrieblichen Prozesse und Aufbauorganisation<br />
sowie die Umsetzung von Investitionen zur Qualitätssicherung bildeten Schwerpunkte<br />
im Jahr 2009:<br />
� Die Folgen des wirtschaftlichen Abschwungs im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
haben sich in 2009 auch für RWW negativ ausgewirkt. Die Absatzmengen<br />
bei unseren industriellen Kunden waren aufgrund eines breiten Konjunktureinbruchs z. T.<br />
im zweistelligen Bereich rückläufig. Die Umsätze gingen in diesem Bereich daher entsprechend<br />
stark zurück.<br />
� Im Zusammenhang mit dem Auslaufen von Konzessionsverträgen für zwei Stadtteile der<br />
Stadt Borken in 2009 wurde bereits in 2008 zusammen mit dem zukünftigen Konzessionsnehmer,<br />
den Stadtwerken Borken, ein umfassendes Konzept für die Zusammenarbeit<br />
der beiden Unternehmen entwickelt. Mitte 2009 konnten die Vertragsverhandlungen mit<br />
den Stadtwerken Borken erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Aufgrund des vereinbarten<br />
Vertragswerkes ist es RWW gelungen, auch in Zukunft weitgehend in die Versorgung<br />
der beiden Stadtteile Burlo und Weseke über Netzverpachtung, Netzbetriebsführung<br />
und Wasserlieferung einbezogen zu sein. Der Vertrag mit den Stadtwerken hat eine<br />
Laufzeit von 20 Jahren.<br />
� Die Entwicklung und Vermarktung technischer Dienstleistungen konnte auch in 2009 erfolgreich<br />
weitergeführt werden.<br />
� Freiwillige Leistungsvergleiche sind ein bewährtes Instrument zur Optimierung der technischen<br />
und wirtschaftlichen Leistung. Mit einer Erklärung hatten die Verbände BDEW,<br />
VKU und DVGW den Unternehmen der Wasserwirtschaft empfohlen, an Benchmarkingprojekten<br />
freiwillig teilzunehmen. Damit sollte auch der Beleg erbracht werden, dass die<br />
Branche die Modernisierung vorantreibt. NRW hatte 2008 erstmalig ein Benchmarking<br />
Wasserversorgung durchgeführt, an dem RWW ebenfalls teilnahm. Mit einer Gesamtteilnehmerzahl<br />
von 57 Unternehmen wurde bereits bei dieser ersten Benchmarkingrunde eine<br />
erfreulich hohe Teilnahmequote erreicht. Der Ergebnisbericht wurde im Frühjahr 2009<br />
vorgelegt.<br />
Im Herbst 2009 wurde bereits das Anschlussbenchmarkingprojekt für NRW gestartet. Die<br />
Anzahl der Unternehmen, die sich an der aktuellen Benchmarkingrunde beteiligt haben,<br />
konnte auf 101 Unternehmen gesteigert werden. RWW nimmt ebenfalls wieder teil und<br />
hat sich im Vorfeld des Projekts insbesondere an der qualitativen Weiterentwicklung des<br />
Benchmarkingprojektes maßgeblich beteiligt. Als so genannte „Horizontale Weiterentwicklung“<br />
wurde das Benchmarking um den Aspekt Kundenservice erweitert. In diesem für die<br />
Unternehmen optionalen Teil werden die Daten im Rahmen von Kundenbefragungen gewonnen.<br />
Insgesamt 30 Unternehmen nehmen diese Option wahr. Die Auswertung der<br />
Kenndaten wird voraussichtlich Ende Februar <strong>2010</strong> abgeschlossen sein.
- 40 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� Im Juni 2009 richteten die ehemalige RWE Rhein-Ruhr AG und RWW ihren gemeinsamen<br />
Wassertag im Wasserschloss Paffendorf, Bergheim aus. Die aktuellen Entwicklungen<br />
und die sich abzeichnenden Herausforderungen in der Wasserwirtschaft NRW boten<br />
den rund 170 Teilnehmern (Vertreter aus Politik und Verwaltung, Stadtwerken und Partnerunternehmen,<br />
Mandatsträgern und Mitarbeiter der RWE-Gruppe) ein breites und interessantes<br />
Themenspektrum. In einem Schlüsselvortrag erläuterte Dr. Alexander Schink,<br />
Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Forsten, die „Herausforderungen für die nordrhein-westfälische Wasserwirtschaft<br />
aus der Sicht des Umweltministeriums“. Der Erfolg der Veranstaltung unterstreicht,<br />
dass das Format richtig und der Wassertag mittlerweile als etablierte Veranstaltung<br />
breite Beachtung findet.<br />
� Die Arbeiten an der ab Mitte 2008 aufgenommen, weitreichende Reorganisation des gesamten<br />
technischen Bereiches konnte im ersten Quartal 2009 erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Zielstellung war, gleichartige Aufgabenstellungen stärker zu bündeln, Prozessverantwortungen<br />
überschneidungsfrei zu definieren, die Kernkompetenzen des Unternehmens<br />
weiter zu stärken sowie die Umsetzung einer gesamtheitlichen und nachhaltigen<br />
Investitions- und Instandhaltungsstrategie effektiver zu gestalten.<br />
� Die Aufrechterhaltung des hohen Standards der Trinkwasserversorgung erfordert die Umsetzung<br />
eines planvollen und nachhaltigen Vorgehens bei Investitionen und Instandhaltung.<br />
Die Schwerpunkte liegen hierbei naturgemäß im Verteilnetz sowie der Anlagentechnik<br />
in den Bereichen Wassergewinnung und -aufbereitung. Dies gilt besonders für die von<br />
RWW an der unteren Ruhr betriebenen Flusswasserwerke. Der als „Mülheimer Verfahren“<br />
von RWW entwickelte, seit mehr als drei Jahrzehnten dort erfolgreich eingesetzte<br />
und mittlerweile weltweit als vorbildlich eingestufte „Multi-Barrieren-Prozess“ zur Aufbereitung<br />
von abwasserbelasteten Oberflächenwasser beinhaltet zahlreiche hintereinander geschaltete<br />
Behandlungsstufen, die, jede für sich genommen, einen wirksamen Schutz vor<br />
diversen mikrobiellen und chemischen Verunreinigungen des Trinkwassers sicherstellen.<br />
Im zurückliegenden Jahr 2009 entfiel mit einem Investitionsvolumen von rund 1,6 Mio. €<br />
ein Schwerpunkt unseres Erneuerungsprogramms auf das Wasserwerk Mülheim-Styrum<br />
West. Die dort vorhandene Ozonanlage wurde nach gut 25-jährigem Betrieb wegen zunehmender<br />
Störanfälligkeit und Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung vollständig<br />
ersetzt. Betroffen waren die Ozonerzeuger, die vorgeschalteten Kompressoren zur Luftverdichtung<br />
und die Anlagen zur Trocknung und Kühlung der Luft. Im Zuge dieser Arbeiten<br />
wurden im Weiteren auch die Niederspannungsanlage sowie die Fernwirk- und Steuerungsanlage<br />
im Werk erneuert. Für die umfangreichen Arbeiten wurde das Wasserwerk<br />
Styrum West für zwei Monate außer Betrieb genommen. Die Versorgung übernahmen<br />
während dieser Zeit andere im Verbund arbeitende RWW-Wasserwerke.<br />
Die Wasserwerke an der Ruhr sahen sich auch in 2009 unvermindert dem Druck durch die<br />
Aufsichtsbehörden und der in der Öffentlichkeit geführten Diskussion um die Eignung des<br />
Flusswassers für die Trinkwassergewinnung, die toxikologische Bewertung von im Ruhrwasser<br />
festgestellten organischen Spurenstoffen und Mikroverunreinigungen und nicht zuletzt<br />
auch um die Qualitätsstandards der in den Ruhrwasserwerken eingesetzten Wasseraufbereitungsverfahren<br />
ausgesetzt. Zielsetzung des Umweltministeriums in Düsseldorf ist dabei, im<br />
Rahmen des Programms „Reine Ruhr“ als Anschlussaktivität zur „Arnsberger Vereinbarung“<br />
schwerpunktmäßig mehrere Stossrichtungen beim integrierten Gewässerschutz zu verfolgen:
- 41 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� Vermeidung von Schadstoffeinträgen an der Quelle<br />
� Verschärfte Kontrollen der industriellen Direkteinleitungen<br />
� Weitere Aufrüstung der Ruhrverbands-Kläranlagen<br />
� Einführung von Mindeststandards bei der Trinkwasseraufbereitung in den Ruhrwasserwerken<br />
� Verbesserung der Information der Öffentlichkeit über naturwissenschaftliche Zusammenhänge<br />
bei der Diskussion um das Thema“ Wie rein muss Trinkwasser sein?“<br />
Vor allem die Ankündigung des Ministeriums, Mindeststandards für Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />
der AWWR-Ruhrwasserwerke, basierend auf einer Präzisierung des § 48 Absatz<br />
2 Landeswassergesetz NRW, verbindlich einführen zu wollen, beschäftigt die Wasserwirtschaft<br />
zurzeit landesweit. Vorteilhaft für RWW ist dabei, dass der in ihren Ruhrwasserwerken<br />
seit langem installierte Aufbereitungsprozess des mehrstufigen „Mülheimer Verfahrens“<br />
als einzige Technologie hiervon ausgenommen ist. Die Forderungen nach Implementierung<br />
eines Verfahrens zur sicheren Partikelabtrennung aus dem Rohwasser ( z. B. Mehrschichtfiltration),<br />
nach chemischer Oxidation (z. B. Ozonung), nach Adsorption und biologischem Abbau<br />
(z. B. permanente Aktivkohle-Festbettfiltration) sowie nach sicherer Desinfektion des<br />
Trinkwassers (UV-Entkeimung) sind als Stufen der Wasserbehandlung in den Ruhrwasserwerken<br />
der RWW bereits seit langem in vorbildlicher Weise realisiert.<br />
2. Ertragslage<br />
Nachfolgende strukturierte Gewinn- und Verlustrechnungen geben einen Überblick über die<br />
wesentlichen Posten.<br />
2009<br />
Mio. €<br />
2008<br />
Mio. €<br />
Umsatzerlöse (einschl. aktivierte Eigenleistungen) 103,9 106,0<br />
Sonstige betriebliche Erträge 7,8 7,4<br />
Materialaufwand -26,9 - 25,0<br />
Personalaufwand -35,1 - 36,9<br />
Abschreibungen -10,8 - 11,0<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (einschl. sonstige<br />
Steuern)<br />
-25,0 - 26,2<br />
Zins- und Finanzergebnis 1,8 2,2<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. -5,4 - 6,1<br />
Jahresüberschuss 10,3 10,4<br />
Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse einschließlich der aktivierten Eigenleistungen<br />
liegen mit 103,9 Mio. € um 2,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert trotz der Erhöhung der aktivierten<br />
Eigenleistungen um 0,3 Mio. €.<br />
Der Rückgang der Umsatzerlöse um 2,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen<br />
mit 1,3 Mio. € aus dem Rückgang der Wasserabgabe sowie mit 1,1 Mio. € aus den geringeren<br />
Erlösen aus Stromverkauf.<br />
Die Umsatzerlöse aus Anschlussarbeiten und Reparaturen sowie Rohrnetzkostenzuschüssen<br />
bewegen sich insgesamt auf Vorjahresniveau.
- 42 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Umsatzerlöse der Tarifkunden gingen um 0,7 Mio. € auf 77,5 Mio. € zurück. Die Vorjahreszahl<br />
beinhaltet mit 0,8 Mio. € (Berichtsjahr: 0,4 Mio. €) Umsatzerlöse aus der Trinkwasserabgabe<br />
Borken mit den Ortsteilen Weseke und Burlo. Die Endkundenversorgung ist zum<br />
01.07.2009 an die Stadtwerke Borken Westf. GmbH abgegeben worden. RWW versorgt die<br />
Stadtwerke Borken Westf. GmbH ab diesem Zeitpunkt im Rahmen eines Wasserlieferungsvertrages.<br />
Die Summe der Umsatzerlöse der Wiederverkäufer, des Handelsgeschäftes und der Sondervertragskunden<br />
gingen konjunkturbedingt um 0,6 Mio. € auf 22,1 Mio. € zurück. Während die<br />
Umsatzerlöse der Sondervertragskunden um 1,2 Mio. € auf 12,0 Mio. € zurückgingen, blieb<br />
das Kundensegment Wiederverkäufer gegenüber dem Vorjahr konstant. Lediglich die Umsatzerlöse<br />
des Segmentes Wasserhandelsgeschäft stiegen preis- und mengenbedingt um 0,5<br />
Mio. € auf 4,7 Mio. € an.<br />
Nachfolgende Tabelle gibt einen Mengenüberblick der Wasserbeschaffung bzw. der Wasserabgabe<br />
bei RWW:<br />
Wasserbeschaffung<br />
2009<br />
in Mio. m 3<br />
2008<br />
in Mio. m 3<br />
Eigenerzeugung 68,9 76,1<br />
Fremdbezug 15,3 15,1<br />
Wasserabgabe<br />
Sonderabnehmer<br />
84,2 91,2<br />
Trinkwasser 27,7 28,6<br />
Betriebswasser 14,8 20,3<br />
42,5 48,9<br />
Tarifabnehmer 36,9 37,7<br />
Unentgeltlicher Verbrauch und Netzverluste<br />
Eigenverbrauch, Rohrbrüche, Feuerlöschwasser,<br />
Spülung, Netzverluste<br />
79,4 86,6<br />
4,8 4,6<br />
Mit 79,4 Mio. m 3 liegt die Gesamtabgabe an Trink- und Betriebswasser um 7,2 Mio. m 3 unter<br />
der Vorjahresmenge von 86,6 Mio. m 3 . Auf das Kundensegment Sondervertragskunden einschließlich<br />
Weiterverteiler (Trink- und Betriebswasser) entfällt eine Abgabemenge von<br />
42,5 Mio. m 3 . Auf die Trinkwasserabgabe entfallen 64,6 Mio. m 3 , davon 36,9 Mio. m 3 auf die<br />
Trinkwasserlieferungen an Tarifkunden – das sind 0,8 Mio. m 3 weniger als im Vorjahr. Die<br />
Vorjahresmenge beinhaltet jedoch mit 0,3 Mio. m 3 (Berichtsjahr: 0,2 Mio. m 3 ) die Wasserabgabe<br />
für das am 01.07.2009 veräußerte Versorgungsgebiet Borken mit den Ortsteilen Weseke<br />
und Burlo, so dass sich ein bereinigter Rückgang von 0,6 Mio. m 3 ergibt.
- 43 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 7,8 Mio. € um 0,4 Mio. € geringfügig über dem<br />
Vorjahresniveau. Im Wesentlichen bedingt durch höhere Erträge aus der Auflösung von<br />
Rückstellungen (1,1 Mio. €), denen geringere Erträge aus Sachanlagenabgängen (0,7 Mio. €)<br />
gegenüberstehen.<br />
Der Materialaufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. € auf 26,9 Mio. €. Die<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stiegen – im Wesentlichen bedingt durch<br />
höhere Fremdwasserbezugskosten des Wasserhandelsgeschäfts (0,4 Mio. €) – um 0,6 Mio. €<br />
auf 15,8 Mio. € an. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen erhöhten sich um 1,3 Mio. €<br />
auf 11,1 Mio. € im Wesentlichen bedingt durch aufwandsmindernde Rückstellungsauflösungen<br />
bzw. Rückstellungsinanspruchnahmen im Vorjahr sowie gestiegene Geschäftsaktivitäten<br />
im Berichtsjahr.<br />
Der Personalaufwand liegt mit 35,1 Mio. € um 1,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang<br />
entfällt nahezu ausschließlich mit 1,9 Mio. € auf die Aufwendungen für Altersversorgung.<br />
Der Rückgang der Aufwendungen ist u. a. auf die Erhöhung des Rententrends um 25 Basispunkte<br />
auf 1,25 % im Vorjahr für den wesentlichen Teil der Versorgungsberechtigten zurückzuführen.<br />
Im Berichtsjahr wurde eine Erhöhung des Rententrends um nur 15 Basispunkte auf<br />
1,4 % berücksichtigt. Darüber hinaus erhöhte sich im Vorjahr die Anzahl der Neurentner. Die<br />
Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) erhöhten sich konjunkturbedingt im<br />
Berichtsjahr um 0,8 Mio. € auf 1,0 Mio. €.<br />
Zum Stichtag 31.12.2009 beschäftigt die RWW 457 (Vorjahr: 465) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
davon befinden sich 19 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Die Zahl<br />
der kaufmännisch und technisch Angestellten erhöht sich von 227 auf 230. Im gewerblichen<br />
Bereich reduziert sich die Anzahl der Mitarbeiter um 11 auf 227. Im Berichtsjahr beträgt der<br />
Anteil der weiblichen Beschäftigen 18,6 % der Gesamtbelegschaft, bezogen auf den Angestelltenbereich<br />
beträgt ihr Anteil 29,1 %. Auch im Berichtsjahr bildet RWW über den eigenen<br />
Bedarf hinaus aus. Am 31.12.2009 befinden sich 17 Jugendliche in einer Ausbildung in den<br />
Berufsbildern Industriekaufmann/-frau, Anlagenmechaniker, Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />
und Industriemechaniker. RWW beschäftigt zum Jahresende 24 anerkannt schwerbehinderte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und<br />
Sachanlagen liegen mit 10,8 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 25,0 Mio. € um 1,1 Mio. € unter dem<br />
Vorjahreswert. Während die Aufwendung für Altersteilzeit um 0,5 Mio. € anstiegen, reduzierten<br />
sich im Wesentlichen die Aufwendungen für Konzessionsabgaben umsatzbedingt um<br />
0,8 Mio. € und die Aufwendungen für IT- und Vertriebsdienstleistungen um 0,6 Mio. €.<br />
Das Zins- und Finanzergebnis liegt mit 1,8 Mio. € um 0,4 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis.<br />
Diese Ergebnisverschlechterung ergibt sich im Wesentlichen aufgrund geringerer Zinserträge<br />
(0,8 Mio. €). Ursache hierfür ist das deutlich gesunkene Zinsniveau. Darüber hinaus verringerten<br />
sich einerseits die Zinsaufwendungen aufgrund planmäßiger Tilgung von Fremdkapital<br />
(0,3 Mio. €) andererseits konnten die Beteiligungserträge um 0,1 Mio. € gesteigert werden.<br />
3. Finanzlage<br />
RWW ist als Konzernunternehmen der RWE AG in den Cash Pool der RWE Rheinland Westfalen<br />
Netz AG, Essen, einbezogen. Das Cash Management umfasst die Durchführung von<br />
Zahlungsverkehr, Liquiditätsdisposition und Liquiditätsausgleich einschließlich der Führung<br />
Cash Pools sowie die Anlage und die Aufnahme von Tages- und Termingeldern sowie Darlehen.<br />
Zum 31.12.2009 waren insgesamt 55,9 Mio. € bei der RWE Rheinland Westfalen Netz<br />
AG verzinslich angelegt.
- 44 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Wie der nachfolgend wiedergegebenen Kurzfassung der Kapitalflussrechnung zu entnehmen<br />
ist, ergibt sich eine zahlungswirksame Minderung des Finanzmittelbestandes um 3,3 Mio. €.<br />
2009<br />
Mio. €<br />
2008<br />
Mio. €<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 16,1 36,6<br />
Cash flow aus Investitionstätigkeit -8,3 - 4,9<br />
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit -11,1 - 17,6<br />
Zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelbestandes -3,3 14,1<br />
Sämtliche Investitionen des Geschäftsjahres konnten aus dem Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
finanziert werden. Darüber hinaus wurden die Bankverbindlichkeiten um<br />
1,1 Mio. € planmäßig reduziert.<br />
Der dynamische Verschuldungsgrad (Differenz zwischen Fremdkapital und flüssige Mittel im<br />
Verhältnis zum Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit) ist im Berichtsjahr auf 3,3 Mio. €<br />
(Vorjahr 1,5 €) gestiegen.<br />
Zur Absicherung eines variabel verzinslichen Darlehns hat die RWW ein Zinsswapgeschäft<br />
abgeschlossen. Dadurch wird eine Festverzinsung erreicht.<br />
4. Vermögenslage<br />
Nachfolgende Bilanzstruktur gibt einen Überblick über die wesentlichen Posten:<br />
31.12.2009<br />
Mio. €<br />
31.12.2008<br />
Mio. €<br />
Anlagevermögen 125,0 126,9<br />
Umlaufvermögen 69,7 70,1<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1,1 1,1<br />
Bilanzsumme 195,8 198,1<br />
Eigenkapital 75,5 75,2<br />
Rohrnetzkostenzuschüsse 12,1 12,9<br />
Rückstellungen 98,4 99,0<br />
Verbindlichkeiten (einschl. passive Rechnungsabgrenzung) 9,8 11,0<br />
Bilanzsumme 195,8 198,1<br />
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31.12.2008 um 2,3 Mio. € reduziert – im Wesentlichen<br />
bedingt durch ein geringeres Anlagevermögen. Auf der Passivseite reduzierten sich im<br />
Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch planmäßige Rückzahlung<br />
von Darlehen.<br />
RWW weist für das Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 10,3 Mio. € aus. Im Geschäftsjahr<br />
2009 sind den Gewinnrücklagen 0,4 Mio. € zugeführt und 10,0 Mio. € ausgeschüttet<br />
worden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 38,6 % (Vorjahr 38,0 %).
- 45 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Rückstellungen reduzierten sich geringfügig um 0,6 Mio. €. Der Rückgang ergibt sich im<br />
Wesentlichen aufgrund gestiegener Pensionsrückstellungen (+ 2,6 Mio. €) bei gleichzeitigem<br />
Rückgang der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen.<br />
Bei Gesamtinvestitionen von 9,7 Mio. €, Abgängen von 0,9 Mio. € und verrechneten Abschreibungen<br />
von 10,7 Mio. € reduziert sich das Anlagevermögen um 1,9 Mio. € auf 125,0<br />
Mio. €.<br />
Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 9,7 Mio. € (einschließlich geleisteter Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau) entfallen 0,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 3,4 Mio. €<br />
auf technische Anlagen und Maschinen, 4,3 Mio. € auf Rohrnetz und Wasserzähler, 1,1 Mio. €<br />
auf Betriebs- und Geschäftsausschattung sowie 0,8 Mio. € auf die Finanzanlagen. Die Investitionen<br />
in das Finanzanlagevermögen betreffen mit 0,6 Mio. € die Beteiligung an der Wasserverbund<br />
Niederrhein GmbH, Krefeld, sowie mit 0,2 Mio. € den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gewährte Wohnungsbaudarlehen. Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2009 wurde die<br />
RRW Rheinruhrwasser GmbH, die 26 % der Anteile an der WVN Wasserverbund Niederrhein<br />
GmbH hält, auf die RWW verschmolzen.<br />
5. Nachtragsbericht<br />
Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> werden die Grundpreise einschließlich Umsatzsteuer für den<br />
gebräuchlichsten Zähler mit einem Nenndurchfluss von 2,5 m 3 je Stunde von 13,37 € auf<br />
14,10 € je Monat erhöht. Die Grundpreise für Haus-, Groß- und Haushaltswasserzähler mit<br />
allen übrigen Nenndurchflussgrößen werden in gleichem Verhältnis angepasst. Der Arbeitspreis<br />
bleibt unverändert bei 1,62 je m 3 .<br />
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> wird die RWW-Beteiligung WRH, Wasserverund<br />
Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, ihre Betriebs- und Geschäftsausstattung an die Kommunale<br />
Entsorgung Neunkirchen (KEN) GmbH & Co. KG verkaufen und im Gegenzug 15 %<br />
an den Geschäftsanteilen der Kommunale Entsorgung Neunkirchen Geschäftsführungsgesellschaft<br />
mbH sowie 7,1 % an der Kommunale Entsorgung Neunkirchen (KEN) GmbH & Co.<br />
KG erwerben.<br />
6. Risikobericht<br />
RWW ist vollständig in das Risikomanagement des RWE Konzerns eingebunden. Die Risikomanagementprozesse<br />
der Gesellschaft sind daher vollständig auf die Vorgehensweisen<br />
und Berichtsstrukturen der Führungsgesellschaft RWE Rheinland Westfalen Netz AG abgestellt.<br />
Innerhalb der RWW ist ein Risikomanagement-Ausschuss implementiert, der sich aus Vertretern<br />
der wesentlichen Bereiche der Gesellschaft zusammensetzt. So ist sichergestellt, dass<br />
alle Risikokategorien entsprechend berücksichtigt und bewertet werden können. Alle identifizierten<br />
Risiken, unabhängig von deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Risikohöhe, werden in<br />
einem Risikokatalog zusammengestellt. Der Risikomanagement-Ausschuss tagt regelmäßig,<br />
um diesen Katalog entsprechend zu aktualisieren. Der Risikomanagement-Ausschuss-<br />
Vorsitzende berichtet direkt an die Geschäftsführung, die die Funktion des Risikokoordinators<br />
wahrnimmt.
- 46 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Zu den vorbeugenden Maßnahmen des Risikomanagements zählen detaillierte Arbeits- und<br />
Verfahrensanweisungen, regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Anlagen, Schulungen<br />
sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entsprechend<br />
dem Bedarf Versicherungen. Hierdurch soll das Risikopotential minimiert werden.<br />
Die interne Revision, die direkt der Geschäftsführung zugeordnet ist, verfolgt in ihrer Tätigkeit<br />
einen risikoorientierten Prüfungsansatz und ist ebenfalls in die Revisionsprozesse der Führungsgesellschaft<br />
eingebunden.<br />
Bestandsgefährdende sowie sonstige wesentliche Risiken bestanden weder im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr, noch sind solche derzeit im laufenden Geschäftsjahr erkennbar oder zu<br />
erwarten.<br />
Transparenz, offene Kommunikation sowie eine klare Ausrichtung der Gesellschaft und deren<br />
Organisation auf die vereinbarten Ziele bilden einen wesentlichen Baustein innerhalb des Risikomanagements<br />
der Gesellschaft. Wöchentlich erfolgen im Rahmen eines Jour Fixe die<br />
Abstimmung und Behandlung aktueller Themen zwischen der Geschäftsführung und dem<br />
Kreis der Prokuristen (erweitere Geschäftsführungssitzung). Monatliche Sitzungen des Management-Teams,<br />
dem Vertreter der wichtigen Funktionsbereiche des Unternehmens angehören,<br />
geben der Geschäftsführung die Möglichkeit, alle relevanten Themen mit den Verantwortlichen<br />
eingehend und zeitnah zu diskutieren. Ergänzend hierzu werden die verantwortlichen<br />
Leiter der Linienbereiche zu regelmäßigen Jour-Fixe-Terminen oder erweiterten Geschäftsführungssitzungen<br />
hinzugezogen.<br />
7. Prognosebericht<br />
RWW ist bestrebt, seine Marktposition als leistungsfähiger regionaler Wasserversorger stetig<br />
auszubauen. Das Unternehmen wird sich als „Regionales Kompetenzcenter Wasser“ der<br />
RWE Rheinland Westfalen Netz AG weiter etablieren, seine Stärken und fachlichen Kompetenzen<br />
auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft weiter systematisch einbringen und Synergien in<br />
der Zusammenarbeit mit Unternehmen der RWE-Gruppe erschließen. RWW ist bestrebt, seine<br />
Leistungsfähigkeit, Kosten- und Kundenorientierung als Wasserwirtschaftsunternehmen<br />
kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />
Wachstum für RWW und das Wassergeschäft der RWE Rheinland Westfalen Netz AG, die<br />
kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die nachhaltige Absicherung<br />
der erreichten Wertsteigerungen sind die wesentlichen mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens.<br />
Erfolge im Vertriebsbereich und damit verbundenes externes Wachstum sind ausschlaggebend<br />
für das Erreichen der gesetzten Ziele. RWW wird sich daher zukünftig weiter auf den<br />
Ausbau der vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren.<br />
Die Überprüfung der Professionalität und Effizienz der Kernprozesse des Unternehmens und<br />
hiermit verbundene Anpassungen gehören für RWW zur Routine im Hinblick auf eine stetige<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
- 47 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Absicherung der derzeitigen Position des Unternehmens im Versorgungsgebiet bildet zukünftig<br />
ebenso einen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der RWW wie das Erreichen eines<br />
organischen Wachstums in den Bereichen Trinkwasser-Konzessionen und Vorlieferantenpositionen<br />
für Weiterverteiler sowie die Übernahme von Betriebsführungs- und Dienstleistungsfunktionen.<br />
In den folgenden Jahren wird RWW sich insbesondere darauf konzentrieren, auslaufende<br />
Konzessionsverträge zu verlängern. In der Position als Vorlieferant für Trinkwasser<br />
und in dem Ausbau von wassernahen Dienstleistungen sieht RWW die Chance, weitere<br />
Wachstumsziele zu generieren.<br />
Die Investitionen der kommenden Jahre konzentrieren sich mit einem Jahresvolumen von ca.<br />
9,0 Mio. € bis 10,0 Mio. € ausschließlich auf die Kernbereiche des Unternehmens mit einem<br />
Schwerpunkt auf Erhaltungsinvestitionen im Verteilnetz.<br />
Die Aktivitäten zur Ausweitung der Tätigkeiten im Abwassersektor werden auch in den kommenden<br />
Geschäftsjahren fortgesetzt. RWW wird sich dabei in erster Linie auf Ausschreibungen<br />
von Betriebsführungen konzentrieren. Darüber hinaus wird Wachstum durch den Erwerb<br />
ausgewählter Beteiligungen an Wasser- und Abwasserunternehmen in (Teil-) Privatisierungsverfahren<br />
angestrebt.<br />
RWW steht in einem sich nur langsam entwickelnden und verändernden Wassermarkt in einem<br />
starken Wettbewerb zu anderen Wasserversorgungsunternehmen. Die Gesellschaft wird<br />
daher zur Erreichung der gesteckten Ziele insbesondere auch Chancen zur Zusammenarbeit<br />
mit starken Partnern innerhalb und außerhalb des RWE-Konzerns nutzen. In diesem Zusammenhang<br />
wird RWW die Möglichkeit von Kooperationen mit benachbarten Versorgungsunternehmen<br />
auch weiter in Betracht ziehen.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />
Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist positiv – für <strong>2010</strong> wird ein ähnlich zufrieden stellendes<br />
Ergebnis wie 2009 prognostiziert. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass RWW bei<br />
annähernd gleich hohen Aufwendungen den vertrieblichen Bereich weiter entwickelt und somit<br />
seine Marktposition als leistungsfähiger Wasserversorger ausbaut. Die Geschäftsführung erwartet<br />
auch für die Zukunft eine weiterhin solide Fortentwicklung der finanziellen und technischen<br />
Kenngrößen des Unternehmens.
- 48 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 106.278.661,87 108.499.708,52 107.444.272,49 105.429.131,96 103.023.732,30<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 805.717,74 644.092,02 511.587,67 578.449,33 883.348,91<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6.302.359,63 7.220.847,06 13.304.924,91 7.412.443,03 7.783.462,23<br />
Erträge aus Beteiligungen 110.493,02 83.405,52 75.354,62 129.093,54 190.824,37<br />
Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 29.585,12<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge 767.287,80 1.045.161,52 1.728.559,14 2.708.494,00 1.930.486,46<br />
Erträge 114.264.520,06 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 24.643.998,82 25.051.888,31 26.704.516,29 24.970.704,37 26.932.983,11<br />
Personalaufwand 33.316.187,94 36.662.012,37 39.301.545,85 36.878.245,13 35.133.517,66<br />
Abschreibungen 12.456.198,64 12.852.438,82 13.007.191,54 11.038.265,34 10.771.836,20<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 22.147.878,90 23.609.114,12 25.848.632,87 26.166.690,14 25.041.164,58<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.695.589,64 886.053,21 863.733,92 627.079,50 310.007,31<br />
Steuern 6.399.088,62 8.412.887,53 8.905.979,52 6.109.625,03 5.345.709,10<br />
Aufwendungen 105.658.942,56 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 114.264.520,06 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39<br />
./. Aufwendungen 105.658.942,56 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96<br />
= Jahresüberschuss 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43<br />
Einstellung in die Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
= Bilanzgewinn 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43
- 49 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1.399.011,07 762.612,07 203.329,78 167.935,86 207.977,14<br />
Sachanlagevermögen 140.711.621,81 136.973.439,51 128.741.220,41 124.626.767,62 122.616.007,35<br />
Finanzanlagen 4.404.788,73 4.360.179,61 3.052.453,36 2.159.731,86 2.171.771,90<br />
Anlagevermögen 146.515.421,61 142.096.231,19 131.997.003,55 126.954.435,34 124.995.756,39<br />
Vorräte 1.270.406,62 1.137.142,72 1.155.065,65 1.352.719,10 1.483.192,99<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 52.663.328,90 52.800.743,55 71.362.632,79 68.758.363,53 68.148.547,71<br />
Flüssige Mittel 78.762,83 88.728,46 54.679,57 19.821,89 49.810,91<br />
Umlaufvermögen 54.012.498,35 54.026.614,73 72.572.378,01 70.130.904,52 69.681.551,61<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
1.136.788,72 591.078,85 1.219.587,58 1.051.918,04 1.073.838,87<br />
Summe Aktiva 201.664.708,68 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87<br />
gezeichnetes Kapital 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00<br />
Rücklagen 46.250.501,48 47.856.078,98 50.874.899,26 49.307.998,10 49.775.000,45<br />
Bilanzverlust/-gewinn 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43<br />
Eigenkapital 70.238.028,98 73.256.849,26 74.689.948,10 75.156.950,45 75.463.171,88<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil 303.472,92 193.922,40 193.922,40 0,00 0,00<br />
Rohrnetzkostenzuschüsse<br />
15.520.398,01 14.929.236,61 13.774.755,25 12.963.237,33 12.055.867,66<br />
Rückstellungen 94.433.067,34 88.644.021,20 95.939.264,95 98.976.456,71 98.395.921,98<br />
Verbindlichkeiten 21.159.974,43 19.679.912,78 21.184.501,36 11.037.638,41 9.834.910,35<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 9.767,00 9.982,52 6.577,08 2.975,00 1.275,00<br />
Summe Passiva 201.664.708,68 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87
- 50 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
2008 2009<br />
Angestellte und kaufmännische Angestellte (inkl. Auszubildende) 227 230<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 238 227<br />
465 457<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 34,83 37,24 36,29 37,93 38,55<br />
Fremdkapitalquote 65,17 62,76 63,71 62,07 61,45<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
47,94 51,55 56,58 59,20 60,37<br />
Kassenmittelintensität 0,04 0,05 0,03 0,01 0,03<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
12,25 13,68 11,29 13,93 13,66<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung<br />
2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende* (RWW) 0,00 0,00<br />
451 1001 Konzessionsabgabe (RWW) 1.712.925,76 1.601.939,03<br />
Summe 1.712.925,76 1.601.939,03<br />
Ausgaben<br />
- keine<br />
* nachrichtlich<br />
Seit 05/2002 hält die Vestische Straßenbahnen GmbH den RWW-Geschäftsanteil der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> in Höhe von 862.850,00 EUR (Treuhandrecht).<br />
Die Dividende aus dem Geschäftsanteil aus 2008 in 2009 betrug 560.900,00 EUR und wurde<br />
zur Kürzung der VRR-Zweckverbandsumlage eingesetzt.
- 51 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE)<br />
Ebertstraße 30<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 12.000.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 840.000,00 7,0<br />
Gesellschaft für Energie und 840.000,00 7,0<br />
Wirtschaft mbH, Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck 840.000,00 7,0<br />
RWE Rheinland Westfalen Netz AG, Essen 7.068.000,00 58,9<br />
rhenag Rheinische Energie AG, Köln 2.412.000,00 20,1<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind<br />
� die Versorgung mit Elektrizität, Gas und Wärme,<br />
� die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb entsprechender Anlagen,<br />
� die Erbringung von beratenden Ingenieur- und Consultingleistungen im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit der Energieversorgung,<br />
� die Erbringung von Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsleistungen gegenüber<br />
den Unternehmen und Einrichtungen der kommunalen Gesellschafter<br />
mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zudem ist die Gesellschaft befugt,<br />
Telekommunikationsdienstleistungen zu erbringen.<br />
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen befugt, durch die der Gesellschaftszweck<br />
unmittelbar gefördert wird.<br />
Die Gesellschaft verfolgt das Ziel einer möglichst ressourcenschonenden, klimaverträglichen,<br />
risikoarmen und volkswirtschaftlich preiswürdigen Bereitstellung von Energiedienstleistungen<br />
im Sinne einer “Integrierten Ressourcenplanung”.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der ELE wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 52 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Gesellschafterversammlung<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Peter Noetzel<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler (ab 17.11.2009)<br />
B. Aufsichtsrat<br />
Vorsitzender Dr. Georg Müller<br />
(ehem. Vorsitzender des Vorstandes der RWE Rhein-Ruhr AG) (bis 31.01.2009)<br />
Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG (ab 01.02.2009)<br />
Dr. Klaus Haertel, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Sabine Terhardt *, Kfm. Angestellte (ELE), 2. stellv. Vorsitzende<br />
Dr. Ingo Westen, ehem. Vorstandsmitglied RWE GAS AG<br />
Jörg Hülsmann *, Kfm. Angestellter (bis 05.02.2009)<br />
Achim Südmeier, RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Bernhard Terstegen *, Kfm. Angestellter (ELE)<br />
Bernhard Terhardt *, Arbeiter (ELE)<br />
Markus Schmitz, Techn. Angestellter<br />
Benno Möller *, Kfm. Angestellter<br />
Michael R. Hübner, Stadt Gladbeck (bis 12.11.2009)<br />
Andreas Henrich, Leiter Personalmanagement RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Dr. Ludger Abs, RWE Rhein-Ruhr AG (bis 10.09.2009)<br />
Dr. Hans-Jürgen Weck, Vorstandsmitglied der rhenag<br />
Dr. Peter Birkner, Techn. Geschäftsführer der RWE Rhein-Ruhr Netservice GmbH<br />
(bis 10.09.2009)<br />
Dr. Franz-Josef Schulte, Leiter Unternehmensentwicklung RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Roland Bernert, RWE AG (ab 11.09.2009)<br />
Josef Hadick, RWE Kundenservice GmbH (ab 01.02.2009)<br />
Heinz Hares* (ab 05.02.2009)<br />
Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE Effizienz GmbH (ab 11.09.2009)<br />
Frank Nickel, Stadt Gladbeck (ab 13.11.2009)<br />
Josef Ludes, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Gast: Roland Trottenburg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.<strong>2010</strong>)<br />
Helge Winkler (ab 21.09.<strong>2010</strong>)<br />
2. Gast: Dirk Nordwig (Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />
*) Arbeitnehmervertreter<br />
C. Geschäftsführer<br />
Dr. Rainer von Courbière (bis 30.06.2009)<br />
Kurt Rommel (ab 01.07.2009)
- 53 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Das Geschäftsjahr 2009 war für die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) wie in den Vorjahren<br />
durch eine Verstärkung des Wettbewerbs und durch weitere regulatorische Auswirkungen<br />
geprägt.<br />
Neben den erfolgreichen vertrieblichen Aktivitäten führte auch das im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />
mit der ELE Verteilnetz GmbH übernommene positive Ergebnis zu<br />
einem positiven Gesamtergebnis der ELE.<br />
1. Strombereich<br />
Im Berichtsjahr war weiterhin eine hohe Wettbewerbsintensität im Geschäftskundensegment<br />
des Strommarktes zu verzeichnen.<br />
Im Bereich Geschäftskunden sind bedingt durch die Konjunkturkrise im Jahr 2009 Absatzrückgänge<br />
in Höhe von rund 7 % zu verzeichnen.<br />
Anfang 2009 lagen die Kundenwechsel im Privat- und Gewerbekundensegment Strom bedingt<br />
durch die Strompreiserhöhung zum 1. Januar 2009 auf erhöhtem Niveau. Danach<br />
konnten die Kundenverluste trotz eines attraktiven Angebotes eines ortsansässigen Wettbewerbers<br />
Mitte 2009 auf einem relativ niedrigen Niveau stabilisiert werden. Hierzu beigetragen<br />
hat die Preissenkung des Online-Produktes ELE stromPur zum 1. August 2009 und<br />
mehrere erfolgreiche Reakquiseaktionen.<br />
Die Absatzmenge im Strombereich betrug im Geschäftsjahr 1.400 GWh (im Vorjahr 1.572<br />
GWh).<br />
2. Gasbereich<br />
Der Gas-zu-Gas-Wettbewerb im Geschäftskundensegment hat weiter zugenommen. Nach<br />
dem Wechsel von drei größeren Industriekunden im vergangenen Jahr sind nun auch kleinere<br />
Kunden aus dem Bereich Handel und Dienstleistung gewechselt. Ebenso hat sich die Anzahl<br />
der Wettbewerber erhöht, wobei hier eine deutliche Steigerung von Fixpreisangeboten<br />
zu erkennen ist.<br />
Im Bereich Geschäftskunden sind bedingt durch die Konjunkturkrise im Jahr 2009 Absatzrückgänge<br />
in Höhe von rund 5 % zu verzeichnen.<br />
Trotz einer starken Zunahme der Anzahl der Wettbewerber im Privatkundensegment lagen<br />
die Kundenverluste im gesamten Jahr 2009 auf niedrigem Niveau. Durch den ölpreisbedingten<br />
Rückgang der Gasbeschaffungskosten konnten die Gaspreise zum Januar, April und Juli<br />
dreimal in Folge um insgesamt 31 % gesenkt und zum Oktober konstant gehalten werden.<br />
Die trotz dieser Gaspreissenkungen zu verzeichnenden Kundenverluste konnten durch die<br />
im Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführten Reakquiseaktivitäten zum Teil kompensiert<br />
werden. Das Produkt ELE erdgasFix ist in jedem Quartal als Aktionsprodukt mit Erfolg angeboten<br />
worden und führte zu weiteren Kundenzuwächsen.<br />
Die Absatzmenge im Gasbereich betrug im Geschäftsjahr 3.480 GWh (im Vorjahr 3.579<br />
GWh).
- 54 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Sonstiges<br />
Beim Kundenservice wurde weiterhin der Schwerpunkt auf die Produktberatung gelegt. Hohe<br />
Erreichbarkeit, Kundenfreundlichkeit und Kompetenz haben für eine hohe Kundenzufriedenheit<br />
in 2009 gesorgt. Im Geschäftskundenbereich konnte die Kundenzufriedenheit und<br />
Kundenloyalität gegenüber der letzten Untersuchung deutlich verbessert werden. Insbesondere<br />
die lokale Betreuung vor Ort durch den persönlichen Kundenbetreuer sowie die Angebotserstellung<br />
und das Preis-Leistungs-Verhältnis sind ausschlaggebende Punkte für dieses<br />
Ergebnis.<br />
Als Kundenbindungsinstrument setzt ELE weiterhin die ELE Card und die ELE Business<br />
Card erfolgreich ein.<br />
Das Kartenkonzept konnte darüber hinaus bei 46 Energiedienstleistern in Deutschland unter<br />
dem Namen „City-Power-Card" weiter vermarktet werden. Insgesamt sind damit eine Million<br />
Kundenkarten im CityPower-Netzwerk ausgegeben worden.<br />
Die ELE hat sich im Geschäftsjahr 2009 mit 30 % an der ELE-Scholven-Wind GmbH beteiligt,<br />
die auf der Halde Scholven in Gelsenkirchen zwei Windkraftanlagen mit je max. 2,3 MW<br />
errichten wird. Hierdurch soll ein wesentlicher Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in<br />
Gelsenkirchen geleistet werden.<br />
Die Gesellschaft beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 746 Mitarbeiter, davon 506<br />
Angestellte, 199 gewerblich Beschäftigte und 41 Auszubildende.<br />
Die Beschäftigtenzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des temporär erhöhten<br />
Personalmehrbedarfes zur Umsetzung der gesetzlich geforderten Marktrollentrennung zur<br />
getrennten Abrechnung der Netz- und Vertriebserlöse um 21 Mitarbeiter erhöht. Zur Abdeckung<br />
dieses Mehrbedarfs sind überwiegend befristet Beschäftigte eingestellt worden.<br />
Die Gesellschaft erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 26,7 Mio. € (Vorjahr Jahresfehlbetrag<br />
-4,9 Mio. €).<br />
Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 20,1 Mio. € gesunken. Hierfür sind unter<br />
anderem die aufgrund der Konjunkturkrise zurückgegangenen Erlöse im Großkundensegment,<br />
aber auch die dem stärker werdenden Wettbewerb bei den Privatkunden, sowohl im<br />
Strom- als auch im Gasbereich, geschuldeten Kundenverluste verantwortlich. Die im Jahresverlauf<br />
vorgenommenen Gaspreissenkungen haben ebenfalls zu einem Rückgang der Umsatzerlöse<br />
beigetragen.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind unter anderem aufgrund von Zuschreibungen auf<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens und Erträgen aus dem Abgang von Finanzanlagen um<br />
insgesamt 2,7 Mio. € gestiegen.<br />
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind unter anderem analog der mengenbedingten<br />
Entwicklung der Umsatzerlöse und der Reduzierung der Bezugskosten Gas<br />
zurückgegangen.<br />
Der Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen ist hauptsächlich auf die mengen-<br />
und entgeltbedingt um 3,8 Mio. € gesunkenen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte<br />
zurückzuführen.
- 55 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind trotz der Bildung einer Rückstellung für die<br />
Mehr-/Mindermengenabrechnung gemäß § 12 KOV III Gas für die Gaswirtschaftsjahre<br />
2007 - 2008, 2008 - 2009 und für den Zeitraum 10/2009 - 12/2009 in Höhe von 7,8 Mio. €<br />
insgesamt um 22,7 Mio. € gesunken. Dies ist unter anderem in der in 2008 einmalig erfassten<br />
Erstattung der in den Vorjahren zu hoch angesetzten Pachtentgelte für die Strom- und<br />
Gasnetze in Höhe von 15,2 Mio. € begründet.<br />
Zusätzlich waren in diesem Posten im Vorjahr verschiedene Rückstellungszuführungen<br />
(Mehrerlösabschöpfung 2,1 Mio. € und Preisanpassungsklausein 4,8 Mio. €) enthalten, die in<br />
diesem Geschäftsjahr nicht angefallen sind.<br />
Zusätzlich zu den bisher beschriebenen Effekten führte das überaus positive Ergebnis der<br />
ELE Verteilnetz GmbH (9,2 Mio. €), welches im Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrages<br />
an die ELE abgeführt wurde, zu der deutlichen Ergebnisverbesserung.<br />
Die Bilanzsumme ist im Geschäftsjahr 2009 um 24,8 Mio. € gestiegen.<br />
Die Aktivseite der Bilanz ist neben dem Anlagevermögen in Höhe von 135,9 Mio. € hauptsächlich<br />
durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Wesentlichen gegenüber<br />
Tarif- und Sondervertragskunden über 31,7 Mio. €, und den Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen in Höhe von 52,4 Mio. € geprägt.<br />
Die Zunahme im Anlagevermögen um 4,9 % ist neben den Investitionen für immaterielle<br />
Wirtschaftsgüter und für das Sachanlagevermögen auf die im Geschäftsjahr 2009 vorzunehmenden<br />
Zuschreibungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens zurückzuführen.<br />
Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere aufgrund der Erhöhung<br />
der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (11 Mio. € ELE Verteilnetz GmbH und<br />
40,8 Mio. € Finanzanlagen im Rahmen des Cash-Managements bei der RWE AG) gestiegen.<br />
Auf der Passivseite hat hauptsächlich der erzielte Jahresüberschuss in Höhe 26,7 Mio. € bei<br />
gleichzeitiger Erhöhung der sonstigen Rückstellungen und einer Reduzierung der Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen zur Veränderung der Bilanzsumme geführt.<br />
Das langfristige Vermögen ist zu 72,01 % (Vorjahr: 54,70 %) durch Eigenkapital zzgl. 70 %<br />
der Hausanschluss- und Baukostenzuschüsse sowie des Sonderpostens mit Rücklageanteil<br />
gedeckt.<br />
Aufgrund des positiven Jahresergebnisses hat sich die Eigenkapitalquote auf 32,5 % (Vorjahr<br />
23,6 %) erhöht.<br />
Für die Finanzierung der Aktivitäten der Gesellschaft standen im Geschäftsjahr 2009 ausreichend<br />
Mittelzuflüsse zur Verfügung.<br />
Dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit über 63,1 Mio. € stehen Mittelabflüsse<br />
aus Investitionstätigkeiten in Höhe von 9,5 Mio. € gegenüber.<br />
Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeiten ergibt sich zum einen durch die Auszahlungen<br />
für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung<br />
der Erlöse aus Anlagenabgängen mit -6,8 Mio. € und zum anderen aus der<br />
Verrechnung der Auswirkungen aus dem Kauf und Verkauf von Fondsanteilen und der Umwandlung<br />
von Fondsanteilen in Darlehen an die RWE AG mit -2,7 Mio. €.
- 56 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der Finanzmittelfonds weist zum 31.12.2009 einen Wert in Höhe von 47,6 Mio. € (Vorjahr<br />
-6,0 Mio. €) aus. Davon entfallen 40,8 Mio. € (Vorjahr -13,2 Mio. €) auf Anlagen im Rahmen<br />
des Cash-Managements mit dem RWE Konzern.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage relevant sind, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />
Das Risikomanagement der ELE hat im Geschäftjahr 2009 sowohl die gesetzlichen Vorgaben<br />
gemäß KonTraG als auch die Vorgaben der RWE-Konzernrichtlinien voll erfüllt.<br />
Dazu gehört unter anderem eine umfassende Risikoidentifikation, -bewertung und -dokumentation<br />
mit Berichterstattung der wesentlichen risikorelevanten Sachverhalte an die Geschäftsführung.<br />
Durch diese Vorgehensweise ist sichergestellt, dass sämtliche, insbesondere<br />
auch bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt und zielgerichtet vorbeugende bzw.<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />
Hinweise auf wesentliche Risiken, die einen bestandsgefährdenden Einfluss auf die Unternehmensfortführung<br />
haben könnten, sind derzeit nicht bekannt.<br />
Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung erwachsen der ELE weiterhin aus dem<br />
wirtschaftlichen Umfeld, das durch die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes, die öffentliche<br />
Preisdiskussion und im Hinblick auf die Regulierung der Strom- und Gasnetzentgelte<br />
über das Beteiligungsergebnis der ELE Verteilnetz GmbH gekennzeichnet ist.<br />
Bei den Preisbestandteilen Strom gibt es in <strong>2010</strong> unterschiedliche Entwicklungen. Die EEG-<br />
Kosten steigen in <strong>2010</strong> durch die Ausgleichsmechanismusverordnung erheblich. Die Beschaffungskosten<br />
werden im Jahresmittel <strong>2010</strong> ebenfalls gegenüber dem Vorjahr steigen.<br />
Die Netznutzungsentgelte Strom dagegen sind durch den Effekt der Mehrerlösabschöpfung<br />
ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> gesenkt worden.<br />
Der Preis für Heizgas musste nach drei Preissenkungen in 2009 mit insgesamt 31 % zum<br />
01. Januar <strong>2010</strong> wieder leicht angehoben werden, liegt aber weiterhin unter dem Niveau<br />
vom 2007.<br />
Im Geschäftskundensegment rechnet ELE auch in <strong>2010</strong> strom- und gasseitig mit negativen<br />
Konjunktureffekten.<br />
Insgesamt ist die ELE weiterhin bestrebt, durch Kostensenkungsmaßnahmen sowie Effizienzsteigerungen<br />
und Optimierung des Marktauftritts den Anforderungen des Wettbewerbs<br />
zu begegnen.<br />
Aktivitäten zum Ausbau erneuerbarer Energien sollen verstärkt werden, um einen Beitrag<br />
zum aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.<br />
Vor diesem Hintergrund rechnet die ELE für das laufende Geschäftsjahr mit einem positiven<br />
Ergebnis.
- 57 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 394.279 484.610.900,25 485.070.453,07 527.901.624,18 507.838.611,51<br />
Stromsteuer -29.937 -39.197.414,17 -49.395.570,91 -47.064.002,46 -44.768.710,74<br />
Umsatzerlöse ohne Stromsteuer 364.342 445.413.486,08 435.674.882,16 480.837.621,72 463.069.900,77<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen<br />
1.015 739.282,77 241.391,02 16.827,69 6.659,74<br />
Sonstige betriebliche Erträge 23.346 75.769.576,17 30.405.966,22 21.881.937,53 35.952.778,96<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren<br />
5.800 809.433,63 554.500,84 1.483.172,38 1.128.163,60<br />
0 0,00 3.040.939,33 3.666.200,07 3.057.450,70<br />
Bestandserhöhung/-minderung -205 -756.976,65 133.085,33 -27.499,37 162.245,35<br />
Steuern 0 0,00 0,00 5.093.899,49 0,00<br />
Erträge 394.298 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 228.284 385.738.713,26 343.925.499,90 365.988.801,55 346.207.655,68<br />
Personalaufwand 55.244 75.176.241,87 55.565.690,49 58.135.799,37 57.147.268,99<br />
Abschreibungen 6.441 6.771.609,93 7.417.711,59 11.236.006,20 6.734.688,05<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
65.572 26.178.408,28 25.631.686,80 68.586.363,98 45.892.877,83<br />
72 7.734.446,11 11.096.967,57 14.001.644,29 282.392,60<br />
Steuern 10.281 8.919.724,21 14.096.596,08 0,00 20.384.870,99<br />
Aufwendungen 365.894 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 394.298 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12<br />
./. Aufwendungen 365.894 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14<br />
= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />
28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98<br />
= Bilanzgewinn/-verlust 28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98
- 58 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR EUR EUR EUR EUR<br />
301 2.365.134,57 1.847.253,43 1.929.840,83 1.731.445,20<br />
Sachanlagevermögen 44.133 44.942.779,90 45.341.717,03 45.364.256,65 45.716.033,71<br />
Finanzanlagen 77.738 85.143.739,54 83.351.921,67 82.221.034,04 88.416.571,27<br />
Anlagevermögen 122.172 132.451.654,01 130.540.892,13 129.515.131,52 135.864.050,18<br />
Vorräte 2.501 1.662.298,48 1.725.557,77 1.603.383,29 1.848.422,40<br />
Forderungen/sonstige Vermögensgegenstände<br />
95.851 139.857.462,74 73.606.062,03 70.504.409,95 89.269.660,64<br />
Wertpapiere 0 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Flüssige Mittel 8.004 2.499.112,78 6.274.350,74 7.138.867,61 6.802.648,78<br />
Umlaufvermögen 106.356 144.018.874,00 81.605.970,54 79.246.660,85 97.920.731,82<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1.851 1.531.602,07 1.595.576,36 1.438.920,02 1.196.739,91<br />
Summe Aktiva 230.379 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91<br />
gezeichnetes Kapital 12.000 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00<br />
Rücklagen 57.546 57.545.990,97 49.054.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02<br />
Verlustvortrag 0 0,00 0,00 0,00 -4.996.455,88<br />
Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26727444,98<br />
Eigenkapital 97.950 81.001.649,31 73.371.424,49 49.658.356,14 76.385.801,12<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 4.220 6.549.080,42 6.444.973,67 3.120.384,94 2.765.595,85<br />
Rückstellungen 74.365 43.839.740,05 50.606.154,19 48.841.030,72 62.998.160,45<br />
Verbindlichkeiten 25.093 119.661.165,75 58.363.472,89 80.763.299,18 64.261.122,33<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
28.751 26.950.494,55 24.956.413,79 27.817.641,41 28.570.842,16<br />
Summe Passiva 230.379 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91
- 59 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt: 2008 2009<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 202 201<br />
Angestellte 480 498<br />
682 699<br />
Auszubildende 37 38<br />
719 737<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 42,52 29,14 34,33 23,62 32,51<br />
Fremdkapitalquote 57,48 70,76 65,67 76,38 67,49<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
80,17 61,16 56,21 38,34 56,22<br />
Kassenmittelintensität 3,47 0,90 2,94 3,40 2,89<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
29,00 14,14 16,79 0,00 11,37<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
451 1000 Konzessionsabgabe (ELE) 5.360.000,00 5.360.000,00<br />
681 7000 Zuweisungen der ELE 393.694,74 393.694,74<br />
Summe 5.753.694,74 5.753.694,74<br />
Gewinnausschüttung ELE *) 1.362.563,11 0,00<br />
Ausgaben<br />
*) Die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Die Finanzierung der Stammeinlage der Stadt <strong>Bottrop</strong> (mit Aufgeld) an der ELE erfolgte<br />
durch Kreditaufnahme in Höhe von 18.368.160 EUR. In 2009 betrug der Schuldendienst der<br />
ELE-Finanzierung 1.001.068 EUR.
- 60 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 61 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />
(RWE)<br />
Kruppstraße 5<br />
45128 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Grundkapital 1.440.000.000 Euro<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.364.000 0,09<br />
übrige Aktionäre 1.438.636.000 99,91<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 532.910 Stammaktien<br />
( 76.280 Aktien-Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH)<br />
(456.630 Aktien-Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb)<br />
Wilhelm-Stottrop-Stiftung 90.090 Stammaktien<br />
(45.045 Aktien im Hoheitsvermögen der Stadt)<br />
(45.045 Aktien-RW Holding AG)<br />
RWE AG Aufteilung des Grundkapitals<br />
Vorzugsaktien 6,9 %<br />
Stammaktien 93,1 %<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Eine Übersicht über die Beteiligungen der RWE AG enthält der Geschäftsbericht der Gesell-<br />
schaft.
- 62 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Gesellschaft leitet eine Gruppe von Unternehmen, die insbesondere in den Wirtschafts-<br />
zweigen Energie- und Wasserversorgung, Bergbau, Rohstoffe, Mineralöl, Chemie, Entsor-<br />
gung, Bau, Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau, Dienstleistungen und dort vornehmlich auf<br />
folgenden Geschäftsfeldern tätig sind:<br />
� jede nachhaltige umwelt- und sozialverträgliche Art der Beschaffung und gewerblichen<br />
Nutzung von Energien und Energieanlagen, insbesondere die Versorgung mit elektrischer<br />
Energie, Gas und Wärme, sowie von Wasser;<br />
� Bau, Betrieb und sonstige Nutzung von energiesparenden und umweltverträglichen<br />
Transportsystemen für Energien sowie sonstiger Transportsysteme und Verkehrsanla-<br />
gen; Errichtung und Betrieb von Telekommunikationsnetzen und Erbringung von Tele-<br />
kommunikationsdiensten;<br />
� umweltverträgliche, nicht thermische Verwertung und rückholbare Lagerung von nicht<br />
vermeidbaren Abfällen, Vermarktung der hieraus gewonnenen Stoffe, Durchführung<br />
wasserwirtschaftlicher Maßnahmen sowie Sicherung und Sanierung von Altlasten;<br />
� umwelt- und sozialverträgliche Aufsuchung, Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und<br />
Umwandlung von Bodenschätzen sowie anderen Rohstoffen und Energien und dabei an-<br />
fallenden Stoffen und Produkten sowie von chemischen und petrochemischen Erzeugnis-<br />
sen aller Art;<br />
� Planung und Durchführung von Bauleistungen aller Art; Erwerb, Veräußerung und jede<br />
Art der gewerblichen Nutzung von Grundstücken und Gebäuden;<br />
� Planung, Herstellung, Errichtung, Betrieb und Vertrieb von Erzeugnissen, Geräten, Anla-<br />
gen und Einrichtungen auf den Gebieten der Elektro- und Gebäudetechnik, Elektronik<br />
und Kommunikationstechnik, Umwelttechnik sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau;<br />
Ingenieurtätigkeiten aller Art;<br />
� Handel mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie<br />
Waren, vornehmlich auf den vorgenannten Geschäftsfeldern; Transport und Logistik; Ge-<br />
bäudedienstleistungen; Sicherheitstechnik und -dienste;<br />
� Beratung und andere Dienstleistungen zur Energieeinsparung und zur Vermeidung von<br />
Abfällen und Reststoffen in Betrieben und Haushalten.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWE AG wird dieser tatsächlich erfüllt.
- 63 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe der RWE AG<br />
A.Aufsichtsrat:<br />
Dr. Manfred Schneider, Vorsitzender (seit 01.05.2009)<br />
Dr. Thomas R. Fischer (bis 31.01.<strong>2010</strong>), Vorsitzender (bis 30.04.2009)<br />
Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Paul Achleitner<br />
Carl Ludwig von Boehm-Bezing<br />
Werner Bischoff<br />
Heinz Büchel<br />
Dieter Faust<br />
Heinz-Eberhard Holl (bis 31.01.<strong>2010</strong>)<br />
Andreas Henrich<br />
Dr. Gerhard Langemeier<br />
Frithjof Kühn (seit 10.02.<strong>2010</strong>)<br />
Dr. Wolfgang Reiniger<br />
Günter Reppien<br />
Dagmar Schmeer<br />
Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz<br />
Dr. Manfred Schneider<br />
Uwe Tigges<br />
Prof. Karel Van Miert (verstorben 22.06.2009)<br />
Dagmar Mühlenfeld<br />
Karl-Heinz Römer (bis 30.09.2009)<br />
Manfred Weber<br />
Hans Peter Latos (seit 28.10.2009)<br />
Dr. Dieter Zetsche (seit 16.07.2009)<br />
B.Vorstand:<br />
Dr. Jürgen Großmann, Vorsitzender<br />
Alwin Fitting<br />
Dr. Rolf Pohlig<br />
Dr. Ulrich Jobs<br />
Dr. Leonhard Birnbaum<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz (seit 05/2009)<br />
C.Hauptversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>: Monika Budke
- 64 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Das Geschäftsjahr 2009 stand für RWE im Zeichen internationalen Wachstums. Durch die<br />
Übernahme der niederländischen Essent sind wir ein führender Energieversorger im Benelux-Raum<br />
geworden. Auch in der Stromerzeugung und im Upstream-Geschäft setzten wir<br />
unseren Expansionskurs fort. Wer international erfolgreich sein will, muss sich flexibel auf<br />
regionale Gegebenheiten einstellen und schnell handeln können. Durch umfangreiche Reorganisationsmaßnahmen<br />
konnten wir die Voraussetzungen dafür deutlich verbessern. Außerdem<br />
haben wir mit der vollständigen Veräußerung von American Water die Fokussierung auf<br />
das Kerngeschäft Energie abgeschlossen.<br />
Erwerb des niederländischen Versorgers Essent. Mit der Übernahme von Essent N.V. ist<br />
RWE zu einem der größten Energieversorger in der Benelux-Region aufgestiegen. Am 30.<br />
September 2009 konnte die Akquisition abgeschlossen werden. Das Entsorgungs- und das<br />
Verteilnetzgeschäft von Essent sind nicht Gegenstand der Transaktion. Gleiches gilt derzeit<br />
für den 50%-Anteil von Essent am Joint Venture EPZ, dem Betreiber des Kernkraftwerks<br />
Borssele; hier steht noch eine gerichtliche Klärung aus. Bis zum Abschluss des Verfahrens<br />
verbleibt die Beteiligung an EPZ bei den früheren Eigentümern von Essent. Die Europäische<br />
Kommission hat uns die kartellrechtliche Freigabe unter der Auflage erteilt, dass Essent seine<br />
51%-Beteiligung an den Stadtwerken Bremen (swb) verkauft. Dies ist zum 21. Oktober<br />
2009 geschehen. Unter Berücksichtigung des Verkaufs der swb-Beteiligung und der Ausgliederung<br />
des EPZ-Anteils sowie weiterer Anpassungen beläuft sich der Transaktionswert<br />
für Essent auf rund 7,3 Mrd. €. Die Gesellschaft wird nun von einem vierköpfigen Vorstand<br />
geleitet, an dessen Spitze der Niederländer Peter Terium (46) steht. Terium war zuvor u. a.<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Supply &Trading.<br />
American Water vollständig veräußert. Nach dem Börsengang des US-Wasserversorgers<br />
American Water im April 2008 konnten wir im zurückliegenden Geschäftsjahr auch<br />
den Restbestand unserer Anteile an dem Unternehmen verkaufen. Anfang 2009 hielten wir<br />
noch eine Beteiligung von 60,5%. Wir haben die übrigen Anteile im Jahresverlauf in drei<br />
Tranchen für insgesamt 1,9 Mrd. US$ (rund 1,3 Mrd. €) platziert.<br />
Neue Konzernstruktur umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir Reorganisationsmaßnahmen<br />
vorgenommen, die es dem RWE-Konzern erleichtern sollen, seine Wachstumsziele<br />
zu erreichen und sich im härter werdenden Wettbewerb zu behaupten. Wir steuern unsere<br />
Aktivitäten nun stärker nach nationalen Märkten. Damit können wir uns flexibler auf lokale<br />
Erfordernisse einstellen. Das deutsche Vertriebs- und Verteilnetzgeschäft wurde neu organisiert<br />
und gestrafft. Wichtigste Einzelmaßnahme war die Zusammenlegung der beiden Regionalgesellschaften<br />
RWE Rhein-Ruhr AG und RWE Westfalen-Weser-Ems AG zu einer Vertriebsgesellschaft<br />
(RWE Vertrieb AG) und einer Verteilnetzgesellschaft (RWE Rheinland<br />
Westfalen Netz AG). Die Zwischenholding RWE Energy wurde aufgelöst. Die beiden neuen<br />
Unternehmen berichten ebenso wie die anderen RWE-Regionalgesellschaften direkt an die<br />
RWE AG. Die Reorganisation hat zur Folge, dass wir über das Geschäftsjahr 2009 nach<br />
einer neuen Segmentstruktur berichten.
- 65 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Neue Gesellschaft für Energieeffizienz. Im Zuge der Reorganisation haben wir unsere<br />
Aktivitäten auf dem Gebiet der Energieeffizienz in einer neuen Gesellschaft gebündelt. Die<br />
RWE Effizienz GmbH mit Sitz in Dortmund ist zum 1. Juli gestartet. Ihre Produkt- und Beratungsangebote<br />
richten sich an Privatkunden, kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
Kommunen sowie Dienstleistungspartner wie Handwerker und Architekten. Sie wird u. a.<br />
den Einsatz moderner Stromzähler (Smart Meters) zur besseren Kontrolle des Energieverbrauchs<br />
und von Computersystemen zur Steuerung der Haustechnik (Smart Home) vorantreiben.<br />
Zu ihren Tätigkeitsfeldern gehört auch die Elektromobilität.<br />
Zentralisierung der Kompetenzen im Kraftwerksbau. Auch auf dem Gebiet des Kraftwerksbaus<br />
bündeln wir unser Know-how: Die neue RWE Technology GmbH ist seit 01. Januar<br />
<strong>2010</strong> verantwortlich für alle großen Neubauprojekte mit Ausnahme derer auf dem Gebiet<br />
erneuerbarer Energien. Damit können wir marktübergreifend Synergien nutzen, z. B.<br />
beim Engineering und bei der Lieferantenauswahl. RWE baut derzeit in Deutschland, den<br />
Niederlanden und Großbritannien Großkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 12 GW.<br />
Weitere Anlagen sind geplant.<br />
Stärkere organisatorische Unabhängigkeit des Stromtransportnetzes. Im Juli 2009 haben<br />
wir die für den Betrieb unseres Höchstspannungsnetzes zuständige RWE Transportnetz<br />
Strom GmbH aus der früheren RWE Energy AG herausgelöst und direkt der RWE AG zugeordnet.<br />
Ihr Ausbau zu einem voll funktionsfähigen Unternehmen, das alle betriebsnotwendigen<br />
Aufgaben mit eigenem Personal ausführt, ist in vollem Gange. Seit 01. September<br />
2009 firmiert die Gesellschaft unter Amprion GmbH. RWE erfüllt damit bereits weitgehend<br />
die Anforderungen des im Juli 2009 verabschiedeten Dritten EU-Energiebinnenmarktpakets,<br />
das eine Stärkung der Autonomie von Übertragungs- und Fernleitungsnetzbetreibern innerhalb<br />
integrierter Energieunternehmen vorsieht.<br />
Joint Venture mit E.ON zum Bau von Kernkraftwerken in Großbritannien. RWE und<br />
E.ON haben im Januar 2009 das Gemeinschaftsunternehmen Horizon Nuclear Power Ltd.<br />
zur Entwicklung, zum Bau und zum Betrieb von Kernkraftwerken in Großbritannien gegründet.<br />
Ende April konnte sich die Gesellschaft Grundstücke sichern, die dafür infrage kommen.<br />
Die staatliche Behörde Nuclear Decommissioning Authority hatte Flächen an drei Standorten<br />
versteigert. Für zwei Standorte, Wylfa und Oldbury, erhielt das Gemeinschaftsunternehmen<br />
den Zuschlag.<br />
Einstieg in den türkischen Stromerzeugungsmarkt. Im Oktober 2009 haben wir mit dem<br />
griechischen Konzern Metka einen Vertrag über den Bau eines Gas-und-Dampfturbinen-<br />
Kraftwerks in Denizli (Westtürkei) geschlossen. Eigentümer und Betreiber der 775-MW-<br />
Anlage soll ein Joint Venture sein, an dem RWE 70% hält und das türkische Energieunternehmen<br />
Turcas 30%. Die endgültige Investitionsentscheidung wollen wir im ersten Halbjahr<br />
<strong>2010</strong> treffen. Ende 2012 soll das Kraftwerk ans Netz gehen.<br />
Ausstieg aus Kernkraftprojekt in Bulgarien. RWE wird sich nicht am Bau und Betrieb<br />
des Kernkraftwerks Belene im Norden Bulgariens beteiligen. Das Joint-Venture-Abkommen<br />
mit dem staatlichen Energieversorger NEK zur Entwicklung des Projekts haben wir im Oktober<br />
gekündigt, weil die Finanzierung des Vorhabens nicht im vereinbarten Zeitrahmen<br />
geklärt werden konnte.
- 66 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Schneller Ausbau der Erzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien. Bei der<br />
Umsetzung unserer Wachstumsstrategie auf dem Gebiet der regenerativen Energien sind<br />
wir 2009 gut vorangekommen. Neben der Übernahme von Essent trug dazu vor allem die<br />
umfangreiche Investitionstätigkeit von RWE Innogy bei. Insgesamt verfügte RWE Ende<br />
2009 über eine Erzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien von 2,5 GW.<br />
Weitere 0,4 GW sind im Bau. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit Projekte mit einer Gesamtleistung<br />
von 17,1 GW. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftanlagen. Daneben haben<br />
wir 2009 in Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse investiert und sind in die Solarthermie<br />
eingestiegen.<br />
Fortschritte gab es vor allem bei der Windstromerzeugung auf dem Meer (Offshore): Im Dezember<br />
haben wir den Windpark Rhyl Flats (Großbritannien) mit 90 MW Gesamtkapazität in<br />
Betrieb genommen. In Belgien beteiligte sich RWE Innogy mit 26,7% an dem bereits genehmigten<br />
Projekt Thornton Bank. Nach der Fertigstellung im Jahr 2013 wird dieser Windpark<br />
über eine Leistung von 300 MW verfügen; 30 MW sind bereits installiert. Auch bei der<br />
Beschaffung von Anlagenkomponenten konnten wir einen wichtigen Erfolg verbuchen: Mit<br />
REpower Systems haben wir vereinbart, dass uns das Unternehmen 250 Offshore-<br />
Windenergieanlagen des Typs REpower 5M/6M liefern wird. Ein entsprechender Rahmenvertrag<br />
wurde im Februar 2009 unterzeichnet. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von bis zu<br />
2 Mrd. €. Die Windenergieanlagen sollen im Zeitraum von 2011 bis 2015 bereitgestellt werden.<br />
Mit einer Nennleistung von 5 bzw. 6 MW gehören sie zu den größten und leistungsfähigsten<br />
weltweit. Darüber hinaus hat RWE Innogy im Dezember den Bau zweier Spezialschiffe<br />
zur Errichtung von Offshore-Windanlagen in Auftrag gegeben. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt pro Schiff ca. 100 Mio. €. Die Fertigstellung ist für 2011 geplant. Die Spezialschiffe<br />
gelten als der größte Engpassfaktor bei Offshore-Windprojekten.<br />
Auch auf dem Gebiet der Windstromerzeugung an Land (Onshore) konnte RWE Innogy<br />
weiter wachsen: Im Mai haben wir unsere Beteiligung am spanischen Windparkbetreiber<br />
Danta de Energias auf 98,65% aufgestockt. Über eine Zwischengesellschaft, an der wir 90%<br />
halten, waren wir bereits mit 49,33% an dem Unternehmen beteiligt. Danta de Energias verfügt<br />
in der Provinz Kastilien-León über drei Windparks mit einer Gesamtleistung von 130<br />
MW. Auch in Großbritannien, Polen und Frankreich konnte RWE Innogy ihre Onshore-<br />
Windkapazitäten steigern. Hier haben wir neue Anlagen in Betrieb genommen.<br />
In der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse ist RWE Innogy ebenfalls auf Expansionskurs.<br />
Mit dem britischen Papierhersteller Tullis Russell wurde vertraglich vereinbart, dass<br />
wir dessen Werk in Markinch (Schottland) mit Strom und Wärme beliefern. Dazu werden wir<br />
ein Biomasse-Heizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 50 MW bauen, das 2012 in<br />
Betrieb gehen soll. RWE Innogy plant dafür Investitionen von 235 Mio. €.<br />
Ausbau der Gas-Upstream-Position in der britischen Nordsee. RWE Dea hat Beteiligungen<br />
an zwei unerschlossenen Gasfeldern vor der englischen Küste erworben. Ende Juli<br />
unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag zur Übernahme von 70% am Feld Breagh,<br />
dem derzeit größten nicht entwickelten Erdgasfund in der südlichen britischen Nordsee. Der<br />
Preis lag bei etwa 260 Mio. €. Durch das Breagh-Gasfeld erhielten wir anteilige Ressourcen<br />
von mindestens 13 Mrd. m3 und die Möglichkeit zusätzlicher Exploration in umliegenden<br />
Feldern. Ebenfalls im Juli hat RWE Dea einen Anteil von 50% an mehreren Konzessionsblöcken<br />
des kleineren Feldes Clipper South erworben. Unsere Gasressourcen erhöhten sich<br />
dadurch um weitere 2 bis 3 Mrd. m 3 . Insgesamt verfügte RWE Dea damit zum Jahresende<br />
2009 über Gasreserven und -ressourcen von 161 Mrd. m 3 . Mit den neuen Beteiligungen<br />
übernehmen wir auch die Betriebsführerschaft bei der Entwicklung der Felder. Innerhalb der<br />
nächsten drei Jahre wollen wir die Produktion aufnehmen.
- 67 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RWE Dea stellt Weichen für Upstream-Aktivitäten im Kaspischen Raum. Die Regierung<br />
von Turkmenistan hat uns den Zuschlag für die Erschließung und Entwicklung erwarteter<br />
Gasvorkommen im Südosten des Kaspischen Meeres erteilt. Ein entsprechender Vertrag<br />
wurde Mitte Juli unterzeichnet. Das Vertragsgebiet umfasst 940 km 2 . Erst im April hatten wir<br />
mit der turkmenischen Regierung eine Energiepartnerschaft vereinbart. In ihrem Rahmen<br />
wird auch die Möglichkeit turkmenischer Gaslieferungen nach Europa geprüft, z.B. durch die<br />
geplante Nabucco-Pipeline.<br />
Regierungen einigen sich auf Rahmenbedingungen für Betrieb der Nabucco-<br />
Gaspipeline. Die Transitländer der geplanten Ferngasleitung Nabucco haben am 13. Juli<br />
2009 in Ankara ein Abkommen über die Rahmenbedingungen der Pipeline-Nutzung unterzeichnet.<br />
Die Vereinbarung schafft Rechts- und Betriebssicherheit für Investoren und Gaslieferanten.<br />
Sie sieht u. a. vor, dass die Transportkapazitäten jeweils hälftig den Eigentümergesellschaften<br />
und anderen Marktteilnehmern angeboten werden. Dabei wird eine einheitliche<br />
Tarifmethode zugrunde gelegt. Die Nabucco-Pipeline soll europäischen Kunden den<br />
Zugang zu neuen Gasquellen der Kaspischen Region und des Mittleren Ostens über eine<br />
neue Route erschließen und den Wettbewerb im internationalen Gasmarkt fördern. Sie wird<br />
von der Ostgrenze der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Baumgarten<br />
bei Wien führen. Anteilseigner des Nabucco-Konsortiums sind neben RWE die Unternehmen<br />
OMV (Österreich), MOL (Ungarn), Transgaz (Rumänien), Bulgarian Energy Holding<br />
(Bulgarien) und BOTAS (Türkei). Die Gaslieferungen durch Nabucco sollen nach derzeitigem<br />
Stand der Planung 2014 beginnen. In der Endausbaustufe ist eine Kapazität von bis zu<br />
31 Mrd. m 3 pro Jahr geplant. Die Investitionssumme wird auf insgesamt 7,9 Mrd. € veranschlagt.<br />
Ausbau der Position in Luxemburg. RWE hat sich mit 19,8% am neuen Strom- und Gasunternehmen<br />
Enovos beteiligt. Die Gesellschaft wurde 2009 unter Führung des Staates Luxemburg<br />
aufgebaut. Unter dem Dach von Enovos wurde das Versorgergeschäft der luxemburgischen<br />
bzw. südwestdeutschen Unternehmen Cegedel, Soteg und Saar Ferngas zusammengeführt.<br />
RWE brachte ihren Anteil an Cegedel in die neue Gesellschaft ein. Dieser<br />
belief sich auf 30 %. Wir hatten ihn zunächst gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft<br />
Luxempart gehalten. Im Januar 2009 übernahmen wir den Anteil von Luxempart an Cegedel.<br />
Der Kaufpreis betrug 188 Mio. €.<br />
RWE erwirbt deutsches Wärmegeschäft von ExxonMobil. Ende Juni hat RWE von ExxonMobil<br />
die FAVORIT Fernwärme GmbH für 143 Mio. € übernommen. FAVORIT ist im<br />
deutschen Nah- und Fernwärmegeschäft tätig und erzielte 2009 mit über 120 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von 86 Mio. €. Das Unternehmen beliefert 69 Tsd. Kunden mit insgesamt 1<br />
Mio. MWh Wärme. Regionale Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten sind Hamburg, Nordrhein-Westfalen,<br />
Hessen und Baden-Württemberg.<br />
EU-Kommission beendet kartellrechtliche Untersuchungen gegen RWE. Die Europäische<br />
Kommission hat ihre kartellrechtlichen Ermittlungen gegen RWE im Stromgeschäft<br />
eingestellt. Dies wurde uns im Oktober formal mitgeteilt. Damit bestätigt sich unsere - auch<br />
von unabhängigen Wirtschaftsprüfern und externen Gutachtern vertretene - Position, dass<br />
sich RWE marktkonform verhält, also insbesondere keine Kraftwerkskapazität zurückhält<br />
und nicht den Großhandelspreis manipuliert. Die Kommission hatte 2006 im Anschluss an<br />
eine Untersuchung des Stromsektors Ermittlungen gegen mehrere europäische Energieversorger<br />
aufgenommen.
- 68 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kartellverfahren im Gas-Transportgeschäft eingestellt. Ebenfalls beendet ist ein kartellrechtliches<br />
Missbrauchsverfahren der EU-Kommission gegen den Betreiber unseres Ferngasnetzes<br />
RWE Transportnetz Gas GmbH (jetzt: Thyssengas GmbH). Hintergrund ist, dass<br />
wir uns zum Verkauf der Gesellschaft an einen von RWE unabhängigen Dritten verpflichtet<br />
haben. Diese Zusage wurde von der EU-Kommission am 18. März offiziell bestätigt und ist<br />
damit für uns rechtlich bindend. Die EU hatte gegen uns ermittelt, weil sie nicht gerechtfertigte<br />
Hindernisse beim Zugang zum deutschen Erdgastransportsystem vermutete. Dass wir<br />
Thyssengas verkaufen wollen, ist nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen. Wir sind weiterhin<br />
der Überzeugung, im Gasgeschäft den rechtlichen Vorgaben entsprochen zu haben,<br />
wollten aber einen langjährigen Rechtsstreit vermeiden. Thyssengas betreibt ein Netz mit<br />
einer Länge von etwa 4.000 km und erzielte 2009 einen Gesamtumsatz von über 200 Mio. €.<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz tritt in den Vorstand der RWE AG ein. In seiner Sitzung vom<br />
24. Februar 2009 hat der Aufsichtsrat der RWE AG Dr. Rolf Martin Schmitz zum Vorstandsmitglied<br />
berufen. Dr. Schmitz trat sein Amt zum 1. Mai 2009 an. Er verantwortet unsere deutschen<br />
Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsaktivitäten. Der 52-jährige Diplom-Ingenieur war<br />
viele Jahre erfolgreich im Energiegeschäft tätig, zuletzt als Vorsitzender des Vorstands der<br />
RheinEnergie AG in Köln.<br />
Dr. Manfred Schneider neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG. In einer<br />
außerordentlichen Sitzung am 1. Mai 2009 hat der Aufsichtsrat Dr. Manfred Schneider zu<br />
seinem Vorsitzenden gewählt. Dr. Schneider, der früher Vorstandsvorsitzender der Bayer<br />
AG war, gehört dem Aufsichtsrat der RWE AG seit 1992 an. Er hat die Nachfolge von Dr.<br />
Thomas R. Fischer angetreten, der dem Gremium seit Ende 2004 vorstand, dieses Amt<br />
aber aus persönlichen Gründen zum 30. April 2009 niederlegte.<br />
Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraums:<br />
RWE Innogy erhält Zuschlag für weitere Offshore-Windprojekte in Großbritannien. Im<br />
Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens hat die britische Regierung RWE Innogy Anfang<br />
Januar <strong>2010</strong> die Genehmigung zur Entwicklung der Offshore-Windprojekte Atlantic Array<br />
und Dogger Bank erteilt. Für die Vergabe der Entwicklungsrechte in der sogenannten dritten<br />
Runde waren insgesamt neun Gebiete für Windkraftnutzung mit einer Leistung von rund 25<br />
GW ausgeschrieben worden. Das Projekt Atlantic Array mit einer Erzeugungsleistung von<br />
bis zu 1,5 GW werden wir zunächst allein entwickeln. Dogger Bank dagegen haben wir als<br />
Teil eines Konsortiums mit dem Namen „Forewind" gewonnen, zu dem auch der britische<br />
Versorger Scottish & Southern Energy sowie die norwegischen Energieunternehmen Statoil<br />
und Statkraft gehören. In dem Gebiet können bis zu 13 GW Windkapazitäten errichtet werden;<br />
Ziel des Konsortiums sind rund 9 GW. RWE Innogy hält einen Anteil von 25 %. Mit der<br />
Übernahme der Projekte haben wir uns verpflichtet, die beiden Zonen bis zur Genehmigung<br />
zu entwickeln. Eine Verpflichtung zum anschließenden Bau der Windparks besteht nicht.
- 69 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse 41.819.000 44.256.000 42.507.000 48.950.000 47.741.000<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 264.000 134.000 81.000 92.000 210.000<br />
Sonstige betriebliche Erträge 2.437.000 1.710.000 1.232.000 933.000 1.610.000<br />
Bestandsveränderung der<br />
Erzeugnisse<br />
38.000 86.000 47.000 112.000 44.000<br />
Erträge aus Beteiligungen 767.000 790.000 597.000 454.000 262.000<br />
Erträge 45.325.000 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Materialaufwand 24.500.000 27.440.000 26.533.000 32.686.000 29.838.000<br />
Personalaufwand 5.370.000 4.900.000 3.964.000 4.415.000 4.610.000<br />
Abschreibungen 3.762.000 2.529.000 2.257.000 2.246.000 2.357.000<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 4.879.000 5.030.000 3.885.000 3.403.000 3.924.000<br />
Finanzergebnis 1.685.000 2.035.000 1.138.000 1.475.000 1.990.000<br />
Ergebnis nicht fortgeführter<br />
Aktivitäten<br />
20.000 -1.338.000 274.000 567.000 -91.000<br />
Steuern 2.522.000 2.367.000 3.530.000 2.873.000 3.408.000<br />
Aufwendungen 42.738.000 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Erträge 45.325.000 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000<br />
./. Aufwendungen 42.738.000 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000<br />
= Jahresüberschuss 2.587.000 4.013.000 2.883.000 2.876.000 3.831.000<br />
Anteile anderer Gesellschafter -356.000 -166.000 -224.000 -318.000 -260.000<br />
= RWE-Anteil am<br />
Jahresüberschuss<br />
2.231.000 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 0 0 0<br />
= Konzerngewinn 2.231.000 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000
- 70 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
17.215.000 14.901.000 11.882.000 11.202.000 17.320.000<br />
Sachanlagevermögen 36.565.000 26.259.000 20.038.000 21.762.000 28.627.000<br />
Finanzanlagen 4.459.000 3.955.000 3.585.000 4.129.000 4.627.000<br />
Anlagevermögen 58.239.000 45.115.000 35.505.000 37.093.000 50.574.000<br />
Vorräte 2.257.000 2.226.000 2.352.000 2.540.000 3.115.000<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
31.799.000 22.914.000 21.928.000 34.494.000 31.509.000<br />
Wertpapiere 10.344.000 16.788.000 10.858.000 7.735.000 3.290.000<br />
Flüssige Mittel 1.431.000 2.794.000 1.922.000 1.249.000 3.074.000<br />
zur Veräußerung bestimmte<br />
Vermögensgegenstände<br />
0 0 8.610.000 8.710.000 0<br />
Umlaufvermögen 45.831.000 44.722.000 45.670.000 54.728.000 40.988.000<br />
Latente Steuern 3.790.000 3.618.000 2.456.000 1.609.000 1.876.000<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 262.000 0 0 0 0<br />
Summe Aktiva 108.122.000 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000<br />
gezeichnetes Kapital 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000<br />
Rücklagen 9.050.000 10.031.000 10.920.000 7.739.000 8.213.000<br />
Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 984.000 1.968.000 1.771.000 2.408.000 3.139.000<br />
Anteile anderer Gesellschafter 1.643.000 672.000 787.000 1.553.000 925.000<br />
Eigenkapital 13.117.000 14.111.000 14.918.000 13.140.000 13.717.000<br />
Rückstellungen 32.848.000 34.066.000 26.925.000 26.757.000 28.144.000<br />
Verbindlichkeiten 52.566.000 42.201.000 33.985.000 45.236.000 49.250.000<br />
Latente Steuern 4.873.000 3.077.000 1.928.000 1.583.000 2.327.000<br />
zur Veräußerung bestimmte<br />
Schulden<br />
533.000 0 5.875.000 6.714.000 0<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
4.185.000 0 0 0 0<br />
Summe Passiva 108.122.000 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000
- 71 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
in Mio. € 2009 2008<br />
Ergebnis 3.831 2.876<br />
Abschreibungen / Zuschreibungen 2.464 2.381<br />
Veränderung der Rückstellungen -10 794<br />
Veränderung der latenten Steuern 97 778<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und<br />
Wertpapieren 69 196<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen -357 141<br />
Veränderung des Nettoumlaufvermögens -795 1.687<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 5.299 8.853<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 11 473<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.310 9.326<br />
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property<br />
Investitionen -5.913 -4.454<br />
Einnahmen aus Anlagenabgängen 103 106<br />
Akqusitionen, Beteiligungen<br />
Investitionen -8.801 -1.155<br />
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments 2.328 1.071<br />
Veränderung Wertpapiere und Geldanlagen 4.427 2.179<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />
(vor Dotierung Contractual Trust Arranggement) -7.856 -2.253<br />
Dotierung Contractual Trust Arrangement -470 -1.331<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />
(nach Dotierung Contractual Trust Arranggement) -8.326 -3.584<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -78 -767<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -8.404 -4.351<br />
Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter 186 -2.497<br />
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und<br />
andere Gesellschafter -2.592 -2.005<br />
Aufnahme von Finanzschulden 11.592 6.641<br />
Tilgung von Finanzschulden -4.347 -8.046<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 4.839 -5.907<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 65 290<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4.904 -5.617<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 1.810 -642<br />
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen<br />
auf die flüssigen Mittel 13 -35<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel nicht fortgeführter<br />
Aktivitäten 2 4<br />
Veränderung der flüssigen Mittel 1.825 -673<br />
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraumes 1.249 1.922<br />
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes 3.074 1.249<br />
Bürgschaften<br />
- keine
- 72 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
Deutlich mehr Mitarbeiter wegen Essent-Akquisition. Zum Bilanzstichtag waren 70.726<br />
Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen) im RWE-Konzern beschäftigt. Gegenüber dem<br />
31. Dezember 2008 hat sich ihre Zahl um 4.818 bzw. 7% erhöht. Unternehmenskäufe führten<br />
zu einem Plus von 4.948 Stellen. Davon sind allein 4.287 Essent zuzuordnen, weitere<br />
480 der von RWE npower übernommenen Superior Plumbing Installation Group. Durch operative<br />
Veränderungen sind bei unseren ausländischen Konzerngesellschaften 1.108 Stellen<br />
weggefallen, während in Deutschland 978 hinzukamen. Besonders RWE Power und RWE<br />
Innogy haben neue Mitarbeiter eingestellt; das ergibt sich u. a. aus der vermehrten Investitionstätigkeit.<br />
Wie in den Vorjahren haben wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet:<br />
Zum 31. Dezember 2009 erlernten 3.081 junge Menschen bei uns einen Beruf. In<br />
den Mitarbeiterzahlen sind die Auszubildenden nicht enthalten.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />
Eigenkapitalquote 12,13 15,10 17,84 14,06 14,68<br />
Fremdkapitalquote 87,87 84,90 82,16 85,94 85,32<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
22,52 31,28 42,01 35,42 27,12<br />
Kassenmittelintensität 1,32 2,99 2,30 1,34 3,29<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
17,01 27,26 19,33 21,89 26,03<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende (RWE) *)<br />
Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb<br />
Dividende (RWE)<br />
Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH **)<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
1.438.384,50 2.054.835,00<br />
192.053,00 343.260,00<br />
Summe 1.630.437,50 2.398.095,00<br />
*) Die Dividendenausschüttung beim <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb verringert<br />
den Betriebskostenzuschuss der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
**) Die Dividendenausschüttung bei der Vestische Straßenbahnen GmbH verringert<br />
die Verbandsumlage VRR der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 73 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. RW Holding Aktiengesellschaft, Düsseldorf<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Grundkapital: 74.362.859,52 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> (Wilhelm-Stottrop-Stiftung) 115.315,00 0,16<br />
übrige Aktionäre 74.247.544,52 99,84<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die RW Holding AG ist geprägt durch die Beteiligung in Höhe von 32,64 % (Vorjahr 33,22<br />
%) an der RWEB. Durch Kapitalerhöhungen von Mitgesellschaftern gekoppelt mit einer<br />
Wertpapierleihe an der RWE AG hat sich im Geschäftsjahr 2008/2009 die Beteiligungshöhe<br />
der Gesellschaft an der RWEB von 33,22 % auf 32,64 % reduziert.<br />
Der RWEB hält 88.844.007 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien der RWE<br />
AG (15,82 % des Grundkapitals). Zusätzlich hält die RW Holding AG selbst 3.000 Stück<br />
RWE AG-Stammaktien an der RWE AG im Anlagevermögen. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der RW Holding AG ist im Wesentlichen von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen<br />
aus ihrer direkten und indirekten Beteiligung an der RWE AG abhängig.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie<br />
die damit verbundene Wahrung wirtschaftlicher Interessen. Die Gesellschaft ist zu allen<br />
Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die der Erreichung und Förderung des Gegenstandes<br />
der Gesellschaft notwendig oder nützlich erscheinen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RW Holding AG wird dieser tatsächlich<br />
eingehalten.
- 74 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Hauptversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Gert Neugebauer<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Dagmar Mühlenfeld, Vorsitzende<br />
Dr. Wolfgang Reiniger, Essen, Oberbürgermeister, stellv. Vorsitzender<br />
Frithjof Kühn, Siegburg, Landrat, stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Heinz-Jürgen Schwering, Köln<br />
Klaus Heinrich Wehling<br />
Alexander Wüerst, Köln<br />
Dr. Klaus Bitzer, Mülheim an der Ruhr (seit 07.04.2009)<br />
Dirk Elbers, Düsseldorf (seit 07.04.2009)<br />
Werner Taiber, Düsseldorf (seit 06.10.2008)<br />
C. Vorstand:<br />
Guido Köcher, Exekutive Direktor<br />
Svenja Udelhoven
- 75 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 Absatz (1) der Satzung der Erwerb und die<br />
Verwaltung von Beteiligungen.<br />
Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Beteiligung von 32,64 % an der RW Energie-<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG. Durch Kapitalerhöhungen gekoppelt mit einer<br />
Wertpapierleihe von RWE AG-Aktien, ist der Anteil der RW Holding AG am Festkapital der<br />
RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG im Berichtsjahr von 33,22 % auf 32,64<br />
% zurückgegangen. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält nach der<br />
Kapitalerhöhung und Wertpapierleihe 88.844.007 Stück Stammaktien und 150.520 Stück<br />
Vorzugsaktien der RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 15,82 % am<br />
Grundkapital der RWE AG mit einem Stimmrechtsanteil von 16,97 %. Daneben hält die RW<br />
Holding Aktiengesellschaft weiterhin 3.000 Stück Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft hängt somit von den zukünftig zu<br />
erzielenden Dividendenerträgen aus der direkt und indirekt (über die RW Energie-<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen Beteiligung an der RWE AG ab.<br />
Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hat im April 2009 die Dividende der<br />
RWE AG für das Geschäftsjahr 2008 in Höhe von EUR 4,50 je Aktie vereinnahmt und im<br />
Rahmen einer Entnahme an ihre Gesellschafter weitergeleitet. Ein verbleibender Spitzenbetrag<br />
wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die RW Holding Aktiengesellschaft hat daraus<br />
einen Beteiligungsertrag von EUR 128.637.919,05 erzielt. Im Übrigen erzielte die Gesellschaft<br />
weitere Beteiligungserträge aus ihrer direkten und indirekten Beteiligung an der RWE<br />
AG von EUR 2.422.082,70.<br />
Der Rückgang der Zinserträge im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr des Vorjahres basiert<br />
im Wesentlichen auf ein vergleichsweise geringeres Zinsniveau bei Tagesgeldanlagen. Zudem<br />
enthielt das Zinsergebnis des Vorjahres mit TEUR 1.345 Zinserträge und mit TEUR<br />
1.127 Zinsaufwendungen aufgrund geänderter Steuerbescheide für den Veranlagungszeitraum<br />
2002 sowie den daraus resultierenden Folgeeffekten. In diesem Zusammenhang enthielten<br />
die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag mit TEUR 5.496 Steueraufwendungen<br />
und mit TEUR 5.602 Steuererträge, welche als periodenfremd anzusehen waren.<br />
Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände resultiert im Wesentlichen aus Erstattungsansprüchen<br />
aus Kapitalertragsteuer des Berichtsjahres.<br />
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) formuliert<br />
konkrete Anforderungen an Aktiengesellschaften. Insbesondere geht es dabei um die Berichterstattung<br />
über Risiken der künftigen Entwicklung sowie um erweiterte Berichtspflichten<br />
des Vorstands an den Aufsichtsrat und die Aktionäre. Die Chancen und Risiken der RW<br />
Holding Aktiengesellschaft resultieren im Wesentlichen aus der weiteren geschäftlichen<br />
Entwicklung der RWE AG.
- 76 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die RWE AG nennt in ihrem Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008 insbesondere<br />
folgende Chancen und Risiken:<br />
� Risiken und Chancen für den RWE-Konzern ergeben sich im Wesentlichen aus der<br />
Stromerzeugung, wobei insbesondere Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen<br />
die Entwicklung in starkem Maße beeinflussen. Im Erzeugungsgeschäft werden die Risiken<br />
dadurch begrenzt, dass der Strom größtenteils frühzeitig über Terminkontrakte abgesetzt<br />
wird und für die Erzeugung benötigten Brennstoffe und Emissionszertifikate<br />
preislich abgesichert werden. Bei der Absicherung von Commodity-Preisrisiken nimmt<br />
RWE Supply & Trading eine zentrale Rolle ein. Durch seine Funktion als interner Transaktionspartner<br />
grenzt es Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten<br />
für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein und schafft dadurch eine stabile Kalkulationsgrundlage.<br />
� Betriebsrisiken durch mögliche Betriebsstörungen sowie Produktionsausfälle begegnet<br />
der Konzern durch ein hohes Sicherheitsniveau sowie die qualifizierte Durchführung von<br />
Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. In geeigneten Fällen werden mögliche<br />
Schadenswirkungen durch Versicherungen begrenzt.<br />
� Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise (Wechselkurse, Zinsen und Wertpapierkurse)<br />
können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit stark beeinflussen. Finanzwirtschaftlichen<br />
Risiken begegnet der RWE-Konzern durch originäre und derivative Sicherungsgeschäfte,<br />
ein festgelegtes Limitsystem und professionelles Fondsmanagement von Wertpapieren.<br />
� Bonitätsrisiken bei Geschäftspartnern insbesondere auch aufgrund der aktuellen Finanzkrise<br />
werden durch Barsicherheiten, Bankgarantien oder sofern sinnvoll durch Kreditversicherungen<br />
minimiert. Zudem werden Kreditlimits vergeben und ggf. zeitnah angepasst.<br />
� Regulierungsrisiken sieht der Konzern hauptsächlich aufgrund des ständigen Wandels<br />
im politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld des Konzerns. Angesichts des<br />
hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken im Stromerzeugungsportfolio ergibt<br />
sich ein Risiko aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem. Im Dezember 2008<br />
haben sich die Staatschefs der EU darauf verständigt, dass die Elektrizitätswirtschaft in<br />
den Kernländern der RWE AG in der dritten Emissionshandelsperiode von 2013 bis 2020<br />
keine kostenfreien Zertifikate mehr erhält. RWE rechnet dadurch mit erheblich höheren<br />
CO2-Kosten als in der aktuellen Handelsperiode bis 2012. Der Konzern begegnet diesem<br />
möglichen Risiko mit der Reduzierung der Emissionen und einer flexibleren Ausrichtung<br />
des Gesamtportfolios durch anstehende Kraftwerksinvestitionen.<br />
� Rechtliche Risiken aufgrund laufender Gerichts- und Schiedsverfahren haben laut Aussage<br />
der RWE AG keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Lage des Konzerns.<br />
Potenzielle Risiken aus behördlichen Verfahren (inklusive Genehmigungsverfahren)<br />
begegnet die RWE AG durch eine sorgfältige Vorbereitung der Genehmigungsanträge<br />
und enge Begleitung der entsprechenden Verfahren.
- 77 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Von der konjunkturellen Situation an den europäischen Märkten konnte sich RWE AG im<br />
ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009 weitgehend vom gesamtwirtschaftlichen Trend<br />
abkoppeln (Betriebliches Ergebnis + 3,8%, nachhaltiges Nettoergebnis + 4,7%). Der Vorstand<br />
der RWE AG schätzt die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2009<br />
als unverändert gut ein. Die positive Entwicklung ist insbesondere darauf zurückzuführen,<br />
dass RWE AG die Stromproduktion des laufenden Geschäftsjahres schon vor der Krise<br />
praktisch ausverkauft hat. Dabei konnten Preise erzielt werden, die deutlich über dem aktuellen<br />
Marktniveau liegen. Ein weiterer Faktor für die robuste Ertragslage ist das deutsche<br />
Netz- und Vertriebsgeschäft. Die Netzerlöse sind reguliert und daher weitgehend kalkulierbar.<br />
Im Übrigen ist die Verbrauchernachfrage stabil.<br />
Die künftige Ertragslage der Gesellschaft ist im Wesentlichen abhängig von den Dividendenzahlungen<br />
der RWE AG, die regelmäßig an die berechtigten Gesellschafter ausgeschüttet<br />
werden. Maßgeblich für die Bemessung der Dividende ist das nachhaltige Nettoergebnis,<br />
welches frei von Sondereinflüssen ist. Die RWE AG geht davon aus, dass sich das<br />
betriebliche Ergebnis und das nachhaltige Nettoergebnis in 2009 in der Größenordnung des<br />
Vorjahres bewegen werden. Die RWE AG hat für das Geschäftsjahr 2009 angekündigt, ihre<br />
Aktionäre mit einer üblichen Ausschüttungsquote von 50-60 % des nachhaltigen Nettoergebnisses<br />
am Erfolg der Gesellschaft partizipieren zu lassen. Der Vorstand der Gesellschaft<br />
erwartet auch für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Ausschüttungsquote auf diesem Niveau.<br />
Im Geschäftsjahr 2008 war die Ausschüttungsquote durch den Verkauf von American<br />
Water (nordamerikanische Wasseraktivitäten) erhöht, so dass die RW Holding AG für das<br />
Geschäftsjahr 2009 eine im Vergleich zum Vorjahr geringere Dividende erwartet.<br />
Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise geht die RWE AG von einer weiterhin positiven Entwicklung<br />
aus. Für 2009 wird mit einem nachhaltigen Nettoergebnis (ohne Berücksichtigung<br />
von Sondereffekten) in Vorjahreshöhe gerechnet. Für die Folgejahre bis 2012 strebt die<br />
RWE AG eine Steigerung des nachhaltigen Nettoergebnisses um 10 % p. a. an.<br />
Bestandsgefährdende Risiken sind für die RW Holding AG nicht zu erwarten, da die Gesellschaft<br />
über erhebliche Bewertungsreserven verfügt und nennenswerte Kosten regelmäßig<br />
nicht anfallen.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.
RW Holding I a<br />
RW Finanzberatungs-<br />
und<br />
Beteiligungs-<br />
GmbH<br />
65,00 %<br />
- 78 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RW Holding I b<br />
RW Beteiligungs-<br />
und<br />
Verwaltungs-<br />
GmbH<br />
20,00 %<br />
RW Holding I<br />
RW Beteiligungs-GmbH<br />
21,41 %<br />
RW Holding I c<br />
RW Verwaltungsgesellschaft<br />
für Anteilsbesitz<br />
mbH<br />
15,00 %<br />
Beteiligungsstruktur der RW Holding-Gruppe<br />
Düsseldorf<br />
19,53 %<br />
EVV Essen<br />
11,06 %<br />
GEW Köln<br />
3,85 %<br />
Mülheim<br />
2,25 %<br />
Gelsenkirchen<br />
2,47 %<br />
KVR Mettmann<br />
0,77 %<br />
Kreis Minden-<br />
Lübbeke<br />
0,38 %<br />
Rheinisch-Berg.<br />
Kreis<br />
2,30 %<br />
Sparkasse Neuss<br />
0,38 %<br />
Remscheid<br />
0,55 %<br />
Landkreis Altenkirchen<br />
1,21 %<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
1,08 %<br />
Landschaftsverband<br />
Rheinland<br />
0,55 %<br />
Mönchengladbach<br />
0,88 %<br />
Städt. Werke<br />
Krefeld AG<br />
0,77 %<br />
Gladbeck<br />
0,55 %<br />
LB Rheinland-<br />
Pfalz<br />
0,61 %<br />
Erftkreis<br />
0,33 %<br />
Stadtw. Solingen<br />
GmbH<br />
0,55 %<br />
LK Trier-<br />
Saarburg<br />
0,33 %<br />
LK Bad Kreuznach<br />
0,33 %<br />
RW Holding AG<br />
Leverkusen<br />
0,22 %<br />
Stadtwerke Hürth<br />
0,22 %<br />
SSK Duisburg<br />
0,22 %<br />
W. Stottrop-Stift.,<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
0,16 %<br />
LWK Rheinland<br />
0,07 %<br />
KSK Köln<br />
0,26 %<br />
SK Leverkusen<br />
0,26 %<br />
Oberhausen<br />
0,88 %<br />
Stadt Eschweiler<br />
0,38 %<br />
Sparkasse Essen<br />
0,50 %<br />
RW Holding V a<br />
RW Gesellschaft für<br />
öffentlich-rechtlichen<br />
Anteilsbesitz mbH<br />
10,00 %<br />
RW Holding V<br />
RW Beteiligungsgesellschaftinstitutioneller<br />
Anteilseigner<br />
mbH<br />
24,60 %
- 79 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Position<br />
12.2004 -<br />
11.2005<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
09.2008 -<br />
08.2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Erträge 902,43 10.015,00 1.513,52 0,00 0,00<br />
Erträge aus Beteiligungen 42.004.500,00 46.505.250,00 104.090.299,25 89.745.629,78 131.060.001,75<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 420.511,15 1.494.664,42 2.804.218,07 3.163.804,22 827.104,42<br />
Erstattete Steuern vom Einkommen und<br />
Ertrag<br />
0,00 805.029,39 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 42.425.913,58 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17<br />
Position<br />
12.2004 -<br />
11.2005<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
12.2008 -<br />
08.2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 70.744,59 56.539,75 69.187,91 59.103,99 79.366,28<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.182,59 932.357,91 49.272,22 1.167.214,70 647.207,47<br />
Steuern von Einkommen und vom Ertrag 1.449.509,32 0,00 2.612.519,44 756.393,25 1.037.908,53<br />
Aufwendungen 1.521.436,50 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28<br />
Position<br />
12.2004 -<br />
11.2005<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
12.2008 -<br />
08.2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 42.425.913,58 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17<br />
Aufwendungen 1.521.436,50 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28<br />
= Jahresüberschuss 40.904.477,08 47.826.061,15 104.165.051,27 90.926.722,06 130.122.623,89<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 76.689,38 9.179,06 22.694,81 2.229.294,43 2.235.802,56<br />
Entnahme aus Gewinnrücklagen 2.800.000,00 2.150.000,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 43.781.166,46 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45
- 80 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz<br />
Bilanz-Position<br />
Finanzanlagen Beteiligungen<br />
12.2004 - 11.2005 12.2005 - 11.2006 12.2006 - 11.2007 12.2007 - 08.2008 09.2008 - 08.2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
854.121.779,33 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33<br />
Anlagevermögen 854.121.779,33 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33<br />
Forderungen<br />
und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Guthaben bei<br />
Kreditinstituten<br />
11.623.513,47 11.532.515,89 2.554.357,78 23.301.170,75 57.610.814,15<br />
36.875.870,95 43.524.804,58 108.824.278,75 77.968.175,59 83.041.011,98<br />
Umlaufvermögen 48.499.384,42 55.057.320,47 111.378.636,53 101.269.346,34 140.651.826,13<br />
Summe Aktiva 902.621.163,75 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46<br />
gezeichnetes Kapital 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52<br />
Kapitalrücklage 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96<br />
Gewinnrücklagen 49.050.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81<br />
Jahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 43.581.166,46 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45<br />
Eigenkapital 900.567.061,75 904.821.135,50 959.023.641,37 947.991.911,78 987.194.321,74<br />
Rückstellungen 2.054.102,00 4.371.464,30 6.490.274,49 7.399.213,89 7.579.283,72<br />
Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 902.621.163,75 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Eigenes Personal beschäftigt die RW Holding AG nicht.
- 81 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen<br />
12/2004 -<br />
11/2005<br />
12/2005 -<br />
11/2006<br />
12/2006 -<br />
11/2007<br />
12/2007 -<br />
08/2008<br />
09/2008 -<br />
08/2009<br />
Eigenkapitalquote 99,77 99,52 99,33 99,23 99,24<br />
Fremdkapitalquote 0,23 0,48 0,67 0,77 0,76<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
105,44 105,93 112,28 110,99 115,58<br />
Kassenmittelintensität 4,09 4,79 11,27 8,16 8,35<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
4,54 5,29 10,86 9,59 13,18<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 17.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
4 651 000 Dividendenausschüttung<br />
(Wilhelm-Stottrop-Stiftung)<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
282.882,60 403.603,20<br />
45.045 RWE-Aktien der Wilhelm-Stottrop-Stiftung befinden sich im Hoheitsvermögen der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>, 45.045 bei der RW Holding AG.<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 82 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 83 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE (VkA)<br />
Dreilindenstraße 71<br />
45128 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital: 127.822,97 EUR 89 Gesellschafter<br />
Kreise 34 Gesellschafter<br />
weitere Gesellschaften 29 Gesellschafter<br />
Städte und Gemeinden 21 Gesellschafter<br />
Kommunale Verbände 5 Gesellschafter<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 813 0,63<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung und Sicherung der kommunal- und<br />
aktienrechtlich zulässigen Interessenvertretung der Gesellschafter bei der RWE Aktiengesellschaft<br />
in Essen. Die Gesellschaft unterstützt ihre Gesellschafter insbesondere bei deren<br />
Aufgabe zur Sicherung einer wirtschaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung<br />
einer sicheren und preiswerten Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas,<br />
Wasser, Abwasser und Abfall. Hier hat die Gesellschaft die Aufgaben<br />
� darauf hinzuwirken, dass weiterhin auf die von den kommunalen Aktionären gehaltenen<br />
Aktien die Mehrheit der Stimmen in der RWE-Hauptversammlung entfällt,<br />
� in Angelegenheit des gemeinsamen Interesses der Gesellschafter tätig zu werden,<br />
� die Interessen der Gesellschafter in den Fragen der Ver- und Entsorgung ihrer Gebiete<br />
wie auch des angemessenen Einsatzes heimischer Energieträger zu koordinieren, soweit<br />
dies erforderlich ist, und diese gegenüber dem RWE, den staatlichen Stellen, gegenüber<br />
anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten,<br />
� die Gesellschafter und ihre Gemeinden in allen Fragen der Ver- und Entsorgung zu beraten<br />
und<br />
� bei Streitigkeiten zwischen dem RWE und seinen kommunalen Vertragspartnern auf<br />
Wunsch beider Seiten zu vermitteln.<br />
Die Gesellschaft kann nach Beschluss der Gesellschafterversammlung weitergehende Aufgaben<br />
auf dem Gebiet der öffentlichen Ver- und Entsorgungswirtschaft übernehmen.
- 84 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung des VkA GmbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Verwaltungsrat:<br />
Frithjof Kühn, Vorsitzender<br />
Dagmar Mühlenfeld, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Wolfgang Reiniger (bis 26.11.2009) 2. stellv. Vorsitzender<br />
Hermann Bröring (seit 26.11.2009) 2. stellv. Vorsitzender<br />
Rudolf Bertram<br />
Walther Boecker<br />
Michael Breuer<br />
Paul Breuer (seit 26.11.2009)<br />
Roger Graef (bis 26.11.2009)<br />
Dr. Hermann Janning (seit 26.11.2009)<br />
Michael Lieber (seit 26.11.2009)<br />
Peter Ottmann, (seit 26.11.2009)<br />
Reinhard Paß (seit 26.11.2009)<br />
Dieter Patt (bis 26.11.2009)<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz (bis 26.11.2009)<br />
Karl-Otto Velten (bis 26.11.2009)<br />
Alexander Wüerst<br />
Claus Schick<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Roger Graef (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Dr. Ernst Gerlach (seit 01.07.<strong>2010</strong>)<br />
Heinz-Eberhard Holl (bis 31.12.2009)<br />
Ernst Löchelt (bs 30.06.<strong>2010</strong>)<br />
Prokurist:<br />
Werner Kühn<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in der Gesellschafterversammlung Oberbürgermeister<br />
Peter Noetzel, ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler
- 85 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäftsentwicklung<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschaf-<br />
ter in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />
sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirt-<br />
schaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />
Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />
Hierzu hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr die Interessen der Gesellschafter in den Fra-<br />
gen der Versorgung und Entsorgung ihrer Gebiete wie auch des angemessenen Einsatzes<br />
heimischer Energieträger koordiniert und diese gegenüber staatlichen Stellen, gegenüber<br />
anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit vertreten.<br />
2. Ergebnis<br />
Aus der Durchführung der satzungsgemäßen Aufgaben ergibt sich für das Geschäftsjahr<br />
2009/<strong>2010</strong> ein Jahresfehlbetrag von € 205.371,94. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist<br />
durch Zuzahlung von € 127.419,00 in die Kapitalrücklage gestärkt worden und entspricht<br />
97,8 % der Bilanzsumme.<br />
3. Ausblick<br />
Für die Zukunft geht die Geschäftsführung bei der Struktur der Gesellschaft weiterhin davon<br />
aus, dass auch künftig die laufenden Aufwendungen für die Durchführung der Aufgaben der<br />
Gesellschaft nicht aus den Erträgen des eigenen Vermögens gedeckt werden können und<br />
die Gesellschaft daher weiterhin darauf angewiesen ist, dass Fehlbeträge durch Nachschüs-<br />
se der Gesellschafter ausgeglichen werden.<br />
Wesentliche Chancen und Risiken, die die zukünftige bilanzielle Entwicklung der Gesell-<br />
schaft beeinflussen, werden von der Geschäftsführung nicht gesehen.<br />
.
- 86 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Zinserträge 18.495,64 28.939,92 72.322,11 32.795,18 25.022,08<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.253.532,63 0,00 1.190,49 623,34 1.431,50<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 1.272.028,27 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58<br />
Position<br />
2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 144.263,75 181.822,73 156.008,88 160.625,04 165.090,82<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 4.647,69 860,20 974,90 1.119,00 1.902,87<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
294.310,30 80.994,77 68.463,80 311.694,64 64.831,83<br />
Zinsaufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 443.221,74 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52<br />
Position<br />
2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 1.272.028,27 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58<br />
./. Aufwendungen 443.221,74 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52<br />
= Jahresfehlbetrag/<br />
-überschuss 828.806,53 -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94
- 87 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sachanlagevermögen 2.299,00 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 2.299,00 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00<br />
sonstige Vermögensgegenstände 17.669,75 15.238,43 22.813,60 18.475,73 17.819,82<br />
Wertpapier Eigene Anteile 0,00 3.747,77 0,00 808,00 1.022,58<br />
Sonstige Wertpapiere 0,00 546.120,00 525.400,00 273.467,00 273.467,00<br />
flüssige Mittel 1.326.744,64 550.217,59 533.850,56 476.100,29 400.900,64<br />
Umlaufvermögen 1.344.414,39 1.115.323,79 1.082.064,16 768.851,02 693.210,04<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 6.365,62 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 1.346.713,39 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04<br />
gezeichnetes Kapital 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97<br />
Kapitalrücklage 253.450,66 381.274,66 506.223,61 633.238,61 551.983,38<br />
Rücklage für eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 808,00 1.022,58<br />
Gewinnrücklage 0,00 653.747,77 650.000,00 650.000,00 400.000,00<br />
Gewinnvortrag 0,00 175.058,76 -55.931,25 -208.674,23 -190.234,74<br />
Jahresfehlbetrag/<br />
-überschuss<br />
Bilanz-Position<br />
828.806,53 -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94<br />
Eigenkapital 1.210.080,16 1.103.166,38 1.076.180,35 763.175,19 685.222,25<br />
Rückstellungen 5.200,00 8.700,00 8.700,00 8.000,00 9.400,00<br />
Verbindlichkeiten 131.433,23 17.665,03 4.632,81 4.385,83 5.744,79<br />
Summe Passiva 1.346.713,39 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04
- 88 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte:<br />
1 Geschäftsstellenleiter<br />
1 Mitarbeiterin<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />
Eigenkapitalquote 89,85 97,67 98,78 98,40 97,84<br />
Fremdkapitalquote 10,15 2,33 1,22 1,60 2,16<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
52.635,07 14.067,41 14.447,31 11.373,70 9.574,15<br />
Kassenmittelintensität 98,52 48,71 49,00 61,39 57,24<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
68,49 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5001 Verlustbetrag an den VkA des RWE, GmbH 813,00 813,00
- 89 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH (VEKS)<br />
Pferdebahnstraße 32<br />
45141 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 150.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 6.840 4,56<br />
REMONDIS GmbH, Essen 73.500 49,00<br />
Entsorgungsbetriebe Essen GmbH, Essen 37.020 24,68<br />
Stadt Gelsenkirchen 17.160 11,44<br />
Stadt Gladbeck 4.800 3,20<br />
Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH (BHM) 10.680 7,12<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Durch Kaufvertrag vom 06. September 2005 hat die REMONDIS GmbH, Essen, den<br />
49%igen Anteil der VEKS an der DEKS mit Wirkung vom 01. Januar 2005 für einen Kaufpreis<br />
von 89.461,00 EUR erworben.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Steuerung und Koordination der sich aus der Einführung<br />
des Dualen Abfallwirtschaftssystems auf der Grundlage der Verpackungsordnung in der jeweils<br />
gültigen Fassung sowie den nachfolgenden Verordnungen zur Abfallwirtschaft ergebenden<br />
Aufgaben. Das Unternehmen kann auch die Steuerung und Koordination weiterer Aufgaben zur<br />
Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen und Reststoffen in den Gebieten der<br />
Städte <strong>Bottrop</strong>, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr übernehmen oder<br />
von den Städten übertragen bekommen.<br />
Die Steuerung und Koordination der Aufgaben zur Vermeidung, Verwertung und Entsorgung<br />
von Abfällen und Reststoffen kann für das jeweilige Stadtgebiet nur im Einvernehmen mit der<br />
zuständigen Stadt erfolgen. Dabei sollen vorhandene Vermeidungs-, Verwertungs- und Entsorgungssysteme<br />
eingebunden werden. Die abfallrechtlichen Zuständigkeiten der beteiligten<br />
Kommunen sowie des Kreises Recklinghausen bleiben unberührt.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der VEKS wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 90 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Werner Große-Venhaus (bis 17.11.2009)<br />
Christof Bußmann (ab 17.11.2009)<br />
B. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder (3 Arbeitnehmervertreter)<br />
Roland Trottenburg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />
Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzende (ab 17.11.2009)<br />
Werner Hols, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Jürgen Schirmer-Beisenkamp, Arbeitnehmervertreter, 2. stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Wolfgang Andriske<br />
Ulrich Salmen, Arbeitnehmervertreter<br />
Udo Karla (bis 19.11.2009)<br />
Reinhard Paß (bis 14.12.2009)<br />
Dr. Gerd Terbeck<br />
Dr. Andreas Krawczik (bis 22.06.2009)<br />
Thomas Altenbeck, Arbeitnehmervertreter<br />
Antonius von Hebel<br />
Günter Helmich<br />
Roman Brüx (ab 15.12.2009)<br />
Guido Hanning (ab 23.06.2009)<br />
Birgit Welker (ab 20.11.2009)<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Uwe Unterseher-Herold<br />
Klaus Kunze<br />
Jürgen Jeppel<br />
D. Prokurist<br />
Carsten Sußmann
- 91 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2009 in folgenden Geschäftsfeldern operativ tätig gewesen:<br />
1. Vermarktung von freien Kapazitäten des Müllheizkraftwerkes Essen-Karnap (MHKW)<br />
2. Entsorgung von kommunalen Abfällen der Karnap-Städte bei Kapazitätseinschränkungen<br />
des MHKW Karnap (Überlaufmengenabwicklung)<br />
3. Überlaufmengenabwicklung für weitere MVA-Standorte.<br />
Ertragslage<br />
Wesentlich für den Umsatz von T€ 3.943 (i. Vj. T€ 3.505) sind die Erlöse aus der Vermarktung<br />
der freien Kapazitäten sowie der Entsorgung der Überlaufmengen.<br />
Die Umsatzsteigerung resultiert vor allem aus der Steigerung der übernommenen Überlaufmengen<br />
um rund 62%. Hierdurch erhöhte sich auch der Materialaufwand auf T€ 3.441 (i. Vj.<br />
T€ 3.001).<br />
Die insgesamt über die VEKS abgewickelte Abfallmenge lag in 2009 ca. 22% oberhalb der<br />
Vorjahresmenge. Die Stabilität des Rohertrages gegenüber dem Vorjahr ist in dem mit dem<br />
Hauptkunden getroffenen Kompromiss begründet, welcher zur Verhinderung einer juristischen<br />
Auseinandersetzung auf Grundlage einer ausführlichen Berichterstattung und Diskussion<br />
innerhalb des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung eingegangen wurde.<br />
Bezogen auf die Planmenge liegt die über die VEKS abgewickelte Menge rund 25% höher.<br />
Ursächlich hierfür ist die fast 2-fach höhere Überlaufmenge der VEKS gegenüber Plan. Die<br />
Überlaufmengen konnten in bewährter Weise mit den Kooperationspartnern abgewickelt<br />
werden. Dabei konnte durch entsprechende Redundanzen die Entsorgungssicherheit für die<br />
der VEKS übergebenen Abfälle gewährleistet werden.<br />
Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 252 ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 26 gestiegen.<br />
Maßgeblich hierfür sind die gesunkenen betrieblichen Aufwendungen auf Grund des Wegfalls<br />
einer hauptamtlichen Mitarbeiterstelle.<br />
Vermögenslage<br />
Die Vermögenslage der VEKS ist gekennzeichnet durch die Vermittlungsfunktion der Gesellschaft,<br />
die über keine eigenen Produktionsanlagen verfügt. Auf Grund ihres hohen Bestands<br />
an liquiden Mitteln war die VEKS jederzeit in der Lage, ihren Verpflichtungen aus<br />
eigenen Mitteln nachzukommen. Die VEKS verfügt zum 31.12.2009 über liquide Mittel in<br />
Höhe von T€ 3.225 (i. Vj. T€ 1.517). Das kurzfristige Fremdkapital beläuft sich auf T€ 2.655<br />
(i. Vj. T€ 1.241), davon ausstehende Rechnungen in Höhe von T€ 1.524.<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt 23,02 % (i. Vj. 38,13 %).<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.
- 92 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Müllmengenmanagement<br />
Der operative Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2009 in der Vermarktung<br />
der von den Karnap-Städten ungenutzten Verbrennungskapazitäten im MHKW<br />
Karnap auf Grundlage des Vermarktungsvertrages vom 13.08.1999. Des Weiteren konnte<br />
durch einen Verbund zwischen drei Müllverbrennungsanlagen deren Überlaufmengenabwicklung<br />
sichergestellt werden. Insgesamt lagen die Abfallmengen im Geschäftsjahr 2009<br />
über der Vorjahresmenge.<br />
Mit dem Einsetzen des Einbruchs der Preise an den Rohstoffmärkten Mitte 2008 auf Grund<br />
der weltweiten Wirtschaftskrise mehrten sich auch Meldungen über zurückgehende Entgelte<br />
für die Entsorgung in MVA- und EBS-Kraftwerken. Unterfüttert wurde diese Entwicklung<br />
durch Meldungen über drohende Überkapazitäten. Durch die steigenden Kapazitäten und<br />
den zurückgegangenen Abfallmengen ist gegenüber der Jahresmitte 2009 mit einem weiteren<br />
Preisverfall in <strong>2010</strong> von ca. 10% zu rechnen.<br />
Langfristig wird in Deutschland das Abfallaufkommen durch den Bevölkerungsrückgang sowie<br />
eine kontinuierliche Abfallreduktion insgesamt abnehmen. Eine langfristige Preisprognose<br />
kann nur schwer gestellt werden, jedoch sind die teilweise realisierten Entsorgungspreise<br />
einiger Anlagenbetreiber auf dem Spotmarkt Mitte des Jahres 2009 hinsichtlich der wirtschaftlichen<br />
Tragfähigkeit zu hinterfragen. Da derzeit vermehrt die Einstellung von EBS-<br />
Kraftwerksprojekten, die sich momentan noch in der Planungsphase befinden und deren<br />
Finanzierung und Brennstoffversorgung noch nicht gesichert ist, bekannt werden, ist mit<br />
einem Abbau der geplanten Entsorgungskapazitäten zu rechnen.<br />
Anhand der Marktentwicklung in 2009 geht die VEKS von einer weiteren Ausweitung der<br />
Konkurrenzsituation unter den operativ tätigen Entsorgern in <strong>2010</strong> aus. Dies zeigt sich im<br />
mittleren Ruhrgebiet insbesondere nach der Inbetriebnahme des RZR Herten II mit einer<br />
Mehrkapazität von ca. 250.000 t/a.<br />
Auf Grund der nicht mehr vorgesehenen Zuweisung von behandlungsbedürftigen Siedlungsabfällen<br />
zu Müllverbrennungsanlagen im Abfallwirtschaftsplan Nordrhein-Westfalen können<br />
sich Mengenstromveränderungen ergeben. Voraussetzungen für Mengenverschiebungen<br />
sind das Auslaufen bestehender Verträge sowie die Verfügbarkeit freier Kapazitäten an anderen<br />
Anlagen für eine adäquate Mengenaufnahme. Auf Grund der vertraglichen Bindung<br />
der Karnap-Städte an das MHKW Karnap bis Ende 2014 bleiben aus Sicht der VEKS die<br />
andienungspflichtigen Abfälle der öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger (örE) konstant. In<br />
anderen Anlagen kann der Verlust an örE-Mengen zu einer Ausweitung der Mengenakquisition<br />
bzw. der Erhöhung des Wettbewerbdrucks in der jeweiligen Region führen. Welche<br />
Auswirkungen dies auf die Spotmarktpreise haben wird, kann heute noch nicht mit Sicherheit<br />
prognostiziert werden. Es ist aber davon auszugehen, dass man über den Preis eine<br />
Bindung der kommunalen Abfälle an die bisherigen Anlagen erzielen will, so dass dann die<br />
Auswirkungen auf den Spotmarkt einer gewissen zeitlichen Verzögerung unterliegen. Je<br />
nach Lage der Anlage wird sich dies auch auf die realisierbaren Preise der VEKS auf dem<br />
Spotmarkt auswirken.<br />
Interessenten für langfristige Verträge sind auf Grund der kurzen Preisentwicklungsszyklen<br />
weiterhin nicht zu erkennen und kommunale Mengen sind auf Grund der differenzierten vergaberechtlichen<br />
Regeln unmittelbar nur als Ergebnis einer Ausschreibung zu bekommen.<br />
Die bevorstehenden Ausschreibungen von Kommunalabfällen auf Grund des neuen Abfallwirtschaftplans<br />
für Nordrhein-Westfalen bieten der VEKS eine die Möglichkeit der Angebotsabgabe.<br />
Hier gilt es, zunächst im Kreise der Gesellschafter aber auch darüber hinaus, Kapazitätsoptionen<br />
zu marktgängigen Preisen für die VEKS zu sichern.
- 93 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Risikobetrachtung<br />
Die VEKS verfügt über ein Risikomanagement gemäß dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz<br />
im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />
Für die Jahre <strong>2010</strong>-2014 werden als berichtspflichtige Risiken die Reduktion der für die<br />
VEKS zur Vermarktung zur Verfügung stehende Kapazität des MHKW sowie der Ausfall<br />
eines Hauptkunden zum 31.12.2011 identifiziert.<br />
Ausblick<br />
Für <strong>2010</strong> geht die VEKS von einem Rückgang der insgesamt abgewickelten Mengen gegenüber<br />
2009 aus. Bei der Umsatzplanung wird insbesondere die Erfüllung der bestehenden<br />
Übernahmeverpflichtungen unterstellt. Weitere Erlöse stammen aus der Überlaufmengenabwicklung<br />
für die Karnap-Städte und Kooperationspartner, insbesondere mit der GMVA<br />
Niederrhein und der TA Salzbergen. Auf Grund der insgesamt kürzeren Revisionszeiten<br />
<strong>2010</strong> der Kooperationsanlagen wird mit einem Rückgang der abzuwickelnden Überlaufmengen<br />
gegenüber dem Vorjahr gerechnet.<br />
Im Zeitraum 2011-2014 rechnet die VEKS mit einem Überlaufmengenniveau auf Basis des<br />
Jahres <strong>2010</strong>. Da aber mit Ablauf des Jahres 2011 der Vertrag mit dem Hauptkunden endet,<br />
welcher den wesentlichen Teil des Rohertrages darstellt, steht die Geschäftsführung im Laufe<br />
des Jahres <strong>2010</strong> vor der Aufgabe, die Strukturen derart zu gestalten, dass der Fortbestand<br />
nach 2011 bis 2014 gesichert ist, um die Hauptaufgabe der Überlaufmengensteuerung<br />
zu erfüllen.<br />
Sofern der VEKS zusätzliche Kapazitäten im MHKW Karnap zur Vermarktung zur Verfügung<br />
gestellt werden können, sind hierbei Spotmarktbedingungen ohne langfristige Kundenbindung<br />
unterstellt. Im Zeitraum <strong>2010</strong>-2014 erwartet die VEKS tendenziell zwar einen Anstieg<br />
an vermarktungsfähigen Kapazitäten im MHKW Karnap, jedoch wird in der konservativen<br />
Planung zunächst nur mit einer begrenzten Freigabe und Vermarktung von zusätzlichen<br />
Kapazitäten auf Grund des niedrigen Marktpreisniveaus gerechnet.<br />
Die VEKS strebt neben der Unterstützung im Mengenmanagement des MHKW Karnap parallel<br />
die Erweiterung der Vermarktungsaktivitäten ab 2012 an. Die VEKS strebt dabei das<br />
Ziel an, ab 2012 die bisherigen kommunalen Mengen mit Drittverträgen zu kompensieren.<br />
Allerdings erwartet die VEKS bei einer dann voraussichtlich hauptsächlichen Betätigung im<br />
Spotmarktbereich eine deutliche Ergebnisverschlechterung.<br />
Insgesamt wird für das Jahr <strong>2010</strong> die Erfüllung des Vermarktungsauftrages der Karnap-<br />
Städte und ein positives Ergebnis geplant.
- 94 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 4.945.966,42 7.124.677,55 3.682.641,39 3.504.953,98 3.942.976,32<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
40.303,32 57.358,62 57.946,89 54.471,71 22.365,61<br />
Sonstige betriebliche Erträge 14.788,70 9.597,54 90.851,84 39.765,80 1.900,00<br />
Erträge aus Beteiligungen 782.916,89 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 5.783.975,33 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 4.456.134,03 6.750.963,30 3.186.329,32 3.001.060,41 3.440.892,33<br />
Personalaufwand 118.170,00 117.026,40 116.236,47 118.617,10 63.133,71<br />
Abschreibungen 56,00 128,00 0,00 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
90.842,20 86.458,86 85.182,95 90.019,85 82.355,84<br />
0,00 92,50 2.117,85 40.139,19 48,39<br />
Steuern 152.335,53 34.769,01 179.396,76 122.858,23 128.636,52<br />
Aufwendungen 4.817.537,76 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 5.783.975,33 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93<br />
./. Aufwendungen 4.817.537,76 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79<br />
= Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag 966.437,57 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14
- 95 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sachanlagevermögen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
772.556,24 827.427,56 149.390,51 531.242,35 262.867,77<br />
Flüssige Mittel 3.015.711,61 2.590.512,66 2.231.253,28 1.516.889,97 3.225.203,20<br />
Umlaufvermögen 3.788.267,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 3.788.395,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />
gezeichnetes Kapital 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00<br />
Rücklagen 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00<br />
Gewinnvortrag 2.629,67 5.067,22 2.263,64 4.441,21 937,92<br />
Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag<br />
912.437,57 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14<br />
Eigenkapital 1.465.067,24 757.262,86 814.440,41 780.937,92 803.113,06<br />
Rückstellungen 2.059.271,76 1.210.386,59 1.320.283,88 990.018,19 1.568.748,78<br />
Verbindlichkeiten 264.056,85 1.450.290,77 245.919,50 277.176,21 1.116.209,13<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 3.788.395,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
In 2009 beschäftigte die VEKS drei nebenamtliche Geschäftsführer.
- 96 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 38,43 22,16 34,21 38,13 23,02<br />
Fremdkapitalquote 61,57 77,84 65,79 61,87 76,98<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
1.144.583,78 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 79,60 75,79 63,72 74,06 92,46<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
66,37 26,70 32,19 29,00 31,40<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile* 11.856,00 10.498,00<br />
* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 97 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 350.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 262.350,00 74,96<br />
Remondis GmbH, Essen 87.650,00 25,04<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist<br />
� die Einsammlung von Verpackungsabfällen des Dualen Systems sowie zukünftiger Ersatz-<br />
systeme im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>,<br />
� die Einsammlung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen zur Verwertung / Beseitigung<br />
nach dem Recht der Kreislaufwirtschaft,<br />
� der Bau und Betrieb von Parkhäusern im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>.<br />
Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben,<br />
die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. Sie kann sich auch<br />
an anderen Unternehmen mit dem gleichen oder ähnlichen Gegenstand beteiligen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des öffentlichen Un-<br />
ternehmens der WRB. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der WRB wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 98 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Uwe Wolters, <strong>Bottrop</strong> (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />
Alfred Andrejewski, <strong>Bottrop</strong> (bis 31.12.200)<br />
Stephan Tschentscher, Essen<br />
B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />
Thomas Göddertz, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />
Klaus Strehl, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />
Volker Jungmann, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Andreas Krawczik (bis Juli 2009)<br />
Guido Hannig (ab Juli 2009)<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Werner Hols<br />
Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong> (vom 10.06.2008 bis 17.11.2009)<br />
Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
Ulrich Schnirch, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Oberbürgermeister Peter Noetzel,<br />
ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler
- 99 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die WRB wurde im August 1997 gegründet. Rückwirkend zum 01.01.1997 wurde der Regiebetrieb<br />
„Duale Abfallwirtschaft" durch Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz in die<br />
WRB eingebracht.<br />
Gegenstand des Unternehmens ist neben der bereits vorher vom städt. Regiebetrieb als<br />
sogen. Betrieb gewerblicher Art durchgeführten Einsammlung von Verpackungsabfällen des<br />
Dualen Systems auch die Einsammlung, Verwertung bzw. Beseitigung von Abfällen nach<br />
dem Recht der Kreislaufwirtschaft. Hiermit soll der durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz entstandenen<br />
Marktsituation mit Liberalisierung der Märkte und starkem Wettbewerb insbesondere<br />
bei gewerblichen Abfällen zur Verwertung begegnet und eine Beteiligung an den entstehenden<br />
neuen Märkten erreicht werden.<br />
Nach § 107 der GO NW dürfen Gemeinden sich zur Erledigung von Angelegenheiten der<br />
öffentlichen Gemeinschaft wirtschaftlich betätigen.<br />
In der WRB werden wesentliche Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft (Stadt <strong>Bottrop</strong>,<br />
<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung -AöR-(BEST)) wahrgenommen, nämlich die zur<br />
Kreislaufwirtschaft zählenden Aufgaben der Sammlung von Wertstoffen im Rahmen des<br />
Dualen Systems sowie von gewerblichen Abfällen zur Verwertung. Die Sammeltätigkeit beschränkt<br />
sich dabei auf den Bereich des <strong>Bottrop</strong>er Stadtgebietes.<br />
Nachdem die WRB für die Jahre 2005 bis 2007 die v. g. Sammeltätigkeit als Subunternehmer<br />
wahrgenommen hat, ist sie durch den mit „Der grüne Punkt-DSD GmbH" abgeschlossenen<br />
Vertrag über die Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> vom<br />
24.07/09.08.2007 wieder direkt Auftragnehmer des Dualen Systems für die Zeit vom<br />
01.01.2008-31.12.<strong>2010</strong>.<br />
Nach zwischenzeitlich gefestigter Rechtsprechung und Rechtsauffassung fallen Entsorgungsdienstleistungen<br />
unter den im § 107 GO NW definierten Betrieb von Einrichtungen des<br />
Umweltschutzes, der eigentlich nicht als wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde zählt.<br />
Es kann daher aus vorstehenden Gründen weiterhin vorausgesetzt werden, dass die Beteiligung<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der WRB und die Wahrnehmung von Entsorgungsaufgaben auf<br />
dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft durch die WRB der Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung<br />
dienen und dass der verfolgte Zweck in der WRB erreicht wird.<br />
2. Geschäftsverlauf<br />
Entsprechend dem Wunsch der beiden Gesellschafter der WRB, bekräftigt durch entsprechende<br />
Beschlüsse von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, wurde das Unternehmen<br />
WRB als ppp-Modell fortgeführt und hat sich daher im Jahr 2007 an der Ausschreibung<br />
der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> durch „Der Grüne Punkt-DSD<br />
GmbH" beteiligt. Nach einer äußerst knapp gehaltenen Kalkulation, die auch einige Veränderungen<br />
in der Personalstruktur der WRB im Laufe der Jahre 2008 und 2009 bedingte,<br />
erhielt die WRB den Auftrag zur Erfassung von LVP für die Jahre 2008 bis <strong>2010</strong>.<br />
Der zum 01.04.2005 mit der BEST AöR abgeschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag,<br />
durch den die kaufmännischen und buchhalterischen Aufgaben der WRB von der BEST erledigt<br />
werden, wurde in 2009 für die Zeit bis Ende <strong>2010</strong> auf die Kostenstruktur 2008 festgeschrieben.
- 100 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Das Jahresüberschuss 2009 beträgt + 0,1 T€<br />
Das für 2009 gesetzte Ziel, ein positives Ergebnis vor Steuern zu erwirtschaften, konnte<br />
durch Umsetzung verschiedener Faktoren (Veränderungen beim Personalbestand, bei der<br />
Organisation der Sammellogistik, gute Beteiligung an den Papiererlösen der BEST AöR,<br />
Festschreibung des Geschäftsbesorgungsvertrags + Festschreibung der für die Personalausleihe<br />
und Fahrzeugausleihe zwischen BEST AöR und WRB vereinbarten Konditionen<br />
usw.) erreicht werden.<br />
Der Umsatz des Geschäftsjahres 2009 beträgt 506 T€<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge in 2009 beinhalten für<br />
Personalleistung WRB/BEST: TEuro 5<br />
Auflösung von Rückstellungen: TEuro 1<br />
Aus dem Vertrag mit Der Grüne Punkt-DSD GmbH über die Sammlung im Dualen System in<br />
<strong>Bottrop</strong> (Entleerung der Gelben Tonne) resultiert der Hauptteil der Umsatzerlöse.<br />
(TEuro 252)<br />
Hinzu kommen die Umsätze aus den Verträgen mit weiteren Systembetreibern (Mitbenutzungsentgeltanteile),<br />
die durch eine gemeinsam von allen operativ tätigen Systembetreibern<br />
gegründete Clearingstelle festgelegt wurden.<br />
Der Umsatz bei den gewerblichen Abfällen zur Verwertung liegt bei 94 TEuro.<br />
Eine Steigerung der Umsätze in diesem Bereich ließ sich nicht realisieren und ist auch zurzeit<br />
nicht angedacht. Im Gegenteil wechselten weiterhin von dem ohnehin überschaubaren<br />
Kundenkreis Kunden zu anderen Entsorgern.<br />
Im Geschäftsbereich gewerbliche Entsorgung war für 2009 positiv zu erwähnen, dass der<br />
private Gesellschafter die Einstandskosten für die Erfassung und Vermarktung durch eine<br />
einmalige Leistungsrückvergütung in Höhe von 15 TEuro reduziert hat.<br />
Die Bankenkrise 2008 wirkte sich leider auch negativ auf das Anlagenmanagement der<br />
WRB mit erheblich zurückgehenden Zinserträgen aus. Ein Wechsel des Geldinstituts wurde<br />
für 2009 jedoch nicht in Erwägung gezogen.<br />
Zum 31.12.2009 beschäftigte die WRB insgesamt sechs zeitlich befristet angestellte gewerbliche<br />
Mitarbeiter. Der für einen Mitarbeiter mit einem Personalüberlassungsunternehmen<br />
abgeschlossene Vertrag wurde in 2009 gekündigt. Der Mitarbeiter wurde in 2009 von<br />
der WRB übernommen und bis Ende <strong>2010</strong> befristet angestellt.<br />
Wie bereits unter Punkt 2. ausgeführt, werden die Buchhaltungsaufgaben und kaufmännischen<br />
Aufgaben der WRB, begleitet durch die nebenamtliche Geschäftsführung, durch die<br />
BEST AöR im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags erledigt.<br />
Im Rahmen einer optimierten Personaleinsatzplanung wurden Personalengpässe im gewerblichen<br />
Bereich der WRB durch Gestellung der benötigen Mitarbeiter durch die BEST<br />
AöR überbrückt, wie auch andererseits die WRB der BEST AöR im Rahmen des nunmehr<br />
stark eingeschränkten Möglichen mit Mitarbeitern bei personellen Engpässen in der BEST<br />
AöR sowie bei Sonderaufgaben aushalf. Engpässe sollen auch künftig in enger Zusammenarbeit<br />
bei der Personaleinsatzplanung gemeinsam mit der BEST AöR überbrückt werden,<br />
allerdings wurde der gewerbliche Mitarbeiterstamm der WRB seit 2005 von vorher 13 auf 6<br />
Mitarbeiter reduziert, so dass in der Regel die Personalreserve ausschließlich durch die<br />
BEST AöR gestellt wird.
- 101 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der Geschäftsverlauf in 2009 wurde außerdem durch Veränderungen bei nachstehenden<br />
Aufgabenfeldern geprägt:<br />
Leichtverpackungen (LVP)<br />
Nach dem Verlust des existentiell bedeutsamen Geschäftes der Sammlung von LVP nach<br />
der Ausschreibung 2004, an der sich auch die WRB beteiligte, war es der Geschäftsführung<br />
Ende 2004 gelungen, als Logistikpartner des neuen LVP-Vertragsinhabers für das Sammelgebiet<br />
NW 106 (<strong>Bottrop</strong>) in die Sammlung und den Transport der LVP-Verpackungen eingebunden<br />
zu werden. Dieser Vertrag lief bis zum 31.12.2007.<br />
Die bei Abschluss des Logistik-Vertrages als Subunternehmer vom Aufsichtsrat bestimmte<br />
Zielsetzung, sich mit der WRB in 2007 wiederum an der Ausschreibung der LVP-Leistungen<br />
für die Jahre 2008 - <strong>2010</strong> zu beteiligen, hat Erfolg gezeigt.<br />
Die WRB hat auf die Ausschreibung 2007 den Zuschlag erhalten und ist für die Jahre 2008 -<br />
<strong>2010</strong> LVP-Vertragshalter.<br />
PPK Verpackungen und Pauschalen des ÖrE für Öffentlichkeitsarbeit u. ä.<br />
Die Ausschreibung der Leistungen des Dualen Systems in 2003 und 2004 führten auch zu<br />
einer veränderten Rechtslage bei Papier/Pappe/Karton (PPK). Von entscheidender Bedeutung<br />
war hier, dass alle ÖrE die Rolle des Systemführers bei der Entsorgung der PPK-<br />
Fraktion haben, insoweit auch Vertragspartner des Dualen Systems sind und daher auch die<br />
Pro-Kopf-Pauschale, die von DSD an die ÖrE für die Mitbenutzung örtlicher Sammelsysteme<br />
für PPK-Verpackungen überwiesen wird, für sich beanspruchen. Diese Vorgehensweise<br />
wurde auch von der BEST-AöR bei PPK gewählt und in 2009 entsprechend fortgeführt. Resultierend<br />
aus dem weiteren Personal- und Fahrzeugabbau bei der WRB werden bis 2005<br />
noch von der WRB erbrachte und vergütete Leistungen in den Bereichen Abfallberatung,<br />
Reinigung von Depotcontainerstandplätzen und Mitnutzung des kommunalen Altpapiererfassungssystems<br />
u. ä. komplett durch die BEST erbracht. Hier entfielen daher die in früheren<br />
Jahren von der BEST an die WRB überwiesenen Anteile aus entsprechenden DSD-<br />
Entgelten.<br />
Die BEST AöR hat an die WRB von den Vermarktungserlösen für PPK in 2009 insgesamt<br />
rd. 16 TEuro überwiesen, Hier ist zu bedenken, dass durch den Preiseinbruch in 2008 beim<br />
Wertstoff Papier und den sich ab Mitte 2009 nur langsam erholenden Markt die Gesamterlöse<br />
bei PPK bei weitem nicht den Stand früherer Jahre erreichten. Positiv zu bewerten ist<br />
daher, dass die BEST AöR bereit war, Ende 2009 aus ihren gestiegenen Erlösen mit einem<br />
neuen Vertragspartner wiederum einen Anteil für Verkaufsverpackungen aus PPK zusätzlich<br />
an die WRB zu überweisen.<br />
Personal<br />
Bei der Kalkulation für die Ausschreibung LVP ging die Geschäftsführung schon davon aus,<br />
dass mit dem seinerzeitigen gewerblichen Mitarbeiterstamm und dessen tarifrechtlichen Vertragsbedingungen<br />
ab 2008 keine Erträge mehr im LVP-Geschäft zu erwirtschaften waren, im<br />
Gegenteil bei Beibehaltung der Konditionen Verluste eigentlich zwangsläufig waren. Zum<br />
01.01.2008 hatte die Geschäftsführung daher 5 neue Mitarbeiter zu für das Unternehmen<br />
günstigeren Bedingungen eingestellt und zunächst nur einen Mitarbeiter (Kraftfahrer) weiterbeschäftigt,<br />
der im Oktober 2008 zur BEST AöR wechselte. Ein weiterer Mitarbeiter wechselte<br />
im November 2008 zur BEST AöR. Dafür wurde seit November 2008 ein neuer Mitarbeiter,<br />
der durch einen Personaldienstleister gestellt wurde, bei der WRB beschäftigt. Dieser<br />
Vertrag mit dem Personaldienstleister wurde Mitte 2009 gekündigt und der Mitarbeiter in<br />
einem bis Ende <strong>2010</strong> befristeten Arbeitsverhältnis bei der WRB direkt beschäftigt. Die im<br />
Personalbereich von der Geschäftsführung getroffenen Maßnahmen führten letztlich auch<br />
für 2009 zu einer erheblichen Reduzierung der Personalkosten gegenüber 2007.
- 102 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Fahrzeugkosten<br />
Die von der WRB für die LVP-Sammlung eingesetzten Fahrzeuge sind abgeschrieben. Leider<br />
führten einige Großreparaturen (Kosten ca. 15 T€) an den Fahrzeugen zu überproportionalen<br />
finanziellen Belastungen. Die Geschäftsführung geht jedoch davon aus, dass die<br />
überholten Fahrzeuge die LVP-Sammlung bis <strong>2010</strong> ohne größere Reparaturen ermöglichen<br />
und dass die Fahrzeugkosten <strong>2010</strong> auf dem früheren Niveau gehalten werden können.<br />
3. Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />
Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />
Die WRB in Kennzahlen:<br />
Statische Liquiditätsbetrachtung<br />
2008 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Flüssige Mittel 552 508<br />
Forderungen L+L 176 95<br />
Forderungen gegen Gesellschafter 0 13<br />
Rechnungsabgrenzungsposten/<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 7 11<br />
635 627<br />
Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter 4 0<br />
Lieferantenschulden 11 6<br />
Sonstige Verbindlichkeiten, Rückstellungen 25 26<br />
40 32<br />
Überdeckung 595 595<br />
Vermögensstruktur<br />
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme entwickelte sich wie folgt:<br />
2008 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Bilanzsumme 636 627<br />
Anlagevermögen in % der Bilanzsumme 0 0<br />
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 93,6 95,0<br />
Die Kennzahlen ergeben eine gute, geordnete Vermögenslage der Gesellschaft.<br />
Durch Nutzung der Fahrzeuge der BEST bei Ausfällen der WRB-eigenen Fahrzeuge erfolgten<br />
auch in 2009 keine Investitionen für Fahrzeuge, Geräte u. ä.<br />
Ende 2004 wurde zuletzt ein gebrauchtes Sammelfahrzeug beschafft, das die Kostenstruktur<br />
der WRB durch Abschreibungen belastete. Mitte 2007 fiel das letzte Fahrzeug aus der<br />
Abschreibung heraus.
- 103 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 2009 liegen nicht<br />
vor. Allerdings ist der kommunale Geschäftsführer der WRB zum 31.12.2009 ausgeschieden.<br />
Die Gesellschafterversammlung hat mit Datum 04.02.<strong>2010</strong> einen Nachfolger als Geschäftsführer<br />
für den kommunalen Gesellschafter bestellt.<br />
5. Zukünftige Entwicklung<br />
Die von der WRB wahrzunehmenden Geschäftsfelder sind für die Jahre 2008 - <strong>2010</strong> klar<br />
definiert.<br />
Das von der Geschäftsführung Mitte 2007 erarbeitete Angebot zur LVP-Sammlung und der<br />
im August 2007 erteilte Zuschlag sowie der anschl. Vertragsabschluss mit dem Dualen System<br />
Deutschland - Der Grüne Punkt - stellen den Fortbestand der WRB und die Fortführung<br />
des operativen Geschäfts bis <strong>2010</strong> voraussichtlich im Wesentlichen verlustfrei sicher. Ergänzend<br />
zum Vertrag DSD/WRB wurden mit 8 Systembetreibern Mitbenutzungsverträge<br />
geschlossen, die das Entgelt für die bei der LVP-Sammlung miterfassten Verpackungen der<br />
anderen Systembetreiber für die WRB sichern. Weiter ist durch Vertrag zwischen BEST-<br />
AöR und WRB die Benutzung des durch die BEST-AöR erworbenen Behältersystems (Gelbe<br />
Tonnen) für die 3-jährige Vertragslaufzeit bis <strong>2010</strong> gesichert.<br />
Unstrittig ist aber auch, dass nach dem überdurchschnittlichen Tarifabschluss für 2008/2009<br />
auch der Tarifabschluss <strong>2010</strong> und/oder Betriebskostensteigerungen das für 2009 noch ausgewiesene<br />
positive Ergebnis vor Steuern in <strong>2010</strong> nicht mehr zulassen.<br />
Es ist darauf hinzuweisen, dass zwar die Ausschreibungsbedingungen für die Zeit ab 2011<br />
jetzt feststehen und die WRB sich auch an der Ausschreibung beteiligen wird, eine Aussage<br />
dazu, ob die WRB auch künftig als Dienstleister für die LVP-Erfassung beauftragt wird, zum<br />
jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich ist. Alternativ dazu ist daher bereits im Aufsichtsrat<br />
und in der Gesellschafterversammlung der WRB diskutiert worden, die WRB - auch für den<br />
Fall, dass sie bei der kommenden Ausschreibung nicht zum Zuge kommt - als Plattform für<br />
eine kommunale und privatwirtschaftliche Zusammenarbeit über <strong>2010</strong> hinaus fortzuführen.<br />
Eine Entscheidung hierzu ist in den zuständigen Gremien zu treffen, sobald die Aufträge für<br />
die Dienstleistungen des Dualen Systems für das Sammelgebiet <strong>Bottrop</strong>s vergeben sind und<br />
ggf. auch neue Erkenntnisse vorliegen, in welcher Form das Duale System nach der Verpackungsverordnung<br />
in Zukunft fortgeführt werden soll.
- 104 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 848.336,24 736.184,26 656.878,11 512.410,77 506.231,35<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
8.832,28 9.358,03 14.334,34 18.919,54 4.854,20<br />
Sonstige betriebliche Erträge 257.652,10 15.515,68 33.301,10 2.399,71 11.378,85<br />
Erträge 1.114.820,62 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 297.343,87 267.923,90 152.298,24 127.167,65 100.784,66<br />
Personalaufwand 437.970,75 329.458,05 322.240,44 219.883,08 219.799,90<br />
Abschreibungen 81.904,90 65.279,54 17.227,09 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
243.162,56 149.582,99 159.269,58 177.427,73 197.966,67<br />
72,14 4,38 0,00 6,09 36,93<br />
Steuern 22.522,24 1.791,74 3.685,32 2.312,62 3.705,29<br />
Aufwendungen 1.082.976,46 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 1.114.820,62 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40<br />
./. Aufwendungen 1.082.976,46 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag 31.844,16 -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95
- 105 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 83.766,10 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 83.766,10 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
164.911,52 195.113,22 77.672,45 83.016,70 118.504,35<br />
Flüssige Mittel 644.054,59 479.842,63 620.297,91 552.120,25 507.668,40<br />
Umlaufvermögen 808.966,11 674.955,85 697.970,36 635.136,95 626.172,75<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
615,50 742,16 637,00 622,36 622,36<br />
Summe Aktiva 893.347,71 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11<br />
gezeichnetes Kapital 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00<br />
Rücklagen 289.755,79 289.755,79 289.755,79 238.410,20 238.410,20<br />
Gewinn-/Verlustvortrag 0,00 844,16 -52.138,47 0,00 6.932,85<br />
Jahresüberschuss 31.844,16 -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95<br />
Eigenkapital 671.599,95 587.617,32 637.410,20 595.343,05 595.514,00<br />
Rückstellungen 38.735,86 35.959,63 30.900,00 20.924,08 15.200,00<br />
Verbindlichkeiten 183.011,90 69.348,15 30.297,16 19.492,18 16.081,11<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 893.347,71 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11
- 106 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Die Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigen Mitarbeiter betrug durchschnittlich<br />
6 Mitarbeiter (gewerbliche Arbeitnehmer), im Vorjahr 5.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 75,18 84,80 91,24 93,64 95,01<br />
Fremdkapitalquote 24,82 15,20 8,76 6,36 4,99<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
801,76 3.411,01 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 72,09 69,25 88,79 86,84 81,00<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
4,74 0,00 7,81 1,16 0,03<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile*) 36.730,40 0,00<br />
Ausgaben<br />
keine<br />
*) Die Gesellschafteranteile der Stadt <strong>Bottrop</strong> wurden am 01.06.1999 in den <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb,<br />
seit dem 01.01.2001 <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb, als gewillkürtes Betriebsvermögen<br />
eingelegt. Die Gewinnausschüttung der WRB, die der <strong>Bottrop</strong>er Sportund<br />
Bäderbetrieb aus steuerlichen Gründen erhält, reduziert den Jahresfehlbetrag des<br />
<strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetriebes auch somit den Betriebskostenzuschuss, der aus<br />
dem städtischen Haushalt geleistet wird.<br />
Die Gewinnausschüttung betrug 2009 0,00 EUR (für das Geschäftsjahr 2008).
- 107 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH<br />
(GVB)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 26.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 13.260,00 51<br />
SIUS GmbH, Völklingen 12.740,00 49<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
(1) Die Aufbereitung und Verwertung von Grün- und Bioabfällen sowie die Vermarktung und<br />
Verwertung von aus solchen Abfällen gewonnenen Produkten.<br />
(2) Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die im Zusam-<br />
menhang mit dem Gesellschaftszweck stehen. Hierzu gehört auch die Gründung von<br />
Zweigniederlassungen.<br />
(3) Der Gesellschaftszweck kann auch durch Beteiligung verfolgt werden.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GVB wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 108 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat: 5 Mitglieder<br />
Klaus Strehl, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />
Werner Becker, SIUS GmbH, stellv. Vorsitzender<br />
Wilhelm Kühn, SUIS GmbH<br />
Paul Ketzer, <strong>Bottrop</strong><br />
Dieter Schulte, <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Monika Budke, <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Edmund Spaniol, Saarbrücken<br />
Carsten Sußmann, Herten (ab 19.03.2009)<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Dieter Schulte (bis 17.11.2009)<br />
Dr. Antoinette Bunse (ab 17.11.2009)
- 109 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäftsentwicklung und -tätigkeit<br />
Die GVB mbH konzentriert ihre Aktivitäten auf die Entsorgung von Abfällen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, wie Bioabfälle, Grünabfälle, Holz und Speisereste. Zur Durchführung<br />
ihrer Tätigkeiten bedient sich die Gesellschaft des Außendienstes der BEST<br />
AöR (<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung- und Stadtreinigung, Anstalt des öffentlichen Rechts). Außerdem<br />
wird die kaufmännische Verwaltung auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages<br />
von der BEST AöR übernommen. Die Aktivitäten der Gesellschaft zur<br />
Verwertung von Bio- und Grünabfällen mbH (GVB mbH), <strong>Bottrop</strong>, haben sich im Geschäftsjahr<br />
2009 im Vergleich zu den Aktivitäten des Vorjahres nicht wesentlich verändert.<br />
Die Geschäftstätigkeit besteht insbesondere in der<br />
� Annahme der in der Stadt <strong>Bottrop</strong> anfallenden, im Wesentlichen durch die BEST AöR<br />
angelieferten Bio- und Grünabfälle,<br />
� Weitergabe der Bio- und Grünabfälle (überwiegend an die SIUS GmbH, Völklingen)<br />
und<br />
� Optimierung der Verwertungsstrukturen der Bio- und Grünabfälle.<br />
2. Lage der Gesellschaft<br />
Insgesamt hat die im Hauptgeschäft GVB mbH 11.878 t (Vorjahr: 11.573 t) Bioabfälle sowie<br />
4.078 t (Vorjahr 3.690 t) Grünabfälle der Verwertung zugeführt. Des Weiteren wurden<br />
im Nebengeschäft Holzabfälle sowie Speisereste entsorgt.<br />
Durch die Mengensteigerung konnte das Rohergebnis um TEUR 8 von TEUR 134 auf<br />
TEUR 142 verbessert werden.<br />
Da im Jahresabschluss der GVB für das Jahr 2008 keine Rückstellung für eine Leistung<br />
gebildet wurde, die erst in 2009 mit der GVB abgerechnet wurde, wird das Jahresergebnis<br />
in 2009 durch diesen periodenfremden Aufwand mit rund TEUR 18 belastet.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sinkt im Wesentlichen dadurch bedingt<br />
um TEUR 12 von TEUR 104 auf TEUR 92.<br />
Bedingt durch die periodenfremden Aufwendungen hat sich das Jahresergebnis in Höhe<br />
von TEUR 60 gegenüber dem Vorjahr (TEUR 69) verringert. Die Umsatzrendite ist zum<br />
Vorjahr leicht gesunken und beträgt 6,4 % (Vorjahr: 7,6 %). Die Materialaufwandsquote<br />
blieb mit 84,7 (Vorjahr: 85,3 %) auf Vorjahresniveau.
- 110 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Gesellschaft verfügt als reine Handelsgesellschaft über kein Anlagevermögen, so<br />
dass keine Investitionen durchgeführt wurden. Das Umlaufvermögen ist bei einer Eigenkapitalquote<br />
von 56,4 % (Vorjahr: 75,5 %) zum überwiegenden Teil durch Eigenkapital finanziert,<br />
so dass die Gesellschaft in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.<br />
3. Ausblick sowie Chancen und Risiken<br />
Die GVB mbH ist weiterhin bestrebt, die logistischen Vorteile und die räumliche Nähe zu<br />
anderen kommunalen Unternehmen der Stadt <strong>Bottrop</strong> für eine Verbesserung und Stabilisierung<br />
der Ertragslage zu nutzen. Durch den bestehenden Entsorgungsvertrag mit der<br />
BEST AöR und die strategische Partnerschaft mit dem Gesellschafter SIUS GmbH ist die<br />
Ertragslage der Gesellschaft gesichert, so dass operative Risiken derzeit nicht erkennbar<br />
sind. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet die Gesellschaft im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />
2009 Jahresüberschüsse in etwa gleicher Höhe.<br />
Die Chancen und Risiken der Gesellschaft sind auch von der Entwicklung der politischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere auf EU-Ebene und der damit verbundenen<br />
Gesetzgebung auf nationaler Ebene abhängig. Darüber hinausgehende Risiken<br />
bestehen nicht.<br />
Chancen bestehen vor allem in dem Ausbau und der Förderung von Energie aus Biomasse,<br />
für die die GVB mbH das notwendige Material liefert.<br />
Die GVB wird weiter intensiv die Möglichkeiten einer Kooperation hinsichtlich der Bioabfallverwertung<br />
prüfen. Des Weiteren wird der Markt im Einzugsgebiet der Karnap-Städte<br />
intensiv beobachtet, um sich gegebenenfalls als Entsorgungspartner im Bereich der Biound<br />
Grünabfallverwertung anbieten zu können. Um gegebenenfalls die eigenen Mengen<br />
auch langfristig in einer eigenen Anlage sichern zu können, benötigt die GVB für eine eigene<br />
Anlage auch ein entsprechendes Mengenszenario, um die Anlage wirtschaftlich<br />
betreiben zu können.<br />
Insgesamt sieht die Geschäftsführung keine entwicklungsbeeinträchtigenden Tatsachen<br />
oder bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft.<br />
Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.
- 111 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 780.842,28 846.763,83 889.515,00 903.408,79 929.552,21<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 1.630,38 3.352,50 3.238,12 3.102,23 1.170,42<br />
Sonstige betriebliche Erträge 375,34 6.347,88 1.080,99 1.567,14 1.730,04<br />
Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 782.848,00 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 688.753,05 725.392,75 759.741,77 770.602,63 788.883,59<br />
Personalaufwand 8.046,61 8.849,60 5.000,00 5.000,00 4.000,00<br />
Abschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 20.369,99 20.584,69 26.899,87 28.348,89 47.054,22<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 63,48 187,13 17,11 240,15 206,37<br />
Steuern 26.550,58 43.398,53 43.663,84 35.329,00 32.490,90<br />
Aufwendungen 743.783,71 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 782.848,00 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67<br />
./. Aufwendungen 743.783,71 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 39.064,29 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59
- 112 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
ausstehende Einlagen auf das<br />
gezeichnete Kapital<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
110.362,99 107.386,31 141.494,92 146.612,29 77.354,91<br />
sonstige Vermögensgegenstände 8.250,31 0,00 0,00 7.108,22 21.826,21<br />
Flüssige Mittel 67.841,04 114.803,31 50.094,82 45.882,71 152.981,58<br />
Umlaufvermögen 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />
Rechnungsab-grenzungsposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />
gezeichnetes Kapital 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00<br />
Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Verlust-/Gewinnvortrag 39.603,49 48.667,78 55.699,29 56.210,81 56.768,30<br />
Bilanzgewinn/-verlust 39.064,29 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59<br />
Eigenkapital 104.667,78 132.719,29 140.210,81 150.768,30 142.585,89<br />
Rückstellungen 50.473,08 19.562,00 7.188,00 7.188,00 6.000,00<br />
Verbindlichkeiten 31.313,48 69.908,33 44.190,93 41.646,92 103.576,81<br />
Rechnungsabgrenzungs-/ Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr 2009 waren 2 Geschäftsführer angestellt.
- 113 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 56,14 59,73 73,18 75,53 56,55<br />
Fremdkapitalquote 43,86 40,27 26,82 24,47 43,45<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 36,38 51,67 26,15 22,99 60,67<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
37,32 43,74 41,73 45,47 41,95<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile * 29.580,00 34.680,00<br />
* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 114 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 115 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 250.000 EUR<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Aufgaben des Kommunalunternehmens sind<br />
� die Abfallentsorgung und Abfallwirtschaft nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />
� die Straßenreinigung und der Winterdienst nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />
� die Einrichtung und Unterhaltung von Neben- und Hilfsbetrieben, die die Aufgaben des<br />
Kommunalunternehmens fördern und wirtschaftlich mit ihnen zusammenhängen.<br />
Zur Förderung ihrer Aufgaben kann sich das Kommunalunternehmen an anderen Unter-<br />
nehmen beteiligen, wenn das dem Anstaltszweck dient. Dabei ist sicherzustellen, dass die<br />
Haftung des Kommunalunternehmens auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der BEST wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 116 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Vorstand:<br />
Alfred Andrejewski, Vorsitzender (bis 31.12.2009)<br />
Uwe Wolters (ab 01.10.2009)<br />
Carsten Sußmann (ab 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
B. Verwaltungsrat:<br />
Paul Ketzer, Vorsitzender<br />
Renate Palberg, SPD, stellv. Vorsitzende<br />
Volker Jungmann, CDU, stellv. Vorsitzender<br />
Andreas Bartz, CDU<br />
Rudi Dartsch, SPD<br />
Werner Koller, CDU (bis 17.11.2009)<br />
Werner Kamratowski, SPD<br />
Udo Eisberg, SPD (bis 17.11.2009)<br />
Josef Ludes, SPD (bis 17.11.2009)<br />
Jörg Beckfeld, ödp (bis 17.11.2009)<br />
Sigrid Lange, Bündnis 90 / Die Grünen<br />
Ruth Becker, FDP, beratendes Mitglied (bis 17.11.2009)<br />
Lore Jacobi, CDU<br />
Jürgen Koch, SPD (ab 17.11.2009)<br />
Gert Neugebauer, SPD (ab 17.11.2009)<br />
Christof Bußmann, CDU (ab 17.11.2009)<br />
Michael Riedel, FDP (ab 17.11.2009)<br />
Stefan Krix, ödp (ab 17.11.2009)<br />
Michael Gerber, DKP, beratendes Mitglied (ab 17.11.2009)<br />
Christopf Ferdinand, DIE LINKE, beratendes Mitglied (ab 17.11.2009)<br />
C. Prokuristen:<br />
Hermann Jerig
- 117 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die BEST AöR wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts im September 2000 rückwirkend<br />
zum 01. Januar 2000 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Entgegennahme,<br />
die Sammlung, die Kommissionierung und der Transport von Abfällen zur Beseitigung oder<br />
Verwertung aus privaten Haushalten und ähnlichen Herkunftsbereichen gemäß des Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallbeseitigungsgesetzes (KrW-/AbfG) des Bundes und des Abfallgesetzes<br />
für das Land NRW. Des Weiteren die Sammlung, Entsorgung und Beseitigung von<br />
Abfällen zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen gemäß des KrW-/AbfG, die<br />
Erbringung der Leistungen gemäß des Straßenreinigungsgesetzes sowie die Unterhaltung,<br />
Wartung und Bewirtschaftung des eigenen Fuhrparks und die Wartung des Fuhrparks der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> als Dienstleistung.<br />
Die Umsätze der BEST AöR resultieren zu ca. 90% aus den Gebühren erhebenden Bereichen<br />
auf Basis des Kommunalabgabengesetzes. Darüber hinaus werden Umsätze aus dem<br />
Betrieb gewerblicher Art und aus Geschäftsverbindungen mit der Stadt <strong>Bottrop</strong> oder deren<br />
Gesellschaften erzielt. Zur Betreuung der in der Entsorgung tätigen städt. Gesellschaften<br />
bestehen Geschäftsbesorgungsverträge.<br />
Die BEST AöR ist nur in bestimmten Marktsegmenten, die relativ geringe Umsatzanteile<br />
erzielen, direkter Konkurrenz ausgesetzt. Die Tätigkeit der BEST AöR ist auf das Stadtgebiet<br />
<strong>Bottrop</strong> begrenzt.<br />
Gewährträgerin der <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Die Organe<br />
des Kommunalunternehmens sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Den Vorsitz<br />
im Verwaltungsrat hat der jeweils für die Abfallwirtschaft zuständige Fachdezernent der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>. Der Verwaltungsrat setzt sich aus vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> entsandten Vertretern<br />
zusammen. Er wurde nach der Kommunalwahl 2009 im November 2009 neu besetzt.<br />
Die Anstalt hat insofern eine besondere Rolle, als dass sie als eigenständige Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Kompetenz zum Erlass von Satzungen<br />
erhalten hat und berechtigt ist, Töchter zu gründen. Die Anstaltsatzung wurde zuletzt<br />
am 13.12.2007 durch Ratsbeschluss geändert. Die geänderte Satzung berücksichtigt gesetzliche<br />
Änderungen sowie strukturelle Änderungen zur Stärkung der Anstaltsorgane in<br />
ihren Zuständigkeitsbereichen.<br />
2. Geschäftsverlauf und Lage<br />
Die wesentlichen Schwerpunkte der Vorstandsarbeit des letzten Jahres waren:<br />
� die Verhandlungen mit RWE Power zur Fortführung der gemeinsamen thermischen Verwertung<br />
von Abfällen im Müllheizkraftwerk Essen-Karnap (MHKW Karnap) und hierbei<br />
unabhängig von den zunächst gescheiterten Verhandlungen zur gemeinsamen Fortführung<br />
des MHKW Karnap über 2014 hinaus die Erzielung einer Einigung über eine gesicherte<br />
Preisbasis für die kommunalen Anlieferungen im MHKW bis Ende 2014. Die derzeitigen<br />
vertraglichen Vereinbarungen laufen Ende 2014 aus.<br />
� die weitere Optimierung der Betriebsabläufe auf den Recyclinghöfen und die weitere<br />
Professionalisierung der Wertstofferfassung und -trennung am Standort Südring<br />
� die Installierung einer rechtssicheren Arbeitsschutzorganisation und damit verbunden die<br />
Intensivierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
� die Fortführung der Vorstandsarbeit mit nur einem Vorstand sowie die Planungen und<br />
Auswahlverfahren zur bis Ende 2009 anstehenden kompletten Neubesetzung des Vorstands<br />
� die Neustrukturierung der Aufgaben der Verwaltungsmitarbeiter/innen, die Fertigung<br />
z. T. neuer Stellenbeschreibungen und die Bewertung der Stellen
- 118 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die strategische Unternehmensentwicklung konzentrierte sich wie in den letzten Jahren auf<br />
� das Herstellen der wirtschaftlichen Balance zwischen Eigen- und Fremdlogistik<br />
� die Weiterentwicklung eines Standortkonzepts für die Tätigkeiten der BEST AöR an den<br />
Standorten Mozartstraße und Südring<br />
� die Entwicklung und partielle Einführung von Software für die Einsatzplanung, Behälterbewirtschaftung<br />
und den Containerdienst zur Qualitätssteigerung und -sicherung.<br />
Hinzu kamen sowohl strategische als auch wirtschaftliche Überlegungen zur Auswahl eines<br />
neuen Vertragspartners für die Vermarktung des Wertstoffs Papier sowie vertragliche<br />
Regelungen zur Kündigung des Vermarktungsvertrages mit den bisherigen Partnern<br />
und zur Absicherung bestehender Forderungen gegenüber dem alten Vertragspartner.<br />
Das operative Geschäft hat sich durch die intensivierte Kundenbetreuung und das erweiterte<br />
Entsorgungs- und Verwertungsangebot verbessert.<br />
Zur Sicherstellung der Aufgaben- und Vertragserfüllung in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />
der BEST AöR wurden in 2009 sowohl neue befristete Arbeitsverhältnisse als Ersatz für<br />
langzeiterkrankte Mitarbeiter/innen abgeschlossen, aber auch befristete Arbeitsverhältnisse<br />
in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Dadurch konnten kompetente Mitarbeiter/innen<br />
an das Unternehmen gebunden werden.<br />
Die begonnenen Personalentwicklungsmaßnahmen der beiden vorhergegangenen Jahre<br />
2007/2008 wurden in 2009 fortgeführt. Auf Grund zuletzt getroffener Neufestlegungen und<br />
Personal-/Aufgabenzuordnungen wurden die Stellenbeschreibungen für die Beschäftigten<br />
z. T. neu erstellt oder aktualisiert. Das führte in einigen Fällen zu Neubewertungen der Stellen,<br />
die in Einzelfällen auch Höhergruppierungen zur Folge hatten.<br />
Intensiviert wurde die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen mit entsprechend höheren<br />
Kosten (Verdopplung) gegenüber dem Vorjahr. Ein hoher Fort- und Weiterbildungsbedarf<br />
ist auch für die nächsten Jahre vorauszusetzen.<br />
Der Vorstand als Organ wurde zunächst in 2009 vom Vorstandsvorsitzenden mit den bestellten<br />
Prokuristen geführt und zum 01.10.2009 wieder auf 2 Vorstände komplettiert sowie nach<br />
Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden zum 31.12.2009 in den Positionen Vorstandsvorsitzender<br />
und Vorstand neu besetzt. Die kontinuierliche Fortführung der Vorstandsarbeit<br />
wurde damit sichergestellt.<br />
Vorgenannte Maßnahmen in Verbindung mit Personalkostensteigerungen durch tariflich begründete<br />
höhere Eingruppierungen und Stufenaufstieg sowie die Umsetzung der tariflichen<br />
Abschlüsse führten zu den zu verzeichnenden Steigerungen bei den Personalkosten.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass die Entwicklung der BEST AöR in der Rechtsform Anstalt<br />
des öffentlichen Rechtes positiv verläuft und weiterhin auch nachrangige formale Anforderungen<br />
abgearbeitet werden können. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer<br />
noch Anpassungsbedarf an den freien Abfallwirtschaftsmarkt gibt, um in diesem Wettbewerb<br />
den Kunden ein konkurrenzfähiges Angebot machen zu können.<br />
Im Jahr 2009 wurden von der BEST AöR im Rahmen der oben beschriebenen Einzeldienstleistungen<br />
ca. 100.000 Tonnen Abfall entgegengenommen oder eingesammelt und Anlagen<br />
zur Verwertung und Beseitigung zugeführt.<br />
Die von der BEST AöR 2009 zu reinigende Straßenstrecke betrug wie bisher 461 km, da im<br />
Berichtsjahr keine neuen Straßen angeschlossen wurden. Durch Mehrfachreinigungen bestimmter<br />
Straßenabschnitte wurde eine wöchentliche Reinigungsleistung von 620 km erbracht.<br />
Die Stadtreinigung wurde im gewohnten Umfang mit den saisonal bedingten<br />
Schwerpunkten (Winterdienst, Herbstlaubbeseitigung usw.) durchgeführt.
- 119 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der Winterdienst zu Beginn des Jahres 2009 stellte hierbei besondere Herausforderungen<br />
an die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter/innen und belastete das Unternehmen auch<br />
wirtschaftlich überdurchschnittlich.<br />
Die Geschäftsaktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres konzentrierten sich insbesondere<br />
auf das Mengenmanagement für die ca. 100.000 Tonnen Abfall, die weitere Optimierung<br />
der vorhandenen Logistik und der Betriebseinrichtungen, die Verbesserung des Anschlussgrades<br />
an die öffentliche Abfuhr zur weiteren Reduzierung der Stückkosten, die Verbesserung<br />
des Marktauftrittes der BEST AöR, die Geschäftsbesorgung für die WRB GmbH, VEKS<br />
GmbH und die GVB mbH, den Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit einer kommunalen<br />
Baugesellschaft, sowie die vertragliche Bindung mehrerer großer Unternehmen in <strong>Bottrop</strong><br />
(u. a. Kaufland, Ostermann, Mengede) an die BEST AöR als kommunales Entsorgungsunternehmen.<br />
Die Ertragslage stellt sich für das Jahr 2009 im Vergleich zu 2008 wie folgt dar:<br />
2009 2008<br />
Veränderung<br />
Geschäftsjahr<br />
zum Vorjahr<br />
TEUR % TEUR % TEUR<br />
Umsatzerlöse 16.703 97,6 16.265 97,7 438<br />
aktivierte Eigenleistungen 0 0 0 0,0 0<br />
sonstige betriebliche Erträge 417 2,4 382 2,3 35<br />
betriebliche Gesamtleistung 17.120 100,0 16.647 100,0 473<br />
Materialaufwand 5.574 32,6 5.295 31,8 279<br />
Personalaufwand<br />
Abschreibungen auf immaterielle Ver-<br />
6.569 38,4 6.107 36,7 462<br />
mögensgegenstände und Sachanla- 2.121 12,4 1.997 12,0 124<br />
gen<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.834 10,7 1.768 10,6 -66<br />
sonstige Steuern 21 0,1 27 0,2 -6<br />
Betriebsaufwendungen 16.119 94,2 15.194 91,3 925<br />
Betriebsergebnis 1.001 5,8 1.453 8,7 -452<br />
Finanzergebnis -448 -2,6 -476 -2,9 28<br />
außerordentliches Ergebnis 0 -0,0 0 0,0 0<br />
Ergebnis vor Steuern 553 3,2 977 5,9 -424<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2 0,0 43 0,3 41<br />
Jahresüberschuss 551 3,3 934 5,6 -383<br />
Die Umsatzerlöse beinhalten Gebührenerstattungen an Bürger in Höhe von 1,2 Mio. €, so<br />
dass sich ein bereinigter Umsatz von 17,9 Mio. € ergibt. Die sonstigen betrieblichen Erträge<br />
beinhalten im Wesentlichen die Auflösung des Sonderpostens für Anlagenzuschüsse in Höhe<br />
von 186 T€.<br />
Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Sparten wie folgt:<br />
2009 2008 Veränderung<br />
T€ T€ absolut relativ<br />
Abfallentsorgung 13.244 12.939 305 2,36%<br />
Straßenreinigung 2065 1.747 318 18,20%<br />
Betriebe gewerblicher Art 869 1.027 158 -15,38%<br />
Fuhrpark und Nebengeschäfte 525 552 27 -4,89%<br />
16.703 16.265 438 2,69%
- 120 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Umsatzentwicklung stellt sich wie folgt dar:<br />
Geschäftsjahr Umsatz in T€<br />
2000 13.677<br />
2001 12.668<br />
2002 13.560<br />
2003 13.998<br />
2004 14.297<br />
2005 14.784<br />
2006 15.561<br />
2007 16.307<br />
2008 16.265<br />
2009 16.703<br />
Der Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen enthält im Wesentlichen die Kosten<br />
für die Abfallverbrennung. Die günstigen Konditionen der zurzeit gültigen Vertragsregelungen<br />
bei der Nutzung der Veraschungsrechte im MHKW Karnap wurden in 2009 weiterhin<br />
umgesetzt, nachdem im Jahr 2009 hierzu eine Einigung mit dem Vertragspartner RWE erreicht<br />
werden konnte.<br />
Die Personalentwicklung stellte sich 2009 wie folgt dar:<br />
2009 2008<br />
Beschäftigte 145,0 139,75<br />
Beamte, von der Stadt ausgeliehen 2,5 3,00<br />
Arbeitsmarkt-/Qualifizierungsmaßnahme 16,0 20,50<br />
Gesamt 163,5 163,25<br />
Von den Beschäftigten sind 125 gewerbliche MA und 20 MA der Verwaltung. In den von der<br />
Stadt ausgeliehenen Beamten ist ein Mitglied des Vorstands enthalten. Die in Arbeitsmarktund<br />
Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der Anstalt nur befristet zur Verfügung.<br />
Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung stehendes Personal ohne<br />
Vorstandsmitglieder im Jahr 2009 von 147,5 (i. V. 142,75), wobei der Personalbestand durch<br />
Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und Division durch 4 ermittelt wurde.<br />
Die BEST AÖR zahlt an Ihre Mitarbeiter Entgelte nach TVöD. Außerdem werden nach den<br />
tarifrechtlichen Bestimmungen im Rahmen einer abgeschlossenen Dienstvereinbarung leistungsorientierte<br />
Zulagen sowie ggf. Erfolgsbeteiligungen nach TVöD-Entsorger gezahlt.<br />
Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der planmäßig erfolgten Tilgungen verbessert. Der<br />
Kapitaldienst beträgt pro Jahr ca. 1 Mio. €.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt 573 T€. In diesem Betrag sind<br />
Gebührenausgleiche nach dem KAG in Höhe von 1,2 Mio. € bereits berücksichtigt. Das Jahresergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2008 bereinigt um die o. a. Korrekturen<br />
beträgt T€ 1.773.<br />
Neue Rückstellungen für den Gebührenausgleich nach KAG erfolgten in Höhe von ebenfalls<br />
1,2 Mio. €, so das insgesamt für den Gebührenausgleich Rückstellungen von T€ 1.260 zur<br />
Verfügung stehen. Die Rückstellung für die Deponienachsorge wurde um T€ 10 auf T€<br />
1.020 erhöht.
- 121 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nachhaltige Ertragssituation<br />
Bedingt durch die Vorgaben des KAG ist die Kostendeckung für den gebührenrechnenden<br />
Teil des Umsatzes (ca. 90%) auch langfristig gesichert. Der Preisverfall auf den Rohstoffund<br />
Warenmärkten in Folge der Bankenkrise war zwar dramatisch, hat aber im Laufe des<br />
Jahres 2009 wieder einen zunächst zufrieden stellenden Wert erreicht.<br />
Für den Altpapiermarkt bedeutete dieses Erlöse für die klassische Mischfraktion aus der<br />
blauen Tonnen, also 75% Deinking Papiere und 25% Kartonagen, von 59,50 € pro Mg im<br />
Dezember 2009. Der alte, gekündigte Liefervertrag sah einen Mischpreis von 107,50 € / To<br />
bei ca. 8.000 To. p. a. vor. Der für eine Übergangszeit ab 2009 vom Vorstand abgeschlossene<br />
neue Liefervertrag stellte sicher, dass Marktpreissteigerungen beim Papier der BEST<br />
zugute kamen.<br />
Die Vermögenslage der Gesellschaft im Jahr 2009 stellt sich im Vergleich zu 2008 wie folgt<br />
dar:<br />
VERMÖGENSSTRUKTUR<br />
2009 2008<br />
Veränderung<br />
Geschäftsjahr<br />
zum Vorjahr<br />
TEUR % TEUR % TEUR<br />
langfristig gebundenes Vermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.170 11,5 2.628 13,8 -458<br />
Sachanlagen<br />
kurz-/mittelfristig gebundenes Vermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
11.462 60,9 11.716 61,5 -254<br />
Vorräte 61 0,3 78 0,4 -17<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
430 2,3 421 2,2 9<br />
Leistungen<br />
gegen verbundene Unternehmen 9 0,0 11 0,1 -2<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 198 1,1 353 1,9 -155<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 622 3,3 612 3,2 10<br />
Flüssige Mittel 3.804 20,2 3.189 16,7 615<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 58 0,3 57 0,3 1<br />
Summe 18.814 100,0 19.065 100,0 -251,0<br />
KAPITALSTRUKTUR<br />
langfristig verfügbares Kapital<br />
Eigenkapital 3.759 20,0 3.209 16,8 550<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.438 7,6 1.624 8,5 -186<br />
Rückstellungen für Deponienachsorge 1.020 5,4 1.010 5,3 10<br />
Langfristige Darlehen 9.312 49,5 9.848 51,7 -536<br />
kurz-/mittelfristig verfügbares Kapital<br />
Rückstellungen übrige 2.599 13,8 2.221 11,6 378<br />
Verbindlichkeiten<br />
Gegenüber Kreditinstituten 0 0,0 83 0,4 -83<br />
aus Lieferungen und Leistungen 437 2,3 727 3,8 -290<br />
gegen verbundene Unternehmen 75 0,4 152 0,8 -77<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 7 0,0 99 0,5 -92<br />
sonstige Verbindlichkeiten 167 0,9 92 0,5 75<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0 0,0 0 0,0 0<br />
Summe 18.814 100,0 19.065 100,0 -251,0
- 122 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Liquidität der Gesellschaft ist gut. Im Geschäftsjahr 2009 konnten alle Investitionen aus<br />
eigenen Mitteln, getätigt werden. Die laufenden Darlehen werden planungsgemäß bedient,<br />
der Abschluss neuer Darlehen war schon mehrere Jahre in Folge nicht erforderlich.<br />
Das Eigenkapital entwickelte sich wie folgt:<br />
Bilanz 2009 Zugang/Abgang Bilanz 2008<br />
Stammkapital 250 T€ 0,00 € 250 T€<br />
Rücklagen 2.214 T€ + 933 T€ 1.280.€<br />
Gewinnvortrag 745 T€ 0 T€ 745T€<br />
Jahresüberschuss 551 T€ -383 T€ 934 T€<br />
Summe Eigenkapital 3.760 T€ +550 T€ 3.209 T€<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt somit im Jahr 2009 ca. 19,98 % (i. V. 16,8 %). Unter Berücksichtigung<br />
des Sonderpostens mit Rücklagenanteil beträgt die Eigenkapitalquote ca. 27,6 %<br />
(i. V. 25,3 %).<br />
Statistische Liquiditätsbetrachtung (kurzfristige Betrachtung) 2009 2008<br />
TEuro TEuro<br />
Flüssige Mittel 3.804 3.189<br />
Vorräte 61 78<br />
Forderung L + L 430 421<br />
Förderungen gegen Gesellschafter/verbundene Unternehmen/<br />
Bürger aus Gebühren<br />
690 910<br />
Sonstige Vermögensgegenstände/Rechnungsabgrenzungsposten<br />
197 123<br />
5.182 4.721<br />
Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter/verb. Unternehmen 82 251<br />
Lieferantenschulden 437 727<br />
Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristige Rückstellungen 2.765 2.396<br />
3.284 3.374<br />
1.898 1.347<br />
Die kurzfristige Liquiditätsbetrachtung berücksichtigt nur die zum Bilanzstichtag vorhandenen<br />
kurzfristig zu tilgenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Dem sind die vorhandenen<br />
liquiden Mittel und kurzfristig realisierbaren Vermögensgegenstände gegenübergestellt.<br />
Langfristige Rückstellungen (Deponienachsorge) und Tilgungsbeträge der Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten wurden nicht berücksichtigt, da diese durch Gewinne der folgenden<br />
Jahre erwirtschaftet werden sollen.<br />
Der Cashflow (Ergebnis + Abschreibung) betrug im Jahr 2009 ca.2.672 T€ (i. V. T€ 2.931).
- 123 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />
Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />
Statistische Liquiditätsbetrachtung (kurzfristige Betrachtung)<br />
2008 2007<br />
TEUR TEUR<br />
Flüssige Mittel 3.189 409<br />
Vorräte 78 88<br />
Forderungen L+L 421 565<br />
Forderungen gegen Gesellschafter/verbundene Unternehmen 364 405<br />
Rechnungsabgrenzungsposten/Sonstige Vermögensgegenstände<br />
612 1.056<br />
4.664 2.523<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter/verbundene Unternehmen 252 238<br />
Lieferantenschulden 727 805<br />
Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristige Rückstellungen 2.614 1.162<br />
3.593 2.205<br />
1.071 318<br />
Die kurzfristige Liquiditätsbetrachtung berücksichtigt nur die zum Bilanzstichtag vorhandenen<br />
kurzfristig zu tilgenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Dem sind die vorhandenen<br />
liquiden Mittel und kurzfristig realisierbaren Vermögensgegenstände gegenübergestellt.<br />
Langfristige Rückstellungen (Deponienachsorge) und Tilgungsbeträge der Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten wurden nicht berücksichtigt, da diese durch Gewinne der folgenden<br />
Jahre erwirtschaftet werden sollen.<br />
Der Cashflow (Ergebnis + Abschreibung) betrug im Jahr 2008 ca. 2.931 T€ (i. V. 2.600 T€).<br />
31.12.2008 31.12.2007<br />
T I Wert T I Wert<br />
Verschuldungsgrad (%) 494 % 662 %<br />
Fremdkapital * 100 15.856 15.066<br />
Eigenkapital 3.210 2.276<br />
Eigenkapitalquote (%) 17 % 13 %<br />
Eigenkapital * 100 3.210 2.276<br />
Gesamtkapital 19.066 17.342<br />
Anlagendeckungsgrad (%) 109 % 102 %<br />
(Eigen- + langfristiges Fremdkapital) * 100 15.691 15.053<br />
Anlagevermögen am 31.12. 14.344 14.819<br />
Da der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Cashflow zzgl. vorhandener liquider Mittel zu Beginn<br />
des Jahres ausreichte um die Investitionen zu bezahlen, war keine Neuverschuldung erforderlich.<br />
Vielmehr konnten aus dem Ergebnis auch die vorhandenen Altdarlehen planmäßig<br />
bedient werden. Dies führt in der Konsequenz zu einer Absenkung des Verschuldungsgrades.<br />
Die Eigenkapitalquote hat sich aufgrund des positiven Jahresergebnisses auf 17 %<br />
verbessert. Der Anlagendeckungsgrad weist eine Finanzierung des Anlagevermögens durch<br />
langfristiges Fremdkapital aus.
- 124 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
31.12.2009 31.12.2008<br />
T€ / Wert T€ / Wert<br />
Verschuldungsgrad (%) 400% 494%<br />
Fremdkapital * 100 15.055 15.856<br />
Eigenkapital 3.760 3.210<br />
Eigenkapitalquote (%) 20% 17%<br />
Eigenkapital * 100 3.760 3.210<br />
Gesamtkapital 18.815 19.066<br />
Anlagendeckungsgrad (%) 103% 109%<br />
(Eigen- + langfristiges Fremdkapital) * 100 14.092 15.691<br />
Anlagevermögen am 31.12. 13.632 14.344<br />
Da der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Cashflow zzgl. vorhandener liquider Mittel zu Beginn<br />
des Jahres ausreichte um die Investitionen zu bezahlen, war keine Neuverschuldung erforderlich.<br />
Vielmehr konnten aus dem Ergebnis auch die vorhandenen Altdarlehen planmäßig<br />
bedient werden. Dies führt in der Konsequenz zu einer Absenkung des Verschuldungsgrades.<br />
Die Eigenkapitalquote hat sich aufgrund des positiven Jahresergebnisses auf 20 % verbessert.<br />
Der Anlagendeckungsgrad weist eine Finanzierung des Anlagevermögens durch langfristiges<br />
Fremdkapital aus.<br />
Zur Optimierung der Zinserträge war die BEST AöR in 2009 am Markt tätig, was letztlich zu<br />
einem Wechsel des die Anlagen betreuenden Geldinstituts führte.<br />
2009 2008<br />
T€ I Wert T€ I Wert<br />
Eigenkapitalrentabilität (%) 15 % 29 %<br />
Jahresüberschuss * 100 551 934<br />
Eigenkapital 3.759 3.210<br />
Umsatzrentabilität (%) 6 % 9 %<br />
Ergebnis vor Steuern & Zinsen * 100 1.021 1.480<br />
Umsatzerlöse 16.703 16.265<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />
3. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.
- 125 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die Leistungserbringung der Anstalt im Bereich der hoheitlichen Aufgaben Abfallwirtschaft<br />
und Stadtreinigung und die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist durch die Unternehmens-<br />
und Vertragsstruktur bis 2014 gesichert. Die Karnap-Städte sind mit dem MHKW<br />
Essen-Karnap Mitglieder in einem Notausfallverbund. Für die Mitglieder des Verbundes ist<br />
bei einem Ausfall ihrer Müllheizkraftwerke die Entsorgung in anderen Müllverbrennungsanlagen<br />
im Rahmen einer Notentsorgung gesichert. Zusätzlich hat sich BEST AöR über den<br />
Entsorgungsbetrieb der Stadt Gelsenkirchen ein Kontingent an einem Abfallzwischenlager<br />
auf der Zentraldeponie Emscherbruch der Abfallbeseitigungsgesellschaft Ruhrgebiet für den<br />
Fall gesichert, dass das MHKW Essen-Karnap nicht nur vorübergehend in seiner Annahmekapazität<br />
eingeschränkt ist. Allerdings sind in <strong>2010</strong> dringend Lösungen zur Gewährleistung<br />
der Entsorgungssicherheit nach 2014, gegebenenfalls in Kooperation mit Nachbarstädten,<br />
zu suchen. Dieses wird die Vorstandsarbeit in <strong>2010</strong> sicherlich wesentlich beeinflussen und<br />
auch den Verwaltungsrat umfassend beschäftigen.<br />
Wie bereits im Lagebericht 2008 aufgezeigt, konnte das hohe Niveau der ab 2008 ausgeschriebenen<br />
Papiervermarktung in 2009 nicht mehr erreicht werden. Die hierzu vom Vorstand<br />
abgegebenen Prognosen zur Marktentwicklung für 2009 sind im Wesentlichen eingetreten.<br />
Der Preisverfall in 2008 zeigt aber auch, dass ein lokal gebundenes Unternehmen<br />
wie die BEST AöR ein sehr breites Portfolio haben muss und auch bezüglich des Mitteleinsatzes<br />
sehr flexibel reagieren können muss, um derartige Marktverwerfungen aus eigener<br />
Kraft im laufenden Geschäft zu kompensieren. Dies scheint den kommunalen Verbunden<br />
Regio-Entsorgung, Ekocity-Verbund und anderen gut gelungen zu sein. Hier besteht bei<br />
weiteren Auswirkungen des demographischen Wandels, der zunehmenden Europäisierung<br />
und des technisch bedingten Rückgangs des Abfallaufkommens auf Grund gestiegener<br />
Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft Handlungsbedarf zur Stabilisierung der reinen<br />
Kommunalunternehmen innerhalb des Karnap-Verbundes. Die gegenwärtige rechtliche Situation<br />
erleichtert ein Zusammenwirken von Kommunalunternehmen bei der Erledigung<br />
hoheitlicher Aufgaben zu Gunsten verbesserter wirtschaftlicher Ergebnisse, ohne dass die<br />
Entscheidungskompetenz oder die Qualität der Dienstleistung in den einzelnen Kommunen<br />
eingeschränkt werden muss. Gespräche wurden daher in 2009 insbesondere zwischen den<br />
kommunalen Entsorgern der Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und Gladbeck regelmäßig geführt<br />
und Formen möglicher Zusammenarbeit diskutiert und z. T. auch realisiert. Hier besteht<br />
auch für die kommenden Jahre weiterhin erhöhter Handlungsbedarf, um sich für die<br />
kommunalen Unternehmen Marktvorteile durch die Entwicklung von Nachfragekompetenz<br />
in entsprechenden Verbundlösungen zu sichern.<br />
Die Betriebsgrundstücke der BEST AöR sind langfristig für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />
von großer Bedeutung. Alternativ zu der bereits aufgeworfenen Frage einer<br />
Standortverlagerung zum Recyclinghof Donnerberg (Südring) wird zur Zeit im Sinne einer<br />
Optimierung der Betriebsabläufe der Standort Mozartstraße untersucht und überplant. Das<br />
Genehmigungsverfahren für die Baulichkeiten und den Betrieb der einzelnen Umschlagstellen<br />
am Standort Südring ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Bei einer Veränderung der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen ist zudem ein<br />
Risiko hinsichtlich der Anwendung der Vorschriften zu „Direkteinleitern" gleichfalls nicht auszuschließen.<br />
Die Chancen der zukünftigen Entwicklung der BEST AöR können vor vorstehendem Hintergrund<br />
insgesamt als positiv bewertet werden.
- 126 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Umweltrisiken wurden im Rahmen des im März 2009 wieder durchgeführten Verfahrens<br />
zur Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb geprüft. Hier sind erwartungsgemäß keine<br />
unabgesicherten Risiken festgestellt worden. Der in Abstimmung mit der Plangenehmigungsbehörde<br />
(BR Münster) und in der städt. Unteren Wasser- und Abfallbehörde erarbeitete<br />
Maßnahmenkatalog zur Sickerwasserproblematik am Altstandort Donnerberg hat zwar<br />
noch keine abschließenden endgültigen Ergebnisse erbracht. Nach derzeitigem Sachstand<br />
kann jedoch nach dem Urteil des beauftragten Gutachters davon ausgegangen werden,<br />
dass die zurückgestellten Beträge ausreichen werden, den notwendigen Sanierungsbedarf<br />
zu finanzieren. Der Vorstand geht weiter davon aus, dass nach Abschluss der Maßnahmen<br />
wieder eine Gasverwertung auf dem früheren Niveau möglich ist.<br />
Finanzielle Risiken sind auf Grund der Rechtsform der BEST AöR und der auf Basis des<br />
Kommunalabgabengesetzes abzurechnenden Leistungserbringung nur in sehr geringem<br />
Umfang gegeben.<br />
Das Kostenrisiko im Entsorgungsbereich ist durch die fest abgeschlossenen Verträge bis<br />
2014 weitestgehend minimiert. Zum Preisanpassungsbegehren des Betreibers des MHKW<br />
für die Betriebskostenabrechnung mit den Karnap-Städten wurde in 2009 eine Einigung er<br />
zielt. Nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Städten und RWE werden, obwohl das<br />
Projekt „Neustrukturierung der Veraschungsverträge MHKW“ derzeitig als gescheitert betrachtet<br />
werden muss, die bisher gültigen Vereinbarungen für die Betriebskostenabrechnungen<br />
zwischen RWE und den Städten, insbesondere was den vereinbarten Abrechnungsschlüssel<br />
angeht, weiter von beiden Seiten anerkannt. Marginale Veränderungen, z.B. bei<br />
den Personalkosten und den Kosten der Reststoffentsorgung, sind überschaubar sowie<br />
marktüblich und betreffen nicht die bestehende langjährige Vertragsstruktur bis Ende 2014.<br />
Liquiditätsrisiken sind nicht erkennbar, zumal der wesentliche Teil der anfallenden Kosten<br />
den gebührenerhebenden Teil der Anstalt betrifft und hier bei steigenden Kosten Gebührenanhebungen<br />
vorgenommen werden können.<br />
Die auf die BEST AöR entfallenden Grundbesitzabgaben werden von der Stadt <strong>Bottrop</strong> eingezogen<br />
und an die BEST AöR weitergeleitet. Durch die bevorzugte Sicherung von Grundbesitzabgaben<br />
ist das Ausfallrisiko grundsätzlich äußerst gering. Das Forderungsmanagement<br />
der Stadtkasse unterliegt der Kontrolle durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt. In<br />
allen übrigen Geschäftsbereichen haben wir ein Mahnwesen mit eigenem Personal eingerichtet,<br />
wodurch die zeitnahe Beitreibung ausstehender Forderungen ggf. mit anwaltlicher<br />
Unterstützung grundsätzlich gewährleistet wird. Der Inhaber des Altvertrags zur Papiervermarktung<br />
– der Vertrag wurde zum 28.02.2009 aufgehoben – hat im Laufe des Jahres 2009<br />
nicht alle im Ratenzahlungsvertrag getroffenen Zahlungsvereinbarungen eingehalten. Um<br />
die Restforderung der BEST AöR nicht zu gefährden, wurden zum Ratenzahlungsvertrag<br />
ergänzende mdl. Vereinbarungen getroffen, die außerdem in Verbindung mit der Einschaltung<br />
anwaltlicher Unterstützung Ende 2009 nach Auffassung des Vorstandes geeignet sind,<br />
die bestehenden Restforderungen abzusichern.<br />
Der Vorstand sieht im laufenden Geschäft keine Entwicklungen, welche das Gewährsträgerverhältnis<br />
beanspruchen könnten.<br />
Auch unter den sich kontinuierlich verändernden abfallrechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
sind derzeit keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken erkennbar.
- 127 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Prognose<br />
Die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Ergebnisse der Jahre 2002 bis 2008 konnten<br />
im Geschäftsjahr 2009 fortgesetzt werden. Für die Jahre <strong>2010</strong> und 2011 erwarten wir eine<br />
Stabilisierung der Umsätze und Ergebnisse auf dem derzeitigen Niveau.<br />
Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei zumindest gleich bleibenden Kosten bei den Gebührenrechnenden<br />
Einheiten sich die Erhebungsbasis und die Berechnungsgrundlagen weiterhin<br />
verschlechtern werden (Reduzierung Litervolumen, Behälteranzahl, evtl. geringere<br />
Wertstofferträge u. ä.).<br />
Auswirken werden sich letztlich auch für 2009 getroffene gebührenpolitische Entscheidungen<br />
(z.B. kostenlose Anlieferungsmöglichkeiten bei Sperrmüll an den Recyclinghöfen, weiterhin<br />
kostenfreie Papiertonne). Die Gebühren in den einzelnen Sparten für 2011 sind daher<br />
sorgfältig unter Berücksichtigung vorgenannter Entwicklungen zu kalkulieren.<br />
Durch den hohen Marktanteil und die deutliche Präsenz im Stadtgebiet ist die BEST AöR<br />
allerdings in der Lage, konsumabhängige Umsatzrückgänge in Teilen zu kompensieren.<br />
Langfristig ist aber zu prüfen, ob die Auslastung von Personal und Fuhrpark durch die Erweiterung<br />
des Angebots (z. B. trockene Wertstofftonne) gesteigert werden kann, wenn die Arbeitsplätze<br />
im derzeitigen Umfang erhalten bleiben sollen.<br />
Die auf Veranlassung des MHKW-Betreibers geführten Gespräche über eine Anpassung<br />
der Betriebskosten brachten für die an das MHKW angeschlossenen Kommunen ein zufrieden<br />
stellendes Ergebnis. Nach der erfolgten Einigung zwischen dem Betreiber des MHKW<br />
Karnap und den beteiligten Kommunen kann von einer stabilen Lage und Entwicklung der<br />
anzusetzenden Entsorgungskosten auch für die nächsten Jahre bis 2014 ausgegangen<br />
werden, z. Z. nicht vorhersehbare Entwicklungen ausgeschlossen. Ab 2014 ist weiterhin ein<br />
sprunghafter Anstieg der Entsorgungskosten zu erwarten.<br />
Im Bereich der Personalkosten ist die BEST AöR an die Ergebnisse der zurzeit noch laufen<br />
den Tarifverhandlungen zum TVöD gebunden. Eine prozentuale Steigerung der Tariflöhne<br />
ist im Wirtschaftsplan für <strong>2010</strong> einkalkuliert.
- 128 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 14.784.312,39 15.560.577,96 16.307.995,86 16.264.901,03 16.703.106,28<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge 59.589,12 83.231,32 58.240,81 78.330,87 75.247,85<br />
Sonstige betriebliche Erträge 447.727,40 1.777.925,28 518.596,67 381.469,67 416.915,17<br />
andere aktivierte<br />
Eigenleistungen 0,00 52.328,05 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 15.291.628,91 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 6.240.781,83 5.855.525,13 6.718.121,88 5.295.231,41 5.574.015,26<br />
Personalaufwand 5.444.495,05 5.380.203,03 5.630.218,66 6.107.005,44 6.568.898,23<br />
Abschreibungen 1.570.761,42 4.206.990,40 1.840.439,44 1.996.506,18 2.121.426,03<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen 891.159,40 1.158.773,72 1.329.412,99 1.768.299,51 1.834.304,65<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen 635.399,35 598.831,46 572.331,71 554.526,99 523.442,24<br />
Steuern 60.719,52 102.267,62 49.800,21 69.465,95 22.579,77<br />
Aufwendungen 14.843.316,57 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 15.291.628,91 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30<br />
./. Aufwendungen 14.843.316,57 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12<br />
Gewinnvortrag aus dem<br />
Vorjahr 321.031,96 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00<br />
Einstellung in<br />
Gewinnrücklagen 321.031,96 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12
- 129 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
4.001.021,10 3.543.248,44 3.085.475,78 2.627.703,12 2.169.930,46<br />
Sachanlagevermögen 11.333.783,92 10.092.487,56 11.733.295,57 11.716.193,60 11.462.262,25<br />
Anlagevermögen 15.334.805,02 13.635.736,00 14.818.771,35 14.343.896,72 13.632.192,71<br />
Vorräte 98.841,13 98.653,04 88.180,15 78.360,21 61.030,30<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
906.702,33 1.497.183,10 1.956.252,93 1.397.117,18 1.259.137,47<br />
Flüssige Mittel 3.076.524,84 1.792.521,83 408.785,14 3.188.998,46 3.803.911,25<br />
Umlaufvermögen 4.082.068,30 3.388.357,97 2.453.218,22 4.664.475,85 5.124.079,02<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
23.899,20 22.795,26 70.308,51 57.382,02 58.303,55<br />
Summe Aktiva 19.440.772,52 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28<br />
gezeichnetes Kapital 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00<br />
Rücklagen 660.934,44 1.109.246,78 1.280.718,03 1.280.718,03 2.214.384,12<br />
Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 744.508,45 744.508,45<br />
Jahresfehlbetrag/-gewinn 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12<br />
Eigenkapital 1.359.246,78 1.530.718,03 2.275.226,48 3.208.892,57 3.759.495,69<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
2.182.570,56 1.996.404,07 1.810.237,58 1.624.071,09 1.437.904,62<br />
Rückstellungen 3.503.763,54 1.318.265,71 1.726.487,80 3.231.680,56 3.619.408,20<br />
Verbindlichkeiten 12.395.191,64 12.201.501,42 11.530.346,22 11.001.110,37 9.997.766,77<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 19.440.772,52 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28<br />
Bürgschaften<br />
- keine
- 130 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Geschäftsjahr Vorjahr Veränderung<br />
T€ T€ T€<br />
Laufende Geschäftstätigkeit<br />
Periodenergebnis 551 933 -382<br />
Zu- und Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.121 1.997 124<br />
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 387 1.505 -1.118<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge<br />
Zunahme/Abnahme der Forderungen<br />
-233 -172 -61<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions-<br />
-9 144 -153<br />
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten<br />
163 438 -275<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions.<br />
-290 -78 -212<br />
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -172 59 -231<br />
Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0 0 0<br />
2.518 4.826 -2.308<br />
Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens 47 11 36<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.410 -1.546 136<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
immateriellen Anlagevermögens 0 0 0<br />
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Finanzanlagevermögens 0 0 0<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 0 0<br />
-1.363 -1.535 172<br />
Finanzierungstätigkeit 0<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0 0 0<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner 0 0 0<br />
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Krediten 0 0 0<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten -541 -511 -30<br />
-541 -511 -30<br />
Liquiditätsveränderung insgesamt 614 2.780 -2.166<br />
Finanzmittelfonds am 01.01. 3.189 409 2.780<br />
Finanzmittelfonds am 31.12. 3.803 3.189 614
- 131 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
2008 2009<br />
Beschäftigte 139,75 145,0<br />
Beamte, von der Stadt ausgeliehen 3,00 2,5<br />
ABM-Kräfte 20,50 16,0<br />
163,25 163,5<br />
Von den Beschäftigten sind 125 gewerbliche MA und 20 MA der Verwaltung. In den von der<br />
Stadt ausgeliehenen Beamten ist ein Mitglied des Vorstands enthalten. Die in Arbeitsmarktund<br />
Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der Anstalt nur befristet zur Verfügung.<br />
Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung stehendes Personal ohne<br />
Vorstandsmitglieder im Jahr 2009 von 147,5 (i. V. 142,75), wobei der Personalbestand durch<br />
Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und Division durch 4 ermittelt wurde.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 6,99 8,98 13,12 16,83 19,98<br />
Fremdkapitalquote 93,01 91,02 86,88 83,17 80,02<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
8,86 11,23 15,35 22,37 27,58<br />
Kassenmittelintensität 15,83 20,52 2,36 16,73 20,22<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß § 109 (2)<br />
GO NRW<br />
32,98 11,20 32,72 29,10 14,65<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 132 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 133 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
10. WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />
Herner Straße 10<br />
45699 Herten<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 306.775,13 EUR<br />
1. Stadt <strong>Bottrop</strong> 17.639,57 EUR<br />
Kreisangehörige Städte<br />
2. Stadt Castrop-Rauxel 11.657,45 EUR<br />
3. Stadt Datteln 5.573,08 EUR<br />
4. Stadt Dorsten 11.810,84 EUR<br />
5. Stadt Gladbeck 11.759,71 EUR<br />
6. Stadt Haltern am See 5.215,18 EUR<br />
7. Stadt Herten 10.225,84 EUR<br />
8. Stadt Marl 13.651,49 EUR<br />
9. Stadt Oer-Erkenschwick 4.345,98 EUR<br />
10. Stadt Recklinghausen 18.764,41 EUR<br />
11. Stadt Waltrop 4.448,24 EUR<br />
12. Stadt Gelsenkirchen 43.408,68 EUR<br />
13. Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen 10.225,84 EUR<br />
14. Handwerkskammer Münster 10.225,84 EUR<br />
15. BGB-Gesellschaft der Sparkasse des Emscher-Lippe-Raumes 25.564,59 EUR<br />
16. Kreishandwerkerschaft Emscher Lippe West 5.112,92 EUR<br />
17. Kreishandwerkerschaft Recklinghausen 2.556,46 EUR<br />
18. Ruhr Energie GmbH, EVR, Gelsenkirchen 2.556,46 EUR<br />
19. BP Refining & Petrochemicals GmbH 2.556,46 EUR<br />
20. Gelsenwasser AG 2.556,46 EUR<br />
21. Montan-Grundstücksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />
22. Werksarztzentrum Recklinghausen GmbH 2.556,46 EUR<br />
23. Beteiligungsgesellschaft der Volksbanken in der Emscher-<br />
Lippe-Region (Anteile der Volksbank eG Gelsenkirchen-Buer,<br />
Volksbank Dorsten eG, Volksbank Kirchhellen eG <strong>Bottrop</strong>,<br />
Volksbank Marl-Recklinghausen eG, Volksbank eG Waltrop) 17.895,22 EUR<br />
24. Vestolit GmbH & Co. KG 2.556,46 EUR<br />
25. RWE Westfalen-Weser-Ems AG 2.556,46 EUR<br />
26. SABIC Polyolefine GmbH 2.556.46 EUR<br />
27. Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) 2.556,46 EUR
- 134 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
28. Infracor GmbH 2.556,46 EUR<br />
29. Quarzwerke GmbH 2.556,46 EUR<br />
30. Becker-Bläser-Draht GmbH 2.556,46 EUR<br />
31. Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH 2.556,46 EUR<br />
32. Vestische Straßenbahnen GmbH 2.556,46 EUR<br />
33. ELE Emscher Lippe Energie GmbH 2.556,46 EUR<br />
34. Evonik Steag GmbH 2.556,46 EUR<br />
35. neuma-Neue Marler Baugesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />
36. MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. 2.556,46 EUR<br />
37. RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />
38. AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH 2.556,46 EUR<br />
39. Emschergenossenschaft 2.556,46 EUR<br />
Zwischensumme 283.767,00EUR<br />
Eingezogene Geschäftsanteile 23.008,13 EUR<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
306.775,13 EUR<br />
newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 22.000,00 EUR (22,0 %)
- 135 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Tätigkeit der Gesellschaft ist ausschließlich und unmittelbar auf die Verbesserung der<br />
sozialen und wirtschaftlichen Struktur des nördlichen Ruhrgebiets gerichtet.<br />
Der regionalen Wirtschaftsförderung dienen namentlich folgende Tätigkeiten:<br />
� Analyse über die Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur der Emscher-Lippe-Region und einzelner<br />
Standorte.<br />
� Information über Standortvorteile und Förderungsmaßnahmen in der Emscher-Lippe-<br />
Region.<br />
� Information über Wirtschaftsförderungsmaßnahmen von Bund, Land NRW und der Städte<br />
in der Emscher-Lippe-Region sowie der Europäischen Union sowie Übernahme der<br />
Funktion als Antragsteller und Fördermittelempfänger regionaler Projekte.<br />
� Anwerbung und Ansiedlung von Unternehmen.<br />
� Beratung und Betreuung von Kommunen und ansiedlungswilligen Unternehmen in Verfahrens-,<br />
Förderungs- und Standortfragen.<br />
� Übernahme der Service-Funktion für das Netzwerk der kommunalen Wirtschaftsförderungen<br />
Emscher-Lippe<br />
� Geschäftsstelle für die Emscher-Lippe-Konferenz und ihrer Lenkungsgremien - wie Konferenzvorstand,<br />
regionale Lenkungsgruppe und Lenkungskreis Regionalagentur<br />
� Beratung bei der Beschaffung von Gewerbegrundstücken in Zusammenarbeit mit der<br />
örtlichen Gemeinde.<br />
� Förderung überbetrieblicher Kooperationen sowie die Netzwerkmoderation in Kompetenzfeldern<br />
� Beschaffung neuer Arbeitsplätze, z.B. durch Förderung von Maßnahmen, die dem Aufbau,<br />
Erhalt bzw. Ausbau von Beschäftigungsstrukturen, vor allem der Schaffung, von<br />
Dauerarbeitsplätzen dienen oder Errichtung, Koordination und Übernahme von Trägerschaften<br />
projektbezogener Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dazu zählen nicht die Tätigkeiten<br />
der sog. Beschäftigungsgesellschaften.<br />
� Allgemeine Förderung des Fremdenverkehrs durch Werbung für die Region. Darüber<br />
hinausgehende Tätigkeiten (Vermittlungsleistungen, Andenkenverkauf) sind dagegen<br />
schädlich.<br />
Die Gesellschaft kann ihrer Zwecke Management-Beauftragungen für regional bedeutsame<br />
Projekte übernehmen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />
WIN GmbH. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 136 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Hermann Hirschfelder (bis 17.11.2009)<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Dr. Antoinette Bunse (ab 17.11.2009)<br />
Stellvertreter: Hermann Hirschfelder<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Bernd Tischler (ab 17.11.2009) (Vorsitzender ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />
Dr. Ingo Westen, Vorsitzender (bis 12/2009)<br />
Cay Süberkrüb, 2. stellv. Vorsitzender (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />
Peter Schnepper, 1. stellv. Vorsitzender (bis 12/200)<br />
Jochen Welt, 2. stellv. Vorsitzender<br />
Hermann Eiling<br />
Peter Noetzel (bis 17.11.2009)<br />
Dr. Josef Hülsdünker<br />
Frank Baranowski<br />
Karl-Heinz Philippi<br />
Willi Scharun (bis 17.11.2009)<br />
Dr. Michael Schulte<br />
Johannes Beisenherz<br />
Uta Heinrich (bis 31.12.2009)<br />
Bodo Klimpel<br />
Achim Menge<br />
Dr. Uli Paetzel<br />
Willi Loeven (ab 17.11.2009)<br />
Werner Arndt (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Anne Heck-Guthe (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Lambert Lütkenhorst (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Reinhard Ostermann (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Wolfgang Pantförder (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Ulrich Roland (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />
Beratende Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
Prof. Dr. Bernd Kriegermann<br />
Dr. Peter Paziorek<br />
Geschäftsführer:<br />
Herr Bernd Groß
- 137 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Allgemeine Rahmenbedingungen<br />
Die am 03.05.1990 gegründete Emscher Lippe Agentur (ELA) Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
im nördlichen Ruhrgebiet mit beschränkter Haftung wird nach dem Beschluss der<br />
Gesellschafterversammlung vom 25.03.2004 unter dem Namen WiN Emscher-Lippe Gesellschaft<br />
zur Strukturverbesserung mit beschränkter Haftung bis zum 19.08.<strong>2010</strong> weitergeführt.<br />
Die steuerbegünstigte Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einem Stammkapital von<br />
600.000 DM zählt 41 Gesellschafter, 8 Geschäftsanteile werden einstweilen von der IHK<br />
gehalten.<br />
In der Gesellschafterversammlung vom 16.12.2008 wurde mehrheitlich (eine Enthaltung)<br />
beschlossen, die Gesellschaft über das Jahr <strong>2010</strong> hinaus weitere 5 Jahre bis zum<br />
19.08.2015 weiterzuführen.<br />
Zur Bearbeitung der Kompetenzfelder erhält die WiN Emscher-Lippe GmbH Zuwendungen<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU aus dem Gemeinschaftsprogramm Ziel-2,<br />
Phase 6. Das Projekt „Chemieland NRW", das mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />
22.12.2008 für die Laufzeit vom 01.01.2009 bis 31.12.2009 bewilligt wurde, wurde mit dem<br />
Änderungsbescheid vom 03.12.2009 kostenneutral bis zum 31.03.<strong>2010</strong> verlängert. 2009<br />
betrug die Förderung 110.118,73 €. Am 24.09.2009 wurde das Projekt „Polymernetzwerk“<br />
für die Laufzeit vom 14.11.2008 bis 13.11.2011 mit einer Zuwendung in Höhe von<br />
643.341,00 € bewilligt. In 2009 betrug die beantragte Förderung 59.561,70 €. Das Projekt<br />
„Oberfläche NRW“ wurde mit Zuwendungsbescheid vom 07.10.2009 bewilligt. Die Förderung<br />
für den Zeitraum vom 27.07.2009 bis 30.06.2012 beträgt 741.981,00 €. Die beantragte Förderung<br />
im Jahr 2009 betrug 45.288,88 €.<br />
Das Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" wurde mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />
24.09.2008 für den Zeitraum 01.01.2009 bis 31.12.2009 bewilligt. Hier betrug die Förderung<br />
176.472,00 €. Mit einem .weiteren Zuwendungsbescheid zur „Öffentlichkeitsarbeit der Regionalagentur<br />
Emscher-Lippe" vom 23.12.2008 wurden für den Zeitraum 01.01.2009 bis<br />
31.12.2009 weitere Mittel genehmigt. Die Förderung im Jahr 2009 betrug 15.000,00 €.<br />
Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS", welches durch die EU und ZIRE-Mittel des Kreises<br />
Recklinghausen und damit den Partnern Kreis Recklinghausen, Stadt Herten und Stadt Marl<br />
finanziert wird, hat seine Tätigkeit am 15.01.2006 aufgenommen. Die Projektlaufzeit endet<br />
am 14.01.2011.<br />
Das Projekt „Biomass energy register for sustainable site development for European Regions"<br />
(kurz: BEn) wurde durch die Unterzeichnung des Grant Agreement vom 18.09.2008 für<br />
eine Laufzeit vom 01.11.2008 bis 31.10.2011 bewilligt. Die erste Abschlagszahlung der EU<br />
in Höhe von 65.817 € ist am 14.01.2009 eingegangen. Die nächste Zahlung wird für Mitte<br />
<strong>2010</strong> erwartet.
- 138 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsverlauf 2009<br />
lm Mittelpunkt des Projektes „Chemieland NRW - Vermarktung des offenen Standortclusters<br />
Chemie in der Emscher-Lippe Region mit Schwerpunkt Metropole Ruhr, Konzepte<br />
zur Erstellung von Marketingstrategien" steht eine Wettbewerbsanalyse, die unter dem Titel<br />
„NRW im Wettbewerb Europäischer Chemieregionen" realisiert und auf dem Branchentag<br />
Chemie des Landes Nordrhein-Westfalen im November 2009 vorgestellt wurde. Aus den<br />
Ergebnissen der Studie wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die zur konkreten, modellhaften<br />
Umsetzung im Rahmen eines im November 2009 beantragten Folgeprojektes<br />
(Chemieland NRW Phase 2 - Segmentvermarktung ChemSite") überarbeitet wurden und<br />
werden. Zudem wurde eine SWOT-Analyse der Emscher-Lippe Region bzw. des Ruhrgebietes<br />
erstellt und die Schwächen und Risiken entsprechenden Handlungsebenen zugeordnet.<br />
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse sollen in die Handlungsempfehlungen einfließen. In<br />
beiden Projekten arbeitet die WiN Emscher-Lippe GmbH eng mit den beiden Initiativen<br />
ChemSite und ChemCologne zusammen.<br />
Im Mittelpunkt der Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />
Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und „Entwicklung und Management eines<br />
landesweiten Projektverbund Oberfläche" steht die Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />
mit besonderem Fokus auf den KMU's. Dies soll insbesondere durch eine Intensivierung der<br />
übergreifenden Vernetzung zwischen den einzelnen Betrieben und Instituten der einzelnen<br />
Wertschöpfungsstufen geschehen. Die Innovationskraft in der Region soll damit gestärkt<br />
und Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen werden.<br />
Dazu wurde die regionale Unternehmenslandschaft untersucht und für beide Projekte eine<br />
modellhafte Wertschöpfungskette entwickelt. Weiterhin wurden die Aktivitäten schon bestehender<br />
Cluster untersucht und ein „Best Practice" Portfolio aufgebaut, das in den kommenden<br />
Wochen und Monaten im direkten Gespräch mit den Unternehmen verifiziert und verfeinert<br />
wird. Zusätzlich wurde mit einer Marktrecherche begonnen, um die Trends der wichtigsten<br />
Absatzmärkte beider Wertschöpfungsketten zu untersuchen. Auf Basis der gewonnenen<br />
Informationen soll ein Netzwerkangebot entwickelt und umgesetzt werden, mit dem der regionalen<br />
Wirtschaft ein signifikanter Mehrwert zugänglich wird.<br />
Innerhalb des Projektes „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument Cluster<br />
Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" ist eine Zusammenarbeit mit dem Kunststoffland-NRW<br />
vorgesehen. Im Projekt „Entwicklung und Management eines landesweiten Projektverbund<br />
Oberfläche" ist eine Zusammenarbeit mit den Partnern DFO (Deutsche Forschungsgesellschaft<br />
Oberfläche e.V.) und dem Technologiezentrum Münster sowie dem<br />
VCI vorgesehen.<br />
Im Projekt HYCHAIN MINI-TRANS, einem Leitprojekt der Europäischen Union, das Anfang<br />
2006 gestartet ist und an dem 25 Partner aus vier Nationen arbeiten, wurden 2009 die ersten<br />
Fahrzeuge ausgeliefert und mit dem Start der Demonstrationsphase begonnen. Zwei in<br />
Gladbeck von der Fa. Hydrogenics ausgerüstete Midi-Busse werden seit Anfang Mai von<br />
der Vestischen Straßenbahnen GmbH auf 3 Linien in <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck und Herten sowie<br />
Sonderveranstaltungen eingesetzt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten aufgrund technischer<br />
Defekte und Bedienfehler haben die beiden Busse sowohl in der (über-)regionalen<br />
Öffentlichkeit als auch bei den Fahrgästen eine überaus positive Resonanz hervorgerufen,<br />
was sich auch in einem großen (über-)regionalen Medienecho niederschlägt. Die Busse<br />
haben im Jahr 2009 jeweils über 10.000 km zurückgelegt mit einer Verfügbarkeit von gut<br />
70 %. Zur Versorgung der Busse wurden 2 Wasserstofftankstellen in Herten und <strong>Bottrop</strong><br />
eingerichtet.
- 139 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Neben den Bussen werden in den Städten <strong>Bottrop</strong> und in Herten seit Ende Juni zwei in Herten<br />
produzierte Cargobikes der Fa. Masterflex Brennstoffzellentechnik GmbH auf ihre Alltagstauglichkeit<br />
getestet. Aufgrund von internen Restrukturierungsprozessen der Deutsche<br />
Telekom AG konnten die vorgesehenen 20 Cargobikes bislang nicht ausgeliefert werden.<br />
Die Utility Vehicle (Kleintransporter) haben im Juni 2009 die deutsche Straßenverkehrszulassung<br />
erhalten. Erforderliche technische Nachbesserungen, fehlende technische Dokumentationen<br />
und divergierende Auffassungen über die Ausgestaltung der Service- und<br />
Wartungsverträge zwischen Produzenten und Abnehmern (Käufern) verhinderten bislang<br />
die Auslieferung der Fahrzeuge. Nach intensiven von der WiN moderierten Vertragsgesprächen<br />
wird einer Einigung Anfang <strong>2010</strong> und einem Einsatz der Fahrzeuge im Frühjahr <strong>2010</strong><br />
positiv entgegengesehen.<br />
Im Rahmen der Vorbereitung der Demonstrationsphase hat die WiN 2009 insgesamt 8<br />
Schulungen für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technologie und Wasserstoff für<br />
die Fahrerinnen und Techniker der Busse und Cargobikes organisiert und durchgeführt (insgesamt<br />
90 Teilnehmer). Darüber hinaus wurden 3 Schulungs- und Informationsveranstaltungen<br />
für die örtlichen Feuerwehren organisiert und durchgeführt (insgesamt 29 Teilnehmer).<br />
In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist die Begleitung und Betreuung eines internationalen<br />
Filmbeitrages des Sender euronews (http://de.euronews.net/2009/12/02/eu-bringtwasserstoff-fahrzeuge-infahrt/)<br />
über das Projekt HYCHAIN MINI-TRANS sowie den Einsatz<br />
der Fahrzeuge in Spanien und Deutschland hervorzuheben. Im Jahr <strong>2010</strong> werden die Aktivitäten<br />
mit der Teilnahme an der Hannovermesse und der Weltwasserstoffkonferenz in Essen<br />
fortgesetzt.<br />
Mit dem europäischen Förderprojekt „Biomass energy register for sustainable site development<br />
for European Regions" (kurz: BEn) verfolgt die WiN gemeinsam mit 7 europäischen<br />
Partnern die Stärkung und den Ausbau der regionalen Biomassekompetenzen in den vier<br />
beteiligten Modellregionen, darunter die Emscher-Lippe Region. Kernelement des vom<br />
Fraunhofer-Institut UMSICHT koordinierten dreijährigen Projektes (Laufzeit Nov. 2008 - Okt.<br />
2011) ist der Aufbau eines webbasierten regionalen Energiekatasters, das regionale Energiesenken<br />
und Biomassepotenziale zusammenbringt und den Kommunen ein einfach anzuwendendes<br />
Instrument zur Energieplanung anbietet.<br />
47 Teilnehmer auf dem von der WiN moderierten regionalen Kick-off-Meeting im April 2009<br />
in Datteln zeigen das große Interesse der regionalen Akteure an diesem Vorhaben. Im Laufe<br />
des Jahres wurden 8 von 12 Kommunen sowie 2 kommunale Betriebe und die beiden Stadtwerke<br />
Herten und Haltern zur Erfassung von Energiesenken interviewt und über die Möglichkeiten<br />
des Projektes informiert.<br />
In enger Kooperation mit der WiN hat der Kreis Recklinghausen im Rahmen des zukünftigen<br />
Biomasseaktionsplans NRW beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich einen Projektantrag<br />
zur Förderung eines regionalen Bioenergiemanagers (BEIM für die Emscher-<br />
Lippe Region gestellt (Projektförderung Dez. 2009 - Nov. 2011).<br />
Da sich die Aufgaben des regionalen Bioenergiemanagers - u. a. Moderation und Netzwerkarbeit<br />
für den Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse, Erstellung eines regionalen<br />
Ziel- und Nutzungskonzeptes - in idealer Weise mit dem Projekt „BEn" ergänzen, wurde im<br />
Dezember 2009 der Bioenergiemanager bei der WiN angesiedelt. Hierdurch können in hohem<br />
Maße Synergieeffekte erzielt werden, die den Ausbau und die Stärkung der regionalen<br />
Wertschöpfung in der Emscher-Lippe Region weiter forcieren.
- 140 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Als eine von 16 Agenturen in Nordrhein-Westfalen ist die Regionalagentur Emscher-Lippe<br />
Bindeglied zwischen dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW<br />
und der Emscher-Lippe Region.<br />
Im Kreis Recklinghausen und in den Städten Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> bringt sie die regionalen<br />
Akteure im Rahmen der Landesarbeitspolitik an einen Tisch. Sie unterstützt und fördert<br />
den Aufbau und die Pflege regionaler Kooperationen und Netzwerke, weil für eine erfolgreiche<br />
Arbeitspolitik die Zusammenarbeit der örtlichen Akteure eine wichtige Voraussetzung<br />
ist.<br />
Sie engagiert sich, damit Landesprogramme in der Emscher-Lippe Region erfolgreich umgesetzt<br />
werden und trägt damit zu ihrem Gelingen bei. Die Landesarbeitspolitik erhält mit ihr<br />
das regionale Gesicht!<br />
Landesprogramme der Arbeitspolitik in NRW basieren auf den Schwerpunkten:<br />
- Beschäftigungsfähigkeit<br />
- Jugend und Beruf<br />
- Zielgruppen des Arbeitsmarktes<br />
- innovative Modellprojekte<br />
Bis 2009 konnte mit Unterstützung und Beratung durch die Regionalagentur in der Emscher-Lippe<br />
Region ein Fördervolumen von 26.948.324 € an ESF-Landesförderung realisiert<br />
werden (der Beginn der aktuellen ESF-Förderperiode lag im Jahre 2007).<br />
Aufgeteilt auf die o. g. Förderschwerpunkte macht das im Handlungsfeld „Beschäftigungsfähigkeit"<br />
eine Summe von 6.596.141 € aus. Im Bereich „Jugend und Beruf" beläuft sich die<br />
Summe auf 9.049.057 € und im Zielgruppenbereich sind es 11.303.126 € an Förderzusagen.<br />
Zusammen mit dieser Förderung wurden ca. 3.500 Personen erreicht und über das<br />
Förderinstrument „Potenzialberatung" 140 Klein- und Mittelbetriebe angesprochen. Damit<br />
sind bisher ca. 10% der ESF-Landesmittel in die Emscher-Lippe Region geflossen.<br />
Die Realisierung sog. innovativer Modellprojekte ist durch das Ministerium für Arbeit an hohe<br />
Einstiegshürden gebunden. Bisher ist es nicht gelungen, regional angestoßene Projekte<br />
zur Umsetzungsreife zu bringen. Die Regionalagentur ist aber nach wie vor bemüht, entsprechende<br />
Projektansätze zu beraten.<br />
Im Rahmen der regionalen Kooperation ist die Regionalagentur Emscher-Lippe beratend<br />
und unterstützend in den ARGEn der Emscher-Lippe Region, der Vestischen Arbeit in<br />
Recklinghausen, dem Integrationscenter für Arbeit (IAG) in Gelsenkirchen und der Arbeit für<br />
<strong>Bottrop</strong> (AfB) tätig. Durch die Mitarbeit in den Fachbeiräten können Entscheidungen und<br />
Entwicklungen in der Region vorbereitet werden, die sowohl die Interessen der ARGEn als<br />
auch die durch den ESF geförderte Arbeitspolitik betreffen.<br />
Die WiN Emscher-Lippe GmbH hat ihre Beteiligung am Stammkapital der newPark® Planungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft mbH mit Sitz in Datteln von 2.500 € auf 22.000 € erhöht.<br />
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 100.000 €. Die WiN Emscher-Lippe GmbH<br />
führt mit der newPark GmbH Gespräche zum Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrages.<br />
Im Jahre 2009 fanden 2 Gesellschafterversammlungen, 3 Sitzungen des Aufsichtsrates und<br />
9 Sitzungen des Aufsichtsratsvorstandes statt.
- 141 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Die Gesellschafter haben sich verpflichtet, den mit der Tätigkeit verursachten Verlust mit<br />
Vorauszahlungen in Höhe von 315.448 € auszugleichen. Diese werden im Jahresabschluss<br />
2009 zwar noch als Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ausgewiesen, führen wegen<br />
ihrer Zweckgebundenheit für den Verlustausgleich aber dazu, dass sie mit der Feststellung<br />
des Jahresabschlusses in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Jahresfehlbetrag<br />
2009 beträgt 248.752 €. Der den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen<br />
in Höhe von 66.696 € wird in die Kapitalrücklage eingestellt. Damit erhöht sich<br />
die Rücklage auf 305.228 €.<br />
Das Aktivvermögen ist geprägt durch liquide Mittel und Projektzuschussforderungen. Die<br />
Bilanz weist ein positives Eigenkapital in Höhe von T€ 297 auf. Wie geplant, wird der in<br />
2008 den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen, der im<br />
Jahr 2009 festgestellt wurde, sowie der Überschuss aus 2009 auf die Zusatzzahlungen für<br />
<strong>2010</strong> angerechnet. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichener Haushalt für <strong>2010</strong>, welcher ohne<br />
zusätzliche Zahlungen der Kommunen auskommt.<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die Gesellschafter der WiN Emscher-Lippe GmbH haben in der Gesellschafterversammlung<br />
am 16.12.2008 beschlossen, die Gesellschaft bis zum 19. August 2015 fortzuführen. Mit<br />
diesem Beschluss, der Übernahme neuer Projekte und der Aussicht auf weitere Förderprojekte<br />
in <strong>2010</strong> ergibt sich für die Gesellschaft eine sehr gute Perspektive für die nächsten<br />
Jahre.<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Tätigkeit der WiN Emscher-Lippe GmbH weiterhin<br />
mit dem Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" und Zuwendungen für die „Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Regionalagentur Emscher-Lippe" mit einer Laufzeit vom 01.01.<strong>2010</strong> bis<br />
31.12.<strong>2010</strong>. Im Frühjahr <strong>2010</strong> werden mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
Gespräche aufgenommen, ob die Regionalagentur auch über <strong>2010</strong> hinaus gefördert<br />
wird.<br />
Mit der Laufzeit des Projektes „HYCHAIN MINI-TRANS" bis zum 14.01.2011 sowie des Projektes<br />
„BEn" bis zum 31.10.2011 ergibt sich für die Gesellschaft eine kurzfristige positive<br />
Perspektive. Die Energieprojekte der WiN Emscher-Lippe GmbH enden in 2011. In <strong>2010</strong><br />
muss überlegt werden, ob neue Energieprojekte akquiriert werden sollen.<br />
Im Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS" decken die 1. Abschlagszahlung der EU sowie die Vorauszahlung<br />
von Air Liquide, Frankreich, und die Zahlungen der Eigenanteile des Kreises<br />
Recklinghausen und der Städte Marl und Herten die Projektkosten im Jahr 2009 und das 1.<br />
Halbjahr <strong>2010</strong>. Die nächste Vorauszahlung von AirLiquide wird im Frühjahr <strong>2010</strong> angefordert.<br />
Im Projekt „BEn" ist die erste Abschlagszahlung der EU im Januar 2009 eingegangen. Die<br />
nächste Zahlung erfolgt Mitte <strong>2010</strong>.<br />
Mit der erfolgreichen Teilnahme der WiN Emscher-Lippe GmbH am Ziel-2-Wettbewerb<br />
CheK.NRW erhielt die WiN im Jahr 2009 drei neue Projekte: "Ausbau Polymernetzwerk als<br />
Entwicklungsinstrument Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr", „Entwicklung<br />
und Management eines landesweiten Clusters Oberfläche zur Stärkung der wirtschaftlichen<br />
und innovativen Leistungsfähigkeit der in der gesamten Wertschöpfungskette „Oberfläche"<br />
tätigen gewerblichen Unternehmen mit Schwerpunkt Metropole Ruhr" und „Chemieland<br />
NRW - Vermarktung der offenen Standortcluster Chemie in der Emscher-Lippe-Region mit<br />
Schwerpunkt Metropole Ruhr - Konzepte zur Erstellung von Marketingstrategien".
- 142 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Diese Projekte haben eine dreijährige Laufzeit, das Projekt „Marketing" eine einjährige Laufzeit.<br />
Eine kostenneutrale Verlängerung des Projektes „Marketing" bis zum 31.03.<strong>2010</strong> wurde<br />
in 2009 genehmigt. Ein Antrag für eine Verlängerung um weitere 3 Jahre wurde im Herbst<br />
2009 gestellt. Durch diese Förderunterstützung ist die WiN Emscher-Lippe GmbH im Kompetenzfeld<br />
Chemie für die nächsten 3 Jahre hervorragend aufgestellt.<br />
Ende des Jahres 2009 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH noch einen Zuwendungsbescheid<br />
für das Projekt „Regionales Entwicklungskonzept". Dieses Projekt hat zwar nur ein<br />
Fördervolumen von unter 50.000 €, eröffnet aber die Möglichkeit, ab Frühjahr/Sommer <strong>2010</strong><br />
ein sogenanntes Regionalbudget/Regionalmanagement zu erhalten.<br />
Für ein weiteres Projekt erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />
zum 01.01.<strong>2010</strong>. Gemeinsam mit den Projektpartnern e.b.a. GmbH, mpQ e.V.<br />
und der Handwerkskammer Münster wird die WiN Emscher-Lippe GmbH das Projekt „Management,<br />
Erziehung und Bildung in der Emscher-Lippe Region" bis zum 31.12.2011 durchführen.<br />
Aufgabe der WiN Emscher-Lippe GmbH ist dabei insbesondere das Thema Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Organisation. Die inhaltliche Arbeit wird im Januar/Februar <strong>2010</strong> aufgenommen.<br />
Die Förderung beträgt 126.050 €.<br />
Für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong> ist es gelungen, den Haushalt der WiN Emscher-Lippe GmbH<br />
und die Abwicklung so zu organisieren, dass die Städte keine Zusatzzahlungen leisten müssen.<br />
Aller Voraussicht nach wird sich dies in 2011 und den nachfolgenden Jahren wieder<br />
ändern. Aufgrund der prekären Haushaltslage der Städte der Emscher-Lippe Region wird<br />
die Möglichkeit, Zusatzzahlungen zu leisten, stark eingeschränkt. Das Thema Bereitstellung<br />
von Eigenanteilen für regionale Projekte' wird deshalb ein wichtiges Thema in den Gremien<br />
der WiN Emscher-Lippe GmbH sein.<br />
Auch in <strong>2010</strong> wird die Gesellschaft mit Nachdruck versuchen, für die frei gewordenen Geschäftsanteile<br />
neue Gesellschafter zu akquirieren, um den finanziellen Spielraum der Gesellschaft<br />
zu stabilisieren.<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr wurden die folgenden Arbeitnehmer beschäftigt:<br />
2008 2009<br />
Angestellte 9 11<br />
Aushilfen 3 2<br />
Insgesamt 12 13
- 143 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 834.587,79 1.127.340,38 1.064.029,47 899.697,38 840.076,43<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 421,76 3.157,10 9.161,53 13.001,72 5.607,58<br />
Sonstige betriebliche Erträge 5.160,43 9.578,98 1.356,36 46.669,08 53.990,68<br />
Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 840.169,98 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 655.896,53 727.487,31 755.526,37 675.506,33 696.664,05<br />
Abschreibungen 10.944,40 7.418,95 6.455,07 3.152,47 8.574,54<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
667.091,75 846.011,84 723.872,42 594.585,37 443.188,32<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 63,08 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 1.333.995,76 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 840.169,98 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69<br />
./. Aufwendungen 1.333.995,76 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
-493.825,78 -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22
- 144 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 784,17 1.736,27 866,10 186,88 1.083,76<br />
Sachanlagevermögen 17.329,23 11.570,47 6.403,23 9.554,48 31.358,16<br />
Finanzanlagen 2.512,78 2.512,78 2.512,78 2.512,78 33.595,78<br />
Anlagevermögen 20.626,18 15.819,52 9.782,11 12.254,14 66.037,70<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
81.329,73 194.717,53 138.088,25 85.447,84 174.506,10<br />
Flüssige Mittel 284.626,77 539.482,84 475.643,95 730.219,31 487.655,34<br />
Umlaufvermögen 365.956,50 734.200,37 613.732,20 815.667,15 662.161,44<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 426,94 872,25 403,13 8.148,32 1.199,13<br />
nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />
Fehlbetrag<br />
257.525,95 159.974,11 21.747,61 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 644.535,57 910.866,25 645.665,05 836.069,61 729.398,27<br />
gezeichnetes Kapital 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13<br />
Rücklagen 0,00 0,00 82.873,76 123.225,26 238.532,27<br />
Verlustvortrag -70.475,30 -25.907,60 0,00 0,00 0,00<br />
Jahresfehlbetrag -493.825,78 -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22<br />
Übertrag auf Aktiva D<br />
„nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag“<br />
257,525,95 159.974,11 21.747,61 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 116.124,40 296.555,18<br />
Rückstellungen/ Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
41.450,00 46.075,00 48.075,00 65.824,50 30.950,00<br />
Verbindlichkeiten 603.085,57 864.791,25 597.590,05 654.120,71 401.893,09<br />
Summe Passiva 644.535,57 910.866,25 645.755,05 836.069,61 729.398,27
- 145 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die aus der Gewinn- und Verlustrechnung 2009 nach der indirekten Methode abgeleitete<br />
Kapitalflussrechnung ergibt folgendes Bild:<br />
1. Jahresfehlbetrag -249<br />
2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 9<br />
3. Abnahme Rückstellungen -35<br />
4. Zunahme Umlaufvermögen (ohne liquide Mittel) -82<br />
5. Abnahme Verbindlichkeiten (ohne Kredite) -138<br />
6. Mittelabfluss aus lfd. Geschäftstätigkeit -495<br />
7. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 0<br />
B. Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -62<br />
9. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -62<br />
10. Einzahlungen durch Gesellschafter 315<br />
11. Auszahlungen für Tilgungen von lfr. Krediten 0<br />
12. Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 315<br />
13. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes -242<br />
14. Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 730<br />
15. Finanzmittelbestand am Ende der Periode 488<br />
Die Veränderung der liquiden Mittel ergibt sich damit aus<br />
- Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von -495<br />
- Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von -62<br />
- Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von 315<br />
Die Verminderung um T€ 242 entspricht der Veränderung der Stichtagsliquidität zum<br />
T€<br />
-242<br />
31. Dez. 2009 31. Dez.2008<br />
T€ T€<br />
488 730<br />
Veränderung in T€ 242
- 146 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 13,89 40,66<br />
Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,0 86,11 59,34<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 947,63 449,07<br />
Kassenmittelintensität 44,16 59,23 73,67 87,34 66,86<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5003 Anteil Betriebsaufwand 35.121,64 27.001,62<br />
WiN Emscher-Lippe
- 147 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft gemeinnützige GmbH (GAFÖG)<br />
Emscherstraße 66<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 83.200 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.400 12,500<br />
Stadt Gelsenkirchen 23.400 28,125<br />
Seibel & Weyer GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />
Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
GGG Grüner Großmarkt, Gelsenkirchen<br />
Düsing GmbH & Co. KG 7.800 9,375<br />
Firma Karl Oexmann Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
AC-GE Autocentrum GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
Spinnrad Versandhandel GmbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
Storck-Baugesellschaft mbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
GAFÖG GmbH, Gelsenkirchen 7.800 9,375<br />
Stadt Gladbeck 7.800 9,375<br />
Salzgitter Stahlhandel GmbH, Gladbeck 2.600 3,125<br />
Bauunternehmung Liesenklas GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen 2.600 3,125<br />
IBK Wiesehahn GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />
MC-Bauchemie, Müller GmbH & Co., Chemische<br />
Fabriken, Essen 2.600 3,125
- 148 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Unterstützung und Hilfe für jugendliche und ältere Arbeitslose,<br />
Arbeitslose, bei denen besondere soziale und/oder gesundheitliche Schwierigkeiten<br />
der Teilnahme am Erwerbsleben entgegenstehen und Langzeitarbeitslose mit schlechten<br />
Eingangsvoraussetzungen an den Arbeitsmarkt. Der Gegenstand wird verwirklicht durch<br />
sozialpädagogische Betreuung und fachliche Qualifizierung. Zu den Aufgaben der Gesellschaft<br />
gehören auch die Schuldner- und Suchtberatung sowie Jugendhilfe.<br />
Der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommen soll, ist nicht „fest abgeschlossen".<br />
Die Satzung des Gesellschaftsvertrages enthält deshalb keine zahlenmäßige Einschränkung<br />
des Personenkreises. Die Gesellschaft ermöglicht eine Überleitung in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Der Schwerpunkt des Gesellschaftszwecks liegt in der sozialpädagogischen<br />
Betreuung und fachlichen Qualifizierung, um die betroffenen Personengruppen<br />
wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen.<br />
Die Qualifizierung findet insbesondere auch durch Übernahme von Lohnaufträgen statt.<br />
Ein Mittel der Integration ist die Erprobung der Arbeitstauglichkeit im regulären Arbeitsmarkt<br />
durch Entleihtätigkeit bei Unternehmen, die, bei Bewährung der Entliehenen, eine Übernahme<br />
vorsehen.<br />
Mit den Teilnehmern können aus Motivationsgründen unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen<br />
werden. Die betroffene Klientel ist auf Grund häufig ins Leere führender zeitlich<br />
befristeter Qualifizierungsmaßnahmen nicht aus ihrer Passivität herauszuholen. Dauerarbeitsverträge<br />
sind für sie Anreiz, es vielleicht doch noch einmal zu versuchen und den<br />
Sprung aus der sozialen Misere zu schaffen. Die Arbeitsförderungsgesellschaft soll für die<br />
Teilnehmer nicht Dauerlösung, sondern Durchgangsstation sein. Zur Verwirklichung des<br />
Satzungszweckes unterhält die Gesellschaft entsprechende Einrichtungen.<br />
Die Arbeitsförderungsgesellschaft kann ihre Ziele auf absehbare Zeit nur mit Unterstützung<br />
aus öffentlichen Mitteln verwirklichen. Eigenwirtschaftliche, gewerbliche oder sonstige Erwerbszwecke<br />
werden in erster Linie nicht verfolgt.<br />
Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die mit dem genannten<br />
Gesellschaftszweck zusammenhängen oder ihn fordern einschließlich der Beteiligung an<br />
Gesellschaften.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />
GAFÖG. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GAFÖG wird dieser tatsächlich<br />
erfüllt.
- 149 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Beirat:<br />
Dr. Christopher Schmitt, Vorsitzender<br />
Dr. Gerd Pippig, stellv. Vorsitzender<br />
Udo Eisberg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Michael Schajor, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
Dieter Heisig<br />
Bernd Neumann<br />
Gerhard Dorka<br />
Egbert Streich<br />
Heike Gebhardt<br />
Dr. Michael Böckler<br />
B. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Werner Bagh<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Dr. Stefan Lob
- 150 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Betriebs- und Geschäftsstruktur<br />
Zum 31.12.2009 ist die GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft - gemeinnützige GmbH - an<br />
den drei Standorten Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> tätig; die Hauptverwaltung ist am<br />
Standort Gelsenkirchen ansässig. Die Standorte bilden keine wirtschaftlich selbständigen<br />
Einheiten. Das gilt auch für die in Gelsenkirchen unterhaltene Einrichtung der Schuldnerbeartung,<br />
die der Hauptverwaltung zugeordnet ist.<br />
Im Jahr 2009 ist die Zahl der von GAFÖG betriebenen Betriebsstätten deutlich gestiegen.<br />
Die Zunahme verdankt sich vor allem der neuerlichen geographischen Ausweitung des regionalen<br />
Beschäftigungspaktes BEST AGER. Nachdem zum Jahresanfang Mülheim beigetreten<br />
war, hat sich der Beschäftigungspakt zur Jahresmitte 2009 nachgerade verdoppelt. Zu<br />
den bis dato betriebenen fünf Job-Clubs sind weitere sechs hinzugekommen, und zwar in<br />
Dortmund, Bochum, Herne, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Marl. Alle Job-Clubs unterstehen<br />
unserer Leitung. Als externe Betriebsstätten sind sie anteilig den drei GAFÖG-<br />
Standorten in Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> zugeordnet.<br />
Der Geschäftsführung gehört neben dem Geschäftsführer eine Leitende Mitarbeiterin an.<br />
Sie ist nach außen und innen mit begrenzten Vollmachten ausgestattet und vertritt den Geschäftsführer<br />
in Abwesenheitszeiten. Die Gesellschafterversammlung hat am 19.12.2009 die<br />
Leitende Mitarbeiterin in der Geschäftsführung mit Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> zur Prokuristin<br />
bestellt.<br />
Die Leiter der Abteilungen: Standort Gelsenkirchen, Standort <strong>Bottrop</strong>, Standort Gladbeck<br />
und Rechnungswesen sind nach innen und außen mit begrenzten Vollmachten ausgestattet<br />
und bilden gemeinsam mit der Geschäftsführung die Leitung des Unternehmens. Die Aufgabenverteilungen<br />
in der Unternehmensleitung sind in einem Geschäftsverteilungsplan dokumentiert.<br />
Zum 01.10.2009 ist die Standortleiterstelle Gelsenkirchen neu besetzt worden. Der Standortleiter<br />
Gladbeck versieht seit Februar 2009 zugleich die Funktion des Qualitätsmanagementbeauftragten.<br />
Bezogen auf die Organe der Gesellschaft - Geschäftsführer, Gesellschafterversammlung<br />
und Beirat - haben sich gegenüber den Angaben im Jahresabschluss 2008 folgende Änderungen<br />
ergeben: Der Gesellschafter GGG Grüner Großmarkt Gelsenkirchen Düsing GmbH<br />
& Co. KG hat zwei von drei Gesellschaftsanteilen und der Gesellschafter Salzgitter Stahlhandel<br />
GmbH hat seinen Gesellschaftsanteil mit Wirkung zum 31.12.<strong>2010</strong> gekündigt. Die<br />
übrigen Gesellschafter haben von den ihnen unterbreiteten Kaufangeboten keinen Gebrauch<br />
gemacht. Am 19.12.2009 hat die Gesellschafterversammlung Herrn Dr. Gerhard Pippig ad<br />
personam zum Mitglied des Beirates berufen. Als Vertreter der Stadt Gelsenkirchen in diesem<br />
Gremium folgt ihm Herr Udo Langer nach.
- 151 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Rahmenbedingungen<br />
Die Reintegrationsarbeit der GAFÖG ist in 2009 im Wesentlichen auf der Grundlage folgender<br />
öffentlicher Arbeitsmarktinstrumente bzw. -programme erfolgt:<br />
� Vermittlung durch Dritte: Beauftragungen nach § 37 und § 421i SGB III für Arbeitslosengeld-I/II-Bezieher<br />
� Kompetenzfeststellungen / Trainingsmaßnahmen: Beauftragungen nach § 48 SGB III für<br />
Arbeitslosengeld-I/II-Bezieher<br />
� Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen: Beauftragungen nach § 241<br />
Abs.2 SGB III für unversorgte Jugendliche<br />
� Aktivierungshilfen: Beauftragungen nach § 241 Abs. 3a SGB III für unversorgte Jugendliche<br />
� AGH nach § 16 Abs. 3 Satz 1 SGB II (Typ Entgeltvariante)<br />
� AGH nach § 16 Abs. 3 Satz 2 SGB II (Typ Mehraufwandsentschädigung)<br />
� Berufsbildungsmaßnahmen nach § 77 SGB III (Bildungsgutschein), zum Teil in Verbindung<br />
mit§ 16SGBII<br />
� Ziel-3-Programm des Landes NRW (mit ESF-Kofinanzierung) „Werkstattjahr", „Jugend in<br />
Arbeit plus" und „Sonderprogramm Ausbildung 2006"<br />
� Bundesprogramm „Job-Perspektive" für schwervermittelbare. Langzeitarbeitslose<br />
� Bundesmittel aus dem Programm „Perspektive 50 plus".<br />
Der Gesetzgeber hat für 2009 die Grundlagen zu einer Instrumentenreform geschaffen. Dabei<br />
wurden im Sozialgesetzbuch III die Instrumente § 37 „Beauftragung Dritter bei der Vermittlung"<br />
und § 48 „Trainingsmaßnahmen" durch das neue Instrument nach § 46 „Maßnahmen<br />
zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung" zusammengefasst.<br />
Im SGB II wurde das Instrument „Freie Förderung" unter § 16f verankert. In 2009 wurde es<br />
aber nur rudimentär wirksam. Die im SGB III unter § 10 geregelte „Freie Förderung" wurde<br />
zum 01.01.<strong>2010</strong> aufgehoben.<br />
3. Geschäftsfeldentwicklung<br />
3.1. Arbeitsmarktprogramme, Maßnahmen und Projekte<br />
Im Jahr 2009 haben sich die zentralen Geschäftsfelder der GAFÖG nicht einheitlich entwickelt.<br />
Im Schwerpunktbereich der Arbeitsgelegenheiten sind Einschnitte erfolgt. Im Bereich<br />
Ausbildung und berufsvorbereitender Maßnahmen haben wir uns auf dem in 2008 erreichten<br />
Niveau behaupten können. Deutliche Anstiege wurden verzeichnet im Bereich Förderung der<br />
beruflichen Weiterbildung (FbW).<br />
Die Auslastung der Qualifizierungskapazitäten ist übers Jahr hinweg und von Standort zu<br />
Standort durch Schwankungen und Abweichungen gekennzeichnet gewesen. Der Auslastungsgrad<br />
der Qualifizierungskapazitäten ist in 2009 insgesamt unterhalb des überaus hohen<br />
Niveaus der beiden Vorjahre verblieben. Entsprechend ist der Personalstand gegenüber<br />
dem Vorjahr gesunken. In Grenzen hält sich der Rückgang durch die Vielzahl zusätzlicher<br />
Stellen infolge der forcierten Ausweitung des Beschäftigungspaktes BEST AGER.
- 152 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der konjunkturelle Einbruch hat sich auf die Vermittlungsbilanz ebenso negativ ausgewirkt<br />
wie die rückläufigen Teilnehmerkontingente insbesondere in den kombinierten Qualifizierungs-<br />
und Beschäftigungsmaßnahmen auf der Grundlage sozialversicherungspflichtiger<br />
Beschäftigung, aus denen heraus wir in den vergangenen Jahren mit die höchsten Vermittlungsquoten<br />
generiert haben.<br />
Angestiegen sind die Vermittlungszahlen im Zusammenhang des Regionalen Beschäftigungspaktes<br />
BEST AGER. In einer Vielzahl der Fälle ist das GAFÖG-Personal unmittelbar<br />
daran beteiligt gewesen. Der absolute Anstieg verdankt sich allerdings in erster Linie der<br />
signifikanten Ausweitung des Paktes über nahezu das ganze Ruhrgebiet.<br />
3.2. Schuldnerberatung<br />
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der neu aufgenommenen Beratungsfälle einen neuen<br />
Höchststand erreicht. Die Zahl der Schuldenregulierungen konnte auf dem hohen Stand des<br />
Vorjahres gehalten werden.<br />
4. Ertrags- , Finanz- und Vermögenslage<br />
Das Jahresergebnis weist einen Überschuss in Höhe. von T€ 343 aus. Damit wird das Vorjahresergebnis<br />
(T€ 325) geringfügig übertroffen (6 %).<br />
Die Betriebsleistung - unter Berücksichtigung . periodenfremder Effekte von T€ 264 (Umsatzerlöse,<br />
Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge) - hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr von T€ 14.479 auf T€ 9.985 und damit um 31 % vermindert. Die Abnahme der<br />
Betriebsleistung ist im Wesentlichen auf niedrigere Fördermittel, vor allem aber auch auf<br />
niedrigere Personalkostenerstattungen für zu qualifizierende Mitarbeiter zurückzuführen.<br />
Dem Rückgang der Betriebsleistung stehen jedoch ebenfalls niedrigere Aufwendungen gegenüber.<br />
Zum 31.12.2009 waren bei GAFÖG insgesamt 269 Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt. Zu unterscheiden sind dabei grundsätzlich zwei Gruppen von Mitarbeitern:<br />
• die einen sind beteiligt an der Verwirklichung des Unternehmenszwecks - also Anleiter,<br />
Berater/Betreuer/Vermittler und Verwaltungskräfte -, zusammengefasst bezeichnet als<br />
Regiepersonal,<br />
• die anderen sind Gegenstand des Unternehmenszwecks - also Arbeitnehmer, die zwecks<br />
Qualifizierung und Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt beschäftigt werden (einschließlich<br />
Auszubildende) -, zusammengefasst bezeichnet als Qualifikanten.<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (einschl. Auszubildende)<br />
Regie Qualifikanten<br />
Ø 2009 113 172<br />
Ø 2008 115 376<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigtenzahl beim Regiepersonal jahresdurchschnittlich<br />
um 1,7 % und bei den Qualifikanten um 54 % gesunken.<br />
Demzufolge sanken die Personalkosten in 2009. Dabei entfällt die Abnahme im Wesentlichen<br />
auf die Löhne der zu qualifizierenden Mitarbeiter. Den gesunkenen Personalkosten für<br />
die Gruppe der zu qualifizierenden Arbeitnehmer standen entsprechend niedrigere Personalkostenerstattungen<br />
auf der Ertragsseite gegenüber.
- 153 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Alles in allem stehen der niedrigeren Betriebsleistung in 2009 um rd. T€ 4.697 niedrigere<br />
Aufwendungen gegenüber.<br />
Die Bilanzsumme ist um T€ 30 auf T€ 7.281 gestiegen. Ursächlich dafür sind vor allem die in<br />
2009 getätigten höheren Investitionen.<br />
Die gebildeten Rückstellungen resultieren zum einen aus der erforderlichen Abgrenzung der<br />
Erträge aus der Schuldnerberatung für die im Folgejahr noch zu erbringenden Beratungsleistungen<br />
und zum anderen zur Abdeckung ungewisser Verbindlichkeiten und drohender<br />
Verluste aus schwebenden Geschäften, d.h. abgeschlossenen und laufenden Arbeitsmarktprojekten.<br />
Alle Rückstellungen sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />
notwendig ist. Wir verzeichneten in 2009 einen weiterhin hohen und stabilen Mittelzufluss<br />
aus laufender Geschäftstätigkeit.<br />
Die Liquidität war zu jedem Zeitpunkt gesichert. Die Vermögenslage ist beständig geordnet.<br />
Die getätigten Investitionen stellen sicher, dass die Ausstattung. der Räume und Werkstätten<br />
sowohl dem Stand der Technik als auch den Vorgaben und Vorschriften der überwiegend<br />
öffentlichen Auftraggeber entspricht.<br />
Das Eigenkapital der Gesellschaft wird für das Jahr 2009 mit T€ 2.4.15 (Vorjahr T€ 2.072)<br />
ausgewiesen.<br />
5. Nachtrag<br />
Im I. Quartal <strong>2010</strong> haben die ARGEn aufgrund der politischen Unwägbarkeiten bezogen auf<br />
die Strukturreform SGB II und - im Zusammenhang damit - der vorläufigen Sperrung von<br />
900 Mio. € aus dem Haushaltstitel des Bundeshaushaltes für Fördermaßnahmen große Zurückhaltung<br />
bei der Vergabe von Aufträgen bzw. der Zuweisung von Teilnehmern in bewilligte<br />
Maßnahmen an den Tag gelegt, bis hin zu vollständigen Stopps. Die negativen Auswirkungen<br />
für die Träger der Fördermaßnahmen liegen auf der Hand.<br />
6. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Das Geschäftsfeld der aktiven Arbeitsförderung wird grundsätzlich und auf Dauer im Wesentlichen<br />
durch arbeitsmarktpolitische Entscheidungen und Weichenstellungen abgesteckt.<br />
Danach bestimmen sich maßgeblich Chancen und gleichermaßen Risiken für die GAFÖG.<br />
Das politische Tauziehen um die Strukturreform SGB II hat sich bis ins Jahr <strong>2010</strong> gezogen.<br />
Zum Ende des I. Quartals scheint eine konsensuale Lösung im Sinne einer Grundgesetzänderung<br />
zur Aufrechterhaltung der Institution ARGE gefunden zu sein. Das Verfahren soll bis<br />
zur Sommerpause abgeschlossen sein.<br />
Bis zum Ende des I. Quartals haben die ARGEn keine Planungssicherheit erhalten bezogen<br />
auf die Höhe des ihnen für <strong>2010</strong> zur Verfügung stehenden Eingliederungstitels. Die Auswirkungen<br />
bekommen die Träger unmittelbar zu spüren.<br />
Ein weiteres Risiko erwächst aus den Anforderungen, denen sich Bund und Länder gegenübergestellt<br />
sehen, um die infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise aufgetürmten Schuldenberge<br />
abzubauen. Sparprogramme werden allseitig beschworen. Mit Weichenstellungen in<br />
diese Richtung ist noch im Sommer - nach den Landtagswahlen in NRW - zu rechnen. Die<br />
aktive Arbeitsmarktpolitik dürfte davon nicht verschont bleiben. Die drohenden Kürzungen<br />
werfen schon Schatten voraus. Die im April veröffentlichten Jahresausschreibungen für die<br />
zentralen Förderinstrumente im Bereich Ausbildung und Übergang Schule / Beruf weisen<br />
deutlich geringe Volumina auf als in den Jahren zuvor.
- 154 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bei Vergaben nach VOL wird sich die negative Preisentwicklung deshalb umso weniger umkehren.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass der Auftraggeber nicht von dem im Vorjahr eingeschlagenen<br />
Weg wieder abgeht, Risiken auf den Auftragnehmer abzuwälzen, z.B. indem er<br />
bei niedrig bemessener Mindestabnahme nur tatsächlich besetzte Teilnehmerplätze vergütet.<br />
Damit wird eine Risikogefährdung, wie sie uns aus dem Bereich der Arbeitsgelegenheiten<br />
seit langen Jahren bekannt ist, durchgängig zur Realität.<br />
Die zur Förderung der SGB III - Kunden von der Bundesagentur für Arbeit eingesetzten Mittel<br />
werden voraussichtlich auf dem über Jahre verfestigten niedrigen Niveau verharren. Die<br />
eingesetzten Mittel zur Qualifizierung von Kurzarbeitern bedeuten eine Verlagerung und verheißen<br />
nicht eine Aufstockung der Mittel.<br />
Realistische Chancen bestehen für die Fortsetzung unserer Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms<br />
Perspektive 50plus auch übers Jahr <strong>2010</strong> hinaus. Das BMAS hat frühzeitig<br />
kundgetan, dass sich an die Förderphase II ab Januar 2011 eine auf fünf Jahre bemessene<br />
Förderphase III anschließen wird.<br />
Durch die Hinzufügung einer weiteren Programmkomponente sind wir m Jahr <strong>2010</strong> im Netzwerkprojekt<br />
BEST AGER stärker denn je engagiert.<br />
Die Förderung der beruflichen Weiterbildung fassen wir weiterhin als zukunftsträchtiges<br />
Marktsegment auf, im Allgemeinen und für GAFÖG im Besonderen.<br />
Ab <strong>2010</strong> ergänzen wir unsere Aktivitäten im Bereich Zeitarbeit um den gewerblichen Zweig.<br />
Über die Jahreswende 2009/10 sind die vertraglichen Voraussetzungen geschaffen worden<br />
zur Umsetzung eines integralen, nach Art und Umfang zukunftsweisenden Arbeitsmarktprojektes<br />
zur Nachnutzung des industriekulturellen Denkmals der ehemaligen Kläranlage in<br />
<strong>Bottrop</strong>-Ebel (BernePark). Im Erfolgsfall eröffnen wir uns damit neue Horizonte.<br />
Die neuen Ansätze unterstreichen unsere seit Jahr und Tag geäußerte Einschätzung, dass<br />
GAFÖG den Chancen und Risiken am wirksamsten Rechnung trägt durch ein ausgewogenes<br />
Produktportfolio, das neben ausschreibungspflichtigen Fördermaßnahmen .nach dem<br />
SGB III insbesondere frei vergebbare Maßnahmen nach dem SGB II sowie Modell- und<br />
Netzwerkprojekte umfasst, sich nicht zuletzt aber auch stützt auf Maßnahmen der beruflichen<br />
Fort- und Weiterbildung, die auf der Basis von Bildungsgutscheinen durchgeführt werden.<br />
Die Schuldnerberatung, neben der Betätigung .in Arbeitsmarktprojekten ausgewiesener Unternehmenszweck,<br />
steht seit Jahren auf einer stabilen Basis - räumlich, personell und finanziell.<br />
Der 2005 mit der Stadt Gelsenkirchen abgeschlossene Leistungsvertrag läuft vorerst<br />
bis zum 31.12.<strong>2010</strong>. Am politischen Willen vor Ort zur Fortsetzung des beschritten, allseits<br />
als erfolgreich bewerteten Weges mangelt es ungeachtet der erneut prekär gewordenen<br />
kommunalen Haushaltssituation nicht.<br />
Risikomanagementmanagement<br />
Das Risikomanagement verstehen wir als fortwährend wahrzunehmende Leitungsaufgabe.<br />
Es bedient sich im Wesentlichen betriebswirtschaftlicher Standardinstrumente wie BWA,<br />
BAB, BSC-Kennzahlen.<br />
Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und auf der Leitungsebene kommuniziert.
- 155 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ständige Marktbeobachtung und der enge Kontakt zu den Auftraggebern - in erster Linie<br />
den - ARGEN, der Agentur für Arbeit und den weiteren öffentlichen Mittelgebern wie dem<br />
BMAS, aber auch den Wirtschaftsunternehmen als Abnehmer von Personaldienstleistungen<br />
und Auftraggebern im Bereich der Fertigung - signalisieren in der Regel zeitnah Veränderungen<br />
und ermöglichen rechtzeitige und zielgerichtete Reaktionen.<br />
In Richtung des Risikomanagements zielen auch die im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />
dynamisch angelegten Optimierungsprojekte und -instrumente. Die Zertifizierung „Committed<br />
to Excellence“ nach EFQM ist Anfang 2006 durch die Träger- und Maßnahmenzulassung<br />
nach 84 SGB III / §§ 7,8 AZWV ergänzt worden. Im März 2009 ist die Trägerzulassung nach<br />
AZWV über die TÜV Rheinland Group rezertifiziert worden. Darüber hinaus sind wir auf einem<br />
guten Weg, in Kürze die Zertifizierung nach dem Modell der Lernerorientierten Qualitätsentwicklung<br />
Weiterbildung (LQW) zu erhalten. Jährliche Audits sichern die Ergebnisse<br />
und Erfolge ab.<br />
Erkenntnisse zur Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagements, die sich aus<br />
der jährlichen Abschlussprüfung ergeben, werden bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
des Risikomanagementsystems berücksichtigt.<br />
Steuerliche Risiken<br />
Steuerliche Risiken sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ersichtlich.<br />
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
Im Geschäftsjahr 2009 sind keine Rechtsstreitigkeiten erwachsen.<br />
Fazit<br />
Bestandsgefährdende Risiken sind für Gafög derzeit nicht erkennbar.<br />
7. Prognose<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> erwarten wir eher eine weiterhin rückläufige Geschäftsentwicklung. Das<br />
betrifft insbesondere wiederum das Geschäftsfeld der Arbeitsgelegenheiten. Im Geschäftsfeld<br />
der beruflichen Fort- und Weiterbildung rechnen wir mit einer Stabilisierung der positiven<br />
Entwicklung. Das wirtschaftliche Gesamtergebnis prognostizieren wir auch vor dem Hintergrund.<br />
weiterhin rückläufiger Preise bzw. ungünstigerer Förderungskonditionen zurückhaltend<br />
und gehen eher von einem ausgeglichenen Ergebnis denn von einem Überschuss aus.<br />
Die Prognose für das Jahr 2011 unterfällt wiederum vor allem dem Vorbehalt der Fortführung<br />
oder einer etwaigen grundlegenden Revision der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch<br />
Bund und Land. Das zielt vor allem auf quantitative Größen ab. Die zu erwartende Konsolidierung<br />
der öffentlichen Haushalte gibt wenig Anlass zum Optimismus. Zuversichtlich stimmt<br />
die Ankündigung zur Fortsetzung des Bundesprogramms Perspektive 50plus und damit des<br />
Beschäftigungspaktes BEST AGER. Positiv stimmt des Weiteren die dynamische Erschließung<br />
des Geschäftsfeldes der beruflichen Fort- und Weiterbildung. Die in <strong>2010</strong> mit GAFÖG-<br />
Zeitarbeit und dem Zukunftsprojekt BernePark angestoßenen neuen Aktionsradien bergen<br />
ebenfalls Potential. Wesentliche Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage werden<br />
nicht erwartet.
- 156 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 1.046.202,05 1.733.922,56 2.375.050,45 2.773.870,17 2.561.341,97<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21.087,29 50.326,50 109.101,18 140.438,61 70.448,08<br />
Bestand an fertigen/ unfertigen Erzeugnissen -4.341,09 156,98 47.645,21 -25.123,81 -16.093,08<br />
Sonstige betriebliche Erträge 5.462.091,20 8.339.041,86 9.982.127,45 12.067.017,68 7.703.586,04<br />
andere aktivierte Eigenleistung 0,00 0,00 18.200,52 18.195,33 0,00<br />
außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 6.525.039,45 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 248.473,37 313.830,66 485.158,13 420.276,30 334.251,19<br />
Personalaufwand 4.118.418,10 6.972.495,66 8.929.262,76 10.853.014,56 6.506.438,85<br />
Abschreibungen 252.717,32 275.852,01 279.373,69 250.263,55 333.306,35<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.837.813,67 2.250.261,71 2.534.362,98 3.102.331,43 2.758.010,01<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 504,49 373,35 307,75 16.914,46 39.445,87<br />
Steuern 39.753,90 21.220,32 8.232,88 6.980,53 4.824,88<br />
Aufwendungen 6.497.680,85 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 6.525.039,45 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01<br />
./. Aufwendungen 6.497.680,85 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86<br />
Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn/-verlust 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86
- 157 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.559,00 4.350,50 14.130,50 124.095,00 168.685,00<br />
Sachanlagevermögen 605.131,50 696.149,50 758.435,50 892.367,50 1.057.554,00<br />
Anlagevermögen 607.690,50 700.500,00 772.566,00 1.016.462,50 1.226.239,00<br />
Vorräte 9.935,09 6.641,83 51.813,05 26.337,19 10.504,92<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1.125.179,74 642.159,48 972.392,95 1.576.247,85 846.483,65<br />
Wertpapiere 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54<br />
Flüssige Mittel 1.442.418,60 4.042.418,29 4.510.838,45 4.614.043,96 5.172.469,22<br />
Umlaufvermögen 2.580.176,97 4.693.863,14 5.537.687,99 6.219.272,54 6.032.101,33<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 8.875,00 6.911,51 3.455,75 14.825,82 23.089,11<br />
Treuhandvermögen 6.272,79 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 3.203.015,26 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44<br />
Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05<br />
gezeichnetes Kapital 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00<br />
Kapitalrücklage 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16<br />
Rücklage für eigene Anteile 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54<br />
Rücklagen Verlust-/Gewinnvortrag 955.962,95 983.321,55 1.272.735,74 1.543.021,93 1.802.921,44<br />
Freie Rücklage 77.987,74 77.987,74 77.987,74 103.128,17 167.845,81<br />
Bilanzgewinn/-verlust 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86<br />
Eigenkapital 1.162.414,99 1.451.829,18 1.747.255,80 2.071.872,95 2.414.878,81<br />
Sonderposten aus Investitionszuschüssen 127.773,00 89.913,00 52.258,00 68.793,00 307.795,67<br />
Rückstellungen 1.052.836,35 2.188.532,16 2.992.205,63 3.525.399,15 3.613.516,88<br />
Verbindlichkeiten 851.887,01 1.671.000,31 1.521.990,31 1.584.495,76 945.238,08<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
1.831,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Treuhandvermögen 6.272,79 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 3.203.015,26 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44<br />
Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05
- 158 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
2008 2009<br />
Geschäftsführer 1 1<br />
Angestellte 115 113<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 376 172<br />
492 286<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 36,29 26,88 27,67 28,58 33,16<br />
Fremdkapitalquote 63,71 73,12 72,33 71,42 66,84<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
191,28 207,26 226,16 203,83 196,93<br />
Kassenmittelintensität 45,03 74,84 71,45 63,64 71,04<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
2,35 19,93 16,91 15,67 14,20<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 159 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
12. Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP III)<br />
Rellinghauser Straße 9<br />
45128 Essen<br />
Gründerzentrum: Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 30.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800 6<br />
RAG Montan Immobilien GmbH 28.200 94<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind das Errichten, Betreiben und die Vermietung eines<br />
Gründerzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage ”Prosper III” in <strong>Bottrop</strong>.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GZP III wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Helmut Over (bis 17.11.2009)<br />
Hartmut Kirsch (ab 17.11.2009)<br />
B. Aufsichtsrat: 4 Mitglieder<br />
Bernd Tischler, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellv. Vorsitzender<br />
Cornelia Ruhkemper, <strong>Bottrop</strong><br />
Dr. Hans Werner Klee<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Christoph Happe<br />
Peter Mazur<br />
Prokurist:<br />
Samy Saidi
- 160 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP) wurde gemeinsam von der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> und der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH am 23.07.1992 gegründet, um mit<br />
der Schaffung von gewerblichen Gebäudeflächen für Unternehmensgründer einen Beitrag<br />
zum Strukturwandel zu leisten. In den Jahren 1992 und 1993 errichtete die Gesellschaft mit<br />
Hilfe öffentlicher Mittel der Europäischen Union und des Landes NRW das Gründerzentrum<br />
in <strong>Bottrop</strong>, Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4.<br />
Kennzahlen<br />
Der Vermietungsstand im Gründerzentrum Prosper III hat trotz der Finanzkrise ab dem 2.<br />
Halbjahr 2009 fast das Vorjahresniveau wieder erreicht; er verringerte sich lediglich um 1,6<br />
Prozentpunkte auf 81,9 %. Damit wurde der für das Geschäftsjahr 2009 prognostizierte Ver-<br />
mietungsstand von rd. 82% erreicht. Es waren 64,42 % der Büroflächen, 100 % der Ausstel-<br />
lungsflächen und 88,19 % der Werkstattflächen zum Bilanzstichtag vermietet. Das Ergebnis<br />
der Gesellschaft vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr um 17 T€ verschlechtert.<br />
Risikomanagement<br />
Bei GZP ist ein Risikomanagementsystem eingeführt. Eine Risikoidentifizierung und Risiko-<br />
erhebung ist durchgeführt worden. Vorhandene Risiken sind dokumentiert und werden mo-<br />
natlich über ein vorhandenes Meldesystem erfasst. Bestandsgefährdende Risiken, die die<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen, bestehen nicht.<br />
Ausblick<br />
Unter Berücksichtigung der derzeitigen Finanzkrise und der daraus resultierend erwarteten<br />
allgemeinen Konjunkturabschwächung in den nächsten Jahren geht die Geschäftsführung<br />
für die Folgejahre von einer annährend gleichen Vermietungsquote wie im laufenden Ge-<br />
schäftsjahr aus, wobei die Qualität der von der Bundesregierung geplanten Konjunkturbele-<br />
bungsprogramme hierauf einen wesentlichen Einfluss haben werden. Vermarktungsimpulse<br />
werden weiterhin aus der Internetpräsentation, dem Schalten von Anzeigen in der Presse<br />
sowie aus der Eintragung in den Flächenatlas Emscher-Lippe erwartet.<br />
Durch die in 1992 geschlossene Vereinbarung zwischen der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der RAG<br />
Montan Immobilien mbH zum Kostenausgleich (Deckung der Aufwendungen abzüglich der<br />
Erträge) im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile, ist der Bestand der Gesellschaft trotz derzeiti-<br />
ger und zukünftig erwarteter Jahresfehlbeträge sichergestellt. Die finanzielle Situation der<br />
Gesellschaft ist geordnet.
- 161 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 265.690,81 268.038,98 263.072,26 250.053,35 247.727,87<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 7.603,93 12.115,24 19.310,15 23.321,47 6.990,86<br />
Sonstige betriebliche Erträge 3.167,29 5.133,68 2.304,41 11.132,68 9.588,38<br />
Bestand aus unfertigen Erzeugnissen -4.901,46 -3.678,58 -351,14 -2.788,42 4.186,54<br />
Gewerbesteuer aus Organschaftsumlage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 271.560,57 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 128.377,18 136.128,76 135.089,61 140.642,00 143.827,24<br />
Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Abschreibungen 107.549,06 107.551,97 105.059,03 105.059,03 105.235,85<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 25.151,33 25.320,36 43.665,56 32.373,61 38.070,76<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 113.978,44 110.035,34 105.870,59 101.436,39 96.375,93<br />
Steuern 10.283,06 10.338,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06<br />
Aufwendungen 385.339,07 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 271.560,57 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65<br />
./. Aufwendungen 385.339,07 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84<br />
= Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag -113.778,50 -107.765,17 -115.632,17 -108.075,01 -125.299,19<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 162 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 1.369.159,88 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 1.369.159,88 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00<br />
Vorräte 67.821,18 64.142,60 63.791,46 61.003,04 65.189,58<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
5.867,75 8.101,53 24.270,43 16.330,43 16.517,66<br />
Flüssige Mittel 395.567,07 443.783,88 457.478,98 507.251,77 364.731,15<br />
Umlaufvermögen 469.256,00 516.028,01 545.540,87 584.585,24 446.438,39<br />
nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
83.778,50 77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19<br />
0,00 2.478,00 3.311,00 3.735,50 0,00<br />
Summe Aktiva 1.922.194,38 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58<br />
gezeichnetes Kapital 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00<br />
Jahresfehlbetrag -113.778,50 -107.765,17 115.632,17 108.075,01 125.299,19<br />
nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag<br />
83.778,50 77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Rückstellungen 1.450,00 1.650,00 10.850,00 2.694,20 2.120,00<br />
Verbindlichkeiten 1.920.744,38 1.856.229,09 1.780.182,92 1.714.403,38 1.485.871,58<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 0,00 788,02 0,00<br />
Summe Passiva 1.922.194,38 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58
- 163 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzlage<br />
Die Entwicklung der Finanzlage ist im Einzelnen aus der folgenden Kapitalflussrechnung<br />
ersichtlich, die in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2 (DSR 2)<br />
erstellt wurde:<br />
Laufende Geschäftstätigkeit<br />
2009 2008 Abweichung<br />
T€ T€ T€<br />
Jahresfehlbetrag -125 -108 -17<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 105 105 0<br />
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte -4 3 -7<br />
- /+ Zunahme/Abnahme Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind 0 8 -8<br />
- /+ Zunahme/Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung 4 0 4<br />
+ /- Zunahme/Abnahme Rückstellungen -1 -8 7<br />
+/- Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten außer<br />
Finanzverbindlichkeiten 31 10 21<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 10 10 0<br />
Finanzierungstätigkeit<br />
Einzahlungen Verlustausgleich Vorjahr 108 116 -8<br />
Abnahme Finanzverbindlichkeiten -260 -76 -184<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -152 40 -192<br />
Finanzmittelbestand<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des<br />
Finanzmittelbestandes -142 50 -192<br />
,<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 507 457 50<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 365 507 -142
- 164 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Die Gesellschaft verfügt über kein eigenes Personal.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 20,58 23,89 25,54 29,53 24,51<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5315002 Anteil Betriebsaufwand 6.937,93 6.484,50<br />
Gründerzentrum Prosper
- 165 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Osterfelder Straße 13<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 26.550 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 19.850 74,77<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 2.050 7,72<br />
Volksbank <strong>Bottrop</strong> e. G. 1.400 5,27<br />
Movie-World GmbH & Co. KG 950 3,58<br />
Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong> 250 0,93<br />
alpincenter.com AG 500 1,89<br />
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 300 1,13<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing GmbH 1.250 4,71<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Keine<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Gesellschaft ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der Wirtschaft. Sie<br />
fördert das Stadtbewusstsein, das Image und den Strukturwandel. Die Gesellschaft wird<br />
durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings, durch Beratung und Information,<br />
durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit alle Kräfte einbinden,<br />
die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie auch nach außen zur Profilierung<br />
der Stadt beitragen.<br />
Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />
direkt dienlich sind.<br />
Die Gesellschaft kann andere Unternehmen gleicher oder verwandter Art gründen, erwerben<br />
oder sich an ihnen beteiligen, sofern dabei die Vorschriften der Gemeindeordnung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen beachtet werden.
- 166 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong><br />
mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Peter Noetzel,<br />
ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Hermann Hirschfelder, Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Michael Gerdes, stellv. Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Karl Reckmann, Einzelhandelsverband<br />
Dr. Klemens Kreul, <strong>Bottrop</strong> (bis 30.04.2009)<br />
Willi Loeven, <strong>Bottrop</strong> (ab 01.05.2009)<br />
Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Eberhard Kreck, Volksbank Kirchhellen e. G., <strong>Bottrop</strong><br />
Mirko Skela, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Martina Rudziok
- 167 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />
1.1 Einführung<br />
Die Gesellschaft für Stadtmarketing (GSB) wurde am 04.03.2002 gegründet.<br />
Die Gesellschaft ist konzipiert als Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der örtlichen<br />
Wirtschaft. Sie soll durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings,<br />
durch Beratung und Information, durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit<br />
alle Kräfte einbinden, die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie<br />
auch nach außen zur Profilierung der Stadt beitragen. Die Gesellschaft soll das Stadtbewusstsein<br />
und den Strukturwandel fördern.<br />
Diese im Gesellschaftsvertrag beschriebenen Aufgaben wurden im Marketingkonzept der<br />
GSB konkretisiert, das in der Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung<br />
am 18.12.2003 beschlossen wurde.<br />
Seit dem 16.01.2008 obliegt die Geschäftsführung bei der hauptamtlichen Geschäftsführerin<br />
Martina Rudziok.<br />
1.2 Geschäftsverlauf<br />
Die Gesellschaft arbeitet auf der Grundlage der Satzung, des jeweils beschlossenen Finanzplans<br />
sowie Einzelbeschlüsse der Gesellschafterversammlung. Es gibt die drei Hauptbereiche<br />
„Stadtinfobüro und Touristik" „Eventmarketing“ und „Imagewerbung “ , wobei diese<br />
inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und unterschiedliche Schwerpunkte bilden.<br />
1.3 Infobüro und Touristik<br />
Im Stadtinformationsbüro werden Veranstaltungstickets über den Anbieter ticket online in<br />
Kooperation mit dem Kulturamt verkauft. Dabei steht der Servicegedanke für die Kunden<br />
eindeutig im Vordergrund. Die Beratungen zielen darauf, den Kunden preisgünstige Angebote<br />
zu erstellen, um auch eine nachhaltige Zufriedenheit zu erzielen.<br />
Auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 17.09.2009 wurde seitens der<br />
Gesellschafter beschlossen, dass die GSB ab dem 01.11.2009 das zusätzliche Geschäftsfeld<br />
„WAZ-LeserService“ für ein Probejahr übernimmt. Der WAZ-LeserService stellt eine<br />
Dienstleistungsergänzung zum bisherigen Geschäft in der Touristinfo dar und dient einem<br />
verbesserten Bürgerservice. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen die<br />
Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem größeren Personenkreis<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Konzepte für Stadtrundfahrten sowie organisierte Touren innerhalb und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s<br />
werden ständig überarbeitet und einem breiten Publikum angeboten. Dabei werden Trends<br />
und Kundenwünsche berücksichtigt. Für das touristische Angebot gibt es bereits eine über<br />
die Jahre gewachsene Stammkundschaft.<br />
Den Besucherinnen der Stadt wird bei der Suche nach einem passenden Hotel oder einer<br />
geeigneten Ferienwohnung geholfen. Der Servicegedanke steht für die Besucherinnen der<br />
Stadt im Vordergrund. Auch werden „Pakete" mit Hotel-Übernachtungen und Eintritt der Freizeitanbieter<br />
angeboten. Die Nachfrage nach Übernachtungen ist eng verbunden mit den<br />
Freizeitanbietern in der Stadt und in der Region und den Messen in Essen und Düsseldorf.
- 168 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Um die touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten von <strong>Bottrop</strong> sowie die Wochenendpakete<br />
zu vermarkten, nahm die GSB in 2009 an zwei Messen teil: An der ITB in Berlin<br />
und an der Reiselust Bremen. Das Ruhrgebiet war auf der ITB 2009 offizielles Partnerland<br />
und hatte den inhaltlichen Schwerpunkt „Kulturhauptstadt <strong>2010</strong>". Zusammen mit der RTG<br />
und den anderen Ruhrgebietsstädten, wurden die Kulturhauptstadtjahr-Veranstaltungen<br />
vermarktet.<br />
Die neuen Tourenkonzepte im Jahr 2009 wie die „Kulinarische <strong>Bottrop</strong>tour", „Auffe Zeche,<br />
anne Bude, inne Kolonie" wurden sehr positiv angenommen. Zudem wurde das Angebot an<br />
Touren zu Weihnachtsmärkten und „die Kultur-Touren" zu Museen, Besichtigungen etc. ausgeweitet,<br />
um die gesetzte Margensteigerung zu erreichen und auf diesem Niveau zu halten.<br />
Für das Kulturhauptstadtjahr <strong>2010</strong> ist ein Anstieg der Marge eingeplant.<br />
1.3.1 Umsatzerlöse<br />
Die Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros betrugen<br />
im Berichtsjahr 2009 53.609,38 €<br />
Im Vergleich dazu in 2008 46.289,27 €<br />
in 2007 37.975,65 €<br />
in 2006 44.869,65 €<br />
in 2005 47.163,45 €<br />
in 2004 68.931,72 €<br />
in 2003 69.682,57 €<br />
Grund für den Anstieg der Umsatzerlöse im Stadtinfobereich im Vergleich zum Vorjahr ergibt<br />
sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der Erlöse für die Eintrittskarten und Discovery Pässe<br />
Movie Park Germany, der Ruhr Top Card sowie der Erlöse aus den Kartenverkäufen.<br />
Zudem kamen die Provisionserlöse aus dem WAZ-LeserService hinzu. So haben sich die<br />
Erlöse aus dem Verkauf der Eintrittskarten für den Movie Park Germany verdoppelt und die<br />
Erlöse aus dem Verkauf der Ruhr Top Card fast vervierfacht. Die Provisionserlöse aus den<br />
Kartenverkäufen sind um ca. 30% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Margen für die<br />
Reiseleistungen sind auf dem Niveau des Vorjahres fast stabil geblieben. Allerdings sind die<br />
Provisionserlöse aus den Vermittlungen der Hotels und Ferienwohnungen um fast 30% gesunken.<br />
1.3.2 Artikelverkäufe<br />
Von den Umsatzerlösen betrugen die Erlöse aus den Artikelverkäufen im Berichtsjahr<br />
2009 18.940,38 €<br />
in 2008 23.278,04 €<br />
in 2007 16.261,38 €<br />
In 2006 19.467,53 €<br />
in 2005 25.142,41 €<br />
in 2004 35.824,89 €<br />
in 2003 24.461,42 €
- 169 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1.3.3 Übernachtungen<br />
Die Anzahl der vermittelten Übernachtungen ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 30% gesunken.<br />
Dies lässt sich damit erklären, dass immer mehr Firmen (Montagearbeiter) und<br />
auch Privatpersonen direkt über die Hotels buchen und durch die allgemein schlechte Wirtschaftslage.<br />
Es wurden 2.437 (Vorjahr 3.453) Übernachtungen über die Stadtinformation<br />
gebucht.<br />
1.3.4 „WAZ-LeserService"<br />
Die Gesellschafterversammlung beschloss, dass die GSB ab dem 01.11.2009 den „WAZ-<br />
LeserService" für ein Probejahr übernimmt. Nach dem Probejahr soll über die Fortführung<br />
neu beraten und entschieden werden.<br />
Der „WAZ-LeserService" wurde aufgrund der Vorteile für die Öffentlichkeit, der positiven<br />
Entwicklung für die GSB, der Synergieeffekte und des Verbleibs des „WAZ-LeserService" in<br />
<strong>Bottrop</strong> übernommen. So wird die Medienversorgung der <strong>Bottrop</strong>er Bevölkerung als wichtige<br />
Serviceleistung weiter ortsnah angeboten. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen<br />
die Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem deutlich<br />
größeren Kreis zugänglich gemacht werden.<br />
Die Erlöse aus dem „WAZ-LeserService" betrugen<br />
im Berichtsjahr 2009 3.487,62 €.<br />
1.4 Veranstaltungen<br />
Entsprechend der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung wurden folgende Veranstaltungen<br />
in 2009 realisiert:<br />
- Pferdemarkt<br />
- Stadtfest<br />
- Extraschicht, Nacht der Industriekultur<br />
- Michaelismarkt<br />
- <strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag<br />
- Hallo(w) Light<br />
- Weihnachtsmarkt „Weihnachtszauber für Kinder"<br />
- <strong>Bottrop</strong> im Advent<br />
- Baustellen-Ende-Party auf dem Berliner Platz.<br />
Für das Jahr 2009 wurden im Veranstaltungsbereich folgende qualitative Veränderungen<br />
umgesetzt:<br />
Um neue Zielgruppen zu erreichen und den Innenstadtbereich mit Aktionen zu beleben entwickelt<br />
die GSB neue zielgrupppenadäquate Veranstaltungskonzepte. In diesem Zusammenhang<br />
fand erstmalig der „<strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag" statt. Die Veranstaltung wurde sowohl<br />
von den Sponsoren und Teilnehmern wie auch von den Bürgerinnen gut angenommen.<br />
Die Veranstaltung konnte zu 100% über Teilnehmergebühren und Sponsoring refinanziert<br />
werden.<br />
Unter dem Motto „Hallo(w) Light" gab es wieder in direkter Kooperation mit dem Einzelhandel<br />
die besondere Verkaufsveranstaltung im Innenstadtbereich. In 2009 konnten mehr Lichtkunstobjekte<br />
als in 2008 aufgestellt werden, da sich mehr Einzelhändler an der Aktion beteiligt<br />
haben, als im Vorjahr. Zudem konnte das Rathaus entsprechend der Veranstaltung illuminiert<br />
werden. Aus Sicht der GSB ist die Veranstaltung in den nächsten Jahren weiter ausbaufähig.
- 170 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Extraschicht fand dieses Jahr in <strong>Bottrop</strong> am Malakoffturm statt um den Gästen ein weiteres<br />
Industriedenkmal in <strong>Bottrop</strong> zu präsentieren. Vor Ort konnten die Teilnehmer ein interessantes<br />
Kunst- und Kulturprogramm unter dem Motto „Mensch und Maschine" erleben. Ca.<br />
1.300 Besucher haben den Malakoffturm in <strong>Bottrop</strong> besucht.<br />
Alle durchgeführten Veranstaltungen dienen dazu, vermehrt Besucher nach <strong>Bottrop</strong> zu bringen<br />
und den Innenstadtbereich zu beleben. Zudem sorgen die Aktionen für eine positive<br />
Atmosphäre und garantieren eine gewisse Aufenthaltsqualität, die dem Einzelhandel zugute<br />
kommt.<br />
Ziel der GSB ist es, qualitativ hochwertige Veranstaltungen zu bieten, um über eine positive<br />
Imagebildung dem Auftrag der Gesellschafterversammlung gerecht zu werden.<br />
1.5 Marketing<br />
Stadtmarketing im Namen der GSB ist die Verbesserung des Stadtbewusstseins für Bürger<br />
und Besucher durch gezielte qualitativ hochwertige Veranstaltungen in der Innenstadt. Marketing<br />
ist aber auch grundsätzlich und generell eng mit dem Auftritt der Gesellschaft in der<br />
Öffentlichkeit verbunden, dem zuvorkommenden und kundenorientierten Umgang aller Mitarbeiterinnen<br />
mit ihren Gesprächspartnern und einer zufrieden stellenden Leistungserbringung<br />
für die Kundschaft. Dieses ist monetär und quantitativ nicht greifbar, ist aber Bestandteil<br />
der Umsetzung der langfristigen Aufgabe „Profilierung der Stadt".<br />
Will man im Wettbewerb der Städte um die besten Standortfaktoren mithalten, so wird das<br />
„Image" einer Stadt zukünftig ausschlaggebend sein, das es gilt mit Hilfe von aufeinander<br />
abgestimmten Aktionen und Maßnahmen zu stärken und zu kommunizieren.<br />
Um das Image der Stadt <strong>Bottrop</strong> mittelfristig aufzubauen und zu stärken, greift die GSB<br />
Trends auf, entwickelt innovative Konzepte und optimiert die Geschäftsfelder „Tourismus",<br />
„Eventmarketing" und „Imagewerbung" mit aufeinander abgestimmten Marketingmaßnahmen.<br />
1.6 Personal<br />
Die Beschäftigungs-Struktur stellt sich wie folgt dar:<br />
1 Stelle Geschäftsführerin<br />
½ Stelle Angestellte kaufmännische Leitung, Prokuristin<br />
1 Stelle Angestellte Veranstaltungsmanagement, Prokuristin<br />
2 Stellen Angestellte Touristik und Infobüro<br />
½ Stelle Angestellte für Zuarbeiten<br />
1 Stelle Auszubildende (bis Juni 2009, danach Angestellte Veranstaltungsbereich)<br />
1 Stelle Geringfügig Beschäftigte (seit November 2009)<br />
1.7 Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2009<br />
Die jährliche Einlage der Gesellschafter ist auf jährlich 370.000,00 € begrenzt. Davon fließen<br />
aber nur 352.580,00 € der GSB zu, da die von der GSB gehaltenen Anteile von der Einzahlungsverpflichtung<br />
ausgenommen sind.<br />
In der Gesellschafterversammlung vom am 19.06.2008 wurde die Geschäftsführung beauftragt,<br />
für das Jahr 2009 und die Folgejahre einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von<br />
100.000,00 € in den Finanzplan einfließen zu lassen. Diesen Zuschuss hat die GSB auch in<br />
2009 erhalten.
- 171 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Sponsoringeinnahmen konnten in 2009 zu 2008 noch einmal gesteigert werden. So ist<br />
ein Gesamtanstieg der Einnahmen von 2007 bis 2009 um mehr als das Dreifache zu verzeichnen.<br />
Mit einer der Gründe sind die von der GSB qualitativ hochwertig entwickelten<br />
Sponsoringkonzepte.<br />
Der Austritt der GSB als Kommanditist der RTG wurde durch Eintragung ins Handelsregister<br />
am 27.01.2009 wirksam. Die Ruhrgebiet Tourismus GmbH & Co. KG wurde in der bestehenden<br />
Form aufgelöst und wird nun als Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH fortgeführt.<br />
Die GSB gehört dem neu gegründeten Beirat an, der die RTG beratend unterstützt.<br />
Die erste Beiratssitzung fand am 01.12.2009 in Oberhausen statt.<br />
2. Darstellung der Lage<br />
Die Einlageverpflichtung der Gesellschafter ist und bleibt die existenzielle Grundlage der<br />
Gesellschaft. Die Eigeneinnahmen tragen nur zu einem geringen Teil dazu bei, die Ausgaben<br />
der Gesellschaft zu bestreiten. Auch in 2009 wurde deutlich, dass die Höhe der Einlage<br />
seitens der Gesellschafter nicht die Fixkosten der GSB deckt. Zum Fortbestehen der Gesellschaft<br />
war der einmalige Zuschuss in Höhe von 100.000,- Euro umso wichtiger.<br />
Obwohl die Sponsoringeinnahmen erheblich vermehrt werden konnten, ist insbesondere der<br />
Bereich „Eventmarketing" ein Zuschussgeschäft. Die Einnahmen des Stadtinformationsbüros<br />
decken nur einen geringen Teil der Fixkosten ab. Die schlechte wirtschaftliche Lage und<br />
die Tatsache, dass alles teurer wird, aber die Höhe der Einlage nicht entsprechend angepasst<br />
wird, macht die Situation noch bedenklicher.<br />
Für eine langfristige Fortführung der Gesellschaft sind deshalb neue zusätzliche Gesellschafter<br />
notwendig. Es ist eine grundsätzliche Überlegung zur Finanzierbarkeit zu führen.<br />
in den bisherigen Lageberichten wurde die mittelfristige Bestandsgefährdung der Gesellschaft<br />
deutlich hervorgehoben. Diese Gefahr besteht weiterhin. Auch in der Gesellschafterversammlung<br />
und Aufsichtsratssitzung wurde darauf hingewiesen.<br />
Die finanzielle Entwicklung entsprach im Wesentlichen dem Wirtschafts- und Finanzplan.<br />
3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
3.1 Entwicklungsperspektive<br />
Die Gesellschafterversammlung hat die Umsetzung des von der Geschäftsführung vorgestellten<br />
Rahmenkonzeptes - Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> 2008 und 2009 - zur Kenntnis genommen<br />
und für das Jahr 2008 beschlossen. Darauf aufbauend wurden die im Rahmenkonzept<br />
vorgestellten Veranstaltungen und Maßnahmen mit Hilfe von Sponsoringeinnahmen, Fördermitteln<br />
und Drittmitteln Schritt für Schritt realisiert.<br />
Die Gründung des Fördervereins „Marketing für <strong>Bottrop</strong> e.V." wurde weiter vorangetrieben.<br />
Die Gründungsversammlung soll Mitte <strong>2010</strong> erfolgen.<br />
Das Thema „Sponsoring" wurde in 2009 optimiert und vorangetrieben, so dass die Sponsoringeinnahmen<br />
von 2007 auf 2009 mehr als verdreifacht werden konnten. Mit Hilfe der Sponsoringeinnahmen<br />
konnten in 2009 zusätzliche Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt und<br />
somit indirekt zur Imagebildung realisiert werden, wie z. B. der Gesundheitstag, der zu<br />
100 % refinanziert werden konnte und die Veranstaltung Hallo(w) Light, die qualitativ ausgeweitet<br />
wurde. Für das Jahr <strong>2010</strong> ist noch einmal eine Erhöhung um weitere 25 % geplant.
- 172 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3.2 Risiken<br />
Die größten Risiken ergeben sich aus der finanzielle Lage der Gesellschaft.<br />
Per Beschluss wurde die jährliche Verlustabdeckung auf 370.000,- € festgelegt. Da bisher<br />
kein neuer Gesellschafter gefunden werden konnte, beläuft sich die Verlustabdeckung aufgrund<br />
der von der Einlageverpflichtung freigestellten eigenen Anteile auf 352.580,- €. Kein<br />
Gesellschafter ist bereit, eine höhere Verlustabdeckung als bisher zu zahlen. Zurzeit werden<br />
neue Gesellschafter gesucht.<br />
In 2009 lag der Jahresfehlbetrag deutlich über der eingegangenen Verlustabdeckung. Nur<br />
durch die Zahlung eines einmaligen Zuschusses des Hauptgesellschafters konnten die Ausgaben<br />
des Geschäftsjahres gedeckt werden. Damit entsprach die finanzielle Entwicklung im<br />
Geschäftsjahr 2009 im Wesentlichen dem Wirtschaftsplan.<br />
Anhand der Planzahlen wird deutlich, dass ohne neue Gesellschafter, ohne eine dauerhafte<br />
Erhöhung der Einlagen der bisherigen Gesellschafter oder durch jährliche Zuschüsse zukünftig<br />
die bestehenden Rücklagen aufgebraucht werden und die GSB zahlungsunfähig<br />
werden würde.
- 173 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 105.528,42 107.222,96 99.657,63 114.121,11 184.467,71<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.274,26 20.674,76 21.519,48 116.815,58 124.306,70<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 4.973,74 7.397,62 13.738,58 14.988,42 4.632,96<br />
Steuern 0,86 0,40 0,25 0,33 0,53<br />
Erträge 111.777,28 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 89.322,52 55.525,75 61.392,91 74.138,29 90.347,45<br />
Personalaufwand 192.851,60 195.392,95 207.541,28 289.747,62 303.713,54<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 229.547,47 216.124,16 178.390,28 209.064,21 251.865,07<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00 4.999,00 2.500,00 2.500,00 0,00<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 3.060,65 1.439,18 1.228,69 2.120,88 2.506,63<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 4,83 5,51 12,74 3,79<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 514.782,24 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 111.777,28 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90<br />
./. Aufwendungen 514.782,24 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48<br />
Jahresfehlbetrag -403.004,96 -338.190,13 -316.142,73 -331.658,30 -335.028,58
- 174 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 700,00 300,00 1,00<br />
Sachanlagevermögen 2.682,50 1.786,50 6.058,50 5.296,50 7.648,50<br />
Finanzanlagen 2.500,00 1,00 1,00 1,00 0,00<br />
Anlagevermögen 5.182,50 1.787,50 6.759,50 5.597,50 7.649,50<br />
Vorräte 6.954,15 6.499,34 10.486,93 8.274,04 5.716,69<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
14.382,08 24.789,97 23.468,50 30.467,31 41.376,78<br />
Wertpapiere (eigene Anteile) 300,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />
Flüssige Mittel 191.581,59 227.822,61 239.791,50 273.739,40 318.507,92<br />
Umlaufvermögen 213.217,82 260.361,92 274.996,93 313.730,75 366.851,39<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 4.933,69 6.300,71 6.233,45 9.472,17 6.458,06<br />
Summe Aktiva 223.334,01 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95<br />
gezeichnetes Kapital 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00<br />
Kapitalrücklage 55.441,98 98.871,85 135.309,12 156.230,82 173.782,24<br />
Rücklage für eigene Anteile 300,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 82.291,98 126.671,85 163.109,12 184.030,82 201.582,24<br />
Rückstellungen 107.650,22 99.823,77 89.423,22 80.819,94 69.367,83<br />
Verbindlichkeiten 33.391,81 41.954,51 35.457,54 61.949,66 110.008,88<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 0,00 2.000,00 0,00<br />
Summe Passiva 223.334,01 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95
- 175 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />
Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />
Kapitalflussrechnung erstellt:<br />
Kapitalflussrechnung<br />
2009 2008<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresfehlbetrag -335,0 -331,6<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2,5 4,8<br />
+ Zunahme der Rückstellungen -11,4 -8,6<br />
+ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit)<br />
- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit)<br />
-5,2 -8,3<br />
45,9 28,6<br />
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -303,2 -315,1<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4,6 -1,0<br />
+ Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,0 -2,5<br />
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -4,6 -3,5<br />
- Auszahlungen aus Bankdarlehen 0,0 0,0<br />
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 352,6 352,5<br />
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 352,6 352,5<br />
+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 44,8 33,9<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 273,7 239,8<br />
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 318,5 273,7<br />
Wie die Kapitalflussrechnung zeigt, wurde der negative Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
im Berichtsjahr vollständig durch die Einzahlungen der Gesellschafter gedeckt.
- 176 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr waren 7 Mitarbeiter im Unternehmen tätig.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 36,85 47,19 56,64 55,97 52,91<br />
Fremdkapitalquote 63,15 52,81 43,36 44,03 47,09<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
1.587,88 7.086,54 2.413,03 3.287,73 2.635,23<br />
Kassenmittelintensität 85,78 84,87 83,26 83,25 83,61<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5006 Zuschuss an die GSB 376.629,00 376.629,00
- 177 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH<br />
Flugplatz<br />
Schwarze Heide 35<br />
46569 Hünxe<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 25.564,59 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 12.526,65 49<br />
Kreis Wesel 5.112,92 20<br />
Stadt Dinslaken 5.368,56 21<br />
Stadt Voerde 1.278,23 5<br />
Gemeinde Hünxe 1.278,23 5<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />
zivilen Luftfahrt durch den Betrieb und die Entwicklung des Flug- und Verkehrslandesplatzes<br />
Schwarze Heide als Segelfluggelände und Verkehrslandeplatz, einschließlich der umliegen-<br />
den Flächen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />
zivilen Luftfahrt) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens. Durch die entsprechen-<br />
de Aufgabenerledigung der Flugplatzgesellschaft wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 178 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Martin Meyer, Gemeinde Hünxe, Vorsitzender<br />
Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (ab 17.11.2009)<br />
Volker Stennmans, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />
Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />
Ulrich Lordick, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />
Werner Schulz, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />
Manfred Sanders, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />
Michele La Torre, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />
Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />
Als Vertreter:<br />
Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Lothar van Fürden, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
Andreas Katzer, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />
Volker Voss, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />
Wilhelm Nosbisch, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />
Wilhelm Bendig, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />
Horst Winnekendonk, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />
Monika Piechula, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />
Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />
Michele La Torre, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender<br />
Hans Joachim Berg, Kreis Wesel, stellv. Vorsitzender (bis 11/2009)<br />
Ulrike Giesen Simon, Kreis Wesel, stellv. Vorsitzende (ab 11/2009)<br />
Helmut Puschmann, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />
Hans Nover, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />
Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />
Dr. Michael Heidinger, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />
Hans-Dieter Langenfurth, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />
Hasan Gördü, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />
Als Vertreter:<br />
Ulrike Giesen-Simon, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />
Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />
Hasan Gördü, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />
Walter Selig, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />
Hans Nover, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />
Eduard Strych, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />
C. Geschäftsführung:<br />
André Hümpel<br />
D. Handlungsbevollmächtigter:<br />
Detlef Wübbenhorst
- 179 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Gemäß des Luftverkehrsgesetzes und der gültigen Betriebsgenehmigung ist die Flugplatz-<br />
gesellschaft Schwarze Heide mbH als Flugplatzunternehmerin für den ordnungsgemäßen<br />
Betrieb und die Sicherheit auf den Verkehrsflächen und dem sonstigen Flugplatzgelände<br />
zuständig. Wichtiger Bestandteil dieser Aufgabe ist sowohl die ständige Unterhaltung des<br />
bestehenden Verkehrslandeplatzes als auch die Durchführung notwendiger Investitionen.<br />
Der Ausbau des Verkehrslandeplatzes zu einem regionalen Standort für den qualifizierten<br />
Geschäftsreiseverkehr ist erklärte Absicht der Organe der Flugplatzgesellschaft. Im Novem-<br />
ber 2008 ist der endgültige Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der Start- und Lande-<br />
bahn zugegangen. Im September 2009 hat das Unternehmen den Zuwendungsbescheid des<br />
Landes NRW zur Förderung des Ausbauprojektes erhalten. Daran anschließend wurden die<br />
Vergabeverfahren für den Ausbau eingeleitet. Die Angebote lagen im geplanten Budgetrah-<br />
men. Die Beschlüsse des Aufsichtsrates zur Vergabe der Bauausführung erfolgten im De-<br />
zember 2009. Die Bautätigkeiten wurden im Frühjahr <strong>2010</strong> aufgenommen und werden im<br />
Herbst <strong>2010</strong> abgeschlossen sein. Die Baumaßnahmen werden parallel zum Flugbetrieb<br />
durchgeführt, es sind keine längeren Sperrungen des Flugplatzes geplant.<br />
Die Gesellschafter stellten der Flugplatzgesellschaft 2009 einen Betriebskostenzuschuss in<br />
Höhe von EUR 280.000 zur Verfügung. Die Zahlung erfolgt nach Beschlussfassung der Ge-<br />
sellschafter, im Wirtschaftsjahr 2009 haben sich die Erlöse aus Ab- und Unterstellung von<br />
Luftfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Die Auslastung der vorhandenen Hal-<br />
len durch untergestellte Luftfahrzeuge liegt an der Kapazitätsgrenze. Die Provisionseinnah-<br />
men für Flugbetriebskraftstoffe sind ebenfalls leicht gestiegen. Die Landegebühreinnahmen<br />
sind gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die schwache Konjunktur spiegelt sich in den<br />
rückläufigen Startzahlen wieder. Eine prägnante Kundenfluktuation durch den verstärkten<br />
Verkauf von Luftfahrzeugen ist nicht zu beobachten. Insgesamt sind die Umsatzerlöse durch<br />
den Rückgang der Landegebühreinnahmen leicht gefallen.
- 180 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Personalkosten konnten im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Durch Änderung<br />
der Betriebszeiten in den Wintermonaten und Optimierungen in den Arbeitsabläufen wurden<br />
Einsparungen erzielt. Weitere positive Entwicklungen wurden durch die Neuordnung der<br />
Luftaufsichtsrichtlinie der BZR Düsseldorf gehemmt. Die ehemalige Dienststelle der Bezirks-<br />
regierung muss aus Sicherheitsgründen zeitweise mit eigenem Personal besetzen werden.<br />
Dieser Mehraufwand steht einer weiteren Kostenoptimierung entgegen.<br />
Durch die rückläufige Entwicklung der Flugschule für Motorflugzeuge sind die Startzahlen<br />
der Motorflugzeuge gesunken. Die Ansiedlung einer neuen Motorflugschule ist für das Früh-<br />
jahr <strong>2010</strong> geplant. Die Startzahlen der Hubschrauber weisen hingegen einen positiven Trend<br />
auf. Das ortsansässige Hubschrauberunternehmen hat hier wesentlichen Einfluss. Die Se-<br />
gelflugaktivitäten bleiben auf Vorjahresniveau. Der Bestand an Luftfahrzeugen am Flugplatz<br />
hält sich mit 125 Stück auf hohem Niveau.<br />
Der erforderliche Betriebskostenzuschuss <strong>2010</strong> wird aufgrund der Landebahnverlängerung<br />
und der notwendigen investiven Maßnahmen auf Vorjahresniveau bleiben. Für das Jahr<br />
<strong>2010</strong> wird mit leicht zurückgehenden Landegebühreinnahmen gerechnet, da die Baumaß-<br />
nahmen zur Landebahnverlängerung sämtliche Flugbetriebsflächen betreffen und es zu Ein-<br />
schränkungen des Flugbetriebes kommen wird. Die Einnahmen aus der Unterstellung von<br />
Luftfahrzeugen werden, aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage, auf dem Vorjahresniveau<br />
bleiben.<br />
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens ist auf eine deutliche Verstärkung des Ge-<br />
schäftsreiseverkehres ausgerichtet. Die im Bau befindliche Landebahnverlängerung bildet<br />
die Grundlage für die wirtschaftliche Entfaltung des Unternehmens. Die Neuschaffung von<br />
Hallenflächen, sowie der Ausbau des Serviceangebotes werden in den kommenden Jahren<br />
weitere wichtige Aufgaben sein, um das Unternehmen am Markt deutlich zu positionieren<br />
und weiter zu entwickeln.<br />
Die Konsolidierungsphase der Gesellschaft ist noch nicht abgeschlossen und wird auch in<br />
den nächsten Jahren weitergeführt. Für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens se-<br />
hen wir keine bedeutsamen Risiken, sofern die Gesellschafterbeschlüsse zur weiteren Ent-<br />
wicklung des Verkehrslandeplatzes und seines Umfeldes umgesetzt werden.
- 181 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 278.029,61 271.015,71 263.795,75 266.163,32 262.140,80<br />
Aktivierte Eigenleistung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 509,11 366,94 268,71 1.808,00 746,00<br />
Außerordentliche Erträge 0,00 12.608,81 179,81 16.501,84 4.687,23<br />
Bestandsveränderung 1.978,08 782,83 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 0,00 104,39 0,00 0,00 0,00<br />
Sonstige betriebliche Erträge 139.230,93 189.187,55 155.939,25 178.200,27 131.883,81<br />
Erträge 419.747,73 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Personalaufwand 345.355,11 386.331,34 387.744,66 392.028,78 384.459,33<br />
Abschreibungen 71.087,28 67.950,15 67.365,90 66.984,97 66.518,53<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 147.233,62 243.556,20 141.382,68 165.490,45 160.541,83<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 32.544,42 29.002,19 25.015,99 21.668,68 16.673,35<br />
Steuern 5.196,04 5.765,96 5.626,57 5.665,57 6.098,11<br />
Außerordentliche Aufwendungen 19.592,75 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 621.009,22 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 419.747,73 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84<br />
./. Aufwendungen 621.009,22 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -201.261,49 -258.539,61 -206.952,28 -189.165,02 -234.833,31<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 201.261,49 258.539,61 206.952,28 189.165,02 234.833,31<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 182 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Ingangsetzung und Erweiterung<br />
des Geschäftsbetriebes<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />
Sachanlagevermögen 827.492,92 914.276,48 876.458,78 869.892,59 1.107.448,77<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 827.493,42 914.276,98 876.459,28 869.893,09 1.107.449,27<br />
Vorräte 6.386,08 7.168,91 1.270,27 5.211,04 4.800,70<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
10.266,45 40.509,70 22.171,40 34.029,34 40.389,87<br />
Flüssige Mittel 7.376,51 70.035,31 129.355,71 114.568,87 1.369.993,55<br />
Umlaufvermögen 24.029,04 117.713,92 152.797,38 153.809,25 1.415.184,12<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 440,00 400,00 4.285,05 4.386,78<br />
Summe Aktiva 851.522,46 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17<br />
gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59<br />
Rücklagen 216.757,32 418.417,71 421.465,43 260.640,02 305.806,71<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 242.321,91 443.982,30 447.030,02 286.204,61 331.371,30<br />
Sonderposten 0,00 0,00 96.647,00 313.618,39 1.520.433,39<br />
Rückstellungen 23.721,84 90.700,00 25.669,00 29.693,00 26.894,00<br />
Verbindlichkeiten 585.478,71 497.598,60 460.310,64 383.623,56 648.321,48<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 150,00 0,00 14.847,83 0,00<br />
Summe Passiva 851.522,46 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17
- 183 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Einen Überblick über die Herkunft und über die Verwendung der finanziellen Mittel des ge-<br />
prüften Unternehmens gibt die nachstehende Kapitalflussrechnung, welche die Zahlungs-<br />
mittelflüsse nach der direkten Methode darstellt und den Grundsätzen des vom Deutschen<br />
Standardisierungsrat DSR erarbeiteten Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 2<br />
(DRS 2) entspricht.<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
Euro Euro<br />
Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen,<br />
Waren und Dienstleistungen 345.246,96 309.268,13<br />
- Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte -572.304,82 -548.626,39<br />
+ Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.481.288,89 407.867,72<br />
- Sonstige Auszahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -76.687,42 -94.563,99<br />
+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 4.366,62 16.501,84<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 1.181.910,23 90.447,31<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -304.074,71 -60.418,78<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -304.074,71 -60.418,78<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 280.000,00 28.339,61<br />
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der<br />
Aufnahme von (Finanz-) Krediten 30.910,72 26.587,02<br />
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und<br />
(Finanz-) Krediten 66.879,07 -99.943,45<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 377.789,79 -45.016,82<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
(Summe der Cashflows) 1.255.625,31 -14.988,29<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 115.867,42 130.855,71<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.371.492,73 115.867,42
- 184 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
Der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wird für ein Darlehen an die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide<br />
mbH in Höhe von 281.210,54 EUR (550.000,00 DM) eine Ausfallbürgschaft der Stadt Bott-<br />
rop gewährt (Restschuld Stand 31.12.2009 = 112.245,29 EUR).<br />
Die Flugplatzgesellschaft hat im Zuge der Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und zur<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verkehrslandeplatzes drei weitere Flugzeugunter-<br />
stellhallen errichtet.<br />
Beschäftigte<br />
Die Zahl der Beschäftigten betrug am 31. Dezember 2009 31. Dezember 2008<br />
Vollzeitbeschäftigte 6 5<br />
Teilzeitbeschäftigte 1 1<br />
Auszubildende 0 0<br />
Aushilfen (je nach Bedarf) 15 15<br />
22 21<br />
Im Jahresdurchschnitt waren i. S. v. § 285 Nr. 7 HGB (bei Umrechnung der Teilzeitkräfte in<br />
Vollzeitkräfte) insgesamt 15,0 (Vorjahr: 13,0) Mitarbeiter beschäftigt.
- 185 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 28,46 43,00 43,42 27,84 13,11<br />
Fremdkapitalquote 71,54 57,00 56,58 72,16 86,89<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
29,28 48,56 51,00 32,90 29,92<br />
Kassenmittelintensität 0,87 6,78 12,56 11,14 54,21<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung<br />
531 5004<br />
Verlustabdeckung Flugplatzgesellschaft<br />
Schwarze Heide<br />
2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
112.700,00 137.200,00
- 186 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 187 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />
Ebertstraße 30<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 51.129,19 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 4.090,34 8<br />
Stadtsparkasse Gelsenkirchen 4.090,34 8<br />
Stadt Gelsenkirchen 13.293,59 26<br />
Stadt Gladbeck 2.556,45 5<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH (GEW) 27.098,47 53<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Der Gesellschaftszweck besteht in der Planung, der Errichtung, der Bereitstellung und dem<br />
Betrieb von multimediatauglichen Netzen, Einrichtungen zur Übertragung und Vermittlung von<br />
Daten, Sprache, Bildern und Ton und weitergehender Dienstleistungen für die Gesellschafter<br />
sowie in der Vermarktung entsprechender freier Kapazitäten.<br />
Die Gesellschaft kann alle Geschäfte betrieben, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder<br />
mittelbar dienen können, und mit ihm im Zusammenhang stehende Aufgaben übernehmen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.
- 188 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Dietmar Struwe<br />
Thomas Dettenberg<br />
B. Gesellschafterversammlung:<br />
Für die Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Manfred Rüter<br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Im Berichtsjahr hat die Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH weiterhin keine<br />
operativen Tätigkeiten durchgeführt, sodass bedingt durch die nicht gedeckten Aufwendungen<br />
für die kaufmännische Verwaltung der Gesellschaft wiederum ein Jahresfehlbetrag entstan-<br />
den ist.<br />
Die Chancen der Gesellschaft liegen in der eventuellen Aufnahme operativer Geschäftstätig-<br />
keiten, um die bisher aufgelaufenen Verluste mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> sind jedoch keine operativen Tätigkeiten geplant, daher ist mit<br />
einem etwa gleich bleibenden Jahresfehlbetrag zu rechnen.<br />
Durch die ausreichende Eigenkapitalausstattung zum 31.12.2009 ist der Vortrag des Jahres-<br />
fehlbetrages weiterhin möglich, daher ist die Fortführung der Gesellschaft durch die entste-<br />
henden Verluste nicht gefährdet.
- 189 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustabrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Erträge 19,62 0,77 14,94 97,96 115,72<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 507,05 594,79 856,48 1.061,69 349,04<br />
Erträge 526,67 595,56 871,42 1.159,65 464,76<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />
Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 526,67 595,56 871,42 1.159,65 464,76<br />
./. Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -1.387,32 -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04
- 190 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
411,05 448,83 582,44 670,70 396,12<br />
Flüssige Mittel 41.263,90 40.060,38 38.976,79 38.282,18 37.346,27<br />
Umlaufvermögen 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />
Summe Aktiva 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />
gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19<br />
Verlustvortrag -9.266,92 -10.654,24 -11.919,98 -12.869,96 -13.423,91<br />
Jahresfehlbetrag/-überschuss -1.387,32 -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04<br />
Eigenkapital 40.474,95 39.209,21 38.259,23 37.705,28 36.441,24<br />
Rückstellungen 1.200,00 1.300,00 1.300,00 1.200,00 1.200,00<br />
Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 47,60 101,15<br />
Summe Passiva 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
keine
- 191 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 97,12 96,79 96,71 96,80 96,55<br />
Fremdkapitalquote 2,88 3,21 3,29 3,20 3,45<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 99,01 98,89 98,53 98,28 98,95<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 192 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 193 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />
Münsterland-Emscher-Lippe-AöR<br />
Postfach 19 80<br />
48007 Münster<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 256.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 16.000 6,25<br />
Kreis Borken 16.000 6,25<br />
Kreis Coesfeld 16.000 6,25<br />
Kreis Recklinghausen 16.000 6,25<br />
Kreis Steinfurth 16.000 6,25<br />
Kreis Warendorf 16.000 6,25<br />
Stadt Gelsenkirchen 16.000 6,25<br />
Stadt Münster 16.000 6,25<br />
Land NRW 128.000 50,00<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Aufgaben der AöR sind in § 4 der Errichtungsverordnung des Landes NRW vorgegeben.<br />
Das CVUA-MEL untersucht Proben von Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen Mitteln<br />
sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs (dies sind z. B. Haushaltsgeschirr, Kleidung,<br />
Spielzeug, Reinigungsmittel, aber auch Lebensmittelverpackungen) im Auftrag von Behörden<br />
der Kreise und kreisfreien Städte, des Landes NRW oder des Bundes auf Übereinstimmung<br />
mit den rechtlichen Anforderungen (u. a. Lebensmittelgesetz, Eichgesetz, Chemikaliengesetz),<br />
um die Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Schäden oder Gefahren<br />
sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen.<br />
Die Ergebnisse der vor allem physikalischen, lebensmittelchemischen oder mikrobiologischen<br />
Untersuchungen werden den Auftraggebern in Form von fachlichen und rechtlichen<br />
Gutachten mitgeteilt. Außerdem berät das CVUA-MEL die genannten Behörden in fachlichen<br />
Fragen bis hin zu Stellungnahmen zu Rechtsetzungsvorhaben des Bundes oder der Europäischen<br />
Union.
- 194 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Darüber hinaus werden im CVUA-MEL vielfältige veterinärmedizinische Diagnoseverfahren<br />
durchgeführt, um Krankheits- oder Todesursachen von Nutz- und Heimtieren festzustellen.<br />
Damit sollen vor allem eine mögliche Ausbreitung von Tierseuchen in landwirtschaftlichen<br />
Beständen oder eine Übertragung von Tierkrankheiten (Zoonosen) auf die Menschen in privaten<br />
Haushalten frühzeitig erkannt und bekämpft werden, außerdem dienen diese Untersuchungen<br />
auch dem Tierschutz.<br />
Weiterhin nimmt das CVUA-MEL als einzige Prüfungskommission in NRW die Zweite<br />
Staatsprüfung für sie ab. Zusätzlich wirkt es mit bei der Ausbildung von Veterinärreferendaren,<br />
von Biologie- und Chemielaboranten, Fachinformatikern sowie von Lebensmittelkontrolleuren.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der CVuA MEL AöR wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Vorstand:<br />
Dr. Axel Preuß<br />
Dr. Georg Schneider<br />
B. Verwaltungsrat:<br />
Dr. Heinrich Bottermann, Vorsitzender, Land NRW<br />
Roland Butz, stellv. Vorsitzender, Kreis Recklinghausen<br />
Juliane Becker, Land NRW<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Henriette Reker, Stadt Gelsenkirchen<br />
Thomas Paal, Stadt Münster<br />
Dr. Hermann Paßlick, Kreis Borken<br />
Dr. Ansgar Hörster, Kreis Coesfeld<br />
Dr. Martin Sommer, Kreis Steinfurt<br />
Dr. Peter Hansen, Kreis Warendorf
- 195 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 03.03.2009 beschlossen, dass die Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
zum 01.07.2009 in die Trägerschaft der Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe<br />
- Anstalt des öffentlichen Rechts eintritt.<br />
I. Ausgangslage<br />
Zum 01. Juli 2009 wurde das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />
Emscher-Lippe (CVUA-MEL) als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) mit dem Sitz in<br />
Münster gegründet. Es entstand aus den beiden Vorläufer-Untersuchungseinrichtungen<br />
"Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt" (CVUA) in Münster sowie<br />
"Gemeinsames Chemisches- und Lebensmitteluntersuchungsamt für den Kreis Recklinghausen<br />
und die Stadt Gelsenkirchen in der Emscher-Lippe-Region" (CEL) in Recklinghausen.<br />
Träger der neuen AöR sind das Land Nordrhein-Westfalen, die kreisfreien Städte <strong>Bottrop</strong>,<br />
Gelsenkirchen und Münster sowie die Landkreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt<br />
und Warendorf, sie alle sind Mitglieder in dem die Anstalt überwachenden Verwaltungsrat.<br />
Die Träger haben jeweils das CVUA bzw. das CEL in die neue Anstalt eingebracht, sodass<br />
diese nun an zwei Standorten besteht: Joseph-König-Str. 40, 48147 Münster, sowie<br />
Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen.<br />
Die operativen Aufgaben des CVUA-MEL und damit sein Geschäftsfeld sind aus den bisherigen<br />
Aufgaben des CVUA und des CEL unverändert übernommen worden. Dabei handelt<br />
es sich um die Untersuchung und gutachterliche Beurteilung von Proben aus den Bereichen<br />
Lebensmittel, Futtermittel, kosmetische Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände, die im<br />
Rahmen der Amtlichen Lebensmittelkontrolle nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch<br />
(LFGB) von den acht angeschlossenen Kreisen bzw. kreisfreien Städten entnommen<br />
wurden. Dazu kommen die umfangreichen diagnostischen Untersuchungen nach dem<br />
Tierseuchen- und Tierschutzrecht sowie Untersuchungen zur Überwachung des Chemikalien-,<br />
des Gentechnik- und des Strahlenschutzvorsorgegesetzes.<br />
Die Rechtsgrundlage für das CVUA-MEL findet sich in der "Verordnung zur Änderung der<br />
Verordnung zur Errichtung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes"<br />
vom 25. Mai 2009 (GV. NRW. S. 334), welche auf der Grundlage des "Gesetzes<br />
zur Bildung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes<br />
(IUAG NRW)" vom 11. Dezember 2007 (GV. NRW. S. 662) erlassen wurde.<br />
Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Aufgrund der Gründung der AÖR erst zur Jahresmittel<br />
2009 kann sich dieser Lagebericht - einmalig - nur auf die zweite Hälfte des zurückliegenden<br />
Jahres beziehen.<br />
II. Geschäftsentwicklung<br />
Der größte Teil der Geschäftstätigkeit des CVUA-MEL ist diesem durch das IUAG NRW zugewiesen,<br />
eine wesentliche Änderung des Geschäftsumfanges, insbesondere eine Reduzierung,<br />
könnte daher nur durch eine Gesetzesänderung erfolgen. Erhebliche .Erweiterungen<br />
der Geschäftstätigkeit auf neuen Aufgabenfeldern würden der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />
bedürfen. Insofern sind der Geschäftsentwicklung in beide Richtungen enge<br />
Grenzen gesetzt.
- 196 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die acht angeschlossenen Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster<br />
sind durch das IUAG NRW verpflichtet, die Untersuchung und Beurteilung aller Proben, die<br />
im Rühmen der Amtlichen Kontrolle des LFGB sowie des Tierseuchen- und Tierschutzrechtes<br />
anfallen, im CVUA-MEL durchführen zu lassen. Im ersten Geschäfts(halb-)jahr wurden<br />
diese von den beiden Vorläufereinrichtungen CVUA und CEL übernommenen Aufgaben in<br />
nahezu vollem Umfang erledigt. Lediglich im Rahmen der Amtlichen LFGB-Kontrolle war die<br />
Probenzahl einvernehmlich um ca. 10 % gesenkt worden, um die durch die Neuorganisation<br />
einmalig anfallenden Mehrarbeiten bewältigen zu können.<br />
So wurde beispielsweise mit dem Tag der Zusammenlegung ein neues Laborinformationsund<br />
Managementsystem (LIMS) in Betrieb genommen, das die beiden überalterten Systeme<br />
im CVUA und im CEL ablöste. Dies war auch deshalb notwendig, damit alle vom ersten Tag<br />
an in den jetzt neuen Strukturen der AöR anfallenden Daten einheitlich erfasst, bearbeitet<br />
und gespeichert werden konnten. Die Einrichtung eines völlig neuen LIMS bringt aber stets<br />
einen sehr großen Einrichtungs- und Anpassungsaufwand für nahezu das gesamte Personal<br />
mit sich.<br />
Auch bedeutete die Umstellung des bisherigen kameralistischen Rechnungswesens im<br />
CVUA und des NKF-Finanzmanagements im CEL auf die kaufmännische Buchführung nach<br />
den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches, dass die bereits vorhandene<br />
Finanzsoftware der Firma MACH angepasst und fast vollständig umgestellt werden musste.<br />
Die fachliche Leistungsfähigkeit blieb trotz der zusätzlichen Arbeiten, welche die Neuorganisation<br />
mit sich brachte, nicht nur in vollem Umfang erhalten, sondern konnte z. T. noch gesteigert<br />
werden. So wurde neben weiteren neuen Untersuchungszielen zum Ende des Jahres<br />
2009 durch Kauf zweier neuer Analysengeräte die Möglichkeit geschaffen, sogenannte<br />
Nanopartikel in Lebensmitteln und Kosmetika nachzuweisen. Das Risiko des Zusatzes dieser<br />
Teilchen mit einem sehr kleinen Durchmesser ist derzeit noch nicht ausreichend abgeschätzt,<br />
daher besteht eine große Verunsicherung. Das CVUA-MEL ist das erste Untersuchungsamt<br />
in Deutschland, das sich nun dieser Problematik annimmt.<br />
Zum Ende des Jahres 2009 hin begann im CVUA-MEL die Bearbeitung eines Sanierungsprogrammes<br />
im Zusammenhang mit der epidemisch verbreiteten Bovinen Virus-<br />
Diarrhoe (BVD) im Einzugsgebiet. In der Startphase, die bis in das Frühjahr <strong>2010</strong> reichte,<br />
mussten ca. 90.000 Blutproben serologisch auf entsprechende Antikörper gegen diese Infektion<br />
untersucht werden. Das BVD-Sanierungsprogramm ist eine neue Aufgabe, die auch<br />
als solche von der Tierseuchenkasse des Landes NRW vollständig finanziert wird und das<br />
Geschäftsfeld des CVUA-MEL in den nächsten Jahren in gewissem Umfang erweitert.<br />
III. Ertragslage<br />
Die Erträge beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2009 insgesamt auf 8.789,6 T€. Auf den Bereich<br />
der Umsatzerlöse entfielen davon 8.685,1 T€, auf sonstige betriebliche Erträge 95,6 T€.<br />
Zinsen hat das CVUA-MEL in Höhe von 8,9 T€ erwirtschaftet.<br />
Im Wesentlichen wurden die Erträge durch Untersuchungen im Rahmen des Nationalen<br />
Rückstandskontrollplanes (511,0 T€), allgemeine Diagnostische Untersuchungen (126,5 T€)<br />
und BSE-Untersuchungen (38,9 T€) erzielt. Die weiteren Erträge wurden von den Trägern<br />
des CVUA-MEL im Rahmen einer Umlage erhoben (5.469,7 T€ Land NRW und 2.534,2 T€<br />
Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster).<br />
Die Aufwendungen beliefen sich insgesamt auf 8.752,0 T€. Auf den Bereich Materialaufwand<br />
entfielen davon 796,0 T€, auf Personalaufwand 4.923,9 T€, auf Abschreibungen<br />
586,3 T€ und auf sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445,7 T€.
- 197 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Den größten Posten bei den Aufwendungen stellten mit 56 % die Personalkosten dar. Neben<br />
den direkten Zahlungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CVUA-MEL waren<br />
auch die Veränderungen der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, Urlaubsverpflichtungen,<br />
Gleitzeitkonten/Überstunden, Jubiläumsgeld sowie Pensions- und Beihilfeverpflichtungen<br />
für Beamte zu berücksichtigen.<br />
Ein weiterer großer Aufwandsposten waren die Mietkosten. Mit 1.479,5 T€ (16 % der Gesamtaufwendungen)<br />
schlugen die Zahlungen an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen für die Liegenschaft Joseph-König-Straße 40, Münster zu Buche.<br />
Nach Berücksichtigung aller Erträge und Aufwände wurde das Geschäftsjahr 2009 mit einem<br />
geringen Überschuss von 37,6 T€ abgeschlossen.<br />
IV. Finanz- und Vermögenslage<br />
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber der Eröffnungsbilanz auf 10.931,4 T€ erhöht. Auf der<br />
Aktivseite befinden sich die Veränderungen überwiegend im Kassenbestand. Die Zunahme<br />
an Vermögen resultiert aus Forderungen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen (LBV NRW), die zum Bilanzstichtag nicht geltend gemacht<br />
wurden. Auf der Passivseite ergibt sich die Bilanzveränderung insbesondere aus der Zunahme<br />
an kurzfristigen Verbindlichkeiten (offene Forderungen des LBV NRW).<br />
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 1.084,8 T€ in das Anlagevermögen investiert. Für<br />
260,9 T€ wurden Anteile am Versorgungsfonds wvk der Westfälisch-Lippischen Versorgungskasse<br />
für Gemeinden und Gemeindeverbände für Pensions- und Beihilferückstellungen<br />
erworben. Für neue (Labor-)geräte, Ersatzbeschaffung für defekte (Labor-)geräte und<br />
den Ausbau und die Erweiterung vorhandener (Labor-)geräte sowie den Kauf von lT-<br />
Programmen wurden Investitionen in Höhe von 823,9 T€ vorgenommen. Dem stehen Abschreibungen<br />
(Absetzung für Abnutzung - AfA) in Höhe von 586,3 T€ gegenüber. Das Verhältnis<br />
der Investitionen zu den Abschreibungen betrug 141 %, der Wert des Anlagevermögens<br />
hat damit zugenommen.<br />
Zum Bilanzstichtag belief sich der Bestand an liquiden Mitteln auf 4.976,5 T€. Die Mittel befanden<br />
sich auf Tagesgeldkonten. Berücksichtigt man die kurzfristigen Forderungen und<br />
Lieferantenschulden (ausstehende Rechnung des LBV NRW), verfügt das CVUA-MEL zurzeit.<br />
über eine ausreichende Liquidität. Die termingerechte Zahlung von Verbindlichkeiten ist<br />
aufgrund der Vorauszahlung der Träger ohne Kassenkredit möglich.<br />
V. Chancen und Risiken<br />
Aufgrund der schon unter II. zitierten gesetzlichen Verpflichtung der Kreise und kreisfreien<br />
Städte, die bei ihnen für das Geschäftsfeld des CVUA-MEL anfallenden Proben auch hier<br />
untersuchen und beurteilen zu lassen, besteht für die Anstalt in absehbarer Zeit kein ernsthaftes<br />
Risiko des Wegfalls oder auch nur der Einschränkung seiner Hauptgeschäftstätigkeit.<br />
Das zugrunde liegende Recht ist Europarecht, welches nach aller Erfahrung praktisch nie<br />
zurückgenommen, sondern höchstens noch erweitert wird. Die auch weiter zunehmende<br />
Sensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher im Zusammenhang mit Lebensmitteln<br />
lässt folglich eher eine Zunahme der Untersuchungstätigkeit erwarten.
- 198 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Lediglich bei den Untersuchungen zur Gesundheit der Nutztiere im Regierungsbezirk<br />
Münster im Interesse der Früherkennung eines Seuchenausbruchs ist schon seit mehreren<br />
Jahren eine stetiger Rückgang bei der Anlieferung derartiger Tiere festzustellen. Denn für<br />
die Tierhalter besteht keine rechtliche Verpflichtung, verendete Tiere dem CVUA-MEL insbesondere<br />
zur gezielten Seuchendiagnostik zur Verfügung zu stellen. Ursache für den Auftragsrückgang<br />
ist wahrscheinlich die mangelnde Sensibilität der Landwirte aufgrund des längeren<br />
Zurückliegens des letzten Seuchenausbruchs. Da die Einnahmen aus dieser diagnostischen<br />
Tätigkeit aber deutlich unter 2 % der Gesamteinnahmen des CVUA-MEL liegen, bedeutet<br />
ein mäßiger Rückgang dieser Einnahmen kein nennenswertes Risiko für den Geschäftsbetrieb.<br />
Neben dem Risiko des Umfangs der operativen Tätigkeit ist prinzipiell auch das strukturelle<br />
Risiko für die AöR zu betrachten, das in einer Neuorganisation der Amtlichen Lebensmittel-<br />
Risikountersuchung in NRW liegt und zu neuen, zentralisierten Untersuchungseinrichtungen<br />
und damit zur Auflösung des CVUA-MEL führen könnte. Dieses Risiko erscheint jedoch zurzeit<br />
als vernachlässigbar gering, da die Anstalt soeben erst gegründet wurde, was gegen<br />
eine erneute Strukturänderung in den nächsten Jahren spricht. Außerdem müssten einer<br />
Neuorganisation, z. B. in Form der Zusammenlegung mit anderen Anstalten, ausnahmslos<br />
alle Träger zustimmen. Aufgrund der Vielzahl der Träger und damit auch ihrer teilweise unterschiedlichen<br />
politischen Interessen ist ein derartiger Beschluss wohl äußerst unwahrscheinlich.<br />
VI. Prognose<br />
Die Auftragslage im operativen Geschäft wird sich aller Voraussicht nach im klassischen<br />
Bereich auch mittelfristig nicht wesentlich ändern, daher ist der praktisch vollständige Auslastungsgrad<br />
der vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen auch zukünftig gegeben.<br />
Darüber hinaus besteht das Ziel, vermehrt kleinere, von Dritten vollständig finanzierte<br />
Projekte, die inhaltlich im Zusammenhang mit den eigenen Kernaufgaben stehen, zu akquirieren.<br />
Beispielhaft seien hier Programme der Tierseuchenkasse NRW oder des Bundesamtes<br />
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) genannt. Derartige Projekte<br />
steigern nicht nur die Kompetenz des CVUA-MEL, sondern senken auch die Gemeinkosten<br />
im Kerngeschäft.<br />
Daneben ist es ein wichtiges Ziel, die Ausgaben der AöR zu senken, damit keine Erhöhung<br />
der Einnahmen durch eine Steigerung der Umlagen und Zuschüsse notwendig wird. Hier<br />
steht der Abschluss eines neuen Mietvertrages über das Laborgebäude in Münster mit dem<br />
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) an, was zu einer deutlichen Senkung der Mietkosten<br />
führen und die Erreichung dieses Ziels ermöglichen würde. Eine wirtschaftlich noch<br />
bessere Variante wäre der Ankauf des Objektes durch die AöR, denn danach könnten sogar<br />
die Umlagen und Zuschüsse für die Träger noch spürbar gesenkt werden. Die Entscheidung<br />
darüber, welche Variante gewählt wird, muss der Verwaltungsrat in nächster Zeit treffen.<br />
insgesamt ist festzustellen, dass das CVUA-MEL auf gutem Weg ist, bei unveränderten Kosten<br />
seine Aufgaben zu bewältigen sowie seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und teilweise<br />
noch auszubauen. Ein derzeit im Aufbau befindliches Kosten- und vor allem auch Leistungscontrolling<br />
soll dies anhand aussagekräftiger Kennzahlen zukünftig auch objektiv belegen.<br />
VII. Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.
- 199 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Position 01.07. - 31.12.2009<br />
EUR<br />
Umsatzerlöse 8.685.073,35<br />
Sonstige betriebliche Erträge 95.607,84<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 8.939,36<br />
Erträge 8.789.620,55<br />
Position 01.07. - 31.12.2009<br />
EUR<br />
Materialaufwand 796.007,56<br />
Personalaufwand 4.923.941,49<br />
Abschreibungen 586.338,01<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445.731,50<br />
Aufwendungen 8.752.018,56<br />
Position 01.07. - 31.12.2009<br />
EUR<br />
Erträge 8.789.620,55<br />
./.Aufwendungen 8.752.018,56<br />
= Jahresfehlbetrag/-überschuss 37.601,99
- 200 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bilanz<br />
31.12.2009<br />
EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 151.043,15<br />
Sachanlagevermögen 5.339.545,52<br />
Finanzanlagen 260.900,00<br />
Anlagevermögen 5.751.488,67<br />
Vorräte 54.004,27<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
81.745,35<br />
Flüssige Mittel 4.976.487,05<br />
Umlaufvermögen 5.112.236,67<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
67.718,74<br />
Summe Aktiva 10.931.444,08<br />
gezeichnetes Kapital 256.000,00<br />
Kapitalrücklage 2.794.581,29<br />
Jahresüberschuss 37.601,99<br />
Eigenkapital 3.088.183,28<br />
Rückstellungen 3.924.879,00<br />
Verbindlichkeiten 3.811.133,93<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Position<br />
107.247,87<br />
Summe Passiva 10.931.444,08
- 201 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
1. Operativer Bereich<br />
2009<br />
T€<br />
Jahresüberschuss 37,6<br />
Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens 586,3<br />
Veränderung langfristiger Rückstellungen 165,2<br />
Cashflow 789,1<br />
Abnahme der Vorräte 11,7<br />
Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />
anderer Aktiva<br />
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva<br />
975,6<br />
3.252,0<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.028,4<br />
2. Investitionsbereich<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und<br />
immaterielle Vermögensgegenstände<br />
-823,9<br />
Auszahlung für Investitionen des Finanzanlagevermögens -260,9<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.084,8<br />
3. Finanzmittelfonds<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 3.943,6<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.023,9<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
4.967,5
- 202 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
Beschäftigte<br />
Zum 31.12.2009 wurden beschäftigt:<br />
Beamte 27<br />
Beschäftigte 182<br />
Auszubildende 12<br />
Versorgungsempfänger 1<br />
222<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2009<br />
Eigenkapitalquote 28,25<br />
Fremdkapitalquote 71,75<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
53,69<br />
Kassenmittelintensität 45,44<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
1,22<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 02.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5232000 Kostenanteil 223.078,08
- 203 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH<br />
Westerholter Straße 550<br />
45701 Herten<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 11.209.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.203.000 10,73<br />
Stadt Gelsenkirchen 1.388.000 12,38<br />
Kreis Recklinghausen 8.618.000 76,89<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
� Verkehrslandeplatz Loemühle GmbH (99,2 %)<br />
� Recklinghäuser Lokalfunk Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (25 %)<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind nach § 2 des Gesellschaftsvertrages der Bau, der Er-<br />
werb und der Betrieb Verkehrseinrichtungen jeder Art, ferner alle diese Zwecke fördernden<br />
Geschäfte und Beteiligungen, gegebenenfalls in Gemeinschaft mit anderen Verkehrsunter-<br />
nehmen, sowie alle anderen mit dem Verkehr im Zusammenhang stehenden Geschäfte.<br />
Darüber hinaus ist Gegenstand des Unternehmens der Erwerb und die Verwaltung von Be-<br />
teiligungen an anderen Gesellschaften im Rahmen des gemeinderechtlich Zulässigem.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Vestische Straßenbahnen GmbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 204 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Schmidt<br />
B. Aufsichtsrat: 15 Mitglieder (5 Arbeitnehmervertreter)<br />
Landrat Cay Süberkrüb, Recklinghausen, Vorsitzender (seit 27.11.2009)<br />
Landrat Jochen Welt, Recklinghausen, Vorsitzender (bis 27.11.2009)<br />
Kreistagsabgeordneter Hans-Peter Lassak, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />
(seit 27.11.2009)<br />
Arbeitnehmervertreter Carsten Löcker, Herten, stellv. Vorsitzender (seit 23.09.2008)<br />
Kreistagsabgeordneter Hans-Jürgen Schnipper, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />
Oberbürgermeister Bernd Tischler, <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.<strong>2010</strong>)<br />
Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 18.05.<strong>2010</strong>)<br />
Kreistagsabgeordnete Karin Knopf, Marl (bis 27.11.2009)<br />
Ratsherr Bernd Lehmann, Gladbeck<br />
Kreistagsabgeordneter Dirk Vogt, Herten (bis 27.11.2009)<br />
Arbeitnehmervertreter Manfred Zweiböhmer, Herten<br />
Arbeitnehmervertreter David Borek, <strong>Bottrop</strong><br />
Arbeitnehmervertreter Claus Görke, <strong>Bottrop</strong><br />
Arbeitnehmervertreter Reinhard Plietker, Recklinghausen<br />
Stadtverordneter Frank Dupont, Gelsenkirchen<br />
Kreistagsabgeordneter Harald Nübel, Marl<br />
Kreistagsabgeordneter Heinrich Stöcker, Recklinghausen (bis 27.11.2009)<br />
Kreistagsabgeordneter MdL Lothar Hegemann, Recklinghausen (seit 27.11.2009)<br />
Kreistagsabgeordneter Marc Liebehenz, Dorsten (seit 27.11.2009)<br />
Kreistagsabgeordnete Elisabeth Linkmann, Herten (seit 27.11.2009)<br />
Kreistagsabgeordnete Margitta Opora, Gladbeck (seit 27.11.2009)<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Herr Willi Tönsgerlemann
- 205 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Das Wirtschaftsjahr 2009 war geprägt von den dramatischen Folgen der globalen Finanzkrise,<br />
die innerhalb nur eines Jahres die Finanz- und Wirtschaftswelt dramatisch veränderte.<br />
Die Auswirkungen und Dauer der schwersten Krise in der Nachkriegsgeschichte führten zu<br />
einem deutlichen Absinken der Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Deutschland. Bund,<br />
Länder und Gemeinden rechnen daher in diesem Jahr und auch in den Folgejahren mit erheblichen<br />
Steuerausfällen. Inwieweit dies weitere negative Auswirkungen auf die Fördersituation<br />
haben wird, bleibt abzuwarten.<br />
Damit stehen die kommunalen Gesellschafter, deren Haushaltssituation ohnehin angespannt<br />
war und ist, vor immensen Herausforderungen. Der Bund hat große Anstrengungen unternommen,<br />
mittels Konjunkturprogrammen den Wirtschaftskreislauf zu beleben. Die Gesetze<br />
zur Umsetzung von Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder I und II sollen den<br />
kommunalen Investitionsstau verringern und vor allem der lokalen, meist mittelständischen<br />
Wirtschaft zusätzliche Impulse verleihen. Spezielle Investitionen im Öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) sind dabei nicht explizit vorgesehen. So ist davon auszugehen, dass<br />
angesichts der krisenbedingten Steuereinbrüche die kommunalen Gesellschafter eine noch<br />
striktere Ausgabendisziplin und die konsequente Fortsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen<br />
erwarten, um durch eine nachhaltige Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
der Vestischen Straßenbahnen GmbH ihre Zuschussverpflichtungen zu begrenzen.<br />
Gleichzeitig ziehen sich Bundes- und Landesregierung aber aus ihrer Finanzierungsverantwortung<br />
für den ÖPNV zurück. So beeinträchtigen nach wie vor Kürzungen öffentlicher Zuschüsse<br />
bei der Förderung von Infrastrukturmaßnahmen sowie die in den vergangenen Jahren<br />
beschlossenen Reduktionen von gesetzlich verankerten Ausgleichszahlungen für vergünstigt<br />
gewährte Leistungen im Ausbildungsverkehr und für die Beförderung von schwerbehinderten<br />
Fahrgästen die positive Entwicklung in der gesamten Branche.<br />
Dem wachsenden Kostendruck auf Seiten der Kommunen begegnet die Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH mit folgender Doppelstrategie: Modernisierung der Angebotspalette und interne<br />
Restrukturierung. Ziel ist es, bei möglichst geringem Mittel- und Ressourceneinsatz ein<br />
attraktives und leistungsfähiges Nahverkehrsangebot für die Fahrgäste bereit zu stellen und<br />
gleichzeitig durch technische Innovationen und Steigerung der Dienstleistungsqualität die<br />
Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Denn die Vestische Straßenbahnen GmbH muss sich als<br />
attraktiver Mobilitätsdienstleister für die Region profilieren, weil die Kunden ein qualitativ<br />
hochwertiges Nahverkehrsangebot erwarten. Nur unter diesen Voraussetzungen kann sich<br />
das Unternehmen als attraktive Alternative im Verkehrsmarkt positionieren und behaupten.<br />
Wenn es um die Minderung von Schadstoff- und Lärmemissionen und die Reduzierung des<br />
Energieverbrauchs geht, sind öffentliche Verkehrmittel dem motorisierten Individualverkehr<br />
deutlich überlegen. Busse und Bahnen verbrauchen pro Nutzer deutlich weniger Energie,<br />
produzieren geringere Belastungen und verbrauchen weniger Fläche als PKW's. Gleichzeitig<br />
erwarten die kommunalen Gesellschafter und die Kunden verstärkte Maßnahmen zur Abgasreduzierung,<br />
mit denen die Nahverkehrsbranche ihr Image als konsequenter Vorreiter in<br />
Sachen Umweltschutz unter Beweis stellt. Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass seit<br />
2008 in Recklinghausen und in <strong>Bottrop</strong> die ersten Umweltzonen in der Emscher-Lippe-<br />
Region eingerichtet wurden, in die nur Fahrzeuge mit Umwelt-Plaketten Zufahrt haben.
- 206 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Seit Mai 2009 setzt die Vestische Straßenbahnen GmbH zwei Midi-Busse mit Brennstoffzellentechnologie<br />
im Linienverkehr ein. Damit gewinnt das europaweite Forschungsprojekt zum<br />
Test von Wasserstoff als alternativer Kraftstoff auch im Ruhrgebiet an Fahrt. Finanziert wird<br />
das Projekt durch den Kreis Recklinghausen und die am HYCHAIN-Verbund beteiligten<br />
Städte <strong>Bottrop</strong>, Herten, Gladbeck und Marl. Gebietskörperschaften, die nicht Projektbeteiligte<br />
sind, werden finanziell nicht belastet. Konstruktiv bedingt sind die Busse vornehmlich im<br />
Freizeitverkehr auf Linie. Die Elektromotoren dieser Midi-Busse erhalten Energie aus einer<br />
Brennstoffzelle. Der „Zukunftssprit" ist Wasserstoff. Außer Wasser werden keine Emissionen<br />
produziert. Damit leistet die Vestische Straßenbahnen GmbH ihren Beitrag, die Einführung<br />
alternativer Kraftstofftechnologie auf Wasserstoffbasis zu unterstützen und die serienreife<br />
Entwicklung in der Emscher-Lippe-Region erfolgreich voranzutreiben. Der Praxiseinsatz der<br />
Brennstoffzellenbusse ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg, dass sich die Region<br />
auch überregional als Wasserstoffkompetenzzentrum etabliert.<br />
Parallel forcierte die Vestische Straßenbahnen GmbH die Politik der Verjüngung des Fahrzeugparks.<br />
2009 wurden 15 neue Linienbusse in Dienst gestellt. Diese Fahrzeuge verfügen<br />
ebenso wie ihre Vorgängermodelle seit 2007 über die zurzeit weltweit saubersten Dieselmotoren<br />
und erreichen die Abgasstufe EEV, dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen<br />
Abgasstandard für Busse und Lkw.<br />
Weil das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste eine entscheidende<br />
Schwelle für die Verkehrsmittelwahl darstellt, sind sie zudem mit einer neuartigen Videoschutzanlage<br />
ausgestattet, mit der Belästigungen und körperliche Übergriffe in den Fahrzeugen<br />
vermieden bzw. bereits begonnene Straftaten wirksam unterbunden werden sollen.<br />
Das System, das bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH in einem Pilotversuch getestet<br />
wird, wurde vom KompetenzCenter Sicherheit (KCS) des Landes NRW entwickelt. Im Falle<br />
eines ernsthaften Übergriffs löst der Fahrer über eine Notfalltaste Alarm aus. Die Videobilder<br />
werden daraufhin direkt in die Leitstelle übertragen, die der Polizei alle relevanten Beobachtungen<br />
übermitteln kann. Gleichzeitig wird das Live-Bild von der Tat auf dem Informationsbildschirm<br />
im Fahrzeug für die Fahrgäste sichtbar. Begleitet wird die Videodarstellung auf<br />
dem Bildschirm durch eine automatische Ansage, die alle Fahrgäste auf die Tat aufmerksam<br />
macht und den Täter aus der Anonymität reißt. Nach dem kontrollierten Einstieg, der herkömmlichen<br />
Videoüberwachung in den Fahrzeugen und dem Deeskalationstraining für die<br />
Fahrerinnen und Fahrer ist „PräViteS" der vierte Baustein des Sicherheitskonzeptes der<br />
Vestischen Straßenbahnen GmbH, das Mitte <strong>2010</strong> scharf geschaltet werden soll.<br />
Die Busbeschaffung erfolgte in der bewährten Praxis der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet"<br />
(KÖR), in der die Verkehrsunternehmen des östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder<br />
Stadtwerke DSW21 sowie die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel und Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH zusammenarbeiten. Auch der Einsatz der Hybridtechnik als umweltschonende<br />
und innovative Antriebstechnologie ist ein Projekt der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet"<br />
(KÖR). Nährend die Partner die Kombination zwischen Dieselmotor und Elektromotor testen,<br />
übernimmt die Vestische Straßenbahnen GmbH als Unternehmen mit Sitz in der Emscher-<br />
Lippe-Region die Erprobung des Brennstoffzellenhybridantriebs. Im Jahr 2009 jährte sich<br />
diese interkommunale Zusammenarbeit der vier Nahverkehrsbetriebe BOGESTRA (Bochum-Gelsenkirchener<br />
Straßenbahnen AG), DSW21 (Dortmunder Stadtwerke AG), HCR<br />
(Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH) und Vestische Straßenbahnen GmbH zum<br />
zehnten Mal. Nicht nur bei der gemeinsamen Busbeschaffung haben die KÖR-Partner Ausrufezeichen<br />
gesetzt. Bei zahlreichen Großveranstaltungen und Events wie die Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 und die Nacht der Industriekultur hat die KÖR dazu beitragen, dass sich<br />
unsere Region einen hervorragenden Ruf als herzlicher Gastgeber erworben hat. Selbstverständlich<br />
rollen die Fahrzeuge der KÖR-Partner dort, wo sie bei der Bewältigung des zusätzlichen<br />
Fahrgastaufkommens benötigt werden — ohne Rücksicht auf kommunale Grenzen.
- 207 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Auch gemeinsame Marketingaktionen wie das „SchnupperAbo" haben alle Kooperationspartner<br />
gemeinsam geplant und durchgeführt, um auch auf diesem Gebiet Kostenvorteile zu<br />
erzielen. Die SchnupperAbo-Aktion der KÖR war so erfolgreich, dass sie inzwischen auch<br />
innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr genutzt wird. Allein im KÖR-Gebiet nutzten<br />
mehr als 5.000 Kunden die Möglichkeit, zum Bus-und-Bahn-Schnuppern. Rund zwei Drittel<br />
wurden aufgrund ihrer guten Erfahrungen zu Stammkunden.<br />
Ein passgenaues Angebot und die Stärkung des Marketings sind die Basis für Neukundengewinnung<br />
und Kundenbindung. Ein breit angelegtes Kundenbarometer und offensive Marketingaktionen<br />
sind dabei unverzichtbar. Gemeinsam mit den Nahverkehrsunternehmen des<br />
östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder Stadtwerke DSW21 und Straßenbahn Herne-<br />
Castrop-Rauxel hatte die Vestische Straßenbahnen GmbH im Frühjahr 1000 Testkunden<br />
eingeladen, das Nahverkehrsangebot in der Region auf den Prüfstand zu stellen. Dabei galt<br />
für die Linientester der Nulltarif. Mehr als die Hälfte von ihnen waren „Neukunden", die zuvor<br />
selten oder gar nicht Bus und Bahn nutzten. Das Angebot der Vestischen Straßenbahnen<br />
GmbH hat offensichtlich einen überzeugenden Eindruck vermittelt. Und während 4% der<br />
Linientester angaben, nach dem Test wahrscheinlich oder bestimmt nicht wieder öffentliche<br />
Verkehrsmittel zu nutzen, gelangten immerhin 61% zu der Überzeugung, bei Bedarf wieder<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu wollen.<br />
Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst und<br />
engagiert sich daher als kommunales Unternehmen in besonderem Maße für die Region.<br />
Neben der Unterstützung von kulturellen Initiativen der bedienten Städte unterstützt das Unternehmen<br />
aktiv Aktionen des Ruhrgebietes als Kulturhauptstadt <strong>2010</strong>. Dabei kann sich das<br />
Unternehmen ähnlich wie bei der Fifa-WM 2006 profilieren. Viele Gäste der Kulturhauptstadt<br />
Ruhrgebiet werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den einzelnen Events reisen.<br />
Aufgrund der rückläufigen Transferleistungen und der gestiegenen Anforderungen sind die<br />
kommunalen Nahverkehrsbetriebe gezwungen, die Nutzer des ÖPNV stärker zur Finanzierung<br />
heranzuziehen. Infolgedessen erhöhte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die<br />
Ticketpreise zum 1. August 2009 um durchschnittlich 3,4 %. Preiserhöhungen werden von<br />
den Kunden nur dann akzeptiert, wenn das Verkehrsangebot in quantitativer und qualitativer<br />
Hinsicht den Ansprüchen der Fahrgäste entspricht. Der Prüfstein für die Organisations- und<br />
Leistungsfähigkeit des Unternehmens ist damit zweifellos das passende und finanzierbare<br />
Fahrplanangebot in der Region.<br />
Ebenfalls im Jahr 2009 standen in Dorsten und im Marl umfangreiche Änderungen des Leistungsangebotes<br />
an. Das Leistungsangebot der Vestischen Straßenbahnen GmbH bewegt<br />
sich mit 18,58 Mio. km insgesamt aber auf dem Vorjahresniveau.<br />
Auch im Jahr 2009 liegen die Fahrgastzahlen unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt entschieden<br />
sich 63,5 Mio. Kunden für das umweltverträgliche Mobilitätsangebot der Vestischen<br />
Straßenbahnen GmbH. Dies sind rd. 1,5 Mio. Kunden oder 2,3 % weniger als im Vorjahr.<br />
Damit liegt die Vestische Straßenbahnen GmbH unter dem Durchschnitt des Verkehrsverbundes<br />
Rhein-Ruhr, der erstmalig vom negativen Trend erfasst wurde und einen Fahrgastverlust<br />
von 0,1 % verzeichnet. In diesen Zahlen berücksichtigt sind Kunden, die ihren Fahrausweis<br />
bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH erworben haben und Fahrgäste, die aufgrund<br />
einer Behinderung unentgeltlich befördert wurden, für die die Verkehrsunternehmen<br />
aber Ausgleichszahlungen aus Landes- und Bundesmitteln erhalten haben.<br />
Rund 54.000 Kunden besitzen im nördlichen Ruhrgebiet ein Ticket im Abonnement. Damit<br />
bewegen sich die Absatzzahlen zwar auf erfreulich hohem Niveau. Die Marke des Vorjahres<br />
konnte jedoch nicht erreicht werden. Dennoch sichert der Abo-Bereich weit über 50% der<br />
Ticketeinnahmen.
- 208 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Dies hat mehrere Ursachen. Erstens machen sich die rückläufigen Schülerzahlen auch beim<br />
Verkauf des SchokoTickets bemerkbar, worauf maßgeblich das Minus bei den Abozahlen<br />
zurückzuführen ist. Zweitens lassen sich vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise die vom<br />
VRR beschlossenen Preissteigerungen nur schwer am Markt durchsetzen. Drittens setzt<br />
sich der Bevölkerungsrückgang im Bedienungsgebiet der Vestischen Straßenbahnen GmbH<br />
weiter fort. Damit ist die Anzahl potenzieller Kunden weiter rückläufig. Viertens reduzierte die<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH durch den von der Politik beschlossenen Nahverkehrsplan<br />
wie kein anderes Unternehmen im VRR das Fahrplanangebot. Hier wurde offensichtlich ein<br />
Niveau erreicht, bei dem weitere Leistungskürzungen zu spürbaren Fahrgastverlusten führen.<br />
Trotz rückläufiger Fahrgastzahlen verbuchte die Vestische Straßenbahnen GmbH einen Zuwachs<br />
an selbstverdienten Verkehrserträgen. Die Erlöse aus dem Ticketverkauf stiegen um<br />
3,4 % oder 1,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass<br />
sich das Plus bei den Fahrgeldeinnahmen auch in diesem Jahr als dauerhafter Trend entpuppt<br />
hat.<br />
Bei einem Gesamtertrag von 56,2 Mio. € und Aufwendungen in Höhe von 81,9 Mio. € beläuft<br />
sich der handelsrechtliche Fehlbetrag im Jahr 2009 auf 25,7 Mio. €. Die Erhöhung des Zuschussbedarfes<br />
gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich auf die Steigerung der Gehaltstarife<br />
um 2,8 % und dem Aufbau der Rückstellungen für die Alterszeitzeit zurückzuführen. Alles in<br />
allem hat die Vestische Straßenbahnen GmbH auch 2009 den eingeschlagenen Kurs fortsetzen<br />
können, ohne die kommunalen Haushalte überzustrapazieren. Das Unternehmen<br />
leistet damit weiterhin einen wichtigen Beitrag, um die kommunalen Gebietskörperschaften<br />
bei der Bewältigung ihrer großen finanziellen Probleme zu unterstützen.<br />
Auch für das Wirtschaftsjahr <strong>2010</strong> gilt es, die Wettbewerbsposition im ÖPNV-Markt auszubauen.<br />
Wegen der in ihrer Tragweite immer noch nicht absehbaren Auswirkungen der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise und der zu erwartenden Steuermindereinnahmen der öffentlichen<br />
Haushalte wird sich der Kostendruck im Verkehrsmarkt in Deutschland nicht vermindern. Die<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH hat mit der Positionierung des Unternehmens unter Wettbewerbsstrukturen<br />
und der Entwicklung zu einem konkurrenzfähigen Dienstleistungsunternehmen<br />
bereits vor mehr als fünfzehn Jahren begonnen. Leistungsoptimierung und Verbesserung<br />
der Kostenstrukturen stehen daher ununterbrochen an erster Stelle der Unternehmenszielsetzung.<br />
Jedoch erfordert die Anpassung an veränderte Marktstrukturen weiterhin<br />
noch angemessene Übergangsvorschriften, um auch dem Aspekt der Sozialverträglichkeit<br />
ausreichend Rechnung zu tragen.<br />
Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist als regional verwurzeltes Unternehmen sich ihrer<br />
besonderen Verantwortung für die Region bewusst. Infolgedessen unterstützt das Unternehmen<br />
weiterhin Initiativen der bedienten Gebietskörperschaften, die das Image und die<br />
Profilierung der Region nachhaltig verbessern.<br />
Trotz Verzögerungen wird der Bau eines neuen Busbahnhofs in <strong>Bottrop</strong> im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossen<br />
sein. Er wird höchsten Fahrgastkomfort bieten und auch architektonisch ein Blickfang<br />
sein. Barrierefrei, mit überdachten Bussteigen und mehr Stellflächen für die Busse wird<br />
der neue Busbahnhof eine Visitenkarte der Stadt sein, die den Zugang zum ÖPNV erheblich<br />
erleichtert und seine Attraktivität steigert. Voraussichtlich im Herbst soll die neue Drehscheibe<br />
für den <strong>Bottrop</strong>er Busverkehr in Betrieb gehen.<br />
In <strong>Bottrop</strong> ist die Einrichtung der ersten dynamischen Fahrgastinformationsanlage (DFI) im<br />
Netz der Vestischen Straßenbahnen GmbH realisiert. Eine dynamische Fahrgastinformation<br />
(DFI) unterrichtet Fahrgäste im öffentlichen Personenverkehr über die aktuell angebotenen<br />
Fahrten. Dafür werden zukünftig die Daten der langfristig statisch festgelegten Fahrpläne um<br />
fortlaufend dynamisch festgestellte Fahrplanabweichungen ergänzt.
- 209 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
<strong>2010</strong> wechselt die Betriebsführung auf insgesamt vier Linien im Dorstener Norden. Die<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH übernimmt die Verkehrsleistung des heutigen Betreibers<br />
Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), die sich künftig auf ihr Kerngebiet Münsterland<br />
konzentrieren wird. Durch den Rückzug der RVM wird die Vestische Straßenbahnen GmbH<br />
ihre Leistung um rd. 600.000 Km pro Jahr erweitern, ohne dass zusätzliche Personalkosten<br />
im Verwaltungs- und Werkstattbereich entstehen. Für alle Dorstener Kunden bedeutet dies<br />
vor allem eine Vereinheitlichung des Services. Da alle Busse nun unter dem Dach der Vestischen<br />
Straßenbahnen GmbH fahren, können z. B. Anschlussverbindungen auch bei geringen<br />
Verspätungen über unsere Leitstelle sichergestellt werden.<br />
Insgesamt wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung und damit auch der Belegschaften in<br />
den kommenden Jahren kontinuierlich ansteigen. Diese Entwicklung macht auch vor den<br />
Mitarbeitern der Vestischen Straßenbahnen GmbH nicht halt. Damit sich ein hohes Durchschnittsalter<br />
nicht negativ auf das Leistungsvermögen auswirkt, wird das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
an Wichtigkeit gewinnen. Neben den „klassischen“ Handlungsfeldern<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umfasst es auch das Aufgabengebiet der Gesundheitsförderung.<br />
Daher muss und wird das Unternehmen die Strategien zum Gesundheitsmanagement<br />
forcieren.<br />
Sämtliche Aktivitäten der Vestischen Straßenbahnen GmbH bleiben auch weiterhin darauf<br />
ausgerichtet, in einem sich verändernden Nahverkehrsmarkt hochwertige Dienstleistungen<br />
anzubieten. Alle Anstrengungen orientieren sich an der Aufgabe, den Fahrgästen eine sinnvolle,<br />
umweltverträgliche und stadtgerechte Alternative zum Pkw anbieten zu können. Trotz<br />
aller Zwänge zur Herstellung der Eigenwirtschaftlichkeit und Erhöhung der Produktivität dürfen<br />
die Entscheidungen über ein angemessenes Nahverkehrsangebot nicht ausschließlich<br />
von der Finanzsituation der bedienten Gebietskörperschaften abhängig gemacht werden.<br />
Bei allen betriebswirtschaftlichen Maßnahmen muss das Qualitätsniveau erhalten bzw. nach<br />
Möglichkeit noch verbessert werden. Ein attraktives und leistungsfähiges ÖPNV-Angebot ist<br />
entscheidend für die Attraktivität einer Region. Dem ÖPNV kommt eine Schlüsselrolle zu,<br />
wenn es darum geht, die Funktionsfähigkeit und die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />
Emscher-Lippe-Region zu sichern. Durch weiteren Leistungsabbau würde die<br />
Emscher-Lippe-Region im Wettbewerb mit anderen Räumen deutlich zurückfallen.<br />
Unternehmensgegenstand der Vestischen Straßenbahnen GmbH ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages<br />
u. a. der Bau, der Erwerb und der Betrieb von Verkehrseinrichtungen jeder<br />
Art. Der Aufgabe der Personenbeförderung kommt die Vestische Straßenbahnen GmbH<br />
durch den Einsatz von Omnibussen im Kreis Recklinghausen, der Stadt <strong>Bottrop</strong>, in Teilen<br />
der Stadt Gelsenkirchen und in geringem Umfang in angrenzenden Gebietskörperschaften<br />
nach. Damit übernimmt die Gesellschaft die Aufgabe einer flächendeckenden Daseinsvorsorge<br />
des ÖPNV für die Bevölkerung in dem beschriebenen Einzugsgebiet.<br />
Das Leistungsangebot der Vestischen Straßenbahnen GmbH basiert auf den jeweils gültigen<br />
Nahverkehrsplänen, die von den Aufgabenträgem verabschiedet wurden, sowie auf dem<br />
vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr aufgestellten und genehmigten SPNV-Rahmenfahrplan<br />
unter Berücksichtigung des landesweit gültigen integralen Taktfahrplans.<br />
Die Zweckerreichung ist durch die in 2009 erbrachten Betriebsleistungen erfolgt.
- 210 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 44.390.470,43 44.877.769,22 45.965.794,17 46.402.562,52 47.623.916,27<br />
Andere Eigenleistungen 0,00 2.630,70 1.546,86 2.074,14 8.678,25<br />
Sonstige betriebliche Erträge 3.760.124,37 4.156.591,34 3.545.333,42 7.634.597,48 7.455.513,53<br />
Erträge aus Beteiligungen 95.411,57 52.048,85 25.054,00 147.613,23 115.544,72<br />
Zinsen und ähnliche Beträge 1.545.289,31 1.330.207,55 2.176.529,37 946.208,43 996.920,73<br />
Erträge 49.791.295,68 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 21.114.908,52 22.148.045,68 21.523.574,38 22.322.657,09 23.979.862,81<br />
Personalaufwand 41.883.719,41 43.316.388,04 41.571.108,91 43.551.829,93 46.356.523,81<br />
Abschreibungen 4.384.284,93 3.521.554,02 3.814.115,72 4.965.961,02 4.969.639,19<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
4.088.579,65 4.321.244,78 4.409.931,07 5.742.070,80 6.255.843,35<br />
6.333,48 220.098,53 315.551,77 297.993,89 304.476,49<br />
Steuern 48.676,81 50.579,24 50.102,18 51.197,34 50.619,19<br />
Aufwendungen 71.526.502,80 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 49.791.295,68 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50<br />
./. Aufwendungen 71.526.502,80 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
-21.735.207,12 -23.158.662,63 -19.970.126,21 -21.798.654,27 -25.716.391,34<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der<br />
Kapitalrücklage<br />
21.735.207,12 23.158.662,63 19.970.126,21 21.798.654,27 25.716.391,34<br />
= Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 211 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
169.639,00 175.214,00 903.873,00 691.817,00 341.315,00<br />
Sachanlagevermögen 19.693.211,40 26.080.955,49 29.089.431,85 31.650.037,59 32.100.604,22<br />
Finanzanlagen 14.909.517,14 11.172.606,43 10.956.026,49 10.904.409,96 10.874.391,22<br />
Anlagevermögen 34.772.368 37.428.775,92 40.949.331,34 43.246.264,55 43.316.310,44<br />
Vorräte 1.245.376,65 1.338.623,30 1.335.699,98 1.153.366,05 1.214.587,97<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
8.534.920,27 8.763.703,73 11.618.985,52 7.102.270,33 6.360.906,81<br />
Flüssige Mittel 1.578.352,08 3.871.359,28 3.328.746,02 1.593.411,09 2.229.233,98<br />
Umlaufvermögen 11.358.649,00 13.973.686,31 16.283.431,52 9.849.047,47 9.804.728,76<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
27.638,01 23.965,29 54.682,01 43.963,65 36.276,62<br />
Summe Aktiva 46.158.655 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82<br />
gezeichnetes Kapital 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00<br />
Rücklagen 7.902.421,64 4.286.957,45 6.177.164,69 5.498.006,08 402.095,28<br />
Eigenkapital 19.111.421,64 15.495.957,45 17.386.164,69 16.707.006,08 11.611.095,28<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />
0,00 3.399.581,00 5.476.231,00 6.135.801,00 6.680.171,00<br />
Rückstellungen 14.477.533,90 17.129.356,57 18.603.809,27 16.575.456,45 17.625.434,00<br />
Verbindlichkeiten 12.386.810,68 15.217.159,99 15.669.296,11 13.590.847,24 15.319.261,30<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
182.888,33 184.372,51 151.943,80 130.164,90 1.921.354,24<br />
Summe Passiva 46.158.654,55 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82
- 212 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
1. Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten -25.716 -21.799<br />
2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens<br />
4.970 4.966<br />
3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse<br />
-855 -745<br />
4. Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellung 79 170<br />
5. Cash-flow -21.522 -17.408<br />
6. Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen 971 -2.199<br />
7. Buchverlust/-gewinn aus Anlagenabgängen 88 -242<br />
8. Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 2.337 4.709<br />
9. Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />
zuzuordnen sind 4.375 -1.244<br />
10. Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
(Summe aus 5 bis 9)<br />
-13.751 -16.384<br />
11. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.011 -7.250<br />
12. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -9 -150<br />
13. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -137 -103<br />
14. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens<br />
29 383<br />
15. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Finanzanlagevermögens 0 99<br />
16. Cash-flow aus der Investitionstätigkeit<br />
(Summe aus 11 bis 15)<br />
-5.128 -7.021<br />
17. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 18.972 21.120<br />
18. Einzahlungen in Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.399 1.405<br />
19. Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -856 -856<br />
20. Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
(Summe aus 17 bis 19)<br />
19.515 21.669<br />
21. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
(Summe aus 10, 16, 20)<br />
636 -1.736<br />
22. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.593 3.329<br />
23. Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 21 und 22) 2.229<br />
*)<br />
1.593<br />
*) Incl. wertmäßiger Zahlungseingänge im Dezember 2009 aus der Lastschrift für Abonnement-Beiträge für<br />
Januar <strong>2010</strong> (T€ 1.784), die valutamäßig erst im Januar <strong>2010</strong> zur Verfügung gestanden haben.<br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Berichtsjahr betrug die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer 951 (Vorjahr 943).
- 213 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 41,10 30,13 30,35 31,44 21,84<br />
Fremdkapitalquote 58,60 69,87 69,65 68,56 78,16<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
54,96 41,40 42,46 38,63 26,81<br />
Kassenmittelintensität 3,42 7,53 5,81 3,00 4,19<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(Darstellung für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr)<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 12.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
414 3000 Erstattung überzahlter VRR-Umlagen 456.391,60 505.802,44<br />
414 3000 Erstattung Spitzenausgleich 34.500,00 13.608,88<br />
461 3000 Zinserstattung nach Ergebnisrechnung 0,00 223,71<br />
Summe 490.891,60 519.635,03<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 12.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
531 3007 Zweckverbandsumlage *) 2.838.097,21 3.173.027,69<br />
531 3001 Nachzahlung Zweckverbandsumlage 0,00 277.000,00<br />
531 3002 Ausgleichszahlung für Leistungen der DB 164.000,00 164.000,00<br />
531 3003 Umlage Eigenaufwand Zweckverband 5.825,00 5.720,00<br />
531 3005 Finanzierung BVR GmbH 266.993,00 274.382,00<br />
531 3006 Eigenaufwand VRR AöR 100.100,00 110.100,00<br />
Ausgleichs- und Zinszahlungen 0,00 0,00<br />
Summe 3.375.015,21 4.004.229,68<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
*) Zweckverbandsumlage brutto 3.923.000,00 4.128.000,00<br />
Kürzungsbeträge gem. § 19 (7) der Zweckverbandssatzung<br />
1.084.902,79 954.972,31<br />
Nettoverbandsumlage 2.838.097,21 3.173.027,69
- 214 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 215 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
19. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Hans-Böckler-Straße 60<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Stammkapital 2.300.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.300.000,00 100<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Der Gegenstand der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung ist in § 1 der Betriebssatzung wie<br />
folgt geführt:<br />
1. Der Sport- und Bäderbetrieb der Stadt <strong>Bottrop</strong> wird als eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften, der Allgemeine Dienstanweisung für die<br />
Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und Anstalten des öffentlichen<br />
Rechts geführt.<br />
2. Zweck der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung einschließlich etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe<br />
ist der Betrieb der in der Anlage 1 aufgeführten Sportanlagen und Bäder und aller<br />
damit verbundenen Tätigkeiten.<br />
3. Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb kann alle seinen Betriebszweck fördernden oder<br />
ihn wirtschaftlich berührenden Geschäfte entsprechend den Bestimmungen der Betriebssatzung<br />
betreiben.<br />
4. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung ist auch zum Erwerb von Beteiligungen berechtigt.
- 216 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Betriebsleitung:<br />
Gert Kießlich<br />
Stellvertreter: Karl Weiß<br />
B. Betriebsausschuss:<br />
ordentliche Mitglieder bis 17.11.2009 ordentliche Mitglieder ab 17.11.2009<br />
Ratsherr Michael Gerdes, Vorsitzender Ratsherr Dartsch<br />
Ratsfrau Lore Jacobi, stellv. Vorsitzende Ratsfrau Kamyczek<br />
Ratsherr Berthold Birkner Ratsherr Koch<br />
Ratsherr Rudi Dartsch Ratsherr Lehr<br />
Ratsherr Udo Eisberg Ratsherr Nowroth<br />
Ratsfrau Gaby Günther Ratsherr Schajor<br />
Ratsherr Werner Kamratowski Ratsherr van Fürden<br />
Ratsherr Jürgen Koch Sachk. Bürger Kobus<br />
Ratsherr Klaus Todt Sachk. Bürger Naujock<br />
Sachk. Bürger Brüggemann Sachk. Bürger Michalski<br />
Sachk. Bürger Kobus Ratsfrau Jakobi<br />
Sachk. Bürger Schäfers Ratsherr Hirschfelder, B.<br />
Ratsherr Ferdinand Butenweg Ratsherr Hürter<br />
Ratsherr Bastian Hirschfelder Sachk. Bürger Beckers<br />
Ratsherr Bernd Hohaus Sachk. Bürger Duwe<br />
Ratsherr Dieter Schulte Sachk. Bürger Busch<br />
Sachk. Bürger Bembenek Ratsherr Butenweg<br />
Sachk. Bürger Borges Ratsherr Dobrindt<br />
Sachk. Bürger Schmidt Ratsherr Gerber<br />
Sachk. Bürgerin Wehren Sachk. Bürgerin Fraas<br />
Ratsherr Klaus Dobrindt Sachk. Bürgerin Theis<br />
Sachk. Bürger S. Köllner Sachk. Bürger Schumacher<br />
Sachk. Bürger Nowaczek Ratsherr Arndt<br />
Herr Jörg Opiolka Herr Ochojski<br />
Herr Fritz Gutzeit Frau Holtkötter<br />
Herr Dettke Herr Opiolka<br />
Bis zum 17.11.2009<br />
Daneben gehören dem Werksausschuss ab dem 11. Mai 2001 aufgrund des o. a.<br />
Ratsbeschlusses als beratendes Mitglied (ohne Stimmrecht) für den Stadtsportbund<br />
an: Sachk. Bürger Heinz Lehrmann<br />
Ab dem 17.11.2009<br />
Stimmberechtigtes Mitglied des <strong>Bottrop</strong>er Sportbundes: Herr Brüggemann<br />
Beratendes Mitglied: Sachk. Bürger Urban<br />
Für alle Ausschussmitglieder waren ordnungsgemäß Stellvertreter gewählt.
- 217 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BETRIEBSLEITBILD UND LEISTUNGSPROGRAMM<br />
A. Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />
Das Geschäftsjahr 2009 schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2.120,431,76 € ab. Der<br />
vom Rat der Stadt beschlossene Wirtschaftsplan sah Ausgleichszahlungen in Höhe von<br />
3.614.900 € vor.<br />
Die erhebliche Abweichung vom Wirtschaftsplan ist im Wesentlichen auf die erfolgte Zuschreibung<br />
(Wertverbesserung) der in den BSBB eingelegten RWE-Aktien im Rahmen des<br />
Optionsgeschäftes eingetreten. Insgesamt betrug die Zuschreibung 1.720.000 €.<br />
Ohne die vorgenannte Zuschreibung wäre ein Jahresverlust in Höhe von 3.840.431,76 €<br />
entstanden. Somit ist eine Ergebnisverschlechterung und damit eine Unterdeckung durch<br />
die Stadt in Höhe von 225.531,76 € eingetreten. Dies aber im Wesentlichen dadurch, dass<br />
für zu erwartende Nachzahlungen von Umsatzsteuern eine Rückstellung in Höhe von<br />
300.000 € gebildet worden ist. Zum Ausgleich dieser Unterdeckung sollte die Zuschreibung<br />
auf Aktien verwendet werden, so dass der verbleibende Betrag in Höhe von 1.494.468,24 €<br />
auf den Verlustvortrag aus 2008 angerechnet werden könnte. Dieser Verlustvortrag würde<br />
danach noch 3.665.531,76 € betragen und sollte auf neue Rechnung vorgetragen werden.<br />
Der Jahresverlust im Jahr 2009 wäre somit ausgeglichen.<br />
Im Berichtszeitraum konnte der Neubau der Sportanlage Arenberg-Fortsetzung und der<br />
Umbau des Funktionsgebäudes des Jahnstadions abgeschlossen werden.<br />
Der im Jahr 2009 begonnene Neubau der Sportplätze auf der Sportanlage Jacobi konnte im<br />
August <strong>2010</strong> abgeschlossen werden. Das Funktionsgebäude dieser Sportanlage geht seiner<br />
Fertigstellung entgegen.<br />
B. Darstellung der Lage des Eigenbetriebes<br />
I. Vermögenslage<br />
Die Spielflächen und das Funktionsgebäude auf der Anlage Arenberg-Fortsetzung werden<br />
seit Juni 2009 genutzt. Hier wurden insgesamt 1.746.631 € investiert.<br />
Der Neu- und Umbau des Funktionsgebäudes des Jahnstadions erforderte Mittel in Höhe<br />
von insgesamt 305.623 €.<br />
Die im Umlaufvermögen geführten RWE Stammaktien wurden zum 31.12.2009 neu bewertet.<br />
Bei einem Wert von 68 € je Aktie ist der Wert auf 27.200.000 € gestiegen (+ 1.720.000<br />
€). Dieser Ertrag aus der Zuschreibung der Wertpapiere soll den auf das Jahr 2009 vorgetragenen<br />
Verlust aus 2008 in Höhe von 5.160.000 € verringern.<br />
II. Ertragslage<br />
Das Jahresergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wäre um rund 110.000 € besser<br />
ausgefallen, als dies im Wirtschaftsplan 2008 vorgesehen war. Eine im Jahr <strong>2010</strong> begonnene<br />
Betriebsprüfung der Finanzverwaltung für die Jahre 2004 bis 2008 führte jedoch dazu,<br />
dass eine Nachforderung von Umsatzsteuern in Höhe von ca. 300.000 € zu erwarten ist.<br />
Hierfür wurde ergebniswirksam eine Rückstellung gebildet, wodurch der Wirtschaftsplanansatz<br />
nicht einzuhalten war.
- 218 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Umsatzerlöse<br />
Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zu 2008 um rund 110.000 € gestiegen und lagen damit<br />
um rund 25.000 € über dem Planansatz. Dies lag im Wesentlichen an der Inbetriebnahme<br />
des Hallenbades im Sportpark im November 2008. Eine erneut nur mäßige Freibadesaison<br />
verhinderte eine weitere Verbesserung des Ergebnisses. Die im August 2009 erfolgte<br />
Schließung des Hallenbades Kirchhellen war hingegen bereits in der Ertragsplanung berücksichtigt<br />
worden.<br />
Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen wurde der Wirtschaftsplanansatz erheblich überschritten,<br />
da die Zuschreibungen (Wertverbesserungen) aus dem Aktiengeschäft bei Aufstellung<br />
des Wirtschaftsplanes nicht berücksichtigt worden waren. Ebenso war nicht absehbar,<br />
dass eine erfolgte Betriebsprüfung der Finanzverwaltung zum Ergebnis hatte, dass der<br />
BSBB durch die entgeltfreie Überlassung der Sportanlagen an Schüler und Jugendliche eine<br />
unentgeltliche Wertabgabe von über 400.000 € nach buchen musste.<br />
Es sind deutlich höhere Erlöse aus Beteiligungen gezahlt worden, als dies nach dem Wirtschaftsplan<br />
vorgesehen war. In Folge dessen hat der Fachbereich Finanzen die Verlustausgleichszahlungen<br />
gekürzt.<br />
Aufwendungen<br />
Die Energiekosten haben sich wie erwartet gegenüber dem Jahr 2008 um ca. 127.000 €<br />
(22 %) erhöht und lagen damit ca. 44.000 € über den Planansätzen. Die Kostenerhöhungen<br />
sind auf die Neuzugänge (Hallenbad im Sportpark, Arenberg-Fortsetzung, Funktionsgebäude<br />
Jahnstadion) des Jahres 2009 zurückzuführen.<br />
Der Ansatz bei den Instandhaltungskosten konnte um rund 35.000 € unterschritten werden.<br />
Der Personalaufwand erreichte nicht die im Wirtschaftsplan vorgesehene Höhe. Dies lag im<br />
Wesentlichen daran, dass weniger Saison- und Aushilfskräfte im Freibad eingesetzt werden<br />
mussten und durch die Schließung des Hallenbades Kirchhellen im August 2009 Personal<br />
aus diesem Bad auch in anderen Bädern eingesetzt werden konnte.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen wegen der nicht geplanten Anpassung der<br />
unentgeltlichen Wertabgabe (504.000 €) und der Berücksichtigung einer zu erwartenden<br />
Steuernachzahlung nach der durchgeführten Betriebsprüfung (300.000 €) mit ca. 616.000 €<br />
über dem Wirtschaftsplanansatz, obwohl bei Einzelansätzen Verbesserungen erzielt worden<br />
sind.<br />
III. Finanzlage<br />
Auf die erwarteten Verluste hat die Stadt dem Eigenbetrieb monatliche Abschlagszahlungen<br />
geleistet. Höhere Beteiligungserlöse führten zu Kürzungen dieser Zahlungen durch den<br />
Fachbereich Finanzen.<br />
Das Geschäftskonto des BSBB, das beim Fachbereich Finanzen als Sonderkonto geführt<br />
wird, wies zum Jahresende einen Fehlbestand in Höhe von 312.811,40 € aus. Dies hängt mit<br />
Zahlungen aus der Investitionstätigkeit zusammen.<br />
Die Sportanlage Arenberg-Fortsetzung und der Umbau des Funktionsgebäudes im Jahnstadion<br />
konnten im Jahr 2009 fertig gestellt werden. Der Haushaltsansatz für die Sportanlage<br />
Arenberg-Fortsetzung musste nicht voll ausgeschöpft werden. Der Planansatz für das Funktionsgebäude<br />
im Jahnstadion wurde unwesentlich überschritten.
- 219 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
C. Hinweise auf Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb wird auch in der Zukunft auf die Verlustausgleichszahlungen<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> angewiesen sein. Es ist nicht zu erwarten, dass die eigenen<br />
Erträge und die Erlöse aus eingelegten Beteiligungen an Unternehmen allein zu einem ausgeglichenen<br />
Ergebnis führen werden. Dies liegt an der satzungsmäßigen Aufgabenerfüllung<br />
des Betriebes. Zur weiteren Verbesserung der Einnahmesituation sollte regelmäßig geprüft<br />
werden, ob eine Anpassung der Höhe der Entgelte für die Benutzung der Bäder und der<br />
Sportanlagen vorzunehmen ist. Die Gemeindeprüfungsanstalt hat in einem Bericht im Rahmen<br />
eines Städtevergleichs Empfehlungen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Bäder<br />
gegeben. Die Betriebsleitung hat sich hiermit auseinander gesetzt und den Betriebsausschuss<br />
unterrichtet. Nach Ansicht der Betriebsleitung können in <strong>Bottrop</strong> nur wenige der<br />
Empfehlungen umgesetzt werden. Nach der erfolgten Betriebsprüfung der Finanzverwaltung<br />
würde eine weitere entgeltfreie Überlassung der Sportanlagen an jugendliche Vereinssportler<br />
zu einer erheblichen steuerlichen Belastung für den BSBB führen. Diese Nachteile können<br />
zukünftig nur durch die Einführung der Entgeltpflicht für diesen Nutzerkreis ausgeglichen<br />
werden.<br />
Wesentliche Ausgabepositionen sind die Personal- und Energiekosten.<br />
Nachdem die Energiekosten zumindest vorübergehend nicht weiter angestiegen sind, zeichnen<br />
sich nunmehr, auch durch gesetzliche Regelungen, weitere Steigerungen ab.<br />
Der Betrieb der Bäder und Sportanlagen verursacht durch die Erwärmung von Becken- und<br />
Duschwasser und das Beheizen von Räumlichkeiten einen enormen Energieverbrauch. Die<br />
weitere Entwicklung der Rohstoffpreise am Weltmarkt ist schwer vorhersehbar. Um über ein<br />
wirksames Steuerungselement zu verfügen, wurde ein Energiecontrolling eingerichtet. Durch<br />
den Neubau des Hallenbades im Sportpark und der Sportanlage Arenberg-Fortsetzung sowie<br />
der Sanierung der Heizungsanlagen in den Sportanlagen Batenbrock, Rheinbaben, an<br />
der Neustraße und der Sanierung des Hallenbades Kirchhellen wird sich die Energiebilanz<br />
weiter verbessern. Gleiches gilt für die Verlagerung der Sportanlage an der Kettelerstraße<br />
auf das Jacobigelände.<br />
Die Personalausgaben liegen rund 120.000 € (= 5 %) unter dem Planansatz des Wirtschaftsplanes.<br />
Hier wirkt sich aus, dass im Freibad wegen der schlechten Wetterlage nur<br />
wenig Aushilfspersonal eingesetzt werden musste. Erst mit Fertigstellung der Sanierung des<br />
Hallenbades Kirchhellen werden ab dem Jahr 2011 wieder die vollen Personalkosten anfallen.<br />
Dies war wegen der regelmäßigen Schließung eines der Hallenbäder seit dem Jahr<br />
2005 nicht mehr der Fall.<br />
Die in den BSBB eingelegten Beteiligungen tragen wesentlich zu Verlustabdeckung bei Unterjährige<br />
Erhöhungen wurden allerdings durch Kürzungen der städtischen Ausgleichszahlungen<br />
verrechnet. Einer Empfehlung des Betriebsausschusses zufolge sollten höhere Ausschüttungen<br />
vorerst im BSBB verbleiben, um z. B. auf neue Rechnung vorgetragene Verluste<br />
auszugleichen. Dies ist bisher nicht geschehen.<br />
Ein weiteres Risiko für die Vermögens- und Ertragssituation des BSBB stellen die eingelegten<br />
RWE-Aktien dar. Diese wurden zum 31.12.2009 neu bewertet. Der hieraus resultierende<br />
Ertrag in Höhe von 1.720.000 € führte zu einer Verbesserung des Ergebnisses. Wegen des<br />
niedrigen Kurses nach Ablauf der Vertragsfrist hat die WestLB von der Ausübung ihrer Option<br />
zum Kauf der Aktien keinen Gebrauch gemacht. Nach aktuellem Stand wird eine Neubewertung<br />
zum Jahresende <strong>2010</strong> zu einer erneuten Ergebnisbelastung führen.
- 220 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
D. Sonstige Angaben<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres<br />
1. Bau eines Kunstrasenspielfeldes, eines Tennenplatzes und eines Funktionsgebäudes<br />
auf der Sportanlage Jacobi<br />
Das neue Kunstrasenspielfeld und der Tennenplatz konnten im September <strong>2010</strong> in Betrieb<br />
genommen werden. Das Funktionsgebäude ist soweit fertig gestellt, dass die Innenarbeiten<br />
unabhängig vom Wetter zu Ende geführt werden können. Die Herstellungskosten werden<br />
den Planansatz nicht überschreiten.<br />
Der Sportplatz an der Kettelerstraße kann im Anschluss an den erfolgten Neubau einer anderen<br />
Verwendung zugeführt werden. Hiermit verbunden sind Erlöse aus der Veräußerung<br />
des Grundstücks.<br />
2. Sanierung des Hallenbades Kirchhellen<br />
Mit der Sanierung dieser Maßnahme ist am 03. August 2009 begonnen worden. Die Finanzierung<br />
erfolgt entgegen der ursprünglichen Veranschlagung im Wirtschaftsplan nunmehr<br />
aus Mitteln des Konjunkturprogramms II. Dies hat positive Auswirkungen auf den Schuldendienst<br />
und die Zinsaufwendungen. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme wird im November<br />
<strong>2010</strong> gerechnet.<br />
3. Umwandlung eines Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz<br />
Als nächste der in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehenen Maßnahmen soll ein<br />
Tennenplatz einen Kunstrasenbelag erhalten. Der Betriebsausschuss soll in der letzten Sitzung<br />
dieses Jahres im Dezember festlegen, welcher Sportplatz umgewandelt werden soll.
- 221 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 247.500,48 241.629,31 213.025,62 212.136,18 324.560,27<br />
Sonstige Zinsen und Erträge 18.695,41 2.237,24 22.911,33 23.618,21 486,19<br />
Auflösung<br />
Investitionskostenzuschuss<br />
87.923,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sonstige betriebliche Erträge 66.459,73 110.932,14 222.536,49 294.240,85 2.200.308,57<br />
Erträge aus Beteiligungen 247.766,97 122.444,54 99.206,20 165.516,60 133.885,22<br />
Erträge aus anderen<br />
Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens<br />
1.573.742,33 2.128.912,48 1.603.831,63 2.760.403,37 2.065.323,00<br />
Außerordentliche Erträge 34.442,08 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 2.276.530,00 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.199.615,64 1.258.117,50 1.070.644,40 1.177.903,54 1.394.395,30<br />
Personalaufwand 2.069.002,46 2.183.939,87 2.107.054,41 2.133.138,96 2.149.341,79<br />
Abschreibungen 510.404,00 596.688,00 422.578,50 5.625.963,83 704.979,50<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 907.731,79 965.270,21 913.426,73 1.047.209,48 1.820.612,76<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
816.974,53 832.057,61 812.332,89 794.557,20 774.729,74<br />
Steuern 1.639,79 1.738,75 10.231,51 1.684,67 935,92<br />
Außerordentliche<br />
Aufwendungen<br />
Position<br />
Position<br />
11,84 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 5.505.380,05 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.276.530,00 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25<br />
./. Aufwendungen 5.505.380,05 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
Nachrichtlich:<br />
Behandlung des Jahresverlustes<br />
Abschlagszahlung auf Verlustausgleich aus<br />
dem Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
-3.228.850,05 -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
2.501.000,00 3.614.900,00<br />
zuviel gezahlter Betriebskostenzuschuss 320.625,98 *) 1.494.468,24 **)<br />
*) Der zuviel gezahlte Betriebskostenzuschuss wird der Stadt <strong>Bottrop</strong> erstattet. Nicht ausgeglichen wurde der Verlust<br />
durch Abschreibung der Wertpapiere (= 5.160.000,00 EUR). Ohne diese Abschreibung, die auf neue Rechnung vorgetragen<br />
wird, ist ein Verlust in Höhe von 2.164.542,47 EUR entstanden. Demnach ist eine Überzahlung in Höhe<br />
von 336.457,53 EUR erfolgt. Hieraus wird ein Teilbetrag in Höhe von 15.831,55 EUR zur Deckung des Verlustvortrages<br />
aus dem Jahr 2007 entnommen.<br />
**) Die Überzahlung des Verlustausgleiches in Höhe von 1.494.468,24 EUR wird zum teilweisen Ausgleich des 2009<br />
vorgetragenen Verlustes aus der Neubewertung der RWE-Aktien in Höhe von 5.160.000,00 EUR verwendet. Der<br />
verbleibende Verlustvortrag in Höhe von 3.665.531,76 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
- 222 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
157,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />
Sachanlagevermögen 12.663.835,70 13.000.839,32 11.930.122,50 17.909.091,16 18.602.119,31<br />
Finanzanlagen 21.253.698,13 21.253.698,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13<br />
Anlagevermögen 33.917.690,83 34.254.539,45 33.197.082,63 39.176.051,29 39.869.079,44<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
735.130,63 1.229.929,20 472.833,87 2.892.056,90 3.299.897,85<br />
Wertpapiere 0,00 0,00 30.640.000,00 25.480.000,00 27.200.000,00<br />
Flüssige Mittel 3.130,00 4.660,00 2.807.909,91 5.780,00 4.483,50<br />
Umlaufvermögen 738.260,63 1.234.589,20 33.920.743,78 28.377.836,90 30.504.381,35<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 17.968,27 19.254,40 22.794,30 29.307,86<br />
Summe Aktiva 34.655.951,46 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65<br />
gezeichnetes Kapital 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00<br />
Rücklagen 11.928.390,09 11.686.567,94 44.098.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 -195.174,38 -15.831,55 -5.160.000,10<br />
Investitionszuschuss 1.292.673,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Jahresfehlbetrag -3.228.851,05 -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76<br />
Eigenkapital 12.292.212,04 10.754.911,71 43.028.414,54 39.429.972,07 39.489.914,23<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
3.274.000,00 4.552.409,10 5.341.253,60 4.788.079,43 6.681.895,97<br />
Rückstellungen 314.221,38 343.995,99 563.564,91 599.058,15 806.230,18<br />
Verbindlichkeiten 18.775.518,04 19.855.780,12 18.203.847,76 22.759.572,84 23.424.728,27<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 34.655.951,46 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65
- 223 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzlage (Kapitalflussrechnung)<br />
Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />
Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />
Kapitalflussrechnung mit entsprechendem Vorjahresausweis erstellt:<br />
KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />
2009 2008<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresfehlbetrag -2.120,4 -7.324,5<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 856,1 541,6<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens -1.720,0 5.160,0<br />
+ Zunahme der Rückstellungen<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
207,1 35,6<br />
- Anlagevermögens<br />
Ab-/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
0,0 0,0<br />
+/- Finanzierungstätigkeit)<br />
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
-414,4 -2.422,7<br />
-/+ Finanzierungstätigkeit) 887,9 4.768,6<br />
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -2.303,7 758,6<br />
+ Einzahlungen für Abgänge des Sachanlagevermögen 0,0 0,0<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.549,1 -6.520,5<br />
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -1.549,1 -6.520,5<br />
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0,0 372,0<br />
+ Einzahlung Betriebskostenzuschüsse 3.614,9 2.501,0<br />
+ Einzahlung Investitionszuschuss 931,0 375,5<br />
- Rückzahlung Verlustausgleich Vorjahr -320,7 0,0<br />
- Auflösung Investitionszuschuss -151,1 -75,6<br />
+ Einzahlungen aus Bankdarlehen -222,6 -213,1<br />
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 3.851,5 2.959,8<br />
+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1,3 -2.802,1<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 5,8 2.807,9<br />
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4,5 5,8<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb beschäftigte im Jahr 2009 46 Mitarbeiter/innen.
- 224 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 35,47 30,29 64,09 58,35 56,09<br />
Fremdkapitalquote 64,53 69,71 35,91 41,65 43,91<br />
Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital 36,24 31,40 129,62 100,65 99,05<br />
Kassenmittelintensität 0,01 0,01 4,18 0,009 0,006<br />
Eigenkapital-Rentabilität gem. § 109 (2) GO NRW 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 08.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
448 5000 Ersatz von Sach- und<br />
Verwaltungskosten<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 08.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
251.904,00 270.456,00<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5001 Verlustabdeckung 2.501.000,00 3.614.900,00
- 225 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
20. Revierpark Vonderort GmbH<br />
<strong>Bottrop</strong>er Straße 322<br />
46117 Oberhausen-Osterfeld<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 41.000,00EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.250,00 25<br />
Stadt Oberhausen 10.250,00 25<br />
Regionalverband Ruhr (RVR), Essen 20.500,00 50<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />
der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes.<br />
Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht durch den Betrieb des öffentlichen<br />
Badbereichs für das Jedermannschwimmen und der Eislaufhalle für die Sport- und Gesundheitsförderung,<br />
verschiedene Kursangebote, Programm- und Veranstaltungsangebote in den<br />
Einrichtungen der Gesellschaft sowie die Bereitstellung der Spiel- und Sportflächen.<br />
Die Gesellschaft hat die Aufgabe, den Revierpark mit allen seinen Anlagen zu errichten,<br />
auszustatten, zu betreiben und zu unterhalten. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />
anderer Unternehmen bedienen, sich an anderen Unternehmen beteiligen oder solche Unternehmen<br />
erwerben, errichten oder pachten.<br />
Die Gesellschaft ist berechtigt, Teile der Grundstücke in Pacht oder einem sonstigen<br />
Rechtsverhältnis an Dritte zu vergeben, soweit dies im Einklang mit Absatz 1 und dem Programm<br />
für den Revierpark geschieht.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Revierpark Vonderort GmbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 226 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Walter Wagner, Stadt Oberhausen<br />
Hans-Christian Geise, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Karl-Heinrich Lindemann, Regionalverband Ruhr – RVR<br />
B. Verwaltungsrat: 12 Mitglieder<br />
Rainer Marschan, Vorsitzender, RVR<br />
Jutta Pfingsten, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Uwe Kutzner, RVR<br />
Guntram Großenbrink, Stadt Oberhausen<br />
Willi Tönsgerlemann, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Frau Dr. Hubbert, RVR<br />
Peter Klunk, Stadt Oberhausen<br />
Walter Paßgang, Stadt Oberhausen<br />
Bernd Tischler, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.<strong>2010</strong>)<br />
Norbert Höving (ab 18.05.<strong>2010</strong>)<br />
Gabriele Partenheimer, RVR<br />
Karlheinz Hagenbuck, RVR<br />
Joachim Fischer, RVR<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Jochem von der Heide, RVR<br />
Dr. Klemens Kreul, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Reinhard Frind, Stadt Oberhausen
- 227 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND LEISTUNGS-<br />
PROGRAMM<br />
Lagebericht 2009<br />
Der Geschäftsverlauf der Revierpark Vonderort GmbH war nicht befriedigend.<br />
Einnahmen in Höhe von 1.985 T€ (Vorjahr 2.044 T€) standen Ausgaben in Höhe von 3.141 T€<br />
(Vorjahr 3.122 T€) gegenüber.<br />
Der Zuschussbedarf beläuft sich somit auf 1.156 T€. Dies entspricht einem Kostendeckungs-<br />
grad von 63,2 % (Vorjahr 65,5 %).<br />
Die Gesellschafter haben einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 714 T€ gezahlt; 691 T€<br />
wurden der Rücklage entnommen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr sind folgende Veränderungen festzustellen:<br />
Gesamteinnahmen<br />
Bei den Gesamteinnahmen war ein Rückgang um 59 T€ (2,9 %) von 2.044 T€ auf 1.985 T€ zu<br />
verzeichnen.<br />
Den Umsatzeinbußen in den Bereichen<br />
Solbad 175 T€ 16,6 %<br />
Freibad 15 T€ 19,6 %<br />
Sauna 52 T€ 9,9 %<br />
stehen Erlöse aus dem Verkauf eines Grundstücks in Höhe von 228 T€ gegenüber.<br />
Die Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr sind darauf zurückzuführen, dass in der Baupha-<br />
se des Saunagartenausbaus das Außenschwimmbecken fast 5 Monate nicht zur Verfügung<br />
stand und die Eintrittspreise seit Juni 2009 für Solbad und Sauna gesenkt wurden. Ansonsten<br />
sind die Umsatzrückgänge auf die rückläufige Attraktivität und die weiterhin allgemeine kon-<br />
junkturelle Lage zurückzuführen. Durch die Beteiligung an der RuhrTOPCard ist eine in der<br />
Größenordnung des Budgets Öffentlichkeitsarbeit anfallende Quersubventionierung entstan-<br />
den. Die Maßnahme lief Ende des Jahres 2009 aus.
- 228 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gesamtausgaben<br />
Bei den Gesamtausgaben war ein Anstieg um 18 T€ ( 0,6 % ) von 3.122 T€ auf 3.141 T€ zu<br />
verzeichnen.<br />
Von den Gesamtkosten in Höhe von 3.141 T€ entfallen<br />
1.480 T€ = 47,1 % auf Personalkosten (Vorjahr: 1.442 T€ = 46,2 %)<br />
647 T€ = 20,6 % auf Energiekosten (incl. Frisch- und Abwasser) Vorjahr 750 T€ = 24,00 %)<br />
207 T€ = 6,6 % auf Instandhaltungen (Vorjahr: 235 T€ = 7,5 %)<br />
Die Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4 T€ auf<br />
113 T€ = 3,6 % der Gesamtkosten.<br />
Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Personalkosten eine Reduktion um 38 T€ festzustellen. Die<br />
Energiekosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 103 T€. Ursache hierfür ist der<br />
eingeschränkte Saunabetrieb, bedingt durch den Umbau der Saunalandschaft.<br />
Die Instandhaltungskosten reduzierten sich um 28 T€.<br />
Im Jahresdurchschnitt wurden 27 Vollzeitkräfte, 70 Teilzeitkräfte und 2 Auszubildende beschäf-<br />
tigt. Zu berücksichtigen sind weiter die Rückstellungen für Altersteilzeit von 2 Mitarbeiter/innen<br />
der GmbH und notwendige Urlaubsrückstellung als eigenständiger Kostenblock.<br />
Seitens des Gesellschafters RVR bestand die Vorgabe, die Zuschüsse der Gesellschafter für<br />
2009 auf den Stand von 2007 zu belassen. In der Gesellschafterversammlung vom 27.03.2009<br />
wurde der Wirtschafts- und Betriebsplan 2009 verabschiedet.<br />
Nach Auffassung der Gesellschaft ist eine zeitnahe Umsetzung des geplanten Ausbaus der<br />
Saunalandschaft erforderlich, damit sie in Zukunft wettbewerbsfähig sein kann.<br />
Voraussichtliche Entwicklung<br />
Durch den Ausbau der Saunaanlage bekommt die Revierpark Vonderort GmbH eine Attraktivi-<br />
tätssteigerung. die den Bestand der Anlage sichern kann. Weitere Optimierungen im Bereich<br />
der Energieeffizienz werden angestrebt, um kurzfristig, mittelfristig und langfristig Kosten zu<br />
senken.
- 229 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 2.339.038,84 2.230.321,69 1.873.635,81 1.950.333,49 1.673.069,00<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 16.826,57 31.317,81 51.041,91 47.099,44 11.030,06<br />
Sonstige betriebliche Erträge 905.977,16 838.961,65 730.273,92 738.431,97 1.015.029,41<br />
Erträge 3.261.842,57 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.111.737,90 1.160.740,57 1.124.662,57 1.224.157,77 1.100.293,71<br />
Personalaufwand 1.647.882,25 1.558.102,70 1.445.379,99 1.442.280,95 1.480.088,10<br />
Abschreibungen 315.805,82 300.587,31 278.124,22 247.194,57 248.732,31<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 329.181,61 361.063,90 439.418,48 440.959,06 475.113,98<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.247,27 214,89 0,00 1.574,80 14.770,66<br />
Steuern 4.885,89 4.505,12 17.405,24 13.550,24 70.961,28<br />
Aufwendungen 3.413.740,74 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 3.261.842,57 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47<br />
./. Aufwendungen 3.413.740,74 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04<br />
= Jahresfehlbetrag -151.898,17 -284.613,34 -650.038,86 -633.852,49 -690.831,57<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 315.805,82 300.587,31 650.038,86 633.852,49 690.831,57<br />
Einstellung in die Kapitalrücklagen 163.907,65 15.973,97 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in zweckgebundene<br />
Rücklage/Gewinnrücklage<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 230 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 887,00 167,50 3.309,00 1.991,50 2.640,00<br />
Sachanlagevermögen 3.049.441,26 2.792.307,76 2.612.235,92 2.397.581,60 3.310.163,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 3.050.328,26 2.792.475,26 2.615.544,92 2.399.573,10 3.312.803,00<br />
Vorräte 35.837,57 24.057,22 33.039,81 29.489,02 34.449,21<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 44.500,83 118.361,42 113.717,79 131.229,53 239.821,73<br />
Flüssige Mittel 1.159.603,37 1.411.739,18 1.305.101,62 1.130.906,60 554.823,02<br />
Umlaufvermögen 1.239.941,77 1.554.157,82 1.451.859,22 1.291.625,15 829.093,96<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 3.461,05 3.423,67 3.439,92 4.018,26 3.189,92<br />
Summe Aktiva 4.293.731,08 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88<br />
gezeichnetes Kapital 40.903,36 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00<br />
Rücklagen 3.609.168,14 3.712.114,80 3.377.885,94 3.044.623,45 2.744.421,88<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 3.650.071,50 3.753.114,80 3.418.885,94 3.085.623,45 2.785.421,88<br />
Rückstellungen 100.369,52 112.776,03 152.197,17 123.887,17 226.210,17<br />
Verbindlichkeiten 541.830,46 482.997,85 498.550,87 484.588,25 1.132.295,17<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 1.459,61 1.168,07 1.210,08 1.117,64 1.159,66<br />
Summe Passiva 4.293.731,09 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
27 Vollzeitkräfte<br />
70 Teilzeitkräfte<br />
2 Auszubildende<br />
99
- 231 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Jahres-Cashflow-Ermittlung<br />
stellt sich anhand einer Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung des Mittelzuflusses/abflusses<br />
wie folgt dar:<br />
2009 2008<br />
T€ T€<br />
Jahresfehlbetrag vor Gesellschafterzuschüssen -1.405 -1.325<br />
Ab-/Zuschreibungen auf Anlagevermögen 249 247<br />
Jahres-Cashflow nach DVFA/SG -1.156 -1.078<br />
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 102 -28<br />
Gewinn/Verlust Vermögensabgang -228 -5<br />
Veränderung der Vorräte -5 4<br />
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 -17<br />
Veränderung der Forderungen gegenüber Gesellschafter 1 0<br />
Veränderung sonstiger Vermögensgegenstände, ARAP -112 -1<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen 98 -36<br />
Veränderunh der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 1 8<br />
Veränderung sonstige Verbindlichkeiten, PRAP -51 14<br />
Mittelabluss aus laufender Geschäftstätigkeit -1.347 -1.139<br />
Einzahlungen aus Vermögensabgängen 228 28<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -1.162 -59<br />
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -934 -31<br />
Zuschüsse der Gesellschafter<br />
- Investitionskostenzuschüsse 391 301<br />
- Betriebskostenzuschüsse 714 691<br />
Aufnahme von Krediten<br />
- Aufnahme langfristiger Kredite 600 0<br />
- Tilgung von Darlehen 0 0<br />
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 1.705 992<br />
Veränderungen des Finanzmittelbestandes -576 -174<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1.131 1.305<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 555 1.131
- 232 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 85,01 86,28 83,98 83,50 67,20<br />
Fremdkapitalquote 14,99 13,72 16,02 16,50 32,80<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
119,66 134,40 130,71 128,59 84,08<br />
Kassenmittelintensität 27,01 32,45 32,06 30,60 13,39<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Die Gesellschafterzuschüsse werden als Betriebskosten – bzw. Investitionskostenzuschuss<br />
– von den drei Gesellschaftern im Verhältnis 50 % RVR, 30 % Stadt Oberhausen<br />
und 20 % Stadt <strong>Bottrop</strong> getragen. Ab 2002 erfolgt nur ein Betriebskostenzuschuss, da Investitionen<br />
aus liquiden Mitteln der Gesellschaft getätigt werden.<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 13.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5315001 Betriebsaufwand für den Revierpark<br />
Vonderort<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
198.400,00 198.400,00<br />
Summe 198.400,00 198.400,00
- 233 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
21. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />
A. Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG<br />
Am Fernmeldeamt 29<br />
45145 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Kommanditeinlage: 100.000,00 EUR<br />
Komplementärin: Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />
- ohne Kapitaleinlage -<br />
Kommanditisten: EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 710,00 0,71<br />
Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 75.000,00 75,00<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 19.000,00 19,00<br />
Rechtsanwalt Peter Fiele - Treuhänder 5.290,00 5,29<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus dem<br />
Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben:<br />
� Die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen technischen<br />
Einrichtungen beschaffen und dem Vertragspartner zur Verfügung zu stellen.<br />
� Dem Vertragspartner die zur Wahrnehmung seiner gesetzlichen und durch Vereinbarung<br />
bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem Umfang zur Verfügung<br />
stellen.<br />
� Für den Vertragspartner den in § 24 Abs. 4 Satz 1 LRG NW genannten Gruppen Produktionshilfen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
� Hörfunkwerbung verbreiten.<br />
Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit Satz 1 unmittelbar oder mittelbar<br />
zusammenhängende Geschäfte.
- 234 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH & Co. KG<br />
wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt der Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio<br />
Emscher Lippe mbH durch ihre Geschäftsführer Hans Jürgen Weske und Ulrich Hölscher.<br />
Prokurist der Komplementärin ist Hans Jürgen Weske.<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Wilhelm Stratmann (bis 17.11.2009)<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Franz Ochmann (ab 17.11.2009)
- 235 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die Tätigkeit der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG erstreckt sich im<br />
Wesentlichen auf die Verbreitung von Hörfunkwerbung, die Zurverfügungstellung von Sende-<br />
und Produktionstechnik für die vertraglich gebundene Veranstaltergemeinschaft für die<br />
Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., sowie die Erstattung<br />
der durch die Veranstaltergemeinschaft verursachten Kosten. Die Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist nach dem Landesmediengesetz verpflichtet, die Sende-<br />
und Produktionstechnik für die Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen,<br />
Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V. zur Verfügung zu stellen und die dort verursachten<br />
Kosten zu übernehmen.<br />
Das Kerngeschäft der Betriebsgesellschaft ist die Vermarktung von Hörfunkwerbung im lizenzierten<br />
Sendegebiet der Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck,<br />
<strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., der Veranstalter des Lokalfunksenders „98.7 Radio<br />
Emscher-Lippe". Sie bedient sich hier der Dienstleistungen der Westfunk GmbH & Co.<br />
KG, die im eigenen Namen für fremde Rechnung mit qualifiziertem Verkaufs- und Marketingpersonal<br />
für die Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG im Sendegebiet<br />
tätig ist.<br />
radio NRW produziert und liefert täglich das Rahmenprogramm, das im Anschluss an die<br />
originär im Sender produzierten Lokalstunden auf der Frequenz von 98.7 Radio Emscher-<br />
Lippe gesendet wird. radio NRW lässt die Werbeminuten vor der jeweils vollen Stunde von<br />
der Radio Marketing Service GmbH, Hamburg, national vermarkten und bestreitet daraus<br />
die Produktion des Rahmenprogramms. Nach Abzug der Kosten werden, neben einer Gewinnabschöpfung<br />
durch die Gesellschafter in Höhe von 15 %, die Überschüsse nach einem<br />
Umlageschlüssel der erzielten Reichweiten der Lokalfunksender in NRW verteilt.<br />
Das Geschäftsjahr 2009 war von der im Vorjahr aufgetretenen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
geprägt. Zwar erhöhte sich der ifo-Geschäftsklima-Index seit dem Tiefstand im März 2009<br />
(Index: 82,2) bis Dezember 2009 auf 94,7 Punkte, blieb jedoch weiter deutlich unter den<br />
Indexwerten der Vorjahre (Indexwert 2000 = 100,0). Die geringe, jedoch stetige Verbesserung<br />
der Indexwerte lässt die Hoffnung auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds<br />
im Jahre <strong>2010</strong> zu, auch wenn ein endgültiges Ende der Wirtschaftskrise momentan nicht<br />
absehbar ist.<br />
Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember 2009 bei 8,2 %. Die Bundesagentur für Arbeit gibt<br />
an, das der „Arbeitsmarkt 2009 von der tiefsten Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik<br />
beeinflusst" wurde. Die Agentur für Arbeit führt die „vergleichsweisen moderaten Auswirkungen"<br />
vor allem auf die massive Nutzung der Kurzarbeit, der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumente, sowie einem sinkenden Kräfteangebot zurück.<br />
(Quelle: www.arbeitsagentur.de, Presse Info 001 vom 05.01.<strong>2010</strong>)<br />
Die Bundesregierung hat eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.<br />
So wurde ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, was unter anderem die sogenannte<br />
Abwrackprämie für Neuwagenkäufe beinhaltete. Für <strong>2010</strong> wurden Steuererleichterungen<br />
angekündigt und teilweise bereits beschlossen.
- 236 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Diese Entwicklung hat in 2009 auch Auswirkungen auf den bundesweiten Werbemarkt 2009.<br />
Die Bruttoumsätze verringerten sich im Dezember 2009 gegenüber dem Vorjahreswert um<br />
-0,2 %. Die Umsätze der Gattung Radio waren hier stabil und konnten um 1,6 % gesteigert<br />
werden, was zu einer Erhöhung des Marktanteils auf 6,3 % führte.<br />
(Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-Dezember 2009)<br />
Marktgerechte Angebote sowie die erfolgreiche „Verkaufsoffensive", bei der gezielt Neukunden<br />
angesprochen wurden, führten bei der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr 2009 zu<br />
Umsatzsteigerungen von 4,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Ertragslage<br />
Die Umsätze 2009 liegen mit 1.536 T€ um 67 T€ über dem Vorjahresumsatz.<br />
Radio NRW war 2009, neben dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, einem hohen Markdruck<br />
seitens des WDR ausgesetzt. Dieses führte dazu, dass die Überschussbeteiligungen<br />
für alle Betriebsgesellschaften zurück gegangen sind. Für die Berichtsgesellschaft wurden<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr 567 T€ ausgeschüttet (-59 T€). Diese negative Entwicklung<br />
konnte durch die gestiegene Reichweite des Senders „98.7 Radio Emscher-Lippe" abgemildert<br />
werden. Die durchschnittliche Stundenreichweite (Mo.-So.) lag mit 7,1 % (gern. E.M.A.<br />
NRW 2009 I) um 0,6 % über dem Vorjahreswert. Der Anteil bei den „Hörern gestern Montag<br />
- Freitag" verringerte sich - gem. E.M.A. NRW 2009 I - auf 24,4 % (Vorjahr: 26,0 %).<br />
Bei den Aufwendungen verringerten sich die Abschreibungen um 29 T€, die Reise-, Bewirtungs-<br />
und Werbekosten erhöhten sich um 31 T€.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um -69<br />
T€ verschlechtert und liegt im Geschäftsjahr 2009 bei 307 T€.<br />
Finanzlage<br />
Der Cashflow hat er sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.<br />
Die Gesellschaft finanziert sich über Einnahmen aus der Vermarktung von Werbezeiten und<br />
Sonderwerbeformen (inklusive Onlineangebote).<br />
Aufgrund der Einbeziehung in das inländische Cash-Pooling der WAZ Mediengruppe ist die<br />
Liquidität jederzeit gesichert, da die Gesellschaft von der allgemein bekannten Bonität der<br />
WAZ Mediengruppe profitiert.<br />
Vermögenslage<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2009 um 238 T€ und liegt zum Jahresabschluss<br />
bei 1.300 T€ (Vorjahr: 1.061 T€). Auf der Passivseite erhöhten sich die Rückstellungen<br />
um 52 T€ sowie die Verbindlichkeiten um 186 T€. Auf der Aktivseite reduzierte sich das<br />
Anlagevermögen um 45 T€, die Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen erhöhten<br />
sich um 266 T€.<br />
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme verringerte sich auf 6 %. Hierbei handelt<br />
es sich um Anlagevermögen für Produktions- und Sendetechnik, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
sowie Lizenzrechte im Wert von insgesamt 82 T€.<br />
Die nicht durch Vermögenseinlagen der Kommanditisten gedeckten Verlustanteile in Höhe<br />
von 113 T€ werden durch bedingt rückzahlbare Gesellschafterdarlehen gedeckt. Eine Überschuldung<br />
im insolvenzrechtlichen Sinne liegt daher nicht vor.
- 237 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />
Risiken<br />
Die Gesellschaft wird durch folgende Risiken beeinflusst:<br />
Markt- und Wettbewerbsrisiken<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird die anhaltende Wirtschaftskrise die Geschäftsentwicklung<br />
belasten. Es ist zu erwarten, das die Marketing-Budgets der Werbetreibenden auf dem Vorjahresniveau<br />
verbleiben.<br />
Aus diesem Grund wird auch die Betriebsgesellschaft weiter einem hohen Konkurrenzkampf<br />
der Mediengattungen untereinander und innerhalb der Gattung Radio ausgesetzt sein. Die<br />
lokalen privaten Radiogesellschaften stehen in direkter Konkurrenz zu den gebührenfinanzierten<br />
öffentlich-rechtlichen Regionalsendern. Die Gattung Radio steht zudem in Konkurrenz<br />
mit weiteren Werbegattungen wie Print, TV und Plakat. Besonders groß ist der Marktdruck<br />
auf die Privatsender, da sich diese selbst finanzieren müssen und somit auf die Werbeeinnahmen<br />
angewiesen sind.<br />
Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine „Verkaufsoffensive" zur Neukundenakquise durchgeführt.<br />
Diese Aktion war erfolgreich, so dass für <strong>2010</strong> neue Verkaufsaktionen geplant sind, die über<br />
die klassische Werbung und Kundenansprache hinaus gehen. In <strong>2010</strong> sollen attraktive Angebote<br />
für Bestandskunden und für Werbetreibende aus speziellen Branchen angeboten<br />
werden. Durch den weiteren Ausbau der Produktpalette, vor allem bei den Internetangeboten,<br />
soll der Angebotszuschnitt für die verschiedenen Kunden, noch spezifizierter und zielgruppenorientierter<br />
erfolgen. Diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass die Werbetreibenden<br />
ihre Werbe-Budgets verstärkt bei der Berichtsgesellschaft platzieren.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Die befristet erteilten rundfunkrechtlichen Lizenzen sind mit bestimmten Auflagen verbunden<br />
und konzentrationsrechtlichen Meldepflichten unterworfen, deren Beachtung und Befolgung<br />
wesentlich für den Bestand der Genehmigungen ist. Diese Sendelizenzen sind in<br />
Deutschland zeitlich befristet erteilt. Die Lizenz für 98.7 Radio Emscher-Lippe wurde der<br />
Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-<br />
Lippe" e.V. am 23.09.2005 für 5 Jahre bis zum 08.10.<strong>2010</strong> erteilt. Die Veranstaltergemeinschaft<br />
und die Betriebsgesellschaft streben eine Verlängerung der Lizenzierung um weitere<br />
5 Jahre an. Eine Verlängerung der Fristen wird in der Regel gewährt, jedoch ohne Garantie.<br />
Die Lizenzen und Genehmigungen beinhalten zum Teil auch Auflagen, deren Nichtbefolgung<br />
die Landesmedienanstalten auch während der Laufzeit zu einem Widerruf berechtigen.<br />
Gesamtrisiko<br />
In der Gesellschaft wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr keine bestandsgefährdenden<br />
Risiken identifiziert. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind<br />
nicht erkennbar. Die Geschäftsführung wird das wirtschaftliche Umfeld und die Entwicklung<br />
der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beobachten und ggf. Maßnahmen entwickeln<br />
und umsetzen, um einer möglichen negativen Entwicklung entgegentreten zu können.<br />
Sollte eine dauerhafte negative Geschäftsentwicklung eintreten, wäre der Fortbestand der<br />
Berichtsgesellschaft gefährdet.
- 238 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Risikomanagement<br />
Die Geschäftsführung wird durch geeignete Planungs-, Reporting- und Controllingsysteme<br />
in der Risikobewertung und Steuerung der Gesellschaft unterstützt. Durch ein implementiertes<br />
Risikomanagement können Risiken rechtzeitig erkannt werden. Die Geschäftsführung<br />
hat damit die Möglichkeit, Risiken zu erkennen, abzuwenden und zu minimieren.<br />
Prognosebericht<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird die Entwicklung der Gesellschaft durch das weiterhin angespannte<br />
wirtschaftliche Umfeld belastet. Durch die gezielten Aktivitäten im Verkauf wird<br />
jedoch eine Steigerung der Umsätze erwartet. „Crossmediale" Produkte sollen dazu dienen,<br />
individuelle Angebote für die Werbetreibenden zu entwickeln und die Intensität auf dem<br />
Werbemarkt hoch zu halten. Durch gezielte Angebote für die Bestandskunden sollen zudem<br />
langjährige Geschäftspartner an die Gesellschaft gebunden werden.<br />
Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet ist noch nicht abgeschöpft und bietet daher Möglichkeiten,<br />
die Umsätze zu steigern.<br />
Die Betriebsgesellschaft wird <strong>2010</strong> durch aktive Kundenansprachen alle Anstrengungen unternehmen,<br />
um vor allem auf dem lokalen Werbemarkt die Werbetreibenden an das Medium<br />
Radio zu binden und Neukunden hiervon zu überzeugen. Zu Beginn des Jahres <strong>2010</strong> wurde<br />
im Verbund von radio NRW das Programm modifiziert. Durch die vorgenommenen Programmänderungen<br />
sollen Stamm- und Neuhörer, vor allem aus der werberelevanten Zielgruppe<br />
14-49 Jahre, an den lokalen Hörfunk gebunden werden. Das Internetangebot wird<br />
stetig erweitert und bildet einen wichtigen Baustein bei der Hörer- und Kundenbindung. Für<br />
die Betriebsgesellschaft werden im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> Kostenreduzierungen vor allem bei<br />
den Abschreibungen und den Dienstleistungskosten erwartet. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird<br />
ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit angestrebt.
- 239 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahresvergleich<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 1.183.333,24 1.348.653,04 1.454.472,23 1.469.458,36 1.536.394,95<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 6.536,72 6.872,39 16.869,00 30.129,49 7.070,02<br />
Sonstige betriebliche Erträge 817.658,30 676.816,86 874.655,85 806.534,51 715.936,20<br />
Erträge 2.007.528,26 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 88.266,20 90.486,17 124.326,36 45.481,19 59.808,87<br />
Personalaufwand 20.471,02 9,12 0,00 0,00 0,00<br />
Abschreibungen 57.690,74 98.316,39 93.489,35 81.671,50 52.316,43<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.564.338,76 1.657.733,46 1.846.293,92 1.755.899,41 1.822.472,04<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 37.077,10 40.462,53 52.825,50 46.337,89 17.422,50<br />
Steuern 293,01 302,26 356,18 12.451,34 4.156,00<br />
Aufwendungen 1.768.136,83 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.007.528,26 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17<br />
./. Aufwendungen 1.768.136,83 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 239.391,43 145.032,36 228.705,77 364.281,03 303.225,33<br />
Haftungsrisikovergütung der<br />
Komplementärin<br />
2.556,46 3.000,00<br />
Gewinnanteil der Kommanditisten 178.570,40 298.093,73<br />
Verlustvortrag aus dem Vorjahr 299.077,22 115.923,05<br />
Bilanzverlust der Kommandidisten 115.923,05 113.791,45
- 240 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
79.826,40 57.403,00 35.961,00 16.633,00 8.199,00<br />
Sachanlagevermögen 293.194,00 230.613,00 161.574,00 110.890,00 74.098,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 373.020,40 288.016,00 197.535,00 127.523,00 82.297,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
605.531,59 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87<br />
Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Umlaufvermögen 605.531,59 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87<br />
Rechnungsabgrenzungs-posten 9.053,38 1.935,58 10.365,74 11.047,07 4.808,17<br />
Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />
Fehlbetrag<br />
567.702,43 425.226,53 199.077,22 115.213,05 113.081,45<br />
Summe Aktiva 1.555.307,80 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49<br />
Kommanditeinlage 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />
Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Verlustvortrag soweit durch<br />
Eigenkapital gedeckt<br />
Verlustvortrag soweit nicht durch<br />
Eigenkapital gedeckt<br />
-100.000,00 -100.000,00 -100.000,00 -710,00 -710,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 99.290,00 99.290,00<br />
Rückstellungen 39.708,13 28.333,35 41.198,26 56.095,89 108.536,00<br />
Verbindlichkeiten 1.489.711,04 1.401.938,07 1.261.618,75 906.079,47 1.091.838,49<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
25.888,63 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 1.555.307,80 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49
- 241 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung nach DRS 2<br />
2009 2008<br />
TEUR TEUR<br />
Laufende Geschäftstätigkeit:<br />
Periodenergebnis 303,2 364,3<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens und<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
52,3 81,7<br />
Zunahme der Rückstellungen 52,4 14,9<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Anlagevermögens<br />
0,8 -4,7<br />
Zunahme / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
-60,7 -17,3<br />
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
66,3 -256,2<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 414,3 182,7<br />
Investitionstätigkeit:<br />
Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
-7,9 -12,1<br />
Erlöse aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens und von immateriellen<br />
Vermögensgegenständen<br />
0,0 5,1<br />
Cash flow aus der Investitionstätigkeit -7,9 -7,0<br />
Finanzierungstätigkeit:<br />
Gewinngutschrift auf Gesellschafterkonten -178,6 -277,9<br />
Haftungsrisikovergütung der Komplementärin -3,0 -2,6<br />
Cash flow aus der Finanzierungstätigkeit -181,6 -280,5<br />
Entwicklung des Finanzmittelfonds<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
- Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 414,3 182,7<br />
- Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -7,9 -7,0<br />
- Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -181,6 -280,5<br />
224,8 -104,8<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 516,2 621,0<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 741,0 516,2<br />
Veränderung Finanzmittelbestand 224,8 -104,8
- 242 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
- keine<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 9,35 7,64<br />
Fremdkapitalquote 100,0 100,0 100,0 90,65 92,36<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 77,86 120,65<br />
Kassenmittelintensität 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 366,89 305,39<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 01.09.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
461 6000 Zinsen für Gesellschafterdarlehen<br />
3.326,30 1.731,53<br />
465 1000 Gewinnanteile 0,00 0,00<br />
Teilrückzahlung Gesellschafterdarlehen<br />
3.550,00 0,00<br />
Summe 6.876,30 1.731,53<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 243 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
22. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />
B. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />
Am Fernmeldeamt 29<br />
45145 Essen<br />
Rundfunksitz: Hochstraße 30, Gelsenkirchen-Buer<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital: 30.000 EUR<br />
Gesellschafter: EUR %<br />
Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 22.500,00 75<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 5.700,00 19<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800,00 6<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmen<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Kommanditgesellschaft „Betriebs-<br />
gesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG” als persönlich haftende Gesellschafterin<br />
sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung dieser Gesellschaft.<br />
Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Betriebsverwaltungsgesell-<br />
schaft unmittelbar oder mittelbar zusammenhängende Geschäfte.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 244 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Hans-Jürgen Weske<br />
Ulrich Hölscher<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Hans-Christian Geise (bis 17.11.2009)<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Frau Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.<strong>2010</strong>)<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Helge Winkler (ab 21.09.<strong>2010</strong>)
- 245 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die Gesellschaft führt keinen eigenen Geschäftsbetrieb. Sie ist ausschließlich Komplementärin<br />
der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG und an der Gesellschaft<br />
ohne Vermögenseinlage beteiligt.<br />
Die Gesellschaft nimmt in ihrer Funktion die Geschäftsführung und Vertretung der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG als persönlich haftende Gesellschafterin<br />
wahr. Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist sie für die Entwicklung der Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG durch ihre aktive Geschäftsführungsfunktion maßgeblich.<br />
Das Geschäftsjahr 2009 war von der im Vorjahr aufgetretenen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
geprägt. Zwar erhöhte sich der ifo-Geschäftsklima-Index seit dem Tiefstand im März 2009<br />
(Index: 82,2) bis Dezember 2009 auf 94,7 Punkte, blieb jedoch weiter deutlich unter den<br />
Indexwerten der Vorjahre (Indexwert 2000 = 100,0). Die geringe, jedoch stetige Verbesserung<br />
der Indexwerte lässt die Hoffnung auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds<br />
im Jahre <strong>2010</strong> zu, auch wenn ein endgültiges Ende der Wirtschaftskrise momentan nicht<br />
absehbar ist. Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember 2009 bei 8,2 %. Die Bundesagentur<br />
für Arbeit gibt an, das der „Arbeitsmarkt 2009 von der tiefsten Rezession seit Bestehen der<br />
Bundesrepublik beeinflusst" wurde. Die Agentur für Arbeit führt die „vergleichsweisen moderaten<br />
Auswirkungen" vor allem auf die massive Nutzung der Kurzarbeit, der Neuausrichtung<br />
der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, sowie einem sinkenden Kräfteangebot zurück.<br />
(Quelle: www.arbeitsagentur.de, Presse Info 001 vom 05.01.<strong>2010</strong>)<br />
Die Bundesregierung hat eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.<br />
So wurde ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, was unter anderem die sogenannte<br />
Abwrackprämie für Neuwagenkäufe beinhaltete. Für <strong>2010</strong> wurden Steuererleichterungen<br />
angekündigt und teilweise bereits beschlossen.<br />
Diese Entwicklung hat in 2009 auch Auswirkungen auf den bundesweiten Werbemarkt 2009.<br />
Die Bruttoumsätze verringerten sich im November 2009 gegenüber dem Vorjahreswert um<br />
-1,3 %. Die Umsätze der Gattung Radio waren hier stabil und konnten um 1,2 % gesteigert<br />
werden, was zu einer Erhöhung des Marktanteils auf 6,3 % führte.<br />
(Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-November 2009)<br />
Ertragslage<br />
Die Ertragslage bei der operativ tätigen Betriebsgesellschaft ist im Geschäftsjahr 2009 gegenüber<br />
dem Vorjahr stabil. Die gesunkenen Einnahmen aus der Gewinnausschüttung seitens<br />
radio NRW konnten durch höhere lokale Umsätze kompensiert werden. Vor allem durch<br />
die gesunkene Abschreibung und geringeren Kosten für Werbemaßnahmen verringerten<br />
sich die Kosten gegenüber dem Vorjahr.<br />
Das Ergebnis der Berichtsgesellschaft resultiert aus Zinseinnahmen aus der Bereitstellung<br />
von Finanzmitteln, der Haftungsrisikovergütung für ihre Tätigkeit in der operativen Betriebsgesellschaft,<br />
abzüglich der anfallenden Verwaltungs- und Prüfungskosten. Die Ertragslage<br />
ist stabil und unterliegt keinen nennenswerten Veränderungen.
- 246 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzlage<br />
Die Gesellschaft finanziert sich über Einahmen aus der Risikovergütung und der Bereitstellung<br />
von Finanzmitteln aus den Einlagen der Gesellschafter. Die Liquidität der Gesellschaft<br />
ist ausreichend und gesichert. Forderungen bestehen gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />
Vermögenslage<br />
Die Gesellschaft verfügt ausschließlich über Umlaufvermögen. Hierbei handelt es sich im<br />
Wesentlichen um Forderungen gegen Gesellschaftern in Höhe von 48 T€.<br />
Das gezeichnete Kapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 30,0 T€. Des Weiteren ist<br />
ein Gewinnvortag sowie Rückstellungen in Höhe von 2,6 T€ auf der Passivseite bilanziert.<br />
Wesentliche Abweichungen zum Vorjahr bestehen nicht.<br />
Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />
Risiken<br />
Für die Berichtsgesellschaft sind Risiken nur aus dem Geschäft der operativen Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG zu erwarten. Die operative Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG konnte das Geschäftsjahr mit einem positiven<br />
Ergebnis abschließen.<br />
Die Ergebnisentwicklung in der operativen Gesellschaft der letzten Jahre ist stabil. Die Geschäftsführung<br />
erwartet im Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, trotz der anhaltenden schwierigen wirtschaftlichen<br />
Gesamtlage, weiterhin positive Ergebnisse. Bei einer negativen Geschäftsentwicklung<br />
wäre der Bestand des Senders und der Berichtsgesellschaft gefährdet.<br />
Sonstige Angaben<br />
Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet der operativen Betriebsgesellschaft ist noch nicht<br />
abgeschöpft. Die Werbekunden sollen mit neuen, innovativen Produkten und Ideen an die<br />
Werbegattung Radio gebunden und Neukunden von dem Werbemedium Radio überzeugt<br />
werden.<br />
Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG wird<br />
auch in Zukunft alle notwendigen Anstrengungen unternehmen um die positive Entwicklung<br />
der Gesellschaft auch unter den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter<br />
zu sichern.<br />
Eine Inanspruchnahme durch Gläubiger der Kommanditgesellschaft aus der persönlichen<br />
Haftung für Schulden der Kommanditgesellschaft ist bis zum heutigen Tage nicht erfolgt und<br />
ist auch nicht zu erwarten. Die bilanzielle Überschuldung der Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist durch die Gewährung von Gesellschafterdarlehen, die nur<br />
bedingt rückzahlbar sind, keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne.
- 247 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 634,17 799,19 1.294,41 1.668,91 815,42<br />
Sonstige betriebliche Erträge 32,60 28,85 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge Beteiligungen 2.556,46 2.556,46 2.556,46 2.556,46 3.000,00<br />
Steuern 0,07 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Rohergebnis 0,00 0,00 35,00 10,33 191,74<br />
Erträge 3.223,30 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.190,21 1.180,09 1.705,01 1.600,02 1.280,05<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 0,00 1,22 11,47 26,34<br />
Steuern 535,48 79,94 572,25 414,92 427,61<br />
Aufwendungen 1.725,69 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 3.223,30 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16<br />
./. Aufwendungen 1.725,69 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 1.497,61 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.916,51 3.414,12 0,00 0,00 0,00<br />
Gewinnausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 3.414,12 5.538,59 1.607,39 2.209,29 2.273,16
- 248 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />
Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Umlaufvermögen 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />
Kommanditeinlage 25.564,60 25.564,60 25.564,60 25.564,60 30.000,00<br />
Jahresüberschuss 1.497,61 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16<br />
Gewinnvortrag 1.916,51 3.414,12 5.538,59 7.145,98 9.355,27<br />
Eigenkapital 28.978,72 31.103,19 32.710,58 34.919,87 41.628,43<br />
Zur Durchführung der beschlossenen<br />
Kapitalerhöhung<br />
geleistete Einlagen 0,00 0,00 4.435,40 4.435,40 0,00<br />
Rückstellungen 1.160,00 1.206,00 1.921,00 2.886,35 2.608,00<br />
Verbindlichkeiten 308,11 250,43 485,73 1.193,24 3.465,85<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
keine<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen und Ausgaben<br />
- keine
- 249 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
23. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Südring 53 a<br />
46242 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 3.100.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.480.000 80<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 620.000 20<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Gesellschaft ist die sichere und soziale Wohnraumversorgung breiter Schichten<br />
der Bevölkerung.<br />
Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet Bauten in allen Rechts- und<br />
Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Sie kann außerdem alle<br />
im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben<br />
übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten und veräußern. Sie kann Gemeinschaftsanlagen<br />
und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbebauten sowie Dienstleistungen<br />
bereitstellen.<br />
Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />
(mittelbar oder unmittelbar) dienlich sind.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (sichere und soziale Wohnungsversorgung breiter<br />
Schichten der Bevölkerung) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Baugesellschaft <strong>Bottrop</strong><br />
mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 250 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder<br />
Josef Ludes, Vorsitzender<br />
Roland Trottenburg, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />
Volker Jungmann, stellv. Vorsitzender<br />
Michael Gerdes (bis 17.11.2009)<br />
Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Burkhard Klanten<br />
Hildegard Schulte-Kellinghaus (bis 17.11.2009)<br />
Josef Weiner (bis 17.11.2009)<br />
Oberbürgermeister Peter Noetzel (bis 17.11.2009)<br />
Marianne Dominas (bis 17.11.2009)<br />
Renate Palberg<br />
Bernd Hohaus<br />
Jürgen Koch (ab 17.11.2009)<br />
Thomas Göddertz (ab 17.11.2009)<br />
Rainer Hürter (ab 17.11.2009)<br />
Oberbürgermeister Bernd Tischler (ab 17.11.2009)<br />
Irmgard Bobrzik (ab 17.11.2009)<br />
Klaus Dobrindt (ab 17.11.2009)<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 06/<strong>2010</strong>)<br />
Oberbürgermeister Bernd Tischler (bis 10/2009)<br />
Dipl.-Betriebswirt Hans-Jürgen Bode<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Rüdiger Lehr, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />
Cornelia Ruhkemper, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />
Burkhard Klanten, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
D. Prokurist:<br />
Helmut Schäfer
- 251 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wohnungsverwaltung<br />
Die Gesellschaft bewirtschaftete zum 31.12.2009 folgenden eigenen Hausbesitz:<br />
1927 Wohnungen<br />
8 eigentumsähnliche Dauerwohnrechte<br />
37 gewerbliche Einheiten<br />
593 Garagen/Stellplätze<br />
mit einer Gesamtwohnfläche von 124.761 m 2 und einer Nutzfläche von 13.682 m 2 .<br />
Hierdurch errechnet sich eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 64,50 m 2 .<br />
Darüber hinaus verwaltete die Gesellschaft noch 63 Mieteinheiten des städtischen Hausbesitzes<br />
sowie 53 Mieteinheiten und 4 gewerbliche Einheiten der Sparkasse <strong>Bottrop</strong>.<br />
Des Weiteren betreut die Gesellschaft 11 Eigentümergemeinschaften mit 334 Wohnungen<br />
(davon 156 eigene) und 11 gewerblichen Einheiten.<br />
Die Wohnraumbewirtschaftung ist langfristig gesichert.<br />
Die Gesellschaft und die Stadt <strong>Bottrop</strong> (Stadtplanungsamt, Abt. Wohnungswesen) sind<br />
bestrebt, den Wünschen der Mietinteressenten weitestgehend gerecht zu werden.<br />
Die Mieten der Wohnungen lagen im Jahr 2009 unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.<br />
Übersicht Grundmieten<br />
von € bis € Anzahl Wohnungen<br />
2,00 2,50 66<br />
2,51 3,00 80<br />
3,01 3,60 123<br />
3,61 4,00 396<br />
4,01 4,60 643<br />
4,61 5,10 480<br />
5,11 6,65 138<br />
6,66 8,70 1<br />
1927<br />
Die monatliche Durchschnittsmiete aller Vermietungseinheiten (Unternehmensmiete)<br />
betrug 4,33 € (Vorjahr 4,19 €).<br />
Nach Ablauf der 10jährigen Nachwirkungsfrist entfiel ab dem 01.01.2009 für 972 Wohnungen<br />
die Eigenschaft „öffentlich geförderter Wohnungsbau“. Die Gesellschaft verfügt<br />
nunmehr über 1104 freifinanzierte Wohnungen = 57,3 % des Wohnungsbestandes.<br />
Diese Mietwohnungen konnten ab 2009 einem erweiterten Kundenkreis angeboten werden.<br />
Eine Anpassung an die Marktmiete erfolgte zum 01.03.2009.
- 252 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Am 31.12.2009 standen 104 zur Vermietung vorgesehenen Wohnungen leer. Dies entspricht<br />
einer Leerstandsquote von 5,38 % (Vorjahr 4,7 %).<br />
Von den 104 nicht vermieteten Wohnungen stehen 84 Wohnungen (4,35 %) maßnahmebedingt<br />
leer.<br />
Von diesen 84 Wohneinheiten entfallen 57 Wohnungen auf die Wirtschaftsgruppe Verpflichtungsermächtigung<br />
25 „Tourcoingstr., Ernst-Moritz-Arndt-Str., Börenstraße“ (Vorjahr<br />
47 WE) und 27 Wohnungen auf die Verpflichtungsermächtigung 46 „Robert-<br />
Brenner-Str.“ (Vorjahr 19 WE).<br />
Für beide Wirtschaftseinheiten wird in den nächsten 3-4 Jahren eine umfangreiche Sanierung<br />
bzw. eine bauliche Veränderung in Betracht gezogen, die von Größe und Umfang<br />
der Arbeiten einen abschnittsweisen Leerzug erforderlich macht.<br />
Die benötigten Beschlüsse wird der Aufsichtsrat in <strong>2010</strong> fassen.<br />
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 164 Mietverhältnisse aufgelöst (Vorjahr 167). Dies<br />
entspricht einer geringfügigen Veränderung der FIuktuationsquote von 8,6 % auf 8,5 %.<br />
Die Mietrückstände aus bestehenden und ehemaligen Mietverhältnissen haben sich gegenüber<br />
dem Vorjahr erhöht. Sie betrugen am 31.12. 70,3 T€ (Vorjahr 62,5 T€).<br />
Die Kosten für Miet- und Räumungsklagen sind gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig.<br />
Sie betrugen insgesamt 38,8 T€ (Vorjahr 40,0 T€).<br />
Die Ertragseinbußen und Mietrückstände führten bei der Gesellschaft zu keinen nennenswerten<br />
wirtschaftlichen Belastungen.<br />
Die Vermietungssituation sowie das Mahn- und Klagewesen unterliegen der ständigen<br />
Überwachung. Risiken für die Gesellschaft sind nicht zu verzeichnen.<br />
Für die Instandhaltung des Hausbesitzes wurden im Geschäftsjahr insgesamt 2.091 T€<br />
ausgegeben, das entspricht 16,15 €/m 2 Wohn/Nutzfläche (129.548 m 2 ). Im Vorjahr wurden<br />
insgesamt 2.336 T€ ausgegeben, dies entsprach 17,97 €/m 2 Wohn-/Nutzfläche<br />
(130.043 m 2 ).<br />
Die Modernisierung des Wohnungsbestandes wurde auch im Geschäftsjahr fortgeführt.<br />
Die im Vorjahr (2008) begonnenen Maßnahmen<br />
- VE 27 Kreulshof 17-23, 26,28,30<br />
Weilbrock 1,2,4<br />
- VE 66 Im Brinkmannsfeld 91,97,99<br />
- VE 70 Düppelstr. 3,5,7<br />
mit insgesamt 98 Wohnungen wurden in der zweiten Jahreshälfte 2009 fertig gestellt.<br />
Die Modernisierungskosten beliefen sich auf rd. 3,6 Mio. €.<br />
Entsprechende Mietanpassungen erfolgten zeitnah nach Fertigstellung.<br />
Begonnen wurde im Geschäftsjahr mit der Modernisierungsmaßnahme für 12 Wohnungen:<br />
- VE 28 Horster Str. 207, 209
- 253 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Diese Maßnahme wurde Anfang <strong>2010</strong> fertig gestellt und abgerechnet.<br />
Die Gesamtkosten hierfür betrugen 538 T€.<br />
Für <strong>2010</strong> sind weitere Modernisierungsmaßnahmen geplant.<br />
Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die Wirtschaftseinheiten<br />
- VE 52 Lichtenhorst 8,10<br />
- VE 46 Robert-Brenner-Str. 30-34 (1.Maßnahme)<br />
- VE 11 Kirchhellener Str. 41,43<br />
mit insgesamt 32 Wohnungen.<br />
Die Kosten hierfür werden rd. 1,5 Mio. € betragen.<br />
Zur Finanzierung werden überwiegend Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
in Anspruch genommen.<br />
Bei sämtlichen Modernisierungsmaßnahmen erhalten die Gebäude einen umfassenden<br />
Vollwärmeschutz (Fassaden-, Dachdecken- und Kellerdeckendämmung). Des Weiteren<br />
werden die vorhandenen Fenster gegen höherwertige mit einem niedrigeren Durchlasskoeffizienten<br />
ausgetauscht und vorhandene Nachtspeichergeräte oder Kohleheizungen<br />
durch zentrale Heizungsanlagen ersetzt.<br />
Im Zuge der Modernisierungen werden alle Wohnungen mit Balkonen versehen bzw.<br />
vorhandene Balkone durch neue, thermisch vom Gebäude getrennte Balkone, unter<br />
gleichzeitiger Vergrößerung ersetzt.<br />
Des Weiteren wird das Wohnumfeld unter ökologischen Gesichtspunkten erneuert.<br />
Wenn das Umfeld es zulässt, erfolgt die Oberflächenentwässerung über neu geschaffene<br />
Rigolen.<br />
Mit diesen umfangreichen Aktivitäten dokumentiert die Gesellschaft nach wie vor ihr<br />
ökologisch bewusstes Handeln.<br />
Darüber hinaus hat die Gesellschaft durch Auftragsvergaben an die heimischen Unternehmen<br />
erheblich zu deren wirtschaftlichen Stärkung beigetragen.<br />
2. Ertragslage<br />
Das Geschäftsjahr 2009 nahm für die Gesellschaft einen erfreulichen Verlauf.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgende Erträge und Aufwendungen:<br />
2007 2008 2009 +/-<br />
T€ T€ T€ T€<br />
Summe der Erträge 9.255,5 9.690,1 10.070,8 380,7<br />
Summe Aufwendungen 9.081,2 9.507,5 9.909,3 401,8<br />
Jahresüberschuss 174,3 182,6 161,5 -21,1<br />
Bilanzgewinn 156,8 164,3 145,3 -19,0
- 254 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Das positive Gesamtergebnis wurde durch das Kerngeschäft „Hausbewirtschaftung" realisiert.<br />
Allgemeine Mieterhöhungen, insbesondere für 972 Wohnungen nach Wegfall der<br />
öffentlichen Bindung sowie Mieterhöhungen nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen<br />
haben zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse geführt.<br />
Der Verkauf der Wirtschaftseinheit „Buchenstr. 36" hat mit 104,4 T € zum Ergebnis beigetragen.<br />
Insgesamt ist die Ertragslage der Gesellschaft für das Jahr 2009 zufriedenstellend.<br />
3. Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Bilanzsumme am 31.12.2009 beträgt 61.825 T€. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 867 T€ verringert.<br />
Das Anlagevermögen erhöhte sich insbesondere durch Aktivierung von Modernisierungsmaßnahmen<br />
um 336T€.<br />
Das Umlaufvermögen einschließlich aktive Rechnungsposten hat sich dagegen um<br />
1.203 T€ verringert.<br />
Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten im Saldo um 730,6 T € verringert.<br />
Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung<br />
auf 19,1 % (Vorjahr 18,7 %).<br />
Das Anlagevermögen ist zu 91,8 % durch langfristiges Fremdkapital und durch Eigenkapital<br />
der Gesellschaft gedeckt.<br />
Unverändert verfügt die Gesellschaft über eine stabile und komfortable Vermögens- und<br />
Finanzlage.<br />
4. Voraussichtliche Entwicklung<br />
Für die nächsten 2 Jahre werden ähnliche Ergebnisse wie 2009 erwartet, da mit einer<br />
positiven Geschäftsentwicklung gerechnet wird.<br />
Durch eine umfangreiche Neubaumaßnahme in <strong>Bottrop</strong>-Ebel mit insgesamt 19 Wohnungen<br />
schafft die Gesellschaft attraktiven Wohnraum für unterschiedliche Nachfrager. Die<br />
Gesellschaft leistet mit dieser Maßnahme einen erheblichen Beitrag zur Aufwertung des<br />
Stadtteils.<br />
Die Modernisierung des Wohnungsbestandes bleibt auch in den nächsten Jahren von<br />
großer Bedeutung.<br />
Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf dem lokalen<br />
Wohnungsmarkt unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung behaupten<br />
zu können.<br />
Sie ist nach wie vor bestrebt, ihren Mietern einen sicheren, dauerhaft bezahlbaren und<br />
vor allem lebenswerten Wohnraum zu bieten bzw. zu schaffen.<br />
Die Gesellschaft stellt sich seit fast 70 Jahren in den Dienst der Menschen. Sie sorgt dafür,<br />
dass auch sozial schwache Bürger jederzeit einen adäquaten Wohnraum erhalten.
- 255 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 8.157.796,55 9.056.316,93 8.595.311,58 8.897.816,19 9.077.702,21<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16.788,94 32.313,43 83.615,72 92.287,36 22.603,93<br />
Sonstige betriebliche Erträge 673.644,61 1.187.540,83 481.037,48 649.977,97 799.290,65<br />
Bestandserhöhung 357.172,94 0,00 95.599,29 50.054,63 171.262,70<br />
Erträge 9.205.403,04 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 4.740.835,71 5.029.028,80 4.818.918,18 4.936.433,20 4.911.730,26<br />
Personalaufwand 817.440,84 828.247,76 813.215,20 867.249,75 952.723,08<br />
Abschreibungen 1.535.097,55 1.985.482,68 1.557.659,92 1.671.363,70 1.838.807,91<br />
sonst. betriebliche Aufwendungen 531.604,97 808.339,57 497.209,61 518.705,27 592.042,61<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.111.260,80 1.096.880,39 1.076.697,97 1.198.961,67 1.278.019,38<br />
Bestandsverminderung 0,00 44.401,85 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 323.472,58 326.870,97 317.536,17 314.797,11 335.993,46<br />
Aufwendungen 9.059.712,45 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70<br />
Position<br />
2005<br />
EUR<br />
2006<br />
EUR<br />
2007<br />
EUR<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
Erträge 9.205.403,04 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49<br />
./. Aufwendungen 9.059.712,45 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 145.690,59 156.919,17 174.327,02 182.625,45 161.542,79<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 14.569,06 15.691,92 17.432,70 18.262,55 16.154,28<br />
Entnahme aus Bauerneuerungsrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorabausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 131.121,53 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51
- 256 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
16.545,00 11.479,00 9.783,00 8.828,00 8.412,00<br />
Sachanlagevermögen 51.653.944,99 53.466.161,37 53.188.148,21 56.692.041,92 57.028.914,67<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 51.670.489,99 53.477.640,37 53.197.931,21 56.700.869,92 57.037.326,67<br />
Vorräte 3.196.467,23 2.605.430,42 2.701.029,71 2.751.014,92 2.922.277,62<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
195.439,61 873.819,83 666.869,52 609.267,38 422.872,88<br />
Flüssige Mittel 795.752,59 1.265.963,95 2.892.168,90 2.540.580,05 1.347.719,32<br />
Umlaufvermögen 4.187.659,43 4.745.214,20 6.260.068,13 5.900.862,35 4.692.869,82<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 5.918,18 35.741,49 51.944,08 90.281,07 94.664,33<br />
Summe Aktiva 55.864.067,60 58.258.596,06 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82<br />
gezeichnetes Kapital 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00<br />
Rücklagen 8.500.463,25 8.523.276,70 8.557.936,65 8.609.093,52 8.665.610,70<br />
Bilanzgewinn 131.121,53 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51<br />
Eigenkapital 11.731.584,78 11.764.503,95 11.814.830,97 11.873.456,42 11.910.999,21<br />
Sonderposten aus<br />
Modernisierung<br />
0,00 242.540,00 601.631,00 589.189,00 745.870,20<br />
Rückstellungen 955.880,06 1.031.957,16 1.046.288,95 914.817,95 622.023,13<br />
Verbindlichkeiten 43.176.388,02 45.219.380,22 46.047.192,50 49.314.549,97 48.502.213,58<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
214,74 214,74 0,00 0,00 43.754,70<br />
Summe Passiva 55.864.067,60 58.258.596,07 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82
- 257 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Über die Liquiditätssituation und die finanzielle Entwicklung gibt folgende nach DRS 2 erstellte<br />
Kapitalflussrechnung Aufschluss:<br />
2009 2008<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresüberschuss 162 182<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.839 1.671<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge 157 -13<br />
Zunahme der langfristigen Rückstellungen 31 20<br />
Gewinn aus Anlagenabgängen -111 0<br />
Abnahme der kurz- und mittelfristigen Rückstellungen -324 -151<br />
Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Posten des Umlaufvermögens 10 -30<br />
Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Verbindlichkeiten<br />
(ohne Finanzierungsverbindlichkeiten) -37 166<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.727 1.845<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens<br />
146 0<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -2.210 -5.174<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -2.064 -5.174<br />
Gewinnausschüttung -124 -124<br />
Veränderungen aus Finanzkrediten -732 3.102<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -856 2.978<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1.193 -351<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 2.541 2.892<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.348 2.541<br />
Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Verände-<br />
31.12.2009 31.12.2008 rung<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
Kassenbestand 5 4 1<br />
Kautionen 498 472 26<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 845 2.065 -1.220<br />
1.348 2.541 -1.193
- 258 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
Beschäftigte<br />
2008 2009<br />
Geschäftsführer 2 1<br />
Vorzimmer 1 1<br />
Prokurist 1 1<br />
Rechnungswesen 5 7<br />
kfm. Wohnungsverwaltung 3 4<br />
techn. Wohnungsverwaltung 3 3<br />
Empfang 2 2<br />
Elternzeit 0 0<br />
17 19<br />
Von den 19 Mitarbeitern sind 6 teilzeitbeschäftigt. Darüber hinaus beschäftigt die Gesellschaft<br />
16 Hauswarte in Teilzeit. Die Gesellschaft hat zurzeit eine Auszubildende.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 21,00 20,19 19,85 18,94 19,27<br />
Fremdkapitalquote 79,00 79,81 80,15 81,06 80,73<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
22,70 22,00 22,21 20,94 20,88<br />
Kassenmittelintensität 1,42 2,17 4,86 4,05 2,18<br />
Eigenkapitalrentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
1,24 1,33 1,48 1,54 1,36
- 259 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 01.12.02<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende * 99.200,00 99.200,00<br />
441 1001 Mieten, Pachten, Umlagen 185.020,11 178.862,06<br />
Summe 284.220,11 278.062,06<br />
* die Dividendenausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 01.12.02<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
521 1000 Bauliche Unterhaltung 100.176,22 99.695,30<br />
524 1004 Bewirtschaftungskosten 6.641,30 8.865,20<br />
523 5000 Verwaltungskosten 32.972,00 38.617,18<br />
Summe 139.789,52 147.177,68
- 260 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 261 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
24. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen<br />
eingetragene Genossenschaft<br />
Postfach 20 01 27<br />
46232 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 14.570,00 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 153,39 EUR.<br />
Besetzung der Organe:<br />
Aufsichtsrat:<br />
Adolf Henkel, Vorsitzender<br />
Herr Bußmann<br />
Werner Brdoch<br />
Herr Eckert<br />
Volker Brieskorn<br />
Oliver Pawlak<br />
Geschäftsführung:<br />
Alfons Lanfermann<br />
Vorstand:<br />
Josef Hemming<br />
Heribert Josten<br />
Christian Hopp<br />
Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft, wird auf eine<br />
Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.
- 262 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 263 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
25. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> e. G.<br />
(eingetragene Genossenschaft)<br />
Bergstraße 30<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 324.775,00 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 101 Anteile an der Genossenschaft à 300,00 EUR = 30.300,00 EUR.<br />
Davon sind je ein Anteil auf den Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> im Aufsichtsrat und auf den Oberbürgermeister<br />
übertragen.<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Genossenschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung<br />
der Mitglieder der Genossenschaft.<br />
Die Genossenschaft kann Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen bewirtschaften, errichten,<br />
erwerben und betreuen. Sie kann alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus<br />
und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Hierzu gehören Gemeinschaftsanlagen<br />
und Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbebetriebe, soziale,<br />
wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen. Beteiligungen sind zulässig.<br />
Die Genossenschaft war am 31.12.1989 als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt.<br />
Sie darf nur die Tätigkeit einer von der Körperschaftssteuer befreiten Genossenschaft<br />
im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 10 KStG betreiben.<br />
Der Geschäftsbetrieb der Genossenschaft erstreckt sich auf den Bereich des Bundesgebietes<br />
Deutschland.
- 264 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks:<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft<br />
<strong>Bottrop</strong> e. V. wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Vorstand:<br />
Andreas Fest<br />
Peter Butzke<br />
Horst Jäger<br />
B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />
Dr. Klemens Kreul, Vorsitzender<br />
Franz Berkenbusch, stellv. Vorsitzender<br />
Albert Althamner<br />
Gerhard Bongers<br />
Georg Ruhland<br />
Volker Westerdorff<br />
Willi Loeven (seit 06/10)<br />
C. Mitgliederversammlung<br />
Bernd Hohaus, Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 265 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Unsere Genossenschaft – als örtlicher Wohnungsanbieter – hat sich bereits seit Jahren auf<br />
die sich abzeichnenden Veränderungen eingestellt. Den veränderten Qualitäts- und Wohnumfeldgesichtspunkten<br />
wird durch Um- und Ausbau sowie Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
konsequent Rechnung getragen. Ständige Bestandsverbesserungen,<br />
Mieternähe und wohnbegleitende Dienstleistungen haben dazu geführt, dass freiwerdende<br />
Wohnungen der Genossenschaft meist problemlos weitervermietet werden können. Die<br />
Nachfrage nach neuen und grundlegend modernisierten Wohnungen ist als gut zu bezeichnen.<br />
Durch den Einbau moderner Heizungsanlagen konnten wir einen Beitrag zur Energieeinsparung<br />
leisten. Auch im Rahmen der Instandhaltung haben wir die Bestandspflege und<br />
-erhaltung intensiviert. Neben der laufenden Instandhaltung erhielten im Geschäftsjahr 2009<br />
4 Mieter eine Gaszentralheizung bzw. wurde die Altanlage auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht.<br />
Die Renovierung der Hausflure wurde in großem Umfang fortgesetzt. So konnten durch Einsatz<br />
des eigenen Regiebetriebes im Jahr 2009 weitere 10 Hausflure renoviert werden. Damit<br />
sind nun alle Hausflure in unseren Objekten nicht älter als 10 Jahre. Bei diesen Renovierungen<br />
wurde auch die Granitverlegung auf alten Holztreppenanlagen weitergeführt.<br />
In 12 Wohnungen, die teilweise zur Neuvermietung anstanden, wurden die kompletten Sanitäranlagen<br />
ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ebenso wurde die<br />
Isolierung der Keller der Häuser Im Scheierbruch weitergeführt.<br />
Insgesamt stellten wir für die Modernisierung und Instandhaltung 1.012.066,50 € zur Verfügung.<br />
Darin sind eigene Kosten des Regiebetriebes bzw. Verwaltungsleistungen nicht eingerechnet.<br />
Bezogen auf die gesamte Wohn- und Nutzfläche wurden also durchschnittlich<br />
25,97 €/m 2 aufgewandt. Auch für das Jahr <strong>2010</strong> sind wieder umfangreiche Maßnahmen geplant.<br />
Die Vermietungssituation war im Geschäftsjahr durch Mieterwechsel gekennzeichnet. Die<br />
Neuvermietung konnte teilweise ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Wobei in den<br />
Wohnungen, wo die Ausstattung nicht mehr heutigem Standard entsprach, die Wohnungen<br />
vor Bezug modernisiert wurden. Daraus resultiert dann auch die entsprechende Erlösschmälerung.<br />
Am 31. Dezember 2009 befanden sich folgende unbebaute Grundstücke im Eigentum der<br />
Genossenschaft:<br />
Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Am Sandknappen" 1.986,00 m 2<br />
Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Hardenbergstraße 1 / 3" 332,00 m 2<br />
Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Am Sandknappen" 525,00 m 2<br />
Aufgrund der Nachfrage von älteren Personen nach altengerechten Wohnungen, die die<br />
Genossenschaft zur Zeit nur an der Herderstraße hat, wurde der Entschluss gefasst, an der<br />
Ecke „Am Sandknappen / Neustraße" altersgerechte Wohnungen im freifinanzierten Bereich<br />
zu bauen. Denn die Wohnungen an der Herderstraße sind mit öffentlichen Mitteln gebaut<br />
und für die Anmietung wird ein Wohnberechtigungsschein benötigt.<br />
Die Baugenehmigung für ein 14 Familienhaus wurde am 20.11.2009 erteilt. Mit dem Neubau<br />
soll im Sommer <strong>2010</strong> begonnen werden. Die voraussichtlichen Baukosten belaufen sich auf<br />
1.500 T€. Am 10.03.<strong>2010</strong> erhielten wir die Zusage der KfW über ein Darlehen in Höhe von<br />
700 T€.
- 266 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ebenfalls läuft der Bauantrag für weitere 9 Wohnungen auf dem Nachbargrundstück. Auch<br />
hierfür wurde die Finanzierung durch die KfW mit Datum vom 10.03.<strong>2010</strong> in Höhe von<br />
450 T€ bestätigt. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 1.000 T€.<br />
Die Genossenschaft schließt das Geschäftsjahr 2009 mit einem Jahresüberschuss von<br />
18 T€ (Vorjahr 18 T€) ab.<br />
Die Erhöhung des Betriebsergebnisses um 25 T€ ist vornehmlich auf die um 57 T€ zugenommenen<br />
Erträge aus Betriebsleistungen (wegen gestiegener Sollmieten und Bestandsveränderungen<br />
sowie die erhöhten Versicherungserstattungen) sowie auf den Zugang von<br />
32 T€ bei den Aufwendungen für die Betriebsleistungen (wegen gestiegener Personalkosten<br />
und dem Rückgang der Abschreibungen und Zinsaufwendungen) zurückzuführen.<br />
Das Finanzergebnis von 27 T€ hat sich in 2009 gegenüber 2008 um 28 T€ vermindert und<br />
resultiert aus gesunkenen Zinserträgen. Das neutrale Ergebnis in Höhe von 11 T€ hat gegenüber<br />
dem Vorjahr um 3 T€ zugenommen, bedingt durch den Zugang der Auflösung von<br />
Rückstellungen und Vereinnahmung von Verbindlichkeiten.<br />
Die Ertragslage war 2009 insgesamt zufriedenstellend. Bezogen auf den gesamten Bestand<br />
der vermieteten Wohnungen und gewerblichen Einheiten wird stets darauf geachtet, Mieterhöhungen<br />
unverzüglich vorzunehmen, wenn sie zulässig und vertretbar sind. Für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> weist der Wirtschaftsplan eine gesicherte Ertragslage aus.<br />
Zu der künftigen Entwicklung der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG<br />
können wir z. Z. folgende Aussagen treffen. Für die kommenden Geschäftsjahre wird eine<br />
Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung erwartet. Chancen ergeben sich aus der<br />
weiteren Optimierung des Wohnungsbestandes durch gezielte Investitionen in die Qualität<br />
und damit in die Attraktivität der Bestandsobjekte. Es ist unser vorrangiges Ziel, unseren<br />
Mitgliedern gute, preiswerte und zeitgemäße Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Für das<br />
Jahr <strong>2010</strong> sind wieder Modernisierungs-, Instandhaltungs- / Instandsetzungskosten von rund<br />
1.000 T€ in den Wirtschaftsplan aufgenommen worden.<br />
Bestandsgefährdende Risiken und Risiken, die die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />
negativ beeinflussen könnten, sind nicht erkennbar. Allerdings könnte die anhaltende Entwicklung<br />
auf dem Mietwohnungsmarkt und die allgemeine demografische Entwicklung in den<br />
nächsten Jahren zu steigenden Mietrückständen, hohen Mieterwechseln, höheren Mietverzichten,<br />
Mietausfällen und rückläufiger Nachfrage nach Wohnraum führen.<br />
Die Fremdfinanzierungskosten belasten das Jahresergebnis. Den Risiken aus evtl. steigenden<br />
Kapitalkosten wurde durch entsprechende langfristige Zinsfestschreibungszeiträume<br />
und Verteilung der Zeiträume Rechnung getragen.<br />
Die langfristige Unternehmensstrategie ist auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />
unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung<br />
ausgerichtet.<br />
Die Genossenschaft wird daher auch in Zukunft den Wohnungsbestand und das Wohnumfeld<br />
kontinuierlich den aktuellen Wohnbedürfnissen anpassen. Die Neubaumaßnahme wird<br />
den aktuellen Wohnungsbedürfnissen von älteren Menschen im freifinanzierten Bereich abdecken,<br />
da die Genossenschaft in diesem noch keinen Wohnungsbestand besitzt.<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> sind insbesondere wieder Malerarbeiten an den Fassaden und Hausfluren<br />
vorgesehen. Auch sollen Dächer erneuert und gleichzeitig mit Dämmung versehen werden.<br />
Heizungsumbauten sind auch im Jahr <strong>2010</strong> wieder geplant. Für diese Maßnahmen sind<br />
Kosten von ca. 600 T€ im Wirtschaftsplan eingerechnet.<br />
Trotz der geänderten Rahmenbedingungen erwarten wir insgesamt eine gefestigte solide<br />
wirtschaftliche Entwicklung mit positiven Jahresergebnissen in ähnlicher Höhe.
- 267 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 2.596.655,61 2.621.946,28 2.679.675,14 2.743.795,39 2.803.159,32<br />
Erhöhung/Verminderung des<br />
Bestandes an unfertigen<br />
Leistungen<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
15.867,87 35.713.97 53.770,57 32.509,01 20.530,86<br />
20.601,64 27.824,86 41.314,46 55.490,32 26.732,71<br />
Sonstige betriebliche Erträge 41.867,84 266.520,70 68.259,25 75.500,64 89.034,18<br />
Erträge 2.674.992,96 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.425.071,67 1.786.949,92 1.650.611,92 1.777.589,19 1.777.330,59<br />
Personalaufwand 280.101,92 263.269,08 270.157,19 291.445,59 313.865,72<br />
Abschreibungen 361.720,14 359.361,83 356.025,27 324.092,46 322.062,94<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
124.108,70 138.021,93 123.510,77 129.261,87 148.142,00<br />
399.572,22 320.764,56 316.894,20 305.408,84 298.254,31<br />
Steuern 61.876,10 61.680,79 60.985,83 61.540,73 61.799,15<br />
Aufwendungen 2.652.450,75 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71<br />
Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.674.992,96 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07<br />
./.Aufwendungen 2.652.450,75 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71<br />
= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />
Einstellung in Ergebnisrücklagen<br />
Entnahme aus der Ergebnisrücklage<br />
22.542,21 -13.756,27 64.834,24 17.956,68 18.002,36<br />
2.500,00 2.500,00 46.500,00 2.000,00 2.000,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 20.042,21 -16.256,27 18.334,24 15.956,68 16.002,36
- 268 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
2.172,00 938,00 3.927,00 4.904,00 10.422,00<br />
Sachanlagevermögen 15.101.602,27 14.774.682,95 14.435.697,45 14.131.124,78 13.897.125,67<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 15.103.774,27 14.775.620,95 14.439.624,45 14.136.028,78 13.907.547,67<br />
Vorräte 654.706,22 690.420,19 744.190,76 776.699,77 797.230,63<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
28.890,83 50.760,17 99.317,28 72.832,30 97.895,57<br />
Flüssige Mittel 1.231.846,56 1.140.484,24 1.407.373,48 1.417.100,37 1.208.743,47<br />
Umlaufvermögen 1.915.443,61 1.881.664,60 2.250.881,52 2.266.632,44 2.103.869,67<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
623,82 551,28 92,15 368,46 1.484,20<br />
Summe Aktiva 17.019.841,70 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54<br />
Treuhandvermögen 0,00 0,00 2.015,97 0,00 0,00<br />
gezeichnetes Kapital 315.005,00 324.227,52 325.095,12 322.651,74 324.775,00<br />
Rücklagen 4.258.819,78 4.269.646,64 4.323.593,34 4.331.714,48 4.337.552,56<br />
Bilanzgewinn/-verlust 20.042,21 19.457,70 18.334,24 15.956,68 16.002,36<br />
Eigenkapital 4.593.866,99 4.613.331,86 4.667.022,70 4.670.322,90 4.678.329,92<br />
Rückstellungen 236.683,31 27.697,00 128.414,76 90.776,98 34.375,48<br />
Verbindlichkeiten 12.189.291,40 12.016.807,97 11.895.160,66 11.641.929,80 11.300.196,14<br />
Summe Passiva 17.019.841,70 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54<br />
Treuhandverbindlichkeiten 0,00 0,00 2.015,97 0,00 0,00
- 269 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte:<br />
Vollbeschäftigte<br />
Teilzeitbeschäftigte<br />
Kaufmännische Mitarbeiter 1 2<br />
Technische Mitarbeiter 0 0<br />
Mitarbeiter im Regiebetrieb, etc. 3 2<br />
4 4<br />
Außerdem wurde durchschnittlich 1 Auszubildende/r beschäftigt.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Eigenkapitalquote 26,99 27,69 27,96 28,47 29,22<br />
Fremdkapitalquote 73,01 72,31 72,04 71,53 70,78<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
30,42 31,22 32,32 33,04 33,64<br />
Kassenmittelintensität 7,24 6,85 8,43 8,64 7,55<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,44 0,00 1,39 0,38 0,38<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 01.09.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2008<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
1 62000 21000 Dividenden 1.212,00 1.212,00<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 270 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 271 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
26. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft für die Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />
Pferdemarkt 8<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit der Maß-<br />
gabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder eine sonstige Ver-<br />
pflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung zu stellen, nicht besteht.<br />
Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem gesamten Vermögen. Der<br />
Träger der Sparkasse haftet nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 620.000 EUR (20 %)<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 2.050 EUR (7,22 %)<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> mit Sitz in <strong>Bottrop</strong> ist eine mündelsichere, dem gemeinsamen<br />
Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie führt ihre Ge-<br />
schäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Die Erzielung von Gewinn ist nicht<br />
Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.
- 272 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
Verwaltungsrat:<br />
Peter Noetzel, Vorsitzender (bis 03.12.2009)<br />
Bernd Tischler, Vorsitzender (ab 04.12.2009)<br />
Klaus Strehl, MdL, 1. Stellvertreter<br />
Hermann Hirschfelder, 2. Stellvertreter<br />
Sachkundige Mitglieder<br />
(gem. § 10 Abs. 2 b SpkG)<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
bis 03.12.2009 ab 04.12.2009 bis 03.12.2009 ab 04.12.2009<br />
Hermann Hirschfelder Klaus Strehl Johannes Bombeck Renate Palberg<br />
Werner Kamratowski Peter Noetzel Gabriele Müller-Pozorski Jutta Pfingsten<br />
Werner Koller Werner Kamratowski Angelika Große-Venhaus Gabriele Sobetzko<br />
Josef Ludes Josef Ludes Rudi Dartsch Rudi Dartsch<br />
Cornelia Ruhkemper Hermann Hirschfelder Jutta Pfingsten Claudia Schmitz<br />
Willi Tönsgerlemann Willi Tönsgerlemann Monika Budke Monika Budke<br />
Andrea Swoboda Ferdinand Butenweg Ferdinand Butenweg Angelika Große-Venhaus<br />
(bis 21.09.<strong>2010</strong>)<br />
Hans Schürmann Oliver Mies Bernd Hohaus Lore Jakobi<br />
(bis 01.11.2008)<br />
(ab 21.09.<strong>2010</strong>)<br />
Klaus Strehl Andrea Swoboda Renate Palberg Michael Riedel<br />
Claudia Schmitz<br />
(ab 01.11.2008)<br />
Ulrich Schnirch<br />
Dienstkräfte der Sparkasse<br />
(gem. § 10 Abs. 2 c SpkG)<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
bis 03.12.2009 ab 04.12.2009 bis 03.12.2009 ab 04.12.2009<br />
Andreas Pyrchalla Andreas Pyrchalla Bernhard Massenberg Gisela Kappler<br />
Julika Klingenmaier Norbert Lechtenberg Norbert Lechtenberg Wolfgang Porwol<br />
Heinrich Kämker Anne Trasen Gisela Kappler Michael Kriesel<br />
Elke Maschmeyer Corinna Braun Stephan Selm Jörg Hillenbrand<br />
Peter Heere Elke Maschmeyer Anne Trasen Heinrich Kämker<br />
Teilnehmender Hauptverwaltungsbeamter (gem. § 11 Abs. 3 SpkG)<br />
Erster Beigeordneter Dr. Klemens Kreul (bis 03.12.2009)<br />
Erster Beigeordneter Paul Ketzer (ab 04.12.2009)<br />
Vorstand:<br />
Thomas Schmidt, Vorsitzender<br />
Burkhard Klanten<br />
Stellvertreter für die Mitglieder des Vorstandes nach § 19 Abs. 1 SpKG<br />
Daniel Hickstein
- 273 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, eine Anstalt des öffentlichen Rechts gemäß § 1 SpkG NRW, ist<br />
beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter der Nummer HRA 2365 im Handelsregister eingetragen.<br />
Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Münster (SVWL), und über<br />
diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin and Bonn, angeschlossen.<br />
Träger der Sparkasse ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das<br />
Gebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong>, der Städte Essen und Oberhausen sowie der Kreise Recklinghausen<br />
und Wesel.<br />
Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Das aus Sparkassen, Landesbanken and Landesbausparkassen bestehende Überregionale<br />
Sicherungssystem gewährleistet, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfugung<br />
stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen.<br />
Daneben besteht für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB AG ein<br />
zusätzlicher Reservefonds auf regionaler Ebene.<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist flächendeckend im gesamten Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> mit 16 Geschäftsstellen<br />
vertreten. Darin enthalten ist eine weitere Selbstbedienungs-Geschäftsstelle,<br />
die im laufenden Jahr eröffnet wurde.<br />
Der für die Sparkassen-Finanzgruppe von der Rating-Agentur Moody's erteilte Rating-Floor<br />
sichert eine Mindestbonität von A1 ab. Moody's hat dem SVWL bereits im Jahr 2004 ein<br />
Emittentenrating von Aa3 erteilt. Im Jahr 2007 wurde allen Mitgliedern des Sparkassen-<br />
Haftungsverbunds durch die kanadische Rating-Agentur Dominion Bond Rating Services<br />
(DBRS) die Ratinguntergrenze „A (high)" erteilt, die der Ratingstufe „A1" der Rating-Agentur<br />
Moody's entspricht. Dies gilt auch für die Einzelbewertung der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>. Diese<br />
Bewertungen wurden von DBRS im Jahr 2009 bestätigt.<br />
Außerdem tragen der Haftungsverbund und der regionale Reservefonds wesentlich zur Stärke<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt sowie der Sparkassen in Westfalen-Lippe bei.<br />
Zur weiteren Stabilisierung der WestLB AG, Dusseldorf, wurde mit Statut vom 11. Dezember<br />
2009 eine Abwicklungsanstalt gemäß § 8a Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz errichtet.<br />
Nicht strategiekonforme Geschäftsteile wurden in diese Abwicklungsanstalt ausgegliedert.<br />
Der SVWL, an dem die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> beteiligt ist, ist entsprechend seinem Anteil<br />
an der Abwicklungsanstalt verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste der Abwicklungsanstalt,<br />
die nicht durch das Eigenkapital der Abwicklungsanstalt ausgeglichen werden können, bis zu<br />
einem Höchstbetrag von 2.250 Mio. Euro zu Übernehmen.<br />
Die Mitgliedssparkassen des SVWL werden zur Abdeckung dieses Gesamthöchstbetrages<br />
in den nächsten 25 Jahren, beginnend im Jahr <strong>2010</strong>, aus künftigen Gewinnen jährliche Raten<br />
in eine Rucklage einstellen. Hinsichtlich der Ansparleistung findet nach Ablauf von 10<br />
Jahren, also zum 31.12.2019, eine Revision statt. Sind bis dahin keine wesentlichen, die<br />
erwarteten Verluste der Abwicklungsanstalt übersteigenden Verluste aufgetreten, kann unter<br />
Voraussetzung der Zustimmung aller Beteiligten eine weitere Ansparung unterbleiben.<br />
Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinstitut refinanziert sich vorrangig aus dem Kundengeschäft.<br />
Darüber hinaus benötigte Mittel werden regelmäßig innerhalb der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe oder am nationalen Markt beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> wird die Sparkasse auch künftig bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.
- 274 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die seit dem 15.11.2009 gültige Satzung der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wurde an das am 29. November<br />
2008 in Kraft getretene Sparkassengesetz NRW angepasst. Aufgrund der Änderung<br />
des Sparkassengesetzes hat das Finanzministerium neue Allgemeine Verwaltungsvorschriften<br />
zum Sparkassengesetz erlassen. Diese traten zum 1. Dezember 2009 in Kraft.<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> hat die am 14.08.2009 veröffentlichten neuen Mindestanforderungen<br />
der Bankenaufsicht an das Risikomanagement (MaRisk) zum 31.12.2009 weitgehend<br />
umgesetzt.<br />
Der Abschwung der Weltwirtschaft erreichte in den ersten drei Monaten des Jahres 2009<br />
seinen Höhepunkt. Die globale Industrieproduktion, die bereits im letzten Quartal des vorangegangenen<br />
Jahres deutlich eingebrochen war, rutschte im ersten Quartal 2009 noch weiter<br />
ab. Zudem kam es zu weiteren Belastungen des Finanzsektors, der aufgrund der in einer<br />
Rezession zunehmenden Kreditausfälle eine zusätzliche Reduktion seiner Eigenkapitalbasis<br />
und Kreditvergabetätigkeit erlebte.<br />
Angesichts der Schärfe des wirtschaftlichen Einbruchs setzte die allmähliche Stabilisierung<br />
der Produktion zur Jahresmitte relativ früh ein. Die Industrieproduktion verzeichnete seit dem<br />
zweiten Quartal 2009 wieder leichte Zuwächse und der Welthandel entspannte sich zunehmend.<br />
Gründe hierfür sind vor allem die Reduktion der Leitzinsen durch die Notenbanken,<br />
Auflegung von Konjunkturprogrammen in vielen Ländern, stark gefallene Rohölpreise sowie<br />
die Funktion zahlreicher Schwellenländer als Konjunkturanker, die sich aufgrund ihrer robusten<br />
Finanzsektoren behaupten. Die weltwirtschaftliche Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte<br />
2009 deutet zwar darauf hin, dass der Tiefpunkt der Krise überwunden ist. Es zeichnen<br />
sich jedoch Bremseffekte ab. Insgesamt ist für das Jahr <strong>2010</strong> lediglich von einer verhaltenen<br />
Erholung der Weltwirtschaft auszugehen.<br />
Die konjunkturelle Situation im Euroraum, der zu Beginn des Jahres 2009 einen starken<br />
Einbruch erlebt hatte, stabilisierte sich zur Jahresmitte wieder. Die Konjunkturaufhellung ist<br />
jedoch in erster Linie auf das Ende des kräftigen Lagerabbaus im ersten Halbjahr und das<br />
immer stärkere Durchwirken der Konjunkturprogramme zurückzuführen.<br />
Der private Konsum wies nur einen geringen Rückgang zu Beginn des Jahres auf und stabilisierte<br />
sich ab dem zweiten Quartal 2009. Grund für die relativ robuste Entwicklung war zum<br />
einen die sinkende Inflation. Zum anderen wirkten sich die gestiegenen Nominallöhne stützend<br />
auf den Konsum aus. Außerdem federten konjunkturpolitische Maßnahmen wie die in<br />
vielen Ländern eingeführten Abwrackprämien eine Schwächung des Konsums ab.<br />
In fast allen Ländern des Euroraums hat sich die Finanzkrise spürbar auf den Arbeitsmarkt<br />
ausgewirkt. Besonders stark stiegen die Arbeitslosenquoten in den Ländern, die zuvor einen<br />
Immobilienboom erlebt hatten, wie Spanien und Irland. Der Zusammenbruch des aufgeblähten<br />
Bausektors ließ dort die Arbeitslosenquote weit über den Durchschnitt der Euro-Länder<br />
steigen.<br />
Seit Oktober 2008 hat die Europäische Zentralbank den Leitzins innerhalb von sieben Monaten<br />
von 4,25 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt. Dass es bei dieser stark expansiven. Geldpolitik<br />
zu einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate kam, ist neben der ausgeprägten Rezession<br />
auch auf den rapiden Preisverfall bei Energie und anderen Rohstoffen zurückzuführen.<br />
Aufgrund der finanzpolitischen Maßnahmen, aber auch infolge konjunkturbedingter Mindereinnahmen<br />
und Mehrausgaben hat sich die Lage der öffentlichen Haushalte im Euroraum<br />
drastisch verschlechtert. Vermutlich werden alle Länder des Euroraums die 3-Prozent-<br />
Obergrenze der Defizitquote aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt überschreiten. Für<br />
das Jahr <strong>2010</strong> ist von einer mäßigen Erholung in den Ländern der EU und des Euroraums
- 275 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
auszugehen. Die Konjunkturprogramme werden auch im kommenden Jahr noch stützend<br />
wirken. Expansiv wirken auch die sehr niedrigen Kurzfristzinsen sowie das Aufleben der Exportnachfrage.<br />
Insgesamt aber überwiegen die Faktoren, die auf eine nur verhaltene Entwicklung<br />
hinwirken: Erstens wird die Arbeitslosenquote steigen. Zweitens gehen von den<br />
Immobilienmärkten in vielen Ländern weiterhin dämpfende Effekte aus. Drittens wird die<br />
Realwirtschaft von den noch bevorstehenden Aufräumarbeiten in den Bilanzen vieler Finanzinstitute<br />
belastet.<br />
Nach dem dramatischen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr 2008/2009 hat<br />
sich die deutsche Konjunktur zur Jahresmitte 2009 stabilisiert. Der synchrone weltweite<br />
Nachfragerückgang traf die deutsche Volkswirtschaft aufgrund ihrer im internationalen Vergleich<br />
hohen Exportquote besonders hart. Im Ergebnis sank das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
um 5,0 Prozent. Um die Abwärtsbewegung zu stoppen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage<br />
zu stützen, legte die Bundesregierung konjunkturstabilisierende Programme auf, durch<br />
die der andauernde Rückgang des Bruttoinlandprodukts gestoppt werden konnte. Maßgebliche<br />
Impulse kamen von der privaten Konsumnachfrage. Sinkende Energiepreise, die hohen<br />
Lohnabschlüsse des vergangenen Jahres sowie die im Rahmen der Konjunkturprogramme<br />
umgesetzten Steuer- und Abgabensenkungen haben eine Steigerung der Ausgaben der<br />
privaten Haushalte bewirkt. Die Abwrackprämie hat einen nicht unerheblichen Beitrag zur<br />
Stabilisierung der privaten Konsumnachfrage geleistet. Stützend wirkte zudem, dass die<br />
Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ stabil blieb. Da aufgrund des rapiden weltweiten Nachfrageeinbruchs<br />
derzeit nicht davon auszugehen ist, dass die deutschen Unternehmen rasch zu<br />
ihrer Normalauslastung zurückkehren werden, sind weitere Entlassungen nicht zu vermeiden.<br />
Die gesamtwirtschaftliche Rezession im Zuge der Wirtschaftskrise hinterlässt deutliche Spuren.<br />
Dabei ist die wirtschaftliche Lage nach wie vor äußerst angespannt und es ist weiterhin<br />
eine verhaltene Investitionsneigung und die unzureichende Auslastung der industriellen Produktionskapazitäten<br />
zu erkennen. Positiv ist die Konsumnachfrage zu bewerten, die zur Abfederung<br />
des konjunkturellen Abschwungs beiträgt.<br />
Mit Blick auf die weitere Entwicklung kehrt wieder mehr Zuversicht ein und die Erwartungen<br />
der Unternehmen haben sich stabilisiert, so dass Industrie und Exportwirtschaft wieder auf<br />
eine Erholung der Auslandsmärkte setzen. Dabei ist eine ausgeprägte Kreditklemme nicht<br />
zu erkennen, dennoch hat sich die Finanzierungssituation der Unternehmen weiter verschärft.<br />
Eine funktionierende Kreditversorgung ist Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />
Wiederaufschwung.<br />
Ausgehend von der sich zur Jahresmitte 2009 abzeichnenden Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung ist davon auszugehen, dass es im Jahr <strong>2010</strong> zu einer moderaten<br />
Aufwärtsbewegung kommen wird. Durch die Erholung des weltwirtschaftlichen Umfelds<br />
verbessern sich zwar zunehmend die Exportaussichten. Allerdings wird die Inlandsnachfrage<br />
nur recht langsam anziehen, auch weil sich einige Belastungsfaktoren zunächst noch verstärken<br />
werden.<br />
So dürfte sich die Situation am Arbeitsmarkt noch für einige Zeit verschlechtern. Die Zahl der<br />
Arbeitslosen wird voraussichtlich jahresdurchschnittlich von 3,4 Millionen im Jahr 2009 auf<br />
etwa 4,0 Millionen im Jahr <strong>2010</strong> ansteigen. Dies wird die Konsumnachfrage der privaten<br />
Haushalte belasten.<br />
Außerdem wird die Erholung der Produktion nicht ausreichen, um die Kapazitätsauslastung<br />
auf Normalmaß zu heben. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird daher wohl<br />
gering bleiben, zumal von der Finanzierungsseite weiterhin Belastungen ausgehen. Die dem<br />
Bankensektor noch bevorstehenden Abschreibungen auf Risikopapiere und Unternehmenskredite<br />
könnten zu einer Verschärfung der Kreditvergabebedingungen führen. Dies dürfte
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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
die Erholung der Unternehmensinvestitionen bremsen. Positiv auf die Binnennachfrage werden<br />
hingegen die öffentlichen Infrastrukturinvestitionen wirken, da die Konjunkturpakete I<br />
und II ihre Wirkung erst zeitlich verzögert entfalten. Insgesamt ist im Jahr <strong>2010</strong> mit einer<br />
Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 1,6 Prozent zu rechnen.<br />
Infolge der schwachen Konjunktur dürfte die Teuerungsrate nur moderat anziehen. Getrieben<br />
wird sie im Wesentlichen durch die Verteuerung des Rohöls, die auf die Energiekosten<br />
durchwirkt. Für das Jahr <strong>2010</strong> wird eine Inflationsrate von 1,2 Prozent nach 0,3 Prozent im<br />
Jahr 2009 erwartet.<br />
Auch für das Jahr <strong>2010</strong> rechnen wir daher mit einem zurückhaltenden Nachfrageverhalten<br />
der privaten Haushalte. Dies wird sich auf den Kauf von Immobilien und damit das Baufinanzierungsgeschäft<br />
auswirken. So erwarten wir im Kreditgeschäft mit Privatkunden einen moderaten<br />
Anstieg, der aber deutlich unter den Ergebnissen für das Berichtsjahr liegt.<br />
Da im Firmenkundengeschäft die risikoorientierte Kreditpolitik weiterhin im Vordergrund<br />
steht, rechnen wir nicht mit einem Wachstum im gewerblichen Kreditgeschäft.<br />
Insgesamt erwarten wir für das Kreditgeschäft in <strong>2010</strong> ein Wachstum von 1,0 %.<br />
Für das Jahr 2011 ist die voraussichtliche Entwicklung des Kreditgeschäftes mit deutlich<br />
größerer Unsicherheit behaftet. So ist die Entwicklung des Kreditgeschäftes insgesamt sehr<br />
stark von der Entwicklung im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung abhängig. Gegenwärtig<br />
wird das Geschäft durch die Erschließung neuer Baugebiete geprägt. Auch die<br />
Lage am Arbeitsmarkt wird die Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Hier kann zum heutigen<br />
Zeitpunkt noch keine seriöse Prognose abgegeben werden. Wir erwarten daher auch im<br />
Jahr 2011 keine wesentlichen Zuwächse im Kreditgeschäft.<br />
Bei den Kundeneinlagen rechnen wir in den nächsten beiden Jahren wieder mit einem<br />
Rückgang.<br />
Die Zuflüsse, die wir in 2009 im Bereich der kurzfristigen Einlagen erzielt haben, gilt es nunmehr<br />
in andere Anlageformen zu überführen. Hier werden durchaus Umschichtungen in den<br />
bilanzneutralen Bereich erfolgen. Wir streben in <strong>2010</strong> eine annähernd den Planwerten des<br />
Berichtsjahres entsprechende Gesamtersparnis in Höhe von 21,0 Mio. € an. Diese sollte<br />
auch im Jahr 2011 weiterhin positiv verlaufen.<br />
Im Dienstleistungsgeschäft werden wir im Bereich des Wertpapiergeschäftes erneut einen<br />
Schwerpunkt auf die strukturierten Produkte der DekaBank legen.<br />
Die vorgenannten Prognosen zur Entwicklung im Einlagen- und Kreditgeschäft werden insgesamt<br />
nach unserer Planung nur zu unwesentlichen Veränderungen der Bilanzsumme in<br />
den Jahren <strong>2010</strong> und 2011 führen.<br />
Die Finanzierung der Fälligkeiten aus Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken erfolgt, soweit<br />
dies erforderlich wird, durch Aufnahme von Mitteln am Interbankenmarkt. Darüber hinaus<br />
stehen aber auch in ausreichendem Umfang eigene Wertpapiere als Liquiditätsreserve<br />
zur Verfügung.<br />
Der Zinsüberschuss als unsere wichtigste Ertragsquelle steht aufgrund des weiterhin scharfen<br />
Wettbewerbs unter Druck. Das Halten von Marktanteilen wird nur zu Lasten der Rentabilität<br />
möglich sein. Auch können Zinsausläufer auf der Aktivseite nur zu niedrigeren Konditionen<br />
verlängert werden. Lediglich die Generierung von Fristentransformationsbeiträgen auf<br />
Grund der inzwischen steileren Zinsstrukturkurve kann diesem Trend entgegenwirken.
- 277 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Insgesamt rechnen wir im Jahr <strong>2010</strong> mit einem Zinsüberschuss von voraussichtlich 29,4<br />
Mio. EUR. Für das Folgejahr rechnen wir mit einem gleichbleibenden Ergebnis.<br />
Dieser Prognose liegt die Annahme einer unveränderten Geschäftsstruktur zu Grunde. Auch<br />
hier besteht die Gefahr, dass Wettbewerber in die bestehende Kundenbeziehung eindringen.<br />
Wir erwarten, dass der Provisionsüberschuss annähernd auf dem Niveau des Vorjahres liegen<br />
wird.<br />
Bei den Personalkosten prognostizieren wir einen leichten Rückgang in Höhe von 0,1 Mio.<br />
EUR. Hier zeigt der Abbau von Kapazitäten leichte Erfolge, obwohl aus den Tarifabschlüssen<br />
neue Belastungen erwartet werden.<br />
Der Sachaufwand wird bedingt durch Investitionen gegenüber dem Jahr 2009 auf 9,3 Mio.<br />
EUR ansteigen.<br />
Zusammengefasst erwarten wir für das Jahr <strong>2010</strong> ein Betriebsergebnis vor Bewertung unter<br />
dem Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis ist wesentlich von der weiteren Entwicklung des<br />
Zinsniveaus abhängig. Gleiches gilt für das darauffolgende Jahr, für das wir erneut ein sinkendes<br />
Betriebsergebnis erwarten. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Ergebnisse weiterhin<br />
im Durchschnitt anderer Sparkassen liegen werden.<br />
Die erwartete Veränderung des Zinsniveaus mit tendenziell höheren Renditen wird zu einem<br />
Rückgang der Kurswerte der eigenen Wertpapiere führen. Dies gilt auch für den Spezialfonds<br />
bei der WestLB Mellon Asset Management, auf den das Management des überwiegenden<br />
Anteils unserer Eigenanlagen übertragen ist.<br />
Nach einer Phase energischer Zinssenkungen durch die EZB rechnen wir im Laufe des Jahres<br />
<strong>2010</strong> mit einem Zinsanstieg. Um daraus bedingte Kursverluste zu reduzieren, ist es unsere<br />
Strategie, ein Portfoliomix aus verschiedenen unkorrelierten Anlageklassen zu halten.<br />
Dies erfolgt über den Spezialfonds.<br />
Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft ist insbesondere durch die Finanzmarktkrise nur<br />
mit großen Unsicherheiten zu prognostizieren. Durch unser Kreditrisikomanagement wollen<br />
wir erreichen, die erkannten Risiken zu vermindern und neue Risiken zu vermeiden. Die im<br />
Risikobericht erläuterten Maßnahmen werden nach unserer Einschätzung dazu führen, dass<br />
die Ertragslage des Jahres <strong>2010</strong> lediglich durch tragbare Risiken belastet wird.<br />
Aufwendungen durch den geplanten Hauptstellenumbau, die im Jahr <strong>2010</strong> die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung belasten werden und die wir dem neutralen Ergebnis zuordnen, erwarten<br />
wir in Höhe von 1.800 TEUR.<br />
Der Jahresüberschuss nach Steuern wird voraussichtlich unter dem Ergebnis dieses Jahres<br />
liegen.<br />
insgesamt erwarten wir für das Jahr <strong>2010</strong> dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis. Nach<br />
heutigem Kenntnisstand wird diese Aussage auch für das Jahr 2011 gelten.<br />
Die künftigen Gewinne der Sparkasse werden durch die Ansparleistungen für die indirekte<br />
Haftung für die Abwicklungsanstalt der WestLB AG nach aktuellem Kenntnisstand in den<br />
nächsten Jahren durchschnittlich mit 826 TEUR pro Jahr belastet.
- 278 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Zinserträge 46.389.523,88 44.934.898,76 44.649.677,31 44.862.023,47 43.248.560,19<br />
Laufende Erträge 8.965.998,22 9.032.816,77 9.370.867,04 10.186.119,23 9.280.334,48<br />
Provisionserträge 7.451.594,45 7.875.539,87 8.299.905,65 8.162.253,12 8.280.942,37<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.389.166,79 997.728,32 834.313,26 1.849.146,14 950.386,42<br />
Erträge aus der Auflösung von<br />
Sonderposten<br />
0,00 221.672,17 0,00 0,00 225.790,68<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 64.196.283,34 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14<br />
Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 16.897.295,97 15.638.145,08 14.580.009,86 15.266.270,92 15.415.865,55<br />
Verwaltungsaufwand 7.448.752,57 7.429.122,86 11.307.940,64 7.469.686,19 8.185.065,51<br />
Zinsaufwendungen 24.174.217,09 21.852.601,82 23.370.140,86 25.355.759,41 22.990.021,43<br />
Provisionsaufwendungen 580.810,08 602.690,01 630.324,51 596.612,02 614.324,12<br />
Abschreibungen 4.216.398,92 6.728.424,68 4.664.262,69 5.032.181,62 5.547.900,57<br />
sonst. betriebliche Aufwendungen 797.512,62 648.279,14 555.142,93 890.860,66 1.016.061,62<br />
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 4.136.407,72 3.685.224,74 2.793.623,46 4.839.171,13 3.089.307,01<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme 32.612,46 32.612,33 33.113,39 31.125,33 31.125,33<br />
Zuführung zum Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken<br />
Einstellung in Sonderposten mit<br />
Rücklagenanteil<br />
3.900.000,00 4.700.000,00 3.600.000,00 4.400.000,00 4.150.000,00<br />
221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />
Aufwendungen 62.405.679,60 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14<br />
Position<br />
2005<br />
EUR<br />
2006<br />
EUR<br />
2007<br />
EUR<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
Erträge 64.196.283,34 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14<br />
./. Aufwendungen 62.405.679,60 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14<br />
= Jahresüberschuss 1.790.603,74 1.745.555,23 1.620.204,92 952.084,00 946.343,00<br />
Entnahme aus Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 1.150.000,00 1.100.000,00 1.000.000,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 640.603,74 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00
- 279 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Barreserve 18.742.962,25 20.852.530,97 22.118.458,38 22.428.651,95 24.968.294,68<br />
Schuldtitel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen an<br />
Kreditinstitute<br />
39.280.400,63 30.601.726,83 61.338.886,24 71.958.991,81 80.044.723,41<br />
Forderungen an Kunden 639.159.915,03 662.057.987,83 680.470.033,98 659.604.585,54 678.471.065,79<br />
Schuldverschreibungen 108.211.283,96 95.629.060,85 46.174.291,46 53.449.960,87 61.772.341,77<br />
Aktien, Wertpapiere 200.351.605,51 202.220.604,65 210.543.010,22 209.502.251,44 204.285.875,75<br />
Beteiligungen 12.637.650,26 12.586.800,26 20.676.456,56 20.630.611,38 20.694.111,38<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Treuhandvermögen 140.068,71 121.613,07 103.157,43 81.265,89 61.010,13<br />
Ausgleichsforderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Immaterielle Anlagewerte 67.139,00 53.443,00 88.595,00 139.535,00 85.639,00<br />
Sachanlagen 11.727.201,76 11.584.791,44 10.886.029,74 11.883.789,22 14.683.572,32<br />
Sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
2.455.491,46 2.094.333,52 2.665.898,71 1.333.866,23 944.506,95<br />
382.452,08 389.976,97 582.097,79 509.604,56 442.239,32<br />
Summe Aktiva 1.033.156.170,65 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50<br />
Verbindlichkeiten 958.387.724,86 957.118.235,45 966.034.765,04 956.733.610,99 987.086.718,66<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
1.594.413,38 1.251.965,51 1.024.838,98 810.945,92 709.304,16<br />
Rückstellungen 10.018.619,80 10.443.372,76 13.987.810,90 13.801.181,71 13.609.430,09<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklagenanteil<br />
Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken<br />
221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />
4.800.000,00 9.500.000,00 13.100.000,00 17.500.000,00 21.650.000,00<br />
Rücklagen 57.493.136,70 59.233.740,44 60.879.295,67 61.499.500,59 62.451.584,59<br />
Bilanzgewinn 640.603,74 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00<br />
Summe Passiva 1.033.156.170,65 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50
- 280 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
2008 2008<br />
Vollzeitkräfte 226 220<br />
Teilzeit- und Ultimokräfte 68 64<br />
294 284<br />
Auszubildende 15 18<br />
309 302
- 281 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
27. Volksbank Kirchhellen eG<br />
Kirchhellener Straße 6-8<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 5.462.771,45 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 160,00 EUR.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von banküblichen und ergänzenden Ge-<br />
schäften.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat:<br />
Rudolf Allekotte, Vorsitzender<br />
Dr. Günter Korte, stellv. Vorsitzender<br />
Egon Fiele<br />
Dirk Helmke<br />
Regina Timmerhaus<br />
Jürgen Lefarth<br />
Harald Lubina<br />
Friedrich Steinmann<br />
Frank Schneider<br />
Barbara Wischermann<br />
B. Vorstand:<br />
Werner Münstermann<br />
Eberhard Kreck<br />
C. Prokuristen:<br />
Heinz Grob<br />
Ulrich Frensch<br />
Martin Wissing<br />
Peter Maly (bis 29.01.2008)<br />
Marcus Nowak<br />
Martin Oelerich<br />
Michael Platzköster<br />
Jürgen Tebroke<br />
Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft wird auf eine<br />
Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.
- 282 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 283 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VII. Perspektiven<br />
Angesichts der defizitären städtischen Haushaltssituation hat die Steuerung und<br />
Kontrolle der städtischen Beteiligungen eine besondere Bedeutung.<br />
Dem mit Organisationsprivatisierungen einhergehenden Verlust an kommunaler<br />
Einfluss- und Steuerungsmöglichkeit kann durch eine Gestaltung der Gesell-<br />
schaftsverträge/der Satzungen sowie einer optimierten Steuerung der städtischen<br />
Beteiligungen entgegengewirkt werden.<br />
Zur Lösung dieser Problematik soll im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> der Aufbau eines effektiven und umfassenden Beteiligungsmanage-<br />
ment zur Steuerung und Kontrolle verselbständigter Bereiche erfolgen.<br />
Die Steuerungsmechanismen und Steuerungsmöglichkeiten sollen durch systema-<br />
tisches und geplantes Einwirken auf die Beteiligungen verbessert werden. Dabei ist<br />
ein angemessenes Verhältnis zwischen der Selbständigkeit der Beteiligungsgesell-<br />
schaften einerseits und der Steuerung und Kontrolle durch die Stadt andererseits<br />
zu finden.<br />
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 07.11.2000 die Beteiligungsrichtlinien<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> beschlossen.<br />
Die Beteiligungsrichtlinien vom 07.11.2000 für die Stadt <strong>Bottrop</strong> sollen die gesamt-<br />
städtischen Interessen durch gezielte Vorgaben des Rates der Stadt an die Vertre-<br />
ter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesellschaften und an die Finanzverwal-<br />
tung verwirklichen.<br />
In den Beteiligungsrichtlinien werden Vorgaben zur wirtschaftlichen Beteiligung der<br />
Stadt, zu Aufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligungsverwaltung gemacht<br />
und ferner Regelungen für Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesell-<br />
schaften getroffen.
- 284 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anhang<br />
Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussagekraft der aus-<br />
gewiesenen Kennzahlen und der Kapitalflussrechnung<br />
Bei der Darstellung der einzelnen Unternehmen werden Kennzahlen zur Analyse der wirt-<br />
schaftlichen Situation aufgeführt. Die ausgewiesenen Kennzahlen werden anhand der<br />
nachstehenden Formeln berechnet und haben im Wesentlichen folgende Aussagekraft:<br />
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital<br />
Die Eigenkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit eines<br />
Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung ei-<br />
nes Unternehmens als günstig bezeichnet werden, wenn das<br />
Eigenkapital als Haftungs- bzw. Schutzkapital das Fremdkapital<br />
überwiegt. Je höher der Anteil des Eigenkapitals am Gesamt-<br />
kapital, umso sicherer ist die Lage des Unternehmens in Kri-<br />
senzeiten und um so unabhängiger ist das Unternehmen ge-<br />
genüber seinen Gläubigern.<br />
Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital<br />
Die Fremdkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit eines<br />
Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung ei-<br />
nes Unternehmens als ungünstig bezeichnet werden, wenn das<br />
Fremdkapital das Eigenkapital überwiegt. Je höher der Anteil<br />
des Fremdkapitals am Gesamtkapital, umso unsicherer ist die<br />
Lage des Unternehmens in Krisenzeiten und umso unabhängi-<br />
ger ist das Unternehmen gegenüber seinen Gläubigern.
- 285 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Eigenkapital-Rentabilität = Jahresüberschuss x 100<br />
Deckung des Anlagevermö-<br />
Eigenkapital<br />
Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unterneh-<br />
men als Unterschied der Erträge und Aufwendun-<br />
gen soll so hoch sein, dass außer den für die tech-<br />
nische und wirtschaftliche Entwicklung des Unter-<br />
nehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine<br />
marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals erwirt-<br />
schaftet wird (§ 109 (2) GO NRW). Die Kennzahl<br />
drückt die Höhe der Verzinsung des Eigenkapitals<br />
in Prozent aus.<br />
gens durch Eigenkapital = Eigenkapital / Anlagevermögen<br />
Die Finanzierung des Anlagevermögens durch Ei-<br />
genkapital ist ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung<br />
der Kapitalausstattung des Unternehmens. Da An-<br />
lagegegenstände in der Regel langfristig gebunde-<br />
nes Vermögen darstellen, müssen sie durch ent-<br />
sprechend langfristiges Kapital finanziert werden.<br />
Damit wird sichergestellt, dass im Krisenfalle keine<br />
Anlagegüter veräußert werden müssen, um den<br />
Tilgungsverpflichtungen termingerecht nachzu-<br />
kommen. Deshalb sollen Wirtschaftsgüter des An-<br />
lagevermögens grundsätzlich nicht kurzfristig finan-<br />
ziert werden. Die Anlagenfinanzierung kann somit<br />
als sehr gut bezeichnet werden, wenn das Anlage-<br />
vermögen voll durch Eigenkapital gedeckt ist.
- 286 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kassenmittelintensität = Flüssige Mittel / Gesamtvermögen<br />
Kapitalflussrechnung/Cash Flow<br />
Die Kennzahl drückt den Grad der Zahlungsfähig-<br />
keit aus. Je mehr die flüssigen Mittel die kurzfristi-<br />
gen Verbindlichkeiten decken, desto liquider und<br />
damit sicherer ist das Unternehmen.<br />
Der Cash Flow ist eine Kennzahl die angibt, welchen Mittelzufluss ein Unternehmen<br />
in einer Periode aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet hat und was somit unterjäh-<br />
rig für Investitionen, Tilgungszahlungen oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung<br />
steht (Finanzmittelüberschuss).<br />
Er ist ein Maßstab für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens und zeigt die<br />
finanzielle Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit von außenstehenden Geldge-<br />
bern an. Ein niedriger Cash Flow führt zu einer Schwächung des Eigenkapitals, so-<br />
mit zu einem erhöhten Verschuldungsgrad und schließlich zwangsläufig zu einer<br />
wachsenden Zinslast. Das Wachstumspotential des Unternehmens wird einge-<br />
schränkt.
- 287 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen<br />
§ 107<br />
Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung<br />
(1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn<br />
1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,<br />
2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der<br />
Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht und<br />
3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />
des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen<br />
einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentliche<br />
Zweck durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />
werden kann.<br />
Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder<br />
die Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche<br />
Betätigung ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />
oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die<br />
Leistung ihrer Art nach auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung<br />
erbracht werden könnte.<br />
(2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnitts gilt nicht der Betrieb von<br />
1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />
2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner<br />
erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten<br />
- Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen<br />
für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen,<br />
Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen,<br />
Begegnungsstatten),<br />
- Sport oder Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten,<br />
Wald-, Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen<br />
zur Veranstaltung von Volksfesten),<br />
- Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen,<br />
Sanatorien, Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale<br />
und medizinische Beratungsstellen),<br />
3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />
oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />
4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder<br />
Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />
5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden<br />
und Gemeindeverbänden dienen.<br />
Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist,<br />
nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den<br />
Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch<br />
Rechtsverordnung bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine<br />
selbstständige Betriebsführung erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe<br />
geltenden Vorschriften zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen<br />
werden, die von einzelnen der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen.
- 288 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn<br />
die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der<br />
betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit<br />
Strom und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme<br />
einer wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig,<br />
wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme<br />
einer solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.<br />
(4) Die nichtwirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig,<br />
wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen und die<br />
berechtigten Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt<br />
sind. Diese Voraussetzungen gelten bei in den Krankenhausplan des Landes aufgenommenen<br />
Krankenhäusern als erfüllt. Die Aufnahme einer nichtwirtschaftlichen Betätigung<br />
auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes<br />
1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />
der Genehmigung.<br />
(5) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare<br />
Beteiligung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage<br />
einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen<br />
Engagements und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische<br />
Wirtschaft zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk,<br />
Industrie und Handel und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden<br />
Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu<br />
geben.<br />
(6) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben.<br />
(7) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften.<br />
§ 108<br />
Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts<br />
(1) Die Gemeinde darf Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten<br />
Rechts nur gründen oder sich daran beteiligen, wenn<br />
1. bei Unternehmen (§ 107 Abs. 1) die Voraussetzungen des § 107 Abs. 1 Satz 1 gegeben<br />
sind,<br />
2. bei Einrichtungen (§ 107 Abs. 2) die Voraussetzungen des § 8 Abs. 1 gegeben sind<br />
und ein wichtiges Interesse der Gemeinde an der Gründung oder der Beteiligung vorliegt,<br />
3. eine Rechtsform gewählt wird, welche die Haftung der Gemeinde auf einen bestimmten<br />
Betrag begrenzt,<br />
4. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhältnis zu<br />
ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />
5. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder unangemessener<br />
Höhe verpflichtet,
- 289 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
6. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwachungsorgan,<br />
erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in anderer<br />
Weise gesichert wird,<br />
7. das Unternehmen oder die Einrichtung durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder<br />
sonstiges Organisationsstatut auf den öffentlichen Zweck ausgerichtet wird,<br />
8. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform gewährleistet ist, dass der<br />
Jahresabschluss und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften<br />
gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, aufgrund des<br />
Gesellschaftsvertrages oder der Satzung in entsprechender Anwendung der Vorschriften<br />
des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften<br />
aufgestellt und ebenso oder in entsprechender Anwendung der für Eigenbetriebe<br />
geltenden Vorschriften geprüft werden,<br />
9. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform, vorbehaltlich weitergehender<br />
oder entgegenstehender gesetzlicher Vorschriften, durch Gesellschaftsvertrag<br />
oder Satzung gewährleistet ist, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten<br />
Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nummer 9 des Handelsgesetzbuches der Mitglieder<br />
der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates, des Beirates oder einer ähnlichen<br />
Einrichtung im Anhang zum Jahresabschluss jeweils für jede Personengruppe sowie<br />
zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds dieser Personengruppen<br />
unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer<br />
9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden. Die individualisierte<br />
Ausweisungspflicht gilt auch für:<br />
a) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall einer vorzeitigen Beendigung<br />
ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind,<br />
b) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall der regulären Beendigung<br />
ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, mit ihrem Barwert sowie den von der Gesellschaft<br />
während des Geschäftsjahres hierfür aufgewandten oder zurückgestellten<br />
Betrag,<br />
c) während des Geschäftsjahres vereinbarte Änderungen dieser Zusagen und<br />
d) Leistungen, die einem früheren Mitglied, das seine Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres<br />
beendet hat, in diesem Zusammenhang zugesagt und im Laufe des<br />
Geschäftsjahres gewährt worden sind.<br />
Eine Gewährleistung für die individualisierte Ausweisung von Bezügen und Leistungszusagen<br />
ist im Falle der Beteiligung an einer bestehenden Gesellschaft auch<br />
dann gegeben, wenn in Gesellschaftsvertrag oder Satzung die erstmalige individualisierte<br />
Ausweisung spätestens für das zweite Geschäftsjahr nach Erwerb der Beteiligung<br />
festgelegt ist.<br />
10. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Telefondienstleistungen<br />
nach § 107 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im<br />
Rahmen einer Schachtelbeteiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den<br />
Anteil der Gemeinde bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt<br />
ist. Zur Wahrnehmung gleicher Wettbewerbschancen darf die Gemeinde für<br />
diese Unternehmen weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugskonditionen<br />
in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten i. S. von<br />
§ 87 leisten.
- 290 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Aufsichtsbehörde kann von den Vorschriften der Nummern 3, 5 und 8 in begründeten<br />
Fällen Ausnahmen zulassen. Wird von Satz 1 Nummer 8 eine Ausnahme zugelassen,<br />
kann auch von Satz 1 Nummer 9 eine Ausnahme zugelassen werden.<br />
(2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 gilt für die erstmalige unmittelbare oder mittelbare Beteiligung<br />
an einer Gesellschaft einschließlich der Gründung einer Gesellschaft, wenn den beteiligten<br />
Gemeinden oder Gemeindeverbänden alleine oder zusammen oder zusammen mit<br />
einer Beteiligung des Landes mehr als 50 vom Hundert der Anteile gehören. Bei bestehenden<br />
Gesellschaften, an denen Gemeinden oder Gemeindeverbände unmittelbar oder<br />
mittelbar alleine oder zusammen oder zusammen mit dem Land mit mehr als 50 vom<br />
Hundert beteiligt sind, trifft die Gemeinden und Gemeindeverbände eine Hinwirkungspflicht<br />
zur Anpassung an die Vorgaben des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 9. Die Hinwirkungspflicht<br />
nach Satz 2 bezieht sich sowohl auf die Anpassung von Gesellschaftsvertrag<br />
oder Satzung als auch auf die mit Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 verfolgte Zielsetzung<br />
der individualisierten Ausweisung der dort genannten Bezüge und Leistungszusagen.<br />
(3) Gehören einer Gemeinde mehr als 50 vom Hundert der Anteile an einem Unternehmen<br />
oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform, muss sie darauf hinwirken, dass<br />
1. in sinngemäßer Anwendung der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />
a) für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt wird,<br />
b) der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde gelegt und der<br />
Gemeinde zur Kenntnis gebracht wird,<br />
c) die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Ergebnisses sowie<br />
das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unbeschadet<br />
der bestehenden gesetzlichen Offenlegungspflichten öffentlich bekannt<br />
gemacht werden und der Jahresabschluss und der Lagebericht bis zur Feststellung<br />
des folgenden Jahresabschlusses zur Einsichtnahme verfügbar gehalten<br />
werden,<br />
2. in dem Lagebericht oder in Zusammenhang damit zur Einhaltung der öffentlichen<br />
Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen wird,<br />
3. nach den Wirtschaftsgrundsätzen (§ 109) verfahren wird, wenn die Gesellschaft ein<br />
Unternehmen betreibt.<br />
Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht über die Einhaltung der öffentlichen<br />
Zwecksetzung sind dem Haushaltsplan als Anlage beizufügen. Gehört der Gemeinde<br />
zusammen mit anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden die Mehrheit der<br />
Anteile an einem Unternehmen oder an einer Einrichtung, soll sie auf eine Wirtschaftsführung<br />
nach Maßgabe des Satzes 1 Nr. 1 a) und b) sowie Nr. 2 und Nr. 3 hinwirken.<br />
(4) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur gründen, übernehmen, wesentlich erweitern<br />
oder sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck nicht ebenso gut in einer anderen<br />
Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden kann.
- 291 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(5) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur gründen oder sich daran<br />
beteiligen, wenn durch die Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages sichergestellt ist,<br />
dass<br />
1. die Gesellschafterversammlung auch beschließt über<br />
a) den Abschluss und die Änderungen von Unternehmensverträgen im Sinne der<br />
§§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,<br />
b) den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen,<br />
c) den Wirtschaftsplan, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung<br />
des Ergebnisses sowie<br />
d) die Bestellung und die Abberufung der Geschäftsführer, soweit dies nicht der<br />
Gemeinde vorbehalten ist, und<br />
2. der Rat den von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten<br />
Mitgliedern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines<br />
Aufsichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />
(6) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />
oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 25 vom Hundert beteiligt<br />
sind, dürfen<br />
a) der Gründung einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung in einer<br />
Rechtsform des privaten Rechts, einer Beteiligung sowie der Erhöhung einer Beteiligung<br />
der Gesellschaft an einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung<br />
in einer Rechtsform des privaten Rechts nur zustimmen, wenn<br />
- die vorherige Entscheidung des Rates vorliegt,<br />
- für die Gemeinde selbst die Gründungs- bzw. Beteiligungsvoraussetzungen vorliegen<br />
und<br />
- sowohl die Haftung der gründenden Gesellschaft als auch die Haftung der zu<br />
gründenden Gesellschaft oder Vereinigung durch ihre Rechtsform auf einen bestimmten<br />
Betrag begrenzt sind oder<br />
- sowohl die Haftung der sich beteiligenden Gesellschaft als auch die Haftung der<br />
Gesellschaft oder Vereinigung, an der eine Beteiligung erfolgt, durch ihre Rechtsform<br />
auf einen bestimmten Betrag begrenzt sind;<br />
b) einem Beschluss der Gesellschaft zu einer wesentlichen Änderung des GeseIlschaftszwecks<br />
oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages<br />
nur nach vorheriger Entscheidung des Rates zustimmen.<br />
In den Fällen von Satz 1 Buchstabe a) gilt Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend. Als Vertreter<br />
der Gemeinde im Sinne von Satz 1 gelten auch Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und<br />
Mitglieder von sonstigen Organen und ähnlichen Gremien der Gesellschaft, die von der Gemeinde<br />
oder auf ihre Veranlassung oder ihren Vorschlag in das Organ oder Gremium entsandt<br />
oder gewählt worden sind. Beruht die Entsendung oder Wahl auf der Veranlassung<br />
oder dem Vorschlag mehrerer Gemeinden, Gemeindeverbände oder Zweckverbände, so<br />
bedarf es der Entscheidung nur des Organs, auf das sich die beteiligten Gemeinden und<br />
Gemeindeverbände oder Zweckverbände geeinigt haben. Die Sätze 1 bis 4 gelten nicht,<br />
soweit ihnen zwingende Vorschriften des Gesellschaftsrechts entgegenstehen.<br />
(7) Die Gemeinde kann einen einzelnen Geschäftsanteil an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft<br />
erwerben, wenn eine Nachschusspflicht ausgeschlossen oder die Haftungssumme<br />
auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist.
- 292 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
§ 109<br />
Wirtschaftsgrundsätze<br />
(1) Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren,<br />
dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Unternehmen sollen einen Ertrag für<br />
den Haushalt der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen<br />
Zwecks nicht beeinträchtigt wird.<br />
(2) Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unternehmen als Unterschied der Erträge und<br />
Aufwendungen soll so hoch sein, dass außer den für die technische und wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Unternehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine marktübliche<br />
Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />
§ 110<br />
Verbot des Missbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung<br />
Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb gleichartiger Unternehmen besteht, dürfen der<br />
Anschluss und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere<br />
Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden.<br />
§ 111<br />
Veräußerung von Unternehmen, Einrichtungen und Beteiligungen<br />
(1) Die teilweise oder vollständige Veräußerung eines Unternehmens oder einer Einrichtung<br />
oder einer Beteiligung an einer Gesellschaft sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche<br />
die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen, die Einrichtung oder die Gesellschaft<br />
verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die für die Betreuung der Einwohner<br />
erforderliche Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.<br />
(2) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />
oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 v. H. beteiligt sind, dürfen<br />
Veräußerungen oder anderen Rechtsgeschäften im Sinne des Absatzes 1 nur nach<br />
vorheriger Entscheidung des Rates und nur dann zustimmen, wenn für die Gemeinde<br />
die Zulässigkeitsvoraussetzung des Absatzes 1 vorliegt.<br />
§ 112<br />
Informations- und Prüfungsrechte, Beteiligungsbericht<br />
(1) Gehören einer Gemeinde unmittelbar oder mittelbar Anteile an einem Unternehmen<br />
oder einer Einrichtung in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des<br />
Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang, so soll sie<br />
2. die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes ausüben,<br />
3. darauf hinwirken, dass ihr die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen<br />
Befugnisse eingeräumt werden.<br />
(2) Ist eine Beteiligung der Gemeinde an einer Gesellschaft keine Mehrheitsbeteiligung im<br />
Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll die Gemeinde, soweit ihr Interesse<br />
dies erfordert, darauf hinwirken, dass ihr im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung<br />
die Befugnisse nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden.<br />
Bei mittelbaren Minderheitsbeteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten<br />
Teil der Anteile übersteigt und einer Gesellschaft zusteht, an der die Gemeinde allein<br />
oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des<br />
Haushaltsgrundsätzegesetzes beteiligt ist.
- 293 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
§ 113<br />
Vertretung der Gemeinde in Unternehmen oder Einrichtungen<br />
(1) Die Vertreter der Gemeinde in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,<br />
Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen,<br />
an denen die Gemeinde beteiligt ist, haben die Interessen der Gemeinde<br />
zu verfolgen. Sie sind an die Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse gebunden.<br />
Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des Rates jederzeit niederzulegen.<br />
Die Sätze 1 bis 3 gelten nur, soweit durch Gesetz nichts anderes bestimmt<br />
ist.<br />
(2) In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder entsprechenden<br />
Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen, an denen die<br />
Gemeinde beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde. Sofern weitere<br />
Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener<br />
Beamter oder Angestellter der Gemeinde dazuzählen.<br />
(3) Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages einer<br />
Kapitalgesellschaft darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in<br />
den Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den entsandten<br />
Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene<br />
Bedienstete oder Angestellter der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem<br />
Mitglied im Aufsichtsrat vertreten ist.<br />
(4) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder eines<br />
gleichartigen Organs zu bestellen oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.<br />
(5) Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von besonderer<br />
Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. Die Unterrichtungspflicht besteht nur, soweit durch<br />
Gesetz nichts anderes bestimmt ist.<br />
(6) Wird ein Vertreter der Gemeinde aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht,<br />
so hat ihm die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich<br />
oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Gemeinde schadensersatzpflichtig,<br />
wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines Ausschusses gehandelt<br />
hat.<br />
§ 114<br />
Eigenbetriebe<br />
(1) Die gemeindlichen wirtschaftlichen Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe)<br />
werden nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung und der Betriebssatzung<br />
geführt.<br />
(2) In den Angelegenheiten des Eigenbetriebes ist der Betriebsleitung ausreichende Selbstständigkeit<br />
der Entschließung einzuräumen. Die Zuständigkeiten des Rates sollen soweit<br />
wie möglich dem Betriebsausschuss übertragen werden.
- 294 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(3) Bei Eigenbetrieben mit mehr als 50 Beschäftigten besteht der Betriebsausschuss zu einem<br />
Drittel aus Beschäftigten des Eigenbetriebes. Die Gesamtzahl der Ausschussmitglieder<br />
muss in diesem Fall durch drei teilbar sein. Bei Eigenbetrieben mit weniger als<br />
51, aber mehr als zehn Beschäftigten gehören dem Betriebsausschuss zwei Beschäftigte<br />
des Eigenbetriebs an. Die dem Betriebsausschuss angehörenden Beschäftigten werden<br />
aus einem Vorschlag der Versammlung der Beschäftigten des Eigenbetriebes gewählt,<br />
der mindestens die doppelte Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter<br />
enthält. Wird für mehrere Eigenbetriebe ein gemeinsamer Betriebsausschuss gebildet,<br />
ist die Gesamtzahl aller Beschäftigten dieser Eigenbetriebe maßgebend; Satz 4 gilt entsprechend.<br />
Die Zahl der sachkundigen Bürger darf zusammen mit der Zahl der Beschäftigten<br />
die der Ratsmitglieder im Betriebsausschuss nicht erreichen.<br />
§ 114 a<br />
Rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts<br />
(1) Die Gemeinde kann Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt<br />
des öffentlichen Rechts errichten oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche<br />
Einrichtungen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in rechtsfähige<br />
Anstalten des öffentlichen Rechts umwandeln; § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2<br />
gilt entsprechend.<br />
(2) Die Gemeinde regelt die Rechtsverhältnisse der Anstalt durch eine Satzung. Die Satzung<br />
muss Bestimmungen über den Namen und die Aufgaben der Anstalt, die Zahl<br />
der Mitglieder des Vorstands und des Verwaltungsrates, die Höhe des Stammkapitals,<br />
die Wirtschaftsführung, die Vermögensverwaltung und die Rechnungslegung enthalten.<br />
(3) Die Gemeinde kann der Anstalt einzelne oder alle mit einem bestimmten Zweck zusammenhängende<br />
Aufgaben ganz oder teilweise übertragen. Sie kann zugunsten der<br />
Anstalt unter der Voraussetzung des § 9 durch Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang<br />
vorschreiben und der Anstalt das Recht einräumen, an ihrer Stelle Satzungen<br />
für das übertragene Aufgabengebiet zu erlassen; § 7 gilt entsprechend.<br />
(4) Die Anstalt kann nach Maßgabe der Satzung andere Unternehmen oder Einrichtungen<br />
gründen oder sich an solchen beteiligen oder eine bestehende Beteiligung erhöhen,<br />
wenn das dem Anstaltszweck dient. Für die Gründung von und die Beteiligung an anderen<br />
Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten Rechts sowie<br />
deren Veräußerung und andere Rechtsgeschäfte im Sinne des § 111 gelten die §§<br />
108 bis 113 entsprechend. Für die in Satz 2 genannten Gründungen und Beteiligungen<br />
muss ein besonders wichtiges Interesse vorliegen.<br />
(5) Die Gemeinde haftet für die Verbindlichkeiten der Anstalt unbeschränkt, soweit nicht<br />
Befriedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist (Gewährträgerschaft).<br />
Rechtsgeschäfte im Sinne des § 87 dürfen von der Anstalt nicht getätigt werden.<br />
(6) Die Anstalt wird von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet, soweit nicht<br />
gesetzlich oder durch die Satzung der Gemeinde etwas anderes bestimmt ist. Der<br />
Vorstand vertritt die Anstalt gerichtlich und außergerichtlich.
- 295 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(7) Die Geschäftsführung des Vorstands wird von einem Verwaltungsrat überwacht. Der<br />
Verwaltungsrat bestellt den Vorstand auf höchstens 5 Jahre; eine erneute Bestellung<br />
ist zulässig. Er entscheidet außerdem über<br />
1. den Erlass von Satzungen gemäß Absatz 3 Satz 2,<br />
2. die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung der Anstalt an anderen Unternehmen<br />
oder Einrichtungen sowie deren Gründung,<br />
3. die Feststellung des Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses,<br />
4. die Festsetzung allgemein geltender Tarife und Entgelte für die Leistungsnehmer,<br />
5. die Bestellung des Abschlussprüfers,<br />
6. die Ergebnisverwendung,<br />
7. Rechtsgeschäfts der Anstalt im Sinne des § 111.<br />
Im Fall der Nummer 1 unterliegt der Verwaltungsrat den Weisungen des Rates und berät<br />
und beschließt in öffentlicher Sitzung. In den Fällen der Nummern 2 und 7 bedarf<br />
es der vorherigen Entscheidung des Rates. Dem Verwaltungsrat obliegt außerdem die<br />
Entscheidung in den durch die Satzung der Gemeinde bestimmten Angelegenheiten<br />
der Anstalt. In der Satzung kann ferner vorgesehen werden, dass bei Entscheidungen<br />
der Organe der Anstalt von grundsätzlicher Bedeutung die Zustimmung des Rates erforderlich<br />
ist.<br />
(8) Der Verwaltungsrat besteht aus dem vorsitzenden Mitglied und den übrigen Mitgliedern.<br />
Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Soweit Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich<br />
bestellt sind, führt derjenige Beigeordnete den Vorsitz, zu dessen Geschäftsbereich<br />
die der Anstalt übertragenen Aufgaben gehören. Sind die übertragenen<br />
Aufgaben mehreren Geschäftbereichen zuzuordnen, so entscheidet der Bürgermeister<br />
über den Vorsitz. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats werden vom Rat für die<br />
Dauer von 5 Jahren gewählt; für die Wahl gilt § 50 Abs. 4 sinngemäß. Die Amtszeit<br />
von Mitgliedern des Verwaltungsrats, die dem Rat angehören, endet mit dem Ende der<br />
Wahlzeit oder dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Die Mitglieder des<br />
Rats üben ihr Amt bis zum Amtsantritt der neuen Mitglieder weiter aus. Mitglieder des<br />
Verwaltungsrats können nicht sein:<br />
1. Bedienstete der Anstalt,<br />
2. leitende Bedienstete von juristischen Personen oder sonstigen Organisationen des<br />
öffentlichen oder privaten Rechts, an denen die Anstalt mit mehr als 50 v. H. beteiligt<br />
ist; eine Beteiligung am Stimmrecht genügt,<br />
3. Bedienstete der Aufsichtsbehörde, die unmittelbar mit Aufgaben der Aufsicht über<br />
die Anstalt befasst sind.<br />
(9) Die Anstalt hat das Recht, Dienstherr von Beamten zu sein, wenn sie auf Grund einer<br />
Aufgabenübertragung nach Absatz 3 hoheitliche Befugnisse ausübt. Wird die Anstalt<br />
aufgelöst oder umgebildet, so gilt für die Rechtsstellung der Beamten und der Versorgungsempfänger<br />
Kapitel II Abschnitt III des Beamtenrechtsrahmgesetzes.<br />
(10) Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Anstalt werden nach den für große Kapitalgesellschaften<br />
geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt und geprüft,<br />
sofern nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche<br />
Vorschriften entgegenstehen. § 285 Nummer 9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches<br />
ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr<br />
gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands sowie die für die Tätigkeit im
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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsjahr gewährten Leistungen für die Mitglieder des Verwaltungsrates im Anhang<br />
des Jahresabschlusses für jede Personengruppe sowie zusätzlich unter Namensnennung<br />
die Bezüge und Leistungen für jedes einzelne Mitglied dieser Personengruppen<br />
unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer 9<br />
Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden, soweit es sich um Leistungen<br />
des Kommunalunternehmens handelt. Die individualisierte Ausweisungspflicht<br />
gilt auch für Leistungen entsprechend § 108 Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 Satz 2.<br />
(11) § 14 Abs. 1, § 31, § 74, § 75 Abs. 1, § 77, § 84 sowie die Bestimmungen des 13. Teils<br />
über die staatliche Aufsicht sind auf die Anstalt sinngemäß anzuwenden.<br />
(1) Entscheidungen der Gemeinde über<br />
§ 115<br />
Anzeige<br />
a) die Gründung oder wesentliche Erweiterung einer Gesellschaft oder eine wesentliche<br />
Änderung des Gesellschaftszwecks oder sonstiger wesentlicher Änderungen des<br />
Gesellschaftsvertrages,<br />
b) die Beteiligung an einer Gesellschaft oder die Änderung der Beteiligung an einer Gesellschaft,<br />
c) die gänzliche oder teilweise Veräußerung einer Gesellschaft oder der Beteiligung an<br />
einer Gesellschaft,<br />
d) die Errichtung, die Übernahme oder die wesentliche Erweiterung eines Unternehmens,<br />
die Änderung der bisherigen Rechtsform oder eine wesentliche Änderung des<br />
Zwecks,<br />
e) den Abschluss von Rechtsgeschäften, die ihrer Art nach geeignet sind, den Einfluss<br />
der Gemeinde auf das Unternehmen oder die Einrichtung zu mindern oder zu beseitigen<br />
oder die Ausübung von Rechten aus einer Beteiligung zu beschränken,<br />
f) die Führung von Einrichtungen entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe,<br />
g) den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Genossenschaft,<br />
h) die Errichtung, wesentliche Erweiterung oder Auflösung einer rechtsfähigen Anstalt<br />
des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung<br />
der Anstalt an anderen Unternehmen oder Einrichtungen oder deren Gründung<br />
sowie Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111<br />
sind der Aufsichtsbehörde unverzüglich, spätestens sechs Wochen vor Beginn des Vollzugs,<br />
schriftlich anzuzeigen. Aus der Anzeige muss zu ersehen sein, ob die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem<br />
Grund die Frist verkürzen oder verlängern.<br />
(2) Für die Entscheidung über die mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft gilt Entsprechendes,<br />
wenn ein Beschluss des Rates nach § 108 Abs. 6 oder § 111 Abs. 2 zu fassen<br />
ist.
- 297 -<br />
Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
§ 117<br />
Beteiligungsbericht<br />
(1) Die Gemeinde hat einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und<br />
nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbstständigte Aufgabenbereiche<br />
dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist.<br />
Dieser Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses<br />
fortzuschreiben und dem Gesamtabschluss beizufügen.<br />
(2) Der Beteiligungsbericht ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die<br />
Gemeinde hat zu diesem Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf<br />
die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.
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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz<br />
§ 53<br />
Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen<br />
(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer<br />
Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile<br />
und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu,<br />
so kann sie verlangen, dass das Unternehmen<br />
1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />
prüfen lässt;<br />
2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen<br />
a) die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität<br />
der Gesellschaft,<br />
b) verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte<br />
und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung<br />
waren,<br />
c) die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;<br />
3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss<br />
aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer<br />
unverzüglich nach Eingang übersendet.<br />
(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaften auch<br />
Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der<br />
Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die<br />
Rechte aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.<br />
§ 54<br />
Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde<br />
(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit<br />
des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde<br />
der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44<br />
(Prüfung staatlicher Betätigung bei privatrechtlichen Unternehmen) auftreten, unmittelbar<br />
unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des Unternehmens<br />
einsehen kann.<br />
(2) Ein vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde<br />
auf unmittelbare Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde bleibt unberührt.