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2010 - Bottrop

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Die wirtschaftliche<br />

Betätigung der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsbericht<br />

<strong>2010</strong><br />

Berichtsjahr 2009


- 2 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Oberbürgermeister<br />

Redaktion: Fachbereich Finanzen<br />

Gerichtsstraße 10<br />

Postfach 10 15 54<br />

46215 <strong>Bottrop</strong><br />

Druck: Druckerei der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

November <strong>2010</strong>


- 3 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

Abkürzungsverzeichnis 6<br />

I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> 7<br />

II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung 7<br />

1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen 8<br />

2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen 12<br />

2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />

2.1.1 Regiebetrieb 12<br />

2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung 13<br />

2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts 13<br />

2.1.4 Betrieb gewerblicher Art / Hoheitsbetrieb 14<br />

2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form 15<br />

2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 15<br />

2.2.2 Aktiengesellschaft 16<br />

2.2.3 Eingetragene Genossenschaft 16<br />

III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 17<br />

1. Bestand der Beteiligungen 17<br />

2. Änderungen im Vergleich zum Beteiligungsbericht 2009 17<br />

3. Übersicht der Beteiligungen 18<br />

4. Zusammenstellung der Beteiligungen 19<br />

5. Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen 24<br />

6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen 26<br />

IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 28<br />

V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung 30<br />

1. Art und Weise der Berichterstattung 30<br />

1.1 Gegenstand des Beteiligungsberichtes 30<br />

1.2 Umfang der Darstellung 31


- 4 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Seite<br />

VI. Darstellung der Unternehmen 33<br />

Geschäftsbereiche:<br />

Versorgung:<br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 35 - 50<br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 51 - 60<br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 61 - 72<br />

4. RW Holding AG 73 - 82<br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 83 - 88<br />

Entsorgung:<br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 89 - 96<br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 97 - 106<br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 107 - 114<br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 115 - 132<br />

Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />

10. WIN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 133 - 146<br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 147 - 158<br />

12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 159 - 164<br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 165 - 176<br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 177 - 186<br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 187 - 192<br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland- 193 - 202<br />

Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />

Verkehr:<br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH 203 - 214<br />

Freizeit/Kultur:<br />

18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 215 - 224<br />

19. Revierpark Vonderort GmbH 225 - 232<br />

20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 233 - 242<br />

21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 243 - 248<br />

Wohnungsbau:<br />

22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 249 - 260<br />

23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 261 - 262<br />

24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 263 - 270<br />

Banken/Sparkassen:<br />

25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 271 - 280<br />

26. Volksbank Kirchhellen eG 281 - 282


- 5 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VII. Perspektiven 283<br />

Anhang<br />

Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussage- 284 - 286<br />

kraft der ausgewiesenen Kennzahlen und der<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung 287 - 297<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz 298


- 6 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

AG Aktiengesellschaft<br />

BEST <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR<br />

BgA Betrieb gewerblicher Art<br />

BGB Bürgerliches Gesetzbuch<br />

BGT <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH<br />

CVUA MEL AöR Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />

Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />

DEKS Duales Entsorgungssystem Karnap Städte<br />

e. V. eingetragener Verein<br />

e. G. eingetragene Genossenschaft<br />

ELE Emscher Lippe Energie GmbH<br />

GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft -gemeinnützige GmbH-<br />

GenG Genossenschaftsgesetz<br />

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

GVB Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen<br />

GZP Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH<br />

GG Grundgesetz<br />

GO NRW Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

GSB Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

HGB Handelsgesetzbuch<br />

MdL Mitglied des Landtages<br />

MdB Mitglied des Bundestages<br />

MGG Montan Grundstücksgesellschaft mbH<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

REL Lokalfunk Radio Emscher Lippe<br />

RWE Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />

RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH<br />

SpkG Sparkassengesetz<br />

Stv./stellv. Stellvertretende/r<br />

TEL Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />

TEUR Tausend Euro<br />

VEKS Verwertung und Entsorgung Karnap Städte<br />

VKA Verband der kommunalen Aktionäre des RWE<br />

VRR Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

WiN WiN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />

WRB Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH


- 7 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> hat als Gebietskörperschaft für ihre Bürger eine Vielzahl von öffent-<br />

lichen Aufgaben zu erfüllen und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Bereiche ihrer<br />

Tätigkeit erstrecken sich auf die Bewirtschaftung der für die Gemeindeaufgaben erfor-<br />

derlichen Mittel (Haushaltswirtschaft) und den Betrieb wirtschaftlicher Unternehmen<br />

(Unternehmerwirtschaft). Sie ist somit ein Teil der örtlichen Wirtschaft.<br />

Die Stadt stellt durch diese vielfältige Aufgabenstellung sowohl mit ihrer Verwaltungs-<br />

tätigkeit als auch mit ihrer wirtschaftlichen Betätigung einen wesentlichen Wirtschafts-<br />

faktor der Region dar. Sie ist Auftraggeber der Wirtschaft, sie schafft Rahmenbedin-<br />

gungen für die Wirtschaft und trägt als zweitgrößter lokaler Arbeitgeber zum Wirt-<br />

schaftskreislauf bei.<br />

II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung<br />

Eine Begründung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden ist im wesentlichen<br />

im Auftrag zur Bedarfsdeckung der Bürger mit existentiell notwendigen Dienst- und<br />

Sachleistungen zu sehen. Die wirtschaftliche Betätigung ist verfassungsrechtlich durch<br />

das Grundgesetz und die Landesverfassung garantiert. Sie gehört zu dem in Artikel 28<br />

Abs. 2 des Grundgesetzes (GG) und Artikel 78 der Verfassung für das Land Nord-<br />

rhein-Westfalen geschützten Wesenskern der kommunalen Selbstverwaltung.<br />

1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen<br />

Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt richtet sich nach den Bestimmungen der<br />

§§ 107 ff. der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen (GO NRW).<br />

Die Gemeindeordnung unterscheidet zwischen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftli-<br />

cher Betätigung der Gemeinde.<br />

Als wirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 1 GO NRW den Betrieb von Un-<br />

ternehmen, "die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistun-<br />

gen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem Priva-<br />

ten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte."


- 8 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Voraussetzung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde ist u. a., dass<br />

1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und<br />

2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leis-<br />

tungsfähigkeit der Gemeinde steht,<br />

3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />

des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungs-<br />

netzen einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentlichen<br />

Zwecke durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />

werden kann.<br />

Als nichtwirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 2 GO NRW u. a. die Einrich-<br />

tungen für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner sowie Einrichtungen<br />

zum Umweltschutz (darunter auch Abwasser- und Abfallentsorgung).<br />

Während sich § 107 GO NRW auf die Gesamtheit aller kommunalen Aktivitäten un-<br />

abhängig von der wirtschaftlichen Zielsetzung und der Organisationsform (Regiebe-<br />

trieb, öffentlich oder privatrechtlich) bezieht, wird die für diesen Beteiligungsbericht<br />

wesentliche privatrechtliche Betätigungsform gesondert in § 108 GO NRW geregelt.


- 9 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Danach gelten als Voraussetzungen für die Gründung einer kommunalen Eigenge-<br />

sellschaft oder die Beteiligung an einem Unternehmen, dass<br />

1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und dieser im Ge-<br />

sellschaftsvertrag, in der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut<br />

festgeschrieben wird,<br />

2. die Wahl der Rechtsform gewährleistet, dass die Haftung der Gemeinde auf<br />

einen bestimmten Betrag begrenzt ist,<br />

3. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhält-<br />

nis zu ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />

4. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder<br />

unangemessener Höhe verpflichtet,<br />

5. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwa-<br />

chungsorgan, erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in<br />

anderer Weise gesichert wird,<br />

6. der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechend den Vorschriften des<br />

Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften bzw. entsprechend den<br />

Vorschriften für Eigenbetriebe aufgestellt und geprüft wird,<br />

7. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Dienstleistungen<br />

im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im Rahmen einer Schachtelbe-<br />

teiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den Anteil der Gemeinde<br />

bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt ist.<br />

8. Im Anhang zum Jahresabschluss die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr ge-<br />

währten Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nr. 9 des HGB der Mitglieder der<br />

Geschäftsführung und des Aufsichtsrates jeweils für jede Personengruppe<br />

sowie zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglie-<br />

des dieser Personengruppe unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne<br />

des § 285 Nr. 9 Buchstabe a des HGB angegeben werden.


- 10 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Erfüllung eines dringenden öffentlichen Zwecks stellt eine Hauptvoraussetzung<br />

kommunaler wirtschaftlicher Betätigung dar, jedoch wird auch eine betriebswirtschaft-<br />

liche Zielsetzung in den "Wirtschaftsgrundsätzen" des § 109 GO NRW definiert.<br />

Demnach ist die Führung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmen und Einrich-<br />

tungen so auszurichten, dass diese "einen Ertrag für den Haushalt abwerfen, soweit<br />

dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks nicht beeinträchtigt wird." Angestrebt<br />

wird dabei ein Jahresgewinn des Unternehmens, der neben den für die technische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens notwendige Rücklagenbildung<br />

auch eine marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals ermöglicht. Die Erwirtschaftung<br />

eines Ertrages für den städtischen Haushalt wird somit zwar angestrebt, ist aber der<br />

öffentlichen Zwecksetzung stets nachgeordnet.<br />

Das Gesetz zur Stärkung der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden und Ge-<br />

meindeverbände im Bereich der Telekommunikationsleistungen vom 25.11.1997 soll<br />

den Gemeinden und Gemeindeverbänden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Betäti-<br />

gung in diesem Bereich eine größere Flexibilität gestatten. Vor der Entscheidung<br />

über die Gründungen von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Un-<br />

ternehmen im Sinne von § 107 Abs. 1 GO NRW ist der Rat auf der Grundlage einer<br />

Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen En-<br />

gagements zu unterrichten.<br />

Die Gesetzesänderung sieht in § 107 Abs. 1 Satz 1 GO NRW u. a. im Bereich der<br />

Telekommunikation für eine wirtschaftliche Betätigung nunmehr vor, dass die Beteili-<br />

gung einen dringenden öffentlichen Zweck erfordert und das der öffentliche Zweck<br />

durch andere Unternehmen ebenso gut und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Die<br />

Angemessenheit der Betätigung in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinde<br />

bleibt ergänzend bestehen.<br />

Zur Wahrung gleicher Wettbewerbschancen wird in § 108 Abs. 1 Ziffer 10 GO NRW<br />

ergänzend geregelt, dass „die Gemeinde für diese Unternehmen“ (Bereich Tele-<br />

kommunikation) „weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugs-<br />

konditionen in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten im Sinne von<br />

§ 87 GO NRW leisten“ darf.


- 11 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Um gemeinsam mit anderen Gemeinden bestimmte kommunale Aufgaben wahr-<br />

nehmen zu können, ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> Mitglied in verschiedenen Zweckverbän-<br />

den, wie z. B.<br />

Emschergenossenschaft<br />

Regionalverband Ruhr<br />

Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.<br />

Zweckverband KRZN<br />

Diese Zweckverbände sind nach dem Gesetz über kommunale Zusammenarbeit<br />

öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die den Gemeinden eine interkommunale<br />

Kooperation ermöglichen sollen. Auch die Betätigung in diesen Zweckverbänden<br />

hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, gilt aber nicht als wirtschaftliche Betä-<br />

tigung im Sinne der Gemeindeordnung.


- 12 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen<br />

Für die organisatorische Ausgestaltung kommunaler Unternehmen stehen<br />

öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Organisationsformen zur Verfügung.<br />

Das folgende Schaubild skizziert die Systematik der am häufigsten anzutref-<br />

fenden öffentlichen Betriebe:<br />

Öffentliche Betriebe<br />

in öffentlich-rechtlicher Form in privatrechtlicher Form<br />

- Regiebetrieb<br />

- Eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

- Eigenbetrieb<br />

- Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts<br />

2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />

2.1.1 Regiebetrieb<br />

- GmbH<br />

- GmbH + Co. KG<br />

- Aktiengesellschaft<br />

- Genossenschaft<br />

- rechtsfähige Stiftung<br />

- rechtsfähiger Verein<br />

- Kommanditgesellschaft<br />

Der Regiebetrieb ist ein rechtlich und wirtschaftlich unselbständiger Betriebs-<br />

zweig der Stadt. Seine Einnahmen und Ausgaben werden im Haushaltsplan<br />

veranschlagt und basieren auf der kameralistischen Einnahmen- und Aus-<br />

gabenrechnung. Für die Stadt <strong>Bottrop</strong> handelt es sich hierbei um den Ret-<br />

tungsdienst, die Parkhäuser <strong>Bottrop</strong>, die Abwasserbeseitigung, das Markt-<br />

wesen und das Friedhofswesen. Diese Einrichtungen sind sogenannte kos-<br />

tenrechnende Einrichtungen, die angelehnt an die erweiterte Kameralistik ei-<br />

ne jährliche Gebührenkalkulation und Betriebsabrechnung vorlegen.<br />

Regiebetriebe unterliegen aufgrund ihrer direkten Einbindung in die Verwal-<br />

tung der ständigen direkten Einflussnahme und Kontrolle.


- 13 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

Bei einem Eigenbetrieb handelt es sich um einen vermögensmäßig verselbständigten<br />

Betrieb mit eigener Betriebssatzung und eigenem Rechnungswesen<br />

(kaufmännisches Rechnungswesen), jedoch ohne eigene Rechtspersönlichkeit.<br />

Das Vermögen ist als Sondervermögen vom übrigen Vermögen der<br />

Gemeinde getrennt. Im Haushalt erscheint anstelle einer getrennten Veranschlagung<br />

von Einnahmen und Ausgaben nur noch das saldierte Nettoergebnis<br />

des Betriebes.<br />

Der Eigenbetrieb verfügt einerseits über besondere Leitungs- und Kontrollorgane<br />

(Betriebsleitung und Betriebsausschuss), untersteht andererseits dem<br />

Rat und dem Oberbürgermeister als Verwaltungschef.<br />

Bei den eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen handelt es sich um eine Einrichtung<br />

gemäß § 107 Abs. 2 S. 2 GO NRW. Das kommunale Wirtschaftsrecht<br />

lässt die Bildung einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung bei der Erfüllung<br />

sogenannter nichtwirtschaftlicher Tätigkeiten der Gemeinde zu.<br />

Seit dem 01.01.1997 führt die Stadt <strong>Bottrop</strong> den Bereich Bäder als eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtung. Zum 01.01.2001 wurden die Bereiche „Förderung<br />

des Sports“ und „Eigene Sportstätten“ mit dem Bereich „Bäder“ zusammengefasst.<br />

Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung führt nun den Namen <strong>Bottrop</strong>er<br />

Sport- und Bäderbetrieb.<br />

2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

Die rechtsfähige oder auch selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts ist eine<br />

Zusammenfassung von personellen und sachlichen Mitteln zur dauerhaften<br />

Verfolgung eines bestimmten öffentlichen Zwecks.<br />

Sparkassen waren entstehungsgeschichtlich zunächst rechtlich unselbständige<br />

Teile der Kommunalverwaltung mit dem Charakter eines Sondervermögens.<br />

Seit ihrer rechtlichen Verselbständigung im Jahre 1958 sind sie als<br />

rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts zu errichten. Daran hält das<br />

Recht des Landes Nordrhein-Westfalen fest<br />

Das SpkG normiert vielfache organisatorische, personelle und haftungsrechtliche<br />

Verknüpfungen zwischen den Gemeinden und Gemeindeverbänden als<br />

Gewährträger und den Sparkassen. Namentlich sind die Errichtung von Sparkassen<br />

Sache des Gewährträgers (§ 1 Abs. 1 SpkG).


- 14 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ferner hat der Hauptverwaltungsbeamte (§ 17 SpkG) des Gewährträgers entsprechend<br />

der Regelung des § 54 Abs. 2 GO NRW eine Beanstandungspflicht<br />

bei Beschlüssen des Verwaltungsrates, die das geltende Recht verletzen. Neben<br />

der allgemeinen Kommunalaufsicht besteht zudem eine staatliche Sparkassenaufsicht<br />

§§ 39 - 41 SpkG), die gemeinhin als Sonder-Kommunalaufsicht<br />

betrachtet wird.<br />

Im Gegensatz zur Geschäftstätigkeit der Privatbanken, die langfristig eine<br />

Steigerung der Gewinne anstreben, führen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute<br />

ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen, aber ohne Absicht<br />

der Gewinnmaximierung. Sie sind zugleich gemeinwohlorientiert.<br />

Mit der Novellierung der GO NRW wurde durch die Einfügung des § 114 a GO<br />

NRW der Gemeinde ermöglicht, Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts zu errichten<br />

oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche Einrichtungen<br />

im Wege der Gesamtnachfolge in rechtsfähige Anstalten des<br />

öffentlichen Rechts umzuwandeln.<br />

2.1.4 Betrieb gewerblicher Art/Hoheitsbetrieb<br />

Die Begriffe Betrieb gewerblicher Art (BgA) und "Hoheitsbetrieb" sind inhaltlich<br />

von den zuvor dargestellten juristischen Ausgestaltungen der wirtschaftlichen<br />

Betätigungsformen zu trennen und haben in diesem Zusammenhang nur<br />

steuerrechtliche Bedeutung. Während die privatrechtlichen Unternehmensformen<br />

kraft Rechtsform steuerpflichtig sind, greift die Steuerpflicht für Regieund<br />

Eigenbetriebe nur insoweit, als diese nicht überwiegend der Ausübung der<br />

öffentlichen Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe). Solche Betriebe werden steuerrechtlich<br />

als Betriebe gewerblicher Art bezeichnet.<br />

Übersicht über die BgA der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Bezeichnung<br />

Theater<br />

Vermessungs- und Katasterwesen<br />

Parkhäuser <strong>Bottrop</strong><br />

Kirmesveranstaltungen/Märkte<br />

Gutachterausschuss<br />

Saalbau


- 15 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form<br />

Aufgrund der Vorschriften über die Begrenzung der kommunalen Haftung nach § 108<br />

Abs. 1 Nr. 3 GO NRW ist die Wahl der privatrechtlichen Organisationsform einge-<br />

schränkt. Geeignete Rechtsformen wären demnach die Gesellschaft mit beschränk-<br />

ter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die eingetragene Genossen-<br />

schaft (eG). Bei der kombinierten Form einer GmbH & Co. KG ist die kommunale<br />

Beteiligung als Kommanditist (Teilhafter) möglich, nicht jedoch als Komplementär<br />

(Vollhafter). So ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Kommanditistin an der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher Lippe mbH Emscher-Lippe mbH & Co. KG beteiligt.<br />

Ist die Gemeinde im Besitz aller Geschäftsanteile einer Gesellschaft, so ist diese ei-<br />

ne kommunale Eigengesellschaft. Sind weitere Körperschaften oder auch Private an<br />

der Gesellschaft beteiligt, so spricht man von einer Beteiligungsgesellschaft.<br />

Neben den unmittelbaren Beteiligungen an Gesellschaften des privaten Rechts sind<br />

auch mittelbare Beteiligungen möglich, indem eine Gemeinde über die Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft an einer weiteren Gesellschaft beteiligt ist.<br />

2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine mit Rechtspersönlichkeit<br />

ausgestattete Gesellschaft, an der sich die Gesellschafter mit Einlagen auf das<br />

Stammkapital beteiligen, ohne persönlich für die Schulden der Gesellschaft zu<br />

haften. Die Gesellschafter können die innere Struktur der Gesellschaft ohne wesent-<br />

liche Einschränkungen frei regeln. Dadurch kann die GmbH durch den Gesell-<br />

schaftsvertrag so ausgestattet werden, wie es dem jeweiligen Zweck der Gesell-<br />

schaft am besten entspricht.<br />

Als Organe besitzt die GmbH die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsfüh-<br />

rung. Es kann ein Aufsichtsrat gebildet werden.


- 16 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gemäß § 108 Abs. 4 Nr. 2 GO NRW darf sich eine Gemeinde an einem Unterneh-<br />

men oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform nur beteiligen, wenn der Rat den<br />

von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten Mitglie-<br />

dern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines Auf-<br />

sichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />

2.2.2 Aktiengesellschaft<br />

Ebenso wie die GmbH besitzt auch die Aktiengesellschaft (AG) eine eigene Rechts-<br />

persönlichkeit. Die Aktionäre erwerben ihre Rechte durch die Übernahme von Antei-<br />

len des in Aktien zerlegten Grundkapitals. Für Schulden der Gesellschaft haftet auch<br />

hier nur das Gesellschaftsvermögen. Im Gegensatz zur freien Gestaltung des Ge-<br />

sellschaftsverhältnisses in der GmbH enthält das Aktiengesetz umfangreiche bin-<br />

dende Regelungen und Formvorschriften, so daß für ergänzende Ausgestaltungen<br />

des Vertragsverhältnisses der Aktionäre untereinander wenig Raum bleibt.<br />

Als Organe besitzt die AG den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Hauptversamm-<br />

lung.<br />

2.2.3 Eingetragene Genossenschaft<br />

Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische Person und hat als solche<br />

Rechte und Pflichten. Sie ist nach § 1 Abs. 1 GenG eine Gesellschaft von nicht ge-<br />

schlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft<br />

ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezweckt. Eine unmit-<br />

telbare Inanspruchnahme der Genossenschaftsmitglieder für Verbindlichkeiten der<br />

Genossenschaft gibt es nicht, wobei allerdings durch Satzung Nachschusspflichten<br />

vereinbart werden können.<br />

Die Genossenschaft handelt durch die Organe Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder-<br />

versammlung.


- 17 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Bestand von Beteiligungen<br />

Das Schwergewicht der wirtschaftlichen Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> konzen-<br />

triert sich auf den öffentlichen Personennahverkehr, die Wirtschaftsförderung,<br />

die Wohnungswirtschaft sowie die Abfallentsorgung.<br />

Ergänzt wird die kommunale wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> durch<br />

weitere Beteiligungen, u. a. im Bereich der Freizeiteinrichtungen.<br />

Die Energieversorgung mit Strom und die Versorgung mit Gas, Fernwärme<br />

und Wasser hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> durch Wasserlieferungs-, Gesellschafts-,<br />

Konzessions- und Gestattungsverträge auf Dritte übertragen. Die Stadt Bott-<br />

rop ist am Energieversorger Emscher Lippe Energie GmbH mit 7 % beteiligt,<br />

an der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) mit<br />

5,61 %.<br />

2. Änderungen im Vergleich zum Beteiligungsbericht 2009<br />

Die <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH wurde Ende 2009<br />

liquidiert.


- 18 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsfeld<br />

Versorgung<br />

RWW GmbH<br />

5,61 %<br />

ELE GmbH<br />

7 %<br />

RWE AG<br />

0,09 %<br />

RWHolding AG<br />

0,16 %<br />

VkA GmbH<br />

0,63 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Entsorgung<br />

VEKS GmbH<br />

4,56 %<br />

WRB GmbH<br />

74,9 %<br />

GVB GmbH<br />

51 %<br />

BEST AöR<br />

100 %<br />

Übersicht Beteiligungsgesellschaften<br />

"Konzern" Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsfeld<br />

Dienstleistungen<br />

WIN Emscher<br />

Lippe GmbH<br />

5,75 %<br />

GAFÖG mbH<br />

12,5 %<br />

Gründerzentrumsgesellschaft<br />

Prosper 6 %<br />

Gesellschaft für<br />

Stadtmarketing<br />

74,77 %<br />

Flugplatzgesellschaft<br />

Schwarze Heide<br />

49 %<br />

Telekommunikationsgesellschaft<br />

Emscher-Lippe 8 %<br />

CVUA-MEL-AöR<br />

6,25 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Verkehr<br />

Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH<br />

10,73 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Freizeit /<br />

Kultur<br />

<strong>Bottrop</strong>er<br />

Bäderbetrieb<br />

( 100 % )<br />

Revierpark<br />

Vonderort GmbH<br />

25 %<br />

REL<br />

GmbH & Co. KG<br />

0,71 %<br />

Betriebsverwges.<br />

REL mbH<br />

6 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Wohnungsbau<br />

Gesellshaft für<br />

Bauen und Wohnen<br />

mbH 80 %<br />

Gem. Baugenossenschaft<br />

Kirchhellen 1,05 %<br />

Gem. Wohnungsgenossenschaft<br />

9,33 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Banken<br />

Sparkasse<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

( 100 % )<br />

Volksbank<br />

Kirchhellen eG<br />

( 0,003 % )


- 19 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. Zusammenstellung der Beteiligungen<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist an folgenden Unternehmen zum Teil unmittelbar und zum Teil<br />

mittelbar beteiligt.<br />

Überwiegend haben diese Unternehmen die Rechtsform der GmbH. Bei der Spar-<br />

kasse <strong>Bottrop</strong> und der BEST AöR die Rechtsform der öffentlich-rechtlichen Anstalt.<br />

Beteiligung an<br />

Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Emscher-Lippe Energie GmbH<br />

(ELE)<br />

Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk<br />

AG<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

15.381.950 862.850<br />

= 5,61 %<br />

1.538.200<br />

= 10,00 %<br />

652.700<br />

= 4,24 %<br />

12.272.450<br />

= 79,78 %<br />

55.150<br />

= 0,36 %<br />

600,00<br />

= 0,01 %<br />

12.000.000 840.000<br />

= 7 %<br />

1.440.000.000<br />

RW Holding AG 74.362.859,52<br />

29.047.922 Aktien<br />

840.000<br />

= 7 %<br />

840.000<br />

= 7 %<br />

7.068.000<br />

= 58,9 %<br />

2.412.000<br />

= 20,1 %<br />

1.364.000<br />

= 0,09 %<br />

1.438.636.000<br />

= 99,91 %<br />

115.315<br />

45.045 Aktien<br />

= 0,16 %<br />

74.247.544,52<br />

29.002.877 Aktien<br />

= 99,84 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Mülheim<br />

Stadt Gladbeck<br />

RWE Aqua GmbH<br />

Kreis Recklinghausen<br />

Stadt Oberhausen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Gladbeck<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Rhenag Rheinische Energie<br />

AG<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Aktionäre<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

sonstige Gesellschafter


- 20 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Verband der kommunalen Aktionäre<br />

des RWE, GmbH<br />

Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe<br />

mbH & Co. KG<br />

Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH<br />

(Komplementärin der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher Lippe<br />

mbH)<br />

Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte-Holding<br />

GmbH (VEKS)<br />

Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong><br />

GmbH<br />

Gesellschaft zur Verwertung von<br />

Grün- und Bioabfällen mbH<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

127.822,97 813<br />

= 0,63 %<br />

127.009,07<br />

= 99,37 %<br />

100.000,00 710,00<br />

= 0,71 %<br />

5.290,00<br />

= 5,29 %<br />

75.000,00<br />

= 75,00 %<br />

19.000,00<br />

= 19,00 %<br />

30.000,00 1.800,00<br />

= 6,00 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sonstige Gesellschafter<br />

- 21 Städte<br />

- 34 Kreise<br />

- 5 Komm. Verbände<br />

- 29 weitere Gesellschafter<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(Kommanditist)<br />

Rechtsanwalt P. Fiele<br />

Treuhänder<br />

Verleger Holding Radio<br />

Emscher Lippe GmbH &<br />

Co. KG (Kommanditist)<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH<br />

ohne Einlage Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe<br />

mbH (Komplementärin)<br />

22.500,00<br />

= 75,00 %<br />

5.700,00<br />

= 19,00 %<br />

150.000 6.840<br />

= 4,56 %<br />

37.020<br />

= 24,68 %<br />

17.160<br />

= 11,44 %<br />

4.800<br />

= 3,20 %<br />

10.680<br />

= 7,12 %<br />

73.500<br />

= 49,00 %<br />

350.000 262.350<br />

= 74,9 %<br />

87.650<br />

= 25,1 %<br />

26.000 13.260<br />

= 51.00 %<br />

12.740<br />

= 49,00 %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Verleger-Holding Radio<br />

Emscher Lippe GmbH &<br />

Co. KG<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entsorgungsbetriebe<br />

Essen GmbH, Essen<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck<br />

Beteiligungsholding<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

(BHM)<br />

REMONDIS GmbH,<br />

Essen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

REMONDIS GmbH,<br />

Essen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

SOTEC – SIUS Innovativer<br />

Umweltservice<br />

GmbH, Saarbrücken


- 21 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft<br />

zur Strukturverbesserung mbH<br />

Arbeitsförderungsgesellschaft<br />

-gemeinnützige GmbH- (GAFÖG)<br />

Gründerzentrumgesellschaft Prosper<br />

III mbH<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

306.775,13 17.639,57<br />

= 5,75 %<br />

140.860,90<br />

= 45,92 %<br />

132.935,91<br />

=43,33 %<br />

15.338,75<br />

= 5,00 %<br />

83.200 10.400<br />

= 12,500 %<br />

23.400<br />

= 28,125 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

30.000 1.800<br />

= 6,00 %<br />

28.200<br />

= 94,00 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

11 weitere kommunale<br />

Gesellschafter<br />

31 andere Unternehmen<br />

Eingezogene Geschäftsanteile<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck<br />

GAFÖG GmbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

Pilkington-Deutschland<br />

AG, Gelsenkirchen<br />

GGG Grüner Großmarkt<br />

Gelsenkirchen, Düsing<br />

GmbH & Co. KG<br />

Firma Karl Oexmann,<br />

Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen<br />

AC-GE Autozentrum<br />

GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />

Spinnrad Versandhandel<br />

GmbH, Gelsenkirchen<br />

Salzgitter Stahlhandel<br />

GmbH, Gladbeck<br />

Storck-Baugesellschaft<br />

mbH, Gelsenkirchen<br />

Bauunternehmung Liesenklas<br />

GmbH & Co.<br />

KG, <strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen<br />

IBK Wiesehahn GmbH,<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

MC-Bauchemie, Müller<br />

GmbH & Co., Essen<br />

Innenausbau Seibel &<br />

Weyer GmbH & Co.<br />

KG, <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Montan-Grundstücksgesellschaft<br />

Essen


- 22 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing<br />

<strong>Bottrop</strong> mbH (GSB)<br />

Flugplatzgesellschaft Schwarze<br />

Heide mbH<br />

Telekommunikationsgesellschaft<br />

Emscher-Lippe mbH (TEL)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />

Münsterland-Emscher-<br />

Lippe-Anstalt öffentlichen Rechts<br />

(CVUA-MEL-AöR)<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

26.550 19.850<br />

74,77 %<br />

2.050<br />

7,22 %<br />

1.400<br />

5,27 %<br />

950<br />

3,58 %<br />

300<br />

1,13 %<br />

1.250<br />

4,71 %<br />

250<br />

0,93 %<br />

500<br />

1,89 %<br />

25.564,59 12.526,65<br />

= 49,00 %<br />

5.368,56<br />

= 21,00 %<br />

1.278,23<br />

= 5,00 %<br />

1.278,23<br />

= 5,00 %<br />

5.112,92<br />

= 20,00 %<br />

51.129,19 4.090,34<br />

= 8 %<br />

47.038,85<br />

= 92,00 %<br />

256.000,00 16.000,00<br />

= 6,25 %<br />

240.000,00<br />

= 93,75 %<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 11.209.000 1.203.000<br />

= 10,73 %<br />

8.618.000<br />

= 76,89 %<br />

1.388.000<br />

= 12.38 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Volksbank Kirchhellen<br />

e. G.<br />

Movie-World GmbH &<br />

Co. KG<br />

RWW Rheinisch-<br />

Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

GmbH<br />

Einzelhandelsverband<br />

e. V. Westfalen-West<br />

Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong><br />

alpincenter.com AG<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Dinslaken<br />

Stadt Voerde<br />

Gemeinde Hünxe<br />

Kreis Wesel<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kreis Recklinghausen<br />

Stadt Gelsenkirchen


- 23 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

Revierpark Vonderort 41.000,00 10.250,00<br />

= 25,00 %<br />

10.500,00<br />

= 50,00 %<br />

10.250,00<br />

= 25,00 %<br />

Gesellschaft für Bauen und<br />

Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft<br />

Kirchhellen<br />

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

3.100.000 2.480.000<br />

= 80 %<br />

620.000<br />

= 20 %<br />

14.570,00 153,39<br />

= 1,05 %<br />

14.416,61<br />

= 98,95 %<br />

324.775,00 30.300<br />

= 9,33%<br />

294.475,00<br />

= 90,67 %<br />

Volksbank Kirchhellen 5.480.760,41 160,00<br />

= 0,003 %<br />

Sondervermögen Stammkapital Anteil<br />

in %<br />

5.480.600,41<br />

= 99,997 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kommunalverband<br />

Ruhrgebiet<br />

Stadt Oberhausen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Anteilseigner<br />

<strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb 2.300.000 100 % Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gewährträgerschaft<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />

der Maßgabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder<br />

eine sonstige Verpflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung<br />

zu stellen, nicht besteht. Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />

mit ihrem gesamten Vermögen. Der Träger der Sparkasse haftet nicht<br />

für deren Verbindlichkeiten.<br />

<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung<br />

AöR (BEST)<br />

Gemäß § 114 a GO NRW haftet die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Gewährträger unbeschränkt<br />

für die Verbindlichkeiten der BEST AöR.


- 24 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Wirtschaftliches Ergebnis aus den Beteiligungen<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Beteiligung an Betrag / EUR<br />

Rheinisch Westfälisches Elektrizitätswerk AG 2.054.835,00<br />

Emscher Lippe Energie GmbH 0,00<br />

Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 99.200,00<br />

Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH 10.488,00<br />

Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH 0,00<br />

Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH 34.680,00<br />

Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG 1.731,53<br />

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong><br />

eingetragene Gesellschaft<br />

1.212,00<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 505.802,44<br />

Volksbank Kirchhellen eG 8,09<br />

Erträge 2.707.957,06<br />

Aufwendungen aus dem Beteiligungsgeschäft<br />

Beteiligung an Betrag / EUR<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 3.288.847,69<br />

WiN Emscher Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

mbH<br />

27.001,62<br />

Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH 6.484,50<br />

Revierpark Vonderort 198.400,00<br />

Verband der Kommunalen Aktionäre des RWE 813,00<br />

Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 137.200,00<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 376.629,00<br />

CVUA MEL AöR 22.3078,08<br />

Aufwendungen 4.258.453,89<br />

Erträge 2.707.957,06<br />

./. Aufwendungen 4.258.453,89<br />

-1.550.496,83


- 25 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen aus Konzessionsverträgen<br />

Unternehmen Betrag / EUR<br />

Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 5.360.000,00<br />

Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 1.601.939,03<br />

6.961.939,03<br />

Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen -1.550.496,83<br />

Einnahmen aus Konzessionsverträgen 6.961.939,03<br />

5.411.442,20<br />

Die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) gewährt einen jährlichen investiven<br />

Zuschuss in Höhe von 393.694,74 EUR, der für energiesparende Maßnahmen<br />

zweckgebunden ist. Von der STEAG Fernwärme GmbH wurde ein Gestattungs-<br />

entgelt in Höhe von 100.885,66 EUR für die Durchleitung von Fernwärme durch<br />

das <strong>Bottrop</strong>er Netz gewährt.


- 26 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen<br />

Alle Bezirksregierungen hatten im Auftrag des Innenministeriums im Jahr 2000 eine<br />

umfangreiche Sonderprüfung der kommunalen Beteiligten durchgeführt.<br />

Ein Resultat dieser Maßnahme waren Empfehlungen für die inhaltliche Ausgestal-<br />

tung von Beteiligungsmaßnahmen.<br />

Neben zusätzlichen Kennzahlen sollte auch dargestellt werden, wie hoch der Anteil<br />

der ausgegliederten öffentlichen Aufgaben ist. Als Indikator hierfür wurde der<br />

– rechnerische – Anteil (nach Geschäftsanteilen) an dem Personal der Beteiligun-<br />

gen vorgeschlagen.<br />

Diese Anregung wurde erstmalig für den Beteiligungsbericht 2003 umgesetzt.<br />

Die dargestellten Zahlen bedeuten zum Beispiel nicht, dass 64 Beschäftigte der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> beim RWE arbeiten, sondern dass der Stadt <strong>Bottrop</strong> anhand ihres<br />

Aktienpaketes dieses Personal zuzuordnen wäre.<br />

Der theoretische Anteil ist eine ungefähre Aussage über das Personal, das die<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> tatsächlich beschäftigen müsste, wenn sie die öffentliche Aufgabe<br />

Energieversorgung selbst wahrnehmen würde. Der Beschäftigtenanteil der ELE<br />

GmbH wäre noch hinzuzurechnen.<br />

Wenn man berücksichtigt, dass die ehemaligen <strong>Bottrop</strong>er Stadtwerke in den dreißi-<br />

ger Jahren an das RWE verkauft wurden, ist diese Aussage gar nicht so wirklich-<br />

keitsfremd.<br />

Auch die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist eine Ausgründung aus der Stadtverwaltung. Die<br />

kommunalen Sparkassen waren vor ihrer rechtlichen Selbständigkeit in der Regel<br />

Abteilungen der Hauptämter.<br />

Die sich aus der oben erläuterten Kennzahl ergebende – theoretische – Ausgliede-<br />

rungsquote von 36,87 % gibt einen Hinweis darauf, dass in <strong>Bottrop</strong> noch 63,13 %<br />

der öffentlichen Aufgaben in der Kernverwaltung wahrgenommen werden.<br />

In vielen Nachbarstädten liegt diese Quote schon weit unter 50 %.


- 27 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anzahl der Beschäftigten in den Beteiligungen<br />

Gesamt Anteil<br />

Geschäftsbereiche:<br />

Versorgung:<br />

Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 457 26<br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 737 52<br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 70.726 64<br />

4. RW Holding AG 0 0<br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 2 0<br />

Entsorgung:<br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 3 0<br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 6 4<br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 2 1<br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 163 163<br />

Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />

10. WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 13 1<br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 286 36<br />

12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 0 0<br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 7 58<br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 15 7<br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 0 0<br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-<br />

Lippe-AöR<br />

222 14<br />

Verkehr:<br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH 951 102<br />

Freizeit/Kultur:<br />

18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 46 46<br />

19. Revierpark Vonderort GmbH 99 25<br />

20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 0 0<br />

21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 0 0<br />

Wohnungsbau:<br />

22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 20 16<br />

23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 2 0<br />

24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 9 1<br />

Banken/Sparkassen:<br />

25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 302 302<br />

26. Volksbank Kirchhellen eG 138 0<br />

Beschäftigte in den Beteiligungen 865<br />

Beschäftigte der Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.481<br />

Gesamt 2.346<br />

Ausgliederungsquote 36,87 %


- 28 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nach § 41 Abs. 1, S. 2, Buchst. k, l und m der GO NRW liegt die Entscheidungsbe-<br />

fugnis über die Gründung, die Erhöhung sowie die vollständige oder teilweise Veräu-<br />

ßerung einer Beteiligung an einer Gesellschaft oder an einer anderen Vereinigung<br />

des privaten Rechts ausschließlich beim Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

Zudem ist der Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> nach § 113 Abs. 2 GO NRW für die Bestellung<br />

von Vertretern der Stadt in den Organen der kommunalen Unternehmen zuständig.<br />

In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder ent-<br />

sprechenden Organen von juristischen Personenvereinigungen, an denen die Ge-<br />

meinde unmittelbar beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde.<br />

Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm<br />

vorgeschlagener Bediensteter dazuzählen. Diese Vertreter nehmen die Interessen<br />

der Kommune wahr. Gemäß § 113 Abs. 3 der GO NRW ist die Gemeinde verpflich-<br />

tet, bei der Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und Satzungen das Recht auf<br />

Entsendung von städtischen Vertretern in die Aufsichtsräte der Unternehmen festzu-<br />

schreiben. Vertreter der Stadt in den Aufsichtsräten der Unternehmen können sowohl<br />

Ratsmitglieder, Vertreter der Verwaltung als auch sonstige vom Rat der Stadt bestell-<br />

te dritte Vertreter sein. Weiterhin üben Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Mitglied-<br />

schaftsrechte der Stadt in den Gesellschafterversammlungen bzw. Hauptversamm-<br />

lungen der Unternehmen aus.<br />

Die Beteiligungsverwaltung der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist organisatorisch dem Fachbereich<br />

Finanzen zugeordnet.<br />

Aufgabe der Beteiligungsverwaltung ist neben der informellen Unterstützung (z. B.<br />

bei Ratsbeschlüssen zu Gesellschaftsgründungen, Investitionen, Kapitalerhöhungen)<br />

auch die regelmäßige Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Beteiligungen.


- 29 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Während Entscheidungen über die Bestellung von Vertretern der Stadt <strong>Bottrop</strong> für<br />

die Organe der Unternehmen vom Rat der Stadt getroffen werden, liegt zur Zeit eine<br />

der Hauptaufgaben der Beteiligungsverwaltung in der Betreuung der Beteiligungsge-<br />

sellschaften bei der Einhaltung gesellschaftsrechtlicher und kommunalrechtlicher Be-<br />

stimmungen, sowie in der Verwaltung der Aufwendungen und Erträge und die Analy-<br />

se von Vorlagen und Niederschriften.<br />

Die Weiterentwicklung der Beteiligungsverwaltung in Richtung eines umfassenden<br />

Beteiligungs-Controllings wird nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Verlagerung<br />

"klassischer" städtischer Aufgaben in privatrechtliche Organisationsformen erforder-<br />

lich. Neue Aufgabenstellungen ergeben sich beispielsweise aus Notwendigkeiten im<br />

Hinblick auf die Orientierung der Gesellschaften an den Zielen des "Konzerns Stadt"<br />

und die Optimierung der Beteiligungsstrukturen unter betriebswirtschaftlichen und<br />

steuerlichen Aspekten.<br />

Verwiesen wird auf die Ausführungen zu Punkt VII des Beteiligungsberichtes.


- 30 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung<br />

1. Art und Weise der Berichterstattung<br />

1.1 Gegenstand des Beteiligungsberichtes<br />

In früheren Jahren erfolgte eine Information des Rates und der Einwohner der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> lediglich bei den wirtschaftlich herausragenden städtischen Beteiligungsun-<br />

ternehmen (z. B. durch Wirtschaftspläne, die dem Haushaltsplan als Anlage beige-<br />

fügt wurden, der Feststellung des Jahresabschlusses oder selektiv im Zusammen-<br />

hang mit Kapitalerhöhungen, der Gewährung von Ertragszuschüssen oder Verlust-<br />

ausgleichszahlungen).<br />

Gemäß § 117 GO NRW hat die Gemeinde einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in<br />

dem ihre wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung zu erläutern ist. Dieser<br />

Bericht ist jährlich fortzuschreiben. Der Bericht soll insbesondere Angaben über die<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks, die finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der Betei-<br />

ligten, Beteiligungsverhältnisse und die Zusammensetzung der Organe der Gesell-<br />

schaft enthalten." Als Adressaten des Beteiligungsberichtes werden Ratsmitglieder<br />

und die Einwohner der Gemeinde genannt.<br />

Auf die Möglichkeit der Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.<br />

Der Beteiligungsbericht der Stadt <strong>Bottrop</strong> umfasst alle unmittel- und mittelbaren städti-<br />

schen Beteiligungen sowie das Sondervermögen der Stadt <strong>Bottrop</strong> (eigenbetriebsähn-<br />

liche Einrichtung <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb) und die Anstalten des öffentli-<br />

chen Rechts (BEST AöR) und will neben den genannten gesetzlichen "Pflichtinforma-<br />

tionen" als wesentlichen Inhalt einen Abriss der wirtschaftlichen Situation der einzel-<br />

nen Gesellschaften sowie ihrer Bedeutung für den städtischen Haushalt (Leistungs-<br />

erbringung außerhalb der eigentlichen Verwaltung und finanzielle Verflechtung mit<br />

dem Haushaltsplan) darstellen.


- 31 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1.2 Umfang der Darstellung<br />

Als Informationsgrundlage für die Darstellung der einzelnen Beteiligungen der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> dienen die Jahresabschlüsse und die dazugehörigen Prüfungsberichte der<br />

Wirtschaftsprüfungsunternehmen der letzten 5 Jahre. Hierdurch lassen sich bessere<br />

Erkenntnisse über die geplanten Entwicklungstendenzen gewinnen. Ausgehend von<br />

diesem Informationsmaterial werden die Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrech-<br />

nungen der Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt.<br />

Soweit die Jahresabschlussberichte Kapitalflussrechnungen enthalten, werden diese<br />

im Beteiligungsbericht übernommen.<br />

Die Angaben über die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt beziehen sich auf<br />

die tatsächlichen Zahlungen im Haushaltsjahr 2009.


- 32 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 33 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VI. Darstellung<br />

der<br />

Unternehmen


- 34 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 35 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW)<br />

Am Schloß Broich 1 - 3<br />

45479 Mülheim a. d. Ruhr<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 15.381.950 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 862.850 5,61<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr 1.538.200 10,00<br />

Stadt Gladbeck 652.700 4,24<br />

RWE Aqua GmbH 12.272.450 79,78<br />

Kreis Recklinghausen 55.150 0,36<br />

Stadt Oberhausen (Rheinland) 600 0,01<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung<br />

gemeinnützige GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH – ENO,<br />

Oberhausen<br />

WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

mbH, Herten<br />

EUR %<br />

Buchwert<br />

184.320,00 19,02<br />

3.830,00 2,13<br />

2.556,46 0,83<br />

SEG Stadtentwässerung Schwerte GmbH 322.886,30 48,00<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 300,00 1,13<br />

Wasserverbund Niederrhein GmbH, Krefeld 598.211,50 26,00<br />

WRH Wasserver- und Entsorgung, Rhein-Haardt GmbH,<br />

Limburgerhof<br />

25.228,00 25,10


- 36 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

a) die Erfüllung wassertechnischer und wasserwirtschaftlicher Aufgaben und Dienstleistungen<br />

auf dem Wasser- und Abwassersektor.<br />

Dazu gehören insbesondere<br />

� Planung, Bau und Betrieb von Wasserversorgungseinrichtungen und Durchführung<br />

aller Geschäfte, die mit der Beschaffung, Gewinnung, Aufbereitung, Fürtleitung<br />

und Lieferung von Wasser zusammenhängen;<br />

� Planung, Bau und Betrieb von Wasserentsorgungseinrichtungen und Durchführung<br />

aller Geschäfte, die mit der Fürtleitung von Abwässern, der Behandlung von Abwässern<br />

und Fürtleitung der behandelten Abwässer sowie mit der Behandlung,<br />

Verwertung und Beseitigung der bei der Abwasserbehandlung anfallenden Rückstände<br />

zusammenhängen;<br />

b) die Erfüllung aller sonstigen Aufgaben und Dienstleistungen der Ver- und Entsorgung<br />

einschließlich der Kommunikation sowie allgemeiner kommunaler Dienste.<br />

Dazu gehören insbesondere<br />

Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen und Durchführung aller Geschäfte, die mit<br />

der Wahrnehmung dieser Aufgaben und Dienstleistungen zusammenhängen,<br />

c) Durchführung von Maßnahmen und Geschäften in verwandten Betätigungsbereichen,<br />

die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern.<br />

Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung der Aufgaben sowie zur Erbringung der Dienstleistungen<br />

und damit zur Verwirklichung des Unternehmensgegenstandes an anderen Unternehmen<br />

beteiligen, sie gründen, fremde Unternehmen erwerben oder pachten sowie Hilfsund<br />

Nebenbetriebe errichten.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWW mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 37 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Aufsichtsrat:<br />

Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE AG, Vorsitzender (ab 16.10.2009)<br />

Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Willi Loeven, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />

Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (ab 17.11.2009)<br />

Uwe Bonan, Angestellter, Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH,<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Bernd Brockmann, Dreher, Arbeitnehmervertreter, Mülheim a. d. Ruhr<br />

Markus Püll, Bürgermeister Mülheim an der Ruhr<br />

Ulrich Roland, Bürgermeister Gladbeck (bis 12.11.2009)<br />

Dr. Hans-Jürgen Weck, RWE Aqua GmbH (bis 15.10.2009)<br />

Dr. Christoph Hilz, RWE Aqua GmbH<br />

Gaetano Randazzo, Arbeitnehmervertreter, Oberhausen<br />

Thomas Birr, RWE Westfalen-Weser-Ems AG (bis 15.10.2009)<br />

Roland Bernet, RWE AG (ab 16.10.2009)<br />

Jürgen Holzmann, Stadt Gladbeck (ab 12.11.2009)<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Lothar Arnold<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>, Roland Trottenburg (bis 17.11.2009)<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>, Stadtkämmerer Willi Loeven (ab 17.11.2009)


- 38 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (im<br />

Folgenden „RWW“ genannt), ist als regionaler Trinkwasserdirektversorger eines der größten<br />

deutschen Wasserversorgungsunternehmen. RWW wurde 1912 gegründet und versorgt in<br />

Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen, Gescher,<br />

Schermbeck und Raesfeld ca. 750.000 Einwohner als Direktversorger mit hochwertigem<br />

Trinkwasser. Darüber hinaus versorgt RWW als Trinkwasservorlieferant der Stadtwerke Velbert,<br />

Wülfrath, Ratingen und Borken indirekt weitere ca. 250.000 Einwohner.<br />

Im Bereich der unteren Ruhr in Essen-Kettwig, in Mülheim an der Ruhr sowie am Rhein in<br />

Duisburg-Mündelheim betreibt RWW fünf Flusswasserwerke, die ausgehend von der traditionell<br />

im Ruhrtal weit verbreiteten künstlichen Grundwasseranreicherung in einem modernen<br />

und leistungsfähigen mehrstufigen Aufbereitungsprozess qualitativ hochwertiges Trinkwasser<br />

liefern. Im nördlichen Versorgungsgebiet verfügt RWW im Verbreitungsgebiet der „Halterner<br />

Sande“ über drei Wasserwerke, die natürliches Grundwasser fördern. Betriebswasser fördert<br />

RWW aus dem Seewasserwerk in Dorsten.<br />

Die Wasserverteilung erfolgt über ein weit verzweigtes Rohrnetz mit einer Gesamtlänge von<br />

ca. 3.000 km. Zur Wartung und Reparatur des Rohrnetzes sind sechs regionale Service-<br />

Points im Versorgungsgebiet eingerichtet, die über die zentrale Betriebsdirektion in <strong>Bottrop</strong><br />

gesteuert werden.<br />

Das Unternehmen ist funktional gegliedert. Die Linienfunktionen umfassen die Organisationseinheiten<br />

Technik, Recht/Personal, Vertrieb, Marketing, Finanzen, Controlling und Geschäftsentwicklung<br />

und Strategie. Der größte Bereich Technik gliedert sich weiter an die Organisationseinheiten<br />

Engineering, Netze, Produktion Instandhaltung, Facility-Management, Qualität<br />

und den Stab Technik. Die Organisationseinheiten Interne Revision sowie Arbeitsschutz und<br />

Umweltmanagement sind der Geschäftsführung als Stabsfunktionen zugeordnet.<br />

Zu Steuerung des Unternehmens setzt RWW das Kennzahlensystem des RWE-Konzerns ein,<br />

das sich an ergebnis- und liquiditätsorientierten Kennzahlen ausrichtet.<br />

RWE Aqua GmbH ist mit 79,8 % Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim an der<br />

Ruhr, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirtschaftliche<br />

Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unternehmens.<br />

Die Gesellschaft erfüllt mit ihrer Tätigkeit vollumfänglich den dringenden öffentlichen<br />

Zweck der Trinkwasserversorgung (§§ 107 f GO NW). Die Kommunen sind in den Aufsichtsgremien<br />

des Unternehmens unmittelbar vertreten.<br />

RWW gehört mehrheitlich zum RWE Konzern. Die operative Führung obliegt der RWE Rheinland<br />

Westfalen Netz AG, Essen, in übergeordneten Themenstellungen liegt die Zuständigkeit<br />

direkt bei der RWE AG, Essen.<br />

RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen<br />

die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Auch im<br />

Wassergeschäft ist RWE in Kontinentaleuropa aktiv.


- 39 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG ist die Verteilnetz- und Beteiligungsgesellschaft des RWE<br />

Konzerns und ist verantwortlich für eines der größten Verteilnetze in Deutschland. Das Unternehmen<br />

betreibt über Tochtergesellschaften Strom-, Gas- und Wassernetze und sichert kostengünstig<br />

die Versorgung auf höchstem Niveau. RWE Rheinland Westfalen Netz AG managt<br />

rund 70 Beteiligungen.<br />

RWE stellt als regionales Kompetenzcenter Wasser die Expertise der RWE Rheinland Westfalen<br />

Netz AG im Wassergeschäft dar.<br />

Der vertriebliche Bereich, die Weiterentwicklung der betrieblichen Prozesse und Aufbauorganisation<br />

sowie die Umsetzung von Investitionen zur Qualitätssicherung bildeten Schwerpunkte<br />

im Jahr 2009:<br />

� Die Folgen des wirtschaftlichen Abschwungs im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

haben sich in 2009 auch für RWW negativ ausgewirkt. Die Absatzmengen<br />

bei unseren industriellen Kunden waren aufgrund eines breiten Konjunktureinbruchs z. T.<br />

im zweistelligen Bereich rückläufig. Die Umsätze gingen in diesem Bereich daher entsprechend<br />

stark zurück.<br />

� Im Zusammenhang mit dem Auslaufen von Konzessionsverträgen für zwei Stadtteile der<br />

Stadt Borken in 2009 wurde bereits in 2008 zusammen mit dem zukünftigen Konzessionsnehmer,<br />

den Stadtwerken Borken, ein umfassendes Konzept für die Zusammenarbeit<br />

der beiden Unternehmen entwickelt. Mitte 2009 konnten die Vertragsverhandlungen mit<br />

den Stadtwerken Borken erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Aufgrund des vereinbarten<br />

Vertragswerkes ist es RWW gelungen, auch in Zukunft weitgehend in die Versorgung<br />

der beiden Stadtteile Burlo und Weseke über Netzverpachtung, Netzbetriebsführung<br />

und Wasserlieferung einbezogen zu sein. Der Vertrag mit den Stadtwerken hat eine<br />

Laufzeit von 20 Jahren.<br />

� Die Entwicklung und Vermarktung technischer Dienstleistungen konnte auch in 2009 erfolgreich<br />

weitergeführt werden.<br />

� Freiwillige Leistungsvergleiche sind ein bewährtes Instrument zur Optimierung der technischen<br />

und wirtschaftlichen Leistung. Mit einer Erklärung hatten die Verbände BDEW,<br />

VKU und DVGW den Unternehmen der Wasserwirtschaft empfohlen, an Benchmarkingprojekten<br />

freiwillig teilzunehmen. Damit sollte auch der Beleg erbracht werden, dass die<br />

Branche die Modernisierung vorantreibt. NRW hatte 2008 erstmalig ein Benchmarking<br />

Wasserversorgung durchgeführt, an dem RWW ebenfalls teilnahm. Mit einer Gesamtteilnehmerzahl<br />

von 57 Unternehmen wurde bereits bei dieser ersten Benchmarkingrunde eine<br />

erfreulich hohe Teilnahmequote erreicht. Der Ergebnisbericht wurde im Frühjahr 2009<br />

vorgelegt.<br />

Im Herbst 2009 wurde bereits das Anschlussbenchmarkingprojekt für NRW gestartet. Die<br />

Anzahl der Unternehmen, die sich an der aktuellen Benchmarkingrunde beteiligt haben,<br />

konnte auf 101 Unternehmen gesteigert werden. RWW nimmt ebenfalls wieder teil und<br />

hat sich im Vorfeld des Projekts insbesondere an der qualitativen Weiterentwicklung des<br />

Benchmarkingprojektes maßgeblich beteiligt. Als so genannte „Horizontale Weiterentwicklung“<br />

wurde das Benchmarking um den Aspekt Kundenservice erweitert. In diesem für die<br />

Unternehmen optionalen Teil werden die Daten im Rahmen von Kundenbefragungen gewonnen.<br />

Insgesamt 30 Unternehmen nehmen diese Option wahr. Die Auswertung der<br />

Kenndaten wird voraussichtlich Ende Februar <strong>2010</strong> abgeschlossen sein.


- 40 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� Im Juni 2009 richteten die ehemalige RWE Rhein-Ruhr AG und RWW ihren gemeinsamen<br />

Wassertag im Wasserschloss Paffendorf, Bergheim aus. Die aktuellen Entwicklungen<br />

und die sich abzeichnenden Herausforderungen in der Wasserwirtschaft NRW boten<br />

den rund 170 Teilnehmern (Vertreter aus Politik und Verwaltung, Stadtwerken und Partnerunternehmen,<br />

Mandatsträgern und Mitarbeiter der RWE-Gruppe) ein breites und interessantes<br />

Themenspektrum. In einem Schlüsselvortrag erläuterte Dr. Alexander Schink,<br />

Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Forsten, die „Herausforderungen für die nordrhein-westfälische Wasserwirtschaft<br />

aus der Sicht des Umweltministeriums“. Der Erfolg der Veranstaltung unterstreicht,<br />

dass das Format richtig und der Wassertag mittlerweile als etablierte Veranstaltung<br />

breite Beachtung findet.<br />

� Die Arbeiten an der ab Mitte 2008 aufgenommen, weitreichende Reorganisation des gesamten<br />

technischen Bereiches konnte im ersten Quartal 2009 erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Zielstellung war, gleichartige Aufgabenstellungen stärker zu bündeln, Prozessverantwortungen<br />

überschneidungsfrei zu definieren, die Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

weiter zu stärken sowie die Umsetzung einer gesamtheitlichen und nachhaltigen<br />

Investitions- und Instandhaltungsstrategie effektiver zu gestalten.<br />

� Die Aufrechterhaltung des hohen Standards der Trinkwasserversorgung erfordert die Umsetzung<br />

eines planvollen und nachhaltigen Vorgehens bei Investitionen und Instandhaltung.<br />

Die Schwerpunkte liegen hierbei naturgemäß im Verteilnetz sowie der Anlagentechnik<br />

in den Bereichen Wassergewinnung und -aufbereitung. Dies gilt besonders für die von<br />

RWW an der unteren Ruhr betriebenen Flusswasserwerke. Der als „Mülheimer Verfahren“<br />

von RWW entwickelte, seit mehr als drei Jahrzehnten dort erfolgreich eingesetzte<br />

und mittlerweile weltweit als vorbildlich eingestufte „Multi-Barrieren-Prozess“ zur Aufbereitung<br />

von abwasserbelasteten Oberflächenwasser beinhaltet zahlreiche hintereinander geschaltete<br />

Behandlungsstufen, die, jede für sich genommen, einen wirksamen Schutz vor<br />

diversen mikrobiellen und chemischen Verunreinigungen des Trinkwassers sicherstellen.<br />

Im zurückliegenden Jahr 2009 entfiel mit einem Investitionsvolumen von rund 1,6 Mio. €<br />

ein Schwerpunkt unseres Erneuerungsprogramms auf das Wasserwerk Mülheim-Styrum<br />

West. Die dort vorhandene Ozonanlage wurde nach gut 25-jährigem Betrieb wegen zunehmender<br />

Störanfälligkeit und Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung vollständig<br />

ersetzt. Betroffen waren die Ozonerzeuger, die vorgeschalteten Kompressoren zur Luftverdichtung<br />

und die Anlagen zur Trocknung und Kühlung der Luft. Im Zuge dieser Arbeiten<br />

wurden im Weiteren auch die Niederspannungsanlage sowie die Fernwirk- und Steuerungsanlage<br />

im Werk erneuert. Für die umfangreichen Arbeiten wurde das Wasserwerk<br />

Styrum West für zwei Monate außer Betrieb genommen. Die Versorgung übernahmen<br />

während dieser Zeit andere im Verbund arbeitende RWW-Wasserwerke.<br />

Die Wasserwerke an der Ruhr sahen sich auch in 2009 unvermindert dem Druck durch die<br />

Aufsichtsbehörden und der in der Öffentlichkeit geführten Diskussion um die Eignung des<br />

Flusswassers für die Trinkwassergewinnung, die toxikologische Bewertung von im Ruhrwasser<br />

festgestellten organischen Spurenstoffen und Mikroverunreinigungen und nicht zuletzt<br />

auch um die Qualitätsstandards der in den Ruhrwasserwerken eingesetzten Wasseraufbereitungsverfahren<br />

ausgesetzt. Zielsetzung des Umweltministeriums in Düsseldorf ist dabei, im<br />

Rahmen des Programms „Reine Ruhr“ als Anschlussaktivität zur „Arnsberger Vereinbarung“<br />

schwerpunktmäßig mehrere Stossrichtungen beim integrierten Gewässerschutz zu verfolgen:


- 41 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� Vermeidung von Schadstoffeinträgen an der Quelle<br />

� Verschärfte Kontrollen der industriellen Direkteinleitungen<br />

� Weitere Aufrüstung der Ruhrverbands-Kläranlagen<br />

� Einführung von Mindeststandards bei der Trinkwasseraufbereitung in den Ruhrwasserwerken<br />

� Verbesserung der Information der Öffentlichkeit über naturwissenschaftliche Zusammenhänge<br />

bei der Diskussion um das Thema“ Wie rein muss Trinkwasser sein?“<br />

Vor allem die Ankündigung des Ministeriums, Mindeststandards für Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />

der AWWR-Ruhrwasserwerke, basierend auf einer Präzisierung des § 48 Absatz<br />

2 Landeswassergesetz NRW, verbindlich einführen zu wollen, beschäftigt die Wasserwirtschaft<br />

zurzeit landesweit. Vorteilhaft für RWW ist dabei, dass der in ihren Ruhrwasserwerken<br />

seit langem installierte Aufbereitungsprozess des mehrstufigen „Mülheimer Verfahrens“<br />

als einzige Technologie hiervon ausgenommen ist. Die Forderungen nach Implementierung<br />

eines Verfahrens zur sicheren Partikelabtrennung aus dem Rohwasser ( z. B. Mehrschichtfiltration),<br />

nach chemischer Oxidation (z. B. Ozonung), nach Adsorption und biologischem Abbau<br />

(z. B. permanente Aktivkohle-Festbettfiltration) sowie nach sicherer Desinfektion des<br />

Trinkwassers (UV-Entkeimung) sind als Stufen der Wasserbehandlung in den Ruhrwasserwerken<br />

der RWW bereits seit langem in vorbildlicher Weise realisiert.<br />

2. Ertragslage<br />

Nachfolgende strukturierte Gewinn- und Verlustrechnungen geben einen Überblick über die<br />

wesentlichen Posten.<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Umsatzerlöse (einschl. aktivierte Eigenleistungen) 103,9 106,0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 7,8 7,4<br />

Materialaufwand -26,9 - 25,0<br />

Personalaufwand -35,1 - 36,9<br />

Abschreibungen -10,8 - 11,0<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (einschl. sonstige<br />

Steuern)<br />

-25,0 - 26,2<br />

Zins- und Finanzergebnis 1,8 2,2<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. -5,4 - 6,1<br />

Jahresüberschuss 10,3 10,4<br />

Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse einschließlich der aktivierten Eigenleistungen<br />

liegen mit 103,9 Mio. € um 2,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert trotz der Erhöhung der aktivierten<br />

Eigenleistungen um 0,3 Mio. €.<br />

Der Rückgang der Umsatzerlöse um 2,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen<br />

mit 1,3 Mio. € aus dem Rückgang der Wasserabgabe sowie mit 1,1 Mio. € aus den geringeren<br />

Erlösen aus Stromverkauf.<br />

Die Umsatzerlöse aus Anschlussarbeiten und Reparaturen sowie Rohrnetzkostenzuschüssen<br />

bewegen sich insgesamt auf Vorjahresniveau.


- 42 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Umsatzerlöse der Tarifkunden gingen um 0,7 Mio. € auf 77,5 Mio. € zurück. Die Vorjahreszahl<br />

beinhaltet mit 0,8 Mio. € (Berichtsjahr: 0,4 Mio. €) Umsatzerlöse aus der Trinkwasserabgabe<br />

Borken mit den Ortsteilen Weseke und Burlo. Die Endkundenversorgung ist zum<br />

01.07.2009 an die Stadtwerke Borken Westf. GmbH abgegeben worden. RWW versorgt die<br />

Stadtwerke Borken Westf. GmbH ab diesem Zeitpunkt im Rahmen eines Wasserlieferungsvertrages.<br />

Die Summe der Umsatzerlöse der Wiederverkäufer, des Handelsgeschäftes und der Sondervertragskunden<br />

gingen konjunkturbedingt um 0,6 Mio. € auf 22,1 Mio. € zurück. Während die<br />

Umsatzerlöse der Sondervertragskunden um 1,2 Mio. € auf 12,0 Mio. € zurückgingen, blieb<br />

das Kundensegment Wiederverkäufer gegenüber dem Vorjahr konstant. Lediglich die Umsatzerlöse<br />

des Segmentes Wasserhandelsgeschäft stiegen preis- und mengenbedingt um 0,5<br />

Mio. € auf 4,7 Mio. € an.<br />

Nachfolgende Tabelle gibt einen Mengenüberblick der Wasserbeschaffung bzw. der Wasserabgabe<br />

bei RWW:<br />

Wasserbeschaffung<br />

2009<br />

in Mio. m 3<br />

2008<br />

in Mio. m 3<br />

Eigenerzeugung 68,9 76,1<br />

Fremdbezug 15,3 15,1<br />

Wasserabgabe<br />

Sonderabnehmer<br />

84,2 91,2<br />

Trinkwasser 27,7 28,6<br />

Betriebswasser 14,8 20,3<br />

42,5 48,9<br />

Tarifabnehmer 36,9 37,7<br />

Unentgeltlicher Verbrauch und Netzverluste<br />

Eigenverbrauch, Rohrbrüche, Feuerlöschwasser,<br />

Spülung, Netzverluste<br />

79,4 86,6<br />

4,8 4,6<br />

Mit 79,4 Mio. m 3 liegt die Gesamtabgabe an Trink- und Betriebswasser um 7,2 Mio. m 3 unter<br />

der Vorjahresmenge von 86,6 Mio. m 3 . Auf das Kundensegment Sondervertragskunden einschließlich<br />

Weiterverteiler (Trink- und Betriebswasser) entfällt eine Abgabemenge von<br />

42,5 Mio. m 3 . Auf die Trinkwasserabgabe entfallen 64,6 Mio. m 3 , davon 36,9 Mio. m 3 auf die<br />

Trinkwasserlieferungen an Tarifkunden – das sind 0,8 Mio. m 3 weniger als im Vorjahr. Die<br />

Vorjahresmenge beinhaltet jedoch mit 0,3 Mio. m 3 (Berichtsjahr: 0,2 Mio. m 3 ) die Wasserabgabe<br />

für das am 01.07.2009 veräußerte Versorgungsgebiet Borken mit den Ortsteilen Weseke<br />

und Burlo, so dass sich ein bereinigter Rückgang von 0,6 Mio. m 3 ergibt.


- 43 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 7,8 Mio. € um 0,4 Mio. € geringfügig über dem<br />

Vorjahresniveau. Im Wesentlichen bedingt durch höhere Erträge aus der Auflösung von<br />

Rückstellungen (1,1 Mio. €), denen geringere Erträge aus Sachanlagenabgängen (0,7 Mio. €)<br />

gegenüberstehen.<br />

Der Materialaufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. € auf 26,9 Mio. €. Die<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stiegen – im Wesentlichen bedingt durch<br />

höhere Fremdwasserbezugskosten des Wasserhandelsgeschäfts (0,4 Mio. €) – um 0,6 Mio. €<br />

auf 15,8 Mio. € an. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen erhöhten sich um 1,3 Mio. €<br />

auf 11,1 Mio. € im Wesentlichen bedingt durch aufwandsmindernde Rückstellungsauflösungen<br />

bzw. Rückstellungsinanspruchnahmen im Vorjahr sowie gestiegene Geschäftsaktivitäten<br />

im Berichtsjahr.<br />

Der Personalaufwand liegt mit 35,1 Mio. € um 1,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang<br />

entfällt nahezu ausschließlich mit 1,9 Mio. € auf die Aufwendungen für Altersversorgung.<br />

Der Rückgang der Aufwendungen ist u. a. auf die Erhöhung des Rententrends um 25 Basispunkte<br />

auf 1,25 % im Vorjahr für den wesentlichen Teil der Versorgungsberechtigten zurückzuführen.<br />

Im Berichtsjahr wurde eine Erhöhung des Rententrends um nur 15 Basispunkte auf<br />

1,4 % berücksichtigt. Darüber hinaus erhöhte sich im Vorjahr die Anzahl der Neurentner. Die<br />

Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) erhöhten sich konjunkturbedingt im<br />

Berichtsjahr um 0,8 Mio. € auf 1,0 Mio. €.<br />

Zum Stichtag 31.12.2009 beschäftigt die RWW 457 (Vorjahr: 465) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

davon befinden sich 19 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Die Zahl<br />

der kaufmännisch und technisch Angestellten erhöht sich von 227 auf 230. Im gewerblichen<br />

Bereich reduziert sich die Anzahl der Mitarbeiter um 11 auf 227. Im Berichtsjahr beträgt der<br />

Anteil der weiblichen Beschäftigen 18,6 % der Gesamtbelegschaft, bezogen auf den Angestelltenbereich<br />

beträgt ihr Anteil 29,1 %. Auch im Berichtsjahr bildet RWW über den eigenen<br />

Bedarf hinaus aus. Am 31.12.2009 befinden sich 17 Jugendliche in einer Ausbildung in den<br />

Berufsbildern Industriekaufmann/-frau, Anlagenmechaniker, Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />

und Industriemechaniker. RWW beschäftigt zum Jahresende 24 anerkannt schwerbehinderte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und<br />

Sachanlagen liegen mit 10,8 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 25,0 Mio. € um 1,1 Mio. € unter dem<br />

Vorjahreswert. Während die Aufwendung für Altersteilzeit um 0,5 Mio. € anstiegen, reduzierten<br />

sich im Wesentlichen die Aufwendungen für Konzessionsabgaben umsatzbedingt um<br />

0,8 Mio. € und die Aufwendungen für IT- und Vertriebsdienstleistungen um 0,6 Mio. €.<br />

Das Zins- und Finanzergebnis liegt mit 1,8 Mio. € um 0,4 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis.<br />

Diese Ergebnisverschlechterung ergibt sich im Wesentlichen aufgrund geringerer Zinserträge<br />

(0,8 Mio. €). Ursache hierfür ist das deutlich gesunkene Zinsniveau. Darüber hinaus verringerten<br />

sich einerseits die Zinsaufwendungen aufgrund planmäßiger Tilgung von Fremdkapital<br />

(0,3 Mio. €) andererseits konnten die Beteiligungserträge um 0,1 Mio. € gesteigert werden.<br />

3. Finanzlage<br />

RWW ist als Konzernunternehmen der RWE AG in den Cash Pool der RWE Rheinland Westfalen<br />

Netz AG, Essen, einbezogen. Das Cash Management umfasst die Durchführung von<br />

Zahlungsverkehr, Liquiditätsdisposition und Liquiditätsausgleich einschließlich der Führung<br />

Cash Pools sowie die Anlage und die Aufnahme von Tages- und Termingeldern sowie Darlehen.<br />

Zum 31.12.2009 waren insgesamt 55,9 Mio. € bei der RWE Rheinland Westfalen Netz<br />

AG verzinslich angelegt.


- 44 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Wie der nachfolgend wiedergegebenen Kurzfassung der Kapitalflussrechnung zu entnehmen<br />

ist, ergibt sich eine zahlungswirksame Minderung des Finanzmittelbestandes um 3,3 Mio. €.<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 16,1 36,6<br />

Cash flow aus Investitionstätigkeit -8,3 - 4,9<br />

Cash flow aus Finanzierungstätigkeit -11,1 - 17,6<br />

Zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelbestandes -3,3 14,1<br />

Sämtliche Investitionen des Geschäftsjahres konnten aus dem Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

finanziert werden. Darüber hinaus wurden die Bankverbindlichkeiten um<br />

1,1 Mio. € planmäßig reduziert.<br />

Der dynamische Verschuldungsgrad (Differenz zwischen Fremdkapital und flüssige Mittel im<br />

Verhältnis zum Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit) ist im Berichtsjahr auf 3,3 Mio. €<br />

(Vorjahr 1,5 €) gestiegen.<br />

Zur Absicherung eines variabel verzinslichen Darlehns hat die RWW ein Zinsswapgeschäft<br />

abgeschlossen. Dadurch wird eine Festverzinsung erreicht.<br />

4. Vermögenslage<br />

Nachfolgende Bilanzstruktur gibt einen Überblick über die wesentlichen Posten:<br />

31.12.2009<br />

Mio. €<br />

31.12.2008<br />

Mio. €<br />

Anlagevermögen 125,0 126,9<br />

Umlaufvermögen 69,7 70,1<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 1,1 1,1<br />

Bilanzsumme 195,8 198,1<br />

Eigenkapital 75,5 75,2<br />

Rohrnetzkostenzuschüsse 12,1 12,9<br />

Rückstellungen 98,4 99,0<br />

Verbindlichkeiten (einschl. passive Rechnungsabgrenzung) 9,8 11,0<br />

Bilanzsumme 195,8 198,1<br />

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31.12.2008 um 2,3 Mio. € reduziert – im Wesentlichen<br />

bedingt durch ein geringeres Anlagevermögen. Auf der Passivseite reduzierten sich im<br />

Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch planmäßige Rückzahlung<br />

von Darlehen.<br />

RWW weist für das Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 10,3 Mio. € aus. Im Geschäftsjahr<br />

2009 sind den Gewinnrücklagen 0,4 Mio. € zugeführt und 10,0 Mio. € ausgeschüttet<br />

worden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 38,6 % (Vorjahr 38,0 %).


- 45 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Rückstellungen reduzierten sich geringfügig um 0,6 Mio. €. Der Rückgang ergibt sich im<br />

Wesentlichen aufgrund gestiegener Pensionsrückstellungen (+ 2,6 Mio. €) bei gleichzeitigem<br />

Rückgang der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen.<br />

Bei Gesamtinvestitionen von 9,7 Mio. €, Abgängen von 0,9 Mio. € und verrechneten Abschreibungen<br />

von 10,7 Mio. € reduziert sich das Anlagevermögen um 1,9 Mio. € auf 125,0<br />

Mio. €.<br />

Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 9,7 Mio. € (einschließlich geleisteter Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau) entfallen 0,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 3,4 Mio. €<br />

auf technische Anlagen und Maschinen, 4,3 Mio. € auf Rohrnetz und Wasserzähler, 1,1 Mio. €<br />

auf Betriebs- und Geschäftsausschattung sowie 0,8 Mio. € auf die Finanzanlagen. Die Investitionen<br />

in das Finanzanlagevermögen betreffen mit 0,6 Mio. € die Beteiligung an der Wasserverbund<br />

Niederrhein GmbH, Krefeld, sowie mit 0,2 Mio. € den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gewährte Wohnungsbaudarlehen. Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2009 wurde die<br />

RRW Rheinruhrwasser GmbH, die 26 % der Anteile an der WVN Wasserverbund Niederrhein<br />

GmbH hält, auf die RWW verschmolzen.<br />

5. Nachtragsbericht<br />

Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> werden die Grundpreise einschließlich Umsatzsteuer für den<br />

gebräuchlichsten Zähler mit einem Nenndurchfluss von 2,5 m 3 je Stunde von 13,37 € auf<br />

14,10 € je Monat erhöht. Die Grundpreise für Haus-, Groß- und Haushaltswasserzähler mit<br />

allen übrigen Nenndurchflussgrößen werden in gleichem Verhältnis angepasst. Der Arbeitspreis<br />

bleibt unverändert bei 1,62 je m 3 .<br />

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> wird die RWW-Beteiligung WRH, Wasserverund<br />

Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, ihre Betriebs- und Geschäftsausstattung an die Kommunale<br />

Entsorgung Neunkirchen (KEN) GmbH & Co. KG verkaufen und im Gegenzug 15 %<br />

an den Geschäftsanteilen der Kommunale Entsorgung Neunkirchen Geschäftsführungsgesellschaft<br />

mbH sowie 7,1 % an der Kommunale Entsorgung Neunkirchen (KEN) GmbH & Co.<br />

KG erwerben.<br />

6. Risikobericht<br />

RWW ist vollständig in das Risikomanagement des RWE Konzerns eingebunden. Die Risikomanagementprozesse<br />

der Gesellschaft sind daher vollständig auf die Vorgehensweisen<br />

und Berichtsstrukturen der Führungsgesellschaft RWE Rheinland Westfalen Netz AG abgestellt.<br />

Innerhalb der RWW ist ein Risikomanagement-Ausschuss implementiert, der sich aus Vertretern<br />

der wesentlichen Bereiche der Gesellschaft zusammensetzt. So ist sichergestellt, dass<br />

alle Risikokategorien entsprechend berücksichtigt und bewertet werden können. Alle identifizierten<br />

Risiken, unabhängig von deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Risikohöhe, werden in<br />

einem Risikokatalog zusammengestellt. Der Risikomanagement-Ausschuss tagt regelmäßig,<br />

um diesen Katalog entsprechend zu aktualisieren. Der Risikomanagement-Ausschuss-<br />

Vorsitzende berichtet direkt an die Geschäftsführung, die die Funktion des Risikokoordinators<br />

wahrnimmt.


- 46 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Zu den vorbeugenden Maßnahmen des Risikomanagements zählen detaillierte Arbeits- und<br />

Verfahrensanweisungen, regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Anlagen, Schulungen<br />

sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entsprechend<br />

dem Bedarf Versicherungen. Hierdurch soll das Risikopotential minimiert werden.<br />

Die interne Revision, die direkt der Geschäftsführung zugeordnet ist, verfolgt in ihrer Tätigkeit<br />

einen risikoorientierten Prüfungsansatz und ist ebenfalls in die Revisionsprozesse der Führungsgesellschaft<br />

eingebunden.<br />

Bestandsgefährdende sowie sonstige wesentliche Risiken bestanden weder im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr, noch sind solche derzeit im laufenden Geschäftsjahr erkennbar oder zu<br />

erwarten.<br />

Transparenz, offene Kommunikation sowie eine klare Ausrichtung der Gesellschaft und deren<br />

Organisation auf die vereinbarten Ziele bilden einen wesentlichen Baustein innerhalb des Risikomanagements<br />

der Gesellschaft. Wöchentlich erfolgen im Rahmen eines Jour Fixe die<br />

Abstimmung und Behandlung aktueller Themen zwischen der Geschäftsführung und dem<br />

Kreis der Prokuristen (erweitere Geschäftsführungssitzung). Monatliche Sitzungen des Management-Teams,<br />

dem Vertreter der wichtigen Funktionsbereiche des Unternehmens angehören,<br />

geben der Geschäftsführung die Möglichkeit, alle relevanten Themen mit den Verantwortlichen<br />

eingehend und zeitnah zu diskutieren. Ergänzend hierzu werden die verantwortlichen<br />

Leiter der Linienbereiche zu regelmäßigen Jour-Fixe-Terminen oder erweiterten Geschäftsführungssitzungen<br />

hinzugezogen.<br />

7. Prognosebericht<br />

RWW ist bestrebt, seine Marktposition als leistungsfähiger regionaler Wasserversorger stetig<br />

auszubauen. Das Unternehmen wird sich als „Regionales Kompetenzcenter Wasser“ der<br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG weiter etablieren, seine Stärken und fachlichen Kompetenzen<br />

auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft weiter systematisch einbringen und Synergien in<br />

der Zusammenarbeit mit Unternehmen der RWE-Gruppe erschließen. RWW ist bestrebt, seine<br />

Leistungsfähigkeit, Kosten- und Kundenorientierung als Wasserwirtschaftsunternehmen<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />

Wachstum für RWW und das Wassergeschäft der RWE Rheinland Westfalen Netz AG, die<br />

kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die nachhaltige Absicherung<br />

der erreichten Wertsteigerungen sind die wesentlichen mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens.<br />

Erfolge im Vertriebsbereich und damit verbundenes externes Wachstum sind ausschlaggebend<br />

für das Erreichen der gesetzten Ziele. RWW wird sich daher zukünftig weiter auf den<br />

Ausbau der vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren.<br />

Die Überprüfung der Professionalität und Effizienz der Kernprozesse des Unternehmens und<br />

hiermit verbundene Anpassungen gehören für RWW zur Routine im Hinblick auf eine stetige<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.


- 47 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Absicherung der derzeitigen Position des Unternehmens im Versorgungsgebiet bildet zukünftig<br />

ebenso einen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der RWW wie das Erreichen eines<br />

organischen Wachstums in den Bereichen Trinkwasser-Konzessionen und Vorlieferantenpositionen<br />

für Weiterverteiler sowie die Übernahme von Betriebsführungs- und Dienstleistungsfunktionen.<br />

In den folgenden Jahren wird RWW sich insbesondere darauf konzentrieren, auslaufende<br />

Konzessionsverträge zu verlängern. In der Position als Vorlieferant für Trinkwasser<br />

und in dem Ausbau von wassernahen Dienstleistungen sieht RWW die Chance, weitere<br />

Wachstumsziele zu generieren.<br />

Die Investitionen der kommenden Jahre konzentrieren sich mit einem Jahresvolumen von ca.<br />

9,0 Mio. € bis 10,0 Mio. € ausschließlich auf die Kernbereiche des Unternehmens mit einem<br />

Schwerpunkt auf Erhaltungsinvestitionen im Verteilnetz.<br />

Die Aktivitäten zur Ausweitung der Tätigkeiten im Abwassersektor werden auch in den kommenden<br />

Geschäftsjahren fortgesetzt. RWW wird sich dabei in erster Linie auf Ausschreibungen<br />

von Betriebsführungen konzentrieren. Darüber hinaus wird Wachstum durch den Erwerb<br />

ausgewählter Beteiligungen an Wasser- und Abwasserunternehmen in (Teil-) Privatisierungsverfahren<br />

angestrebt.<br />

RWW steht in einem sich nur langsam entwickelnden und verändernden Wassermarkt in einem<br />

starken Wettbewerb zu anderen Wasserversorgungsunternehmen. Die Gesellschaft wird<br />

daher zur Erreichung der gesteckten Ziele insbesondere auch Chancen zur Zusammenarbeit<br />

mit starken Partnern innerhalb und außerhalb des RWE-Konzerns nutzen. In diesem Zusammenhang<br />

wird RWW die Möglichkeit von Kooperationen mit benachbarten Versorgungsunternehmen<br />

auch weiter in Betracht ziehen.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist positiv – für <strong>2010</strong> wird ein ähnlich zufrieden stellendes<br />

Ergebnis wie 2009 prognostiziert. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass RWW bei<br />

annähernd gleich hohen Aufwendungen den vertrieblichen Bereich weiter entwickelt und somit<br />

seine Marktposition als leistungsfähiger Wasserversorger ausbaut. Die Geschäftsführung erwartet<br />

auch für die Zukunft eine weiterhin solide Fortentwicklung der finanziellen und technischen<br />

Kenngrößen des Unternehmens.


- 48 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 106.278.661,87 108.499.708,52 107.444.272,49 105.429.131,96 103.023.732,30<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 805.717,74 644.092,02 511.587,67 578.449,33 883.348,91<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6.302.359,63 7.220.847,06 13.304.924,91 7.412.443,03 7.783.462,23<br />

Erträge aus Beteiligungen 110.493,02 83.405,52 75.354,62 129.093,54 190.824,37<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 29.585,12<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge 767.287,80 1.045.161,52 1.728.559,14 2.708.494,00 1.930.486,46<br />

Erträge 114.264.520,06 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 24.643.998,82 25.051.888,31 26.704.516,29 24.970.704,37 26.932.983,11<br />

Personalaufwand 33.316.187,94 36.662.012,37 39.301.545,85 36.878.245,13 35.133.517,66<br />

Abschreibungen 12.456.198,64 12.852.438,82 13.007.191,54 11.038.265,34 10.771.836,20<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 22.147.878,90 23.609.114,12 25.848.632,87 26.166.690,14 25.041.164,58<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.695.589,64 886.053,21 863.733,92 627.079,50 310.007,31<br />

Steuern 6.399.088,62 8.412.887,53 8.905.979,52 6.109.625,03 5.345.709,10<br />

Aufwendungen 105.658.942,56 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 114.264.520,06 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39<br />

./. Aufwendungen 105.658.942,56 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96<br />

= Jahresüberschuss 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43<br />

Einstellung in die Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

= Bilanzgewinn 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43


- 49 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1.399.011,07 762.612,07 203.329,78 167.935,86 207.977,14<br />

Sachanlagevermögen 140.711.621,81 136.973.439,51 128.741.220,41 124.626.767,62 122.616.007,35<br />

Finanzanlagen 4.404.788,73 4.360.179,61 3.052.453,36 2.159.731,86 2.171.771,90<br />

Anlagevermögen 146.515.421,61 142.096.231,19 131.997.003,55 126.954.435,34 124.995.756,39<br />

Vorräte 1.270.406,62 1.137.142,72 1.155.065,65 1.352.719,10 1.483.192,99<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 52.663.328,90 52.800.743,55 71.362.632,79 68.758.363,53 68.148.547,71<br />

Flüssige Mittel 78.762,83 88.728,46 54.679,57 19.821,89 49.810,91<br />

Umlaufvermögen 54.012.498,35 54.026.614,73 72.572.378,01 70.130.904,52 69.681.551,61<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

1.136.788,72 591.078,85 1.219.587,58 1.051.918,04 1.073.838,87<br />

Summe Aktiva 201.664.708,68 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87<br />

gezeichnetes Kapital 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00<br />

Rücklagen 46.250.501,48 47.856.078,98 50.874.899,26 49.307.998,10 49.775.000,45<br />

Bilanzverlust/-gewinn 8.605.577,50 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43<br />

Eigenkapital 70.238.028,98 73.256.849,26 74.689.948,10 75.156.950,45 75.463.171,88<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil 303.472,92 193.922,40 193.922,40 0,00 0,00<br />

Rohrnetzkostenzuschüsse<br />

15.520.398,01 14.929.236,61 13.774.755,25 12.963.237,33 12.055.867,66<br />

Rückstellungen 94.433.067,34 88.644.021,20 95.939.264,95 98.976.456,71 98.395.921,98<br />

Verbindlichkeiten 21.159.974,43 19.679.912,78 21.184.501,36 11.037.638,41 9.834.910,35<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 9.767,00 9.982,52 6.577,08 2.975,00 1.275,00<br />

Summe Passiva 201.664.708,68 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87


- 50 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

2008 2009<br />

Angestellte und kaufmännische Angestellte (inkl. Auszubildende) 227 230<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 238 227<br />

465 457<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 34,83 37,24 36,29 37,93 38,55<br />

Fremdkapitalquote 65,17 62,76 63,71 62,07 61,45<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

47,94 51,55 56,58 59,20 60,37<br />

Kassenmittelintensität 0,04 0,05 0,03 0,01 0,03<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

12,25 13,68 11,29 13,93 13,66<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung<br />

2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende* (RWW) 0,00 0,00<br />

451 1001 Konzessionsabgabe (RWW) 1.712.925,76 1.601.939,03<br />

Summe 1.712.925,76 1.601.939,03<br />

Ausgaben<br />

- keine<br />

* nachrichtlich<br />

Seit 05/2002 hält die Vestische Straßenbahnen GmbH den RWW-Geschäftsanteil der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> in Höhe von 862.850,00 EUR (Treuhandrecht).<br />

Die Dividende aus dem Geschäftsanteil aus 2008 in 2009 betrug 560.900,00 EUR und wurde<br />

zur Kürzung der VRR-Zweckverbandsumlage eingesetzt.


- 51 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE)<br />

Ebertstraße 30<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 12.000.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 840.000,00 7,0<br />

Gesellschaft für Energie und 840.000,00 7,0<br />

Wirtschaft mbH, Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck 840.000,00 7,0<br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG, Essen 7.068.000,00 58,9<br />

rhenag Rheinische Energie AG, Köln 2.412.000,00 20,1<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind<br />

� die Versorgung mit Elektrizität, Gas und Wärme,<br />

� die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb entsprechender Anlagen,<br />

� die Erbringung von beratenden Ingenieur- und Consultingleistungen im unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit der Energieversorgung,<br />

� die Erbringung von Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsleistungen gegenüber<br />

den Unternehmen und Einrichtungen der kommunalen Gesellschafter<br />

mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zudem ist die Gesellschaft befugt,<br />

Telekommunikationsdienstleistungen zu erbringen.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen befugt, durch die der Gesellschaftszweck<br />

unmittelbar gefördert wird.<br />

Die Gesellschaft verfolgt das Ziel einer möglichst ressourcenschonenden, klimaverträglichen,<br />

risikoarmen und volkswirtschaftlich preiswürdigen Bereitstellung von Energiedienstleistungen<br />

im Sinne einer “Integrierten Ressourcenplanung”.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der ELE wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 52 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Gesellschafterversammlung<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Peter Noetzel<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler (ab 17.11.2009)<br />

B. Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender Dr. Georg Müller<br />

(ehem. Vorsitzender des Vorstandes der RWE Rhein-Ruhr AG) (bis 31.01.2009)<br />

Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG (ab 01.02.2009)<br />

Dr. Klaus Haertel, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Sabine Terhardt *, Kfm. Angestellte (ELE), 2. stellv. Vorsitzende<br />

Dr. Ingo Westen, ehem. Vorstandsmitglied RWE GAS AG<br />

Jörg Hülsmann *, Kfm. Angestellter (bis 05.02.2009)<br />

Achim Südmeier, RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Bernhard Terstegen *, Kfm. Angestellter (ELE)<br />

Bernhard Terhardt *, Arbeiter (ELE)<br />

Markus Schmitz, Techn. Angestellter<br />

Benno Möller *, Kfm. Angestellter<br />

Michael R. Hübner, Stadt Gladbeck (bis 12.11.2009)<br />

Andreas Henrich, Leiter Personalmanagement RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Dr. Ludger Abs, RWE Rhein-Ruhr AG (bis 10.09.2009)<br />

Dr. Hans-Jürgen Weck, Vorstandsmitglied der rhenag<br />

Dr. Peter Birkner, Techn. Geschäftsführer der RWE Rhein-Ruhr Netservice GmbH<br />

(bis 10.09.2009)<br />

Dr. Franz-Josef Schulte, Leiter Unternehmensentwicklung RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Roland Bernert, RWE AG (ab 11.09.2009)<br />

Josef Hadick, RWE Kundenservice GmbH (ab 01.02.2009)<br />

Heinz Hares* (ab 05.02.2009)<br />

Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE Effizienz GmbH (ab 11.09.2009)<br />

Frank Nickel, Stadt Gladbeck (ab 13.11.2009)<br />

Josef Ludes, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Gast: Roland Trottenburg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.<strong>2010</strong>)<br />

Helge Winkler (ab 21.09.<strong>2010</strong>)<br />

2. Gast: Dirk Nordwig (Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />

*) Arbeitnehmervertreter<br />

C. Geschäftsführer<br />

Dr. Rainer von Courbière (bis 30.06.2009)<br />

Kurt Rommel (ab 01.07.2009)


- 53 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Das Geschäftsjahr 2009 war für die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) wie in den Vorjahren<br />

durch eine Verstärkung des Wettbewerbs und durch weitere regulatorische Auswirkungen<br />

geprägt.<br />

Neben den erfolgreichen vertrieblichen Aktivitäten führte auch das im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />

mit der ELE Verteilnetz GmbH übernommene positive Ergebnis zu<br />

einem positiven Gesamtergebnis der ELE.<br />

1. Strombereich<br />

Im Berichtsjahr war weiterhin eine hohe Wettbewerbsintensität im Geschäftskundensegment<br />

des Strommarktes zu verzeichnen.<br />

Im Bereich Geschäftskunden sind bedingt durch die Konjunkturkrise im Jahr 2009 Absatzrückgänge<br />

in Höhe von rund 7 % zu verzeichnen.<br />

Anfang 2009 lagen die Kundenwechsel im Privat- und Gewerbekundensegment Strom bedingt<br />

durch die Strompreiserhöhung zum 1. Januar 2009 auf erhöhtem Niveau. Danach<br />

konnten die Kundenverluste trotz eines attraktiven Angebotes eines ortsansässigen Wettbewerbers<br />

Mitte 2009 auf einem relativ niedrigen Niveau stabilisiert werden. Hierzu beigetragen<br />

hat die Preissenkung des Online-Produktes ELE stromPur zum 1. August 2009 und<br />

mehrere erfolgreiche Reakquiseaktionen.<br />

Die Absatzmenge im Strombereich betrug im Geschäftsjahr 1.400 GWh (im Vorjahr 1.572<br />

GWh).<br />

2. Gasbereich<br />

Der Gas-zu-Gas-Wettbewerb im Geschäftskundensegment hat weiter zugenommen. Nach<br />

dem Wechsel von drei größeren Industriekunden im vergangenen Jahr sind nun auch kleinere<br />

Kunden aus dem Bereich Handel und Dienstleistung gewechselt. Ebenso hat sich die Anzahl<br />

der Wettbewerber erhöht, wobei hier eine deutliche Steigerung von Fixpreisangeboten<br />

zu erkennen ist.<br />

Im Bereich Geschäftskunden sind bedingt durch die Konjunkturkrise im Jahr 2009 Absatzrückgänge<br />

in Höhe von rund 5 % zu verzeichnen.<br />

Trotz einer starken Zunahme der Anzahl der Wettbewerber im Privatkundensegment lagen<br />

die Kundenverluste im gesamten Jahr 2009 auf niedrigem Niveau. Durch den ölpreisbedingten<br />

Rückgang der Gasbeschaffungskosten konnten die Gaspreise zum Januar, April und Juli<br />

dreimal in Folge um insgesamt 31 % gesenkt und zum Oktober konstant gehalten werden.<br />

Die trotz dieser Gaspreissenkungen zu verzeichnenden Kundenverluste konnten durch die<br />

im Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführten Reakquiseaktivitäten zum Teil kompensiert<br />

werden. Das Produkt ELE erdgasFix ist in jedem Quartal als Aktionsprodukt mit Erfolg angeboten<br />

worden und führte zu weiteren Kundenzuwächsen.<br />

Die Absatzmenge im Gasbereich betrug im Geschäftsjahr 3.480 GWh (im Vorjahr 3.579<br />

GWh).


- 54 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Sonstiges<br />

Beim Kundenservice wurde weiterhin der Schwerpunkt auf die Produktberatung gelegt. Hohe<br />

Erreichbarkeit, Kundenfreundlichkeit und Kompetenz haben für eine hohe Kundenzufriedenheit<br />

in 2009 gesorgt. Im Geschäftskundenbereich konnte die Kundenzufriedenheit und<br />

Kundenloyalität gegenüber der letzten Untersuchung deutlich verbessert werden. Insbesondere<br />

die lokale Betreuung vor Ort durch den persönlichen Kundenbetreuer sowie die Angebotserstellung<br />

und das Preis-Leistungs-Verhältnis sind ausschlaggebende Punkte für dieses<br />

Ergebnis.<br />

Als Kundenbindungsinstrument setzt ELE weiterhin die ELE Card und die ELE Business<br />

Card erfolgreich ein.<br />

Das Kartenkonzept konnte darüber hinaus bei 46 Energiedienstleistern in Deutschland unter<br />

dem Namen „City-Power-Card" weiter vermarktet werden. Insgesamt sind damit eine Million<br />

Kundenkarten im CityPower-Netzwerk ausgegeben worden.<br />

Die ELE hat sich im Geschäftsjahr 2009 mit 30 % an der ELE-Scholven-Wind GmbH beteiligt,<br />

die auf der Halde Scholven in Gelsenkirchen zwei Windkraftanlagen mit je max. 2,3 MW<br />

errichten wird. Hierdurch soll ein wesentlicher Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in<br />

Gelsenkirchen geleistet werden.<br />

Die Gesellschaft beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 746 Mitarbeiter, davon 506<br />

Angestellte, 199 gewerblich Beschäftigte und 41 Auszubildende.<br />

Die Beschäftigtenzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des temporär erhöhten<br />

Personalmehrbedarfes zur Umsetzung der gesetzlich geforderten Marktrollentrennung zur<br />

getrennten Abrechnung der Netz- und Vertriebserlöse um 21 Mitarbeiter erhöht. Zur Abdeckung<br />

dieses Mehrbedarfs sind überwiegend befristet Beschäftigte eingestellt worden.<br />

Die Gesellschaft erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 26,7 Mio. € (Vorjahr Jahresfehlbetrag<br />

-4,9 Mio. €).<br />

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 20,1 Mio. € gesunken. Hierfür sind unter<br />

anderem die aufgrund der Konjunkturkrise zurückgegangenen Erlöse im Großkundensegment,<br />

aber auch die dem stärker werdenden Wettbewerb bei den Privatkunden, sowohl im<br />

Strom- als auch im Gasbereich, geschuldeten Kundenverluste verantwortlich. Die im Jahresverlauf<br />

vorgenommenen Gaspreissenkungen haben ebenfalls zu einem Rückgang der Umsatzerlöse<br />

beigetragen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind unter anderem aufgrund von Zuschreibungen auf<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens und Erträgen aus dem Abgang von Finanzanlagen um<br />

insgesamt 2,7 Mio. € gestiegen.<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind unter anderem analog der mengenbedingten<br />

Entwicklung der Umsatzerlöse und der Reduzierung der Bezugskosten Gas<br />

zurückgegangen.<br />

Der Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen ist hauptsächlich auf die mengen-<br />

und entgeltbedingt um 3,8 Mio. € gesunkenen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte<br />

zurückzuführen.


- 55 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind trotz der Bildung einer Rückstellung für die<br />

Mehr-/Mindermengenabrechnung gemäß § 12 KOV III Gas für die Gaswirtschaftsjahre<br />

2007 - 2008, 2008 - 2009 und für den Zeitraum 10/2009 - 12/2009 in Höhe von 7,8 Mio. €<br />

insgesamt um 22,7 Mio. € gesunken. Dies ist unter anderem in der in 2008 einmalig erfassten<br />

Erstattung der in den Vorjahren zu hoch angesetzten Pachtentgelte für die Strom- und<br />

Gasnetze in Höhe von 15,2 Mio. € begründet.<br />

Zusätzlich waren in diesem Posten im Vorjahr verschiedene Rückstellungszuführungen<br />

(Mehrerlösabschöpfung 2,1 Mio. € und Preisanpassungsklausein 4,8 Mio. €) enthalten, die in<br />

diesem Geschäftsjahr nicht angefallen sind.<br />

Zusätzlich zu den bisher beschriebenen Effekten führte das überaus positive Ergebnis der<br />

ELE Verteilnetz GmbH (9,2 Mio. €), welches im Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrages<br />

an die ELE abgeführt wurde, zu der deutlichen Ergebnisverbesserung.<br />

Die Bilanzsumme ist im Geschäftsjahr 2009 um 24,8 Mio. € gestiegen.<br />

Die Aktivseite der Bilanz ist neben dem Anlagevermögen in Höhe von 135,9 Mio. € hauptsächlich<br />

durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Wesentlichen gegenüber<br />

Tarif- und Sondervertragskunden über 31,7 Mio. €, und den Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen in Höhe von 52,4 Mio. € geprägt.<br />

Die Zunahme im Anlagevermögen um 4,9 % ist neben den Investitionen für immaterielle<br />

Wirtschaftsgüter und für das Sachanlagevermögen auf die im Geschäftsjahr 2009 vorzunehmenden<br />

Zuschreibungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens zurückzuführen.<br />

Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere aufgrund der Erhöhung<br />

der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (11 Mio. € ELE Verteilnetz GmbH und<br />

40,8 Mio. € Finanzanlagen im Rahmen des Cash-Managements bei der RWE AG) gestiegen.<br />

Auf der Passivseite hat hauptsächlich der erzielte Jahresüberschuss in Höhe 26,7 Mio. € bei<br />

gleichzeitiger Erhöhung der sonstigen Rückstellungen und einer Reduzierung der Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen zur Veränderung der Bilanzsumme geführt.<br />

Das langfristige Vermögen ist zu 72,01 % (Vorjahr: 54,70 %) durch Eigenkapital zzgl. 70 %<br />

der Hausanschluss- und Baukostenzuschüsse sowie des Sonderpostens mit Rücklageanteil<br />

gedeckt.<br />

Aufgrund des positiven Jahresergebnisses hat sich die Eigenkapitalquote auf 32,5 % (Vorjahr<br />

23,6 %) erhöht.<br />

Für die Finanzierung der Aktivitäten der Gesellschaft standen im Geschäftsjahr 2009 ausreichend<br />

Mittelzuflüsse zur Verfügung.<br />

Dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit über 63,1 Mio. € stehen Mittelabflüsse<br />

aus Investitionstätigkeiten in Höhe von 9,5 Mio. € gegenüber.<br />

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeiten ergibt sich zum einen durch die Auszahlungen<br />

für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung<br />

der Erlöse aus Anlagenabgängen mit -6,8 Mio. € und zum anderen aus der<br />

Verrechnung der Auswirkungen aus dem Kauf und Verkauf von Fondsanteilen und der Umwandlung<br />

von Fondsanteilen in Darlehen an die RWE AG mit -2,7 Mio. €.


- 56 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der Finanzmittelfonds weist zum 31.12.2009 einen Wert in Höhe von 47,6 Mio. € (Vorjahr<br />

-6,0 Mio. €) aus. Davon entfallen 40,8 Mio. € (Vorjahr -13,2 Mio. €) auf Anlagen im Rahmen<br />

des Cash-Managements mit dem RWE Konzern.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage relevant sind, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />

Das Risikomanagement der ELE hat im Geschäftjahr 2009 sowohl die gesetzlichen Vorgaben<br />

gemäß KonTraG als auch die Vorgaben der RWE-Konzernrichtlinien voll erfüllt.<br />

Dazu gehört unter anderem eine umfassende Risikoidentifikation, -bewertung und -dokumentation<br />

mit Berichterstattung der wesentlichen risikorelevanten Sachverhalte an die Geschäftsführung.<br />

Durch diese Vorgehensweise ist sichergestellt, dass sämtliche, insbesondere<br />

auch bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt und zielgerichtet vorbeugende bzw.<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />

Hinweise auf wesentliche Risiken, die einen bestandsgefährdenden Einfluss auf die Unternehmensfortführung<br />

haben könnten, sind derzeit nicht bekannt.<br />

Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung erwachsen der ELE weiterhin aus dem<br />

wirtschaftlichen Umfeld, das durch die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes, die öffentliche<br />

Preisdiskussion und im Hinblick auf die Regulierung der Strom- und Gasnetzentgelte<br />

über das Beteiligungsergebnis der ELE Verteilnetz GmbH gekennzeichnet ist.<br />

Bei den Preisbestandteilen Strom gibt es in <strong>2010</strong> unterschiedliche Entwicklungen. Die EEG-<br />

Kosten steigen in <strong>2010</strong> durch die Ausgleichsmechanismusverordnung erheblich. Die Beschaffungskosten<br />

werden im Jahresmittel <strong>2010</strong> ebenfalls gegenüber dem Vorjahr steigen.<br />

Die Netznutzungsentgelte Strom dagegen sind durch den Effekt der Mehrerlösabschöpfung<br />

ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> gesenkt worden.<br />

Der Preis für Heizgas musste nach drei Preissenkungen in 2009 mit insgesamt 31 % zum<br />

01. Januar <strong>2010</strong> wieder leicht angehoben werden, liegt aber weiterhin unter dem Niveau<br />

vom 2007.<br />

Im Geschäftskundensegment rechnet ELE auch in <strong>2010</strong> strom- und gasseitig mit negativen<br />

Konjunktureffekten.<br />

Insgesamt ist die ELE weiterhin bestrebt, durch Kostensenkungsmaßnahmen sowie Effizienzsteigerungen<br />

und Optimierung des Marktauftritts den Anforderungen des Wettbewerbs<br />

zu begegnen.<br />

Aktivitäten zum Ausbau erneuerbarer Energien sollen verstärkt werden, um einen Beitrag<br />

zum aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.<br />

Vor diesem Hintergrund rechnet die ELE für das laufende Geschäftsjahr mit einem positiven<br />

Ergebnis.


- 57 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 394.279 484.610.900,25 485.070.453,07 527.901.624,18 507.838.611,51<br />

Stromsteuer -29.937 -39.197.414,17 -49.395.570,91 -47.064.002,46 -44.768.710,74<br />

Umsatzerlöse ohne Stromsteuer 364.342 445.413.486,08 435.674.882,16 480.837.621,72 463.069.900,77<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

1.015 739.282,77 241.391,02 16.827,69 6.659,74<br />

Sonstige betriebliche Erträge 23.346 75.769.576,17 30.405.966,22 21.881.937,53 35.952.778,96<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren<br />

5.800 809.433,63 554.500,84 1.483.172,38 1.128.163,60<br />

0 0,00 3.040.939,33 3.666.200,07 3.057.450,70<br />

Bestandserhöhung/-minderung -205 -756.976,65 133.085,33 -27.499,37 162.245,35<br />

Steuern 0 0,00 0,00 5.093.899,49 0,00<br />

Erträge 394.298 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 228.284 385.738.713,26 343.925.499,90 365.988.801,55 346.207.655,68<br />

Personalaufwand 55.244 75.176.241,87 55.565.690,49 58.135.799,37 57.147.268,99<br />

Abschreibungen 6.441 6.771.609,93 7.417.711,59 11.236.006,20 6.734.688,05<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

65.572 26.178.408,28 25.631.686,80 68.586.363,98 45.892.877,83<br />

72 7.734.446,11 11.096.967,57 14.001.644,29 282.392,60<br />

Steuern 10.281 8.919.724,21 14.096.596,08 0,00 20.384.870,99<br />

Aufwendungen 365.894 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 394.298 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12<br />

./. Aufwendungen 365.894 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14<br />

= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />

28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98<br />

= Bilanzgewinn/-verlust 28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98


- 58 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR EUR EUR EUR EUR<br />

301 2.365.134,57 1.847.253,43 1.929.840,83 1.731.445,20<br />

Sachanlagevermögen 44.133 44.942.779,90 45.341.717,03 45.364.256,65 45.716.033,71<br />

Finanzanlagen 77.738 85.143.739,54 83.351.921,67 82.221.034,04 88.416.571,27<br />

Anlagevermögen 122.172 132.451.654,01 130.540.892,13 129.515.131,52 135.864.050,18<br />

Vorräte 2.501 1.662.298,48 1.725.557,77 1.603.383,29 1.848.422,40<br />

Forderungen/sonstige Vermögensgegenstände<br />

95.851 139.857.462,74 73.606.062,03 70.504.409,95 89.269.660,64<br />

Wertpapiere 0 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Flüssige Mittel 8.004 2.499.112,78 6.274.350,74 7.138.867,61 6.802.648,78<br />

Umlaufvermögen 106.356 144.018.874,00 81.605.970,54 79.246.660,85 97.920.731,82<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 1.851 1.531.602,07 1.595.576,36 1.438.920,02 1.196.739,91<br />

Summe Aktiva 230.379 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91<br />

gezeichnetes Kapital 12.000 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00<br />

Rücklagen 57.546 57.545.990,97 49.054.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02<br />

Verlustvortrag 0 0,00 0,00 0,00 -4.996.455,88<br />

Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 28.404 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26727444,98<br />

Eigenkapital 97.950 81.001.649,31 73.371.424,49 49.658.356,14 76.385.801,12<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil 4.220 6.549.080,42 6.444.973,67 3.120.384,94 2.765.595,85<br />

Rückstellungen 74.365 43.839.740,05 50.606.154,19 48.841.030,72 62.998.160,45<br />

Verbindlichkeiten 25.093 119.661.165,75 58.363.472,89 80.763.299,18 64.261.122,33<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

28.751 26.950.494,55 24.956.413,79 27.817.641,41 28.570.842,16<br />

Summe Passiva 230.379 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91


- 59 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte im Jahresdurchschnitt: 2008 2009<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 202 201<br />

Angestellte 480 498<br />

682 699<br />

Auszubildende 37 38<br />

719 737<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 42,52 29,14 34,33 23,62 32,51<br />

Fremdkapitalquote 57,48 70,76 65,67 76,38 67,49<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

80,17 61,16 56,21 38,34 56,22<br />

Kassenmittelintensität 3,47 0,90 2,94 3,40 2,89<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

29,00 14,14 16,79 0,00 11,37<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

451 1000 Konzessionsabgabe (ELE) 5.360.000,00 5.360.000,00<br />

681 7000 Zuweisungen der ELE 393.694,74 393.694,74<br />

Summe 5.753.694,74 5.753.694,74<br />

Gewinnausschüttung ELE *) 1.362.563,11 0,00<br />

Ausgaben<br />

*) Die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Die Finanzierung der Stammeinlage der Stadt <strong>Bottrop</strong> (mit Aufgeld) an der ELE erfolgte<br />

durch Kreditaufnahme in Höhe von 18.368.160 EUR. In 2009 betrug der Schuldendienst der<br />

ELE-Finanzierung 1.001.068 EUR.


- 60 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 61 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />

(RWE)<br />

Kruppstraße 5<br />

45128 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Grundkapital 1.440.000.000 Euro<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.364.000 0,09<br />

übrige Aktionäre 1.438.636.000 99,91<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 532.910 Stammaktien<br />

( 76.280 Aktien-Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH)<br />

(456.630 Aktien-Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb)<br />

Wilhelm-Stottrop-Stiftung 90.090 Stammaktien<br />

(45.045 Aktien im Hoheitsvermögen der Stadt)<br />

(45.045 Aktien-RW Holding AG)<br />

RWE AG Aufteilung des Grundkapitals<br />

Vorzugsaktien 6,9 %<br />

Stammaktien 93,1 %<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Eine Übersicht über die Beteiligungen der RWE AG enthält der Geschäftsbericht der Gesell-<br />

schaft.


- 62 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft leitet eine Gruppe von Unternehmen, die insbesondere in den Wirtschafts-<br />

zweigen Energie- und Wasserversorgung, Bergbau, Rohstoffe, Mineralöl, Chemie, Entsor-<br />

gung, Bau, Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau, Dienstleistungen und dort vornehmlich auf<br />

folgenden Geschäftsfeldern tätig sind:<br />

� jede nachhaltige umwelt- und sozialverträgliche Art der Beschaffung und gewerblichen<br />

Nutzung von Energien und Energieanlagen, insbesondere die Versorgung mit elektrischer<br />

Energie, Gas und Wärme, sowie von Wasser;<br />

� Bau, Betrieb und sonstige Nutzung von energiesparenden und umweltverträglichen<br />

Transportsystemen für Energien sowie sonstiger Transportsysteme und Verkehrsanla-<br />

gen; Errichtung und Betrieb von Telekommunikationsnetzen und Erbringung von Tele-<br />

kommunikationsdiensten;<br />

� umweltverträgliche, nicht thermische Verwertung und rückholbare Lagerung von nicht<br />

vermeidbaren Abfällen, Vermarktung der hieraus gewonnenen Stoffe, Durchführung<br />

wasserwirtschaftlicher Maßnahmen sowie Sicherung und Sanierung von Altlasten;<br />

� umwelt- und sozialverträgliche Aufsuchung, Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und<br />

Umwandlung von Bodenschätzen sowie anderen Rohstoffen und Energien und dabei an-<br />

fallenden Stoffen und Produkten sowie von chemischen und petrochemischen Erzeugnis-<br />

sen aller Art;<br />

� Planung und Durchführung von Bauleistungen aller Art; Erwerb, Veräußerung und jede<br />

Art der gewerblichen Nutzung von Grundstücken und Gebäuden;<br />

� Planung, Herstellung, Errichtung, Betrieb und Vertrieb von Erzeugnissen, Geräten, Anla-<br />

gen und Einrichtungen auf den Gebieten der Elektro- und Gebäudetechnik, Elektronik<br />

und Kommunikationstechnik, Umwelttechnik sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau;<br />

Ingenieurtätigkeiten aller Art;<br />

� Handel mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie<br />

Waren, vornehmlich auf den vorgenannten Geschäftsfeldern; Transport und Logistik; Ge-<br />

bäudedienstleistungen; Sicherheitstechnik und -dienste;<br />

� Beratung und andere Dienstleistungen zur Energieeinsparung und zur Vermeidung von<br />

Abfällen und Reststoffen in Betrieben und Haushalten.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWE AG wird dieser tatsächlich erfüllt.


- 63 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe der RWE AG<br />

A.Aufsichtsrat:<br />

Dr. Manfred Schneider, Vorsitzender (seit 01.05.2009)<br />

Dr. Thomas R. Fischer (bis 31.01.<strong>2010</strong>), Vorsitzender (bis 30.04.2009)<br />

Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Paul Achleitner<br />

Carl Ludwig von Boehm-Bezing<br />

Werner Bischoff<br />

Heinz Büchel<br />

Dieter Faust<br />

Heinz-Eberhard Holl (bis 31.01.<strong>2010</strong>)<br />

Andreas Henrich<br />

Dr. Gerhard Langemeier<br />

Frithjof Kühn (seit 10.02.<strong>2010</strong>)<br />

Dr. Wolfgang Reiniger<br />

Günter Reppien<br />

Dagmar Schmeer<br />

Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz<br />

Dr. Manfred Schneider<br />

Uwe Tigges<br />

Prof. Karel Van Miert (verstorben 22.06.2009)<br />

Dagmar Mühlenfeld<br />

Karl-Heinz Römer (bis 30.09.2009)<br />

Manfred Weber<br />

Hans Peter Latos (seit 28.10.2009)<br />

Dr. Dieter Zetsche (seit 16.07.2009)<br />

B.Vorstand:<br />

Dr. Jürgen Großmann, Vorsitzender<br />

Alwin Fitting<br />

Dr. Rolf Pohlig<br />

Dr. Ulrich Jobs<br />

Dr. Leonhard Birnbaum<br />

Dr. Rolf Martin Schmitz (seit 05/2009)<br />

C.Hauptversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>: Monika Budke


- 64 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Das Geschäftsjahr 2009 stand für RWE im Zeichen internationalen Wachstums. Durch die<br />

Übernahme der niederländischen Essent sind wir ein führender Energieversorger im Benelux-Raum<br />

geworden. Auch in der Stromerzeugung und im Upstream-Geschäft setzten wir<br />

unseren Expansionskurs fort. Wer international erfolgreich sein will, muss sich flexibel auf<br />

regionale Gegebenheiten einstellen und schnell handeln können. Durch umfangreiche Reorganisationsmaßnahmen<br />

konnten wir die Voraussetzungen dafür deutlich verbessern. Außerdem<br />

haben wir mit der vollständigen Veräußerung von American Water die Fokussierung auf<br />

das Kerngeschäft Energie abgeschlossen.<br />

Erwerb des niederländischen Versorgers Essent. Mit der Übernahme von Essent N.V. ist<br />

RWE zu einem der größten Energieversorger in der Benelux-Region aufgestiegen. Am 30.<br />

September 2009 konnte die Akquisition abgeschlossen werden. Das Entsorgungs- und das<br />

Verteilnetzgeschäft von Essent sind nicht Gegenstand der Transaktion. Gleiches gilt derzeit<br />

für den 50%-Anteil von Essent am Joint Venture EPZ, dem Betreiber des Kernkraftwerks<br />

Borssele; hier steht noch eine gerichtliche Klärung aus. Bis zum Abschluss des Verfahrens<br />

verbleibt die Beteiligung an EPZ bei den früheren Eigentümern von Essent. Die Europäische<br />

Kommission hat uns die kartellrechtliche Freigabe unter der Auflage erteilt, dass Essent seine<br />

51%-Beteiligung an den Stadtwerken Bremen (swb) verkauft. Dies ist zum 21. Oktober<br />

2009 geschehen. Unter Berücksichtigung des Verkaufs der swb-Beteiligung und der Ausgliederung<br />

des EPZ-Anteils sowie weiterer Anpassungen beläuft sich der Transaktionswert<br />

für Essent auf rund 7,3 Mrd. €. Die Gesellschaft wird nun von einem vierköpfigen Vorstand<br />

geleitet, an dessen Spitze der Niederländer Peter Terium (46) steht. Terium war zuvor u. a.<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Supply &Trading.<br />

American Water vollständig veräußert. Nach dem Börsengang des US-Wasserversorgers<br />

American Water im April 2008 konnten wir im zurückliegenden Geschäftsjahr auch<br />

den Restbestand unserer Anteile an dem Unternehmen verkaufen. Anfang 2009 hielten wir<br />

noch eine Beteiligung von 60,5%. Wir haben die übrigen Anteile im Jahresverlauf in drei<br />

Tranchen für insgesamt 1,9 Mrd. US$ (rund 1,3 Mrd. €) platziert.<br />

Neue Konzernstruktur umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir Reorganisationsmaßnahmen<br />

vorgenommen, die es dem RWE-Konzern erleichtern sollen, seine Wachstumsziele<br />

zu erreichen und sich im härter werdenden Wettbewerb zu behaupten. Wir steuern unsere<br />

Aktivitäten nun stärker nach nationalen Märkten. Damit können wir uns flexibler auf lokale<br />

Erfordernisse einstellen. Das deutsche Vertriebs- und Verteilnetzgeschäft wurde neu organisiert<br />

und gestrafft. Wichtigste Einzelmaßnahme war die Zusammenlegung der beiden Regionalgesellschaften<br />

RWE Rhein-Ruhr AG und RWE Westfalen-Weser-Ems AG zu einer Vertriebsgesellschaft<br />

(RWE Vertrieb AG) und einer Verteilnetzgesellschaft (RWE Rheinland<br />

Westfalen Netz AG). Die Zwischenholding RWE Energy wurde aufgelöst. Die beiden neuen<br />

Unternehmen berichten ebenso wie die anderen RWE-Regionalgesellschaften direkt an die<br />

RWE AG. Die Reorganisation hat zur Folge, dass wir über das Geschäftsjahr 2009 nach<br />

einer neuen Segmentstruktur berichten.


- 65 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Neue Gesellschaft für Energieeffizienz. Im Zuge der Reorganisation haben wir unsere<br />

Aktivitäten auf dem Gebiet der Energieeffizienz in einer neuen Gesellschaft gebündelt. Die<br />

RWE Effizienz GmbH mit Sitz in Dortmund ist zum 1. Juli gestartet. Ihre Produkt- und Beratungsangebote<br />

richten sich an Privatkunden, kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

Kommunen sowie Dienstleistungspartner wie Handwerker und Architekten. Sie wird u. a.<br />

den Einsatz moderner Stromzähler (Smart Meters) zur besseren Kontrolle des Energieverbrauchs<br />

und von Computersystemen zur Steuerung der Haustechnik (Smart Home) vorantreiben.<br />

Zu ihren Tätigkeitsfeldern gehört auch die Elektromobilität.<br />

Zentralisierung der Kompetenzen im Kraftwerksbau. Auch auf dem Gebiet des Kraftwerksbaus<br />

bündeln wir unser Know-how: Die neue RWE Technology GmbH ist seit 01. Januar<br />

<strong>2010</strong> verantwortlich für alle großen Neubauprojekte mit Ausnahme derer auf dem Gebiet<br />

erneuerbarer Energien. Damit können wir marktübergreifend Synergien nutzen, z. B.<br />

beim Engineering und bei der Lieferantenauswahl. RWE baut derzeit in Deutschland, den<br />

Niederlanden und Großbritannien Großkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 12 GW.<br />

Weitere Anlagen sind geplant.<br />

Stärkere organisatorische Unabhängigkeit des Stromtransportnetzes. Im Juli 2009 haben<br />

wir die für den Betrieb unseres Höchstspannungsnetzes zuständige RWE Transportnetz<br />

Strom GmbH aus der früheren RWE Energy AG herausgelöst und direkt der RWE AG zugeordnet.<br />

Ihr Ausbau zu einem voll funktionsfähigen Unternehmen, das alle betriebsnotwendigen<br />

Aufgaben mit eigenem Personal ausführt, ist in vollem Gange. Seit 01. September<br />

2009 firmiert die Gesellschaft unter Amprion GmbH. RWE erfüllt damit bereits weitgehend<br />

die Anforderungen des im Juli 2009 verabschiedeten Dritten EU-Energiebinnenmarktpakets,<br />

das eine Stärkung der Autonomie von Übertragungs- und Fernleitungsnetzbetreibern innerhalb<br />

integrierter Energieunternehmen vorsieht.<br />

Joint Venture mit E.ON zum Bau von Kernkraftwerken in Großbritannien. RWE und<br />

E.ON haben im Januar 2009 das Gemeinschaftsunternehmen Horizon Nuclear Power Ltd.<br />

zur Entwicklung, zum Bau und zum Betrieb von Kernkraftwerken in Großbritannien gegründet.<br />

Ende April konnte sich die Gesellschaft Grundstücke sichern, die dafür infrage kommen.<br />

Die staatliche Behörde Nuclear Decommissioning Authority hatte Flächen an drei Standorten<br />

versteigert. Für zwei Standorte, Wylfa und Oldbury, erhielt das Gemeinschaftsunternehmen<br />

den Zuschlag.<br />

Einstieg in den türkischen Stromerzeugungsmarkt. Im Oktober 2009 haben wir mit dem<br />

griechischen Konzern Metka einen Vertrag über den Bau eines Gas-und-Dampfturbinen-<br />

Kraftwerks in Denizli (Westtürkei) geschlossen. Eigentümer und Betreiber der 775-MW-<br />

Anlage soll ein Joint Venture sein, an dem RWE 70% hält und das türkische Energieunternehmen<br />

Turcas 30%. Die endgültige Investitionsentscheidung wollen wir im ersten Halbjahr<br />

<strong>2010</strong> treffen. Ende 2012 soll das Kraftwerk ans Netz gehen.<br />

Ausstieg aus Kernkraftprojekt in Bulgarien. RWE wird sich nicht am Bau und Betrieb<br />

des Kernkraftwerks Belene im Norden Bulgariens beteiligen. Das Joint-Venture-Abkommen<br />

mit dem staatlichen Energieversorger NEK zur Entwicklung des Projekts haben wir im Oktober<br />

gekündigt, weil die Finanzierung des Vorhabens nicht im vereinbarten Zeitrahmen<br />

geklärt werden konnte.


- 66 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Schneller Ausbau der Erzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien. Bei der<br />

Umsetzung unserer Wachstumsstrategie auf dem Gebiet der regenerativen Energien sind<br />

wir 2009 gut vorangekommen. Neben der Übernahme von Essent trug dazu vor allem die<br />

umfangreiche Investitionstätigkeit von RWE Innogy bei. Insgesamt verfügte RWE Ende<br />

2009 über eine Erzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien von 2,5 GW.<br />

Weitere 0,4 GW sind im Bau. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit Projekte mit einer Gesamtleistung<br />

von 17,1 GW. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftanlagen. Daneben haben<br />

wir 2009 in Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse investiert und sind in die Solarthermie<br />

eingestiegen.<br />

Fortschritte gab es vor allem bei der Windstromerzeugung auf dem Meer (Offshore): Im Dezember<br />

haben wir den Windpark Rhyl Flats (Großbritannien) mit 90 MW Gesamtkapazität in<br />

Betrieb genommen. In Belgien beteiligte sich RWE Innogy mit 26,7% an dem bereits genehmigten<br />

Projekt Thornton Bank. Nach der Fertigstellung im Jahr 2013 wird dieser Windpark<br />

über eine Leistung von 300 MW verfügen; 30 MW sind bereits installiert. Auch bei der<br />

Beschaffung von Anlagenkomponenten konnten wir einen wichtigen Erfolg verbuchen: Mit<br />

REpower Systems haben wir vereinbart, dass uns das Unternehmen 250 Offshore-<br />

Windenergieanlagen des Typs REpower 5M/6M liefern wird. Ein entsprechender Rahmenvertrag<br />

wurde im Februar 2009 unterzeichnet. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von bis zu<br />

2 Mrd. €. Die Windenergieanlagen sollen im Zeitraum von 2011 bis 2015 bereitgestellt werden.<br />

Mit einer Nennleistung von 5 bzw. 6 MW gehören sie zu den größten und leistungsfähigsten<br />

weltweit. Darüber hinaus hat RWE Innogy im Dezember den Bau zweier Spezialschiffe<br />

zur Errichtung von Offshore-Windanlagen in Auftrag gegeben. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt pro Schiff ca. 100 Mio. €. Die Fertigstellung ist für 2011 geplant. Die Spezialschiffe<br />

gelten als der größte Engpassfaktor bei Offshore-Windprojekten.<br />

Auch auf dem Gebiet der Windstromerzeugung an Land (Onshore) konnte RWE Innogy<br />

weiter wachsen: Im Mai haben wir unsere Beteiligung am spanischen Windparkbetreiber<br />

Danta de Energias auf 98,65% aufgestockt. Über eine Zwischengesellschaft, an der wir 90%<br />

halten, waren wir bereits mit 49,33% an dem Unternehmen beteiligt. Danta de Energias verfügt<br />

in der Provinz Kastilien-León über drei Windparks mit einer Gesamtleistung von 130<br />

MW. Auch in Großbritannien, Polen und Frankreich konnte RWE Innogy ihre Onshore-<br />

Windkapazitäten steigern. Hier haben wir neue Anlagen in Betrieb genommen.<br />

In der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse ist RWE Innogy ebenfalls auf Expansionskurs.<br />

Mit dem britischen Papierhersteller Tullis Russell wurde vertraglich vereinbart, dass<br />

wir dessen Werk in Markinch (Schottland) mit Strom und Wärme beliefern. Dazu werden wir<br />

ein Biomasse-Heizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 50 MW bauen, das 2012 in<br />

Betrieb gehen soll. RWE Innogy plant dafür Investitionen von 235 Mio. €.<br />

Ausbau der Gas-Upstream-Position in der britischen Nordsee. RWE Dea hat Beteiligungen<br />

an zwei unerschlossenen Gasfeldern vor der englischen Küste erworben. Ende Juli<br />

unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag zur Übernahme von 70% am Feld Breagh,<br />

dem derzeit größten nicht entwickelten Erdgasfund in der südlichen britischen Nordsee. Der<br />

Preis lag bei etwa 260 Mio. €. Durch das Breagh-Gasfeld erhielten wir anteilige Ressourcen<br />

von mindestens 13 Mrd. m3 und die Möglichkeit zusätzlicher Exploration in umliegenden<br />

Feldern. Ebenfalls im Juli hat RWE Dea einen Anteil von 50% an mehreren Konzessionsblöcken<br />

des kleineren Feldes Clipper South erworben. Unsere Gasressourcen erhöhten sich<br />

dadurch um weitere 2 bis 3 Mrd. m 3 . Insgesamt verfügte RWE Dea damit zum Jahresende<br />

2009 über Gasreserven und -ressourcen von 161 Mrd. m 3 . Mit den neuen Beteiligungen<br />

übernehmen wir auch die Betriebsführerschaft bei der Entwicklung der Felder. Innerhalb der<br />

nächsten drei Jahre wollen wir die Produktion aufnehmen.


- 67 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RWE Dea stellt Weichen für Upstream-Aktivitäten im Kaspischen Raum. Die Regierung<br />

von Turkmenistan hat uns den Zuschlag für die Erschließung und Entwicklung erwarteter<br />

Gasvorkommen im Südosten des Kaspischen Meeres erteilt. Ein entsprechender Vertrag<br />

wurde Mitte Juli unterzeichnet. Das Vertragsgebiet umfasst 940 km 2 . Erst im April hatten wir<br />

mit der turkmenischen Regierung eine Energiepartnerschaft vereinbart. In ihrem Rahmen<br />

wird auch die Möglichkeit turkmenischer Gaslieferungen nach Europa geprüft, z.B. durch die<br />

geplante Nabucco-Pipeline.<br />

Regierungen einigen sich auf Rahmenbedingungen für Betrieb der Nabucco-<br />

Gaspipeline. Die Transitländer der geplanten Ferngasleitung Nabucco haben am 13. Juli<br />

2009 in Ankara ein Abkommen über die Rahmenbedingungen der Pipeline-Nutzung unterzeichnet.<br />

Die Vereinbarung schafft Rechts- und Betriebssicherheit für Investoren und Gaslieferanten.<br />

Sie sieht u. a. vor, dass die Transportkapazitäten jeweils hälftig den Eigentümergesellschaften<br />

und anderen Marktteilnehmern angeboten werden. Dabei wird eine einheitliche<br />

Tarifmethode zugrunde gelegt. Die Nabucco-Pipeline soll europäischen Kunden den<br />

Zugang zu neuen Gasquellen der Kaspischen Region und des Mittleren Ostens über eine<br />

neue Route erschließen und den Wettbewerb im internationalen Gasmarkt fördern. Sie wird<br />

von der Ostgrenze der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Baumgarten<br />

bei Wien führen. Anteilseigner des Nabucco-Konsortiums sind neben RWE die Unternehmen<br />

OMV (Österreich), MOL (Ungarn), Transgaz (Rumänien), Bulgarian Energy Holding<br />

(Bulgarien) und BOTAS (Türkei). Die Gaslieferungen durch Nabucco sollen nach derzeitigem<br />

Stand der Planung 2014 beginnen. In der Endausbaustufe ist eine Kapazität von bis zu<br />

31 Mrd. m 3 pro Jahr geplant. Die Investitionssumme wird auf insgesamt 7,9 Mrd. € veranschlagt.<br />

Ausbau der Position in Luxemburg. RWE hat sich mit 19,8% am neuen Strom- und Gasunternehmen<br />

Enovos beteiligt. Die Gesellschaft wurde 2009 unter Führung des Staates Luxemburg<br />

aufgebaut. Unter dem Dach von Enovos wurde das Versorgergeschäft der luxemburgischen<br />

bzw. südwestdeutschen Unternehmen Cegedel, Soteg und Saar Ferngas zusammengeführt.<br />

RWE brachte ihren Anteil an Cegedel in die neue Gesellschaft ein. Dieser<br />

belief sich auf 30 %. Wir hatten ihn zunächst gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft<br />

Luxempart gehalten. Im Januar 2009 übernahmen wir den Anteil von Luxempart an Cegedel.<br />

Der Kaufpreis betrug 188 Mio. €.<br />

RWE erwirbt deutsches Wärmegeschäft von ExxonMobil. Ende Juni hat RWE von ExxonMobil<br />

die FAVORIT Fernwärme GmbH für 143 Mio. € übernommen. FAVORIT ist im<br />

deutschen Nah- und Fernwärmegeschäft tätig und erzielte 2009 mit über 120 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 86 Mio. €. Das Unternehmen beliefert 69 Tsd. Kunden mit insgesamt 1<br />

Mio. MWh Wärme. Regionale Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten sind Hamburg, Nordrhein-Westfalen,<br />

Hessen und Baden-Württemberg.<br />

EU-Kommission beendet kartellrechtliche Untersuchungen gegen RWE. Die Europäische<br />

Kommission hat ihre kartellrechtlichen Ermittlungen gegen RWE im Stromgeschäft<br />

eingestellt. Dies wurde uns im Oktober formal mitgeteilt. Damit bestätigt sich unsere - auch<br />

von unabhängigen Wirtschaftsprüfern und externen Gutachtern vertretene - Position, dass<br />

sich RWE marktkonform verhält, also insbesondere keine Kraftwerkskapazität zurückhält<br />

und nicht den Großhandelspreis manipuliert. Die Kommission hatte 2006 im Anschluss an<br />

eine Untersuchung des Stromsektors Ermittlungen gegen mehrere europäische Energieversorger<br />

aufgenommen.


- 68 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kartellverfahren im Gas-Transportgeschäft eingestellt. Ebenfalls beendet ist ein kartellrechtliches<br />

Missbrauchsverfahren der EU-Kommission gegen den Betreiber unseres Ferngasnetzes<br />

RWE Transportnetz Gas GmbH (jetzt: Thyssengas GmbH). Hintergrund ist, dass<br />

wir uns zum Verkauf der Gesellschaft an einen von RWE unabhängigen Dritten verpflichtet<br />

haben. Diese Zusage wurde von der EU-Kommission am 18. März offiziell bestätigt und ist<br />

damit für uns rechtlich bindend. Die EU hatte gegen uns ermittelt, weil sie nicht gerechtfertigte<br />

Hindernisse beim Zugang zum deutschen Erdgastransportsystem vermutete. Dass wir<br />

Thyssengas verkaufen wollen, ist nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen. Wir sind weiterhin<br />

der Überzeugung, im Gasgeschäft den rechtlichen Vorgaben entsprochen zu haben,<br />

wollten aber einen langjährigen Rechtsstreit vermeiden. Thyssengas betreibt ein Netz mit<br />

einer Länge von etwa 4.000 km und erzielte 2009 einen Gesamtumsatz von über 200 Mio. €.<br />

Dr. Rolf Martin Schmitz tritt in den Vorstand der RWE AG ein. In seiner Sitzung vom<br />

24. Februar 2009 hat der Aufsichtsrat der RWE AG Dr. Rolf Martin Schmitz zum Vorstandsmitglied<br />

berufen. Dr. Schmitz trat sein Amt zum 1. Mai 2009 an. Er verantwortet unsere deutschen<br />

Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsaktivitäten. Der 52-jährige Diplom-Ingenieur war<br />

viele Jahre erfolgreich im Energiegeschäft tätig, zuletzt als Vorsitzender des Vorstands der<br />

RheinEnergie AG in Köln.<br />

Dr. Manfred Schneider neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG. In einer<br />

außerordentlichen Sitzung am 1. Mai 2009 hat der Aufsichtsrat Dr. Manfred Schneider zu<br />

seinem Vorsitzenden gewählt. Dr. Schneider, der früher Vorstandsvorsitzender der Bayer<br />

AG war, gehört dem Aufsichtsrat der RWE AG seit 1992 an. Er hat die Nachfolge von Dr.<br />

Thomas R. Fischer angetreten, der dem Gremium seit Ende 2004 vorstand, dieses Amt<br />

aber aus persönlichen Gründen zum 30. April 2009 niederlegte.<br />

Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraums:<br />

RWE Innogy erhält Zuschlag für weitere Offshore-Windprojekte in Großbritannien. Im<br />

Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens hat die britische Regierung RWE Innogy Anfang<br />

Januar <strong>2010</strong> die Genehmigung zur Entwicklung der Offshore-Windprojekte Atlantic Array<br />

und Dogger Bank erteilt. Für die Vergabe der Entwicklungsrechte in der sogenannten dritten<br />

Runde waren insgesamt neun Gebiete für Windkraftnutzung mit einer Leistung von rund 25<br />

GW ausgeschrieben worden. Das Projekt Atlantic Array mit einer Erzeugungsleistung von<br />

bis zu 1,5 GW werden wir zunächst allein entwickeln. Dogger Bank dagegen haben wir als<br />

Teil eines Konsortiums mit dem Namen „Forewind" gewonnen, zu dem auch der britische<br />

Versorger Scottish & Southern Energy sowie die norwegischen Energieunternehmen Statoil<br />

und Statkraft gehören. In dem Gebiet können bis zu 13 GW Windkapazitäten errichtet werden;<br />

Ziel des Konsortiums sind rund 9 GW. RWE Innogy hält einen Anteil von 25 %. Mit der<br />

Übernahme der Projekte haben wir uns verpflichtet, die beiden Zonen bis zur Genehmigung<br />

zu entwickeln. Eine Verpflichtung zum anschließenden Bau der Windparks besteht nicht.


- 69 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Umsatzerlöse 41.819.000 44.256.000 42.507.000 48.950.000 47.741.000<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 264.000 134.000 81.000 92.000 210.000<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.437.000 1.710.000 1.232.000 933.000 1.610.000<br />

Bestandsveränderung der<br />

Erzeugnisse<br />

38.000 86.000 47.000 112.000 44.000<br />

Erträge aus Beteiligungen 767.000 790.000 597.000 454.000 262.000<br />

Erträge 45.325.000 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Materialaufwand 24.500.000 27.440.000 26.533.000 32.686.000 29.838.000<br />

Personalaufwand 5.370.000 4.900.000 3.964.000 4.415.000 4.610.000<br />

Abschreibungen 3.762.000 2.529.000 2.257.000 2.246.000 2.357.000<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 4.879.000 5.030.000 3.885.000 3.403.000 3.924.000<br />

Finanzergebnis 1.685.000 2.035.000 1.138.000 1.475.000 1.990.000<br />

Ergebnis nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten<br />

20.000 -1.338.000 274.000 567.000 -91.000<br />

Steuern 2.522.000 2.367.000 3.530.000 2.873.000 3.408.000<br />

Aufwendungen 42.738.000 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Erträge 45.325.000 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000<br />

./. Aufwendungen 42.738.000 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000<br />

= Jahresüberschuss 2.587.000 4.013.000 2.883.000 2.876.000 3.831.000<br />

Anteile anderer Gesellschafter -356.000 -166.000 -224.000 -318.000 -260.000<br />

= RWE-Anteil am<br />

Jahresüberschuss<br />

2.231.000 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 0 0 0<br />

= Konzerngewinn 2.231.000 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000


- 70 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

17.215.000 14.901.000 11.882.000 11.202.000 17.320.000<br />

Sachanlagevermögen 36.565.000 26.259.000 20.038.000 21.762.000 28.627.000<br />

Finanzanlagen 4.459.000 3.955.000 3.585.000 4.129.000 4.627.000<br />

Anlagevermögen 58.239.000 45.115.000 35.505.000 37.093.000 50.574.000<br />

Vorräte 2.257.000 2.226.000 2.352.000 2.540.000 3.115.000<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

31.799.000 22.914.000 21.928.000 34.494.000 31.509.000<br />

Wertpapiere 10.344.000 16.788.000 10.858.000 7.735.000 3.290.000<br />

Flüssige Mittel 1.431.000 2.794.000 1.922.000 1.249.000 3.074.000<br />

zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögensgegenstände<br />

0 0 8.610.000 8.710.000 0<br />

Umlaufvermögen 45.831.000 44.722.000 45.670.000 54.728.000 40.988.000<br />

Latente Steuern 3.790.000 3.618.000 2.456.000 1.609.000 1.876.000<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 262.000 0 0 0 0<br />

Summe Aktiva 108.122.000 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000<br />

gezeichnetes Kapital 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000<br />

Rücklagen 9.050.000 10.031.000 10.920.000 7.739.000 8.213.000<br />

Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 984.000 1.968.000 1.771.000 2.408.000 3.139.000<br />

Anteile anderer Gesellschafter 1.643.000 672.000 787.000 1.553.000 925.000<br />

Eigenkapital 13.117.000 14.111.000 14.918.000 13.140.000 13.717.000<br />

Rückstellungen 32.848.000 34.066.000 26.925.000 26.757.000 28.144.000<br />

Verbindlichkeiten 52.566.000 42.201.000 33.985.000 45.236.000 49.250.000<br />

Latente Steuern 4.873.000 3.077.000 1.928.000 1.583.000 2.327.000<br />

zur Veräußerung bestimmte<br />

Schulden<br />

533.000 0 5.875.000 6.714.000 0<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

4.185.000 0 0 0 0<br />

Summe Passiva 108.122.000 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000


- 71 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

in Mio. € 2009 2008<br />

Ergebnis 3.831 2.876<br />

Abschreibungen / Zuschreibungen 2.464 2.381<br />

Veränderung der Rückstellungen -10 794<br />

Veränderung der latenten Steuern 97 778<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und<br />

Wertpapieren 69 196<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen -357 141<br />

Veränderung des Nettoumlaufvermögens -795 1.687<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 5.299 8.853<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 11 473<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.310 9.326<br />

Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property<br />

Investitionen -5.913 -4.454<br />

Einnahmen aus Anlagenabgängen 103 106<br />

Akqusitionen, Beteiligungen<br />

Investitionen -8.801 -1.155<br />

Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments 2.328 1.071<br />

Veränderung Wertpapiere und Geldanlagen 4.427 2.179<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />

(vor Dotierung Contractual Trust Arranggement) -7.856 -2.253<br />

Dotierung Contractual Trust Arrangement -470 -1.331<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />

(nach Dotierung Contractual Trust Arranggement) -8.326 -3.584<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -78 -767<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -8.404 -4.351<br />

Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter 186 -2.497<br />

Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und<br />

andere Gesellschafter -2.592 -2.005<br />

Aufnahme von Finanzschulden 11.592 6.641<br />

Tilgung von Finanzschulden -4.347 -8.046<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 4.839 -5.907<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 65 290<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4.904 -5.617<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 1.810 -642<br />

Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen<br />

auf die flüssigen Mittel 13 -35<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten 2 4<br />

Veränderung der flüssigen Mittel 1.825 -673<br />

Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraumes 1.249 1.922<br />

Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes 3.074 1.249<br />

Bürgschaften<br />

- keine


- 72 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

Deutlich mehr Mitarbeiter wegen Essent-Akquisition. Zum Bilanzstichtag waren 70.726<br />

Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen) im RWE-Konzern beschäftigt. Gegenüber dem<br />

31. Dezember 2008 hat sich ihre Zahl um 4.818 bzw. 7% erhöht. Unternehmenskäufe führten<br />

zu einem Plus von 4.948 Stellen. Davon sind allein 4.287 Essent zuzuordnen, weitere<br />

480 der von RWE npower übernommenen Superior Plumbing Installation Group. Durch operative<br />

Veränderungen sind bei unseren ausländischen Konzerngesellschaften 1.108 Stellen<br />

weggefallen, während in Deutschland 978 hinzukamen. Besonders RWE Power und RWE<br />

Innogy haben neue Mitarbeiter eingestellt; das ergibt sich u. a. aus der vermehrten Investitionstätigkeit.<br />

Wie in den Vorjahren haben wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet:<br />

Zum 31. Dezember 2009 erlernten 3.081 junge Menschen bei uns einen Beruf. In<br />

den Mitarbeiterzahlen sind die Auszubildenden nicht enthalten.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />

Eigenkapitalquote 12,13 15,10 17,84 14,06 14,68<br />

Fremdkapitalquote 87,87 84,90 82,16 85,94 85,32<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

22,52 31,28 42,01 35,42 27,12<br />

Kassenmittelintensität 1,32 2,99 2,30 1,34 3,29<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

17,01 27,26 19,33 21,89 26,03<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende (RWE) *)<br />

Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb<br />

Dividende (RWE)<br />

Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH **)<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

1.438.384,50 2.054.835,00<br />

192.053,00 343.260,00<br />

Summe 1.630.437,50 2.398.095,00<br />

*) Die Dividendenausschüttung beim <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb verringert<br />

den Betriebskostenzuschuss der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

**) Die Dividendenausschüttung bei der Vestische Straßenbahnen GmbH verringert<br />

die Verbandsumlage VRR der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 73 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. RW Holding Aktiengesellschaft, Düsseldorf<br />

Herzogstraße 15<br />

40217 Düsseldorf<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Grundkapital: 74.362.859,52 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> (Wilhelm-Stottrop-Stiftung) 115.315,00 0,16<br />

übrige Aktionäre 74.247.544,52 99,84<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die RW Holding AG ist geprägt durch die Beteiligung in Höhe von 32,64 % (Vorjahr 33,22<br />

%) an der RWEB. Durch Kapitalerhöhungen von Mitgesellschaftern gekoppelt mit einer<br />

Wertpapierleihe an der RWE AG hat sich im Geschäftsjahr 2008/2009 die Beteiligungshöhe<br />

der Gesellschaft an der RWEB von 33,22 % auf 32,64 % reduziert.<br />

Der RWEB hält 88.844.007 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien der RWE<br />

AG (15,82 % des Grundkapitals). Zusätzlich hält die RW Holding AG selbst 3.000 Stück<br />

RWE AG-Stammaktien an der RWE AG im Anlagevermögen. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der RW Holding AG ist im Wesentlichen von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen<br />

aus ihrer direkten und indirekten Beteiligung an der RWE AG abhängig.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie<br />

die damit verbundene Wahrung wirtschaftlicher Interessen. Die Gesellschaft ist zu allen<br />

Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die der Erreichung und Förderung des Gegenstandes<br />

der Gesellschaft notwendig oder nützlich erscheinen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RW Holding AG wird dieser tatsächlich<br />

eingehalten.


- 74 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Hauptversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Gert Neugebauer<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Dagmar Mühlenfeld, Vorsitzende<br />

Dr. Wolfgang Reiniger, Essen, Oberbürgermeister, stellv. Vorsitzender<br />

Frithjof Kühn, Siegburg, Landrat, stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Heinz-Jürgen Schwering, Köln<br />

Klaus Heinrich Wehling<br />

Alexander Wüerst, Köln<br />

Dr. Klaus Bitzer, Mülheim an der Ruhr (seit 07.04.2009)<br />

Dirk Elbers, Düsseldorf (seit 07.04.2009)<br />

Werner Taiber, Düsseldorf (seit 06.10.2008)<br />

C. Vorstand:<br />

Guido Köcher, Exekutive Direktor<br />

Svenja Udelhoven


- 75 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 Absatz (1) der Satzung der Erwerb und die<br />

Verwaltung von Beteiligungen.<br />

Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Beteiligung von 32,64 % an der RW Energie-<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG. Durch Kapitalerhöhungen gekoppelt mit einer<br />

Wertpapierleihe von RWE AG-Aktien, ist der Anteil der RW Holding AG am Festkapital der<br />

RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG im Berichtsjahr von 33,22 % auf 32,64<br />

% zurückgegangen. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält nach der<br />

Kapitalerhöhung und Wertpapierleihe 88.844.007 Stück Stammaktien und 150.520 Stück<br />

Vorzugsaktien der RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 15,82 % am<br />

Grundkapital der RWE AG mit einem Stimmrechtsanteil von 16,97 %. Daneben hält die RW<br />

Holding Aktiengesellschaft weiterhin 3.000 Stück Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft hängt somit von den zukünftig zu<br />

erzielenden Dividendenerträgen aus der direkt und indirekt (über die RW Energie-<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen Beteiligung an der RWE AG ab.<br />

Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hat im April 2009 die Dividende der<br />

RWE AG für das Geschäftsjahr 2008 in Höhe von EUR 4,50 je Aktie vereinnahmt und im<br />

Rahmen einer Entnahme an ihre Gesellschafter weitergeleitet. Ein verbleibender Spitzenbetrag<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die RW Holding Aktiengesellschaft hat daraus<br />

einen Beteiligungsertrag von EUR 128.637.919,05 erzielt. Im Übrigen erzielte die Gesellschaft<br />

weitere Beteiligungserträge aus ihrer direkten und indirekten Beteiligung an der RWE<br />

AG von EUR 2.422.082,70.<br />

Der Rückgang der Zinserträge im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr des Vorjahres basiert<br />

im Wesentlichen auf ein vergleichsweise geringeres Zinsniveau bei Tagesgeldanlagen. Zudem<br />

enthielt das Zinsergebnis des Vorjahres mit TEUR 1.345 Zinserträge und mit TEUR<br />

1.127 Zinsaufwendungen aufgrund geänderter Steuerbescheide für den Veranlagungszeitraum<br />

2002 sowie den daraus resultierenden Folgeeffekten. In diesem Zusammenhang enthielten<br />

die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag mit TEUR 5.496 Steueraufwendungen<br />

und mit TEUR 5.602 Steuererträge, welche als periodenfremd anzusehen waren.<br />

Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände resultiert im Wesentlichen aus Erstattungsansprüchen<br />

aus Kapitalertragsteuer des Berichtsjahres.<br />

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) formuliert<br />

konkrete Anforderungen an Aktiengesellschaften. Insbesondere geht es dabei um die Berichterstattung<br />

über Risiken der künftigen Entwicklung sowie um erweiterte Berichtspflichten<br />

des Vorstands an den Aufsichtsrat und die Aktionäre. Die Chancen und Risiken der RW<br />

Holding Aktiengesellschaft resultieren im Wesentlichen aus der weiteren geschäftlichen<br />

Entwicklung der RWE AG.


- 76 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die RWE AG nennt in ihrem Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008 insbesondere<br />

folgende Chancen und Risiken:<br />

� Risiken und Chancen für den RWE-Konzern ergeben sich im Wesentlichen aus der<br />

Stromerzeugung, wobei insbesondere Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen<br />

die Entwicklung in starkem Maße beeinflussen. Im Erzeugungsgeschäft werden die Risiken<br />

dadurch begrenzt, dass der Strom größtenteils frühzeitig über Terminkontrakte abgesetzt<br />

wird und für die Erzeugung benötigten Brennstoffe und Emissionszertifikate<br />

preislich abgesichert werden. Bei der Absicherung von Commodity-Preisrisiken nimmt<br />

RWE Supply & Trading eine zentrale Rolle ein. Durch seine Funktion als interner Transaktionspartner<br />

grenzt es Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten<br />

für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein und schafft dadurch eine stabile Kalkulationsgrundlage.<br />

� Betriebsrisiken durch mögliche Betriebsstörungen sowie Produktionsausfälle begegnet<br />

der Konzern durch ein hohes Sicherheitsniveau sowie die qualifizierte Durchführung von<br />

Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. In geeigneten Fällen werden mögliche<br />

Schadenswirkungen durch Versicherungen begrenzt.<br />

� Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise (Wechselkurse, Zinsen und Wertpapierkurse)<br />

können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit stark beeinflussen. Finanzwirtschaftlichen<br />

Risiken begegnet der RWE-Konzern durch originäre und derivative Sicherungsgeschäfte,<br />

ein festgelegtes Limitsystem und professionelles Fondsmanagement von Wertpapieren.<br />

� Bonitätsrisiken bei Geschäftspartnern insbesondere auch aufgrund der aktuellen Finanzkrise<br />

werden durch Barsicherheiten, Bankgarantien oder sofern sinnvoll durch Kreditversicherungen<br />

minimiert. Zudem werden Kreditlimits vergeben und ggf. zeitnah angepasst.<br />

� Regulierungsrisiken sieht der Konzern hauptsächlich aufgrund des ständigen Wandels<br />

im politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld des Konzerns. Angesichts des<br />

hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken im Stromerzeugungsportfolio ergibt<br />

sich ein Risiko aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem. Im Dezember 2008<br />

haben sich die Staatschefs der EU darauf verständigt, dass die Elektrizitätswirtschaft in<br />

den Kernländern der RWE AG in der dritten Emissionshandelsperiode von 2013 bis 2020<br />

keine kostenfreien Zertifikate mehr erhält. RWE rechnet dadurch mit erheblich höheren<br />

CO2-Kosten als in der aktuellen Handelsperiode bis 2012. Der Konzern begegnet diesem<br />

möglichen Risiko mit der Reduzierung der Emissionen und einer flexibleren Ausrichtung<br />

des Gesamtportfolios durch anstehende Kraftwerksinvestitionen.<br />

� Rechtliche Risiken aufgrund laufender Gerichts- und Schiedsverfahren haben laut Aussage<br />

der RWE AG keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Lage des Konzerns.<br />

Potenzielle Risiken aus behördlichen Verfahren (inklusive Genehmigungsverfahren)<br />

begegnet die RWE AG durch eine sorgfältige Vorbereitung der Genehmigungsanträge<br />

und enge Begleitung der entsprechenden Verfahren.


- 77 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Von der konjunkturellen Situation an den europäischen Märkten konnte sich RWE AG im<br />

ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009 weitgehend vom gesamtwirtschaftlichen Trend<br />

abkoppeln (Betriebliches Ergebnis + 3,8%, nachhaltiges Nettoergebnis + 4,7%). Der Vorstand<br />

der RWE AG schätzt die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2009<br />

als unverändert gut ein. Die positive Entwicklung ist insbesondere darauf zurückzuführen,<br />

dass RWE AG die Stromproduktion des laufenden Geschäftsjahres schon vor der Krise<br />

praktisch ausverkauft hat. Dabei konnten Preise erzielt werden, die deutlich über dem aktuellen<br />

Marktniveau liegen. Ein weiterer Faktor für die robuste Ertragslage ist das deutsche<br />

Netz- und Vertriebsgeschäft. Die Netzerlöse sind reguliert und daher weitgehend kalkulierbar.<br />

Im Übrigen ist die Verbrauchernachfrage stabil.<br />

Die künftige Ertragslage der Gesellschaft ist im Wesentlichen abhängig von den Dividendenzahlungen<br />

der RWE AG, die regelmäßig an die berechtigten Gesellschafter ausgeschüttet<br />

werden. Maßgeblich für die Bemessung der Dividende ist das nachhaltige Nettoergebnis,<br />

welches frei von Sondereinflüssen ist. Die RWE AG geht davon aus, dass sich das<br />

betriebliche Ergebnis und das nachhaltige Nettoergebnis in 2009 in der Größenordnung des<br />

Vorjahres bewegen werden. Die RWE AG hat für das Geschäftsjahr 2009 angekündigt, ihre<br />

Aktionäre mit einer üblichen Ausschüttungsquote von 50-60 % des nachhaltigen Nettoergebnisses<br />

am Erfolg der Gesellschaft partizipieren zu lassen. Der Vorstand der Gesellschaft<br />

erwartet auch für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Ausschüttungsquote auf diesem Niveau.<br />

Im Geschäftsjahr 2008 war die Ausschüttungsquote durch den Verkauf von American<br />

Water (nordamerikanische Wasseraktivitäten) erhöht, so dass die RW Holding AG für das<br />

Geschäftsjahr 2009 eine im Vergleich zum Vorjahr geringere Dividende erwartet.<br />

Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise geht die RWE AG von einer weiterhin positiven Entwicklung<br />

aus. Für 2009 wird mit einem nachhaltigen Nettoergebnis (ohne Berücksichtigung<br />

von Sondereffekten) in Vorjahreshöhe gerechnet. Für die Folgejahre bis 2012 strebt die<br />

RWE AG eine Steigerung des nachhaltigen Nettoergebnisses um 10 % p. a. an.<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind für die RW Holding AG nicht zu erwarten, da die Gesellschaft<br />

über erhebliche Bewertungsreserven verfügt und nennenswerte Kosten regelmäßig<br />

nicht anfallen.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.


RW Holding I a<br />

RW Finanzberatungs-<br />

und<br />

Beteiligungs-<br />

GmbH<br />

65,00 %<br />

- 78 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RW Holding I b<br />

RW Beteiligungs-<br />

und<br />

Verwaltungs-<br />

GmbH<br />

20,00 %<br />

RW Holding I<br />

RW Beteiligungs-GmbH<br />

21,41 %<br />

RW Holding I c<br />

RW Verwaltungsgesellschaft<br />

für Anteilsbesitz<br />

mbH<br />

15,00 %<br />

Beteiligungsstruktur der RW Holding-Gruppe<br />

Düsseldorf<br />

19,53 %<br />

EVV Essen<br />

11,06 %<br />

GEW Köln<br />

3,85 %<br />

Mülheim<br />

2,25 %<br />

Gelsenkirchen<br />

2,47 %<br />

KVR Mettmann<br />

0,77 %<br />

Kreis Minden-<br />

Lübbeke<br />

0,38 %<br />

Rheinisch-Berg.<br />

Kreis<br />

2,30 %<br />

Sparkasse Neuss<br />

0,38 %<br />

Remscheid<br />

0,55 %<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

1,21 %<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

1,08 %<br />

Landschaftsverband<br />

Rheinland<br />

0,55 %<br />

Mönchengladbach<br />

0,88 %<br />

Städt. Werke<br />

Krefeld AG<br />

0,77 %<br />

Gladbeck<br />

0,55 %<br />

LB Rheinland-<br />

Pfalz<br />

0,61 %<br />

Erftkreis<br />

0,33 %<br />

Stadtw. Solingen<br />

GmbH<br />

0,55 %<br />

LK Trier-<br />

Saarburg<br />

0,33 %<br />

LK Bad Kreuznach<br />

0,33 %<br />

RW Holding AG<br />

Leverkusen<br />

0,22 %<br />

Stadtwerke Hürth<br />

0,22 %<br />

SSK Duisburg<br />

0,22 %<br />

W. Stottrop-Stift.,<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

0,16 %<br />

LWK Rheinland<br />

0,07 %<br />

KSK Köln<br />

0,26 %<br />

SK Leverkusen<br />

0,26 %<br />

Oberhausen<br />

0,88 %<br />

Stadt Eschweiler<br />

0,38 %<br />

Sparkasse Essen<br />

0,50 %<br />

RW Holding V a<br />

RW Gesellschaft für<br />

öffentlich-rechtlichen<br />

Anteilsbesitz mbH<br />

10,00 %<br />

RW Holding V<br />

RW Beteiligungsgesellschaftinstitutioneller<br />

Anteilseigner<br />

mbH<br />

24,60 %


- 79 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Position<br />

12.2004 -<br />

11.2005<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

09.2008 -<br />

08.2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Erträge 902,43 10.015,00 1.513,52 0,00 0,00<br />

Erträge aus Beteiligungen 42.004.500,00 46.505.250,00 104.090.299,25 89.745.629,78 131.060.001,75<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 420.511,15 1.494.664,42 2.804.218,07 3.163.804,22 827.104,42<br />

Erstattete Steuern vom Einkommen und<br />

Ertrag<br />

0,00 805.029,39 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 42.425.913,58 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17<br />

Position<br />

12.2004 -<br />

11.2005<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

12.2008 -<br />

08.2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 70.744,59 56.539,75 69.187,91 59.103,99 79.366,28<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.182,59 932.357,91 49.272,22 1.167.214,70 647.207,47<br />

Steuern von Einkommen und vom Ertrag 1.449.509,32 0,00 2.612.519,44 756.393,25 1.037.908,53<br />

Aufwendungen 1.521.436,50 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28<br />

Position<br />

12.2004 -<br />

11.2005<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

12.2008 -<br />

08.2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 42.425.913,58 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17<br />

Aufwendungen 1.521.436,50 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28<br />

= Jahresüberschuss 40.904.477,08 47.826.061,15 104.165.051,27 90.926.722,06 130.122.623,89<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 76.689,38 9.179,06 22.694,81 2.229.294,43 2.235.802,56<br />

Entnahme aus Gewinnrücklagen 2.800.000,00 2.150.000,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 43.781.166,46 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45


- 80 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz<br />

Bilanz-Position<br />

Finanzanlagen Beteiligungen<br />

12.2004 - 11.2005 12.2005 - 11.2006 12.2006 - 11.2007 12.2007 - 08.2008 09.2008 - 08.2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

854.121.779,33 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33<br />

Anlagevermögen 854.121.779,33 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33<br />

Forderungen<br />

und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

Guthaben bei<br />

Kreditinstituten<br />

11.623.513,47 11.532.515,89 2.554.357,78 23.301.170,75 57.610.814,15<br />

36.875.870,95 43.524.804,58 108.824.278,75 77.968.175,59 83.041.011,98<br />

Umlaufvermögen 48.499.384,42 55.057.320,47 111.378.636,53 101.269.346,34 140.651.826,13<br />

Summe Aktiva 902.621.163,75 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46<br />

gezeichnetes Kapital 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52<br />

Kapitalrücklage 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96<br />

Gewinnrücklagen 49.050.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81<br />

Jahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 43.581.166,46 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45<br />

Eigenkapital 900.567.061,75 904.821.135,50 959.023.641,37 947.991.911,78 987.194.321,74<br />

Rückstellungen 2.054.102,00 4.371.464,30 6.490.274,49 7.399.213,89 7.579.283,72<br />

Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 902.621.163,75 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Eigenes Personal beschäftigt die RW Holding AG nicht.


- 81 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen<br />

12/2004 -<br />

11/2005<br />

12/2005 -<br />

11/2006<br />

12/2006 -<br />

11/2007<br />

12/2007 -<br />

08/2008<br />

09/2008 -<br />

08/2009<br />

Eigenkapitalquote 99,77 99,52 99,33 99,23 99,24<br />

Fremdkapitalquote 0,23 0,48 0,67 0,77 0,76<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

105,44 105,93 112,28 110,99 115,58<br />

Kassenmittelintensität 4,09 4,79 11,27 8,16 8,35<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

4,54 5,29 10,86 9,59 13,18<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 17.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

4 651 000 Dividendenausschüttung<br />

(Wilhelm-Stottrop-Stiftung)<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

282.882,60 403.603,20<br />

45.045 RWE-Aktien der Wilhelm-Stottrop-Stiftung befinden sich im Hoheitsvermögen der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>, 45.045 bei der RW Holding AG.<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 82 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 83 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE (VkA)<br />

Dreilindenstraße 71<br />

45128 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital: 127.822,97 EUR 89 Gesellschafter<br />

Kreise 34 Gesellschafter<br />

weitere Gesellschaften 29 Gesellschafter<br />

Städte und Gemeinden 21 Gesellschafter<br />

Kommunale Verbände 5 Gesellschafter<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 813 0,63<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung und Sicherung der kommunal- und<br />

aktienrechtlich zulässigen Interessenvertretung der Gesellschafter bei der RWE Aktiengesellschaft<br />

in Essen. Die Gesellschaft unterstützt ihre Gesellschafter insbesondere bei deren<br />

Aufgabe zur Sicherung einer wirtschaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung<br />

einer sicheren und preiswerten Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas,<br />

Wasser, Abwasser und Abfall. Hier hat die Gesellschaft die Aufgaben<br />

� darauf hinzuwirken, dass weiterhin auf die von den kommunalen Aktionären gehaltenen<br />

Aktien die Mehrheit der Stimmen in der RWE-Hauptversammlung entfällt,<br />

� in Angelegenheit des gemeinsamen Interesses der Gesellschafter tätig zu werden,<br />

� die Interessen der Gesellschafter in den Fragen der Ver- und Entsorgung ihrer Gebiete<br />

wie auch des angemessenen Einsatzes heimischer Energieträger zu koordinieren, soweit<br />

dies erforderlich ist, und diese gegenüber dem RWE, den staatlichen Stellen, gegenüber<br />

anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten,<br />

� die Gesellschafter und ihre Gemeinden in allen Fragen der Ver- und Entsorgung zu beraten<br />

und<br />

� bei Streitigkeiten zwischen dem RWE und seinen kommunalen Vertragspartnern auf<br />

Wunsch beider Seiten zu vermitteln.<br />

Die Gesellschaft kann nach Beschluss der Gesellschafterversammlung weitergehende Aufgaben<br />

auf dem Gebiet der öffentlichen Ver- und Entsorgungswirtschaft übernehmen.


- 84 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung des VkA GmbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Verwaltungsrat:<br />

Frithjof Kühn, Vorsitzender<br />

Dagmar Mühlenfeld, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Wolfgang Reiniger (bis 26.11.2009) 2. stellv. Vorsitzender<br />

Hermann Bröring (seit 26.11.2009) 2. stellv. Vorsitzender<br />

Rudolf Bertram<br />

Walther Boecker<br />

Michael Breuer<br />

Paul Breuer (seit 26.11.2009)<br />

Roger Graef (bis 26.11.2009)<br />

Dr. Hermann Janning (seit 26.11.2009)<br />

Michael Lieber (seit 26.11.2009)<br />

Peter Ottmann, (seit 26.11.2009)<br />

Reinhard Paß (seit 26.11.2009)<br />

Dieter Patt (bis 26.11.2009)<br />

Dr. Rolf Martin Schmitz (bis 26.11.2009)<br />

Karl-Otto Velten (bis 26.11.2009)<br />

Alexander Wüerst<br />

Claus Schick<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Roger Graef (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Dr. Ernst Gerlach (seit 01.07.<strong>2010</strong>)<br />

Heinz-Eberhard Holl (bis 31.12.2009)<br />

Ernst Löchelt (bs 30.06.<strong>2010</strong>)<br />

Prokurist:<br />

Werner Kühn<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in der Gesellschafterversammlung Oberbürgermeister<br />

Peter Noetzel, ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler


- 85 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäftsentwicklung<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschaf-<br />

ter in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />

sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirt-<br />

schaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />

Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />

Hierzu hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr die Interessen der Gesellschafter in den Fra-<br />

gen der Versorgung und Entsorgung ihrer Gebiete wie auch des angemessenen Einsatzes<br />

heimischer Energieträger koordiniert und diese gegenüber staatlichen Stellen, gegenüber<br />

anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit vertreten.<br />

2. Ergebnis<br />

Aus der Durchführung der satzungsgemäßen Aufgaben ergibt sich für das Geschäftsjahr<br />

2009/<strong>2010</strong> ein Jahresfehlbetrag von € 205.371,94. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist<br />

durch Zuzahlung von € 127.419,00 in die Kapitalrücklage gestärkt worden und entspricht<br />

97,8 % der Bilanzsumme.<br />

3. Ausblick<br />

Für die Zukunft geht die Geschäftsführung bei der Struktur der Gesellschaft weiterhin davon<br />

aus, dass auch künftig die laufenden Aufwendungen für die Durchführung der Aufgaben der<br />

Gesellschaft nicht aus den Erträgen des eigenen Vermögens gedeckt werden können und<br />

die Gesellschaft daher weiterhin darauf angewiesen ist, dass Fehlbeträge durch Nachschüs-<br />

se der Gesellschafter ausgeglichen werden.<br />

Wesentliche Chancen und Risiken, die die zukünftige bilanzielle Entwicklung der Gesell-<br />

schaft beeinflussen, werden von der Geschäftsführung nicht gesehen.<br />

.


- 86 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Zinserträge 18.495,64 28.939,92 72.322,11 32.795,18 25.022,08<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.253.532,63 0,00 1.190,49 623,34 1.431,50<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 1.272.028,27 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58<br />

Position<br />

2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 144.263,75 181.822,73 156.008,88 160.625,04 165.090,82<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 4.647,69 860,20 974,90 1.119,00 1.902,87<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

294.310,30 80.994,77 68.463,80 311.694,64 64.831,83<br />

Zinsaufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 443.221,74 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52<br />

Position<br />

2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 1.272.028,27 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58<br />

./. Aufwendungen 443.221,74 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52<br />

= Jahresfehlbetrag/<br />

-überschuss 828.806,53 -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94


- 87 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sachanlagevermögen 2.299,00 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 2.299,00 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00<br />

sonstige Vermögensgegenstände 17.669,75 15.238,43 22.813,60 18.475,73 17.819,82<br />

Wertpapier Eigene Anteile 0,00 3.747,77 0,00 808,00 1.022,58<br />

Sonstige Wertpapiere 0,00 546.120,00 525.400,00 273.467,00 273.467,00<br />

flüssige Mittel 1.326.744,64 550.217,59 533.850,56 476.100,29 400.900,64<br />

Umlaufvermögen 1.344.414,39 1.115.323,79 1.082.064,16 768.851,02 693.210,04<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 6.365,62 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 1.346.713,39 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04<br />

gezeichnetes Kapital 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97<br />

Kapitalrücklage 253.450,66 381.274,66 506.223,61 633.238,61 551.983,38<br />

Rücklage für eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 808,00 1.022,58<br />

Gewinnrücklage 0,00 653.747,77 650.000,00 650.000,00 400.000,00<br />

Gewinnvortrag 0,00 175.058,76 -55.931,25 -208.674,23 -190.234,74<br />

Jahresfehlbetrag/<br />

-überschuss<br />

Bilanz-Position<br />

828.806,53 -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94<br />

Eigenkapital 1.210.080,16 1.103.166,38 1.076.180,35 763.175,19 685.222,25<br />

Rückstellungen 5.200,00 8.700,00 8.700,00 8.000,00 9.400,00<br />

Verbindlichkeiten 131.433,23 17.665,03 4.632,81 4.385,83 5.744,79<br />

Summe Passiva 1.346.713,39 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04


- 88 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte:<br />

1 Geschäftsstellenleiter<br />

1 Mitarbeiterin<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/<strong>2010</strong><br />

Eigenkapitalquote 89,85 97,67 98,78 98,40 97,84<br />

Fremdkapitalquote 10,15 2,33 1,22 1,60 2,16<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

52.635,07 14.067,41 14.447,31 11.373,70 9.574,15<br />

Kassenmittelintensität 98,52 48,71 49,00 61,39 57,24<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

68,49 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5001 Verlustbetrag an den VkA des RWE, GmbH 813,00 813,00


- 89 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH (VEKS)<br />

Pferdebahnstraße 32<br />

45141 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 150.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 6.840 4,56<br />

REMONDIS GmbH, Essen 73.500 49,00<br />

Entsorgungsbetriebe Essen GmbH, Essen 37.020 24,68<br />

Stadt Gelsenkirchen 17.160 11,44<br />

Stadt Gladbeck 4.800 3,20<br />

Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH (BHM) 10.680 7,12<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Durch Kaufvertrag vom 06. September 2005 hat die REMONDIS GmbH, Essen, den<br />

49%igen Anteil der VEKS an der DEKS mit Wirkung vom 01. Januar 2005 für einen Kaufpreis<br />

von 89.461,00 EUR erworben.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Steuerung und Koordination der sich aus der Einführung<br />

des Dualen Abfallwirtschaftssystems auf der Grundlage der Verpackungsordnung in der jeweils<br />

gültigen Fassung sowie den nachfolgenden Verordnungen zur Abfallwirtschaft ergebenden<br />

Aufgaben. Das Unternehmen kann auch die Steuerung und Koordination weiterer Aufgaben zur<br />

Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen und Reststoffen in den Gebieten der<br />

Städte <strong>Bottrop</strong>, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr übernehmen oder<br />

von den Städten übertragen bekommen.<br />

Die Steuerung und Koordination der Aufgaben zur Vermeidung, Verwertung und Entsorgung<br />

von Abfällen und Reststoffen kann für das jeweilige Stadtgebiet nur im Einvernehmen mit der<br />

zuständigen Stadt erfolgen. Dabei sollen vorhandene Vermeidungs-, Verwertungs- und Entsorgungssysteme<br />

eingebunden werden. Die abfallrechtlichen Zuständigkeiten der beteiligten<br />

Kommunen sowie des Kreises Recklinghausen bleiben unberührt.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der VEKS wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 90 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Werner Große-Venhaus (bis 17.11.2009)<br />

Christof Bußmann (ab 17.11.2009)<br />

B. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder (3 Arbeitnehmervertreter)<br />

Roland Trottenburg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />

Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzende (ab 17.11.2009)<br />

Werner Hols, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Jürgen Schirmer-Beisenkamp, Arbeitnehmervertreter, 2. stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Wolfgang Andriske<br />

Ulrich Salmen, Arbeitnehmervertreter<br />

Udo Karla (bis 19.11.2009)<br />

Reinhard Paß (bis 14.12.2009)<br />

Dr. Gerd Terbeck<br />

Dr. Andreas Krawczik (bis 22.06.2009)<br />

Thomas Altenbeck, Arbeitnehmervertreter<br />

Antonius von Hebel<br />

Günter Helmich<br />

Roman Brüx (ab 15.12.2009)<br />

Guido Hanning (ab 23.06.2009)<br />

Birgit Welker (ab 20.11.2009)<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Uwe Unterseher-Herold<br />

Klaus Kunze<br />

Jürgen Jeppel<br />

D. Prokurist<br />

Carsten Sußmann


- 91 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2009 in folgenden Geschäftsfeldern operativ tätig gewesen:<br />

1. Vermarktung von freien Kapazitäten des Müllheizkraftwerkes Essen-Karnap (MHKW)<br />

2. Entsorgung von kommunalen Abfällen der Karnap-Städte bei Kapazitätseinschränkungen<br />

des MHKW Karnap (Überlaufmengenabwicklung)<br />

3. Überlaufmengenabwicklung für weitere MVA-Standorte.<br />

Ertragslage<br />

Wesentlich für den Umsatz von T€ 3.943 (i. Vj. T€ 3.505) sind die Erlöse aus der Vermarktung<br />

der freien Kapazitäten sowie der Entsorgung der Überlaufmengen.<br />

Die Umsatzsteigerung resultiert vor allem aus der Steigerung der übernommenen Überlaufmengen<br />

um rund 62%. Hierdurch erhöhte sich auch der Materialaufwand auf T€ 3.441 (i. Vj.<br />

T€ 3.001).<br />

Die insgesamt über die VEKS abgewickelte Abfallmenge lag in 2009 ca. 22% oberhalb der<br />

Vorjahresmenge. Die Stabilität des Rohertrages gegenüber dem Vorjahr ist in dem mit dem<br />

Hauptkunden getroffenen Kompromiss begründet, welcher zur Verhinderung einer juristischen<br />

Auseinandersetzung auf Grundlage einer ausführlichen Berichterstattung und Diskussion<br />

innerhalb des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung eingegangen wurde.<br />

Bezogen auf die Planmenge liegt die über die VEKS abgewickelte Menge rund 25% höher.<br />

Ursächlich hierfür ist die fast 2-fach höhere Überlaufmenge der VEKS gegenüber Plan. Die<br />

Überlaufmengen konnten in bewährter Weise mit den Kooperationspartnern abgewickelt<br />

werden. Dabei konnte durch entsprechende Redundanzen die Entsorgungssicherheit für die<br />

der VEKS übergebenen Abfälle gewährleistet werden.<br />

Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 252 ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 26 gestiegen.<br />

Maßgeblich hierfür sind die gesunkenen betrieblichen Aufwendungen auf Grund des Wegfalls<br />

einer hauptamtlichen Mitarbeiterstelle.<br />

Vermögenslage<br />

Die Vermögenslage der VEKS ist gekennzeichnet durch die Vermittlungsfunktion der Gesellschaft,<br />

die über keine eigenen Produktionsanlagen verfügt. Auf Grund ihres hohen Bestands<br />

an liquiden Mitteln war die VEKS jederzeit in der Lage, ihren Verpflichtungen aus<br />

eigenen Mitteln nachzukommen. Die VEKS verfügt zum 31.12.2009 über liquide Mittel in<br />

Höhe von T€ 3.225 (i. Vj. T€ 1.517). Das kurzfristige Fremdkapital beläuft sich auf T€ 2.655<br />

(i. Vj. T€ 1.241), davon ausstehende Rechnungen in Höhe von T€ 1.524.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt 23,02 % (i. Vj. 38,13 %).<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.


- 92 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Müllmengenmanagement<br />

Der operative Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2009 in der Vermarktung<br />

der von den Karnap-Städten ungenutzten Verbrennungskapazitäten im MHKW<br />

Karnap auf Grundlage des Vermarktungsvertrages vom 13.08.1999. Des Weiteren konnte<br />

durch einen Verbund zwischen drei Müllverbrennungsanlagen deren Überlaufmengenabwicklung<br />

sichergestellt werden. Insgesamt lagen die Abfallmengen im Geschäftsjahr 2009<br />

über der Vorjahresmenge.<br />

Mit dem Einsetzen des Einbruchs der Preise an den Rohstoffmärkten Mitte 2008 auf Grund<br />

der weltweiten Wirtschaftskrise mehrten sich auch Meldungen über zurückgehende Entgelte<br />

für die Entsorgung in MVA- und EBS-Kraftwerken. Unterfüttert wurde diese Entwicklung<br />

durch Meldungen über drohende Überkapazitäten. Durch die steigenden Kapazitäten und<br />

den zurückgegangenen Abfallmengen ist gegenüber der Jahresmitte 2009 mit einem weiteren<br />

Preisverfall in <strong>2010</strong> von ca. 10% zu rechnen.<br />

Langfristig wird in Deutschland das Abfallaufkommen durch den Bevölkerungsrückgang sowie<br />

eine kontinuierliche Abfallreduktion insgesamt abnehmen. Eine langfristige Preisprognose<br />

kann nur schwer gestellt werden, jedoch sind die teilweise realisierten Entsorgungspreise<br />

einiger Anlagenbetreiber auf dem Spotmarkt Mitte des Jahres 2009 hinsichtlich der wirtschaftlichen<br />

Tragfähigkeit zu hinterfragen. Da derzeit vermehrt die Einstellung von EBS-<br />

Kraftwerksprojekten, die sich momentan noch in der Planungsphase befinden und deren<br />

Finanzierung und Brennstoffversorgung noch nicht gesichert ist, bekannt werden, ist mit<br />

einem Abbau der geplanten Entsorgungskapazitäten zu rechnen.<br />

Anhand der Marktentwicklung in 2009 geht die VEKS von einer weiteren Ausweitung der<br />

Konkurrenzsituation unter den operativ tätigen Entsorgern in <strong>2010</strong> aus. Dies zeigt sich im<br />

mittleren Ruhrgebiet insbesondere nach der Inbetriebnahme des RZR Herten II mit einer<br />

Mehrkapazität von ca. 250.000 t/a.<br />

Auf Grund der nicht mehr vorgesehenen Zuweisung von behandlungsbedürftigen Siedlungsabfällen<br />

zu Müllverbrennungsanlagen im Abfallwirtschaftsplan Nordrhein-Westfalen können<br />

sich Mengenstromveränderungen ergeben. Voraussetzungen für Mengenverschiebungen<br />

sind das Auslaufen bestehender Verträge sowie die Verfügbarkeit freier Kapazitäten an anderen<br />

Anlagen für eine adäquate Mengenaufnahme. Auf Grund der vertraglichen Bindung<br />

der Karnap-Städte an das MHKW Karnap bis Ende 2014 bleiben aus Sicht der VEKS die<br />

andienungspflichtigen Abfälle der öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger (örE) konstant. In<br />

anderen Anlagen kann der Verlust an örE-Mengen zu einer Ausweitung der Mengenakquisition<br />

bzw. der Erhöhung des Wettbewerbdrucks in der jeweiligen Region führen. Welche<br />

Auswirkungen dies auf die Spotmarktpreise haben wird, kann heute noch nicht mit Sicherheit<br />

prognostiziert werden. Es ist aber davon auszugehen, dass man über den Preis eine<br />

Bindung der kommunalen Abfälle an die bisherigen Anlagen erzielen will, so dass dann die<br />

Auswirkungen auf den Spotmarkt einer gewissen zeitlichen Verzögerung unterliegen. Je<br />

nach Lage der Anlage wird sich dies auch auf die realisierbaren Preise der VEKS auf dem<br />

Spotmarkt auswirken.<br />

Interessenten für langfristige Verträge sind auf Grund der kurzen Preisentwicklungsszyklen<br />

weiterhin nicht zu erkennen und kommunale Mengen sind auf Grund der differenzierten vergaberechtlichen<br />

Regeln unmittelbar nur als Ergebnis einer Ausschreibung zu bekommen.<br />

Die bevorstehenden Ausschreibungen von Kommunalabfällen auf Grund des neuen Abfallwirtschaftplans<br />

für Nordrhein-Westfalen bieten der VEKS eine die Möglichkeit der Angebotsabgabe.<br />

Hier gilt es, zunächst im Kreise der Gesellschafter aber auch darüber hinaus, Kapazitätsoptionen<br />

zu marktgängigen Preisen für die VEKS zu sichern.


- 93 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Risikobetrachtung<br />

Die VEKS verfügt über ein Risikomanagement gemäß dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz<br />

im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />

Für die Jahre <strong>2010</strong>-2014 werden als berichtspflichtige Risiken die Reduktion der für die<br />

VEKS zur Vermarktung zur Verfügung stehende Kapazität des MHKW sowie der Ausfall<br />

eines Hauptkunden zum 31.12.2011 identifiziert.<br />

Ausblick<br />

Für <strong>2010</strong> geht die VEKS von einem Rückgang der insgesamt abgewickelten Mengen gegenüber<br />

2009 aus. Bei der Umsatzplanung wird insbesondere die Erfüllung der bestehenden<br />

Übernahmeverpflichtungen unterstellt. Weitere Erlöse stammen aus der Überlaufmengenabwicklung<br />

für die Karnap-Städte und Kooperationspartner, insbesondere mit der GMVA<br />

Niederrhein und der TA Salzbergen. Auf Grund der insgesamt kürzeren Revisionszeiten<br />

<strong>2010</strong> der Kooperationsanlagen wird mit einem Rückgang der abzuwickelnden Überlaufmengen<br />

gegenüber dem Vorjahr gerechnet.<br />

Im Zeitraum 2011-2014 rechnet die VEKS mit einem Überlaufmengenniveau auf Basis des<br />

Jahres <strong>2010</strong>. Da aber mit Ablauf des Jahres 2011 der Vertrag mit dem Hauptkunden endet,<br />

welcher den wesentlichen Teil des Rohertrages darstellt, steht die Geschäftsführung im Laufe<br />

des Jahres <strong>2010</strong> vor der Aufgabe, die Strukturen derart zu gestalten, dass der Fortbestand<br />

nach 2011 bis 2014 gesichert ist, um die Hauptaufgabe der Überlaufmengensteuerung<br />

zu erfüllen.<br />

Sofern der VEKS zusätzliche Kapazitäten im MHKW Karnap zur Vermarktung zur Verfügung<br />

gestellt werden können, sind hierbei Spotmarktbedingungen ohne langfristige Kundenbindung<br />

unterstellt. Im Zeitraum <strong>2010</strong>-2014 erwartet die VEKS tendenziell zwar einen Anstieg<br />

an vermarktungsfähigen Kapazitäten im MHKW Karnap, jedoch wird in der konservativen<br />

Planung zunächst nur mit einer begrenzten Freigabe und Vermarktung von zusätzlichen<br />

Kapazitäten auf Grund des niedrigen Marktpreisniveaus gerechnet.<br />

Die VEKS strebt neben der Unterstützung im Mengenmanagement des MHKW Karnap parallel<br />

die Erweiterung der Vermarktungsaktivitäten ab 2012 an. Die VEKS strebt dabei das<br />

Ziel an, ab 2012 die bisherigen kommunalen Mengen mit Drittverträgen zu kompensieren.<br />

Allerdings erwartet die VEKS bei einer dann voraussichtlich hauptsächlichen Betätigung im<br />

Spotmarktbereich eine deutliche Ergebnisverschlechterung.<br />

Insgesamt wird für das Jahr <strong>2010</strong> die Erfüllung des Vermarktungsauftrages der Karnap-<br />

Städte und ein positives Ergebnis geplant.


- 94 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 4.945.966,42 7.124.677,55 3.682.641,39 3.504.953,98 3.942.976,32<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

40.303,32 57.358,62 57.946,89 54.471,71 22.365,61<br />

Sonstige betriebliche Erträge 14.788,70 9.597,54 90.851,84 39.765,80 1.900,00<br />

Erträge aus Beteiligungen 782.916,89 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 5.783.975,33 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 4.456.134,03 6.750.963,30 3.186.329,32 3.001.060,41 3.440.892,33<br />

Personalaufwand 118.170,00 117.026,40 116.236,47 118.617,10 63.133,71<br />

Abschreibungen 56,00 128,00 0,00 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

90.842,20 86.458,86 85.182,95 90.019,85 82.355,84<br />

0,00 92,50 2.117,85 40.139,19 48,39<br />

Steuern 152.335,53 34.769,01 179.396,76 122.858,23 128.636,52<br />

Aufwendungen 4.817.537,76 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 5.783.975,33 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93<br />

./. Aufwendungen 4.817.537,76 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79<br />

= Jahresüberschuss/<br />

-fehlbetrag 966.437,57 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14


- 95 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sachanlagevermögen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

772.556,24 827.427,56 149.390,51 531.242,35 262.867,77<br />

Flüssige Mittel 3.015.711,61 2.590.512,66 2.231.253,28 1.516.889,97 3.225.203,20<br />

Umlaufvermögen 3.788.267,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 3.788.395,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />

gezeichnetes Kapital 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00<br />

Rücklagen 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00<br />

Gewinnvortrag 2.629,67 5.067,22 2.263,64 4.441,21 937,92<br />

Jahresüberschuss/<br />

-fehlbetrag<br />

912.437,57 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14<br />

Eigenkapital 1.465.067,24 757.262,86 814.440,41 780.937,92 803.113,06<br />

Rückstellungen 2.059.271,76 1.210.386,59 1.320.283,88 990.018,19 1.568.748,78<br />

Verbindlichkeiten 264.056,85 1.450.290,77 245.919,50 277.176,21 1.116.209,13<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 3.788.395,85 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

In 2009 beschäftigte die VEKS drei nebenamtliche Geschäftsführer.


- 96 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 38,43 22,16 34,21 38,13 23,02<br />

Fremdkapitalquote 61,57 77,84 65,79 61,87 76,98<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

1.144.583,78 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 79,60 75,79 63,72 74,06 92,46<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

66,37 26,70 32,19 29,00 31,40<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile* 11.856,00 10.498,00<br />

* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 97 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 350.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 262.350,00 74,96<br />

Remondis GmbH, Essen 87.650,00 25,04<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

� die Einsammlung von Verpackungsabfällen des Dualen Systems sowie zukünftiger Ersatz-<br />

systeme im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>,<br />

� die Einsammlung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen zur Verwertung / Beseitigung<br />

nach dem Recht der Kreislaufwirtschaft,<br />

� der Bau und Betrieb von Parkhäusern im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>.<br />

Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben,<br />

die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. Sie kann sich auch<br />

an anderen Unternehmen mit dem gleichen oder ähnlichen Gegenstand beteiligen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des öffentlichen Un-<br />

ternehmens der WRB. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der WRB wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 98 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Uwe Wolters, <strong>Bottrop</strong> (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />

Alfred Andrejewski, <strong>Bottrop</strong> (bis 31.12.200)<br />

Stephan Tschentscher, Essen<br />

B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />

Thomas Göddertz, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />

Klaus Strehl, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />

Volker Jungmann, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Andreas Krawczik (bis Juli 2009)<br />

Guido Hannig (ab Juli 2009)<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Werner Hols<br />

Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong> (vom 10.06.2008 bis 17.11.2009)<br />

Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

Ulrich Schnirch, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Oberbürgermeister Peter Noetzel,<br />

ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler


- 99 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die WRB wurde im August 1997 gegründet. Rückwirkend zum 01.01.1997 wurde der Regiebetrieb<br />

„Duale Abfallwirtschaft" durch Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz in die<br />

WRB eingebracht.<br />

Gegenstand des Unternehmens ist neben der bereits vorher vom städt. Regiebetrieb als<br />

sogen. Betrieb gewerblicher Art durchgeführten Einsammlung von Verpackungsabfällen des<br />

Dualen Systems auch die Einsammlung, Verwertung bzw. Beseitigung von Abfällen nach<br />

dem Recht der Kreislaufwirtschaft. Hiermit soll der durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz entstandenen<br />

Marktsituation mit Liberalisierung der Märkte und starkem Wettbewerb insbesondere<br />

bei gewerblichen Abfällen zur Verwertung begegnet und eine Beteiligung an den entstehenden<br />

neuen Märkten erreicht werden.<br />

Nach § 107 der GO NW dürfen Gemeinden sich zur Erledigung von Angelegenheiten der<br />

öffentlichen Gemeinschaft wirtschaftlich betätigen.<br />

In der WRB werden wesentliche Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft (Stadt <strong>Bottrop</strong>,<br />

<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung -AöR-(BEST)) wahrgenommen, nämlich die zur<br />

Kreislaufwirtschaft zählenden Aufgaben der Sammlung von Wertstoffen im Rahmen des<br />

Dualen Systems sowie von gewerblichen Abfällen zur Verwertung. Die Sammeltätigkeit beschränkt<br />

sich dabei auf den Bereich des <strong>Bottrop</strong>er Stadtgebietes.<br />

Nachdem die WRB für die Jahre 2005 bis 2007 die v. g. Sammeltätigkeit als Subunternehmer<br />

wahrgenommen hat, ist sie durch den mit „Der grüne Punkt-DSD GmbH" abgeschlossenen<br />

Vertrag über die Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> vom<br />

24.07/09.08.2007 wieder direkt Auftragnehmer des Dualen Systems für die Zeit vom<br />

01.01.2008-31.12.<strong>2010</strong>.<br />

Nach zwischenzeitlich gefestigter Rechtsprechung und Rechtsauffassung fallen Entsorgungsdienstleistungen<br />

unter den im § 107 GO NW definierten Betrieb von Einrichtungen des<br />

Umweltschutzes, der eigentlich nicht als wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde zählt.<br />

Es kann daher aus vorstehenden Gründen weiterhin vorausgesetzt werden, dass die Beteiligung<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der WRB und die Wahrnehmung von Entsorgungsaufgaben auf<br />

dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft durch die WRB der Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung<br />

dienen und dass der verfolgte Zweck in der WRB erreicht wird.<br />

2. Geschäftsverlauf<br />

Entsprechend dem Wunsch der beiden Gesellschafter der WRB, bekräftigt durch entsprechende<br />

Beschlüsse von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, wurde das Unternehmen<br />

WRB als ppp-Modell fortgeführt und hat sich daher im Jahr 2007 an der Ausschreibung<br />

der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> durch „Der Grüne Punkt-DSD<br />

GmbH" beteiligt. Nach einer äußerst knapp gehaltenen Kalkulation, die auch einige Veränderungen<br />

in der Personalstruktur der WRB im Laufe der Jahre 2008 und 2009 bedingte,<br />

erhielt die WRB den Auftrag zur Erfassung von LVP für die Jahre 2008 bis <strong>2010</strong>.<br />

Der zum 01.04.2005 mit der BEST AöR abgeschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag,<br />

durch den die kaufmännischen und buchhalterischen Aufgaben der WRB von der BEST erledigt<br />

werden, wurde in 2009 für die Zeit bis Ende <strong>2010</strong> auf die Kostenstruktur 2008 festgeschrieben.


- 100 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Das Jahresüberschuss 2009 beträgt + 0,1 T€<br />

Das für 2009 gesetzte Ziel, ein positives Ergebnis vor Steuern zu erwirtschaften, konnte<br />

durch Umsetzung verschiedener Faktoren (Veränderungen beim Personalbestand, bei der<br />

Organisation der Sammellogistik, gute Beteiligung an den Papiererlösen der BEST AöR,<br />

Festschreibung des Geschäftsbesorgungsvertrags + Festschreibung der für die Personalausleihe<br />

und Fahrzeugausleihe zwischen BEST AöR und WRB vereinbarten Konditionen<br />

usw.) erreicht werden.<br />

Der Umsatz des Geschäftsjahres 2009 beträgt 506 T€<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge in 2009 beinhalten für<br />

Personalleistung WRB/BEST: TEuro 5<br />

Auflösung von Rückstellungen: TEuro 1<br />

Aus dem Vertrag mit Der Grüne Punkt-DSD GmbH über die Sammlung im Dualen System in<br />

<strong>Bottrop</strong> (Entleerung der Gelben Tonne) resultiert der Hauptteil der Umsatzerlöse.<br />

(TEuro 252)<br />

Hinzu kommen die Umsätze aus den Verträgen mit weiteren Systembetreibern (Mitbenutzungsentgeltanteile),<br />

die durch eine gemeinsam von allen operativ tätigen Systembetreibern<br />

gegründete Clearingstelle festgelegt wurden.<br />

Der Umsatz bei den gewerblichen Abfällen zur Verwertung liegt bei 94 TEuro.<br />

Eine Steigerung der Umsätze in diesem Bereich ließ sich nicht realisieren und ist auch zurzeit<br />

nicht angedacht. Im Gegenteil wechselten weiterhin von dem ohnehin überschaubaren<br />

Kundenkreis Kunden zu anderen Entsorgern.<br />

Im Geschäftsbereich gewerbliche Entsorgung war für 2009 positiv zu erwähnen, dass der<br />

private Gesellschafter die Einstandskosten für die Erfassung und Vermarktung durch eine<br />

einmalige Leistungsrückvergütung in Höhe von 15 TEuro reduziert hat.<br />

Die Bankenkrise 2008 wirkte sich leider auch negativ auf das Anlagenmanagement der<br />

WRB mit erheblich zurückgehenden Zinserträgen aus. Ein Wechsel des Geldinstituts wurde<br />

für 2009 jedoch nicht in Erwägung gezogen.<br />

Zum 31.12.2009 beschäftigte die WRB insgesamt sechs zeitlich befristet angestellte gewerbliche<br />

Mitarbeiter. Der für einen Mitarbeiter mit einem Personalüberlassungsunternehmen<br />

abgeschlossene Vertrag wurde in 2009 gekündigt. Der Mitarbeiter wurde in 2009 von<br />

der WRB übernommen und bis Ende <strong>2010</strong> befristet angestellt.<br />

Wie bereits unter Punkt 2. ausgeführt, werden die Buchhaltungsaufgaben und kaufmännischen<br />

Aufgaben der WRB, begleitet durch die nebenamtliche Geschäftsführung, durch die<br />

BEST AöR im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags erledigt.<br />

Im Rahmen einer optimierten Personaleinsatzplanung wurden Personalengpässe im gewerblichen<br />

Bereich der WRB durch Gestellung der benötigen Mitarbeiter durch die BEST<br />

AöR überbrückt, wie auch andererseits die WRB der BEST AöR im Rahmen des nunmehr<br />

stark eingeschränkten Möglichen mit Mitarbeitern bei personellen Engpässen in der BEST<br />

AöR sowie bei Sonderaufgaben aushalf. Engpässe sollen auch künftig in enger Zusammenarbeit<br />

bei der Personaleinsatzplanung gemeinsam mit der BEST AöR überbrückt werden,<br />

allerdings wurde der gewerbliche Mitarbeiterstamm der WRB seit 2005 von vorher 13 auf 6<br />

Mitarbeiter reduziert, so dass in der Regel die Personalreserve ausschließlich durch die<br />

BEST AöR gestellt wird.


- 101 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der Geschäftsverlauf in 2009 wurde außerdem durch Veränderungen bei nachstehenden<br />

Aufgabenfeldern geprägt:<br />

Leichtverpackungen (LVP)<br />

Nach dem Verlust des existentiell bedeutsamen Geschäftes der Sammlung von LVP nach<br />

der Ausschreibung 2004, an der sich auch die WRB beteiligte, war es der Geschäftsführung<br />

Ende 2004 gelungen, als Logistikpartner des neuen LVP-Vertragsinhabers für das Sammelgebiet<br />

NW 106 (<strong>Bottrop</strong>) in die Sammlung und den Transport der LVP-Verpackungen eingebunden<br />

zu werden. Dieser Vertrag lief bis zum 31.12.2007.<br />

Die bei Abschluss des Logistik-Vertrages als Subunternehmer vom Aufsichtsrat bestimmte<br />

Zielsetzung, sich mit der WRB in 2007 wiederum an der Ausschreibung der LVP-Leistungen<br />

für die Jahre 2008 - <strong>2010</strong> zu beteiligen, hat Erfolg gezeigt.<br />

Die WRB hat auf die Ausschreibung 2007 den Zuschlag erhalten und ist für die Jahre 2008 -<br />

<strong>2010</strong> LVP-Vertragshalter.<br />

PPK Verpackungen und Pauschalen des ÖrE für Öffentlichkeitsarbeit u. ä.<br />

Die Ausschreibung der Leistungen des Dualen Systems in 2003 und 2004 führten auch zu<br />

einer veränderten Rechtslage bei Papier/Pappe/Karton (PPK). Von entscheidender Bedeutung<br />

war hier, dass alle ÖrE die Rolle des Systemführers bei der Entsorgung der PPK-<br />

Fraktion haben, insoweit auch Vertragspartner des Dualen Systems sind und daher auch die<br />

Pro-Kopf-Pauschale, die von DSD an die ÖrE für die Mitbenutzung örtlicher Sammelsysteme<br />

für PPK-Verpackungen überwiesen wird, für sich beanspruchen. Diese Vorgehensweise<br />

wurde auch von der BEST-AöR bei PPK gewählt und in 2009 entsprechend fortgeführt. Resultierend<br />

aus dem weiteren Personal- und Fahrzeugabbau bei der WRB werden bis 2005<br />

noch von der WRB erbrachte und vergütete Leistungen in den Bereichen Abfallberatung,<br />

Reinigung von Depotcontainerstandplätzen und Mitnutzung des kommunalen Altpapiererfassungssystems<br />

u. ä. komplett durch die BEST erbracht. Hier entfielen daher die in früheren<br />

Jahren von der BEST an die WRB überwiesenen Anteile aus entsprechenden DSD-<br />

Entgelten.<br />

Die BEST AöR hat an die WRB von den Vermarktungserlösen für PPK in 2009 insgesamt<br />

rd. 16 TEuro überwiesen, Hier ist zu bedenken, dass durch den Preiseinbruch in 2008 beim<br />

Wertstoff Papier und den sich ab Mitte 2009 nur langsam erholenden Markt die Gesamterlöse<br />

bei PPK bei weitem nicht den Stand früherer Jahre erreichten. Positiv zu bewerten ist<br />

daher, dass die BEST AöR bereit war, Ende 2009 aus ihren gestiegenen Erlösen mit einem<br />

neuen Vertragspartner wiederum einen Anteil für Verkaufsverpackungen aus PPK zusätzlich<br />

an die WRB zu überweisen.<br />

Personal<br />

Bei der Kalkulation für die Ausschreibung LVP ging die Geschäftsführung schon davon aus,<br />

dass mit dem seinerzeitigen gewerblichen Mitarbeiterstamm und dessen tarifrechtlichen Vertragsbedingungen<br />

ab 2008 keine Erträge mehr im LVP-Geschäft zu erwirtschaften waren, im<br />

Gegenteil bei Beibehaltung der Konditionen Verluste eigentlich zwangsläufig waren. Zum<br />

01.01.2008 hatte die Geschäftsführung daher 5 neue Mitarbeiter zu für das Unternehmen<br />

günstigeren Bedingungen eingestellt und zunächst nur einen Mitarbeiter (Kraftfahrer) weiterbeschäftigt,<br />

der im Oktober 2008 zur BEST AöR wechselte. Ein weiterer Mitarbeiter wechselte<br />

im November 2008 zur BEST AöR. Dafür wurde seit November 2008 ein neuer Mitarbeiter,<br />

der durch einen Personaldienstleister gestellt wurde, bei der WRB beschäftigt. Dieser<br />

Vertrag mit dem Personaldienstleister wurde Mitte 2009 gekündigt und der Mitarbeiter in<br />

einem bis Ende <strong>2010</strong> befristeten Arbeitsverhältnis bei der WRB direkt beschäftigt. Die im<br />

Personalbereich von der Geschäftsführung getroffenen Maßnahmen führten letztlich auch<br />

für 2009 zu einer erheblichen Reduzierung der Personalkosten gegenüber 2007.


- 102 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Fahrzeugkosten<br />

Die von der WRB für die LVP-Sammlung eingesetzten Fahrzeuge sind abgeschrieben. Leider<br />

führten einige Großreparaturen (Kosten ca. 15 T€) an den Fahrzeugen zu überproportionalen<br />

finanziellen Belastungen. Die Geschäftsführung geht jedoch davon aus, dass die<br />

überholten Fahrzeuge die LVP-Sammlung bis <strong>2010</strong> ohne größere Reparaturen ermöglichen<br />

und dass die Fahrzeugkosten <strong>2010</strong> auf dem früheren Niveau gehalten werden können.<br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />

Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />

Die WRB in Kennzahlen:<br />

Statische Liquiditätsbetrachtung<br />

2008 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Flüssige Mittel 552 508<br />

Forderungen L+L 176 95<br />

Forderungen gegen Gesellschafter 0 13<br />

Rechnungsabgrenzungsposten/<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 7 11<br />

635 627<br />

Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter 4 0<br />

Lieferantenschulden 11 6<br />

Sonstige Verbindlichkeiten, Rückstellungen 25 26<br />

40 32<br />

Überdeckung 595 595<br />

Vermögensstruktur<br />

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme entwickelte sich wie folgt:<br />

2008 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Bilanzsumme 636 627<br />

Anlagevermögen in % der Bilanzsumme 0 0<br />

Eigenkapital in % der Bilanzsumme 93,6 95,0<br />

Die Kennzahlen ergeben eine gute, geordnete Vermögenslage der Gesellschaft.<br />

Durch Nutzung der Fahrzeuge der BEST bei Ausfällen der WRB-eigenen Fahrzeuge erfolgten<br />

auch in 2009 keine Investitionen für Fahrzeuge, Geräte u. ä.<br />

Ende 2004 wurde zuletzt ein gebrauchtes Sammelfahrzeug beschafft, das die Kostenstruktur<br />

der WRB durch Abschreibungen belastete. Mitte 2007 fiel das letzte Fahrzeug aus der<br />

Abschreibung heraus.


- 103 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 2009 liegen nicht<br />

vor. Allerdings ist der kommunale Geschäftsführer der WRB zum 31.12.2009 ausgeschieden.<br />

Die Gesellschafterversammlung hat mit Datum 04.02.<strong>2010</strong> einen Nachfolger als Geschäftsführer<br />

für den kommunalen Gesellschafter bestellt.<br />

5. Zukünftige Entwicklung<br />

Die von der WRB wahrzunehmenden Geschäftsfelder sind für die Jahre 2008 - <strong>2010</strong> klar<br />

definiert.<br />

Das von der Geschäftsführung Mitte 2007 erarbeitete Angebot zur LVP-Sammlung und der<br />

im August 2007 erteilte Zuschlag sowie der anschl. Vertragsabschluss mit dem Dualen System<br />

Deutschland - Der Grüne Punkt - stellen den Fortbestand der WRB und die Fortführung<br />

des operativen Geschäfts bis <strong>2010</strong> voraussichtlich im Wesentlichen verlustfrei sicher. Ergänzend<br />

zum Vertrag DSD/WRB wurden mit 8 Systembetreibern Mitbenutzungsverträge<br />

geschlossen, die das Entgelt für die bei der LVP-Sammlung miterfassten Verpackungen der<br />

anderen Systembetreiber für die WRB sichern. Weiter ist durch Vertrag zwischen BEST-<br />

AöR und WRB die Benutzung des durch die BEST-AöR erworbenen Behältersystems (Gelbe<br />

Tonnen) für die 3-jährige Vertragslaufzeit bis <strong>2010</strong> gesichert.<br />

Unstrittig ist aber auch, dass nach dem überdurchschnittlichen Tarifabschluss für 2008/2009<br />

auch der Tarifabschluss <strong>2010</strong> und/oder Betriebskostensteigerungen das für 2009 noch ausgewiesene<br />

positive Ergebnis vor Steuern in <strong>2010</strong> nicht mehr zulassen.<br />

Es ist darauf hinzuweisen, dass zwar die Ausschreibungsbedingungen für die Zeit ab 2011<br />

jetzt feststehen und die WRB sich auch an der Ausschreibung beteiligen wird, eine Aussage<br />

dazu, ob die WRB auch künftig als Dienstleister für die LVP-Erfassung beauftragt wird, zum<br />

jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich ist. Alternativ dazu ist daher bereits im Aufsichtsrat<br />

und in der Gesellschafterversammlung der WRB diskutiert worden, die WRB - auch für den<br />

Fall, dass sie bei der kommenden Ausschreibung nicht zum Zuge kommt - als Plattform für<br />

eine kommunale und privatwirtschaftliche Zusammenarbeit über <strong>2010</strong> hinaus fortzuführen.<br />

Eine Entscheidung hierzu ist in den zuständigen Gremien zu treffen, sobald die Aufträge für<br />

die Dienstleistungen des Dualen Systems für das Sammelgebiet <strong>Bottrop</strong>s vergeben sind und<br />

ggf. auch neue Erkenntnisse vorliegen, in welcher Form das Duale System nach der Verpackungsverordnung<br />

in Zukunft fortgeführt werden soll.


- 104 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 848.336,24 736.184,26 656.878,11 512.410,77 506.231,35<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

8.832,28 9.358,03 14.334,34 18.919,54 4.854,20<br />

Sonstige betriebliche Erträge 257.652,10 15.515,68 33.301,10 2.399,71 11.378,85<br />

Erträge 1.114.820,62 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 297.343,87 267.923,90 152.298,24 127.167,65 100.784,66<br />

Personalaufwand 437.970,75 329.458,05 322.240,44 219.883,08 219.799,90<br />

Abschreibungen 81.904,90 65.279,54 17.227,09 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

243.162,56 149.582,99 159.269,58 177.427,73 197.966,67<br />

72,14 4,38 0,00 6,09 36,93<br />

Steuern 22.522,24 1.791,74 3.685,32 2.312,62 3.705,29<br />

Aufwendungen 1.082.976,46 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 1.114.820,62 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40<br />

./. Aufwendungen 1.082.976,46 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag 31.844,16 -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95


- 105 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 83.766,10 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 83.766,10 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

164.911,52 195.113,22 77.672,45 83.016,70 118.504,35<br />

Flüssige Mittel 644.054,59 479.842,63 620.297,91 552.120,25 507.668,40<br />

Umlaufvermögen 808.966,11 674.955,85 697.970,36 635.136,95 626.172,75<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

615,50 742,16 637,00 622,36 622,36<br />

Summe Aktiva 893.347,71 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11<br />

gezeichnetes Kapital 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00<br />

Rücklagen 289.755,79 289.755,79 289.755,79 238.410,20 238.410,20<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 0,00 844,16 -52.138,47 0,00 6.932,85<br />

Jahresüberschuss 31.844,16 -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95<br />

Eigenkapital 671.599,95 587.617,32 637.410,20 595.343,05 595.514,00<br />

Rückstellungen 38.735,86 35.959,63 30.900,00 20.924,08 15.200,00<br />

Verbindlichkeiten 183.011,90 69.348,15 30.297,16 19.492,18 16.081,11<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 893.347,71 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11


- 106 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Die Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigen Mitarbeiter betrug durchschnittlich<br />

6 Mitarbeiter (gewerbliche Arbeitnehmer), im Vorjahr 5.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 75,18 84,80 91,24 93,64 95,01<br />

Fremdkapitalquote 24,82 15,20 8,76 6,36 4,99<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

801,76 3.411,01 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 72,09 69,25 88,79 86,84 81,00<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

4,74 0,00 7,81 1,16 0,03<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile*) 36.730,40 0,00<br />

Ausgaben<br />

keine<br />

*) Die Gesellschafteranteile der Stadt <strong>Bottrop</strong> wurden am 01.06.1999 in den <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb,<br />

seit dem 01.01.2001 <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb, als gewillkürtes Betriebsvermögen<br />

eingelegt. Die Gewinnausschüttung der WRB, die der <strong>Bottrop</strong>er Sportund<br />

Bäderbetrieb aus steuerlichen Gründen erhält, reduziert den Jahresfehlbetrag des<br />

<strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetriebes auch somit den Betriebskostenzuschuss, der aus<br />

dem städtischen Haushalt geleistet wird.<br />

Die Gewinnausschüttung betrug 2009 0,00 EUR (für das Geschäftsjahr 2008).


- 107 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH<br />

(GVB)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 26.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 13.260,00 51<br />

SIUS GmbH, Völklingen 12.740,00 49<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

(1) Die Aufbereitung und Verwertung von Grün- und Bioabfällen sowie die Vermarktung und<br />

Verwertung von aus solchen Abfällen gewonnenen Produkten.<br />

(2) Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die im Zusam-<br />

menhang mit dem Gesellschaftszweck stehen. Hierzu gehört auch die Gründung von<br />

Zweigniederlassungen.<br />

(3) Der Gesellschaftszweck kann auch durch Beteiligung verfolgt werden.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GVB wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 108 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat: 5 Mitglieder<br />

Klaus Strehl, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />

Werner Becker, SIUS GmbH, stellv. Vorsitzender<br />

Wilhelm Kühn, SUIS GmbH<br />

Paul Ketzer, <strong>Bottrop</strong><br />

Dieter Schulte, <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Monika Budke, <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Edmund Spaniol, Saarbrücken<br />

Carsten Sußmann, Herten (ab 19.03.2009)<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Dieter Schulte (bis 17.11.2009)<br />

Dr. Antoinette Bunse (ab 17.11.2009)


- 109 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäftsentwicklung und -tätigkeit<br />

Die GVB mbH konzentriert ihre Aktivitäten auf die Entsorgung von Abfällen aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen, wie Bioabfälle, Grünabfälle, Holz und Speisereste. Zur Durchführung<br />

ihrer Tätigkeiten bedient sich die Gesellschaft des Außendienstes der BEST<br />

AöR (<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung- und Stadtreinigung, Anstalt des öffentlichen Rechts). Außerdem<br />

wird die kaufmännische Verwaltung auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages<br />

von der BEST AöR übernommen. Die Aktivitäten der Gesellschaft zur<br />

Verwertung von Bio- und Grünabfällen mbH (GVB mbH), <strong>Bottrop</strong>, haben sich im Geschäftsjahr<br />

2009 im Vergleich zu den Aktivitäten des Vorjahres nicht wesentlich verändert.<br />

Die Geschäftstätigkeit besteht insbesondere in der<br />

� Annahme der in der Stadt <strong>Bottrop</strong> anfallenden, im Wesentlichen durch die BEST AöR<br />

angelieferten Bio- und Grünabfälle,<br />

� Weitergabe der Bio- und Grünabfälle (überwiegend an die SIUS GmbH, Völklingen)<br />

und<br />

� Optimierung der Verwertungsstrukturen der Bio- und Grünabfälle.<br />

2. Lage der Gesellschaft<br />

Insgesamt hat die im Hauptgeschäft GVB mbH 11.878 t (Vorjahr: 11.573 t) Bioabfälle sowie<br />

4.078 t (Vorjahr 3.690 t) Grünabfälle der Verwertung zugeführt. Des Weiteren wurden<br />

im Nebengeschäft Holzabfälle sowie Speisereste entsorgt.<br />

Durch die Mengensteigerung konnte das Rohergebnis um TEUR 8 von TEUR 134 auf<br />

TEUR 142 verbessert werden.<br />

Da im Jahresabschluss der GVB für das Jahr 2008 keine Rückstellung für eine Leistung<br />

gebildet wurde, die erst in 2009 mit der GVB abgerechnet wurde, wird das Jahresergebnis<br />

in 2009 durch diesen periodenfremden Aufwand mit rund TEUR 18 belastet.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sinkt im Wesentlichen dadurch bedingt<br />

um TEUR 12 von TEUR 104 auf TEUR 92.<br />

Bedingt durch die periodenfremden Aufwendungen hat sich das Jahresergebnis in Höhe<br />

von TEUR 60 gegenüber dem Vorjahr (TEUR 69) verringert. Die Umsatzrendite ist zum<br />

Vorjahr leicht gesunken und beträgt 6,4 % (Vorjahr: 7,6 %). Die Materialaufwandsquote<br />

blieb mit 84,7 (Vorjahr: 85,3 %) auf Vorjahresniveau.


- 110 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Gesellschaft verfügt als reine Handelsgesellschaft über kein Anlagevermögen, so<br />

dass keine Investitionen durchgeführt wurden. Das Umlaufvermögen ist bei einer Eigenkapitalquote<br />

von 56,4 % (Vorjahr: 75,5 %) zum überwiegenden Teil durch Eigenkapital finanziert,<br />

so dass die Gesellschaft in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.<br />

3. Ausblick sowie Chancen und Risiken<br />

Die GVB mbH ist weiterhin bestrebt, die logistischen Vorteile und die räumliche Nähe zu<br />

anderen kommunalen Unternehmen der Stadt <strong>Bottrop</strong> für eine Verbesserung und Stabilisierung<br />

der Ertragslage zu nutzen. Durch den bestehenden Entsorgungsvertrag mit der<br />

BEST AöR und die strategische Partnerschaft mit dem Gesellschafter SIUS GmbH ist die<br />

Ertragslage der Gesellschaft gesichert, so dass operative Risiken derzeit nicht erkennbar<br />

sind. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet die Gesellschaft im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />

2009 Jahresüberschüsse in etwa gleicher Höhe.<br />

Die Chancen und Risiken der Gesellschaft sind auch von der Entwicklung der politischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere auf EU-Ebene und der damit verbundenen<br />

Gesetzgebung auf nationaler Ebene abhängig. Darüber hinausgehende Risiken<br />

bestehen nicht.<br />

Chancen bestehen vor allem in dem Ausbau und der Förderung von Energie aus Biomasse,<br />

für die die GVB mbH das notwendige Material liefert.<br />

Die GVB wird weiter intensiv die Möglichkeiten einer Kooperation hinsichtlich der Bioabfallverwertung<br />

prüfen. Des Weiteren wird der Markt im Einzugsgebiet der Karnap-Städte<br />

intensiv beobachtet, um sich gegebenenfalls als Entsorgungspartner im Bereich der Biound<br />

Grünabfallverwertung anbieten zu können. Um gegebenenfalls die eigenen Mengen<br />

auch langfristig in einer eigenen Anlage sichern zu können, benötigt die GVB für eine eigene<br />

Anlage auch ein entsprechendes Mengenszenario, um die Anlage wirtschaftlich<br />

betreiben zu können.<br />

Insgesamt sieht die Geschäftsführung keine entwicklungsbeeinträchtigenden Tatsachen<br />

oder bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft.<br />

Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.


- 111 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 780.842,28 846.763,83 889.515,00 903.408,79 929.552,21<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 1.630,38 3.352,50 3.238,12 3.102,23 1.170,42<br />

Sonstige betriebliche Erträge 375,34 6.347,88 1.080,99 1.567,14 1.730,04<br />

Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 782.848,00 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 688.753,05 725.392,75 759.741,77 770.602,63 788.883,59<br />

Personalaufwand 8.046,61 8.849,60 5.000,00 5.000,00 4.000,00<br />

Abschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 20.369,99 20.584,69 26.899,87 28.348,89 47.054,22<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 63,48 187,13 17,11 240,15 206,37<br />

Steuern 26.550,58 43.398,53 43.663,84 35.329,00 32.490,90<br />

Aufwendungen 743.783,71 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 782.848,00 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67<br />

./. Aufwendungen 743.783,71 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 39.064,29 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59


- 112 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

ausstehende Einlagen auf das<br />

gezeichnete Kapital<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

110.362,99 107.386,31 141.494,92 146.612,29 77.354,91<br />

sonstige Vermögensgegenstände 8.250,31 0,00 0,00 7.108,22 21.826,21<br />

Flüssige Mittel 67.841,04 114.803,31 50.094,82 45.882,71 152.981,58<br />

Umlaufvermögen 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />

Rechnungsab-grenzungsposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />

gezeichnetes Kapital 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00<br />

Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Verlust-/Gewinnvortrag 39.603,49 48.667,78 55.699,29 56.210,81 56.768,30<br />

Bilanzgewinn/-verlust 39.064,29 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59<br />

Eigenkapital 104.667,78 132.719,29 140.210,81 150.768,30 142.585,89<br />

Rückstellungen 50.473,08 19.562,00 7.188,00 7.188,00 6.000,00<br />

Verbindlichkeiten 31.313,48 69.908,33 44.190,93 41.646,92 103.576,81<br />

Rechnungsabgrenzungs-/ Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 186.454,34 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr 2009 waren 2 Geschäftsführer angestellt.


- 113 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 56,14 59,73 73,18 75,53 56,55<br />

Fremdkapitalquote 43,86 40,27 26,82 24,47 43,45<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 36,38 51,67 26,15 22,99 60,67<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

37,32 43,74 41,73 45,47 41,95<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile * 29.580,00 34.680,00<br />

* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 114 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 115 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 250.000 EUR<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Aufgaben des Kommunalunternehmens sind<br />

� die Abfallentsorgung und Abfallwirtschaft nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />

� die Straßenreinigung und der Winterdienst nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />

� die Einrichtung und Unterhaltung von Neben- und Hilfsbetrieben, die die Aufgaben des<br />

Kommunalunternehmens fördern und wirtschaftlich mit ihnen zusammenhängen.<br />

Zur Förderung ihrer Aufgaben kann sich das Kommunalunternehmen an anderen Unter-<br />

nehmen beteiligen, wenn das dem Anstaltszweck dient. Dabei ist sicherzustellen, dass die<br />

Haftung des Kommunalunternehmens auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der BEST wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 116 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Vorstand:<br />

Alfred Andrejewski, Vorsitzender (bis 31.12.2009)<br />

Uwe Wolters (ab 01.10.2009)<br />

Carsten Sußmann (ab 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

B. Verwaltungsrat:<br />

Paul Ketzer, Vorsitzender<br />

Renate Palberg, SPD, stellv. Vorsitzende<br />

Volker Jungmann, CDU, stellv. Vorsitzender<br />

Andreas Bartz, CDU<br />

Rudi Dartsch, SPD<br />

Werner Koller, CDU (bis 17.11.2009)<br />

Werner Kamratowski, SPD<br />

Udo Eisberg, SPD (bis 17.11.2009)<br />

Josef Ludes, SPD (bis 17.11.2009)<br />

Jörg Beckfeld, ödp (bis 17.11.2009)<br />

Sigrid Lange, Bündnis 90 / Die Grünen<br />

Ruth Becker, FDP, beratendes Mitglied (bis 17.11.2009)<br />

Lore Jacobi, CDU<br />

Jürgen Koch, SPD (ab 17.11.2009)<br />

Gert Neugebauer, SPD (ab 17.11.2009)<br />

Christof Bußmann, CDU (ab 17.11.2009)<br />

Michael Riedel, FDP (ab 17.11.2009)<br />

Stefan Krix, ödp (ab 17.11.2009)<br />

Michael Gerber, DKP, beratendes Mitglied (ab 17.11.2009)<br />

Christopf Ferdinand, DIE LINKE, beratendes Mitglied (ab 17.11.2009)<br />

C. Prokuristen:<br />

Hermann Jerig


- 117 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die BEST AöR wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts im September 2000 rückwirkend<br />

zum 01. Januar 2000 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Entgegennahme,<br />

die Sammlung, die Kommissionierung und der Transport von Abfällen zur Beseitigung oder<br />

Verwertung aus privaten Haushalten und ähnlichen Herkunftsbereichen gemäß des Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallbeseitigungsgesetzes (KrW-/AbfG) des Bundes und des Abfallgesetzes<br />

für das Land NRW. Des Weiteren die Sammlung, Entsorgung und Beseitigung von<br />

Abfällen zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen gemäß des KrW-/AbfG, die<br />

Erbringung der Leistungen gemäß des Straßenreinigungsgesetzes sowie die Unterhaltung,<br />

Wartung und Bewirtschaftung des eigenen Fuhrparks und die Wartung des Fuhrparks der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> als Dienstleistung.<br />

Die Umsätze der BEST AöR resultieren zu ca. 90% aus den Gebühren erhebenden Bereichen<br />

auf Basis des Kommunalabgabengesetzes. Darüber hinaus werden Umsätze aus dem<br />

Betrieb gewerblicher Art und aus Geschäftsverbindungen mit der Stadt <strong>Bottrop</strong> oder deren<br />

Gesellschaften erzielt. Zur Betreuung der in der Entsorgung tätigen städt. Gesellschaften<br />

bestehen Geschäftsbesorgungsverträge.<br />

Die BEST AöR ist nur in bestimmten Marktsegmenten, die relativ geringe Umsatzanteile<br />

erzielen, direkter Konkurrenz ausgesetzt. Die Tätigkeit der BEST AöR ist auf das Stadtgebiet<br />

<strong>Bottrop</strong> begrenzt.<br />

Gewährträgerin der <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Die Organe<br />

des Kommunalunternehmens sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Den Vorsitz<br />

im Verwaltungsrat hat der jeweils für die Abfallwirtschaft zuständige Fachdezernent der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>. Der Verwaltungsrat setzt sich aus vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> entsandten Vertretern<br />

zusammen. Er wurde nach der Kommunalwahl 2009 im November 2009 neu besetzt.<br />

Die Anstalt hat insofern eine besondere Rolle, als dass sie als eigenständige Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Kompetenz zum Erlass von Satzungen<br />

erhalten hat und berechtigt ist, Töchter zu gründen. Die Anstaltsatzung wurde zuletzt<br />

am 13.12.2007 durch Ratsbeschluss geändert. Die geänderte Satzung berücksichtigt gesetzliche<br />

Änderungen sowie strukturelle Änderungen zur Stärkung der Anstaltsorgane in<br />

ihren Zuständigkeitsbereichen.<br />

2. Geschäftsverlauf und Lage<br />

Die wesentlichen Schwerpunkte der Vorstandsarbeit des letzten Jahres waren:<br />

� die Verhandlungen mit RWE Power zur Fortführung der gemeinsamen thermischen Verwertung<br />

von Abfällen im Müllheizkraftwerk Essen-Karnap (MHKW Karnap) und hierbei<br />

unabhängig von den zunächst gescheiterten Verhandlungen zur gemeinsamen Fortführung<br />

des MHKW Karnap über 2014 hinaus die Erzielung einer Einigung über eine gesicherte<br />

Preisbasis für die kommunalen Anlieferungen im MHKW bis Ende 2014. Die derzeitigen<br />

vertraglichen Vereinbarungen laufen Ende 2014 aus.<br />

� die weitere Optimierung der Betriebsabläufe auf den Recyclinghöfen und die weitere<br />

Professionalisierung der Wertstofferfassung und -trennung am Standort Südring<br />

� die Installierung einer rechtssicheren Arbeitsschutzorganisation und damit verbunden die<br />

Intensivierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

� die Fortführung der Vorstandsarbeit mit nur einem Vorstand sowie die Planungen und<br />

Auswahlverfahren zur bis Ende 2009 anstehenden kompletten Neubesetzung des Vorstands<br />

� die Neustrukturierung der Aufgaben der Verwaltungsmitarbeiter/innen, die Fertigung<br />

z. T. neuer Stellenbeschreibungen und die Bewertung der Stellen


- 118 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die strategische Unternehmensentwicklung konzentrierte sich wie in den letzten Jahren auf<br />

� das Herstellen der wirtschaftlichen Balance zwischen Eigen- und Fremdlogistik<br />

� die Weiterentwicklung eines Standortkonzepts für die Tätigkeiten der BEST AöR an den<br />

Standorten Mozartstraße und Südring<br />

� die Entwicklung und partielle Einführung von Software für die Einsatzplanung, Behälterbewirtschaftung<br />

und den Containerdienst zur Qualitätssteigerung und -sicherung.<br />

Hinzu kamen sowohl strategische als auch wirtschaftliche Überlegungen zur Auswahl eines<br />

neuen Vertragspartners für die Vermarktung des Wertstoffs Papier sowie vertragliche<br />

Regelungen zur Kündigung des Vermarktungsvertrages mit den bisherigen Partnern<br />

und zur Absicherung bestehender Forderungen gegenüber dem alten Vertragspartner.<br />

Das operative Geschäft hat sich durch die intensivierte Kundenbetreuung und das erweiterte<br />

Entsorgungs- und Verwertungsangebot verbessert.<br />

Zur Sicherstellung der Aufgaben- und Vertragserfüllung in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />

der BEST AöR wurden in 2009 sowohl neue befristete Arbeitsverhältnisse als Ersatz für<br />

langzeiterkrankte Mitarbeiter/innen abgeschlossen, aber auch befristete Arbeitsverhältnisse<br />

in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Dadurch konnten kompetente Mitarbeiter/innen<br />

an das Unternehmen gebunden werden.<br />

Die begonnenen Personalentwicklungsmaßnahmen der beiden vorhergegangenen Jahre<br />

2007/2008 wurden in 2009 fortgeführt. Auf Grund zuletzt getroffener Neufestlegungen und<br />

Personal-/Aufgabenzuordnungen wurden die Stellenbeschreibungen für die Beschäftigten<br />

z. T. neu erstellt oder aktualisiert. Das führte in einigen Fällen zu Neubewertungen der Stellen,<br />

die in Einzelfällen auch Höhergruppierungen zur Folge hatten.<br />

Intensiviert wurde die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen mit entsprechend höheren<br />

Kosten (Verdopplung) gegenüber dem Vorjahr. Ein hoher Fort- und Weiterbildungsbedarf<br />

ist auch für die nächsten Jahre vorauszusetzen.<br />

Der Vorstand als Organ wurde zunächst in 2009 vom Vorstandsvorsitzenden mit den bestellten<br />

Prokuristen geführt und zum 01.10.2009 wieder auf 2 Vorstände komplettiert sowie nach<br />

Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden zum 31.12.2009 in den Positionen Vorstandsvorsitzender<br />

und Vorstand neu besetzt. Die kontinuierliche Fortführung der Vorstandsarbeit<br />

wurde damit sichergestellt.<br />

Vorgenannte Maßnahmen in Verbindung mit Personalkostensteigerungen durch tariflich begründete<br />

höhere Eingruppierungen und Stufenaufstieg sowie die Umsetzung der tariflichen<br />

Abschlüsse führten zu den zu verzeichnenden Steigerungen bei den Personalkosten.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass die Entwicklung der BEST AöR in der Rechtsform Anstalt<br />

des öffentlichen Rechtes positiv verläuft und weiterhin auch nachrangige formale Anforderungen<br />

abgearbeitet werden können. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer<br />

noch Anpassungsbedarf an den freien Abfallwirtschaftsmarkt gibt, um in diesem Wettbewerb<br />

den Kunden ein konkurrenzfähiges Angebot machen zu können.<br />

Im Jahr 2009 wurden von der BEST AöR im Rahmen der oben beschriebenen Einzeldienstleistungen<br />

ca. 100.000 Tonnen Abfall entgegengenommen oder eingesammelt und Anlagen<br />

zur Verwertung und Beseitigung zugeführt.<br />

Die von der BEST AöR 2009 zu reinigende Straßenstrecke betrug wie bisher 461 km, da im<br />

Berichtsjahr keine neuen Straßen angeschlossen wurden. Durch Mehrfachreinigungen bestimmter<br />

Straßenabschnitte wurde eine wöchentliche Reinigungsleistung von 620 km erbracht.<br />

Die Stadtreinigung wurde im gewohnten Umfang mit den saisonal bedingten<br />

Schwerpunkten (Winterdienst, Herbstlaubbeseitigung usw.) durchgeführt.


- 119 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der Winterdienst zu Beginn des Jahres 2009 stellte hierbei besondere Herausforderungen<br />

an die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter/innen und belastete das Unternehmen auch<br />

wirtschaftlich überdurchschnittlich.<br />

Die Geschäftsaktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres konzentrierten sich insbesondere<br />

auf das Mengenmanagement für die ca. 100.000 Tonnen Abfall, die weitere Optimierung<br />

der vorhandenen Logistik und der Betriebseinrichtungen, die Verbesserung des Anschlussgrades<br />

an die öffentliche Abfuhr zur weiteren Reduzierung der Stückkosten, die Verbesserung<br />

des Marktauftrittes der BEST AöR, die Geschäftsbesorgung für die WRB GmbH, VEKS<br />

GmbH und die GVB mbH, den Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit einer kommunalen<br />

Baugesellschaft, sowie die vertragliche Bindung mehrerer großer Unternehmen in <strong>Bottrop</strong><br />

(u. a. Kaufland, Ostermann, Mengede) an die BEST AöR als kommunales Entsorgungsunternehmen.<br />

Die Ertragslage stellt sich für das Jahr 2009 im Vergleich zu 2008 wie folgt dar:<br />

2009 2008<br />

Veränderung<br />

Geschäftsjahr<br />

zum Vorjahr<br />

TEUR % TEUR % TEUR<br />

Umsatzerlöse 16.703 97,6 16.265 97,7 438<br />

aktivierte Eigenleistungen 0 0 0 0,0 0<br />

sonstige betriebliche Erträge 417 2,4 382 2,3 35<br />

betriebliche Gesamtleistung 17.120 100,0 16.647 100,0 473<br />

Materialaufwand 5.574 32,6 5.295 31,8 279<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf immaterielle Ver-<br />

6.569 38,4 6.107 36,7 462<br />

mögensgegenstände und Sachanla- 2.121 12,4 1.997 12,0 124<br />

gen<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.834 10,7 1.768 10,6 -66<br />

sonstige Steuern 21 0,1 27 0,2 -6<br />

Betriebsaufwendungen 16.119 94,2 15.194 91,3 925<br />

Betriebsergebnis 1.001 5,8 1.453 8,7 -452<br />

Finanzergebnis -448 -2,6 -476 -2,9 28<br />

außerordentliches Ergebnis 0 -0,0 0 0,0 0<br />

Ergebnis vor Steuern 553 3,2 977 5,9 -424<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag 2 0,0 43 0,3 41<br />

Jahresüberschuss 551 3,3 934 5,6 -383<br />

Die Umsatzerlöse beinhalten Gebührenerstattungen an Bürger in Höhe von 1,2 Mio. €, so<br />

dass sich ein bereinigter Umsatz von 17,9 Mio. € ergibt. Die sonstigen betrieblichen Erträge<br />

beinhalten im Wesentlichen die Auflösung des Sonderpostens für Anlagenzuschüsse in Höhe<br />

von 186 T€.<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Sparten wie folgt:<br />

2009 2008 Veränderung<br />

T€ T€ absolut relativ<br />

Abfallentsorgung 13.244 12.939 305 2,36%<br />

Straßenreinigung 2065 1.747 318 18,20%<br />

Betriebe gewerblicher Art 869 1.027 158 -15,38%<br />

Fuhrpark und Nebengeschäfte 525 552 27 -4,89%<br />

16.703 16.265 438 2,69%


- 120 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Umsatzentwicklung stellt sich wie folgt dar:<br />

Geschäftsjahr Umsatz in T€<br />

2000 13.677<br />

2001 12.668<br />

2002 13.560<br />

2003 13.998<br />

2004 14.297<br />

2005 14.784<br />

2006 15.561<br />

2007 16.307<br />

2008 16.265<br />

2009 16.703<br />

Der Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen enthält im Wesentlichen die Kosten<br />

für die Abfallverbrennung. Die günstigen Konditionen der zurzeit gültigen Vertragsregelungen<br />

bei der Nutzung der Veraschungsrechte im MHKW Karnap wurden in 2009 weiterhin<br />

umgesetzt, nachdem im Jahr 2009 hierzu eine Einigung mit dem Vertragspartner RWE erreicht<br />

werden konnte.<br />

Die Personalentwicklung stellte sich 2009 wie folgt dar:<br />

2009 2008<br />

Beschäftigte 145,0 139,75<br />

Beamte, von der Stadt ausgeliehen 2,5 3,00<br />

Arbeitsmarkt-/Qualifizierungsmaßnahme 16,0 20,50<br />

Gesamt 163,5 163,25<br />

Von den Beschäftigten sind 125 gewerbliche MA und 20 MA der Verwaltung. In den von der<br />

Stadt ausgeliehenen Beamten ist ein Mitglied des Vorstands enthalten. Die in Arbeitsmarktund<br />

Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der Anstalt nur befristet zur Verfügung.<br />

Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung stehendes Personal ohne<br />

Vorstandsmitglieder im Jahr 2009 von 147,5 (i. V. 142,75), wobei der Personalbestand durch<br />

Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und Division durch 4 ermittelt wurde.<br />

Die BEST AÖR zahlt an Ihre Mitarbeiter Entgelte nach TVöD. Außerdem werden nach den<br />

tarifrechtlichen Bestimmungen im Rahmen einer abgeschlossenen Dienstvereinbarung leistungsorientierte<br />

Zulagen sowie ggf. Erfolgsbeteiligungen nach TVöD-Entsorger gezahlt.<br />

Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der planmäßig erfolgten Tilgungen verbessert. Der<br />

Kapitaldienst beträgt pro Jahr ca. 1 Mio. €.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt 573 T€. In diesem Betrag sind<br />

Gebührenausgleiche nach dem KAG in Höhe von 1,2 Mio. € bereits berücksichtigt. Das Jahresergebnis<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2008 bereinigt um die o. a. Korrekturen<br />

beträgt T€ 1.773.<br />

Neue Rückstellungen für den Gebührenausgleich nach KAG erfolgten in Höhe von ebenfalls<br />

1,2 Mio. €, so das insgesamt für den Gebührenausgleich Rückstellungen von T€ 1.260 zur<br />

Verfügung stehen. Die Rückstellung für die Deponienachsorge wurde um T€ 10 auf T€<br />

1.020 erhöht.


- 121 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nachhaltige Ertragssituation<br />

Bedingt durch die Vorgaben des KAG ist die Kostendeckung für den gebührenrechnenden<br />

Teil des Umsatzes (ca. 90%) auch langfristig gesichert. Der Preisverfall auf den Rohstoffund<br />

Warenmärkten in Folge der Bankenkrise war zwar dramatisch, hat aber im Laufe des<br />

Jahres 2009 wieder einen zunächst zufrieden stellenden Wert erreicht.<br />

Für den Altpapiermarkt bedeutete dieses Erlöse für die klassische Mischfraktion aus der<br />

blauen Tonnen, also 75% Deinking Papiere und 25% Kartonagen, von 59,50 € pro Mg im<br />

Dezember 2009. Der alte, gekündigte Liefervertrag sah einen Mischpreis von 107,50 € / To<br />

bei ca. 8.000 To. p. a. vor. Der für eine Übergangszeit ab 2009 vom Vorstand abgeschlossene<br />

neue Liefervertrag stellte sicher, dass Marktpreissteigerungen beim Papier der BEST<br />

zugute kamen.<br />

Die Vermögenslage der Gesellschaft im Jahr 2009 stellt sich im Vergleich zu 2008 wie folgt<br />

dar:<br />

VERMÖGENSSTRUKTUR<br />

2009 2008<br />

Veränderung<br />

Geschäftsjahr<br />

zum Vorjahr<br />

TEUR % TEUR % TEUR<br />

langfristig gebundenes Vermögen<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 2.170 11,5 2.628 13,8 -458<br />

Sachanlagen<br />

kurz-/mittelfristig gebundenes Vermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

11.462 60,9 11.716 61,5 -254<br />

Vorräte 61 0,3 78 0,4 -17<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

430 2,3 421 2,2 9<br />

Leistungen<br />

gegen verbundene Unternehmen 9 0,0 11 0,1 -2<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 198 1,1 353 1,9 -155<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 622 3,3 612 3,2 10<br />

Flüssige Mittel 3.804 20,2 3.189 16,7 615<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 58 0,3 57 0,3 1<br />

Summe 18.814 100,0 19.065 100,0 -251,0<br />

KAPITALSTRUKTUR<br />

langfristig verfügbares Kapital<br />

Eigenkapital 3.759 20,0 3.209 16,8 550<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.438 7,6 1.624 8,5 -186<br />

Rückstellungen für Deponienachsorge 1.020 5,4 1.010 5,3 10<br />

Langfristige Darlehen 9.312 49,5 9.848 51,7 -536<br />

kurz-/mittelfristig verfügbares Kapital<br />

Rückstellungen übrige 2.599 13,8 2.221 11,6 378<br />

Verbindlichkeiten<br />

Gegenüber Kreditinstituten 0 0,0 83 0,4 -83<br />

aus Lieferungen und Leistungen 437 2,3 727 3,8 -290<br />

gegen verbundene Unternehmen 75 0,4 152 0,8 -77<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 7 0,0 99 0,5 -92<br />

sonstige Verbindlichkeiten 167 0,9 92 0,5 75<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 0,0 0 0,0 0<br />

Summe 18.814 100,0 19.065 100,0 -251,0


- 122 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Liquidität der Gesellschaft ist gut. Im Geschäftsjahr 2009 konnten alle Investitionen aus<br />

eigenen Mitteln, getätigt werden. Die laufenden Darlehen werden planungsgemäß bedient,<br />

der Abschluss neuer Darlehen war schon mehrere Jahre in Folge nicht erforderlich.<br />

Das Eigenkapital entwickelte sich wie folgt:<br />

Bilanz 2009 Zugang/Abgang Bilanz 2008<br />

Stammkapital 250 T€ 0,00 € 250 T€<br />

Rücklagen 2.214 T€ + 933 T€ 1.280.€<br />

Gewinnvortrag 745 T€ 0 T€ 745T€<br />

Jahresüberschuss 551 T€ -383 T€ 934 T€<br />

Summe Eigenkapital 3.760 T€ +550 T€ 3.209 T€<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt somit im Jahr 2009 ca. 19,98 % (i. V. 16,8 %). Unter Berücksichtigung<br />

des Sonderpostens mit Rücklagenanteil beträgt die Eigenkapitalquote ca. 27,6 %<br />

(i. V. 25,3 %).<br />

Statistische Liquiditätsbetrachtung (kurzfristige Betrachtung) 2009 2008<br />

TEuro TEuro<br />

Flüssige Mittel 3.804 3.189<br />

Vorräte 61 78<br />

Forderung L + L 430 421<br />

Förderungen gegen Gesellschafter/verbundene Unternehmen/<br />

Bürger aus Gebühren<br />

690 910<br />

Sonstige Vermögensgegenstände/Rechnungsabgrenzungsposten<br />

197 123<br />

5.182 4.721<br />

Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter/verb. Unternehmen 82 251<br />

Lieferantenschulden 437 727<br />

Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristige Rückstellungen 2.765 2.396<br />

3.284 3.374<br />

1.898 1.347<br />

Die kurzfristige Liquiditätsbetrachtung berücksichtigt nur die zum Bilanzstichtag vorhandenen<br />

kurzfristig zu tilgenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Dem sind die vorhandenen<br />

liquiden Mittel und kurzfristig realisierbaren Vermögensgegenstände gegenübergestellt.<br />

Langfristige Rückstellungen (Deponienachsorge) und Tilgungsbeträge der Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten wurden nicht berücksichtigt, da diese durch Gewinne der folgenden<br />

Jahre erwirtschaftet werden sollen.<br />

Der Cashflow (Ergebnis + Abschreibung) betrug im Jahr 2009 ca.2.672 T€ (i. V. T€ 2.931).


- 123 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />

Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />

Statistische Liquiditätsbetrachtung (kurzfristige Betrachtung)<br />

2008 2007<br />

TEUR TEUR<br />

Flüssige Mittel 3.189 409<br />

Vorräte 78 88<br />

Forderungen L+L 421 565<br />

Forderungen gegen Gesellschafter/verbundene Unternehmen 364 405<br />

Rechnungsabgrenzungsposten/Sonstige Vermögensgegenstände<br />

612 1.056<br />

4.664 2.523<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter/verbundene Unternehmen 252 238<br />

Lieferantenschulden 727 805<br />

Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristige Rückstellungen 2.614 1.162<br />

3.593 2.205<br />

1.071 318<br />

Die kurzfristige Liquiditätsbetrachtung berücksichtigt nur die zum Bilanzstichtag vorhandenen<br />

kurzfristig zu tilgenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Dem sind die vorhandenen<br />

liquiden Mittel und kurzfristig realisierbaren Vermögensgegenstände gegenübergestellt.<br />

Langfristige Rückstellungen (Deponienachsorge) und Tilgungsbeträge der Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten wurden nicht berücksichtigt, da diese durch Gewinne der folgenden<br />

Jahre erwirtschaftet werden sollen.<br />

Der Cashflow (Ergebnis + Abschreibung) betrug im Jahr 2008 ca. 2.931 T€ (i. V. 2.600 T€).<br />

31.12.2008 31.12.2007<br />

T I Wert T I Wert<br />

Verschuldungsgrad (%) 494 % 662 %<br />

Fremdkapital * 100 15.856 15.066<br />

Eigenkapital 3.210 2.276<br />

Eigenkapitalquote (%) 17 % 13 %<br />

Eigenkapital * 100 3.210 2.276<br />

Gesamtkapital 19.066 17.342<br />

Anlagendeckungsgrad (%) 109 % 102 %<br />

(Eigen- + langfristiges Fremdkapital) * 100 15.691 15.053<br />

Anlagevermögen am 31.12. 14.344 14.819<br />

Da der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Cashflow zzgl. vorhandener liquider Mittel zu Beginn<br />

des Jahres ausreichte um die Investitionen zu bezahlen, war keine Neuverschuldung erforderlich.<br />

Vielmehr konnten aus dem Ergebnis auch die vorhandenen Altdarlehen planmäßig<br />

bedient werden. Dies führt in der Konsequenz zu einer Absenkung des Verschuldungsgrades.<br />

Die Eigenkapitalquote hat sich aufgrund des positiven Jahresergebnisses auf 17 %<br />

verbessert. Der Anlagendeckungsgrad weist eine Finanzierung des Anlagevermögens durch<br />

langfristiges Fremdkapital aus.


- 124 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

31.12.2009 31.12.2008<br />

T€ / Wert T€ / Wert<br />

Verschuldungsgrad (%) 400% 494%<br />

Fremdkapital * 100 15.055 15.856<br />

Eigenkapital 3.760 3.210<br />

Eigenkapitalquote (%) 20% 17%<br />

Eigenkapital * 100 3.760 3.210<br />

Gesamtkapital 18.815 19.066<br />

Anlagendeckungsgrad (%) 103% 109%<br />

(Eigen- + langfristiges Fremdkapital) * 100 14.092 15.691<br />

Anlagevermögen am 31.12. 13.632 14.344<br />

Da der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Cashflow zzgl. vorhandener liquider Mittel zu Beginn<br />

des Jahres ausreichte um die Investitionen zu bezahlen, war keine Neuverschuldung erforderlich.<br />

Vielmehr konnten aus dem Ergebnis auch die vorhandenen Altdarlehen planmäßig<br />

bedient werden. Dies führt in der Konsequenz zu einer Absenkung des Verschuldungsgrades.<br />

Die Eigenkapitalquote hat sich aufgrund des positiven Jahresergebnisses auf 20 % verbessert.<br />

Der Anlagendeckungsgrad weist eine Finanzierung des Anlagevermögens durch langfristiges<br />

Fremdkapital aus.<br />

Zur Optimierung der Zinserträge war die BEST AöR in 2009 am Markt tätig, was letztlich zu<br />

einem Wechsel des die Anlagen betreuenden Geldinstituts führte.<br />

2009 2008<br />

T€ I Wert T€ I Wert<br />

Eigenkapitalrentabilität (%) 15 % 29 %<br />

Jahresüberschuss * 100 551 934<br />

Eigenkapital 3.759 3.210<br />

Umsatzrentabilität (%) 6 % 9 %<br />

Ergebnis vor Steuern & Zinsen * 100 1.021 1.480<br />

Umsatzerlöse 16.703 16.265<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.<br />

3. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.


- 125 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Leistungserbringung der Anstalt im Bereich der hoheitlichen Aufgaben Abfallwirtschaft<br />

und Stadtreinigung und die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist durch die Unternehmens-<br />

und Vertragsstruktur bis 2014 gesichert. Die Karnap-Städte sind mit dem MHKW<br />

Essen-Karnap Mitglieder in einem Notausfallverbund. Für die Mitglieder des Verbundes ist<br />

bei einem Ausfall ihrer Müllheizkraftwerke die Entsorgung in anderen Müllverbrennungsanlagen<br />

im Rahmen einer Notentsorgung gesichert. Zusätzlich hat sich BEST AöR über den<br />

Entsorgungsbetrieb der Stadt Gelsenkirchen ein Kontingent an einem Abfallzwischenlager<br />

auf der Zentraldeponie Emscherbruch der Abfallbeseitigungsgesellschaft Ruhrgebiet für den<br />

Fall gesichert, dass das MHKW Essen-Karnap nicht nur vorübergehend in seiner Annahmekapazität<br />

eingeschränkt ist. Allerdings sind in <strong>2010</strong> dringend Lösungen zur Gewährleistung<br />

der Entsorgungssicherheit nach 2014, gegebenenfalls in Kooperation mit Nachbarstädten,<br />

zu suchen. Dieses wird die Vorstandsarbeit in <strong>2010</strong> sicherlich wesentlich beeinflussen und<br />

auch den Verwaltungsrat umfassend beschäftigen.<br />

Wie bereits im Lagebericht 2008 aufgezeigt, konnte das hohe Niveau der ab 2008 ausgeschriebenen<br />

Papiervermarktung in 2009 nicht mehr erreicht werden. Die hierzu vom Vorstand<br />

abgegebenen Prognosen zur Marktentwicklung für 2009 sind im Wesentlichen eingetreten.<br />

Der Preisverfall in 2008 zeigt aber auch, dass ein lokal gebundenes Unternehmen<br />

wie die BEST AöR ein sehr breites Portfolio haben muss und auch bezüglich des Mitteleinsatzes<br />

sehr flexibel reagieren können muss, um derartige Marktverwerfungen aus eigener<br />

Kraft im laufenden Geschäft zu kompensieren. Dies scheint den kommunalen Verbunden<br />

Regio-Entsorgung, Ekocity-Verbund und anderen gut gelungen zu sein. Hier besteht bei<br />

weiteren Auswirkungen des demographischen Wandels, der zunehmenden Europäisierung<br />

und des technisch bedingten Rückgangs des Abfallaufkommens auf Grund gestiegener<br />

Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft Handlungsbedarf zur Stabilisierung der reinen<br />

Kommunalunternehmen innerhalb des Karnap-Verbundes. Die gegenwärtige rechtliche Situation<br />

erleichtert ein Zusammenwirken von Kommunalunternehmen bei der Erledigung<br />

hoheitlicher Aufgaben zu Gunsten verbesserter wirtschaftlicher Ergebnisse, ohne dass die<br />

Entscheidungskompetenz oder die Qualität der Dienstleistung in den einzelnen Kommunen<br />

eingeschränkt werden muss. Gespräche wurden daher in 2009 insbesondere zwischen den<br />

kommunalen Entsorgern der Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und Gladbeck regelmäßig geführt<br />

und Formen möglicher Zusammenarbeit diskutiert und z. T. auch realisiert. Hier besteht<br />

auch für die kommenden Jahre weiterhin erhöhter Handlungsbedarf, um sich für die<br />

kommunalen Unternehmen Marktvorteile durch die Entwicklung von Nachfragekompetenz<br />

in entsprechenden Verbundlösungen zu sichern.<br />

Die Betriebsgrundstücke der BEST AöR sind langfristig für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

von großer Bedeutung. Alternativ zu der bereits aufgeworfenen Frage einer<br />

Standortverlagerung zum Recyclinghof Donnerberg (Südring) wird zur Zeit im Sinne einer<br />

Optimierung der Betriebsabläufe der Standort Mozartstraße untersucht und überplant. Das<br />

Genehmigungsverfahren für die Baulichkeiten und den Betrieb der einzelnen Umschlagstellen<br />

am Standort Südring ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Bei einer Veränderung der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen ist zudem ein<br />

Risiko hinsichtlich der Anwendung der Vorschriften zu „Direkteinleitern" gleichfalls nicht auszuschließen.<br />

Die Chancen der zukünftigen Entwicklung der BEST AöR können vor vorstehendem Hintergrund<br />

insgesamt als positiv bewertet werden.


- 126 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Umweltrisiken wurden im Rahmen des im März 2009 wieder durchgeführten Verfahrens<br />

zur Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb geprüft. Hier sind erwartungsgemäß keine<br />

unabgesicherten Risiken festgestellt worden. Der in Abstimmung mit der Plangenehmigungsbehörde<br />

(BR Münster) und in der städt. Unteren Wasser- und Abfallbehörde erarbeitete<br />

Maßnahmenkatalog zur Sickerwasserproblematik am Altstandort Donnerberg hat zwar<br />

noch keine abschließenden endgültigen Ergebnisse erbracht. Nach derzeitigem Sachstand<br />

kann jedoch nach dem Urteil des beauftragten Gutachters davon ausgegangen werden,<br />

dass die zurückgestellten Beträge ausreichen werden, den notwendigen Sanierungsbedarf<br />

zu finanzieren. Der Vorstand geht weiter davon aus, dass nach Abschluss der Maßnahmen<br />

wieder eine Gasverwertung auf dem früheren Niveau möglich ist.<br />

Finanzielle Risiken sind auf Grund der Rechtsform der BEST AöR und der auf Basis des<br />

Kommunalabgabengesetzes abzurechnenden Leistungserbringung nur in sehr geringem<br />

Umfang gegeben.<br />

Das Kostenrisiko im Entsorgungsbereich ist durch die fest abgeschlossenen Verträge bis<br />

2014 weitestgehend minimiert. Zum Preisanpassungsbegehren des Betreibers des MHKW<br />

für die Betriebskostenabrechnung mit den Karnap-Städten wurde in 2009 eine Einigung er<br />

zielt. Nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Städten und RWE werden, obwohl das<br />

Projekt „Neustrukturierung der Veraschungsverträge MHKW“ derzeitig als gescheitert betrachtet<br />

werden muss, die bisher gültigen Vereinbarungen für die Betriebskostenabrechnungen<br />

zwischen RWE und den Städten, insbesondere was den vereinbarten Abrechnungsschlüssel<br />

angeht, weiter von beiden Seiten anerkannt. Marginale Veränderungen, z.B. bei<br />

den Personalkosten und den Kosten der Reststoffentsorgung, sind überschaubar sowie<br />

marktüblich und betreffen nicht die bestehende langjährige Vertragsstruktur bis Ende 2014.<br />

Liquiditätsrisiken sind nicht erkennbar, zumal der wesentliche Teil der anfallenden Kosten<br />

den gebührenerhebenden Teil der Anstalt betrifft und hier bei steigenden Kosten Gebührenanhebungen<br />

vorgenommen werden können.<br />

Die auf die BEST AöR entfallenden Grundbesitzabgaben werden von der Stadt <strong>Bottrop</strong> eingezogen<br />

und an die BEST AöR weitergeleitet. Durch die bevorzugte Sicherung von Grundbesitzabgaben<br />

ist das Ausfallrisiko grundsätzlich äußerst gering. Das Forderungsmanagement<br />

der Stadtkasse unterliegt der Kontrolle durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt. In<br />

allen übrigen Geschäftsbereichen haben wir ein Mahnwesen mit eigenem Personal eingerichtet,<br />

wodurch die zeitnahe Beitreibung ausstehender Forderungen ggf. mit anwaltlicher<br />

Unterstützung grundsätzlich gewährleistet wird. Der Inhaber des Altvertrags zur Papiervermarktung<br />

– der Vertrag wurde zum 28.02.2009 aufgehoben – hat im Laufe des Jahres 2009<br />

nicht alle im Ratenzahlungsvertrag getroffenen Zahlungsvereinbarungen eingehalten. Um<br />

die Restforderung der BEST AöR nicht zu gefährden, wurden zum Ratenzahlungsvertrag<br />

ergänzende mdl. Vereinbarungen getroffen, die außerdem in Verbindung mit der Einschaltung<br />

anwaltlicher Unterstützung Ende 2009 nach Auffassung des Vorstandes geeignet sind,<br />

die bestehenden Restforderungen abzusichern.<br />

Der Vorstand sieht im laufenden Geschäft keine Entwicklungen, welche das Gewährsträgerverhältnis<br />

beanspruchen könnten.<br />

Auch unter den sich kontinuierlich verändernden abfallrechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

sind derzeit keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken erkennbar.


- 127 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Prognose<br />

Die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Ergebnisse der Jahre 2002 bis 2008 konnten<br />

im Geschäftsjahr 2009 fortgesetzt werden. Für die Jahre <strong>2010</strong> und 2011 erwarten wir eine<br />

Stabilisierung der Umsätze und Ergebnisse auf dem derzeitigen Niveau.<br />

Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei zumindest gleich bleibenden Kosten bei den Gebührenrechnenden<br />

Einheiten sich die Erhebungsbasis und die Berechnungsgrundlagen weiterhin<br />

verschlechtern werden (Reduzierung Litervolumen, Behälteranzahl, evtl. geringere<br />

Wertstofferträge u. ä.).<br />

Auswirken werden sich letztlich auch für 2009 getroffene gebührenpolitische Entscheidungen<br />

(z.B. kostenlose Anlieferungsmöglichkeiten bei Sperrmüll an den Recyclinghöfen, weiterhin<br />

kostenfreie Papiertonne). Die Gebühren in den einzelnen Sparten für 2011 sind daher<br />

sorgfältig unter Berücksichtigung vorgenannter Entwicklungen zu kalkulieren.<br />

Durch den hohen Marktanteil und die deutliche Präsenz im Stadtgebiet ist die BEST AöR<br />

allerdings in der Lage, konsumabhängige Umsatzrückgänge in Teilen zu kompensieren.<br />

Langfristig ist aber zu prüfen, ob die Auslastung von Personal und Fuhrpark durch die Erweiterung<br />

des Angebots (z. B. trockene Wertstofftonne) gesteigert werden kann, wenn die Arbeitsplätze<br />

im derzeitigen Umfang erhalten bleiben sollen.<br />

Die auf Veranlassung des MHKW-Betreibers geführten Gespräche über eine Anpassung<br />

der Betriebskosten brachten für die an das MHKW angeschlossenen Kommunen ein zufrieden<br />

stellendes Ergebnis. Nach der erfolgten Einigung zwischen dem Betreiber des MHKW<br />

Karnap und den beteiligten Kommunen kann von einer stabilen Lage und Entwicklung der<br />

anzusetzenden Entsorgungskosten auch für die nächsten Jahre bis 2014 ausgegangen<br />

werden, z. Z. nicht vorhersehbare Entwicklungen ausgeschlossen. Ab 2014 ist weiterhin ein<br />

sprunghafter Anstieg der Entsorgungskosten zu erwarten.<br />

Im Bereich der Personalkosten ist die BEST AöR an die Ergebnisse der zurzeit noch laufen<br />

den Tarifverhandlungen zum TVöD gebunden. Eine prozentuale Steigerung der Tariflöhne<br />

ist im Wirtschaftsplan für <strong>2010</strong> einkalkuliert.


- 128 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 14.784.312,39 15.560.577,96 16.307.995,86 16.264.901,03 16.703.106,28<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge 59.589,12 83.231,32 58.240,81 78.330,87 75.247,85<br />

Sonstige betriebliche Erträge 447.727,40 1.777.925,28 518.596,67 381.469,67 416.915,17<br />

andere aktivierte<br />

Eigenleistungen 0,00 52.328,05 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 15.291.628,91 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 6.240.781,83 5.855.525,13 6.718.121,88 5.295.231,41 5.574.015,26<br />

Personalaufwand 5.444.495,05 5.380.203,03 5.630.218,66 6.107.005,44 6.568.898,23<br />

Abschreibungen 1.570.761,42 4.206.990,40 1.840.439,44 1.996.506,18 2.121.426,03<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen 891.159,40 1.158.773,72 1.329.412,99 1.768.299,51 1.834.304,65<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen 635.399,35 598.831,46 572.331,71 554.526,99 523.442,24<br />

Steuern 60.719,52 102.267,62 49.800,21 69.465,95 22.579,77<br />

Aufwendungen 14.843.316,57 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 15.291.628,91 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30<br />

./. Aufwendungen 14.843.316,57 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12<br />

Gewinnvortrag aus dem<br />

Vorjahr 321.031,96 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00<br />

Einstellung in<br />

Gewinnrücklagen 321.031,96 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12


- 129 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

4.001.021,10 3.543.248,44 3.085.475,78 2.627.703,12 2.169.930,46<br />

Sachanlagevermögen 11.333.783,92 10.092.487,56 11.733.295,57 11.716.193,60 11.462.262,25<br />

Anlagevermögen 15.334.805,02 13.635.736,00 14.818.771,35 14.343.896,72 13.632.192,71<br />

Vorräte 98.841,13 98.653,04 88.180,15 78.360,21 61.030,30<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

906.702,33 1.497.183,10 1.956.252,93 1.397.117,18 1.259.137,47<br />

Flüssige Mittel 3.076.524,84 1.792.521,83 408.785,14 3.188.998,46 3.803.911,25<br />

Umlaufvermögen 4.082.068,30 3.388.357,97 2.453.218,22 4.664.475,85 5.124.079,02<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

23.899,20 22.795,26 70.308,51 57.382,02 58.303,55<br />

Summe Aktiva 19.440.772,52 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28<br />

gezeichnetes Kapital 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00<br />

Rücklagen 660.934,44 1.109.246,78 1.280.718,03 1.280.718,03 2.214.384,12<br />

Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 744.508,45 744.508,45<br />

Jahresfehlbetrag/-gewinn 448.312,34 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12<br />

Eigenkapital 1.359.246,78 1.530.718,03 2.275.226,48 3.208.892,57 3.759.495,69<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

2.182.570,56 1.996.404,07 1.810.237,58 1.624.071,09 1.437.904,62<br />

Rückstellungen 3.503.763,54 1.318.265,71 1.726.487,80 3.231.680,56 3.619.408,20<br />

Verbindlichkeiten 12.395.191,64 12.201.501,42 11.530.346,22 11.001.110,37 9.997.766,77<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 19.440.772,52 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28<br />

Bürgschaften<br />

- keine


- 130 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Geschäftsjahr Vorjahr Veränderung<br />

T€ T€ T€<br />

Laufende Geschäftstätigkeit<br />

Periodenergebnis 551 933 -382<br />

Zu- und Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.121 1.997 124<br />

Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 387 1.505 -1.118<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge<br />

Zunahme/Abnahme der Forderungen<br />

-233 -172 -61<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions-<br />

-9 144 -153<br />

oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten<br />

163 438 -275<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions.<br />

-290 -78 -212<br />

oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -172 59 -231<br />

Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0 0 0<br />

2.518 4.826 -2.308<br />

Investitionstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Sachanlagevermögens 47 11 36<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.410 -1.546 136<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

immateriellen Anlagevermögens 0 0 0<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Finanzanlagevermögens 0 0 0<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 0 0<br />

-1.363 -1.535 172<br />

Finanzierungstätigkeit 0<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0 0 0<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner 0 0 0<br />

Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Krediten 0 0 0<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten -541 -511 -30<br />

-541 -511 -30<br />

Liquiditätsveränderung insgesamt 614 2.780 -2.166<br />

Finanzmittelfonds am 01.01. 3.189 409 2.780<br />

Finanzmittelfonds am 31.12. 3.803 3.189 614


- 131 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

2008 2009<br />

Beschäftigte 139,75 145,0<br />

Beamte, von der Stadt ausgeliehen 3,00 2,5<br />

ABM-Kräfte 20,50 16,0<br />

163,25 163,5<br />

Von den Beschäftigten sind 125 gewerbliche MA und 20 MA der Verwaltung. In den von der<br />

Stadt ausgeliehenen Beamten ist ein Mitglied des Vorstands enthalten. Die in Arbeitsmarktund<br />

Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der Anstalt nur befristet zur Verfügung.<br />

Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung stehendes Personal ohne<br />

Vorstandsmitglieder im Jahr 2009 von 147,5 (i. V. 142,75), wobei der Personalbestand durch<br />

Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und Division durch 4 ermittelt wurde.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 6,99 8,98 13,12 16,83 19,98<br />

Fremdkapitalquote 93,01 91,02 86,88 83,17 80,02<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

8,86 11,23 15,35 22,37 27,58<br />

Kassenmittelintensität 15,83 20,52 2,36 16,73 20,22<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß § 109 (2)<br />

GO NRW<br />

32,98 11,20 32,72 29,10 14,65<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 132 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 133 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

10. WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />

Herner Straße 10<br />

45699 Herten<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 306.775,13 EUR<br />

1. Stadt <strong>Bottrop</strong> 17.639,57 EUR<br />

Kreisangehörige Städte<br />

2. Stadt Castrop-Rauxel 11.657,45 EUR<br />

3. Stadt Datteln 5.573,08 EUR<br />

4. Stadt Dorsten 11.810,84 EUR<br />

5. Stadt Gladbeck 11.759,71 EUR<br />

6. Stadt Haltern am See 5.215,18 EUR<br />

7. Stadt Herten 10.225,84 EUR<br />

8. Stadt Marl 13.651,49 EUR<br />

9. Stadt Oer-Erkenschwick 4.345,98 EUR<br />

10. Stadt Recklinghausen 18.764,41 EUR<br />

11. Stadt Waltrop 4.448,24 EUR<br />

12. Stadt Gelsenkirchen 43.408,68 EUR<br />

13. Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen 10.225,84 EUR<br />

14. Handwerkskammer Münster 10.225,84 EUR<br />

15. BGB-Gesellschaft der Sparkasse des Emscher-Lippe-Raumes 25.564,59 EUR<br />

16. Kreishandwerkerschaft Emscher Lippe West 5.112,92 EUR<br />

17. Kreishandwerkerschaft Recklinghausen 2.556,46 EUR<br />

18. Ruhr Energie GmbH, EVR, Gelsenkirchen 2.556,46 EUR<br />

19. BP Refining & Petrochemicals GmbH 2.556,46 EUR<br />

20. Gelsenwasser AG 2.556,46 EUR<br />

21. Montan-Grundstücksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />

22. Werksarztzentrum Recklinghausen GmbH 2.556,46 EUR<br />

23. Beteiligungsgesellschaft der Volksbanken in der Emscher-<br />

Lippe-Region (Anteile der Volksbank eG Gelsenkirchen-Buer,<br />

Volksbank Dorsten eG, Volksbank Kirchhellen eG <strong>Bottrop</strong>,<br />

Volksbank Marl-Recklinghausen eG, Volksbank eG Waltrop) 17.895,22 EUR<br />

24. Vestolit GmbH & Co. KG 2.556,46 EUR<br />

25. RWE Westfalen-Weser-Ems AG 2.556,46 EUR<br />

26. SABIC Polyolefine GmbH 2.556.46 EUR<br />

27. Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) 2.556,46 EUR


- 134 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

28. Infracor GmbH 2.556,46 EUR<br />

29. Quarzwerke GmbH 2.556,46 EUR<br />

30. Becker-Bläser-Draht GmbH 2.556,46 EUR<br />

31. Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH 2.556,46 EUR<br />

32. Vestische Straßenbahnen GmbH 2.556,46 EUR<br />

33. ELE Emscher Lippe Energie GmbH 2.556,46 EUR<br />

34. Evonik Steag GmbH 2.556,46 EUR<br />

35. neuma-Neue Marler Baugesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />

36. MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. 2.556,46 EUR<br />

37. RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />

38. AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH 2.556,46 EUR<br />

39. Emschergenossenschaft 2.556,46 EUR<br />

Zwischensumme 283.767,00EUR<br />

Eingezogene Geschäftsanteile 23.008,13 EUR<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

306.775,13 EUR<br />

newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 22.000,00 EUR (22,0 %)


- 135 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Tätigkeit der Gesellschaft ist ausschließlich und unmittelbar auf die Verbesserung der<br />

sozialen und wirtschaftlichen Struktur des nördlichen Ruhrgebiets gerichtet.<br />

Der regionalen Wirtschaftsförderung dienen namentlich folgende Tätigkeiten:<br />

� Analyse über die Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur der Emscher-Lippe-Region und einzelner<br />

Standorte.<br />

� Information über Standortvorteile und Förderungsmaßnahmen in der Emscher-Lippe-<br />

Region.<br />

� Information über Wirtschaftsförderungsmaßnahmen von Bund, Land NRW und der Städte<br />

in der Emscher-Lippe-Region sowie der Europäischen Union sowie Übernahme der<br />

Funktion als Antragsteller und Fördermittelempfänger regionaler Projekte.<br />

� Anwerbung und Ansiedlung von Unternehmen.<br />

� Beratung und Betreuung von Kommunen und ansiedlungswilligen Unternehmen in Verfahrens-,<br />

Förderungs- und Standortfragen.<br />

� Übernahme der Service-Funktion für das Netzwerk der kommunalen Wirtschaftsförderungen<br />

Emscher-Lippe<br />

� Geschäftsstelle für die Emscher-Lippe-Konferenz und ihrer Lenkungsgremien - wie Konferenzvorstand,<br />

regionale Lenkungsgruppe und Lenkungskreis Regionalagentur<br />

� Beratung bei der Beschaffung von Gewerbegrundstücken in Zusammenarbeit mit der<br />

örtlichen Gemeinde.<br />

� Förderung überbetrieblicher Kooperationen sowie die Netzwerkmoderation in Kompetenzfeldern<br />

� Beschaffung neuer Arbeitsplätze, z.B. durch Förderung von Maßnahmen, die dem Aufbau,<br />

Erhalt bzw. Ausbau von Beschäftigungsstrukturen, vor allem der Schaffung, von<br />

Dauerarbeitsplätzen dienen oder Errichtung, Koordination und Übernahme von Trägerschaften<br />

projektbezogener Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dazu zählen nicht die Tätigkeiten<br />

der sog. Beschäftigungsgesellschaften.<br />

� Allgemeine Förderung des Fremdenverkehrs durch Werbung für die Region. Darüber<br />

hinausgehende Tätigkeiten (Vermittlungsleistungen, Andenkenverkauf) sind dagegen<br />

schädlich.<br />

Die Gesellschaft kann ihrer Zwecke Management-Beauftragungen für regional bedeutsame<br />

Projekte übernehmen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />

WIN GmbH. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 136 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Hermann Hirschfelder (bis 17.11.2009)<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Dr. Antoinette Bunse (ab 17.11.2009)<br />

Stellvertreter: Hermann Hirschfelder<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Bernd Tischler (ab 17.11.2009) (Vorsitzender ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />

Dr. Ingo Westen, Vorsitzender (bis 12/2009)<br />

Cay Süberkrüb, 2. stellv. Vorsitzender (ab 04.02.<strong>2010</strong>)<br />

Peter Schnepper, 1. stellv. Vorsitzender (bis 12/200)<br />

Jochen Welt, 2. stellv. Vorsitzender<br />

Hermann Eiling<br />

Peter Noetzel (bis 17.11.2009)<br />

Dr. Josef Hülsdünker<br />

Frank Baranowski<br />

Karl-Heinz Philippi<br />

Willi Scharun (bis 17.11.2009)<br />

Dr. Michael Schulte<br />

Johannes Beisenherz<br />

Uta Heinrich (bis 31.12.2009)<br />

Bodo Klimpel<br />

Achim Menge<br />

Dr. Uli Paetzel<br />

Willi Loeven (ab 17.11.2009)<br />

Werner Arndt (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Anne Heck-Guthe (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Lambert Lütkenhorst (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Reinhard Ostermann (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Wolfgang Pantförder (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Ulrich Roland (seit 01.01.<strong>2010</strong>)<br />

Beratende Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegermann<br />

Dr. Peter Paziorek<br />

Geschäftsführer:<br />

Herr Bernd Groß


- 137 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Allgemeine Rahmenbedingungen<br />

Die am 03.05.1990 gegründete Emscher Lippe Agentur (ELA) Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

im nördlichen Ruhrgebiet mit beschränkter Haftung wird nach dem Beschluss der<br />

Gesellschafterversammlung vom 25.03.2004 unter dem Namen WiN Emscher-Lippe Gesellschaft<br />

zur Strukturverbesserung mit beschränkter Haftung bis zum 19.08.<strong>2010</strong> weitergeführt.<br />

Die steuerbegünstigte Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einem Stammkapital von<br />

600.000 DM zählt 41 Gesellschafter, 8 Geschäftsanteile werden einstweilen von der IHK<br />

gehalten.<br />

In der Gesellschafterversammlung vom 16.12.2008 wurde mehrheitlich (eine Enthaltung)<br />

beschlossen, die Gesellschaft über das Jahr <strong>2010</strong> hinaus weitere 5 Jahre bis zum<br />

19.08.2015 weiterzuführen.<br />

Zur Bearbeitung der Kompetenzfelder erhält die WiN Emscher-Lippe GmbH Zuwendungen<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU aus dem Gemeinschaftsprogramm Ziel-2,<br />

Phase 6. Das Projekt „Chemieland NRW", das mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />

22.12.2008 für die Laufzeit vom 01.01.2009 bis 31.12.2009 bewilligt wurde, wurde mit dem<br />

Änderungsbescheid vom 03.12.2009 kostenneutral bis zum 31.03.<strong>2010</strong> verlängert. 2009<br />

betrug die Förderung 110.118,73 €. Am 24.09.2009 wurde das Projekt „Polymernetzwerk“<br />

für die Laufzeit vom 14.11.2008 bis 13.11.2011 mit einer Zuwendung in Höhe von<br />

643.341,00 € bewilligt. In 2009 betrug die beantragte Förderung 59.561,70 €. Das Projekt<br />

„Oberfläche NRW“ wurde mit Zuwendungsbescheid vom 07.10.2009 bewilligt. Die Förderung<br />

für den Zeitraum vom 27.07.2009 bis 30.06.2012 beträgt 741.981,00 €. Die beantragte Förderung<br />

im Jahr 2009 betrug 45.288,88 €.<br />

Das Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" wurde mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />

24.09.2008 für den Zeitraum 01.01.2009 bis 31.12.2009 bewilligt. Hier betrug die Förderung<br />

176.472,00 €. Mit einem .weiteren Zuwendungsbescheid zur „Öffentlichkeitsarbeit der Regionalagentur<br />

Emscher-Lippe" vom 23.12.2008 wurden für den Zeitraum 01.01.2009 bis<br />

31.12.2009 weitere Mittel genehmigt. Die Förderung im Jahr 2009 betrug 15.000,00 €.<br />

Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS", welches durch die EU und ZIRE-Mittel des Kreises<br />

Recklinghausen und damit den Partnern Kreis Recklinghausen, Stadt Herten und Stadt Marl<br />

finanziert wird, hat seine Tätigkeit am 15.01.2006 aufgenommen. Die Projektlaufzeit endet<br />

am 14.01.2011.<br />

Das Projekt „Biomass energy register for sustainable site development for European Regions"<br />

(kurz: BEn) wurde durch die Unterzeichnung des Grant Agreement vom 18.09.2008 für<br />

eine Laufzeit vom 01.11.2008 bis 31.10.2011 bewilligt. Die erste Abschlagszahlung der EU<br />

in Höhe von 65.817 € ist am 14.01.2009 eingegangen. Die nächste Zahlung wird für Mitte<br />

<strong>2010</strong> erwartet.


- 138 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsverlauf 2009<br />

lm Mittelpunkt des Projektes „Chemieland NRW - Vermarktung des offenen Standortclusters<br />

Chemie in der Emscher-Lippe Region mit Schwerpunkt Metropole Ruhr, Konzepte<br />

zur Erstellung von Marketingstrategien" steht eine Wettbewerbsanalyse, die unter dem Titel<br />

„NRW im Wettbewerb Europäischer Chemieregionen" realisiert und auf dem Branchentag<br />

Chemie des Landes Nordrhein-Westfalen im November 2009 vorgestellt wurde. Aus den<br />

Ergebnissen der Studie wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die zur konkreten, modellhaften<br />

Umsetzung im Rahmen eines im November 2009 beantragten Folgeprojektes<br />

(Chemieland NRW Phase 2 - Segmentvermarktung ChemSite") überarbeitet wurden und<br />

werden. Zudem wurde eine SWOT-Analyse der Emscher-Lippe Region bzw. des Ruhrgebietes<br />

erstellt und die Schwächen und Risiken entsprechenden Handlungsebenen zugeordnet.<br />

Die Ergebnisse der SWOT-Analyse sollen in die Handlungsempfehlungen einfließen. In<br />

beiden Projekten arbeitet die WiN Emscher-Lippe GmbH eng mit den beiden Initiativen<br />

ChemSite und ChemCologne zusammen.<br />

Im Mittelpunkt der Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />

Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und „Entwicklung und Management eines<br />

landesweiten Projektverbund Oberfläche" steht die Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />

mit besonderem Fokus auf den KMU's. Dies soll insbesondere durch eine Intensivierung der<br />

übergreifenden Vernetzung zwischen den einzelnen Betrieben und Instituten der einzelnen<br />

Wertschöpfungsstufen geschehen. Die Innovationskraft in der Region soll damit gestärkt<br />

und Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen werden.<br />

Dazu wurde die regionale Unternehmenslandschaft untersucht und für beide Projekte eine<br />

modellhafte Wertschöpfungskette entwickelt. Weiterhin wurden die Aktivitäten schon bestehender<br />

Cluster untersucht und ein „Best Practice" Portfolio aufgebaut, das in den kommenden<br />

Wochen und Monaten im direkten Gespräch mit den Unternehmen verifiziert und verfeinert<br />

wird. Zusätzlich wurde mit einer Marktrecherche begonnen, um die Trends der wichtigsten<br />

Absatzmärkte beider Wertschöpfungsketten zu untersuchen. Auf Basis der gewonnenen<br />

Informationen soll ein Netzwerkangebot entwickelt und umgesetzt werden, mit dem der regionalen<br />

Wirtschaft ein signifikanter Mehrwert zugänglich wird.<br />

Innerhalb des Projektes „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument Cluster<br />

Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" ist eine Zusammenarbeit mit dem Kunststoffland-NRW<br />

vorgesehen. Im Projekt „Entwicklung und Management eines landesweiten Projektverbund<br />

Oberfläche" ist eine Zusammenarbeit mit den Partnern DFO (Deutsche Forschungsgesellschaft<br />

Oberfläche e.V.) und dem Technologiezentrum Münster sowie dem<br />

VCI vorgesehen.<br />

Im Projekt HYCHAIN MINI-TRANS, einem Leitprojekt der Europäischen Union, das Anfang<br />

2006 gestartet ist und an dem 25 Partner aus vier Nationen arbeiten, wurden 2009 die ersten<br />

Fahrzeuge ausgeliefert und mit dem Start der Demonstrationsphase begonnen. Zwei in<br />

Gladbeck von der Fa. Hydrogenics ausgerüstete Midi-Busse werden seit Anfang Mai von<br />

der Vestischen Straßenbahnen GmbH auf 3 Linien in <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck und Herten sowie<br />

Sonderveranstaltungen eingesetzt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten aufgrund technischer<br />

Defekte und Bedienfehler haben die beiden Busse sowohl in der (über-)regionalen<br />

Öffentlichkeit als auch bei den Fahrgästen eine überaus positive Resonanz hervorgerufen,<br />

was sich auch in einem großen (über-)regionalen Medienecho niederschlägt. Die Busse<br />

haben im Jahr 2009 jeweils über 10.000 km zurückgelegt mit einer Verfügbarkeit von gut<br />

70 %. Zur Versorgung der Busse wurden 2 Wasserstofftankstellen in Herten und <strong>Bottrop</strong><br />

eingerichtet.


- 139 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Neben den Bussen werden in den Städten <strong>Bottrop</strong> und in Herten seit Ende Juni zwei in Herten<br />

produzierte Cargobikes der Fa. Masterflex Brennstoffzellentechnik GmbH auf ihre Alltagstauglichkeit<br />

getestet. Aufgrund von internen Restrukturierungsprozessen der Deutsche<br />

Telekom AG konnten die vorgesehenen 20 Cargobikes bislang nicht ausgeliefert werden.<br />

Die Utility Vehicle (Kleintransporter) haben im Juni 2009 die deutsche Straßenverkehrszulassung<br />

erhalten. Erforderliche technische Nachbesserungen, fehlende technische Dokumentationen<br />

und divergierende Auffassungen über die Ausgestaltung der Service- und<br />

Wartungsverträge zwischen Produzenten und Abnehmern (Käufern) verhinderten bislang<br />

die Auslieferung der Fahrzeuge. Nach intensiven von der WiN moderierten Vertragsgesprächen<br />

wird einer Einigung Anfang <strong>2010</strong> und einem Einsatz der Fahrzeuge im Frühjahr <strong>2010</strong><br />

positiv entgegengesehen.<br />

Im Rahmen der Vorbereitung der Demonstrationsphase hat die WiN 2009 insgesamt 8<br />

Schulungen für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technologie und Wasserstoff für<br />

die Fahrerinnen und Techniker der Busse und Cargobikes organisiert und durchgeführt (insgesamt<br />

90 Teilnehmer). Darüber hinaus wurden 3 Schulungs- und Informationsveranstaltungen<br />

für die örtlichen Feuerwehren organisiert und durchgeführt (insgesamt 29 Teilnehmer).<br />

In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist die Begleitung und Betreuung eines internationalen<br />

Filmbeitrages des Sender euronews (http://de.euronews.net/2009/12/02/eu-bringtwasserstoff-fahrzeuge-infahrt/)<br />

über das Projekt HYCHAIN MINI-TRANS sowie den Einsatz<br />

der Fahrzeuge in Spanien und Deutschland hervorzuheben. Im Jahr <strong>2010</strong> werden die Aktivitäten<br />

mit der Teilnahme an der Hannovermesse und der Weltwasserstoffkonferenz in Essen<br />

fortgesetzt.<br />

Mit dem europäischen Förderprojekt „Biomass energy register for sustainable site development<br />

for European Regions" (kurz: BEn) verfolgt die WiN gemeinsam mit 7 europäischen<br />

Partnern die Stärkung und den Ausbau der regionalen Biomassekompetenzen in den vier<br />

beteiligten Modellregionen, darunter die Emscher-Lippe Region. Kernelement des vom<br />

Fraunhofer-Institut UMSICHT koordinierten dreijährigen Projektes (Laufzeit Nov. 2008 - Okt.<br />

2011) ist der Aufbau eines webbasierten regionalen Energiekatasters, das regionale Energiesenken<br />

und Biomassepotenziale zusammenbringt und den Kommunen ein einfach anzuwendendes<br />

Instrument zur Energieplanung anbietet.<br />

47 Teilnehmer auf dem von der WiN moderierten regionalen Kick-off-Meeting im April 2009<br />

in Datteln zeigen das große Interesse der regionalen Akteure an diesem Vorhaben. Im Laufe<br />

des Jahres wurden 8 von 12 Kommunen sowie 2 kommunale Betriebe und die beiden Stadtwerke<br />

Herten und Haltern zur Erfassung von Energiesenken interviewt und über die Möglichkeiten<br />

des Projektes informiert.<br />

In enger Kooperation mit der WiN hat der Kreis Recklinghausen im Rahmen des zukünftigen<br />

Biomasseaktionsplans NRW beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich einen Projektantrag<br />

zur Förderung eines regionalen Bioenergiemanagers (BEIM für die Emscher-<br />

Lippe Region gestellt (Projektförderung Dez. 2009 - Nov. 2011).<br />

Da sich die Aufgaben des regionalen Bioenergiemanagers - u. a. Moderation und Netzwerkarbeit<br />

für den Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse, Erstellung eines regionalen<br />

Ziel- und Nutzungskonzeptes - in idealer Weise mit dem Projekt „BEn" ergänzen, wurde im<br />

Dezember 2009 der Bioenergiemanager bei der WiN angesiedelt. Hierdurch können in hohem<br />

Maße Synergieeffekte erzielt werden, die den Ausbau und die Stärkung der regionalen<br />

Wertschöpfung in der Emscher-Lippe Region weiter forcieren.


- 140 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Als eine von 16 Agenturen in Nordrhein-Westfalen ist die Regionalagentur Emscher-Lippe<br />

Bindeglied zwischen dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW<br />

und der Emscher-Lippe Region.<br />

Im Kreis Recklinghausen und in den Städten Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> bringt sie die regionalen<br />

Akteure im Rahmen der Landesarbeitspolitik an einen Tisch. Sie unterstützt und fördert<br />

den Aufbau und die Pflege regionaler Kooperationen und Netzwerke, weil für eine erfolgreiche<br />

Arbeitspolitik die Zusammenarbeit der örtlichen Akteure eine wichtige Voraussetzung<br />

ist.<br />

Sie engagiert sich, damit Landesprogramme in der Emscher-Lippe Region erfolgreich umgesetzt<br />

werden und trägt damit zu ihrem Gelingen bei. Die Landesarbeitspolitik erhält mit ihr<br />

das regionale Gesicht!<br />

Landesprogramme der Arbeitspolitik in NRW basieren auf den Schwerpunkten:<br />

- Beschäftigungsfähigkeit<br />

- Jugend und Beruf<br />

- Zielgruppen des Arbeitsmarktes<br />

- innovative Modellprojekte<br />

Bis 2009 konnte mit Unterstützung und Beratung durch die Regionalagentur in der Emscher-Lippe<br />

Region ein Fördervolumen von 26.948.324 € an ESF-Landesförderung realisiert<br />

werden (der Beginn der aktuellen ESF-Förderperiode lag im Jahre 2007).<br />

Aufgeteilt auf die o. g. Förderschwerpunkte macht das im Handlungsfeld „Beschäftigungsfähigkeit"<br />

eine Summe von 6.596.141 € aus. Im Bereich „Jugend und Beruf" beläuft sich die<br />

Summe auf 9.049.057 € und im Zielgruppenbereich sind es 11.303.126 € an Förderzusagen.<br />

Zusammen mit dieser Förderung wurden ca. 3.500 Personen erreicht und über das<br />

Förderinstrument „Potenzialberatung" 140 Klein- und Mittelbetriebe angesprochen. Damit<br />

sind bisher ca. 10% der ESF-Landesmittel in die Emscher-Lippe Region geflossen.<br />

Die Realisierung sog. innovativer Modellprojekte ist durch das Ministerium für Arbeit an hohe<br />

Einstiegshürden gebunden. Bisher ist es nicht gelungen, regional angestoßene Projekte<br />

zur Umsetzungsreife zu bringen. Die Regionalagentur ist aber nach wie vor bemüht, entsprechende<br />

Projektansätze zu beraten.<br />

Im Rahmen der regionalen Kooperation ist die Regionalagentur Emscher-Lippe beratend<br />

und unterstützend in den ARGEn der Emscher-Lippe Region, der Vestischen Arbeit in<br />

Recklinghausen, dem Integrationscenter für Arbeit (IAG) in Gelsenkirchen und der Arbeit für<br />

<strong>Bottrop</strong> (AfB) tätig. Durch die Mitarbeit in den Fachbeiräten können Entscheidungen und<br />

Entwicklungen in der Region vorbereitet werden, die sowohl die Interessen der ARGEn als<br />

auch die durch den ESF geförderte Arbeitspolitik betreffen.<br />

Die WiN Emscher-Lippe GmbH hat ihre Beteiligung am Stammkapital der newPark® Planungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft mbH mit Sitz in Datteln von 2.500 € auf 22.000 € erhöht.<br />

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 100.000 €. Die WiN Emscher-Lippe GmbH<br />

führt mit der newPark GmbH Gespräche zum Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrages.<br />

Im Jahre 2009 fanden 2 Gesellschafterversammlungen, 3 Sitzungen des Aufsichtsrates und<br />

9 Sitzungen des Aufsichtsratsvorstandes statt.


- 141 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Die Gesellschafter haben sich verpflichtet, den mit der Tätigkeit verursachten Verlust mit<br />

Vorauszahlungen in Höhe von 315.448 € auszugleichen. Diese werden im Jahresabschluss<br />

2009 zwar noch als Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ausgewiesen, führen wegen<br />

ihrer Zweckgebundenheit für den Verlustausgleich aber dazu, dass sie mit der Feststellung<br />

des Jahresabschlusses in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Jahresfehlbetrag<br />

2009 beträgt 248.752 €. Der den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen<br />

in Höhe von 66.696 € wird in die Kapitalrücklage eingestellt. Damit erhöht sich<br />

die Rücklage auf 305.228 €.<br />

Das Aktivvermögen ist geprägt durch liquide Mittel und Projektzuschussforderungen. Die<br />

Bilanz weist ein positives Eigenkapital in Höhe von T€ 297 auf. Wie geplant, wird der in<br />

2008 den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen, der im<br />

Jahr 2009 festgestellt wurde, sowie der Überschuss aus 2009 auf die Zusatzzahlungen für<br />

<strong>2010</strong> angerechnet. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichener Haushalt für <strong>2010</strong>, welcher ohne<br />

zusätzliche Zahlungen der Kommunen auskommt.<br />

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Gesellschafter der WiN Emscher-Lippe GmbH haben in der Gesellschafterversammlung<br />

am 16.12.2008 beschlossen, die Gesellschaft bis zum 19. August 2015 fortzuführen. Mit<br />

diesem Beschluss, der Übernahme neuer Projekte und der Aussicht auf weitere Förderprojekte<br />

in <strong>2010</strong> ergibt sich für die Gesellschaft eine sehr gute Perspektive für die nächsten<br />

Jahre.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Tätigkeit der WiN Emscher-Lippe GmbH weiterhin<br />

mit dem Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" und Zuwendungen für die „Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Regionalagentur Emscher-Lippe" mit einer Laufzeit vom 01.01.<strong>2010</strong> bis<br />

31.12.<strong>2010</strong>. Im Frühjahr <strong>2010</strong> werden mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

Gespräche aufgenommen, ob die Regionalagentur auch über <strong>2010</strong> hinaus gefördert<br />

wird.<br />

Mit der Laufzeit des Projektes „HYCHAIN MINI-TRANS" bis zum 14.01.2011 sowie des Projektes<br />

„BEn" bis zum 31.10.2011 ergibt sich für die Gesellschaft eine kurzfristige positive<br />

Perspektive. Die Energieprojekte der WiN Emscher-Lippe GmbH enden in 2011. In <strong>2010</strong><br />

muss überlegt werden, ob neue Energieprojekte akquiriert werden sollen.<br />

Im Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS" decken die 1. Abschlagszahlung der EU sowie die Vorauszahlung<br />

von Air Liquide, Frankreich, und die Zahlungen der Eigenanteile des Kreises<br />

Recklinghausen und der Städte Marl und Herten die Projektkosten im Jahr 2009 und das 1.<br />

Halbjahr <strong>2010</strong>. Die nächste Vorauszahlung von AirLiquide wird im Frühjahr <strong>2010</strong> angefordert.<br />

Im Projekt „BEn" ist die erste Abschlagszahlung der EU im Januar 2009 eingegangen. Die<br />

nächste Zahlung erfolgt Mitte <strong>2010</strong>.<br />

Mit der erfolgreichen Teilnahme der WiN Emscher-Lippe GmbH am Ziel-2-Wettbewerb<br />

CheK.NRW erhielt die WiN im Jahr 2009 drei neue Projekte: "Ausbau Polymernetzwerk als<br />

Entwicklungsinstrument Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr", „Entwicklung<br />

und Management eines landesweiten Clusters Oberfläche zur Stärkung der wirtschaftlichen<br />

und innovativen Leistungsfähigkeit der in der gesamten Wertschöpfungskette „Oberfläche"<br />

tätigen gewerblichen Unternehmen mit Schwerpunkt Metropole Ruhr" und „Chemieland<br />

NRW - Vermarktung der offenen Standortcluster Chemie in der Emscher-Lippe-Region mit<br />

Schwerpunkt Metropole Ruhr - Konzepte zur Erstellung von Marketingstrategien".


- 142 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Diese Projekte haben eine dreijährige Laufzeit, das Projekt „Marketing" eine einjährige Laufzeit.<br />

Eine kostenneutrale Verlängerung des Projektes „Marketing" bis zum 31.03.<strong>2010</strong> wurde<br />

in 2009 genehmigt. Ein Antrag für eine Verlängerung um weitere 3 Jahre wurde im Herbst<br />

2009 gestellt. Durch diese Förderunterstützung ist die WiN Emscher-Lippe GmbH im Kompetenzfeld<br />

Chemie für die nächsten 3 Jahre hervorragend aufgestellt.<br />

Ende des Jahres 2009 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH noch einen Zuwendungsbescheid<br />

für das Projekt „Regionales Entwicklungskonzept". Dieses Projekt hat zwar nur ein<br />

Fördervolumen von unter 50.000 €, eröffnet aber die Möglichkeit, ab Frühjahr/Sommer <strong>2010</strong><br />

ein sogenanntes Regionalbudget/Regionalmanagement zu erhalten.<br />

Für ein weiteres Projekt erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />

zum 01.01.<strong>2010</strong>. Gemeinsam mit den Projektpartnern e.b.a. GmbH, mpQ e.V.<br />

und der Handwerkskammer Münster wird die WiN Emscher-Lippe GmbH das Projekt „Management,<br />

Erziehung und Bildung in der Emscher-Lippe Region" bis zum 31.12.2011 durchführen.<br />

Aufgabe der WiN Emscher-Lippe GmbH ist dabei insbesondere das Thema Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Organisation. Die inhaltliche Arbeit wird im Januar/Februar <strong>2010</strong> aufgenommen.<br />

Die Förderung beträgt 126.050 €.<br />

Für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong> ist es gelungen, den Haushalt der WiN Emscher-Lippe GmbH<br />

und die Abwicklung so zu organisieren, dass die Städte keine Zusatzzahlungen leisten müssen.<br />

Aller Voraussicht nach wird sich dies in 2011 und den nachfolgenden Jahren wieder<br />

ändern. Aufgrund der prekären Haushaltslage der Städte der Emscher-Lippe Region wird<br />

die Möglichkeit, Zusatzzahlungen zu leisten, stark eingeschränkt. Das Thema Bereitstellung<br />

von Eigenanteilen für regionale Projekte' wird deshalb ein wichtiges Thema in den Gremien<br />

der WiN Emscher-Lippe GmbH sein.<br />

Auch in <strong>2010</strong> wird die Gesellschaft mit Nachdruck versuchen, für die frei gewordenen Geschäftsanteile<br />

neue Gesellschafter zu akquirieren, um den finanziellen Spielraum der Gesellschaft<br />

zu stabilisieren.<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr wurden die folgenden Arbeitnehmer beschäftigt:<br />

2008 2009<br />

Angestellte 9 11<br />

Aushilfen 3 2<br />

Insgesamt 12 13


- 143 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 834.587,79 1.127.340,38 1.064.029,47 899.697,38 840.076,43<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 421,76 3.157,10 9.161,53 13.001,72 5.607,58<br />

Sonstige betriebliche Erträge 5.160,43 9.578,98 1.356,36 46.669,08 53.990,68<br />

Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 840.169,98 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 655.896,53 727.487,31 755.526,37 675.506,33 696.664,05<br />

Abschreibungen 10.944,40 7.418,95 6.455,07 3.152,47 8.574,54<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

667.091,75 846.011,84 723.872,42 594.585,37 443.188,32<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 63,08 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 1.333.995,76 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 840.169,98 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69<br />

./. Aufwendungen 1.333.995,76 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

-493.825,78 -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22


- 144 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 784,17 1.736,27 866,10 186,88 1.083,76<br />

Sachanlagevermögen 17.329,23 11.570,47 6.403,23 9.554,48 31.358,16<br />

Finanzanlagen 2.512,78 2.512,78 2.512,78 2.512,78 33.595,78<br />

Anlagevermögen 20.626,18 15.819,52 9.782,11 12.254,14 66.037,70<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

81.329,73 194.717,53 138.088,25 85.447,84 174.506,10<br />

Flüssige Mittel 284.626,77 539.482,84 475.643,95 730.219,31 487.655,34<br />

Umlaufvermögen 365.956,50 734.200,37 613.732,20 815.667,15 662.161,44<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 426,94 872,25 403,13 8.148,32 1.199,13<br />

nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

257.525,95 159.974,11 21.747,61 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 644.535,57 910.866,25 645.665,05 836.069,61 729.398,27<br />

gezeichnetes Kapital 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13<br />

Rücklagen 0,00 0,00 82.873,76 123.225,26 238.532,27<br />

Verlustvortrag -70.475,30 -25.907,60 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresfehlbetrag -493.825,78 -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22<br />

Übertrag auf Aktiva D<br />

„nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag“<br />

257,525,95 159.974,11 21.747,61 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 116.124,40 296.555,18<br />

Rückstellungen/ Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

41.450,00 46.075,00 48.075,00 65.824,50 30.950,00<br />

Verbindlichkeiten 603.085,57 864.791,25 597.590,05 654.120,71 401.893,09<br />

Summe Passiva 644.535,57 910.866,25 645.755,05 836.069,61 729.398,27


- 145 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die aus der Gewinn- und Verlustrechnung 2009 nach der indirekten Methode abgeleitete<br />

Kapitalflussrechnung ergibt folgendes Bild:<br />

1. Jahresfehlbetrag -249<br />

2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 9<br />

3. Abnahme Rückstellungen -35<br />

4. Zunahme Umlaufvermögen (ohne liquide Mittel) -82<br />

5. Abnahme Verbindlichkeiten (ohne Kredite) -138<br />

6. Mittelabfluss aus lfd. Geschäftstätigkeit -495<br />

7. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 0<br />

B. Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -62<br />

9. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -62<br />

10. Einzahlungen durch Gesellschafter 315<br />

11. Auszahlungen für Tilgungen von lfr. Krediten 0<br />

12. Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 315<br />

13. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes -242<br />

14. Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 730<br />

15. Finanzmittelbestand am Ende der Periode 488<br />

Die Veränderung der liquiden Mittel ergibt sich damit aus<br />

- Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von -495<br />

- Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von -62<br />

- Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von 315<br />

Die Verminderung um T€ 242 entspricht der Veränderung der Stichtagsliquidität zum<br />

T€<br />

-242<br />

31. Dez. 2009 31. Dez.2008<br />

T€ T€<br />

488 730<br />

Veränderung in T€ 242


- 146 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 13,89 40,66<br />

Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,0 86,11 59,34<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 947,63 449,07<br />

Kassenmittelintensität 44,16 59,23 73,67 87,34 66,86<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5003 Anteil Betriebsaufwand 35.121,64 27.001,62<br />

WiN Emscher-Lippe


- 147 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft gemeinnützige GmbH (GAFÖG)<br />

Emscherstraße 66<br />

45891 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 83.200 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.400 12,500<br />

Stadt Gelsenkirchen 23.400 28,125<br />

Seibel & Weyer GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />

Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

GGG Grüner Großmarkt, Gelsenkirchen<br />

Düsing GmbH & Co. KG 7.800 9,375<br />

Firma Karl Oexmann Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

AC-GE Autocentrum GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

Spinnrad Versandhandel GmbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

Storck-Baugesellschaft mbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

GAFÖG GmbH, Gelsenkirchen 7.800 9,375<br />

Stadt Gladbeck 7.800 9,375<br />

Salzgitter Stahlhandel GmbH, Gladbeck 2.600 3,125<br />

Bauunternehmung Liesenklas GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen 2.600 3,125<br />

IBK Wiesehahn GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />

MC-Bauchemie, Müller GmbH & Co., Chemische<br />

Fabriken, Essen 2.600 3,125


- 148 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Unterstützung und Hilfe für jugendliche und ältere Arbeitslose,<br />

Arbeitslose, bei denen besondere soziale und/oder gesundheitliche Schwierigkeiten<br />

der Teilnahme am Erwerbsleben entgegenstehen und Langzeitarbeitslose mit schlechten<br />

Eingangsvoraussetzungen an den Arbeitsmarkt. Der Gegenstand wird verwirklicht durch<br />

sozialpädagogische Betreuung und fachliche Qualifizierung. Zu den Aufgaben der Gesellschaft<br />

gehören auch die Schuldner- und Suchtberatung sowie Jugendhilfe.<br />

Der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommen soll, ist nicht „fest abgeschlossen".<br />

Die Satzung des Gesellschaftsvertrages enthält deshalb keine zahlenmäßige Einschränkung<br />

des Personenkreises. Die Gesellschaft ermöglicht eine Überleitung in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt. Der Schwerpunkt des Gesellschaftszwecks liegt in der sozialpädagogischen<br />

Betreuung und fachlichen Qualifizierung, um die betroffenen Personengruppen<br />

wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen.<br />

Die Qualifizierung findet insbesondere auch durch Übernahme von Lohnaufträgen statt.<br />

Ein Mittel der Integration ist die Erprobung der Arbeitstauglichkeit im regulären Arbeitsmarkt<br />

durch Entleihtätigkeit bei Unternehmen, die, bei Bewährung der Entliehenen, eine Übernahme<br />

vorsehen.<br />

Mit den Teilnehmern können aus Motivationsgründen unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen<br />

werden. Die betroffene Klientel ist auf Grund häufig ins Leere führender zeitlich<br />

befristeter Qualifizierungsmaßnahmen nicht aus ihrer Passivität herauszuholen. Dauerarbeitsverträge<br />

sind für sie Anreiz, es vielleicht doch noch einmal zu versuchen und den<br />

Sprung aus der sozialen Misere zu schaffen. Die Arbeitsförderungsgesellschaft soll für die<br />

Teilnehmer nicht Dauerlösung, sondern Durchgangsstation sein. Zur Verwirklichung des<br />

Satzungszweckes unterhält die Gesellschaft entsprechende Einrichtungen.<br />

Die Arbeitsförderungsgesellschaft kann ihre Ziele auf absehbare Zeit nur mit Unterstützung<br />

aus öffentlichen Mitteln verwirklichen. Eigenwirtschaftliche, gewerbliche oder sonstige Erwerbszwecke<br />

werden in erster Linie nicht verfolgt.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die mit dem genannten<br />

Gesellschaftszweck zusammenhängen oder ihn fordern einschließlich der Beteiligung an<br />

Gesellschaften.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />

GAFÖG. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GAFÖG wird dieser tatsächlich<br />

erfüllt.


- 149 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Beirat:<br />

Dr. Christopher Schmitt, Vorsitzender<br />

Dr. Gerd Pippig, stellv. Vorsitzender<br />

Udo Eisberg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Michael Schajor, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

Dieter Heisig<br />

Bernd Neumann<br />

Gerhard Dorka<br />

Egbert Streich<br />

Heike Gebhardt<br />

Dr. Michael Böckler<br />

B. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Werner Bagh<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Dr. Stefan Lob


- 150 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Betriebs- und Geschäftsstruktur<br />

Zum 31.12.2009 ist die GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft - gemeinnützige GmbH - an<br />

den drei Standorten Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> tätig; die Hauptverwaltung ist am<br />

Standort Gelsenkirchen ansässig. Die Standorte bilden keine wirtschaftlich selbständigen<br />

Einheiten. Das gilt auch für die in Gelsenkirchen unterhaltene Einrichtung der Schuldnerbeartung,<br />

die der Hauptverwaltung zugeordnet ist.<br />

Im Jahr 2009 ist die Zahl der von GAFÖG betriebenen Betriebsstätten deutlich gestiegen.<br />

Die Zunahme verdankt sich vor allem der neuerlichen geographischen Ausweitung des regionalen<br />

Beschäftigungspaktes BEST AGER. Nachdem zum Jahresanfang Mülheim beigetreten<br />

war, hat sich der Beschäftigungspakt zur Jahresmitte 2009 nachgerade verdoppelt. Zu<br />

den bis dato betriebenen fünf Job-Clubs sind weitere sechs hinzugekommen, und zwar in<br />

Dortmund, Bochum, Herne, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Marl. Alle Job-Clubs unterstehen<br />

unserer Leitung. Als externe Betriebsstätten sind sie anteilig den drei GAFÖG-<br />

Standorten in Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> zugeordnet.<br />

Der Geschäftsführung gehört neben dem Geschäftsführer eine Leitende Mitarbeiterin an.<br />

Sie ist nach außen und innen mit begrenzten Vollmachten ausgestattet und vertritt den Geschäftsführer<br />

in Abwesenheitszeiten. Die Gesellschafterversammlung hat am 19.12.2009 die<br />

Leitende Mitarbeiterin in der Geschäftsführung mit Wirkung zum 01.01.<strong>2010</strong> zur Prokuristin<br />

bestellt.<br />

Die Leiter der Abteilungen: Standort Gelsenkirchen, Standort <strong>Bottrop</strong>, Standort Gladbeck<br />

und Rechnungswesen sind nach innen und außen mit begrenzten Vollmachten ausgestattet<br />

und bilden gemeinsam mit der Geschäftsführung die Leitung des Unternehmens. Die Aufgabenverteilungen<br />

in der Unternehmensleitung sind in einem Geschäftsverteilungsplan dokumentiert.<br />

Zum 01.10.2009 ist die Standortleiterstelle Gelsenkirchen neu besetzt worden. Der Standortleiter<br />

Gladbeck versieht seit Februar 2009 zugleich die Funktion des Qualitätsmanagementbeauftragten.<br />

Bezogen auf die Organe der Gesellschaft - Geschäftsführer, Gesellschafterversammlung<br />

und Beirat - haben sich gegenüber den Angaben im Jahresabschluss 2008 folgende Änderungen<br />

ergeben: Der Gesellschafter GGG Grüner Großmarkt Gelsenkirchen Düsing GmbH<br />

& Co. KG hat zwei von drei Gesellschaftsanteilen und der Gesellschafter Salzgitter Stahlhandel<br />

GmbH hat seinen Gesellschaftsanteil mit Wirkung zum 31.12.<strong>2010</strong> gekündigt. Die<br />

übrigen Gesellschafter haben von den ihnen unterbreiteten Kaufangeboten keinen Gebrauch<br />

gemacht. Am 19.12.2009 hat die Gesellschafterversammlung Herrn Dr. Gerhard Pippig ad<br />

personam zum Mitglied des Beirates berufen. Als Vertreter der Stadt Gelsenkirchen in diesem<br />

Gremium folgt ihm Herr Udo Langer nach.


- 151 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Rahmenbedingungen<br />

Die Reintegrationsarbeit der GAFÖG ist in 2009 im Wesentlichen auf der Grundlage folgender<br />

öffentlicher Arbeitsmarktinstrumente bzw. -programme erfolgt:<br />

� Vermittlung durch Dritte: Beauftragungen nach § 37 und § 421i SGB III für Arbeitslosengeld-I/II-Bezieher<br />

� Kompetenzfeststellungen / Trainingsmaßnahmen: Beauftragungen nach § 48 SGB III für<br />

Arbeitslosengeld-I/II-Bezieher<br />

� Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen: Beauftragungen nach § 241<br />

Abs.2 SGB III für unversorgte Jugendliche<br />

� Aktivierungshilfen: Beauftragungen nach § 241 Abs. 3a SGB III für unversorgte Jugendliche<br />

� AGH nach § 16 Abs. 3 Satz 1 SGB II (Typ Entgeltvariante)<br />

� AGH nach § 16 Abs. 3 Satz 2 SGB II (Typ Mehraufwandsentschädigung)<br />

� Berufsbildungsmaßnahmen nach § 77 SGB III (Bildungsgutschein), zum Teil in Verbindung<br />

mit§ 16SGBII<br />

� Ziel-3-Programm des Landes NRW (mit ESF-Kofinanzierung) „Werkstattjahr", „Jugend in<br />

Arbeit plus" und „Sonderprogramm Ausbildung 2006"<br />

� Bundesprogramm „Job-Perspektive" für schwervermittelbare. Langzeitarbeitslose<br />

� Bundesmittel aus dem Programm „Perspektive 50 plus".<br />

Der Gesetzgeber hat für 2009 die Grundlagen zu einer Instrumentenreform geschaffen. Dabei<br />

wurden im Sozialgesetzbuch III die Instrumente § 37 „Beauftragung Dritter bei der Vermittlung"<br />

und § 48 „Trainingsmaßnahmen" durch das neue Instrument nach § 46 „Maßnahmen<br />

zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung" zusammengefasst.<br />

Im SGB II wurde das Instrument „Freie Förderung" unter § 16f verankert. In 2009 wurde es<br />

aber nur rudimentär wirksam. Die im SGB III unter § 10 geregelte „Freie Förderung" wurde<br />

zum 01.01.<strong>2010</strong> aufgehoben.<br />

3. Geschäftsfeldentwicklung<br />

3.1. Arbeitsmarktprogramme, Maßnahmen und Projekte<br />

Im Jahr 2009 haben sich die zentralen Geschäftsfelder der GAFÖG nicht einheitlich entwickelt.<br />

Im Schwerpunktbereich der Arbeitsgelegenheiten sind Einschnitte erfolgt. Im Bereich<br />

Ausbildung und berufsvorbereitender Maßnahmen haben wir uns auf dem in 2008 erreichten<br />

Niveau behaupten können. Deutliche Anstiege wurden verzeichnet im Bereich Förderung der<br />

beruflichen Weiterbildung (FbW).<br />

Die Auslastung der Qualifizierungskapazitäten ist übers Jahr hinweg und von Standort zu<br />

Standort durch Schwankungen und Abweichungen gekennzeichnet gewesen. Der Auslastungsgrad<br />

der Qualifizierungskapazitäten ist in 2009 insgesamt unterhalb des überaus hohen<br />

Niveaus der beiden Vorjahre verblieben. Entsprechend ist der Personalstand gegenüber<br />

dem Vorjahr gesunken. In Grenzen hält sich der Rückgang durch die Vielzahl zusätzlicher<br />

Stellen infolge der forcierten Ausweitung des Beschäftigungspaktes BEST AGER.


- 152 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der konjunkturelle Einbruch hat sich auf die Vermittlungsbilanz ebenso negativ ausgewirkt<br />

wie die rückläufigen Teilnehmerkontingente insbesondere in den kombinierten Qualifizierungs-<br />

und Beschäftigungsmaßnahmen auf der Grundlage sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung, aus denen heraus wir in den vergangenen Jahren mit die höchsten Vermittlungsquoten<br />

generiert haben.<br />

Angestiegen sind die Vermittlungszahlen im Zusammenhang des Regionalen Beschäftigungspaktes<br />

BEST AGER. In einer Vielzahl der Fälle ist das GAFÖG-Personal unmittelbar<br />

daran beteiligt gewesen. Der absolute Anstieg verdankt sich allerdings in erster Linie der<br />

signifikanten Ausweitung des Paktes über nahezu das ganze Ruhrgebiet.<br />

3.2. Schuldnerberatung<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der neu aufgenommenen Beratungsfälle einen neuen<br />

Höchststand erreicht. Die Zahl der Schuldenregulierungen konnte auf dem hohen Stand des<br />

Vorjahres gehalten werden.<br />

4. Ertrags- , Finanz- und Vermögenslage<br />

Das Jahresergebnis weist einen Überschuss in Höhe. von T€ 343 aus. Damit wird das Vorjahresergebnis<br />

(T€ 325) geringfügig übertroffen (6 %).<br />

Die Betriebsleistung - unter Berücksichtigung . periodenfremder Effekte von T€ 264 (Umsatzerlöse,<br />

Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge) - hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr von T€ 14.479 auf T€ 9.985 und damit um 31 % vermindert. Die Abnahme der<br />

Betriebsleistung ist im Wesentlichen auf niedrigere Fördermittel, vor allem aber auch auf<br />

niedrigere Personalkostenerstattungen für zu qualifizierende Mitarbeiter zurückzuführen.<br />

Dem Rückgang der Betriebsleistung stehen jedoch ebenfalls niedrigere Aufwendungen gegenüber.<br />

Zum 31.12.2009 waren bei GAFÖG insgesamt 269 Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Zu unterscheiden sind dabei grundsätzlich zwei Gruppen von Mitarbeitern:<br />

• die einen sind beteiligt an der Verwirklichung des Unternehmenszwecks - also Anleiter,<br />

Berater/Betreuer/Vermittler und Verwaltungskräfte -, zusammengefasst bezeichnet als<br />

Regiepersonal,<br />

• die anderen sind Gegenstand des Unternehmenszwecks - also Arbeitnehmer, die zwecks<br />

Qualifizierung und Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt beschäftigt werden (einschließlich<br />

Auszubildende) -, zusammengefasst bezeichnet als Qualifikanten.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (einschl. Auszubildende)<br />

Regie Qualifikanten<br />

Ø 2009 113 172<br />

Ø 2008 115 376<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigtenzahl beim Regiepersonal jahresdurchschnittlich<br />

um 1,7 % und bei den Qualifikanten um 54 % gesunken.<br />

Demzufolge sanken die Personalkosten in 2009. Dabei entfällt die Abnahme im Wesentlichen<br />

auf die Löhne der zu qualifizierenden Mitarbeiter. Den gesunkenen Personalkosten für<br />

die Gruppe der zu qualifizierenden Arbeitnehmer standen entsprechend niedrigere Personalkostenerstattungen<br />

auf der Ertragsseite gegenüber.


- 153 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Alles in allem stehen der niedrigeren Betriebsleistung in 2009 um rd. T€ 4.697 niedrigere<br />

Aufwendungen gegenüber.<br />

Die Bilanzsumme ist um T€ 30 auf T€ 7.281 gestiegen. Ursächlich dafür sind vor allem die in<br />

2009 getätigten höheren Investitionen.<br />

Die gebildeten Rückstellungen resultieren zum einen aus der erforderlichen Abgrenzung der<br />

Erträge aus der Schuldnerberatung für die im Folgejahr noch zu erbringenden Beratungsleistungen<br />

und zum anderen zur Abdeckung ungewisser Verbindlichkeiten und drohender<br />

Verluste aus schwebenden Geschäften, d.h. abgeschlossenen und laufenden Arbeitsmarktprojekten.<br />

Alle Rückstellungen sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />

notwendig ist. Wir verzeichneten in 2009 einen weiterhin hohen und stabilen Mittelzufluss<br />

aus laufender Geschäftstätigkeit.<br />

Die Liquidität war zu jedem Zeitpunkt gesichert. Die Vermögenslage ist beständig geordnet.<br />

Die getätigten Investitionen stellen sicher, dass die Ausstattung. der Räume und Werkstätten<br />

sowohl dem Stand der Technik als auch den Vorgaben und Vorschriften der überwiegend<br />

öffentlichen Auftraggeber entspricht.<br />

Das Eigenkapital der Gesellschaft wird für das Jahr 2009 mit T€ 2.4.15 (Vorjahr T€ 2.072)<br />

ausgewiesen.<br />

5. Nachtrag<br />

Im I. Quartal <strong>2010</strong> haben die ARGEn aufgrund der politischen Unwägbarkeiten bezogen auf<br />

die Strukturreform SGB II und - im Zusammenhang damit - der vorläufigen Sperrung von<br />

900 Mio. € aus dem Haushaltstitel des Bundeshaushaltes für Fördermaßnahmen große Zurückhaltung<br />

bei der Vergabe von Aufträgen bzw. der Zuweisung von Teilnehmern in bewilligte<br />

Maßnahmen an den Tag gelegt, bis hin zu vollständigen Stopps. Die negativen Auswirkungen<br />

für die Träger der Fördermaßnahmen liegen auf der Hand.<br />

6. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Das Geschäftsfeld der aktiven Arbeitsförderung wird grundsätzlich und auf Dauer im Wesentlichen<br />

durch arbeitsmarktpolitische Entscheidungen und Weichenstellungen abgesteckt.<br />

Danach bestimmen sich maßgeblich Chancen und gleichermaßen Risiken für die GAFÖG.<br />

Das politische Tauziehen um die Strukturreform SGB II hat sich bis ins Jahr <strong>2010</strong> gezogen.<br />

Zum Ende des I. Quartals scheint eine konsensuale Lösung im Sinne einer Grundgesetzänderung<br />

zur Aufrechterhaltung der Institution ARGE gefunden zu sein. Das Verfahren soll bis<br />

zur Sommerpause abgeschlossen sein.<br />

Bis zum Ende des I. Quartals haben die ARGEn keine Planungssicherheit erhalten bezogen<br />

auf die Höhe des ihnen für <strong>2010</strong> zur Verfügung stehenden Eingliederungstitels. Die Auswirkungen<br />

bekommen die Träger unmittelbar zu spüren.<br />

Ein weiteres Risiko erwächst aus den Anforderungen, denen sich Bund und Länder gegenübergestellt<br />

sehen, um die infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise aufgetürmten Schuldenberge<br />

abzubauen. Sparprogramme werden allseitig beschworen. Mit Weichenstellungen in<br />

diese Richtung ist noch im Sommer - nach den Landtagswahlen in NRW - zu rechnen. Die<br />

aktive Arbeitsmarktpolitik dürfte davon nicht verschont bleiben. Die drohenden Kürzungen<br />

werfen schon Schatten voraus. Die im April veröffentlichten Jahresausschreibungen für die<br />

zentralen Förderinstrumente im Bereich Ausbildung und Übergang Schule / Beruf weisen<br />

deutlich geringe Volumina auf als in den Jahren zuvor.


- 154 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bei Vergaben nach VOL wird sich die negative Preisentwicklung deshalb umso weniger umkehren.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass der Auftraggeber nicht von dem im Vorjahr eingeschlagenen<br />

Weg wieder abgeht, Risiken auf den Auftragnehmer abzuwälzen, z.B. indem er<br />

bei niedrig bemessener Mindestabnahme nur tatsächlich besetzte Teilnehmerplätze vergütet.<br />

Damit wird eine Risikogefährdung, wie sie uns aus dem Bereich der Arbeitsgelegenheiten<br />

seit langen Jahren bekannt ist, durchgängig zur Realität.<br />

Die zur Förderung der SGB III - Kunden von der Bundesagentur für Arbeit eingesetzten Mittel<br />

werden voraussichtlich auf dem über Jahre verfestigten niedrigen Niveau verharren. Die<br />

eingesetzten Mittel zur Qualifizierung von Kurzarbeitern bedeuten eine Verlagerung und verheißen<br />

nicht eine Aufstockung der Mittel.<br />

Realistische Chancen bestehen für die Fortsetzung unserer Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms<br />

Perspektive 50plus auch übers Jahr <strong>2010</strong> hinaus. Das BMAS hat frühzeitig<br />

kundgetan, dass sich an die Förderphase II ab Januar 2011 eine auf fünf Jahre bemessene<br />

Förderphase III anschließen wird.<br />

Durch die Hinzufügung einer weiteren Programmkomponente sind wir m Jahr <strong>2010</strong> im Netzwerkprojekt<br />

BEST AGER stärker denn je engagiert.<br />

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung fassen wir weiterhin als zukunftsträchtiges<br />

Marktsegment auf, im Allgemeinen und für GAFÖG im Besonderen.<br />

Ab <strong>2010</strong> ergänzen wir unsere Aktivitäten im Bereich Zeitarbeit um den gewerblichen Zweig.<br />

Über die Jahreswende 2009/10 sind die vertraglichen Voraussetzungen geschaffen worden<br />

zur Umsetzung eines integralen, nach Art und Umfang zukunftsweisenden Arbeitsmarktprojektes<br />

zur Nachnutzung des industriekulturellen Denkmals der ehemaligen Kläranlage in<br />

<strong>Bottrop</strong>-Ebel (BernePark). Im Erfolgsfall eröffnen wir uns damit neue Horizonte.<br />

Die neuen Ansätze unterstreichen unsere seit Jahr und Tag geäußerte Einschätzung, dass<br />

GAFÖG den Chancen und Risiken am wirksamsten Rechnung trägt durch ein ausgewogenes<br />

Produktportfolio, das neben ausschreibungspflichtigen Fördermaßnahmen .nach dem<br />

SGB III insbesondere frei vergebbare Maßnahmen nach dem SGB II sowie Modell- und<br />

Netzwerkprojekte umfasst, sich nicht zuletzt aber auch stützt auf Maßnahmen der beruflichen<br />

Fort- und Weiterbildung, die auf der Basis von Bildungsgutscheinen durchgeführt werden.<br />

Die Schuldnerberatung, neben der Betätigung .in Arbeitsmarktprojekten ausgewiesener Unternehmenszweck,<br />

steht seit Jahren auf einer stabilen Basis - räumlich, personell und finanziell.<br />

Der 2005 mit der Stadt Gelsenkirchen abgeschlossene Leistungsvertrag läuft vorerst<br />

bis zum 31.12.<strong>2010</strong>. Am politischen Willen vor Ort zur Fortsetzung des beschritten, allseits<br />

als erfolgreich bewerteten Weges mangelt es ungeachtet der erneut prekär gewordenen<br />

kommunalen Haushaltssituation nicht.<br />

Risikomanagementmanagement<br />

Das Risikomanagement verstehen wir als fortwährend wahrzunehmende Leitungsaufgabe.<br />

Es bedient sich im Wesentlichen betriebswirtschaftlicher Standardinstrumente wie BWA,<br />

BAB, BSC-Kennzahlen.<br />

Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und auf der Leitungsebene kommuniziert.


- 155 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ständige Marktbeobachtung und der enge Kontakt zu den Auftraggebern - in erster Linie<br />

den - ARGEN, der Agentur für Arbeit und den weiteren öffentlichen Mittelgebern wie dem<br />

BMAS, aber auch den Wirtschaftsunternehmen als Abnehmer von Personaldienstleistungen<br />

und Auftraggebern im Bereich der Fertigung - signalisieren in der Regel zeitnah Veränderungen<br />

und ermöglichen rechtzeitige und zielgerichtete Reaktionen.<br />

In Richtung des Risikomanagements zielen auch die im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

dynamisch angelegten Optimierungsprojekte und -instrumente. Die Zertifizierung „Committed<br />

to Excellence“ nach EFQM ist Anfang 2006 durch die Träger- und Maßnahmenzulassung<br />

nach 84 SGB III / §§ 7,8 AZWV ergänzt worden. Im März 2009 ist die Trägerzulassung nach<br />

AZWV über die TÜV Rheinland Group rezertifiziert worden. Darüber hinaus sind wir auf einem<br />

guten Weg, in Kürze die Zertifizierung nach dem Modell der Lernerorientierten Qualitätsentwicklung<br />

Weiterbildung (LQW) zu erhalten. Jährliche Audits sichern die Ergebnisse<br />

und Erfolge ab.<br />

Erkenntnisse zur Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagements, die sich aus<br />

der jährlichen Abschlussprüfung ergeben, werden bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

des Risikomanagementsystems berücksichtigt.<br />

Steuerliche Risiken<br />

Steuerliche Risiken sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ersichtlich.<br />

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />

Im Geschäftsjahr 2009 sind keine Rechtsstreitigkeiten erwachsen.<br />

Fazit<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind für Gafög derzeit nicht erkennbar.<br />

7. Prognose<br />

Für das Jahr <strong>2010</strong> erwarten wir eher eine weiterhin rückläufige Geschäftsentwicklung. Das<br />

betrifft insbesondere wiederum das Geschäftsfeld der Arbeitsgelegenheiten. Im Geschäftsfeld<br />

der beruflichen Fort- und Weiterbildung rechnen wir mit einer Stabilisierung der positiven<br />

Entwicklung. Das wirtschaftliche Gesamtergebnis prognostizieren wir auch vor dem Hintergrund.<br />

weiterhin rückläufiger Preise bzw. ungünstigerer Förderungskonditionen zurückhaltend<br />

und gehen eher von einem ausgeglichenen Ergebnis denn von einem Überschuss aus.<br />

Die Prognose für das Jahr 2011 unterfällt wiederum vor allem dem Vorbehalt der Fortführung<br />

oder einer etwaigen grundlegenden Revision der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch<br />

Bund und Land. Das zielt vor allem auf quantitative Größen ab. Die zu erwartende Konsolidierung<br />

der öffentlichen Haushalte gibt wenig Anlass zum Optimismus. Zuversichtlich stimmt<br />

die Ankündigung zur Fortsetzung des Bundesprogramms Perspektive 50plus und damit des<br />

Beschäftigungspaktes BEST AGER. Positiv stimmt des Weiteren die dynamische Erschließung<br />

des Geschäftsfeldes der beruflichen Fort- und Weiterbildung. Die in <strong>2010</strong> mit GAFÖG-<br />

Zeitarbeit und dem Zukunftsprojekt BernePark angestoßenen neuen Aktionsradien bergen<br />

ebenfalls Potential. Wesentliche Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage werden<br />

nicht erwartet.


- 156 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 1.046.202,05 1.733.922,56 2.375.050,45 2.773.870,17 2.561.341,97<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21.087,29 50.326,50 109.101,18 140.438,61 70.448,08<br />

Bestand an fertigen/ unfertigen Erzeugnissen -4.341,09 156,98 47.645,21 -25.123,81 -16.093,08<br />

Sonstige betriebliche Erträge 5.462.091,20 8.339.041,86 9.982.127,45 12.067.017,68 7.703.586,04<br />

andere aktivierte Eigenleistung 0,00 0,00 18.200,52 18.195,33 0,00<br />

außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 6.525.039,45 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 248.473,37 313.830,66 485.158,13 420.276,30 334.251,19<br />

Personalaufwand 4.118.418,10 6.972.495,66 8.929.262,76 10.853.014,56 6.506.438,85<br />

Abschreibungen 252.717,32 275.852,01 279.373,69 250.263,55 333.306,35<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.837.813,67 2.250.261,71 2.534.362,98 3.102.331,43 2.758.010,01<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 504,49 373,35 307,75 16.914,46 39.445,87<br />

Steuern 39.753,90 21.220,32 8.232,88 6.980,53 4.824,88<br />

Aufwendungen 6.497.680,85 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 6.525.039,45 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01<br />

./. Aufwendungen 6.497.680,85 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86<br />

Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn/-verlust 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86


- 157 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 2.559,00 4.350,50 14.130,50 124.095,00 168.685,00<br />

Sachanlagevermögen 605.131,50 696.149,50 758.435,50 892.367,50 1.057.554,00<br />

Anlagevermögen 607.690,50 700.500,00 772.566,00 1.016.462,50 1.226.239,00<br />

Vorräte 9.935,09 6.641,83 51.813,05 26.337,19 10.504,92<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

1.125.179,74 642.159,48 972.392,95 1.576.247,85 846.483,65<br />

Wertpapiere 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54<br />

Flüssige Mittel 1.442.418,60 4.042.418,29 4.510.838,45 4.614.043,96 5.172.469,22<br />

Umlaufvermögen 2.580.176,97 4.693.863,14 5.537.687,99 6.219.272,54 6.032.101,33<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 8.875,00 6.911,51 3.455,75 14.825,82 23.089,11<br />

Treuhandvermögen 6.272,79 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 3.203.015,26 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44<br />

Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05<br />

gezeichnetes Kapital 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00<br />

Kapitalrücklage 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16<br />

Rücklage für eigene Anteile 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54<br />

Rücklagen Verlust-/Gewinnvortrag 955.962,95 983.321,55 1.272.735,74 1.543.021,93 1.802.921,44<br />

Freie Rücklage 77.987,74 77.987,74 77.987,74 103.128,17 167.845,81<br />

Bilanzgewinn/-verlust 27.358,60 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86<br />

Eigenkapital 1.162.414,99 1.451.829,18 1.747.255,80 2.071.872,95 2.414.878,81<br />

Sonderposten aus Investitionszuschüssen 127.773,00 89.913,00 52.258,00 68.793,00 307.795,67<br />

Rückstellungen 1.052.836,35 2.188.532,16 2.992.205,63 3.525.399,15 3.613.516,88<br />

Verbindlichkeiten 851.887,01 1.671.000,31 1.521.990,31 1.584.495,76 945.238,08<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

1.831,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Treuhandvermögen 6.272,79 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 3.203.015,26 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44<br />

Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05


- 158 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

2008 2009<br />

Geschäftsführer 1 1<br />

Angestellte 115 113<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 376 172<br />

492 286<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 36,29 26,88 27,67 28,58 33,16<br />

Fremdkapitalquote 63,71 73,12 72,33 71,42 66,84<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

191,28 207,26 226,16 203,83 196,93<br />

Kassenmittelintensität 45,03 74,84 71,45 63,64 71,04<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

2,35 19,93 16,91 15,67 14,20<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 159 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

12. Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP III)<br />

Rellinghauser Straße 9<br />

45128 Essen<br />

Gründerzentrum: Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 30.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800 6<br />

RAG Montan Immobilien GmbH 28.200 94<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind das Errichten, Betreiben und die Vermietung eines<br />

Gründerzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage ”Prosper III” in <strong>Bottrop</strong>.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GZP III wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Helmut Over (bis 17.11.2009)<br />

Hartmut Kirsch (ab 17.11.2009)<br />

B. Aufsichtsrat: 4 Mitglieder<br />

Bernd Tischler, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellv. Vorsitzender<br />

Cornelia Ruhkemper, <strong>Bottrop</strong><br />

Dr. Hans Werner Klee<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Christoph Happe<br />

Peter Mazur<br />

Prokurist:<br />

Samy Saidi


- 160 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP) wurde gemeinsam von der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> und der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH am 23.07.1992 gegründet, um mit<br />

der Schaffung von gewerblichen Gebäudeflächen für Unternehmensgründer einen Beitrag<br />

zum Strukturwandel zu leisten. In den Jahren 1992 und 1993 errichtete die Gesellschaft mit<br />

Hilfe öffentlicher Mittel der Europäischen Union und des Landes NRW das Gründerzentrum<br />

in <strong>Bottrop</strong>, Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4.<br />

Kennzahlen<br />

Der Vermietungsstand im Gründerzentrum Prosper III hat trotz der Finanzkrise ab dem 2.<br />

Halbjahr 2009 fast das Vorjahresniveau wieder erreicht; er verringerte sich lediglich um 1,6<br />

Prozentpunkte auf 81,9 %. Damit wurde der für das Geschäftsjahr 2009 prognostizierte Ver-<br />

mietungsstand von rd. 82% erreicht. Es waren 64,42 % der Büroflächen, 100 % der Ausstel-<br />

lungsflächen und 88,19 % der Werkstattflächen zum Bilanzstichtag vermietet. Das Ergebnis<br />

der Gesellschaft vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr um 17 T€ verschlechtert.<br />

Risikomanagement<br />

Bei GZP ist ein Risikomanagementsystem eingeführt. Eine Risikoidentifizierung und Risiko-<br />

erhebung ist durchgeführt worden. Vorhandene Risiken sind dokumentiert und werden mo-<br />

natlich über ein vorhandenes Meldesystem erfasst. Bestandsgefährdende Risiken, die die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen, bestehen nicht.<br />

Ausblick<br />

Unter Berücksichtigung der derzeitigen Finanzkrise und der daraus resultierend erwarteten<br />

allgemeinen Konjunkturabschwächung in den nächsten Jahren geht die Geschäftsführung<br />

für die Folgejahre von einer annährend gleichen Vermietungsquote wie im laufenden Ge-<br />

schäftsjahr aus, wobei die Qualität der von der Bundesregierung geplanten Konjunkturbele-<br />

bungsprogramme hierauf einen wesentlichen Einfluss haben werden. Vermarktungsimpulse<br />

werden weiterhin aus der Internetpräsentation, dem Schalten von Anzeigen in der Presse<br />

sowie aus der Eintragung in den Flächenatlas Emscher-Lippe erwartet.<br />

Durch die in 1992 geschlossene Vereinbarung zwischen der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der RAG<br />

Montan Immobilien mbH zum Kostenausgleich (Deckung der Aufwendungen abzüglich der<br />

Erträge) im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile, ist der Bestand der Gesellschaft trotz derzeiti-<br />

ger und zukünftig erwarteter Jahresfehlbeträge sichergestellt. Die finanzielle Situation der<br />

Gesellschaft ist geordnet.


- 161 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 265.690,81 268.038,98 263.072,26 250.053,35 247.727,87<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 7.603,93 12.115,24 19.310,15 23.321,47 6.990,86<br />

Sonstige betriebliche Erträge 3.167,29 5.133,68 2.304,41 11.132,68 9.588,38<br />

Bestand aus unfertigen Erzeugnissen -4.901,46 -3.678,58 -351,14 -2.788,42 4.186,54<br />

Gewerbesteuer aus Organschaftsumlage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 271.560,57 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 128.377,18 136.128,76 135.089,61 140.642,00 143.827,24<br />

Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Abschreibungen 107.549,06 107.551,97 105.059,03 105.059,03 105.235,85<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 25.151,33 25.320,36 43.665,56 32.373,61 38.070,76<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 113.978,44 110.035,34 105.870,59 101.436,39 96.375,93<br />

Steuern 10.283,06 10.338,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06<br />

Aufwendungen 385.339,07 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 271.560,57 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65<br />

./. Aufwendungen 385.339,07 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84<br />

= Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag -113.778,50 -107.765,17 -115.632,17 -108.075,01 -125.299,19<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 162 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 1.369.159,88 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 1.369.159,88 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00<br />

Vorräte 67.821,18 64.142,60 63.791,46 61.003,04 65.189,58<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

5.867,75 8.101,53 24.270,43 16.330,43 16.517,66<br />

Flüssige Mittel 395.567,07 443.783,88 457.478,98 507.251,77 364.731,15<br />

Umlaufvermögen 469.256,00 516.028,01 545.540,87 584.585,24 446.438,39<br />

nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

83.778,50 77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19<br />

0,00 2.478,00 3.311,00 3.735,50 0,00<br />

Summe Aktiva 1.922.194,38 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58<br />

gezeichnetes Kapital 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00<br />

Jahresfehlbetrag -113.778,50 -107.765,17 115.632,17 108.075,01 125.299,19<br />

nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag<br />

83.778,50 77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Rückstellungen 1.450,00 1.650,00 10.850,00 2.694,20 2.120,00<br />

Verbindlichkeiten 1.920.744,38 1.856.229,09 1.780.182,92 1.714.403,38 1.485.871,58<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 0,00 788,02 0,00<br />

Summe Passiva 1.922.194,38 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58


- 163 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzlage<br />

Die Entwicklung der Finanzlage ist im Einzelnen aus der folgenden Kapitalflussrechnung<br />

ersichtlich, die in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2 (DSR 2)<br />

erstellt wurde:<br />

Laufende Geschäftstätigkeit<br />

2009 2008 Abweichung<br />

T€ T€ T€<br />

Jahresfehlbetrag -125 -108 -17<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 105 105 0<br />

-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte -4 3 -7<br />

- /+ Zunahme/Abnahme Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind 0 8 -8<br />

- /+ Zunahme/Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung 4 0 4<br />

+ /- Zunahme/Abnahme Rückstellungen -1 -8 7<br />

+/- Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten außer<br />

Finanzverbindlichkeiten 31 10 21<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 10 10 0<br />

Finanzierungstätigkeit<br />

Einzahlungen Verlustausgleich Vorjahr 108 116 -8<br />

Abnahme Finanzverbindlichkeiten -260 -76 -184<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -152 40 -192<br />

Finanzmittelbestand<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des<br />

Finanzmittelbestandes -142 50 -192<br />

,<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 507 457 50<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 365 507 -142


- 164 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Die Gesellschaft verfügt über kein eigenes Personal.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 20,58 23,89 25,54 29,53 24,51<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5315002 Anteil Betriebsaufwand 6.937,93 6.484,50<br />

Gründerzentrum Prosper


- 165 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Osterfelder Straße 13<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 26.550 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 19.850 74,77<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 2.050 7,72<br />

Volksbank <strong>Bottrop</strong> e. G. 1.400 5,27<br />

Movie-World GmbH & Co. KG 950 3,58<br />

Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong> 250 0,93<br />

alpincenter.com AG 500 1,89<br />

RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 300 1,13<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing GmbH 1.250 4,71<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Keine<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der Wirtschaft. Sie<br />

fördert das Stadtbewusstsein, das Image und den Strukturwandel. Die Gesellschaft wird<br />

durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings, durch Beratung und Information,<br />

durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit alle Kräfte einbinden,<br />

die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie auch nach außen zur Profilierung<br />

der Stadt beitragen.<br />

Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />

direkt dienlich sind.<br />

Die Gesellschaft kann andere Unternehmen gleicher oder verwandter Art gründen, erwerben<br />

oder sich an ihnen beteiligen, sofern dabei die Vorschriften der Gemeindeordnung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen beachtet werden.


- 166 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong><br />

mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Peter Noetzel,<br />

ab 17.11.2009 Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Hermann Hirschfelder, Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Michael Gerdes, stellv. Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Karl Reckmann, Einzelhandelsverband<br />

Dr. Klemens Kreul, <strong>Bottrop</strong> (bis 30.04.2009)<br />

Willi Loeven, <strong>Bottrop</strong> (ab 01.05.2009)<br />

Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Eberhard Kreck, Volksbank Kirchhellen e. G., <strong>Bottrop</strong><br />

Mirko Skela, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Martina Rudziok


- 167 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />

1.1 Einführung<br />

Die Gesellschaft für Stadtmarketing (GSB) wurde am 04.03.2002 gegründet.<br />

Die Gesellschaft ist konzipiert als Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der örtlichen<br />

Wirtschaft. Sie soll durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings,<br />

durch Beratung und Information, durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit<br />

alle Kräfte einbinden, die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie<br />

auch nach außen zur Profilierung der Stadt beitragen. Die Gesellschaft soll das Stadtbewusstsein<br />

und den Strukturwandel fördern.<br />

Diese im Gesellschaftsvertrag beschriebenen Aufgaben wurden im Marketingkonzept der<br />

GSB konkretisiert, das in der Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung<br />

am 18.12.2003 beschlossen wurde.<br />

Seit dem 16.01.2008 obliegt die Geschäftsführung bei der hauptamtlichen Geschäftsführerin<br />

Martina Rudziok.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

Die Gesellschaft arbeitet auf der Grundlage der Satzung, des jeweils beschlossenen Finanzplans<br />

sowie Einzelbeschlüsse der Gesellschafterversammlung. Es gibt die drei Hauptbereiche<br />

„Stadtinfobüro und Touristik" „Eventmarketing“ und „Imagewerbung “ , wobei diese<br />

inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und unterschiedliche Schwerpunkte bilden.<br />

1.3 Infobüro und Touristik<br />

Im Stadtinformationsbüro werden Veranstaltungstickets über den Anbieter ticket online in<br />

Kooperation mit dem Kulturamt verkauft. Dabei steht der Servicegedanke für die Kunden<br />

eindeutig im Vordergrund. Die Beratungen zielen darauf, den Kunden preisgünstige Angebote<br />

zu erstellen, um auch eine nachhaltige Zufriedenheit zu erzielen.<br />

Auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 17.09.2009 wurde seitens der<br />

Gesellschafter beschlossen, dass die GSB ab dem 01.11.2009 das zusätzliche Geschäftsfeld<br />

„WAZ-LeserService“ für ein Probejahr übernimmt. Der WAZ-LeserService stellt eine<br />

Dienstleistungsergänzung zum bisherigen Geschäft in der Touristinfo dar und dient einem<br />

verbesserten Bürgerservice. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen die<br />

Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem größeren Personenkreis<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Konzepte für Stadtrundfahrten sowie organisierte Touren innerhalb und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s<br />

werden ständig überarbeitet und einem breiten Publikum angeboten. Dabei werden Trends<br />

und Kundenwünsche berücksichtigt. Für das touristische Angebot gibt es bereits eine über<br />

die Jahre gewachsene Stammkundschaft.<br />

Den Besucherinnen der Stadt wird bei der Suche nach einem passenden Hotel oder einer<br />

geeigneten Ferienwohnung geholfen. Der Servicegedanke steht für die Besucherinnen der<br />

Stadt im Vordergrund. Auch werden „Pakete" mit Hotel-Übernachtungen und Eintritt der Freizeitanbieter<br />

angeboten. Die Nachfrage nach Übernachtungen ist eng verbunden mit den<br />

Freizeitanbietern in der Stadt und in der Region und den Messen in Essen und Düsseldorf.


- 168 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Um die touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten von <strong>Bottrop</strong> sowie die Wochenendpakete<br />

zu vermarkten, nahm die GSB in 2009 an zwei Messen teil: An der ITB in Berlin<br />

und an der Reiselust Bremen. Das Ruhrgebiet war auf der ITB 2009 offizielles Partnerland<br />

und hatte den inhaltlichen Schwerpunkt „Kulturhauptstadt <strong>2010</strong>". Zusammen mit der RTG<br />

und den anderen Ruhrgebietsstädten, wurden die Kulturhauptstadtjahr-Veranstaltungen<br />

vermarktet.<br />

Die neuen Tourenkonzepte im Jahr 2009 wie die „Kulinarische <strong>Bottrop</strong>tour", „Auffe Zeche,<br />

anne Bude, inne Kolonie" wurden sehr positiv angenommen. Zudem wurde das Angebot an<br />

Touren zu Weihnachtsmärkten und „die Kultur-Touren" zu Museen, Besichtigungen etc. ausgeweitet,<br />

um die gesetzte Margensteigerung zu erreichen und auf diesem Niveau zu halten.<br />

Für das Kulturhauptstadtjahr <strong>2010</strong> ist ein Anstieg der Marge eingeplant.<br />

1.3.1 Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros betrugen<br />

im Berichtsjahr 2009 53.609,38 €<br />

Im Vergleich dazu in 2008 46.289,27 €<br />

in 2007 37.975,65 €<br />

in 2006 44.869,65 €<br />

in 2005 47.163,45 €<br />

in 2004 68.931,72 €<br />

in 2003 69.682,57 €<br />

Grund für den Anstieg der Umsatzerlöse im Stadtinfobereich im Vergleich zum Vorjahr ergibt<br />

sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der Erlöse für die Eintrittskarten und Discovery Pässe<br />

Movie Park Germany, der Ruhr Top Card sowie der Erlöse aus den Kartenverkäufen.<br />

Zudem kamen die Provisionserlöse aus dem WAZ-LeserService hinzu. So haben sich die<br />

Erlöse aus dem Verkauf der Eintrittskarten für den Movie Park Germany verdoppelt und die<br />

Erlöse aus dem Verkauf der Ruhr Top Card fast vervierfacht. Die Provisionserlöse aus den<br />

Kartenverkäufen sind um ca. 30% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Margen für die<br />

Reiseleistungen sind auf dem Niveau des Vorjahres fast stabil geblieben. Allerdings sind die<br />

Provisionserlöse aus den Vermittlungen der Hotels und Ferienwohnungen um fast 30% gesunken.<br />

1.3.2 Artikelverkäufe<br />

Von den Umsatzerlösen betrugen die Erlöse aus den Artikelverkäufen im Berichtsjahr<br />

2009 18.940,38 €<br />

in 2008 23.278,04 €<br />

in 2007 16.261,38 €<br />

In 2006 19.467,53 €<br />

in 2005 25.142,41 €<br />

in 2004 35.824,89 €<br />

in 2003 24.461,42 €


- 169 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1.3.3 Übernachtungen<br />

Die Anzahl der vermittelten Übernachtungen ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 30% gesunken.<br />

Dies lässt sich damit erklären, dass immer mehr Firmen (Montagearbeiter) und<br />

auch Privatpersonen direkt über die Hotels buchen und durch die allgemein schlechte Wirtschaftslage.<br />

Es wurden 2.437 (Vorjahr 3.453) Übernachtungen über die Stadtinformation<br />

gebucht.<br />

1.3.4 „WAZ-LeserService"<br />

Die Gesellschafterversammlung beschloss, dass die GSB ab dem 01.11.2009 den „WAZ-<br />

LeserService" für ein Probejahr übernimmt. Nach dem Probejahr soll über die Fortführung<br />

neu beraten und entschieden werden.<br />

Der „WAZ-LeserService" wurde aufgrund der Vorteile für die Öffentlichkeit, der positiven<br />

Entwicklung für die GSB, der Synergieeffekte und des Verbleibs des „WAZ-LeserService" in<br />

<strong>Bottrop</strong> übernommen. So wird die Medienversorgung der <strong>Bottrop</strong>er Bevölkerung als wichtige<br />

Serviceleistung weiter ortsnah angeboten. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen<br />

die Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem deutlich<br />

größeren Kreis zugänglich gemacht werden.<br />

Die Erlöse aus dem „WAZ-LeserService" betrugen<br />

im Berichtsjahr 2009 3.487,62 €.<br />

1.4 Veranstaltungen<br />

Entsprechend der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung wurden folgende Veranstaltungen<br />

in 2009 realisiert:<br />

- Pferdemarkt<br />

- Stadtfest<br />

- Extraschicht, Nacht der Industriekultur<br />

- Michaelismarkt<br />

- <strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag<br />

- Hallo(w) Light<br />

- Weihnachtsmarkt „Weihnachtszauber für Kinder"<br />

- <strong>Bottrop</strong> im Advent<br />

- Baustellen-Ende-Party auf dem Berliner Platz.<br />

Für das Jahr 2009 wurden im Veranstaltungsbereich folgende qualitative Veränderungen<br />

umgesetzt:<br />

Um neue Zielgruppen zu erreichen und den Innenstadtbereich mit Aktionen zu beleben entwickelt<br />

die GSB neue zielgrupppenadäquate Veranstaltungskonzepte. In diesem Zusammenhang<br />

fand erstmalig der „<strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag" statt. Die Veranstaltung wurde sowohl<br />

von den Sponsoren und Teilnehmern wie auch von den Bürgerinnen gut angenommen.<br />

Die Veranstaltung konnte zu 100% über Teilnehmergebühren und Sponsoring refinanziert<br />

werden.<br />

Unter dem Motto „Hallo(w) Light" gab es wieder in direkter Kooperation mit dem Einzelhandel<br />

die besondere Verkaufsveranstaltung im Innenstadtbereich. In 2009 konnten mehr Lichtkunstobjekte<br />

als in 2008 aufgestellt werden, da sich mehr Einzelhändler an der Aktion beteiligt<br />

haben, als im Vorjahr. Zudem konnte das Rathaus entsprechend der Veranstaltung illuminiert<br />

werden. Aus Sicht der GSB ist die Veranstaltung in den nächsten Jahren weiter ausbaufähig.


- 170 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Extraschicht fand dieses Jahr in <strong>Bottrop</strong> am Malakoffturm statt um den Gästen ein weiteres<br />

Industriedenkmal in <strong>Bottrop</strong> zu präsentieren. Vor Ort konnten die Teilnehmer ein interessantes<br />

Kunst- und Kulturprogramm unter dem Motto „Mensch und Maschine" erleben. Ca.<br />

1.300 Besucher haben den Malakoffturm in <strong>Bottrop</strong> besucht.<br />

Alle durchgeführten Veranstaltungen dienen dazu, vermehrt Besucher nach <strong>Bottrop</strong> zu bringen<br />

und den Innenstadtbereich zu beleben. Zudem sorgen die Aktionen für eine positive<br />

Atmosphäre und garantieren eine gewisse Aufenthaltsqualität, die dem Einzelhandel zugute<br />

kommt.<br />

Ziel der GSB ist es, qualitativ hochwertige Veranstaltungen zu bieten, um über eine positive<br />

Imagebildung dem Auftrag der Gesellschafterversammlung gerecht zu werden.<br />

1.5 Marketing<br />

Stadtmarketing im Namen der GSB ist die Verbesserung des Stadtbewusstseins für Bürger<br />

und Besucher durch gezielte qualitativ hochwertige Veranstaltungen in der Innenstadt. Marketing<br />

ist aber auch grundsätzlich und generell eng mit dem Auftritt der Gesellschaft in der<br />

Öffentlichkeit verbunden, dem zuvorkommenden und kundenorientierten Umgang aller Mitarbeiterinnen<br />

mit ihren Gesprächspartnern und einer zufrieden stellenden Leistungserbringung<br />

für die Kundschaft. Dieses ist monetär und quantitativ nicht greifbar, ist aber Bestandteil<br />

der Umsetzung der langfristigen Aufgabe „Profilierung der Stadt".<br />

Will man im Wettbewerb der Städte um die besten Standortfaktoren mithalten, so wird das<br />

„Image" einer Stadt zukünftig ausschlaggebend sein, das es gilt mit Hilfe von aufeinander<br />

abgestimmten Aktionen und Maßnahmen zu stärken und zu kommunizieren.<br />

Um das Image der Stadt <strong>Bottrop</strong> mittelfristig aufzubauen und zu stärken, greift die GSB<br />

Trends auf, entwickelt innovative Konzepte und optimiert die Geschäftsfelder „Tourismus",<br />

„Eventmarketing" und „Imagewerbung" mit aufeinander abgestimmten Marketingmaßnahmen.<br />

1.6 Personal<br />

Die Beschäftigungs-Struktur stellt sich wie folgt dar:<br />

1 Stelle Geschäftsführerin<br />

½ Stelle Angestellte kaufmännische Leitung, Prokuristin<br />

1 Stelle Angestellte Veranstaltungsmanagement, Prokuristin<br />

2 Stellen Angestellte Touristik und Infobüro<br />

½ Stelle Angestellte für Zuarbeiten<br />

1 Stelle Auszubildende (bis Juni 2009, danach Angestellte Veranstaltungsbereich)<br />

1 Stelle Geringfügig Beschäftigte (seit November 2009)<br />

1.7 Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2009<br />

Die jährliche Einlage der Gesellschafter ist auf jährlich 370.000,00 € begrenzt. Davon fließen<br />

aber nur 352.580,00 € der GSB zu, da die von der GSB gehaltenen Anteile von der Einzahlungsverpflichtung<br />

ausgenommen sind.<br />

In der Gesellschafterversammlung vom am 19.06.2008 wurde die Geschäftsführung beauftragt,<br />

für das Jahr 2009 und die Folgejahre einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von<br />

100.000,00 € in den Finanzplan einfließen zu lassen. Diesen Zuschuss hat die GSB auch in<br />

2009 erhalten.


- 171 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Sponsoringeinnahmen konnten in 2009 zu 2008 noch einmal gesteigert werden. So ist<br />

ein Gesamtanstieg der Einnahmen von 2007 bis 2009 um mehr als das Dreifache zu verzeichnen.<br />

Mit einer der Gründe sind die von der GSB qualitativ hochwertig entwickelten<br />

Sponsoringkonzepte.<br />

Der Austritt der GSB als Kommanditist der RTG wurde durch Eintragung ins Handelsregister<br />

am 27.01.2009 wirksam. Die Ruhrgebiet Tourismus GmbH & Co. KG wurde in der bestehenden<br />

Form aufgelöst und wird nun als Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH fortgeführt.<br />

Die GSB gehört dem neu gegründeten Beirat an, der die RTG beratend unterstützt.<br />

Die erste Beiratssitzung fand am 01.12.2009 in Oberhausen statt.<br />

2. Darstellung der Lage<br />

Die Einlageverpflichtung der Gesellschafter ist und bleibt die existenzielle Grundlage der<br />

Gesellschaft. Die Eigeneinnahmen tragen nur zu einem geringen Teil dazu bei, die Ausgaben<br />

der Gesellschaft zu bestreiten. Auch in 2009 wurde deutlich, dass die Höhe der Einlage<br />

seitens der Gesellschafter nicht die Fixkosten der GSB deckt. Zum Fortbestehen der Gesellschaft<br />

war der einmalige Zuschuss in Höhe von 100.000,- Euro umso wichtiger.<br />

Obwohl die Sponsoringeinnahmen erheblich vermehrt werden konnten, ist insbesondere der<br />

Bereich „Eventmarketing" ein Zuschussgeschäft. Die Einnahmen des Stadtinformationsbüros<br />

decken nur einen geringen Teil der Fixkosten ab. Die schlechte wirtschaftliche Lage und<br />

die Tatsache, dass alles teurer wird, aber die Höhe der Einlage nicht entsprechend angepasst<br />

wird, macht die Situation noch bedenklicher.<br />

Für eine langfristige Fortführung der Gesellschaft sind deshalb neue zusätzliche Gesellschafter<br />

notwendig. Es ist eine grundsätzliche Überlegung zur Finanzierbarkeit zu führen.<br />

in den bisherigen Lageberichten wurde die mittelfristige Bestandsgefährdung der Gesellschaft<br />

deutlich hervorgehoben. Diese Gefahr besteht weiterhin. Auch in der Gesellschafterversammlung<br />

und Aufsichtsratssitzung wurde darauf hingewiesen.<br />

Die finanzielle Entwicklung entsprach im Wesentlichen dem Wirtschafts- und Finanzplan.<br />

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

3.1 Entwicklungsperspektive<br />

Die Gesellschafterversammlung hat die Umsetzung des von der Geschäftsführung vorgestellten<br />

Rahmenkonzeptes - Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> 2008 und 2009 - zur Kenntnis genommen<br />

und für das Jahr 2008 beschlossen. Darauf aufbauend wurden die im Rahmenkonzept<br />

vorgestellten Veranstaltungen und Maßnahmen mit Hilfe von Sponsoringeinnahmen, Fördermitteln<br />

und Drittmitteln Schritt für Schritt realisiert.<br />

Die Gründung des Fördervereins „Marketing für <strong>Bottrop</strong> e.V." wurde weiter vorangetrieben.<br />

Die Gründungsversammlung soll Mitte <strong>2010</strong> erfolgen.<br />

Das Thema „Sponsoring" wurde in 2009 optimiert und vorangetrieben, so dass die Sponsoringeinnahmen<br />

von 2007 auf 2009 mehr als verdreifacht werden konnten. Mit Hilfe der Sponsoringeinnahmen<br />

konnten in 2009 zusätzliche Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt und<br />

somit indirekt zur Imagebildung realisiert werden, wie z. B. der Gesundheitstag, der zu<br />

100 % refinanziert werden konnte und die Veranstaltung Hallo(w) Light, die qualitativ ausgeweitet<br />

wurde. Für das Jahr <strong>2010</strong> ist noch einmal eine Erhöhung um weitere 25 % geplant.


- 172 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3.2 Risiken<br />

Die größten Risiken ergeben sich aus der finanzielle Lage der Gesellschaft.<br />

Per Beschluss wurde die jährliche Verlustabdeckung auf 370.000,- € festgelegt. Da bisher<br />

kein neuer Gesellschafter gefunden werden konnte, beläuft sich die Verlustabdeckung aufgrund<br />

der von der Einlageverpflichtung freigestellten eigenen Anteile auf 352.580,- €. Kein<br />

Gesellschafter ist bereit, eine höhere Verlustabdeckung als bisher zu zahlen. Zurzeit werden<br />

neue Gesellschafter gesucht.<br />

In 2009 lag der Jahresfehlbetrag deutlich über der eingegangenen Verlustabdeckung. Nur<br />

durch die Zahlung eines einmaligen Zuschusses des Hauptgesellschafters konnten die Ausgaben<br />

des Geschäftsjahres gedeckt werden. Damit entsprach die finanzielle Entwicklung im<br />

Geschäftsjahr 2009 im Wesentlichen dem Wirtschaftsplan.<br />

Anhand der Planzahlen wird deutlich, dass ohne neue Gesellschafter, ohne eine dauerhafte<br />

Erhöhung der Einlagen der bisherigen Gesellschafter oder durch jährliche Zuschüsse zukünftig<br />

die bestehenden Rücklagen aufgebraucht werden und die GSB zahlungsunfähig<br />

werden würde.


- 173 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 105.528,42 107.222,96 99.657,63 114.121,11 184.467,71<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.274,26 20.674,76 21.519,48 116.815,58 124.306,70<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 4.973,74 7.397,62 13.738,58 14.988,42 4.632,96<br />

Steuern 0,86 0,40 0,25 0,33 0,53<br />

Erträge 111.777,28 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 89.322,52 55.525,75 61.392,91 74.138,29 90.347,45<br />

Personalaufwand 192.851,60 195.392,95 207.541,28 289.747,62 303.713,54<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 229.547,47 216.124,16 178.390,28 209.064,21 251.865,07<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00 4.999,00 2.500,00 2.500,00 0,00<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 3.060,65 1.439,18 1.228,69 2.120,88 2.506,63<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 4,83 5,51 12,74 3,79<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 514.782,24 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 111.777,28 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90<br />

./. Aufwendungen 514.782,24 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48<br />

Jahresfehlbetrag -403.004,96 -338.190,13 -316.142,73 -331.658,30 -335.028,58


- 174 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 700,00 300,00 1,00<br />

Sachanlagevermögen 2.682,50 1.786,50 6.058,50 5.296,50 7.648,50<br />

Finanzanlagen 2.500,00 1,00 1,00 1,00 0,00<br />

Anlagevermögen 5.182,50 1.787,50 6.759,50 5.597,50 7.649,50<br />

Vorräte 6.954,15 6.499,34 10.486,93 8.274,04 5.716,69<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

14.382,08 24.789,97 23.468,50 30.467,31 41.376,78<br />

Wertpapiere (eigene Anteile) 300,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />

Flüssige Mittel 191.581,59 227.822,61 239.791,50 273.739,40 318.507,92<br />

Umlaufvermögen 213.217,82 260.361,92 274.996,93 313.730,75 366.851,39<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 4.933,69 6.300,71 6.233,45 9.472,17 6.458,06<br />

Summe Aktiva 223.334,01 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95<br />

gezeichnetes Kapital 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00<br />

Kapitalrücklage 55.441,98 98.871,85 135.309,12 156.230,82 173.782,24<br />

Rücklage für eigene Anteile 300,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 82.291,98 126.671,85 163.109,12 184.030,82 201.582,24<br />

Rückstellungen 107.650,22 99.823,77 89.423,22 80.819,94 69.367,83<br />

Verbindlichkeiten 33.391,81 41.954,51 35.457,54 61.949,66 110.008,88<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 0,00 2.000,00 0,00<br />

Summe Passiva 223.334,01 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95


- 175 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />

Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />

Kapitalflussrechnung erstellt:<br />

Kapitalflussrechnung<br />

2009 2008<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresfehlbetrag -335,0 -331,6<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2,5 4,8<br />

+ Zunahme der Rückstellungen -11,4 -8,6<br />

+ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit)<br />

- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit)<br />

-5,2 -8,3<br />

45,9 28,6<br />

= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -303,2 -315,1<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4,6 -1,0<br />

+ Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,0 -2,5<br />

= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -4,6 -3,5<br />

- Auszahlungen aus Bankdarlehen 0,0 0,0<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 352,6 352,5<br />

= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 352,6 352,5<br />

+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 44,8 33,9<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 273,7 239,8<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 318,5 273,7<br />

Wie die Kapitalflussrechnung zeigt, wurde der negative Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

im Berichtsjahr vollständig durch die Einzahlungen der Gesellschafter gedeckt.


- 176 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr waren 7 Mitarbeiter im Unternehmen tätig.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 36,85 47,19 56,64 55,97 52,91<br />

Fremdkapitalquote 63,15 52,81 43,36 44,03 47,09<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

1.587,88 7.086,54 2.413,03 3.287,73 2.635,23<br />

Kassenmittelintensität 85,78 84,87 83,26 83,25 83,61<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5006 Zuschuss an die GSB 376.629,00 376.629,00


- 177 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH<br />

Flugplatz<br />

Schwarze Heide 35<br />

46569 Hünxe<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 25.564,59 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 12.526,65 49<br />

Kreis Wesel 5.112,92 20<br />

Stadt Dinslaken 5.368,56 21<br />

Stadt Voerde 1.278,23 5<br />

Gemeinde Hünxe 1.278,23 5<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />

zivilen Luftfahrt durch den Betrieb und die Entwicklung des Flug- und Verkehrslandesplatzes<br />

Schwarze Heide als Segelfluggelände und Verkehrslandeplatz, einschließlich der umliegen-<br />

den Flächen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />

zivilen Luftfahrt) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens. Durch die entsprechen-<br />

de Aufgabenerledigung der Flugplatzgesellschaft wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 178 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Martin Meyer, Gemeinde Hünxe, Vorsitzender<br />

Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (ab 17.11.2009)<br />

Volker Stennmans, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />

Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />

Ulrich Lordick, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />

Werner Schulz, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />

Manfred Sanders, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />

Michele La Torre, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />

Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />

Als Vertreter:<br />

Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Lothar van Fürden, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

Andreas Katzer, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />

Volker Voss, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />

Wilhelm Nosbisch, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />

Wilhelm Bendig, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />

Horst Winnekendonk, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />

Monika Piechula, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />

Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />

Michele La Torre, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender<br />

Hans Joachim Berg, Kreis Wesel, stellv. Vorsitzender (bis 11/2009)<br />

Ulrike Giesen Simon, Kreis Wesel, stellv. Vorsitzende (ab 11/2009)<br />

Helmut Puschmann, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />

Hans Nover, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />

Volker Kobelt, Stadt Dinslaken (bis 11/2009)<br />

Dr. Michael Heidinger, Stadt Dinslaken (ab 11/2009)<br />

Hans-Dieter Langenfurth, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />

Hasan Gördü, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />

Als Vertreter:<br />

Ulrike Giesen-Simon, Kreis Wesel (bis 11/2009)<br />

Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel (ab 11/2009)<br />

Hasan Gördü, Stadt Voerde (bis 11/2009)<br />

Walter Selig, Stadt Voerde (ab 11/2009)<br />

Hans Nover, Gemeinde Hünxe (bis 11/2009)<br />

Eduard Strych, Gemeinde Hünxe (ab 11/2009)<br />

C. Geschäftsführung:<br />

André Hümpel<br />

D. Handlungsbevollmächtigter:<br />

Detlef Wübbenhorst


- 179 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Gemäß des Luftverkehrsgesetzes und der gültigen Betriebsgenehmigung ist die Flugplatz-<br />

gesellschaft Schwarze Heide mbH als Flugplatzunternehmerin für den ordnungsgemäßen<br />

Betrieb und die Sicherheit auf den Verkehrsflächen und dem sonstigen Flugplatzgelände<br />

zuständig. Wichtiger Bestandteil dieser Aufgabe ist sowohl die ständige Unterhaltung des<br />

bestehenden Verkehrslandeplatzes als auch die Durchführung notwendiger Investitionen.<br />

Der Ausbau des Verkehrslandeplatzes zu einem regionalen Standort für den qualifizierten<br />

Geschäftsreiseverkehr ist erklärte Absicht der Organe der Flugplatzgesellschaft. Im Novem-<br />

ber 2008 ist der endgültige Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der Start- und Lande-<br />

bahn zugegangen. Im September 2009 hat das Unternehmen den Zuwendungsbescheid des<br />

Landes NRW zur Förderung des Ausbauprojektes erhalten. Daran anschließend wurden die<br />

Vergabeverfahren für den Ausbau eingeleitet. Die Angebote lagen im geplanten Budgetrah-<br />

men. Die Beschlüsse des Aufsichtsrates zur Vergabe der Bauausführung erfolgten im De-<br />

zember 2009. Die Bautätigkeiten wurden im Frühjahr <strong>2010</strong> aufgenommen und werden im<br />

Herbst <strong>2010</strong> abgeschlossen sein. Die Baumaßnahmen werden parallel zum Flugbetrieb<br />

durchgeführt, es sind keine längeren Sperrungen des Flugplatzes geplant.<br />

Die Gesellschafter stellten der Flugplatzgesellschaft 2009 einen Betriebskostenzuschuss in<br />

Höhe von EUR 280.000 zur Verfügung. Die Zahlung erfolgt nach Beschlussfassung der Ge-<br />

sellschafter, im Wirtschaftsjahr 2009 haben sich die Erlöse aus Ab- und Unterstellung von<br />

Luftfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Die Auslastung der vorhandenen Hal-<br />

len durch untergestellte Luftfahrzeuge liegt an der Kapazitätsgrenze. Die Provisionseinnah-<br />

men für Flugbetriebskraftstoffe sind ebenfalls leicht gestiegen. Die Landegebühreinnahmen<br />

sind gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die schwache Konjunktur spiegelt sich in den<br />

rückläufigen Startzahlen wieder. Eine prägnante Kundenfluktuation durch den verstärkten<br />

Verkauf von Luftfahrzeugen ist nicht zu beobachten. Insgesamt sind die Umsatzerlöse durch<br />

den Rückgang der Landegebühreinnahmen leicht gefallen.


- 180 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Personalkosten konnten im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Durch Änderung<br />

der Betriebszeiten in den Wintermonaten und Optimierungen in den Arbeitsabläufen wurden<br />

Einsparungen erzielt. Weitere positive Entwicklungen wurden durch die Neuordnung der<br />

Luftaufsichtsrichtlinie der BZR Düsseldorf gehemmt. Die ehemalige Dienststelle der Bezirks-<br />

regierung muss aus Sicherheitsgründen zeitweise mit eigenem Personal besetzen werden.<br />

Dieser Mehraufwand steht einer weiteren Kostenoptimierung entgegen.<br />

Durch die rückläufige Entwicklung der Flugschule für Motorflugzeuge sind die Startzahlen<br />

der Motorflugzeuge gesunken. Die Ansiedlung einer neuen Motorflugschule ist für das Früh-<br />

jahr <strong>2010</strong> geplant. Die Startzahlen der Hubschrauber weisen hingegen einen positiven Trend<br />

auf. Das ortsansässige Hubschrauberunternehmen hat hier wesentlichen Einfluss. Die Se-<br />

gelflugaktivitäten bleiben auf Vorjahresniveau. Der Bestand an Luftfahrzeugen am Flugplatz<br />

hält sich mit 125 Stück auf hohem Niveau.<br />

Der erforderliche Betriebskostenzuschuss <strong>2010</strong> wird aufgrund der Landebahnverlängerung<br />

und der notwendigen investiven Maßnahmen auf Vorjahresniveau bleiben. Für das Jahr<br />

<strong>2010</strong> wird mit leicht zurückgehenden Landegebühreinnahmen gerechnet, da die Baumaß-<br />

nahmen zur Landebahnverlängerung sämtliche Flugbetriebsflächen betreffen und es zu Ein-<br />

schränkungen des Flugbetriebes kommen wird. Die Einnahmen aus der Unterstellung von<br />

Luftfahrzeugen werden, aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage, auf dem Vorjahresniveau<br />

bleiben.<br />

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens ist auf eine deutliche Verstärkung des Ge-<br />

schäftsreiseverkehres ausgerichtet. Die im Bau befindliche Landebahnverlängerung bildet<br />

die Grundlage für die wirtschaftliche Entfaltung des Unternehmens. Die Neuschaffung von<br />

Hallenflächen, sowie der Ausbau des Serviceangebotes werden in den kommenden Jahren<br />

weitere wichtige Aufgaben sein, um das Unternehmen am Markt deutlich zu positionieren<br />

und weiter zu entwickeln.<br />

Die Konsolidierungsphase der Gesellschaft ist noch nicht abgeschlossen und wird auch in<br />

den nächsten Jahren weitergeführt. Für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens se-<br />

hen wir keine bedeutsamen Risiken, sofern die Gesellschafterbeschlüsse zur weiteren Ent-<br />

wicklung des Verkehrslandeplatzes und seines Umfeldes umgesetzt werden.


- 181 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 278.029,61 271.015,71 263.795,75 266.163,32 262.140,80<br />

Aktivierte Eigenleistung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 509,11 366,94 268,71 1.808,00 746,00<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 12.608,81 179,81 16.501,84 4.687,23<br />

Bestandsveränderung 1.978,08 782,83 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 0,00 104,39 0,00 0,00 0,00<br />

Sonstige betriebliche Erträge 139.230,93 189.187,55 155.939,25 178.200,27 131.883,81<br />

Erträge 419.747,73 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Personalaufwand 345.355,11 386.331,34 387.744,66 392.028,78 384.459,33<br />

Abschreibungen 71.087,28 67.950,15 67.365,90 66.984,97 66.518,53<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 147.233,62 243.556,20 141.382,68 165.490,45 160.541,83<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 32.544,42 29.002,19 25.015,99 21.668,68 16.673,35<br />

Steuern 5.196,04 5.765,96 5.626,57 5.665,57 6.098,11<br />

Außerordentliche Aufwendungen 19.592,75 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 621.009,22 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 419.747,73 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84<br />

./. Aufwendungen 621.009,22 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -201.261,49 -258.539,61 -206.952,28 -189.165,02 -234.833,31<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 201.261,49 258.539,61 206.952,28 189.165,02 234.833,31<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 182 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Ingangsetzung und Erweiterung<br />

des Geschäftsbetriebes<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

Sachanlagevermögen 827.492,92 914.276,48 876.458,78 869.892,59 1.107.448,77<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 827.493,42 914.276,98 876.459,28 869.893,09 1.107.449,27<br />

Vorräte 6.386,08 7.168,91 1.270,27 5.211,04 4.800,70<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

10.266,45 40.509,70 22.171,40 34.029,34 40.389,87<br />

Flüssige Mittel 7.376,51 70.035,31 129.355,71 114.568,87 1.369.993,55<br />

Umlaufvermögen 24.029,04 117.713,92 152.797,38 153.809,25 1.415.184,12<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 440,00 400,00 4.285,05 4.386,78<br />

Summe Aktiva 851.522,46 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17<br />

gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59<br />

Rücklagen 216.757,32 418.417,71 421.465,43 260.640,02 305.806,71<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 242.321,91 443.982,30 447.030,02 286.204,61 331.371,30<br />

Sonderposten 0,00 0,00 96.647,00 313.618,39 1.520.433,39<br />

Rückstellungen 23.721,84 90.700,00 25.669,00 29.693,00 26.894,00<br />

Verbindlichkeiten 585.478,71 497.598,60 460.310,64 383.623,56 648.321,48<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 150,00 0,00 14.847,83 0,00<br />

Summe Passiva 851.522,46 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17


- 183 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Einen Überblick über die Herkunft und über die Verwendung der finanziellen Mittel des ge-<br />

prüften Unternehmens gibt die nachstehende Kapitalflussrechnung, welche die Zahlungs-<br />

mittelflüsse nach der direkten Methode darstellt und den Grundsätzen des vom Deutschen<br />

Standardisierungsrat DSR erarbeiteten Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 2<br />

(DRS 2) entspricht.<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Euro Euro<br />

Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen,<br />

Waren und Dienstleistungen 345.246,96 309.268,13<br />

- Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte -572.304,82 -548.626,39<br />

+ Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.481.288,89 407.867,72<br />

- Sonstige Auszahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -76.687,42 -94.563,99<br />

+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 4.366,62 16.501,84<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 1.181.910,23 90.447,31<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -304.074,71 -60.418,78<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -304.074,71 -60.418,78<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 280.000,00 28.339,61<br />

Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der<br />

Aufnahme von (Finanz-) Krediten 30.910,72 26.587,02<br />

- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und<br />

(Finanz-) Krediten 66.879,07 -99.943,45<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 377.789,79 -45.016,82<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

(Summe der Cashflows) 1.255.625,31 -14.988,29<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 115.867,42 130.855,71<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.371.492,73 115.867,42


- 184 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

Der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wird für ein Darlehen an die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide<br />

mbH in Höhe von 281.210,54 EUR (550.000,00 DM) eine Ausfallbürgschaft der Stadt Bott-<br />

rop gewährt (Restschuld Stand 31.12.2009 = 112.245,29 EUR).<br />

Die Flugplatzgesellschaft hat im Zuge der Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und zur<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verkehrslandeplatzes drei weitere Flugzeugunter-<br />

stellhallen errichtet.<br />

Beschäftigte<br />

Die Zahl der Beschäftigten betrug am 31. Dezember 2009 31. Dezember 2008<br />

Vollzeitbeschäftigte 6 5<br />

Teilzeitbeschäftigte 1 1<br />

Auszubildende 0 0<br />

Aushilfen (je nach Bedarf) 15 15<br />

22 21<br />

Im Jahresdurchschnitt waren i. S. v. § 285 Nr. 7 HGB (bei Umrechnung der Teilzeitkräfte in<br />

Vollzeitkräfte) insgesamt 15,0 (Vorjahr: 13,0) Mitarbeiter beschäftigt.


- 185 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 28,46 43,00 43,42 27,84 13,11<br />

Fremdkapitalquote 71,54 57,00 56,58 72,16 86,89<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

29,28 48,56 51,00 32,90 29,92<br />

Kassenmittelintensität 0,87 6,78 12,56 11,14 54,21<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung<br />

531 5004<br />

Verlustabdeckung Flugplatzgesellschaft<br />

Schwarze Heide<br />

2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

112.700,00 137.200,00


- 186 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 187 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />

Ebertstraße 30<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 51.129,19 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 4.090,34 8<br />

Stadtsparkasse Gelsenkirchen 4.090,34 8<br />

Stadt Gelsenkirchen 13.293,59 26<br />

Stadt Gladbeck 2.556,45 5<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH (GEW) 27.098,47 53<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Der Gesellschaftszweck besteht in der Planung, der Errichtung, der Bereitstellung und dem<br />

Betrieb von multimediatauglichen Netzen, Einrichtungen zur Übertragung und Vermittlung von<br />

Daten, Sprache, Bildern und Ton und weitergehender Dienstleistungen für die Gesellschafter<br />

sowie in der Vermarktung entsprechender freier Kapazitäten.<br />

Die Gesellschaft kann alle Geschäfte betrieben, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder<br />

mittelbar dienen können, und mit ihm im Zusammenhang stehende Aufgaben übernehmen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.


- 188 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Dietmar Struwe<br />

Thomas Dettenberg<br />

B. Gesellschafterversammlung:<br />

Für die Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Manfred Rüter<br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Im Berichtsjahr hat die Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH weiterhin keine<br />

operativen Tätigkeiten durchgeführt, sodass bedingt durch die nicht gedeckten Aufwendungen<br />

für die kaufmännische Verwaltung der Gesellschaft wiederum ein Jahresfehlbetrag entstan-<br />

den ist.<br />

Die Chancen der Gesellschaft liegen in der eventuellen Aufnahme operativer Geschäftstätig-<br />

keiten, um die bisher aufgelaufenen Verluste mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> sind jedoch keine operativen Tätigkeiten geplant, daher ist mit<br />

einem etwa gleich bleibenden Jahresfehlbetrag zu rechnen.<br />

Durch die ausreichende Eigenkapitalausstattung zum 31.12.2009 ist der Vortrag des Jahres-<br />

fehlbetrages weiterhin möglich, daher ist die Fortführung der Gesellschaft durch die entste-<br />

henden Verluste nicht gefährdet.


- 189 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustabrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Erträge 19,62 0,77 14,94 97,96 115,72<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 507,05 594,79 856,48 1.061,69 349,04<br />

Erträge 526,67 595,56 871,42 1.159,65 464,76<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />

Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 526,67 595,56 871,42 1.159,65 464,76<br />

./. Aufwendungen 1.913,99 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -1.387,32 -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04


- 190 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

411,05 448,83 582,44 670,70 396,12<br />

Flüssige Mittel 41.263,90 40.060,38 38.976,79 38.282,18 37.346,27<br />

Umlaufvermögen 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />

Summe Aktiva 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />

gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19<br />

Verlustvortrag -9.266,92 -10.654,24 -11.919,98 -12.869,96 -13.423,91<br />

Jahresfehlbetrag/-überschuss -1.387,32 -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04<br />

Eigenkapital 40.474,95 39.209,21 38.259,23 37.705,28 36.441,24<br />

Rückstellungen 1.200,00 1.300,00 1.300,00 1.200,00 1.200,00<br />

Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 47,60 101,15<br />

Summe Passiva 41.674,95 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

keine


- 191 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 97,12 96,79 96,71 96,80 96,55<br />

Fremdkapitalquote 2,88 3,21 3,29 3,20 3,45<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 99,01 98,89 98,53 98,28 98,95<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 192 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 193 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />

Münsterland-Emscher-Lippe-AöR<br />

Postfach 19 80<br />

48007 Münster<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 256.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 16.000 6,25<br />

Kreis Borken 16.000 6,25<br />

Kreis Coesfeld 16.000 6,25<br />

Kreis Recklinghausen 16.000 6,25<br />

Kreis Steinfurth 16.000 6,25<br />

Kreis Warendorf 16.000 6,25<br />

Stadt Gelsenkirchen 16.000 6,25<br />

Stadt Münster 16.000 6,25<br />

Land NRW 128.000 50,00<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Aufgaben der AöR sind in § 4 der Errichtungsverordnung des Landes NRW vorgegeben.<br />

Das CVUA-MEL untersucht Proben von Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen Mitteln<br />

sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs (dies sind z. B. Haushaltsgeschirr, Kleidung,<br />

Spielzeug, Reinigungsmittel, aber auch Lebensmittelverpackungen) im Auftrag von Behörden<br />

der Kreise und kreisfreien Städte, des Landes NRW oder des Bundes auf Übereinstimmung<br />

mit den rechtlichen Anforderungen (u. a. Lebensmittelgesetz, Eichgesetz, Chemikaliengesetz),<br />

um die Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Schäden oder Gefahren<br />

sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen.<br />

Die Ergebnisse der vor allem physikalischen, lebensmittelchemischen oder mikrobiologischen<br />

Untersuchungen werden den Auftraggebern in Form von fachlichen und rechtlichen<br />

Gutachten mitgeteilt. Außerdem berät das CVUA-MEL die genannten Behörden in fachlichen<br />

Fragen bis hin zu Stellungnahmen zu Rechtsetzungsvorhaben des Bundes oder der Europäischen<br />

Union.


- 194 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Darüber hinaus werden im CVUA-MEL vielfältige veterinärmedizinische Diagnoseverfahren<br />

durchgeführt, um Krankheits- oder Todesursachen von Nutz- und Heimtieren festzustellen.<br />

Damit sollen vor allem eine mögliche Ausbreitung von Tierseuchen in landwirtschaftlichen<br />

Beständen oder eine Übertragung von Tierkrankheiten (Zoonosen) auf die Menschen in privaten<br />

Haushalten frühzeitig erkannt und bekämpft werden, außerdem dienen diese Untersuchungen<br />

auch dem Tierschutz.<br />

Weiterhin nimmt das CVUA-MEL als einzige Prüfungskommission in NRW die Zweite<br />

Staatsprüfung für sie ab. Zusätzlich wirkt es mit bei der Ausbildung von Veterinärreferendaren,<br />

von Biologie- und Chemielaboranten, Fachinformatikern sowie von Lebensmittelkontrolleuren.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der CVuA MEL AöR wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Vorstand:<br />

Dr. Axel Preuß<br />

Dr. Georg Schneider<br />

B. Verwaltungsrat:<br />

Dr. Heinrich Bottermann, Vorsitzender, Land NRW<br />

Roland Butz, stellv. Vorsitzender, Kreis Recklinghausen<br />

Juliane Becker, Land NRW<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Henriette Reker, Stadt Gelsenkirchen<br />

Thomas Paal, Stadt Münster<br />

Dr. Hermann Paßlick, Kreis Borken<br />

Dr. Ansgar Hörster, Kreis Coesfeld<br />

Dr. Martin Sommer, Kreis Steinfurt<br />

Dr. Peter Hansen, Kreis Warendorf


- 195 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 03.03.2009 beschlossen, dass die Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

zum 01.07.2009 in die Trägerschaft der Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe<br />

- Anstalt des öffentlichen Rechts eintritt.<br />

I. Ausgangslage<br />

Zum 01. Juli 2009 wurde das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />

Emscher-Lippe (CVUA-MEL) als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) mit dem Sitz in<br />

Münster gegründet. Es entstand aus den beiden Vorläufer-Untersuchungseinrichtungen<br />

"Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt" (CVUA) in Münster sowie<br />

"Gemeinsames Chemisches- und Lebensmitteluntersuchungsamt für den Kreis Recklinghausen<br />

und die Stadt Gelsenkirchen in der Emscher-Lippe-Region" (CEL) in Recklinghausen.<br />

Träger der neuen AöR sind das Land Nordrhein-Westfalen, die kreisfreien Städte <strong>Bottrop</strong>,<br />

Gelsenkirchen und Münster sowie die Landkreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt<br />

und Warendorf, sie alle sind Mitglieder in dem die Anstalt überwachenden Verwaltungsrat.<br />

Die Träger haben jeweils das CVUA bzw. das CEL in die neue Anstalt eingebracht, sodass<br />

diese nun an zwei Standorten besteht: Joseph-König-Str. 40, 48147 Münster, sowie<br />

Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen.<br />

Die operativen Aufgaben des CVUA-MEL und damit sein Geschäftsfeld sind aus den bisherigen<br />

Aufgaben des CVUA und des CEL unverändert übernommen worden. Dabei handelt<br />

es sich um die Untersuchung und gutachterliche Beurteilung von Proben aus den Bereichen<br />

Lebensmittel, Futtermittel, kosmetische Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände, die im<br />

Rahmen der Amtlichen Lebensmittelkontrolle nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch<br />

(LFGB) von den acht angeschlossenen Kreisen bzw. kreisfreien Städten entnommen<br />

wurden. Dazu kommen die umfangreichen diagnostischen Untersuchungen nach dem<br />

Tierseuchen- und Tierschutzrecht sowie Untersuchungen zur Überwachung des Chemikalien-,<br />

des Gentechnik- und des Strahlenschutzvorsorgegesetzes.<br />

Die Rechtsgrundlage für das CVUA-MEL findet sich in der "Verordnung zur Änderung der<br />

Verordnung zur Errichtung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes"<br />

vom 25. Mai 2009 (GV. NRW. S. 334), welche auf der Grundlage des "Gesetzes<br />

zur Bildung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes<br />

(IUAG NRW)" vom 11. Dezember 2007 (GV. NRW. S. 662) erlassen wurde.<br />

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Aufgrund der Gründung der AÖR erst zur Jahresmittel<br />

2009 kann sich dieser Lagebericht - einmalig - nur auf die zweite Hälfte des zurückliegenden<br />

Jahres beziehen.<br />

II. Geschäftsentwicklung<br />

Der größte Teil der Geschäftstätigkeit des CVUA-MEL ist diesem durch das IUAG NRW zugewiesen,<br />

eine wesentliche Änderung des Geschäftsumfanges, insbesondere eine Reduzierung,<br />

könnte daher nur durch eine Gesetzesänderung erfolgen. Erhebliche .Erweiterungen<br />

der Geschäftstätigkeit auf neuen Aufgabenfeldern würden der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />

bedürfen. Insofern sind der Geschäftsentwicklung in beide Richtungen enge<br />

Grenzen gesetzt.


- 196 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die acht angeschlossenen Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster<br />

sind durch das IUAG NRW verpflichtet, die Untersuchung und Beurteilung aller Proben, die<br />

im Rühmen der Amtlichen Kontrolle des LFGB sowie des Tierseuchen- und Tierschutzrechtes<br />

anfallen, im CVUA-MEL durchführen zu lassen. Im ersten Geschäfts(halb-)jahr wurden<br />

diese von den beiden Vorläufereinrichtungen CVUA und CEL übernommenen Aufgaben in<br />

nahezu vollem Umfang erledigt. Lediglich im Rahmen der Amtlichen LFGB-Kontrolle war die<br />

Probenzahl einvernehmlich um ca. 10 % gesenkt worden, um die durch die Neuorganisation<br />

einmalig anfallenden Mehrarbeiten bewältigen zu können.<br />

So wurde beispielsweise mit dem Tag der Zusammenlegung ein neues Laborinformationsund<br />

Managementsystem (LIMS) in Betrieb genommen, das die beiden überalterten Systeme<br />

im CVUA und im CEL ablöste. Dies war auch deshalb notwendig, damit alle vom ersten Tag<br />

an in den jetzt neuen Strukturen der AöR anfallenden Daten einheitlich erfasst, bearbeitet<br />

und gespeichert werden konnten. Die Einrichtung eines völlig neuen LIMS bringt aber stets<br />

einen sehr großen Einrichtungs- und Anpassungsaufwand für nahezu das gesamte Personal<br />

mit sich.<br />

Auch bedeutete die Umstellung des bisherigen kameralistischen Rechnungswesens im<br />

CVUA und des NKF-Finanzmanagements im CEL auf die kaufmännische Buchführung nach<br />

den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches, dass die bereits vorhandene<br />

Finanzsoftware der Firma MACH angepasst und fast vollständig umgestellt werden musste.<br />

Die fachliche Leistungsfähigkeit blieb trotz der zusätzlichen Arbeiten, welche die Neuorganisation<br />

mit sich brachte, nicht nur in vollem Umfang erhalten, sondern konnte z. T. noch gesteigert<br />

werden. So wurde neben weiteren neuen Untersuchungszielen zum Ende des Jahres<br />

2009 durch Kauf zweier neuer Analysengeräte die Möglichkeit geschaffen, sogenannte<br />

Nanopartikel in Lebensmitteln und Kosmetika nachzuweisen. Das Risiko des Zusatzes dieser<br />

Teilchen mit einem sehr kleinen Durchmesser ist derzeit noch nicht ausreichend abgeschätzt,<br />

daher besteht eine große Verunsicherung. Das CVUA-MEL ist das erste Untersuchungsamt<br />

in Deutschland, das sich nun dieser Problematik annimmt.<br />

Zum Ende des Jahres 2009 hin begann im CVUA-MEL die Bearbeitung eines Sanierungsprogrammes<br />

im Zusammenhang mit der epidemisch verbreiteten Bovinen Virus-<br />

Diarrhoe (BVD) im Einzugsgebiet. In der Startphase, die bis in das Frühjahr <strong>2010</strong> reichte,<br />

mussten ca. 90.000 Blutproben serologisch auf entsprechende Antikörper gegen diese Infektion<br />

untersucht werden. Das BVD-Sanierungsprogramm ist eine neue Aufgabe, die auch<br />

als solche von der Tierseuchenkasse des Landes NRW vollständig finanziert wird und das<br />

Geschäftsfeld des CVUA-MEL in den nächsten Jahren in gewissem Umfang erweitert.<br />

III. Ertragslage<br />

Die Erträge beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2009 insgesamt auf 8.789,6 T€. Auf den Bereich<br />

der Umsatzerlöse entfielen davon 8.685,1 T€, auf sonstige betriebliche Erträge 95,6 T€.<br />

Zinsen hat das CVUA-MEL in Höhe von 8,9 T€ erwirtschaftet.<br />

Im Wesentlichen wurden die Erträge durch Untersuchungen im Rahmen des Nationalen<br />

Rückstandskontrollplanes (511,0 T€), allgemeine Diagnostische Untersuchungen (126,5 T€)<br />

und BSE-Untersuchungen (38,9 T€) erzielt. Die weiteren Erträge wurden von den Trägern<br />

des CVUA-MEL im Rahmen einer Umlage erhoben (5.469,7 T€ Land NRW und 2.534,2 T€<br />

Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster).<br />

Die Aufwendungen beliefen sich insgesamt auf 8.752,0 T€. Auf den Bereich Materialaufwand<br />

entfielen davon 796,0 T€, auf Personalaufwand 4.923,9 T€, auf Abschreibungen<br />

586,3 T€ und auf sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445,7 T€.


- 197 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Den größten Posten bei den Aufwendungen stellten mit 56 % die Personalkosten dar. Neben<br />

den direkten Zahlungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CVUA-MEL waren<br />

auch die Veränderungen der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, Urlaubsverpflichtungen,<br />

Gleitzeitkonten/Überstunden, Jubiläumsgeld sowie Pensions- und Beihilfeverpflichtungen<br />

für Beamte zu berücksichtigen.<br />

Ein weiterer großer Aufwandsposten waren die Mietkosten. Mit 1.479,5 T€ (16 % der Gesamtaufwendungen)<br />

schlugen die Zahlungen an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen für die Liegenschaft Joseph-König-Straße 40, Münster zu Buche.<br />

Nach Berücksichtigung aller Erträge und Aufwände wurde das Geschäftsjahr 2009 mit einem<br />

geringen Überschuss von 37,6 T€ abgeschlossen.<br />

IV. Finanz- und Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber der Eröffnungsbilanz auf 10.931,4 T€ erhöht. Auf der<br />

Aktivseite befinden sich die Veränderungen überwiegend im Kassenbestand. Die Zunahme<br />

an Vermögen resultiert aus Forderungen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen (LBV NRW), die zum Bilanzstichtag nicht geltend gemacht<br />

wurden. Auf der Passivseite ergibt sich die Bilanzveränderung insbesondere aus der Zunahme<br />

an kurzfristigen Verbindlichkeiten (offene Forderungen des LBV NRW).<br />

Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 1.084,8 T€ in das Anlagevermögen investiert. Für<br />

260,9 T€ wurden Anteile am Versorgungsfonds wvk der Westfälisch-Lippischen Versorgungskasse<br />

für Gemeinden und Gemeindeverbände für Pensions- und Beihilferückstellungen<br />

erworben. Für neue (Labor-)geräte, Ersatzbeschaffung für defekte (Labor-)geräte und<br />

den Ausbau und die Erweiterung vorhandener (Labor-)geräte sowie den Kauf von lT-<br />

Programmen wurden Investitionen in Höhe von 823,9 T€ vorgenommen. Dem stehen Abschreibungen<br />

(Absetzung für Abnutzung - AfA) in Höhe von 586,3 T€ gegenüber. Das Verhältnis<br />

der Investitionen zu den Abschreibungen betrug 141 %, der Wert des Anlagevermögens<br />

hat damit zugenommen.<br />

Zum Bilanzstichtag belief sich der Bestand an liquiden Mitteln auf 4.976,5 T€. Die Mittel befanden<br />

sich auf Tagesgeldkonten. Berücksichtigt man die kurzfristigen Forderungen und<br />

Lieferantenschulden (ausstehende Rechnung des LBV NRW), verfügt das CVUA-MEL zurzeit.<br />

über eine ausreichende Liquidität. Die termingerechte Zahlung von Verbindlichkeiten ist<br />

aufgrund der Vorauszahlung der Träger ohne Kassenkredit möglich.<br />

V. Chancen und Risiken<br />

Aufgrund der schon unter II. zitierten gesetzlichen Verpflichtung der Kreise und kreisfreien<br />

Städte, die bei ihnen für das Geschäftsfeld des CVUA-MEL anfallenden Proben auch hier<br />

untersuchen und beurteilen zu lassen, besteht für die Anstalt in absehbarer Zeit kein ernsthaftes<br />

Risiko des Wegfalls oder auch nur der Einschränkung seiner Hauptgeschäftstätigkeit.<br />

Das zugrunde liegende Recht ist Europarecht, welches nach aller Erfahrung praktisch nie<br />

zurückgenommen, sondern höchstens noch erweitert wird. Die auch weiter zunehmende<br />

Sensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher im Zusammenhang mit Lebensmitteln<br />

lässt folglich eher eine Zunahme der Untersuchungstätigkeit erwarten.


- 198 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Lediglich bei den Untersuchungen zur Gesundheit der Nutztiere im Regierungsbezirk<br />

Münster im Interesse der Früherkennung eines Seuchenausbruchs ist schon seit mehreren<br />

Jahren eine stetiger Rückgang bei der Anlieferung derartiger Tiere festzustellen. Denn für<br />

die Tierhalter besteht keine rechtliche Verpflichtung, verendete Tiere dem CVUA-MEL insbesondere<br />

zur gezielten Seuchendiagnostik zur Verfügung zu stellen. Ursache für den Auftragsrückgang<br />

ist wahrscheinlich die mangelnde Sensibilität der Landwirte aufgrund des längeren<br />

Zurückliegens des letzten Seuchenausbruchs. Da die Einnahmen aus dieser diagnostischen<br />

Tätigkeit aber deutlich unter 2 % der Gesamteinnahmen des CVUA-MEL liegen, bedeutet<br />

ein mäßiger Rückgang dieser Einnahmen kein nennenswertes Risiko für den Geschäftsbetrieb.<br />

Neben dem Risiko des Umfangs der operativen Tätigkeit ist prinzipiell auch das strukturelle<br />

Risiko für die AöR zu betrachten, das in einer Neuorganisation der Amtlichen Lebensmittel-<br />

Risikountersuchung in NRW liegt und zu neuen, zentralisierten Untersuchungseinrichtungen<br />

und damit zur Auflösung des CVUA-MEL führen könnte. Dieses Risiko erscheint jedoch zurzeit<br />

als vernachlässigbar gering, da die Anstalt soeben erst gegründet wurde, was gegen<br />

eine erneute Strukturänderung in den nächsten Jahren spricht. Außerdem müssten einer<br />

Neuorganisation, z. B. in Form der Zusammenlegung mit anderen Anstalten, ausnahmslos<br />

alle Träger zustimmen. Aufgrund der Vielzahl der Träger und damit auch ihrer teilweise unterschiedlichen<br />

politischen Interessen ist ein derartiger Beschluss wohl äußerst unwahrscheinlich.<br />

VI. Prognose<br />

Die Auftragslage im operativen Geschäft wird sich aller Voraussicht nach im klassischen<br />

Bereich auch mittelfristig nicht wesentlich ändern, daher ist der praktisch vollständige Auslastungsgrad<br />

der vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen auch zukünftig gegeben.<br />

Darüber hinaus besteht das Ziel, vermehrt kleinere, von Dritten vollständig finanzierte<br />

Projekte, die inhaltlich im Zusammenhang mit den eigenen Kernaufgaben stehen, zu akquirieren.<br />

Beispielhaft seien hier Programme der Tierseuchenkasse NRW oder des Bundesamtes<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) genannt. Derartige Projekte<br />

steigern nicht nur die Kompetenz des CVUA-MEL, sondern senken auch die Gemeinkosten<br />

im Kerngeschäft.<br />

Daneben ist es ein wichtiges Ziel, die Ausgaben der AöR zu senken, damit keine Erhöhung<br />

der Einnahmen durch eine Steigerung der Umlagen und Zuschüsse notwendig wird. Hier<br />

steht der Abschluss eines neuen Mietvertrages über das Laborgebäude in Münster mit dem<br />

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) an, was zu einer deutlichen Senkung der Mietkosten<br />

führen und die Erreichung dieses Ziels ermöglichen würde. Eine wirtschaftlich noch<br />

bessere Variante wäre der Ankauf des Objektes durch die AöR, denn danach könnten sogar<br />

die Umlagen und Zuschüsse für die Träger noch spürbar gesenkt werden. Die Entscheidung<br />

darüber, welche Variante gewählt wird, muss der Verwaltungsrat in nächster Zeit treffen.<br />

insgesamt ist festzustellen, dass das CVUA-MEL auf gutem Weg ist, bei unveränderten Kosten<br />

seine Aufgaben zu bewältigen sowie seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und teilweise<br />

noch auszubauen. Ein derzeit im Aufbau befindliches Kosten- und vor allem auch Leistungscontrolling<br />

soll dies anhand aussagekräftiger Kennzahlen zukünftig auch objektiv belegen.<br />

VII. Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag<br />

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.


- 199 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Position 01.07. - 31.12.2009<br />

EUR<br />

Umsatzerlöse 8.685.073,35<br />

Sonstige betriebliche Erträge 95.607,84<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 8.939,36<br />

Erträge 8.789.620,55<br />

Position 01.07. - 31.12.2009<br />

EUR<br />

Materialaufwand 796.007,56<br />

Personalaufwand 4.923.941,49<br />

Abschreibungen 586.338,01<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445.731,50<br />

Aufwendungen 8.752.018,56<br />

Position 01.07. - 31.12.2009<br />

EUR<br />

Erträge 8.789.620,55<br />

./.Aufwendungen 8.752.018,56<br />

= Jahresfehlbetrag/-überschuss 37.601,99


- 200 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bilanz<br />

31.12.2009<br />

EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 151.043,15<br />

Sachanlagevermögen 5.339.545,52<br />

Finanzanlagen 260.900,00<br />

Anlagevermögen 5.751.488,67<br />

Vorräte 54.004,27<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

81.745,35<br />

Flüssige Mittel 4.976.487,05<br />

Umlaufvermögen 5.112.236,67<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

67.718,74<br />

Summe Aktiva 10.931.444,08<br />

gezeichnetes Kapital 256.000,00<br />

Kapitalrücklage 2.794.581,29<br />

Jahresüberschuss 37.601,99<br />

Eigenkapital 3.088.183,28<br />

Rückstellungen 3.924.879,00<br />

Verbindlichkeiten 3.811.133,93<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Position<br />

107.247,87<br />

Summe Passiva 10.931.444,08


- 201 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

1. Operativer Bereich<br />

2009<br />

T€<br />

Jahresüberschuss 37,6<br />

Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens 586,3<br />

Veränderung langfristiger Rückstellungen 165,2<br />

Cashflow 789,1<br />

Abnahme der Vorräte 11,7<br />

Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

anderer Aktiva<br />

Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva<br />

975,6<br />

3.252,0<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.028,4<br />

2. Investitionsbereich<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und<br />

immaterielle Vermögensgegenstände<br />

-823,9<br />

Auszahlung für Investitionen des Finanzanlagevermögens -260,9<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.084,8<br />

3. Finanzmittelfonds<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 3.943,6<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.023,9<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

4.967,5


- 202 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

Beschäftigte<br />

Zum 31.12.2009 wurden beschäftigt:<br />

Beamte 27<br />

Beschäftigte 182<br />

Auszubildende 12<br />

Versorgungsempfänger 1<br />

222<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2009<br />

Eigenkapitalquote 28,25<br />

Fremdkapitalquote 71,75<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

53,69<br />

Kassenmittelintensität 45,44<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

1,22<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 02.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5232000 Kostenanteil 223.078,08


- 203 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH<br />

Westerholter Straße 550<br />

45701 Herten<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 11.209.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.203.000 10,73<br />

Stadt Gelsenkirchen 1.388.000 12,38<br />

Kreis Recklinghausen 8.618.000 76,89<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

� Verkehrslandeplatz Loemühle GmbH (99,2 %)<br />

� Recklinghäuser Lokalfunk Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (25 %)<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind nach § 2 des Gesellschaftsvertrages der Bau, der Er-<br />

werb und der Betrieb Verkehrseinrichtungen jeder Art, ferner alle diese Zwecke fördernden<br />

Geschäfte und Beteiligungen, gegebenenfalls in Gemeinschaft mit anderen Verkehrsunter-<br />

nehmen, sowie alle anderen mit dem Verkehr im Zusammenhang stehenden Geschäfte.<br />

Darüber hinaus ist Gegenstand des Unternehmens der Erwerb und die Verwaltung von Be-<br />

teiligungen an anderen Gesellschaften im Rahmen des gemeinderechtlich Zulässigem.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Vestische Straßenbahnen GmbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 204 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Schmidt<br />

B. Aufsichtsrat: 15 Mitglieder (5 Arbeitnehmervertreter)<br />

Landrat Cay Süberkrüb, Recklinghausen, Vorsitzender (seit 27.11.2009)<br />

Landrat Jochen Welt, Recklinghausen, Vorsitzender (bis 27.11.2009)<br />

Kreistagsabgeordneter Hans-Peter Lassak, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />

(seit 27.11.2009)<br />

Arbeitnehmervertreter Carsten Löcker, Herten, stellv. Vorsitzender (seit 23.09.2008)<br />

Kreistagsabgeordneter Hans-Jürgen Schnipper, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />

Oberbürgermeister Bernd Tischler, <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.<strong>2010</strong>)<br />

Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 18.05.<strong>2010</strong>)<br />

Kreistagsabgeordnete Karin Knopf, Marl (bis 27.11.2009)<br />

Ratsherr Bernd Lehmann, Gladbeck<br />

Kreistagsabgeordneter Dirk Vogt, Herten (bis 27.11.2009)<br />

Arbeitnehmervertreter Manfred Zweiböhmer, Herten<br />

Arbeitnehmervertreter David Borek, <strong>Bottrop</strong><br />

Arbeitnehmervertreter Claus Görke, <strong>Bottrop</strong><br />

Arbeitnehmervertreter Reinhard Plietker, Recklinghausen<br />

Stadtverordneter Frank Dupont, Gelsenkirchen<br />

Kreistagsabgeordneter Harald Nübel, Marl<br />

Kreistagsabgeordneter Heinrich Stöcker, Recklinghausen (bis 27.11.2009)<br />

Kreistagsabgeordneter MdL Lothar Hegemann, Recklinghausen (seit 27.11.2009)<br />

Kreistagsabgeordneter Marc Liebehenz, Dorsten (seit 27.11.2009)<br />

Kreistagsabgeordnete Elisabeth Linkmann, Herten (seit 27.11.2009)<br />

Kreistagsabgeordnete Margitta Opora, Gladbeck (seit 27.11.2009)<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Herr Willi Tönsgerlemann


- 205 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Das Wirtschaftsjahr 2009 war geprägt von den dramatischen Folgen der globalen Finanzkrise,<br />

die innerhalb nur eines Jahres die Finanz- und Wirtschaftswelt dramatisch veränderte.<br />

Die Auswirkungen und Dauer der schwersten Krise in der Nachkriegsgeschichte führten zu<br />

einem deutlichen Absinken der Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Deutschland. Bund,<br />

Länder und Gemeinden rechnen daher in diesem Jahr und auch in den Folgejahren mit erheblichen<br />

Steuerausfällen. Inwieweit dies weitere negative Auswirkungen auf die Fördersituation<br />

haben wird, bleibt abzuwarten.<br />

Damit stehen die kommunalen Gesellschafter, deren Haushaltssituation ohnehin angespannt<br />

war und ist, vor immensen Herausforderungen. Der Bund hat große Anstrengungen unternommen,<br />

mittels Konjunkturprogrammen den Wirtschaftskreislauf zu beleben. Die Gesetze<br />

zur Umsetzung von Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder I und II sollen den<br />

kommunalen Investitionsstau verringern und vor allem der lokalen, meist mittelständischen<br />

Wirtschaft zusätzliche Impulse verleihen. Spezielle Investitionen im Öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) sind dabei nicht explizit vorgesehen. So ist davon auszugehen, dass<br />

angesichts der krisenbedingten Steuereinbrüche die kommunalen Gesellschafter eine noch<br />

striktere Ausgabendisziplin und die konsequente Fortsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen<br />

erwarten, um durch eine nachhaltige Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Vestischen Straßenbahnen GmbH ihre Zuschussverpflichtungen zu begrenzen.<br />

Gleichzeitig ziehen sich Bundes- und Landesregierung aber aus ihrer Finanzierungsverantwortung<br />

für den ÖPNV zurück. So beeinträchtigen nach wie vor Kürzungen öffentlicher Zuschüsse<br />

bei der Förderung von Infrastrukturmaßnahmen sowie die in den vergangenen Jahren<br />

beschlossenen Reduktionen von gesetzlich verankerten Ausgleichszahlungen für vergünstigt<br />

gewährte Leistungen im Ausbildungsverkehr und für die Beförderung von schwerbehinderten<br />

Fahrgästen die positive Entwicklung in der gesamten Branche.<br />

Dem wachsenden Kostendruck auf Seiten der Kommunen begegnet die Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH mit folgender Doppelstrategie: Modernisierung der Angebotspalette und interne<br />

Restrukturierung. Ziel ist es, bei möglichst geringem Mittel- und Ressourceneinsatz ein<br />

attraktives und leistungsfähiges Nahverkehrsangebot für die Fahrgäste bereit zu stellen und<br />

gleichzeitig durch technische Innovationen und Steigerung der Dienstleistungsqualität die<br />

Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Denn die Vestische Straßenbahnen GmbH muss sich als<br />

attraktiver Mobilitätsdienstleister für die Region profilieren, weil die Kunden ein qualitativ<br />

hochwertiges Nahverkehrsangebot erwarten. Nur unter diesen Voraussetzungen kann sich<br />

das Unternehmen als attraktive Alternative im Verkehrsmarkt positionieren und behaupten.<br />

Wenn es um die Minderung von Schadstoff- und Lärmemissionen und die Reduzierung des<br />

Energieverbrauchs geht, sind öffentliche Verkehrmittel dem motorisierten Individualverkehr<br />

deutlich überlegen. Busse und Bahnen verbrauchen pro Nutzer deutlich weniger Energie,<br />

produzieren geringere Belastungen und verbrauchen weniger Fläche als PKW's. Gleichzeitig<br />

erwarten die kommunalen Gesellschafter und die Kunden verstärkte Maßnahmen zur Abgasreduzierung,<br />

mit denen die Nahverkehrsbranche ihr Image als konsequenter Vorreiter in<br />

Sachen Umweltschutz unter Beweis stellt. Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass seit<br />

2008 in Recklinghausen und in <strong>Bottrop</strong> die ersten Umweltzonen in der Emscher-Lippe-<br />

Region eingerichtet wurden, in die nur Fahrzeuge mit Umwelt-Plaketten Zufahrt haben.


- 206 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Seit Mai 2009 setzt die Vestische Straßenbahnen GmbH zwei Midi-Busse mit Brennstoffzellentechnologie<br />

im Linienverkehr ein. Damit gewinnt das europaweite Forschungsprojekt zum<br />

Test von Wasserstoff als alternativer Kraftstoff auch im Ruhrgebiet an Fahrt. Finanziert wird<br />

das Projekt durch den Kreis Recklinghausen und die am HYCHAIN-Verbund beteiligten<br />

Städte <strong>Bottrop</strong>, Herten, Gladbeck und Marl. Gebietskörperschaften, die nicht Projektbeteiligte<br />

sind, werden finanziell nicht belastet. Konstruktiv bedingt sind die Busse vornehmlich im<br />

Freizeitverkehr auf Linie. Die Elektromotoren dieser Midi-Busse erhalten Energie aus einer<br />

Brennstoffzelle. Der „Zukunftssprit" ist Wasserstoff. Außer Wasser werden keine Emissionen<br />

produziert. Damit leistet die Vestische Straßenbahnen GmbH ihren Beitrag, die Einführung<br />

alternativer Kraftstofftechnologie auf Wasserstoffbasis zu unterstützen und die serienreife<br />

Entwicklung in der Emscher-Lippe-Region erfolgreich voranzutreiben. Der Praxiseinsatz der<br />

Brennstoffzellenbusse ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg, dass sich die Region<br />

auch überregional als Wasserstoffkompetenzzentrum etabliert.<br />

Parallel forcierte die Vestische Straßenbahnen GmbH die Politik der Verjüngung des Fahrzeugparks.<br />

2009 wurden 15 neue Linienbusse in Dienst gestellt. Diese Fahrzeuge verfügen<br />

ebenso wie ihre Vorgängermodelle seit 2007 über die zurzeit weltweit saubersten Dieselmotoren<br />

und erreichen die Abgasstufe EEV, dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen<br />

Abgasstandard für Busse und Lkw.<br />

Weil das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste eine entscheidende<br />

Schwelle für die Verkehrsmittelwahl darstellt, sind sie zudem mit einer neuartigen Videoschutzanlage<br />

ausgestattet, mit der Belästigungen und körperliche Übergriffe in den Fahrzeugen<br />

vermieden bzw. bereits begonnene Straftaten wirksam unterbunden werden sollen.<br />

Das System, das bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH in einem Pilotversuch getestet<br />

wird, wurde vom KompetenzCenter Sicherheit (KCS) des Landes NRW entwickelt. Im Falle<br />

eines ernsthaften Übergriffs löst der Fahrer über eine Notfalltaste Alarm aus. Die Videobilder<br />

werden daraufhin direkt in die Leitstelle übertragen, die der Polizei alle relevanten Beobachtungen<br />

übermitteln kann. Gleichzeitig wird das Live-Bild von der Tat auf dem Informationsbildschirm<br />

im Fahrzeug für die Fahrgäste sichtbar. Begleitet wird die Videodarstellung auf<br />

dem Bildschirm durch eine automatische Ansage, die alle Fahrgäste auf die Tat aufmerksam<br />

macht und den Täter aus der Anonymität reißt. Nach dem kontrollierten Einstieg, der herkömmlichen<br />

Videoüberwachung in den Fahrzeugen und dem Deeskalationstraining für die<br />

Fahrerinnen und Fahrer ist „PräViteS" der vierte Baustein des Sicherheitskonzeptes der<br />

Vestischen Straßenbahnen GmbH, das Mitte <strong>2010</strong> scharf geschaltet werden soll.<br />

Die Busbeschaffung erfolgte in der bewährten Praxis der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet"<br />

(KÖR), in der die Verkehrsunternehmen des östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder<br />

Stadtwerke DSW21 sowie die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel und Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH zusammenarbeiten. Auch der Einsatz der Hybridtechnik als umweltschonende<br />

und innovative Antriebstechnologie ist ein Projekt der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet"<br />

(KÖR). Nährend die Partner die Kombination zwischen Dieselmotor und Elektromotor testen,<br />

übernimmt die Vestische Straßenbahnen GmbH als Unternehmen mit Sitz in der Emscher-<br />

Lippe-Region die Erprobung des Brennstoffzellenhybridantriebs. Im Jahr 2009 jährte sich<br />

diese interkommunale Zusammenarbeit der vier Nahverkehrsbetriebe BOGESTRA (Bochum-Gelsenkirchener<br />

Straßenbahnen AG), DSW21 (Dortmunder Stadtwerke AG), HCR<br />

(Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH) und Vestische Straßenbahnen GmbH zum<br />

zehnten Mal. Nicht nur bei der gemeinsamen Busbeschaffung haben die KÖR-Partner Ausrufezeichen<br />

gesetzt. Bei zahlreichen Großveranstaltungen und Events wie die Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 und die Nacht der Industriekultur hat die KÖR dazu beitragen, dass sich<br />

unsere Region einen hervorragenden Ruf als herzlicher Gastgeber erworben hat. Selbstverständlich<br />

rollen die Fahrzeuge der KÖR-Partner dort, wo sie bei der Bewältigung des zusätzlichen<br />

Fahrgastaufkommens benötigt werden — ohne Rücksicht auf kommunale Grenzen.


- 207 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Auch gemeinsame Marketingaktionen wie das „SchnupperAbo" haben alle Kooperationspartner<br />

gemeinsam geplant und durchgeführt, um auch auf diesem Gebiet Kostenvorteile zu<br />

erzielen. Die SchnupperAbo-Aktion der KÖR war so erfolgreich, dass sie inzwischen auch<br />

innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr genutzt wird. Allein im KÖR-Gebiet nutzten<br />

mehr als 5.000 Kunden die Möglichkeit, zum Bus-und-Bahn-Schnuppern. Rund zwei Drittel<br />

wurden aufgrund ihrer guten Erfahrungen zu Stammkunden.<br />

Ein passgenaues Angebot und die Stärkung des Marketings sind die Basis für Neukundengewinnung<br />

und Kundenbindung. Ein breit angelegtes Kundenbarometer und offensive Marketingaktionen<br />

sind dabei unverzichtbar. Gemeinsam mit den Nahverkehrsunternehmen des<br />

östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder Stadtwerke DSW21 und Straßenbahn Herne-<br />

Castrop-Rauxel hatte die Vestische Straßenbahnen GmbH im Frühjahr 1000 Testkunden<br />

eingeladen, das Nahverkehrsangebot in der Region auf den Prüfstand zu stellen. Dabei galt<br />

für die Linientester der Nulltarif. Mehr als die Hälfte von ihnen waren „Neukunden", die zuvor<br />

selten oder gar nicht Bus und Bahn nutzten. Das Angebot der Vestischen Straßenbahnen<br />

GmbH hat offensichtlich einen überzeugenden Eindruck vermittelt. Und während 4% der<br />

Linientester angaben, nach dem Test wahrscheinlich oder bestimmt nicht wieder öffentliche<br />

Verkehrsmittel zu nutzen, gelangten immerhin 61% zu der Überzeugung, bei Bedarf wieder<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu wollen.<br />

Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst und<br />

engagiert sich daher als kommunales Unternehmen in besonderem Maße für die Region.<br />

Neben der Unterstützung von kulturellen Initiativen der bedienten Städte unterstützt das Unternehmen<br />

aktiv Aktionen des Ruhrgebietes als Kulturhauptstadt <strong>2010</strong>. Dabei kann sich das<br />

Unternehmen ähnlich wie bei der Fifa-WM 2006 profilieren. Viele Gäste der Kulturhauptstadt<br />

Ruhrgebiet werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den einzelnen Events reisen.<br />

Aufgrund der rückläufigen Transferleistungen und der gestiegenen Anforderungen sind die<br />

kommunalen Nahverkehrsbetriebe gezwungen, die Nutzer des ÖPNV stärker zur Finanzierung<br />

heranzuziehen. Infolgedessen erhöhte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die<br />

Ticketpreise zum 1. August 2009 um durchschnittlich 3,4 %. Preiserhöhungen werden von<br />

den Kunden nur dann akzeptiert, wenn das Verkehrsangebot in quantitativer und qualitativer<br />

Hinsicht den Ansprüchen der Fahrgäste entspricht. Der Prüfstein für die Organisations- und<br />

Leistungsfähigkeit des Unternehmens ist damit zweifellos das passende und finanzierbare<br />

Fahrplanangebot in der Region.<br />

Ebenfalls im Jahr 2009 standen in Dorsten und im Marl umfangreiche Änderungen des Leistungsangebotes<br />

an. Das Leistungsangebot der Vestischen Straßenbahnen GmbH bewegt<br />

sich mit 18,58 Mio. km insgesamt aber auf dem Vorjahresniveau.<br />

Auch im Jahr 2009 liegen die Fahrgastzahlen unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt entschieden<br />

sich 63,5 Mio. Kunden für das umweltverträgliche Mobilitätsangebot der Vestischen<br />

Straßenbahnen GmbH. Dies sind rd. 1,5 Mio. Kunden oder 2,3 % weniger als im Vorjahr.<br />

Damit liegt die Vestische Straßenbahnen GmbH unter dem Durchschnitt des Verkehrsverbundes<br />

Rhein-Ruhr, der erstmalig vom negativen Trend erfasst wurde und einen Fahrgastverlust<br />

von 0,1 % verzeichnet. In diesen Zahlen berücksichtigt sind Kunden, die ihren Fahrausweis<br />

bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH erworben haben und Fahrgäste, die aufgrund<br />

einer Behinderung unentgeltlich befördert wurden, für die die Verkehrsunternehmen<br />

aber Ausgleichszahlungen aus Landes- und Bundesmitteln erhalten haben.<br />

Rund 54.000 Kunden besitzen im nördlichen Ruhrgebiet ein Ticket im Abonnement. Damit<br />

bewegen sich die Absatzzahlen zwar auf erfreulich hohem Niveau. Die Marke des Vorjahres<br />

konnte jedoch nicht erreicht werden. Dennoch sichert der Abo-Bereich weit über 50% der<br />

Ticketeinnahmen.


- 208 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Dies hat mehrere Ursachen. Erstens machen sich die rückläufigen Schülerzahlen auch beim<br />

Verkauf des SchokoTickets bemerkbar, worauf maßgeblich das Minus bei den Abozahlen<br />

zurückzuführen ist. Zweitens lassen sich vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise die vom<br />

VRR beschlossenen Preissteigerungen nur schwer am Markt durchsetzen. Drittens setzt<br />

sich der Bevölkerungsrückgang im Bedienungsgebiet der Vestischen Straßenbahnen GmbH<br />

weiter fort. Damit ist die Anzahl potenzieller Kunden weiter rückläufig. Viertens reduzierte die<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH durch den von der Politik beschlossenen Nahverkehrsplan<br />

wie kein anderes Unternehmen im VRR das Fahrplanangebot. Hier wurde offensichtlich ein<br />

Niveau erreicht, bei dem weitere Leistungskürzungen zu spürbaren Fahrgastverlusten führen.<br />

Trotz rückläufiger Fahrgastzahlen verbuchte die Vestische Straßenbahnen GmbH einen Zuwachs<br />

an selbstverdienten Verkehrserträgen. Die Erlöse aus dem Ticketverkauf stiegen um<br />

3,4 % oder 1,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass<br />

sich das Plus bei den Fahrgeldeinnahmen auch in diesem Jahr als dauerhafter Trend entpuppt<br />

hat.<br />

Bei einem Gesamtertrag von 56,2 Mio. € und Aufwendungen in Höhe von 81,9 Mio. € beläuft<br />

sich der handelsrechtliche Fehlbetrag im Jahr 2009 auf 25,7 Mio. €. Die Erhöhung des Zuschussbedarfes<br />

gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich auf die Steigerung der Gehaltstarife<br />

um 2,8 % und dem Aufbau der Rückstellungen für die Alterszeitzeit zurückzuführen. Alles in<br />

allem hat die Vestische Straßenbahnen GmbH auch 2009 den eingeschlagenen Kurs fortsetzen<br />

können, ohne die kommunalen Haushalte überzustrapazieren. Das Unternehmen<br />

leistet damit weiterhin einen wichtigen Beitrag, um die kommunalen Gebietskörperschaften<br />

bei der Bewältigung ihrer großen finanziellen Probleme zu unterstützen.<br />

Auch für das Wirtschaftsjahr <strong>2010</strong> gilt es, die Wettbewerbsposition im ÖPNV-Markt auszubauen.<br />

Wegen der in ihrer Tragweite immer noch nicht absehbaren Auswirkungen der Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise und der zu erwartenden Steuermindereinnahmen der öffentlichen<br />

Haushalte wird sich der Kostendruck im Verkehrsmarkt in Deutschland nicht vermindern. Die<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH hat mit der Positionierung des Unternehmens unter Wettbewerbsstrukturen<br />

und der Entwicklung zu einem konkurrenzfähigen Dienstleistungsunternehmen<br />

bereits vor mehr als fünfzehn Jahren begonnen. Leistungsoptimierung und Verbesserung<br />

der Kostenstrukturen stehen daher ununterbrochen an erster Stelle der Unternehmenszielsetzung.<br />

Jedoch erfordert die Anpassung an veränderte Marktstrukturen weiterhin<br />

noch angemessene Übergangsvorschriften, um auch dem Aspekt der Sozialverträglichkeit<br />

ausreichend Rechnung zu tragen.<br />

Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist als regional verwurzeltes Unternehmen sich ihrer<br />

besonderen Verantwortung für die Region bewusst. Infolgedessen unterstützt das Unternehmen<br />

weiterhin Initiativen der bedienten Gebietskörperschaften, die das Image und die<br />

Profilierung der Region nachhaltig verbessern.<br />

Trotz Verzögerungen wird der Bau eines neuen Busbahnhofs in <strong>Bottrop</strong> im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossen<br />

sein. Er wird höchsten Fahrgastkomfort bieten und auch architektonisch ein Blickfang<br />

sein. Barrierefrei, mit überdachten Bussteigen und mehr Stellflächen für die Busse wird<br />

der neue Busbahnhof eine Visitenkarte der Stadt sein, die den Zugang zum ÖPNV erheblich<br />

erleichtert und seine Attraktivität steigert. Voraussichtlich im Herbst soll die neue Drehscheibe<br />

für den <strong>Bottrop</strong>er Busverkehr in Betrieb gehen.<br />

In <strong>Bottrop</strong> ist die Einrichtung der ersten dynamischen Fahrgastinformationsanlage (DFI) im<br />

Netz der Vestischen Straßenbahnen GmbH realisiert. Eine dynamische Fahrgastinformation<br />

(DFI) unterrichtet Fahrgäste im öffentlichen Personenverkehr über die aktuell angebotenen<br />

Fahrten. Dafür werden zukünftig die Daten der langfristig statisch festgelegten Fahrpläne um<br />

fortlaufend dynamisch festgestellte Fahrplanabweichungen ergänzt.


- 209 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

<strong>2010</strong> wechselt die Betriebsführung auf insgesamt vier Linien im Dorstener Norden. Die<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH übernimmt die Verkehrsleistung des heutigen Betreibers<br />

Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), die sich künftig auf ihr Kerngebiet Münsterland<br />

konzentrieren wird. Durch den Rückzug der RVM wird die Vestische Straßenbahnen GmbH<br />

ihre Leistung um rd. 600.000 Km pro Jahr erweitern, ohne dass zusätzliche Personalkosten<br />

im Verwaltungs- und Werkstattbereich entstehen. Für alle Dorstener Kunden bedeutet dies<br />

vor allem eine Vereinheitlichung des Services. Da alle Busse nun unter dem Dach der Vestischen<br />

Straßenbahnen GmbH fahren, können z. B. Anschlussverbindungen auch bei geringen<br />

Verspätungen über unsere Leitstelle sichergestellt werden.<br />

Insgesamt wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung und damit auch der Belegschaften in<br />

den kommenden Jahren kontinuierlich ansteigen. Diese Entwicklung macht auch vor den<br />

Mitarbeitern der Vestischen Straßenbahnen GmbH nicht halt. Damit sich ein hohes Durchschnittsalter<br />

nicht negativ auf das Leistungsvermögen auswirkt, wird das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

an Wichtigkeit gewinnen. Neben den „klassischen“ Handlungsfeldern<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umfasst es auch das Aufgabengebiet der Gesundheitsförderung.<br />

Daher muss und wird das Unternehmen die Strategien zum Gesundheitsmanagement<br />

forcieren.<br />

Sämtliche Aktivitäten der Vestischen Straßenbahnen GmbH bleiben auch weiterhin darauf<br />

ausgerichtet, in einem sich verändernden Nahverkehrsmarkt hochwertige Dienstleistungen<br />

anzubieten. Alle Anstrengungen orientieren sich an der Aufgabe, den Fahrgästen eine sinnvolle,<br />

umweltverträgliche und stadtgerechte Alternative zum Pkw anbieten zu können. Trotz<br />

aller Zwänge zur Herstellung der Eigenwirtschaftlichkeit und Erhöhung der Produktivität dürfen<br />

die Entscheidungen über ein angemessenes Nahverkehrsangebot nicht ausschließlich<br />

von der Finanzsituation der bedienten Gebietskörperschaften abhängig gemacht werden.<br />

Bei allen betriebswirtschaftlichen Maßnahmen muss das Qualitätsniveau erhalten bzw. nach<br />

Möglichkeit noch verbessert werden. Ein attraktives und leistungsfähiges ÖPNV-Angebot ist<br />

entscheidend für die Attraktivität einer Region. Dem ÖPNV kommt eine Schlüsselrolle zu,<br />

wenn es darum geht, die Funktionsfähigkeit und die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />

Emscher-Lippe-Region zu sichern. Durch weiteren Leistungsabbau würde die<br />

Emscher-Lippe-Region im Wettbewerb mit anderen Räumen deutlich zurückfallen.<br />

Unternehmensgegenstand der Vestischen Straßenbahnen GmbH ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages<br />

u. a. der Bau, der Erwerb und der Betrieb von Verkehrseinrichtungen jeder<br />

Art. Der Aufgabe der Personenbeförderung kommt die Vestische Straßenbahnen GmbH<br />

durch den Einsatz von Omnibussen im Kreis Recklinghausen, der Stadt <strong>Bottrop</strong>, in Teilen<br />

der Stadt Gelsenkirchen und in geringem Umfang in angrenzenden Gebietskörperschaften<br />

nach. Damit übernimmt die Gesellschaft die Aufgabe einer flächendeckenden Daseinsvorsorge<br />

des ÖPNV für die Bevölkerung in dem beschriebenen Einzugsgebiet.<br />

Das Leistungsangebot der Vestischen Straßenbahnen GmbH basiert auf den jeweils gültigen<br />

Nahverkehrsplänen, die von den Aufgabenträgem verabschiedet wurden, sowie auf dem<br />

vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr aufgestellten und genehmigten SPNV-Rahmenfahrplan<br />

unter Berücksichtigung des landesweit gültigen integralen Taktfahrplans.<br />

Die Zweckerreichung ist durch die in 2009 erbrachten Betriebsleistungen erfolgt.


- 210 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 44.390.470,43 44.877.769,22 45.965.794,17 46.402.562,52 47.623.916,27<br />

Andere Eigenleistungen 0,00 2.630,70 1.546,86 2.074,14 8.678,25<br />

Sonstige betriebliche Erträge 3.760.124,37 4.156.591,34 3.545.333,42 7.634.597,48 7.455.513,53<br />

Erträge aus Beteiligungen 95.411,57 52.048,85 25.054,00 147.613,23 115.544,72<br />

Zinsen und ähnliche Beträge 1.545.289,31 1.330.207,55 2.176.529,37 946.208,43 996.920,73<br />

Erträge 49.791.295,68 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 21.114.908,52 22.148.045,68 21.523.574,38 22.322.657,09 23.979.862,81<br />

Personalaufwand 41.883.719,41 43.316.388,04 41.571.108,91 43.551.829,93 46.356.523,81<br />

Abschreibungen 4.384.284,93 3.521.554,02 3.814.115,72 4.965.961,02 4.969.639,19<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

4.088.579,65 4.321.244,78 4.409.931,07 5.742.070,80 6.255.843,35<br />

6.333,48 220.098,53 315.551,77 297.993,89 304.476,49<br />

Steuern 48.676,81 50.579,24 50.102,18 51.197,34 50.619,19<br />

Aufwendungen 71.526.502,80 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 49.791.295,68 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50<br />

./. Aufwendungen 71.526.502,80 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

-21.735.207,12 -23.158.662,63 -19.970.126,21 -21.798.654,27 -25.716.391,34<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der<br />

Kapitalrücklage<br />

21.735.207,12 23.158.662,63 19.970.126,21 21.798.654,27 25.716.391,34<br />

= Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 211 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

169.639,00 175.214,00 903.873,00 691.817,00 341.315,00<br />

Sachanlagevermögen 19.693.211,40 26.080.955,49 29.089.431,85 31.650.037,59 32.100.604,22<br />

Finanzanlagen 14.909.517,14 11.172.606,43 10.956.026,49 10.904.409,96 10.874.391,22<br />

Anlagevermögen 34.772.368 37.428.775,92 40.949.331,34 43.246.264,55 43.316.310,44<br />

Vorräte 1.245.376,65 1.338.623,30 1.335.699,98 1.153.366,05 1.214.587,97<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

8.534.920,27 8.763.703,73 11.618.985,52 7.102.270,33 6.360.906,81<br />

Flüssige Mittel 1.578.352,08 3.871.359,28 3.328.746,02 1.593.411,09 2.229.233,98<br />

Umlaufvermögen 11.358.649,00 13.973.686,31 16.283.431,52 9.849.047,47 9.804.728,76<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

27.638,01 23.965,29 54.682,01 43.963,65 36.276,62<br />

Summe Aktiva 46.158.655 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82<br />

gezeichnetes Kapital 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00<br />

Rücklagen 7.902.421,64 4.286.957,45 6.177.164,69 5.498.006,08 402.095,28<br />

Eigenkapital 19.111.421,64 15.495.957,45 17.386.164,69 16.707.006,08 11.611.095,28<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

0,00 3.399.581,00 5.476.231,00 6.135.801,00 6.680.171,00<br />

Rückstellungen 14.477.533,90 17.129.356,57 18.603.809,27 16.575.456,45 17.625.434,00<br />

Verbindlichkeiten 12.386.810,68 15.217.159,99 15.669.296,11 13.590.847,24 15.319.261,30<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

182.888,33 184.372,51 151.943,80 130.164,90 1.921.354,24<br />

Summe Passiva 46.158.654,55 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82


- 212 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

1. Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten -25.716 -21.799<br />

2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens<br />

4.970 4.966<br />

3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse<br />

-855 -745<br />

4. Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellung 79 170<br />

5. Cash-flow -21.522 -17.408<br />

6. Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen 971 -2.199<br />

7. Buchverlust/-gewinn aus Anlagenabgängen 88 -242<br />

8. Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 2.337 4.709<br />

9. Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />

zuzuordnen sind 4.375 -1.244<br />

10. Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

(Summe aus 5 bis 9)<br />

-13.751 -16.384<br />

11. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.011 -7.250<br />

12. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -9 -150<br />

13. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -137 -103<br />

14. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens<br />

29 383<br />

15. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Finanzanlagevermögens 0 99<br />

16. Cash-flow aus der Investitionstätigkeit<br />

(Summe aus 11 bis 15)<br />

-5.128 -7.021<br />

17. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 18.972 21.120<br />

18. Einzahlungen in Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.399 1.405<br />

19. Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -856 -856<br />

20. Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

(Summe aus 17 bis 19)<br />

19.515 21.669<br />

21. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

(Summe aus 10, 16, 20)<br />

636 -1.736<br />

22. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.593 3.329<br />

23. Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 21 und 22) 2.229<br />

*)<br />

1.593<br />

*) Incl. wertmäßiger Zahlungseingänge im Dezember 2009 aus der Lastschrift für Abonnement-Beiträge für<br />

Januar <strong>2010</strong> (T€ 1.784), die valutamäßig erst im Januar <strong>2010</strong> zur Verfügung gestanden haben.<br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Berichtsjahr betrug die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer 951 (Vorjahr 943).


- 213 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 41,10 30,13 30,35 31,44 21,84<br />

Fremdkapitalquote 58,60 69,87 69,65 68,56 78,16<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

54,96 41,40 42,46 38,63 26,81<br />

Kassenmittelintensität 3,42 7,53 5,81 3,00 4,19<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(Darstellung für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr)<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 12.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

414 3000 Erstattung überzahlter VRR-Umlagen 456.391,60 505.802,44<br />

414 3000 Erstattung Spitzenausgleich 34.500,00 13.608,88<br />

461 3000 Zinserstattung nach Ergebnisrechnung 0,00 223,71<br />

Summe 490.891,60 519.635,03<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 12.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

531 3007 Zweckverbandsumlage *) 2.838.097,21 3.173.027,69<br />

531 3001 Nachzahlung Zweckverbandsumlage 0,00 277.000,00<br />

531 3002 Ausgleichszahlung für Leistungen der DB 164.000,00 164.000,00<br />

531 3003 Umlage Eigenaufwand Zweckverband 5.825,00 5.720,00<br />

531 3005 Finanzierung BVR GmbH 266.993,00 274.382,00<br />

531 3006 Eigenaufwand VRR AöR 100.100,00 110.100,00<br />

Ausgleichs- und Zinszahlungen 0,00 0,00<br />

Summe 3.375.015,21 4.004.229,68<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

*) Zweckverbandsumlage brutto 3.923.000,00 4.128.000,00<br />

Kürzungsbeträge gem. § 19 (7) der Zweckverbandssatzung<br />

1.084.902,79 954.972,31<br />

Nettoverbandsumlage 2.838.097,21 3.173.027,69


- 214 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 215 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

19. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Hans-Böckler-Straße 60<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Stammkapital 2.300.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.300.000,00 100<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Der Gegenstand der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung ist in § 1 der Betriebssatzung wie<br />

folgt geführt:<br />

1. Der Sport- und Bäderbetrieb der Stadt <strong>Bottrop</strong> wird als eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften, der Allgemeine Dienstanweisung für die<br />

Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und Anstalten des öffentlichen<br />

Rechts geführt.<br />

2. Zweck der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung einschließlich etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe<br />

ist der Betrieb der in der Anlage 1 aufgeführten Sportanlagen und Bäder und aller<br />

damit verbundenen Tätigkeiten.<br />

3. Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb kann alle seinen Betriebszweck fördernden oder<br />

ihn wirtschaftlich berührenden Geschäfte entsprechend den Bestimmungen der Betriebssatzung<br />

betreiben.<br />

4. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung ist auch zum Erwerb von Beteiligungen berechtigt.


- 216 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Betriebsleitung:<br />

Gert Kießlich<br />

Stellvertreter: Karl Weiß<br />

B. Betriebsausschuss:<br />

ordentliche Mitglieder bis 17.11.2009 ordentliche Mitglieder ab 17.11.2009<br />

Ratsherr Michael Gerdes, Vorsitzender Ratsherr Dartsch<br />

Ratsfrau Lore Jacobi, stellv. Vorsitzende Ratsfrau Kamyczek<br />

Ratsherr Berthold Birkner Ratsherr Koch<br />

Ratsherr Rudi Dartsch Ratsherr Lehr<br />

Ratsherr Udo Eisberg Ratsherr Nowroth<br />

Ratsfrau Gaby Günther Ratsherr Schajor<br />

Ratsherr Werner Kamratowski Ratsherr van Fürden<br />

Ratsherr Jürgen Koch Sachk. Bürger Kobus<br />

Ratsherr Klaus Todt Sachk. Bürger Naujock<br />

Sachk. Bürger Brüggemann Sachk. Bürger Michalski<br />

Sachk. Bürger Kobus Ratsfrau Jakobi<br />

Sachk. Bürger Schäfers Ratsherr Hirschfelder, B.<br />

Ratsherr Ferdinand Butenweg Ratsherr Hürter<br />

Ratsherr Bastian Hirschfelder Sachk. Bürger Beckers<br />

Ratsherr Bernd Hohaus Sachk. Bürger Duwe<br />

Ratsherr Dieter Schulte Sachk. Bürger Busch<br />

Sachk. Bürger Bembenek Ratsherr Butenweg<br />

Sachk. Bürger Borges Ratsherr Dobrindt<br />

Sachk. Bürger Schmidt Ratsherr Gerber<br />

Sachk. Bürgerin Wehren Sachk. Bürgerin Fraas<br />

Ratsherr Klaus Dobrindt Sachk. Bürgerin Theis<br />

Sachk. Bürger S. Köllner Sachk. Bürger Schumacher<br />

Sachk. Bürger Nowaczek Ratsherr Arndt<br />

Herr Jörg Opiolka Herr Ochojski<br />

Herr Fritz Gutzeit Frau Holtkötter<br />

Herr Dettke Herr Opiolka<br />

Bis zum 17.11.2009<br />

Daneben gehören dem Werksausschuss ab dem 11. Mai 2001 aufgrund des o. a.<br />

Ratsbeschlusses als beratendes Mitglied (ohne Stimmrecht) für den Stadtsportbund<br />

an: Sachk. Bürger Heinz Lehrmann<br />

Ab dem 17.11.2009<br />

Stimmberechtigtes Mitglied des <strong>Bottrop</strong>er Sportbundes: Herr Brüggemann<br />

Beratendes Mitglied: Sachk. Bürger Urban<br />

Für alle Ausschussmitglieder waren ordnungsgemäß Stellvertreter gewählt.


- 217 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BETRIEBSLEITBILD UND LEISTUNGSPROGRAMM<br />

A. Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

Das Geschäftsjahr 2009 schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2.120,431,76 € ab. Der<br />

vom Rat der Stadt beschlossene Wirtschaftsplan sah Ausgleichszahlungen in Höhe von<br />

3.614.900 € vor.<br />

Die erhebliche Abweichung vom Wirtschaftsplan ist im Wesentlichen auf die erfolgte Zuschreibung<br />

(Wertverbesserung) der in den BSBB eingelegten RWE-Aktien im Rahmen des<br />

Optionsgeschäftes eingetreten. Insgesamt betrug die Zuschreibung 1.720.000 €.<br />

Ohne die vorgenannte Zuschreibung wäre ein Jahresverlust in Höhe von 3.840.431,76 €<br />

entstanden. Somit ist eine Ergebnisverschlechterung und damit eine Unterdeckung durch<br />

die Stadt in Höhe von 225.531,76 € eingetreten. Dies aber im Wesentlichen dadurch, dass<br />

für zu erwartende Nachzahlungen von Umsatzsteuern eine Rückstellung in Höhe von<br />

300.000 € gebildet worden ist. Zum Ausgleich dieser Unterdeckung sollte die Zuschreibung<br />

auf Aktien verwendet werden, so dass der verbleibende Betrag in Höhe von 1.494.468,24 €<br />

auf den Verlustvortrag aus 2008 angerechnet werden könnte. Dieser Verlustvortrag würde<br />

danach noch 3.665.531,76 € betragen und sollte auf neue Rechnung vorgetragen werden.<br />

Der Jahresverlust im Jahr 2009 wäre somit ausgeglichen.<br />

Im Berichtszeitraum konnte der Neubau der Sportanlage Arenberg-Fortsetzung und der<br />

Umbau des Funktionsgebäudes des Jahnstadions abgeschlossen werden.<br />

Der im Jahr 2009 begonnene Neubau der Sportplätze auf der Sportanlage Jacobi konnte im<br />

August <strong>2010</strong> abgeschlossen werden. Das Funktionsgebäude dieser Sportanlage geht seiner<br />

Fertigstellung entgegen.<br />

B. Darstellung der Lage des Eigenbetriebes<br />

I. Vermögenslage<br />

Die Spielflächen und das Funktionsgebäude auf der Anlage Arenberg-Fortsetzung werden<br />

seit Juni 2009 genutzt. Hier wurden insgesamt 1.746.631 € investiert.<br />

Der Neu- und Umbau des Funktionsgebäudes des Jahnstadions erforderte Mittel in Höhe<br />

von insgesamt 305.623 €.<br />

Die im Umlaufvermögen geführten RWE Stammaktien wurden zum 31.12.2009 neu bewertet.<br />

Bei einem Wert von 68 € je Aktie ist der Wert auf 27.200.000 € gestiegen (+ 1.720.000<br />

€). Dieser Ertrag aus der Zuschreibung der Wertpapiere soll den auf das Jahr 2009 vorgetragenen<br />

Verlust aus 2008 in Höhe von 5.160.000 € verringern.<br />

II. Ertragslage<br />

Das Jahresergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wäre um rund 110.000 € besser<br />

ausgefallen, als dies im Wirtschaftsplan 2008 vorgesehen war. Eine im Jahr <strong>2010</strong> begonnene<br />

Betriebsprüfung der Finanzverwaltung für die Jahre 2004 bis 2008 führte jedoch dazu,<br />

dass eine Nachforderung von Umsatzsteuern in Höhe von ca. 300.000 € zu erwarten ist.<br />

Hierfür wurde ergebniswirksam eine Rückstellung gebildet, wodurch der Wirtschaftsplanansatz<br />

nicht einzuhalten war.


- 218 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zu 2008 um rund 110.000 € gestiegen und lagen damit<br />

um rund 25.000 € über dem Planansatz. Dies lag im Wesentlichen an der Inbetriebnahme<br />

des Hallenbades im Sportpark im November 2008. Eine erneut nur mäßige Freibadesaison<br />

verhinderte eine weitere Verbesserung des Ergebnisses. Die im August 2009 erfolgte<br />

Schließung des Hallenbades Kirchhellen war hingegen bereits in der Ertragsplanung berücksichtigt<br />

worden.<br />

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen wurde der Wirtschaftsplanansatz erheblich überschritten,<br />

da die Zuschreibungen (Wertverbesserungen) aus dem Aktiengeschäft bei Aufstellung<br />

des Wirtschaftsplanes nicht berücksichtigt worden waren. Ebenso war nicht absehbar,<br />

dass eine erfolgte Betriebsprüfung der Finanzverwaltung zum Ergebnis hatte, dass der<br />

BSBB durch die entgeltfreie Überlassung der Sportanlagen an Schüler und Jugendliche eine<br />

unentgeltliche Wertabgabe von über 400.000 € nach buchen musste.<br />

Es sind deutlich höhere Erlöse aus Beteiligungen gezahlt worden, als dies nach dem Wirtschaftsplan<br />

vorgesehen war. In Folge dessen hat der Fachbereich Finanzen die Verlustausgleichszahlungen<br />

gekürzt.<br />

Aufwendungen<br />

Die Energiekosten haben sich wie erwartet gegenüber dem Jahr 2008 um ca. 127.000 €<br />

(22 %) erhöht und lagen damit ca. 44.000 € über den Planansätzen. Die Kostenerhöhungen<br />

sind auf die Neuzugänge (Hallenbad im Sportpark, Arenberg-Fortsetzung, Funktionsgebäude<br />

Jahnstadion) des Jahres 2009 zurückzuführen.<br />

Der Ansatz bei den Instandhaltungskosten konnte um rund 35.000 € unterschritten werden.<br />

Der Personalaufwand erreichte nicht die im Wirtschaftsplan vorgesehene Höhe. Dies lag im<br />

Wesentlichen daran, dass weniger Saison- und Aushilfskräfte im Freibad eingesetzt werden<br />

mussten und durch die Schließung des Hallenbades Kirchhellen im August 2009 Personal<br />

aus diesem Bad auch in anderen Bädern eingesetzt werden konnte.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen wegen der nicht geplanten Anpassung der<br />

unentgeltlichen Wertabgabe (504.000 €) und der Berücksichtigung einer zu erwartenden<br />

Steuernachzahlung nach der durchgeführten Betriebsprüfung (300.000 €) mit ca. 616.000 €<br />

über dem Wirtschaftsplanansatz, obwohl bei Einzelansätzen Verbesserungen erzielt worden<br />

sind.<br />

III. Finanzlage<br />

Auf die erwarteten Verluste hat die Stadt dem Eigenbetrieb monatliche Abschlagszahlungen<br />

geleistet. Höhere Beteiligungserlöse führten zu Kürzungen dieser Zahlungen durch den<br />

Fachbereich Finanzen.<br />

Das Geschäftskonto des BSBB, das beim Fachbereich Finanzen als Sonderkonto geführt<br />

wird, wies zum Jahresende einen Fehlbestand in Höhe von 312.811,40 € aus. Dies hängt mit<br />

Zahlungen aus der Investitionstätigkeit zusammen.<br />

Die Sportanlage Arenberg-Fortsetzung und der Umbau des Funktionsgebäudes im Jahnstadion<br />

konnten im Jahr 2009 fertig gestellt werden. Der Haushaltsansatz für die Sportanlage<br />

Arenberg-Fortsetzung musste nicht voll ausgeschöpft werden. Der Planansatz für das Funktionsgebäude<br />

im Jahnstadion wurde unwesentlich überschritten.


- 219 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

C. Hinweise auf Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb wird auch in der Zukunft auf die Verlustausgleichszahlungen<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> angewiesen sein. Es ist nicht zu erwarten, dass die eigenen<br />

Erträge und die Erlöse aus eingelegten Beteiligungen an Unternehmen allein zu einem ausgeglichenen<br />

Ergebnis führen werden. Dies liegt an der satzungsmäßigen Aufgabenerfüllung<br />

des Betriebes. Zur weiteren Verbesserung der Einnahmesituation sollte regelmäßig geprüft<br />

werden, ob eine Anpassung der Höhe der Entgelte für die Benutzung der Bäder und der<br />

Sportanlagen vorzunehmen ist. Die Gemeindeprüfungsanstalt hat in einem Bericht im Rahmen<br />

eines Städtevergleichs Empfehlungen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Bäder<br />

gegeben. Die Betriebsleitung hat sich hiermit auseinander gesetzt und den Betriebsausschuss<br />

unterrichtet. Nach Ansicht der Betriebsleitung können in <strong>Bottrop</strong> nur wenige der<br />

Empfehlungen umgesetzt werden. Nach der erfolgten Betriebsprüfung der Finanzverwaltung<br />

würde eine weitere entgeltfreie Überlassung der Sportanlagen an jugendliche Vereinssportler<br />

zu einer erheblichen steuerlichen Belastung für den BSBB führen. Diese Nachteile können<br />

zukünftig nur durch die Einführung der Entgeltpflicht für diesen Nutzerkreis ausgeglichen<br />

werden.<br />

Wesentliche Ausgabepositionen sind die Personal- und Energiekosten.<br />

Nachdem die Energiekosten zumindest vorübergehend nicht weiter angestiegen sind, zeichnen<br />

sich nunmehr, auch durch gesetzliche Regelungen, weitere Steigerungen ab.<br />

Der Betrieb der Bäder und Sportanlagen verursacht durch die Erwärmung von Becken- und<br />

Duschwasser und das Beheizen von Räumlichkeiten einen enormen Energieverbrauch. Die<br />

weitere Entwicklung der Rohstoffpreise am Weltmarkt ist schwer vorhersehbar. Um über ein<br />

wirksames Steuerungselement zu verfügen, wurde ein Energiecontrolling eingerichtet. Durch<br />

den Neubau des Hallenbades im Sportpark und der Sportanlage Arenberg-Fortsetzung sowie<br />

der Sanierung der Heizungsanlagen in den Sportanlagen Batenbrock, Rheinbaben, an<br />

der Neustraße und der Sanierung des Hallenbades Kirchhellen wird sich die Energiebilanz<br />

weiter verbessern. Gleiches gilt für die Verlagerung der Sportanlage an der Kettelerstraße<br />

auf das Jacobigelände.<br />

Die Personalausgaben liegen rund 120.000 € (= 5 %) unter dem Planansatz des Wirtschaftsplanes.<br />

Hier wirkt sich aus, dass im Freibad wegen der schlechten Wetterlage nur<br />

wenig Aushilfspersonal eingesetzt werden musste. Erst mit Fertigstellung der Sanierung des<br />

Hallenbades Kirchhellen werden ab dem Jahr 2011 wieder die vollen Personalkosten anfallen.<br />

Dies war wegen der regelmäßigen Schließung eines der Hallenbäder seit dem Jahr<br />

2005 nicht mehr der Fall.<br />

Die in den BSBB eingelegten Beteiligungen tragen wesentlich zu Verlustabdeckung bei Unterjährige<br />

Erhöhungen wurden allerdings durch Kürzungen der städtischen Ausgleichszahlungen<br />

verrechnet. Einer Empfehlung des Betriebsausschusses zufolge sollten höhere Ausschüttungen<br />

vorerst im BSBB verbleiben, um z. B. auf neue Rechnung vorgetragene Verluste<br />

auszugleichen. Dies ist bisher nicht geschehen.<br />

Ein weiteres Risiko für die Vermögens- und Ertragssituation des BSBB stellen die eingelegten<br />

RWE-Aktien dar. Diese wurden zum 31.12.2009 neu bewertet. Der hieraus resultierende<br />

Ertrag in Höhe von 1.720.000 € führte zu einer Verbesserung des Ergebnisses. Wegen des<br />

niedrigen Kurses nach Ablauf der Vertragsfrist hat die WestLB von der Ausübung ihrer Option<br />

zum Kauf der Aktien keinen Gebrauch gemacht. Nach aktuellem Stand wird eine Neubewertung<br />

zum Jahresende <strong>2010</strong> zu einer erneuten Ergebnisbelastung führen.


- 220 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

D. Sonstige Angaben<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres<br />

1. Bau eines Kunstrasenspielfeldes, eines Tennenplatzes und eines Funktionsgebäudes<br />

auf der Sportanlage Jacobi<br />

Das neue Kunstrasenspielfeld und der Tennenplatz konnten im September <strong>2010</strong> in Betrieb<br />

genommen werden. Das Funktionsgebäude ist soweit fertig gestellt, dass die Innenarbeiten<br />

unabhängig vom Wetter zu Ende geführt werden können. Die Herstellungskosten werden<br />

den Planansatz nicht überschreiten.<br />

Der Sportplatz an der Kettelerstraße kann im Anschluss an den erfolgten Neubau einer anderen<br />

Verwendung zugeführt werden. Hiermit verbunden sind Erlöse aus der Veräußerung<br />

des Grundstücks.<br />

2. Sanierung des Hallenbades Kirchhellen<br />

Mit der Sanierung dieser Maßnahme ist am 03. August 2009 begonnen worden. Die Finanzierung<br />

erfolgt entgegen der ursprünglichen Veranschlagung im Wirtschaftsplan nunmehr<br />

aus Mitteln des Konjunkturprogramms II. Dies hat positive Auswirkungen auf den Schuldendienst<br />

und die Zinsaufwendungen. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme wird im November<br />

<strong>2010</strong> gerechnet.<br />

3. Umwandlung eines Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz<br />

Als nächste der in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehenen Maßnahmen soll ein<br />

Tennenplatz einen Kunstrasenbelag erhalten. Der Betriebsausschuss soll in der letzten Sitzung<br />

dieses Jahres im Dezember festlegen, welcher Sportplatz umgewandelt werden soll.


- 221 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 247.500,48 241.629,31 213.025,62 212.136,18 324.560,27<br />

Sonstige Zinsen und Erträge 18.695,41 2.237,24 22.911,33 23.618,21 486,19<br />

Auflösung<br />

Investitionskostenzuschuss<br />

87.923,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sonstige betriebliche Erträge 66.459,73 110.932,14 222.536,49 294.240,85 2.200.308,57<br />

Erträge aus Beteiligungen 247.766,97 122.444,54 99.206,20 165.516,60 133.885,22<br />

Erträge aus anderen<br />

Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens<br />

1.573.742,33 2.128.912,48 1.603.831,63 2.760.403,37 2.065.323,00<br />

Außerordentliche Erträge 34.442,08 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 2.276.530,00 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.199.615,64 1.258.117,50 1.070.644,40 1.177.903,54 1.394.395,30<br />

Personalaufwand 2.069.002,46 2.183.939,87 2.107.054,41 2.133.138,96 2.149.341,79<br />

Abschreibungen 510.404,00 596.688,00 422.578,50 5.625.963,83 704.979,50<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 907.731,79 965.270,21 913.426,73 1.047.209,48 1.820.612,76<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

816.974,53 832.057,61 812.332,89 794.557,20 774.729,74<br />

Steuern 1.639,79 1.738,75 10.231,51 1.684,67 935,92<br />

Außerordentliche<br />

Aufwendungen<br />

Position<br />

Position<br />

11,84 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 5.505.380,05 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.276.530,00 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25<br />

./. Aufwendungen 5.505.380,05 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

Nachrichtlich:<br />

Behandlung des Jahresverlustes<br />

Abschlagszahlung auf Verlustausgleich aus<br />

dem Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

-3.228.850,05 -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

2.501.000,00 3.614.900,00<br />

zuviel gezahlter Betriebskostenzuschuss 320.625,98 *) 1.494.468,24 **)<br />

*) Der zuviel gezahlte Betriebskostenzuschuss wird der Stadt <strong>Bottrop</strong> erstattet. Nicht ausgeglichen wurde der Verlust<br />

durch Abschreibung der Wertpapiere (= 5.160.000,00 EUR). Ohne diese Abschreibung, die auf neue Rechnung vorgetragen<br />

wird, ist ein Verlust in Höhe von 2.164.542,47 EUR entstanden. Demnach ist eine Überzahlung in Höhe<br />

von 336.457,53 EUR erfolgt. Hieraus wird ein Teilbetrag in Höhe von 15.831,55 EUR zur Deckung des Verlustvortrages<br />

aus dem Jahr 2007 entnommen.<br />

**) Die Überzahlung des Verlustausgleiches in Höhe von 1.494.468,24 EUR wird zum teilweisen Ausgleich des 2009<br />

vorgetragenen Verlustes aus der Neubewertung der RWE-Aktien in Höhe von 5.160.000,00 EUR verwendet. Der<br />

verbleibende Verlustvortrag in Höhe von 3.665.531,76 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.


- 222 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

157,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

Sachanlagevermögen 12.663.835,70 13.000.839,32 11.930.122,50 17.909.091,16 18.602.119,31<br />

Finanzanlagen 21.253.698,13 21.253.698,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13<br />

Anlagevermögen 33.917.690,83 34.254.539,45 33.197.082,63 39.176.051,29 39.869.079,44<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

735.130,63 1.229.929,20 472.833,87 2.892.056,90 3.299.897,85<br />

Wertpapiere 0,00 0,00 30.640.000,00 25.480.000,00 27.200.000,00<br />

Flüssige Mittel 3.130,00 4.660,00 2.807.909,91 5.780,00 4.483,50<br />

Umlaufvermögen 738.260,63 1.234.589,20 33.920.743,78 28.377.836,90 30.504.381,35<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 17.968,27 19.254,40 22.794,30 29.307,86<br />

Summe Aktiva 34.655.951,46 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65<br />

gezeichnetes Kapital 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00<br />

Rücklagen 11.928.390,09 11.686.567,94 44.098.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 -195.174,38 -15.831,55 -5.160.000,10<br />

Investitionszuschuss 1.292.673,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresfehlbetrag -3.228.851,05 -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76<br />

Eigenkapital 12.292.212,04 10.754.911,71 43.028.414,54 39.429.972,07 39.489.914,23<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

3.274.000,00 4.552.409,10 5.341.253,60 4.788.079,43 6.681.895,97<br />

Rückstellungen 314.221,38 343.995,99 563.564,91 599.058,15 806.230,18<br />

Verbindlichkeiten 18.775.518,04 19.855.780,12 18.203.847,76 22.759.572,84 23.424.728,27<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 34.655.951,46 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65


- 223 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzlage (Kapitalflussrechnung)<br />

Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />

Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />

Kapitalflussrechnung mit entsprechendem Vorjahresausweis erstellt:<br />

KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

2009 2008<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresfehlbetrag -2.120,4 -7.324,5<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 856,1 541,6<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens -1.720,0 5.160,0<br />

+ Zunahme der Rückstellungen<br />

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

207,1 35,6<br />

- Anlagevermögens<br />

Ab-/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

0,0 0,0<br />

+/- Finanzierungstätigkeit)<br />

Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

-414,4 -2.422,7<br />

-/+ Finanzierungstätigkeit) 887,9 4.768,6<br />

= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -2.303,7 758,6<br />

+ Einzahlungen für Abgänge des Sachanlagevermögen 0,0 0,0<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.549,1 -6.520,5<br />

= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -1.549,1 -6.520,5<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0,0 372,0<br />

+ Einzahlung Betriebskostenzuschüsse 3.614,9 2.501,0<br />

+ Einzahlung Investitionszuschuss 931,0 375,5<br />

- Rückzahlung Verlustausgleich Vorjahr -320,7 0,0<br />

- Auflösung Investitionszuschuss -151,1 -75,6<br />

+ Einzahlungen aus Bankdarlehen -222,6 -213,1<br />

= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 3.851,5 2.959,8<br />

+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1,3 -2.802,1<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 5,8 2.807,9<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4,5 5,8<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb beschäftigte im Jahr 2009 46 Mitarbeiter/innen.


- 224 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 35,47 30,29 64,09 58,35 56,09<br />

Fremdkapitalquote 64,53 69,71 35,91 41,65 43,91<br />

Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital 36,24 31,40 129,62 100,65 99,05<br />

Kassenmittelintensität 0,01 0,01 4,18 0,009 0,006<br />

Eigenkapital-Rentabilität gem. § 109 (2) GO NRW 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 08.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

448 5000 Ersatz von Sach- und<br />

Verwaltungskosten<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 08.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

251.904,00 270.456,00<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5001 Verlustabdeckung 2.501.000,00 3.614.900,00


- 225 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

20. Revierpark Vonderort GmbH<br />

<strong>Bottrop</strong>er Straße 322<br />

46117 Oberhausen-Osterfeld<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 41.000,00EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.250,00 25<br />

Stadt Oberhausen 10.250,00 25<br />

Regionalverband Ruhr (RVR), Essen 20.500,00 50<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />

der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes.<br />

Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht durch den Betrieb des öffentlichen<br />

Badbereichs für das Jedermannschwimmen und der Eislaufhalle für die Sport- und Gesundheitsförderung,<br />

verschiedene Kursangebote, Programm- und Veranstaltungsangebote in den<br />

Einrichtungen der Gesellschaft sowie die Bereitstellung der Spiel- und Sportflächen.<br />

Die Gesellschaft hat die Aufgabe, den Revierpark mit allen seinen Anlagen zu errichten,<br />

auszustatten, zu betreiben und zu unterhalten. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />

anderer Unternehmen bedienen, sich an anderen Unternehmen beteiligen oder solche Unternehmen<br />

erwerben, errichten oder pachten.<br />

Die Gesellschaft ist berechtigt, Teile der Grundstücke in Pacht oder einem sonstigen<br />

Rechtsverhältnis an Dritte zu vergeben, soweit dies im Einklang mit Absatz 1 und dem Programm<br />

für den Revierpark geschieht.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Revierpark Vonderort GmbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 226 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Walter Wagner, Stadt Oberhausen<br />

Hans-Christian Geise, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Karl-Heinrich Lindemann, Regionalverband Ruhr – RVR<br />

B. Verwaltungsrat: 12 Mitglieder<br />

Rainer Marschan, Vorsitzender, RVR<br />

Jutta Pfingsten, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Uwe Kutzner, RVR<br />

Guntram Großenbrink, Stadt Oberhausen<br />

Willi Tönsgerlemann, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Frau Dr. Hubbert, RVR<br />

Peter Klunk, Stadt Oberhausen<br />

Walter Paßgang, Stadt Oberhausen<br />

Bernd Tischler, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.<strong>2010</strong>)<br />

Norbert Höving (ab 18.05.<strong>2010</strong>)<br />

Gabriele Partenheimer, RVR<br />

Karlheinz Hagenbuck, RVR<br />

Joachim Fischer, RVR<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Jochem von der Heide, RVR<br />

Dr. Klemens Kreul, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Reinhard Frind, Stadt Oberhausen


- 227 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND LEISTUNGS-<br />

PROGRAMM<br />

Lagebericht 2009<br />

Der Geschäftsverlauf der Revierpark Vonderort GmbH war nicht befriedigend.<br />

Einnahmen in Höhe von 1.985 T€ (Vorjahr 2.044 T€) standen Ausgaben in Höhe von 3.141 T€<br />

(Vorjahr 3.122 T€) gegenüber.<br />

Der Zuschussbedarf beläuft sich somit auf 1.156 T€. Dies entspricht einem Kostendeckungs-<br />

grad von 63,2 % (Vorjahr 65,5 %).<br />

Die Gesellschafter haben einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 714 T€ gezahlt; 691 T€<br />

wurden der Rücklage entnommen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr sind folgende Veränderungen festzustellen:<br />

Gesamteinnahmen<br />

Bei den Gesamteinnahmen war ein Rückgang um 59 T€ (2,9 %) von 2.044 T€ auf 1.985 T€ zu<br />

verzeichnen.<br />

Den Umsatzeinbußen in den Bereichen<br />

Solbad 175 T€ 16,6 %<br />

Freibad 15 T€ 19,6 %<br />

Sauna 52 T€ 9,9 %<br />

stehen Erlöse aus dem Verkauf eines Grundstücks in Höhe von 228 T€ gegenüber.<br />

Die Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr sind darauf zurückzuführen, dass in der Baupha-<br />

se des Saunagartenausbaus das Außenschwimmbecken fast 5 Monate nicht zur Verfügung<br />

stand und die Eintrittspreise seit Juni 2009 für Solbad und Sauna gesenkt wurden. Ansonsten<br />

sind die Umsatzrückgänge auf die rückläufige Attraktivität und die weiterhin allgemeine kon-<br />

junkturelle Lage zurückzuführen. Durch die Beteiligung an der RuhrTOPCard ist eine in der<br />

Größenordnung des Budgets Öffentlichkeitsarbeit anfallende Quersubventionierung entstan-<br />

den. Die Maßnahme lief Ende des Jahres 2009 aus.


- 228 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gesamtausgaben<br />

Bei den Gesamtausgaben war ein Anstieg um 18 T€ ( 0,6 % ) von 3.122 T€ auf 3.141 T€ zu<br />

verzeichnen.<br />

Von den Gesamtkosten in Höhe von 3.141 T€ entfallen<br />

1.480 T€ = 47,1 % auf Personalkosten (Vorjahr: 1.442 T€ = 46,2 %)<br />

647 T€ = 20,6 % auf Energiekosten (incl. Frisch- und Abwasser) Vorjahr 750 T€ = 24,00 %)<br />

207 T€ = 6,6 % auf Instandhaltungen (Vorjahr: 235 T€ = 7,5 %)<br />

Die Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4 T€ auf<br />

113 T€ = 3,6 % der Gesamtkosten.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Personalkosten eine Reduktion um 38 T€ festzustellen. Die<br />

Energiekosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 103 T€. Ursache hierfür ist der<br />

eingeschränkte Saunabetrieb, bedingt durch den Umbau der Saunalandschaft.<br />

Die Instandhaltungskosten reduzierten sich um 28 T€.<br />

Im Jahresdurchschnitt wurden 27 Vollzeitkräfte, 70 Teilzeitkräfte und 2 Auszubildende beschäf-<br />

tigt. Zu berücksichtigen sind weiter die Rückstellungen für Altersteilzeit von 2 Mitarbeiter/innen<br />

der GmbH und notwendige Urlaubsrückstellung als eigenständiger Kostenblock.<br />

Seitens des Gesellschafters RVR bestand die Vorgabe, die Zuschüsse der Gesellschafter für<br />

2009 auf den Stand von 2007 zu belassen. In der Gesellschafterversammlung vom 27.03.2009<br />

wurde der Wirtschafts- und Betriebsplan 2009 verabschiedet.<br />

Nach Auffassung der Gesellschaft ist eine zeitnahe Umsetzung des geplanten Ausbaus der<br />

Saunalandschaft erforderlich, damit sie in Zukunft wettbewerbsfähig sein kann.<br />

Voraussichtliche Entwicklung<br />

Durch den Ausbau der Saunaanlage bekommt die Revierpark Vonderort GmbH eine Attraktivi-<br />

tätssteigerung. die den Bestand der Anlage sichern kann. Weitere Optimierungen im Bereich<br />

der Energieeffizienz werden angestrebt, um kurzfristig, mittelfristig und langfristig Kosten zu<br />

senken.


- 229 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 2.339.038,84 2.230.321,69 1.873.635,81 1.950.333,49 1.673.069,00<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 16.826,57 31.317,81 51.041,91 47.099,44 11.030,06<br />

Sonstige betriebliche Erträge 905.977,16 838.961,65 730.273,92 738.431,97 1.015.029,41<br />

Erträge 3.261.842,57 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.111.737,90 1.160.740,57 1.124.662,57 1.224.157,77 1.100.293,71<br />

Personalaufwand 1.647.882,25 1.558.102,70 1.445.379,99 1.442.280,95 1.480.088,10<br />

Abschreibungen 315.805,82 300.587,31 278.124,22 247.194,57 248.732,31<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 329.181,61 361.063,90 439.418,48 440.959,06 475.113,98<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.247,27 214,89 0,00 1.574,80 14.770,66<br />

Steuern 4.885,89 4.505,12 17.405,24 13.550,24 70.961,28<br />

Aufwendungen 3.413.740,74 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 3.261.842,57 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47<br />

./. Aufwendungen 3.413.740,74 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04<br />

= Jahresfehlbetrag -151.898,17 -284.613,34 -650.038,86 -633.852,49 -690.831,57<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 315.805,82 300.587,31 650.038,86 633.852,49 690.831,57<br />

Einstellung in die Kapitalrücklagen 163.907,65 15.973,97 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in zweckgebundene<br />

Rücklage/Gewinnrücklage<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 230 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 887,00 167,50 3.309,00 1.991,50 2.640,00<br />

Sachanlagevermögen 3.049.441,26 2.792.307,76 2.612.235,92 2.397.581,60 3.310.163,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 3.050.328,26 2.792.475,26 2.615.544,92 2.399.573,10 3.312.803,00<br />

Vorräte 35.837,57 24.057,22 33.039,81 29.489,02 34.449,21<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 44.500,83 118.361,42 113.717,79 131.229,53 239.821,73<br />

Flüssige Mittel 1.159.603,37 1.411.739,18 1.305.101,62 1.130.906,60 554.823,02<br />

Umlaufvermögen 1.239.941,77 1.554.157,82 1.451.859,22 1.291.625,15 829.093,96<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 3.461,05 3.423,67 3.439,92 4.018,26 3.189,92<br />

Summe Aktiva 4.293.731,08 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88<br />

gezeichnetes Kapital 40.903,36 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00<br />

Rücklagen 3.609.168,14 3.712.114,80 3.377.885,94 3.044.623,45 2.744.421,88<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 3.650.071,50 3.753.114,80 3.418.885,94 3.085.623,45 2.785.421,88<br />

Rückstellungen 100.369,52 112.776,03 152.197,17 123.887,17 226.210,17<br />

Verbindlichkeiten 541.830,46 482.997,85 498.550,87 484.588,25 1.132.295,17<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 1.459,61 1.168,07 1.210,08 1.117,64 1.159,66<br />

Summe Passiva 4.293.731,09 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

27 Vollzeitkräfte<br />

70 Teilzeitkräfte<br />

2 Auszubildende<br />

99


- 231 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Jahres-Cashflow-Ermittlung<br />

stellt sich anhand einer Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung des Mittelzuflusses/abflusses<br />

wie folgt dar:<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Jahresfehlbetrag vor Gesellschafterzuschüssen -1.405 -1.325<br />

Ab-/Zuschreibungen auf Anlagevermögen 249 247<br />

Jahres-Cashflow nach DVFA/SG -1.156 -1.078<br />

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 102 -28<br />

Gewinn/Verlust Vermögensabgang -228 -5<br />

Veränderung der Vorräte -5 4<br />

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 -17<br />

Veränderung der Forderungen gegenüber Gesellschafter 1 0<br />

Veränderung sonstiger Vermögensgegenstände, ARAP -112 -1<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 98 -36<br />

Veränderunh der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 1 8<br />

Veränderung sonstige Verbindlichkeiten, PRAP -51 14<br />

Mittelabluss aus laufender Geschäftstätigkeit -1.347 -1.139<br />

Einzahlungen aus Vermögensabgängen 228 28<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -1.162 -59<br />

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -934 -31<br />

Zuschüsse der Gesellschafter<br />

- Investitionskostenzuschüsse 391 301<br />

- Betriebskostenzuschüsse 714 691<br />

Aufnahme von Krediten<br />

- Aufnahme langfristiger Kredite 600 0<br />

- Tilgung von Darlehen 0 0<br />

Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 1.705 992<br />

Veränderungen des Finanzmittelbestandes -576 -174<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1.131 1.305<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 555 1.131


- 232 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 85,01 86,28 83,98 83,50 67,20<br />

Fremdkapitalquote 14,99 13,72 16,02 16,50 32,80<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

119,66 134,40 130,71 128,59 84,08<br />

Kassenmittelintensität 27,01 32,45 32,06 30,60 13,39<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Die Gesellschafterzuschüsse werden als Betriebskosten – bzw. Investitionskostenzuschuss<br />

– von den drei Gesellschaftern im Verhältnis 50 % RVR, 30 % Stadt Oberhausen<br />

und 20 % Stadt <strong>Bottrop</strong> getragen. Ab 2002 erfolgt nur ein Betriebskostenzuschuss, da Investitionen<br />

aus liquiden Mitteln der Gesellschaft getätigt werden.<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 13.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5315001 Betriebsaufwand für den Revierpark<br />

Vonderort<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

198.400,00 198.400,00<br />

Summe 198.400,00 198.400,00


- 233 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

21. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />

A. Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG<br />

Am Fernmeldeamt 29<br />

45145 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Kommanditeinlage: 100.000,00 EUR<br />

Komplementärin: Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />

- ohne Kapitaleinlage -<br />

Kommanditisten: EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 710,00 0,71<br />

Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 75.000,00 75,00<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 19.000,00 19,00<br />

Rechtsanwalt Peter Fiele - Treuhänder 5.290,00 5,29<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus dem<br />

Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben:<br />

� Die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen technischen<br />

Einrichtungen beschaffen und dem Vertragspartner zur Verfügung zu stellen.<br />

� Dem Vertragspartner die zur Wahrnehmung seiner gesetzlichen und durch Vereinbarung<br />

bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem Umfang zur Verfügung<br />

stellen.<br />

� Für den Vertragspartner den in § 24 Abs. 4 Satz 1 LRG NW genannten Gruppen Produktionshilfen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

� Hörfunkwerbung verbreiten.<br />

Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit Satz 1 unmittelbar oder mittelbar<br />

zusammenhängende Geschäfte.


- 234 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH & Co. KG<br />

wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt der Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio<br />

Emscher Lippe mbH durch ihre Geschäftsführer Hans Jürgen Weske und Ulrich Hölscher.<br />

Prokurist der Komplementärin ist Hans Jürgen Weske.<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Wilhelm Stratmann (bis 17.11.2009)<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Franz Ochmann (ab 17.11.2009)


- 235 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die Tätigkeit der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG erstreckt sich im<br />

Wesentlichen auf die Verbreitung von Hörfunkwerbung, die Zurverfügungstellung von Sende-<br />

und Produktionstechnik für die vertraglich gebundene Veranstaltergemeinschaft für die<br />

Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., sowie die Erstattung<br />

der durch die Veranstaltergemeinschaft verursachten Kosten. Die Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist nach dem Landesmediengesetz verpflichtet, die Sende-<br />

und Produktionstechnik für die Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen,<br />

Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V. zur Verfügung zu stellen und die dort verursachten<br />

Kosten zu übernehmen.<br />

Das Kerngeschäft der Betriebsgesellschaft ist die Vermarktung von Hörfunkwerbung im lizenzierten<br />

Sendegebiet der Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck,<br />

<strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., der Veranstalter des Lokalfunksenders „98.7 Radio<br />

Emscher-Lippe". Sie bedient sich hier der Dienstleistungen der Westfunk GmbH & Co.<br />

KG, die im eigenen Namen für fremde Rechnung mit qualifiziertem Verkaufs- und Marketingpersonal<br />

für die Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG im Sendegebiet<br />

tätig ist.<br />

radio NRW produziert und liefert täglich das Rahmenprogramm, das im Anschluss an die<br />

originär im Sender produzierten Lokalstunden auf der Frequenz von 98.7 Radio Emscher-<br />

Lippe gesendet wird. radio NRW lässt die Werbeminuten vor der jeweils vollen Stunde von<br />

der Radio Marketing Service GmbH, Hamburg, national vermarkten und bestreitet daraus<br />

die Produktion des Rahmenprogramms. Nach Abzug der Kosten werden, neben einer Gewinnabschöpfung<br />

durch die Gesellschafter in Höhe von 15 %, die Überschüsse nach einem<br />

Umlageschlüssel der erzielten Reichweiten der Lokalfunksender in NRW verteilt.<br />

Das Geschäftsjahr 2009 war von der im Vorjahr aufgetretenen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

geprägt. Zwar erhöhte sich der ifo-Geschäftsklima-Index seit dem Tiefstand im März 2009<br />

(Index: 82,2) bis Dezember 2009 auf 94,7 Punkte, blieb jedoch weiter deutlich unter den<br />

Indexwerten der Vorjahre (Indexwert 2000 = 100,0). Die geringe, jedoch stetige Verbesserung<br />

der Indexwerte lässt die Hoffnung auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds<br />

im Jahre <strong>2010</strong> zu, auch wenn ein endgültiges Ende der Wirtschaftskrise momentan nicht<br />

absehbar ist.<br />

Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember 2009 bei 8,2 %. Die Bundesagentur für Arbeit gibt<br />

an, das der „Arbeitsmarkt 2009 von der tiefsten Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik<br />

beeinflusst" wurde. Die Agentur für Arbeit führt die „vergleichsweisen moderaten Auswirkungen"<br />

vor allem auf die massive Nutzung der Kurzarbeit, der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen<br />

Instrumente, sowie einem sinkenden Kräfteangebot zurück.<br />

(Quelle: www.arbeitsagentur.de, Presse Info 001 vom 05.01.<strong>2010</strong>)<br />

Die Bundesregierung hat eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.<br />

So wurde ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, was unter anderem die sogenannte<br />

Abwrackprämie für Neuwagenkäufe beinhaltete. Für <strong>2010</strong> wurden Steuererleichterungen<br />

angekündigt und teilweise bereits beschlossen.


- 236 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Diese Entwicklung hat in 2009 auch Auswirkungen auf den bundesweiten Werbemarkt 2009.<br />

Die Bruttoumsätze verringerten sich im Dezember 2009 gegenüber dem Vorjahreswert um<br />

-0,2 %. Die Umsätze der Gattung Radio waren hier stabil und konnten um 1,6 % gesteigert<br />

werden, was zu einer Erhöhung des Marktanteils auf 6,3 % führte.<br />

(Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-Dezember 2009)<br />

Marktgerechte Angebote sowie die erfolgreiche „Verkaufsoffensive", bei der gezielt Neukunden<br />

angesprochen wurden, führten bei der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr 2009 zu<br />

Umsatzsteigerungen von 4,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Ertragslage<br />

Die Umsätze 2009 liegen mit 1.536 T€ um 67 T€ über dem Vorjahresumsatz.<br />

Radio NRW war 2009, neben dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, einem hohen Markdruck<br />

seitens des WDR ausgesetzt. Dieses führte dazu, dass die Überschussbeteiligungen<br />

für alle Betriebsgesellschaften zurück gegangen sind. Für die Berichtsgesellschaft wurden<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr 567 T€ ausgeschüttet (-59 T€). Diese negative Entwicklung<br />

konnte durch die gestiegene Reichweite des Senders „98.7 Radio Emscher-Lippe" abgemildert<br />

werden. Die durchschnittliche Stundenreichweite (Mo.-So.) lag mit 7,1 % (gern. E.M.A.<br />

NRW 2009 I) um 0,6 % über dem Vorjahreswert. Der Anteil bei den „Hörern gestern Montag<br />

- Freitag" verringerte sich - gem. E.M.A. NRW 2009 I - auf 24,4 % (Vorjahr: 26,0 %).<br />

Bei den Aufwendungen verringerten sich die Abschreibungen um 29 T€, die Reise-, Bewirtungs-<br />

und Werbekosten erhöhten sich um 31 T€.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um -69<br />

T€ verschlechtert und liegt im Geschäftsjahr 2009 bei 307 T€.<br />

Finanzlage<br />

Der Cashflow hat er sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.<br />

Die Gesellschaft finanziert sich über Einnahmen aus der Vermarktung von Werbezeiten und<br />

Sonderwerbeformen (inklusive Onlineangebote).<br />

Aufgrund der Einbeziehung in das inländische Cash-Pooling der WAZ Mediengruppe ist die<br />

Liquidität jederzeit gesichert, da die Gesellschaft von der allgemein bekannten Bonität der<br />

WAZ Mediengruppe profitiert.<br />

Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2009 um 238 T€ und liegt zum Jahresabschluss<br />

bei 1.300 T€ (Vorjahr: 1.061 T€). Auf der Passivseite erhöhten sich die Rückstellungen<br />

um 52 T€ sowie die Verbindlichkeiten um 186 T€. Auf der Aktivseite reduzierte sich das<br />

Anlagevermögen um 45 T€, die Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen erhöhten<br />

sich um 266 T€.<br />

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme verringerte sich auf 6 %. Hierbei handelt<br />

es sich um Anlagevermögen für Produktions- und Sendetechnik, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

sowie Lizenzrechte im Wert von insgesamt 82 T€.<br />

Die nicht durch Vermögenseinlagen der Kommanditisten gedeckten Verlustanteile in Höhe<br />

von 113 T€ werden durch bedingt rückzahlbare Gesellschafterdarlehen gedeckt. Eine Überschuldung<br />

im insolvenzrechtlichen Sinne liegt daher nicht vor.


- 237 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />

Risiken<br />

Die Gesellschaft wird durch folgende Risiken beeinflusst:<br />

Markt- und Wettbewerbsrisiken<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird die anhaltende Wirtschaftskrise die Geschäftsentwicklung<br />

belasten. Es ist zu erwarten, das die Marketing-Budgets der Werbetreibenden auf dem Vorjahresniveau<br />

verbleiben.<br />

Aus diesem Grund wird auch die Betriebsgesellschaft weiter einem hohen Konkurrenzkampf<br />

der Mediengattungen untereinander und innerhalb der Gattung Radio ausgesetzt sein. Die<br />

lokalen privaten Radiogesellschaften stehen in direkter Konkurrenz zu den gebührenfinanzierten<br />

öffentlich-rechtlichen Regionalsendern. Die Gattung Radio steht zudem in Konkurrenz<br />

mit weiteren Werbegattungen wie Print, TV und Plakat. Besonders groß ist der Marktdruck<br />

auf die Privatsender, da sich diese selbst finanzieren müssen und somit auf die Werbeeinnahmen<br />

angewiesen sind.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine „Verkaufsoffensive" zur Neukundenakquise durchgeführt.<br />

Diese Aktion war erfolgreich, so dass für <strong>2010</strong> neue Verkaufsaktionen geplant sind, die über<br />

die klassische Werbung und Kundenansprache hinaus gehen. In <strong>2010</strong> sollen attraktive Angebote<br />

für Bestandskunden und für Werbetreibende aus speziellen Branchen angeboten<br />

werden. Durch den weiteren Ausbau der Produktpalette, vor allem bei den Internetangeboten,<br />

soll der Angebotszuschnitt für die verschiedenen Kunden, noch spezifizierter und zielgruppenorientierter<br />

erfolgen. Diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass die Werbetreibenden<br />

ihre Werbe-Budgets verstärkt bei der Berichtsgesellschaft platzieren.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Die befristet erteilten rundfunkrechtlichen Lizenzen sind mit bestimmten Auflagen verbunden<br />

und konzentrationsrechtlichen Meldepflichten unterworfen, deren Beachtung und Befolgung<br />

wesentlich für den Bestand der Genehmigungen ist. Diese Sendelizenzen sind in<br />

Deutschland zeitlich befristet erteilt. Die Lizenz für 98.7 Radio Emscher-Lippe wurde der<br />

Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-<br />

Lippe" e.V. am 23.09.2005 für 5 Jahre bis zum 08.10.<strong>2010</strong> erteilt. Die Veranstaltergemeinschaft<br />

und die Betriebsgesellschaft streben eine Verlängerung der Lizenzierung um weitere<br />

5 Jahre an. Eine Verlängerung der Fristen wird in der Regel gewährt, jedoch ohne Garantie.<br />

Die Lizenzen und Genehmigungen beinhalten zum Teil auch Auflagen, deren Nichtbefolgung<br />

die Landesmedienanstalten auch während der Laufzeit zu einem Widerruf berechtigen.<br />

Gesamtrisiko<br />

In der Gesellschaft wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr keine bestandsgefährdenden<br />

Risiken identifiziert. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind<br />

nicht erkennbar. Die Geschäftsführung wird das wirtschaftliche Umfeld und die Entwicklung<br />

der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beobachten und ggf. Maßnahmen entwickeln<br />

und umsetzen, um einer möglichen negativen Entwicklung entgegentreten zu können.<br />

Sollte eine dauerhafte negative Geschäftsentwicklung eintreten, wäre der Fortbestand der<br />

Berichtsgesellschaft gefährdet.


- 238 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Risikomanagement<br />

Die Geschäftsführung wird durch geeignete Planungs-, Reporting- und Controllingsysteme<br />

in der Risikobewertung und Steuerung der Gesellschaft unterstützt. Durch ein implementiertes<br />

Risikomanagement können Risiken rechtzeitig erkannt werden. Die Geschäftsführung<br />

hat damit die Möglichkeit, Risiken zu erkennen, abzuwenden und zu minimieren.<br />

Prognosebericht<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird die Entwicklung der Gesellschaft durch das weiterhin angespannte<br />

wirtschaftliche Umfeld belastet. Durch die gezielten Aktivitäten im Verkauf wird<br />

jedoch eine Steigerung der Umsätze erwartet. „Crossmediale" Produkte sollen dazu dienen,<br />

individuelle Angebote für die Werbetreibenden zu entwickeln und die Intensität auf dem<br />

Werbemarkt hoch zu halten. Durch gezielte Angebote für die Bestandskunden sollen zudem<br />

langjährige Geschäftspartner an die Gesellschaft gebunden werden.<br />

Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet ist noch nicht abgeschöpft und bietet daher Möglichkeiten,<br />

die Umsätze zu steigern.<br />

Die Betriebsgesellschaft wird <strong>2010</strong> durch aktive Kundenansprachen alle Anstrengungen unternehmen,<br />

um vor allem auf dem lokalen Werbemarkt die Werbetreibenden an das Medium<br />

Radio zu binden und Neukunden hiervon zu überzeugen. Zu Beginn des Jahres <strong>2010</strong> wurde<br />

im Verbund von radio NRW das Programm modifiziert. Durch die vorgenommenen Programmänderungen<br />

sollen Stamm- und Neuhörer, vor allem aus der werberelevanten Zielgruppe<br />

14-49 Jahre, an den lokalen Hörfunk gebunden werden. Das Internetangebot wird<br />

stetig erweitert und bildet einen wichtigen Baustein bei der Hörer- und Kundenbindung. Für<br />

die Betriebsgesellschaft werden im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> Kostenreduzierungen vor allem bei<br />

den Abschreibungen und den Dienstleistungskosten erwartet. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wird<br />

ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit angestrebt.


- 239 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahresvergleich<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 1.183.333,24 1.348.653,04 1.454.472,23 1.469.458,36 1.536.394,95<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 6.536,72 6.872,39 16.869,00 30.129,49 7.070,02<br />

Sonstige betriebliche Erträge 817.658,30 676.816,86 874.655,85 806.534,51 715.936,20<br />

Erträge 2.007.528,26 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 88.266,20 90.486,17 124.326,36 45.481,19 59.808,87<br />

Personalaufwand 20.471,02 9,12 0,00 0,00 0,00<br />

Abschreibungen 57.690,74 98.316,39 93.489,35 81.671,50 52.316,43<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.564.338,76 1.657.733,46 1.846.293,92 1.755.899,41 1.822.472,04<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 37.077,10 40.462,53 52.825,50 46.337,89 17.422,50<br />

Steuern 293,01 302,26 356,18 12.451,34 4.156,00<br />

Aufwendungen 1.768.136,83 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.007.528,26 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17<br />

./. Aufwendungen 1.768.136,83 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 239.391,43 145.032,36 228.705,77 364.281,03 303.225,33<br />

Haftungsrisikovergütung der<br />

Komplementärin<br />

2.556,46 3.000,00<br />

Gewinnanteil der Kommanditisten 178.570,40 298.093,73<br />

Verlustvortrag aus dem Vorjahr 299.077,22 115.923,05<br />

Bilanzverlust der Kommandidisten 115.923,05 113.791,45


- 240 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

79.826,40 57.403,00 35.961,00 16.633,00 8.199,00<br />

Sachanlagevermögen 293.194,00 230.613,00 161.574,00 110.890,00 74.098,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 373.020,40 288.016,00 197.535,00 127.523,00 82.297,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

605.531,59 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87<br />

Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Umlaufvermögen 605.531,59 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87<br />

Rechnungsabgrenzungs-posten 9.053,38 1.935,58 10.365,74 11.047,07 4.808,17<br />

Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

567.702,43 425.226,53 199.077,22 115.213,05 113.081,45<br />

Summe Aktiva 1.555.307,80 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49<br />

Kommanditeinlage 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />

Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Verlustvortrag soweit durch<br />

Eigenkapital gedeckt<br />

Verlustvortrag soweit nicht durch<br />

Eigenkapital gedeckt<br />

-100.000,00 -100.000,00 -100.000,00 -710,00 -710,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 99.290,00 99.290,00<br />

Rückstellungen 39.708,13 28.333,35 41.198,26 56.095,89 108.536,00<br />

Verbindlichkeiten 1.489.711,04 1.401.938,07 1.261.618,75 906.079,47 1.091.838,49<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

25.888,63 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 1.555.307,80 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49


- 241 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung nach DRS 2<br />

2009 2008<br />

TEUR TEUR<br />

Laufende Geschäftstätigkeit:<br />

Periodenergebnis 303,2 364,3<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens und<br />

auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

52,3 81,7<br />

Zunahme der Rückstellungen 52,4 14,9<br />

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens<br />

0,8 -4,7<br />

Zunahme / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

-60,7 -17,3<br />

Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

66,3 -256,2<br />

Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 414,3 182,7<br />

Investitionstätigkeit:<br />

Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

-7,9 -12,1<br />

Erlöse aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Sachanlagevermögens und von immateriellen<br />

Vermögensgegenständen<br />

0,0 5,1<br />

Cash flow aus der Investitionstätigkeit -7,9 -7,0<br />

Finanzierungstätigkeit:<br />

Gewinngutschrift auf Gesellschafterkonten -178,6 -277,9<br />

Haftungsrisikovergütung der Komplementärin -3,0 -2,6<br />

Cash flow aus der Finanzierungstätigkeit -181,6 -280,5<br />

Entwicklung des Finanzmittelfonds<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

- Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 414,3 182,7<br />

- Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -7,9 -7,0<br />

- Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -181,6 -280,5<br />

224,8 -104,8<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 516,2 621,0<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 741,0 516,2<br />

Veränderung Finanzmittelbestand 224,8 -104,8


- 242 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

- keine<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 9,35 7,64<br />

Fremdkapitalquote 100,0 100,0 100,0 90,65 92,36<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 77,86 120,65<br />

Kassenmittelintensität 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 366,89 305,39<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 01.09.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

461 6000 Zinsen für Gesellschafterdarlehen<br />

3.326,30 1.731,53<br />

465 1000 Gewinnanteile 0,00 0,00<br />

Teilrückzahlung Gesellschafterdarlehen<br />

3.550,00 0,00<br />

Summe 6.876,30 1.731,53<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 243 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

22. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />

B. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />

Am Fernmeldeamt 29<br />

45145 Essen<br />

Rundfunksitz: Hochstraße 30, Gelsenkirchen-Buer<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital: 30.000 EUR<br />

Gesellschafter: EUR %<br />

Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 22.500,00 75<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 5.700,00 19<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800,00 6<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmen<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Kommanditgesellschaft „Betriebs-<br />

gesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG” als persönlich haftende Gesellschafterin<br />

sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung dieser Gesellschaft.<br />

Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Betriebsverwaltungsgesell-<br />

schaft unmittelbar oder mittelbar zusammenhängende Geschäfte.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 244 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Hans-Jürgen Weske<br />

Ulrich Hölscher<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Hans-Christian Geise (bis 17.11.2009)<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Frau Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.<strong>2010</strong>)<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Helge Winkler (ab 21.09.<strong>2010</strong>)


- 245 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die Gesellschaft führt keinen eigenen Geschäftsbetrieb. Sie ist ausschließlich Komplementärin<br />

der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG und an der Gesellschaft<br />

ohne Vermögenseinlage beteiligt.<br />

Die Gesellschaft nimmt in ihrer Funktion die Geschäftsführung und Vertretung der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG als persönlich haftende Gesellschafterin<br />

wahr. Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist sie für die Entwicklung der Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG durch ihre aktive Geschäftsführungsfunktion maßgeblich.<br />

Das Geschäftsjahr 2009 war von der im Vorjahr aufgetretenen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

geprägt. Zwar erhöhte sich der ifo-Geschäftsklima-Index seit dem Tiefstand im März 2009<br />

(Index: 82,2) bis Dezember 2009 auf 94,7 Punkte, blieb jedoch weiter deutlich unter den<br />

Indexwerten der Vorjahre (Indexwert 2000 = 100,0). Die geringe, jedoch stetige Verbesserung<br />

der Indexwerte lässt die Hoffnung auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds<br />

im Jahre <strong>2010</strong> zu, auch wenn ein endgültiges Ende der Wirtschaftskrise momentan nicht<br />

absehbar ist. Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember 2009 bei 8,2 %. Die Bundesagentur<br />

für Arbeit gibt an, das der „Arbeitsmarkt 2009 von der tiefsten Rezession seit Bestehen der<br />

Bundesrepublik beeinflusst" wurde. Die Agentur für Arbeit führt die „vergleichsweisen moderaten<br />

Auswirkungen" vor allem auf die massive Nutzung der Kurzarbeit, der Neuausrichtung<br />

der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, sowie einem sinkenden Kräfteangebot zurück.<br />

(Quelle: www.arbeitsagentur.de, Presse Info 001 vom 05.01.<strong>2010</strong>)<br />

Die Bundesregierung hat eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.<br />

So wurde ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, was unter anderem die sogenannte<br />

Abwrackprämie für Neuwagenkäufe beinhaltete. Für <strong>2010</strong> wurden Steuererleichterungen<br />

angekündigt und teilweise bereits beschlossen.<br />

Diese Entwicklung hat in 2009 auch Auswirkungen auf den bundesweiten Werbemarkt 2009.<br />

Die Bruttoumsätze verringerten sich im November 2009 gegenüber dem Vorjahreswert um<br />

-1,3 %. Die Umsätze der Gattung Radio waren hier stabil und konnten um 1,2 % gesteigert<br />

werden, was zu einer Erhöhung des Marktanteils auf 6,3 % führte.<br />

(Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-November 2009)<br />

Ertragslage<br />

Die Ertragslage bei der operativ tätigen Betriebsgesellschaft ist im Geschäftsjahr 2009 gegenüber<br />

dem Vorjahr stabil. Die gesunkenen Einnahmen aus der Gewinnausschüttung seitens<br />

radio NRW konnten durch höhere lokale Umsätze kompensiert werden. Vor allem durch<br />

die gesunkene Abschreibung und geringeren Kosten für Werbemaßnahmen verringerten<br />

sich die Kosten gegenüber dem Vorjahr.<br />

Das Ergebnis der Berichtsgesellschaft resultiert aus Zinseinnahmen aus der Bereitstellung<br />

von Finanzmitteln, der Haftungsrisikovergütung für ihre Tätigkeit in der operativen Betriebsgesellschaft,<br />

abzüglich der anfallenden Verwaltungs- und Prüfungskosten. Die Ertragslage<br />

ist stabil und unterliegt keinen nennenswerten Veränderungen.


- 246 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzlage<br />

Die Gesellschaft finanziert sich über Einahmen aus der Risikovergütung und der Bereitstellung<br />

von Finanzmitteln aus den Einlagen der Gesellschafter. Die Liquidität der Gesellschaft<br />

ist ausreichend und gesichert. Forderungen bestehen gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />

Vermögenslage<br />

Die Gesellschaft verfügt ausschließlich über Umlaufvermögen. Hierbei handelt es sich im<br />

Wesentlichen um Forderungen gegen Gesellschaftern in Höhe von 48 T€.<br />

Das gezeichnete Kapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 30,0 T€. Des Weiteren ist<br />

ein Gewinnvortag sowie Rückstellungen in Höhe von 2,6 T€ auf der Passivseite bilanziert.<br />

Wesentliche Abweichungen zum Vorjahr bestehen nicht.<br />

Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />

Risiken<br />

Für die Berichtsgesellschaft sind Risiken nur aus dem Geschäft der operativen Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG zu erwarten. Die operative Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG konnte das Geschäftsjahr mit einem positiven<br />

Ergebnis abschließen.<br />

Die Ergebnisentwicklung in der operativen Gesellschaft der letzten Jahre ist stabil. Die Geschäftsführung<br />

erwartet im Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, trotz der anhaltenden schwierigen wirtschaftlichen<br />

Gesamtlage, weiterhin positive Ergebnisse. Bei einer negativen Geschäftsentwicklung<br />

wäre der Bestand des Senders und der Berichtsgesellschaft gefährdet.<br />

Sonstige Angaben<br />

Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet der operativen Betriebsgesellschaft ist noch nicht<br />

abgeschöpft. Die Werbekunden sollen mit neuen, innovativen Produkten und Ideen an die<br />

Werbegattung Radio gebunden und Neukunden von dem Werbemedium Radio überzeugt<br />

werden.<br />

Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG wird<br />

auch in Zukunft alle notwendigen Anstrengungen unternehmen um die positive Entwicklung<br />

der Gesellschaft auch unter den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter<br />

zu sichern.<br />

Eine Inanspruchnahme durch Gläubiger der Kommanditgesellschaft aus der persönlichen<br />

Haftung für Schulden der Kommanditgesellschaft ist bis zum heutigen Tage nicht erfolgt und<br />

ist auch nicht zu erwarten. Die bilanzielle Überschuldung der Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist durch die Gewährung von Gesellschafterdarlehen, die nur<br />

bedingt rückzahlbar sind, keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne.


- 247 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 634,17 799,19 1.294,41 1.668,91 815,42<br />

Sonstige betriebliche Erträge 32,60 28,85 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge Beteiligungen 2.556,46 2.556,46 2.556,46 2.556,46 3.000,00<br />

Steuern 0,07 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Rohergebnis 0,00 0,00 35,00 10,33 191,74<br />

Erträge 3.223,30 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.190,21 1.180,09 1.705,01 1.600,02 1.280,05<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 0,00 1,22 11,47 26,34<br />

Steuern 535,48 79,94 572,25 414,92 427,61<br />

Aufwendungen 1.725,69 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 3.223,30 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16<br />

./. Aufwendungen 1.725,69 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 1.497,61 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.916,51 3.414,12 0,00 0,00 0,00<br />

Gewinnausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 3.414,12 5.538,59 1.607,39 2.209,29 2.273,16


- 248 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />

Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Umlaufvermögen 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />

Kommanditeinlage 25.564,60 25.564,60 25.564,60 25.564,60 30.000,00<br />

Jahresüberschuss 1.497,61 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16<br />

Gewinnvortrag 1.916,51 3.414,12 5.538,59 7.145,98 9.355,27<br />

Eigenkapital 28.978,72 31.103,19 32.710,58 34.919,87 41.628,43<br />

Zur Durchführung der beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung<br />

geleistete Einlagen 0,00 0,00 4.435,40 4.435,40 0,00<br />

Rückstellungen 1.160,00 1.206,00 1.921,00 2.886,35 2.608,00<br />

Verbindlichkeiten 308,11 250,43 485,73 1.193,24 3.465,85<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 30.446,83 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

keine<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen und Ausgaben<br />

- keine


- 249 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

23. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Südring 53 a<br />

46242 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 3.100.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.480.000 80<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 620.000 20<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die sichere und soziale Wohnraumversorgung breiter Schichten<br />

der Bevölkerung.<br />

Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet Bauten in allen Rechts- und<br />

Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Sie kann außerdem alle<br />

im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben<br />

übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten und veräußern. Sie kann Gemeinschaftsanlagen<br />

und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbebauten sowie Dienstleistungen<br />

bereitstellen.<br />

Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />

(mittelbar oder unmittelbar) dienlich sind.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (sichere und soziale Wohnungsversorgung breiter<br />

Schichten der Bevölkerung) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Baugesellschaft <strong>Bottrop</strong><br />

mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 250 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder<br />

Josef Ludes, Vorsitzender<br />

Roland Trottenburg, Vorsitzender (bis 17.11.2009)<br />

Volker Jungmann, stellv. Vorsitzender<br />

Michael Gerdes (bis 17.11.2009)<br />

Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Burkhard Klanten<br />

Hildegard Schulte-Kellinghaus (bis 17.11.2009)<br />

Josef Weiner (bis 17.11.2009)<br />

Oberbürgermeister Peter Noetzel (bis 17.11.2009)<br />

Marianne Dominas (bis 17.11.2009)<br />

Renate Palberg<br />

Bernd Hohaus<br />

Jürgen Koch (ab 17.11.2009)<br />

Thomas Göddertz (ab 17.11.2009)<br />

Rainer Hürter (ab 17.11.2009)<br />

Oberbürgermeister Bernd Tischler (ab 17.11.2009)<br />

Irmgard Bobrzik (ab 17.11.2009)<br />

Klaus Dobrindt (ab 17.11.2009)<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 06/<strong>2010</strong>)<br />

Oberbürgermeister Bernd Tischler (bis 10/2009)<br />

Dipl.-Betriebswirt Hans-Jürgen Bode<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Rüdiger Lehr, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 17.11.2009)<br />

Cornelia Ruhkemper, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 17.11.2009)<br />

Burkhard Klanten, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

D. Prokurist:<br />

Helmut Schäfer


- 251 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wohnungsverwaltung<br />

Die Gesellschaft bewirtschaftete zum 31.12.2009 folgenden eigenen Hausbesitz:<br />

1927 Wohnungen<br />

8 eigentumsähnliche Dauerwohnrechte<br />

37 gewerbliche Einheiten<br />

593 Garagen/Stellplätze<br />

mit einer Gesamtwohnfläche von 124.761 m 2 und einer Nutzfläche von 13.682 m 2 .<br />

Hierdurch errechnet sich eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 64,50 m 2 .<br />

Darüber hinaus verwaltete die Gesellschaft noch 63 Mieteinheiten des städtischen Hausbesitzes<br />

sowie 53 Mieteinheiten und 4 gewerbliche Einheiten der Sparkasse <strong>Bottrop</strong>.<br />

Des Weiteren betreut die Gesellschaft 11 Eigentümergemeinschaften mit 334 Wohnungen<br />

(davon 156 eigene) und 11 gewerblichen Einheiten.<br />

Die Wohnraumbewirtschaftung ist langfristig gesichert.<br />

Die Gesellschaft und die Stadt <strong>Bottrop</strong> (Stadtplanungsamt, Abt. Wohnungswesen) sind<br />

bestrebt, den Wünschen der Mietinteressenten weitestgehend gerecht zu werden.<br />

Die Mieten der Wohnungen lagen im Jahr 2009 unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.<br />

Übersicht Grundmieten<br />

von € bis € Anzahl Wohnungen<br />

2,00 2,50 66<br />

2,51 3,00 80<br />

3,01 3,60 123<br />

3,61 4,00 396<br />

4,01 4,60 643<br />

4,61 5,10 480<br />

5,11 6,65 138<br />

6,66 8,70 1<br />

1927<br />

Die monatliche Durchschnittsmiete aller Vermietungseinheiten (Unternehmensmiete)<br />

betrug 4,33 € (Vorjahr 4,19 €).<br />

Nach Ablauf der 10jährigen Nachwirkungsfrist entfiel ab dem 01.01.2009 für 972 Wohnungen<br />

die Eigenschaft „öffentlich geförderter Wohnungsbau“. Die Gesellschaft verfügt<br />

nunmehr über 1104 freifinanzierte Wohnungen = 57,3 % des Wohnungsbestandes.<br />

Diese Mietwohnungen konnten ab 2009 einem erweiterten Kundenkreis angeboten werden.<br />

Eine Anpassung an die Marktmiete erfolgte zum 01.03.2009.


- 252 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Am 31.12.2009 standen 104 zur Vermietung vorgesehenen Wohnungen leer. Dies entspricht<br />

einer Leerstandsquote von 5,38 % (Vorjahr 4,7 %).<br />

Von den 104 nicht vermieteten Wohnungen stehen 84 Wohnungen (4,35 %) maßnahmebedingt<br />

leer.<br />

Von diesen 84 Wohneinheiten entfallen 57 Wohnungen auf die Wirtschaftsgruppe Verpflichtungsermächtigung<br />

25 „Tourcoingstr., Ernst-Moritz-Arndt-Str., Börenstraße“ (Vorjahr<br />

47 WE) und 27 Wohnungen auf die Verpflichtungsermächtigung 46 „Robert-<br />

Brenner-Str.“ (Vorjahr 19 WE).<br />

Für beide Wirtschaftseinheiten wird in den nächsten 3-4 Jahren eine umfangreiche Sanierung<br />

bzw. eine bauliche Veränderung in Betracht gezogen, die von Größe und Umfang<br />

der Arbeiten einen abschnittsweisen Leerzug erforderlich macht.<br />

Die benötigten Beschlüsse wird der Aufsichtsrat in <strong>2010</strong> fassen.<br />

Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 164 Mietverhältnisse aufgelöst (Vorjahr 167). Dies<br />

entspricht einer geringfügigen Veränderung der FIuktuationsquote von 8,6 % auf 8,5 %.<br />

Die Mietrückstände aus bestehenden und ehemaligen Mietverhältnissen haben sich gegenüber<br />

dem Vorjahr erhöht. Sie betrugen am 31.12. 70,3 T€ (Vorjahr 62,5 T€).<br />

Die Kosten für Miet- und Räumungsklagen sind gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig.<br />

Sie betrugen insgesamt 38,8 T€ (Vorjahr 40,0 T€).<br />

Die Ertragseinbußen und Mietrückstände führten bei der Gesellschaft zu keinen nennenswerten<br />

wirtschaftlichen Belastungen.<br />

Die Vermietungssituation sowie das Mahn- und Klagewesen unterliegen der ständigen<br />

Überwachung. Risiken für die Gesellschaft sind nicht zu verzeichnen.<br />

Für die Instandhaltung des Hausbesitzes wurden im Geschäftsjahr insgesamt 2.091 T€<br />

ausgegeben, das entspricht 16,15 €/m 2 Wohn/Nutzfläche (129.548 m 2 ). Im Vorjahr wurden<br />

insgesamt 2.336 T€ ausgegeben, dies entsprach 17,97 €/m 2 Wohn-/Nutzfläche<br />

(130.043 m 2 ).<br />

Die Modernisierung des Wohnungsbestandes wurde auch im Geschäftsjahr fortgeführt.<br />

Die im Vorjahr (2008) begonnenen Maßnahmen<br />

- VE 27 Kreulshof 17-23, 26,28,30<br />

Weilbrock 1,2,4<br />

- VE 66 Im Brinkmannsfeld 91,97,99<br />

- VE 70 Düppelstr. 3,5,7<br />

mit insgesamt 98 Wohnungen wurden in der zweiten Jahreshälfte 2009 fertig gestellt.<br />

Die Modernisierungskosten beliefen sich auf rd. 3,6 Mio. €.<br />

Entsprechende Mietanpassungen erfolgten zeitnah nach Fertigstellung.<br />

Begonnen wurde im Geschäftsjahr mit der Modernisierungsmaßnahme für 12 Wohnungen:<br />

- VE 28 Horster Str. 207, 209


- 253 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Diese Maßnahme wurde Anfang <strong>2010</strong> fertig gestellt und abgerechnet.<br />

Die Gesamtkosten hierfür betrugen 538 T€.<br />

Für <strong>2010</strong> sind weitere Modernisierungsmaßnahmen geplant.<br />

Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die Wirtschaftseinheiten<br />

- VE 52 Lichtenhorst 8,10<br />

- VE 46 Robert-Brenner-Str. 30-34 (1.Maßnahme)<br />

- VE 11 Kirchhellener Str. 41,43<br />

mit insgesamt 32 Wohnungen.<br />

Die Kosten hierfür werden rd. 1,5 Mio. € betragen.<br />

Zur Finanzierung werden überwiegend Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

in Anspruch genommen.<br />

Bei sämtlichen Modernisierungsmaßnahmen erhalten die Gebäude einen umfassenden<br />

Vollwärmeschutz (Fassaden-, Dachdecken- und Kellerdeckendämmung). Des Weiteren<br />

werden die vorhandenen Fenster gegen höherwertige mit einem niedrigeren Durchlasskoeffizienten<br />

ausgetauscht und vorhandene Nachtspeichergeräte oder Kohleheizungen<br />

durch zentrale Heizungsanlagen ersetzt.<br />

Im Zuge der Modernisierungen werden alle Wohnungen mit Balkonen versehen bzw.<br />

vorhandene Balkone durch neue, thermisch vom Gebäude getrennte Balkone, unter<br />

gleichzeitiger Vergrößerung ersetzt.<br />

Des Weiteren wird das Wohnumfeld unter ökologischen Gesichtspunkten erneuert.<br />

Wenn das Umfeld es zulässt, erfolgt die Oberflächenentwässerung über neu geschaffene<br />

Rigolen.<br />

Mit diesen umfangreichen Aktivitäten dokumentiert die Gesellschaft nach wie vor ihr<br />

ökologisch bewusstes Handeln.<br />

Darüber hinaus hat die Gesellschaft durch Auftragsvergaben an die heimischen Unternehmen<br />

erheblich zu deren wirtschaftlichen Stärkung beigetragen.<br />

2. Ertragslage<br />

Das Geschäftsjahr 2009 nahm für die Gesellschaft einen erfreulichen Verlauf.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgende Erträge und Aufwendungen:<br />

2007 2008 2009 +/-<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Summe der Erträge 9.255,5 9.690,1 10.070,8 380,7<br />

Summe Aufwendungen 9.081,2 9.507,5 9.909,3 401,8<br />

Jahresüberschuss 174,3 182,6 161,5 -21,1<br />

Bilanzgewinn 156,8 164,3 145,3 -19,0


- 254 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Das positive Gesamtergebnis wurde durch das Kerngeschäft „Hausbewirtschaftung" realisiert.<br />

Allgemeine Mieterhöhungen, insbesondere für 972 Wohnungen nach Wegfall der<br />

öffentlichen Bindung sowie Mieterhöhungen nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen<br />

haben zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse geführt.<br />

Der Verkauf der Wirtschaftseinheit „Buchenstr. 36" hat mit 104,4 T € zum Ergebnis beigetragen.<br />

Insgesamt ist die Ertragslage der Gesellschaft für das Jahr 2009 zufriedenstellend.<br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme am 31.12.2009 beträgt 61.825 T€. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 867 T€ verringert.<br />

Das Anlagevermögen erhöhte sich insbesondere durch Aktivierung von Modernisierungsmaßnahmen<br />

um 336T€.<br />

Das Umlaufvermögen einschließlich aktive Rechnungsposten hat sich dagegen um<br />

1.203 T€ verringert.<br />

Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten im Saldo um 730,6 T € verringert.<br />

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung<br />

auf 19,1 % (Vorjahr 18,7 %).<br />

Das Anlagevermögen ist zu 91,8 % durch langfristiges Fremdkapital und durch Eigenkapital<br />

der Gesellschaft gedeckt.<br />

Unverändert verfügt die Gesellschaft über eine stabile und komfortable Vermögens- und<br />

Finanzlage.<br />

4. Voraussichtliche Entwicklung<br />

Für die nächsten 2 Jahre werden ähnliche Ergebnisse wie 2009 erwartet, da mit einer<br />

positiven Geschäftsentwicklung gerechnet wird.<br />

Durch eine umfangreiche Neubaumaßnahme in <strong>Bottrop</strong>-Ebel mit insgesamt 19 Wohnungen<br />

schafft die Gesellschaft attraktiven Wohnraum für unterschiedliche Nachfrager. Die<br />

Gesellschaft leistet mit dieser Maßnahme einen erheblichen Beitrag zur Aufwertung des<br />

Stadtteils.<br />

Die Modernisierung des Wohnungsbestandes bleibt auch in den nächsten Jahren von<br />

großer Bedeutung.<br />

Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf dem lokalen<br />

Wohnungsmarkt unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung behaupten<br />

zu können.<br />

Sie ist nach wie vor bestrebt, ihren Mietern einen sicheren, dauerhaft bezahlbaren und<br />

vor allem lebenswerten Wohnraum zu bieten bzw. zu schaffen.<br />

Die Gesellschaft stellt sich seit fast 70 Jahren in den Dienst der Menschen. Sie sorgt dafür,<br />

dass auch sozial schwache Bürger jederzeit einen adäquaten Wohnraum erhalten.


- 255 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 8.157.796,55 9.056.316,93 8.595.311,58 8.897.816,19 9.077.702,21<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16.788,94 32.313,43 83.615,72 92.287,36 22.603,93<br />

Sonstige betriebliche Erträge 673.644,61 1.187.540,83 481.037,48 649.977,97 799.290,65<br />

Bestandserhöhung 357.172,94 0,00 95.599,29 50.054,63 171.262,70<br />

Erträge 9.205.403,04 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 4.740.835,71 5.029.028,80 4.818.918,18 4.936.433,20 4.911.730,26<br />

Personalaufwand 817.440,84 828.247,76 813.215,20 867.249,75 952.723,08<br />

Abschreibungen 1.535.097,55 1.985.482,68 1.557.659,92 1.671.363,70 1.838.807,91<br />

sonst. betriebliche Aufwendungen 531.604,97 808.339,57 497.209,61 518.705,27 592.042,61<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.111.260,80 1.096.880,39 1.076.697,97 1.198.961,67 1.278.019,38<br />

Bestandsverminderung 0,00 44.401,85 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 323.472,58 326.870,97 317.536,17 314.797,11 335.993,46<br />

Aufwendungen 9.059.712,45 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70<br />

Position<br />

2005<br />

EUR<br />

2006<br />

EUR<br />

2007<br />

EUR<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

Erträge 9.205.403,04 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49<br />

./. Aufwendungen 9.059.712,45 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 145.690,59 156.919,17 174.327,02 182.625,45 161.542,79<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 14.569,06 15.691,92 17.432,70 18.262,55 16.154,28<br />

Entnahme aus Bauerneuerungsrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorabausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 131.121,53 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51


- 256 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

16.545,00 11.479,00 9.783,00 8.828,00 8.412,00<br />

Sachanlagevermögen 51.653.944,99 53.466.161,37 53.188.148,21 56.692.041,92 57.028.914,67<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 51.670.489,99 53.477.640,37 53.197.931,21 56.700.869,92 57.037.326,67<br />

Vorräte 3.196.467,23 2.605.430,42 2.701.029,71 2.751.014,92 2.922.277,62<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

195.439,61 873.819,83 666.869,52 609.267,38 422.872,88<br />

Flüssige Mittel 795.752,59 1.265.963,95 2.892.168,90 2.540.580,05 1.347.719,32<br />

Umlaufvermögen 4.187.659,43 4.745.214,20 6.260.068,13 5.900.862,35 4.692.869,82<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 5.918,18 35.741,49 51.944,08 90.281,07 94.664,33<br />

Summe Aktiva 55.864.067,60 58.258.596,06 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82<br />

gezeichnetes Kapital 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00<br />

Rücklagen 8.500.463,25 8.523.276,70 8.557.936,65 8.609.093,52 8.665.610,70<br />

Bilanzgewinn 131.121,53 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51<br />

Eigenkapital 11.731.584,78 11.764.503,95 11.814.830,97 11.873.456,42 11.910.999,21<br />

Sonderposten aus<br />

Modernisierung<br />

0,00 242.540,00 601.631,00 589.189,00 745.870,20<br />

Rückstellungen 955.880,06 1.031.957,16 1.046.288,95 914.817,95 622.023,13<br />

Verbindlichkeiten 43.176.388,02 45.219.380,22 46.047.192,50 49.314.549,97 48.502.213,58<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

214,74 214,74 0,00 0,00 43.754,70<br />

Summe Passiva 55.864.067,60 58.258.596,07 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82


- 257 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Über die Liquiditätssituation und die finanzielle Entwicklung gibt folgende nach DRS 2 erstellte<br />

Kapitalflussrechnung Aufschluss:<br />

2009 2008<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresüberschuss 162 182<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.839 1.671<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Erträge 157 -13<br />

Zunahme der langfristigen Rückstellungen 31 20<br />

Gewinn aus Anlagenabgängen -111 0<br />

Abnahme der kurz- und mittelfristigen Rückstellungen -324 -151<br />

Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Posten des Umlaufvermögens 10 -30<br />

Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Verbindlichkeiten<br />

(ohne Finanzierungsverbindlichkeiten) -37 166<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.727 1.845<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens<br />

146 0<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -2.210 -5.174<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -2.064 -5.174<br />

Gewinnausschüttung -124 -124<br />

Veränderungen aus Finanzkrediten -732 3.102<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -856 2.978<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1.193 -351<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 2.541 2.892<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.348 2.541<br />

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Verände-<br />

31.12.2009 31.12.2008 rung<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

Kassenbestand 5 4 1<br />

Kautionen 498 472 26<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 845 2.065 -1.220<br />

1.348 2.541 -1.193


- 258 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

Beschäftigte<br />

2008 2009<br />

Geschäftsführer 2 1<br />

Vorzimmer 1 1<br />

Prokurist 1 1<br />

Rechnungswesen 5 7<br />

kfm. Wohnungsverwaltung 3 4<br />

techn. Wohnungsverwaltung 3 3<br />

Empfang 2 2<br />

Elternzeit 0 0<br />

17 19<br />

Von den 19 Mitarbeitern sind 6 teilzeitbeschäftigt. Darüber hinaus beschäftigt die Gesellschaft<br />

16 Hauswarte in Teilzeit. Die Gesellschaft hat zurzeit eine Auszubildende.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 21,00 20,19 19,85 18,94 19,27<br />

Fremdkapitalquote 79,00 79,81 80,15 81,06 80,73<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

22,70 22,00 22,21 20,94 20,88<br />

Kassenmittelintensität 1,42 2,17 4,86 4,05 2,18<br />

Eigenkapitalrentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

1,24 1,33 1,48 1,54 1,36


- 259 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 01.12.02<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende * 99.200,00 99.200,00<br />

441 1001 Mieten, Pachten, Umlagen 185.020,11 178.862,06<br />

Summe 284.220,11 278.062,06<br />

* die Dividendenausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 01.12.02<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

521 1000 Bauliche Unterhaltung 100.176,22 99.695,30<br />

524 1004 Bewirtschaftungskosten 6.641,30 8.865,20<br />

523 5000 Verwaltungskosten 32.972,00 38.617,18<br />

Summe 139.789,52 147.177,68


- 260 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 261 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

24. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen<br />

eingetragene Genossenschaft<br />

Postfach 20 01 27<br />

46232 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 14.570,00 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 153,39 EUR.<br />

Besetzung der Organe:<br />

Aufsichtsrat:<br />

Adolf Henkel, Vorsitzender<br />

Herr Bußmann<br />

Werner Brdoch<br />

Herr Eckert<br />

Volker Brieskorn<br />

Oliver Pawlak<br />

Geschäftsführung:<br />

Alfons Lanfermann<br />

Vorstand:<br />

Josef Hemming<br />

Heribert Josten<br />

Christian Hopp<br />

Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft, wird auf eine<br />

Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.


- 262 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 263 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

25. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> e. G.<br />

(eingetragene Genossenschaft)<br />

Bergstraße 30<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 324.775,00 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 101 Anteile an der Genossenschaft à 300,00 EUR = 30.300,00 EUR.<br />

Davon sind je ein Anteil auf den Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> im Aufsichtsrat und auf den Oberbürgermeister<br />

übertragen.<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Genossenschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung<br />

der Mitglieder der Genossenschaft.<br />

Die Genossenschaft kann Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen bewirtschaften, errichten,<br />

erwerben und betreuen. Sie kann alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus<br />

und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Hierzu gehören Gemeinschaftsanlagen<br />

und Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbebetriebe, soziale,<br />

wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen. Beteiligungen sind zulässig.<br />

Die Genossenschaft war am 31.12.1989 als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt.<br />

Sie darf nur die Tätigkeit einer von der Körperschaftssteuer befreiten Genossenschaft<br />

im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 10 KStG betreiben.<br />

Der Geschäftsbetrieb der Genossenschaft erstreckt sich auf den Bereich des Bundesgebietes<br />

Deutschland.


- 264 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks:<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft<br />

<strong>Bottrop</strong> e. V. wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Vorstand:<br />

Andreas Fest<br />

Peter Butzke<br />

Horst Jäger<br />

B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />

Dr. Klemens Kreul, Vorsitzender<br />

Franz Berkenbusch, stellv. Vorsitzender<br />

Albert Althamner<br />

Gerhard Bongers<br />

Georg Ruhland<br />

Volker Westerdorff<br />

Willi Loeven (seit 06/10)<br />

C. Mitgliederversammlung<br />

Bernd Hohaus, Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 265 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Unsere Genossenschaft – als örtlicher Wohnungsanbieter – hat sich bereits seit Jahren auf<br />

die sich abzeichnenden Veränderungen eingestellt. Den veränderten Qualitäts- und Wohnumfeldgesichtspunkten<br />

wird durch Um- und Ausbau sowie Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

konsequent Rechnung getragen. Ständige Bestandsverbesserungen,<br />

Mieternähe und wohnbegleitende Dienstleistungen haben dazu geführt, dass freiwerdende<br />

Wohnungen der Genossenschaft meist problemlos weitervermietet werden können. Die<br />

Nachfrage nach neuen und grundlegend modernisierten Wohnungen ist als gut zu bezeichnen.<br />

Durch den Einbau moderner Heizungsanlagen konnten wir einen Beitrag zur Energieeinsparung<br />

leisten. Auch im Rahmen der Instandhaltung haben wir die Bestandspflege und<br />

-erhaltung intensiviert. Neben der laufenden Instandhaltung erhielten im Geschäftsjahr 2009<br />

4 Mieter eine Gaszentralheizung bzw. wurde die Altanlage auf den neuesten Stand der<br />

Technik gebracht.<br />

Die Renovierung der Hausflure wurde in großem Umfang fortgesetzt. So konnten durch Einsatz<br />

des eigenen Regiebetriebes im Jahr 2009 weitere 10 Hausflure renoviert werden. Damit<br />

sind nun alle Hausflure in unseren Objekten nicht älter als 10 Jahre. Bei diesen Renovierungen<br />

wurde auch die Granitverlegung auf alten Holztreppenanlagen weitergeführt.<br />

In 12 Wohnungen, die teilweise zur Neuvermietung anstanden, wurden die kompletten Sanitäranlagen<br />

ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ebenso wurde die<br />

Isolierung der Keller der Häuser Im Scheierbruch weitergeführt.<br />

Insgesamt stellten wir für die Modernisierung und Instandhaltung 1.012.066,50 € zur Verfügung.<br />

Darin sind eigene Kosten des Regiebetriebes bzw. Verwaltungsleistungen nicht eingerechnet.<br />

Bezogen auf die gesamte Wohn- und Nutzfläche wurden also durchschnittlich<br />

25,97 €/m 2 aufgewandt. Auch für das Jahr <strong>2010</strong> sind wieder umfangreiche Maßnahmen geplant.<br />

Die Vermietungssituation war im Geschäftsjahr durch Mieterwechsel gekennzeichnet. Die<br />

Neuvermietung konnte teilweise ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Wobei in den<br />

Wohnungen, wo die Ausstattung nicht mehr heutigem Standard entsprach, die Wohnungen<br />

vor Bezug modernisiert wurden. Daraus resultiert dann auch die entsprechende Erlösschmälerung.<br />

Am 31. Dezember 2009 befanden sich folgende unbebaute Grundstücke im Eigentum der<br />

Genossenschaft:<br />

Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Am Sandknappen" 1.986,00 m 2<br />

Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Hardenbergstraße 1 / 3" 332,00 m 2<br />

Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Am Sandknappen" 525,00 m 2<br />

Aufgrund der Nachfrage von älteren Personen nach altengerechten Wohnungen, die die<br />

Genossenschaft zur Zeit nur an der Herderstraße hat, wurde der Entschluss gefasst, an der<br />

Ecke „Am Sandknappen / Neustraße" altersgerechte Wohnungen im freifinanzierten Bereich<br />

zu bauen. Denn die Wohnungen an der Herderstraße sind mit öffentlichen Mitteln gebaut<br />

und für die Anmietung wird ein Wohnberechtigungsschein benötigt.<br />

Die Baugenehmigung für ein 14 Familienhaus wurde am 20.11.2009 erteilt. Mit dem Neubau<br />

soll im Sommer <strong>2010</strong> begonnen werden. Die voraussichtlichen Baukosten belaufen sich auf<br />

1.500 T€. Am 10.03.<strong>2010</strong> erhielten wir die Zusage der KfW über ein Darlehen in Höhe von<br />

700 T€.


- 266 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ebenfalls läuft der Bauantrag für weitere 9 Wohnungen auf dem Nachbargrundstück. Auch<br />

hierfür wurde die Finanzierung durch die KfW mit Datum vom 10.03.<strong>2010</strong> in Höhe von<br />

450 T€ bestätigt. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 1.000 T€.<br />

Die Genossenschaft schließt das Geschäftsjahr 2009 mit einem Jahresüberschuss von<br />

18 T€ (Vorjahr 18 T€) ab.<br />

Die Erhöhung des Betriebsergebnisses um 25 T€ ist vornehmlich auf die um 57 T€ zugenommenen<br />

Erträge aus Betriebsleistungen (wegen gestiegener Sollmieten und Bestandsveränderungen<br />

sowie die erhöhten Versicherungserstattungen) sowie auf den Zugang von<br />

32 T€ bei den Aufwendungen für die Betriebsleistungen (wegen gestiegener Personalkosten<br />

und dem Rückgang der Abschreibungen und Zinsaufwendungen) zurückzuführen.<br />

Das Finanzergebnis von 27 T€ hat sich in 2009 gegenüber 2008 um 28 T€ vermindert und<br />

resultiert aus gesunkenen Zinserträgen. Das neutrale Ergebnis in Höhe von 11 T€ hat gegenüber<br />

dem Vorjahr um 3 T€ zugenommen, bedingt durch den Zugang der Auflösung von<br />

Rückstellungen und Vereinnahmung von Verbindlichkeiten.<br />

Die Ertragslage war 2009 insgesamt zufriedenstellend. Bezogen auf den gesamten Bestand<br />

der vermieteten Wohnungen und gewerblichen Einheiten wird stets darauf geachtet, Mieterhöhungen<br />

unverzüglich vorzunehmen, wenn sie zulässig und vertretbar sind. Für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> weist der Wirtschaftsplan eine gesicherte Ertragslage aus.<br />

Zu der künftigen Entwicklung der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG<br />

können wir z. Z. folgende Aussagen treffen. Für die kommenden Geschäftsjahre wird eine<br />

Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung erwartet. Chancen ergeben sich aus der<br />

weiteren Optimierung des Wohnungsbestandes durch gezielte Investitionen in die Qualität<br />

und damit in die Attraktivität der Bestandsobjekte. Es ist unser vorrangiges Ziel, unseren<br />

Mitgliedern gute, preiswerte und zeitgemäße Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Für das<br />

Jahr <strong>2010</strong> sind wieder Modernisierungs-, Instandhaltungs- / Instandsetzungskosten von rund<br />

1.000 T€ in den Wirtschaftsplan aufgenommen worden.<br />

Bestandsgefährdende Risiken und Risiken, die die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

negativ beeinflussen könnten, sind nicht erkennbar. Allerdings könnte die anhaltende Entwicklung<br />

auf dem Mietwohnungsmarkt und die allgemeine demografische Entwicklung in den<br />

nächsten Jahren zu steigenden Mietrückständen, hohen Mieterwechseln, höheren Mietverzichten,<br />

Mietausfällen und rückläufiger Nachfrage nach Wohnraum führen.<br />

Die Fremdfinanzierungskosten belasten das Jahresergebnis. Den Risiken aus evtl. steigenden<br />

Kapitalkosten wurde durch entsprechende langfristige Zinsfestschreibungszeiträume<br />

und Verteilung der Zeiträume Rechnung getragen.<br />

Die langfristige Unternehmensstrategie ist auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />

unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung<br />

ausgerichtet.<br />

Die Genossenschaft wird daher auch in Zukunft den Wohnungsbestand und das Wohnumfeld<br />

kontinuierlich den aktuellen Wohnbedürfnissen anpassen. Die Neubaumaßnahme wird<br />

den aktuellen Wohnungsbedürfnissen von älteren Menschen im freifinanzierten Bereich abdecken,<br />

da die Genossenschaft in diesem noch keinen Wohnungsbestand besitzt.<br />

Für das Jahr <strong>2010</strong> sind insbesondere wieder Malerarbeiten an den Fassaden und Hausfluren<br />

vorgesehen. Auch sollen Dächer erneuert und gleichzeitig mit Dämmung versehen werden.<br />

Heizungsumbauten sind auch im Jahr <strong>2010</strong> wieder geplant. Für diese Maßnahmen sind<br />

Kosten von ca. 600 T€ im Wirtschaftsplan eingerechnet.<br />

Trotz der geänderten Rahmenbedingungen erwarten wir insgesamt eine gefestigte solide<br />

wirtschaftliche Entwicklung mit positiven Jahresergebnissen in ähnlicher Höhe.


- 267 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 2.596.655,61 2.621.946,28 2.679.675,14 2.743.795,39 2.803.159,32<br />

Erhöhung/Verminderung des<br />

Bestandes an unfertigen<br />

Leistungen<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

15.867,87 35.713.97 53.770,57 32.509,01 20.530,86<br />

20.601,64 27.824,86 41.314,46 55.490,32 26.732,71<br />

Sonstige betriebliche Erträge 41.867,84 266.520,70 68.259,25 75.500,64 89.034,18<br />

Erträge 2.674.992,96 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.425.071,67 1.786.949,92 1.650.611,92 1.777.589,19 1.777.330,59<br />

Personalaufwand 280.101,92 263.269,08 270.157,19 291.445,59 313.865,72<br />

Abschreibungen 361.720,14 359.361,83 356.025,27 324.092,46 322.062,94<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

124.108,70 138.021,93 123.510,77 129.261,87 148.142,00<br />

399.572,22 320.764,56 316.894,20 305.408,84 298.254,31<br />

Steuern 61.876,10 61.680,79 60.985,83 61.540,73 61.799,15<br />

Aufwendungen 2.652.450,75 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71<br />

Position 2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.674.992,96 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07<br />

./.Aufwendungen 2.652.450,75 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71<br />

= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />

Einstellung in Ergebnisrücklagen<br />

Entnahme aus der Ergebnisrücklage<br />

22.542,21 -13.756,27 64.834,24 17.956,68 18.002,36<br />

2.500,00 2.500,00 46.500,00 2.000,00 2.000,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 20.042,21 -16.256,27 18.334,24 15.956,68 16.002,36


- 268 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

2.172,00 938,00 3.927,00 4.904,00 10.422,00<br />

Sachanlagevermögen 15.101.602,27 14.774.682,95 14.435.697,45 14.131.124,78 13.897.125,67<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 15.103.774,27 14.775.620,95 14.439.624,45 14.136.028,78 13.907.547,67<br />

Vorräte 654.706,22 690.420,19 744.190,76 776.699,77 797.230,63<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

28.890,83 50.760,17 99.317,28 72.832,30 97.895,57<br />

Flüssige Mittel 1.231.846,56 1.140.484,24 1.407.373,48 1.417.100,37 1.208.743,47<br />

Umlaufvermögen 1.915.443,61 1.881.664,60 2.250.881,52 2.266.632,44 2.103.869,67<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

623,82 551,28 92,15 368,46 1.484,20<br />

Summe Aktiva 17.019.841,70 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54<br />

Treuhandvermögen 0,00 0,00 2.015,97 0,00 0,00<br />

gezeichnetes Kapital 315.005,00 324.227,52 325.095,12 322.651,74 324.775,00<br />

Rücklagen 4.258.819,78 4.269.646,64 4.323.593,34 4.331.714,48 4.337.552,56<br />

Bilanzgewinn/-verlust 20.042,21 19.457,70 18.334,24 15.956,68 16.002,36<br />

Eigenkapital 4.593.866,99 4.613.331,86 4.667.022,70 4.670.322,90 4.678.329,92<br />

Rückstellungen 236.683,31 27.697,00 128.414,76 90.776,98 34.375,48<br />

Verbindlichkeiten 12.189.291,40 12.016.807,97 11.895.160,66 11.641.929,80 11.300.196,14<br />

Summe Passiva 17.019.841,70 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54<br />

Treuhandverbindlichkeiten 0,00 0,00 2.015,97 0,00 0,00


- 269 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte:<br />

Vollbeschäftigte<br />

Teilzeitbeschäftigte<br />

Kaufmännische Mitarbeiter 1 2<br />

Technische Mitarbeiter 0 0<br />

Mitarbeiter im Regiebetrieb, etc. 3 2<br />

4 4<br />

Außerdem wurde durchschnittlich 1 Auszubildende/r beschäftigt.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Eigenkapitalquote 26,99 27,69 27,96 28,47 29,22<br />

Fremdkapitalquote 73,01 72,31 72,04 71,53 70,78<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

30,42 31,22 32,32 33,04 33,64<br />

Kassenmittelintensität 7,24 6,85 8,43 8,64 7,55<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,44 0,00 1,39 0,38 0,38<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 01.09.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2008<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

1 62000 21000 Dividenden 1.212,00 1.212,00<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 270 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 271 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

26. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft für die Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />

Pferdemarkt 8<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit der Maß-<br />

gabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder eine sonstige Ver-<br />

pflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung zu stellen, nicht besteht.<br />

Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem gesamten Vermögen. Der<br />

Träger der Sparkasse haftet nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 620.000 EUR (20 %)<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 2.050 EUR (7,22 %)<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> mit Sitz in <strong>Bottrop</strong> ist eine mündelsichere, dem gemeinsamen<br />

Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie führt ihre Ge-<br />

schäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Die Erzielung von Gewinn ist nicht<br />

Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.


- 272 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

Verwaltungsrat:<br />

Peter Noetzel, Vorsitzender (bis 03.12.2009)<br />

Bernd Tischler, Vorsitzender (ab 04.12.2009)<br />

Klaus Strehl, MdL, 1. Stellvertreter<br />

Hermann Hirschfelder, 2. Stellvertreter<br />

Sachkundige Mitglieder<br />

(gem. § 10 Abs. 2 b SpkG)<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

bis 03.12.2009 ab 04.12.2009 bis 03.12.2009 ab 04.12.2009<br />

Hermann Hirschfelder Klaus Strehl Johannes Bombeck Renate Palberg<br />

Werner Kamratowski Peter Noetzel Gabriele Müller-Pozorski Jutta Pfingsten<br />

Werner Koller Werner Kamratowski Angelika Große-Venhaus Gabriele Sobetzko<br />

Josef Ludes Josef Ludes Rudi Dartsch Rudi Dartsch<br />

Cornelia Ruhkemper Hermann Hirschfelder Jutta Pfingsten Claudia Schmitz<br />

Willi Tönsgerlemann Willi Tönsgerlemann Monika Budke Monika Budke<br />

Andrea Swoboda Ferdinand Butenweg Ferdinand Butenweg Angelika Große-Venhaus<br />

(bis 21.09.<strong>2010</strong>)<br />

Hans Schürmann Oliver Mies Bernd Hohaus Lore Jakobi<br />

(bis 01.11.2008)<br />

(ab 21.09.<strong>2010</strong>)<br />

Klaus Strehl Andrea Swoboda Renate Palberg Michael Riedel<br />

Claudia Schmitz<br />

(ab 01.11.2008)<br />

Ulrich Schnirch<br />

Dienstkräfte der Sparkasse<br />

(gem. § 10 Abs. 2 c SpkG)<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

bis 03.12.2009 ab 04.12.2009 bis 03.12.2009 ab 04.12.2009<br />

Andreas Pyrchalla Andreas Pyrchalla Bernhard Massenberg Gisela Kappler<br />

Julika Klingenmaier Norbert Lechtenberg Norbert Lechtenberg Wolfgang Porwol<br />

Heinrich Kämker Anne Trasen Gisela Kappler Michael Kriesel<br />

Elke Maschmeyer Corinna Braun Stephan Selm Jörg Hillenbrand<br />

Peter Heere Elke Maschmeyer Anne Trasen Heinrich Kämker<br />

Teilnehmender Hauptverwaltungsbeamter (gem. § 11 Abs. 3 SpkG)<br />

Erster Beigeordneter Dr. Klemens Kreul (bis 03.12.2009)<br />

Erster Beigeordneter Paul Ketzer (ab 04.12.2009)<br />

Vorstand:<br />

Thomas Schmidt, Vorsitzender<br />

Burkhard Klanten<br />

Stellvertreter für die Mitglieder des Vorstandes nach § 19 Abs. 1 SpKG<br />

Daniel Hickstein


- 273 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, eine Anstalt des öffentlichen Rechts gemäß § 1 SpkG NRW, ist<br />

beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter der Nummer HRA 2365 im Handelsregister eingetragen.<br />

Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Münster (SVWL), und über<br />

diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin and Bonn, angeschlossen.<br />

Träger der Sparkasse ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das<br />

Gebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong>, der Städte Essen und Oberhausen sowie der Kreise Recklinghausen<br />

und Wesel.<br />

Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Das aus Sparkassen, Landesbanken and Landesbausparkassen bestehende Überregionale<br />

Sicherungssystem gewährleistet, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfugung<br />

stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen.<br />

Daneben besteht für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB AG ein<br />

zusätzlicher Reservefonds auf regionaler Ebene.<br />

Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist flächendeckend im gesamten Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> mit 16 Geschäftsstellen<br />

vertreten. Darin enthalten ist eine weitere Selbstbedienungs-Geschäftsstelle,<br />

die im laufenden Jahr eröffnet wurde.<br />

Der für die Sparkassen-Finanzgruppe von der Rating-Agentur Moody's erteilte Rating-Floor<br />

sichert eine Mindestbonität von A1 ab. Moody's hat dem SVWL bereits im Jahr 2004 ein<br />

Emittentenrating von Aa3 erteilt. Im Jahr 2007 wurde allen Mitgliedern des Sparkassen-<br />

Haftungsverbunds durch die kanadische Rating-Agentur Dominion Bond Rating Services<br />

(DBRS) die Ratinguntergrenze „A (high)" erteilt, die der Ratingstufe „A1" der Rating-Agentur<br />

Moody's entspricht. Dies gilt auch für die Einzelbewertung der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>. Diese<br />

Bewertungen wurden von DBRS im Jahr 2009 bestätigt.<br />

Außerdem tragen der Haftungsverbund und der regionale Reservefonds wesentlich zur Stärke<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt sowie der Sparkassen in Westfalen-Lippe bei.<br />

Zur weiteren Stabilisierung der WestLB AG, Dusseldorf, wurde mit Statut vom 11. Dezember<br />

2009 eine Abwicklungsanstalt gemäß § 8a Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz errichtet.<br />

Nicht strategiekonforme Geschäftsteile wurden in diese Abwicklungsanstalt ausgegliedert.<br />

Der SVWL, an dem die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> beteiligt ist, ist entsprechend seinem Anteil<br />

an der Abwicklungsanstalt verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste der Abwicklungsanstalt,<br />

die nicht durch das Eigenkapital der Abwicklungsanstalt ausgeglichen werden können, bis zu<br />

einem Höchstbetrag von 2.250 Mio. Euro zu Übernehmen.<br />

Die Mitgliedssparkassen des SVWL werden zur Abdeckung dieses Gesamthöchstbetrages<br />

in den nächsten 25 Jahren, beginnend im Jahr <strong>2010</strong>, aus künftigen Gewinnen jährliche Raten<br />

in eine Rucklage einstellen. Hinsichtlich der Ansparleistung findet nach Ablauf von 10<br />

Jahren, also zum 31.12.2019, eine Revision statt. Sind bis dahin keine wesentlichen, die<br />

erwarteten Verluste der Abwicklungsanstalt übersteigenden Verluste aufgetreten, kann unter<br />

Voraussetzung der Zustimmung aller Beteiligten eine weitere Ansparung unterbleiben.<br />

Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinstitut refinanziert sich vorrangig aus dem Kundengeschäft.<br />

Darüber hinaus benötigte Mittel werden regelmäßig innerhalb der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe oder am nationalen Markt beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> wird die Sparkasse auch künftig bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.


- 274 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die seit dem 15.11.2009 gültige Satzung der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wurde an das am 29. November<br />

2008 in Kraft getretene Sparkassengesetz NRW angepasst. Aufgrund der Änderung<br />

des Sparkassengesetzes hat das Finanzministerium neue Allgemeine Verwaltungsvorschriften<br />

zum Sparkassengesetz erlassen. Diese traten zum 1. Dezember 2009 in Kraft.<br />

Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> hat die am 14.08.2009 veröffentlichten neuen Mindestanforderungen<br />

der Bankenaufsicht an das Risikomanagement (MaRisk) zum 31.12.2009 weitgehend<br />

umgesetzt.<br />

Der Abschwung der Weltwirtschaft erreichte in den ersten drei Monaten des Jahres 2009<br />

seinen Höhepunkt. Die globale Industrieproduktion, die bereits im letzten Quartal des vorangegangenen<br />

Jahres deutlich eingebrochen war, rutschte im ersten Quartal 2009 noch weiter<br />

ab. Zudem kam es zu weiteren Belastungen des Finanzsektors, der aufgrund der in einer<br />

Rezession zunehmenden Kreditausfälle eine zusätzliche Reduktion seiner Eigenkapitalbasis<br />

und Kreditvergabetätigkeit erlebte.<br />

Angesichts der Schärfe des wirtschaftlichen Einbruchs setzte die allmähliche Stabilisierung<br />

der Produktion zur Jahresmitte relativ früh ein. Die Industrieproduktion verzeichnete seit dem<br />

zweiten Quartal 2009 wieder leichte Zuwächse und der Welthandel entspannte sich zunehmend.<br />

Gründe hierfür sind vor allem die Reduktion der Leitzinsen durch die Notenbanken,<br />

Auflegung von Konjunkturprogrammen in vielen Ländern, stark gefallene Rohölpreise sowie<br />

die Funktion zahlreicher Schwellenländer als Konjunkturanker, die sich aufgrund ihrer robusten<br />

Finanzsektoren behaupten. Die weltwirtschaftliche Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte<br />

2009 deutet zwar darauf hin, dass der Tiefpunkt der Krise überwunden ist. Es zeichnen<br />

sich jedoch Bremseffekte ab. Insgesamt ist für das Jahr <strong>2010</strong> lediglich von einer verhaltenen<br />

Erholung der Weltwirtschaft auszugehen.<br />

Die konjunkturelle Situation im Euroraum, der zu Beginn des Jahres 2009 einen starken<br />

Einbruch erlebt hatte, stabilisierte sich zur Jahresmitte wieder. Die Konjunkturaufhellung ist<br />

jedoch in erster Linie auf das Ende des kräftigen Lagerabbaus im ersten Halbjahr und das<br />

immer stärkere Durchwirken der Konjunkturprogramme zurückzuführen.<br />

Der private Konsum wies nur einen geringen Rückgang zu Beginn des Jahres auf und stabilisierte<br />

sich ab dem zweiten Quartal 2009. Grund für die relativ robuste Entwicklung war zum<br />

einen die sinkende Inflation. Zum anderen wirkten sich die gestiegenen Nominallöhne stützend<br />

auf den Konsum aus. Außerdem federten konjunkturpolitische Maßnahmen wie die in<br />

vielen Ländern eingeführten Abwrackprämien eine Schwächung des Konsums ab.<br />

In fast allen Ländern des Euroraums hat sich die Finanzkrise spürbar auf den Arbeitsmarkt<br />

ausgewirkt. Besonders stark stiegen die Arbeitslosenquoten in den Ländern, die zuvor einen<br />

Immobilienboom erlebt hatten, wie Spanien und Irland. Der Zusammenbruch des aufgeblähten<br />

Bausektors ließ dort die Arbeitslosenquote weit über den Durchschnitt der Euro-Länder<br />

steigen.<br />

Seit Oktober 2008 hat die Europäische Zentralbank den Leitzins innerhalb von sieben Monaten<br />

von 4,25 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt. Dass es bei dieser stark expansiven. Geldpolitik<br />

zu einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate kam, ist neben der ausgeprägten Rezession<br />

auch auf den rapiden Preisverfall bei Energie und anderen Rohstoffen zurückzuführen.<br />

Aufgrund der finanzpolitischen Maßnahmen, aber auch infolge konjunkturbedingter Mindereinnahmen<br />

und Mehrausgaben hat sich die Lage der öffentlichen Haushalte im Euroraum<br />

drastisch verschlechtert. Vermutlich werden alle Länder des Euroraums die 3-Prozent-<br />

Obergrenze der Defizitquote aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt überschreiten. Für<br />

das Jahr <strong>2010</strong> ist von einer mäßigen Erholung in den Ländern der EU und des Euroraums


- 275 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

auszugehen. Die Konjunkturprogramme werden auch im kommenden Jahr noch stützend<br />

wirken. Expansiv wirken auch die sehr niedrigen Kurzfristzinsen sowie das Aufleben der Exportnachfrage.<br />

Insgesamt aber überwiegen die Faktoren, die auf eine nur verhaltene Entwicklung<br />

hinwirken: Erstens wird die Arbeitslosenquote steigen. Zweitens gehen von den<br />

Immobilienmärkten in vielen Ländern weiterhin dämpfende Effekte aus. Drittens wird die<br />

Realwirtschaft von den noch bevorstehenden Aufräumarbeiten in den Bilanzen vieler Finanzinstitute<br />

belastet.<br />

Nach dem dramatischen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr 2008/2009 hat<br />

sich die deutsche Konjunktur zur Jahresmitte 2009 stabilisiert. Der synchrone weltweite<br />

Nachfragerückgang traf die deutsche Volkswirtschaft aufgrund ihrer im internationalen Vergleich<br />

hohen Exportquote besonders hart. Im Ergebnis sank das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

um 5,0 Prozent. Um die Abwärtsbewegung zu stoppen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage<br />

zu stützen, legte die Bundesregierung konjunkturstabilisierende Programme auf, durch<br />

die der andauernde Rückgang des Bruttoinlandprodukts gestoppt werden konnte. Maßgebliche<br />

Impulse kamen von der privaten Konsumnachfrage. Sinkende Energiepreise, die hohen<br />

Lohnabschlüsse des vergangenen Jahres sowie die im Rahmen der Konjunkturprogramme<br />

umgesetzten Steuer- und Abgabensenkungen haben eine Steigerung der Ausgaben der<br />

privaten Haushalte bewirkt. Die Abwrackprämie hat einen nicht unerheblichen Beitrag zur<br />

Stabilisierung der privaten Konsumnachfrage geleistet. Stützend wirkte zudem, dass die<br />

Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ stabil blieb. Da aufgrund des rapiden weltweiten Nachfrageeinbruchs<br />

derzeit nicht davon auszugehen ist, dass die deutschen Unternehmen rasch zu<br />

ihrer Normalauslastung zurückkehren werden, sind weitere Entlassungen nicht zu vermeiden.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Rezession im Zuge der Wirtschaftskrise hinterlässt deutliche Spuren.<br />

Dabei ist die wirtschaftliche Lage nach wie vor äußerst angespannt und es ist weiterhin<br />

eine verhaltene Investitionsneigung und die unzureichende Auslastung der industriellen Produktionskapazitäten<br />

zu erkennen. Positiv ist die Konsumnachfrage zu bewerten, die zur Abfederung<br />

des konjunkturellen Abschwungs beiträgt.<br />

Mit Blick auf die weitere Entwicklung kehrt wieder mehr Zuversicht ein und die Erwartungen<br />

der Unternehmen haben sich stabilisiert, so dass Industrie und Exportwirtschaft wieder auf<br />

eine Erholung der Auslandsmärkte setzen. Dabei ist eine ausgeprägte Kreditklemme nicht<br />

zu erkennen, dennoch hat sich die Finanzierungssituation der Unternehmen weiter verschärft.<br />

Eine funktionierende Kreditversorgung ist Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />

Wiederaufschwung.<br />

Ausgehend von der sich zur Jahresmitte 2009 abzeichnenden Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung ist davon auszugehen, dass es im Jahr <strong>2010</strong> zu einer moderaten<br />

Aufwärtsbewegung kommen wird. Durch die Erholung des weltwirtschaftlichen Umfelds<br />

verbessern sich zwar zunehmend die Exportaussichten. Allerdings wird die Inlandsnachfrage<br />

nur recht langsam anziehen, auch weil sich einige Belastungsfaktoren zunächst noch verstärken<br />

werden.<br />

So dürfte sich die Situation am Arbeitsmarkt noch für einige Zeit verschlechtern. Die Zahl der<br />

Arbeitslosen wird voraussichtlich jahresdurchschnittlich von 3,4 Millionen im Jahr 2009 auf<br />

etwa 4,0 Millionen im Jahr <strong>2010</strong> ansteigen. Dies wird die Konsumnachfrage der privaten<br />

Haushalte belasten.<br />

Außerdem wird die Erholung der Produktion nicht ausreichen, um die Kapazitätsauslastung<br />

auf Normalmaß zu heben. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird daher wohl<br />

gering bleiben, zumal von der Finanzierungsseite weiterhin Belastungen ausgehen. Die dem<br />

Bankensektor noch bevorstehenden Abschreibungen auf Risikopapiere und Unternehmenskredite<br />

könnten zu einer Verschärfung der Kreditvergabebedingungen führen. Dies dürfte


- 276 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

die Erholung der Unternehmensinvestitionen bremsen. Positiv auf die Binnennachfrage werden<br />

hingegen die öffentlichen Infrastrukturinvestitionen wirken, da die Konjunkturpakete I<br />

und II ihre Wirkung erst zeitlich verzögert entfalten. Insgesamt ist im Jahr <strong>2010</strong> mit einer<br />

Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 1,6 Prozent zu rechnen.<br />

Infolge der schwachen Konjunktur dürfte die Teuerungsrate nur moderat anziehen. Getrieben<br />

wird sie im Wesentlichen durch die Verteuerung des Rohöls, die auf die Energiekosten<br />

durchwirkt. Für das Jahr <strong>2010</strong> wird eine Inflationsrate von 1,2 Prozent nach 0,3 Prozent im<br />

Jahr 2009 erwartet.<br />

Auch für das Jahr <strong>2010</strong> rechnen wir daher mit einem zurückhaltenden Nachfrageverhalten<br />

der privaten Haushalte. Dies wird sich auf den Kauf von Immobilien und damit das Baufinanzierungsgeschäft<br />

auswirken. So erwarten wir im Kreditgeschäft mit Privatkunden einen moderaten<br />

Anstieg, der aber deutlich unter den Ergebnissen für das Berichtsjahr liegt.<br />

Da im Firmenkundengeschäft die risikoorientierte Kreditpolitik weiterhin im Vordergrund<br />

steht, rechnen wir nicht mit einem Wachstum im gewerblichen Kreditgeschäft.<br />

Insgesamt erwarten wir für das Kreditgeschäft in <strong>2010</strong> ein Wachstum von 1,0 %.<br />

Für das Jahr 2011 ist die voraussichtliche Entwicklung des Kreditgeschäftes mit deutlich<br />

größerer Unsicherheit behaftet. So ist die Entwicklung des Kreditgeschäftes insgesamt sehr<br />

stark von der Entwicklung im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung abhängig. Gegenwärtig<br />

wird das Geschäft durch die Erschließung neuer Baugebiete geprägt. Auch die<br />

Lage am Arbeitsmarkt wird die Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Hier kann zum heutigen<br />

Zeitpunkt noch keine seriöse Prognose abgegeben werden. Wir erwarten daher auch im<br />

Jahr 2011 keine wesentlichen Zuwächse im Kreditgeschäft.<br />

Bei den Kundeneinlagen rechnen wir in den nächsten beiden Jahren wieder mit einem<br />

Rückgang.<br />

Die Zuflüsse, die wir in 2009 im Bereich der kurzfristigen Einlagen erzielt haben, gilt es nunmehr<br />

in andere Anlageformen zu überführen. Hier werden durchaus Umschichtungen in den<br />

bilanzneutralen Bereich erfolgen. Wir streben in <strong>2010</strong> eine annähernd den Planwerten des<br />

Berichtsjahres entsprechende Gesamtersparnis in Höhe von 21,0 Mio. € an. Diese sollte<br />

auch im Jahr 2011 weiterhin positiv verlaufen.<br />

Im Dienstleistungsgeschäft werden wir im Bereich des Wertpapiergeschäftes erneut einen<br />

Schwerpunkt auf die strukturierten Produkte der DekaBank legen.<br />

Die vorgenannten Prognosen zur Entwicklung im Einlagen- und Kreditgeschäft werden insgesamt<br />

nach unserer Planung nur zu unwesentlichen Veränderungen der Bilanzsumme in<br />

den Jahren <strong>2010</strong> und 2011 führen.<br />

Die Finanzierung der Fälligkeiten aus Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken erfolgt, soweit<br />

dies erforderlich wird, durch Aufnahme von Mitteln am Interbankenmarkt. Darüber hinaus<br />

stehen aber auch in ausreichendem Umfang eigene Wertpapiere als Liquiditätsreserve<br />

zur Verfügung.<br />

Der Zinsüberschuss als unsere wichtigste Ertragsquelle steht aufgrund des weiterhin scharfen<br />

Wettbewerbs unter Druck. Das Halten von Marktanteilen wird nur zu Lasten der Rentabilität<br />

möglich sein. Auch können Zinsausläufer auf der Aktivseite nur zu niedrigeren Konditionen<br />

verlängert werden. Lediglich die Generierung von Fristentransformationsbeiträgen auf<br />

Grund der inzwischen steileren Zinsstrukturkurve kann diesem Trend entgegenwirken.


- 277 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Insgesamt rechnen wir im Jahr <strong>2010</strong> mit einem Zinsüberschuss von voraussichtlich 29,4<br />

Mio. EUR. Für das Folgejahr rechnen wir mit einem gleichbleibenden Ergebnis.<br />

Dieser Prognose liegt die Annahme einer unveränderten Geschäftsstruktur zu Grunde. Auch<br />

hier besteht die Gefahr, dass Wettbewerber in die bestehende Kundenbeziehung eindringen.<br />

Wir erwarten, dass der Provisionsüberschuss annähernd auf dem Niveau des Vorjahres liegen<br />

wird.<br />

Bei den Personalkosten prognostizieren wir einen leichten Rückgang in Höhe von 0,1 Mio.<br />

EUR. Hier zeigt der Abbau von Kapazitäten leichte Erfolge, obwohl aus den Tarifabschlüssen<br />

neue Belastungen erwartet werden.<br />

Der Sachaufwand wird bedingt durch Investitionen gegenüber dem Jahr 2009 auf 9,3 Mio.<br />

EUR ansteigen.<br />

Zusammengefasst erwarten wir für das Jahr <strong>2010</strong> ein Betriebsergebnis vor Bewertung unter<br />

dem Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis ist wesentlich von der weiteren Entwicklung des<br />

Zinsniveaus abhängig. Gleiches gilt für das darauffolgende Jahr, für das wir erneut ein sinkendes<br />

Betriebsergebnis erwarten. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Ergebnisse weiterhin<br />

im Durchschnitt anderer Sparkassen liegen werden.<br />

Die erwartete Veränderung des Zinsniveaus mit tendenziell höheren Renditen wird zu einem<br />

Rückgang der Kurswerte der eigenen Wertpapiere führen. Dies gilt auch für den Spezialfonds<br />

bei der WestLB Mellon Asset Management, auf den das Management des überwiegenden<br />

Anteils unserer Eigenanlagen übertragen ist.<br />

Nach einer Phase energischer Zinssenkungen durch die EZB rechnen wir im Laufe des Jahres<br />

<strong>2010</strong> mit einem Zinsanstieg. Um daraus bedingte Kursverluste zu reduzieren, ist es unsere<br />

Strategie, ein Portfoliomix aus verschiedenen unkorrelierten Anlageklassen zu halten.<br />

Dies erfolgt über den Spezialfonds.<br />

Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft ist insbesondere durch die Finanzmarktkrise nur<br />

mit großen Unsicherheiten zu prognostizieren. Durch unser Kreditrisikomanagement wollen<br />

wir erreichen, die erkannten Risiken zu vermindern und neue Risiken zu vermeiden. Die im<br />

Risikobericht erläuterten Maßnahmen werden nach unserer Einschätzung dazu führen, dass<br />

die Ertragslage des Jahres <strong>2010</strong> lediglich durch tragbare Risiken belastet wird.<br />

Aufwendungen durch den geplanten Hauptstellenumbau, die im Jahr <strong>2010</strong> die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung belasten werden und die wir dem neutralen Ergebnis zuordnen, erwarten<br />

wir in Höhe von 1.800 TEUR.<br />

Der Jahresüberschuss nach Steuern wird voraussichtlich unter dem Ergebnis dieses Jahres<br />

liegen.<br />

insgesamt erwarten wir für das Jahr <strong>2010</strong> dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis. Nach<br />

heutigem Kenntnisstand wird diese Aussage auch für das Jahr 2011 gelten.<br />

Die künftigen Gewinne der Sparkasse werden durch die Ansparleistungen für die indirekte<br />

Haftung für die Abwicklungsanstalt der WestLB AG nach aktuellem Kenntnisstand in den<br />

nächsten Jahren durchschnittlich mit 826 TEUR pro Jahr belastet.


- 278 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Zinserträge 46.389.523,88 44.934.898,76 44.649.677,31 44.862.023,47 43.248.560,19<br />

Laufende Erträge 8.965.998,22 9.032.816,77 9.370.867,04 10.186.119,23 9.280.334,48<br />

Provisionserträge 7.451.594,45 7.875.539,87 8.299.905,65 8.162.253,12 8.280.942,37<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.389.166,79 997.728,32 834.313,26 1.849.146,14 950.386,42<br />

Erträge aus der Auflösung von<br />

Sonderposten<br />

0,00 221.672,17 0,00 0,00 225.790,68<br />

Nettoertrag aus Finanzgeschäften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 64.196.283,34 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14<br />

Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 16.897.295,97 15.638.145,08 14.580.009,86 15.266.270,92 15.415.865,55<br />

Verwaltungsaufwand 7.448.752,57 7.429.122,86 11.307.940,64 7.469.686,19 8.185.065,51<br />

Zinsaufwendungen 24.174.217,09 21.852.601,82 23.370.140,86 25.355.759,41 22.990.021,43<br />

Provisionsaufwendungen 580.810,08 602.690,01 630.324,51 596.612,02 614.324,12<br />

Abschreibungen 4.216.398,92 6.728.424,68 4.664.262,69 5.032.181,62 5.547.900,57<br />

sonst. betriebliche Aufwendungen 797.512,62 648.279,14 555.142,93 890.860,66 1.016.061,62<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 4.136.407,72 3.685.224,74 2.793.623,46 4.839.171,13 3.089.307,01<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme 32.612,46 32.612,33 33.113,39 31.125,33 31.125,33<br />

Zuführung zum Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken<br />

Einstellung in Sonderposten mit<br />

Rücklagenanteil<br />

3.900.000,00 4.700.000,00 3.600.000,00 4.400.000,00 4.150.000,00<br />

221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />

Aufwendungen 62.405.679,60 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14<br />

Position<br />

2005<br />

EUR<br />

2006<br />

EUR<br />

2007<br />

EUR<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

Erträge 64.196.283,34 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14<br />

./. Aufwendungen 62.405.679,60 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14<br />

= Jahresüberschuss 1.790.603,74 1.745.555,23 1.620.204,92 952.084,00 946.343,00<br />

Entnahme aus Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 1.150.000,00 1.100.000,00 1.000.000,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 640.603,74 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00


- 279 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Barreserve 18.742.962,25 20.852.530,97 22.118.458,38 22.428.651,95 24.968.294,68<br />

Schuldtitel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen an<br />

Kreditinstitute<br />

39.280.400,63 30.601.726,83 61.338.886,24 71.958.991,81 80.044.723,41<br />

Forderungen an Kunden 639.159.915,03 662.057.987,83 680.470.033,98 659.604.585,54 678.471.065,79<br />

Schuldverschreibungen 108.211.283,96 95.629.060,85 46.174.291,46 53.449.960,87 61.772.341,77<br />

Aktien, Wertpapiere 200.351.605,51 202.220.604,65 210.543.010,22 209.502.251,44 204.285.875,75<br />

Beteiligungen 12.637.650,26 12.586.800,26 20.676.456,56 20.630.611,38 20.694.111,38<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Treuhandvermögen 140.068,71 121.613,07 103.157,43 81.265,89 61.010,13<br />

Ausgleichsforderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Immaterielle Anlagewerte 67.139,00 53.443,00 88.595,00 139.535,00 85.639,00<br />

Sachanlagen 11.727.201,76 11.584.791,44 10.886.029,74 11.883.789,22 14.683.572,32<br />

Sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

2.455.491,46 2.094.333,52 2.665.898,71 1.333.866,23 944.506,95<br />

382.452,08 389.976,97 582.097,79 509.604,56 442.239,32<br />

Summe Aktiva 1.033.156.170,65 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50<br />

Verbindlichkeiten 958.387.724,86 957.118.235,45 966.034.765,04 956.733.610,99 987.086.718,66<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

1.594.413,38 1.251.965,51 1.024.838,98 810.945,92 709.304,16<br />

Rückstellungen 10.018.619,80 10.443.372,76 13.987.810,90 13.801.181,71 13.609.430,09<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklagenanteil<br />

Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken<br />

221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />

4.800.000,00 9.500.000,00 13.100.000,00 17.500.000,00 21.650.000,00<br />

Rücklagen 57.493.136,70 59.233.740,44 60.879.295,67 61.499.500,59 62.451.584,59<br />

Bilanzgewinn 640.603,74 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00<br />

Summe Passiva 1.033.156.170,65 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50


- 280 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

2008 2008<br />

Vollzeitkräfte 226 220<br />

Teilzeit- und Ultimokräfte 68 64<br />

294 284<br />

Auszubildende 15 18<br />

309 302


- 281 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

27. Volksbank Kirchhellen eG<br />

Kirchhellener Straße 6-8<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 5.462.771,45 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 160,00 EUR.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von banküblichen und ergänzenden Ge-<br />

schäften.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat:<br />

Rudolf Allekotte, Vorsitzender<br />

Dr. Günter Korte, stellv. Vorsitzender<br />

Egon Fiele<br />

Dirk Helmke<br />

Regina Timmerhaus<br />

Jürgen Lefarth<br />

Harald Lubina<br />

Friedrich Steinmann<br />

Frank Schneider<br />

Barbara Wischermann<br />

B. Vorstand:<br />

Werner Münstermann<br />

Eberhard Kreck<br />

C. Prokuristen:<br />

Heinz Grob<br />

Ulrich Frensch<br />

Martin Wissing<br />

Peter Maly (bis 29.01.2008)<br />

Marcus Nowak<br />

Martin Oelerich<br />

Michael Platzköster<br />

Jürgen Tebroke<br />

Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft wird auf eine<br />

Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.


- 282 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 283 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VII. Perspektiven<br />

Angesichts der defizitären städtischen Haushaltssituation hat die Steuerung und<br />

Kontrolle der städtischen Beteiligungen eine besondere Bedeutung.<br />

Dem mit Organisationsprivatisierungen einhergehenden Verlust an kommunaler<br />

Einfluss- und Steuerungsmöglichkeit kann durch eine Gestaltung der Gesell-<br />

schaftsverträge/der Satzungen sowie einer optimierten Steuerung der städtischen<br />

Beteiligungen entgegengewirkt werden.<br />

Zur Lösung dieser Problematik soll im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> der Aufbau eines effektiven und umfassenden Beteiligungsmanage-<br />

ment zur Steuerung und Kontrolle verselbständigter Bereiche erfolgen.<br />

Die Steuerungsmechanismen und Steuerungsmöglichkeiten sollen durch systema-<br />

tisches und geplantes Einwirken auf die Beteiligungen verbessert werden. Dabei ist<br />

ein angemessenes Verhältnis zwischen der Selbständigkeit der Beteiligungsgesell-<br />

schaften einerseits und der Steuerung und Kontrolle durch die Stadt andererseits<br />

zu finden.<br />

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 07.11.2000 die Beteiligungsrichtlinien<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> beschlossen.<br />

Die Beteiligungsrichtlinien vom 07.11.2000 für die Stadt <strong>Bottrop</strong> sollen die gesamt-<br />

städtischen Interessen durch gezielte Vorgaben des Rates der Stadt an die Vertre-<br />

ter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesellschaften und an die Finanzverwal-<br />

tung verwirklichen.<br />

In den Beteiligungsrichtlinien werden Vorgaben zur wirtschaftlichen Beteiligung der<br />

Stadt, zu Aufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligungsverwaltung gemacht<br />

und ferner Regelungen für Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesell-<br />

schaften getroffen.


- 284 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anhang<br />

Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussagekraft der aus-<br />

gewiesenen Kennzahlen und der Kapitalflussrechnung<br />

Bei der Darstellung der einzelnen Unternehmen werden Kennzahlen zur Analyse der wirt-<br />

schaftlichen Situation aufgeführt. Die ausgewiesenen Kennzahlen werden anhand der<br />

nachstehenden Formeln berechnet und haben im Wesentlichen folgende Aussagekraft:<br />

Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital<br />

Die Eigenkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit eines<br />

Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung ei-<br />

nes Unternehmens als günstig bezeichnet werden, wenn das<br />

Eigenkapital als Haftungs- bzw. Schutzkapital das Fremdkapital<br />

überwiegt. Je höher der Anteil des Eigenkapitals am Gesamt-<br />

kapital, umso sicherer ist die Lage des Unternehmens in Kri-<br />

senzeiten und um so unabhängiger ist das Unternehmen ge-<br />

genüber seinen Gläubigern.<br />

Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital<br />

Die Fremdkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit eines<br />

Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung ei-<br />

nes Unternehmens als ungünstig bezeichnet werden, wenn das<br />

Fremdkapital das Eigenkapital überwiegt. Je höher der Anteil<br />

des Fremdkapitals am Gesamtkapital, umso unsicherer ist die<br />

Lage des Unternehmens in Krisenzeiten und umso unabhängi-<br />

ger ist das Unternehmen gegenüber seinen Gläubigern.


- 285 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Eigenkapital-Rentabilität = Jahresüberschuss x 100<br />

Deckung des Anlagevermö-<br />

Eigenkapital<br />

Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unterneh-<br />

men als Unterschied der Erträge und Aufwendun-<br />

gen soll so hoch sein, dass außer den für die tech-<br />

nische und wirtschaftliche Entwicklung des Unter-<br />

nehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine<br />

marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals erwirt-<br />

schaftet wird (§ 109 (2) GO NRW). Die Kennzahl<br />

drückt die Höhe der Verzinsung des Eigenkapitals<br />

in Prozent aus.<br />

gens durch Eigenkapital = Eigenkapital / Anlagevermögen<br />

Die Finanzierung des Anlagevermögens durch Ei-<br />

genkapital ist ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung<br />

der Kapitalausstattung des Unternehmens. Da An-<br />

lagegegenstände in der Regel langfristig gebunde-<br />

nes Vermögen darstellen, müssen sie durch ent-<br />

sprechend langfristiges Kapital finanziert werden.<br />

Damit wird sichergestellt, dass im Krisenfalle keine<br />

Anlagegüter veräußert werden müssen, um den<br />

Tilgungsverpflichtungen termingerecht nachzu-<br />

kommen. Deshalb sollen Wirtschaftsgüter des An-<br />

lagevermögens grundsätzlich nicht kurzfristig finan-<br />

ziert werden. Die Anlagenfinanzierung kann somit<br />

als sehr gut bezeichnet werden, wenn das Anlage-<br />

vermögen voll durch Eigenkapital gedeckt ist.


- 286 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kassenmittelintensität = Flüssige Mittel / Gesamtvermögen<br />

Kapitalflussrechnung/Cash Flow<br />

Die Kennzahl drückt den Grad der Zahlungsfähig-<br />

keit aus. Je mehr die flüssigen Mittel die kurzfristi-<br />

gen Verbindlichkeiten decken, desto liquider und<br />

damit sicherer ist das Unternehmen.<br />

Der Cash Flow ist eine Kennzahl die angibt, welchen Mittelzufluss ein Unternehmen<br />

in einer Periode aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet hat und was somit unterjäh-<br />

rig für Investitionen, Tilgungszahlungen oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung<br />

steht (Finanzmittelüberschuss).<br />

Er ist ein Maßstab für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens und zeigt die<br />

finanzielle Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit von außenstehenden Geldge-<br />

bern an. Ein niedriger Cash Flow führt zu einer Schwächung des Eigenkapitals, so-<br />

mit zu einem erhöhten Verschuldungsgrad und schließlich zwangsläufig zu einer<br />

wachsenden Zinslast. Das Wachstumspotential des Unternehmens wird einge-<br />

schränkt.


- 287 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen<br />

§ 107<br />

Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung<br />

(1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn<br />

1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,<br />

2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der<br />

Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht und<br />

3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />

des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen<br />

einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentliche<br />

Zweck durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />

werden kann.<br />

Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder<br />

die Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche<br />

Betätigung ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />

oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die<br />

Leistung ihrer Art nach auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung<br />

erbracht werden könnte.<br />

(2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnitts gilt nicht der Betrieb von<br />

1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />

2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner<br />

erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten<br />

- Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen<br />

für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen,<br />

Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen,<br />

Begegnungsstatten),<br />

- Sport oder Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten,<br />

Wald-, Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen<br />

zur Veranstaltung von Volksfesten),<br />

- Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen,<br />

Sanatorien, Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale<br />

und medizinische Beratungsstellen),<br />

3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />

oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />

4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder<br />

Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />

5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden<br />

und Gemeindeverbänden dienen.<br />

Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist,<br />

nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den<br />

Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch<br />

Rechtsverordnung bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine<br />

selbstständige Betriebsführung erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe<br />

geltenden Vorschriften zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen<br />

werden, die von einzelnen der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen.


- 288 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn<br />

die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der<br />

betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit<br />

Strom und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme<br />

einer wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig,<br />

wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme<br />

einer solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.<br />

(4) Die nichtwirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig,<br />

wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen und die<br />

berechtigten Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt<br />

sind. Diese Voraussetzungen gelten bei in den Krankenhausplan des Landes aufgenommenen<br />

Krankenhäusern als erfüllt. Die Aufnahme einer nichtwirtschaftlichen Betätigung<br />

auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes<br />

1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />

der Genehmigung.<br />

(5) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare<br />

Beteiligung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage<br />

einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen<br />

Engagements und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische<br />

Wirtschaft zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk,<br />

Industrie und Handel und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden<br />

Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu<br />

geben.<br />

(6) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben.<br />

(7) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften.<br />

§ 108<br />

Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts<br />

(1) Die Gemeinde darf Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten<br />

Rechts nur gründen oder sich daran beteiligen, wenn<br />

1. bei Unternehmen (§ 107 Abs. 1) die Voraussetzungen des § 107 Abs. 1 Satz 1 gegeben<br />

sind,<br />

2. bei Einrichtungen (§ 107 Abs. 2) die Voraussetzungen des § 8 Abs. 1 gegeben sind<br />

und ein wichtiges Interesse der Gemeinde an der Gründung oder der Beteiligung vorliegt,<br />

3. eine Rechtsform gewählt wird, welche die Haftung der Gemeinde auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt,<br />

4. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhältnis zu<br />

ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />

5. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder unangemessener<br />

Höhe verpflichtet,


- 289 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

6. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwachungsorgan,<br />

erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in anderer<br />

Weise gesichert wird,<br />

7. das Unternehmen oder die Einrichtung durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder<br />

sonstiges Organisationsstatut auf den öffentlichen Zweck ausgerichtet wird,<br />

8. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform gewährleistet ist, dass der<br />

Jahresabschluss und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften<br />

gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, aufgrund des<br />

Gesellschaftsvertrages oder der Satzung in entsprechender Anwendung der Vorschriften<br />

des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften<br />

aufgestellt und ebenso oder in entsprechender Anwendung der für Eigenbetriebe<br />

geltenden Vorschriften geprüft werden,<br />

9. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform, vorbehaltlich weitergehender<br />

oder entgegenstehender gesetzlicher Vorschriften, durch Gesellschaftsvertrag<br />

oder Satzung gewährleistet ist, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten<br />

Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nummer 9 des Handelsgesetzbuches der Mitglieder<br />

der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates, des Beirates oder einer ähnlichen<br />

Einrichtung im Anhang zum Jahresabschluss jeweils für jede Personengruppe sowie<br />

zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds dieser Personengruppen<br />

unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer<br />

9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden. Die individualisierte<br />

Ausweisungspflicht gilt auch für:<br />

a) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall einer vorzeitigen Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind,<br />

b) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall der regulären Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, mit ihrem Barwert sowie den von der Gesellschaft<br />

während des Geschäftsjahres hierfür aufgewandten oder zurückgestellten<br />

Betrag,<br />

c) während des Geschäftsjahres vereinbarte Änderungen dieser Zusagen und<br />

d) Leistungen, die einem früheren Mitglied, das seine Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres<br />

beendet hat, in diesem Zusammenhang zugesagt und im Laufe des<br />

Geschäftsjahres gewährt worden sind.<br />

Eine Gewährleistung für die individualisierte Ausweisung von Bezügen und Leistungszusagen<br />

ist im Falle der Beteiligung an einer bestehenden Gesellschaft auch<br />

dann gegeben, wenn in Gesellschaftsvertrag oder Satzung die erstmalige individualisierte<br />

Ausweisung spätestens für das zweite Geschäftsjahr nach Erwerb der Beteiligung<br />

festgelegt ist.<br />

10. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Telefondienstleistungen<br />

nach § 107 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im<br />

Rahmen einer Schachtelbeteiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den<br />

Anteil der Gemeinde bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt<br />

ist. Zur Wahrnehmung gleicher Wettbewerbschancen darf die Gemeinde für<br />

diese Unternehmen weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugskonditionen<br />

in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten i. S. von<br />

§ 87 leisten.


- 290 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Aufsichtsbehörde kann von den Vorschriften der Nummern 3, 5 und 8 in begründeten<br />

Fällen Ausnahmen zulassen. Wird von Satz 1 Nummer 8 eine Ausnahme zugelassen,<br />

kann auch von Satz 1 Nummer 9 eine Ausnahme zugelassen werden.<br />

(2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 gilt für die erstmalige unmittelbare oder mittelbare Beteiligung<br />

an einer Gesellschaft einschließlich der Gründung einer Gesellschaft, wenn den beteiligten<br />

Gemeinden oder Gemeindeverbänden alleine oder zusammen oder zusammen mit<br />

einer Beteiligung des Landes mehr als 50 vom Hundert der Anteile gehören. Bei bestehenden<br />

Gesellschaften, an denen Gemeinden oder Gemeindeverbände unmittelbar oder<br />

mittelbar alleine oder zusammen oder zusammen mit dem Land mit mehr als 50 vom<br />

Hundert beteiligt sind, trifft die Gemeinden und Gemeindeverbände eine Hinwirkungspflicht<br />

zur Anpassung an die Vorgaben des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 9. Die Hinwirkungspflicht<br />

nach Satz 2 bezieht sich sowohl auf die Anpassung von Gesellschaftsvertrag<br />

oder Satzung als auch auf die mit Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 verfolgte Zielsetzung<br />

der individualisierten Ausweisung der dort genannten Bezüge und Leistungszusagen.<br />

(3) Gehören einer Gemeinde mehr als 50 vom Hundert der Anteile an einem Unternehmen<br />

oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform, muss sie darauf hinwirken, dass<br />

1. in sinngemäßer Anwendung der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />

a) für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt wird,<br />

b) der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde gelegt und der<br />

Gemeinde zur Kenntnis gebracht wird,<br />

c) die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Ergebnisses sowie<br />

das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unbeschadet<br />

der bestehenden gesetzlichen Offenlegungspflichten öffentlich bekannt<br />

gemacht werden und der Jahresabschluss und der Lagebericht bis zur Feststellung<br />

des folgenden Jahresabschlusses zur Einsichtnahme verfügbar gehalten<br />

werden,<br />

2. in dem Lagebericht oder in Zusammenhang damit zur Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen wird,<br />

3. nach den Wirtschaftsgrundsätzen (§ 109) verfahren wird, wenn die Gesellschaft ein<br />

Unternehmen betreibt.<br />

Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht über die Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung sind dem Haushaltsplan als Anlage beizufügen. Gehört der Gemeinde<br />

zusammen mit anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden die Mehrheit der<br />

Anteile an einem Unternehmen oder an einer Einrichtung, soll sie auf eine Wirtschaftsführung<br />

nach Maßgabe des Satzes 1 Nr. 1 a) und b) sowie Nr. 2 und Nr. 3 hinwirken.<br />

(4) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur gründen, übernehmen, wesentlich erweitern<br />

oder sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck nicht ebenso gut in einer anderen<br />

Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden kann.


- 291 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(5) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur gründen oder sich daran<br />

beteiligen, wenn durch die Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages sichergestellt ist,<br />

dass<br />

1. die Gesellschafterversammlung auch beschließt über<br />

a) den Abschluss und die Änderungen von Unternehmensverträgen im Sinne der<br />

§§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,<br />

b) den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen,<br />

c) den Wirtschaftsplan, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung<br />

des Ergebnisses sowie<br />

d) die Bestellung und die Abberufung der Geschäftsführer, soweit dies nicht der<br />

Gemeinde vorbehalten ist, und<br />

2. der Rat den von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines<br />

Aufsichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />

(6) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />

oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 25 vom Hundert beteiligt<br />

sind, dürfen<br />

a) der Gründung einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts, einer Beteiligung sowie der Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Gesellschaft an einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung<br />

in einer Rechtsform des privaten Rechts nur zustimmen, wenn<br />

- die vorherige Entscheidung des Rates vorliegt,<br />

- für die Gemeinde selbst die Gründungs- bzw. Beteiligungsvoraussetzungen vorliegen<br />

und<br />

- sowohl die Haftung der gründenden Gesellschaft als auch die Haftung der zu<br />

gründenden Gesellschaft oder Vereinigung durch ihre Rechtsform auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt sind oder<br />

- sowohl die Haftung der sich beteiligenden Gesellschaft als auch die Haftung der<br />

Gesellschaft oder Vereinigung, an der eine Beteiligung erfolgt, durch ihre Rechtsform<br />

auf einen bestimmten Betrag begrenzt sind;<br />

b) einem Beschluss der Gesellschaft zu einer wesentlichen Änderung des GeseIlschaftszwecks<br />

oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages<br />

nur nach vorheriger Entscheidung des Rates zustimmen.<br />

In den Fällen von Satz 1 Buchstabe a) gilt Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend. Als Vertreter<br />

der Gemeinde im Sinne von Satz 1 gelten auch Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und<br />

Mitglieder von sonstigen Organen und ähnlichen Gremien der Gesellschaft, die von der Gemeinde<br />

oder auf ihre Veranlassung oder ihren Vorschlag in das Organ oder Gremium entsandt<br />

oder gewählt worden sind. Beruht die Entsendung oder Wahl auf der Veranlassung<br />

oder dem Vorschlag mehrerer Gemeinden, Gemeindeverbände oder Zweckverbände, so<br />

bedarf es der Entscheidung nur des Organs, auf das sich die beteiligten Gemeinden und<br />

Gemeindeverbände oder Zweckverbände geeinigt haben. Die Sätze 1 bis 4 gelten nicht,<br />

soweit ihnen zwingende Vorschriften des Gesellschaftsrechts entgegenstehen.<br />

(7) Die Gemeinde kann einen einzelnen Geschäftsanteil an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft<br />

erwerben, wenn eine Nachschusspflicht ausgeschlossen oder die Haftungssumme<br />

auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist.


- 292 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

§ 109<br />

Wirtschaftsgrundsätze<br />

(1) Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren,<br />

dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Unternehmen sollen einen Ertrag für<br />

den Haushalt der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen<br />

Zwecks nicht beeinträchtigt wird.<br />

(2) Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unternehmen als Unterschied der Erträge und<br />

Aufwendungen soll so hoch sein, dass außer den für die technische und wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Unternehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine marktübliche<br />

Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />

§ 110<br />

Verbot des Missbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung<br />

Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb gleichartiger Unternehmen besteht, dürfen der<br />

Anschluss und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere<br />

Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden.<br />

§ 111<br />

Veräußerung von Unternehmen, Einrichtungen und Beteiligungen<br />

(1) Die teilweise oder vollständige Veräußerung eines Unternehmens oder einer Einrichtung<br />

oder einer Beteiligung an einer Gesellschaft sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche<br />

die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen, die Einrichtung oder die Gesellschaft<br />

verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die für die Betreuung der Einwohner<br />

erforderliche Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.<br />

(2) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />

oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 v. H. beteiligt sind, dürfen<br />

Veräußerungen oder anderen Rechtsgeschäften im Sinne des Absatzes 1 nur nach<br />

vorheriger Entscheidung des Rates und nur dann zustimmen, wenn für die Gemeinde<br />

die Zulässigkeitsvoraussetzung des Absatzes 1 vorliegt.<br />

§ 112<br />

Informations- und Prüfungsrechte, Beteiligungsbericht<br />

(1) Gehören einer Gemeinde unmittelbar oder mittelbar Anteile an einem Unternehmen<br />

oder einer Einrichtung in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des<br />

Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang, so soll sie<br />

2. die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes ausüben,<br />

3. darauf hinwirken, dass ihr die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen<br />

Befugnisse eingeräumt werden.<br />

(2) Ist eine Beteiligung der Gemeinde an einer Gesellschaft keine Mehrheitsbeteiligung im<br />

Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll die Gemeinde, soweit ihr Interesse<br />

dies erfordert, darauf hinwirken, dass ihr im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung<br />

die Befugnisse nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden.<br />

Bei mittelbaren Minderheitsbeteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten<br />

Teil der Anteile übersteigt und einer Gesellschaft zusteht, an der die Gemeinde allein<br />

oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des<br />

Haushaltsgrundsätzegesetzes beteiligt ist.


- 293 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

§ 113<br />

Vertretung der Gemeinde in Unternehmen oder Einrichtungen<br />

(1) Die Vertreter der Gemeinde in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,<br />

Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen,<br />

an denen die Gemeinde beteiligt ist, haben die Interessen der Gemeinde<br />

zu verfolgen. Sie sind an die Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse gebunden.<br />

Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des Rates jederzeit niederzulegen.<br />

Die Sätze 1 bis 3 gelten nur, soweit durch Gesetz nichts anderes bestimmt<br />

ist.<br />

(2) In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder entsprechenden<br />

Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen, an denen die<br />

Gemeinde beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde. Sofern weitere<br />

Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener<br />

Beamter oder Angestellter der Gemeinde dazuzählen.<br />

(3) Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages einer<br />

Kapitalgesellschaft darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in<br />

den Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den entsandten<br />

Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene<br />

Bedienstete oder Angestellter der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem<br />

Mitglied im Aufsichtsrat vertreten ist.<br />

(4) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder eines<br />

gleichartigen Organs zu bestellen oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.<br />

(5) Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von besonderer<br />

Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. Die Unterrichtungspflicht besteht nur, soweit durch<br />

Gesetz nichts anderes bestimmt ist.<br />

(6) Wird ein Vertreter der Gemeinde aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht,<br />

so hat ihm die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich<br />

oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Gemeinde schadensersatzpflichtig,<br />

wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines Ausschusses gehandelt<br />

hat.<br />

§ 114<br />

Eigenbetriebe<br />

(1) Die gemeindlichen wirtschaftlichen Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe)<br />

werden nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung und der Betriebssatzung<br />

geführt.<br />

(2) In den Angelegenheiten des Eigenbetriebes ist der Betriebsleitung ausreichende Selbstständigkeit<br />

der Entschließung einzuräumen. Die Zuständigkeiten des Rates sollen soweit<br />

wie möglich dem Betriebsausschuss übertragen werden.


- 294 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(3) Bei Eigenbetrieben mit mehr als 50 Beschäftigten besteht der Betriebsausschuss zu einem<br />

Drittel aus Beschäftigten des Eigenbetriebes. Die Gesamtzahl der Ausschussmitglieder<br />

muss in diesem Fall durch drei teilbar sein. Bei Eigenbetrieben mit weniger als<br />

51, aber mehr als zehn Beschäftigten gehören dem Betriebsausschuss zwei Beschäftigte<br />

des Eigenbetriebs an. Die dem Betriebsausschuss angehörenden Beschäftigten werden<br />

aus einem Vorschlag der Versammlung der Beschäftigten des Eigenbetriebes gewählt,<br />

der mindestens die doppelte Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter<br />

enthält. Wird für mehrere Eigenbetriebe ein gemeinsamer Betriebsausschuss gebildet,<br />

ist die Gesamtzahl aller Beschäftigten dieser Eigenbetriebe maßgebend; Satz 4 gilt entsprechend.<br />

Die Zahl der sachkundigen Bürger darf zusammen mit der Zahl der Beschäftigten<br />

die der Ratsmitglieder im Betriebsausschuss nicht erreichen.<br />

§ 114 a<br />

Rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts<br />

(1) Die Gemeinde kann Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts errichten oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtungen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in rechtsfähige<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts umwandeln; § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2<br />

gilt entsprechend.<br />

(2) Die Gemeinde regelt die Rechtsverhältnisse der Anstalt durch eine Satzung. Die Satzung<br />

muss Bestimmungen über den Namen und die Aufgaben der Anstalt, die Zahl<br />

der Mitglieder des Vorstands und des Verwaltungsrates, die Höhe des Stammkapitals,<br />

die Wirtschaftsführung, die Vermögensverwaltung und die Rechnungslegung enthalten.<br />

(3) Die Gemeinde kann der Anstalt einzelne oder alle mit einem bestimmten Zweck zusammenhängende<br />

Aufgaben ganz oder teilweise übertragen. Sie kann zugunsten der<br />

Anstalt unter der Voraussetzung des § 9 durch Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang<br />

vorschreiben und der Anstalt das Recht einräumen, an ihrer Stelle Satzungen<br />

für das übertragene Aufgabengebiet zu erlassen; § 7 gilt entsprechend.<br />

(4) Die Anstalt kann nach Maßgabe der Satzung andere Unternehmen oder Einrichtungen<br />

gründen oder sich an solchen beteiligen oder eine bestehende Beteiligung erhöhen,<br />

wenn das dem Anstaltszweck dient. Für die Gründung von und die Beteiligung an anderen<br />

Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten Rechts sowie<br />

deren Veräußerung und andere Rechtsgeschäfte im Sinne des § 111 gelten die §§<br />

108 bis 113 entsprechend. Für die in Satz 2 genannten Gründungen und Beteiligungen<br />

muss ein besonders wichtiges Interesse vorliegen.<br />

(5) Die Gemeinde haftet für die Verbindlichkeiten der Anstalt unbeschränkt, soweit nicht<br />

Befriedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist (Gewährträgerschaft).<br />

Rechtsgeschäfte im Sinne des § 87 dürfen von der Anstalt nicht getätigt werden.<br />

(6) Die Anstalt wird von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet, soweit nicht<br />

gesetzlich oder durch die Satzung der Gemeinde etwas anderes bestimmt ist. Der<br />

Vorstand vertritt die Anstalt gerichtlich und außergerichtlich.


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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(7) Die Geschäftsführung des Vorstands wird von einem Verwaltungsrat überwacht. Der<br />

Verwaltungsrat bestellt den Vorstand auf höchstens 5 Jahre; eine erneute Bestellung<br />

ist zulässig. Er entscheidet außerdem über<br />

1. den Erlass von Satzungen gemäß Absatz 3 Satz 2,<br />

2. die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung der Anstalt an anderen Unternehmen<br />

oder Einrichtungen sowie deren Gründung,<br />

3. die Feststellung des Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses,<br />

4. die Festsetzung allgemein geltender Tarife und Entgelte für die Leistungsnehmer,<br />

5. die Bestellung des Abschlussprüfers,<br />

6. die Ergebnisverwendung,<br />

7. Rechtsgeschäfts der Anstalt im Sinne des § 111.<br />

Im Fall der Nummer 1 unterliegt der Verwaltungsrat den Weisungen des Rates und berät<br />

und beschließt in öffentlicher Sitzung. In den Fällen der Nummern 2 und 7 bedarf<br />

es der vorherigen Entscheidung des Rates. Dem Verwaltungsrat obliegt außerdem die<br />

Entscheidung in den durch die Satzung der Gemeinde bestimmten Angelegenheiten<br />

der Anstalt. In der Satzung kann ferner vorgesehen werden, dass bei Entscheidungen<br />

der Organe der Anstalt von grundsätzlicher Bedeutung die Zustimmung des Rates erforderlich<br />

ist.<br />

(8) Der Verwaltungsrat besteht aus dem vorsitzenden Mitglied und den übrigen Mitgliedern.<br />

Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Soweit Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich<br />

bestellt sind, führt derjenige Beigeordnete den Vorsitz, zu dessen Geschäftsbereich<br />

die der Anstalt übertragenen Aufgaben gehören. Sind die übertragenen<br />

Aufgaben mehreren Geschäftbereichen zuzuordnen, so entscheidet der Bürgermeister<br />

über den Vorsitz. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats werden vom Rat für die<br />

Dauer von 5 Jahren gewählt; für die Wahl gilt § 50 Abs. 4 sinngemäß. Die Amtszeit<br />

von Mitgliedern des Verwaltungsrats, die dem Rat angehören, endet mit dem Ende der<br />

Wahlzeit oder dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Die Mitglieder des<br />

Rats üben ihr Amt bis zum Amtsantritt der neuen Mitglieder weiter aus. Mitglieder des<br />

Verwaltungsrats können nicht sein:<br />

1. Bedienstete der Anstalt,<br />

2. leitende Bedienstete von juristischen Personen oder sonstigen Organisationen des<br />

öffentlichen oder privaten Rechts, an denen die Anstalt mit mehr als 50 v. H. beteiligt<br />

ist; eine Beteiligung am Stimmrecht genügt,<br />

3. Bedienstete der Aufsichtsbehörde, die unmittelbar mit Aufgaben der Aufsicht über<br />

die Anstalt befasst sind.<br />

(9) Die Anstalt hat das Recht, Dienstherr von Beamten zu sein, wenn sie auf Grund einer<br />

Aufgabenübertragung nach Absatz 3 hoheitliche Befugnisse ausübt. Wird die Anstalt<br />

aufgelöst oder umgebildet, so gilt für die Rechtsstellung der Beamten und der Versorgungsempfänger<br />

Kapitel II Abschnitt III des Beamtenrechtsrahmgesetzes.<br />

(10) Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Anstalt werden nach den für große Kapitalgesellschaften<br />

geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt und geprüft,<br />

sofern nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche<br />

Vorschriften entgegenstehen. § 285 Nummer 9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches<br />

ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr<br />

gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands sowie die für die Tätigkeit im


- 296 -<br />

Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsjahr gewährten Leistungen für die Mitglieder des Verwaltungsrates im Anhang<br />

des Jahresabschlusses für jede Personengruppe sowie zusätzlich unter Namensnennung<br />

die Bezüge und Leistungen für jedes einzelne Mitglied dieser Personengruppen<br />

unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer 9<br />

Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden, soweit es sich um Leistungen<br />

des Kommunalunternehmens handelt. Die individualisierte Ausweisungspflicht<br />

gilt auch für Leistungen entsprechend § 108 Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 Satz 2.<br />

(11) § 14 Abs. 1, § 31, § 74, § 75 Abs. 1, § 77, § 84 sowie die Bestimmungen des 13. Teils<br />

über die staatliche Aufsicht sind auf die Anstalt sinngemäß anzuwenden.<br />

(1) Entscheidungen der Gemeinde über<br />

§ 115<br />

Anzeige<br />

a) die Gründung oder wesentliche Erweiterung einer Gesellschaft oder eine wesentliche<br />

Änderung des Gesellschaftszwecks oder sonstiger wesentlicher Änderungen des<br />

Gesellschaftsvertrages,<br />

b) die Beteiligung an einer Gesellschaft oder die Änderung der Beteiligung an einer Gesellschaft,<br />

c) die gänzliche oder teilweise Veräußerung einer Gesellschaft oder der Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft,<br />

d) die Errichtung, die Übernahme oder die wesentliche Erweiterung eines Unternehmens,<br />

die Änderung der bisherigen Rechtsform oder eine wesentliche Änderung des<br />

Zwecks,<br />

e) den Abschluss von Rechtsgeschäften, die ihrer Art nach geeignet sind, den Einfluss<br />

der Gemeinde auf das Unternehmen oder die Einrichtung zu mindern oder zu beseitigen<br />

oder die Ausübung von Rechten aus einer Beteiligung zu beschränken,<br />

f) die Führung von Einrichtungen entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe,<br />

g) den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Genossenschaft,<br />

h) die Errichtung, wesentliche Erweiterung oder Auflösung einer rechtsfähigen Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Anstalt an anderen Unternehmen oder Einrichtungen oder deren Gründung<br />

sowie Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111<br />

sind der Aufsichtsbehörde unverzüglich, spätestens sechs Wochen vor Beginn des Vollzugs,<br />

schriftlich anzuzeigen. Aus der Anzeige muss zu ersehen sein, ob die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem<br />

Grund die Frist verkürzen oder verlängern.<br />

(2) Für die Entscheidung über die mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft gilt Entsprechendes,<br />

wenn ein Beschluss des Rates nach § 108 Abs. 6 oder § 111 Abs. 2 zu fassen<br />

ist.


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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

§ 117<br />

Beteiligungsbericht<br />

(1) Die Gemeinde hat einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und<br />

nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbstständigte Aufgabenbereiche<br />

dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist.<br />

Dieser Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses<br />

fortzuschreiben und dem Gesamtabschluss beizufügen.<br />

(2) Der Beteiligungsbericht ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die<br />

Gemeinde hat zu diesem Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf<br />

die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.


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Beteiligungsbericht <strong>2010</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

§ 53<br />

Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen<br />

(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile<br />

und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu,<br />

so kann sie verlangen, dass das Unternehmen<br />

1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

prüfen lässt;<br />

2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen<br />

a) die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität<br />

der Gesellschaft,<br />

b) verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte<br />

und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung<br />

waren,<br />

c) die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;<br />

3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss<br />

aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer<br />

unverzüglich nach Eingang übersendet.<br />

(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaften auch<br />

Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der<br />

Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die<br />

Rechte aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.<br />

§ 54<br />

Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit<br />

des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde<br />

der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44<br />

(Prüfung staatlicher Betätigung bei privatrechtlichen Unternehmen) auftreten, unmittelbar<br />

unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des Unternehmens<br />

einsehen kann.<br />

(2) Ein vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

auf unmittelbare Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde bleibt unberührt.

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