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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . 15. März 2007 Pro:fit<br />

News<br />

NEUSON-KRAMER<br />

Baugenehmigung<br />

Der Komplettanbieter von Baumaschinen<br />

Neuson-Kramer AG<br />

erhielt Anfang März die offizielle<br />

Baugenehmigung für sein neues<br />

Werk in Pfullendorf. Mit dem Bau<br />

wird im April dieses Jahres begonnen.<br />

Bis im Frühjahr 2008 soll<br />

das Werk bezugsfertig sein. Insgesamt<br />

kostet das Werk 30 Millionen<br />

Euro. Die Belegschaft soll von<br />

150 auf 300 Mitarbeiter erweitert<br />

werden. (tk)<br />

TTE<br />

Geplante Insolvenz<br />

Die Ansprechpartnerin des chinesischen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s TCL für<br />

die ehemaligen TTE-Mitarbeiter<br />

hat jetzt vor dem Insolvenz-<br />

Verwalter und Betriebsräten in<br />

Verhandlungen zugegeben, dass<br />

die Insolvenz von TTE in Villingen<br />

mehr oder weniger geplant war.<br />

Damit wurden die Vermutungen<br />

des Betriebsrates und der Gewerkschaft<br />

bestätigt. Ob ihr Auftraggeber<br />

in Hongkong oder Paris<br />

sitzt, erklärte die Anwältin bis<br />

jetzt nicht. (tk)<br />

BIZERBA<br />

Beteiligung an Pesa AG<br />

Das Technologieunternehmen<br />

Bizerba in Balingen (Zweigstelle<br />

in Meßkirch) ist seit Ende Januar<br />

mehrheitlich an der Pesa Waagen<br />

AG in Pfäffikon (Schweiz) beteiligt.<br />

Bizerba, spezialisiert auf<br />

professionelle Systemlösungen<br />

der Wäge-, Informations- und<br />

Food-Servicetechnik, ergänzt<br />

damit sein Angebot: Pesa gehört<br />

in der Wägetechnik zu den Pionieren<br />

der Schwing-Saiten-Technologie.<br />

Bizerba beschäftigt 2660<br />

Mitarbeiter weltweit und setzt<br />

jährlich 377 Millionen Euro um.<br />

(tk)<br />

LIGNUMBAU<br />

Erweiterung<br />

Die Firma Lignumbau – Bauen<br />

mit Holz zieht bald von Hüfingen<br />

ins benachbarte Behla. Als Grund<br />

für den Umzug nannten die<br />

beiden Geschäftsführer Bernd<br />

Baumann und Ralf Ettwein Platzmangel.<br />

Außerdem sei der neue<br />

Standort in Behla ideal für den<br />

Transportverkehr, da das Werkgebäude<br />

eine direkte Anbindung<br />

an die B27 hat. Die Schwerpunkte<br />

des überregional tätigen <strong>Unternehmen</strong>s<br />

liegen beim Agrarbau<br />

mit Maschinenhallen, Reitanlagen<br />

und Pferdestallungen und dem<br />

Hausbau mit Dachausbau. Lignum<br />

beschäftigt einen Meister,<br />

zwei Zimmereigesellen sowie<br />

einen Lehrling. Im Laufe des<br />

Jahres soll außerdem ein Vertriebsmitarbeiter<br />

eingestellt<br />

werden. (tk)<br />

ASTRIUM<br />

Auftrag für Sonde<br />

Astrium in Immenstaad wird im<br />

Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation<br />

ESA die 330<br />

Millionen Euro teure Merkur-<br />

Sonde Bepi-Colombo bauen. Als<br />

letztes Entscheidungsgremium<br />

der ESA stimmte jetzt der „Ausschuss<br />

für das Wissenschaftliche<br />

Programm“ für eine Vergabe an<br />

Europas größtes Raumfahrtunternehmen.<br />

Astrium verantwortet<br />

den Bau als Hauptauftragnehmer,<br />

muss aber darauf<br />

verzichten, dass das teure Fluggerät<br />

in Immenstaad gebaut wird.<br />

Dort wird nur das so genannte<br />

Ingenieurmodell, das zu Testzwecken<br />

gebaut wird, aber nicht<br />

ins All fliegt, hergestellt. Die<br />

Merkur-Sonde Bepi-Colombo soll<br />

im Januar 2013 zum Merkur<br />

starten. Die gesamte Einheit wird<br />

etwa fünf Meter hoch sein und<br />

drei Tonnen wiegen. Rund die<br />

Hälfte ist Treibstoff. Aus einer<br />

polaren Umlaufbahn soll die<br />

Sonde den Merkur mindestens<br />

ein Jahr lang erforschen und<br />

dabei unter anderem die Planetenoberfläche<br />

fotografieren,<br />

Höhenprofile des Planeten erstellen,<br />

sowie die Zusammensetzung<br />

des Merkurs und seiner<br />

Atmosphäre erforschen. (sk)<br />

Leuchten<br />

in alle Welt<br />

◆ Umsatzerwartung: Hess Form + Licht rechnet mit<br />

über 50 Prozent Auslandsanteil – Verhandlungen<br />

um Gießerei-Zukunft<br />

Hess-Leuchten in San Francisco. Im Ausland verdient der Villinger Leuchtenhersteller<br />

dieses Jahr voraussichtlich jeden zweiten Euro. Bilder: Hess<br />

von Norbert Trippl<br />

Villingen-Schwenningen – Beim Villinger<br />

Leuchten-Hersteller Hess Form<br />

+ Licht stehen die Zeichen weiterhin<br />

auf Erfolg. Erstmalig wird das <strong>Unternehmen</strong><br />

in diesem Jahr voraussichtlich<br />

die Hälfte seines Umsatzes im<br />

Ausland erzielen. Für Geschäftsführer<br />

Christoph Hess ein Meilenstein: „Unsere<br />

Arbeitsplätze werden so noch sicherer,<br />

weil wir unabhängiger von<br />

Schwankungen im Inland und auf einzelnen<br />

Märkten werden.“<br />

Gießerei noch geschlossen<br />

Derzeit bewältigt Hess die Folgen des<br />

Gießereibrandes vom Oktober, bei<br />

dem Deckenteile Feuer gefangen hatten.<br />

Obwohl die Feuerwehr die Situation<br />

eigentlich schnell im Griff hatte,<br />

rechnet Hess dennoch mit einem<br />

Schaden von bis zu zwei Millionen Euro.<br />

Die Gießerei ist aktuell geschlossen.<br />

Die Geschäftsleitung diskutiert<br />

mit örtlichen Behörden und Sachverständigen<br />

von Versicherungen seit<br />

nunmehr fast einem halben Jahr. Die<br />

Gussaufträge werden momentan von<br />

drei externen Firmen erledigt, zwei<br />

davon aus Villingen.<br />

Hess setzt auch künftig auf den<br />

Standort Villingen. Dort, wo die Firma<br />

zuletzt 2,5 Millionen Euro für ihr neues<br />

Schaugelände investierte, soll es<br />

nach den Worten von Christoph Hess<br />

auch künftig bergauf gehen. „Villingen<br />

wird noch betonter als unser Headquarter<br />

herausgearbeitet“, sagt der<br />

Geschäftsführer. 180 Menschen arbeiten<br />

hier, die Firma hat eine enorme<br />

Entwicklung hinter sich. Vor fast 40<br />

Jahren hatte Georg Hess mit neun<br />

Mann in einem Holzschuppen die Firma<br />

von seinem Vater übernommen.<br />

Wegen der geschlossenen Gießerei<br />

gibt es auch Sorge bei den fünf Beschäftigten<br />

dieser Abteilung. Hess beruhigt<br />

und verspricht für den heimischen<br />

Standort eine gute Zukunft.<br />

„Wir hätten hier zuletzt nicht so viel<br />

Geld investiert, wenn wir was anderes<br />

wollten“, sagt er. Der Leuchtenhersteller<br />

unterhält einen zweiten Standort in<br />

Löbau/Sachsen mit fast sechzig Beschäftigten.<br />

Produziert<br />

wird auch in den USA im<br />

Bundesstaat South Carolina.<br />

Für den kürzlich an<br />

Land gezogenen Großauftrag<br />

über 3000 Straßenleuchten<br />

für Dubai<br />

versichert Christoph<br />

Hess aber: „Dieser Auftrag<br />

wird komplett in Villingen produziert.“<br />

Unter welchem Kostendruck der<br />

mittelständische Leuchtenhersteller<br />

„Wir werden unabhängiger<br />

von<br />

Schwankungen im<br />

Inland werden.“<br />

CHRISTOPH HESS<br />

Tognum prüft Gang an die Börse<br />

◆ EQT dürfte Gruppe um MTU bald verkaufen – Beteiligung für Mitarbeiter<br />

von Wolfgang Boller<br />

Friedrichshafen – Die Tognum-Gruppe<br />

um die MTU Friedrichshafen prüft<br />

überraschend schnell den Gang an die<br />

Börse. Erst vor knapp einem Jahr hatte<br />

der schwedische Finanzinvestor EQT<br />

den einstigen Daimler-Chrysler-Geschäftsbereich<br />

Off-Highway gekauft<br />

und aus der dazu gehörenden<br />

MTU Friedrichshafen und anderen<br />

Töchtern „Tognum“<br />

gebildet. Dass das <strong>Unternehmen</strong><br />

gewinnbringend<br />

an der Börse verkauft werden<br />

soll, war bei der Übernahme<br />

angekündigt worden.<br />

Dass es so schnell gehen<br />

soll, überrascht manche,<br />

weil es geheißen hatte,<br />

EQT halte seine Beteiligungen<br />

meist etwa fünf Jahre.<br />

Doch das Geschäft der MTU<br />

Friedrichshafen und der anderen<br />

Tognum-Töchter läuft viel besser<br />

als erwartet, die Gewinne scheinen<br />

zu sprudeln, das <strong>Unternehmen</strong> ist<br />

also jetzt schon mehr wert. Zudem<br />

dürfte Tognum Geld für Investitionen<br />

benötigen. Man brauche mehr<br />

Personal und weitere Kapazitäten,<br />

um den Bedarf zu befriedigen, teilte<br />

Tognum-Chef Volker Heuer den Mitarbeitern<br />

mit.<br />

Offiziell wird der Börsengang der<br />

Holding Tognum, nicht der MTU<br />

Friedrichshafen, nur in technischer<br />

und rechtlicher Hinsicht geprüft.<br />

Doch die Vorbereitungen sind weit gediehen.<br />

Die Emissionsbanken stehen<br />

schon fest: Deutsche Bank und Goldman-Sachs.<br />

In den vergangenen Monaten<br />

waren viele Vorbereitungen ge-<br />

MTU-Motor hinter dem Börsenbullen. Finanzinvestor<br />

EQT will Tognum an die Börse bringen. Montage: Steller<br />

troffen worden: Die Umfirmierung der<br />

einstigen MTU-Gruppe in Tognum<br />

soll verhindern, dass Aktionäre das<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit der MTU Aero Enginges<br />

(früher MTU München) ver-<br />

wechseln. Es<br />

wurden für Aktionäre<br />

klare<br />

Geschäftsbereiche<br />

und<br />

Zuständig-<br />

agieren muss, wird anhand der Einkaufspreise<br />

deutlich. Zink, Kupfer,<br />

Aluminium: alles ist binnen 24 Monaten<br />

viel teurer geworden.<br />

Hess spricht bei den<br />

Rohstoffen von Preissteigerungen<br />

„zwischen<br />

150 und 300 Prozent“.<br />

Der Erfolg der Firma<br />

Hess bedingt unterdessen<br />

andere Abläufe bei<br />

der Produktion. Weil<br />

große Aufträge wirtschaftlich stimmig<br />

nur in einer sehr großen Halle abgewickelt<br />

werden können, wird in Zukunft<br />

laut Hess der Standort in Löbau immer<br />

keiten geschaffen. Die Brennstoffzellen-Tochter<br />

CFC Solutions wurde<br />

komplett übernommen, der Minderheitsanteil<br />

am französischen Dieselmotorenbauer<br />

SMT-Pielstick an MAN<br />

verkauft. Die Pressestelle übte sich in<br />

der Her<strong>ausgabe</strong> von Quartalsberichten<br />

und suchte einen Finanzpressesprecher.<br />

Jetzt soll die Rechnungslegung<br />

vom US-amerikanischen auf<br />

internationalen Standard umgestellt<br />

sowie die Tognum<br />

GmbH<br />

wichtiger. „Der Villinger Standort ist<br />

für wirklich sinnvolle und effektive<br />

Großserien aufgrund der vielen Gebäude<br />

und Stockwerke hier eigentlich<br />

ungeeignet“, sagt er. Deshalb werden<br />

die größeren Stückzahlen in Sachsen,<br />

die mittleren und kleinen Stückzahlen<br />

in Villingen gefertigt.<br />

Hess war im Jahr 2006 für Besucher<br />

ein attraktives Ziel. Über 1500 Fachbesucher<br />

seien angereist, darunter ganze<br />

Gemeinderats-Gremien, sagt Christoph<br />

Hess. „Die Globalisierung ist bei<br />

uns Realität“, sagt Hess. Wettbewerber<br />

agieren aus Großbritannien, aus ehemaligen<br />

Ostblockländern und den<br />

USA. Gerade in den Vereinigten Staaten<br />

ist Hess bestens aufgestellt. „Dort<br />

haben wir jetzt den Durchbruch geschafft“,<br />

sagt Hess und berichtet von<br />

einem 40-prozentigen Umsatzwachstum.<br />

Am Heimatstandort Villingen<br />

will Hess künftig noch stärker die gehobenen<br />

Arbeitsplätze bevorraten:<br />

„Entwicklung, Musterbau, Kleinserien,<br />

Administration und das Kaufmännische.“<br />

Die gute Nachricht für Villingen:<br />

Hier erwartet Hess, dass die Zahl<br />

der Arbeitsplätze mittelfristig „sogar<br />

leicht um einige Stellen steigen wird“.<br />

Und in Löbau? „Da produzieren wir<br />

künftig verstärkt“, sagt Christoph<br />

Hess. „Obwohl wir international an<br />

den Märkten selbst aktiv sind, produzieren<br />

wir ausschließlich in Deutschland<br />

und in South Carolina“, sagt er.<br />

in eine Aktiengesellschaft umgewandelt<br />

werden.<br />

Der Betriebsrat soll den Börsengang<br />

unterstützen. „Ein Gang an die Börse<br />

bietet unserem <strong>Unternehmen</strong> eine<br />

weiterhin gute Perspektive für weitere<br />

Wachstumsimpulse und sichert die<br />

Arbeitsplätze. Daher unterstützen wir<br />

diesen Kurs“, sagt Karl-Heinz Wulle,<br />

stellvertretender Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates und Vorsitzender des<br />

Konzernbetriebsrates. Denn es gibt<br />

Pläne, die Mitarbeiter per Investiv-<br />

„Ein Gang an die Börse<br />

sichert die Arbeitsplätze.“<br />

TOGNUM-BETRIEBSRATS-CHEF<br />

KARL-HEINZ WULLE<br />

lohn am <strong>Unternehmen</strong>serfolg zu beteiligen.<br />

Laut einer internen Mitteilung<br />

soll es möglich sein, eine Einlage<br />

innerhalb von drei Jahren zu vervierfachen,<br />

wenn das Geschäft gut läuft.<br />

Wenn nicht, soll es die Starteinlage zurückgeben.Ob<br />

und wann Tognum an<br />

die Börse geht, soll der Aufsichtsrat<br />

„später im Jahr“ entscheiden. Kenner<br />

halten Frühjahr oder Herbst für den<br />

richtigen Zeitpunkt und schätzen,<br />

dass Tognum die Aufnahme in den M-<br />

Dax anstrebt. EQT wird wohl einen<br />

Teil der Aktien behalten. Auch die Familie<br />

Schmid-Maybach soll beteiligt<br />

bleiben.

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