21.06.2021 Aufrufe

Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 79

Liebe Leserinnen, lieber Leser, allerorts in Bremen haben die Kulturstätten wieder geöffnet und der Hunger nach Schönem kann gestillt werden, lange genug mussten wir darauf warten. Auch finden draußen zahlreiche Konzerte und Thea- teraufführungen statt, eine Auswahl haben wir für Sie zusammengestellt, wobei wir uns auch von der „Nase“ (Smell it!) haben führen lassen. Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf Peter Bialobrzeski entführt uns mit seinen Fotografien in die weite Welt, macht damit neugierig auf mehr und stillt nicht zuletzt unsere Sehnsucht nach fernen Ländern. Außerdem haben wir für Sie Verden an der Aller besucht, ein schönes Städtchen, das es sich zu besuchen lohnt, sei es mit der Bahn oder dem Auto, aber auch unbedingt einmal mit dem Rad. Wie wäre es mit der Liebesradtour? Für Groß und Klein gibt es dort sehr viel zu entdecken! Viel Spaß beim Genießen und Bummeln in Verden und viel Spaß beim lesen des Schwachhauser Nr. 79!

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

allerorts in Bremen haben die Kulturstätten wieder geöffnet und der Hunger nach Schönem kann gestillt werden, lange genug mussten wir darauf warten. Auch finden draußen zahlreiche Konzerte und Thea- teraufführungen statt, eine Auswahl haben wir für Sie zusammengestellt, wobei wir uns auch von der „Nase“ (Smell it!) haben führen lassen.

Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf Peter Bialobrzeski entführt uns mit seinen Fotografien in die weite Welt, macht damit neugierig auf mehr und stillt nicht zuletzt unsere Sehnsucht nach fernen Ländern.

Außerdem haben wir für Sie Verden an der Aller besucht, ein schönes Städtchen, das es sich zu besuchen lohnt, sei es mit der Bahn oder dem Auto, aber auch unbedingt einmal mit dem Rad. Wie wäre es mit der Liebesradtour? Für Groß und Klein gibt es dort sehr viel zu entdecken! Viel Spaß beim Genießen und Bummeln in Verden und viel Spaß beim lesen des Schwachhauser Nr. 79!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fotografie<br />

Peter Bialobrzeski<br />

Kultur<br />

Sommer<br />

Summarum<br />

Stadtbummel<br />

Verden<br />

Historie<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

Teil 2<br />

Veranstaltungen<br />

Ausstellungen<br />

Konzerte<br />

Theater<br />

4,50 €<br />

Juni / Juli 2021<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>79</strong><br />

1


2


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

allerorts in <strong>Bremen</strong> haben die Kulturstätten wieder<br />

geöffnet und der Hunger nach Schönem kann gestillt<br />

werden, lange genug mussten wir darauf warten.<br />

Auch finden draußen zahlreiche Konzerte und Theateraufführungen<br />

statt, eine Auswahl haben wir <strong>für</strong> Sie<br />

zusammengestellt, wobei wir uns auch von der „Nase“<br />

(Smell it!) haben führen lassen.<br />

Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf Peter Bialobrzeski<br />

entführt uns mit seinen Fotografien in die<br />

weite Welt, macht damit neugierig auf mehr und stillt<br />

nicht zuletzt unsere Sehnsucht nach fernen Ländern.<br />

Der <strong>Schwachhauser</strong> ist diesmal etwas spät dran, aber<br />

da<strong>für</strong> gefüllt mit Lesenswertem nicht nur aus <strong>Bremen</strong>.<br />

Wir haben Verden an der Aller besucht, ein schönes<br />

Städtchen, das es sich zu besuchen lohnt, sei es mit<br />

der Bahn oder dem Auto, aber auch unbedingt einmal<br />

mit dem Rad. Wie wäre es mit der Liebesradtour? Für<br />

Groß und Klein gibt es dort sehr viel zu entdecken! Viel<br />

Spaß beim Genießen und Bummeln in Verden!<br />

Im Juli zieht das Büro des <strong>Schwachhauser</strong>s um und<br />

Sie finden uns dann wieder mittendrin in Schwachhausen.<br />

Mir fehlen noch <strong>Magazin</strong>e der <strong>Ausgabe</strong>n von<br />

1 bis 70, wenn Sie solche zuhause haben und sich davon<br />

befreien möchten, würde ich mich sehr freuen, sie<br />

bei Ihnen abholen zu dürfen. Immer wieder kommt es<br />

vor, dass nach alten <strong>Ausgabe</strong>n gefragt wird, und dann<br />

möchte ich sie an Interessierte weiter geben können.<br />

Ich wünsche Ihnen einen<br />

schönen Kultursommer!<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihre Susanne Lolk<br />

3


<strong>79</strong> Inhalt HISTORIE<br />

14<br />

KULTUR<br />

Sommer<br />

Summarum<br />

06<br />

FOTOGRAFIE<br />

Peter Bialobrzeski 32<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee Teil 2<br />

16<br />

STADTBUMMEL<br />

Verden<br />

mit Geschäftsempfehlungen<br />

4


Immobilienverkauf?<br />

Da<strong>für</strong> hab ich<br />

jemanden!<br />

18<br />

MEDIZIN<br />

Jubiläum Reha Klinik<br />

am Sendesaal<br />

78<br />

UNTERHALTUNG<br />

Buchvorstellung<br />

Kreuzworträtsel<br />

Cartoon<br />

Kolumne<br />

62<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Smell it!<br />

Ausstellung<br />

Theater<br />

Konzerte<br />

Melanie Kritzer,<br />

Haus & Grund-Mitglied seit 2013<br />

· Verkauf<br />

· Vermietung<br />

· Verwaltung<br />

· Bewertung<br />

Haus & Grund <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

Am Dobben 1<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

0421 - 3 68 04-0<br />

www.hug-bremen.de<br />

5


Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

KUNST<br />

Peter Bialobrzeski: Wuhan<br />

Peter Bialobrzeski: Fotograf<br />

Der Fotograf Peter Bialobrzeski geht seine Schritte in der Fotografie<br />

bedingungslos und nimmt da<strong>für</strong> seine Rolle im Leben als Exzentriker in<br />

Kauf. Allgemeinplätze sind nichts <strong>für</strong> ihn, weder in seinen Fotografien,<br />

noch in seiner Sprache. Was folgt ist eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den Motiven einer großen Welt.<br />

6


Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

Peter Bialobrzeski: Osaka<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, beschwört ein<br />

Sprichwort den Mehrwert von Bildern gegenüber<br />

Worten. „Humbug!“, sagt der renommierte Fotograf<br />

Peter Bialobrzeski dazu, dem es doch immer schon<br />

ein Anliegen war, mit seinen Fotografien gleich ganze<br />

Geschichten zu erzählen. „Ein Bild sagt nicht mehr<br />

als 1000 Worte, denn man sieht nur, was man weiß.<br />

Herkunftsszenarien machen etwas mit uns.“, erklärt er<br />

und bezieht sich auf das Wissen jedes Einzelnen im<br />

Sinne seines sozialen Charakters. Menschen erwerben<br />

solches Wissen in gesellschaftlichen und historischen<br />

Zusammenhängen. Ein Werkzeug einer bestimmten<br />

Kultur, fotografiert in Papua-Neuguinea, kann nicht<br />

überall als solches in seiner Bedeutung verstanden<br />

werden. Genauso wenig wie einer die Klassenunterschiede<br />

einer Gesellschaft erkennt, deren Strukturen<br />

ihm nicht geläufig sind. Das Wissen, das Peter Bialobrzeski<br />

zur Sprache bringt, hat in sich bereits mit<br />

dem Sehen zu tun, das er uns mit seinen Fotografien<br />

zugänglich machen möchte und dabei ein Wissen<br />

verfügbar ohne aufdringlich zu sein. Nur so können<br />

seine Geschichten von überall her verstanden werden,<br />

und die Welt fungiert ihm <strong>für</strong> seine Motive als Bühne.<br />

1961 in Wolfsburg geboren, studierte Peter Bialobrzeski<br />

Politik und Soziologie und arbeitete dann <strong>für</strong> eine<br />

dortige Zeitung als Lokalreporter. Orientiert an den<br />

Schwarzweiß-Bildern des 15 Jahre älteren Fotografen,<br />

Fotoreporter und Umweltaktivisten Sebastio<br />

Salgado, verdiente er sich seinen Unterhalt mit seinen<br />

Fotografien und stellte schnell fest, <strong>für</strong> die Kunst fotografierte<br />

er zu journalistisch dokumentarisch und <strong>für</strong><br />

den Journalismus zu künstlerisch. Heutzutage spricht<br />

er von Naivität, wenn er sich an sein Bestreben erinnert,<br />

als Fotograf in die Welt zu ziehen und eben jene<br />

Geschichten zu erzählen, die ihm auf seinen Reisen<br />

begegneten.<br />

Der fast gleichaltrige deutsche Fotograf Thomas Ruff,<br />

heute einer der weltweit bedeutendsten zeitgenössischen<br />

Fotografen, äußerte damals „das Künstlerischste<br />

an meiner Kunst ist, dass ich an der Kunsthochschule<br />

(bei Hilla und Bernd Becher in Düsseldorf)<br />

studiert habe“. Aber nicht nur die nüchterne Erkenntnis,<br />

künstlerische Fotografie müsse von der Kunsthochschule<br />

kommen, weckte in Peter Bialobrzeski das<br />

Bedürfnis noch einmal zu studieren. Vielmehr erhob<br />

er den unbedingten Anspruch an sich selbst, eine Ka-<br />

7


Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

Peter Bialobrzeski: Elisabeth 02<br />

mera nicht nur bedienen zu können, sondern die vollständige<br />

Geschichte der Kamera zu beherrschen, um<br />

eigene Konzepte zu entwickeln und das Aufgeladene<br />

vollendet zu transportieren.<br />

Eine 3-monatige Reise nach Indien öffnete ihm dann<br />

endgültig buchstäblich die Augen, als er nach seiner<br />

Rückkehr feststellte, seine Fotografien wurden der<br />

Begeisterung, die ihn <strong>für</strong> das Land gepackt hatte, in<br />

keinster Weise gerecht. „Bilder wie Abziehbilder“ und<br />

„visuelle Klischees“ hielten seiner Faszination nicht<br />

stand und er erkannte <strong>für</strong> sich: „Wenn ich etwas Gutes<br />

machen will, muss es mich ästhetisch ansprechen,<br />

aber es muss verdammt nochmal auch eine Bedeutung<br />

<strong>für</strong> andere haben.“ Rückblickend betrachtet wurde<br />

ihm genau diese Erkenntnis zum Schlüsselerlebnis,<br />

ohne das sein professionelles Arbeiten einen ganz<br />

anderen Verlauf genommen hätte.<br />

Peter Bialobrzeski studierte also Kommunikationsdesign<br />

mit Schwerpunkt Fotografie an der Folkwang<br />

Universität <strong>für</strong> Künste in Essen und erlernte die Fotografie<br />

noch einmal von der künstlerischen Warte aus.<br />

Was folgte war die erklärtermaßen arbeitsintensivste<br />

Zeit seines Lebens, in der er die Weichen <strong>für</strong> seinen<br />

späteren beruflichen Erfolg stellte. Daneben eröffneten<br />

ihm, der sich bisher ausschließlich im Bereich der<br />

Schwarz-Weiß-Fotografie bewegt hatte, amerikanische<br />

Fotografen mit ihren farbigen Fotografien, neue<br />

Horizonte und boten „das Rüstzeug <strong>für</strong> meine spätere<br />

Arbeit“.<br />

Ein Stipendium ermöglichte ihm dann ein Aufenthaltsjahr<br />

am London College of Communication, und<br />

er genoss eine Zeit, die ihn weiter nachhaltig prägte.<br />

In der Ära Margret Thatcher Anfang der 90er traf er<br />

auf Menschen gezeichnet von der Wirtschaftsdepression<br />

und großer Arbeitslosigkeit. Ihre Geschichten<br />

zu erzählen vor dem Hintergrund der extremen vorherrschenden<br />

Klassenunterschiede der englischen<br />

Gesellschaft, machte er sich zur Aufgabe und setzte<br />

sich intensiv mit dieser zerrissenen Welt auseinander.<br />

Elegant gekleidete junge Menschen etwa auf Abschlussfeiern<br />

von, der Elite vorbehaltenen Universitäten<br />

hielt er einerseits mit seiner Kamera fest, und andererseits<br />

Jugendliche in ärmlichen Gegenden, die mit<br />

tätowiertem nacktem Oberkörper und in Unterhemd<br />

in trist betonierten Straßenzügen herumlungern. Diese<br />

und andere während dieses Jahres entstandenen<br />

Motive wurden Teil seiner Diplomarbeit mit dem Titel<br />

„Give my Regards to Elizabeth“.<br />

8


Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

Peter Bialobrzeski: Elisabeth 12<br />

making<br />

places<br />

balanced<br />

Form Vertriebs GmbH<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 1, 28203 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. +49 421 347 95 35, info@form29.com, www.form29.com<br />

usm.com<br />

9


Nach dem Studium reiste Peter Bialobrzeski mit seinem<br />

hart erarbeiteten umfangreichen Wissen um die<br />

Fotografie ein zweites Mal nach Indien, diesmal auf<br />

den Spuren der Spiritualität des Landes; der Bildband<br />

„XXXHoly-Journeys into the Spiritual Heart of India“<br />

entstand. Was folgte waren ab dem Jahre 2000<br />

Reisen in die Metropolen Asiens, nach Hongkong,<br />

Shanghai, Shenzhen, Kuala Lumpur und Singapore.<br />

Die dort in den hoch technologisierten Megacities<br />

entstandenen Fotografien, zeigen eine urbane Welt,<br />

die von morgen scheint, doch von heute ist, eine Welt<br />

in der Zukunft angekommen. Peter Bialobrzeski ist<br />

fasziniert von deren krassen Gegensätzen zwischen<br />

High Tech und Low Life und vermag es mit seinen<br />

Bildern von urbanen Strukturen die gesellschaftlichen<br />

Strukturen zu offenbaren. Die soziale Oberfläche eines<br />

Landes spiegelt er an Orten wie tristen Hochhauslandschaften<br />

in den Zentren wider und rückt weiter<br />

den Vorstädten und Slums der Millionenstädte zu Leibe.<br />

Auf die Geschichten der Menschen dort, die sich in<br />

diesen Welten ein Leben abringen, lenkt er unermüdlich<br />

den Blick und beobachtet das Leben auf den Straßen,<br />

zwischen den Häusern, Hütten und Verschlägen,<br />

um dem Alltag der Ärmsten der Armen nachzuspüren.<br />

Oben auf den Autobahnkreuzen lärmt die überbelichtete<br />

Zukunft, darunter verkaufen die Menschen<br />

Streetfood in düsteren Straßen. Schonungslos setzt<br />

er Betrachter und Betrachterinnen seinen so entdeckten<br />

Realitäten aus und vermag es wiederum den<br />

harten Lebensformen sogar eine Form von Poesie<br />

abzugewinnen. Dann etwa, wenn er aus Müll gezimmerte<br />

Behausungen fotografiert, in einer einzigartigen<br />

Peter Bialobrzeski: Mumbai<br />

Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

10


Genialität der Not entsprungen, und ihnen in dem<br />

von ihm gewählten Oeuvre fast schon skulpturalen<br />

Charakter verleiht. Peter Bialobrzeski zimmert so seine<br />

Hommage an die Menschen.<br />

Der Bildband „Neon Tigers“, seine erklärtermaßen<br />

erfolgreichste Arbeit, entstand 2004 und machte ihn<br />

schlagartig berühmt. Weitere gewürdigte Bildbände<br />

folgten. Gerade erst ist der neuste unter dem Titel<br />

„No Buddha in Suburbia“, entstanden, in dem Peter<br />

Bialobrzeski Bilder aus einem Indien zeigt, in dem<br />

Buddha mit Abwesenheit glänzt. Kein Wort des Fotografen<br />

kommentiert den gewählten Titel des Buches<br />

oder seine Werke. Ein jeder selbst ist geladen, sich<br />

seine Gedanken zu machen, und die künstlerische<br />

Sprache von Peter Bialobrzeski ist dabei so vielseitig,<br />

dass es eine Lust ist, sich mit seinen Fotografien auf<br />

diese Reise zu begeben. Die Fotografien aus der Serie<br />

werden ab 28.05.2021 zu sehen sein in der Galerie<br />

Peter Sillem in Frankfurt.<br />

Aber auch nach Deutschland kehrte er immer wieder<br />

zurück, um etwa deutsche Landschaften festzuhalten.<br />

Er fotografierte sie in Lichtstimmungen angelehnt an<br />

Gemälde wie der „Mönch am Meer“ von Casper David<br />

Friedrich oder Bilder von Peter Breughel. Ab 2004<br />

entstanden Fotografien, die in dem Bildband „Heimat“<br />

zu sehen sind. Darin geht es Peter Bialobrzeski nicht<br />

darum die Schönheit deutscher Landschaft zu portraitieren,<br />

sondern um die ästhetische Konzeption des<br />

Bildes von der Landschaft, die er betrachtet. „Mir geht<br />

es nicht darum zu zeigen, wie es ist. Ich will zeigen,<br />

wie es sein könnte, wenn ich es fotografiere“, äußert<br />

er auf der Suche nach der perfekten Umsetzung nicht<br />

nur mit seiner Kamera, sondern auch mit seinem Karma.<br />

„Es funktioniert, wenn es funktionieren soll“, sagt<br />

Peter Bialobrzeski und ergibt sich neben all seinem<br />

Können und Wissen einer gewissen Schicksalshaftigkeit.<br />

Was nach Schnappschüssen aussieht, ist in<br />

Wirklichkeit oft das Ergebnis stundenlangen Wartens<br />

im Setting auf die perfekte Situation.<br />

Verlässlich schöne und besondere<br />

Kindermode aus dem kaenguru in <strong>Bremen</strong><br />

kaenguru kinderkleidung<br />

Böttcherstraße 7<br />

28195 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421 - 32 70 70<br />

www.kaenguru-bremen.de<br />

In seiner Serie „Zweite Heimat“ erzählt er von einem<br />

Deutschland 25 Jahre nach der Wiedervereinigung.<br />

Diesmal interessierte ihn nicht die Landschaft, sondern<br />

vielmehr die soziale Oberfläche des Landes. Wie<br />

stets machte er sich selbst ein Bild und bietet lediglich<br />

Vorschläge zu einer Interpretation, die im Übrigen jeder<br />

<strong>für</strong> sich selbst finden muss.<br />

Heimatliche Landschaft lässt sich, wie alles andere,<br />

schließlich nicht frei von persönlichen Verknüpfungen<br />

betrachten, ein jeder ist geprägt von Erinnerungen und<br />

Erfahrungen, von seiner Kultur und seinem Wissen.<br />

11


Die Bilder von Peter Bialobrzeski dürfen<br />

leider nur bis Oktober 2021 gezeigt werden.<br />

Peter Bialobrzeski: Ernakulam<br />

Peter Bialobrzeski hat den renommierten Preis <strong>für</strong><br />

Fotojournalismus, den World Press Photo Award,<br />

in den Jahren 2003 und 2010 gleich zwei Male gewonnen<br />

sowie 2012 den Dr.-Erich-Salomon-Preis<br />

der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Photographie. Seine<br />

Fotobücher wurden mehrfach gewürdigt, z.B. mit dem<br />

„Deutschen Fotobuchpreis“ oder der Auszeichnung<br />

„Eines der schönsten deutschen Bücher“.<br />

Seine Fotografien wurden in zahlreichen Einzel- und<br />

Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt<br />

und befinden sich in etlichen privaten und öffentlichen<br />

Sammlungen, z.B. im Museum <strong>für</strong> Kunst und<br />

Gewerbe Hamburg, in der Sammlung FC Gundlach<br />

Hamburg, im Ruhrmuseum Essen, im Fotoforum Köln,<br />

in der Uni Credit Art Collection München, im Museo<br />

di Fotografia Contemporanea Mailand und im Museo<br />

Vaticano Rom.<br />

Seit 2002 war Peter Bialobrzeski Professor <strong>für</strong> Stilles<br />

Bild/Fotografie an der Hochschule <strong>für</strong> Künste <strong>Bremen</strong>,<br />

und hat seine fast 20-jährige Tätigkeit dieses Jahr<br />

beendet. Eine Ausstellung der Serie seiner Diplomarbeit<br />

mit dem Titel „Give my Regards to Elizabeth“<br />

stellt eine Würdigung seiner Zeit als Lehrender dar<br />

und findet noch bis 25. Juni 2021 in der Galerie Mitte<br />

<strong>Bremen</strong> statt. Peter Bialobrzeski gefiel die Idee, mit<br />

der Ausstellung, mit der er damals seine Hochschule<br />

verlassen hatte, auch seine zweite Hochschule<br />

zu verlassen. Und das Thema der vor vielen Jahren<br />

entstandenen Fotografien hat vor dem Hintergrund<br />

des Brexit und der gesellschaftlichen Krise in England<br />

nicht an Aktualität verloren.<br />

In einem Videobeitrag von Lukas Klose ist die interne<br />

Eröffnung der Ausstellung und die Verabschiedung<br />

von Peter Bialobrzeski zu sehen. Unter Tränen formulieren<br />

ehemalige Studentinnen ihr Studium als eine<br />

12


intensive, herausfordernde und nachhaltig prägende<br />

Zeit, in der die Liebe ihres Professors zur Fotografie<br />

geradezu ansteckend war, aber auch zu spannenden<br />

Auseinandersetzungen führte. Kein Wunder, <strong>für</strong> Peter<br />

Bialobrzeski kommt es entscheidend nicht auf die<br />

Technik an, sondern auf die Vision, die ein Fotograf<br />

hat. Da können Wahrheiten schon einmal aufeinanderprallen.<br />

Der Rektor der Hochschule <strong>für</strong> Künste, Roland Lambrette,<br />

formuliert die Vision von Peter Bialobrzeski<br />

so: „Er hat immer gewusst, was er wollte, und hat es<br />

einfach gemacht. Nicht nur journalistisch wollte er<br />

tätig sein und die Realität durch Abbildung objektivierbar<br />

machen, sondern sie von einem distanzierten<br />

Betrachter-Standpunkt inszenieren, damit man sich<br />

hineindenken und hineinfühlen kann.“<br />

Peter Bialobrzeski selbst erklärt dann, er habe in diesen<br />

19 Jahren an der Hochschule unglaubliche Erfahrungen<br />

machen dürfen und danke dem Glück da<strong>für</strong>.<br />

Nicht zuletzt da<strong>für</strong>, dass er mit seiner bestimmten<br />

Form von Egozentrik immer wieder „eingenordet“<br />

wurde zu einem sozialen Wesen. Nun aber verlasse<br />

er den Kahn, um aktiv in eine neue Phase eintreten zu<br />

dürfen.<br />

Seinen sogenannten Diaries über Kairo, Beirut und<br />

Athen sollen noch in diesem Jahr weitere Fotobände<br />

über Städte wie Seoul und Tokio folgen, um sein<br />

Projekt „30 Cities zu Beginn des 21. Jahrhunderts“<br />

voranzutreiben. Für einen Fotoauftrag des Westfälischen<br />

Literaturbüros Unna ist er gerade zurück in seiner<br />

Heimatstadt Wolfsburg gewesen und hat zu dem<br />

„Experiment Heimat“ einen sehr sehenswerten Vortrag<br />

gehalten, nur um dann die Stadt so schnell wie<br />

möglich wieder zu verlassen. Peter Bialobrzeski geht<br />

lieber an der Elbe spazieren und dann wieder draußen<br />

in der Welt, wo er seine Augen rastlos wandern lässt<br />

auf der Suche nach seinen Geschichten. Womöglich<br />

verschlägt es ihn noch einmal in die <strong>für</strong> ihn schönste<br />

Stadt nach Georgetown, die er vor vielen Jahren auf<br />

der Insel Penang in Malaysia besucht hat. In einer der<br />

am besten erhaltenen chinesischen Altstädte außerhalb<br />

Chinas fotografierte er zwischen hippen Cafés<br />

und Autohändlern deren einzigartige Vielfalt. Sollte<br />

über all dem ein blauer Himmel leuchten, sieht er ihn<br />

sich zwar auch heute noch gerne an, aber der ästhetische<br />

Vorschlag eines blauen Himmels berührt in als<br />

Fotografen nach wie vor nicht. Der Erfolg, den er in<br />

der Welt der Fotografie hat, gibt ihm Recht.<br />

bialobrzeski.net<br />

Text: Anja E. Brinckmann<br />

13


KULTUR<br />

Sommer<br />

in <strong>Bremen</strong><br />

Ein Notfall-Programm wird zum Publikumsliebling,<br />

wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Damals hatte<br />

ein Team von Bremer Kulturakteuren fast über Nacht<br />

ein Open Air Kulturprogramm aus dem Hut gezaubert,<br />

um Künstlern, die durch die Pandemie schon seit Monaten<br />

keine öffentlichen Auftritte gehabt hatten, endlich<br />

eine Bühne und Zuschauer zu verschaffen. Und<br />

ganz nebenbei konnte das Publikum ungewöhnliche,<br />

kaum bekannte Outdoor-Locations kennenlernen,<br />

von denen sich viele als wahre Open Air<br />

Highlights entpuppten.<br />

Und 2021? Die Ansteckungsgefahr sinkt, die<br />

Inzidenzwerte fallen von Tag zu Tag und außerdem<br />

ist ein Mal sowieso kein Mal – alles gute<br />

Gründe <strong>für</strong> eine Neuauflage des Bremer Kultur-<br />

Sommer Summarum!<br />

Bella Mare<br />

Am 29. Juni geht es mit dem Straßentheaterfestival<br />

„Von Nord nach West“ los. Schon<br />

kurz danach eröffnet die Bühne auf der Melcherswiese<br />

im Bürgerpark <strong>für</strong> die bremer<br />

shakespeare company und andere Künstler,<br />

wie z. B. Nagelritz oder Helge Letonjas Tanzkompanie<br />

„Of Curious Nature“.<br />

14


Shakespeare<br />

im Park<br />

„King Lear“ mit viel Spaß sogar im Regen: Shakespeare im Park<br />

bremer shakespeare company, Foto: Marianne Menke<br />

Die bremer shakespeare company feiert ihren<br />

„Shakespeare im Park“ wieder nach dem Motto<br />

„Weniger ist mehr“! Zwischen dem 2. und dem 23.<br />

Juli gibt es ein Wiedersehen mit beliebten Dramen,<br />

die wie im letzten Jahr in ihrer gekürzten Fassung,<br />

da<strong>für</strong> aber zweimal hintereinander präsentiert werden.<br />

Kein Wunder, dass das Publikum von der<br />

Spielfreude des Ensembles begeistert war und es<br />

unter den Zuschauern viele „Wiederholungstäter“<br />

gab. Premieren gibt sogar auch: Den Reigen<br />

der Kurzversionen bereichern die romantische<br />

Komödie „Wie es euch gefällt“, und das Drama<br />

„Coriolanus“, beide mit vollem Spielensemble.<br />

Mit von der Partie ist natürlich Shakespeares<br />

Paradestück „Ein Sommernachtstraum“ mit vier<br />

Vorstellungen an zwei Spieltagen.<br />

Ein besonderes Dankeschön gilt Tim Großmann,<br />

dem Bürgerparkdirektor, der so kooperativ<br />

war, die Melcherswiese wieder den<br />

ganzen Juli über den Künstler*innen zur Verfügung<br />

zu stellen!<br />

Theatergarten<br />

in den Wallanlagen<br />

Alice im Wunderland<br />

Stelzen-Art<br />

Einen weiteren Open Air Spielort<br />

werden die Kulturhungrigen in diesem<br />

Sommer häufiger ansteuern: den<br />

Theatergarten in den Wallanlagen. Dort<br />

präsentiert der Sommer Summarum<br />

mehrere Premieren, die im Rahmen des<br />

Aktionsprogramm Innenstadt (kurz API)<br />

entstehen. Da ist dann viel Musik und<br />

Aktion drin, die Freie Kindertheaterszene<br />

stellt sich vor mit „Theater för Lütte“ und in<br />

„Die blaue Stunde“ erwartet die Zuschauer<br />

ein atmosphärischer Mondlichtspaziergang<br />

mit berührendem Maskentheater, poetischer<br />

Licht- und Klangkunst. Dieser Sommer verspricht<br />

ein großes Gesamtkunstwerk!<br />

Termin<br />

Von Ende Juni bis Ende August<br />

rund 200 Veranstaltungen<br />

Eintrittskarten<br />

Alle Tickets gibt es nur im Vorverkauf<br />

bei Nordwest Ticket.<br />

sommer-summarum.de<br />

15


VERDEN<br />

STADTBUMMEL<br />

Verden verblüfft!<br />

Verden ist eine lebhafte Stadt mit ca. 28.000 Einwohnern<br />

im Herzen Niedersachsens - inmitten des<br />

Dreiecks zwischen <strong>Bremen</strong>, Hamburg und Hannover.<br />

Als Domstadt, Reiterstadt und Stadt an der Aller<br />

hat Verden <strong>für</strong> jeden Geschmack etwas zu bieten.<br />

Entdecken Sie über 1000 Jahre Stadtgeschichte:<br />

Im Domherrenhaus - Historisches Museum, im<br />

Dom, in einer der vielen kleineren Kirchen, in der historischen<br />

Innenstadt, im Fischerviertel oder an der<br />

Aller, im Rundgang durch den Sachsenhain…<br />

16


10 Fragen<br />

an Verdens Bürgermeister<br />

Lutz Brockmann<br />

Ich bin Bürgermeister geworden, weil…<br />

… mich 2003 die Mehrheit der Verdenerinnen und Verdener<br />

bei der persönlichen Direktwahl gewählt hat und<br />

seitdem zweimal wiederwählte.<br />

Eine perfekte Vorbereitung <strong>für</strong> den Arbeitstag ist <strong>für</strong><br />

mich...<br />

...mit dem Rad zur Arbeit fahren und das freundliche<br />

gegenseitige Grüßen all der netten Menschen, die ich<br />

häufig auf meinen Arbeitsweg treffe.<br />

Wenn ich nicht im Rathaus bin…<br />

...bin ich meist <strong>für</strong> die Stadt in der Stadt unterwegs.<br />

Abends und am Wochenende bin ich häufig auf Versammlungen<br />

oder Veranstaltungen. Privat genieße ich<br />

das vielfältige Kulturangebot in Verden und die Köstlichkeiten<br />

der Verdener Gastronomie. Aller und Stadtwald<br />

bieten eine herrliche Naherholung.<br />

Das Schlimmste was mir als Bürgermeister passieren<br />

könnte?<br />

Durch eine schwere Fehlentscheidung großen Schaden<br />

anrichten und das Vertrauen der Bevölkerung<br />

verlieren, so dass ich aus Scham nicht länger in Verden<br />

leben könnte.<br />

Mein größtes Fettnäpfchen?<br />

Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts ein.<br />

Mein Lieblingsplatz...<br />

...sind die wunderschönen Aussichtspunkte an der<br />

Südbrücke, in den Verdener Dünen, an der Aller-Radbrücke<br />

und die Plätze, Cafes und Restaurants in der<br />

wunderschönen Altstadt.<br />

Berge oder Meer?<br />

Meer, Strand und Hafenstädte<br />

Fernsehen, Radio oder Buch?<br />

Radio zum Frühstück und Bücher am Abend<br />

Drei Dinge, die ich unbedingt noch machen möchte?<br />

- 2025 den frisch sanierten Turm vom Syndikatshof<br />

(Weserrenaissance) besteigen und aus dem Turmzimmer<br />

den Blick über das neue Allerquartier und<br />

den erweiterten Allerpark genießen.<br />

- sobald er fertig ist, um 2030 auf dem neuen Radschnellweg<br />

von Verden nach Hoya und von Verden<br />

nach <strong>Bremen</strong> fahren<br />

- einige Monate in Frankreich und unserer Partnerstadt<br />

Saumur leben<br />

Mein schönstes Lebensereignis<br />

Die Geburt unserer Tochter<br />

Mein Lieblingszitat!<br />

Gleich zwei Zitate prägen meine Arbeit: „Wer etwas<br />

nicht will, findet Argumente; wer etwas will, findet<br />

Wege“. und „Das Wohlergehen einer Stadt hängt<br />

nicht von den natürlichen Ressourcen ab, sondern<br />

von der Fähigkeit zur Zusammenarbeit“.<br />

17


In VERDEN<br />

einmal durch die Welt reisen<br />

Im Kleinen ist Verden ganz groß!<br />

In Verden kann man durch die Welt reisen. Auf den folgenden Seiten nimmt Städtebloggerin<br />

Annkathrin Sommer Sie mit auf eine kleine Rundreise durch die Welt… und<br />

zwar durch die Welt der Kulinarik, des Sightseeings, der Reiterei, des Schmucks, der<br />

Geschichte und vielerlei mehr… eben durch die Stadt, die durch ihre vielen verschiedenen<br />

„Kleinigkeiten“ so besonders wird. Was die „Großen“ haben, hat Verden auch<br />

– nur in etwas kleiner eben! Funfact: Verden bedeutet auf dänisch: Welt! Ein Zufall?!<br />

Lassen Sie sich überraschen, was die Stadt alles zu bieten hat.<br />

18


Unsere „Seepferdchen“ an der Aller dürfen auf einem stilechten<br />

Panoramabild der Reiterstadt natürlich nicht fehlen.<br />

Foto: Mirco Guy/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Herzlich willkommen in Verden, sagt das mittlerweile 10jährige<br />

3D-„Kreiselkunstwerk“ schon beim Ankommen.<br />

Foto: Mirco Guy/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Arc de Triomphe”<br />

Egal aus welcher Himmelsrichtung man in die Stadt<br />

hineinkommt, im Norderkreisel begrüßt einen ein farbenfrohes<br />

dreidimensionales Kunstwerk inmitten einer<br />

Blühwiese, das die Menschen symbolisch im Schatten<br />

des Doms und an der Aller zusammenführt. Das Gebilde<br />

steht <strong>für</strong> das ursprüngliche Nordertor, an dem zu<br />

Zeiten der noch komplett die Stadt umgebenden Stadtmauer<br />

um Einlass gebeten wurde. Was <strong>für</strong> ein schönes<br />

und buntes Willkommen in Verden!<br />

Unsere „Skyline”<br />

Den typischen “Panoramablick” auf die Stadtsilhouette<br />

erhält man von der Südseite der Aller aus. Dort ist eine<br />

Aussichtsplattform eingerichtet, auf der man Fahrräder<br />

abstellen und eine Pause einlegen kann. Aufgestellte<br />

Tafeln erklären die aus der Stadt herausragenden<br />

Türme und deren Geschichte. Von Mai – September<br />

grast auf den grünen Wiesen zwischen den beiden<br />

Aller-Armen eine Herde Jungpferde, die das Bild der<br />

“Reiterstadt” komplettieren. Nicht nur bei Sonnenuntergang<br />

ein echter Fotospot <strong>für</strong> schöne Erinnerungen im<br />

persönlichen Fotoalbum.<br />

19


360 Grad Panorama vom Lugenstein<br />

Foto: Mirco Guy/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Sehr empfehlenswerter Geheimtipp! Die „Seifferth´sche Spezialtorte“ in<br />

Verden ist immer eine Sünde wert. Foto: Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unsere „Sachertorte“<br />

Das, was in Wien die Sachertorte ist, ist in Verden die<br />

„Seifferth´sche Spezialtorte“ der Konditorei & Café<br />

Erasmie. Ein unglaublich leckeres Stück davon macht<br />

bereits mächtig satt und zerschmilzt auf der Zunge.<br />

Denn diese besondere Verdener Spezialität besteht<br />

hauptsächlich aus Marzipan und Sahne! Wer also mal<br />

am Café & Konditorei Erasmie in der Fußgängerzone<br />

vorbeikommt, kann sie sogar direkt vor Ort im Innenoder<br />

Außenbereich des Cafés genießen und vielleicht<br />

auch noch ein oder zwei Stücke <strong>für</strong> die Liebsten daheim<br />

mitnehmen?!<br />

Unser „Walk of Fame“<br />

Eine weitere Besonderheit in der Reiterstadt Verden ist<br />

die Hufeisenspur, die mit in den Boden eingelassenen<br />

Hufeisen von der Fußgängerzone bis hin zum Deutschen<br />

Pferdemuseum führt und die zudem in den verschiedenen<br />

Gangarten des Pferdes angelegt ist. Dazu<br />

zählen Schritt, Trab, Galopp und Renngalopp. Jedes<br />

der 500 eingelassenen Hufeisen trägt den Namen<br />

seines Spenders. Man findet darunter auch die Namen<br />

von Reiterprominenz wie Isabell Werth, Alwin Schockemöhle,<br />

Hans-Günter Winkler oder Rainer Klimke. In<br />

Verden dreht sich viel um das Pferd: Hier finden jährlich<br />

große, internationale Turniere und Pferdeauktionen<br />

statt. Und sogar Pferderennen werden auf einer speziellen<br />

Galopprennbahn rund um das Verdener Stadion<br />

hin und wieder ausgetragen.<br />

500 in den Gehweg eingelassene Hufeisen führen von der<br />

Fußgängerzone zum Deutschen Pferdemuseum.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

20


Pferdeskulptur in der Verdener Fußgängerzone<br />

Foto: Mirco Guy/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „National Museum of History“<br />

Da Verden eine geschichtsträchtige Stadt ist, haben wir<br />

natürlich auch ein entsprechendes Museum, das Historische<br />

Museum Domherrenhaus. Hier gibt es auf dreieinhalb<br />

Etagen und auch im Innenhof beeindruckende<br />

Exponate zu entdecken. Vom Stadt- und Dommodell<br />

über die 120.000 Jahre alte „Lehringer Lanze“ oder die<br />

„Kostbarkeitenkammer“ bis hin zu ganz besonderen<br />

Dioramen und der Darstellung längst ausgestorbener<br />

Handwerkszünfte wie zum Beispiel das Handwerk der<br />

Zigarrenmacher oder der Zinngießer.<br />

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde… mitten in der<br />

Verdener Fußgängerzone<br />

Foto: Frank Pusch / Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Lauschangriff”<br />

Die berühmteste Verdener Kunstskulptur im öffentlichen<br />

Raum ist wohl die Bronzefohlengruppe in<br />

der Fußgängerzone. Sie wurde 1980 anlässlich der<br />

375-Jahr-Feier des Kaufmännischen Vereins zu Verden<br />

installiert und vom mittlerweile leider verstorbenen<br />

Bildhauer Frijo Müller-Belecke aus Hemmoor angefertigt.<br />

Bis heute haben die Fohlen tatsächlich keinen<br />

Namen, trotz verschiedener Bemühungen wie z.B. die<br />

Taufe im Rahmen einer Aktion durch den Radiosender<br />

„<strong>Bremen</strong> 4“ auf „Hermine & Gisbert“, einer beliebten<br />

Radiosendung in den 1990ern. Kinder und Erwachsene<br />

lieben die Fohlen gleichermaßen und „reiten“ mitunter<br />

einmal in der Fußgängerzone darauf!<br />

Verdener Empfehlung<br />

Exklusive Sträuße, Blumen & Pflanzen <strong>für</strong> jeden Anlass. In Verden, Achim und Oyten.<br />

Größte Schnittblumenauswahl direkt von den holländischen veilings.<br />

Der Blumenladen Hartmann · Obere Straße 1 · der-blumenladen-hartmann.de<br />

21


Viele Orte in Verden sind noch immer geprägt von wunderschönen historischen<br />

Stadtmauern. Fotos: Mirco Guy / Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unsere „Chinesische Mauer“<br />

Unsere alte Stadtmauer hat früher die Norder- und<br />

auch die Süderstadt voneinander getrennt, also die<br />

Kaufleute, die in der Norderstadt ansässig waren, und<br />

Der aus der Stadt herausragende barocke Kirchturm der St. Johanniskirche<br />

erhielt seine heutige Spitze erst 1697.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Eiffelturm”<br />

Zugegebenermaßen ähnelt dieser Turm der St. Johanniskirche<br />

dem Eiffelturm nicht im geringsten. Allerdings<br />

ragt er über die Dächer der Stadt hinaus und ist sogar<br />

schon fast 200 Jahre älter als der Eiffelturm in Paris.<br />

Mit seinem barocken Turmhelm erreicht der Kirchturm<br />

eine Höhe von 42 Metern. Damit ist er nur knapp ein<br />

Sechstel so hoch wie das Pariser Bauwerk. Tatsächlich<br />

zählt die Verdener St. Johanniskirche aber zu den<br />

ältesten sakralen Backsteinbauten Norddeutschlands.<br />

Besonders schön sind die farbenfrohen Fresken im<br />

Innenraum aus dem 14. Jahrhundert und die bunte<br />

Kanzel aus dem Jahr 1598. Es lohnt sich sehr, hier einmal<br />

hineinzuschauen.<br />

22<br />

das Domkapitel in der Süderstadt. Außerdem hat sie<br />

da<strong>für</strong> gesorgt, dass die Stadt vor Angriffen geschützt<br />

war. Es sind noch sehr viele Teile dieser Mauern erhalten,<br />

die an verschiedenen Orten der Stadt <strong>für</strong> historisches<br />

Flair sorgen und durch Bodenaufschüttungen<br />

mittlerweile niedriger geworden sind als sie ursprünglich<br />

einmal waren.<br />

Im Innenraum der St. Johanniskirche erwarten die Besucher wunderschöne<br />

und bunte Kunstwerke von der Kanzel bis in den Chorraum.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden


Wir lieben leere<br />

SEITEN<br />

Anita-Augspurg-Platz 7 · 27283 Verden · www.hdw-verden.de<br />

23


Der „Störtebeker-Brunnen“ steht direkt neben dem Historischen<br />

Museum Domherrenhaus.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unsere „Freiheitsstatue“<br />

Wer kennt sie nicht, die Geschichten, die sich um den<br />

Seefahrer Klaus Störtebeker und sein Gefolge ranken?<br />

In Verdens Überlieferungen ist zu lesen, dass er dem<br />

Verdener Dom sieben Kirchenfenster zur Verbüßung<br />

der sieben Hauptsünden – Hochmut, Geiz, Wollust,<br />

Völlerei, Neid, Zorn und Trägheit des Herzens – gestiftet<br />

haben soll. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt<br />

im Jahre 1985 war dieser Brunnen ein Geschenk von<br />

drei Verdener Geldinstituten an die Bürger der Stadt.<br />

Verdener Empfehlung<br />

Online im Restaurant zu kaufen, auch in der Geschenkbox<br />

32 Gewürzmischungen ausgewogen abgestimmt<br />

Pades Restaurant · Grüne Straße 15 · pades.de/shop<br />

Die besonderen Verden-Ringe werden gerne auch als Partner- und<br />

Trauringe gertragen.<br />

Foto: Die Goldschmiede Krempel/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Er zeigt den Seefahrer bei der Verteilung von Brot und<br />

Salzheringen zur Lätare-Spende, die noch heute einmal<br />

jährlich – immer montags drei Wochen vor Ostern<br />

– auf dem Rathausplatz stattfindet. Dann kommt Störtebeker<br />

mit seinen Likedeelern vorbei und liefert sich<br />

wortstarke „Gefechte“ mit unseren Politikern.<br />

Unsere „Kronjuwelen“<br />

Ein ganz besonderes und handgemachtes Schmuckstück<br />

<strong>für</strong> Verden-Liebhaber ist der schöne Verden-Ring<br />

von unserem „Herrn der Ringe“, der Goldschmiede<br />

Krempel. Geziert wird der Fingerring durch die Silhouette<br />

der Reiterstadt mit ihren traditionellen Wahrzeichen:<br />

dem springenden Pferd und der Niedersachsenhalle,<br />

die <strong>für</strong> unsere regelmäßigen und internationalen Reit-,<br />

Pferde- und Rinderzuchtveranstaltungen stehen, zwei<br />

unserer vielen Kirchen, dem Dom St. Maria und Cäciliä<br />

und der St. Josefkirche, der Aller-Brücke, dem Rathaus<br />

und unserer „Perle, der Weserrenaissance“, dem Ackerbürgerhaus.<br />

All dies gibt es zusammen auf einem Ring, den man<br />

auch auf Reisen als Erinnerung an diese schöne Stadt<br />

immer bei sich haben kann. Sogar als Partner- und<br />

Ehering wird er bereits getragen. Und <strong>für</strong> alle, die den<br />

Verdener Dom am Herzen tragen möchten, gibt es einen<br />

Kettenanhänger mit dem Mini-Dom.<br />

24


VERDEN<br />

DIERS<br />

Susanne und Bernhard<br />

Diers freuen sich ihre<br />

Gäste wieder persönlich<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Aus der Spitzen- und Sternegastronomie<br />

kommend, haben<br />

Susanne und Bernhard Diers<br />

nach langer Tätigkeit im Süden,<br />

in ihrer Wahlheimat Verden ein<br />

Kaffee-Kleinod geschaffen. Aus<br />

Bad Reichenhall und Asendorf<br />

stammend, fühlen sich beide in<br />

Verden so richtig wohl.<br />

Seit 2013 führt die Familie Diers dieses winzige, urbane<br />

Café und konnte sich in der schönen Verdener<br />

Kleinstadt an der Aller, einer Metropole zu Pferden und<br />

mehr, dank der Gäste und Kunden etablieren. „Selbst<br />

hat man eine Vision, doch letztendlich wird das Konzept<br />

gemeinsam geschrieben“, sagt Susanne Diers.<br />

Ihre Maxime war und ist schon immer der Augenblick<br />

des Genusses. Als Treffpunkt mit edlen Gourmet- und<br />

Grand Cru Kaffees aus aller Welt sowie süßen und<br />

herzhaften Kleinigkeiten aus der Pâtisserie, wollen<br />

die Diers die Zeit in einer schönen Atmosphäre ein<br />

wenig entschleunigen und diese<br />

Leidenschaft hierzu mit ihren<br />

Gästen teilen.<br />

Eigene Kaffeeröstung aus erstklassigen Bohnen<br />

Bernhard Diers schwämt über<br />

das gemeinsame Konzept:<br />

„Unsere Intention ist, nur<br />

ausgesuchte erstklassige Kaffeebohnen<br />

und Produkte zu<br />

verwenden, dabei das Außergewöhnliche<br />

zu suchen<br />

und diese, wenn es geht, zu<br />

verbessern. Dabei haben wir die<br />

Nachhaltigkeit und die Be- und Verarbeitung immer<br />

im Auge, denn Transparenz, Nachvollziehbarkeit und<br />

Fairness sind uns ein großes Anliegen.“<br />

Der traditionellen Kaffeehaus-Kultur folgend, bietet<br />

DIERS ausgezeichnete Kaffeespezialitäten an, dazu<br />

ein fantastisches Frühstücks-Konzept, verlockende<br />

Kuchen, Gebäck und Pies, hier vor Ort, <strong>für</strong> zu Hause<br />

oder <strong>für</strong> Ihr Unternehmen.<br />

DIERS KAFFEE<br />

Rösterei Kaffee Lounge<br />

Nagelschmiedestraße 1-3<br />

27283 Verden<br />

T 04231 9708989<br />

dierskaffee.de<br />

Gourmet Kaffeekultur bei DIERS<br />

25


Der Scharfrichter bewohnte früher das sogenannte Scharfrichterhaus<br />

mit diesem angrenzenden Turm und seinem Gefängnisverlies. Foto:<br />

Annkathrin Sommer / Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Dungeon“<br />

Sogar ein alter Wehrturm ist noch erhalten, an den<br />

auch schon in früheren Zeiten das Scharfrichterhaus<br />

angrenzte. In einem Verlies unter dem Turm warteten<br />

von 1517 an, in der Zeit des „Hexenwahns“ und noch<br />

bis 17. Jahrhundert hinein, vermeintliche „Hexen“ auf<br />

ihre Prozesse.<br />

1831 wanderte der letzte Scharfrichter Verdens nach<br />

Amerika aus und ab 1838 diente der Turm als Gefängnis.<br />

Heute kann man den Wehrturm mit seinem Verlies<br />

im Rahmen verschiedener Stadtführungen besichtigen,<br />

denn er ist ein Gedenkort geworden.<br />

Ganz viel Liebe & Leid verbirgt sich hinter der Tradition des Goldmanngrabes.<br />

Foto: Angelika Revermann/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Taj Mahal“<br />

Um das Goldmanngrab rankt sich folgende tragische<br />

Geschichte: Zwanzigjährig verstarb am 11. Mai 1818<br />

Franz Goldmann nach einem Jagdunfall in Verden.<br />

Sein Vater war untröstlich über den Tod seines Lieblingssohnes<br />

und er suchte einen Weg, die Erinnerung<br />

an ihn wach zu halten. Er stiftete der Stadt 1000 Taler.<br />

Die Stadt verpflichtete sich, da<strong>für</strong> zu sorgen, dass das<br />

Grab jedes Jahr am 10. Mai von einer „unbescholtenen<br />

und tugendhaften Braut“ geschmückt und ein stilles<br />

Gebet verrichtet wird, die am darauffolgenden Todestag<br />

von Franz Goldmann heiraten wird. Auch heute,<br />

nach über 200 Jahren, macht sich die Stadt noch jedes<br />

Jahr auf Brautsuche. Wenn sich keine Braut findet,<br />

geht das Stiftungsgeld übrigens an die „Stadtpflasterkasse“.<br />

Manche Rätsel lassen sich nicht aufklären, zum Beispiel, seit wann es<br />

die beiden spalierstehenden Ritter nun wirklich gibt.<br />

Foto: Annkathrin Sommer / Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unsere “Queens Guard”<br />

Eines der letzten Geheimnisse Verdens bilden die<br />

beiden Ritter aus Sandstein, die seit 2010 den Carl-<br />

Hatzky-Weg schmücken. Urkundlich erwähnt wurde<br />

die ganz in der Nähe gelegene „Ritterstraße“ erstmalig<br />

1740, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass die<br />

beiden Ritter bereits zuvor das 1476 gegründete Augustinerinnenkloster<br />

“bewacht” haben. Vielleicht sind<br />

sie aber auch erst beim Bau des Syndikatshauses 1592<br />

aufgestellt worden?! Vielleicht werden wir es nie erfahren.<br />

Sie sind in jedem Fall ein Hingucker.<br />

26


VERDEN<br />

Unser Geschäft in der Fußgängerzone in Verden<br />

Beratung &<br />

Service<br />

Herr Schwetschenau, technische Fachberatung<br />

seit 30 Jahren<br />

im Zentrum von Verden<br />

Zu den erstklassigen Unterhaltungsprodukten von<br />

Bang & Olufsen, Loewe, Metz und unseren anderen<br />

Produkten gehören nicht nur technische Meisterleistung<br />

sondern auch beste Beratung und der Installationsservice<br />

vor Ort.<br />

Seit über 40 Jahren ist das Geschäft F. Bungalski in<br />

der Große Str. 117 in Verden. Herr Schwetschenau<br />

selbst ist in dem 1676 fertig gestellten Haus schon seit<br />

über 30 Jahren tätig. Es hat eine bewegte Geschichte,<br />

die mit dem Rittmeister und Brauherrn Carsten Müller<br />

beginnt. 1709 zog der Postmeister Conrad Cappe dort<br />

ein. Später (1752) die Erben. 1770 wurde das Haus an<br />

den Goldschmied Kracke verkauft.<br />

Schon 1788 war der Gastwirt Johann Christoph Croon<br />

als Erbe der neue Bewohner. 1<strong>79</strong>1 kaufte der Goldschmied<br />

Johann Hermann Mühlenkamp das Haus<br />

und vermietete es an den Buchbinder August Christian<br />

Heinrici, der schon nach zwei Jahren 1<strong>79</strong>3 den<br />

Schlüssel des Hauses an den Schlachter J.H.J. von<br />

Uffel abgab. Die Familie v. Uffel ist in der Chronik<br />

der Hausbesitzer bis 1861 aufgeführt. Die Familie<br />

Bungalski hat das Haus von dem Schlachter Thies<br />

erworben. Wenn Sie wissen, wer nach 1861 Besitzer<br />

war, dürfen Sie sich ein kleines Präsent im<br />

Verdener Geschäft abholen.<br />

F. Bungalski GmbH in Verden<br />

Große Straße 117 · 27283 Verden<br />

T 04231 3 08-0<br />

M 0172 38 60 334<br />

F. Bungalski GmbH in <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 153-156 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 32 55 00- 0<br />

M 0152 22 67 953<br />

bungalski.com<br />

27


Weißer Sand umgeben von Wäldern? Nur in den Verdener Dünen. Foto: Frank Pusch / Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Unser „Nationalpark“<br />

Sonne ist die perfekte Voraussetzung, um einen Spaziergang<br />

durch die Verdener Dünen zu unternehmen,<br />

denn dann strahlt der feine Dünensand noch heller.<br />

Hinter einem kleinen Wall erstreckt sich ein wundervolles<br />

Kleinod, Naturschutzgebiet und Naherholungszone<br />

gleichermaßen, das man so wirklich nicht erwarten<br />

würde, wenn man in den Wald hineinfährt. Weißer<br />

Sand, umrahmt von Forst, wohin das Auge blickt und<br />

eine himmlische Ruhe, die einen hier empfängt. Genaugenommen<br />

fehlt nur noch das Wellenrauschen des<br />

Meeres und man würde glauben, man befände sich am<br />

Strand. Sogar bizarres „Dünengut“ in Form von aus der<br />

Erde ragenden Baumwurzeln findet sich entlang des<br />

Erlebnispfades.<br />

Unser „Broadway“<br />

Die Verdener Domfestspiele haben sich seit 1998 zu<br />

einem überregional bekannten Publikumsmagneten<br />

entwickelt und werden in jeder Festspielsaison von<br />

rund 10.000 Gästen besucht. In jeder Saison gibt es<br />

ein Stück Verdener Historie über alte lokale Geschichte,<br />

mit Herzblut aufgearbeitet und von „Kindern der Stadt“<br />

hinter den Kulissen und auf der Bühne präsentiert. Diese<br />

investieren über Monate ihre Freizeit, um das Theaterstück,<br />

Tanz und Musik, die Kostüme, die Requisiten,<br />

die Maskenbildnerei, das Bühnenbild und den gigantischen<br />

Aufbau am Festplatz zu erarbeiten.<br />

Schon jetzt vormerken: Im Sommer 2022 finden die<br />

Domfestspiele endlich wieder statt und wir alle dürfen<br />

uns auf „Die rebellische Hexe“ freuen!<br />

Verdener Empfehlung<br />

Der Beitrag von Annkathrin Sommer wurde erstmals<br />

auf aboutcities.de - „Der Städteblog - <strong>für</strong> Niedersachsen“<br />

veröffentlicht.<br />

28<br />

Rucksäcke und Geldbeutel von „Affenzahn“<br />

Kinderkleidung, Babymode, Accessoires und Geschenke<br />

Deerns & Butjer · Große Straße 130 · deerns-butjer.de<br />

Die Domfestspiele im Schatten des Doms finden 2022 wieder statt,<br />

dann wird das Stück „Die rebellische Hexe“ aufgeführt.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden


VERWELL Erlebnisbad<br />

verwell.de<br />

29


AUSFLUGSTIPP<br />

Liebes-Tour<br />

Mit dem Fahrrad auf historischen<br />

Spuren der Liebe nach Verden<br />

Auf dem Weg nach Verden, über Achim, Thedinghausen<br />

und dazwischen, finden sich Geschichten<br />

und Spuren vergangener Lieben, mal tragisch, mal<br />

Zeugen ewiger Liebe und Wertschätzung. Der Radweg<br />

führt über einen 50 km langen Rundweg durch<br />

den Landkreis Verden. Starten können Sie natürlich<br />

an jedem Punkt der Karte, aber auch von <strong>Bremen</strong><br />

aus. Die Fährverbindung in Hagen-Grinden über die<br />

Weser bietet an Wochenenden und Feiertagen eine<br />

Möglichkeit, die Fahrtstrecke abzukürzen.<br />

Starten Sie am Clüverhaus in Achim. Das historische<br />

Bauernhaus mit dem blauen Fachwerk beherbergt<br />

ein nettes integratives Café. Richtung Weser, vorbei<br />

an der St.-Laurentius-Kirche, führt Sie der Weg<br />

durch das Bauernviertel zur Achimer Windmühle bis<br />

zur Brückenstraße. Diesseits der Weser, parallel zur<br />

Schwedenschanze, fahren Sie Richtung Baden. Von<br />

der Restaurantterrasse des Badener Bergs haben Sie<br />

einen guten Panoramablick auf die Marsch und den<br />

Zusammenfluss von Schleusenkanal und Weser.<br />

Spuren der Liebe in Achim<br />

St.-Laurentius-Kirche in Achim: auf ewig beieinander.<br />

Zum Gefolge der, nach einer Liebesaffäre mit dem königlichen<br />

Leibarzt Struvensee, nach Celle verbannten<br />

dänischen Königin Caroline Mathilde (1751-1772) gehörte<br />

auch der Oberhofmeister Detlef Reventlow. Die<br />

Sarkophage des Ehepaars Reventlow befinden sich<br />

heute in der Mandelsloh-Kapelle in der St.-Laurentius-Kirche,<br />

dem 1257 erstmals urkundlich erwähnten<br />

und damit ältesten Bau der Stadt.<br />

Der Heiratsschwindler von Embsen<br />

Ein Schneider eroberte das Herz einer nicht unvermögenden<br />

Dame. Doch es kam heraus, dass der Schneider<br />

bereits in Oldenburg verheiratet und Vater von<br />

drei Kindern war. Als Strafe <strong>für</strong> seine Schwindeleien<br />

und den Betrug wurde er zu 3 Monaten Haft im Achimer<br />

Gefängnis verurteilt.<br />

Perfekt <strong>für</strong> heutige Hochzeiten<br />

Achim bietet verschiedene Möglichkeiten, sich in romantischer<br />

Atmosphäre das Ja-Wort zu geben. Das<br />

Haus Hünenburg mit Ringwallanlage ist eine schön<br />

restaurierte Jugendstilvilla mit Blick auf die Weser<br />

und kann privat angemietet werden. Einen rustikalen<br />

Rahmen bietet die auf einem Geestrücken gelegene<br />

reetgedeckte Achimer Windmühle, in der Paare von<br />

Mai bis September den Bund <strong>für</strong>s Leben schließen<br />

können. Im Kaminzimmer des geschichtsträchtigen<br />

Clüverhauses wird die standesamtliche Zeremonie zu<br />

etwas Besonderem. Eheschließungen an Bord sind<br />

auf dem Fahrgastschiff Flotte Weser möglich.<br />

30


Fährfahrt oder radeln<br />

In Etelsen können Sie die Strecke um die Hälfte auf<br />

25 km abkürzen und mit der Personen- und Radfähre<br />

„Gentsiet“ von Hagen- Grinden nach Ahsen-Oetzen<br />

übersetzen. Entlang des Schleusenkanals fahren Sie<br />

über Cluvenhagen, vorbei an Daverden (ein Abstecher<br />

zum Ensemble<br />

„Das Leben ist zu kurz, um so zu<br />

lieben, wie man lieben müsste.“<br />

St. Sigismund-<br />

Kirche und Küsterhaus<br />

lohnt<br />

sich) und Langwedel<br />

(Häuslingshaus) bis nach Eissel. Von dort geht<br />

es über Felder und den Sachsenhain nach Verden.<br />

Überqueren Sie die Südbrücke und genießen Sie den<br />

Blick auf die Altstadt. Der Dom (Bauzeit 1290 –1490)<br />

dominiert das Fischerviertel, davor fließen der Altarm<br />

der Aller und die Aller. Auf der Allmende zwischen den<br />

Flüssen grasen die <strong>für</strong> die Reiterstadt charakteristischen<br />

Pferde; auf der Domseite sind das Pfadfinderhaus<br />

Amelungen und das Hirtenhaus der Süderstadt<br />

(heute ein Schulungsstand der Imker) zu sehen.<br />

Spuren der Liebe in Verden<br />

Die schwedische Königin Christina von Schweden<br />

(1629 –1689), in deren Hoheitsgebiet Verden (Aller)<br />

lag, soll gesagt haben: „Das Leben ist zu kurz, um so<br />

zu lieben wie man lieben müsste.“ Wie sehr traf das<br />

doch auf die getrennten Teile Verdens zu, die stolze<br />

Norderstadt der Kaufleute und die adelig wie klerikal<br />

geprägte Süderstadt, die erst 1667 vereinigt wurden.<br />

Per Dekret sollten also die zum Teil verfeindeten Bürger<br />

fortan „Tafel und Bett“ teilen. So soll die Reichsäbtissin<br />

Charlotte Sophie von Kurland, die von 1703 bis<br />

zu ihrem Tod 1728 in Verden im Exil lebte, mit einem<br />

– wie man damals sagte – „Mohren“ liiert gewesen<br />

sein. Verbotene Gelüste wurden im Badehaus in der<br />

Fischerstraße über Jahrhunderte befriedigt, denn hier<br />

wurde nicht nur gebadet und Haare geschnitten.<br />

Anita Augspurg,<br />

eine der ersten<br />

Juristinnen und<br />

künstlerisch wie<br />

politisch vielfältig<br />

aktive Verdenerin, rief 1905 zum Ehe-Boykott auf.<br />

Möglicherweise auch deshalb, weil die lesbische Beziehung,<br />

in der sie lebte, zu dieser Zeit nicht auf eine<br />

gesellschaftliche Akzeptanz hoffen durfte.<br />

Goldmann Grab in Verden<br />

Im Gedenken an seinen am 11. Mai 1818 durch einen<br />

Jagdunfall früh verstorbenen Sohn Franz jr., gründete<br />

sein Vater, der Amtmann Franz Goldmann die<br />

Goldmann-Stiftung. Die „unbescholtene, tugendhafte<br />

Braut, die am Todestag seines Sohnes heiratet und<br />

sein Grab mit Blumen schmückt und betet, erhält 30<br />

Taler“ (ca. 45 Euro). Bis heute lebt diese schöne Tradition<br />

weiter.<br />

Die Liebestour führt Sie zurück über Thedinghausen<br />

mit einer tragischen Liebsgeschichte auf Schloss Erbhof<br />

nach Werder feldeinwärts über den „Wischkämpegraben“.<br />

Im Anschluss fahren Sie entlang der L156<br />

bis zur Weserbrücke nach Achim. Vorbei am Achimer<br />

Bootshaus geht es durch das Bauernviertel zum Ausgangspunkt<br />

am Clüverhaus in Achim.<br />

Informationen und ausführliche<br />

Flyer zu dieser und anderen<br />

Radtouren rund um Verden<br />

erhalten Sie unter:<br />

T 04231 15480<br />

radlerparadies.de<br />

Die gesamte Route können Sie<br />

auch als GPX-Track runterladen:<br />

landkreis-verden-navigator.de<br />

Initiative: Landkreis Verden in<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt Achim,<br />

dem Flecken Langwedel, der Stadt<br />

Verden (Aller) und der Samtgemeinde<br />

Thedinghausen<br />

Foto: Fritz Westermann, Samtgemeinde<br />

Thedinghausen, Mittelweser-Touristik<br />

GmbH, Fotoarchiv Stadt Verden (Aller)<br />

Karte: LGLN<br />

31


Bis in die<br />

Altsteinzeit<br />

MUSEUM VERDEN<br />

Der große Waldelefant und der Neandertaler sind „Bewohner“ des Museums.<br />

Foto: Frank Pusch/ Bildarchiv der Stadt Verden<br />

Zeitreisen erleben im Verdener<br />

Historischen Museum Domherrenhaus<br />

Das Domherrenhaus, eine herrschaftliche Hofanlage<br />

mit Blick auf den altehrwürdigen Verdener Dom,<br />

wurde 1708 als Sitz eines Adeligen erbaut und beherbergt<br />

seit 1937 ein Museum, das auf drei Ebenen die<br />

regionale und städtische Geschichte dokumentiert.<br />

Zentral im Herzen der über 1000 Jahre alten Stadt<br />

Verden, lässt das Historische Museum Domherrenhaus<br />

mit spannenden Inszenierungen und Dioramen<br />

tief eintauchen in die Welt vergangener Zeiten, als<br />

Verden noch schwedische Garnisonsstadt war, der<br />

Hannoversche König hier seine Paraden abhielt, der<br />

dreißigjährige Krieg tobte, die Pest wütete, der Rathausplatz<br />

noch Gerichtshof war oder die Verdener<br />

Bischöfe Figuren im Machtspiel von Kaisern und Königen<br />

waren.<br />

Mit der rund 120 000 Jahre alten „Lehringer Lanze“,<br />

1948 nahe Verdens im Skelett eines Waldelefanten<br />

gefunden, hütet das Domherrenhaus außerdem eines<br />

von weltweit nur drei erhaltenen Holzartefakten aus<br />

der Altsteinzeit und eine der ältesten Jagdwaffen.<br />

Deshalb kann man in der Steinzeitabteilung des Museums<br />

mit einem Neandertaler auf die Jagd gehen<br />

und viel über das Leben der Steinzeitmenschen<br />

erfahren. Wie diese sich zum modernen Menschen<br />

entwickelten und sesshaft wurden, zeigen die Werkstätten<br />

alten Handwerks, unter anderem mit entzückendem<br />

Zinnfiguren-Kabinett, oder die Wohnstuben<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts.<br />

Eine dieser eleganten Wohnräume ist das „Beckmann-Zimmer“,<br />

ein offizieller Standort des Verdener<br />

Standesamtes, in dem man sich das Ja-Wort geben<br />

kann. Im Anschluss stehen das Kaminzimmer oder<br />

der historische Innenhof <strong>für</strong> einen Umtrunk zur Verfügung.<br />

Erlebbar wird Geschichte <strong>für</strong> Klein und Groß noch intensiver<br />

mit den Angeboten der Museumspädagogik,<br />

32


Eingang zum Museum, Foto: Museum Domherenhaus<br />

die auch themenbezogene Kindergeburtstage veranstaltet<br />

und über einen phantasievoll ausgestatteten<br />

Raum verfügt. Unser in der Region gern und viel genutztes<br />

museumspädagogisches Angebot richtet sich<br />

unter anderem an Kindertagesstätten, Kindergärten,<br />

Grundschulen und weiterführende Schulen und wird<br />

individuell an die jeweilige Altersgruppe angepasst. Es<br />

werden Führungen durch einzelne Abteilungen (z.B.<br />

Steinzeit) oder durch das gesamte Museum angeboten.<br />

Auch eine Kombination mit einer Stadtführung ist<br />

möglich.<br />

Großen Spaß haben kleinere Gäste an der Suche nach<br />

unserer Museums-Maus Phibie, die nicht nur seit<br />

Jahrhunderten im Domherrenhaus heimisch ist, sondern<br />

auch in der Zeit reisen kann. Phibie hat eine eigene,<br />

kleine Wohnung im Museum und kann viel über<br />

Geschichte erzählen.<br />

Für größere Besucher bietet das Museum verschiedene<br />

Rätselrallyes an, mit denen man das Haus erkunden<br />

und dabei so einiges lernen kann. Zwischendurch<br />

lädt der historische Innenhof des Domherrenhauses<br />

zum Verweilen und Ausruhen ein.<br />

Darüber hinaus zeigt das Museum regelmäßig kleine<br />

Sonderausstellungen und bietet zahlreiche Kulturveranstaltungen<br />

von Theater über Vortragsreihen und<br />

Lesungen bis hin zu Kabarett an. Aktuelle Informationen<br />

gibt es im Internet.<br />

Bachus in der Ausstellung<br />

Foto: Museum Domherrenhaus<br />

Historisches Museum<br />

Domherrenhaus Verden<br />

Untere Str. 13<br />

27283 Verden (Aller)<br />

T 04231 2169<br />

domherrenhaus.de<br />

33


Das Glück dieser Erde<br />

liegt auf dem Rücken der<br />

Pferde<br />

MUSEUM VERDEN<br />

Eingang des Deutschen Pferdemuseums<br />

Foto: DPM<br />

Das Deutsche Pferdemuseum zeigt in seiner abwechslungsreichen<br />

Ausstellung, welchen Stellenwert<br />

das Pferd über Jahrhunderte <strong>für</strong> den Menschen<br />

hatte. Als wichtigster Helfer in der Landwirtschaft, im<br />

Transport, im Bergbau oder im Krieg war es über Generationen<br />

hinweg ein enger, unverzichtbarer Partner<br />

des Menschen und hatte großen Einfluss auf die gesellschaftliche<br />

Entwicklung.<br />

Mitten im Pferdeland Niedersachsen, direkt neben<br />

dem Bahnhof, in der besonderen Atmosphäre einer<br />

einstigen Kavalleriekaserne lädt das Deutsche Pferdemuseum<br />

auf 1.600 qm Ausstellungsfläche Groß und<br />

Klein, Pferdefreunde und solche, die es noch werden<br />

wollen, zu einer ausgiebigen Entdeckungstour ein.<br />

Vom fuchsgroßen Urwaldbewohner zum hochgezüchteten<br />

Leistungssportler<br />

Ihre Museums-Reise beginnt beim fuchsgroßen Urpferdchen<br />

vor 55 Mio. Jahren, führt Sie in die ukrai-<br />

nische Steppe, wo das Pferd bereits 3500 v. Chr. als<br />

Haustier gehalten wurde, streift die Streitwagen der<br />

Antike und begleitet Sie weiter zu den mittelalterlichen<br />

Ritterturnieren. Sie treffen auf den „Bamberger<br />

Reiter“ und erfahren, welche Vorteile Kummets und<br />

Moorschuhe <strong>für</strong> landwirtschaftliche Pferdegespanne<br />

hatten, wie das Grubenpony in die Grube kam und<br />

welche Tricks beim Pferdehandel angewandt wurden.<br />

Sie begegnen bedeutenden Pferdekennern sowie<br />

erfolgreichen Größen des Reitsports und erfahren,<br />

wieso sich ausgerechnet Verden in der Pferdewelt<br />

international einen Namen gemacht hat.<br />

Testen Sie Ihr Balancegefühl im Damensattel, betrachten<br />

Sie die Umwelt mit Pferdeaugen oder preschen<br />

Sie mit Reitmeisterin Ingrid Klimke über den<br />

Geländeparcours: Zahlreiche Mitmachstationen lassen<br />

den Museumsrundgang zu einem besonderen und<br />

unterhaltsamen Erlebnis werden.<br />

34


Urpferdchen, Foto: DPM<br />

Kinderkarussel, Foto: DPM<br />

Viel <strong>für</strong> Kinder<br />

Können Pferde die Fliege auf der eigenen Nase sehen?<br />

Wieso hatte das Urpferd Zehe statt Hufe? Wie<br />

sagt ein Pferd „NEIN“? Mit einem umfangreichen Programm<br />

vermittelt die Museumspädagogik Inhalte anschaulich,<br />

witzig und zielgruppengerecht. Egal ob Kindergeburtstagsparty<br />

oder Zeitreise <strong>für</strong> Schulklassen in<br />

die Welt der Ritter, ob Forschertour oder Kutschfahrt<br />

ins Grüne <strong>für</strong> die ganze Familie - <strong>für</strong> Jeden ist etwas<br />

Spannendes dabei...<br />

Gebündeltes Pferdewissen in der Hippologischen<br />

Bibliothek und im historischen Fotoarchiv<br />

Eine Besonderheit des Deutschen Pferdemuseum<br />

ist die Hippologische Bibliothek mit mehr als 20.000<br />

Titeln vom frühen 16. Jahrhundert bis heute. Diese im<br />

deutschsprachigen Raum einmalige Bibliothek wird<br />

von Fachleuten <strong>für</strong> wissenschaftliche Recherchen genutzt<br />

und lädt Pferdeliebhaber zum Stöbern ein. Auch<br />

das historische Foto- und Filmarchiv mit mittlerweile<br />

über 1 Mio. Aufnahmen rund um den Pferdesport und<br />

die Zucht von 1900 bis zur Gegenwart dokumentiert<br />

ein wichtiges Stück Zeitgeschichte und wird regelmäßig<br />

von Verlagen, Redaktionen und Privatpersonen<br />

genutzt.<br />

Immer was los…<br />

Führungen, Vorträge, Lesungen, Theater, Aktionstage<br />

und wechselnde Sonderausstellungen: Das Veranstaltungsprogramm<br />

ist bunt gemischt und bietet Erwachsenen<br />

und Kindern immer wieder neue Erlebnisse.<br />

Aktuelle Ausstellung: „Legendär“<br />

Pferde begleiten den Menschen seit tausenden von<br />

Jahren. Es verwundert daher nicht, dass zahlreiche<br />

legendäre Pferdepersönlichkeiten aus Mythologie,<br />

Geschichte und Populärkultur die Menschen faszinieren.<br />

Das Deutsche Pferdemuseum lädt dazu ein,<br />

Berühmtheiten wie den Comic-Helden Jolly Jumper,<br />

Millionenhengst Totilas, das Lieblingspferd Friedrichs<br />

des Großen namens Condé, den geflügelten Pegasus,<br />

den edlen Schattenfell aus „Herr der Ringe“ und viele<br />

mehr kennenzulernen.<br />

Deutsches Pferdemuseum<br />

Holzmarkt 9 I 27283 Verden<br />

T 04231/807140<br />

dpm-verden.de<br />

Sonderausstellung „Legendär“<br />

15.Juni bis 31. Oktober 2021<br />

Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 <strong>Bremen</strong> · Tel. (0421) 747 20<br />

35


Dreamteam<br />

Gute Konzepte, gutes Essen – Nicola van Ravenstein<br />

fotografiert und wirbt <strong>für</strong> Wolfgang Pade<br />

VERDEN<br />

Mit allen Sinnen genießen: Kräuter, Rosen, kultivierte Wildnis, alter Stein und Gaumenfreuden, Foto: Nicola van Ravenstein<br />

„Am schönsten ist es, wenn ein Konzept, eine Idee<br />

voll aufgeht und mein Kunde glücklich ist“, so Nicola<br />

van Ravenstein, Inhaberin der Agentur <strong>für</strong> Mediengestaltung<br />

r2 in Verden. So geschehen zum Beispiel<br />

mit dem „Gemüseabo“ in Dörverden, wo nach Einführung<br />

ihrer neuen Werbekampagne aus dem Hause r2<br />

schon nach der ersten Woche einen Annahmestopp<br />

<strong>für</strong> Neukunden ausgerufen werden musste.<br />

„Meist stehen wir ja in der zweiten Reihe, darum freue<br />

ich mich, an dieser Stelle auch mal <strong>für</strong> uns selbst werben<br />

zu dürfen“, lacht die Kreative, die mit Wolfgang<br />

Pade verheiratet ist. So steht sie auch hinter dem<br />

erfolgreichen Marketing von Pades Restaurant, dem<br />

sie das komplette Gesicht gegeben hat. Die Website,<br />

diverse Bücher, Filme und Fotografie entstammen<br />

ihrer Feder. „Ich finde es sehr wichtig, dass alles eine<br />

36


Draußen dinnieren, Fotos von Nicola van<br />

Ravenstein <strong>für</strong> die Pades Website<br />

Buch und Kalender der Agentur r2<br />

Linie hat und sämtliche Kommunikation, auch Social<br />

Media einem Grundkonzept folgt“, erklärt Nicola van<br />

Ravenstein.<br />

Ihre besondere Liebe gilt den Pferden, der Grund,<br />

warum die Agentur in Verden an der Aller ihre Wurzeln<br />

geschlagen hat: „So oft wir können, verbinden<br />

wir unser Hobby mit unserem Beruf, es macht einfach<br />

Spaß.“ Zahlreiche wunderschöne Pferdebücher,<br />

Ratgeber, preisgekrönte Kalender werden von r2 gemacht,<br />

aber auch bekannte Pferdeleute wie Uta Gräf<br />

vertrauen auf die Agentur und lassen dort ihre Website<br />

gestalten.<br />

Aus manchen Kunden werden gute Freunde. Mit<br />

Gabriele Boiselle, deren Kalender ebenfalls in Verden<br />

entstehen, hat sich über die Jahre eine tiefe Freundschaft<br />

entwickelt. „Zusammen sind wir schon um die<br />

halbe Welt gereist, um DAS Bild in den Kasten zu<br />

bekommen. Ich würde mal behaupten, mit uns kann<br />

man Pferde stehlen!“<br />

r2<br />

Nicola van Ravenstein<br />

Katja van Ravenstein I Olga Janzen<br />

Eiter Str. 108 I 27283 Verden<br />

04231 8008508<br />

ravenstein2.de<br />

Pades Restaurant und Garten<br />

Grüne Str. 15 I 27283 Verden (Aller)<br />

Reservierung unter:<br />

04231 3060 I info@pades.de<br />

pades.de<br />

37


Kur<strong>für</strong>stenallee Teil2<br />

HISTORIE<br />

38<br />

Der König von Böhmen, weltlicher Kur<strong>für</strong>st, an der Vorderseite<br />

(rechte Seite, 1. Statue von links) des Bremer Rathauses<br />

Quelle: Peter Strotmann, 2021


Vorgedanken<br />

In dieser Folge beschreiben wir die Fortführung der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

von der Kirchbachstraße bis zur Vahrer Straße. Die Vahrer Straße<br />

heißt heute (2021) im Stadtteil Schwachhausen Bürgermeister-<br />

Spitta-Allee, im Stadtteil Vahr In der Vahr. Hier im Text wird meist<br />

der alte Straßenname verwandt. Franz Schütte wird uns in einem<br />

Interview wieder die Geschichte der Kur<strong>für</strong>sten näherbringen und<br />

zwar in diesem Teil 2 mit den weltlichen Kur<strong>für</strong>sten.<br />

Interview<br />

Wie die Kur<strong>für</strong>stenallee entstanden ist<br />

Für die Bewohner der Landgebiete Vahr, Rockwinkel und Oberneuland, aber auch <strong>für</strong> die Bremer<br />

Prominenz und Kaufmannschaft, die sich dort im 19. Jahrhundert Villen, Sommerhäuser<br />

und Landhäuser errichten ließen, war der Weg von der Altstadt und zurück recht umständlich,<br />

deshalb wünschte man sich eine gut ausgebaute Verbindungsstraße zwischen Schwachhausen<br />

und Oberneuland.<br />

Da das Gebiet <strong>für</strong> die geplante Straße noch weitgehend unbebaut war, wurde die kürzeste<br />

Strecke zwischen der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße und der Rockwinkler Landstraße möglich.<br />

Dazu musste der Bremer Staat in den Jahren um 1912 mehrere Teilstücke innerhalb des Stadtgebietes<br />

von den Eigentümern der Grundstücke erwerben. Für die weiterführende Strecke<br />

durch die Landgebiete Vahr und Rockwinkel soll der große Bremer Mäzen Franz Schütte (1836-<br />

1911) schon rechtzeitig Land aufgekauft haben. Damit war eine durchgehende Straße von der<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße bis zur Rockwinkler Landstraße möglich.<br />

Als Straßennamen wurden festgelegt:<br />

Von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße bis zur Straße in der Vahr: Kur<strong>für</strong>stenallee.<br />

Von der Vahrer Straße bis zur Rockwinkler Landstraße: Franz-Schütte-Allee.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee, Richard-Boljahn-Allee, Franz-Schütte-Allee<br />

1-Straßeneinmündung <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße<br />

2-Brücke Kirchbachstraße<br />

3-Vahrer Brücke<br />

4-Autobahnauffahrt <strong>Bremen</strong>-Vahr<br />

5-Straßeneinmündung Rockwinkler Heerstraße<br />

Quelle: Openstreetmap 2018/Peter Strotmann<br />

39


Die Statuen der vier weltlichen Kur<strong>für</strong>sten an der rechten Seite der Fassade des Bremer Rathauses.<br />

Von links nach rechts: Böhmen, Pfalz, Sachsen, Brandenburg. Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Interview mit Franz Schütte und unserem Redakteur Peter Strotmann am<br />

10. März 1909; Fortsetzung aus dem <strong>Schwachhauser</strong> Nummer 78<br />

Peter S.: Sehr geehrter Herr Schütte, Sie haben sich in den letzten Jahren sehr um den Bau<br />

einer Straße von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße zur Rockwinkler Landstraße gekümmert,<br />

auch den Namen Kur<strong>für</strong>stenallee <strong>für</strong> die Strecke zwischen <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße bis<br />

Vahrer Straße angeregt. Haben Sie dabei an den Kur<strong>für</strong>stendamm in Berlin gedacht?<br />

Franz S.: Ja, doch. Aber ein Damm, ist ein Damm. Hier in <strong>Bremen</strong> wird eine Allee gebaut und<br />

dann heißt sie auch so. Wie ich weiß, gibt es in Bonn noch eine Kur<strong>für</strong>stenallee und in Köln<br />

eine Kur<strong>für</strong>stenstraße. Die Kur<strong>für</strong>sten sind in Vergessenheit geraten, dabei haben sie jahrhundertelang<br />

die Könige bestimmt. Ab 1806 war damit Schluss.<br />

Peter S.: Sie hatten schon die Statuen des Kaisers und der drei geistlichen Kur<strong>für</strong>sten beschrieben,<br />

die auf der linken Fassadenseite des Bremer Rathauses angebracht sind. Jetzt<br />

kommen die weltlichen Kur<strong>für</strong>sten dran, die auf der rechten Fassadenseite angebracht sind.<br />

Und das schon auf dem von 1405 bis 1410 erbauten gotischen Rathaus.<br />

Franz S.: Das mache ich doch mit Vergnügen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

40


Kur<strong>für</strong>stenallee im Winter 1943/1944 - Blick in Richtung stadteinwärts, Quelle: Frau Meyer-Ramin/Schwachhausen-Archiv<br />

Wie die Kur<strong>für</strong>stenallee ausgebaut wurde<br />

Diese Straße sollte eine Allee werden, wie sie <strong>Bremen</strong><br />

bis dahin noch nicht gesehen hatte. Da<strong>für</strong> war eine<br />

lichte Straßenbreite von 30 Metern von Grundstücksgrenze<br />

zu Grundstücksgrenze vorgesehen. Da ließen<br />

sich beidseitig breite Fußwege, je Richtung eine Spur<br />

<strong>für</strong> den Autoverkehr, eine eigene Trasse <strong>für</strong> die Straßenbahnen<br />

und eine 4,5 Meter breite Fahrbahn <strong>für</strong><br />

Radfahrer unterbringen. Dazu bekam die Straße drei<br />

Reihen Bäume, um aus der Straße eine Allee zu machen.<br />

In dieser Form wurde die Kur<strong>für</strong>stenallee von<br />

der Lothringer Straße bis zur Straße In der Vahr in den<br />

folgenden Jahren ausgebaut. Von der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße bis zur Lothringer Straße wurde das<br />

Konzept seinerzeit nur teilweise umgesetzt und der<br />

Ausbau erfolgte erst 1967.<br />

Links und rechts der Kur<strong>für</strong>stenallee waren Straßen<br />

entstanden, Häuser gebaut sowie die Gartenstadt<br />

Vahr von 1954/55 mit 2.200 und die Neue Vahr von<br />

1957 bis 1962 mit 11.800 Wohnungen „aus dem Boden<br />

gestampft“ worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

hatte der Verkehr kontinuierlich zugenommen. Nur die<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee und die Franz-Schütte-Allee bis zur<br />

Autobahn lagen gewissermaßen noch im „Dornröschenschlaf“.<br />

Doch das sollte sich ab 1963 ändern.<br />

Anfang der 1960er Jahre konnten die Verkehrsplaner<br />

offensichtlich viel großzügiger planen, als es heute<br />

möglich ist. Ab Januar 1963 wurde Platz <strong>für</strong> die zweite<br />

Fahrbahn von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße zur<br />

Autobahnauffahrt <strong>Bremen</strong>-Vahr geschaffen, dazu<br />

mussten 460 Linden und Eichen gefällt werden.<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

BÄDER KÜCHEN TREPPEN<br />

In den Freuen 90 · 28719 <strong>Bremen</strong> · Telefon 0421 / 64 20 61<br />

www.w-k-winterhoff.de<br />

41


Drei mögliche Straßenbahnwege zur „Neuen Vahr“, Quelle: Skizze und die dazugehörigen Texte 1,2,3 Weser-Kurier vom 10.05.1958<br />

Diesen Bäumen, um die 50 Jahre alt, wurden die Kronen<br />

abgesägt. Die kahlen Baumstümpfe ragten, einem<br />

bizarren Kunstwerk gleich, in den Winterhimmel.<br />

Die Stümpfe wurden nach der Frostperiode samt dem<br />

Wurzelwerk aus dem Boden gerissen. Ob diese Aktion<br />

den Naturfreunden seinerzeit ans Herz gegangen ist?<br />

Darüber ist wenig bekannt. Denn man war wohl eher<br />

der Ansicht, dass der moderne Straßenbau nun einmal<br />

Opfer fordere. Zur Ehrenrettung der Verkehrsplaner<br />

sei gesagt, dass nach Abschluss der Bauarbeiten<br />

hunderte neuer Bäume entlang der Straße gepflanzt<br />

worden sind.<br />

Eine Planung jagt die nächste….<br />

Ohne Planung geht es nicht. Blickt man in die Historie,<br />

dann stellt man fest, dass vieles geplant und angekündigt,<br />

aber nicht alles umgesetzt wurde. Vielleicht<br />

war es auch besser so, denn sonst würden wir die<br />

Stadt überhaupt nicht wiedererkennen. Beispielsweise<br />

gab es 1958 die Planung, in der Bremer Altstadt bis<br />

hinter den Hauptbahnhof, drei Unterpflaster-Straßenbahn-Strecken<br />

zu bauen. Das wäre eine U-Bahn mit<br />

großen Kosten und Risiken gewesen. Es wurde nicht<br />

ausgeführt. Dringlicher war es jedoch, die seit 1954/5<br />

im Bau befindliche Neue Vahr an das Verkehrsnetz<br />

anzuschließen. Die Neue Vahr sollte schließlich ein<br />

neuer Stadtteil mit Wohnungen <strong>für</strong> zehntausende<br />

Menschen werden. Der bisher mit Bussen betriebene<br />

Verkehr sollte auf eine Straßenbahnlinie umgestellt<br />

werden. Dazu wurden im Weser-Kurier vom<br />

10.05.1958 drei Varianten vorgestellt.<br />

1) Eine Möglichkeit <strong>für</strong> die Erschließung der „Neuen<br />

Vahr“ führt über die Friedrich-Mißler-Straße in die<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße und dann über den<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Ring in die Wachmannstraße.<br />

Diese Linienführung hätte den Vorteil, dass hier<br />

die kürzesten Gleisstrecken neu zu bauen wären.<br />

Nachteil: Die Kur<strong>für</strong>stenallee müsste die Autobuslinie<br />

23 behalten.<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Bitte berichten Sie über den Kur<strong>für</strong>sten und König von Böhmen.<br />

Franz S.: Ja, das ist der Kur<strong>für</strong>st mit einem Röckchen, der mit Glöckchen behängt ist.<br />

Beschreibung<br />

Die Gestalt trägt unter ihrem wallenden<br />

Mantel einen kurzen Rock,<br />

der mit Glöckchen behängt ist, und<br />

eine enge Hose. Die Krone auf dem<br />

Haupt und sein Schild mit dem bekrönten<br />

Löwen geben ihn als König<br />

von Böhmen zu erkennen.<br />

Aufgabe<br />

Der Kur<strong>für</strong>st und König von Böhmen<br />

ist als weltlicher Fürst der Erzmundschenk.<br />

Der Mundschenk war<br />

ursprünglich <strong>für</strong> die Versorgung der<br />

<strong>für</strong>stlichen Tafeln mit Wein und anderen<br />

Getränken zuständig.<br />

Am Bremer Rathaus, rechte Seite, erste von links<br />

Quelle Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

42


Reinthalerstraße 17A . D-28213 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421-223 56 70 . Telefax 0421-223 56 71<br />

info@bremer-hanse-immobilien.de<br />

www.bremer-hanse-immobilien.de<br />

Es ist ein Anblick, der einem ans Herz gehen kann. Zwei Reihen<br />

Baumstümpfe recken sich in den Winterhimmel.<br />

Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong>, 1963<br />

2) Eine Linie entlang der Kur<strong>für</strong>stenallee, die besonders<br />

von der Straßenbahn gewünscht wird, weil sie<br />

nicht nur die „Neue Vahr“ gut erschließe, sondern<br />

auch noch eine gute „Unterwegsbedienung“ sichere.<br />

Die Buslinie 23 könne damit eingespart werden.<br />

Diese Trasse war bereits in der ersten Planung von<br />

1910 vorgesehen. Allerdings ohne zu wissen, wohin<br />

sie eigentlich führen sollte.<br />

3) Die Bauverwaltung bevorzugt dagegen die Variante<br />

„Bahndamm“. Dabei soll die Straßenbahn in<br />

der „Neuen Vahr“ aus der Kurt-Schumacher-Allee<br />

in einem Bogen nördlich der Gartenstadt Vahr<br />

vorbeiführen und schließlich entlang dem Eisenbahndamm<br />

bis zum Rembertitunnel führen. Nach<br />

Ansicht der Bauverwaltung ist so die „Neue Vahr“<br />

am schnellsten zu erreichen. Aber auch andere<br />

Verkehrsstraßen, wie die Kur<strong>für</strong>stenallee, würden<br />

entlastet.<br />

Doch es kam ganz anders: Ab dem 18. Juni 1967 fuhr<br />

die „neue“ Linie 1 von der Endstation Arsterdamm<br />

kommend über die <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße, Kirchbachstraße,<br />

Julius-Brecht-Allee zur Endstation<br />

Blockdiek.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 122<br />

Der 1890 in Saarbrücken geborene Facharzt <strong>für</strong><br />

Säuglings- und Kinderkrankheiten Dr. Albrecht Mertz<br />

eröffnete seine Praxis im Jahre 1931 an der Nordstraße<br />

31, zog dann 1932 zur Contrescarpe 168. Als das<br />

Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, zog<br />

er mit seiner Praxis zur Kur<strong>für</strong>stenallee 122. Er starb<br />

im Jahre 1953 in <strong>Bremen</strong>. Er schrieb ein Tagebuch<br />

der letzten Kriegswochen im April 1945 in <strong>Bremen</strong>. Es<br />

wurde aus dem Original, um ca. ein Fünftel gekürzt, in<br />

das Buch „Kriegsende in <strong>Bremen</strong>“ (Edition Temmen,<br />

1995) übernommen.<br />

43


Der Häuserblock Kur<strong>für</strong>stenallee 118, 120, 122<br />

Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Donnerstag, den 24. April 1945<br />

Tag der englischen Besetzung unseres Viertels (stark<br />

gekürzter Auszug)<br />

Über die Zustände im Bunker Loignystraße/Ecke<br />

Großbeerenstraße: … In unserem von Blut und Gestank<br />

erfüllten Raum trösteten wir uns gegenseitig,<br />

dass der Feind endlich kommen müsse. In der Ferne<br />

wollte man die anrückenden Panzer schon hören.<br />

… Am Morgen, gegen 10 Uhr, hörten wir endlich die<br />

Panzer auf der Kur<strong>für</strong>stenallee heranrollen. Ich sah die<br />

ersten von der östlichen Bunkertür aus, desgleichen<br />

die geradezu theaterhaft neben ihnen in halbgebückter<br />

Haltung schleichenden Infanteristen. Fünf Minuten<br />

später gingen sie bereits aufrecht, doch sehr vorsichtig<br />

sichernd, die Panzer feuerten zuweilen, wohl um festzustellen,<br />

ob das Gelände nicht mehr verteidigt wurde.<br />

Doch das war unweit noch der Fall, schon an der Ecke<br />

Metzerstraße gab es erneut einen letzten verzweifel-<br />

ten Widerstand der Marineleute, von denen eine ganze<br />

Anzahl dort nutzlos ihr Leben ließ, ebenso an der<br />

Ecke <strong>Schwachhauser</strong> Ring/Heerstraße.<br />

Über die Besetzung des Wohnhauses Kür<strong>für</strong>stenallee<br />

122: … Als ich den letzten Totenschein ausgestellt<br />

hatte … ging auch ich nach Hause. … Wir waren kaum<br />

eine halbe Stunde zu Hause, als ein englischer Soldat<br />

- uns gegenüber und in der ganzen Allee hatten Panzer<br />

haltgemacht - hereinkam und mit Kreide Haustür<br />

und Innentüren beschrieb, wortlos. Bald darauf kam<br />

ein Dolmetscher in englischer Uniform … und erklärte<br />

sehr kurz, wir hätten das Haus innerhalb einer halben<br />

Stunde zu verlassen, die ersten drei Häuser, also genau<br />

unser Block seien beschlagnahmt, <strong>für</strong> Tage vielleicht<br />

nur.<br />

Schule an der Freiligrathstraße<br />

Der 30. April 1958 muss ein Freudentag <strong>für</strong> Schwachhausen<br />

gewesen sein. Nach über 14 Jahren hatte<br />

Schwachhausen wieder eine Schule, als Ersatz <strong>für</strong> die<br />

1943 zerstörte. Der heutige Stadtteil umfasst auch Gebiete,<br />

die nicht zu dem gleichnamigen Dorf Schwachhausen<br />

gehörten. Für diesen großen Stadtteil gab es<br />

um 1960 nun vier Schulen: Baumschulenweg, Gete,<br />

Lothringer Straße und Freiligrathstraße. Das waren<br />

(Stand 1960) alles Grund- und Hauptschulen mit den<br />

Klassen 1-8. Daneben gab und gibt es die Gymnasien<br />

Barkhof und Hermann-Böse-Straße. Das waren aber<br />

keine ausgesprochenen Stadtteilschulen.<br />

Die alte(n) Schule(n) in Schwachhausen<br />

Für das Dorf Schwachhausen wurde 1825 beschlossen,<br />

eine Nebenschule der Rembertischule zu gründen.<br />

Der Unterricht begann in einem von Bauer Hagen zur<br />

Verfügung gestellten Schulraum. 1836 konnte endlich<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Was können Sie zu der Statue des Kur<strong>für</strong>sten von der Pfalz ausführen?<br />

Franz S.: Das ist schon vorbereitet.<br />

Beschreibung<br />

Der Körper des Mannes ist eng in<br />

ein Gewand gehüllt. Er trägt ein<br />

Schwert, den Kopf ziert eine Kappe.<br />

Das Wappenschild zeigt einen<br />

ungekrönten Löwen neben den<br />

bayrischen Wecken, darunter der<br />

Reichsapfel als heraldisches Zeichen<br />

des pfälzischen Kur<strong>für</strong>sten.<br />

Aufgabe<br />

Der Kur<strong>für</strong>st von der Pfalz war als<br />

weltlicher Fürst der Erztruchsess.<br />

Der Truchsess war ursprünglich der<br />

Küchenmeister und damit <strong>für</strong> die<br />

Versorgung der <strong>für</strong>stlichen Tafeln<br />

mit Speisen zuständig.<br />

Am Bremer Rathaus, rechte Seite, Zweiter von links<br />

Quelle Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

44


ANZEIGE<br />

EINFACH SCHÖN – UND SO SCHÖN<br />

EINFACH. IT‘S ELEMENTS!<br />

RUNDUM-SORGLOS-BETREUUNG IM TEAM MIT DEM FACHHAND-<br />

WERK UND MEHR ALS 40 MARKEN HERSTELLERN / AUSSTELLUNGEN<br />

IN BREMEN, STUHR, OLDENBURG, BREMERHAVEN UND WALSRODE<br />

Budgetplaner und Badtyptest<br />

Online ist mit dem Budgetplaner leicht<br />

auszurechnen, mit welchen Kosten man<br />

in etwa planen muss – schließlich will<br />

keiner finanziell baden gehen. Rubriken<br />

wie „Kreative Raumkonzepte“ zeigen,<br />

wie beispielsweise aus einem nur sechs<br />

Quadratmeter kleinen Bad eine traumhaft<br />

schöne Wellness-Oase wird. Ist<br />

die Fläche um einiges größer, ziehen<br />

freistehende Badewanne und ebenerdige<br />

Walk-in-Dusche mit ein. Welcher<br />

Badtyp bin ich eigentlich? „Modernes<br />

Designbad“ oder eher „Einzigartiges<br />

Komfortbad“? Oder vielleicht doch Typ<br />

„Innovatives Trendbad“, in dem die<br />

Smart-Home-Lösung COQON mit einzieht?<br />

ELEMENTS zeigt genau die Richtung<br />

an, die den persönlichen Wünschen<br />

entspricht. Dazu ist jedermann mit dem<br />

virtuellen 3D-Badplaner sein eigener<br />

Traumbad-Designer. Ein weiterer Klick<br />

nur – schon ist die individuelle Vorplanung<br />

an die Profis vor Ort geschickt.<br />

An Supermarktkassen und Tankstellen läuft<br />

die Bezahlung längst kontaktlos. Händeschütteln<br />

zur Begrüßung? Kein Thema in<br />

Zeiten wie diesen, sicher ist sicher. Keinen<br />

Halt machen Viren und Bakterien vor den<br />

Oberflächen von Armaturen, sie können nach<br />

dem Händewaschen gleich wieder dort landen.<br />

Wie wäre es denn dann mit kontaktlosen<br />

Armaturen im Bad? Einhandmischer, die sich<br />

ganz ohne Berührung bedienen lassen? Die<br />

gute Nachricht: Bei ELEMENTS sind sie längst<br />

Teil des Programms. Und was auf Flughäfen,<br />

in Krankenhäusern aber auch in Restaurants<br />

immer häufiger anzutreffen ist, zieht mehr<br />

und mehr in Deutschlands private Haushalte<br />

ein. Auf dem „einfachsten Weg zum neuen<br />

Bad“, der unter www.elements-show.de<br />

beginnt, der in einer der bundesweit aktuell<br />

262 Ausstellungen seinen Lauf nimmt – und<br />

schließlich in den eigenen vier Wänden endet.<br />

Mit dem neuen Traumbad.<br />

Von A(rmatur) bis Z(uschuss)<br />

Berührungslose Armaturen überzeugen dabei<br />

als sichere, zugleich auch optisch höchst<br />

ansprechende Alternative <strong>für</strong> eine optimale<br />

Handhygiene. Dank der integrierten Technik<br />

fließt das Wasser immer nur dann, wenn<br />

man sich der Armatur mit seinen Händen nähert.<br />

Selbst die Temperatur lässt sich, je nach<br />

Modell und Marke, ohne Berührung regeln.<br />

Gleiches ist, wie von Zauberhand, <strong>für</strong> die Herausgabe<br />

der flüssigen Seife möglich. Ob nun<br />

mit oder ohne Kontakt, von A wie Armatur bis<br />

Z wie Zuschüsse <strong>für</strong> die barrierefreie Umgestaltung:<br />

Bei ELEMENTS kann man sich einer<br />

Rundum-sorglos-Betreuung sicher sein.<br />

Angebot noch in der Ausstellung<br />

Dort trifft man auf ein kompetentes Teamwork,<br />

bei dem Fachhandwerker und Badverkäufer<br />

mit viel Herz und Leidenschaft Hand in<br />

Hand arbeiten. Immer persönlich, stets professionell.<br />

Auf das konkrete Angebot noch in<br />

der Ausstellung folgt termingerecht zuhause<br />

vor Ort der Einbau. Über die integrierte Online-Suche<br />

zeigt die Website sofort die passende<br />

Badausstellung in der Nähe an. Schön<br />

einfach, oder? So ist eben ELEMENTS. Und<br />

einfach schön.<br />

ELEMENTS-SHOW.DE


Die Schule an der Freiligrathstraße kurz nach Fertigstellung, Foto wahrscheinlich von 1959/60, im Vordergrund von unten rechts nach links schräg<br />

hochlaufend die Kur<strong>für</strong>stenallee. Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

der Unterricht in einem eigens errichteten Fachwerkbau<br />

mit einer einklassigen Schule aufgenommen<br />

werden. Dieses Gebäude an der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Chaussee 231 (seit 1914 <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße)<br />

wurde jedoch zu klein. 1876 wurde eine neue Schule<br />

an der <strong>Schwachhauser</strong> Chaussee 233 eingeweiht, die<br />

im Laufe der Jahre auf 15 Klassen erweitert wurde. Sie<br />

war eine unentgeltliche Volksschule, d.h. es brauchte<br />

kein Schulgeld gezahlt werden, <strong>für</strong> Knaben und Mädchen<br />

von 6 bis 14 Jahren.<br />

Bei einem Luftangriff am 16. Dezember 1943 wurde<br />

die Schule Schwachhausen, einschließlich der<br />

Turnhalle, durch Brandbomben völlig zerstört. Ein<br />

Wiederaufbau lohnte nicht mehr. Außerdem war die<br />

Schule <strong>für</strong> den stark gewachsenen Stadtteil zu klein<br />

geworden. Hinzu kam, dass man nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg kasernenartige Gebäude ablehnte und<br />

Schulen in Pavillon-Form im Grünen bevorzugte. Auf<br />

dem Gelände der alten Schule legte später der Bremer<br />

Tennis-Verein von 1896 e.V. zusätzliche Tennisplätze<br />

an. Heute (2021) werden dort als „Wohnpark<br />

Schwachhausen“ Wohnbauten errichtet.<br />

Schule an der Freiligrathstraße: Fortsetzung<br />

Zur Einweihungsfeier am 30. April 1958 wurde das<br />

nachstehende Gedicht vorgetragen. Es sollte eine<br />

Verbindung herstellen zwischen der alten zerstörten<br />

Schule und der Zeit, als die Schule in der Horner<br />

Schule untergebracht war, bis hin zur neuen Schule<br />

an der Freiligrathstraße.<br />

Zur Einweihung am 30. April 1958 war der erste Bauabschnitt<br />

bezugsbereit. Das waren sieben Klassenräume,<br />

ein Physikraum, ein Marktplatz, eine Bücherei.<br />

Doch wegen der großen Anzahl Schüler musste die<br />

eine Hälfte vormittags, die andere Hälfte nachmittags<br />

unterrichtet werden. Dieser Schichtunterricht<br />

brauchte, nachdem beim zweiten Bauabschnitt, eingeweiht<br />

am 01. Dezember 1958, acht Klassenräume<br />

hinzugekommen waren, nicht weiter durchgeführt zu<br />

werden. Beim Bau der beiden Bauabschnitte wurde<br />

BESTATTUNG<br />

Dem Leben<br />

einen würdevollen<br />

Abschied geben<br />

Friedhofstraße 19<br />

28213 <strong>Bremen</strong> Tag und Nacht 0421- 20 22 30 www.tielitz.de<br />

46


Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Der Kur<strong>für</strong>st von Sachsen, das ist der mit dem tiefsitzenden Gürtel…<br />

Franz S.: … und er steht auch so lässig auf seinem Podest.<br />

Am Bremer Rathaus rechte Seite,<br />

Dritter von links<br />

Quelle Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

Beschreibung<br />

Der weite Mantel verdeckt nur die<br />

Schultern der gepanzerten Gestalt.<br />

Auf dem tiefsitzenden Gürtel<br />

mit breiter Schnalle ist ein Vogel<br />

abgebildet. Der linke Arm hält das<br />

sächsische Wappen: Rautenkranz<br />

über Querbalken und gekreuzten<br />

Kurschwertern.<br />

Aufgabe<br />

Der Kur<strong>für</strong>st von Sachsen<br />

ist als weltlicher Fürst der Erzmarschall.<br />

Der Marschall beaufsichtigte<br />

ursprünglich den Marstall, den Pferdestall<br />

des Königs.<br />

Geld eingespart. Damit konnten noch zwei Trakte an<br />

das Hauptgebäude angebaut werden. Damit erhielt<br />

die Schule im Juli 1959 noch drei Klassenräume zusätzlich.<br />

Im Januar 1960 wurde ein Schulkindergarten<br />

und erst im März 1966 eine Turnhalle eingeweiht.<br />

Heute (2021) ist die Schule an der Freiligrathstraße<br />

eine Grundschule der Klassen 1-4. Alle Jahrgänge<br />

sind dreizügig. Das Schuleinzugsgebiet wird begrenzt<br />

von den vier großen Hauptstraßen: Kur<strong>für</strong>stenallee,<br />

Kirchbachstraße, <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße und<br />

Bürgermeister-Spitta-Allee.<br />

In dem sanierten Hauptgebäude befinden sich neun<br />

Klassenräume, die Verwaltung mit dem Lehrerzimmer,<br />

die Küche, der Lehrmittel- und der Werkraum.<br />

Die Aula und die Turnhalle wurden renoviert. In den<br />

sanierten Nebengebäuden befinden sich insgesamt<br />

sechs weitere Klassenräume. Auf dem sehr großen<br />

Außengelände gibt es viele Spielgeräte: Kletterwand,<br />

Fußballtorwände, Wurfkörbe, Seilbahn, diverse Klettergerüste,<br />

aufgemalte Hüpfspiele, Baumstämme zum<br />

Balancieren und Klettern etc.<br />

Von der alten Schule weiß ich nur den Namen.<br />

Keine Stunde hab ich je in ihr verbracht.<br />

Lange ehe wir zur Schule kamen<br />

wurde Schutt und Staub draus über Nacht.<br />

Viele Mauern sanken damals nieder.<br />

In Ruinen hausten Menschen dicht an dicht.<br />

Doch schon bald entstand noch schöner wieder<br />

was zerstört, nur unsre Schule nicht.<br />

Eine fremde Schule nahm uns auf in all den Jahren,<br />

seit das eigne Haus in Trümmer sank.<br />

Für die Gastfreundschaft, die wir erfahren,<br />

sagen heute wir von Herzen Dank.<br />

Endlich stehen wir vor diesen neuen Mauern,<br />

treten fröhlich nun in neue Räume ein.<br />

Daß in Frieden sie die Zeiten überdauern,<br />

da<strong>für</strong> laßt uns alle tätig sein!<br />

Gedicht zur Einweihung der neuen Schule an der Freiligrathstraße.<br />

Quelle: Bremer Schüler danken <strong>für</strong> neue Schulen, Hans Krohn Verlag<br />

<strong>Bremen</strong>, 1959<br />

KOSTENLOSE WERTSCHÄTZUNG IHRER IMMOBILIE<br />

SEIT ÜBER<br />

20 JAHREN<br />

IN BREMEN<br />

AKTIV!<br />

Bremer<br />

Immobilien<br />

Projekte<br />

Michael Butt · Sögestraße 42 / 44 · <strong>Bremen</strong> · T 0421 17 864 767<br />

Mobil 0172 57 57 364 · www.bremerimmobilienprojekte.de<br />

Quelle: Bremer Schüler danken <strong>für</strong> neue Schulen<br />

Hans Krohn Verlag <strong>Bremen</strong>, 1959<br />

47


Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Der Kur<strong>für</strong>st von Brandenburg ist der letzte im Bunde.<br />

Franz S.: Er ist der einzige Kur<strong>für</strong>st mit einer Ritterrüstung.<br />

Der Kur<strong>für</strong>st von Brandenburg<br />

48<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fürther Straße • 28215 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 04 21 / 35 30 31<br />

<br />

Geöffnet: Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa. 9.00 – 13.00 Uhr<br />

Wir liefern Ihnen Wärme auf Vorrat<br />

Koopmann-Jindelt<br />

Energiehandel GmbH<br />

www.koopmann-jindelt.de<br />

info@koopmann-jindelt.de<br />

Barlachweg 19 · 28355 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421 320077<br />

Stadtkontor<br />

Böttcherstraße 9 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421 320077<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schleusenstraße 1 · 27568 Bremerhaven<br />

Tel. 0471 44012<br />

Geschäftsstelle · 27<strong>79</strong>8 Hude<br />

Tel. 04408 8097777<br />

Heizoel<br />

Service-Ruf 0800 5667626 / 0-24 Uhr<br />

Ihr Energie-Berater<br />

<strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> und umzu<br />

Beschreibung<br />

Die Statue zeigt einen<br />

Ritter in voller Rüstung<br />

(Sturmhaube mit Halsketten),<br />

über die lässig<br />

ein Mantel geschwungen<br />

ist. Er trägt einen<br />

Wappenschild, auf dem<br />

ein Adler dargestellt ist,<br />

der wiederum ein Zepterwappen<br />

hält.<br />

Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

Bild: Dr. Karl Abraham, um 1920, Quelle: Wikimedia Commons<br />

Aufgabe<br />

Der Kur<strong>für</strong>st von Brandenburg<br />

ist als weltlicher<br />

Fürst der Erzkämmerer.<br />

Der Kämmerer<br />

war ursprünglich der<br />

Kammerdiener, kümmerte<br />

sich auch um die<br />

Finanzen.<br />

Karl-Abraham-Straße<br />

2012 beschloss der Beirat Schwachhausen eine neu anzulegende Straße<br />

nach Karl Abraham zu benennen und sie ist vermutlich die jüngste Straße<br />

in Schwachhausen. Sie geht von der Kur<strong>für</strong>stenallee ab, ist eine Sackgasse<br />

und geht wieder auf die Kur<strong>für</strong>stenallee zurück. Das Grundstück war<br />

ein Teil des Geländes der Schule an der Freiligrathstraße. Die Bebauung<br />

wurde 2014 fertiggestellt und hat die Hausnummern 1-28.<br />

Kurz-Biografie Karl Abraham<br />

Karl Abraham wurde am 3. Mai 1877 in <strong>Bremen</strong> geboren. Sein Vater Nathan<br />

Abraham (1842-1915) kam 1861 von Nienburg nach <strong>Bremen</strong> und<br />

war jüdischer Religionslehrer und Prediger. Er heiratete Ida, geborene Oppenheimer<br />

(1847–1929). Da Karls Bruder Max, geboren 1874, die Firma<br />

des Vaters - Großhandel <strong>für</strong> Kurzwaren und Herrenartikel - übernehmen<br />

sollte, durfte Karl ein Studium aufnehmen. Er studierte Medizin in Würzburg<br />

und Berlin, wo er seine neurologische Ausbildung erhielt, und promovierte<br />

in Freiburg im Breisgau. 1904 bis 1907 war Karl Abraham in Zürich<br />

und wurde von C.G. Jung mit der Psychoanalyse vertraut gemacht.<br />

Er war ein Schüler und enger Vertrauter von Sigmund Freud. 1907 ließ er<br />

sich in Berlin als Nervenarzt nieder. 1908 gründete er die Berliner Psychoanalytische<br />

Gesellschaft und war seit 1920 Mitgründer und Leiter des<br />

Berliner Psychoanalytischen Instituts. Karl Abraham war ein deutscher<br />

Neurologe und Psychiater und als solcher ein bedeutender Vertreter der<br />

Psychoanalyse und deren Wegbereiter in Deutschland.<br />

Karl Abraham war (ab 1906) mit Hedwig Abraham,<br />

geb. Bürgner (1878-1969) verheiratet. Hedwig Abraham<br />

und ihre Kinder, Hilda (1906-1971) und Gerhard<br />

(in England umbenannt in Grant Allan (1910- ?) entgingen<br />

der nationalsozialistischen Verfolgung, indem<br />

sie 1938 nach England flohen. Karl Abraham starb<br />

am 25. Dezember 1925 an den Folgen eines Lungenabszesses.<br />

Karls Bruder Max und seine Schwägerin<br />

Sophie, geborene Goldstein, wurden 1941 nach Minsk deportiert und<br />

dort ermordet. Deren Tochter Charlotte floh nach England und überlebte.


Die „Vahrer Brücke“ im Januar 2018, Quelle: Peter Strotmann<br />

Der Straßenausbau ging flott voran<br />

Die Devise war: Freie Fahrt auf dem Autobahnzubringer.<br />

Störungen mit dem Stadtverkehr mussten ausgeschlossen<br />

werden. Deshalb wurden einige Querstraßen<br />

zerschnitten. Die beiden großen Querstraßen<br />

Vahrer Straße und Kirchbachstraße wurden durch<br />

Hochstraßen überbrückt.<br />

Die Hochstraße „Vahrer-Brücke“ besitzt eine 345<br />

Meter lange Brücke, die auf pilzförmigen Stützen ruht.<br />

Mit den beidseitigen Rampen ist sie etwa 750 Meter<br />

lang. Der Baubeginn war 1963, die Übergabe an den<br />

Verkehr erfolgte Ende 1965.<br />

Die Hochstraße „Kirchbachstraße“ besitzt eine 385<br />

Meter lange Brücke, die auf pilzförmigen Stützen ruht.<br />

Mit den beidseitigen Rampen ist sie etwa <strong>79</strong>0 Meter<br />

lang. Der Baubeginn war 1966, die Übergabe an den<br />

Verkehr erfolgte Ende 1967. Für die Fußgänger wurden<br />

vier Brücken (drei über der Kur<strong>für</strong>stenallee, eine<br />

über die Richard-Boljahn-Allee) und sogar ein Fußgängertunnel<br />

(in Höhe der Orleansstraße) gebaut. Die<br />

Radfahrer bekamen auf beiden Straßenseiten einen<br />

Fahrradweg.<br />

Der Straßenteil von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße<br />

bis zur Kreuzung Bürgermeister-Spitta-Allee und In<br />

der Vahr (früher: Vahrer Straße) heißt Kur<strong>für</strong>stenallee.<br />

Innerhalb des Stadtteils Vahr bis zur Autobahn wurde<br />

sie von Franz-Schütte-Allee in Richard-Boljahn-Allee<br />

umbenannt. Danach bis zur Rockwinkler Landstraße<br />

heißt sie wie eh und je Franz-Schütte-Allee.<br />

Hüneke &Jahns OHG<br />

Gesunde Schuhe<br />

Orthopädieschuhtechnik<br />

Denn Qualität und<br />

Gesundheit gehören zusammen<br />

Jetzt 8neue Parkplätze<br />

hinter dem Haus!<br />

Orthopädie-Schuhtechnik<br />

Orthopädische Maßschuhe ·Einlagen nach Maß<br />

Kompressionsstrümpfe ·Bandagen ·Innenschuhe ·MBT-Fachgeschäft<br />

Laufbandanalyse ·Schuhzurichtung ·Schuhreparaturen<br />

Diabetesversorgung<br />

Diabetesadaptierte Einlagen ·Spezial- und Prophylaxeschuhe<br />

Elektronische Fußdruckmessung<br />

Bequeme Schuhmode<br />

Markenschuhe mit Komfort ·Fußschutz- und Pflegeartikel<br />

Öffnungszeiten<br />

Jetzt neu: durchgehend geöffnet!<br />

Montags-Freitags 9.00 Uhr -18.00 Uhr, mittwochs 9.00 Uhr -13.00 Uhr<br />

Anfahrt mit dem Auto aus Richtung<br />

Bremerhaven: A27 /Abfahrt Universität<br />

Osnabrück /Hannover: A1 /Abfahrt Hemelingen<br />

Oldenburg: A28, B75 Richtung Hauptbahnhof<br />

Bus- und Straßenbahnverbindungen:<br />

Stern: Linie 6/8<br />

Hollerallee (Stern): Linie 24<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr.(Hollerallee): Linie 1/4/5<br />

Hollerallee 45 ·28209 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. (04 21) 34 11 49 ·Fax (04 21) 3477613<br />

www.hueneke-jahns-orthopaedie.de<br />

49


Durch die<br />

druckknopfgesteuerten<br />

Bedarfsampeln<br />

haben die Kraftfahrer<br />

im Prinzip<br />

die grüne<br />

Welle behalten.<br />

Als weitere<br />

Maßnahme,<br />

Schritt 1, Quelle: Schwachhausen-Archiv<br />

insbesondere<br />

zur Lärmminderung, wurde das Tempo von 70 auf 50<br />

Kilometern pro Stunde herabgesetzt.<br />

In einem eleganten Bogen soll sich die künftige Fußgänger- und<br />

Radfahrerbrücke bei der Metzer Straße über die breite Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

schwingen. Quelle Skizze und Text: Weser-Kurier vom 26.05.1967<br />

Was aus den Fußgängerbrücken geworden ist<br />

Es wurden drei Ampelanlagen neben den alten Fußgängerbrücken<br />

in Höhe der Metzer Straße, Brandenburger<br />

Straße und Carl-Severing-Straße zum ebenerdigen,<br />

barrierefreien Überqueren des zweispurigen<br />

Autobahnzubringers errichtet und Anfang Dezember<br />

2010 in Betrieb genommen. Eine vierte Ampelanlage<br />

am Vahrer See kam im Frühjahr 2014 dazu.<br />

Die alten Fußgängerbrücken könnten sofort abgerissen<br />

oder müssten instandgehalten werden. Da aber<br />

weder <strong>für</strong> die eine oder die andere Maßnahme Geld<br />

im Haushalt vorhanden sein wird ... werden die Fußgängerbrücken<br />

wohl eines Tages in sich zusammenbrechen.<br />

Bis dahin: Gute Fahrt.<br />

Die Hausecke Kirchbachstraße-Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

in Richtung Bismarckstraße<br />

Die Schritte der Entwicklung sollen zeigen wie sich diese<br />

Straßenecke durch den Ausbau der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

und durch Ersatzbauten in den Jahren verändert hat.<br />

Blick von der Fußgängerbrücke Loignystraße auf die Kur<strong>für</strong>stenallee in Richtung Vahr. Sie ist bis jetzt noch nicht durch eine Bedienampel ersetzt.<br />

Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Sehr geehrter Herr Schütte: Wir hören laufend von<br />

Erzbischof, Erzmundschenk, Erzkämmerer usw. Was bedeutet<br />

dieses Erz?<br />

WACHMANNSTRASSE 61<br />

TEL 0421 34 29 33 · FAX 34 27 34<br />

28209 BREMEN<br />

buchhandlung@thorban-buch.de<br />

Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr<br />

Sa 10.00-13.30 Uhr<br />

Franz S.: Nun ja, es ist nicht das Erz, ein Gestein, aus dem<br />

Metalle gewonnen werden, sondern es ist, und das habe<br />

ich mit eigenen Worten aufgeschrieben, der Vorsatz Erz-.<br />

Dieser wird einer Person gegeben, die wirklich an der Spitze<br />

steht und Oberster, Erster ist. Aus dem Altgriechischen kam<br />

es ins Kirchenlatein, dann ins Italienische und wurde als Erzins<br />

Althochdeutsche übernommen.<br />

50


Schritt 2, Quelle: Schwachhausen-Archiv Schritt 3, Quelle: Schwachhausen-Archiv Schritt 4, Quelle: Schwachhausen-Archiv<br />

Schritt 1 Zum Ausbau der Kur<strong>für</strong>stenallee und Bau der<br />

Hochstraße wird das Endhaus 1966 abgerissen. Es ist<br />

Kirchbachstraße 163 mit der Coca-Cola-Werbung. Es<br />

verbleiben die „kleinen“ Häuser 161, 159, 157.<br />

Schritt 2 Foto von 1988. Die Hochstraße ist gebaut.<br />

Es stehen noch die Häuser 161, 159, 157. Das Eckhaus<br />

161, wieder mit Coca-Cola-Werbung, vor dem Abriss.<br />

Schritt 3 Das „kleine“ Haus Nr. 161 wurde abgerissen<br />

und 1995/96 ist der Neubau Kirchbachstraße 161/<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 47E entstanden.<br />

Schritt 4 Nach 1996 wurden auch die kleinen Häuser<br />

Nr. 159 und 157 abgerissen und durch den Neubau<br />

157/159 ersetzt. Foto von 2014.<br />

Umbenennungen von Straßenteilen<br />

Nach einem Senatsbeschluss vom 04.07.1967 wurden<br />

folgende Straßenteile umbenannt, die infolge des<br />

kreuzungsfreien Ausbaus der Kur<strong>für</strong>stenallee getrennt<br />

worden waren.<br />

1) Teil der „Orleansstraße“ zwischen „Kur<strong>für</strong>stenallee“<br />

und „An der Gete“ in „Belfortstraße“.<br />

2) Teil der „Dijonstraße“ zwischen „Kur<strong>für</strong>stenallee“<br />

und „An der Gete“ in „Nancystraße“.<br />

3) Teil der „Metzerstraße“ zwischen „Kur<strong>für</strong>stenallee“<br />

und „An der Gete“ in „Verdunstraße“.<br />

4) Teil der „Lohringer Straße“ zwischen „Kur<strong>für</strong>stenallee“<br />

und „Metzer Straße“ in „Argonnenstraße“.<br />

Der „Große Kur<strong>für</strong>st“<br />

Wer die Kur<strong>für</strong>stenallee stadtauswärts fährt, dem<br />

sei erwähnt, dass auf der rechten Seite ab der Kirchbachstraße<br />

der Stadtteil Vahr-Ortsteil Gartenstadt<br />

Vahr beginnt. Nach einer Reihe einzeln stehender<br />

Villen kommen wir zur Fußgängerbrücke Loignystraße<br />

(Schwachhausen). Auf der rechten Seite beginnt<br />

jetzt das Kleingartengebiet Weissenburg. Nach der<br />

Barbarossastraße, einer Querstraße, passieren wir die<br />

Esso-Tankstelle und die Fußgängerbrücke und die<br />

Fußgängerampelanlage Bebraer- und Brandenburger<br />

Straße. Dahinter, bis zur Straße In der Vahr, kommt<br />

die „grüne Wand“. Was konnte dahinter sein? Es ist<br />

der „Hematensee“ und der „Große Kur<strong>für</strong>st“. Noch nie<br />

gehört und gesehen? Dann bitte zu Fuß von der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

mitkommen!<br />

Der „Große Kur<strong>für</strong>st“, Eislebener Straße 33 bis 55, Foto nach Fertigstellung 1972/173, Quelle: bzb, Franz Scheper<br />

51


Ehemaliges Gebäude der Oberpostdirektion <strong>Bremen</strong> (Teilansicht), Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Vom reihenhaus- und villenbeseelten Schwachhausen<br />

kommend, haben wir den Gang von der Kur<strong>für</strong>stenallee,<br />

auf dem Fußweg vorbei am Hematensee<br />

gemacht und stehen plötzlich vor einem riesigen<br />

Gebäude an der Eislebener Straße: Es ist der sogenannte<br />

„Große Kur<strong>für</strong>st“, der in den Jahren 1970-72<br />

gebaut wurde. Es ist eines dieser Gebäude der Jahre,<br />

die <strong>für</strong> Änderung einer Architektur- und Städtebauauffassung<br />

steht. Angeblich soll das alle 15 Jahre so<br />

sein, es ist natürlich ein fließender Vorgang. So galt es<br />

in der vorhergehenden Periode ein Hochhaus in die<br />

Mitte zu setzen und zu den Rändern abflachend zu<br />

bauen. In der neuen Periode standen die Hochhäuser<br />

außen und es flachte nach innen ab, es wurde weiter<br />

verdichtet gebaut. So entstand nach 1962 das baulich<br />

verdichtete Kur<strong>für</strong>stenviertel mit dem alles bestimmenden<br />

„Großen Kur<strong>für</strong>sten“, sowie einem 17-stöckigen<br />

Hochhaus als Abschluss. Es ist ein Bau von 200<br />

Metern Länge, bis zu 22 Meter hoch, sechs bis neun<br />

Geschosse hoch. Erschlossen werden die 225 Eigentumswohnungen<br />

durch Laubengänge an der Seite<br />

zur Kur<strong>für</strong>stenallee. Die Idee, die verwirklicht werden<br />

sollte, war, das Eigenheim in die Höhe zu stapeln. Dies<br />

geschah mit Reihen-, Atrium- und Winkelhauseinheiten,<br />

dazu Gemeinschaftseinrichtungen im obersten<br />

Geschoss. In der Geschichte wird als der „große<br />

Kur<strong>für</strong>st“ Friedrich Wilhelm (1620 in Cölln bis 1688 in<br />

Potsdam) aus dem Haus Hohenzollern genannt. Er<br />

war seit 1640 Kur<strong>für</strong>st von Brandenburg und Herzog<br />

in Preußen.<br />

Der Hematensee<br />

Dieser schöne See ist eigentlich ein Teich von etwa<br />

8.000 Quadratmetern Fläche mit sandigem Unter-<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 15, Quelle: Peter Strotmann 2021<br />

52


grund, eingebettet in einen länglichen Stadtpark an<br />

der Kur<strong>für</strong>stenallee. Die Südseite ist dicht mit Bäumen<br />

bewachsen und schließt danach an ein Einkaufszentrum<br />

und sonstige Bebauung an. Ungefähr mittig<br />

am Südufer mündet das Hematenfleet in den Teich.<br />

Dieses Fleet, wie auch das Vahrer Fleet, Mittelkampsund<br />

Achterkampsfleet ist eines der Hauptentwässerungsgräben<br />

in der Vahr. Sie führen überschüssiges<br />

Wasser über die kleine Wümme in die Wümme. Die<br />

Fleete fließen streckenweise in Rohren, wie zum<br />

Beispiel das Vahrer Fleet. Nach der Definition von<br />

Wikipedia ist ein Teich ein künstlich angelegtes Stillgewässer,<br />

meist mit Zu- und Ablauf. Die Tiefe ist im<br />

Gegensatz zu einem See so gering, dass sich keine<br />

stabile Temperaturschichtung ausbildet. Der Name<br />

„Hematen“ des Teiches und des Fleets konnte nicht<br />

eindeutig geklärt werden.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 130<br />

Die Planungen <strong>für</strong> den Bau einer Oberpostdirektion<br />

in <strong>Bremen</strong> liefen schon vor 1960, denn die bisherigen<br />

Hauptstandorte Domsheide und Bahnhofsplatz reichten<br />

<strong>für</strong> die Aufgaben der Oberpostdirektion nicht mehr<br />

aus, deren Bereich den Norddeutschen Raum mit<br />

23.000 Postangestellten- und beamten umfasste. Die<br />

Deutsche Bundespost (BP) war seinerzeit ein staatseigener<br />

Post-, Logistik- und Fernmeldebetrieb der<br />

Bundesrepublik Deutschland und Träger der zivilen<br />

Fernmeldehoheit. Im geplanten Neubau sollten <strong>für</strong><br />

etwa 800 Bedienstete Büros geschaffen werden.<br />

1973 stellte Professor Dr. Ing. Oesterien seinen Entwurf<br />

vor: ein mindestens 20-stöckiges Hochhaus.<br />

Doch es war leider Makulatur, denn nach einer neuen<br />

Baurichtlinie durften die Büros <strong>für</strong> Sachbearbeiter<br />

in allen Bundesneubauten statt 12 Quadratmeter<br />

nur noch 9 Quadratmeter groß sein. Das erforderte<br />

eine komplette Umplanung. Man meinte, dass man<br />

jetzt auch 2er-Personen-Räume mit 18 Quadratmetern<br />

vorsehen müsste. Herausgekommen ist statt<br />

eines Hochhauses ein über die Fläche angelegter<br />

mehrstöckiger Baukomplex.<br />

Die auf dem Grundstück stehenden Wohnbauten<br />

waren schon Anfang der 1970er abgerissen worden.<br />

Die Grundsteinlegung war 1982, die Fertigstellung<br />

1985. 1995 erfolgte die Überleitung der Deutschen<br />

Bundespost in die privatrechtlichen Aktiengesellschaften.<br />

Mit der damit verbundenen Personalumverteilung<br />

und selbstständigen Weiterentwicklung<br />

der AG‘s, wurde Büroraum frei. Heute (2021) sind in<br />

den Gebäuden unter anderem das Jobcenter Ost II<br />

und der Klinikverbund <strong>Bremen</strong>-Gesundheit Nord.<br />

Bei uns genießen Sie einen umfangreichen Service<br />

G<br />

m<br />

bH<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

Meisterwerkstatt<br />

Am Wall 153 – 156 · 28195 <strong>Bremen</strong> · 0421-32 55 00-0 · www.bungalski.com · amwall.bremen@beostores.com<br />

Große Straße 117 · 27283 Verden · 04231-30 80 · www.bungalski.com · verkauf@bungalski.de<br />

Lieferservice · Reparatur sämtlicher Fabrikate · SAT- und Antennenbau · Antennenanlagen · Netzwerksysteme<br />

Am Wall<br />

NEU – JETZT BEI UNS ERHÄLTLICH:<br />

Neuheit !<br />

BEOLAB 28<br />

Hochauflösende kabellose Stereolautsprecher<br />

Ein schlankes, kabelloses, kultverdächtiges Stereo-Lautsprecherpaar.<br />

Streamen Sie alles – sofort. Musikwiedergabe mit hoher Auflösung<br />

und außergewöhnlicher Klang, immer wieder.<br />

Wir führen Produkte der Marken Loewe, Metz, LG, Panasonic, Audioblock, Dynaudio, Sonoro u.v.m.<br />

53


Radio <strong>Bremen</strong><br />

1939 war auf dem von der Wehrmacht genutzten<br />

Gelände mit dem Bau eines Lazaretts begonnen<br />

worden, das unvollendet blieb. 1950 begannen hier<br />

neue Bauaktivitäten. Radio <strong>Bremen</strong> errichtete auf<br />

den Grundmauern des Lazaretts seine Sendeanstalt.<br />

Am 1. Juli 1950 wurde der Sendebetrieb aufgenommen.<br />

1952 entstand der Sendesaal (seit 2009 unter<br />

Neun Häuserzeilen Kur<strong>für</strong>stenallee/Heinrich-Hertz-Straße, ca. 1952.<br />

Quelle Foto: Fotograf unbekannt/Schwachhausen-Archiv<br />

Neun Wohnblocks Heinrich-Hertz-Straße 50<br />

Entlang der Kur<strong>für</strong>stenallee baute die Beamten-<br />

Baugesellschaft um 1950 neun Häuserblöcke. Es sind<br />

dreigeschossige Gebäude mit Walmdach. Insgesamt<br />

sind es 150 Wohnungen mit Größen zwischen 45 und<br />

65 qm. Sie verfügen zum Teil über Balkone und im<br />

Erdgeschoss über Terrassen. Hatte der Bauherr zuvor<br />

meist Wohnungen <strong>für</strong> Reichs- bzw. Bundesbeamte<br />

geschaffen, so wurden hier erstmals in großer Zahl<br />

auch Bremische Beamte untergebracht. Weitere Bauten,<br />

die aber zum Teil abgerissen sind, brachten noch<br />

einmal 134 Wohnungen. Man bezeichnete dieses<br />

Viertel als „Radiostadt“.<br />

Text: Peter Strotmann<br />

Haupteingang Radio <strong>Bremen</strong>, Ansichtskarte um 1955<br />

Quelle: Schwachhausen-Archiv<br />

Denkmalschutz). Am 22. Dezember 1955 wurde das<br />

Fernsehstudio I in Betrieb genommen. 2002 kam der<br />

Beschluss, Hörfunk und Fernsehen im Faulenquartier<br />

des Stephanieviertels zusammenzufassen. Ende<br />

2007 fand der Umzug in die Neubauten statt. Die<br />

ehemaligen Gebäude wurden teils zu Wohnungen<br />

umgebaut und ein Teil zu einer Reha-Klinik.<br />

Zwischen zwei der dreigeschossigen Wohnblocks geht der Blick auf den<br />

zu Wohnungen umgebauten Haupteingang von Radio <strong>Bremen</strong>.<br />

Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Franz Schütte und Peter Strotmann beim Interview,<br />

Quelle: Fotomontage, Peter Strotmann 2021, unter<br />

Verwendung eines Fotos von Wikimedia Commons<br />

Peter S.: Bitte, noch schnell ein Foto <strong>für</strong> den <strong>Schwachhauser</strong>!<br />

Franz S.: Wo ist der Fotograf?<br />

Peter S.: Ich mach ein Selfie.<br />

Franz S.: Ein Selfie?<br />

Peter S.: Sehr geehrter Herr Schütte, vielen Dank <strong>für</strong> dieses<br />

Interview.<br />

Franz S.: Och, da nich <strong>für</strong>.<br />

54


hat und tausende Auto-, Fahrrad- und Straßenbahnfahrer<br />

täglich darauf aufmerksam werden. Heute<br />

arbeite ich dort mit einem spezialisierten Team aus<br />

acht Immobilien-Experten, das auf eine jahrzehntelang<br />

gewachsene Kauf- und Mietinteressenten-Datei<br />

zurückgreifen kann. Wir haben bereits hunderte von<br />

Immobilien vermittelt, verkauft und vermietet.“<br />

IMMOBILIEN<br />

Die Abbildung des Segelschiffs im Entrée des Firmengebäudes erinnert<br />

an alte Zeiten, als Heinrich Behrmann als Kapitän die Welt bereiste.<br />

Der Inhaber von HB HB Immobilien, Kapitän Heinrich<br />

Behrmann, erklärt uns, warum gerade in jetzigen<br />

Zeiten die richtige Auswahl des Immobilienmaklers<br />

besonders wichtig ist.<br />

Herr Kapitän Behrmann, Sie haben früher auf Schiffen<br />

die weite Welt bereist und werden heute noch<br />

von vielen als „Kapitän“ angesprochen. Als Immobilienmakler<br />

sind Sie seit 32 Jahren in <strong>Bremen</strong> aktiv.<br />

Haben Sie so eine durch die Corona-Pandemie hervorgerufene<br />

Zeit schon einmal erlebt?<br />

Kapitän Behrmann: „Nein, das ist auch <strong>für</strong> mich und<br />

mein Team eine absolut außergewöhnliche Zeit. Aber<br />

die neuen Prozesse im Verkauf und in der Beratung,<br />

die alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen beinhalten,<br />

haben sich mittlerweile bei uns perfekt eingespielt.<br />

Auch in solchen Zeiten wollen Menschen Immobilien<br />

kaufen und verkaufen, z. B. weil sie geerbt haben. Und<br />

brauchen einen Makler, der weiß, worauf er achten<br />

muss und sein Handwerk versteht. Der alle Unterlagen<br />

vernünftig sichtet und darauf achtet, dass wichtige<br />

Dokumente wie z. B. Pfandbriefe in die Planung<br />

eingeschlossen werden.“<br />

Seit wann sitzen Sie in dem heutigen Firmengebäude<br />

mit den <strong>Bremen</strong>-Flaggen an der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße, an dem so viele Menschen täglich vorbeifahren?<br />

„Ich habe die weiße Villa 1999 gekauft und später aufwendig<br />

renoviert und modernisiert. Die Lage ist <strong>für</strong><br />

mich und mein Team ideal, da es eine Top-Anbindung<br />

Hat sich der Immobilienmarkt durch Corona denn<br />

verändert?<br />

Kapitän Behrmann: „Ein Trend zu günstigeren Preisen<br />

ist noch nicht abzusehen. Ich denke, das Preisniveau<br />

zum Vorjahr ist eher ähnlich, allerdings steigen die<br />

Immobilienpreise nicht mehr ganz so stark.“<br />

Der Immobilienmarkt in <strong>Bremen</strong> ist heiß umkämpft.<br />

Warum sollte man HB HB Immobilien als Partner<br />

wählen?<br />

Jetzt erst recht<br />

Auf den richtigen Immobilienmakler setzen<br />

Kapitän Behrmann: „Erst recht in schwierigen Zeiten<br />

sollte man auf Nummer Sicher gehen und auf Zuverlässigkeit<br />

und Verlässlichkeit setzen! Das bieten wir<br />

seit 32 Jahren. In dieser Zeit habe ich in <strong>Bremen</strong> viele<br />

Makler kommen und gehen sehen. Es sind Franchise-<br />

Makler wie Pilze aus dem Boden geschossen. Deren<br />

Mitarbeiter kennen teilweise den regionalen Markt nur<br />

bruchstückhaft und können einen Erfahrungsschatz,<br />

der über Jahrzehnte gewachsen ist, nicht ersetzen.<br />

Meine Mitarbeiter und ich kennen <strong>Bremen</strong> und umzu<br />

wie unsere Westentaschen. Wir sind Bremer und leben<br />

<strong>Bremen</strong>. Andere Maklerbüros wollen nur schnell<br />

vom Bremer Immobilienmarkt profitieren, agieren in<br />

gemieteten Büros und bauen ihre Zelte dann auch<br />

oftmals wieder ab. Für mich war von Anfang an klar,<br />

in <strong>Bremen</strong> zu arbeiten und zu bleiben. Daher habe ich<br />

schon vor vielen Jahren als Firmensitz das Haus in<br />

Schwachhausen gekauft.“<br />

Welchen ersten Schritt raten Sie unseren Lesern, die<br />

eine Immobilie veräußern wollen?<br />

Kapitän Behrmann: „Zuallererst sollte eine Immobilien-Bewertung<br />

vollzogen werden. Diese bieten wir kostenlos<br />

auch online an unter www.hb-hb-immobilien.<br />

de/bewerten. Weitere Leistungen wie kostenlose Beratung,<br />

Überprüfung von potenziellen Interessenten,<br />

Energiepassberatung etc. sind <strong>für</strong> uns selbstverständlich.<br />

Wir freuen uns über ein persönliches Gespräch in<br />

unserem Hause. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen!<br />

Oder gerne auch telefonisch.“<br />

Infos: hb-hb-immobilien.de, T 0421 165060<br />

55


BHT bewegt was<br />

Das erste ereignisreiche Jahr in <strong>Bremen</strong><br />

Die Übernahme der Bremer Steuerkanzlei<br />

Kraffel im März 2020 war ein Meilenstein<br />

<strong>für</strong> die BHT Steuerberatung aus Verden.<br />

Die positive Entwicklung der vergangenen<br />

Monate zeigt, wie richtig diese strategische<br />

Entscheidung war.<br />

Dritter Partner <strong>für</strong> BHT<br />

Im Januar steigt der Steuerberater und<br />

Dipl.-Finanzwirt (FH) Andreas Feldmann<br />

als dritter Partner ein und übernimmt die<br />

Leitung des Bremer Büros. Andreas Feldmann<br />

war langjähriger Partner der Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mülling & Partner<br />

Stunde, Hans-Georg Töhne bringt es auf<br />

den Punkt: „Mit dem Einstieg von Dipl.-<br />

Finw. (FH) Andreas Feldmann ist das Gesellschaftertrio<br />

der BHT Töhne, Hahne<br />

& Partner Steuerberatungsgesellschaft<br />

komplett und mit Kompetenz und Stärke<br />

<strong>für</strong> die Zukunft bestens aufgestellt.“<br />

Im März vollzieht sich der geplante Generationswechsel<br />

und die Steuerberaterin<br />

Angelika Kraffel verabschiedet sich nach<br />

rund 40 Jahren in den wohlverdienten<br />

Ruhestand.<br />

Digitale Zukunft gelingt mit uns –<br />

aber sicher!<br />

Schon 2020 wurde die BHT Steuerberatung<br />

als „Digitale Kanzlei“ von der DATEV<br />

ausgezeichnet, 2021 gehörte man zu den<br />

ersten, die das jährlich vergebene Siegel<br />

erhielten. Steuerberater Hans-Georg Töhne:<br />

„Diese Zertifizierung beweist, dass<br />

Der Diplom-Finanzwirt (FH) Andreas Feldmann<br />

ist Steuerberater und Partner bei BHT<br />

In dem großen Besprechungsraum sind Mandantengespräche mit genügend Abstand möglich.<br />

und bringt umfangreiche Erfahrungen<br />

in den Bereichen der betriebswirtschaftlichen<br />

Beratung, Unternehmensumstrukturierungen<br />

und -umwandlungen,<br />

Nachfolgeberatung und -gestaltung, der<br />

(Groß-) Betriebsprüfung und (außer-) gerichtlichen<br />

Rechtsbehelfsverfahren mit.<br />

Zudem ist er ein Experte <strong>für</strong> spezielles<br />

Steuer- und Verfahrensrecht und ermöglicht<br />

die steuerliche Beratung ausländischer<br />

Unternehmen, die in Deutschland<br />

unternehmerisch tätig sind.<br />

„Das Beratungsspektrum wird mit Herrn<br />

Feldmann als AGT-zertifiziertem Testamentsvollstrecker<br />

um eine weitere<br />

Komponente erweitert, so dass die BHT<br />

Steuerberatung generationenübergreifend<br />

ihren Mandanten mit Empathie und<br />

Kompetenz zur Seite stehen kann,“ sagt<br />

Dipl.-Kfm (FH) Jens Hahne, zweiter Partner<br />

der BHT Steuerberatung.<br />

Der Steuerberater und Partner der ersten<br />

Umzug in die Buschhöhe 10<br />

Abschied nehmen heißt es auch einen Monat<br />

später von den Räumlichkeiten in der<br />

Haferwende, es wurde einfach zu klein.<br />

Eine Straße weiter, an der Buschhöhe 10,<br />

konnten hochmoderne Büroräume angemietet<br />

werden. Der Partner Andreas Feldmann<br />

freut sich: „Für unser wachsendes<br />

Team stehen auf rund 250qm nun ausreichend<br />

Räume zur Verfügung und der<br />

neue Firmensitz bietet Platz <strong>für</strong> die weitere<br />

Expansion. Blickt man aus dem Fenster<br />

in die Natur, sieht man einen Bachlauf und<br />

Bäume. Das ist richtig schön.“<br />

Sehr angenehm <strong>für</strong> die Mandanten dürfte<br />

die Gewissheit sein, dass vor dem Firmengebäude<br />

ausreichend Parkplätze zur Verfügung<br />

stehen und die Räume barrierefrei<br />

zugänglich sind.<br />

Die BHT Steuerberatung ist unter der Bremer<br />

Zentralnummer 0421/ 33 00 48 – 0<br />

zu erreichen, eine Rufumleitung der bisherigen<br />

Telefonnummer ist eingerichtet.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauensvoll<br />

mit unseren Mandanten zusammenarbeiten<br />

und es gemeinsam gelingt,<br />

die hohen Anforderungen an digitale Prozesse<br />

zu erfüllen.“<br />

Bei dem Gütesiegel allein ist es jedoch<br />

nicht geblieben. Seit April setzen die Berater<br />

auf die cloud-basierte DATEVasp<br />

Lösung. Alle sensiblen Kunden- und Finanzdaten<br />

sowie die Anwenderprogramme<br />

werden in DATEV-Rechenzentren im<br />

deutschen Rechtsraum gespeichert. Eine<br />

fünffache Datensicherung, die kontinuierlich<br />

gespiegelt wird, sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

selbst bei Katastrophenszenarien alle<br />

Daten erhalten bleiben.<br />

Für den Kanzleimanager Rüdiger Meinke<br />

haben „IT-Sicherheit, Datenschutz- und<br />

Datensicherheit höchste Priorität“. Der<br />

Steuerberater Jens Hahne betont die Vorteile<br />

<strong>für</strong> die Mandanten und Mitarbeiter:<br />

„Die Cloud-Lösung mit dem passwortgeschützten,<br />

mehrstufigen Authentifizierungsverfahren<br />

bedeutet mehr Komfort,<br />

denn der Austausch mit dem Steuerberater<br />

ist nun ortsunabhängig, flexibel und<br />

wie gewohnt zuverlässig möglich.“ Andreas<br />

Feldmann ergänzt: „Durch die effiziente<br />

Digitalisierung bleibt, gerade vor den<br />

56


Herausforderungen durch die COVID-19<br />

Pandemie, mehr Zeit <strong>für</strong> uns Steuerberater,<br />

unsere Mandanten in der Unternehmenssteuerung<br />

und -entwicklung zu beraten.“<br />

Was wäre das alles ohne ein gutes<br />

Team?<br />

Die Digitalisierung erleichtert so manches<br />

auf Mandanten- wie auf Mitarbeiterseite<br />

und höchste Datensicherheit<br />

schafft Vertrauen, doch letztlich machen<br />

die Menschen den Unterschied. Bei der<br />

BHT Steuerberatung ist es das hochqualifizierte<br />

Team mit jetzt rund sechzig Kolleginnen<br />

und Kollegen in Verden und in<br />

<strong>Bremen</strong>. Von vier Mitarbeiterinnen bei<br />

Übernahme des Bremer Büros auf heute<br />

neun ist das Team gewachsen und ermöglicht<br />

es dem Steuerberater Andreas<br />

Feldmann, den guten Zulauf an neuen<br />

Mandanten kompetent zu bewältigen<br />

Bereit zu wachsen - die modernen Räume der BHT Steuerberatung in der Buschhöhe 10<br />

Mehr Kompetenzen zum Wohle<br />

der Mandanten<br />

Viele Mitarbeiterinnen bringen neben<br />

steuerlichen Berufsabschlüssen zur Steuerfachangestellten<br />

oder Bilanzbuchhalterin<br />

weitere wertvolle Qualifikationen in Personal<br />

und Recht mit. Dank des intensiven<br />

Austauschs mit dem Verdener Stammsitz,<br />

wo sich drei Berater bestens in aktuelle<br />

Förderprogramme eingearbeitet haben,<br />

kann flexibel auf jede Anforderung der<br />

Mandanten reagiert werden. „BHT – das<br />

sind mehr Kompetenzen zum Wohle unserer<br />

Mandanten“, so klar bringt es der Partner<br />

Andreas Feldmann auf den Punkt.<br />

www.bht-beratung.de<br />

Ihre Berater: Michael Töhne, Andreas Feldmann, Jens Hahne, Hans-Georg Töhne, Andrea Philipp, Dieter Janke<br />

BHT Töhne, Hahne & Partner mbB Steuerberatungsgesellschaft<br />

Bremer Straße 49 | 27283 Verden<br />

Buschhöhe 10 | 28357 <strong>Bremen</strong><br />

57


REHA SENDESAAL<br />

JUBILÄUM<br />

10 Jahre Reha-Klinik am Sendesaal, 10 Jahre stationäre Versorgung<br />

und ambulante Rehabilitation unter einem Dach und aus einer Hand.<br />

Die Erfolgsgeschichte der Reha-Klinik am Sendesaal<br />

beginnt im Januar 2009, als Rolf Specht, der geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Specht-Gruppe<br />

gemeinsam mit Klaus Hübotter das ehemalige Gelände<br />

von Radio <strong>Bremen</strong> erwirbt.<br />

Ein intaktes, aber zu klein gewordenes Funkhaus von<br />

Radio <strong>Bremen</strong> wird einer neuen Nutzung zugeführt.<br />

10.000 Quadratmeter Studios, Produktionsräume und<br />

Büros werden nach umfangreichen Neu- und Umbauarbeiten<br />

in eine Reha-Klinik umgewandelt. Mehr<br />

noch: Der geschichtsträchtige Sendesaal wird als Ort<br />

hochkarätiger Musikveranstaltungen weitergeführt.<br />

Mit der im Mai 2011 eröffneten Reha-Klinik am Sen-<br />

desaal schaffte die Specht-Gruppe ein einzigartiges<br />

ganzheitliches Konzept der kombinierten ambulanten<br />

und stationären Rehabilitation mitten in der Stadt<br />

<strong>Bremen</strong>. Diese sogenannte „Hybrid-Reha“ stellte eine<br />

neue flexible Form der Rehabilitation dar: Im Rahmen<br />

des Hybrid-Modells beginnt der Patient mit einer stationären<br />

Maßnahme und wechselt in die ambulante<br />

Reha, sobald sein Gesundheitszustand dies zulässt<br />

– ohne Einrichtungswechsel, ohne Arztwechsel und<br />

ohne Wechsel des vertrauten therapeutischen Teams.<br />

Diese Kombinationsmöglichkeit, die nur eine wohnortnahe<br />

Rehabilitationseinrichtung bietet, ist gegenüber<br />

einer rein stationären Behandlung von Vorteil: Die<br />

Wiedereingliederung in den Alltag erfolgt viel früher<br />

Interdisziplinäre Teamarbeit ist von großer Bedeutung<br />

Bewegungsbad<br />

58


und somit auch die<br />

Erprobung des in<br />

der Rehabilitation<br />

Gelernten. Spezialisiert<br />

in den Indikationsbereichen<br />

Kardiologie, Orthopädie<br />

und Geriatrie<br />

bietet die Fachklinik<br />

174 Reha-Betten<br />

<strong>für</strong> den stationären Aufenthalt,sowie bis zu 70 Plätze<br />

<strong>für</strong> die ambulante Reha.<br />

Beide Geschäftsführer Christian Wolckenhaar (l.) und Rolf Specht (r.) gratulieren<br />

den Mitarbeiter/innen der ersten Stunde zum 10-jährigen Dienstjubiläum.<br />

Seitdem am 2. Mai 2011 die ersten 30 Patient/innen<br />

in die Reha-Klinik einzogen, hat sich einiges getan. Die<br />

erstmalige Zertifizierung erfolgte im selben Jahr und,<br />

basierend auf den Normen der DIN ISO 9001, erwarb<br />

die Klinik zusätzlich das Qualitätssiegel Geriatrie. Für<br />

ihre Behandlungsqualität wurde die Reha-Klinik am<br />

Sendesaal in den vergangenen Jahren wiederholt als<br />

TOP Rehaklinik durch FOCUS Gesundheit ausgezeichnet.<br />

Die Erfolge schlagen sich auch in den Patientenzahlen<br />

nieder: Rund 3.500 orthopädisch, kardiologisch<br />

und geriatrisch Erkrankte lassen sich heute Jahr <strong>für</strong><br />

Jahr in der Reha-Klinik am Sendesaal behandeln. Ein<br />

erfahrenes Team aus Fachärzten und Therapeuten<br />

stellt <strong>für</strong> jeden Patienten ein individuelles Programm<br />

zusammen, ausgerichtet auf die körperliche Verfassung<br />

und die persönliche Leistungsfähigkeit jedes<br />

einzelnen Patienten.<br />

Neben Ärzten, zahlreichen Physiotherapeuten und<br />

Pflegefachkräften stehen den Patienten auch Psychologen,<br />

Masseure, Diätassistenten, Ergotherapeuten,<br />

Sportlehrer, Logopäden<br />

und Sozialarbeiter<br />

zur Seite. Von<br />

großer Bedeutung<br />

ist dabei die indikations-<br />

und fachübergreifende<br />

enge<br />

Zusammenarbeit aller<br />

Fachabteilungen. Ärzte<br />

und Therapeuten<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen ergänzen sich und<br />

bringen ihre speziellen Kompetenzen und Erfahrungen<br />

in eine umfassende Rehabilitation von Patienten ein.<br />

„Der große Dank gilt allen unseren Mitarbeitenden,<br />

die sich tagtäglich mit großem Engagement und Können<br />

<strong>für</strong> das Wohl unserer Patienten/innen einsetzen<br />

und seit über einem Jahr einer enormen zusätzlichen<br />

Pandemie-bedingten Belastung standhalten müssen“,<br />

betont der Geschäftsführer Christian Wolckenhaar.<br />

„Dieses Jubiläumsjahr ist uns Anlass, sowohl auf eine<br />

10-jährige erfolgreiche Zeit zurückzublicken als auch<br />

uns mit viel Kraft und Zuversicht den Herausforderungen<br />

der Zukunft zu stellen.“<br />

Bürgermeister-Spitta-Allee 47<br />

28329 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 336 30-0<br />

rehaklinik-sendesaal.de<br />

59


PRAXISEMPFEHLUNG<br />

Das Facharzt-Team von orthobremen: v.L.: Dr. S. Kuther, Dr. T. Ohlsen, Dr. U. Siegel, Dr. R. Bramlage, Dr. J. Rasmussen, Dr. B. Heuser, Dr. A. Oeßel, Dr. S. Plüquett<br />

or tho<br />

ortho: aufrecht<br />

Orthopädie: Wissenschaft von der Erkennung und Behandlung angeborener<br />

oder erworbener Fehler des menschlichen Bewegungsapparats<br />

: Die Gemeinschaftspraxis führender Fachärzte <strong>für</strong> Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie.<br />

An zwei Standorten im Zentrum <strong>Bremen</strong>s bietet das<br />

Team von orthobremen nahezu das gesamte operative<br />

und konservative Spektrum der Orthopädie an.<br />

Die Praxen befinden sich im Ärztehaus An der Weide<br />

41/42 und in der Obernstraße 80.<br />

60<br />

Insgesamt acht Fachärzte sind in beiden Praxen tätig.<br />

Alle sind Fachärzte <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

mit vielseitigen Zusatzqualifikationen und besonderen<br />

Spezialgebieten. Sie betreiben die allgemeine<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie und sorgen <strong>für</strong> die<br />

notwendige Diagnostik und Therapie bei allen Problemen<br />

des Bewegungsapparates. Bei schwierigen Fragestellungen,<br />

notwendigen Operationen und natürlich<br />

Eine genaue körperliche Untersuchung als Grundlage <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Therapie.


Effektive Magnetfeldtherapie <strong>für</strong> Wirbelsäule, Gliedmaßen, Schultern<br />

und Hüftgelenke.<br />

auf Wunsch des Patienten erfolgt die weitere Klärung<br />

bzw. Behandlung durch einen erfahrenen Spezialisten<br />

des Ärzteteams. Die Orthopäden weisen langjährige<br />

Erfahrung in Ihren Spezialgebieten auf und waren vor<br />

ihrer Tätigkeit in der Praxis Oberärzte in renommierten<br />

orthopädischen Kliniken.<br />

Als jüngstes Mitglied des Ärzteteams konnte im Januar<br />

dieses Jahres Dr. Reiner Bramlage gewonnen werden,<br />

zuvor leitender Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Schulterchirurgie,<br />

arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie<br />

der Rolandklinik <strong>Bremen</strong>.<br />

Das ambulante Behandlungsspektrum erfasst neben<br />

der gesamten Orthopädie und Unfallchirurgie auch die<br />

Behandlung von Arbeitsunfällen. Am Standort An der<br />

Weide besteht eine Zulassung zur berufsgenossenschaftlichen<br />

Behandlung (D-Ärzte). Auch Sportverletzungen<br />

werden kurzfristig behandelt, bei Bedarf wird<br />

<strong>für</strong> eine zügige Abklärung im MRT gesorgt, um schnell<br />

und angepasst therapieren oder operieren zu können.<br />

Auf die interdiszipinäre Diagnostik erfolgt eine individuelle<br />

Behandlungsplanung.<br />

Alle gängigen konservativen Therapieverfahren können<br />

vor Ort durchgeführt werden, aber auch in sehr<br />

aktuellen und alternativmedizinischen Verfahren wie<br />

PRP (Plasmabehandlung aus Eigenblut), Akupunktur,<br />

Hyaluronsäure-Therapie, Stoßwellenbehandlung und<br />

Magnetfeldtherapie sind die orthobremen-Ärzte intensiv<br />

weitergebildet und erfahren.<br />

Das operative Spektrum, welches durch die jeweiligen<br />

Spezialisten ambulant im praxiseigenen OP oder stationär<br />

in der Paracelsusklinik <strong>Bremen</strong> und in der Orthopädischen<br />

·<br />

Klinik Stenum erbracht wird, umfasst:<br />

Wirbelsäulen-Operationen von der Entfernung<br />

eines Bandscheibenvorfalls bis zur Stabilisierung<br />

der Wirbelsäule<br />

·<br />

Hand- und Fußchirurgie<br />

Arthroskopische Operationen von Schulter-,<br />

Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenk einschließlich<br />

Knorpel-, Kreuzband- und Rotatorenmanschettenchirurgie<br />

· Endoprothetik (künstlicher Gelenkersatz) an<br />

Schulter, Hüfte und Knie<br />

Verstärkung des Teams: Dr. med Reiner Bramlage und Dr. med Ulf Siegel<br />

orthobremen betreibt ein intensives Zeitmanagement.<br />

Die Wartezeiten in der Praxis sind in der Regel kurz,<br />

eine zeitnahe Terminvergabe, die auch online erfolgen<br />

kann, ist meist möglich. In der Praxis besteht ein zeitgemäßes<br />

Hygienekonzept, Desinfektionsmittelspender<br />

stehen bereit und Abstände werden eingehalten.<br />

In Kombination mit den meist kurzen Wartezeiten<br />

wird so das Infektionsrisiko minimiert.<br />

Behandlungs-Zentrum An der Weide:<br />

Dr. Rasmussen, Dr. Oeßel, Dr. Ohlsen,<br />

Dr. Siegel, Dr. Bramlage<br />

An der Weide 41/42 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T0421 2784850<br />

Behandlungs-Zentrum Obernstraße:<br />

Dr. Kuther, Dr. Heuser, Dr. Plüquett<br />

Obernstraße 80 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 27848550<br />

orthobremen.de<br />

61


Open Air<br />

in der Meierei<br />

KONZERT<br />

Die Bremer Philharmoniker spielen im Garten der Meierei, Fotos: Martin Gerken<br />

Bremer Philharmoniker laden ein<br />

zur Operetten-Gala im Bürgerpark<br />

62


Die Bremer Philharmoniker laden zu zwei Open-Air-<br />

Konzerten in den Bürgerpark ein. Am Freitag, den 9.<br />

Juli, und am Sonntag, den 11. Juli, erfüllen beliebte<br />

Operettenklänge den Innenhof der Meierei. Bereits im<br />

letzten Sommer sorgten das Orchester und Sängerinnen<br />

und Sänger des Theater <strong>Bremen</strong>s dort <strong>für</strong> hochkarätigen<br />

Kulturgenuss.<br />

Nun folgen gleich zwei Konzerte zu frühabendlicher<br />

Uhrzeit und versprechen kurzweiliges Musikvergnügen.<br />

Das Programm besticht mit bekannten Melodien<br />

und Arien von Johann Strauß, Franz Lehár, Emmerich<br />

Kálmán, Paul Lincke und George Gershwin. Das Publikum<br />

darf sich auf einen sommerlich-beschwingten<br />

Abend mit Nadine Lehner (Mezzosopran), Christian<br />

Engelhardt (Tenor) und den Bremer Philharmonikern<br />

unter der Leitung von Generalmusikdirektor Marko<br />

Letonja freuen.<br />

Die sinkenden Infektionszahlen und ein tagesaktuell<br />

angepasstes Hygienekonzept sorgen da<strong>für</strong>, dass rund<br />

180 Besucher mit ausreichend Abstand unbeschwert<br />

im Innenhof der Bremer Meierei klassische Musik erleben<br />

dürfen. In Kooperation mit dem Theater <strong>Bremen</strong>.<br />

Termine<br />

Freitag, 9. Juli 2021 / 18 Uhr<br />

Sonntag, 11. Juli 2021 / 18 Uhr<br />

Meierei im Bürgerpark<br />

Innenhof<br />

Am Bürgerpark 1<br />

28209 <strong>Bremen</strong><br />

Eintrittskarten<br />

Tickets gibt es ab 10. Juni ab 10 Uhr <strong>für</strong> 23 Euro online<br />

über nordwest-ticket.de sowie in allen an Nordwest-Ticket<br />

angeschlossenen Vorverkaufsstellen.<br />

Im Preis enthalten ist ein Getränk (alkoholfreie Erfrischungsgetränke,<br />

Bier, Wein oder Prosecco).<br />

63


AUSSTELLUNG<br />

Dufthaus Domsheide<br />

Foto: Franziska von den Driesch<br />

Smell<br />

it!<br />

Camilla Nicklaus-Maurer, Unverblümt, 2021,<br />

Olfaktorische Rauminstallation,Wildsaatgut, Geruch,<br />

Paula-Modersohn-Becker Museum<br />

Foto: Franziska von den Driesch<br />

Ist das Kunst oder riecht das hier immer so?<br />

Wenn wir etwas riechen, dann wirken viele Faktoren auf uns. Wir erinnern uns an Dinge,<br />

werden von Gefühlen überwältigt oder assoziieren Bilder, die durch Gerüche in unserer Nase<br />

hervorgerufen werden. Das liegt daran, dass der Geruchssinn der ursprünglichste aller Sinne<br />

ist und ohne Filterung des Gehirns direkt im limbischen System aufgenommen wird. Dort wird<br />

er mit Emotionen sowie in besonderem Maße auch mit Erinnerungen verknüpft, triggert unser<br />

implizites Gedächtnis und kann blitzschnell Empfindungen oder Gemütszustände hervorrufen.<br />

Gerüche sind nur während ihrer kurzen Existenz<br />

wahrnehmbar und authentisieren dadurch unsere<br />

Erlebnisse, wir riechen immer im Hier und Jetzt. Sie<br />

sind sogar in der Lage, instinktive Verhaltens- und<br />

Entscheidungsmuster bei uns Menschen zu erzeugen<br />

und stellen eine außergewöhnliche Möglichkeit<br />

der Beeinflussung dar. Erst allmählich beginnen wir<br />

zu ahnen, wie tief das Riechen tatsächlich in unser<br />

alltägliches Leben eingreift. Warum schenken wir<br />

diesem einzigartigen Sinn also noch immer so wenig<br />

Aufmerksamkeit?<br />

Durch eine einzigartige Kooperation zwischen 10<br />

Bremer Institutionen der Gegenwartskunst wurde der<br />

bisher unterrepräsentierten Geruchskunst oder Olfactory<br />

Art eine Plattform gegeben, um uns olfaktorisch<br />

wachzurütteln: Mit Geruch arbeitende zeitgenössische<br />

Künstler*innen wurden eingeladen, ihre Positionen<br />

zum Thema unter individuellen Voraussetzungen umzusetzen<br />

und bestehende Sammlungen wurden nach<br />

geruchlichen Aspekten befragt. Entstanden sind zehn<br />

unterschiedliche Ausstellungen, welche die vielfältigen<br />

Aspekte des Geruchssinns als Mittel der menschlichen<br />

Welterschließung in olfaktorischer Kunst verhandeln<br />

und darstellen. Durch die Verbindung von visueller<br />

und olfaktorischer Kunsterfahrung und die Ansprache<br />

sowohl direkter als auch indirekter Geruchsebenen,<br />

sind künstlerische Projekte entstanden, die tatsächlich<br />

riechende Kunstwerke präsentieren, Geruch nur gedanklich<br />

evozieren oder über das Riechen als besondere<br />

sinnliche Betätigung reflektieren.<br />

In Smell it! Geruch in der Kunst gelingt es künstlerischen<br />

Methoden, Sinnesebenen so interagieren zu<br />

lassen, dass der Geruchsinn als Teil unserer täglichen<br />

Rezeption und als synästhetisches Element erlebbar<br />

64


Mari Lena Rapprich, SOUND KITCHEN, 2021,<br />

Mobiles Küchenmodul, Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Foto: Franziska von den Driesch<br />

Maki Ueda, Viral Parfum, 2021,<br />

Olfactory installation<br />

Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Foto: Maki Ueda<br />

Stefani Glauber, VS., 2021, Installation aus<br />

Diffuser, Geruchsneutralisator und Stahl<br />

Kunstverein Bremerhaven<br />

Foto: Franziska von den Driesch<br />

gemacht wird. Irritation und Wiederspruch, Metaphern<br />

und die Konfrontationen mit den eigenen Geruchserwartungen<br />

sorgen <strong>für</strong> eine olfaktorische Atmosphäre,<br />

durch die unsere bisherige Wahrnehmung ins<br />

Schwanken gerät. Was passiert also, wenn alle Sinne<br />

auf einmal auf uns Wirken? Erhalten Gerüche eine<br />

Farbe und können wir sie plötzlich sehen? Entwickeln<br />

wir neue Synapsen <strong>für</strong> olfaktorische Poesie oder können<br />

wir begriffliche Darstellungen wie Macht, visuelle<br />

Zeichen oder Klänge auf einmal tatsächlich riechen?<br />

Die Konfrontation mit den Fähigkeiten des Geruchssinns<br />

eröffnet durch die spezifisch künstlerischen Positionen<br />

neue Perspektiven, die vor allem und bisweilen<br />

ausschließlich durch Kunst wahrnehmbar werden.<br />

Dabei werden die Nase als Organ, der Duft als Phänomen<br />

und dessen Bedeutung im Alltag und in der<br />

Kunst genauso verhandelt wie Zuschreibungen von<br />

Gerüchen auf Grund von Kategorien wie Geschlecht,<br />

zugeschriebener Herkunft, Alter oder sozialer Klasse.<br />

Die Ausstellungen laufen noch bis Juli/August 2021<br />

und werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm<br />

begleitet. Es enthält Vorträge, Aktionen,<br />

Workshops, Duftspaziergänge und vieles mehr. Unter<br />

www.smellit.eu sind hierzu alle Angaben zu finden.<br />

Viel Spaß beim Riechen, Fühlen, Erinnern<br />

und Hinterfragen!<br />

Smell<br />

it!<br />

Geruch<br />

in der<br />

Kunst<br />

10 Ausstellungen<br />

8 Museen<br />

in <strong>Bremen</strong> &<br />

Bremerhaven<br />

Teilnehmende Institutionen:<br />

→ GAK Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle Kunst<br />

→ Gerhard-Marcks-Haus<br />

→ kek Kindermuseum<br />

→ Künstlerhaus <strong>Bremen</strong><br />

→ Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

→ Kunstverein Bremerhaven<br />

→ Paula Modersohn-Becker Museum<br />

→ Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

→ Weserburg Museum <strong>für</strong> moderne Kunst<br />

→ Zentrum <strong>für</strong> Künstler publikationen<br />

↪ smellit.eu<br />

65


Olfaktor:<br />

Geruch gleich Gegenwart<br />

AUSSTELLUNG<br />

Die Ausstellung Olfaktor: Geruch gleich Gegenwart in der Städtischen Galerie <strong>Bremen</strong> präsentiert<br />

den Geruch als außergewöhnliche sinnliche Wahrnehmung, denn Geruch ist flüchtig,<br />

molekular, unsichtbar, unbeschreiblich, unvermeidlich, persönlich, ortsgebunden, manipulativ,<br />

kommunikativ, stimmungsbestimmend.<br />

Vor allem die ungefilterte Verknüpfung von Gerüchen<br />

mit Erinnerung und Emotion ist ein wichtiges<br />

Grundthema der Ausstellung, in der Gerüche als<br />

künstlerisches Material eingesetzt und dem Publikum<br />

Riecherlebnisse ermöglicht werden, die mit visuellen<br />

und akustischen Reizen kombiniert werden. Auf der<br />

anderen Seite riechen viele Kunstwerke auch gar nicht<br />

direkt, sondern reflektieren über den Geruch bzw.<br />

rufen dessen sinnliche Wahrnehmung über Sprache,<br />

Bilder, Klänge hervor. 19 künstlerische Positionen vermitteln<br />

den besonderen „Olfaktor“ der Kunst.<br />

Esther Adam konfrontiert das Publikum mit dem Geruch<br />

reiner Schurwolle in einer farbintensiven Installation.<br />

Bernadette evoziert in einer Installation den Geruch<br />

frischer Wäsche als Symbol von Reinheit, womit sie<br />

eine politisch-historische Analyse verbindet. Die außergewöhnliche<br />

Funktion von menschlichen Haaren<br />

als Geruchsspeicher thematisiert sie in einer kleinen<br />

plastischen Arbeit.<br />

Peter de Cupere schafft an zwei Orten zwei Räume<br />

mit unterschiedlich konnotierten bekannten Geruchserlebnissen,<br />

dem Tabak und dem Kaffee, die beide<br />

auch die koloniale Vergangenheit <strong>Bremen</strong>s aufgreifen.<br />

Claudia Christoffel schichtet viele kleine Räucherbriketts,<br />

die jeweils einzelne Aspekte des Schicksals beeinflussen<br />

sollen, zu einer mehrfarbigen Skulptur, die<br />

damit „<strong>für</strong> und gegen alles“ ist und eine olfaktorische<br />

Katastrophe erzeugen müsste, würde sie entzündet.<br />

Anja Fußbach nutzt mit der Schokolade einen weiteren<br />

prägenden Geruch <strong>Bremen</strong>s, stellt ihn jedoch dem<br />

Schrottmaterial ihrer Plastiken gegenüber.<br />

Brian Goeltzenleuchter vermittelt überraschende<br />

Fremdheit und Vertrautheit in sieben Handdesinfektionsstationen,<br />

die jeweils einen Geruch repräsentieren,<br />

66


der ihm von einer Person als entscheidenden Geruch<br />

ihrer Migrationserfahrung genannt wurde.<br />

Barbara Haiduck zeigt Fotogrammdarstellungen von<br />

Blumen, die mit dem eigenen Prozess und Geruch des<br />

Verwelkens erzeugt wurden und die Flüchtigkeit des<br />

Geruchs bildlich festhalten.<br />

Susann Hartmann vermittelt in einem Split Screen-<br />

Video das menschliche Riechen als Versuchsanordnung<br />

und soziale Interaktion, indem sie Menschen<br />

im Moment des Geruchserlebnisses festhält und die<br />

verschiedenen mimischen und gestischen Reaktionen<br />

ihrer Protagonist*innen gegenüberstellt.<br />

Anneli Käsmayr, Paul Michael von Ganski und Martin<br />

Wilmes ermöglichen eine Geruchs-Klang-Komposition,<br />

die man in einer Edition erwerben und zu Hause<br />

entfalten lassen kann.<br />

Laura Pientka setzt Besucher*innen einem herausfordernden<br />

Geruchserlebnis menschlicher Blähungen<br />

aus, das mit entsprechenden Geräuschen aus einem<br />

handgefertigten und daher nicht ganz schließenden<br />

Röhrensystem entweicht.<br />

Jana Piotrowski untersucht die Entwicklung von Mikroben,<br />

die sie direkt der Umgebung der Städtischen<br />

Galerie entnommen hat. In einer zweiten Arbeit wischt<br />

sie die Galerie täglich mit Schweiß, was zwar als eigentlicher<br />

Geruch kaum wahrzunehmen ist, im Wissen<br />

der Aktion dennoch entsprechende olfaktorische<br />

Reaktionen hervorrufen kann.<br />

Mari Lena Rapprich verweist auf Geruchserlebnisse,<br />

indem sie über die Klänge ihrer Kochstation auch die<br />

entsprechenden bekannten Gerüche hervorruft, die<br />

bei einzelnen Kochaktionen auch tatsächlich erzeugt<br />

werden.<br />

Anne Schlöpke hat ein Geruchstagebuch geführt, dessen<br />

Einträge sie in eine Installation überführt, während<br />

sie anderen ein ähnliches Tagebuch und diese besondere<br />

Form der Welterschließung überantwortet.<br />

Stephan Thierbach destilliert aus in einem Erdkocher<br />

verarbeiteten Moorboden einen Duft und bietet in<br />

einer singulären Exkursion die Möglichkeit, ihn dabei<br />

zu begleiten.<br />

Maki Ueda hat ein Parfüm entwickelt, das nicht nur<br />

riech- sondern in entsprechendem Licht auch sichtbar<br />

ist, was man in einem Raum mit beiden Sinnen erleben<br />

und auch <strong>für</strong> sich zu Hause nachvollziehen kann.<br />

Clara Ursitti nutzt bekannte historische Parfüms, die<br />

in einer Performance in Kooperation mit dem Borgward-Club,<br />

<strong>Bremen</strong>, von zwei historischen Modellen<br />

während der Fahrt in dichten Duftwolken versprüht<br />

werden.<br />

Martin Voßwinkel zeigt in seiner Installation die Zutaten<br />

und Fertigungsweise von Räuchermischungen,<br />

die er in mehreren Aktionen live vor Ort herstellt.<br />

Zhé Wang bezieht sich auf Geruchserlebnisse, die<br />

insofern fiktiv sind, als sie durch visuelle und vor allem<br />

textliche Stimuli hervorgerufen werden in der Intimität<br />

einer individuellen Raumerfahrung.<br />

Doris Weinberger und Katrin Bretschneider analysieren<br />

und vermitteln in einer partizipativen Performance-Meditation<br />

die olfaktorische Kommunikation<br />

anhand der gesellschaftlichen Organisation von Ameisen.<br />

Der Olfaktor, der titelgebend als unvergleichlicher Moment<br />

sinnlicher Welterschließung ausgemacht wurde,<br />

stellt sich in den vielfältigen künstlerischen Arbeiten in<br />

der Ausstellung als direkte Erfahrung inklusive seiner<br />

biologischen, medizinischen, politischen, historischen,<br />

sozialen Dimension dar.<br />

TERMIN<br />

Ihr Fachgeschäft <strong>für</strong> feinste Käsespezialitäten<br />

aus Tradition und Handwerk in <strong>Bremen</strong>.<br />

Hemmstraße 180<br />

28215 <strong>Bremen</strong><br />

Olfaktor:<br />

Geruch gleich Gegenwart<br />

08. Mai bis 29. August 2021<br />

Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Buntentorsteinweg 112 I 28201 <strong>Bremen</strong><br />

staedtischegalerie-bremen.de<br />

Tel. 0421 6950 3878<br />

Fax. 0421 6950 3877<br />

www.findorffer-kaesekontor.de<br />

info@findorffer-kaesekontor.de<br />

67


AUSSTELLUNG<br />

Albrecht Dürer, Trient, von Norden gesehen, 1495, Aquarell und Deckfarben, 23,8 x 35,6 cm<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, Kupferstichkabinett<br />

Die Sammlung Klugkist<br />

Vor 170 Jahren vermachte der Senator Hieronymus<br />

Klugkist (1778–1851) seine umfangreiche Kunstsammlung<br />

dem von ihm mitbegründeten Bremer Kunstverein.<br />

Die bedeutende Anzahl an Handzeichnungen und<br />

nahezu die vollständige Druckgraphik Albrecht Dürers<br />

bilden bis heute die bekanntesten Werke des Bremer<br />

Kupferstichkabinetts.<br />

Alleinstellungsmerkmale der Klugkist-Sammlung sind<br />

darüber hinaus die systematisch zusammengetragenen<br />

Kopien nach Dürer sowie die sogenannte „Düreriana“,<br />

also Bildwerke rund um die Person Albrecht<br />

Dürer wie Bildnisse, Ansichten seiner Heimatstadt<br />

Nürnberg oder Szenen aus dem Leben des Künstlers.<br />

Eine umfangreiche „Revision“ dieses Bestandes ermöglicht<br />

nun einen neuen Blick auf das „Vermächtnis<br />

Klugkist“. Dabei stellte sich heraus, dass Klugkist dem<br />

Kunstverein doppelt so viele Werke vermachte und<br />

nicht (wie bisher vermutet) nur Albrecht Dürer und<br />

Lucas van Leyden sammelte. Zudem wird erstmals<br />

deutlich, wie groß jene Verluste sind, die das Vermächtnis<br />

durch Kriegsauslagerung und Verkäufe erlitten<br />

hat.<br />

Anlässlich des Todestages von Hieronymus Klugkist<br />

und des 170-jährigen Jubiläums der Übergabe der<br />

Kunstwerke an den Bremer Kunstverein, aber auch<br />

anlässlich des 550. Geburtstages von Albrecht Dürer<br />

ermöglicht die Ausstellung einen Einblick in die wechselvolle<br />

Geschichte der Sammlung und präsentiert<br />

erstmals die gesamte Spannbreite dieses einzigartigen<br />

Bestandes.<br />

TERMIN<br />

Hauptsache Dürer?<br />

Die Sammlung Klugkist<br />

21. Juli bis 10. Oktober 2021<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

68


Mit den Augen<br />

riechen.<br />

Geruchsbilder seit der Renaissance<br />

Im Rahmen von „Smell it!“ zeigt die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> historische Darstellungen von Geruch<br />

und Duft seit dem 16. Jahrhundert und bringt sie in einen Dialog mit einem neuen<br />

Werk des zeitgenössischen kolumbianischen Künstlers Oswaldo Maciá.<br />

Honoré Daumier, L‘odorat, 1839<br />

Lithographie, 21,9 x 24,7 cm<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> –<br />

Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>,<br />

Kupferstichkabinett<br />

Oswaldo Maciá, New Cartographies<br />

of Smell Migration, 2021<br />

Installationsansicht Kunsthalle<br />

<strong>Bremen</strong>, Foto: Franziska von den<br />

Driesch<br />

Wie lässt sich Geruch in Bilder fassen? Gerüche begleiten<br />

den Alltag und besondere Momente, aber als<br />

unsichtbare und flüchtige Sinneserscheinungen sind<br />

sie ein herausforderndes Thema <strong>für</strong> die Kunst. Die<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> macht einen großen geschichtlichen<br />

Bogen auf und zeigt Geruchsbilder seit dem<br />

16. Jahrhundert. So lädt die Ausstellung dazu ein, mit<br />

den Augen zu riechen: Welche Gestalt hat Geruch?<br />

Wie erkennen wir durch ihn die Welt? Gemälde, Graphiken,<br />

Fotografien und Skulpturen aus verschiedenen<br />

Jahrhunderten kommen da<strong>für</strong> in der Ausstellung<br />

zusammen.<br />

Speziell <strong>für</strong> die Ausstellung in <strong>Bremen</strong> kreiert der kolumbianische<br />

Geruchskünstler Oswaldo Maciá (*1960)<br />

dazu als zeitgenössische Arbeit eine neue raumgreifende<br />

Installation. Dabei spricht er Augen, Nase und<br />

Ohren an: „Rieche und höre, du wirst sehen“, lautet<br />

das Motto des Künstlers. Die verschiedenen Sinne<br />

stehen in seinem Schaffen gleichberechtigt nebeneinander.<br />

Besucher*innen können ganzheitlich in die<br />

Erfahrung der Installation eintauchen. Maciás Werk<br />

„New Cartographies of Smell Migration“ stellt globale<br />

Verbindungen durch verschiedene Arten von Bewegung<br />

in den Mittelpunkt.<br />

TERMIN<br />

Mit den Augen riechen.<br />

Geruchsbilder seit der Renaissance<br />

12. Juni bis 15. August 2021<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

69


AUSSTELLUNGDA<br />

wieder<br />

Neue Ausstellungen im<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Ngozi Schommers.<br />

The Way We Mask<br />

Wenn Ngozi Schommers auf Reisen geht, dann ist<br />

ihre Kunst immer dabei: Es kann sein, dass ein Werk<br />

in Ghana begonnen und in Deutschland vollendet wird<br />

– oder auch andersherum. Denn die Künstlerin, die<br />

vor fast 47 Jahren in Nigeria geboren wurde, lebt in<br />

beiden Ländern und hat dort auch Ateliers. Wenn sie<br />

in Deutschland ist, dann ist <strong>Bremen</strong> ihre Heimat. Das<br />

Gerhard-Marcks-Haus zeigt ab 25. Juli eine Einzelausstellung<br />

unter dem Titel „The Way We Mask“.<br />

Zu sehen ist eine Mischung aus kleinen Skulpturen,<br />

raumgreifenden Installationen und Zeichnungen.<br />

Schommers überzeugt sehr mit ihren intelligentdurchdachten<br />

Kunstwerken und ihrer spannenden<br />

Formsprache. Die Bilder und Werke von ihr behandeln<br />

die Themen Identität, Erinnerung, Kultur und Migration,<br />

aber auch den Kolonialismus. Eine wichtige Rolle<br />

im Umgang mit diesen Themen spielen dabei die<br />

Haare: Haare, Frisuren, die dazugehörigen Traditionen<br />

und der Umgang mit ihnen.<br />

Patricia Lambertus.<br />

zweijahrtausendfern<br />

Die bildgewaltige Rauminstallation basiert auf den historischen<br />

Wandmalereien der antiken Stadt Pompeji<br />

und bringt diese in einen zeitgenössischen Kontext.<br />

Innerhalb des Bildraums gibt es diverse Schichten von<br />

Bildern, die wie archäologische Stratigrafien gelesen<br />

werden können, der Schichtenkunde, mit dem Fundhorizonte<br />

analysiert und datiert werden.<br />

Die Installation bewegt sich im Spannungsverhältnis<br />

von Fiktion und Realität sowie von Schönheit und<br />

Zerstörung. Historisch-gesellschaftliche Ereignisse<br />

und ihre Zusammenhänge sowie ihre Relevanz und<br />

Resonanz in der Gegenwart werden aufgespürt und<br />

bildnerisch umgesetzt. Der Fokus liegt hier bei den<br />

Brüchen, Rissen und Schnittstellen.<br />

Bild oben: Patricia Lambertus, zweijahrtausendfern<br />

(digitales Modell), 2021, VG Bild-Kunst, Bonn, 2021<br />

70<br />

Bild links: Ngozi Schommers, Selbstporträt, 2018,<br />

perforiertes Papier, Konfetti, Aquarellfarben


Bildhauerei!<br />

Was sonst?<br />

Ruud Kuijer<br />

Der Bildhauer Ruud Kuijer ist bekannt <strong>für</strong> seine abstrakten<br />

Skulpturen aus gewöhnlichen Materialien wie<br />

Holz, Beton, Stein und Stahl. Berühmt wurde er vor<br />

allem auch durch sein monumentales Projekt »Waterwerken«<br />

(2001-2013). Auf einer Landzunge am<br />

Amsterdam-Rhein-Kanal in Utrecht befinden sich sieben<br />

gigantische Stahlbetonskulpturen, die auf Wasser,<br />

Verkehr und Industrie Bezug nehmen. In seiner<br />

Kunst geht es Kuijer um Körperlichkeit und<br />

Abstraktion, um Masse und Volumen, um<br />

physische Präsenz und Materialität, um<br />

Schwerkraft und das Verhältnis<br />

zum Boden.<br />

Der Künstler orientiert sich an den Traditionen der<br />

Bildhauerei, verbunden mit dem ständigen Wunsch,<br />

Grenzen zu überschreiten und neue Kombinationen<br />

zu finden. Das Gerhard-Marcks-Haus zeigt die erste<br />

Retrospektive in Deutschland mit Arbeiten aus allen<br />

Schaffensphasen.<br />

Ruud Kuijer, Skulptur I, 1990, Holz, Beton, Stahl<br />

TERMINE<br />

Bildhauerei!<br />

Was sonst?<br />

Ruud Kuijer<br />

25. Juli bis 24. Oktober 2021<br />

Ngozi Schommers<br />

The Way We Mask<br />

25. Juli bis 24. Oktober 2021<br />

Patricia Lambertus<br />

zweijahrtausendfern<br />

25. Juli bis 24. Oktober 2021<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

- Musikalisch<br />

- Knackig<br />

- Knallhart kalkuliert<br />

Der Rega Planar 3<br />

in der TAD 20th<br />

Anniversary Edition<br />

71


AUSSTELLUNG<br />

Korallenriffe<br />

Das Korallenriff-Diorama im Übersee-Museum, Foto: Volker Beinhorn<br />

vielfältig. verletzlich. verloren?<br />

Sie sind farbenfroh und faszinierend. Sie bieten<br />

zahlreichen Lebewesen in unseren Ozeanen ein<br />

Zuhause. Sie bilden – direkt oder indirekt – die wirtschaftliche<br />

Existenzgrundlage von etwa 500 Millionen<br />

Menschen. Doch Korallenriffe sind stark gefährdet.<br />

Weltweit wurden bereits 30 Prozent dieser<br />

marinen Ökosysteme zerstört. Um auf ihre Bedeutung,<br />

die ihnen drohenden Gefahren, aber auch auf<br />

Möglichkeiten des Schutzes aufmerksam zu machen,<br />

entstand die Ausstellung „Korallenriffe – vielfältig.<br />

verletzlich. verloren?“.<br />

Bedeutung, globale wie lokale Gefahren und Schutz<br />

– dieser thematische Dreiklang ist es, dem Besucher*innen<br />

auf ihrem Rundgang durch die Ausstellung<br />

begegnen. „Vielen ist gar nicht bewusst, was Korallenriffe<br />

samt der beeindruckenden Vielfalt dort lebender<br />

Organismen eigentlich leisten – und zwar nicht zuletzt<br />

<strong>für</strong> uns Menschen“, erklärt Dr. Michaela Grein. Die<br />

Wissenschaftlerin des Übersee-Museums ist Teil des<br />

dreiköpfigen Kurator*innenteams und erarbeitete die<br />

Besucherin vor einem Polypenmodell, Foto: Volker Beinhorn<br />

72


Ausstellung gemeinsam mit Dr. Götz Bodo Reinicke<br />

vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund sowie<br />

Heinz Krimmer vom ICRS 2021/22 Konferenz- sekretariat.<br />

Den Expert*innen zufolge sind tropische<br />

Korallenriffe nicht nur unverzichtbare Zentren der<br />

Artenentstehung und -erhaltung in unseren Ozeanen<br />

oder Kinderstube <strong>für</strong> Meerestiere, die auch uns als<br />

Nahrung dienen. Sie spielen überdies eine bedeutende<br />

Rolle <strong>für</strong> den Tourismus und bieten vielen Küstenregionen<br />

Schutz vor der zerstörerischen Kraft der<br />

Wellen. „Korallenriffe können die Wellenenergie um<br />

beachtliche 97 Prozent und die Wellenhöhe um 84<br />

Prozent reduzieren“, erläutert Wissenschaftsjournalist<br />

Heinz Krimmer. Sogar die Medizin zieht Nutzen aus<br />

Korallenriffen, denn Wissenschaftler*innen gehen dort<br />

auf die Suche nach neuen Wirkstoffen <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

von Medikamenten gegen AIDS oder Krebs.<br />

Aus dem Gleichgewicht<br />

Doch die Zukunft des empfindlichen Lebensraumes<br />

Korallenriff ist derzeit ungewiss. Die Folgen des Klimawandels,<br />

verursacht durch hohe CO 2 Emissionen,<br />

stellen die größte Bedrohung <strong>für</strong> die Korallenriffe dar.<br />

Gelingt es nicht, die Erderwärmung deutlich unter<br />

zwei Grad zu stabilisieren und die Versauerung der<br />

Ozeane aufzuhalten, droht bis Ende des Jahrhunderts<br />

der Verlust fast aller Korallenriffe. „Die Lebensbedingungen<br />

verändern sich so schnell, dass Rifforganismen<br />

häufig keine Möglichkeit haben, sich anzupassen“,<br />

betont Michaela Grein. Auch die Verschmutzung<br />

der Ozeane, der Massentourismus in Riffgebieten, der<br />

Einsatz von Chemikalien oder Dynamit <strong>für</strong> den Fischfang<br />

sowie Überfischung tragen zum Sterben von<br />

Korallenriffen bei. Weltweit sind rund 30 Prozent von<br />

ihnen verloren, 40 Prozent sind teils stark gefährdet.<br />

Überall auf der Welt engagieren sich deshalb Menschen<br />

<strong>für</strong> den Erhalt von Korallenriffen. Neben der<br />

Einrichtung von Schutzgebieten wurden zahlreiche<br />

Initiativen und Projekte zur Restauration und Wiederbesiedelung<br />

von Korallenriffen ins Leben gerufen.<br />

Anschauen, mehr wissen und handeln<br />

Ein vielfältiges Themenspektrum also, in das die<br />

Besucher*innen sowohl in der Ozeanien-Ausstellung<br />

des Übersee-Museums als auch im Kabinett Übersee<br />

im 2. Stock des Hauses eintauchen können. Auf ihrem<br />

Rundgang erfahren sie an verschiedenen „Ausstellungsstationen“<br />

nicht nur, warum Korallenriffe so<br />

wertvoll sind oder was diese in Gefahr bringt, sondern<br />

auch, welche Anstrengungen weltweit unternommen<br />

werden, um Korallenriffe zu retten und was sie selbst<br />

dazu beitragen können. Großformatige Fotografien<br />

erlauben den Vergleich zwischen gesundem, gebleichtem<br />

und totem Korallenriff. Die mehrere Meter<br />

lange Nachbildung eines Korallenriffs samt Bewohnern,<br />

aber auch ein interaktives, virtuelles Korallenriff<br />

– zur Verfügung gestellt vom Leibniz-Zentrum <strong>für</strong><br />

Marine Tropenforschung (ZMT) – ermöglichen ungewohnte<br />

Einblicke und Perspektiven. Die Modelle eines<br />

Korallen-Polypen sowie eines Riffausschnittes aus<br />

dem Roten Meer rücken selbst kleinste Details ins<br />

Licht und eindrucksvolle Originalexponate, ergänzt um<br />

eine Filmstation vervollständigen die Ausstellung „Korallenriffe<br />

– vielfältig. verletzlich. verloren?“.<br />

TERMIN<br />

Korallenriffe –<br />

vielfältig. verletzlich. verloren?<br />

21. Mai 2021 bis 10. Juli 2022<br />

Übersee-Museum <strong>Bremen</strong><br />

Bahnhofsplatz 13<br />

28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 160 38 - 0<br />

uebersee-museum.de<br />

73


AUSSTELLUNG<br />

Blaumeier-<br />

Atelier<br />

präsentiert:<br />

Savas Özbe, Kartoffelkäfer, 2019<br />

Ölkreide auf Papier, 84x84cm<br />

FacettenReich<br />

TERMIN<br />

Blaumeier-Atelier präsentiert:<br />

FacettenReich<br />

23. Juli 2021<br />

bis 29. August 2022<br />

Öffnungszeiten<br />

Di., Sa. und So. von 15 - 18 Uhr<br />

Villa Sponte zeitkultur e.V.<br />

Osterdeich 59 B<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

villa-sponte.de<br />

Blaumeiers Maler*innen haben sich eingesponnen, um dann in voller<br />

Pracht dem Kokon zu entschlüpfen: In der Villa Sponte präsentieren die<br />

20 Künstler*innen ihre Ausstellung zum Thema Insekten.<br />

Mit genauer Beobachtungsgabe haben sich die Blaumeier-Künstler*innen<br />

mit den verborgenen Phänomenen der Kleinstlebewesen auseinandergesetzt<br />

und mit ihren eigenen Vorstellungen von ungebetenen Gästen und<br />

lästigem Ungeziefer aufgeräumt. Gut ein Jahr lang haben sie gesammelt<br />

und gezeichnet, gedruckt und gemalt, um dabei die zunächst unscheinbare<br />

Struktur, leuchtende Pigmentierung und ganz eigensinnige Körperanhänge<br />

von Insekten zu untersuchen.<br />

Bei genauem Hinschauen entfaltet sich ein weites Spektrum faszinierender<br />

Erscheinungsformen: kleine Fliegenbeine auf Papier gebannt, fein<br />

gezeichnete fragile Flügel und schillernde Augen im Tiefdruck-Verfahren.<br />

Eine weitere Facette der Ausstellung sind erstmals collagenhafte Trickfilme<br />

sowie große Objekte von Behausungen und Wabenstrukturen. Es<br />

sind künstlerische Einzelbefunde, die in ihrer Vielheit ein Plädoyer <strong>für</strong> die<br />

einmalige und erhaltenswerte Schönheit der Insekten abgeben.<br />

74


THEATER<br />

ISTANBULFerne, doch so nah<br />

Sie haben <strong>Bremen</strong> schon längere Zeit nicht mehr<br />

verlassen? Fernweh oder Sehnsucht nach Neuem?<br />

Dann kommen Sie doch zu „Istanbul“ in den Theatergarten<br />

– <strong>für</strong> zwei wunderbare Theaterstunden und<br />

ganz ohne aufwändige Anreise. Der Sezen Aksu-<br />

Liederabend von Selen Kara, Torsten Kindermann und<br />

Akın Emanuel Şipal geht in die sechste Spielzeit und<br />

nach draußen. Nach 89 ausverkauften Vorstellungen<br />

im Haus spielt das Theater <strong>Bremen</strong> jetzt live als Open<br />

Air im Theatergarten in den Wallanlagen.<br />

Lieder von Sezen Aksu und die Ideen von Torsten<br />

Kindermann und Selen Kara zu einer tragikomischen<br />

Geschichte verweben. Auf Deutsch wird von der Lebenssituation<br />

der Auswanderer*innen erzählt und auf<br />

Türkisch die Sehnsucht nach Glück und Heimat besungen.<br />

Im Zentrum stehen die Lieder von Aksu, der<br />

Königin des türkischen Pop, die drei Generationen der<br />

türkischen Gesellschaft weltweit begleiten.<br />

Ausgehend von eigenen Familienerfahrungen und<br />

Fragen, die sie sich zum Thema Heimat und Ankommen<br />

stellen, haben sich Regisseurin Selen Kara und<br />

Musiker Torsten Kindermann <strong>für</strong> eine Drehung der<br />

Perspektive, <strong>für</strong> eine Utopie der Gastarbeitergeschichte,<br />

entschieden.<br />

Stellen wir uns vor: Das Wirtschaftswunder fand nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg in der Türkei statt und deutsche<br />

Gastarbeiter halfen, die Türkei wiederaufzubauen.<br />

Statt <strong>Bremen</strong> war Istanbul die Stadt, die die Neuankömmlinge<br />

willkommen hieß. Mit einem deutschsprachigen<br />

Ensemble und einer deutsch-türkischen<br />

Band setzt sich das Team diesem Gedankenspiel aus.<br />

Autor Akın Emanuel Şipal hat Texte verfasst, die die<br />

SPIELTERMINE<br />

Montag, 28. Juni 2021, 19 Uhr<br />

Mittwoch, 30. Juni 2021, 19 Uhr<br />

Freitag, 16. Juli 2021, 19 Uhr<br />

Samstag, 17. Juli 2021, 19 Uhr<br />

Sonntag, 18. Juli 2021, 19 Uhr<br />

theaterbremen.de<br />

75


KONZERTE<br />

Canan Uzerli, Foto Antje Sauer. Abbildungen oben nach unten: sebo, Foto: Niculai<br />

Constantinescu, Gabriele Banko, Foto: Andreas Caspary und das Streichquartett der<br />

Bremer Philharmoniker, Foto: privat<br />

Musik in Fockes Pavillon<br />

Endlich wieder Musik im Park: Das Focke Museum hat <strong>für</strong> die Sommermonate ein abwechslungsreiches<br />

Konzertprogramm zusammengestellt, das Jazz, Klassik und Weltmusik umfasst.<br />

Zu erleben sind alte Bekannte, aber auch Künstlerinnen und Künstler, die zum ersten Mal im<br />

herrlichen Garten des Bremer Landesmuseum <strong>für</strong> Kunst und Kulturgeschichte auftreten.<br />

Sonntag, 4. Juli 2021, 16 Uhr<br />

„İçten Gelen Ses - Die Stimme aus dem Inneren“<br />

Canan Uzerli & Band<br />

Mit ihrer Musik schlägt die deutsch-türkische Sängerin<br />

Canan Uzerli eine Brücke zwischen ihren beiden<br />

Kulturen. Ihre Musik bewegt sich zwischen Orient und<br />

Okzident, zwischen Chanson und Pop und zwischen<br />

sinnlicher Melancholie und kraftvoller Rhythmik. Orchestriert<br />

wird sie mit einer Mischung aus westlichen<br />

und östlichen Instrumenten, die ein einzigartiges<br />

Klangspektrum erschaffen.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Sonnabend, 17. Juli 2021, 14 Uhr<br />

„Familienkonzert mit Sébo“<br />

Familienpicknick mit „Schokkoli & Brokolade“<br />

Sebó ist Vater, Pop- & Soul- Künstler, Songwriter<br />

und Schauspieler aus <strong>Bremen</strong>, den es mittlerweile<br />

nach Hamburg verschlagen hat. Seit 2003 gibt Sebó<br />

weltweit Songwriting- Workshops in Schulen und<br />

anderswo. Nach zahlreichen Veröffentlichungen erschien<br />

2015 Sebós Solo-Debütalbum „Alles was noch<br />

kommt“. „Schokkoli & Brokolade“ ist Sebós neues Projekt,<br />

ein Musikalbum <strong>für</strong> die ganze Familie.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro, Familien 28 Euro<br />

(max. 4 Personen, davon max. 2 Erwachsene)<br />

76


Sonntag, 18. Juli 2021, 11.30 Uhr<br />

„Illusion d´amour - Lieder <strong>für</strong> eine<br />

abgrundtiefe Stimme“<br />

Konzert mit Gabriele Banko<br />

Gabriele Banko interpretiert Chansons von Charles<br />

Aznavour, Michel Legrand und<br />

Jacques Prèvert, ebenso wie Lieder, die einst Dalida<br />

und die Knef sangen bis hin zu<br />

Songs von Paolo Conte, Astor Piazzolla und Cole<br />

Porter. Lynda Cortis am Cello und Monika Arnold am<br />

Klavier spielen zudem Filmmusik von Ennio Morricone<br />

und Michel Legrand.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Sonntag, 1. August 2021, 11.30 Uhr<br />

„Der betrogene Kadi“<br />

Gartenoper Castringius<br />

Die Opernaufführungen der Familie Castringius gehören<br />

fest zum Programm der Pavillon-Konzerte im<br />

Park des Focke-Museums. Dieses Mal wird Christoph<br />

Willibald Glucks einaktige Oper „Der betrogene Kadi“<br />

gegeben, ein komisches Singspiel, das 1761 in Wien<br />

uraufgeführt wurde. Hauptperson ist ein türkischer<br />

Würdenträger, der Kadi, der zum Missfallen seiner<br />

Frau Fatima die unwillige Zelmire als Zweitfrau heiraten<br />

möchte. Aber Zelmire ist in Nuradin verliebt. Allerlei<br />

Intrigen sorgen <strong>für</strong> heitere Verwicklungen rund um<br />

die charakterliche Festigkeit der Figuren.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Sonntag, 8. August 2021, 11.30 Uhr<br />

„Unlock with Swing“<br />

Evelyn Frisinger & Band<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Gartenoper Castringius, Foto: Castringius<br />

Sonntag, 29. August 2021, 11.30 Uhr<br />

„Posaunen-Streiche“<br />

Quartett der Bremer Philharmoniker<br />

Im Mittelpunkt steht ein Werk des niederländischen<br />

Komponisten Jan Koetsier mit dem Titel „Max und<br />

Moritz“. Darin vertont er die Geschichte der beiden<br />

Lausbuben aus dem Kinderbuch von Wilhelm Busch.<br />

Auf dem Programm stehen außerdem Geniestreiche<br />

von Ludwig van Beethoven und Claude Debussy.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Sonnabend, 18. September 2021, 15 Uhr<br />

„Pure Lebensfreude“<br />

Ensemble der Bremer Philharmoniker<br />

Ein musikalisches Gewitter, umrahmt von Sonne und<br />

Freude, ließ Rossini in seinem Flötenquartett Nr. 4<br />

D-Dur hörbar werden. Auf dem Programm stehen<br />

zudem das Flötenquartett D-Dur, KV 285 G von W. A.<br />

Mozart und Ludwig van Beethovens Streichtrio G-<br />

Dur, Op. 9 Nr. 1, Werke, die mit musikalischem Genie<br />

und Witz Lebensfreude ausdrücken.<br />

15 Euro, ermäßigt 10 Euro<br />

Für alle Konzerte ist eine telefonische Reservierung unter 0421-699 600-50 erforderlich.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet: focke-museum.de/was-ist-los/kalender/<br />

77


Sommer, Sonne –<br />

Gefühlschaos<br />

BUCHEMPFEHLUNG<br />

Foto: Engin Akyurt, Pexels.com<br />

Ewald Arenz erzählt mit Einfühlungsvermögen<br />

und Humor vom Erwachsenwerden<br />

Das Schuljahr ist fast zu Ende und Frieders Eltern beschließen,<br />

dass er, statt mit seiner Familie in den Urlaub<br />

zu reisen, zu seinen Großeltern fährt, um dort mit seinem<br />

Großvater <strong>für</strong> die Nachprüfung in Mathe und Latein<br />

zu büffeln. Ausgerechnet zu den Großeltern! Seine<br />

Großmutter Nana liebt er, aber vor seinem Großvater<br />

hat er Angst. Der ist penibel, streng und unnahbar.<br />

Aber es gibt ja noch seine Lieblingsschwester Anna, die<br />

ebenfalls nicht mit der Familie verreist ist, weil sie ein<br />

Praktikum im Pflegeheim absolviert, und seinen besten<br />

Freund Johann. Und dieses Mädchen im flaschengrünen<br />

Badeanzug, das er im Schwimmbad kennengelernt<br />

hat, die Beate heißt und die er unbedingt wiedersehen<br />

will... Diese vier sind so oft wie möglich zusammen und<br />

erleben einen unvergesslichen Sommer. Das Gefühlschaos<br />

der ersten großen Liebe, Mutproben, an denen<br />

die Protagonisten wachsen, dass Freundschaft auch<br />

bedeutet, schmerzliche Entscheidungen zu treffen und<br />

dass man zu seinen Fehlern stehen muss.<br />

Dieser Sommer wird auch das Verhältnis von Frieder<br />

zu seinen Großeltern nachhaltig verändern. Durch das<br />

Lernen nähern sich Frieder und sein Großvater zwar<br />

an, aber trotzdem kann Frieder nicht verstehen, was<br />

seine Großeltern verbindet. Auf der einen Seite seine<br />

gefühlvolle Großmutter und auf der anderen Seite sein<br />

unnahbarer Großvater. Frieder liest heimlich alte Tage-<br />

bücher und Briefe und erfährt so von der großen Liebe<br />

seiner Großmutter zu seinem leiblichen Großvater während<br />

des Krieges und wie sie seinen jetzigen Großvater<br />

kennen lernte. Als eines Tages wirklich alles schief läuft,<br />

wird ausgerechnet sein Großvater der Retter in der Not.<br />

Ewald Arenz erzählt mit viel Einfühlungsvermögen und<br />

Humor vom Erwachsenwerden. Ein wundbarer Sommerroman,<br />

der uns daran erinnert, wie schön dieses<br />

Gefühl ist zu wissen, dass alles möglich ist. Trotz aller<br />

Herausforderungen im Leben: Wir sollten es im Laufe<br />

unseres Lebens nicht zu schnell und nicht zu komplett<br />

ad acta legen.<br />

Ewald Arenz<br />

Der große Sommer<br />

gebunden 20,00 €<br />

DuMont Verlag<br />

Buchhandlung Sattler<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 72228<br />

buchhandlungsattler.de<br />

78


<strong>79</strong><br />

Name<br />

zweier<br />

Oder-<br />

Zuflüsse<br />

Nagelpflegeutensil<br />

Segelkommando<br />

ugs.:<br />

Kugelschreiber<br />

immergrüne<br />

Kletterpflanze<br />

wiederholt<br />

scheuern,<br />

raspeln<br />

Verband<br />

von<br />

Tieren<br />

Erdart<br />

zu<br />

keiner<br />

Zeit<br />

sommerl.<br />

Erfrischungslokal<br />

Pferdefuß<br />

Holzsplitter<br />

Nervosität;<br />

Aufruhr<br />

reinrassig;<br />

hochblütig<br />

Hautöffnung<br />

Pflock f. e.<br />

Halteleine<br />

Fragewort<br />

hohe<br />

Damenschuhe<br />

(High ...)<br />

japan.<br />

alternat.<br />

Heilmethode<br />

Rauminhalt<br />

e.<br />

Schiffes<br />

in BRT<br />

Störung,<br />

Schaden<br />

Frau der<br />

germ. Sage<br />

Laubbaum<br />

flache<br />

Gewässerstelle<br />

nicht<br />

hinter<br />

Wandverkleidung<br />

Fechtwaffe<br />

musikalisches<br />

Signal<br />

Höhenzug<br />

b. Hannover<br />

Froschlurch<br />

guter<br />

Kamerad<br />

Gärstoff<br />

großes<br />

Fahrzeug<br />

<strong>für</strong><br />

Schüler<br />

junger<br />

Mensch<br />

(ugs.)<br />

irgendeiner<br />

einjähriges<br />

Jungtier<br />

(norddt.)<br />

hinter,<br />

folgend<br />

kleines<br />

Nagetier<br />

getrocknete<br />

Weinbeere<br />

Nachkommin<br />

dt.<br />

Fußballtorwart<br />

(Manuel)<br />

widerwillig<br />

in Ackerland<br />

umwandeln<br />

Huflederhautentzündung<br />

bei Pferden<br />

Himmelsrichtung<br />

Sehorgan<br />

Missgunst<br />

gefeierter<br />

weibl.<br />

Star<br />

ugs.:<br />

Preisüberhöhung<br />

Prestige,<br />

Beachtung<br />

Beweiszettel<br />

Schiffszubehör<br />

ugs.:<br />

über das<br />

Muster<br />

Schlaufe<br />

Bundesland<br />

Österreichs<br />

Krach<br />

machen,<br />

randalieren<br />

Staat<br />

in<br />

Nordafrika<br />

großer<br />

Landschaftsgarten<br />

in der<br />

Tiefe<br />

Gartenhäuschen<br />

weibl.<br />

Vorname<br />

afrik. Pferderasse<br />

Platz im<br />

Theater<br />

Hautausschlag<br />

Stadt<br />

an der<br />

Elbe<br />

Bezeichnung,<br />

Benennung<br />

nebenbei<br />

bemerkt<br />

Endrunde,<br />

-spiel<br />

kürbisartige<br />

Frucht<br />

Rostschutzfarbe<br />

Handelswaren<br />

Streifen<br />

am Pferdekopf<br />

Stimmung<br />

Beuteunternehmung<br />

ugs.:<br />

Greisin<br />

Frau<br />

Abrahams<br />

(A. T.)<br />

43<br />

42<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

33<br />

8<br />

2<br />

27<br />

30<br />

41<br />

39<br />

20<br />

16<br />

7<br />

17<br />

13<br />

6<br />

32<br />

23<br />

36<br />

11<br />

24<br />

31<br />

26<br />

18<br />

3<br />

43<br />

40<br />

38<br />

34<br />

25<br />

22<br />

19<br />

15<br />

12<br />

9<br />

5<br />

42<br />

37<br />

28<br />

21<br />

14<br />

4<br />

35<br />

10<br />

29<br />

1<br />

svd1719-8<br />

®<br />

Fotos: Jan Alves und Pixabay, Pexels.com


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das BürgerServiceCenter,<br />

Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Faethe, Anna, SPD<br />

Feuerhake, Wiebke, GRÜNE<br />

Dr. Fillié, Michael, CDU<br />

Gonther, Maria-Katharina, GRÜNE<br />

Gonther, Markus, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:<br />

Donnerstag, 22. Juli 2021, 19:30 Uhr. Nach der Sommerpause ist der nächste Termin<br />

Donnerstag, 23. September 2021, 19:30 Uhr.<br />

Als Videokonferenz oder als persönliches Treffen wird auf der Internetseite des Ortsamtes<br />

bekannt gegeben. ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de<br />

Impressum <strong>79</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

Weserstr. 65A I 28757 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Anja E. Brinckmann<br />

Karla Götz<br />

Peter Strotmann<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 80<br />

August 2021<br />

Anzeigenschluss: 25. Juli 2021<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen<br />

in und um Schwachhausen, zusätzlich<br />

an über 1420 Auslegestellen zum Lesen<br />

in Arztpraxen, bei Friseuren, in der Gastronomie,<br />

in Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Honoré Daumier, L'odorat, 1839<br />

Lithographie, 21,9 x 24,7 cm<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein<br />

in <strong>Bremen</strong>, Kupferstichkabinett<br />

80


Cartoon von Til Mette<br />

81


Im Strom<br />

der Zeit<br />

FEINGESPONNENES<br />

von Anja E. Brinckmann<br />

Im Garten unserer Nachbarn thront ein alles überragender,<br />

gigantischer Tulpenbaum. In unseren Breitengraden<br />

ist er eher unbekannt, weil in Nordamerika heimisch,<br />

doch wer ihn einmal gesehen hat, wird diesen, mit seinen<br />

zartgelb und orangefarbenen Tulpenkelchen beeindruckend<br />

schönen Baum nicht wieder vergessen. Sage und<br />

schreibe 700 Jahre alt kann er im Glücksfall werden und<br />

Höhen von bis zu 60 Metern erreichen, trotzdem soll er<br />

in seinem Wuchsverhalten tolerant gegenüber anderen<br />

Bäumen sein. Kein Wunder wird er bei solch vornehmer<br />

Erscheinung und mit solch kultivierter Lebensart als der<br />

Aristokrat unter den Laubbäumen bezeichnet.<br />

Aber das allerspannendste an dem Tulpenbaum in Nachbarns<br />

Garten: Als ich nach einem festlichen Sonntag auf<br />

der Bank unter seinen mächtigen Ästen saß, hörte ich wie<br />

er knackste und knisterte, flüsterte und wisperte. Es war<br />

als hätte sich ein warmer Sommerregen in seinen Blättern<br />

verirrt oder der Wind mit ihnen gespielt. Aber es regnete<br />

nicht und es war absolut windstill. Mensch und Natur<br />

hatten ein letztes Mal nach dem leuchtenden Halbmond<br />

geblinzelt und sich dann friedlich zur Ruhe begeben. Nur<br />

ich war noch hellwach in dieser magischen Juninacht und<br />

neben mir ganz offenbar der Tulpenbaum. In seinem Flüstern<br />

und Wispern vernahm ich bei genauerem Hinhören<br />

plötzlich Wörter, die ich verstand, und sogar ganze Sätze<br />

und entdeckte, der Tulpenbaum befand sich tatsächlich<br />

mitten in der Erzählung einer Geschichte. Als sie zu Ende<br />

war, verstummte er einen Augenblick und der Garten versank<br />

in tiefes Schweigen. Dann begann der prächtige Baum<br />

mit einer neuen Geschichte und danach mit noch einer.<br />

Der Tulpenbaum erzählt sie jedem, der innehält und<br />

lauscht, ohne Punkt und Komma, ohne Raum und Zeit,<br />

mit leiser Stimme murmelt er unermüdlich und tut dies<br />

wohl bis in alle Ewigkeit.<br />

Tulpenbaum, Foto: Ferdinand Brinckmann<br />

Und irgendwann wird er vom frostigsten April seit 80<br />

Jahren flüstern, dem kältesten Mai seit 30 mit dem meisten<br />

Regen seit 55 Jahren. Er wird von Menschen erzählen,<br />

die sich, eingeschlossen in ihren Häusern, mitten in einer<br />

Pandemie nach Sonne und Wärme sehnten und davon<br />

träumten, endlich wieder frei zu sein. Im Juni dann brach<br />

die Sonne schließlich hervor und tröstete und stärkte ihre<br />

schwer gebeutelten Gemüter.<br />

Dem Tulpenbaum wird der Moment des Glücks in den<br />

Sinn kommen, als Familie und Freunde in dem märchenhaften<br />

Garten zu seinen Füßen zusammenkamen, um an<br />

einem festlichen Sonntag die Konfirmation des Jungen zu<br />

feiern, der dort zu dieser Zeit wohnte. Alles blühte und<br />

grünte und in den Zweigen seiner Kollegen, die schon<br />

junge Äpfel trugen, hingen Lampions wie riesenhafte<br />

Schmetterlingkokons. Zarte Blumen in durchsichtigen Vasen<br />

schmückten eine erlesen gedeckte Tafel, ausgelassene<br />

Menschen wandelten umher in sonnengelben, rosenroten,<br />

kornblumenblauen, in bunt geblümten und gemusterten<br />

Kleidern, ihre Gesichter leuchteten, maskenbefreit im goldenen<br />

Schein der Sommersonne. Die Luft war erfüllt von<br />

ihrem befreiten Lachen, das alle Angst der letzten Monate<br />

vertrieb, von hoffnungsvoll erregten Stimmen, klingenden<br />

Gläsern und den vielen Toasts auf das Glück des Jungen,<br />

aber auch das Glück des Wiedersehens, auf das Glück der<br />

Freundschaft und das wiedergewonnene Leben.<br />

Der Tulpenbaum beobachtete all das Geschehen und hörte<br />

aufmerksam zu, um eines fernen Tages, wenn die Pandemie<br />

längst der Vergangenheit angehören werden wird, davon<br />

zu erzählen noch bis ins kleinste blumige Detail. Und<br />

im unendlichen Strom der Zeit wird es der zutiefst ersehnte<br />

Moment gewesen sein, von dem an der Mensch wieder<br />

geselliger Mensch sein durfte, weil sich alles zum Guten<br />

wendete. Der wunderbar aristokratische Tulpenbaum<br />

schließlich kennt jede seiner Geschichten ganz genau.<br />

82


DER EINFACHSTE<br />

WEG ZUM<br />

NEUEN BAD<br />

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.<br />

BREMEN<br />

BREMERHAVEN<br />

OLDENBURG<br />

STUHR<br />

WALSRODE<br />

ELEMENTS-SHOW.DE


Wir<br />

investieren<br />

in Ethik.<br />

Die neue<br />

nachhaltige<br />

Geldanlage<br />

aus <strong>Bremen</strong>.<br />

Stark. Fair. Hanseatisch.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!