RETAIL 2021-Q2
RETAIL MAGAZIN | HANDELSVERBAND
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AKTUELL<br />
MARKTPLÄTZE UND<br />
PLATTFORMEN IN ÖSTERREICH –<br />
EIN STATUS QUO<br />
Innerhalb des Onlinehandels nimmt die Bedeutung<br />
von Online-Marktplätzen und Produktplattformen stetig<br />
zu. 70 Prozent der befragten österreichischen Händler<br />
planen, künftig auf Produktplattformen zu vertreiben.<br />
Hoch im Kurs stehen Google Shopping und Shöpping.<br />
Text / Isabel Lamotte<br />
Der Vorteil von Online-Marktplätzen<br />
für Endkunden liegt auf der Hand:<br />
Die Produktsuche ist komfortabel,<br />
da Waren zahlreicher Händler zentral<br />
an einem Ort zu finden sind. Viele<br />
Kunden suchen daher ihre Produkte<br />
nicht mehr über klassische Suchmaschinen,<br />
sondern direkt auf vertrauten<br />
Online-Marktplätzen.<br />
Die Entscheidung, einen Online-Marktplatz<br />
als Vertriebskanal zu<br />
nutzen, ist allerdings für Händler nicht<br />
immer leicht. Das Setup und die Pflege<br />
sind mit Aufwand verbunden. Zudem<br />
gibt es eine Vielzahl an Plattformen, die<br />
sich deutlich voneinander unterscheiden.<br />
Der Handelsverband, die Universität<br />
Wien sowie die TU Wien analysierten<br />
im Rahmen einer Umfrage den Status<br />
quo von Online-Marktplätzen und Produktplattformen<br />
in Österreich aus Sicht<br />
der Händler. Welche Plattformen sind<br />
die bekanntesten? Welche erfüllen die<br />
Wünsche der Händler in Österreich am<br />
besten? Welche Erfahrungen wurden<br />
gesammelt?<br />
MARKTPLATZ VERSUS PRODUKTFINDER<br />
Als Online-Marktplatz werden Plattformen<br />
bezeichnet, auf denen Produkte<br />
verschiedener Händler angeboten und<br />
auch eingekauft werden. Die Transaktion<br />
findet auf dem Marktplatz statt und<br />
der Händler entrichtet üblicherweise<br />
eine Provision an den Marktplatzbetrei-<br />
»<br />
Die ersten Schritte hin<br />
zur Marktplatz-Strategie<br />
sind nicht leicht. Wer<br />
aber auf Plattformen reüssiert,<br />
kann langfristig<br />
einen bedeutenden Umsatzanteil<br />
über diesen<br />
Vertriebskanal sichern.<br />
«<br />
Tabea Fian<br />
TU Wien<br />
ber. Bekannte Beispiele sind Amazon,<br />
Ebay oder Shöpping. Eine interessante<br />
Alternative für viele Händler, die den<br />
Vertrieb nicht aus der Hand geben möchten,<br />
sind Online-Produktfinder. Auf solchen<br />
Plattformen werden die Produkte<br />
wie auf dem Marktplatz gelistet, allerdings<br />
kommt die Transaktion anschließend<br />
zwischen dem Konsumenten und<br />
dem Händler zustande. Bei Preisvergleichsplattformen<br />
wie idealo oder<br />
Geizhals geht es in erster Linie darum,<br />
den besten Preis gleicher Produkte bei<br />
verschiedenen Händlern auszugeben.<br />
ONLINE-MARKTPLÄTZE<br />
ALS ATTRAKTIVER VERTRIEBSKANAL<br />
Die Studienergebnisse zeigen, dass 59<br />
Prozent der befragten Händler Online-Marktplätze<br />
als Vertriebsweg<br />
nutzen oder früher einmal eingesetzt<br />
haben. Als wichtigste Gründe für die<br />
Nicht-Nutzung von Online-Marktplätzen<br />
werden der große organisatorische/<br />
46 / <strong>Q2</strong>/<strong>2021</strong>