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RETAIL 2021-Q2

RETAIL MAGAZIN | HANDELSVERBAND

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AKTUELL<br />

STRATEGIEN<br />

GEGEN COVID-19<br />

AUF DEM PRÜFSTAND<br />

Das Ausmaß der Pandemiefolgen lässt sich noch<br />

nicht genau abschätzen. Sicher ist, der Handel leidet<br />

besonders stark. Wie wichtig eine ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise im Kampf gegen das Virus ist und<br />

wie sich das nationale Krisenmanagement schlägt,<br />

zeigt der internationale Vergleich.<br />

Text / Rainer Brunnauer-Lehner<br />

Im Mai kehrte das öffentliche Leben<br />

in Österreich vorerst weitgehend zur<br />

Normalität zurück – wenn auch mit<br />

Auflagen: „Grundvoraussetzung für die<br />

Teilnahme am öffentlichen Leben ist der<br />

Nachweis über eine geringe epidemiologische<br />

Gefahr“, heißt es in einer Erklärung<br />

des Gesundheitsministeriums<br />

zu den Lockerungsschritten ab 19. Mai.<br />

Zentral ist dabei die „3­G­Regel“, die es<br />

geimpften, genesenen und getesteten<br />

Personen unter anderem ermöglichen<br />

soll, die Gastronomie und Kulturveranstaltungen<br />

zu besuchen und wieder Hotelzimmer<br />

buchen zu können. Die viel<br />

belastete Kennzahl der 7­Tage­Inzidenz<br />

zeigt sich rückläufig und es zeichnet sich<br />

eine gewisse Entspannung ab. Für viele<br />

Handelsunternehmen bleibt die Situation<br />

hingegen kritisch. Die Maßnahmen<br />

zur Eindämmung der Corona­Pandemie<br />

haben bereits tiefe Spuren hinterlassen,<br />

und die heimischen Händler sehen sich<br />

langfristig mit Problemen konfrontiert,<br />

für die bisher keine überzeugenden<br />

Lösungen umgesetzt wurden. Grund<br />

genug, Österreichs Strategie im Kampf<br />

gegen die Pandemie einer Prüfung zu<br />

unterziehen und mit anderen Beispielen<br />

und Ansätzen aus der ganzen Welt zu<br />

vergleichen.<br />

DER ÖSTERREICHISCHE WEG<br />

In Österreich wurde vor allem mittels<br />

Lockdowns versucht, das Gesundheitssystem<br />

zu entlasten. Massive Einschränkungen<br />

des öffentlichen Lebens<br />

inklusive der zwangsweisen Schließung<br />

»<br />

Vor Ausbruch der<br />

Corona-Krise hatte man<br />

für das Jahr 2020 mit<br />

einem Wachstum der<br />

Haushaltsausgaben um<br />

fünf Milliarden Euro<br />

gerechnet.<br />

«<br />

Andreas Kreutzer<br />

BRANCHENRADAR.com<br />

weiter Teile des Handels über längere<br />

Zeiträume sollten für sinkende Infektionszahlen<br />

sorgen. Gleichzeitig wurden<br />

vergleichbare Maßnahmen wie Homeoffice<br />

lediglich empfohlen. Je nach Entwicklung<br />

der gesundheitlichen Kennzahlen<br />

wie der 7­Tage­Inzidenz oder der<br />

Belegung von Intensivstationen wurden<br />

die Auflagen gelockert, verschärft oder<br />

verlängert. Für jene Teile des Handels,<br />

die von den Schließungen nicht ausgenommen<br />

wurden, stellte diese Strategie<br />

eine besondere Belastung dar.<br />

Das Marktforschungsunternehmen<br />

BRANCHENRADAR.com untersucht in<br />

Zusammenarbeit mit dem Handelsverband<br />

jährlich die Entwicklungen der<br />

Haushaltsausgaben in Österreich – ein<br />

für unterschiedliche Branchen wichtiger<br />

Indikator für die Geschäftsentwicklung.<br />

Die entsprechende Studie „Handel in<br />

Zahlen“ weist für das vergangene Jahr<br />

massive Verwerfungen aus: „Vor Ausbruch<br />

der Corona­Krise hatte man für<br />

das Jahr 2020 mit einem Wachstum der<br />

Haushaltsausgaben von fünf Milliarden<br />

Euro gerechnet. Tatsächlich sind die<br />

Ausgaben im Vorjahr dann um 14 Mil­<br />

Fotos / Picturedesk<br />

6 / <strong>Q2</strong>/<strong>2021</strong>

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