Society 379
The latest issue of SOCIETY features Portugal as a focus country. It also has interviews with the new Ambassadors of Afghanistan, Ireland and Kazakhstan. Other topics are the countries of the Western Balkans, EU and culture.
The latest issue of SOCIETY features Portugal as a focus country. It also has interviews with the new Ambassadors of Afghanistan, Ireland and Kazakhstan. Other topics are the countries of the Western Balkans, EU and culture.
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THE LEADING MAGAZINE OF MODERN DIPLOMACY
ECONOMY • POLITICS • REAL ESTATE • MEDICINE • LIFE & STYLE
Nr. 379 | Juli - Dezember 2021
www.society.at | Preis 10,- Euro
since 1945
Year 76
P.B.B. GZ 03Z034905M, Erscheinungsort, Verlagspostamt 1140, 2120
PORTUGAL
EU-Presidency
Interview H.E. Antonio
Almeida Ribeiro
NEW
AMBASSADORS
Afghanistan, Ireland,
Kazakhstan
LEGENDS
Erika Pluhar
Hanni Vanicek
ALBANIA
Interview HC
Markus Posset
KOSOVO
Interview H.E.
Lulzim Pllana
Schallenberg:
Building Bridges
SOCIETY
Die stille Diplomatie –
eine neue Definition
SOCIETY-Herausgeberin
Gerti Tauchhammer
SOCIETY-Chefredakteurin
Tanja Tauchhammer
Unser Verständnis der stillen Diplomatie
hat durch die globale Gesundheitskrise
eine vollkommen neue Dimension
erhalten. DiplomatInnen, die
normalerweise in dem Entsendestaat
Kontakte knüpfen sollen, waren wie
noch nie zuvor in dieser Berufsgruppe
zur Passivität gezwungen. Auch wir, die
wir hauptsächlich neben der Printtätigkeit
traditionell unsere hochkarätigen
Events zum „Einander-Kennenlernen“
organisieren, mussten in einer passiven
Stille dem globalen Geschehen zusehen.
Um aber dennoch eine Begegnung
der neuen BotschafterInnen zu
ermöglich, luden wir – mit der Unterstützung
des OSZE Botschafters der
Schweiz, Wolfgang Amadeus Brülhart –
zu einem virtuellen Begrüßungsdinner.
Außenminister Alexander Schallenberg.
Unsere Coverstory ist ein Interview
über seine jüngste, erfolgreiche
Tätigkeit als Außenminister Österreichs.
Der aus einer großen Diplomatenfamilie
entstammende Minister gibt
uns Einblicke in seine Aktivitäten der
letzten Monate.
Land im Fokus: Portugal. Das Land
auf der iberischen Halbinsel wurde
diesmal wegen des portugiesischen
EU-Vorsitzes unser Themenschwerpunkt.
Ein Interview mit dem Botschafter
António de Almeida Ribeiro und
andere vertiefende Artikel zu Portugal
machten uns in der Recherche besonderen
Spaß.
Die neu akkreditierten Botschafter
aus Afghanistan, Argentinien, Ghana,
Irland, Kasachstan und Spanien, stellen
wir wie immer vor.
„The turtle way to the EU“. Der Medienexperte
und neue Honorarkonsul
von Albanien, Markus Posset, spricht
über die Langsamkeit des Weges zum
Eintritt der EU Beitrittskandidaten und
wie er Schwung in diese Bestrebungen
bringen will.
Erfreuen Sie sich an den Inhalten dieser
Ausgabe, die wir mit viel Liebe und Hingabe
gestaltet haben – und entdecken
Sie die spannenden Gastartikel unserer
prominenten Autoren aus anderen
Medien und Wirtschaftszweigen. So
haben wir diesmal die ehemalige ORF-
USA-Korrespondentin Hannelore Veit
über ihre neue Position als Alumni-Präsidentin
zu Wort kommen lassen.
Der coronabedingte, aufgezwungene
Stillstand vieler Bereiche hat uns
dennoch in unserem Enthusiasmus
für die Sache der friedlichen völkerverbindenden
Tätigkeit des Schreibens,
Interviewens und Begegnens nicht
erstarren, sondern vielmehr unser
journalistisches Blut durch die Adern
fließen lassen.
Abenteuer sind nicht nur im Kopf geblieben
sondern haben hier im Print
wie immer einen gebührenden Platz
gefunden.
Viel Freude beim Lesen
Wünschen herzlich Ihre
Mag. Gertrud Tauchhammer
– Herausgeberin sowie
Mag. Tanja Tauchhammer
Chefredakteurin und Team
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
EDITORIAL
006
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Heiligenstädter Lände 27
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CO2 emissions: 0 g/km, power consumption: from 18,6 kWh/100 km.
SOCIETY
Inhalt
Heft Nr. 379
FOKUS: PERSÖNLICHKEITEN
14 Coverstory:
Alexander Schallenberg
18 Erika Pluhar
20 Vivienne Westwood
LÄNDER IM FOKUS:
PORTUGAL
22 Länderporträt Portugal
26 Interview: S.E. António de
Almeida Ribeiro
28 Interview: Ana Rosas von AICEP
30 Interview: Ines Almeida Garrett,
Direktorin von Visit Portugal
32 Magellan: Einmal um die Welt
34 Caritaskinder in Portugal:
Gerhard Schiesser
36 Fado, die Seele Portugals
38 Portugiesische Kulinarik
40 Portugiesische Freundschaftsgesellschaft:
César Valentim
Rodriguez
NEW AMBASSADORS
42 Afghanistan: I.E. Manizha Bakhtari
44 Irland: S.E. Eion O‘Leary
46 Kasachstan: S.E. Kairat Umarov
DIPLOMATIE
48 Welcome to Austria
50 Ambassadors‘ Caleidoscope
58 Akkreditierungen beim
Bundespräsidenten
62 Österreichische Botschafter
69 PaN-Events
71 ÖGAVN
72 Interview mit S.E. Lulzim
Pllana (Kosovo)
74 Interview mit EU-Abgeordneten
Lukas Mandl
76 Portugal lenkte die EU durch die
Corona-Krise
WIRTSCHAFT
78 EUROCHAMBRES: Christoph
Leitl
80 Interview mit Markus Posset, HK
von Albanien
82 Investitionen in Afrika
83 Albaniens Weg in die EU
84 Die Wirtschaft kennt kein Vakuum
Dr. Elena Kirtcheva VEF
100 Das neue Gewährleistungsrecht
AUSTRIAN BUSINESS
86 Die Schwäbische Jungfrau
88 Thonet
90 Pionier in Ostafrika
92 Silhouette Brillen
94 Andy Wolf
GREEN SOCIETY AND DIVERSITY
96 Smart City Wien:
Interview mit Ulli Sima
98 Inklusion von Schwarzen in der
Welt der Literatur
99 Kameruns neue Elite
BILDUNG
102 Die Schule der Zukunft
103 Michael Heritsch: CEO der FH
Wien der Wirtschaftskammer
104 Danube International School
106 Hannnelore Veit, neue
Präsidentin des Alumiverbands
108 The Youth of Uzbekistan
KULTUR
132 Gianna Fratta: Maestra Assoluta
134 St.Georgs-Orden Investitur
135 Weinritter: Interview mit Karl von
Habsburg
136 100 Jahre Salzburger
Festspiele
SOCIETY KOLUMNEN
70 Der Alltag einer TV-Journalistin
79 Wie wird die Welt nach COVID-19?
GESUNDHEIT
110 Vienna Medical Center
112 Schönheit aus der Bio-Tonne
113 Parkhotel Igls
LIFE & STYLE
114 Familux Resorts: Freiheit für die
Familie
116 Beautynews
122 E-Bikes von Geero
124 Basenbox
IMMOBILIEN
126 Energie sparen mit Passivhaus
128 Neue Immobilienprojekte
130 Investieren in Portugal
EVENTS DIPLOMATIE
142 Events Diplomatie
STANDARDS
6 Editorial
10 Impressum
12 Gastautoren
138 Exlibris
146 Emil Brix
INHALT
008
SOCIETY
72
14
86
20
22
142
INHALT
009
SOCIETY
(Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz)
Medieninhaber & Eigentümer: Tauchhammer KG 100%
(Komplementär: KR Mag. Gertrud Tauchhammer,
Kommanditist: Mag. Tanja Tauchhammer)
Unternehmensgegenstand: Herausgabe von Druckwerken
Firmenbuchnummer: FN 235924y
Firmensitz: Hüttelbergstraße 23a, 1140 Wien
Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien
UID-Nummer: ATU57082123
Blattlinie: SOCIETY berichtet über Top-Ereignisse aus
Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Immobilien, Medizin, Gesellschaft,
Lifestyle, und Nachhaltigkeit („Green Society“).
Jede Ausgabe ist einem Fokusland gewidmet.
Herausgeberin: KR Mag. Gertrud Tauchhammer, in Kooperation
mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik
und die Vereinten Nationen (ÖGAVN),
www.oegavn.org
Chefredaktion: Mag. Tanja Tauchhammer
Sekretariat: Thomas Streicher
Redaktion: Mag. Sarah Heftberger
Mag. Hermine Schreiberhuber, Nicky Deluggi BA, Anna
Hirschhuber, Lorenz Moosmüller
Gastautoren: Mag. Denise Aichelburg, Dr. Emil Brix, Simon
Inou, Mag. Valentin Neuser, Dr. Andreas Salcher, Dr. Sonja
Sagmeister, Kurt Seinitz, Mag. Christian Wehrschütz
Anzeigenverkauf: Mag. Gertrud Tauchhammer
Re-Design & Layoutentwicklung: OOOM AGENCY
Art Director: Daniel Pucher / OOOM
www.ooom.agency, www.ooom.com
Redaktionsadresse:
Villa Flora, Hüttelbergstraße 23a, 1140 Wien
Telefon +43-(0)1-914 77 44-0
E-Mail: mail@society.at
www.society.at
Fotos: Heeresbild- und Filmstelle, Richard Pobaschnig,
Ugur Karakan
Coverfoto: BMEIA/Michael Gruber
Druck: Druckerei Berger, www.berger.at
Erscheinungsweise: halbjährlich
Preis pro Ausgabe: EUR 10,- zuzügl. Versandkosten
Bankverbindung: Bank Austria,
IBAN: AT35 1200 0515 7811 1601, BIC/Swift: BKAUATWW
ÖSTERREICHISCHE
GESELLSCHAFT
FÜR AUSSENPOLITIK UND DIE VEREINTEN NATIONEN
(ÖGAVN)
Präsidium:
Dr. Wolfgang Schüssel (Präsident)
Dr. Peter Jankowitsch
(Vizepräsident)
Seit 1945
Dr. Gregor Woschnagg
(Vizepräsident)
Herbert Scheibner (Vizepräsident)
Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen (Vizepräsident)
Dr. Willibald Pahr (Ehrenpräsident)
Dr. Wolfgang Schallenberg (Ehrenpräsident)
Michael F. Pfeifer (Generalsekretär)
Bernd Hermann (stv. Generalsekretär)
Weitere Vorstandsmitglieder:
Dr. Alexander Christiani, Dr. Angela Kane., Ass.-Prof. DDr.
Renate Kicker, Dr. Michael Linhart, Dr. Eva Nowotny
Dkfm. Dr. Karl Peterlik, Dr. Johannes Peterlik, Dr. Gerhard
Pfanzelter, Dr. Ursula Plassnik,
Dr. Hans Dietmar Schweisgut
IMPRESSUM
010
SOCIETY
SOCIETY
Gastautoren
SOCIETY präsentiert in jeder Ausgabe zahlreiche Gastautoren,
die sich mit aktuellen Themen aus Politik, Lifestyle, Wirtschaft
und Kultur befassen.
Dr. Emil Brix ist Diplomat und Historiker und momentan als Direktor der Diplomatischen
Akademie Wien – Vienna School of International Studies tätig. Er trat
1982 in den Diplomatischen Dienst ein, seine letzten Posten waren als Botschafter
Österreichs im UK (2010-2015) und Russland (2015-2017). Er ist Vorsitzender des
Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa und Mitglied des Verwaltungsrates
der Austrian Research Association. Er publizierte zur österreichischen und europäischen
Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Für diese Ausgabe verfasste er
einen Beitrag über die internationale „Impfdiplomatie“.
Mag. Hermine Schreiberhuber ist freie Journalistin in Wien. Sie studierte an
den Universitäten Wien und Paris Sprachen und Kommunikationswissenschaft,
war Redakteurin bei der APA – Austria Presse Agentur und langjährige
Vizeressortleiterin in der Außenpolitik. Für die SOCIETY-Länderschwerpunkte
verfasst sie regelmäßig politische Analysen und Hintergrundberichte. Für diese
Ausgabe beschäftigte sie sich in ihrem Gastbeitrag mit dem portugiesischen
EU-Ratsvorsitz.
Sonja Sagmeister war lange Zeit als ORF-Korrespondentin bei der EU und
NATO in Brüssel tätig und arbeitet momentan in der Wirtschaftsredaktion der
„Zeit im Bild“. Sie studierte in Graz Sprachen und Journalismus und wurde als
Sonderberichterstatterin rund um die Euro-Einführung in die Wirtschaftsredaktion
der „Zeit im Bild“ berufen. Später konzentrierte sie sich auf Sozial- und Wirtschaftsreportagen
zur EU-Erweiterung. In diesem Heft gibt sie einen Einblick in
die spannende Welt der neuen afrikanischen Eliten.
Kurt Seinitz ist seit 1974 Ressortleiter der Außenpolitik der Kronen Zeitung und
hat in dieser Funktion bereits den chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai
interviewt und sämtliche Nahostreisen des damaligen Bundeskanzlers, Bruno
Kreisky, begleitet. Er berichtete außerdem über den Vietnamkrieg, die iranische
Revolution und viele weitere historische Ereignisse. Seinitz ist Autor zweier
Bücher über China. In der aktuellen Ausgabe des SOCIETY Magazins wagt er
einen Blick in die Zukunft nach COVID-19.
Fotos: Foto Nelson, SOCIETY/Pobaschnig, Diplomatische Akademie. Philipp Horak, privat, Lansky Ganzger+partner
GASTAUTOREN
012
SOCIETY
Christian Wehrschütz ist Korrespondent des ORF für den Balkan und die Ukraine
und war zuvor als Redakteur in der Außenpolitischen Redaktion des Aktuellen
Dienstes des Fernsehens, als dritter Korrespondent des ORF in Brüssel und
im Aktuellen Dienst des Hörfunks (ORF) in der Nachrichtenredaktion tätig. Im
Zuge seines Gastbeitrages erläutert er Albaniens schwierigen Weg in die EU.
Simon Inou ist Soziologe und Journalist, z. B. bei Radio Africa International. Er
engagiert sich außerdem beim Verein M-Media, der journalistische Talente mit
Migrationshintergrund sucht und fördert. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen
bekommen, u. a. vom Land Steiermark und der EU. Gemeinsam mit
anderen gibt er das neue Magazin „fresh“ der schwarzen Bevölkerung Österreichs
heraus, das einen frischen Wind in die heimische Medienlandschaft bringt. In
seinem Gastkommentar plädiert er für die Inklusion von Schwarzen in der literarischen
Welt.
Denise Aichelburg ist TV-Moderatorin und Reporterin bei oe24TV und hat
eine Übersetzer- und Dolmetscherausbildung an der Universität Wien abgeschlossen.
Danach unterrichtete sie Business-Englisch für Jugendliche und
Erwachsene. Ihre Faszination für die Politik führte dazu, dass sie 2013 bei Frank
Stronachs neuer Partei anheuerte und Pressesprecherin im Parlamentsklub
wurde. Bei Servus TV in Salzburg war sie ebenfalls ein Jahr tätig. In dieser Ausgabe
reflektiert sie ihre Arbeit und gibt einen Einblick in ihr Leben als TV-Moderatorin.
Mag. Valentin Neuser ist Rechtsanwalt und Managing Partner bei Lansky,
Ganzger + partner, sowie Mediator und Head of German Desk bei LGP. Er beschäftigt
sich schwerpunktmäßig mit Insolvenzrecht sowie mit dem Zivil- und
Zivilprozessrecht. Ein weiterer Fokus liegt auch auf Alternativer Streitbeilegung
(ADR) und Mediation. Dieses Mal beschäftigt er sich in seinem Beitrag für SO-
CIETY mit dem neuen Gewährleistungsrecht.
Andreas Salcher ist ein wahrer Tausendsasa: Er ist Unternehmensberater,
Mitbegründer der „Sir Karl Popper Schule“, ehemaliger Politiker und Bestsellerautor.
1987 begann er seine Karriere als damals jüngstes Mitglied des Wiener
Landtags, dem er 12 Jahre lang angehörte. Sein aktuelles Buch heißt „Der talentierte
Schüler und seine ewigen Feinde“. Für das SOCIETY Magazin hat er sich in
seinem Gastkommentar mit der „Schule der Zukunft“ beschäftigt.
Rita Davidson ist zertifizierte „Food4Skin“ Expertin für Lebensmittelresteverwertung
in der frischen Hautpflege, diplomierte „Grüne Kosmetik Pädagogin“
und „Natur- und Kräuterpädagogin“. Ihr Schwerpunkt sind Beauty-Programme
aus Essensresten, rein vegetarisch und vegan. Sie ist Kolumnistin bei Medianet/bauernladen.at
und der neuen Sport-Woche. In der aktuellen SOCIETY-Ausgabe
verrät sie Tipps und Tricks, wie gleichzeitig sowohl der Bio-Abfall reduziert,
als auch die Haut mittels Erdbeeren straff und strahlend wird.
GASTAUTOREN
013
SOCIETY
Alexander Schallenberg:
A plea for open democracy
and international solidarity
SOCIETY Magazine spoke with Austria’s Federal
Minister for European and International Affairs,
Mag. Alexander Schallenberg, about current pressing
issues, Austria and its role as a neutral mediator and
the importance of a multilateral approach in times of
crises and beyond.
Your second term as Foreign Minister
started on January 7, 2020. What are
the top priorities on your agenda this
time? Which aspects of your work
as Foreign Minister are of particular
concern to you?
Among the 193 UN member states,
only about a quarter still represent
this Western, open democratic model
of life, which is precisely what we must
defend together. For me, a key objective
of my work as Foreign Minister can
be summed up in one sentence: I want
to help ensure that my children and
grandchildren also grow up in a free
and open society – with freedom of
speech, freedom of assembly, freedom
of religion and all the fundamental
rights we have achieved since 1848 or
perhaps since the French Revolution.
The COVID-19 crisis underlined once
more the degree of globalization our
world has reached. Can Austria draw
lessons from this situation and if so,
which ones? Do we have to reconsider
certain dependencies and certain
approaches?
COVID-19 has taught us the hard way
that much we take for granted is more
vulnerable than we believe. The pandemic
has given us a powerful lesson in
the necessity of international solidarity
and multilateralism in the face of global
challenges. After all, even the toughest
“my-state-first unilateralists” looked for
international cooperation to secure
medical supplies and assistance to
overcome the social and economic
crisis. I hope that we learn from the
pandemic to avoid the mistake of
falling into navel-gazing within our own
national or European borders.
Since April 2021, the Iran Nuclear
Talks are taking place again in Vienna,
with the Republic of Austria having
a long history of being a “neutral
mediator”. How can this role be
successfully maintained in view of
recent criticism? Austria was widely
accused of taking sides in the Middle
East conflict. How would you define
Austria‘s foreign policy?
We are happy to have the negotiations
on the JCPOA back in Vienna, and we
are quite optimistic that despite all
difficulties the “Vienna spirit” will work
its magic again. Austria’s role continues
very much as a host to international
organisations, conferences and
negotiations and as builder of bridges.
This applies of course also to Israel
and the Arab and Muslim world.
We have shown our solidarity with
Israel because we will not remain
silent when more than 4000 rockets
are fired on civilian targets in Israel by
Hamas – a terrorist group notorious
for its antisemitism that denies Israel’s
right to exist and does not shy away to
put Palestinian civilians in harm’s way.
To anyone who accuses us of taking a
one-sided position, I want to be very
clear: there can be no neutrality in the
face of terror. We have deeply regretted
the loss of civilian lives on both
sides, including children, and welcomed
the cease-fire between Israel
and Hamas. Now, we must pick up the
pieces and restore not only houses,
schools and hospitals, but very
importantly confidence – with a view
to a return to direct talks between the
sides. Our position on the Middle East
conflict has not changed: we want a
Foto: Paier Alexander
COVERSTORY
014
SOCIETY
From the very beginning, Austria, together with other EU Member
States, has chosen a multilateral approach when it comes to access
to vaccines.
negotiated two-state solution, based
on international law, as the only viable
option for a just and lasting peace.
Palestinians and Israelis alike have the
right to live in peace and security – and
they should do so as good neighbours
to each other and to all other states
in the region. Austria clearly shows its
stance, based on open and democratic
values – for me, this is a meaningful
foreign policy.
This global virus makes
it clear to all of us
that no country – no
matter how large and
prosperous – can solve
crises of this dimension
on its own.
Portugal is holding the EU-presidency
until the end of June 2021. Could
you summarize the past six months?
And what do you expect from the
forthcoming EU presidency of Slovenia?
Portugal took over the presidency at
a very challenging time. Almost all
EU Member States were still facing
the effects of the second wave of the
COVID-19 pandemic. In line with the
Portuguese Presidency‘s motto: `Time
to deliver: a fair, green and digital
recovery‘, we all have joined our efforts
to overcome the crisis and rebuild our
economies. One recent success of
the current presidency has been the
agreement on an interoperable digital
COVID-19 certificate. It will be applicable
as of July 1 and will be particularily
important to get tourism going again.
We have been very vocal in favour of
such a certificate from the outset. EU
recovery and resilience will remain on
our agenda during the Slovenian Presidency
in the second half of the year.
Austria has been consistent with its
commitment to the Western Balkans
and EU enlargement. We welcome that
the incoming Slovenian Presidency
has underlined the EU perspective and
the need for progress in this regard as
one of its presidency priorities. Here
we need EU credibility to have stability
in the region. I think we have a common
goal: 2021 must not be another
lost year for the Western Balkans.
Would you say that the diplomatic
work in general has shifted towards
a more multilateral approach, rather
than a bilateral one? At the same
time EU members are confronted
with national regulations in the CO-
VID-19 crisis.
The pandemic knows no nationalities.
Climate change also does not stop
at national borders. That‘s why we
need functioning international organizations
and a strong multilateral
approach now more than ever. For the
first time in recent history, all states
and all societies across the world are
confronted with one and the same
challenge. This global virus makes it
clear to all of us that no country – no
matter how large and prosperous –
can solve crises of this dimension
on its own. After an initial moment
of egoistic shock in spring, solidarity
has quickly established itself as a
principle for action, especially in the
European Union. The pandemic has
brutally shown us how global threats
affect us all in the same way and how
dependent we are on each other. Only
if all countries pull together do we
have a real chance of actually overcoming
such challenges. From the
very beginning, Austria, together with
other EU Member States, has chosen
a multilateral approach when it comes
to access to vaccines. Yes, I still firmly
believe that this was and is the right
Health policy is primarily
a national responsability.
But there
is a greater awareness
that we are better off if
we work together and
pull together.
approach: `No one is safe until everyone
is safe.´
Health policy is primarily a national
responsibility. But there is a greater
awareness that we are better off if we
work together and pull together. One
of these joint projects was certainly
the procurement and distribution of
vaccines against COVID-19, where we
have developed a clear, joint strategy
at the European level. In addition, it
has become clear very quickly that
the European Union is a community
of solidarity, for example in the mutual
admission of intensive care patients,
the provision of medical protective
equipment or the very close exchange
on border management.
On a more personal note: You have
been growing up as a diplomat’s
child. How did this upbringing influence
you and your career choice?
How do you – as the current Foreign
Minister – still profit from these early
international experiences?
I spent part of my childhood and
youth in India, Spain and France
where my father was posted. Growing
up in different countries and learning
so much about different cultures has
of course enriched my life extremely.
Still, it took me many years to make
the decision to become a diplomat
myself.
Fotos:Dragan Tatic, Michael Gruber/BMEIA
COVERSTORY
016
SOCIETY
Alexander Schallenberg decorated the late journalist Hugo Portisch with the
Austrian merit cross
The Foreign Minister Schallenberg at the Federal Ministry of European and
International Affairs
Alexander Schallenberg (corona)-greeting one of his collegues at the Informal
Meeting of EU Foreign Ministers in Gymnich
On May 23, 2021, Alexander Schallenberg met with Foreign Minister of
Albania, Olta Xhacka
British Secretary of State for Foreign, Commonwealth and Development
Affairs, Dominic Raab met with Alexander Schallenberg on May 17, 2021
COVERSTORY
017
SOCIETY
Ich will weder Diva,
noch Grande Dame sein
Kammerschauspielerin, Sängerin, Autorin –
Erika Pluhar hat in ihrem Leben viel erreicht,
gleichzeitig ist sie am Boden geblieben. SOCIETY
traf sie in ihrem verwunschenen Haus in Grinzing.
Eine gut gelaunte Erika Pluhar empfängt
uns in ihrem vom Efeu bewachsenen
Domizil im Wiener Nobelbezirk
Döbling, in dem sie gemeinsam mit
ihrem Adoptivsohn Ignaz und dessen
Partnerin Lena und dem Neuankömmling
– (Ur)Enkelkind Merlin –
lebt. Das Haus ist eines der ältesten
in der Umgebung und wurde liebevoll
mit antiken Stücken eingerichtet. So
unprätentiös wie ihre Behausung ist
auch die frühere Burgtheaterschauspielerin,
die heutzutage als erfolgreiche
Autorin und Leadsängerin reüssiert.
Über sich selbst sagt sie: „Ich bin
auch auf der Bühne ich selbst. Ich will
weder Diva, noch Grande Dame sein.
Die Kammerschauspielerin kann man
auch weglassen, in einer Kammer
möchte ich nicht wirksam sein.“
1939 in den Wirren des Zweiten Weltkrieges
in Wien geboren, schloss die
Vorzugsschülerin die Matura ab und
wurde direkt vom Max-Reinhardt-Seminar
an das renommierte Burgtheater
geholt, wo sie vierzig Jahre tätig
war. „Ich war eine gute Schülerin, als
ich Schreiben und Lesen gelernt habe,
habe ich geschrieben und gelesen.
Dass ich zum Theater wollte, hatte
auch damit zu tun, dass man dort mit
dem Wort umgeht. Das Erfinden von
Geschichten war für mich total heilsam,
da ich dadurch die traumatische
Kriegserfahrung vergessen konnte“,
so Pluhar im Interview. Als Schauspielerin
war sie Teil vieler wundervoller
Aufführungen und konnte sogar mit
einem Skandal aufwarten: „Ich war
die allererste Nackte an der Burg, und
zwar in dem Stück „Akrobaten“ von
Tom Stoppard. Die Sitze im Akademietheater,
von wo aus man einen guten
Blick auf meinen nackten Po hatte,
waren immer ausverkauft“, erzählt sie
mit einem Schmunzeln.
MUSIKALISCHE KARRIERE
Mit 60 Jahren verabschiedete sich
Erika Pluhar vom Burgtheater und
widmete sich vermehrt ihrer Gesangskarriere.
Angeregt von ihrem Ex-Ehemann
André Heller, der sie schon
während ihrer Zeit als Schauspielerin
dazu inspiriert hatte, konzentrierte sie
sich fortan auf die Musik: „Erst habe ich
noch André Hellers Lieder und Oldies
interpretiert, danach habe ich nur
noch meine eigenen Texte verwendet“,
erzählt sie im Interview. Ihre erste
Schallplatte hieß „Erika Pluhar singt“.
Gemeinsam mit den Musikern Antonio
V. D‘Almeida und Peter Marinoff bildete
sie über zehn Jahre lang ein ständiges
Trio. Mit ihrer charakteristischen,
tiefen Stimme singt sie Stücke aus
den unterschiedlichsten Genres, von
kammermusikalischer Klassik bis zum
Wienerisch Volksliedhaften. Seit dem
plötzlichen Tod von Peter Marinoff sind
vor allem der Gitarrist Klaus Trabitsch
und der Pianist Roland Guggenbichler
musikalische Partner mit denen sie
Liederabende veranstaltet. „Ich kann
kein Instrument spielen, keine Noten
lesen, aber ich habe ein perfektes Gehör“,
sagt sie nicht ohne Stolz.
SCHRIFTSTELLERISCHE TÄTIGKEIT
Das geschriebene Wort gewann für
Erika Pluhar gleichzeitig mit ihrer
musikalischen Tätigkeit an Bedeutung,
1981 veröffentlichte sie erstmals einen
Teil ihrer Tagebucheintragungen. In
weiterer Folge erschienen Werke wie
„Verzeihen Sie, ist hier schon die Endstation?“
(2011), oder „Eine öffentliche
Frau“ (2013), mit autobiografischen
Elementen. Ihre Tochter Anna, die sie
gemeinsam mit dem Unternehmer
Udo Proksch hatte, verstarb 1999 an
einem Asthmaanfall, ein Schicksalsschlag,
den sie in ihrem Buch „Anna,
eine Kindheit“ (2018) verarbeitete. Pluhar
ergreift auch öffentlich das Wort:
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
PERSÖNLICHKEITEN
018
SOCIETY
„Wenn das Thema mich interessiert,
bin ich gerne mit einem Vortrag zur
Stelle. Nur Corona lasse ich aus“, sagt
sie. Stolz ist Pluhar auf den Ehrenpreis
des österreichischen Buchhandels
für Toleranz in Denken und Handeln.
„Es freut mich, dass mir der Preis vom
Handel verliehen wurde. In der Literaturszene
komme ich nicht so wahnsinnig
vor, da gibt es aber auch viele
Bücher, die wenig gelesen werden“, so
Pluhar. „Mein Verlag ist zufrieden mit
meinen Verkaufszahlen. Ich habe eine
nicht kleine Leserschaft die in meine
Lesungen kommt, die jüngeren unter
ihnen wissen gar nicht mehr, dass ich
Schauspielerin war. Die kennen mich
bereits nur über meine Bücher.“
Das Erfinden von Geschichten
war für mich
total heilsam, da ich
dadurch die traumatische
Kriegserfahrung
vergessen konnte.
POLITISCHES ENGAGEMENT
Ein Thema, das in vielen ihrer Bücher
vorkommt, ist die Situation der
Menschen aus Westsahara, für die
sich Erika Pluhar stark einsetzt. „In
einer abenteuerlichen Reise waren wir
damals in den Flüchtlingscamps der
Menschen in der Westsahara, die Sahrauis
genannt werden. Ursprünglich
eine Kolonie der Spanier, wollten nach
deren Abzug Marokko und Mauretanien
Westsahara annektieren. Es gab
dann Krieg, ein Teil der Bevölkerung
ist nach Algerien geflüchtet und hat
im Wüstengebiet rund um Tindouf
eine Exilregierung gegründet. Die
Sahrauis warten seit 30 Jahren auf ein
Referendum, bei dem sie bestimmen
können, zu wem sie dazugehören
möchten. Leider hat es dieses Referendum
von Seiten der UNO bis jetzt
nicht gegeben. Die Menschen leben
dort ohne Zukunftsaussichten, Krieg
liegt wieder in der Luft. In allen meinen
Büchern kommt immer eine Beschreibung
dieser Situation vor“, sagt
Erika Pluhar – auch ihr Adoptivsohn
Ignaz stammt aus Westsahara. Sie
scheut sich auch nicht, auf faschistoide,
rechtspopulistische Strömungen
aufmerksam zu machen, ihr zuletzt
erschienenes Buch mit Kommentaren
und Essays trägt daher auch den Titel
„Die Stimme erheben.“
GEGENWART UND ZUKUNFT
Ihr künstlerisches Schaffen möchte
Erika Pluhar weiterführen, solange sie
sich dazu in der Lage fühlt, auch wenn
sie, wie sie verschmitzt sagt „nicht
als geriatrisches Wunderwerk auf die
Bühne taumeln möchte wie Johannes
Heesters“. „Ich bin ein alter Mensch
und habe meine Zeit gehabt, aber ich
bin gerne zuhause – neben meiner
öffentlichen Arbeit lebe ich eher
zurückgezogen und einsam. Ich liebe
es, in die Natur zu gehen und habe
im Haus mein Urenkerl Merlin. Ich
hoffe, im Kopf so lange fit zu bleiben,
dass ich Schreiben kann“, blickt sie
entspannt in die Zukunft. Ihr neuester
Roman „Hedwig heißt man doch nicht
mehr“ erscheint im August 2021.
PERSÖNLICHKEITEN
019
SOCIETY
Vivienne Westwood:
Aktivistin und Modeikone
Vivienne Westwood gilt als eine der berühmtesten
Modedesignerinnen aller Zeiten. Ihre
Bekanntheit nutzt sie wie keine andere, um auf
politische und gesellschaftliche Missstände
aufmerksam zu machen.
Paris, 2013. In der Rue du Mail, gleich
hinter der Pariser Nationalbibliothek
und dem Palais Royale, herrscht geschäftiges
Treiben. Es ist September,
die alljährliche Pariser Fashionweek
wühlt die französische Metropole
auf. Mittendrin, in einem ehemaligen
Ballsaal, bereitet Vivienne Westwood
ihren Showroom für die nächsten drei
Tage vor. Seit fast vierzig Jahren ist
die britische Designerin schon an der
renommiertesten aller Fashionweeks
vertreten – hat das Business stellenweise
gar revolutioniert, neue Paradigmen
eröffnet und zahlreiche Tabus
gebrochen.
Der britische Autor Ian Kelly hat die
Modeikone 2013 über ein Jahr lang
begleitet und daraus gemeinsam mit
ihr ein Buch geschrieben. „Vivienne
Westwood“ heißt es, und gibt tiefe Einblicke
in das Leben der heute 80-jährigen
Moderebellin.
Im Zentrum des Rummels im Haus
Nr. 13 der Rue du Mail steht Andreas
Kronthaler, der Ehemann Westwoods,
den sie während ihrer Zeit als Gastprofessorin
an der Universität für Angewandte
Kunst in Wien im Jahr 1989
kennenlernte. Seit fast drei Dekaden
ist der gebürtige Tiroler nun Co-Designer
all ihrer Arbeiten.
Mode ist Viviennes Medium – neben
dem Ausdruck ihrer Kreativität ist
sie Vermittlerin ihrer persönlichen
Anliegen, Werte und Ideale. Unter der
Maxime „Everything is connected“
– so hieß auch ihre Kollektion 2013 –
fasst sie die zentrale Botschaft ihres
Lebens und Schaffens zusammen:
„ (…) alles, was jeder von uns denkt,
sagt oder tut, hat Auswirkungen.“ Seit
Jahren setzt sich die Britin deshalb für
Menschenrechte und für den Klimaund
Tierschutz ein, demonstriert
regelmäßig lautstark und aufmerksamkeitswirksam.
WERDEGANG
Inmitten des Zweiten Weltkrieges, am
8. April 1941 als Vivienne Isabel Swire
geboren, wuchs sie wohlbehütet im
ländlichen Tintwistle, Derbyshire mit
zwei Geschwistern auf. „Wir waren von
Liebe umgeben“, erinnert sie sich im
Buch. In ihrer Kindheit und Jugend
verbrachte Vivienne viel Zeit mit
Büchern, genoss die Einsamkeit und
liebte das Seilspringen. Sie war ein
sehr sensibles Kind, mit einem ausgeprägten
Gerechtigkeitssinn. „Ich nahm
mir wirklich vieles zu Herzen und ich
wusste, dass ich ungewöhnlich war,
das spürte ich“, schreibt sie.
Mit 17 zog sie gemeinsam mit ihrer
Familie nach London, begann an der
Kunstakademie zu studieren, brach
dieses Studium aber ab und besuchte
einen Stenotypistinnen-Kurs.
In London fühlte sie sich zu Beginn
unwohl, zu sehr vermisste sie das
ruhige, spontane Kleinstadtleben.
Nach zwei Jahren am Lehrerinnenseminar
für Kunst, fing sie schließlich
an, als Vorschullehrerin zu arbeiten.
Kurze Zeit später heiratete sie Derek
Westwood, dessen Namen sie später
berühmt machen sollte. 1963 kam
ihr gemeinsamer Sohn Ben zur Welt,
nach drei Jahren Ehe folgte jedoch die
Scheidung – ihre Lebensvorstellungen
waren zu unterschiedlich und vor
allem Vivienne verspürte zunehmend
den Drang, Neues zu entdecken. Sie
liebte den Rock’n’Roll, der gerade
von Amerika nach Großbritannien
schwappte und der später eine wesentliche
Essenz ihres modischen
Schaffens werden sollte. 1965 lernte
sie schließlich Malcolm McLaren kennen
und ein neues, prägendes Kapitel
ihres Lebens begann.
VIVIENNE UND MALCOLM
Mitte der 1960er Jahre wurde Vivienne
gemeinsam mit McLaren zum
„Epizentrum des Punks“. Das ungleiche
Paar führte eine explosive, von
gegenseitiger Abhängigkeit geprägte,
gleichzeitig aber auch in hohem Maße
kreativitätsstiftende Beziehung. 1967
kam ihr gemeinsamer Sohn Joe auf
Fotos: NUSSYY®, Rahimi und Rahimi GmbH, ÖOC/Spiess
PERSÖNLICHKEITEN
020
SOCIETY
Ein von Vivienne Westwood gestalteter Teppich wurde bei einer Veranstaltung
zum Thema Kampf gegen Menschenhandel bei Rahimi und Rahimi versteigert
Andreas Kronthaler und Vivienne Westwood leben und arbeiten seit fast 30
Jahren zusammen
Die Modeikone mit der Firmengründerin von NUSSYY,
Carina Pirngruber-Rahimi
die Welt, dessen Erziehung Malcolm
zum großen Teil Vivienne überließ, die
zu dieser Zeit noch als Lehrerin arbeitete.
Aus ihrer turbulenten Beziehung
heraus entstand später eine globale
Moderevolution, mit dem berühmten
Haus Nummer 430 an der King’s Road
als Ausgangspunkt. Dort hoben sie
die Boutique „Let it Rock“ aus der
Taufe, in der Vivienne ihre auffallenden
Designs verkaufte, die heute als Versinnbildlichung
der Punk-Bewegung
gelten. „Vor mir und Malcolm gab es
keinen Punk. Und noch etwas sollten
Sie über Punk wissen: Es war der absolute
Knaller“, sagt sie in ihrem Buch.
VIVIENNE WIRD DESIGNERIN
Ab Mitte der 1970er Jahre lebten Malcolm
und Vivienne gemeinsam mit
den Kindern in der Nightingale Lane
im Thurleigh Court, wo Viviennes
berühmte Anarchy-T-Shirts auf einer
Singer-Nähmaschine entstanden und
der Plattenvertrag der Sex Pistols per
Telefon verhandelt wurde. In den frühen
1980er Jahren trennten sich Malcolm
und Vivienne – das verschaffte
ihr schließlich den nötigen Raum, um
ihre eigene Identität als Designerin zu
finden. Sie nähte unermüdlich, suchte
Inspiration in Vergangenem und holte
historische Designs in die Gegenwart.
1981 präsentierte sie – noch gemeinsam
mit McLaren – mit der Pirate
Collection erstmals ihre Looks auf
einem Laufsteg.
ERFOLG UND ENGAGEMENT
Mit ihrer darauffolgenden beispiellosen
Karriere als Designerin, so sagt
sie, wollte sie sich selbst etwas beweisen.
Sie wollte es alleine schaffen,
mit harter Arbeit und Talent, und ohne
Modelabel im Hintergrund.
Heute ist Vivienne inzwischen vor
allem auch als Aktivisten bekannt. Sie
schafft eine Synthese aus globalem
Modebusiness und politischem und
gesellschaftlichem Einsatz, so engagiert
sie sich etwa für die Non-Profit
Organisation „Reprieve“, die sich u.a.
für zum Tode verurteilte Gefangene
einsetzt, arbeitet mit der internationalen
NGO „Cool Earth“ für den Schutz
des Regenwaldes zusammen und hat
sogar einen eigenen Blog – „Climate
Revolution“ – auf dem sie ihre persönlichen
Gedanken zu Klimaschutz und
Co publiziert. Seit einigen Jahren ist
sie außerdem dabei, ihr Unternehmen
nachhaltig umzustrukturieren.
Eine Visionärin ist Westwood, die
2006 von der Queen sogar zur „Dame
Commander of the Order of the
British Empire“ ernannt wurde, seit
jeher, ebenso eine Rebellin, die auch
gerne einmal die Einsamkeit genießt,
mal laut, mal leise ist – und vor allem
vielseitig und bunt.
Im April dieses Jahres feierte sie ihren
80. Geburtstag, schon in der Doku
„Westwood: Punk, Icon, Activist“ 2018
merkte sie aber an, nicht viel Interesse
daran zu haben, in die Vergangenheit
und auf ihre Lebensgeschichte zu
blicken. Lieber setzt sie sich lautstark
für ihre politischen Anliegen, wie zum
Beispiel für den Wikileaks-Gründer Julian
Assange, ein und macht nebenbei
noch Mode wie keine andere.
PERSÖNLICHKEITEN
021
Kleines Land
mit großer
Geschichte
Portugal bietet weit mehr als Sonne, Strand
und Meer. Das kleine Land an der iberischen
Atlantikküste blickt auf eine glorreiche
Vergangenheit als Seefahrernation zurück
und besticht heute durch seine reiche Kultur
und seine herzlichen Bewohner.
SOCIETY
GESCHICHTE
Schon vor 30.000 Jahren siedelten in
der Region Menschen. Davon zeugen
Petroglyphen im nordöstlich gelegenen
Parque Arqueológico do Vale do Côa.
Ab 10.000 v. Chr. gelangten iberische
Stämme aus Nordafrika auf die Halbinsel
und ins heutige Portugal. Um 1000 v.
Chr. errichteten Griechen und Phönizier
an der Küste zahlreiche Handelsstützpunkte.
Karthago hatte in Hispanien
die Vormachtstellung bis die Römer
im Zuge des 2. Punischen Kriegs diese
zunichtemachten. Die Germanen fielen
409 ein und konnten von den Römern
und Westgoten erst 416 wieder vertrieben
werden. Im Jahr 711 segelte ein Heer
von Berbern und Arabern über die Meerenge
und ab 716 stand die Halbinsel im
Wesentlichen unter der Kontrolle des in
Damaskus sitzenden Kalifen. Am Übergang
vom 10. zum 11. Jahrhundert waren
schätzungsweise 75% der hispanischen
Gesamtbevölkerung muslimisch. Als
Geburtsjahr Portugals wird in der Nationalgeschichtsschreibung
gerne das
Jahr 1139 genannt. Afonso Henriques
erzielte damals einen entscheidenden
Sieg gegen die Mauren, begründete
einen autonomen Staat und wurde fortan
König Afonso I. von Portugal genannt.
Während der Avis-Dynastie wurde
Portugal zum Weltreich. Entdecker segelten
in fremde Erdteile und zahlreiche
Kolonien entstanden in Übersee. Eine
aus zeitgenössischer Sicht wichtige
Entdeckungsreise ist Vasco da Gamas
Fahrt ums Kap der guten Hoffnung
Richtung Indien. Im Jahr 1580 endete
die Avis-Dynastie ohne Thronfolger und
Spanien übernahm die Regentschaft,
die 1640 mit der Rückeroberung durch
portugiesische Streitkräfte endete. Die
Dynastie Bragança herrschte im wieder
unabhängigen Portugal bis 1910. Nach
einem Putschversuch 1908 und einem
Attentat, bei dem der König und der Erbprinz
erschossen wurden, wird am 4. Oktober
1910 die erste Republik (1910-1926)
ausgerufen. Die instabile Demokratie
wurde 1926 in einem Militärputsch ausgehebelt
und General Oscar Carmona
wurde Präsident (1928-1951). Finanzminister
wurde António de Oliveira Salazar,
der 1932 Ministerpräsident wurde. Der
1933 proklamierte „Neue Staat“ war
eine christlich-konservativen Diktatur.
1974 brach dann die Diktatur Salazars
während der „Revolution der Nelken“
zusammen. Dies führte nicht bloß zur
erneuten Demokratisierung des Landes,
sondern auch zur Entlassung der letzten
Kolonien in die Unabhängigkeit.
GESELLSCHAFT UND KULTUR
Fußball, Fado, Fátima. Schon der Diktator
Salazar erkannte in den „drei Fs“
das Opium fürs Volk. Aber auch heute
sind die Portugiesen fußballbegeistert,
lieben ihre melancholische Fadomusik
und noch immer zieht es alljährlich zahlreiche
Pilger in den Marienwallfahrtsort
Fátima, denn der Marienkult ist immer
noch sehr lebendig. Ob Marienkirche,
Palast oder Metrostation – Azulejos,
bunt verzierte Keramikfliesen, geben
Portugals Ortschaften einen besonderen
Charme. Solch bunt geflieste Fassaden
kühlen zudem und im Sommer
lässt sich dahinter sehr gut speisen.
Und dazu nimmt man sich in Portugal
Zeit. Das Mittagsessen (almoco) ist oft
ebenso ausschweifend wie das üppige
Abendessen (jantar). Zwar wird die
portugiesische Küche durch den Fischfang
bestimmt, ebenso häufig finden
sich aber auch Gerichte mit Fleisch.
Zum Essen lässt sich gut Wein trinken:
Portwein aus dem Dourotal, trockene
Weiß- und Rotweine und der Vinho
Verde aus Nordportugal. Und auch die
Weinkorken stammen aus der Region,
denn die Korkeiche ist hier beheimatet.
Deren Rinde wird alle neun Jahre geerntet,
dann stehen die Bäume nackt und
in sattem Rot da. Nach dem Essen darf
ein kleiner starker Kaffee (café bzw. bica)
nicht fehlen, den man wahlweise auch in
einem geschichtsträchtigen Kaffeehaus
trinken kann. Dort treffen sich Anfang
des 20. Jh. auch Portugals Künstler, Denker
und Dichter, etwa der international
bekannte Fernando Pessoa (1888-1935).
Er sitzt heute noch vor dem Lissaboner
Café a Brasileira als Bronzestatue.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
UND NATUR
Portugal ist vielfältig, modern und
zugleich geschichtsträchtig. In der
Geschichte weit zurück reichen die
geheimnisvollen Megalithe im zentralportugiesischen
Alentejo oder die
römische Ausgrabungsstätte in Conimbriga.
Im Westen des Landes zeugen
hunderte Burgen romanischen und
gotischen Baustils von der historischen
Feindschaft mit dem iberischen Nachbarstaat.
Eine Spielart der Spätgotik entwickelt
sich im Portugal des 15. Jh.: Die
Manuelinik. Als besonders glanzvolles
Exempel dieses Stils gilt das Hieronymuskloster
in Lissabon. Östlich des
Zentrums zeigt die Hauptstadt sich modern.
Hier liegt das futuristische Stadtviertel
Parque das Nações. Kleiner als
die Metropole am Tejo, aber nicht weniger
spannend ist das nördlich gelegene
Porto, dessen Altstadt heute UNESCO-
Weltkulturerbe ist. Auf der Südseite des
Douro liegt, einen Fußmarsch von Porto
entfernt, der kleine Ort Vila Nova de
Gaia, wo etliche Kellereien den berühmten
Portwein anbieten. Aber die Küsten
bieten weit mehr als pulsierende Städte
und verschlafene Fischerdörfchen. In
den Lagunen und Flussdeltas lassen
sich Reiher, Kormorane, Fischadler und
mit etwas Glück auch Rosaflamingos
beobachten. Delfine tummeln sich im
Mündungsdelta des Rio Sado südlich
von Lissabon und vor der westlichen Algarve
im Süden des Landes. Berühmt ist
der westliche Teil der Algarve außerdem
für seine teils bizarren Felsformationen.
Auf den Hochweiden im Nordwesten
grasen die einheimischen Barroso-Rinder
mit ihren furchteinflößend langen
Hörnern. In den nordwestlich gelegenen
Gerês-Bergen lebt auch das wilde Garranopferd.
Mittelportugal ist berühmt für
seine stolzen Lusitanerpferde.
FACTS IN BRIEF
Ländername: Portugal
Hauptstadt: Lissabon
Fläche: 92,212 km 2
Bevölkerung: 10,296 Millionen
Sprache: Portugiesisch
Religion: christlich (91%), keine Religion
(9%), kleinere Gemeinden von Muslimen,
Buddhisten, Juden, Hinduisten
Währung: Euro
Nationalfeiertag: 10. Juni
Staatsform: Parlamentarische
Demokratie
Staatsoberhaupt: Marcelo Rebelo de
Sousa (Staatspräsident seit 2016)
Fotos: Greg Snell-AP , Hélio Ramos - ATA, Turismo LIsboa, Daniel Sessler (unsplash), pixabayw
LÄNDER IM FOKUS
024
SOCIETY
Der abgeschiedene Carvalho-Strand an der Algarve lockt Erholungssuchende mit hellem Sand und warmem Wasser, weit weg vom Massentourismus
Die Grota do Inferno auf den Azoren ist ein beliebter Aussichtspunkt
Das Märchenschloss der Kleinstadt Sintra: Palácio Nacional da Pena
Lissabon lässt sich mit der traditionellen Tramway besonders gut erkunden
Der zauberhafte Ausblick auf das Dörfchen Palheiro bei Funchal
Das Cabo de São Vicente bei Sagres an der Südwestspitze Europas
PORTUGAL
025
Portugal and Austria –
An example of solidarity
SOCIETY Magazine spoke to H.E. António de Almeida
Ribeiro, Ambassador of Portugal, about the exemplary
support between Portugal and Austria, room for economic
improvement and Portugal’s EU-Presidency.
The relations between Portugal and
Austria date back to the 15th century,
when Kaiser Friedrich III. married the
Portuguese princess D. Leonor in
1452. How did these relations evolve
until now?
Throughout the centuries, the relations
between Portugal and Austria
have always been very good and close.
The tie was strengthened furthermore
by several marriages between the
ruling royal families of our two countries.
The first one was said marriage
between Kaiser Friedrich III and the
Royal Princess D. Leonor, the parents
of Emperor Maximilian I, a remarkable
monarch succeeded by Charles V, the
ruler of one of the greatest Empires in
European history. Much later, Archduchess
Leopoldina of Habsburg was
wedded to Royal Prince D. Pedro of
Portugal. As Pedro I, D. Pedro became
the first Emperor of Brazil in 1822
and King Pedro IV of Portugal in 1926,
making Leopoldina the first Empress
of Brazil and later Queen of Portugal.
Portugal also happened to be the final
dwelling of the last Austrian Emperor
Charles of Habsburg: In his exile, he
retreated to Madeira Island and died
there. His remains were buried in
1922, in a chapel devoted to him in the
church of Our Lady of the Mount.
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
LÄNDER IM FOKUS 026
SOCIETY
Relations between Portugal and Austria are excellent in the political,
economic and cultural areas, although there is room for improvement,
especially as far as trade and investment are concerned.
After the Second World War, the close
and friendly ties that unite Portugal
and Austria manifested themselves in
the form of humanitarian aid: With the
support of Caritas International, 4.500
orphaned Austrian children were
given the opportunity to spend some
time in Portugal, away from the vivid
signs of the struggling post-war times.
They were accommodated by Portuguese
families in a demonstration of
solidarity that remains an example for
present times. My grandparents were
one of those hosting families and the
memory of Erika, our host daughter,
remains treasured in our collective
memory.
Many of those children adopted
Portugal as their homeland, others
remained for several years, becoming
a natural part of their hosting families,
while others would return periodically,
keeping well alive the bond to their
second families. Later, as grownups,
they founded the Vienna-based Austrian-Portuguese-Association
(ÖPG),
which has become the main gathering
point for resident Portuguese
immigrants. It is touching to see how
those now elderly Austrians gather
with younger generations of local
Portuguese to keep their memories
alive, share their love for Portugal and
– most importantly – have a chance to
practice their Portuguese. All together
in a different dimension, both Portugal
and Austria belong to the European
Union, thus sharing the same fundamental
values that characterize our
democratic societies. We remain allies
and supportive of each other, as just
shown very recently: As Portugal suffered
the peak of the current Covid-
19-pandemic, with an unprecedented
number of patients in our intensive
care units, the Austrian Government
promptly offered support. This gesture
was highly appreciated and valued by
my Government and must be seen as
a standing example of strong solidarity
and close friendship between our
countries.
Which are the key areas of exchange
between Portugal and Austria and
where do you see room for improvement?
Relations between Portugal and Austria
are excellent in the political, economic
and cultural areas, although
there is room for improvement especially
as far as trade and investment are
concerned. Portugal is well known as
a gateway to Africa and Latin America,
particularly to Portuguese-speaking
countries, while Austria remains a
hub of fundamental and strategic
importance to Eastern Europe and the
Balkan area. In my view, the potentials
rooting in our geography and mutual
history should be better taken into
account by the business communities
on both sides.
Last year, Portugal’s economic performance
was very promising. How
is the current crisis influencing this
positive development?
All world economies have suffered
from the current crisis. By the time the
pandemic will be controlled, economies
will also have to fully recover
and it will be essential to create and
develop new synergies, in a common
effort to renew the positive trend that
we were witnessing until 2020. The
European Union is making a huge
effort to support the economies of the
27 Member States – a very positive
and encouraging factor. There is hope
for a rapid recovery in the whole world,
yet to achieve this target we must
work together and act collectively.
Portugal took on the EU Presidency
in January 2021 – a quite demanding
role during such difficult times. How
do you review the first months of this
presidency?
It is perhaps too early to make a
final assessment of the results of
the Portuguese Presidency. [editor‘s
note: interview took place in May
2021]. Among the main events that
have already taken place, I would like
to stress the Social Summit held in
Oporto in early May, followed by the
High-Level Meeting with India. The
Conference on the Future of Europe
has also been launched, creating the
conditions for an in-depth debate
about our own common future.
In general, I can say that we are fully
satisfied with our Presidency, since
the programme we had established
and its main priorities have been
developing positively, although some
dossiers will inevitably continue to be
dealt by the Slovenian and the other
future Presidencies. It is how things
work in the EU.
But it is obvious that the pandemic
has been a great and difficult challenge
and diplomatic life is far from returning
to normal, at least as we knew
it from before. Diplomacy requires
personal contacts, an essential part of
our job, that unfortunately has practically
vanished since the beginning of
last year. Things are finally starting to
get better, and that is a great hope for
better times!
PORTUGAL
027
SOCIETY
An der Spitze
der Rankings
Im Gespräch mit SOCIETY erzählen Dr. Ana Maria Rosas
und Mag. Gerald Exl von der Staatlichen Agentur
für Investitionen und Außenhandel Portugals über die
zahlreichen guten Gründe, in Portugal zu investieren.
Wie bewerten Sie die wirtschaftliche
Zusammenarbeit zwischen Österreich
und Portugal? Wo sehen Sie im
Hinblick auf den Austausch/Handel
noch Aufholbedarf?
Von 1980 bis 2000 stiegen Importe und
Exporte um bemerkenswerte 520%.
Bis 2019 stieg der Handel wiederum
rasant an, Österreich importierte
Waren mit einem Wert von 792 Mio.
Euro und exportierte Waren im Wert
von 444 Mio. Euro nach Portugal.
Diese Zahlen zeigen eine sehr positive
und weiterhin vielversprechende
Entwicklung der wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen den beiden
Ländern. 2020 sanken die Umsätze,
man muss hier jedoch die Verzerrung
durch die COVID-19 Krise beachten.
Ich bin überzeugt, dass wir in Kürze
wieder das Import- und Exportniveau
von 2019 erreichen werden. Interessanterweise
haben sich die Produkte,
die Österreich aus Portugal importiert,
mit der Zeit durchaus geändert. Bis
1995 importierte Österreich primär
Bekleidung, Schuhe, Korkprodukte
und Maschinen; das war zu einer Zeit,
zu der Portugal als ein Land mit relativ
geringen Produktionskosten bekannt
war. Durch die Inbetriebnahme des
Automobilwerks AUTO EUROPA – zunächst
noch Joint Venture von Volkswagen
und Ford, später ganz Volkswagen-Werk
– wurden Autos bald auf
Platz 1 der Importstatistik katapultiert.
Auch Maschinen stiegen weiter in der
Bedeutung, wohingegen die Bedeutung
von Bekleidung, Schuhen und
Korkprodukten immer weiter zurückging.
Besonders beeindruckend ist
Portugals Entwicklung im Bereich der
Dienstleistungen: Der österreichische
Tourismus nach Portugal boomt, natürlich
unter Ausklammerung des Vorjahres.
In den Jahren 2016-2019 stiegen
die Einnahmen durch österreichische
Touristen von 125 Mio. Euro auf fast 180
Mio. Euro – das ist ein Anstieg von 44%.
Strandurlaube, Städtetourismus, Weintourismus,
Sporttourismus (v. a. Golf,
Surfen, Mountainbiking und Wandern)
wurden sehr populär. Portugal hat es
geschafft, als vielfältige Feriendestination
bekannt zu werden und sich ein
sehr positives Image zu schaffen. Abseits
vom Tourismus haben wir schon
seit einigen Jahren unseren Fokus auf
hochspezialisierte Bereiche gerichtet
und können heute die dritthöchste
Ingenieursquote in der EU vorweisen.
Auch im IT-Bereich zählt Portugal zu
den bestgerüsteten Ländern in Europa:
Ein sich dynamisch entwickelnder IT-
Sektor, viele aktive IT Firmen, internationale
Referenzprodukte, gute Universitäten
und international anerkannte
Experten qualifizierten Lissabon 2016
als Veranstaltungsort des internationalen
WEBSUMMIT. Hier liegt viel
Potential für eine Vertiefung der wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen
Portugal und Österreich. Dasselbe gilt
für den Bereich der erneuerbaren Energie:
Stromgewinnung aus Wind- und
Wasserkraft wird weiter an Bedeutung
gewinnen, das jüngste Beispiel des
kooperativen Ausbaus auf diesem Gebiet
war 2020, als die österreichische
Firma KELAG Anteile an 7 Kleinkraftwasserwerken
und an 6 Windkraftanlagen
in Portugal erworben hat. Auch
das Unternehmen ANDRITZ kann auf
langjährige Beziehungen zu Portugal
im Wasserkraft-Sektor zurückgreifen.
Demgegenüber hat die portugiesische
Firma EFACEC schon seit etlichen
Jahren eine Niederlassung in Wien und
bietet technische Lösungen für den
Energiesektor in Österreich, Zentralund
Osteuropa an. Mehr Zusammenarbeit
zwischen österreichischen und
portugiesischen Firmen bietet sich
auch bei Joint Ventures in Drittstaaten
an: Österreichische Firmen sind in
zentral- und osteuropäischen Ländern
sehr gut aufgestellt, eine ähnliche
Position haben portugiesische Firmen
in Afrika, Süd- und Zentralamerika inne.
Kooperationen zwischen portugiesischen
und österreichischen Firmen in
diesen Regionen wären von beidersei-
Foto: aicep Portugal Global
LÄNDER IM FOKUS 028
SOCIETY
tigem Vorteil. Auch hier steht unsere
Handelsdelegation gerne vermittelnd
zur Verfügung.
Portugal hat in den letzten Jahren
einen positiven Trend hinsichtlich der
Wirtschaft des Landes verzeichnen
können. Wie kann dieser – trotz Krise
– aufrechterhalten werden?
Vor der COVID-19 Krise haben wir– wie
auch Österreich – mit einem Budgetüberschuss
für 2020 gerechnet.
Schlussendlich verzeichnete Portugal
für 2020 einen Rückgang des BIP von
7,6%, die wirtschaftliche Erholung
wird voraussichtlich bis 2023 dauern.
Dieser Rückfall ist vor allem auf den de
facto Komplettausfall des Tourismus,
weniger privaten Konsum und Investitionen
sowie auf verringerte Exporte
– besonders in der Fahrzeugindustrie
– zurückzuführen. Es ist jetzt sicherlich
von großem Vorteil, dass sich Portugal
in einer Phase der Stabilität befindet.
Parlament und Regierung haben bei
der Bekämpfung der COVID-19 Krise
konstruktiv zusammengearbeitet
und Unterstützungsmaßnahmen im
Ausmaß von 25 Mrd. Euro erlassen.
Darüber hinaus hat Portugal erst kürzlich
einen Aufbau- und Resilienzplan
beschlossen, durch den weitere 16,6
Mrd. Euro in verschiedene Bereiche investiert
werden sollen. Der größte Betrag
fließt in Umwelt- und Klimamaßnahmen,
gefolgt von Digitalisierung in
Schulen, Unternehmen und Behörden,
dem Wohn- und Gesundheitsbereich,
Forst- und Wasserwirtschaft, sowie
Investitionen in Innovationsforschung.
All dies sind Anlagen für die Zukunft; sie
bieten die besten Voraussetzungen für
Portugals erfolgreiche Entwicklung.
Was spricht für ein Investment in Portugal?
Was bietet das Land möglichen
zukünftigen Investoren?
Wer Portugal bisher als ein Land der
Peripherie betrachtet hat, sollte nochmal
genauer hinschauen: Portugal liegt
den großen Märkten USA und Kanada
geographisch am nächsten und bildet
eine Brücke zu portugiesischsprachigen
Ländern in Afrika, Südamerika und
Asien; der Atlantik ist keine Grenze,
sondern eine Verbindungsstraße. 6
internationale Seehäfen, 4 internationale
Flughäfen, 2.562 km Eisenbahnnetz
und 3.122 km Autobahn binden
uns an das globale und europäische
Verkehrsnetz, insbesondere an Österreich.
Für die Investitionstätigkeit sind
Sicherheit, politische und soziale Stabilität
essentiell. Nach Einschätzung
der Weltbank belegt Portugal den 3.
Platz im „Global Peace Index“ und den
7. Platz im Bereich der politischen und
sozialen Stabilität. Nach der Einschätzung
der Europäischen Kommission
gibt es im Land ein sehr geringes operationelles
Risiko. Auch Nachhaltigkeit
und Green Economy sind ernstzunehmende
Verkaufsargumente: Portugal
liegt im „Planet & Climate Index Rating“
auf Platz 9 von 149 Ländern, auf Platz 6
mit dem höchsten Anteil an erneuerbaren
Energien in der EU, auf Platz 17
im „Climate Change Performing Index
2021“ und an der Spitze der Rangliste
was Stromerzeugung durch Wind- und
Solaranlagen angeht. Darüber hinaus
stellen die Humanressourcen des
Landes einen wichtigen Wettbewerbsvorteil
dar. Nach dem IMD World Talent
Report liegt Portugal sehr weit vorne in
den Rankings zu Sprachkenntnissen,
Management- und Hochschulausbildung,
wissenschaftlichen Abschlüssen
und qualifizierten Arbeitskräften. Nach
dem Europäischen Innovationsanzeiger
2020 ist Portugal als „Strong Innovator“
eingestuft: zahlreiche innovative
Unternehmen installieren in Portugal
ihre Kompetenz- und Wissenszentren.
Die Portugiesen zeigen ein besonderes
Interesse an neuen Verfahren
und Produkten: Die junge Generation
ist talentiert, freundlich, belastbar,
konzentriert, aber auch flexibel genug
für unkonventionelle Prozesse und Lösungsansätze.
Bei einer Arbeitslosenquote
von rund 7 % finden Investoren
schnell und effektiv ihr Arbeitsteam,
ein besonders vorteilhaftes Steuersystem
für talentierte Expatriates gibt
weiteren Grund zur Investition. Die
One-Stop-Shop Agentur AICEP begleitet,
berät und unterstützt dabei den
gesamten Investitionsprozess. Den
nächstgelegenen Ansprechpartner
finden österreichische Investoren bei
der Portugiesischen Botschaft in Wien.
Portugal unterstützt im Rahmen von
Anreizsytemen produktive Investitionen,
die Schaffung von Arbeitsplätzen
sowie Forschung und Entwicklung
– wir sind mit Sicherheit die richtige
Wahl zur richtigen Zeit.
PORTUGAL
029
SOCIETY
Unforgettable
Portugal
As a tourism destination, Portugal is more
popular than ever. SOCIETY spoke with Inês
Almeida Garrett, director of Visit Portugal,
about the essence of the country.
You are director of Visit Portugal
since January 1st, 2020, taking over
this post in the midst of a pandemic.
What are your priorities during these
challenging times?
These are indeed challenging times
for our industry. At the moment, our
priority is to work together closely with
our local partners, ranging from tour
operators to travel agents or airlines.
Portugal is authentic, diverse, attractive,
inclusive and safe; our goal is
to broadcast our country as a destination
one can visit with tranquillty,
experiencing and enjoying nature,
high-quality products and well-being.
Portugal has huge potential, but sometimes
the landscapes, culture and
many other ingredients that make us
Inês Almeida Garrett, the director of Visit Portugal
a tourist hotspot remain untouched.
Especially now, when our efforts to
control the pandemic finally pay off,
it is time to rediscover this amazing
country. We can be confident that a
visit to Portugal is an unforgettable
and safe experience! [editor‘s note:
interview was in May 2021]
Speaking of safety, what is Portugal
doing in order to guarantee a
safe vacation regarding COVID-19?
Which measures have been implemented?
Portugal was the first European destination
to be distinguished with the
“TravelSafe” seal by the WTTC (World
Travel & Tourism Council). This came
as no surprise since we have implemented
measures in all sectors of
tourism activity to ensure our guests’
safety. For example, introducing the
Clean&Safe seal (portugalcleanandsafe.com)
provided the opportunity
to create safety requirements for the
prevention and control of COVID-19
according to the recommendations
of the DGS (Directorate-General for
Health). More than 21,000 companies
have already obtained the seal. Meanwhile,
Turismo de Portugal promoted
company-training to implement
safety-measures with over 33,800 staff
members already trained. Additionally,
there are more general pandemic
control measures implemented in the
country, such as reduced capacity
and mandatory use of masks, which
have been proven to be very helpful to
contain the spreading of the virus.
What are the most beautiful spots in
Portugal?
Portugal has countless assets like the
country’s history and culture, gastronomy
and wines just to name a few. With
its mild climate, 3000 hours of sunshine
per year and 850 km of splendid beaches
on the Atlantic Ocean, Portugal
is the perfect holiday destination all
year round and attracts visitors from
all over the world. Among the main attractions
I would mention the beautiful
sandy shores, over 200 surf spots with
all types of waves, more than 90 golf
courses, multifaceted landscapes and
above all the Portuguese people, who
are as affable as they are open and sincere.
To top it all off, Portugal´s unique
cultural heritage, where tradition and
modernity blend together in perfect
harmony, makes for a top-notch tourist
paradise.
How do you think the “tourism of the
future” might look like?
Portugal, like other countries, has a
responsibility to involve all stakeholders
(industry, locals and tourists) in
creating a more sustainable present
and future. As a touristic agency, our
purpose aligns with the 17 Sustainable
Development Goals of the United Nations,
aimed to create a blueprint of
economic, social and ecological sustainability.
For a better planet, a better
tourism. VisitBetter, VisitPortugal.
Foto: Visti Portugal
LÄNDER IM FOKUS 030
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SOCIETY
Magellan – einmal
um die Welt
Als Fernão de Magalhães 1520 den westlichen
Seeweg nach Indien entdeckte, bescherte
ihm das Weltruhm. Genießen konnte er
diesen allerdings nicht mehr – nur kurze Zeit
später, am 27. April 1521, verstarb er bereits.
Am 20. September 1519 war eine rund
240 Mann starke Flotte unter spanischer
Flagge vom Hafen in Sanlúcar
de Barrameda aus in See gestochen.
Der portugiesische Seefahrer Magellan
(so wird er im deutschen Sprachraum
genannt, Anm. der Redaktion),
Oberbefehlshaber der Armada, hatte
sich zuvor mit dem König Portugals
überworfen und daraufhin beim spanischen
König angeheuert.
Portugal und Kastilien konkurrierten
zu dieser Zeit um Territorien und
Rohstoffe – ein Streit, der erst durch
den Vertrag von Tordesillas von 1494
entschärft werden konnte. Mit dem
Segen von Papst Alexander VI. wurden
damals die Herrschaftsbereiche Portugals
und Kastiliens festgelegt. Den
Spaniern wurde der westliche Teil der
Erde zugeteilt, den Portugiesen der
östliche. Besonders begehrt waren die
Reichtum versprechenden „Gewürzinseln“,
die heute als die indonesischen
Molukken bekannt sind. Bereits im
Jahr 1498 hatte Vasco da Gama für die
Portugiesen den südlichen Seeweg
nach Indien – und damit auch zu den
Gewürzinseln – entdeckt, nun galt es
für den spanischen König eine Route
zu finden, die auf seinem Hoheitsgebiet
lag. Als ihm Magellan seine
Dienste anbot und seinen Plan für die
Entdeckung der Westpassage im äußersten
Süden Südamerikas vorlegte,
stimmte er zu und legte damit einen
weiteren Grundstein für die erste
Weltumsegelung in der Geschichte
der Menschheit.
DIE REISE BEGINNT
Der „kleinwüchsige und unscheinbare“,
aber „wacker in seinen Gedanken und
zu großen Taten aufgelegte“ Magellan
– so zitiert Christian Jostmann einen
Zeitgenossen in seinem Buch „Magellan
oder Die erste Umsegelung der
Erde“ – wurde so zum Generalkapitän
einer Flotte, zu der fünf Schiffe gehörten:
die „San Antonio“, das Flaggschiff
„Trinidad“, die „Concepción“, die
„Santiago“ und die „Victoria“. Nachdem
die Naos aus dem Hafen ausgelaufen
waren, dauerte es vier Monate, bis sie
die Mündung des Rio de la Plata erreicht
hatten. In der Bucht San Julián,
die heute in der südargentinischen
Provinz Santa Cruz liegt, bereitete
Magellan seine Besatzung auf eine
Überwinterung vor. Weil die Vorräte
langsam zur Neige gingen, wurden
Wein- und Brotrationen gekürzt. Die
schlechte Versorgungslage führte zu
Spannungen an Bord, die sich schließlich
am 2. April 1520 in Form einer
Meuterei entluden. Magellan rang den
Aufstand nieder, fest entschlossen, die
Westroute zu den „Gewürzinseln“ zu
finden. Auch als ein erstes Schiff verloren
ging und ein zweites zurück nach
Spanien floh, ließ er sich nicht von seinem
Ziel abbringen. Nach langen Tagen
und Nächten fand die dezimierte
Magellan oder Die erste Umsegelung der Erde
Christian Jostmann, C.H.Beck
Fotos: pixabay, C.H. Beck Verlag
LÄNDER IM FOKUS
032
SOCIETY
Obwohl die Europäer über Feuerwaffen verfügten, wurden sie bereits an
der Küste von den Insulanern zurückgedrängt.
Flotte schließlich die herbeigesehnte
Passage. Durch diese Meerenge am
Ende Südamerikas, die später den
Namen Magellanstraße tragen sollte,
segelten sie auf den offenen Pazifik hinaus.
Nach 2000 Kilometern Seeweg
der Küste Chiles entlang, schwenkten
sie nach Westnordwest. Erst nach
dreieinhalb Monaten stießen sie wieder
auf Land und konnten schließlich
auf einer der Marianeninseln frischen
Proviant einholen. Die Tragik dabei:
Magellan war zuvor – ohne es zu bemerken
– an zahlreichen Inseln vorbei
gesegelt, die ihn und seine Belegschaft
mit frischem Wasser und Nahrung
versorgen hätten können. Nach
weiteren ca. 2000 Kilometern erreichten
die waghalsigen Seemänner als
erste Europäer die philippinische Insel
Homonhon, von der aus es weiter zur
Insel Cebu ging, auf der die Besatzung
mit den Eingeborenen Tauschhandel
trieb. Magellan aber wollte mehr: Im
Dienste Seiner Katholischen Majestät
sah er sich als Missionar und wollte
die dort ansässige Bevölkerung zum
christlichen Glauben bekehren. Auf
Cebu gelang ihm das noch, nicht aber
auf der Nachbarinsel Mactan: Der
Inselhäuptling Lapu-Lapu wollte die
„neuen Mächte“ nicht anerkennen.
Magellan traf sodann die verhängnisvolle
Entscheidung, Mactan anzugreifen.
Obwohl die Europäer über
Feuerwaffen verfügten, wurden sie
bereits an der Küste von den Insulanern
zurückgedrängt.
Glaubt man den Tagebucheinträgen
des Adligen Antonio Pigafettas, der
die erste Weltumsegelung dokumentierte,
so kämpfte Magellan bis
zum Schluss, um den Rückzug seiner
Leute zu ermöglichen – und ließ dabei
sein Leben. „So töteten sie den Spiegel,
das Licht, den Trost und unseren
wahren Führer“, beklagte er den Tod
des Generalkapitäns. Die Leiche Magellans
wurde trotz aller Bemühungen
der Europäer nie überführt. Die zwei
übrigen Schiffe segelten unter dem
Kommando von Juan Sebastián Elcano
zu den Gewürzinseln und konnten
schließlich die lang ersehnte Fracht
an Bord nehmen.
DER KREIS SCHLIESST SICH
Im Herbst 1522 lief die Nao Vitoria als
einziges der ursprünglich fünf Schiffe
wieder im Hafen von Sevilla ein. Lediglich
18 Mann konnten von König Karl
I. in Empfang genommen werden.
Sie hatten die zermarternde Reise
hinter sich gebracht und Geschichte
geschrieben. Einmal um die Welt
waren sie gefahren – auf namenlosen
Wegen und noch nie zuvor befahrenen
Pfaden. 500 Jahre nach dem Tod
ihres Befehlshabers leben sie in den
Erzählung Pigafettas und in den Geschichtsbüchern
der Welt weiter.
PORTUGAL
033
SOCIETY
Zufällig nach
Portugal verschickt
5.402 Kinder wurden zwischen 1947 und 1956 von der
österreichischen und portugiesischen Caritas von
Österreich nach Portugal verschickt. Gerhard Schiesser,
heute 82 Jahre alt, war eines davon.
Wie kam es dazu, dass Sie als achtjähriges
Kind nach Portugal verschickt
wurden?
Das war damals eine sehr schlechte
Zeit in Österreich, es herrschte Hungersnot.
Mein Vater war im Krieg, dann
in Gefangenschaft und kam erst im
Jahr 1948 nach Hause. Im gleichen Jahr
kontaktierte uns die Caritas Österreich.
Man trat an Familien heran, die Probleme
mit der Ernährung und der Betreuung
ihrer Kinder hatten. Dann hieß es:
„Wir könnten Ihren Sohn nach Portugal
schicken.“ Das war eine große Überraschung,
damals war das ein wahnsinnig
weiter Weg und man wusste in Österreich
kaum etwas über das Land.
Wie verlief die Reise und wie war die
Ankunft für Sie?
Die Reise war recht abenteuerlich. Wir
fuhren mit dem Zug von Wien nach
Genua – ungefähr 2000 Kinder waren in
unserem Transport dabei. Wir erreichten
Lissabon per Schiff von Genua aus.
Ich erinnere mich heute noch an den
Namen: Mouzinho – ein uralter Frachter.
In Lissabon gingen wir an Land und
wurden im erzbischöflichen Palais verköstigt.
Ein Teil des Transports blieb in
der Hauptstadt und deren Umgebung,
einige Kinder wurden in verschiedenen
Klöstern untergebracht, ein anderer
Teil wurde nach Porto geführt – darunter
auch ich. Dort wurden wir von
Pfarrern, Personen, die der Kirche sehr
nahe standen oder von Eltern ausgesucht.
Natürlich waren das anständige
Familien, von denen man wusste, dass
die Kinder dort gut betreut werden
würden – vor allem gesundheitlich. Bei
mir stellten die portugiesischen Ärzte
fest: „Der Bub wird sicher keine 16 Jahre
erreichen.“ Ich bekam dann tagtäglich
ein Rührei mit Zucker. Man versuchte,
mich aufzupäppeln, was ihnen ganz gut
gelang. Meine Eltern wussten nicht,
wann ich wiederkomme. Es hätten drei,
vier Monate sein können und dauerte
letztlich elf Monate, weil man auf einen
Gegentransport warten musste. Ich
wurde von einem Pfarrer in eine kleine
Ortschaft gebracht, die Santa Maria de
la Lamas hieß, wo die Verhältnisse ärmlich
waren. Täglich gingen die Kindern
in den Wald, um für die offenen Feuerstellen
Eukalyptusäste,- und -Rinden
zu sammeln. Der Pfarrer brachte mich
zum Haus seines guten Freundes
Henrique Amorim, der mein Pflegevater
wurde. Dessen Familie hatte eine kleine
Korkfabrik und war dadurch wohlhabend.
Dass ich genau dorthin kam, war
rein zufällig. Das Leben ist vom Zufall
geprägt. Wenn man die Chance hat
und diese nicht beim Schopf packt,
dann ist es vorbei. Bei der Familie
Amorim begann dann mein Abenteuer
in Portugal, das eigentlich mein ganzes
Leben gestaltete.
Wie waren Ihre ersten Eindrücke von
Portugal und den Portugiesen?
Als junger Mensch, der hungrig nach
Portugal kam, war das Essen das Wichtigste.
Was uns alle begeisterte – darüber
habe ich mit vielen Freunden gesprochen
– das waren die Südfrüchte.
In der Zeit um 1948 kannten wir Kinder
weder Orangen noch Bananen. Das war
für uns etwas so Sonderbares, Exotisches!
Sich an einen schön gedeckten
Tisch setzen zu können und dann ein
wirklich gutes Mahl zu bekommen war
für einen Wiener, der getrocknete Erbsen
und Trockengemüse essen musste,
damit er nicht verhungert, wirklich
grandios. Und ein eigenes Zimmer mit
Badezimmer – das waren für uns unvorstellbare
Konditionen. Uns kam der
Aufenthalt wie im Paradies vor. Die Portugiesen
sind mir sehr freundschaftlich
in Erinnerung geblieben, speziell mein
Pflegevater Henrique Amorim. Er war
ein unverheirateter Mann in den besten
Jahren, ein Geschäftsmann, der viel
mit dem Auto unterwegs war. Dadurch
sah ich schon in jungen Jahren viel von
Portugal. Wenn er mit den Ministerien
in Lissabon zu tun hatte, durfte ich
mit seinem Citroen 11 CheVaux nach
Lissabon mitfahren. Das war hochinteressant
und ein richtiges Abenteuer
für mich.
Wie erlebten Sie die kulturelle und die
sprachliche Umstellung?
Ich kam mit einem kleinen Köfferchen
nach Portugal und hatte kaum etwas
anzuziehen. Unter anderem hatte ich
eine Lederhose, die bei uns in Österreich
tagtäglich getragen wurde und
auch dementsprechend aussah. Tia
Rosa, die Schwester von Herrn Amorim,
Fotos: Gerhard Schiesser
LÄNDER IM FOKUS 034
SOCIETY
Historische Aufnahme des Hafens von Lissabon, wo Gerhard Schiesser damals
an Land ging
Der Unternehmer Gerhard Schiesser, umgeben von seinen Kindern und
Enkelkindern
Eine Kopie des Personalausweises von Gerhard Schiesser aus der Zeit seines
Aufenthaltes in Portugal
wusch sie mit Seife und Wasser. Sie
können sich vorstellen, wie sie nachher
aussah. Aber man ging mit mir zu
einem Schneider und ich bekam dann
wirklich schöne Kleidung. Mein Pflegevater
schenkte mir auch einen kleinen,
hauchdünnen, goldenen Siegelring mit
meinen Initialen, den ich mit Stolz und
Freude trug. Die sprachliche Umstellung
war anfangs schwer, ich konnte
ja nur Deutsch und ein paar Worte
Englisch sprechen. Aber ich lernte
nach und nach die Sprache und fuhr
dann mit sehr guten Portugiesischkenntnissen
wieder nach Wien. Mein
Pflegevater behielt auch sehr viele
deutsche Worte.
Welche Lehren zogen Sie aus jener
Zeit für sich persönlich?
Lehren zog ich insofern, als dass ich
lernte, dass man auch als reiche Person
nicht auf seinem Reichtum sitzen
bleiben, sondern für andere Leute das
Allermöglichste tun soll. Mein Pflegevater
investierte sein ganzes Geld in
Santa Maria de la Lamas. Das fing
damit an, dass er Straßen bauen ließ.
Die Korkindustrie ist sehr staubig und
in diesem Ort gab es viele Tuberkulosekranke.
Mein Pflegevater erbaute ein
Spital für sie, ebenso errichtete er ein
Altersheim und Schulen. Sein Leitspruch
war: „Ich würde am liebsten mit
einem Escudo in der Tasche sterben.“
Sie waren als Kind insgesamt viermal
bei Familie Amorim in Portugal:
1948, 1949, 1951 und 1956. Wie ging es
danach weiter?
Dann machte ich in Wien Matura und
begann, Welthandel zu studieren. Mittlerweile
hatte ich mit Herrn Amorim
schriftlich Kontakt. Eines Tages trafen
wir uns und er fragte: „Wie wär’s, willst
du nicht für uns arbeiten?“ Sicher war
das reizvoll für mich, ich hatte allerdings
kurz vorher geheiratet. Dann
kam 1963 ein Telegramm: „Komm zu
uns, um die näheren Konditionen zu
verhandeln.“ Ich flog nach Portugal –
das war mein allererster Flug – und wir
verhandelten die Bedingungen. Meine
Frau und ich fuhren mit zehn Kisten
und Kartons nach Portugal und lebten
südlich von Porto, in Espinho. Unser
Sohn wurde 1963 dort geboren. Bis 67
waren wir in Portugal, dann gab es eine
Situation, die ich wieder als reinen Zufall
bezeichne. Portugal hatte zu dieser
Zeit noch Kolonien, was damals von
der kommunistischen Seite kritisiert
wurde, sodass man einen Handelsboykott
gegen das Land errichtete. Die bei
uns umliegenden, damals kommunistischen
Länder wie Ungarn, die Tschechoslowakei,
Rumänien, Bulgarien und
die Sowjetunion waren weinproduzierende
Länder und brauchten Kork. Wir
kamen dann auf die Idee, diesen Ländern
keinen portugiesischen, sondern
österreichischen Kork zu verkaufen. Ich
fuhr nach Wien, gründete 1967 meine
eigene Firma und betreute und bereiste
dann von Wien aus die gesamte osteuropäische
Region aber auch China
und Indien und einige Länder in Afrika.
Und meines Erachtens war alles reiner
Zufall. Hätte es den Handelsboykott
nicht gegeben, wäre ich wahrscheinlich
in Portugal geblieben.
PORTUGAL 035
Fado – the soul
of Portugal
As the sound of destiny, of longing, the
untranslatable saudade, the music genre
Fado has been part of the Portuguese
cultural identity for more than 200 years.
The famous Portuguese Fadista
Carminho gave SOCIETY an insight into
her personal Fado world.
Out of the original Fado houses in Lisbon
with their dimmed rooms lit only
by candlelight, Maria do Carmo de
Carvalho Rebelo de Andrade, known
as Carminho, brings Fado to stages
around the world. Born in Lisbon on
August 20th 1984, she grew up in the
south of Portugal, her mother Teresa
Siqueira being a famous Fado singer
herself. “As there are no traditional
Fado houses in the south, my mother
used to host Fado sessions at our
home, so I grew up being surrounded
by musicians and I experienced
this special atmosphere since a very
young age”, Carminho remembers
in the interview with SOCIETY. The
now 36-year old sang Fado before she
even spoke Portuguese, today it is her
preferred way of expression, her way of
communicating emotions.
THE ORIGINS OF FADO
The music genre Fado can be traced
back to the 1820s, where it developed
in the poorest neighbourhoods close
to the ports of Lisbon, though there
are numerous other theories about its
exact origins. What’s sure about Fado
Photos: Mariana Maltoni
LÄNDER IM FOKUS 036
For Fado it is characteristic that the musical
part is separated from the lyrics, which means
that we can always change the message. This is
what makes Fado so interesting, it is a really old
culture that travels through time.
is that its tunes are mournful and melancholic,
full of desire. The untranslatable
Portuguese term “saudade”
is the most popular theme of Fado,
transmitting a deep and sad longing
or yearning. Generally, the songs and
lyrics can be about anything but have
to follow a certain traditional structure.
“For Fado, it is characteristic that
the musical part is separated from
the lyrics, which means that we can
always change the message.
This is what makes Fado so interesting,
it is a really old culture that
travels through the times”, Carminho
adds. The famed musician writes her
own lyrics but also composes music.
She sometimes finds inspiration in old
songs she discovers on vintage vinyls
or CDs, which she often transforms
into new versions. “This approach is
very typical for Fado, just like it is in
blues or jazz”, she points out. Another
typical feature of Fado is the tradition
of passing it on orally: “We learn Fado
by listening to each other.” In 2011,
Fado was added to UNESCO’s list of
World’s Intangible Cultural Heritage,
with the UNESCO stating that with
“the dissemination of Fado through
emigration and the world music circuit
has reinforced its image as a symbol
of Portuguese identity, leading to
a process of cross-cultural exchange
involving other musical traditions.”
THE PATH TO STARDOM
Before she decided to make music
professionally, Carminho studied
advertising and marketing. Upon
graduation, she worked for an aid
organisation in Cambodia, Peru, India
and East Timor, which was a “turning
point” in her life, as she states in the
interview. “I am so glad that I made
this experience. It liberated me, I
gained a sense of independence and
my confidence improved a lot. Furthermore,
during that time it became
clear to me that I wanted to make
music professionally and not just as a
hobby.” Today, Carminho is said to be
the “new star of Fado” and one of the
most talented and innovative Fado
singers of her generation. So far, she
published five albums, the last one
called “Maria”, for which she travelled
back to her childhood days. “I tried to
recreate the feelings I had back then,
combining them with my current
emotions”, she explains. Being the
most personal of her albums yet, she
wrote the majority of the songs herself
and she also produced it.
Throughout her career, she worked
together with numerous well-known
artists, among them the Spanish
singer-songwriter Pablo Alborán
or the Brazilian superstars Milton
Nascimento, Marisa Monte and Chico
Buarque. Following an invitation of
the family of Tom Jobim, one of the
world’s greatest composers, Carminho
recorded the album „Carminho
canta Tom Jobim“ (2016) together
with the last band that accompanied
Jobim live. Asked about the personal
highlights of her career so far, she
says that there are too many to count.
“More than I could have ever dreamt
of”, she smiles. “I published my albums
without any pressure and without anyone
telling me how to do it and I had
collaborations with incredible artists,
which has always been a completely
overwhelming experience”, she goes
on. Carminho now performed on
every continent of this planet, with
the concerts in Austria being some
of her favourites. “For me, the Viennese
Konzerthaus is one of the most
beautiful places to play music at”. She
especially appreciates the interest the
Austrian audience is showing towards
new kinds of music and different ways
of expression and she hopes to come
back soon.
In the future, she just wants to stay
focused on her work. “I learned not to
have too many expectations because
that’s better for me. Everything good
happened to me without even dreaming
about it and life has been so kind
to me that I think it would be unfair to
ask for even more”, she concludes.
PORTUGAL
037
SOCIETY
Geheimtipps:
Portugiesische
Küche
für Feinschmecker
Vom Fernweh gepackt, trauert wohl so mancher Portugal-
Liebhaber den kulinarischen Verführungen der letzten Reise
nach. Glücklicherweise werden auch in Wien wahre Highlights
der portugiesischen Küche serviert: Durch folgende
Lokale und Delikatessen-Geschäfte lässt sich das Warten
auf den nächsten Urlaub aushalten.
CASA PORTUGUESA
Seit 1996 handelt Casa Portuguesa unter dem Namen
„Selection Mauricio“ mit Weinen, Bieren und Spirituosen
aus Portugal. Mit „Casa Portuguesa“ ist ein Laden gemeint,
der portugiesische Waren für PortugiesInnen, fernab von
Portugal verkauft, um „Saudade“ (Heimweh) zu lindern.
Perfekt geeignet sowohl für Wein-KennerInnen als auch für
AnfängerInnen.
www.casaportuguesa.at
LOJA PORTUGUEZ
Diejenigen, die ihre kulinarischen Souvenirs aus dem letzten
Portugalurlaub bereits aufgebraucht haben, finden in den
Regalen des charmanten Feinkostladens Loja Portuguez im
18. Bezirk Abhilfe: Hier wartet eine Vielzahl direkt importierter
Produkte, darunter Gourmet-Fischkonserven, hochwertige
Öle, Wein und Espresso bis hin zu Keramik- und Glaswaren.
www.lojaportuguez.com
Fotos: www.somomaitamas.hu, Loja Portuguez, Senor Vinho, Best of Portugal, Casa Portuguesa
LÄNDER IM FOKUS 038
SOCIETY
BEST OF PORTUGAL
Wenn zwar das Sommerwetter stimmt, aber der Urlaub
noch nicht geplant ist, findet man im „Best of Portugal“ –
einem Spezialisten für portugiesische Produkte im 3. Wiener
Bezirk – eine kleine Flucht aus dem Alltag: Mit einem gekühlten
Gläschen Porto und weiteren portugiesischen Delikatessen
und Köstlichkeiten kann auch das Home-Office zum
kulinarischen Höhenflug werden.
www.bestofportugal.at
SENHOR VINHO
Mitten im fünften Bezirk findet man im Senhor Vinho traditionelle
portugiesische Küche, herzliche Gastfreundschaft und
auch die ein oder andere spontane Fado-Einlage. Himmlische
Weine, frische Fischgerichte und saisonale Spezialitäten
machen den authentischen Familienbetrieb zu einem
echten Geheimtipp.
www.senhorvinho.at
PORTUGAL
039
A place for exchange
and cooperation
In an interview with SOCIETY Magazine, César Valentim
Rodrigues, president of the Austrian-Portuguese
Association (ÖPG), spoke about the association’s goals,
future ambitions and its many offers.
You have been the president of the
Austrian-Portuguese Association
since 2019 – what are the association’s
goals under your chairmanship?
Our association is dedicated to
strengthening bilateral relations and
cultural understanding, sharing knowledge
and promoting Portugal in Austria
and vice versa. My goal is to create
a welcoming place for the Portuguese
citizens in Vienna as well as a chance
for cultural exchange with Austrian
Portugal-lovers. The ÖPG should be a
place where the connection between
the two countries becomes part of our
daily life. Additionally, it is important
to mention that we try to embrace all
Portuguese speaking countries in our
activities. For the future, we hope to
enforce language exchange and cultural
exchange even more, to attract
more members and to build a legacy.
I would really like to have more young
people involved with the association;
at times it can be difficult to work with
children and teenagers because they
do not identify with Portugal as much,
especially if they were born and raised
in Austria. Before Covid-19, we counted
170 memberships – some of them
family memberships –, now with many
events being cancelled the number of
active members has dropped noti-
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
LÄNDER IM FOKUS 040
SOCIETY
The association started out on the strong international bond formed by
5000 Austrian children – the so called „Caritaskinder“ – who were sent to
Portugal in the 1950s to escape the post-war struggles.
ceably. As far as the restrictions allow
it, we are hoping to resume some
gatherings this summer and reignite
our association.
The founding of the ÖPG dates back
to 1965. Can you give some insight on
its history?
The association started out on the
strong international bond formed by
5000 Austrian children –the so-called
“Caritaskinder” – who were sent
to Portugal in the 1950s to escape
the post-war struggles. They were
granted the possibility to spend some
time with Portuguese host-families,
taking a rest from the fatigues they
experienced at home. As soon as the
situation in Austria was stable again,
those kids were able to return, but
many of them kept close contact with
their “second families” and considered
Portugal to be a part of them. After
gathering informally, they founded
the “Clube dos Pequenos Portugueses
em Viena”, which was renamed
to „Clube dos Amigos de Portugal“
(Friends of Portugal Club) in 1965. In
1978, the name was changed again
to “Österreichisch-Portugiesische
Gesellschaft” (Austrian-Portuguese
Association), the association was
accredited a bilateral statute and
became a member of PaN (Partner of
all Nations). This way, a common place
for countless activities of exchange
and cooperation was born. Up until
now, the ÖPG is an important part of
the everyday lives of the Portuguese
living in Austria, but also of Austrian
citizens and everybody else who has
a special connection to Portugal. The
activities we offer, like conferences,
seminars or social events, make a
noteworthy contribution to spread
the Portuguese culture and further
establish the friendly bonds between
our countries.
What other activities and services
does ÖPG offer?
While we offer many cultural and
social services for our members, most
of our events are also open to the general
public. An especially remarkable
event is a product-fair called “Mercadinho
de Portugal”: on a monthly basis
we invite Austrian companies to our
venue to present their Portuguese
products, allowing our members to
learn about the goods and take some
of them home. We also host special
events, for example on the occasion of
the Eurovision Song Contest, football
matches or national holidays. Another
big attraction are our cultural evenings
with book presentations, movie
nights and other cultural opportunities.
One of our most reputable
services are our language courses,
which many Austrian citizens enjoy.
We are one of the few institutions who
offer courses in European Portuguese
in Vienna, with professional language
instructors teaching levels A1 to C1.
We also offer German “Sprachcoaching”
and a free helpline to assist
our non-German speaking members
with daily tasks, like filling out official
documents and forms. In many of our
activities we work in close contact
with the Portuguese Embassy and its
cultural attaché: We help one another
out in promoting each other’s events
as much as we can and are very
thankful for their financial and bureaucratic
support.
What connects Austria and Portugal
in your opinion?
Even though separated by what used
to be a long geographical distance,
the two countries share an extensive
history as well as very similar values.
Our countries have roughly the same
size and number of inhabitants;
Portugal has an Atlantic worldview,
Austria a Central-European one. While
Portugal can learn a lot from the Austrian
governance systems, our shared
mentality of innovation and progress
can help Austria in many other fields,
like scientific research and tourism.
Inside the rooms of the Austrian-Portuguese Association in Piaristengasse in Vienna‘s Josefstadt
PORTUGAL
041
SOCIETY
Afghanistan: Where
the sun is re-arising
H.E. Manizha Bakhtari, Ambassador of
Afghanistan, speaks about the goals and
objectives of her term and the future
prospects of her country.
Your term as Ambassador officially
started in March this year. Which
goals did you set for yourself and
what are the most pressing issues you
would like to work on?
During my term in Vienna, peace-building,
state-building, economic cooperation,
networking with Vienna-based
organizations, serving and protecting
Afghans in our working area, and
safeguarding women’s rights are my
priorities. Afghanistan offers immense
potential for development. Therefore,
lobbying for increased foreign investments
in Afghan businesses and industries
rises to the top of the agenda.
Due to the history of war in my country,
the economy has become dependent
on foreign aid. But if we consider our
optimal location as a conduit of trade
for Central Asia, South Asia, and Europe,
with energy demands, particularly
on energy-rich countries in Central
Asia for energy-hungry countries in
South Asia and Europe, our geography
gains more importance.
Together with our partners, our joint efforts
in the economic field have already
produced large-scale regional projects
such as the TAPI Gas Pipeline or the
CASA 1000 Electricity Transmission
Line for example. Empowering women
remains a critical part of my job as well.
That is why we embed gender values in
our laws and institutional frameworks.
The prolonged violence claimed the
lives of many men, impacting family
structures and their economic realities.
Through our Relief and Recovery
Pillar, we boost women’s capacity to
become professionals. Women are leading
producers of Afghanistan’s major
export commodities—carpets, dried
fruits, saffron and pomegranates. The
quality of these products can compete
globally. However, we need access to
those markets. Peace and stability also
contribute to economic growth. Designing
peace negotiations with Afghans
in the lead ensures two invaluable
outcomes. First, an Afghan-led peace
process remains the optimal method
of imbuing our people with a sense of
ownership. Second, Afghans are the
best advocate for their interests.
In this vein, women should be at the
negotiating table. The international
community frequently promulgates
this ideal, so we anticipate broad
support, particularly from powerful
women. Afghanistan still needs broad
support, so networks are imperative.
Vienna bears significant weight in
international gatherings. Consequently,
deeper ties with Vienna-based
organizations would prove advantageous
for us. All the components of my
agenda contribute to one overarching
vision: to portray the true image of
Afghanistan; a country with the drive
and potential to become peaceful and
prosperous.
The bilateral relations between Afghanistan
and Austria date back to the
1950s – how would you describe the
current connections between the two
countries?
We have developed our relations
across sectors—culture, sports, trade,
but we intend to deepen this relationship.
Our shared reverence for the
same ideals—democracy, pluralism,
human rights, and rule of law—facilitates
this objective. Both countries
aim to sustain growth, jobs, basic
social services, peace, stability, and
democracy in Afghanistan. Afghanistan
is grateful for Austria’s development
assistance throughout the past
years. Its recent contribution of two
million Euros in assistance through
the International Committee of the
Red Cross (ICRC) was an immense
help. Like many developing countries,
our strides towards our next level of development
faltered due to this global
crisis. However, the vital support of our
allies helped us combat COVID-19 in
Afghanistan.
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
NEW AMBASSADORS
042
SOCIETY
How many Afghans are living in Austria
and how is the Embassy engaging
with them?
Almost 43.000 Afghans reside in Austria.
Our team in Vienna exerts every
effort to facilitate their integration
into Austrian society. I regularly meet
with individuals, Austrian officials, and
Vienna-based organizations. Afghan
migrants who arrived in Austria as part
of the 2015-2020 wave still struggle.
They lack appropriate documentation
and identification. Our organized
conferences for Afghans, particularly
those seeking asylum, provide correct
and relevant information about Austrian
institutions and society. We try to
impart to them crucial values of their
host-country, easing their assimilation
to Austria. Certainly, the global
refugee crisis is complex and sensitive.
Dismantling the stigma surrounding
Afghans in Austria is imperative. We
are aware of how the yellow press and
some political parties portray immigrants.
These false narratives distract
us from our collective agenda – protecting
the rights of refugees facing
incredible hardships. The support and
protection Austria has provided for
Afghans abroad as well as its contributions
to integration and reintegration
programs for Afghans abroad are
sincerely appreciated. A successful
reintegration program partly relies on
a strong and stable Afghanistan, allowing
us to welcome back any Afghan
emigrants effortlessly.
Afghanistan has a difficult past – what
are your personal wishes and visions
for your country’s future?
I wish that in the future, Afghanistan
attains peace and prosperity. I envision
a society where everybody exercises
equal rights and people can live together
without any fear of persecution
and I am not alone in my desire for this
future. Since 2001, Afghanistan marks
an era of reformation. People under
the age of 35 comprise 75% of our
population. This generation lives in our
country with democracy as the norm.
They have enjoyed more educational
and professional opportunities. Notably,
women’s status in society has risen.
President Ashraf Ghani stands behind
these women and stressed that guaranteeing
them respect and protection
is non-negotiable. We seek to preserve
these accomplishments. We will never
sacrifice them for anything, even pressure
from the Taliban. We aim to achieve
lasting peace through an Afghan-led
process. Yet, we require support to
preserve our gains from the last 19 years.
These triumphs include embedded
democratic values in the public, preservation
of constitutional mandates,
specifically equal rights, and strengthened
institutions of the republic. Of
course, free and fair elections lead to
the republic’s legitimacy and strength.
Moreover, we continue to eradicate
corruption and instill transparency
in our institutions regardless of level
or scope. Having studied journalism
myself, I tried to introduce literary-journalism
and ethics in Afghanistan. I was
the very first person who raised these
two subjects in my country. Free media
and a flourishing society are present.
We have done a lot to make the roots
of democracy endure in this republic
and we wish to convey the true image
of Afghanistan to the media.
AFGHANISTAN
043
Ireland: A Land of History,
Culture and Innovation
SOCIETY Magazine spoke with the Ambassador
of Ireland, H.E. Eoin O’Leary, about the Irish-
Austrian relationship, the age of digitalization
and the effects and challenges of Brexit.
Austria and Ireland have long-standing
ties. What are the key areas in
which the two countries are currently
cooperating and on which areas
would you, as Ambassador, like to
work on?
Both countries have very long-standing
relations indeed. Saint Virgil, who
settled in Salzburg in the seventh century,
was Irish, as well as St. Coloman,
who was the patron saint of Austria for
several hundred years. Furthermore,
during the Habsburg Monarchy, a
whole range of Irish military officers
and officials came to Austria after
fleeing Ireland during what was known
as „The Flight of the Wild Geese“.
Nowadays, we share many common
policies. We are both militarily neutral
for instance and we are both members
of the European Union. Austria and
Ireland have both benefitted greatly
from the process of European Integration.
In addition, both countries
have pursued policies that encourage
enterprise and innovation. Regarding
cooperation, I would like to see Irish
food and drinks and Irish business making
further advances in the Austrian
market. We have world class beef and
dairy products and I look forward to
introducing these to the Austrian consumer.
I would also love to see more
Austrian tourists visiting Ireland. Before
the COVID-19 crisis, Ireland was
receiving around ten million tourists
Fotos: SOCIETY/Pobschnig
NEW AMBASSADORS
044
SOCIETY
In the late 1960s, Ireland had around 300.000 farmers in a
workforce of just over a million people. Since then, we have
transformed our society.
every year. Ireland has much to offer
to the Austrian tourist as it provides
many things Austrians appreciate:
from beautiful scenery, green spaces,
hiking-paths and fine-dining to very
niche and solid offerings in the areas
of golf and fishing. The Wild Atlantic
Way, which is a beautiful road stretching
along the west coast from Cork
to Donegal is a must see for all visitors.
In the cultural area, we already have
regular visits by Irish musicians who
perform, train or work here. As Austria,
but particularly Vienna, is the classical
music capital of the world, I hope to
see even more Irish acts coming here.
Furthermore, we encourage Irish and
Austrian students to take advantage
of the Erasmus program. Therefore, I
would also like to see this relationship
deepen between our two countries.
Austrian literature students have a
great interest in studying in Ireland as
we have a very long literary tradition,
which we are actively encouraging.
Interestingly, we have the most Nobel
Prize winners for literature per capita
in the world and many famous authors
like Jonathan Swift, Oscar Wilde and
James Joyce were Irish.
Ireland is known to be a high-techhotspot
with many international
companies such as Google, Apple and
Facebook etc. having operations there.
What are the benefits of hosting
these multinationals in Ireland?
In the late 1960s, Ireland had around
300.000 farmers in a workforce of just
over one million people. Since then,
we have transformed our society. Our
membership of the European Union,
consistent investment in education
and creating an open global economy
has ensured that we are now a leading
player in many key industries.
Perhaps the key to our success has
been that we created a businessfriendly
environment, where we attracted
companies through very clear
regulatory rules, our world class education
system and a strong political
commitment across all governments
to encourage investment. In addition,
our tax regime is clear and transparent.
Ireland is now home to 20 of the
25 top financial services companies in
the world, 17 of the top twenty global
banks, eight of the top ten aircraft
leasing companies, eleven of the top
15 insurance companies, all of the top
ten “born on the internet” companies
and also all of the top ten pharmaceutical
firms. We realise, that we cannot
afford to stand still and are now investing
heavily in the digital economy
and ensuring that all sectors of society
and all regions of the country have full
digital access.
Do you feel like the shift towards
successful digitalization has been
accelerated during the pandemic?
I now spend around 70% of my working
life in front of a screen. I am also
accredited as Ambassador to the UN
and practically all UN-meetings are
taking place online since the pandemic
started. The question is whether
we will be able to maintain some of
the positive aspects in terms of hybrid
working, environment etc. even beyond
the pandemic. Generally, Europe
really needs to continue to invest in
innovation, flexibility and new technologies,
be it health technologies, automated
driving or artificial intelligence.
But of course digitalization also brings
challenges: There will be dislocations
in the job market, even though I don’t
think there will be less work all in all. A
real challenge in this regard definitely
is cybercrime. The developments
there are threatening our society and
that is why at the UNODC, we are
trying to agree on a new convention
on cybercrime.
Before coming to Vienna last year,
you have been posted as Ambassador
of Ireland to China and Mongolia.
What was your experience like there?
I think that China is an amazing
country, especially regarding economic
development. In the 1980s, it was
a very underdeveloped country while
it is now the world’s second largest
economy. With this transformation,
they have taken a billion people out of
absolute poverty. On top of that, they
have invested massively in their physical
and social infrastructure. China
now has world-class railway systems
and airports and is moving towards
a cashless society. In addition, there
are nine million students coming out
of university every year. Nevertheless,
like every country, they obviously have
their challenges and we would like
to see China integrate more into the
world in terms of economic integration
but also in terms of joining other
countries tackling human rights
issues.
Which impact does Brexit have on
Ireland and how would you describe
the significance of the EU for your
country?
Ireland has been a major beneficiary of
the process of European Integration.
Our EU membership has helped Ireland
and its people transform our society.
We were disappointed therefore,
when the British people voted to leave
the EU. We have worked with the other
EU Member States to minimise the
impact of Brexit and are hopeful that
the agreements reached between the
UK and the EU can ensure that Britain
and Europe can enjoy a strong bilateral
relationship. We are committed to
ensuring that the Peace Process, the
common travel area between the UK
and Ireland and Ireland’s own status
and achievements within the European
Union are protected.
IRELAND
045
SOCIETY
Embracing natural
synergies
SOCIETY Magazine spoke with H.E. Kairat
Umarov, Ambassador of Kazakhstan to Austria,
about potential fields of cooperation, future
alliances and his country’s transformation.
Kazakhstan was the first country in
Central Asia with which Austria established
diplomatic relations. How are
bilateral relations today and where do
you as Ambassador see the greatest
potential for cooperation?
Bilateral relations between our two
countries are excellent: Kazakhstan
is actually the only country in the
area which has an Austrian Embassy
and trade representation. Respectively,
here in Austria we have seven
honorary consuls who are constantly
cultivating our connection. Laudably,
the tie between the two countries is
not only established on a capital-tocapital
level, but a lot of networking is
happening on a regional level as well.
As Ambassador, I would like to enforce
cooperation between Kazakhstan and
Austria in countless fields, nevertheless
it is important to line out one’s
priority areas: The most substantial
goal is certainly strengthening the
economy and investments between
our two countries. At the moment,
more than 40 Austrian companies are
working in Kazakhstan – a solid number,
which we would nevertheless like
to see increase. Austria is our ninthlargest
trade partner in the EU, with a
yearly Kazakhstani-Austrian business
council uniting our respective trade
circles. The council is operating in
different working groups on transport
and infrastructure, hydro-energy and
alternative energy as well as medical
equipment. I think of all of these sectors
as important areas for promising
collaborations. As a Eurasian state,
Kazakhstan has an important geographical
position, especially as a transit
country to China and other neighbouring
states: A connection to Kazakhstan
opens the gate to huge new
markets. Moreover, we can draw on a
lot of potential in human resources,
people are very young, talented and
well educated.
Making use of this upward-dynamic
we would like to see more exchange
among students and medical workers
as well as an increased cooperation in
technology and science. In addition,
our two countries are connected by
an almost forgotten, but nevertheless
interesting fact: In October of 1991,
the first Austrian Cosmonaut Franz
Viehböck and the Kazakhstani Cosmonaut
Toqtar Äubäkirow embarked
on their first journey to space together.
This year we are celebrating the
30th anniversary of this event. Overall,
I am convinced that our countries
have a lot of synergies; it is only natural
to develop those ties and seize all
our mutual opportunities.
Very recently, the EU and Kazakhstan
agreed to deepen their energy ties.
How important is a strengthened
cooperation between the two parties
and how will future energy ties look
like?
The green energy and economy sector
offers exciting chances for collective
action. Kazakhstan is very rich in fossil
fuels, yet we are aware that the future
belongs to clean energy. We are actively
pursuing wind and solar energy,
making good use of our 360 sunny
days per year. Our president is very
active on this issue and by 2050, half of
our energy could be covered by green
sources. Austria is very advanced as far
as renewable energy solutions are concerned,
so a transfer of technologies
and knowledge is absolutely desirable.
Actually, three years ago the first
mosque in the world with a positive
energy balance was built in our capital
by an Austrian company. Speaking of
sustainability, the agricultural sector in
Kazakhstan holds potential for possible
alliances as well; in tune with the spirit
of green economy, we are not aiming
for a more industrialized production,
but rather focus on ecologically friendly
and sustainable farming.
Kazakhstan’s history is strongly entwined
with the ancient Silk Road. The
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
NEW AMBASSADORS
046
SOCIETY
revival of this historic trade route has
been a long discussed topic. What is
the current status in this regard?
Undoubtedly, the Silk Road is a crucial
part of our past and future as a country.
However, we started streamlining
our transit capacities even before the
belt initiative. The transport of goods
from China to Europe takes forty to
sixty days by sea, but just seven by
land, which is why we are currently
working on expanding and digitalizing
our railway and highway systems. We
are closely connected to the rapidly
growing free trade zone on the border
to China and have easy access to
Europe by way of the Caspian Sea.
Due to this geographical advantage
Kazakhstan is considered to be the
buckle on the belt from China to Europe.
At this point I would like to add
that Austria is a historical gateway to
Europe as well: If we can join hands on
our transit potentials, something really
meaningful can be created. Anyway,
it must be mentioned that the Silk
Road is not only limited to trade, but
also promotes interchange of knowledge,
education and culture. As an
Embassy, we are keen on indulging in
this spirit, broadcasting our country’s
rich and diverse culture and creating
opportunities for cultural and artistical
exchange: Over the past years, we
have organized days of Kazakhstan
in Austria and vice versa, for November
we are planning a concert of a
traditional Kazakhstani symphonic
orchestra in Vienna.
This year, Kazakhstan is celebrating
its 30th anniversary of independence.
Which transformations has the country
undergone since then and what
are the visions of the future of the
country?
The last 30 years have been quite a
journey for us. After the collapse of
the Soviet Union we found ourselves
disconnected from the rest of the
world, with an inflation rate of 2000%
and many nuclear testing grounds and
military installations on our soils. What
came next were extensive reforms and
a colossal overall transformation. The
first President of Kazakhstan, Nursultan
Nazarbayev’s vision on transforming
the country into a modern state with a
peaceful and predictable foreign policy
was crucial. After we stirred the planning
economy into a market system, in
not even one generation, Kazakhstan
managed to become an upper-middle
income country and one of the most
advanced territories in the area. Under
the main principle of mutual beneficence
we attracted more international
investments than all our neighbouring
areas combined. Our new president
Kassym-Jomart Tokayev is very active
on youth and women’s empowerment
issues; moving the country further
towards a functioning democracy.
Hand in hand with our independence,
we celebrate the 30th anniversary
of the closure of the nuclear testing
ground Semipalatinsk. One and a half
million people are still suffering from
the nuclear exposure, which is why the
topic of non-proliferation of nuclear
weapons is very dear to us. Kazakhstan
is the country that most successfully
voluntarily got rid of nuclear weapons
and Austria is an important ally in upkeeping
this vision.
KAZAKHSTAN
047
SOCIETY
A journey into
the future
Since 1997, Welcome to Austria organizes social
events for spouses of diplomats and international
civil servants. Co-founder Gabrielle Schallenberg
gave a very personal insight into her life
and the story behind the association.
Co-founder, first vice-president and
la doyenne of Welcome to Austria,
Gabrielle Schallenberg, opened the
doors to her private home for a talk
about some of the most interesting
moments of her life, about living
abroad, hosting important and influential
people from all over the world
and about her ideas of a post-corona
restart of Welcome to Austria here in
Vienna. Mag. Gerti Tauchhammer, the
publisher of SOCIETY magazine and
board member since the foundation,
and Mag. Clarissa Mayer-Heinisch
have been invited to listen and learn
from the elegant and ageless lady.
The big green gate opens slowly, we
walk up a flight of stairs and there, honorable
Mrs. Gabrielle Schallenberg is
awaiting us, welcoming guests just as
she did her entire life. Born at the very
beginning of the Second World War,
she grew up in a castle owned by her
mother in Aargau, Switzerland. She
remembers her early years as a kind
of paradise, although the family had
to face the hardships of war. Later she
spent her school years in Zurich and
some time in Cambridge, New York
and Colombia. Shortly after her return
to Europe in the early 1970s, Gabrielle
Schallenberg met the love of her life
– Wolfgang. At that time, he already
worked as a diplomat and his career,
which led him from many posts as an
Ambassador to the years in Vienna as
a highly respected General Secretary
in the Ministry of Foreign Affairs, had
just begun. “We got to know each
other because we both loved books”,
she says with a twinkle in her eyes.
Thinking back to the first years of her
new marriage, the birth of her son
Alexander, who now serves as Foreign
Minister of Austria, the time in New
Delhi comes to her mind. “We had a
lovely time there”, she says and talks
about her friendship with “wonderful
Indian ladies”, with whom as President
of JWC, she set up a huge
cultural program for the so called
“International Women’s Club”. It was
during this time, that Gabrielle Schallenberg
experienced the importance
of understanding and exploring the
country one is temporarily living in
and getting in touch with the international
community.
One of the posts as Ambassador took
Wolfgang and his wife Gabrielle to
Paris in 1988. “Bienvenue en France”
immediately asked her to join when
she arrived there. “Bienvenue en
Belgique”, the original club, was set
up in 1957, when the EU was founded
in Brussels. Once again, she enjoyed
the programs offered and got herself
involved in setting up different events.
No wonder that she was the one who
founded Welcome to Austria once
she was back in Vienna. Together with
Benita Ferrero Waldner, Secretary of
State at that time, she established the
association and she was responsible
for the statutes, found a name and
logo and organized the first board
members.
All of this happened in 1997, and ever
since that time, Welcome to Austria
has been active in attracting the
relatives of diplomats and international
civil servants who are accredited
in Austria. Gabrielle Schallenberg has
always been creative in organizing
tours and activities related to the
rich Austrian cultural life. One of the
very first trips was an excursion to the
Waldviertel and some of its famous
castles and monasteries, as well as
meetings with the owners of Rappottenstein
and Rastenburg, a visit to the
Austrian Masonic Museum Rosenau
and a guided tour through the cloister
of Zwettl given by the abbot. Furthermore,
she invited people to discussions
with well-known scientists, artists
or architects and organized glimpses
into private art collections.
DIPLOMATIE
048
SOCIETY
All of this happened in 1997, and ever since that time, Welcome to
Austria has been active in attracting the relatives of diplomats and
international civil servants who are accredited in Austria.
Gabrielle Schallenberg fulfilled the
important role of President for 15 years
and until today, aged 83, she has
always been interested and involved
in whatever the association plans
or does. Asked for advice on how to
start off again after the many months
of corona virus related restrictions,
postponed or canceled programs
and get-togethers, she suggests a big
party at the Liechtenstein Museum
which is “among the most important
private museums of the world. The
pieces of art kept in the palais are
outstanding, especially the Golden
Carriage in the big entrance hall
which tells us much about the history
of the last centuries”, Schallenberg
states. Leaving Gabrielle Schallenberg’s
beautiful home, we are impressed
by her spirit, her enthusiasm, her
knowledge and her empathy. It is a
mission for all of us members of the
board of Welcome to Austria to carry
on her standards.
WELCOME TO AUSTRIA
BOARD MEMBERS:
Mag. Alexander Schallenberg,
Minister of Foreign Affairs, President/
Bundesminister für europäische und
internationale Angelegenheiten,
Präsident
Gabrielle Schallenberg, Honorary
President/Ehrenpräsidentin
Dr. Angelika Saupe-Berchtold, Vice
President/Vizepräsidentin
Aglaë Hagg, Second Vice President/
Zweite Vizepräsidentin
Mag. Gertrud Tauchhammer, General
Secretary, Schriftführerin
Robert Thum, Treasurer/Kassier
Anne Thun-Hohenstein, Coordinator:
History, Art/Koordinatorin: Geschichte,
Kunst
Dr. Stefanie Winkelbauer, Coordinator:
Applied Arts & Cuisine/Koordinatorin:
Angewandte Kunst & Kulinarik
Dr. Elisabeth Wolff, Coordinator:
Music/Koordinatorin: Musik
Mag. Adelaida Calligaris, Liaison
Officer
Martha Hanreich: Coordinator/Adviser:
Special Exhibitions/Koordinatorin/Beraterin:
Besondere Ausstellungen
Véronique Dorda: Coordinator/Adviser:
Cuisine/Koordinatorin/Beraterin:
Kulinarik
Mag. Clarissa Mayer-Heinisch,
Coordinator/Adviser: Architecture
in Vienna/Koordinatorin/Beraterin:
Architektur in Wien
Mag. Alexander
Schallenberg
Gabrielle Schallenberg
Fotos: Privat, SOCIETY/Schiffl, SOCIETY/Pobaschnig,, Andy Wenzl BKA
Dr. Angelika Saupe-
Berchtold
Dr. Elisabeth Wolff
Aglaë Hagg
Mag. Adelaida Calligaris
Mag. Gertrud
Tauchhammer
Martha Hanreich
Robert Thum
Véronique Dorda
Anne Thun-Hohenstein
Mag. Clarissa Mayer-
Heinisch
Dr. Stefanie Winkelbauer
DIPLOMATIE
049
SOCIETY
Ambassadors‘ Caleidoscope
121 bilateral Ambassadors are representing their countries in Austria.
SOCIETY presents them with name, picture and day of accreditation.
Ambassadors resident in Vienna. Last update: June 2021
AFGHANISTAN
ARGENTINA
BELARUS
ALBANIA
ALGERIA
ANDORRA
ANGOLA
H.E Ms. Manizha Bakhtari
since 07.01.2021
Kärnter Ring 17/12-15, 1010
Vienna
Tel. +43 1 402 10 06
embassy@afghanistan-vienna.org
www.afghanistan-vienna.org
H.E. Mr. Roland Bimo
since 14.03.2014
Prinz-Eugen-Straße 18/1/5
1040 Vienna
Tel. +43 1 328 86 56
embassy.vienna@mfa.gov.al
www.kryeministria.al
H.E. Ms. Faouzia Mebarki
since 24.05.2016
Rudolfinergasse 18
1190 Vienna
Tel. +43 1 369 88 53
algerianembassy.vienna@algerische-botschaft.at
www.algerische-botschaft.at
H.E. Mr. Jaume Serra Serra
since 13.01.2020
Kärntner Ring 2A/13
1010 Vienna
Tel. +43 1 961 09 09
ambaixada_austria@govern.ad
H.E Ms. Teodolinda Rosa
Rodrigues Coelho
since 24.05.2018
Leonard-Bernstein-Str. 10,
1220 Vienna
Tel. +43 1 718 74 88
embangola-viena@embangola.at
www.embangola.at
ARMENIA
AUSTRALIA
AZERBAIJAN
BANGLADESH
H.E. Mr. Gustavo Eduardo
Ainchil
since 03.03.2021
Wattmanngasse 28,
1130 Vienna
Tel. +43 1 533 84 63
embargviena@embargviena.at
H.E. Mr. Armen Papikyan
since 19.03.2019
Hadikgasse 28,
1140 Vienna
Tel. +43 1 522 74 79
officearmaustria@mfa.am
H.E. Mr. Richard
Travers Sadleir
since 28.10.2019
Mattiellistraße 2-4
1040 Vienna
Tel. +43 1 506 74 0
vienna.Embassy@dfat.gov.au
www.austria.embassy.gov.au
H.E. Mr. Galib Israfilov
since 28.09.2011
Hügelgasse 2
1130 Vienna
Tel. +43 1 403 13 22
vienna@mission.mfa.gov.az
www.azembassy.at
H.E. Mr. Muhammad Abdul
Muhith
since 22.07.2020
Peter-Jordanstraße 50
1190 Vienna
Tel. +43 1368 1111
mission.vienna@mofa.gov.bd
www.bangladootvienna.gov.bd
BELGIUM
BOLIVIA
BOSNIA AND HERZEGOVINA
BRAZIL
H.E. Mr. Andrei Dapkiunas
since 30.09.2020
Hüttelbergstraße 6, 1140
Vienna
Tel. +43 1 419 96 30
austria@mfa.gov.by
austria.mfa.gov.by
H.E. Mr. Ghislain
Jean M. D‘Hoop
since 19.09.2018
Schönburgstraße 10
1040 Vienna
Tel. +43 1 502 07 0
vienna@diplobel.fed.be
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Patino
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since 03.08.2006
Prinz-Eugen-Strasse 18/1/10A
1040 Vienna
Tel. +43 1 587 46 75
embolaustria@embajada-bolivia.at
www.embajada-bolivia.at
H.E. Mr. Kemal Kozaric
since 06.11.2018
Tivoligasse 54
1120 Vienna
Tel. +43 1 811 85 55
bhbotschaft@bhbotschaft.at
www.bhbotschaft.at
H.E. Mr. Jose Antonio
Marcondes De Carvalho
since 07.12.2018
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1010 Vienna
Tel. +43 1 512 06 31
brasemb.viena@itamaraty.gov.br
www.viena@itamaraty.gov.br
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs,, Fotostudio Floyd, Clemens Schwarz
AMBASSADORS FROM A TO Z
050
SOCIETY
BULGARIA
COSTA RICA
DENMARK
H.E. Mr. Ivan Stoyanov Sirakov
since 02.03.2017
Schwindgasse 8
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 31 13
amboffice@embassybulgaria.at
H.E. Mr. Alejandro Solano
Ortiz
since 6.11.2018
Floßgasse 7/1/3-4, 1020 Vienna
Tel. +43 1 263 38 24
embcr-at@rree.go.cr
H.E. Mr. René Rosager Dinesen
since 19.09.2018
Führichgasse 6, 1010 Vienna
Tel. +43 1 512 79 04
vieamb@um.dk
www.oestrig.um.dk
BURKINA FASO
CÔTE D’IVOIRE
DOMINICAN REPUBLIC
H.E. Mr. Dieudonne Kere
since 31.01.2017
Strohgasse 14c/5
1030 Vienna
Tel. +43 1 503 82 64
s.r@abfvienne.at
www.abfvienne.at
H.E. Mr. Roger Alberic Kacou
since 08.01.2018
Leopold-Ungar Platz 2-3-
32+333
1190 Vienna
Tel. +43 1 581 00 76
secretariat.autriche@diplomatie.
gouv.ci
www.ambaciaut.org
H.E. Ms. Laura Faxas
since 05.07.2021
Prinz-Eugen-Straße 18
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 85 55
embajada@embrepdom.at
CANADA
CROATIA
DPR KOREA
H.E. Ms. Heidi Alberta Hulan
since 09.10.2017
Laurenzerberg 2/III
1010 Vienna
Tel. +43 1531 38 30 00
vienn@international.gc.ca
www.kanada.at
H.E. Mr. Daniel Glunčić
since 13.01.2020
Rennweg 3
1030 Vienna
Tel. +43 1 485 95 24
croemb.bec@mvep.hr
at.mfa.hr
H.E. Mr. Kang Il Choe
since 14.03.2020
Beckmanngasse 10-12,
1140 Wien
Tel. +43 1 894 23 13
d.v.r.korea.botschaft@chello.at
CHILE
CUBA
ECUADOR
Mr. Alfredo Patricio Tapia
Escobedo
Chargé d´Affaires a.i.
since 19.04.2021
Lugeck 1/III/10
1010 Vienna
Tel. +43 1 512 92 08
echile.austria@minrel.gob.cl
H.E. Ms. Loipa Sanchez
Lorenzo
since 15 .11.2019
Kaiserstraße 84/1/1
1070 Vienna
Tel. +43 1 877 81 98
secembajador@ecuaustria.at
misiones.minrex.gob.cu/Austria
Mr. Ivan Fernando Garces
Burbano
Chargé d´Affaires a.i.
since 29.10.2020
Goldschmiedgasse 10/205,
1010 Wien
Tel. +43 535 32 08, 535 32 18
mission@ecuadorvienna.at
CHINA
CYPRUS
EGYPT
H.E. Mr. Li Xiaosi
since 05.10.2016
Metternichgasse 4
1030 Vienna
Tel. +43 1 714 3149
chinaemb_at@mfa.gov.cn
www.chinaembassy.at
H.E. Ms. Elena Rafti
since 10.07.2018
Neulinggasse 37/4
1030 Vienna
Tel. +43 1 513 06 30
office@cyprusembassy.at
H.E. Mr. Mohamed El-Molla
since 12.09.2020
Hohe Warte 50-54
1190 Vienna
Tel. +43 1 370 81 04
egyptembassyvienna@
egyptembassyvienna.at
www.egyptembassyvienna.at
COLOMBIA
H.E. Mr. Miguel Camilo
Ruiz Blanco
since 19.09.2018
Stadiongasse 6-8/15
1010 Vienna
Tel. +43 1 405 42 49
eaustria@cancilleria.gov.co
CZECH REPUBLIC
H.E. Ms. Ivana Cervenkova
since 16.04.2018
Penzinger Straße 11-13
1140 Vienna
Tel. +43 1 899 580 111
vienna@embassy.mzv.cz
www.mzv.cz/vienna
EL SALVADOR
H.E. Ms. Julia Emma Villatoro
Tario
since 13.01.2020
Prinz-Eugen-Straße 72/2/1
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 38 74
elsalvador@embasal.at
www.rree.gob.sv
AMBASSADORS FROM A TO Z
051
SOCIETY
ESTONIA
GREECE
INDONESIA
FINLAND
FRANCE
GEORGIA
GERMANY
GHANA
H.E. Mr. Toomas Kukk
since 19.09.2018
Wohllebengasse 9/12
1040 Vienna
Tel. +43 1 503 77 61 11
embassy@estwien.at
www.estemb.at
H.E. Ms. Pirkko Mirjami
Hämäläinen
since 07.01.2019
Opernring 3-5/6
1010 Vienna
Tel. +43 1 535 03 65
sanomat.wie@formin.fi
www.finnland.at
H.E. Mr. Gilles Pécout
since 17.09.2020
Technikerstraße 2,
1040 Vienna
Tel. +43 1 502 75 0
secretariat.vienne-amba@
diplomatie.gouv.fr
www.ambafrance-at.org
H.E. Ms. Ketevan Tsikhelashvili
since 05.07.2020
Rudolfsplatz 2/1/8
1010 Vienna
Tel. +43 1 403 98 48
vienna.emb@mfa.gov.ge
H.E .Mr. Ralf Beste
since 18.09.2019
Gauermanngasse 2-4
1010 Vienna
Tel. +43 1 711 54 0
info@wien.diplo.de
www.wien.diplo.de
H.E. Mr. Philbert Abaka Johnson
since 03.03.2021
Günthergasse 2, Top 9/10,
1090 Vienna
Tel. +43 644 9978 6936
vienna@mfa.gov.gh
GUATEMALA
HONDURAS
HOLY SEE
HUNGARY
INDIA
H.E. Ms. Catherine Koika
since 14.06.2019
Argentinierstraße 14,
1040 Vienna
Tel. +43 1 506 15
gremb@griechischebotschaft.at
mfa.gr/missionsabroad/austria
H.E. Mr. Manuel Estuardo
Roldan Barillas
since 07.12.2018
Prinz Eugen Straße 18 / Top 7,
1040 Vienna
Tel. +43 1 714 35 70
embajada@embaguate.co.at
Ms. Lesly Amalia Sanchez
Moncada
Chargé d‘Affaires
since 01.10.2018
Schwindgasse 5/1/5,
1040 Vienna
Tel. (+43 / 1) 503 21 30
embajada@hondurasviena.at
Nuntius Archbishop
H.E. Mr. Archbishop Pedro
López Quintana
since 14.06.2019
Theresianumgasse 31,
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 13 27
nuntius@nuntiatur.at
www.nuntiatur.at
H.E. Mr. Andor Nagy
since 19.09.2018
Bankgasse 4-6,
1010 Vienna
Tel. +43 1 537 80 300
mission.vie@mfa.gov.hu
www.becs.mfa.gov.hu/deu
H.E. Mr. Jaideep Mazumdar
since 30.06.2020
Kärntner Ring 2,
1015 Vienna
Tel. +43 1 505 86 66
emb.vienna@mea.gov.in
www.indianembassy.at
IRAN
IRAQ
IRELAND
ISRAEL
ITALY
H.E. Mr. Darmansjah Djumala
since 04.07.2017
Gustav-Tschermak-Gasse 5-7
1180 Vienna
Tel. +43 1 476 23 0
wina.kbri@kemlu.go
www.kbriwina.at
H.E. Mr. Abbas Bagherpour
Ardekani
since 30.06.2020
Jauresgasse 9,
1030 Vienna
Tel. +43 1 712 26 50
public@iranembassy-wien.at
www.vienna.mfa.ir
H.E. Mr. Baker Fattah Hussen
Hussen
since 14.06.2019
Johannesgasse 26 (P.O.Box 322),
1010 Vienna
Tel. +43 1 713 81 95
office@iraqembassy.at
H.E. Mr. Eoin O‘Leary
since 03.03.2021
Rotenturmstraße 16-18
1010 Vienna
Tel. +43 1 715 42 46 10
vienna@dfa.ie
www.dfa.ie/austria
H.E. Mr. Mordechai Denis Paul
Rodgold
since 28.11.2019
Anton-Frank-Gasse 20, 1180
Vienna
Tel. +43 1 476 46 0
ambassador-assist@vienna.gov.il
www.vienna.mfa.gov.il
H.E. Mr. Sergio Barbanti
since 5.12.2017
Rennweg 27,
1030 Vienna
Tel. +43 1 712 51 21
ambasciata.vienna@esteri.it
www.ambvienna.esteri.it
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs,, Fotostudio Floyd,, Bmeia/mahmoud, Bmeia/mahmoud, SOCIETY/Pobaschnig, Clemens Schwarz
AMBASSADORS FROM A TO Z
052
SOCIETY
JAPAN
KYRGYZSTAN
LITHUANIA
H.E. Mr. Akira Mizutani
since 13.01.2020
Heßgasse 6,
1010 Vienna
Tel. +43 1 531 92 0
info@wi.mofa.go.jp
www.at.emb-japan.go.jp
H.E. Mr. Bakyt Dzhusupov
since 10.05.2017
Invalidenstraße 3/8
1030 Vienna
Tel. +43 1 535 03 79
kgembassy.at@mfa.gov.kg
H.E. Mr. Donatas Kuslys
since 07.12.2018
Löwengasse 47/4
1030 Vienna
Tel. +43 1 718 54 67
amb.at@urm.lt
www.urm.lt/at
JORDAN
LAOS
LUXEMBOURG
H.E. Ms. Leena Nayef
Shaher Al Hadid
since 19.09.2018
Rennweg 17/4, 1030 Vienna
Tel. +43 1 405 10 25/26
info@jordanembassy.at
www.jordanembassy.at
H.E. Mr. Sithong Chitnhothinh
since 07.01.2019
Sommerhaidenweg 43
1180 Vienna
Tel. +43 1 890 2319 11
laoembassyinvienna@
hotmail.com
www.laoembassyvienna.gov.la
H.E. Mr. Marc Albert
Ungeheuer
since 09.10.2017
Sternwartestraße 81
1180 Vienna
Tel. +43 1 478 21 42
vienne.amb@mae.etat.lu
www.vienne.mae.lu/ge
KAZAKHSTAN
LATVIA
MALAYSIA
H.E. Mr Kairat Umarov
since 03.03.2021
Prinz Eugenstr. 32
1040 Vienna
Tel. +43 1 890 800 810
embassy@kazakhstan.at
www.kazakhstan.at
H.E. Ms. Veronika Erte
since 09.10.2017
Stefan-Esders-Platz 4
1190 Vienna
Tel. +43 1 403 31 12
embassy.austria@mfa.gov.lv
www.mk.gov.lv/en
H.E. Mr. Ganeson
Sivagurunathan
since 16.04.2018
Floridsdorfer Hauptstraße 1-7,
PeakVienna 24. Floor
1210 Vienna
Tel. +43 1 505 10 42
embassy@embassymalaysia.at
KENYA
LEBANON
MALTA
H.E. Mr. Robinson Njeru
Githae
since 28.11.2019
Andromeda Tower,
Donau-City-Straße 6
1220 Vienna,
Tel. +43 1 712 39 19
office@kenyaembassyvienna.at
kenyaembassyvienna.at/de/
H.E. Mr. Ibrahim Assaf
since 5.12.2017
Oppolzergasse 6/3
1010 Vienna
Tel. +43 1 533 88 21/22
embassy.lebanon@inode.at
H.E. Ms. Natasha Meli
Daudey
since 06.11.2018
Opernring 5/1
1010 Vienna
Tel. +43 1 586 50 10
maltaembassy.vienna@gov.mt
KOSOVO
LIBYA
MOROCCO
H.E. Mr. Lulzim Pllana
since 25.02.2020
Goldeggasse 2/15
1040 Vienna
Tel. +43 1 503 11 77
embassy.austria@rks-gov.net
www.ambasada-ks.net/at/
H.E. Mr. Jalal E.A. Alashi
since 28.11.2019
Blaasstraße 33
1190 Vienna
Tel. +43 1 367 76 39
ambassadorsoffice@libyanembassyvienna.at
H.E. Mr. Azzeddine Farhane
since 10.07.2019
Hasenauerstraße 57
1180 Vienna
Tel. +43 1 586 66 51
emb-pmissionvienna@
morocco.at
KUWAIT
LIECHTENSTEIN
MEXICO
H.E. Mr. Sadiq Marafi
since 17.10.2013
Strassergasse 32
1190 Vienna
Tel. +43 1 405 56 46
embassy@kuwaitembassy.at
www.kuwaitembassy.at
H.H. Ms. Maria-Pia Kothbauer
Prinzessin v.u.z.L.
since 11.12.1997
Löwelstraße 8/7
1010 Vienna
Tel. +43 1 535 92 11
info@vie.llv.li
www.wien.liechtenstein.li
H.E. Mr. Luis Javier
Campuzano Piña
since 30.06.2020
Renngasse 5, 1. OG, Tür 5 + 6
1010 Vienna
Tel. +43 1 310 73 83
embaustria@sre.gob.mx
embamex.sre.gob.mx/austria/
AMBASSADORS FROM A TO Z 053
SOCIETY
MOLDOVA
NEPAL
OMAN
Mr. Alexandru Simionov
Chargé d´Affaires a.i. since
16.08.2017
Löwengasse 47/10, 1030 Vienna
Tel. +43 1 961 10 30
vienna@moldmission.at
www.austria.mfa.md
Ms. Illa Mainali
Chargé d´Affaires
since 21.02.2021
Schwindgasse 5/1/6,
1040 Vienna
Tel. +43 235 02 75 01
mission@nepalmission.at
H.E. Mr. Yousuf Ahmed
Hamed Al Jabri
since 07.01.2019
Währinger Straße 2 / Top 24-25
1090 Wien
Tel. +43 1 310 86 434
vienna@omanembassy.at
MONGOLIA
NEW ZEALAND
ORDER OF MALTA
MONTENEGRO
MYANMAR
NAMIBIA
NETHERLANDS
H.E. Ms. Battungalag
Gankhuurai
since 10.05.2017
Fasangartengasse 45
1130 Vienna
Tel. +43 1 535 28 07/12
vienna@mfa.gov.mn
www.embassymon.at
H.E. Mr. Zeljko Perovic
since 16.04.2018
Lothringerstraße 14-16/11/3
1030 Vienna
Tel. +43 1 512 08 99
austria@mfa.gov.me
www.gov.me/naslovna
H.E. Mr. San Lwin Min Thein
(designated)
since 07.12.2020
Donau-City-Straße 6,
Andromeda Tower Top 9.OG/1
1220 Vienna
Tel. +43 1 26 69 105
myanmarembassy.vienna@
gmail.com
www.myanmarembvienna.at
H.E. Ms. Nada Kruger
since 19.03.2019
Zuckerkandlgasse 2
1190 Vienna
Tel. +43 1 402 93 71
nam.emb.vienna@speed.at
www.embnamibia.at
H.E.Mr. Albert Hendrik
Gierveld
since 18.09.2019
Opernring 5
1010 Vienna
Tel. +43 1 589 39
wen@minbuza.nl
www.nederlandwereldwijd.nl/
landen/oostenrijk
NICARAGUA
NIGERIA
NORTH MACEDONIA
NORWAY
H.E. Ms. Nicole Jocelyn
Roberton
since 10.05.2017
Mattiellistraße 2-4/3
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 3021
nzemb@aon.at
www.nzembassy.com/austria
H.E. Ms. Sabra Amari Murillo
Centeno
since 05.07.2021
(Konsularabteilung in Wien,
Botschaftersitz in GENF),
Ebendorferstraße 10/3/12
1010 Wien
Tel. +43 1 403 18 38
embanicviena@chello.at
H.E. Mr. Suleiman Dauda
Umar
since 05.07.2021
Rennweg 25, Postfach 183,
1030 Wien
Tel. +43 1 712 66 86
info@nigeriaembassyvienna.com
www.nigeriaembassyvienna.com
H.E. Mr. Nenad Kolev
since 19.03.2019
Kinderspitalgasse 5/2
1090 Wien
Tel. +43 1 524 87 56
vienna@mfa.gov.mk
www.mfa.gov.mk
H.E. Ms. Kjersti Ertresvaag
Andersen
since 16.04.2018
Reisnerstraße 55-57
1030 Vienna
Tel. +43 1 71 660
emb.vienna@mfa.no
www.norwegen.or.at
PAKISTAN
PALESTINIAN TERRITORIES
PANAMA
PARAGUAY
H.E. Mr. Sebastian Prinz von
Schoenaich-Carolath
since 16.04.2018
Johannesgasse 2, 1010 Wien
Tel. +43 1 512 13 47
austriaembassy@orderofmalta.
int
www.orderofmalta.int
H.E. Mr. Aftab Ahmad Khokher
since 30.09.2020
Hofzeile 13
1190 Vienna
Tel. +43 1 368 73 81
parepvienna@mofa.gov.pk
www.mofa.gov.pk/austria
H.E. Mr. Salahaldin Abdalshafi
since 22.10.2013
Josefsgasse 5
1080 Vienna
Tel. +43 1 408 82 02
office@palestinemission.at
www.palestinemission.at
H.E. Mr. Dario Ernesto Chiru
Ochoa
since 05.07.2021
Goldschmiedgasse 10/403
1010 Vienna
Tel. +43 1 587 23 47
embpanamaaustria@mire.gob.pa
H.E Mr. Juan Francisco Facetti
Fernandez
since 14.06.2019
Prinz-Eugen-Straße 18/1/3A
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 46 74
embaparaustria@mre.gov.py
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs,, Fotostudio Floyd, SOCIETY/Salas -Torrero, Clemens Schwarz
AMBASSADORS FROM A TO Z
054
SOCIETY
PERU
RUSSIAN FEDERATION
SOUTH AFRICA
H.E. Mr. Eric Edgardo
Guillermo Anderson Machado
since 06.11.2018
Mahlerstraße 7/22
1010 Vienna
Tel. +43 1 713 43 77
embajada@embaperu.at
H.E. Mr. Dmitrii Liubinskii
since 07.10.2015
Reisnerstraße 45-47
1030 Vienna
Tel. +43 1 712 12 29
info.austria@mid.ru
www.rusemb.at
H.E. Mr. Rapulane Sydney
Molekane
since 10.07.2019
Sandgasse 33
1190 Vienna
Tel. +43 1 320 64 93
vienna.bilateral@dirco.gov.za
www.suedafrika-botschaft.at
PHILIPPINES
SAN MARINO
REPUBLIC OF KOREA
Ms. Deena Joy Amatong
Chargé d´Affaires a.i.
since 17.01.2019
Donau-City-Straße 11, (ARES
Tower 20/21. Etage)
1220 Wien
Tel. +43 1 533 24 01
office@philippine-embassy.at
viennape.dfa.gov.ph/
H.E. Ms. Elena Molaroni
since 17.09.2008
Prinz Eugen Strasse 16/2/31,
1040 Vienna
Tel. +43 1 941 59 69
rsmvienna@gmail.com
H.E. Mr. Chae-Hyun Shin
since 10.07.2019
Gregor-Mendel-Straße 25
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Tel. +43 1 478 19 91
austria@mofa.go.kr
www.overseas.mofa.go.kr/at-en/
index.do
POLAND
SAUDI ARABIA
SPAIN
H.E. Ms. Jolanta Roza
Kozlowska
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Hietzinger Hauptstraße 42c
1130 Vienna
Tel. +43 1 870 15 100
wieden.amb.sekretariat@
msz.gov.pl
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His Royal Highness Prince Abdullah
Bin Khaled Bin Sultan
Bin Abdulaziz Al Saud
since 18.09.2019
Formanekgasse 38, 1190
Vienna
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saudiembassy@saudiembassy.at
H.E. Ms. Cristina Fraile Jiménez
de Muñana
since 03.03.2021
Argentinierstraße 34
1040 Vienna
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emb.viena@maec.es
www.exteriores.gob.es/
Embajadas/VIENA/
PORTUGAL
SERBIA
SRI LANKA
H. E. Mr. Antonio Almeida
Ribeiro
since 5.12.2017
Opernring 3/1
1010 Vienna
Tel. +43 1 586 75 36
viena@mne.pt
H.E. Mr. Nebojsa Rodic
since 19.09.2018
Ölzeltgasse 3/7
1030 Vienna
Tel. +43 1 713 25 95
srb.emb.austria@mfa.rs
www.vienna.mfa.rs
H.E. Mr. Majintha Joseph
Priye Jayesinghe
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Weyringergasse 33-35 (4.
Stock)
1040 Wien
Tel. +43 1 503 79 88
slemb.vienna@mfa.gov.lk
www.srilankaembassy.at
QATAR
SLOVAKIA
SUDAN
H.E. Mr. Sultan Salmeen S.B.
Al-Mansouri
since 18.09.2019
Schottenring 10 (Top 7a,b,c)
1010 Vienna
Tel. +43 1 310 49 50
katar.botschaft@mofa.gov.qa
H.E. Mr. Peter Misik
since 09.10.2017
Armbrustergasse 24
1190 Vienna
Tel. +43 1 318 90 55/200
emb.vieden@mzv.sk
www.mzv.sk/vieden
Ms. Safa Mohammed
Sekainy Ahmed
Chargé d´Affaires a.i.
since 13.09.2020
Reisnerstraße 29/5
1030 Wien
Tel. +43 1 710 23 43 – 45
sudanivienna@
prioritytelecom.biz
www.sudanivienna.at
ROMANIA
SLOVENIA
SWEDEN
H.E. Mr. Emilio Horátiu
Hurezeanu
since 05.07.2021
Prinz-Eugen-Straße 60
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 32 27
viena@mae.ro
www.viena.mae.ro
H.E.Mr. Aleksander Gerzina
since 05.07.2021
Kolingasse 12
1090 Vienna
Tel. +43 1 319 11 60
sloembassy.vienna@gov.si
www.dunaj.veleposlanistvo.si
H.E. Ms. Mikaela Ruth Gunilla
Kumlin Granit
since 06.11.2018
Liechtensteinstraße 51
1090 Vienna
Tel. +43 1 217 53 0
ambassaden.wien@gov.se
www.swedenabroad.com/wien
AMBASSADORS FROM A TO Z 055
SOCIETY
SWITZERLAND
TURKMENISTAN
UZBEKISTAN
H.E. Mr. Walter Haffner
since 5.12.2017
Prinz Eugen-Strasse 9a
1030 Vienna
Tel. +43 1 795 05 0
vie.vertretung@eda.admin.ch
www.schweizerbotschaft.at
H.E. Mr. Silapberdi Nurberdiev
since 28.09.2011
Argentinierstraße 22/II/EG
1040 Vienna
Tel. +43 1 503 64 70/72
info@botschaft-turkmenistan.at
www.botschaft-turkmenistan.at
H.E. Mr. Abat Fayzullaev
since 30.09.2020
Pötzleinsdorferstraße 49
1180 Vienna
Tel. +43 1 315 39 94
embassy@usbekistan.at
www.usbekistan.at
SYRIA
UKRAINE
VENEZUELA
TAJIKISTAN
THAILAND
TUNISIA
TURKEY
Mr. Hasan Khaddour
Chargé d´Affaires a.i.
since 26.04.2021
Daffingerstraße 4
1030 Vienna
Tel. +43 1 533 46 33
syrianembassyvienna@utanet.at
H.E. Mr. Idibek Kalandar
since 5.12.2017
Hutweidengasse 47
1190 Vienna
Tel. +43 1 409 82 66
info@tajikembassy.at
www.tajikembassy.at
H.E. Ms. Morakot Sriswasdi
since 14.06.2019
Cottagegasse 48
1180
Tel. +43 1 478 33 35
embassy@thaivienna.at
www.thaiembassy.at
H.E. Mr. Mohamed Mezghani
since 24.05.2018
Sieveringerstraße 187
1190 Vienna
Tel. +43 1 44 02 144/148
at.vienne@aon.at
www.atunisie-at.org
H.E. Mr. Ozan Ceyhun
since 25.02.2020
Prinz-Eugen-Straße 40
1040 Vienna
Tel. +43 1 505 73 38/0
botschaft.wien@mfa.gov.tr
www.vienna.emb.mfa.gov.tr
UNITED ARAB EMIRATES
UNITED KINGDOM
UNITED STATES
URUGUAY
H.E. Mr. Olexander Scherba
since 10.12.2014
Naaffgasse 23
1180 Vienna
Tel. +43 1 479 71 72 11
emb_at@mfa.gov.ua
www.ukremb.at
H.E. Mr. Ibrahim Salim Mohamed
Al Musharrakh
since 07.10.2019
Chimanistraße 36
1190 Vienna
Tel. +43 1 368 14 55
ViennaEMB@mofaic.gov.ae
H.E. Mr. Robert Leigh Turner
since 05.10.2016
Jauresgasse 12
1030 Vienna
Tel. +43 1 716 13 0
press@britishembassy.at
www.ukinaustria.fco.gov.uk
Ms. Robin Dunnigan
Chargé d‘Affaires a.i.
since 14.08.2017
Boltzmanngasse 16
1090 Vienna
Tel. +43 1 313 39
ViennaUSEmbassy@state.gov
at.usembassy.gov/de/
H.E. Mr. Juan Carlos Ojeda
Viglione
since 18.09.2019
Mahlerstrasse 11/2/2
1010 Vienna
Tel. +43 1 535 66 36
uruaustria@mrree.gub.uy
VIETNAM
YEMEN
H.E. Mr. Jesse Alonso
Chacon Escamillo
since 23.02.2016
Prinz-Eugen-Straße 72/1
1040 Vienna
Tel. +43 1 712 26 38
embajada@austria.gob.ve
www.austria.gob.ve
H.E. Mr. Trung Kien Nguyen
since 05.07.2021
Felix-Mottl-Straße 20
1190 Vienna
Tel. +43 1 368 07 55
mission@vietnamembassy.at
H.E. Mr. Haytham
Abdulmomen Hassan
Shoja‘aadin
since 31.01.2017
Reisnerstraße 18-20/3-4
1030 Vienna
Tel. +43 1 503 29 30
embassy@yemenembassy.at
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs, Fotostudio Floyd, Bmeia/mahmoud, Clemens Schwarz
AMBASSADORS FROM A TO Z
056
SOCIETY
Ambassadors Caleidoscope
New Accreditations
Ambassadors resident in Vienna. Last update: June 2021
Afghanistan
Argentina
H.E. Manizha BAKHTARI
Born on September 15, 1972
EDUCATION
Master’s degree in Persian Language and Literature, University
of Kabul, Afghanistan
Bachelor’s degree in Journalism, University of Kabul,
Afghanistan
H.E. Gustavo Eduardo AINCHIL
Born on February 9, 1959
EDUCATION
Studies of Law, University of Barcelona, Spain
CAREER
1985-1987: Treaties Directorate, MFA
CAREER
2001-2009: Gender and Human Rights Officer, Cooperation
Center for Afghanistan
2004-2015: Assistant Lecturer and Professor, Faculty of
Journalism, University of Kabul, Afghanistan
2007-2009: Chief of Staff to the Minister, Ministry of Foreign
Affairs, Kabul, Afghanistan
2009-2015: Ambassador of Afghanistan in Nordic Countries,
Oslo, Norway
2015-2016: Ministry of Foreign Affairs, Kabul, Afghanistan
Since 2018: Salvation Army, Belkin House, Vancouver,
British Columbia
Since 2018: Ishtar Women’s Resource Society, Vancouver,
British Columbia
Since March 2021: Ambassador of Afghanistan to Austria
1988-1991: Former Directorate of Nuclear Affairs and Disarmament,
MFA
1991: Delegation of Argentina to the Conference on Disarmament,
Geneva
1992-1997: Embassy of Argentina to Uruguay
1997-1999: Secretariat for International Economic Affairs,
MFA
1999-2007: Permanent Mission of Argentina to the United
Nations, New York
2007-2016: Director for International Security and Nuclear
and Space Affairs, MFA
2016-2020: Permanent Representative of Argentina to the
International Civil Aviation Organization Council
2018-2019: Chairperson of the Working Group on Governance
and Efficiency
2020: First Vice President of ICAO Council
Since March 2021: Ambassador of Argentina to Austria
Fotos: HBF, Laura Heinschink, Leona Bauer,, Peter Lechner
AMBASSADORS
058
SOCIETY
Ghana
Ireland
H.E. Philbert Abaka JOHNSON
Born on August 22, 1967
EDUCATION
1994: Master’s degree in International Affairs, Legon Centre
for International Affairs & Diplomacy, Ghana
2005: Master’s degree of International Law and Economics,
World Trade Institute, Berne, Switzerland
CAREER
2013-2014: Director 1, Asia and Pacific Bureau, Ministry of
Foreign Affairs, Ghana
2014: Director of Diaspora Affairs Bureau, Headquarters,
Ministry of Foreign Affairs, Ghana
2014-2017: Minister/Deputy Permanent Representative of
Ghana to the United Nations, New York
2017: Minister and Acting Head of Mission on the Ghana
High Commission, Ottawa
2016-2018: Minister and Deputy Head of mission of the
High Commission of Ghana, Ottawa
2018-2019: Director of Europe Bureau, Headquarters, Ministry
of Foreign Affairs, Ghana
Since March 2019: Director of Africa and Regional Integration
Bureau and Head of the ECOWAS National Office,
Headquarters, Ministry of Foreign Affairs, Ghana
H.E. Eoin O’ LEARY
Born on May 19, 1959
EDUCATION
1989: Diploma in Legal Studies, King’s Inn, Dublin
1991: Barrister at Law, King’s Inn, Dublin
CAREER
2001-2007: Director General, European and International
Affairs Division, Department of the Prime Minister of
Ireland
2007-2013: Permanent Representative of Ireland to the
OSCE, Vienna Chaired the Human Dimension Committee
in 2008, the Forum for Security Cooperation in 2010 and
the Permanent Council of the Organisation in 2012
2013-2015: Ambassador of Ireland to Russia, Kazakhstan,
Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan, Uzbekistan
2015-2017: Director General, Department of Foreign Affairs,
Dublin, Ireland and Director General, European Union/
European Neighborhood and Policy Division
2017-2020: Ambassador of Ireland to the People’s Republic
of China and Mongolia
Since March 2021: Ambassador of Ireland to Austria and
the International Organizations
Since March 2021: Ambassador of Ghana to Austria
AMBASSADORS
059
SOCIETY
Kazakhstan
Spain
H.E. Kairat UMAROV
Born on January 12, 1963
EDUCATION
1985: Bachelor’s degree in Foreign Languages, National
Pedagogical University Abai Kazakh, Kazakhstan
H.E. Christina FRAILE JIMÉNEZ DE MUNANA
Born on July 22, 1965
EDUCATION
1988: Doctor’s degree in Law, University Complutense de
Madrid, Spain
CAREER
1998-2003: Minister-Counsellor, Embassy of the Republic
of Kazakhstan to the USA
2004: Ambassador-at-Large, Ministry of Foreign Affairs of
the Republic of Kazakhstan, Chief Inspector of the Foreign
Policy Center of the Administration of the President of the
Republic of Kazakhstan
2004-2009: Ambassador Extraordinary and Plenipotentiary
of the Republic of Kazakhstan to the Republic of India
2008-2009: Ambassador Extraordinary and Plenipotentiary
of the Republic of Kazakhstan to the Democratic Socialist
Republic of Sri Lanka concurrently
2009-2013: Deputy Foreign Minister of the Republic of
Kazakhstan
2013-2017: Ambassador Extraordinary and Plenipotentiary
of the Republic of Kazakhstan to the United States of
America
2017-2020: Permanent Representative of the Republic of
Kazakhstan to the United Nations, New York
Since March 2021: Ambassador of the Republic of Kazakhstan
to the Republic of Austria and Permanent Representative
to the International Organizations in Vienna
CAREER
1990: Deputy Chief of Mission, Embassy of Spain, Dakar
1993: Secretary and Head of Administrative Affairs, Embassy of
Spain, Brasilia
1996: Counsellor, Permanent Mission of Spain to the OSCE
(Vienna)
1999-2003: Deputy Head, International Legal Department,
Spanish Foreign Ministry
2003-2006: Deputy head of Mission, Embassy of Spain, New
Delhi
2006-2011: Deputy Head of Mission, Embassy of Spain in
Vienna, Austria
2011-2015: Director, Human Rights Office, Ministry for Foreign
Affairs of Spain
Since 2015: Deputy Chief of Mission, Embassy of Spain in
Washington, D.C
Since March 2021: Ambassador of Spain to Austria
Fotos: HBF, Laura Heinschink, Leona Bauer,, Peter Lechner ; Harald Minich
AMBASSADORS
060
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A-1010 Wien
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Elisabeth Kornfeind
Belgien
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B-1000 Brüssel
Tel. (+32 / 2) 2890-700
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ÄGYPTEN, KULTURFORUM
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Corner 5, Wissa Wassef Street,
5th Floor, Riyadth-Tower, Giza,
11111 Kairo
Tel. (+20 / 2) 3570 29 75
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www.bmeia.gv.at/kf-kairo
Christian Steiner
Albanien
Rruga Xibrakeve 4,Tirana
Tel. (+355 / 4) 22 74 855, (+355 /
4) 22 74 856
tirana-ob@bmeia.gv.at
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Peter Elsner-Mackay
Algerien, Niger
17, Chemin Abdelkader Gadouche,
16035 Hydra
Tel. (+213 / 23) 47 28 15
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Christoph Meran
Argentinien, Paraguay, Uruguay
Calle French 3671, 1425 Buenos
Aires
Tel. (+54 / 11) 4809 5800
buenos-aires-ob@bmeia.gv.at
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ASERBAIDSCHAN, BOTSCHAFT
ÄTHIOPIEN, BOTSCHAFT
AUSTRALIEN, BOTSCHAFT
BELARUS, BOTSCHAFT
Bernd Alexander Bayerl
Aserbaidschan, Georgien
Landmark III, 7. Stock, Nizami
Str. 90A, AZ-1010 Baku
Tel. (+994) 12 465 99 33
baku-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/baku
Roland Hauser
Äthiopien, Dschibuti, Kongo,
Uganda, Südsudan
Nifas Silk Lafto, Woreda 03,
H.No. 535, Addis Abeba
Tel: (+251 / 11) 371 25 80
addis-abeba-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
addisabeba
Wolfgang Strohmayer , Australien,
Fidschi, Kiribati, Marshallinseln,
Mikronesien - Föderierte
Staaten von, Nauru, Neuseeland,
Papua-Neuguinea, Salomonen,
Samoa, Tuvalu, Tonga, Vanuatu, 12
Talbot Street, Forrest, ACT 2603,
Tel. (+61 / 2) 6295 1533 (Amt)
canberra-ob@bmeia.gv.at, www.
aussenministerium.at/canberra
Aloisia Wörgetter
Belarus
Belinskogo Str. 23-329a, 220113
Minsk
Tel. (+375 / 17) 319 05 41
minsk-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
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BELGIEN, KULTURFORUM
Wilhelm Pfeistlinger
Avenue de Cortenbergh 52,
B-1000 Brüssel
Tel. (+32 / 2) 2890-700
bruessel-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
bruesselkf
www.austrocult.be
BOSNIEN UND HERZEGOWINA, BOTSCHAFT
BRASILIEN, BOTSCHAFT
BULGARIEN, BOTSCHAFT
Ulrike Hartmann
Bosnien und Herzegowina
Dzidzikovac 7, BiH-71000
Sarajewo
Tel. (+387 / 33) 279 400
sarajewo-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
sarajewo
www.austrijska-ambasada.ba
N.N.
Brasilien, Suriname
SES (Setor de Embaixadas Sul),
Av. das Nacoes, Quadra 811 -
Lote 40, 70426-900 Brasilia DF
Tel. (+55 / / 61) 3443 3421
brasilia-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
brasilia
Andrea Wicke
Bulgarien
Boulevard Zar Oswoboditel 13/
Ulica Schipka 4, BG-1000 Sofia
Tel. (+359 / 2) 932 90 32
sofia-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/sofia
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs, Fotostudio Floyd
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
062
SOCIETY
CHILE, BOTSCHAFT
Stephan Vavrik
Barros Errazuriz 1968, 3 piso,
Santiago de Chile
Tel. (+56 / 2) 2223 47 74
santiago-de-chile-ob@bmeia.
gv.at, aussenministerium.at/
santiagodechile,
www.chile-embajadadeaustria.at
DÄNEMARK, BOTSCHAFT
Maria Rotheiser-Scotti
Dänemark, Island
Sölundsvej 1,
DK-2100 Kopenhagen
Tel. (+45) 39 29 41 41
kopenhagen-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
kopenhagen
FRANKREICH, BOTSCHAFT
Michael Linhart
Frankreich, Monaco
6, Rue Fabert, F-75007 Paris
Tel. (+33 / 1) 40 63 30 - 63
paris-ob@bmeia.gv.at
www.amb-autriche.fr,
www.aussenministerium.at/paris
CHINA, BOTSCHAFT
Friedrich Stift
China, Mongolei
Jian Guo Men Wai, Xiu Shui
Nan Jie 5, 100600 Peking
Tel. (+86 / 10) 653 29 869
peking-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
peking
DEUTSCHLAND, BOTSCHAFT
Peter Huber
Deutschland
Stauffenbergstraße 1,
D-10785 Berlin
Tel. (+49 / 30) 202 87-0
berlin-ob@bmeia.gv.at
www.oesterreichische-botschaft.
de, www.aussenministerium.
at/berlin
FRANKREICH, GENERALKONSULAT
Alexander Wojda
29, Avenue de la Paix,
F-67000 Strassburg
Tel. (+33) 388 35 13 94
strassburg-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
strassburggk
CHINA, GENERALKONSULAT
Ernst Karl
2201 Chinachem Tower, 34-37
Connaught Road,
Central Hongkong
Tel. (+852) 2522 80 86
hongkong-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
hongkong
DEUTSCHLAND, GENERALKONSULAT
Josef Saiger
Ismaninger Straße 136,
D-81675 München
Tel. (+49 / 89) 99 815-0
muenchen-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/muenchen,
www.oegkmuenchen.de
FRANKREICH, KULTURFORUM
Marina Chrystoph
17, avenue de Villars,
F-75007 Paris
Tel. (+33 / 1) 47 05 27 10
paris-kf@bmeia.gv.at
www.austrocult.fr
CHINA, GENERALKONSULAT
N.N.
Qi Hua Tower, 3rd floor No. 3A,
1375 Huai Hai Road,
Shanghai 200031
Tel. (+86 / 21) 647 40 268
shanghai-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
shanghaigk
DEUTSCHLAND, KULTURFORUM
Denise Quistorp
Stauffenbergstraße 1,
D-10785 Berlin
Tel. (+49 / 30) 202 87-0
berlin-kf@bmeia.gv.at
www.kulturforumberlin.at
GEORGIEN, BOTSCHAFT
Thomas Mühlmann
Georgien, Griboedov Str. 31
/ Rustaveli Ave. 42, 5. Stock,
0108 Tiflis
Tel. (+995 / 32) 243 44 02
tiflis-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
oeb-tiflis
CHINA, GENERALKONSULAT
Helmut Rakowitsch
Unit 1202, Teem Tower, Teemall,
208 Tianhe Road, Guanghzhou,
510620 Guuangdong
Tel: (+86/20) 85160047
guangzhou@wko.at
wko.at/awo/cn
ESTLAND, BOTSCHAFT
Julius Lauritsch
Estland
Vambola 6, 5. Stock,
EE-10114 Tallinn
Tel. (+372) 627 87 40
tallinn-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
tallinn
GRIECHENLAND, BOTSCHAFT
Hermine Poppeller
Griechenland
4, Vass. Sofias, GR-10674 Athen
Tel. (+30 / 210) 725 72 – 70
athen-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
athen
CHINA, GENERALKONSULAT
Martin Allgäuer
Unit 3603, 36/F, Yanlord Landmark
Tower No.1 Renmin South
Road Section 2, Chengdu
610016
Tel. (+86 / 28) 651 10 621
chengdu-gk@bmeia.gv.at
FINNLAND, BOTSCHAFT
Maximilian Hennig
Finnland
Unioninkatu 22,
00130 Helsinki
Tel. (+358 / 9) 68 18 60-0
helsinki-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
helsinki
HEILIGER STUHL, BOTSCHAFT
Franziska Honsowitz-Friessnigg
Heiliger Stuhl, Malteser
Ritterorden, San Marino
Via Reno 9, I-00198 Rom
Tel. (+39) 06 853 725
heiliger-stuhl-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
heiligerstuhl
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
063
SOCIETY
INDIEN, BOTSCHAFT
ISRAEL, KULTURFORUM
JORDANIEN, BOTSCHAFT
Brigitte Öppinger-Walchshofer
Bangladesch, Bhutan, Indien,
Malediven, Nepal, Sri Lanka
Ep-13, Chandragupta Marg,
Chanakyapuri, New Delhi
110 021
Tel. (+91 / 11) 24 19 27-00
new-delhi-ob@bmeia.gv.at, newdelhi-ka@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
newdelhi
Arno Mitterdorfer
Sason Hogi Tower, Abba Hillel
Silver Street 12, 4. Stock,
Ramat Gan 5250606
Tel. (+972 / 3) 612 0924
tel-aviv-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
telavivkf
Oskar Wüstinger
Jordanien, Irak
Mithqal Al-Fayez Street 36,
Jabal AmmanP.O.B. 830795,
Amman 11183
Tel. (+962 / 6) 460 11 01
amman-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
amman
INDONESIEN, BOTSCHAFT
ITALIEN, BOTSCHAFT
KANADA, BOTSCHAFT
IRAN, BOTSCHAFT
IRAN, KULTURFORUM
IRLAND, BOTSCHAFT
ISRAEL, BOTSCHAFT
Johannes Peterlik
Indonesien, Timor-Leste
Jalan Diponegoro 44, MentengJakarta
Pusat 10310
Tel. (+62 / 21) 23 55 40 05
jakarta-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/jakarta,
www.austrian-embassy.or.id
Stefan Scholz
Iran
Bahonarstr., Moghaddasi Str.,
Zamani Str., Mirvali, Nr. 6 und 8,
Teheran, Niavaran, 19796-33755
Tel. (+98 / 21) 22 75 00 40
teheran-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/teheran,
www.otrish.ir
Barbara Grosse
Gesandte, Direktorin
Afghanistan, Iran
Khorramshahr Ave., Arabali
Street, 6th Alley, Nr. 1,
15548-17413 Teheran
Tel. (+98 / 21) 88 76 48 23
teheran-kf@bmeia.gv.at,
kultur@dpimail.net
Thomas Nader
Irland
6 Ailesbury Road, Dublin 4
Tel. (+353 / 1) 269 45 77
dublin-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
dublin
Hannah Liko
Israel
Sason Hogi Tower, Abba Hillel
Silver Street 12, 4. Stock, Ramat
Gan 5250606
Tel. (+972) 3 612 0924
tel-aviv-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
telaviv
ITALIEN, KULTURFORUM
Georg Schnetzer
Viale Bruno Buozzi 113,
I-00197 Rom
Tel. (+39) 06 360837-1
rom-kf@bmeia.gv.at
www.austriacult.roma.it
ITALIEN, GENERALKONSULAT
ITALIEN, KULTURFORUM
JAPAN, BOTSCHAFT
Jan Kickert
Italien
Via Pergolesi 3,
I-00198 Rom
Tel. (+39) 06 844 014-1
rom-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/rom
Clemens Mantl
Piazza del Liberty 8/4,
I-20121 Mailand
Tel. (+39) 02 77 80 78 0
mailand-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
mailandgk
Susanne Ranetzky
Piazza del Liberty 8/4,
I-20121 Mailand
Tel. (+39) 02 77 80 78 03
mailand-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
mailandkf
www.austriacult.milano.it
Elisabeth Bertagnoli
Japan
1-1-20 Moto Azabu, Minato-ku,
Tokyo 106-0046
Tel. (+81 / 3) 34 51 82 81
tokio-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/tokio
KANADA, KULTURFORUM
KASACHSTAN, BOTSCHAFT
KATAR, BOTSCHAFT
KENIA, BOTSCHAFT
Sylvia Meier-Kajbic
Kanada, Jamaika
445 Wilbrod Street, Ottawa,
Ontario K1N 6M7
Tel. (+1 / 613) 789 14 44
ottawa-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
ottawa, www.austro.org
Hannes Machor
445 Wilbrod Street,
Ottawa, Ontario K1N 6M7
Tel. (+1 / 613) 789 14 44
ottawa-kf@bmeia.gv.at
www.austrocult.org
Willy Kempel
Kasachstan, Kirgisistan,
Tadschikistan, Turkmenistan
Kosmonavtov Straße 62, 9.
Stock, Mikrodistrikt Chubary,
010000 Nur-Sultan
Tel. (+7 / 7172) 97 78 69
nur-sultan-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-nur-sultan
Karin Fichtinger-Grohe
Palm Tower B, level 33,
West Bay, DohaPO Box 12011
Tel. (+974) 403 373 00
doha-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-doha
Christian Fellner
Kenia, Burundi, Komoren, Kongo
- Demokratische Republik,
Ruanda, Seychellen, Tansania
- Vereinigte Republik, Somalia,
Sambia, Malawi
Limuru Road 536, Muthaiga,
Nairobi, Tel. (+254 / 20) 406 00
22, nairobi-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
nairobi
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs, Fotostudio Floyd, Fotostudio R.Michael Schuster
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
064
SOCIETY
KOLUMBIEN, BOTSCHAFT
Gerhard Doujak
Kolumbien, Barbados, Ecuador,
Guyana, Panama,
Trinidad und Tobago
Cra. 9 No. 73-44, Of. 402,
Bogotá D.C. CO-110221
Tel. (+57 / 1) 745 2086
bogota-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-bogota
LETTLAND, BOTSCHAFT
Doris Danler
Alberta iela 13, 7th floor,
LV-1010 Riga
Tel. (+371) 672 161 25
lettland-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-riga
MALTA, BOTSCHAFT
Andreas Stadler
Malta
c/o BMEIA, Minoritenplatz 8,
A-1010 Wien
Tel. (+43) 501150
malta-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-malta
KOREA – REPUBLIK, BOTSCHAFT
Wolfgang Angerholzer
Korea - Republik, Korea - Demokratische
Volksrepublik
Kyobo Bldg., 21 Floor, 1, Jong-ro,
Jongno-gu, Seoul 03154
Tel. (+82 / 2) 73 29 071
seoul-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/seoul
LIBANON, BOTSCHAFT
René Amry
Libanon
Tabaris 812 Bldg., 8 th floor,
Avenue Charles Malek, Tabaris
- Achrafieh, Beirut 2071-1606
Tel. (+961 / 1) 21 30 17
beirut-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
beirut
MAROKKO, BOTSCHAFT
Klaus Kögeler
Marokko, Mauretanien
2, rue Tiddas, BP135,
MA-10010 Rabat
Tel. (+212 / 537) 76 16 98
rabat-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/rabat
KOSOVO, BOTSCHAFT
KROATIEN, BOTSCHAFT
Christoph Weidinger
Kosovo
Ahmet Krasniqi 22, Arberia
(Dragodan) I, 10000 Pristina
Tel. (+383 / 38) 24 92 84
pristina-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
pristina
Josef Markus Wuketich
Kroatien
Radnicka cesta 80, 9. Stock,
(Zagreb-Tower),
HR-10000 Zagreb
Tel. (+385 / 1) 488 10 50
agram-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
agram, www.aussenministerium.
at/zagreb
LIBYEN, BOTSCHAFT
LIECHTENSTEIN, BMEIA
Christoph Meyenburg
Libyen
Shara Khalid Ben Walid/Shara
Arismondi, Dahra Area, Garden
City, Tripolis
Tel. (+218 / 21) 44 43 379
tripolis-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
tripolis
Georg Diwald
Botschafter
Liechtenstein
c/o BMeiA, Minoritenplatz 8,
A-1010 Wien
Tel. (+43) 501150-0
liechtenstein-ob@bmeia.gv.at
MEXIKO, BOTSCHAFT
MEXIKO, KULTURFORUM
Elisabeth Kehrer
Mexiko, Belize, Costa Rica, El
Salvador, Guatemala, Honduras,
Nicaragua
Sierra Tarahumara 420, Colonia
Lomas de Chapultepec, 11000
Mexico D.F. Tel. (+52 / 55) 52 51
08 06, mexiko-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
mexikokf, www.foroculturaldeaustria.com.mx
Ilona Hoyos
Sierra Tarahumara 420, Colonia
Lomas de Chapultepec, 11000
Mexico D.F. Tel. (+52 / 55) 52 51
08 06, mexiko-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
mexikokf, www.foroculturaldeaustria.com.mx
KUBA, BOTSCHAFT
KUWAIT, BOTSCHAFT
Stefan Weidinger
Antigua und Barbuda, Dominica,
Grenada, St. Kitts und Nevis,
St. Lucia, St. Vincent und die
Grenadinen, Venezuela, Kuba,
Dominikanische Republik, Haiti
Avenida 5ta A No. 6617, esq. a
calle 70, Miramar, Havanna
Tel. (+53) 7204 28 25
havanna-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/oeb-havanna
Marian Wrba
Bahrain, Kuwait
Daiyah, Area Ahmed Shawki
Street, house Nr. 10, Kuwait
Tel. (+965) 225 52 532
kuwait-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/kuwai
LUXEMBURG, BOTSCHAFT
MALAYSIA, BOTSCHAFT
Melitta Schubert
Luxemburg
3, rue des bains,
1212 Luxemburg
Tel. (+352 / ) 47 11 88
luxemburg-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
luxemburg
Michael Postl
Malaysia, Brunei Darussalam
Suite 10.1-2, Level 10, Wisma
Goldhill, 67, Jalan Raja Chulan,
50200 Kuala Lumpur
Tel. (+60 / 3) 203 004 00
kuala-lumpur-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
kualalumpur
MOLDAU, BOTSCHAFT
MONTENEGRO, BOTSCHAFT
Stella Avallone
Moldau - Republik
Mateevici 23A, 2009 Chisinau
Tel.(+373 / 22) 208 333
chisinau-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
oeb-chisinau
Anna Jankovic
Montenegro
Ulica Svetlane Kane Radevic br
3, MNE-81000 Podgorica
Tel. (+382 / 20) 201135
podgorica-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
podgorica
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
065
SOCIETY
NIEDERLANDE, BOTSCHAFT
PHILIPPINEN, BOTSCHAFT
RUSSISCHE FÖDERATION, KULTURFORUM
Astrid Harz
Niederlande
van Alkemadelaan 342,
2597 AS Den Haag
Tel. (+31 / 70) 324 54 70
den-haag-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
denhaag
Bita Rasoulian
Philippinen, Palau
8th floor, One Orion building,
11th Avenue corner 38th Street,
Bonifacio Global City, Taguig
Tel. (+63 / 2) 817 91 91
manila-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
manila
Fabian Ortner
Starokonjuschennyi Per 1,
115127 Moskau
Tel. (+7 / 495) 780 60 66
moskau-kf@bmeia.gv.at
www.akfmo.org
NIGERIA, BOTSCHAFT
POLEN, BOTSCHAFT
SAUDI ARABIEN, BOTSCHAFT
Thomas Schlesinger
Nigeria, Äquatorialguinea, Benin,
Gabun, Ghana, Kamerun, São
Tomé und Príncipe, Togo, Tschad,
Zentralafrikanische Republik
Plot 9, Usuma Street, Maitama
- Abuja. Tel. (+234) 929 15 465
abuja-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/abuja
Werner Almhofer
Polen
Ul. Gagarina 34,
00-748 Warschau
Tel. (+48 / 22) 841 00 81
warschau-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/warschau,
www.ambasadaaustrii.pl
Georg Pöstinger
Saudi Arabien
Tel. (+966 / 11) 480 12 17
riyadh-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
riyadh
NORDMAZEDONIEN, BOTSCHAFT
NORWEGEN, BOTSCHAFT
PAKISTAN, BOTSCHAFT
PERU, BOTSCHAFT
Georg Woutsas
Nordmazedonien
Mile Popjordanov 8,
MK-1000 Skopje
Tel. (+389 / 2) 3083 400
skopje-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
skopje
Wilhelm Donko
Norwegen
Thomas Heftyes Gate 19 - 21,
N-0264 Oslo
Postadresse: PO Box 4014
AMB, 0244 Oslo
Tel. (+47) 22 54 02-00
oslo-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/oslo
Nicolaus Keller
Pakistan, Afghanistan
Haus 7A, Straße 21, F 8/2
Islamabad P.O.B. 1018 G.P.O.
Islamabad
Tel. (+92 / 51) 877 07 00
islamabad-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
islamabad
Gerhard Zettl
Peru, Bolivien
Edificio „De las Naciones“, Avenida
Republica de Colombia/
ex Avenida Central 643, piso 5,
San Isidro, Lima 27
Tel. (+51 / 1) 442 05 03
lima-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/lima
POLEN, KULTURFORUM
PORTUGAL, BOTSCHAFT
RUMÄNIEN, BOTSCHAFT
Rupert Weinmann
Ul. Prozna 7-9,
00-107 Warschau
Tel. (+48 / 22) 526 88-00
warschau-kf@bmeia.gv.at
www.austria.org.pl
Robert Zischg
Portugal, Cabo Verde
Avenida Infante Santo, Nr. 43/4.
Stock, 1399-046 Lissabon
Tel. (+351 / 21) 394 39-00
lissabon-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/lissabon,
www.embaixadadaaustria.pt
Isabel Rauscher
Rumänien
Dumbrava Rosie 7, RO-020461
Bukarest
Tel. (+40 / 21) 201 56 12
bukarest-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
bukarest
RUSSISCHE FÖDERATION, BOTSCHAFT
Johannes Eigner
Russische Föderation
Starokonjuschennyi Per 1,
115127 Moskau
Tel. (+7 / 495) 780 60 66
moskau-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
moskau
SCHWEDEN, BOTSCHAFT
SCHWEIZ, BOTSCHAFT
SCHWEIZ, KULTURFORUM
SENEGAL, BOTSCHAFT
Gudrun Graf
Schweden
Kommendörsgatan 35/V,
S-114 58 Stockholm
Tel. (+46 / 8) 665 17 70
stockholm-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
stockholm
Ursula Plassnik
Schweiz
Kirchenfeldstrasse 77/79,
CH-3005 Bern
Tel. (+41 / 31) 3565 - 252
bern-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/bern
Florian Groder
Gesandter
Kirchenfeldstrasse 77/79,
CH-3005 Bern
Tel. (+41 / 31) 3565 - 253
bern-kf@bmeia.gv.at
Gerlinde Paschinger
Senegal, Gambia, Guinea,
Guinea-Bissau, Mali, Burkina
Faso, Côte d‘Ivoire, Liberia,
Sierra Leone
18, rue Emile Zola, Dakar
Tel. (+221) 33 849 40 00
dakar-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/dakar
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs, Fotostudio Floyd
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
066
SOCIETY
SERBIEN, BOTSCHAFT
Nikolaus Lutterotti
Serbien
Kneza Sime Markovica 2, SRB-
11000 Belgrad
Tel. (+381 / 11) 333 65-00
belgrad-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
belgrad
SPANIEN, BOTSCHAFT
Christian Ebner
Spanien, Andorra
Paseo de la Castellana 91,
28046 Madrid
Tel. (+34) 91 55 65 315
madrid-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
madrid, www.foroculturaldeaustria.org
TSCHECHIEN, KULTURFORUM
Andreas Schmidinger
Viktora Huga 10,
CZ-15115 Prag 5
Tel. (+420) 257 090 589
prag-kf@bmeia.gv.at,
info@oekfprag.at
www.oekfprag.at
www.rkfpraha.cz
SERBIEN, KULTURFORUM
Adrien Feix
Direktor
Kneza Sime Markovica 2, SRB-
11000 Belgrad
Tel. (+381 / 11) 333 65-00
belgrad-kf@bmeia.gv.at
SPANIEN, KULTURFORUM
Vera Reisner
Paseo de la Castellana 91,
28046 Madrid
Tel. (+34) 91 55 65 315
madrid-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
madridkf
TUNESIEN, BOTSCHAFT
Ulla Krauss-Nussbaumer
Tunesien
16, Rue Ibn Hamdiss El Menzah
I, 1004 Tunis
Tel. (+216 / 71) 23 90 38
tunis-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/tunis
SINGAPUR, BOTSCHAFT
SLOWAKEI, BOTSCHAFT
Peter Guschelbauer
Singapur
600 North Bridge Road,
#24-04/05 Parkview Square,
Singapore 188788
Tel. (+65 ) 62 29 01 90
singapur-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
oeb-singapur
Margit Bruck-Friedrich
Hodzovo námestie 1/A,
81106 Bratislava
Tel. (+421 / 2) 59 30 15-00
pressburg-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
pressburg
SÜDAFRIKA, BOTSCHAFT
SYRIEN, BOTSCHAFT
Johann Brieger
Angola, Botsuana, Eswatini,
Lesotho, Madagaskar, Mauritius,
Mosambik, Namibia,
Simbabwe, Südafrika
454A Fehrsen Street, Brooklyn,
Pretoria 0181. Tel. (+27 / 12) 45
29 155. pretoria-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
pretoria, www.austrianembassy.
co.za
Hans-Peter Glanzer
Syrien
Farabi Street 7, Mezzeh, East
Villas, Damascus, Ausweichquartier
Libanon: Saifi Tower,
Nahr Ibrahim Street, Saifi, Beirut
Tel. (+961 / 1) 213 011 (Ausweichquartier
Beirut) damaskus-ob@
bmeia.gv.at, www.aussenministerium.at/damaskus
TÜRKEI, BOTSCHAFT
TÜRKEI, GENERALKONSULAT
Johannes Wimmer
Türkei
Atatürk Bulvari 189, 06680
AnkaraP.K. 131, TR-06661 Ankara-Kücükesat
Tel. (+90 / 312) 405 51 90
ankara-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
ankara
Gerhard Lutz
Köybasi cad. No. 46, 34464
Yeniköy, Istanbul
Tel. (+90 / 212) 363 84 10
istanbul-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
istanbulgk
SLOWAKEI, KULTURFORUM
SLOWENIEN, BOTSCHAFT
Brigitte Trinkl
Slowakei
Hodzovo námestie 1/A,
81106 Bratislava
Tel. (+421 / 2) 59 30 15-00
pressburg-kf@bmeia.gv.at
www.rakuskekulturneforum.sk
Elisabeth Ellison-Kramer
Slowenien
Presernova cesta 23,
SI-1000 Ljubljana
Tel. (+386 / 1) 479 07 00
laibach-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
laibach
THAILAND, BOTSCHAFT
TSCHECHIEN, BOTSCHAFT
Eva Hager
Kambodscha, Laos - Demokratische
Volksrepublik,
Myanmar, Thailand
14, Soi Nantha-Mozart, Soi 1,
Sathorn Tai Road, Thungmahamek,
Sathorn, Bangkok 10120
Tel. (+66 / 2) 105 67 00
bangkok-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
Bangkok
Bettina Kirnbauer
Tschechien
Viktora Huga 10, CZ-151 15 Prag
5 - Smíchov
Tel. (+420) 257 09 05 - 11
prag-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/prag
TÜRKEI, KULTURFORUM
UKRAINE, BOTSCHAFT
Edmond Ramja
interimistischer Leiter
Köybasi cad. No. 46, 34464
Yeniköy, Istanbul
Tel. (+90 / 212) 363 84 15
istanbul-kf@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
istanbulkf
Gernot Pfandler
Ukraine
Ivana Franka 33, 01901 Kiew
Tel. (+380 / 44) 277 27 90
kiew-ob@bmeia.gv.at
www.bmeia.gv.at/kiew
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
067
SOCIETY
UKRAINE, KULTURFORUM
Ulf Hausbrandt
Ivana Franka 33,
01901 Kiew
Tel. (+380 / 44) 277 27 90
kiew-kf@bmeia.gv.at
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA,
KULTURFORUM
Eva Schöfer
3524 International Court N.W.,
Washington D.C. 20008
Tel. (+1 / 202) 895 67 00
washington-kf@bmeia.gv.at,
culture@austria.org
www.acfdc.org
VIETNAM, BOTSCHAFT
Thomas Schuller-Götzburg
Vietnam
c/o „Prime Center“, 53, Quang
Trung, 8. Stock, Hai Ba Trung
District, Hanoi, VN
Tel. (+84 / 24) 3943 3050-3
hanoi-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
hanoi, www.daisuquanao.org.vn
UNGARN, BOTSCHAFT
Alexander Grubmayr
Ungarn
Benczúr utca 16,
1068 Budapest
Tel. (+36 / 1) 479 70 – 10
budapest-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
budapest
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA,
GENERALKONSULAT
Helene Steinhäusl
31 East 69th Street,
New York, N.Y. 10021
Tel. (+1 / 212) 737 6400
new-york-gk@bmeia.gv.at,
info@austria-ny.org
www.aussenministerium.at/
newyorkgk, www.austria-ny.orgKo
ZYPERN, BOTSCHAFT
Eva Maria Ziegler
Zypern
34, Dimosthenous Severi
Avenue, 1st Floor, Office 101,
1080 Nikosia
Tel. (+357) 22 41 01 51
nikosia-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
nikosia
UNGARN, KULTURFORUM
USBEKISTAN, BMEIA
Robert Sereinig
Stv. Direktor
Benczúr utca 16,
1068 Budapest
Tel. (+36 / 1) 413 35 - 90
budapest-kf@bmeia.gv.at
www.okfbudapest.hu
Alois Kraut
c/o BMeiA, Minoritenplatz 8,
A-1010 Wien
Tel. (+43) 501150 - 3263
Tel. (+43) 501159 – 323
usbekistan-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
usbekistan
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
Andreas Liebmann-Holzmann
Vereinigte Arabische Emirate
Sky Tower, 5. Stock, Büro Nr.
504, Reem Island, Abu Dhabi
Tel. (+971 / 2) 69 44 999
abu-dhabi-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
abudhabi
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA
Martin Weiss
Vereinigte Staaten, Bahamas
3524 International Court N.W.,
Washington D.C. 20008
Tel. (+1 / 202) 895 67 00
washington-ob@bmeia.gv.at
www.austria.org
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA,
KULTURFORUM
Michael Haider
Direktor
11 East 52nd Street,
New York, N.Y. 10022
Tel. (+1 / 212) 319 5300
new-york-kf@bmeia.gv.at,
desk@acfny.org
www.acfny.org
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA,
GENERALKONSULAT
Andreas Launer
11859 Wilshire Boulevard,
Suite 501, Los Angeles,
California 90025
Tel. (+1 / 310) 44 49 310
los-angeles-gk@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/losangeles,
www.austria-la.org
VEREINIGTES KÖNIGREICH, BOTSCHAFT
Michael Zimmermann
Vereinigtes Königreich
18, Belgrave Mews West,
London SW1X 8HU
Tel. (+44 / 20) 7344 3250
london-ob@bmeia.gv.at
www.aussenministerium.at/
london
VEREINIGTES KÖNIGREICH, KULTURFORUM
Waltraud Dennhardt-Herzog
28, Rutland Gate,
London SW7 1PQ
Tel. (+44 / 20) 7225 73
london-kf@bmeia.gv.at,
office@acflondon.org
www.acflondon.org
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs, Fotostudio Floyd
BOTSCHAFTER ÖSTERREICH
068
SOCIETY
PaN am VIP Terminal
PaN steht für Partner aller Nationen, deshalb wurde der
Platz vor dem VIP Terminal Flughafen Wien kurz nach der
Inbetriebnahme im Jahr 2007 nach dem völkerverbindenden
Dachverband aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften-PaN
benannt. Nach seinem grandiosen Umbau
lud der PR-und Marketing Chef des VIP Terminals, DI Wilfried
Berger, die PaN-Vorstände Präsident Univ. Prof. Hermann
Mückler und PaN-Generalsekretär Senator Walter J. Gerbautz
zu einem gemeinsamen Blick in die Zukunft ein.
Zur Schau gestellt
Das internationale Speditionsunternehmen 3LOG ist seit
Beginn 2021 offiziell als außerordentliches Mitglied und
Förderer des Dachverbandes-PaN tätig. Ende April wurde
beschlossen, ein Werbeplakat von 3LOG im PaN-Schaukasten
im PaN-Park auf der Freyung auszustellen und
gemeinsam anzubringen. Auf diesem repräsentativen
historischen Platz zierte das Werbeplakat des renommierten,
international tätigen Speditionsunternehmens 3LOG
in den darauffolgenden beiden Monaten den PaN-Schaukasten.
PaN-Präsident Univ. Prof. Hermann Mückler, DI Wilfried Berger, Marketing
Chef des VIP-Terminals, und PaN-Generalsekretär Walter J. Gerbautz
Michael Habel (3LOG), PaN-Generalsekretär Walter J. Gerbautz und Thomas
Kopp (3LOG) vor dem PaN-Schaukasten auf der Freyung
PaN-Grüße zum
internationalen Frauentag
Fotos: PAN
Der Internationale Frauentag ist traditionell ein Fixpunkt im
Veranstaltungskalender des Dachverbandes aller österreichisch-ausländischen
Gesellschaften (PaN – Partner aller
Nationen). Auch dieses Jahr sollte der 08. März im Rahmen
einer speziellen kunsthistorischen Führung im Wiener
Stephansdom gebührend gefeiert werden. Aufgrund der verschärften
Covid-19 Maßnahmen musste der ursprüngliche
Plan jedoch abgesagt werden, doch ein würdiges Ersatzprogramm
wurde in kurzer Zeit zusammengestellt: Solmaaz
Adeli, Mezzo-Sopranistin aus Kalifornien mit starken Beziehungen
zu Österreich und dem Dachverband-PaN, sprang
in die Bresche und veranstaltete ein Lifestream-Konzert
auf Facebook und Youtube mit Zoom und anschließendem
Q&A.
Die Mezzo-Sopranistin Solmaaz Adeli beim Lifestream-Konzert anlässlich
des internationalen Frauentages
DIPLOMATIE EVENTS
069
SOCIETY
Moderatorinnenleben
in Pandemiezeiten
Lineares Fernsehen erlebte in der Coronakrise einen Boom –
Moderatorin Denise Aichelburg gewährt einen Einblick in den
hektischen News-Alltag in Zeiten der Pandemie.
8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 – die vertraute Stimme
der Chefin vom Dienst leitet den
Countdown ein, bevor die Titelmelodie
der Signation ertönt und nur ein paar
Sekunden bleiben, ein Augenblick, der
noch mir gehört. Ich atme tief ein, dann
ist es soweit und ich bin on Air. Wie
immer verspüre ich ein leichtes Kribbeln
im Bauch, auch wenn ich schon
sehr lange nicht mehr nervös bin. Die
einleitenden Worte meiner Moderation
kommen wie von allein über meine
Lippen. Ab jetzt bin ich jemand
anderes, ich spiele meine Rolle. Ich
konzentriere mich auf meine Haltung,
meine Aussprache und vor allem auf
die Worte, die ich wähle. Wir sprechen
immer frei, ohne Prompter, da muss
man bei komplexeren Themen schon
gut eingelesen sein. Meine Dolmetscherausbildung
kommt mir zugute;
für alles, was ich sagen will, fallen mir
fünf verschiedene Varianten ein. Im
Laufe einer Moderationswoche mit
OE24 -Moderatorin und SOCIETY-Gastautorin
Denise Aichelburg
jeweils sieben Stunden Live- Moderation
werden die verfügbaren Varianten
allerdings sukzessive weniger. Auch
ModeratorInnen sind nur Menschen.
Mit Bedacht leite ich das Thema der
nächsten Sendung ein, ein Special Report.
Dann blicke ich nach rechts, denn
ich bin nicht allein im Studio. Mein Kollege
lächelt verschmitzt, als die MAZ
zu laufen beginnt, denn das bedeutet:
Wir können uns endlich unterhalten.
Ein bis drei Minuten lang herrscht der
übliche Smalltalk: „Wie geht’s dir, wie
waren deine freien Tage ? … und neuerdings,
„Wann wirst du geimpft?“. Dank
einer Initiative des ORF wurden wir
MedienmitarbeiterInnen vorgezogen.
Wir freuen uns darüber. Auch wenn
wir uns regelmäßig testen lassen und
auch alle Studiogäste nur mit Test
Einlass finden, erst mit der Impfung
werden wir uns sicherer fühlen.
Es dauert nicht lange und der erste
Studiogast nimmt Platz, davor verabschiedet
sich mein Kollege, der
schon seit den Vormittagsstunden
im Dienst ist, in die wohlverdiente
Pause. Mit einem bekannten Virologen
spreche ich über die aktuelle Lage.
„Kommen die nächsten Öffnungen zu
früh oder gerade richtig? Welche Gefahr
stellen die Mutationen noch dar?
Wie wird der Sommer und vor allem
der Herbst? Wann ist es vorbei?“ In der
anschließenden Werbepause rechne
ich einmal grob nach; seit Beginn der
Krise muss ich mindestens 200 Interviews
mit Experten zum Thema Corona
geführt haben. Schon startet die News
Show, mit Breaking News: die USA
heben die Maskenpflicht für Geimpfte
auf, auch in Innenräumen. Wir schalten
zu unserem Partnersender CNN, ich
übersetze simultan. Anschließend
folgt eine Analyse im Studio mit einem
der Experten unseres Medienhauses.
Nach einer Werbepause geht es weiter
mit einem Skandal in der Innenpolitik.
Ich bin fast froh über diesen Themenwechsel,
auch wenn es für mich Stress
bedeutet, weil ich mir während des
kurzen Nachrichtenbeitrags schnell
einen Überblick verschaffen muss.
Halb so schlimm, ein netter Kollege hat
mir eine Tasse Kaffee gebracht.
Nur zu gut kann ich mich an den
Februar 2020 erinnern, als die Berichte
über das Coronavirus häufiger wurden.
Damals war uns das Thema fast lästig.
Niemand hätte gedacht, dass dieses
Virus unsere Leben völlig verändern
würde. Nach mehr als 15 Monaten
der Pandemie lese ich auch in meiner
Freizeit jede Neuigkeit über Corona,
schaue mir Talk-Shows auch auf anderen
Sendern und aus Deutschland an.
Damit spiegle ich das Verhalten der
ÖsterreicherInnen insgesamt wider.
Als der erste große Lockdown im März
2020 verhängt wurde, war die Unwissenheit
der größte Angstfaktor. Gleichzeitig
stieg der Nachrichtenkonsum
rapide an. Wissen nimmt die Angst,
gleichzeitig stärkt es uns im Kampf
gegen das Virus. Mit den Impfungen
haben wir ein effektives Mittel in der
Hand. Erinnern wir uns an die während
des ersten Lockdowns viel beschworene
Solidarität! Gerade jetzt im hoffentlich
letzten Akt des „Schauerspiels“
müssen alle an einem Strang ziehen,
damit endlich der Vorhang fällt.
Foto: Harald Artner
KOLUMNE
070
SOCIETY
30 Jahre
Jugendarbeit
Vor 30 Jahren wurde das Akademische Forum für Außenpolitik gegründet.
Für seine 33.000 Mitglieder organisiert es generationsübergreifende
Treffen und fördert den internationalen Austausch.
Wenn auch die ersten Initiativen von
Jugendlichen, die sich aktiv für ein
tolerantes und friedliches Zusammenleben
aller Menschen engagieren,
bis hinein in die Zeit vor dem ersten
Weltkrieg und den Geist der Friedensnobelpreisträgerin
Bertha von Suttner
zurückreichen, wurde am 22. Jänner
1991 das Akademische Forum für
Außenpolitik (AFA) gegründet, das als
unabhängiger Verein von der Österreichischen
Gesellschaft für Außenpolitik
und die Vereinten Nationen (ÖGAVN)
auch als deren Jugendorganisation
anerkannt ist. Was vor 30 Jahren mit
ein paar Vortragsveranstaltungen an
Wiener Universitäten begann, wurde
im Laufe der Jahre zu einer ganzheitlichen
Jugendorganisation mit einem
umfangreichen Programm, das fast alle
Lebensbereiche seiner über 33.000 aktiven
Mitglieder in Österreich berührt.
Neben dem Verbringen gemeinsamer
Freizeit, in der sich die Jugendlichen
selbst ihre Aktivitäten organisieren –
von der Teilnahme an Laufturnieren
bis hin zu „Diplomatic Poker Nights“
– gibt es ein offizielles Programm der
Lokalkomitees in Eisenstadt, Graz,
Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg
und Wien, das je nach Engagement
der Jugendlichen vor Ort zum Teil
beachtliche Größenordnungen erreicht.
So etablierte sich etwa in Wien,
der größten AFA-Gruppe, ein eigener
außerschulischer Diplomlehrgang
(„Global Advancement Programme
- GAP“), in dem Jugendliche sich
ein ganzes Jahr über treffen, um mit
Expertinnen und Experten über die
Praxis in ihren täglichen Jobs zu diskutieren.
Im „GAP“ soll auch die Lücke
zwischen den erfahrenen Generationen
und den Jungen geschlossen
werden. In mehreren österreichischen
Städten ist es dem AFA gelungen, analog
zu den Vorbildern aus Deutschland
und Großbritannien, sogenannte
Debattierclubs abzuhalten, bei denen
Rhetorik vor Publikum erlernt und
trainiert werden kann. Regelmäßige
englischsprachige Verhandlungstrainings
(„Business Negotiation Club“)
ergänzen die Möglichkeiten, über das
AFA wertvolle Kompetenzen für den
späteren Berufeinstieg zu erwerben.
„Die wichtigste Komponente der Jugendarbeit
ist, sich aktiv zu den Idealen
und Zielsetzungen der Vereinten
Nationen, den Menschenrechten und
den Sustainable Development Goals
zu bekennen sowie der internationale
Austausch“, so Michael F. Pfeifer, Präsident
des AFA, der für die Koordination
und Abhaltung der Vienna International
Model United Nations (VIMUN) in
der UNO-City verantwortlich ist.
Fotos: ÖGAVN
DIPLOMATIE
071
Kosovo und Österreich –
Gemeinsame Schritte
Im SOCIETY-Interview erzählt S.E. Lulzim Pllana, Botschafter
von Kosovo, über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern,
Aufgaben für die neue Regierung und die große Bedeutung
der Integration auf EU-Ebene für den Kosovo.
Österreich und Kosovo haben ausgezeichnete
bilaterale Beziehungen.
In welchen Bereichen können diese
weiter ausgebaut werden?
Die Republik Kosovo pflegt tatsächlich
sehr gute bilaterale Beziehungen
zu Österreich. Österreich unterstützt
Kosovo auf dem Weg der euro-atlantischen
Integration, aber auch zuletzt
bei der Pandemiebekämpfung. Ausbaupotential
in unserer Zusammenarbeit
besteht vor allem im Handel und
im Gesundheitswesen. Wir verzeichnen
zwar steigende Tendenzen in
wirtschaftlichen Trends, darauf sollten
wir uns aber nicht ausruhen. Es gibt
durchaus noch mehr Möglichkeiten
der Kooperation, aufgrund der geographischen
Nähe der beiden Länder
sollte ein besonders reger wirtschaftlicher
Austausch erwogen werden. Vor
allem die Schaffung von Arbeitsplätzen
im Kosovo kann als win-win Situation
auf beiden Seiten gesehen werden, die
sowohl Perspektive zusichert, als auch
Möglichkeiten für mehr Produktion,
mehr Warenaustausch und weniger
Migration aufmacht. Österreichische
Unternehmen zählen zu den Top 5 Investoren
und Vertrauensunternehmen
in Kosovo, österreichische Firmen sind
ein starker Partner am kosovarischen
Markt. Damit nimmt Österreich Platz 4
der Auslandsinvestitionen ein. Erfolgsstories
lassen sich etwa im Bankingoder
Versicherungsbereich verbuchen,
Fotos: SOCIETY/Pobschnig
DIPLOMATIE
072
SOCIETY
Wir leben auf dem europäischen Kontinent und ich bin
überzeugt, dass Kosovo die Werte aller anderen Mitgliedstaaten
der Europäischen Union teilt.
auch landwirtschaftliche Produktion
und der IT- Dienstleistungssektor
haben großes Ausbaupotential. Hier
werden wir versuchen, gemeinsame
Schritte einzuleiten.
Seit einigen Jahren gibt es EU-Beitrittsverhandlungen.
Sie waren Gastautor
in Lukas Mandls lexikalischem
Werk „Kosovo and the EU, state of
play and future perspectives“ – Welche
Bedeutung hat der EU-Beitritt für
den Kosovo?
Wir leben auf dem europäischen
Kontinent und ich bin überzeugt, dass
Kosovo die Werte aller anderen Mitgliedstaaten
der Europäischen Union
teilt. Unser Weg in Richtung Europäische
Union gestaltet sich aufgrund der
politischen Entwicklungen in manchen
Mitgliedstaaten der EU als sehr
schwierig und unvorhersehbar, aber
wir bleiben fest am Ball. Der Beistand
Österreichs und anderer Länder ist gewiss
ein Ansporn, um uns auf diesem
Weg nicht entmutigen zu lassen.
Es ist enorm wichtig für Balkanländer,
als Teil einer europäischen Gemeinschaft
in Entscheidungen integriert zu
sein und nicht immer nur im Vorzimmer
zu warten. Das Gebiet um Kosovo
ist ständig im Schussfeuer geopolitischer
Entwicklungen; Migrationswellen
und Flüchtlingsströme, aber
auch die Covid-19 Pandemie und die
Notwendigkeit von Impfstoffen zeigen,
dass eine Integration der Region
äußerst dringlich ist und nicht immer
mit Bedenken behaftet sein sollte. Wir
wissen, dass die volle EU-Mitgliedschaft
ein sehr langer Weg ist, aber
Kosovo arbeitet hart dafür und Signale
der Hoffnung sollten auch aus Brüssel
kommen. Wir dürfen keine Freiräume
für Grenzen und Gegensätze schaffen,
sondern müssen diese abbauen – wir
sind das einzige Land auf dem Balkan
das noch keine Bewegungsfreiheit in
Form einer Visaliberalisierung hat.
S.E. Lulzim Pllana beim SOCIETY-Interview in der Botschaft von Kosovo
Die Wahlen im Februar haben zum
Sieg von Albin Kurti geführt. Welche
Aufgaben sehen Sie für die neue
Regierung als besonders dringlich, um
die Stabilität im Lande zu festigen?
Ich denke, dass die Wahl im Februar
2021 den wiederholten Wahlgängen,
die das Land in den letzten Jahren
stark geprägt haben, zunächst ein
Ende gesetzt hat. Die Republik Kosovo
hat eine sehr junge Gesellschaft; mehr
denn je warten unsere Bürger auf eine
Perspektive, die auf Besserung der
wirtschaftlichen Lage und Europäischer
Integration beruht. Es geht hier
um die Schaffung von Arbeitsplätzen,
Visaliberalisierung, dem Austausch
von jungen Leuten innerhalb des
Kontinents und die Besserung der Lebensumstände.
Auch die Bekämpfung
der Pandemie soll natürlich als eine
Priorität der neuen Regierung betrachtet
werden. Zudem müssen die guten
nachbarschaftlichen Beziehungen zu
anderen Ländern weiter gepflegt werden.
Kosovo hat auf diesem Gebiet bereits
vieles geleistet, seit fast mehr als
einem Jahrzehnt stehen wir im Dialog
mit Serbien. Auch hier muss es zu einer
Lösung kommen, die auf gegenseitiger
Anerkennung beruht.
Wie ist Kosovo in Österreich - neben
der diplomatischen Mission - noch
vertreten?
Wir haben drei Ehrenkonsuln in Österreich
(für Niederösterreich, Wien, Salzburg
und Steiermark) sowie eine starke
österreichisch-kosovarische Freundschaftsgesellschaft:
Präsident Lukas
Mandl, Mitglied des Europäischen
Parlaments und Ehrenpräsidentin
Ulrike Lunacek, ehemalige Vize-Parlamentspräsidentin
des Europäischen
Parlaments, unterstützen uns in ihrer
Funktion tatkräftig. Darüber hinaus
haben wir eine Diaspora, die sehr gut
in das österreichische Gesellschaftsleben
integriert ist.
KOSOVO
073
SOCIETY
Kosovo: Perspektiven
für die Zukunft
Anlässlich der Veröffentlichung des von ihm
herausgegebenen Sammelbandes mit dem Titel
„Kosovo and the EU: state of play and future
perspectives“, sprach SOCIETY mit dem Europa-
Abgeordneten Mag. Lukas Mandl über die Gegenwart
und Zukunft des Westbalkanstaates.
Ihr Sammelwerk über die Beziehung
zwischen der EU und dem Kosovo
ist anlässlich des Nationalfeiertags
der Republik Kosovo am 17. Februar
erschienen und gewann durch die
kosovarischen Parlamentswahlen an
Aktualität. Wie schätzen Sie die Lage
nach dem Erdrutschsieg der Vetëvendosje
ein?
Mir geht es um Stabilität, ich habe
in meiner parlamentarischen Arbeit
immer versucht, genau das den amtierenden
Regierenden zu vermitteln. Diese
Wahl ist ein Doppelerfolg sowohl für
Albin Kurti als auch für Vjosa Osmani.
Es braucht eine Einbindung aller Kräfte
im Kosovo, tiefgreifende Reformen,
Verlässlichkeit und stabile Ansprechpartner
nach außen, das ist es, was die
Bürgerinnen und Bürger des Landes
verdienen. Dass es im Kosovo-Serbien
Dialog gegenüber der EU stabile
Ansprechpartner gibt – das ist in einer
jungen Demokratie, wie es der Kosovo
ist, nicht immer leicht gewesen, aber
es gibt jetzt die Chance auf Stabilität
und das wird eine gute Voraussetzung
für Reformen sein. Die EU muss sich
stärker in der Moderationsrolle als
ehrlicher Makler engagieren, das sind
Voraussetzungen, dass diese Jahre der
Reformen und der Stabilität möglich
werden.
Sie plädieren im Vorwort von „Kosovo
and the EU: state of play and future
perspectives“ für eine rasche Visaliberalisierung
für die kosovarische Bevölkerung,
welche Vorteile kann sich die
EU durch diesen Schritt erwarten und
wie könnten die Hindernisse auf dem
Weg dorthin überwunden werden?
Visafreies Reisen ist für alle anderen
fünf Westbalkanstaaten selbstverständlich,
wie auch für die große
Ukraine. Leider ist dies für die Einwohner
des Kosovo nicht der Fall, obwohl
die Republik Kosovo seit Jahren die
vielen Kriterien, die dafür festgelegt
waren erfüllt hat, was auch von Seiten
der EU-Kommission bestätigt wurde.
Das Europäische Parlament hat sich
bereits öfter mehrheitlich für die Visaliberalisierung
ausgesprochen – es ist
eine Minderheit der Mitgliedsstaaten
die dies verhindert, was ein Zeichen
dafür ist, dass die EU länger braucht,
ihr Versprechen einzuhalten. Natürlich
ist einer der wichtigen Vorteile,
dass die BürgerInnen des Kosovo
wie die EinwohnerInnen der anderen
Westbalkanstaaten reisen können
und nicht in einem ohnehin schon
armen Land noch hohe Gebühren
dafür zahlen müssen. Der Kosovo
ist ein kleines Binnenland mit vielen
Verbindungen nach außen, fast ein
Drittel der KosovarInnen lebt in der
Diaspora, vor allem in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Der Kontakt
ist sehr wichtig für die Menschen.
Es geht um visafreies Reisen, nicht
um eine vorweggenommene Arbeitsberechtigung
und das ist somit nicht
nur im Interesse der KosovarInnen,
sondern in jenem aller EuropäerInnen.
Wie jeder andere Bürger drei Monate
maximal visafrei reisen zu dürfen, das
ist zweifellos das dringendste, und am
einfachsten zu erreichende Ziel in der
Kosovo-Politik der EU. Die Blockade
der Minderheit der Mitgliedsstaaten
muss aufgebrochen werden, daran
arbeitet das EU-Parlament ständig.
Das Europäische Parlament hat kürzlich
seinen Kosovo-Bericht veröffentlicht,
wie schätzen Sie den Fortschritt
des Landes in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit,
Kampf gegen Korruption und
Bildung ein?
Korruption ist in allen sechs Westbalkanstaaten
ein Thema, auch in
einigen EU-Staaten. Ich verhandle im
EU-Parlament den Rechtsstaatlichkeitsbericht
und nehme wahr, dass
Rechtsstaatlichkeit jeden Tag neu
errungen und verteidigt werden muss,
weil sie eine wichtige Voraussetzung
dafür ist, dass Investitionen ins Land
Foto: Lahousse
DIPLOMATIE 074
SOCIETY
kommen, Jobs geschaffen werden
und Zukunftschancen für die Menschen
da sind. Rechtsstaatlichkeit ist
eine große Stärke der EU im geopolitischen
Kontext und das müssen auch
die Westbalkanstaaten schaffen.
Welche Schritte setzt die EU um diesen
Prozess zu unterstützen?
Es gibt z.B. die EU-Mission EULEX, die
dabei hilft, rechtsstaatliche Strukturen
aufzubauen, ein funktionierendes
Gerichtswesen zu errichten, Staatsanwaltschaften
diesbezüglich zu
unterstützen und dies auch messbar
zu machen. Dieser Fortschritt ist gegeben,
die Berichte sprechen jedes Jahr
eine klare Sprache, dass die Richtung
stimmt, aber es muss hier wirklich
konsequent in allen sechs Westbalkanstaaten
weitergearbeitet werden.
Es ist die DNA Europas, kein „nice to
have“ oder ein Hygienefaktor für die
Europäische Union und den gesamten
Kontinent, sondern absoluter Teil der
Identität Europas, dass Rechtsstaatlichkeit
gegeben ist. Das muss man
täglich erarbeiten, denn es ist kein
Zustand, sondern ein Prozess.
Welche Auswirkungen hat die Anerkennung
Israels für den Kosovo im
internationalen Umfeld?
Israel ist ein Sicherheitsdienstleister
nicht nur für sich selbst, sondern für
den gesamten Nahen Osten, Nordafrika
und auch Europa und ein starker
wirtschaftlicher Partner bei Start-ups
– jetzt auch ein starker Partner in der
Forschung und bei den (Corona)-
Impfungen. Es ist die einzige liberale
rechtsstaatliche Demokratie im
Nahen Osten, und auch auf der Wertebasis
ein wichtiger Partner, daher
ist es schon ein starkes Zeichen, dass
gerade der Staat Israel den Kosovo anerkannt
hat. Das hält die fünf „Nicht-
Anerkennerstaaten“ in der EU dazu
an, internationale europäische Fragen
eben international und europäisch
zu lösen und innenpolitische Fragen
auch innenpolitisch zu lösen.
Sie konnten für „State of Play“ viele
namhafte österreichische Politiker
wie Bundeskanzler Sebastian Kurz
gewinnen, woher kommt das Interesse
für den Kosovo und wie sehen Sie
dessen Zukunft?
Es gibt eine Freundschaft im Sinne
von menschlichen Beziehungen
zwischen Österreich und dem Kosovo,
die nicht nur Jahrzehnte, sondern
Jahrhunderte zurückreicht und die
gepflegt werden muss. Das ist eine
lohnende und wertvolle Aufgabe, diese
für etwas Gutes zu nützen, damit in
zukünftigen Generationen diese alten,
irrationalen Konflikte innerhalb der
Westbalkanstaaten im Bereich Ethnie,
Religion und Nationalität überwunden
werden und zukünftige Generationen
gut leben können. Der Kosovo
könnte so etwas wie das Silicon Valley
Europas werden. Bei all dem „Probleme
lösen“, das wir betreiben müssen,
darf eine positive Zukunftsvision nicht
vergessen werden. Es gibt viele junge
KosovarInnen, die arbeitswillig, fleißig
und bildungshungrig sind und die
heute im IT-Bereich sehr aktiv sind.
Österreichische Unternehmen wie die
Raiffeisenbank international verlagern
teilweise oder zur Gänze ihre IT-Betreuung
in den Kosovo, weil es dort
verlässliche Arbeitskräfte gibt. Was
hinzukommt ist, dass es im Kosovo
kaum tradierte Industrie gibt. Neben
Landwirtschaft braucht es etwas, das
zukunftsträchtig ist, damit die Jugend
das Land nicht verlassen muss. Dieser
positive Ausblick für das Silicon Valley
Europas und diese Freundschaft
und die menschlichen Beziehungen
zwischen Österreich und Kosovo, die
sind mir ganz wichtig. Österreich war
sehr konstruktiv beteiligt an der Struktur
des Westbalkans, was untrennbar
mit Alois Mock und dem Diplomaten
Albert Rohan verbunden ist. Hier hat
Österreich einen geopolitischen Auftrag,
denn obwohl wir ein kleines Land
sind, sind wir am Westbalkan groß.
Ich sehe es nicht als Geschenk, sondern
als lebenswichtig für uns, dass
alle BürgerInnen der Westbalkanstaaten
EU-BürgerInnen werden. Die
Identität des Kosovo ist heute ganz
klar pro-europäisch aber das muss ja
nicht so bleiben und wie jede Beziehung
muss sie täglich gepflegt und
entwickelt werden.
KOSOVO 075
SOCIETY
Portugal lenkte die EU
durch die Pandemie
Die Union in Zeiten von Corona: Große Reformvorhaben
wurden eingeleitet, doch das Corona-
Krisenmanagement forderte vom Ratsvorsitz
oft ganz andere Prioritäten.
Portugal hatte sich für seinen EU-Ratsvorsitz
im ersten Halbjahr 2021 ein
ambitioniertes, in die Zukunft weisendes
Programm vorgenommen. Die
Aktionsfelder, die Lissabon vor Augen
hatte, spiegelten die Vision einer
selbstbewussten Europäischen Union,
die sich großen Herausforderungen
stellt: ein grünes, ein widerstandsfähiges,
ein digitales, ein soziales, ein
globales Europa zu schaffen. Doch die
Bekämpfung der sich immer weiter
ausbreitenden Covid-19-Pandemie
stellte Portugal vor die enorme Aufgabe,
das Europa-Schiff durch diese
ungeahnte globale Krise zu lotsen.
Es galt vor allem, die aus gut zwei
Dutzend Staaten zusammengesetzte
Mannschaft an Bord zu halten. Corona
führte zu nationalen Alleingängen, die
in geschlossene Grenzen mündeten.
Die Verteidigung von Wertesystem
und Rechtsstaatlichkeit erwies sich im
Angesicht von Corona für die EU-Mitgliedsstaaten
oft als schwierig.
Die Pandemie forderte inneren Zusammenhalt
der Union und gleichzeitig
nationale Regelungen. Ihre Handlungsfähigkeit
im Umgang mit Migration,
Außengrenzschutz und Kampf gegen
den Terrorismus ließ immer wieder zu
wünschen übrig. Die großen Vorhaben,
wie Kampf gegen den Klimawandel
Portugals Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten, Ana Paula Zacarias
und Einleitung der großen EU-Reform,
mussten zurückstehen. Innerhalb der
Union war Hauptpriorität, die großen
Budgetprobleme in den Griff zu bekommen.
Es galt, dem EU-Recht vor
nationalen Ansprüchen – siehe Ungarn
und Polen – zu seinem Recht zu verhelfen.
Auch die EU-Partner in Sachen Westbalkan-Erweiterung
– siehe Nordmazedonien
und Albanien – mussten bei der
Stange gehalten werden. Der Abschied
von Großbritannien ist ökonomisch
und politisch mühsam zu bewältigen,
nicht nur wegen des verbreiteten Brexit-Widerstands
in Irland und Schottland.
Die Gestaltung der zukünftigen
Beziehungen zwischen der EU und
Großbritannien stand im Zentrum von
Gesprächen, die Österreichs Außenminister
Alexander Schallenberg in
London mit seinem Amtskollegen
Dominic Raab führte. Ausdrücklich
plädierte Schallenberg für eine enge
Zusammenarbeit, denn Großbritannien
bleibe ein wesentlicher Teil
der westlichen Wertegemeinschaft.
London zeigte sich im Besonderen an
Kooperation in den Bereichen Klimaschutz,
Westbalkan und Medienfreiheit
interessiert.
Als globaler Akteur wurde die Europäische
Union seit dem Vorjahr vor harte
Proben gestellt. Das Verhältnis zu
Foto: 2021 LUSA-Agencia noticias de Portugal, S.A.
WIRTSCHAFT/EU
076
SOCIETY
Russland und seinem mächtigen Präsidenten
Wladimir Putin ist angespannt
und führte zu neuen EU-Sanktionen,
nachdem der Kreml-Chef der Forderung
Brüssels nach Freilassung des Aktivisten
Alexej Nawalny kein Gehör geschenkt
hatte. Die russische Führung
stellte die Beziehungen zur EU in Frage.
Doch schon 2014 wusste sich Moskau
zu helfen und wandte sich anderen
Handels- und Technologiepartern zu,
wie China. Das Verhältnis Europas zu
China hat sich aus mehreren Gründen
zuletzt sehr diffizil entwickelt und
verhärtet. Chinas Machtanspruch als
Triebfeder der Weltwirtschaft, der sich
in der Seidenstraßen-Initiative manifestiert,
hat in Europa spät, aber doch
Alarm ausgelöst. Die EU will künftig die
Übernahme europäischer Hochtechnologie-Unternehmen
durch chinesische
Staatskonzerne erschweren.
In Griechenland war Peking nach der
Euro-Krise fündig geworden. In Südosteuropa
sind die Chinesen erfolgreich
auf Einkaufstour. Auch gegen die Volksrepublik
China verhängte die EU aus
Menschenrechtsgründen Sanktionen,
die sich wie im Falle Russlands in Grenzen
halten, aber doch eine kritische
Haltung demonstrieren sollen. Anlass
ist die Unterdrückung der Uiguren.
Brüssel stimmte sich bei diesen Maßnahmen,
den ersten Sanktionen seit
1989, mit Washington, Ottawa und London
ab. Wegen des Uiguren-Problems
besteht auch keine Chance, dass das
seit Jahren ausgehandelte Investitionsabkommen
zwischen der EU und
China das Europa-Parlament passiert.
Auch die Peking-kritischen Geschehnisse
in Hongkong werden in der EU
mit Sorge verfolgt. Einen Lichtblick am
europäischen Horizont bieten der EU
die transatlantischen Beziehungen.
Der Machtwechsel in den Vereinigten
Staaten nach dem Abgang von Donald
Trump und der Amtsübernahme durch
Joe Biden hat die transatlantische
Achse wieder belebt.
Freilich, Europa hat inzwischen gelernt,
dass es ungeachtet der Bindung einiger
EU-Mitglieder an das NATO-Militärbündnis
für seine Verteidigung selbst
verantwortlich ist. Die USA haben
andere Prioritäten, und ihr Militärbudget
beträgt das Vierfache der EU. Ein
schwieriger Partner für die EU ist und
bleibt die Türkei. Der langjährige EU-
Beitrittskandidat setzt immer wieder
Maßnahmen, die keinen Spielraum
für Fortschritte lassen. Die türkischen
Erdgaserkundigungen vor den griechischen
Inseln und Zypern konnten nur
mit Sanktionsandrohungen Brüssels
gestoppt werden. Der Austritt der Türkei
aus der Istanbul-Konvention zum
Schutz von Frauen vor Gewalt war für
die EU ein Affront. Innenpolitisch lieferte
Ankara durch Angriffe auf Parteien
und Politiker der Opposition sowie auf
Journalisten Zündstoff. In der Zeit der
Corona-Pandemie, welche nun schon
das zweite Jahr die ganze Welt in ihrem
Bann hält, sind zahlreiche Konflikte auf
dem Globus eskaliert, neue Konflikte
kamen hinzu. Jemen, Syrien, Irak,
Afghanistan, Myanmar, Kolumbien,
zuletzt die Israel-Palästinenser-Konfrontation.
Die internationalen Akteure,
zu denen auch die Europäische Union
zählt, leisten oft humanitäre Hilfe, ohne
aber politisch Präsenz zu zeigen.
PORTUGIESISCHE AGENDA: SOZIA-
LES, ZUKUNFT UND CORONA
Zurück zur EU-Agenda des Ratsvorsitzlandes
Portugal. Im April erörterte
Österreichs Europaministerin Karoline
Edtstadler in Lissabon und Madrid
die Zentralthemen EU-Erweiterung
und EU-Zukunftskonferenz. Dazu
kamen das aktuelle Thema Stand der
Pandemiebekämpfung und das europa-weit
angestrebte Covid-Zertifikat
„Grüner Pass“. Auch der Sozialgipfel
in Porto Anfang Mai, ein Höhepunkt
des Vorsitz-Halbjahrs Portugals,
wurde zu einer Art Corona-Gipfel. Die
EU-Regierungschefs verabschiedeten
einen Aktionsplan zu Beschäftigung,
Weiterbildung und Kampf gegen die
Armut. Sie besprachen ferner Schritte
zur Normalität nach der Pandemie. 750
Milliarden Euro Corona-Aufbauhilfen
wurden beschlossen.
Am Europatag folgte die EU-Zukunftskonferenz,
die samt Bürgerdialog zur
EU-Reform bis 2022 erste Ergebnisse
liefern soll. Das Ringen um die Aufnahme
der Westbalkan-Staaten bleibt
ein heißes Eisen. Bundeskanzler
Sebastian Kurz betonte, es gehe um
die Positionierung der EU im globalen
Wettbewerb mit den USA, Russland
und China. EU-Budgetkommissar Johannes
Hahn nannte als Ziel der EU-
Kommission ein gemeinsames Hochfahren
der europäischen Wirtschaft
nach der Kontrolle über die Pandemie.
Die Zukunftskonferenz hätte ein Paukenschlag
für die Erneuerung der EU
sein sollen, doch für Zukunftsvisionen
blieb wenig Raum. Corona zeigte, wie
rasch EU-Staaten ohne Abstimmung
mit den Partnern Grenzen schlossen
und eigene Regeln aufstellten.
Uneinig hatten sich die EU-Staaten
bereits in der Frage der Impfstoffbeschaffung
gezeigt. Schwächen der
EU-Kommission in dieser Frage hatten
dazu geführt, dass einzelne Mitgliedsstaaten
eigenständig Verträge mit
Pharmafirmen abschlossen. Für die
Lösung künftiger Probleme in Sachen
Klima oder Welthandel ist dies kein
gutes Zeichen. Gerade im Welthandel
hat sich das Schwergewicht bereits
zunehmend nach Asien, namentlich
nach China verlagert. Die Covid-Krise
verstärkt die Entwicklung, dass
die Volkswirtschaften Asiens jene
Europas längst überflügelt haben.
Zweifellos hat die Pandemie die westlichen
Volkswirtschaften im Vergleich
mit China geschwächt.
Portugals Nachfolger in der EU-Ratspräsidentschaft
ist Slowenien. Dieser
übernimmt ein schweres Erbe - Corona
ist noch lange nicht vorbei. Die
Trio-Präsidentschaft, bestehend aus
Deutschland, Portugal und Slowenien,
ist auf langfristige Schwerpunkte
fokussiert. Einer davon ist die Bewältigung
der sozio-ökonomischen
Folgen der Pandemie, verbunden mit
Bemühungen um eine Verbesserung
des europäischen Krisenmanagements.
Ferner obliegen dem Trio die
Verhandlungen über einen mehrjährigen
Finanzrahmen 2021-27 und die
strategische Agenda 2019-24. Es geht
um politische Ziele wie Klima, Wettbewerbsfähigkeit,
Digitales, Soziales,
die Rolle Europas in der Welt. Auch im
Zeichen von Corona.
Text: Hermine Schreiberhuber
WIRTSCHAFT/EU
077
SOCIETY
EUROCHAMBRES – Dach der
europäischen Wirtschaft
Dr. Christoph Leitl, Präsident von EUROCHAMBRES, spricht im
SOCIETY-Interview über weltweite Kooperationen und erklärt, wie die
europäische Wirtschaft nach der Krise wieder auf Kurs kommt.
Im Oktober 2019 wurden Sie als
Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern
wiedergewählt.
Was sind die Hauptthemen und Ziele
von EUROCHAMBRES?
EUROCHAMBRES mit seinen 20
Millionen Unternehmungen und
140 Millionen Mitarbeitenden ist als
größte Wirtschaftsvertretung Europas
verpflichtet dafür zu sorgen, dass
die Rahmenbedingungen stimmen
und Europa nach der COVID-Krise
wieder auf Wachstumskurs kommt.
Dazu ist notwendig, Qualifikation und
Innovation zu stärken, Wachstum
von Betrieben durch die Entwicklung
eines europäischen Kapitalmarktes zu
fördern, mit allen anderen Kontinenten
Freihandelsabkommen zu schließen
und den eigenen Binnenmarkt,
zum Beispiel auf dem Energie- oder
Digitalisierungssektor, zu stärken.
EUROCHAMBRES-Präsident Dr. Christoph Leitl
Inwiefern kann EUROCHAMBRES
zu einer stärkeren europäischen Gemeinschaft
beitragen?
EUROCHAMBRES vertritt nicht nur die
Wirtschaft, sondern fühlt sich für alle
Bereiche der Gesellschaft mitverantwortlich.
Wir unterstützen daher nicht
nur die Klimaziele, sondern erweitern
sie: Die Kreislaufwirtschaft soll bis
2050 in einem Masterplan unter Einbezug
aller Beteiligten festgelegt werden,
und zwar in jährlichen, kontrollierten
Schritten. Professionalität ist gefragt
und eine unternehmerische Organisation
wie EUROCHAMBRES verfügt
darüber. Wir fordern aber auch von der
Europäischen Gemeinschaft, dass sie
handlungs- und entscheidungsfähig
ist. Das Einstimmigkeitsprinzip in wichtigen
Fragen führt nur zu Lähmung und
Blockade, es sollte durch eine qualifizierte
Mehrheit ersetzt werden.
Wie könnten Strategien der europäischen
Wirtschaft aussehen, um ihr
Potential am besten zu nutzen und so
auf globaler Ebene langfristig wettbewerbsfähig
zu bleiben?
Mit der Global Chamber Platform
haben wir Kontakt mit allen bedeutenden
Wirtschaftskammern auf der
Welt. Viele Probleme lassen sich nur
durch weltweite Kooperation lösen.
Denken wir nur an die Fragen der
Digitalisierung, des Klimawandels oder
der Mitgrationsproblematik. Kooperation
ist notwendig, auf der politischen
Ebene ist dies durch die G20 ansatzweise
vorhanden. Wir müssen an diese
politischen Leader unsere Ideen und
Vorschläge herantragen. Dann kann
Europa mithelfen, Probleme zu lösen
und selbst von seinen kreativen Ideen
profitieren.
Die Corona-Krise stellt die europäische
Wirtschaft vor große Herausforderungen.
Wie kann ein gelungener
„Wiederaufbau“ eben dieser aussehen?
Die Corona-Krise hat die Schwächen
Europas schonungslos aufgedeckt.
Anstatt eine notwendige europäische
Koordination vorzunehmen, fiel man
in nationalstaatliche Einzelaktionen
zurück. Dadurch wurden viele Bereiche
der Wirtschaft schwer beschädigt,
nicht nur, aber auch der Tourismus.
Eine Koordinationskompetenz für
Krisenfälle wäre in Europa generell
vorzusehen. Weiters müssten wir uns
im Rahmen der Industriestrategie
dafür entscheiden, welche Bereiche wir
aus strategischen Gründen in Europa
halten sollten. Wenn 80 % unserer
pharmazeutischen Industrien in Asien
ausgelagert sind, darf man sich nicht
wundern, wenn Europa im Notfall das
Nachsehen hat. Wir müssen aber
auch vielen betroffenen Unternehmen
helfen. Die letzte Krise hat viel Substanz
gekostet. Diese Betriebe brauchen
jetzt finanzielle Mittel, um erforderliche
Investitionen und Innovationen
durchführen zu können, damit sie im
internationalen Wettbewerb erfolgreich
bestehen können. Europa hat
hier die große Aufgabe, wirtschaftliche
Rahmenbedingungen zu setzen, den
gemeinsamen Markt zu stärken und
Freihandelsabkommen mit anderen
Teilen der Welt abzuschließen. Je rascher
Europa diese Dinge macht, umso
erfolgreicher wird es in der Welt sein.
Foto: Vivian Hertz, Reinhard Holl
WIRTSCHAFT
078
SOCIETY
Wie wird die Welt nach
COVID-19?
Die Rückkehr zur Normalität ist eingeleitet, aber noch wütet
COVID-19 in weiten Teilen der Welt. Eine Pandemie ist erst dann
besiegt, wenn sie auf der ganzen Welt ausgelöscht ist.
Wie wird die Welt nach COVID-19 aussehen?
Wird wirklich wieder alles so
wie vorher? Gewiss nicht. Vermutlich
wird man einmal von einem Wendepunkt
sprechen. Eine humanitäre
Katastrophe wie diese hinterlässt Spuren
und verändert die Einstellung der
Menschen zu ihrer Lebensgestaltung.
Man wird vorsichtiger.
Zur Lebensgestaltung zählt der Beruf.
Das Homeoffice aus der Notlage
wird weiterhin die neue Arbeitswelt
prägen, wenn auch in Form
des „Hybridoffice“ mit notwendigen
Erledigungen im Büro oder anderen
Stätten. Das einst als Zukunftsmodell
angepriesene Großraumbüro hat
(auch aus gesundheitspolitischen
Gründen) seine Bedeutung eingebüßt.
Der Arbeitsmarkt wird angespannt
bleiben, weil die Firmen nach
jeder großen Krise entdecken, dass
sie den Output auch mit weniger
SOCIETY-Gastautor und Leiter des Außenpolitikressorts
der Kronen Zeitung, Kurt Seinitz
Arbeitskräften erreichen können. Die
Folge werden Jahre sozialer Konflikte
sein, zumal auch infolge der großen
Krisenhilfsprogramme und Staatsverschuldungen
inflationäre Tendenzen
steigen. Die COVID-19-Pandemie hat
dem Online-Shopping nicht nur zum
Durchbruch, sondern auch einigen
Quasi-Monopolisten zu aberwitzigem
Reichtum verholfen. Die Börsen
spielen mit und errechnen Marktwerte,
die bereits weit jenseits realer
Wertschöpfung angesiedelt sind.
Dieser Trend – Kurssteigerungen, ja
Höhenflüge trotz Krise – hat deutlich
den Charakter einer Blasen-Bildung
und gibt zur Sorge Anlass.
Die De-facto-Steuerfreiheit auf internationaler
Ebene für die Digital-Riesen
führt zu einem Ausmaß von sozialer
Ungerechtigkeit, das gesellschaftspolitisch
unerträglich wird. Regierungen
sind aufgerufen, Maßnahmen zu
setzen, aber haben sie überhaupt noch
die Macht dazu? Wird die Änderung
des Kaufverhaltens während der
Pandemie nachhaltig sein? Wenn Ja,
Die COVID-19-Pandemie
hat dem Online-Shopping
nicht
nur zum Durchbruch,
sondern auch einigen
Quasi-Monopolisten
zu aberwitzigem
Reichtum verholfen.
kommt der reale (Klein-)Handel unter
einen Druck, der das Aussehen unserer
Städte verändern wird. Immer mehr
Geschäfte schließen auf Dauer, Straßen
veröden. Wie geht es überhaupt
mit der Globalisierung weiter? Niemand
kann sagen: „Haltet die Welt an,
ich will aussteigen!“ Die Welt wächst
immer rascher zusammen (nicht
jedoch die Völker und Regierungen)
und wird von zwei gegensätzlichen
Tendenzen geprägt sein: Verschärfung
der digitalen Vernetzung und Bremsung
der transkontinentalen Lieferketten
nach den bösen Erfahrungen
zu Beginn der Pandemie. Für Europa
bedeutet das eine Trendumkehr: mehr
Produktion auf dem eigenen Markt
statt Produktionsverlagerung ins ferne
Ausland. Die Produkte werden teurer
werden wegen des höheren Lohnniveaus,
aber es werden auch Arbeitsplätze
geschaffen.
Historisch gesehen reagierten die
Menschen nach jeder Pandemie
erst mit Anfangseuphorie, dann aber
mit Jahren der Besinnlichkeit. Das
würde der Welt sicherlich gut tun,
zumal sich die Globalisierung immer
rascher nach oben schraubte mit
breiter Stressbelastung und massiven
Umweltschäden.
Alles in allem: Das waren einige Nachdenk-Anstöße,
wie die Welt nach
COVID-19 aussehen könnte und wie
sie nicht aussehen sollte.
KOLUMNE 079
Albanien: vielversprechender
EU-Beitrittskandidat
SOCIETY sprach mit dem Honorarkonsul von
Albanien in Österreich, Mag. Markus Posset, über
das unentdeckte Potential Albaniens und die
albanisch-österreichischen Beziehungen.
Vor kurzem haben Sie das Amt des
Honorarkonsuls von Albanien in
Österreich übernommen. Wie kam es
dazu?
Ich habe schon immer gute Kontakte
nach Albanien gepflegt und einige
meiner Geschäftspartner befinden sich
ebenfalls dort. Unter anderem deshalb
wurde ich vom albanischen Botschafter
in Österreich, S.E. Roland Bimo, und
dem Ministerpräsidenten Albaniens,
Edi Rama – noch vor der Wahl im April
dieses Jahres – gefragt, ob ich das Amt
übernehmen wollen würde.
Welche Aufgaben warten als Honorarkonsul
von Albanien in Österreich
auf Sie?
HonorarkonsulInnen sind ja ehrenamtlich
tätig und gerade hier ist es wichtig,
die gegenseitige Wahrnehmung, aber
auch die Bereiche Wirtschaft, Kultur,
Sport, etc. im Einverständnis beider
Länder zu fördern und zu vertiefen.
Albanien und Österreich haben historisch
weit zurückreichende, sehr
enge Beziehungen.
Das hat vor allem mit den Habsburgern
zu tun, die die albanische Nationsbildung
sowie die Unabhängigkeit
des albanischen Staates unterstützt
haben. Österreich-Ungarn hat damit
sicherlich einiges zur Entstehung des
modernen Albaniens, das wir heute
kennen, beigetragen.
Fotos: Michael Gruber, BMEIA, Stefan Diesner
DIPLOMATIE 080
Welches wirtschaftliche Potential
schreiben Sie dem Land zu und wie
sieht die aktuelle Zusammenarbeit
zwischen Österreich und Albanien
aus? Österreich ist ja der sechstgrößte
Investor in Albanien.
Es gibt viele zukunftsträchtige Branchen
in Albanien. Im Energiebereich
z.B. ist Österreich bereits mit einigen
Unternehmen präsent. Außerdem
ist der Hotel- und Medienbereich
sehr spannend, hier gibt es aktuelle
Projekte wie z.B. den neuen Flughafen
in Vlora oder Tourismusvorhaben an
den teilweise unentdeckten Küsten.
Der Tourismussektor wird in Zukunft
zu einem der spannendsten Bereiche
überhaupt: Es gibt wunderschöne Plätze,
aber nur wenige große Hotels mit
vier oder fünf Sterne-Standards. Die
Landschaft, das Meer und das Essen
sind toll, aber eben noch unentdeckt.
Wie ist Albanien neben der Botschaft
und den Honorarkonsulaten noch in
Österreich vertreten?
Es gibt zum Beispiel die Österreichisch-Albanische
Freundschaftsgesellschaft,
aber auch sehr viele
namhafte albanische Firmen, die ihren
Sitz in Wien haben. Hier kann man vor
allem die Balfin Group (www.balfin.al)
mit dem Inhaber Samir Mane, der als
reichster Mann Albaniens gilt, nennen.
Der Geschäftsführer der Balfin Holding
in Österreich und der Albatrade
ist Herr Alban Caslli, welcher seit
mehr als 20 Jahren sehr erfolgreich im
Handelsbereich für Elektronikgeräte
im Balkanraum mit großen Marken wie
z.B. Samsung tätig ist.
Albanien gilt als EU-Beitrittskandidat,
die Verhandlungen haben aber noch
nicht begonnen. Wie blicken Sie dahingehend
in die Zukunft?
Jetzt darf die EU nicht zu lange zögern,
denn andere Akteure sind im Bereich
der Wirtschaftsbeziehungen aktiv. Es
ist Zeit, Beitrittsverhandlungen für die
Mitgliedschaft aufzunehmen.
Welche Vorteile bringt es für die EU,
wenn Albanien Teil davon wird?
Zum einen bringt ein Beitritt Albaniens
sicherlich Vorteile im Hinblick
auf die Währungsunion, auf Außenhandels-
und Einreiseabkommen oder
hinsichtlich der Zollbestimmungen.
Außerdem können neue und schnellere
logistische Wege erschlossen werden.
Österreich kann hier auch einige
Projekte mitfördern, denn Albanien
gilt als gutes Investitionsland, in dem
man hervorragende Renditen erwirtschaften
kann, vor allem im Immobilienbereich.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft
Albaniens?
Ich wünsche mir, dass Albanien sehr
schnell vom EU-Beitrittskandidaten
zu einem EU-Mitgliedsland wird und
dass die Beziehungen und auch das
Image des Landes verbessert werden.
Albanien wird in den Medien teilweise
noch immer unterschätzt, obwohl es
unglaublich viel zu bieten hat: von
Kunst und Kultur über Geschichte
und Natur bis hin zur Kulinarik.
www.markusposset.com
ALBANIEN
081
SOCIETY
Nur Mut zu
Investitionen in Afrika!
Prof. Dr. Stefan Liebing, Honorarkonsul von Kamerun in Hamburg,
erklärt in seinem Gastkommentar warum man jetzt in Afrika
investieren sollte und welche Chancen sich daraus ergeben können.
Gleich mehrere große Herausforderungen
hat die Corona-Krise
für mittelständische Unternehmen
gebracht. Neben einem Einbruch
der inländischen Wirtschaftsleistung
kämpfen viele Unternehmen vor allem
mit zurückgehender Nachfrage aus
dem Ausland. Außerdem hat die Krise
gezeigt, dass es ratsam ist, Wertschöpfungsketten
und Lieferquellen zu diversifizieren,
anstatt sich für viele Vorprodukte
und Rohstoffe ausschließlich
auf China zu verlassen.
Wer Lösungen für diese Probleme
sucht, kann sie in Afrika finden. Diese
Einschätzung mag zunächst überraschen.
Vor allem deshalb, weil wir
seit vielen Jahrzehnten ein einseitiges,
geradezu klischeehaftes Bild unseres
Nachbarkontinents pflegen. Ärmliche
Hütten, hungernde Kinder, Korruption
und schlechte Infrastruktur sind
Prof. Dr. Stefan Liebing, Honorarkonsul von
Kamerun in Hamburg
Stichworte, die auch Unternehmern
häufig zuerst einfallen. Dies ist auch
tatsächlich der Fall, zugleich aber auch
das Gegenteil: Boomende Großstädte,
innovative Start-ups, einige der am
stärksten wachsenden und einige der
reformfreudigsten Volkswirtschaften
der Welt befinden sich auf diesem Kontinent,
von dem wir so wenig wissen.
Bislang sind die meisten Länder
Afrikas besser durch die Corona-Krise
gekommen als viele das gedacht
hätten. Im Umgang mit Viruserkrankungen
sind lokale Gesundheitsorganisationen
spätestens seit Ebola
erfahren. Wirtschaftlich allerdings
hat das Virus große Schäden verursacht.
Das Bruttoinlandsprodukt der
Staaten in Sub-Sahara-Afrika hat um
drei Prozent nachgegeben. Fachleute
erwarten aber eine schnelle Erholung
der Nachfrage. Denn es geht darum,
dringende Grundbedürfnisse einer
stark wachsenden Bevölkerung zu
decken: Nahrungsmittel, Energie- und
Wasserversorgung, Maschinen und
Telekommunikationstechnologie werden
konjunkturunabhängig benötigt.
Hinzu kommt, dass ein wesentlicher
Teil der Wirtschaftseinbrüche in Afrika
durch sinkende Rohstoffpreise und
ausbleibende Touristen bedingt ist.
Beides wird sich nach der Krise schnell
wieder ändern. Wenn also unsere
traditionell starken Handelspartnerländer
kaum die Wachstumstreiber
der kommenden Jahre sein können, so
wird es umso wichtiger, die zu erwartende
steil ansteigende Nachfragekurve
Afrikas nicht zu versäumen. Und
auch zur Diversifizierung von Wertschöpfungsketten
eignet sich unser
südlicher Nachbarkontinent wie kein
anderer Standort: Räumliche Nähe zu
Europa, geringe Arbeitskosten, eine
stark wachsende Mittelschicht mit
hunderten Millionen neuer Kunden
und Konsumenten sollten Grund
genug sein, in Afrika zu investieren.
Dabei geht es um Produktion für lokale
Märkte, aber auch um die Herstellung
von Vorprodukten und die Gewinnung
von Rohstoffen für internationale Wertschöpfungsketten.
Schließlich könnte die Erzeugung von
Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen
und dessen Lieferung nach
Europa zu einem weiteren Wachstumstreiber
werden: Wenn Europa seine
CO2-Emissionen deutlich reduzieren
will, wird es nicht daran vorbeikommen,
umweltfreundliche Energie auch aus
Afrika zu importieren. Das bedeutet
große Möglichkeiten für Anlagenbauer,
Energieunternehmen und Investoren.
Unternehmer sollten jetzt in Afrika
tätig werden. Vor allem, weil die
kommenden Monate und Jahre riesige
Chancen bieten werden. Aber auch,
weil dauerhafte Entwicklung in der
Region nur möglich sein wird, wenn
Menschen die Chance auf einen guten
Arbeitsplatz haben, der ihnen Einkommen,
Wohlstand und Sicherheit
verspricht. Entwicklungshilfeprogramme
schaffen diese Jobs nicht, sondern
Unternehmer. Also nützen wir diese
Chance!
Fotos: ORF, Stefan Liebing
WIRTSCHAFT
082
SOCIETY
Drei Musketiere und
eine Schildkröte
Christian Wehrschütz schreibt in seinem Gastbeitrag
für das SOCIETY Magazin über den mühsamen Weg
Albaniens in Richtung EU.
„Wir sind die drei Musketiere – Einer für
alle, alle für einen!“ sagte Außenminister
Alexander Schallenberg jüngst in Tirana
bei der gemeinsamen Pressekonferenz
mit den Außenministern Tschechiens
und Sloweniens zur albanischen Außenministerin
Olta Xhacka. Die Pressekonferenz
fand im Garten des albanischen
Außenministeriums statt; zum Schluss
spazierte eine Schildkröte durch das
Gras vor dem Tisch, an dem die vier
Personen saßen. Das Gelächter vor allem
der Journalisten war groß, denn ein
besseres Symbol für den Kriechgang, in
dem die EU-Annäherung des Westbalkans
abläuft, kann der Zufall eigentlich
nicht bescheren.
Den Beginn von Beitrittsgesprächen
mit Nord-Mazedonien und Albanien
empfiehlt die EU-Kommission seit vielen
Jahren; formell beschlossen ihn die
27-EU-Staaten zu Beginn der Corona-
ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
Krise im Frühling 2020 nach zweimaliger
Verschiebung, die vor allem Frankreich
und die Niederlande erzwangen. Offen
ist, ob unter der portugiesischen EU-
Präsidentschaft endlich die formelle
Eröffnung durch eine Regierungskonferenz
stattfinden wird. Die Chancen
dafür haben sich vor allem für Nord-
Mazedonien verschlechtert; nach der
mühevollen Beilegung des Namensstreits
mit Griechenland blockiert
nun Bulgarien und zwar ebenfalls mit
einem Rückgriff auf die umstrittene gemeinsame
Geschichte. Eine Trennung
von Nord-Mazedonien und Albanien
kommt für Schallenberg und Co aber
nicht in Frage. In Tirana wollte Ministerpräsident
Edi Rama keine Prognose
abgeben, wie die EU entscheiden wird.
„Es ist unmöglich derzeit Vorhersagen
zu machen, was die EU tun wird. Es ist
leichter vorherzusagen, dass Österreich
Fußballweltmeister wird als was
die EU tun wird. Einerseits haben wir
eine starke Gruppe von Mitgliedern, die
uns und den Beginn von Beitrittsverhandlungen
unterstützt. Dazu zählen
Österreich, Tschechien und Slowenien,
die hier von ihren drei Außenministern
vertreten wurden; sie sind seit langem
dafür, dass der formelle Verhandlungsprozess
beginnen muss. Auf der anderen
Seite gibt es einige andere Länder,
die skeptisch sind, ungeachtet der Tatsache,
dass die Entscheidung für den
Beginn der Verhandlungen von allen
Ländern insgesamt getroffen wurde.
Doch dieser Beginn ist blockiert, weil
es keinen Konsens gibt.“ Widerstand
kommt offiziell vor allem aus den Niederlanden
und Frankreich; sie werfen
Albanien vor, zu wenig gegen Korruption
und Organisierte Kriminalität zu tun,
doch die Erweiterungsmüdigkeit ist in
der EU viel weiter verbreitet. Tatsache
ist, dass Geldwäsche und Drogenhandel
tatsächlich weiterhin eine große
Herausforderung für das „Land der
Skipetaren“ darstellt. Befürworter des
Beginns der Verhandlungen weisen
aber mit Recht darauf hin, dass es nur
um den Beginn der Gespräche geht, die
viele Jahre dauern werden, und nicht
um den Beitritt selbst, und dafür sind
beide Länder zweifellos „reif“. Zu den
grundsätzlich positiven Entwicklungen
zählt in Albanien die Durchleuchtung
der Justiz: Seit mehr als drei Jahren
werden Richter und Staatsanwälte
durch eine Kommission durchleuchtet.
Diesen sogenannte „Vetting-Prozess“
haben bisher 370 Juristen durchlaufen,
nur 40 Prozent von ihnen haben bestanden.
Hinzu kommt die schlechte
Organisation der Justiz insgesamt; der
Weg zum Recht für den Bürger gleicht
einem Spießrutenlauf. Positiv zu verbuchen
ist, dass die Parlamentswahl
jüngst – trotz vieler Mängel – recht
gesittet ablief.
Der sozialistische Ministerpräsident Edi
Rama gewann neuerlich die absolute
Mehrheit und beginnt damit eine dritte
Amtszeit. Rama will die Modernisierung
Albaniens massiv vorantreiben, die in
den vergangenen 15 Jahren sichtbare
Fortschritte gemacht hat; auch die Corona-Pandemie
hat das Land erstaunlich
gut gemeistert.
WIRTSCHAFT/WESTBALKAN
083
SOCIETY
Die Wirtschaft kennt
kein Vakuum
SOCIETY sprach mit Botschafterin a.D. Dr. Elena
Kirtcheva, Gründungs- und Vorstandsmitglied,
Generalsekretärin des Vienna Economic Forum
über die Anfänge der Organisation, die Potentiale
Südosteuropas und der Balkanländer, und die
treibende Kraft der Wirtschaft.
Das Vienna Economic Forum wurde
2004 gegründet – wie ist die Idee
dazu entstanden, was sind die konkreten
Ziele des Forums?
Als bulgarische Botschafterin durfte
ich Anfang der 90er Jahre in der
Schweiz das World Economic Forum
in Davos miterleben. Als ich Jahre
später nach Wien entsandt wurde,
war es die Zeit nach dem Jugoslawienkrieg,
eine Zeit in der man an
einen „Neubeginn“ für diese Region,
besonders im Bereich der Wirtschaft,
denken und arbeiten sollte. Aus dieser
Überlegung heraus entstand die Idee,
ein Wirtschaftsforum mit Sitz in Wien
zu gründen. Wien war, ist und bleibt
„der passende Ort“ dafür, damals war
„die passende Zeit“ gekommen und
„die passenden Leute“ – Vertreter
der Wirtschaft waren auch dabei.
Im Fokus stand und steht immer
noch die Weiterentwicklung der
wirtschaftlichen Kooperation mit und
zwischen den 13 Mitgliedsstaaten des
Vienna Economic Forum. Vertreter
von renommierten Unternehmen
aus verschiedenen Branchen und
Ländern sind Mitglieder des VEF und
seines Vorstands. Wir haben es uns
zur Aufgabe gemacht, Interesse für
die Region zu wecken und potenzielle
Investitionsmöglichkeiten zu definieren,
um einen aktiven Beitrag für
die wirtschaftliche Entwicklung der
Region, und zwar mit der Zielrichtung
des Aufbaus einer gemeinsamen
„Wirtschaftsarea“, zu leisten. Vienna
Economic Forum hat sich als DIE
pro-europäische Plattform mit Sitz in
Wien etabliert und es über die 17 Jahre
seines Bestehens, die wir im April
2021 feierten, geschafft, wesentliche
und damit verantwortungsträchtige
Anerkennung zu bekommen. VEF ist
der Status als Internationale Nichtstaatliche
Organisation (INGO) sowie
der spezielle Konsultativstatus beim
Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten
Nationen (ECOSOC) zuerkannt
worden. Seit 2015 ist VEF zudem im
Transparenzregister des Europäischen
Parlaments und der Europäischen
Kommission eingetragen. Es bleibt
weiterhin unser Ziel, Aufmerksamkeit
auf die Mitgliedsländer zu ziehen,
Südosteuropa und besonders die Balkanregion
sichtbarer zu machen. Ich
bin stolz darauf, dass SOCIETY dabei
unser Hauptmedienpartner ist und
freue mich über die gemeinsamen
Pläne, die Zusammenarbeit weiterhin
erfolgreich fortzuführen.
Welche Erfolge konnte das VEF bis
dato verbuchen?
Das große jährliche Vienna Economic
Forum findet jedes Jahr im
November in Wien statt. Dazu sind die
Premierminister der Mitgliedsländer
zusammen mit hohen Vertretern der
regionalen, europäischen und Weltwirtschaft
eingeladen. Unter dem
Motto „Wirtschaft trifft Politik“ werden
Richtungen für neue Investitionen
ermittelt sowie Rahmen für konkrete
wirtschaftliche Zusammenarbeit in
der Region gesetzt. Im Laufe des Jahres
organisieren wir auch „Vienna Economic
Talks“ in den Mitgliedsländern.
VEF freut sich über das Interesse und
die aktive Zusammenarbeit mit der
Europäischen Kommission, wir sind
immer stolz darauf, dass regelmäßig
EU-Kommissare unseren Einladungen
Folge leisten und an unseren
Foren aktiv teilnehmen. In diesem
Foto: SOCIETY/Probaschnig
VIENNA ECONOMIC FORUM 084
SOCIETY
Zusammenhang erwähne ich gerne,
dass es VEF gelungen ist, als „Official
side event“ zu fungieren – wie etwa
bei dem „EU-Western Balkan Summit
2018“ in Sofia oder bei der darauffolgenden
österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.
Wir sind stolz darauf,
dass dabei alle Premierminister des
Westbalkans unserer Einladung gefolgt
sind.
Warum sollten Unternehmen in den
Mitgliedsländern des VEF (Albanien,
Bosnien und Herzegowina, Bulgarien,
Kroatien, Kosovo, Moldau, Montenegro,
Nordmazedonien, Österreich,
Rumänien, Slowenien, Türkei und
Ukraine) investieren?
Die ganze Region ist von großer geopolitischer
Bedeutung. Da ist sehr
viel Potential zur wirtschaftlichen
Entwicklung vorhanden, dazu unausgeschöpfte
Ressourcen menschlicher
Energie. Es gibt eine Dynamik, die in
eine Richtung zusammengebündelt,
Wunder bewirken kann. Die VEF Mitglieder
haben Interesse, in mehreren
der Mitgliedsländer wirtschaftlich
vertreten zu sein. Wir versuchen die
Investitionsprozesse weiter zu unterstützen,
gemäß der Überzeugung,
dass die Wirtschaft der Motor der
gesellschaftlichen Entwicklung und
Veränderung ist.
Wie steht das Forum mit den Botschafter
der oben genannten Länder
in Kontakt?
Die Struktur des VEF ist eine unikale:
Am VEF–Partronanzkomitee nehmen
die Premierminister der Mitgliedsländer
teil; die in Österreich akkreditierten
Botschafter der VEF-Länder sind
Mitglieder des Botschafterkomitees
und es ist eine gute Sache, dass die
Botschafter nicht nur das eigene Land
vertreten, sondern sich auch regional
einsetzen. Im Juni dieses Jahres feierten
wir das 20. Jubiläum der berühmten
VEF Garden Party, bei der alle Botschafter
mit Gästen aus der eigenen
Diaspora, zusammen mit VEF-Mitgliedern,
kamen. Die Stimmung während
dieser Sommer Social Events des VEF
ist immer ausgezeichnet.
Covid-19 ist vor allem auch für die
Wirtschaft eine große Belastung. Wie
sieht die Post-Covid Agenda des VEF
aus?
Ich glaube, dass wir uns kontinuierlich
weiterentwickeln, nicht zuletzt durch
neue Technologien. Aus dem letzten
Jahr werden wir die Möglichkeit einer
Hybridorganisation der Veranstaltungen
mitnehmen. Diese neue Form
hat es ermöglicht, dass sich beim 17.
Vienna Economic Forum im November
2020 ca. 1200 Teilnehmer aus 32
Ländern beteiligten. Bei den Vienna
Economic Talks über den „Economy
and Investment Plan for the Western
Balkans“, die im Mai 2021 zusammen
mit dem EU-Kommissar für Nachbarschaftspolitik
und Erweiterung,
Olivér Várhelyi, mit Premierministern
der Mitgliedsländer und mit hohen
Vertretern der österreichischen,
der regionalen und europäischen
Wirtschaft stattfanden, waren es 600
Beteiligte aus 20 Ländern. Ich bin sehr
stolz darauf, dass das Vienna Economic
Forum so weit gekommen ist und
blicke positiv und mit Freude in die
Zukunft! Die Wirtschaft kennt kein
Vakuum, und das sollte ebenso für die
Politik gelten.
WIRTSCHAFT
085
SOCIETY
Zur Schwäbischen
Jungfrau
Mit ihrem fröhlichen Wesen zieht uns die
83-jährige Innenstadtlegende Hanni Vanicek
beim SOCIETY-Interview in ihrem Geschäft
am Graben sofort in ihren Bann – ebenso mit
ihren zahlreichen Geschichten.
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
Vom malaysischen König, der seinen
Palast von der „Schwäbischen Jungfrau“
mit feinsten Stoffen und edler
Wäsche ausstatten ließ, über ein
illustres Abendessen mit Luciano
Pavarotti bis hin zu Whoopie Goldbergs
Überraschungsbesuch in ihrem Wiener
Traditionsgeschäft – die heute 83-jährige
Geschäftsführerin hat viel erlebt.
Mit ihren Erfahrungen könnte sie zahlreiche
Bücher füllen – ihr erstes ist im
Oktober letzten Jahres auch bereits
erschienen. „Das Geschäft ist meine
Bühne“ heißt es und wurde von der
österreichischen Autorin Freya Martin
aufgezeichnet. „Es ist ein sehr wienerisches
Buch und ich bin stolz darauf“,
betont Hanni Vanicek im Interview. Mit
nur 21 Jahren übernahm Hanni Vanicek
1959 die Schwäbische Jungfrau. Das
Wäschewarengeschäft bestand zu
diesem Zeitpunkt bereits über 240
Jahre und hatte schon zahlreiche
BesitzerInnen überdauert. Vor der
Übernahme war Vanicek viel gereist,
hatte ihren Vater als seine Assistentin
in ganz Europa begleitet. Ihr eigentlicher
Traum war es damals, Opernsängerin
zu werden und auf der Bühne
zu stehen, das Schicksal wollte es aber
anders: Sie sollte jene Person werden,
die die 1720 von einem nach Wien
übersiedelten schwäbischen Leinwandhändler
gegründete Schwäbische
Jungfrau nun seit über sechzig Jahren
prägt, ihr eine Seele verleiht. „Ich war
damals noch sehr jung und unbedarft,
aber ich konnte eine gute Ausbildung
als Schneidermeisterin vorweisen. Von
zuhause hatte ich außerdem Disziplin
gelernt und die war vor allem zu Beginn
sehr wichtig“, erinnert sich Vanicek an
die ersten Jahre als Geschäftsführerin.
Sie wuchs stetig in die Rolle der Eigentümerin
hinein, flog zu Messen, schloss
Verträge, erweiterte die Stammkundschaft
und renovierte das Geschäftslokal,
das sich zuvor am „Haarhof“ und
später am Hohen Markt befunden
hatte, ehe es in den 1920er Jahren am
Graben 26 seinen Platz fand. Als großer
Glücksfall für das Unternehmen stellte
sich die Kooperation mit der amerikanischen
Herstellerfirma Fieldcrest
heraus, die über vierzig Jahre dauern
und erst durch die Auflösung der Firma
enden sollte. Die einzigartig weichen
Frotteehandtücher der Marke fanden
weitläufigen Anklang, zu erhalten waren
diese europaweit nur bei Harrods in
London, im Maison Blanc in Paris – und
eben in der Schwäbischen Jungfrau
in Wien. Doch nicht immer lief alles so
problemlos für Hanni Vanicek, so brach
am 25. Juni 1968 ein zerstörerischer
Brand im Geschäft am Graben aus, der
die Räumlichkeiten schwer beschädigte.
Auch das gesamte Archiv der
Schwäbischen Jungfrau, die zu Kaisers
Zeiten sogar zum k.u.k. Hoflieferanten
ernannt wurde, fiel den Flammen zum
Opfer und der Verkauf musste kurzerhand
in die sich heute noch dort
befindende Näherei im 8. Bezirk verlegt
werden.
Mit ihrer offenen und herzlichen Art
begeistert Vanicek seit jeher die Menschen
für sich. „Ich bin eine Person, die
auf jeden zugeht und so habe ich Nelson
Mandela am Flughafen die Hand
geschüttelt, Michael Jackson um zwei
Uhr nachts mitten auf der Straße ein
persönliches Autogramm abgeluchst
und am Macchu Picchu ein Foto mit
Jimmy Carter gemacht“, lacht sie.
Und so bespielt sie auch seit über 60
Jahren die Bühne der Schwäbischen
Jungfrau – mit Charme, Herz und
Enthusiasmus, und seit 2006 gemeinsam
mit ihrem Neffen Theo, der das
Geschäft einmal übernehmen und ein
weiteres Kapitel der langen Geschichte
der Schwäbischen Jungfrau schreiben
wird. „Für die Zukunft wünsche ich
mir Frieden, mehr Verständnis für die
Menschen, weniger Gier und für die
Schwäbische Jungfrau, dass sie, genau
wie die anderen älteren Geschäfte,
weiterbestehen kann und die Mieten
leistbar bleiben – das liegt mir wirklich
am Herzen“.
AUSTRIAN BUSINESS
087
SOCIETY
Ein Stuhl mit
Schwung
Kein Möbelstück ist so eng mit der Wiener Kaffeehauskultur
verwoben, wie Thonets „Stuhl
Nr.14“ – dieser prägt heute noch den Charakter
der klassischen Wiener Etablissements.
Entwickelt wurde der Sessel 1859 vom
deutschen Tischlermeister Michael
Thonet, den Fürst Metternich mit
seiner Familie 1842 nach Wien geholt
hatte. Sieben Jahre später gründete er
seine eigene Werkstätte in Gumpendorf,
die er 1853 in Gebrüder Thonet
umbenannte. „Ohne Wien wäre Thonet
heute nicht das, was es ist. Die Weitsicht,
Innovationskultur und überregionale
Vernetzung der damaligen Zeit
haben es Michael Thonet ermöglicht,
seine technologischen Konzepte und
unternehmerischen Ideen umzusetzen
und zum Erfolg zu führen“, betont
Norbert Ruf, Creative Director und Geschäftsführer
von Thonet im SOCIETY-
Interview.
Der erste große Auftrag für Thonet
kam vom Café Daum, das er im Jahr
1850 mit dem Stuhl Nr. 4., der heute
ebenfalls als Ikone gilt, ausstattete.
„Auf seinen Entwürfen kamen die Menschen
früher wie heute zusammen,
tauschten sich aus und nach wie vor
definieren sie das Bild der Wiener Gastronomie“,
so Ruf. Zwei Jahre nach der
großen Bestellung des Cafés Daum
eröffnete Thonet die erste Verkaufsniederlassung
im Palais Montenuovo
in der Strauchgasse.
Das Unternehmen wuchs stetig weiter,
es wurden Wälder gekauft und Fabriken
gebaut, darunter auch in Frankenberg
in Hessen, wo sich heute der
Firmensitz von Thonet befindet. Mit
dem Entwurf des Stuhls Nr. 14 (heute
214) – dem „Wiener Kaffeehausstuhl“ –
erlangte Thonet schließlich – nicht nur
aufgrund des einzigartigen Designs
sondern auch, weil der Stuhl durch die
neuartige Technologie des Biegens
von massivem Buchenholz beinahe
industriell hergestellt werden konnte
– endgültig internationale Bekanntheit.
Bei der Weltausstellung in Paris
im Jahr 1867 erhielt er dafür sogar die
Goldmedaille. Auch in adligen Kreisen
genoss der Tischlermeister hohes Ansehen.
Kaiser Franz Joseph I. zeichnete
ihn seinerzeit mit dem „Goldenen Verdienstkreuz
mit der Krone“ sowie mit
dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens
aus. Als Michael Thonet im Alter
von 75 Jahren an den Folgen einer
Erkältung verstarb, unterhielt die Firma
Gebrüder Thonet bereits weltweit
eine Vielzahl an Verkaufsstellen – von
Barcelona über London, bis nach New
York und St. Petersburg. Die Qualität
und zeitlose Formensprache hatten
Thonet zum Vorreiter und Pionier der
Möbelbranche gemacht.
70 Jahre nach dem revolutionären
Entwurf des Stuhls Nr. 14 sorgte Marcel
Breuer mit seinen ersten Möbelmodellen
aus Stahlrohr für Aufsehen. Thonet
übernahm 1929 die von ihm mitgegründete
Firma Standard-Möbel Lengyel
& Co. und sicherte sich so die Produktionsrechte
von Breuers neuartigen
Designs. „So entstanden die heutigen
Stahlrohr-Klassiker S 32 und S 64, bis
heute wichtige Bindeglieder zwischen
der traditionellen Bugholztechnik und
modernem Stahlrohrbiegen“, fügt Ruf
hinzu.
Heute wird in enger Zusammenarbeit
mit bekannten zeitgenössischen
DesignerInnen an neuen Entwürfen
gearbeitet. Der traditionellen Herstellungsweise
der Bugholz- und Stahlrohrklassiker
ist Thonet aber in großen
Teilen treu geblieben, auch wenn nur
einige wenige MitarbeiterInnen über
die nötige Expertise verfügen. „Vor
allem das Bugholzbiegen ist auch
heute noch ein fast alchimistisch
anmutender Prozess, der im Prinzip
noch genauso funktioniert wie im 19.
Jahrhundert“, so Ruf. Auch Thonets
klassische Designs haben nichts an
Aktualität verloren: „Der Wiener Kaffeehausstuhl
in all seinen Varianten sowie
die Stahlrohrfreischwinger werden
immer gefragt sein. Dabei liegt es an
uns, sie lebendig zu halten, zum Beispiel
indem wir neue Materialien oder
Farben einsetzen.“ Thonet steht jedenfalls
für Beständigkeit, das beweist das
über 200-jährige Bestehen des Unternehmens:
„Möbel von Thonet gehören
heute wie damals zum alltäglichen
Leben vieler Menschen auf der ganzen
Welt“, so Ruf. „Mit diesen Werten in
Kombination mit höchstem Anspruch
an Gestaltung und Qualität entstehen
Designklassiker, die für Langlebigkeit,
Kultur und Stil stehen“, resümiert der
Geschäftsführer.
Fotos: Thonet
AUSTRIAN BUSINESS
088
SOCIETY
Thonet fertigt nicht nur Kaffeehaussessel, sondern auch moderne Büromöbel in luftiger Holz-Optik
Im Thonet-Showroom kann man die modernen Büromöbel bewundern
S 5000 Retreat: Thonet und Studio Irvine liefern ein zeitgemäßes Update mit
Daybeds, die individuell angepasst werden können
So sehen Thonet-Stühle vor der Montage aus
AUSTRIAN BUSINESS
089
SOCIETY
Pionier in Ostafrika
Thomas Kopp ist Geschäftsführer bei 3LOG premium
logistics und Intercont logistics & trading.
Vor drei Jahren wagte er den unternehmerischen
Schritt nach Tansania, was ihm 2019 den „Export
Preis“ in Silber einbrachte. SOCIETY sprach mit ihm
über die Potentiale des ostafrikanischen Marktes.
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
Mit Intercont logistics & trading ltd.
haben Sie 2018 eine Schwestergesellschaft
in Daressalam, Tansania
gegründet – Warum gerade an diesem
Standort?
Die neue Seidenstraße und Ostafrika
geraten immer mehr in den Fokus, die
Region um die Subsaharazone birgt
große wirtschaftliche Potentiale. Für
Tansania sprechen einige gute Gründe:
Ostafrika hat eine Freihandelszone, die
ähnlich funktioniert wie die EU; unser
Standort am Seehafen in Daressalam
ist eine logistisch wertvolle Anlaufstelle
für deren Mitgliedsländer. Zudem
bestehen im Land stabile systempolitische
Verhältnisse und ein sicheres
Bankensystem. Nach dem Rechtswesen,
das auf dem British Common Law
basiert, können Firmengründer, -Eigentümer
und Management zu 100%
ausländische Investoren sein – eine
für uns natürlich sehr vorteilhafte Regulierung.
Wie in den meisten Ländern
Ostafrikas ist außerdem Englisch die
offizielle Amtssprache: Das erleichtert
die Kommunikation und war mitunter
ein Grund für mich, mich dort niederzulassen.
Tansania war aber sicherlich
nur der erste Schritt. Ich plane weiter
in Ostafrika zu expandieren, hochinteressant
wären etwa Kenia oder Ruanda,
das als Silicon Valley Afrikas gilt.
Wie zeigen sich die wirtschaftlichen
Potentiale Ostafrikas und wie können
diese Dynamiken am besten genutzt
werden?
Afrika hat eine ökonomisch aufregende
Zukunft vor sich. Tansania erlebt
zurzeit ein reales Wirtschaftswachstum
von 4-5% – davon können wir im
rezessiven Europa nur träumen. Das
Bevölkerungswachstum boomt, auch
der Mittelstand wird weiter wachsen.
Da muss man präsent sein und die
aufkommenden Chancen nutzen, bevor
das jemand anderes macht.
Der afrikanische Kontinent wird im Moment
von chinesischen und türkischen
Investoren überrollt; das bedeutet verlorene
Möglichkeiten für europäische
Unternehmen. Zusätzlich zu unserer
Logistiktätigkeit bemühen wir uns,
dem entgegenzusteuern und österreichischen
Investoren im Bereich private
equity Investitionen für Projekte in
Tansania oder Kenia zu ermöglichen.
Aktuell wurde in diesem Rahmen eine
Covid-19-Maskenfabrik mit österreichischem
Kapital gebaut. Auch Produktion
und Export sind vielversprechend:
Einer meiner Kollegen verarbeitet und
exportiert biologische Cashewnüsse,
auch Intercont strebt an, Bio-Avocados
nach Europa zu bringen. In Tansania
gibt es nämlich sehr viel Wasser und
die Früchte gedeihen wunderbar.
In Europa und Österreich hat man das
Potential des ostafrikanischen Marktes
noch nicht zur Gänze erkannt. Hier
würde ich mir durchaus mehr Engagement
und Unterstützung wünschen,
auch von offizieller Seite. Wir müssen
viel mutiger sein und mehr in Afrika
investieren, sonst werden wir bald von
links und rechts überholt. Momentan
leistet die eingeschworene Gruppe
an österreichischen Unternehmern in
Tansania wahre Pionierarbeit, auf die
man sehr stolz sein kann.
Welche Herausforderungen stellt die
Tätigkeit in Ostafrika?
Viele ausländische Unternehmer
scheitern in der Region. Meistens liegt
das daran, dass die selbe Businesskultur
erwartet wird, wie man sie aus
Europa kennt. Doch in Afrika laufen die
Dinge einfach anders, Treffen ergeben
sich kurzfristig, Termine können nicht
so dicht getaktet werden. Um Vertrauen
zu lokalen Unternehmern zu
schaffen, muss man sich an deren Stil
anpassen – letztendlich sind wir immer
noch Gäste im Land. Ich bin mittlerweile
zum glühenden Tansania-Fan geworden:
Die Menschen sind sehr nett
und zugänglich; wenn man ihnen mit
Respekt begegnet, kommt immer ein
Lächeln zurück. Der ostafrikanische
Markt ist natürlich auf seine Weise
herausfordernd. Dennoch muss man
den Mut haben, neue Dinge anzugehen
– nur dann wird man auch belohnt.
Wer den Schritt nach Afrika wagt, sollte
sich zuvor jedenfalls mit jemandem
absprechen, der sich auskennt.
AUSTRIAN BUSINESS 091
SOCIETY
Im Lens Lab werden die Gläser auf die Bedürfnisse der Kunden hin optimiert.
Bis zu 264 Produktionsschritte werden für jedes randlose Meisterwerk benötigt.
In jeder Silhouette Metallbrille stecken rund 80 Prozent Handarbeit
9.000 Brillen werden täglich von hoch qualifizierten Mitarbeitern produziert.
Das ungebrochene Bekenntnis zu höchster Qualität spiegelt sich in über 100
Qualitätskontrollen pro Brille wider.
3.000 neue Brillenentwürfe pro Jahr erarbeitet ein internationales
Team an Designern bei Silhouette International.
Fotos: Silhouette
AUSTRIAN BUSINESS
092
SOCIETY
Silhouette International:
Klare Sicht Voraus
Seit 57 Jahren überzeugt der österreichische
Premiumbrillenhersteller Silhouette International
mit Firmensitz in Linz durch präzise Handarbeit,
Qualität und hochwertiges Design.
„Mehr als nur einen Sehbehelf“ wollten
Anneliese und Arnold Schmied erschaffen,
als sie 1964 das Fundament
für die Marke Silhouette legten. Dabei
standen präzise Handarbeit, höchste
Qualität und hochwertiges Design
stets im Fokus. Heute, 57 Jahre später,
werden die Brillen von Silhouette
International in über 100 verschiedenen
Ländern verkauft. Eine schmale
carré-förmige Brille war die erste, die
1964 das Werk in Linz verließ und bald
den Weg zu internationalem Erfolg
ebnete. In den 70er Jahren waren es
auffällige Designs, die weltweit Aufmerksamkeit
erregten, darunter vor
allem die „Futura“. Zur gleichen Zeit
entstand überdies die erste randlose
Brille von Silhouette. „Unsere Produkte
stehen für innovatives Design, das
stets dem Zeitgeist entspricht. Wir
folgen beim Design keinen kurzfristigen,
schnelllebigen Modetrends. Es
geht vielmehr darum, ein Maximum
an Qualität zu erzielen, um auf die
Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich
eingehen zu können“, betont
CMO Michael Schmied im Interview
mit SOCIETY.
Einen wesentlichen Beitrag zur Identität
der Marke trug die 2020 verstorbene
Designerin Dora Demmel, die
von Beginn an Teil des Familienunternehmens
war. Heute erarbeitet ein
internationales Team an Designern
etwa 3000 Brillenentwürfe pro Jahr.
„Eine Silhouette zu tragen, bedeutet
Leichtigkeit zu spüren. Keine Brille ist
leichter, keine komfortabler als eine
Silhouette“, so Schmied weiter. Das
Bekenntnis zu „Made in Austria“ und
dem Standort Linz spielt für das international
agierende Unternehmen, das
nach wie vor in Familienbesitz ist, eine
wesentliche Rolle.
HANDARBEIT UND INNOVATION
In einer Silhouette Metallbrille
stecken durchschnittlich etwa 80
Prozent Handarbeit, bis zu 264 hoch
präzise Schritte und über 100 Qualitätskontrollen
ehe sie das Werk in
Linz verlässt. Täglich werden so 9000
Brillen gefertigt, insgesamt beschäftigt
das Unternehmen weltweit 1400
MitarbeiterInnen. Auch in Sachen
Nachhaltigkeit ist Silhouette Pionier:
im 3D-Druckverfahren mit 100% biobasiertem
Material konnte NEUBAU
EYEWEAR, die urbane und nachhaltige
Marke von Silhouette International,
erstmals eine komplett nachhaltige
Brille produzieren. „Als internationaler
Premiumbrillenhersteller wollen wir einen
wertvollen Beitrag für eine stabile
Wirtschaft und für die Zukunft unserer
Umwelt leisten“, so der CMO. Silhouette
International ist seit 2020 offizieller
Klimabündnis-Betrieb und verwendet
zu 100 % umweltfreundlichen Strom.
Neben Nachhaltigkeit hat sich das
Unternehmen seit jeher der Innovation
und dem Fortschritt verschrieben.
1983 etwa wurde der Kunststoff SPX®
entwickelt, der komplett neue Dimensionen
im Brillendesign eröffnete und
gleichzeitig auch das Zeitalter der
Leichtigkeit einläutete. 1999 folgte
die Entwicklung der Silhouette Titan
Minimal Art, einer schrauben- und
scharnierlosen Brille, die nur 1,8
Gramm wiegt und den internationalen
Brillenmarkt revolutionierte. Seit 2000
ist die Titan Minimal Art von Silhouette
sogar für die Raumfahrt zertifiziert.
Vor fünf Jahren entstand dann mit
NEUBAU EYEWEAR eine urbane und
nachhaltige Marke. Ein Jahr später
wurde Silhouette zum Brillenkomplettanbieter
– im sogenannten Lens Lab
werden seither Gläser mit höchster
Präzision angefertigt. 2019 erweiterte
Silhouette International sein Portfolio
um eine weitere Marke, diesmal im
Premium Sportsegment – evil eye
steht für hochfunktionale Sportbrillen,
die mit ihren kompromisslosen Material-,
Funktions- und Filtereigenschaften
auch bei höchsten Ansprüchen
Spitzenleistungen ermöglichen.
www.silhouette-international.com
AUSTRIAN BUSINESS
093
SOCIETY
ANDY WOLF: Brillen-
design aus Österreich
Von internationalen Stars getragen und in Österreich
und Frankreich produziert – die ANDY WOLF Brillen
überzeugen durch Qualität, Handarbeit und Design.
SOCIETY hat mit CEO Andreas Pirkheim gesprochen.
Wie kam es zur Gründung von ANDY
WOLF und wie hat sich das Unternehmen
seither entwickelt?
ANDY WOLF ist eine Contemporary
Eyewear Brand aus Österreich, die
2006 von den beiden Namensgebern
Andreas Pirkheim (Andy) und Wolfgang
Scheucher (Wolf) gegründet
wurde. Alle Brillen und Sonnenbrillen
werden ausschließlich in den eigenen
Manufakturen in Hartberg (Österreich)
und Jura (Frankreich) mit zertifizierten
Materialen von Hand hergestellt. Als
Independent Eyewear Label überzeugt
ANDY WOLF durch die Kombination
von modernem und einzigartigem
Design, keinem sichtbaren Logo, der
Herstellung im eigenen Unternehmen
in Europa und dem hohen Anspruch
an Qualität. Insgesamt werden rund
150 Mitarbeiter beschäftigt, neben
den Standorten in Hartberg und in
Frankreich gibt es auch Büros in Berlin
und in New York. Rund 140.000 ANDY
WOLF-Brillen gehen Jahr für Jahr in
mittlerweile mehr als 69 Ländern über
die Ladentische.
Die ANDY WOLF Brillen werden in
Österreich designt und handgefertigt
– was zeichnet sie darüber hinaus
noch aus?
Ganz klar – allen voran unser Herzblut,
das in jeder einzelnen ANDY WOLF
Fassung steckt. Österreich spielt
historisch gesehen in der Brillenindustrie
schon immer eine Rolle und
außerdem ist es für seine Genauigkeit
bekannt. Paart man diese mit langjähriger
Erfahrung, ist das ein Garant
für ein langlebiges Produkt von bester
Qualität. ANDY WOLF produziert jede
Fassung lokal in den eigenen Manufakturen.
Dadurch liegt die Wertschöpfungskette
komplett im Haus
– das wissen die Kunden zu schätzen.
Außerdem ist uns ein bewusster
Umgang mit Mensch und Natur besonders
wichtig. Wir sind stolz, dass
das Rohmaterial unserer Acetatbrillen
– die Cellulosefasern aus Holzzellstoff
– aus einer rein nachhaltigen
Forstwirtschaft stammen. Neben der
Nachhaltigkeit bietet Acetat eine
Vielzahl von Farben und Effekten, die
unsere Designs unterstützen. Das
Metall unserer Brillen ist recycelt und
stammt aus Deutschland.
ANDY WOLF ist in 69 Ländern vertreten
– Wie kann man international
als Brillenmanufaktur erfolgreich
bestehen?
ANDY WOLF Brillen gibt es bereits in
69 Ländern weltweit in Optikerfachgeschäften
und Fashion-Stores, Tendenz
steigend. Unsere Exportquote liegt
bei 85%, unsere Kernmärkte sind
Deutschland, Österreich, Schweiz,
Niederlande, Frankreich, Italien, Russland
und Nordamerika. Wir fokussieren
uns auf unsere Kernmärkte, speziell
Nordamerika. Dort haben wir seit
2016 eine eigene Niederlassung, von
der aus wir den amerikanischen Markt
betreuen.Die Digitalisierung wurde
aufgrund der neuen Herausforderungen
zu einem neuen Schwerpunkt.
Bereits Anfang März haben wir unser
neues B2B-Händlerportal gelauncht,
unsere neue Website folgte im April.
Damit können wir unsere Kunden und
Partner, gerade im Export, noch besser
erreichen und heben unseren Service
auf ein ganz neues, intuitives Level.
Wer war bis dato die wohl bekannteste
Kundin von ANDY WOLF?
Ganz klar Rihanna 2017 in Cannes!
Ihre Stylisten kontaktierten uns, da
sie auf der Suche nach einer kleinen,
weißen Brille waren. Wir hatten
gerade eine kleine Lesebrille auf den
Markt gebracht, die passte perfekt,
war aber nicht weiß. Da war die lokale
Produktionsstätte ein großer Vorteil.
Rihanna trug die weiße Fassung dann
beim Festival, was ein großer Meilenstein
für uns war. Daraus entstand das
Nachfolgemodell Florence, ein schon
jetzt neues ikonisches Brillendesign.
www.andy-wolf.com
Fotos: Alexander Gebetsreuther, Markus Mansi Moma, Bastian Thiery
AUSTRIAN BUSINESS
094
SOCIETY
Die ANDY WOLF Brillenfassungen werden mechanisch vorpoliert
Namensgeber und CEO von ANDY WOLF, Andreas Pirkheim
Jede ANDY WOLF Brille wird genauestens geprüft, bevor sie das Werk verlässt
Mitarbeiterin bei der Endkontrolle der fertigen Brillen im Werk in Hartberg
ANDY WOLF Mitarbeiterin beim Gravieren der Logos
Model mit einer Brille aus der REDISCOVER-Kollektion 2021
AUSTRIAN BUSINESS
095
SOCIETY
Wien:
Stadt der Zukunft – Grün,
nachhaltig und digital
SOCIETY sprach mit Ulli Sima, amtsführende Stadträtin für Innovation,
Stadtplanung und Mobilität, über die grüne Zukunft Wiens.
Vor allem die Klimakrise verlangt
nach neuartigen Strategien und
Konzepten für eine nachhaltige und
tragbare „Stadt der Zukunft“. Wie
wird sich Wien den großen Herausforderungen
der Zeit stellen?
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung
unserer Zeit. Wir spüren
seine Folgen – z.B. durch die steigende
Hitze in der Stadt – die wir mit klugen
Gegenmaßnahmen bekämpfen. So
prognostiziert eine Studie der ETH
Zürich, dass es in Wien im Jahr 2050
so heiß sein wird wie in Skopje, der
Hauptstadt von Nordmazedonien.
Mein Credo in der Stadtplanung lautet
daher: raus aus dem Asphalt und viel
mehr Grün auf Wiens Plätzen und
Straßen. Zahlreiche Bäume, Sitzmöbel,
Trinkbrunnen sowie Nebelstelen
und Wasserspiele kommen dafür zum
Einsatz. Sie kühlen die Plätze in unserer
Stadt und sorgen in den heißen
Sommermonaten für Erfrischung und
Ulli Sima, Stadträtin für Innovation, Stadtplanung
und Mobilität
Spaß. Eine weitere Maßnahme für
die Klimamusterstadt sind neue Begrünungsmodule
im Straßenbereich.
Dort, wo Baumpflanzungen nicht
möglich oder sehr teuer sind, werden
Asphaltflächen aufgebrochen und mit
unterschiedlichen Pflanzenmodulen
bepflanzt oder Wasserspiele und
Sprühnebelanlagen angelegt.
Wie würden Sie den Ausgangspunkt
Wiens beschreiben, auch im Vergleich
zu anderen europäischen
Städten?
Wir reagieren in Wien seit vielen Jahren
auf diese Entwicklungen, in erster
Linie mit aktivem Klimaschutz: dem
Ausbau der Öffis, von Solarenergie,
Gebäudedämmungen und unzählige
weitere Maßnahmen. Dank dieser
Bemühungen ist Wien heute das
Bundesland mit dem geringsten CO2
Ausstoß pro Kopf. Wir investieren nun
auch im Rahmen des größten Klima-
Förderprogramm unserer Stadt 100
Millionen Euro für nachhaltige Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen
für
mehr Lebensqualität in den Bezirken.
Ein wesentliches Ziel der Smart
City Wien Rahmenstrategie ist es,
Wien zur Digitalisierungshauptstadt
Europas zu machen. Wie kann dies
erreicht werden?
Digitalisierung ist ein Schlüsselthema
für die Zukunft. Ich will die Entwicklung
zur Digitalisierungshauptstadt zu werden
aktiv gestalten – dabei steht bei
all unseren Maßnahmen der Mensch
im Mittelpunkt. Wir wollen die hohe
Wiener Lebensqualität auch auf den
digitalen Bereich ausdehnen und vermehrt
digitale Services zur Verfügung
stellen. Dazu gehören etwa die Wien
Mobil App der Wiener Linien, die Cooling
App, die im Sommer kühle Plätze
mit Sprühnebelduschen oder Trinkbrunnen
anzeigt oder auch die Sag’s
Wien App, wo Anliegen von BürgerInnen
gemeldet und von der Stadt rasch
erledigt werden. Außerdem sorgen wir
dafür, dass die digitale Infrastruktur der
Stadt Wien top modern, sicher und für
alle zugänglich ist. Jedes einzelne Ziel
der Smart City Strategie wird regelmäßig
in Monitorings gemessen.
Wie kann bzw. soll jede einzelne Bürgerin/jeder
einzelne Bürger an den
Zukunftsprojekten teilnehmen?
In Wien können die BürgerInnen ihre
Stadt aktiv mitgestalten. Dafür haben
wir viele analoge wie auch digitale
Angebote zur Diskussion geschaffen.
In der Hauptstadt nutzen wir die
Digitalisierung der Gesellschaft und
fördern die aktive Einbindung der
WienerInnen via Websites bzw. Apps.
Ein aktuelles Beispiel ist der Ideenwettbewerb
für begrünte Straßen und
Plätze auf www.wienwirdwow.at. Er
soll uns helfen, noch mehr Grünraum
in die Stadt zu bringen. Vielfach verunmöglichen
technische Einbauten
für Strom, Gas oder Wasser Baumpflanzungen.
Wir suchen daher neue,
innovative Ideen, um mehr Begrünung
in die Stadt zu bringen.
Foto: Dieter Steinbach
GREEN SOCIETY
096
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Gleich informieren unter coronavirus.wien.gv.at/wirtschaft
wien.gv.at/coronavirus
SOCIETY
Seien Sie das Licht,
nicht der Hügel
Gastautor Simon Inou plädiert in seinem Kommentar
für die Inklusion von Schwarzen in der
literarischen Welt.
Am 20. Januar 2021 wurde Joseph „Joe“
Robinette Biden, Jr. als 46. Präsident
der Vereinigten Staaten angelobt.
Die Angelobung von Joe Biden war
eine historische Einmaligkeit: Zum
ersten Mal in der Geschichte der USA
wurde eine Frau zur Vize-Präsidentin
gemacht. Kamala Harris ist zudem
die erste afroamerikanische und die
erste asiatisch-amerikanische Person
in dieser Position. Aber an diesem
Tag stahl ein anderer Shooting Star
den PolitikerInnen die Show: Amanda
Gorman, eine junge Schriftstellerin,
Lyrikerin und Aktivistin. Seit Jahren
setzt sie sich mit Themen wie Feminismus,
Unterdrückung, Diskriminierung
und Rassismen auseinander. Auf
Einladung von Jill Biden trug Gorman
im Rahmen der Zeremonie ihr Gedicht
The Hill We Climb vor. Dieses Gedicht
wurde nach dem Sturm auf das Kapitol
Die Dichterin und Word-Aktivistin Amanda Gorman
bei der Angelobung von Präsident Biden
in Washington DC am 6. Januar 2021
noch einmal angepasst. Die 22-jährige
war am Tag der Angelobung die
jüngste Dichterin, die jemals bei der
Amtseinführung eines US-Präsidenten
aufgetreten ist. The Hill We Climb umfasst
723 Wörter. Das Gedicht handelt
von den schweren Zeiten, die die USA
durchstehen. Laut Gorman ist Amerika
„nicht gebrochen, sondern einfach
unvollendet”. Im Gedicht geht es um
Verluste, aber auch um die Möglichkeit
der Versöhnung und vorwiegend auch
um Hoffnung für die Zukunft.
Genau diese Formulierung der “Hoffnung
für die Zukunft”, von der nicht
nur die US- Amerikaner:innen träumen,
sondern die ganze Welt, hat das
Gedicht beflügelt. Das Werk wurde in
mehrere Sprachen übersetzt. In Europa
löste es eine sehr interessante Diskussion,
die von linksliberalen Journalist:innen
und Meinungsmacher:innen
in die Ecke der Identitätspolitik gerückt
wurde, aus. Die Diskussion begann,
als die niederländische Künstlerin
und Journalistin Janice Deul in einem
sehr pointierten Beitrag in der Zeitung
De Volkskrant die weiße, nicht-binäre
Übersetzerin Marieke Lucas Rijneveld
als nicht die geeignetste Wahl bezeichnete.
Sie sah es als eine verpasste
Chance für die literarische Welt,
nicht-weiße Übersetzer:innen auch für
diese Arbeit zu beschäftigen. Gorman
begrüßte die Wahl von Rijneveld, aber
Rijneveld zog sich daraufhin von dem
Projekt zurück. Janice Deul: “Nichts
gegen Rijnevelds Qualitäten, aber
warum kann die Industrie nicht eine
Autorin wählen, die - genau wie Gorman
- eine Spoken-Word-Künstlerin
ist, jung, weiblich und unapologetisch
Schwarz ist?”, schreibt sie in ihrem
oben genannten Beitrag. Damit will sie
sagen, dass es nicht nur weiße Talente
gibt und dass die Verlagswelt auf ihre
eigenen Privilegien schauen und einige
davon abgeben muss. In anderen
Ländern Europas – in Deutschland,
Frankreich und Österreich – wurde
diese wichtige Diskussion auf “Weiße
dürfen Schwarze nicht mehr übersetzen”
reduziert und man drängte den
Diskurs über Privilegien in die Ecke der
Identitätspolitik. Außerdem ging es
darum, die Verlagswelt für nicht-weiße
Menschen aufzumachen. Weil diese
stets die Verlierer:innen im Kulturbereich
waren, wie Janice Deul schön
zusammenfasst: “Agenten, Verleger,
Redakteure, Übersetzer, Rezensenten
in den Niederlanden [auch in Europa
- Anmerkung des Autors], weiten Sie
Ihren Blick und treten Sie in die 2020er
Jahre. Seien Sie das Licht, nicht der
Hügel. Umarmen Sie die Menschen,
die im Literatursystem nur am Rande
vertreten sind, öffnen Sie Ihre Augen
für Genres, die traditionell nicht in den
Kanon aufgenommen wurden, und
lassen Sie Ihr Ego nicht über die Kunst
siegen. Talentierte People of Color
müssen ebenfalls gesehen, gehört
und geschätzt werden. Veröffentlichen
Sie auch ihre Arbeit, stellen Sie sie ein
und entlohnen Sie sie angemessen.
Schwarze Spoken-Word-Künstler sind
wichtig. Auch die Einheimischen.”
Foto: DOD Photo by Navy Petty Officer 1st Class Carlos M. Vazquez II/Author : Chairman of the Joint Chiefs of Staff
DIVERSITY
098
SOCIETY
Neue afrikanische
Eliten
In Kamerun kristallisiert sich eine neue Elite
heraus, die sich dem Kampf gegen Korruption
verschrieben hat.
Fotos: ORF, pixabay
Afrika ändert langsam das Image.
Waren es in den Achtziger Jahren
noch die Bilder von hungernden
äthiopischen Kindern, die um die
Welt gingen, schreiben internationale
Medien nun von der wirtschaftlichen
Eroberung Chinas in Ostafrika. Doch
nicht nur die Chinesen, sondern auch
die junge afrikanische Bildungselite
erhebt Anspruch auf die Mitgestaltung
im Land nach neuen Regeln.
Doch wer ist diese neue Elite? In
Kamerun, in der Hafenstadt Douala,
treffen sich erfolgshungrige Re- Migranten
in den neuen Rooftop Bars
im Stadtteil Bonaberi. Die Szenen, wo
schick gekleidete Kellner Cocktails
und Steaks servieren, erinnern an
Shanghai vor 20 Jahren. Damals, als
in Chinas Hafenstadt am Flussufer,
dem Bund, die Straßenbeleuchtung
noch dämmrig war. Douala boomt,
ORF-Korrespondentin und SOCIETY-Gastautorin
Dr. Sonja Sagmeister-Brandner
weil die Stadt in Zentralafrika ein Umschlagplatz
für Containerschiffe und
den Handel im Allgemeinen ist. Wer
die „new generation“ kennen lernen
will, wird überrascht sein. Viele von
ihnen sind in Frankreich, Kanada oder
den USA auf Universitäten ausgebildet,
und Kinder von Migranten. Sie
haben Erfahrungen in internationalen
Firmen gesammelt und sich dann
entschieden, in die Heimat zurückzukehren.
Der Grund: Mehr Chancen auf
sozialen Aufstieg und gute Gehälter
für polyglotte Manager. Internationale
Firmen zahlen sogenannten „Expats“
fürstliche Honorare.
Und die jungen Kameruner, die
zurückkehren, lassen es sich gut
gehen, fliegen alle paar Monate zum
Shoppen zurück nach Europa. Was
unterscheidet die neuen Jungen von
In Kamerun treffen traditionelle Lebensweise auf
moderne Einflüsse
der satten alten Elite? Sie arbeiten
rund um die Uhr und wollen etwas
verändern. Sie haben auch einen
anderen Umgang mit Korruption. Ein
Beispiel: Bertrand ist 42 Jahre alt, ist
aufgewachsen in Marseille, und hat
Betriebswirtschaft studiert. Seine
Karriere hat über einen skandinavischen
Konzern in Finnland gestartet,
von dort wurde er in den Senegal
als Manager berufen. Infolge hat ihn
dann der größte zentralafrikanische
Zementkonzern abgeworben.
Für Dangote leitet er nun von Kamerun
aus die Pan- Afrika Abteilung. Seine
Vorgabe bei Job-Antritt war skandinavisch:
Zero Tolerance gegen Korruption.
Und das zieht er auch in Kamerun
durch. Stundenlanges Warten auf Minister,
Kampf gegen Geldforderungen
und viele missionarische Gespräche
mit Entscheidungsträgern sind nun
Tagesgeschäft. Er wird nicht müde zu
erklären, warum „good governance“ der
Schlüssel zu einem wohlhabenden Afrika
ist. Im „doing business Index“ bzw.
Korruptionsindex rangiert Kamerun auf
der Höhe von Somalia. Einheimische
tun sich schwer, dagegen zu kämpfen.
Doch neue Manager, die im Ausland
sozialisiert wurden, sind nicht bereit
dieses System weiter zu stützen und
tragen so auch ein wenig zum „mindset
change“ bei. Wenn sich die Re-Migranten
zusammenschließen, das
Beste aus beiden Welten kombinieren,
dann steht Afrika Aufschwung und
Wohlstand bevor, weil neue Taktgeber
Einfluss gewinnen.
DIVERSITY 099
SOCIETY
Das neue Gewähr-
leistungsrecht – eine
genutzte Chance?
Unser Gastautor Mag. Valentin Neuser von
Lansky, Ganzger+partner erläutert in seinem
Beitrag die neuen Regelungen zum Gewährleistungsrecht.
Ab dem 1.1.2022 wird in Österreich ein
reformiertes Gewährleistungsrecht
für Kaufverträge gelten. In Umsetzung
der Digitale-Inhalte-Richtlinie (EU)
2019/770 („DIRL“), die ein Gewährleistungsregime
für Verträge über die
Bereitstellung digitaler Inhalte und digitaler
Dienstleistungen vorsieht, sowie
der Warenkauf-Richtlinie (EU) 2019/771
(„WKRL“), die primär Kaufverträge über
Waren betrifft, hat der österreichische
Gesetzgeber mit dem „Gewährleistungsrichtlinien-Umsetzungsgesetz“
Neuregelungen auf den Weg gebracht.
Diese sollen primär der Verbesserung
des Verbraucherschutzes dienen,
aber auch Nachhaltigkeit durch eine
Rechtsanwalt und Managing Partner
Mag. Valentin Neuser
faktische Verlängerung der Lebensdauer
von Produkten sicherstellen.
Bei der Frage, ob der österreichische
Gesetzgeber mit der erfolgten Umsetzung
eine Chance vertan hat, scheiden
sich die Geister. Länger funktionsfähige
Produkte vermeiden die Notwendigkeit
eines frühzeitigen Ersatzes, erstrebenswert
wäre also, wenn die Industrie gezwungen
würde, besonders langlebige
Produkte herzustellen. Dies auch wenn
sich in vielen Bereichen die technische
Entwicklung nahezu minütlich überholt
und in einigen Bereichen – etwa den
sogenannten „Weißwaren“ – eine über
die bisherige Gewährleistungsfrist von
zwei Jahren hinausgehende Haltbarkeit
bereits unabhängig vom Gewährleistungsrecht
Standard ist. In vielen
Bereichen – zB Küchenkleingeräte
– wünschen sich Verbraucher allerdings
vielfach aus guten Gründen eine
deutlich längere Nutzungsdauer. Neu
sind auch Regelungen zu „Waren mit
digitalen Elementen“, wenn eine Bereitstellung
dieser digitalen Elemente im
Kaufvertrag geregelt wurde. Betroffen
sind davon insbesondere sogenannte
„smart goods“, wie zB Smartphones.
Ebenso neu sind die auf Grundlage der
DIRL erstmals geschaffenen gewährleistungsrechtlichen
Regelungen für
Verträge über die Bereitstellung digitaler
Inhalte (zB Software, Musik- und
Audiodateien) und digitaler Dienstleistungen
(zB Cloud-Dienste, Social
Media). Dies gilt insbesondere auch
für Verträge, die kein Entgelt vorsehen,
sondern lediglich die Zurverfügungstellung
von personenbezogenen Daten
als Gegenleistung vorsehen.
Im Gegensatz zur bisherigen Rechtslage
herrscht bei der Geltendmachung
der Gewährleistungsbehelfe nunmehr
völlige Formfreiheit. Es ist eine
Gewährleistungsfrist vorgesehen, die
mit einer um drei Monate geringfügig
längeren Verjährungsfrist kombiniert
wird. Anders als bisher können damit
auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist
die Gewährleistungsbehelfe
gerichtlich geltend gemacht werden.
Die für bewegliche Güter geltende
Gewährleistungsfrist von zwei Jahren
lässt der Gesetzgeber unverändert,
obwohl eine Verlängerung dieser Frist
– gerade bei langlebigen Produkten –
möglich gewesen wäre. Endlich wird
auch gesetzlich fixiert, wer die Kosten
von Austausch und Verbesserung
zu tragen hat – grundsätzlich ist das
der Unternehmer. Ein wesentlicher
Baustein des neuen Gewährleistungsrechts
ist die Verlängerung jener
Fotos: Lansky, Ganzger+partner, pixabay
WIRTSCHAFT 100
SOCIETY
Zeitspanne, in der gesetzlich vermutet
wird, dass der Mangel bei Übergabe
bereits vorhanden war (Beweislast-
Umkehr). Waren dies bislang sechs
Monate, wird die Frist nun auf ein Jahr
ausgedehnt. Die im Rahmen der WKRL
mögliche Verlängerung dieser Frist auf
zwei Jahre war offenbar zu verkäuferbzw
herstellerfeindlich und daher nicht
gewollt. Die gesetzliche Vermutung
tritt dann nicht ein, wenn sie mit der
Art der Ware oder des Mangels unvereinbar
ist (zB verderbliche Ware). Die
Umkehr der Beweislast für Waren mit
digitalen Elementen ist abweichend
geregelt: Wenn bei Waren mit digitalen
Elementen die digitale Leistung nach
dem Vertrag fortlaufend über einen
bestimmten oder unbestimmten
Zeitraum bereitzustellen ist, so trägt
bei Hervorkommen eines Mangels
während des Bereitstellungszeitraums,
zumindest aber für zwei Jahre
ab Übergabe, der Unternehmer die
Beweislast dafür, dass die digitale Leistung
während dieses Zeitraums dem
Vertrag entsprochen hat. Betreffend
Waren mit digitalen Elementen wird
zudem eine gewährleistungsrechtliche
Aktualisierungspflicht des Unternehmers
festgeschrieben, damit die
tatsächliche Verfügbarkeit des von der
Aktualisierung abhängigen Produktes
während des Gewährleistungszeitraumes
sichergestellt ist. Zu einem Verbot
der Obsoleszenz, also dem vorsätzlich
eingebauten Verschleiß von Produkten
durch die Hersteller, hat sich der Gesetzgeber
leider nicht entschlossen,
obwohl dies einer der wirksamsten
Hebel hätte sein können, um die Langlebigkeit
eines Produktes zu fördern.
Einen direkten Anspruch gegen den
Hersteller oder Importeur, der auf
Ratsebene von einigen Mitgliedsstaaten
vorgeschlagen wurde, sieht der
Gesetzgeber nicht vor. Grundsätzlich
muss sich der Käufer daher mit seinen
Gewährleistungsansprüchen an den
Verkäufer wenden.
Insgesamt zeigt sich, dass der österreichische
Gesetzgeber sich dazu
entschlossen hat, über die Richtlinieninhalte
insgesamt nicht hinauszugehen.
Dies offenbar in der Erwartung,
dass die EU in den entsprechenden
Bereichen in den nächsten Jahren
noch Regelungen schaffen wird. Ob ein
derartiges Abwarten der europäischen
Entwicklung sinnvoll ist, ist zu bezweifeln.
Denn mit einer Erhöhung der
Lebensdauer von Produkten wird nicht
nur der Verbraucherschutz gefördert,
sondern es wird vor allem Nachhaltigkeit
geschaffen und ökologische Verantwortlichkeit
erzielt. Die Verfolgung
ökologischer Interessen verbietet
allerdings in Zeiten des Klimawandels
naturgemäß ein Spiel auf Zeit. Mit der
wenig revolutionären Umsetzung der
Richtlinien hat Österreich leider seine
Chance verspielt, mutig eine Vorreiterrolle
zu übernehmen und als „Role
Model“ für eine europaweite – den
Umwelt- und Klimaschutz fördernde –
Regelung im Warenhandel zu dienen.
Leider wird nun abzuwarten sein,
wie die EU den Spagat zwischen den
gesamtwirtschaftlichen Interessen
und der ökologischen Nachhaltigkeit
im Warenhandel lösen wird und welche
Regelungen dann zukünftig in den
einzelnen Mitgliedsstaaten gelten.
RECHT
101
SOCIETY
Warum das Rad schon
lange erfunden ist
Dr. Andreas Salcher, Unternehmensberater, Mitbegründer der
„Sir Karl Popper Schule“ und Bestsellerautor, zeichnet in seinem
Gastbeitrag für SOCIETY ein Bild der „Schule der Zukunft“.
Das oberste Ziel der Schule der Zukunft
ist die Wiederbelebung des
Lernprozesses. Lernen durch Erfahrung
lässt sich nicht durch noch so
viel Belehrung ersetzen. Goethe hat
geschrieben: „Wenn du die Welt verstehen
willst, dann musst du in dein
Inneres gehen, wenn du dein Inneres
verstehen willst, dann musst du in die
Welt gehen.“ Die Schule der Zukunft
muss die Welt in ihr Inneres lassen. Ich
schlage Modelle, basierend auf diesen
drei Werten, vor:
Wertschätzung: Das Gefühl, dass
man Teil einer Gemeinschaft ist, von
der man geschätzt wird, und die
innere Überzeugung, dass man Verantwortung
für sich selbst und andere hat.
Leidenschaft: Eine Schule, in der
alle – vom Direktor über die Lehrer
und Eltern bis zu den Schülern –
leidenschaftlich gerne lernen, wird
großartig werden.
Ehrliches Lob: Es kann und muss
nicht jeder überall der Beste sein. Bestärkung
und ehrliches Lob für besondere
Leistungen helfen aber, eigene
Potenziale zu erkennen und sich anzustrengen,
diese zu entwickeln.
Auf dem Weg zur Schule der Zukunft
sollten wir uns auf folgende Ziele konzentrieren:
DIE BESTEN LEHRERINNEN NEHMEN
Die Qualität eines Schulsystems kann
nie die Qualität der Summe seiner
Lehrer übertreffen. Es ist die wichtigste
Aufgabe eines Schulsystems, den
Lehrerberuf zu einem der attraktivsten
Berufe zu machen, dann die richtigen
Menschen dafür zu gewinnen, sie
selektiv auszuwählen und sie dafür
ständig in ihren Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Sie verdienen eine gute
Bezahlung und Karrieremöglichkeiten,
die von ihrer Leistung abhängig sind.
KLASSENUNTERRICHT VOR SCHUL-
ORGANISATION
Da die SchülerInnen in jeder Klasse
so unterschiedlich sind, können alle
Versuche, den Unterricht zentral von
Schulbehörden vorzugeben, nur zum
Scheitern verurteilt sein. Solange der
Schulalltag wie das tägliche Fernsehprogramm
durch eine zusammenhanglose
Abfolge von isolierten Gegenständen
geprägt ist, werden SchülerInnen
und LehrerInnen diese über sich ergehen
lassen. Individuelle Talentförderung
und die 50-Minuten-Stunde sind
Gegensätze wie Feuer und Wasser.
Lernformen und Lehrpläne haben sich
den SchülerInnen anzupassen und
nicht umgekehrt. Das erfordert eine
echte Schulautonomie, wobei jede
Schule sehr genau bei der Erreichung
ihrer Ziele überprüft und unterstützt
werden muss. Gute Schulen, die schon
heute den Geist der Zukunft versprühen,
stellen folgende Frage: Ist das gut
für die SchülerInnen? Wann immer
Herausforderungen und Konflikte an
einer Schule aus der Perspektive des
Schülers diskutiert werden, ist man
auf dem richtigen Weg. Die SchülerInnen
mit ihren langfristigen Interessen
stehen im Mittelpunkt. Daher ist die
gelebte Schulautonomie so wichtig
für engagierte DirektorInnen. Es gibt
nicht ein richtiges Modell der Schule
der Zukunft, genauso wenig wie es
nur eine optimale Art gibt, ein Kind zu
erziehen. Es existiert aber eine Vielzahl
von lebendigen Schulen, die zeigen,
wie man das vorhandene Wissen
erfolgreich umsetzen kann. Viele Wege
führen zur Schule der Zukunft, eines
haben diese Wege gemeinsam: Es
geht darum, die Kluft zwischen den
Schulen, wie sie heute sind, und den
Schulen, wie sie sein könnten, kleiner
zu machen. Das bedeutet leidenschaftliches
Engagement über lange
Zeiträume. Auf diesem Weg finden sich
weder Abkürzungen noch magische
Erfolgsrezepte.
Andreas Salcher - Der talentierte Schüler und seine
ewigen Feinde, Ecowin Verlag
Foto: Ecowin Verlag
BILDUNG
102
SOCIETY
Michael Heritsch: Ein
Mann mit vielen Facetten
Ing. Mag. Michael Heritsch hat einen ungewöhnlich vielseitigen
Karriereweg hinter sich. Begonnen hat er als Berufssoldat,
heute ist er CEO der FH Wien der Wirtschaftskammer.
Fotos: BwagCommons
„Der Ehrgeiz hat in meiner Familie
Tradition. Die Devise ist, niemals anzuhalten,
sich stets zu verbessern und
manchmal ungewöhnliche Entscheidungen
zu treffen“, erzählt Michael
Heritsch im Interview mit SOCIETY.
Nach elf Jahren als Berufssoldat, einer
Ausbildung am TGM, einer Position
in der IT-Abteilung des Außenministeriums
und der Absolvierung eines
Studiums für Unternehmensführung
kam der, für Heritsch unerwartete,
Ruf der Alma Mater, die ihm einen
Managementposten anbot. 2003
erfolgte dann der Wechsel in eine völlig
andere Welt – die Hochschule. Diese
war zu dem Zeitpunkt noch klein und
auf insgesamt fünf Standorte in Wien
verteilt. Als seine ersten Ziele definierte
er deshalb die Errichtung eines neuen,
gemeinsamen Standortes und die Vereinheitlichung
der sehr unterschiedlich
aufgebauten Studienbereiche. Was für
ein privates Unternehmen keine große
Sache ist, war für eine Hochschule im
Jahr 2004 eine echte Herausforderung.
„Doch am Ende waren alle glücklich
über das neue, stark gewachsene
Gebilde“, betont Heritsch im Interview.
Für das Multitalent war dieser Erfolg
auch gleichzeitig Antrieb, ein weiteres
Studium – für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
– zu beginnen.
Beinahe unbemerkt entstand zur
gleichen Zeit eine Privatuniversität der
Gesellschafter am Wiener Kahlenberg.
„Als sich der erhoffte wirtschaftliche
Erfolg nicht einstellte und die Organisation
dringend einer Nachjustierung bedurfte,
wurde Heritsch kurzfristig zum
Managing Director berufen um parallel
zu seiner weiterlaufenden Geschäftsführung
der bereits sehr erfolgreichen
FH mit der Sanierung zu beginnen.
Innerhalb von nur zwei Jahren schaffte
er es, die Institution auf Erfolgskurs zu
bringen und konnte so das Zepter der
Universität bald weitergegeben.
Anders als die meisten Konkurrenten
positionierte Michael Heritsch die
Hochschule mit zwei klaren Schwerpunkten:
Management und Kommunikation.
„Es sollte kein Bauchladen
sein, die gibt es ja schon oft genug“,
erklärt er. Auch die Vermarktung
wurde auf innovative Beine gestellt.
Die Bewerberzahlen auf die streng
limitierten Studienprogramme explodierten
geradezu. Dann kam Corona
– doch dank Heritschs jahrelanger
Erfahrung in der Stabsarbeit der österreichischen
Streitkräfte und seines
leistungsfähigen Teams erfolgte die
Umstellung von Präsenz- auf Onlineunterricht
innerhalb nur einer Woche.
„All das mündete in einer noch größeren
Zufriedenheit der Studierenden
als vor Corona, die MitarbeiterInnen
fühlten sich bestens betreut und die
Bewerberzahlen stiegen weiter an“,
so der CEO der FH. Diese herausragende
Performance wurde bei der
Leadersnet Wahl des Krisenmanagers
des Jahres mit einem Spitzenplatz
belohnt. Heritsch kann schon jetzt
auf eine außergewöhnliche Karriere
zurückblicken, doch sein Tatendrang
ist weiterhin ungebrochen: „Solange
ich diesen realisieren kann, bin ich
glücklich und je größer die Herausforderung,
desto besser!“
BILDUNG 103
SOCIETY
Danube International School
Vienna Summer Camp
In summer of 2017, Danube International School Vienna introduced the
DISV Summer Camp, a summer program for English speaking children
from the international community in Vienna, as well as for all other
children who want to experience fun, excitement and friendships.
Very soon, the DISV Summer Camp
attracted families from all over Vienna
and even from other countries, as
our staff are bilingual native English
speakers. In our 5th year, the DISV
Summer Camp 2021 offers weekly
themes including fun activities with
emphasis on STEM (Science, Technology,
Engineering and Maths), healthy
living, outdoor education and more.
Camp activities take place within the
appropriate age groups 4 to 6 years, 7
to 10 years and 11 to 14 years, making
sure that all activities are suitable for
the children’s age.
DISV SUMMER CAMP 2021
Week 1: June 28 – July 2, 2021: Discovering
Vienna: We will learn about
our great city by exploring it through
various mediums.
Week 2: July 5 – 9, 2021: Engineering:
The future is here, when we assemble
robots with Engineering for Kids and
playfully learn how mathematics,
science and technology interact to
shape our world.
Week 3: July 12 – 16, 2021: Science
How does science affect our lives?
Join us when we find out what goes
on behind the scenes in our everyday
lives, by taking part in various activities
and experiments.
Week 4: July 19 – 23, 2021: Health &
Movement: Rowing and climbing at
Monki Park. Let’s find out that sports
are fun!
Week 5: July 26 – 30, 2021: Art & Nature:
Visit the Vienna Zoo with us and
enjoy the beauty of art when we work
together at the Museum of Modern
Art. Produce your own piece of art
to reflect what can be seen in nature
around us.
Week 6: August 2 – 6, 2021: Becoming
a junior chef! What do we need to
stay fit and healthy? A well-balanced
diet is the key to your own well-being.
Each camp day will include morning
learning time with our qualified summer
camp staff.
The DISV Summer Camp staff consists
of experienced and IB trained
teachers and assistants, who not only
provide great fun and academic support
to our summer camp children
each year, but who also work with
our regular DISV students during the
school year. While the DISV Summer
Camp language is English, most of
our staff are fluent in German as well,
ready to create memorable experiences
with our summer camp children.
We look forward to welcoming your
child at the DISV Summer Camp!
Sabine Biber-Brussmann
CEO, Danube International School
Vienna
Fotos: Danube International School
BILDUNG 104
SOCIETY
Dem Wissen
verpflichtet
Im Interview mit SOCIETY spricht Hannelore
Veit über ihre Karriere, die politische Situation
in den USA und den Vorsitz im Alumniverband
der Universität Wien.
Sie waren von 1989 bis Ende 2020 für
den ORF tätig, was waren in dieser Zeit
Ihre persönlichen Höhepunkte, was
die größten Herausforderungen?
Ein erster Höhepunkt war meine Tätigkeit
in Japan, die mir sehr viele neue
Eindrücke und – zum ersten Mal in
meinem Leben – einen Kulturschock
eingebracht hat. Ich habe dort gelernt,
den Menschen unvoreingenommen
zu begegnen und nicht jedem gleich
die eigene Denkweise überzustülpen.
Eine wunderbare Erfahrung war
natürlich auch, dass ich 19 Jahre lang
mit wechselnden Partnern die ZIB
moderieren durfte. Im Hinterkopf hatte
ich allerdings immer den Gedanken,
dass ich zurück in die USA wollte; auch
nach acht Jahren als Korrespondentin
in Washington wäre ich eigentlich nur
allzu gerne noch länger dort geblieben.
Die größte Herausforderung meiner
Karriere war zweifelsohne 9/11: Wir
saßen in einer Redaktionssitzung und
haben am CNN-Monitor gesehen,
wie die Flieger in die Türme krachten
– ein paar Minuten später bin ich auf
Sendung gegangen. Menschen beim
Sterben zuzusehen und gleichzeitig am
Moderationstisch professionellen Abstand
halten zu müssen geht natürlich
an die Substanz.
Über sieben Jahre lang haben Sie das
Korrespondenten-Büro des ORF in Washington
geleitet (2013 bis 2020) und
sowohl die Wahl von Donald Trump als
auch die von Joe Biden hautnah miterlebt.
Wie würden Sie den Status quo
des Landes definieren?
Die USA sind ein extrem gespaltenes
Land, das kontinuierlich von einer Krise
in die nächste geschlittert ist. Es gibt
eine große Schere zwischen Links und
Rechts, Jung und Alt, Stadt und Land.
Die jeweiligen Wahrnehmungsblasen
sind sehr abgeschottet, die Menschen
holen sich nur die Informationen, die
sie auch hören wollen. Für Europäer
war die Wahl Trumps nicht wirklich
nachvollziehbar, aus der Innensicht ist
sie etwas verständlicher: Trump hat
wirklich die Menschen angesprochen,
die sich total an den Rand gedrängt
gefühlt haben, diejenigen, die mit der
Politmaschinerie in Washington nichts
zu tun haben wollten. Durch seine
Politik und Rhetorik hat er die Spannungen
im Land noch verschärft; auch
jetzt ist sein Einfluss auf das politische
Geschehen immer noch recht groß.
Biden ist als „bipartisan“ angetreten,
als Präsident aller Amerikaner. Bis jetzt
bringt er seine Agenda aber vor allem
alleine, ohne Republikaner durch.
Dabei bewegt er sich weiter auf den
lauten, medienpräsenten linken Flügel
seiner Partei zu, als ich es mir anfangs
erwartet hätte. Nächstes Jahr im
Herbst finden wieder Kongresswahlen
statt, die sich normalerweise immer
gegen den amtierenden Präsidenten
richten. Dass Biden dann die Mehrheit
in zwei Häusern erreichen wird, ist
unwahrscheinlich – im Senat hält er sie
schon jetzt nur sehr knapp.
Seit Anfang dieses Jahres sind Sie
Präsidentin des Alumniverbandes der
Universität Wien. Wie kam es dazu und
welche Pläne und Projekte verfolgen
Sie in dieser Position?
Ich fühle mich geehrt und freue mich
sehr darüber, diese Stelle einzunehmen.
Das hängt vielleicht auch damit
zusammen, dass ich von einer amerikanischen
Universität komme – dort
ist das Zusammengehörigkeitsgefühl
unter Alumni besonders stark. Für ganz
wichtig halte ich Netzwerkaktivitäten.
An einer Massenuniversität wie die
Uni Wien ist es sehr viel schwieriger,
Menschen zusammenzubringen. Wir
arbeiten gerade an neuen Konzepten:
Ab dem Herbst sollen wieder physische
oder zumindest hybride Events
stattfinden, bei denen man spannende
Leute kennenlernen kann. Wir haben
ein Mentoring Programm ins Leben gerufen
um Studierenden zur Seite zu stehen,
und bieten Wissensupdates mit
und von Albsolventen. Weitere Ideen in
Planung sind Awards für Absolventen,
die herausragenden Leistungen erbracht
haben, Chapter im Ausland oder
Einblicke in den Berufsalltag prominenter
Alumni zu ermöglichen. Vor allem
möchten wir das Bewusstsein dafür
schärfen, dass wir stolz sein können,
AbsolventInnen der Universität Wien
zu sein.
Foto: Alexandre Fauqueux
BILDUNG
106
Scientific education is of high importance for Uzbek youth
Women are increasingly participating in society and scientific activities
Uzbekistan: betting
everything on the youth
People are the most productive in their youth, but at the same time,
they require support. Therefore, Uzbekistan encourages its young
generation to become the global leaders they are meant to be.
“Peace, economic dynamism, social
justice, tolerance – all this and more,
today and tomorrow, depends on tapping
into the power of youth”, says UN
Secretary-General António Guterres,
a statement with which Uzbekistan
clearly agrees judging from the country’s
recent developments regarding
youth, scientific education and entrepreneurship.
Uzbekistan is standing at
the threshold of a vital demographic
milestone where young people under
the age of 30 constitute two thirds
of the country’s population. Over the
next two decades, today‘s children
and young people will become the
largest labor force in the history of Uzbekistan.
With the right investments
in the development of young people
today, they can become the generation
that will lead Uzbekistan to a new
level of socio-economic growth.
Universities are endowed with independence
in integrating education
and science in the world. Therefore,
the functions of state control in the
field of education and science will be
reduced year by year while creating
ample opportunities for freedom of
scientific activity. As a result of the ongoing
work to ensure the integration
of education and science, overcoming
the existing restrictions on the involvement
of talented young people in
scientific activities, the organization
of research on the basis of PhD and
strengthening scientific capacity and
selection of highly qualified persons
are being created to further enhance
the prestige of scientific institutions
in the country. Thus, a number of initiatives
that aim to form co-operations
between universities and research
institutes, are supported.
Some of the most important measures
taken in the country are also
the establishment of both financial
incentives and advocacy to raise
the social status of scientific and
scientific-pedagogical personnel. The
earliest achievements of the reform
can already be seen: the potential of
personnel with academic degrees has
increased five times in the country
over the past five years. In particular,
the share of Uzbek youth who are
currently engaged in research at
prestigious international universities
is growing. As a result of increasing
the participation of women in society
and scientific activities, creating good
conditions for their effective participation,
the share of women in the scientifically
proven structure is about 40%.
There are various initiatives in the
field of science of Uzbekistan to support
young people also concerning
bilateral relations of the Academy of
Sciences of Uzbekistan with international
research centers such as Uzbek-
Chinese research laboratories which
have been established at a number of
institutes. Relations with international
organizations such as UNESCO, IAEA,
MAAN and TWAS have also been
strengthened. Furthermore, not only
the scientific and educational sectors
have increased, but also the start up
ecosystem, which is an important link
to the integration of science.
The President of Uzbekistan, Shavkat
Mirziyoyev, recently put forward
a number of initiatives that support
youth entrepreneurship and introduce
new employment mechanisms,
which will undoubtedly be justified in
the coming future.
Foto: Sorochin Evgeniy
BILDUNG
108
SOCIETY
MICHAEL ZIMPFER, M.D., M.B.A, professor
Vienna Medical Center –
state-of-the-art medical
expertise and technology
The Vienna Medical Center, founded and headed
by Michael Zimpfer, attracts national and
international patients, either with preventive
medicine or in dealing with specific disease
states. We present some of it’s key partners of
various medical disciplines.
The center is located within walking
distance to the Vienna General Hospital,
(Allgemeines Krankenhaus), and the
St. Anna Children’s Hospital (St. Anna
Kinderspital). There are also a number
of private hospitals nearby, including
the Vienna private clinic (Wiener Privatklinik),
private clinic Josefstadt (Confraternität
– Privatklinik Josefstadt) and
the Goldenes Kreuz private clinic (Krankenanstalt
Goldenes Kreuz).
In addition to his own diagnostic and
therapeutic expertise, by creating the
Vienna Medical Center, Zimpfer has
established an effective, internationally
linked, holistic healthcare platform. On
offer, are international video consultations
and where necessary, working
with a team of leading medical specialists.
The consultants are drawn from a
wide background and offer a unique
range of expertise (see their respective
biographies and international medical
training on the following pages). In addition
to its own dedicated team of specialists,
the center works closely with
local and internationally renowned specialists,
e.g., oncologists, radiologists,
cardiologists, obstetricians / gynaecologists,
paediatricians, neurologists, technical
experts, physical therapists and
manual therapists.
This network and numerous co-operations,
such as with the Clinic Otta-
MICHAEL ZIMPFER, M.D., M.B.A, professor,
(www.zimpfer.at)
Specialisation and affiliation: Critical care and
pain physician, anaesthesiologist, founder and
head of the Vienna Medical Center (Zentrum
für Medizin und Gesundheit), professor and
chairman emeritus at the department of anaesthesiology
and critical care, Medical University
and Allgemeines Krankenhaus, Vienna.
International medical and non-medical training:
Harvard Medical & Chicago Business Schools,
numerous continually ongoing medical training
activities including master classes.
Area of expertise: Preventive medicine, non-invasive
and minimally invasive pain therapy,
individual healthcare management.
kring (former Wilhelminenspital) and
the Med-Austron, give patients access
to the latest developments in oncology
and radio-oncology such as cyberknife,
proton- and ion therapy.
Vienna Medical Center
1090 Vienna, Pelikangasse 3/101
www.zmed.at, eMail: office@zimpfer.at
Tel.: +43 / 1 / 997 28 30-0, Fax: -99
Fotos: Clara Schemmel
Book Launch &
Press Talk at the
Vienna Medical Center
about
Corona and the world
with the Professors
J. Huber, M. Zimpfer &
M. Rauchensteiner,
host: Jenny Posch.
GESUNDHEIT 109
SOCIETY
Nikolaos Akranidis, MSc
Brigitte Maria Bolech, DPhil
Dieter Kosak, M.D.
Specialisation and affiliation: Manual therapy
in the fields of craniosacral therapy, structual
ostheopathy and visceral mobilisation. Further
technices venolymphatic drainage and
myofascial unwinding release technics. Master
of science (natural medicine, Danube University
Krems), studies of ostheopathy, Passau,
Germany (I.A.O.), Master of Chiropractic, Ackermann
College of strucural osteopathy and
soft chiropractic, Stockholm, Sweden, visceral
manipulation, Neuchatel, CH and Lübeck, Germany.
Dry Needeling and triggerpoint therapy,
David G. Simons Academy, Winterthur, CH,
Cranio Mandibular Disfunction Therapy by Dr.
Wolfgang Stelzenmüller, Frankfurt, Germany.
Publication: “Cranio Sacral Secrets“.
Specialisation and Affiliation: President of
the International Institute for Therapeutic
Research, Vienna. Developer of the unique communiacation
instrument, called „Heart-Beamer“,
which enables physicians of both to visualize
interaction of body, mind and soul to clients
and to find the root-cause of stress.
Area of Expertise: Physiology, chronobiology,
nutritional physiology, balneology, bioclimatology,
integrative medicine and therapeutic
research, PiA, Power-in-Abundance holistic potential
analyisis and leadership training, burnout
prevention, consultancy for researchers.
Specialisation and affiliation: Senior Pathologist,
Head of the Laboratory Dr. Kosak, Dr. Reckendorfer
and Partners, Specialists in Pathology
LLC. - GmbH, Vienna, former regular guest lecturer
in clinical pathology, Faculty of Medicine,
Medical University of Vienna, Vienna.
Medical & international medical training:
Hospital Rudolfstiftung, Vienna, Evangelisches
Klinikum Bethel, University Clinic, University of
Bielefeld-Bethel, Bielefeld, Germany.
Area of expertise: Oncopathology of preoperative
diagnostics, oncopathology of the breast,
thyroid, gastrointestinal tract, gynecology and
urology.
Christian Fialka, M.D., Professor, MBA
Peter Biowski, M.D.
Specialisation and affiliation: Specialist in
Physical medicine and Rehabilitation, Evangelisches
Krankenhaus, Vienna
International medical training: different clinics
and rehabilitation centers e.g. Swiss Paraplegic
Center, Nottwil, CH
Area of expertise: Electrotherapy to treat central
and peripheral palsy (from vocal cord to
footlifter), spasticity, neuropathy, pain in the
musculoskeletal system; focused shockwave
therapy against erectile dysfunction, chronic
pelvic pain snydrom, bone marrow edema, tendopathies
(e.g. Achollodynia, plantar fasciitis).
Specialisation and affiliation: Orthopedic trauma
surgeon, chairman of the AUVA Traumacenter
Vienna, Professor for Traumatology at
the Sigmund Freud Private Medical University
Vienna, Former President of the Austrian Society
for Traumatology and the Austrian Society
for Orthopedics and Traumatology.
International Medical Training: Columbia University,
Presbyterian Hospital, Dept. for Orthopedics,
New York.
Area of expertise: Shoulder Surgery, Minimal
invasive Shoulder Reconstruction and Rehabilitation.
Elisabeth Doris Malle, MBA
Spezialisation and Affiliation: Research-consultant
co-operating with the International
Institute for Therapeutic Research, founder of
Beam Intelligence GmbH, Vienna.
Area of Expertise: Management consultant,
medical software developer, medical device
dealer, coach for inhouse developed holistic
potential analysis „PIA“, expert for HRV-biofeedback
training and consulting, personal
communications- and behavioural training for
leaders, HRV-trainer for doctors, therapists and
consultants, experienced burn-out prevention
trainer.
Fotos: excudit.at, privat
GESUNDHEIT
GESUNDHEIT 110
110
SOCIETY
SOCIETY
Peter Mateyka, M.D., Professor
Gerald Sighardt, M.D.
Daniel Stöckl
Specialisation and affiliation: Specialist on tissue
bank, autologous and allogenic producttherapies,
plasma-derived products and cartilage
regeneration.
International training: Medical Director at Altana
Austria, Senior Management Training at
IMD Lausanne, Member of the Board at Baxter
AG, Founder and CEO at Haemo Pharma
GmbH.
Area of Expertise: Cartilage regeneration and
transplantation, autologous cell and stemcell
therapies.
Specialization and affiliation: General and
visceral surgeon, established surgeon, former
vice chairman Division of General and Visceral
Surgery at the Hietzing Clinic Vienna.
International medical training: Memorial Sloan
Kettering cancer center, Cornell University, New
York, NY, Hôpital Beaujon, Clichy (Paris), France
Area of expertise: Endoscopy, thyroid surgery,
laparoscopic abdominal surgery. Since the end
of the 90’s I started with thread lifting, hyaluronic
acid and botox in medicine, Moscow skin
technology center Moscow, Russia, Nana plastic
surgery hospital, Seoul, Korea
Specialisation and affiliation: Founder, CEO
and head of Ziehm Imaging Austria GmbH,
Vienna.
International training: 15 years in management
and marketing in the fields of radiology, surgery,
cardiology etc. within the medical profession.
Area of expertise: Helping customers and partners
to run their business more efficiently by
being more precise in mobile c-arms.
Zentrum für Medizin
und Gesundheit
Vienna Medical Center
The Medical Board – part 3
see also the last issues
Fotos: Clara Schemmel
Dieter Mitteregger, M.D.
Specialisation and affiliation: Hygiene and
Medical Microbiology, Head of the Department
of Clinical Microbiology, Laboratory Dr. Kosak,
Dr. Reckendorfer and Partners, Specialists in
Pathology LLC. - GmbH, Vienna, former Assistant
Professor at the Division of Clinical Microbiology,
Department of Laboratory Medicine,
Medical University of Vienna.
International medical training: Clinical Parasitology,
AMC Amsterdam, The Netherlands, Anaerobic
Bacteriology, University Medical Center
Groningen, The Netherlands.
Area of expertise: Classic and molecular diagnostic
microbiology, antimicrobial resistance,
antimicrobial therapy, trichomoniasis, immunology
and chronic inflammatory conditions.
Karin Stani
Specialisation and affiliation: Physical
therapist, Sport science, University of Graz,
Trainer of “non-violent communication” by
Marshall B. Rosenberg (Germany). Therapeutical
expirience in different medical areas, Unfallkrankenhaus
Linz, Lorenz-Böhler-Krankenhaus
Wien. Since 1999 selfemployed, Kritzendorf /
Klosterneuburg and Vienna.
International & national therapeutic training:
Medical Center Bad Ragaz, Switzerland,
La Croix Rouge, Paris, France
Area of expertice: Treatment of musculoskeletal
and visceral disorders. Focus on orthopedic
spine-rehabilitation, post traumatic rehabilitation,
Public health promotion courses.
Jörg Thalwitzer, M.D.
Specialisation and affiliation: Plastic surgeon,
Head of the Institute for Radiology and Neuroradiology,
Clinicum Chemnitz, Germany.
International medical training: Plastic surgery
activities in cooperation with Prof. Thomas
J. Gampper, University Clinic for Plastic Surgery,
Charlottesville, VA, USA and Assoc. Prof.
Dr. John Celin (also Charlottesville and private
practice, London, UK).
Area of expertise: Breast surgery (oncological
and aesthetic).
GESUNDHEIT
GESUNDHEIT
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111
SOCIETY
"Ich bin so wild nach
Deinem Erdbeermund"
Unsere SOCIETY-Gastautorin Rita Davidson
gibt Tipps für natürliche und nachhaltige
Schönheit aus der Biotonne.
Erdbeeren haben im Sommer Hochsaison.
Sie schmecken nicht nur köstlich,
sondern sind ein absolutes Haut-
Superfood. Da Erdbeeren zu 90 % aus
Wasser bestehen, ist ihre Haltbarkeit
recht kurz. Sie sind druckempfindlich,
leicht verderblich und verlieren schnell
an Aroma. Auch wenn die Erdbeere
nicht mehr ganz prall und rot lockt,
ist sie ideal für eine natürliche und
effektive Hautpflege (Achtung – außer
bei Schimmel!). Die wenigsten Lebensmittel,
die im Müll landen, gehören
dorthin. Wir werfen nicht in erster Linie
tatsächlich Verdorbenes weg, sondern
Produkte, die uns nicht mehr schön
und appetitlich genug erscheinen.
Mag. Rita Davidson ist zertifizierte „Food4Skin“
Expertin für Lebensmittelresteverwertung in der
frischen Hautpflege
Da Erdbeeren je nach Herkunftsland
stark pestizidbelastet sein können,
ist die Bevorzugung von heimischen
Erzeugnissen, im besten Fall aus
biologischem Anbau, empfehlenswert.
Erdbeeren beinhalten reichlich
Vitamin C, wodurch sie ein natürliches
Anti-Aging Mittel ist und der Haut hilft
gesundes Kollagen zu produzieren. Ihr
Vitamin A regeneriert die Haut, macht
sie elastisch und spendet Feuchtigkeit,
Vitamin B1 wirkt bei unreiner Haut, B2
ist feuchtigkeitsspendend und beruhigt
gereizte Haut, B3 reduziert die
Talgproduktion. Vitamin B5 wird beim
Aufbau der Haare und Nägel benötigt,
B6 beschleunigt die Heilungsprozesse
und Folsäure (B9) strafft und beugt
Hautalterungsprozessen vor. Vitamin
E hilft gegen Altersflecken und glättet
kleine Fältchen. Die Mineralstoffe
Kalium, Calcium und Magnesium
wirken zusätzlich hautstraffend, entzündungshemmend
und beruhigend.
Die Erdbeere ist ein Wundermittel, ein
Haut-Superfood. Bevor man jedoch
mit der Hautpflege beginnt, gilt zu
beachten, dass Erdbeeren allergische
Reaktionen hervorrufen können. Daher
mein Tipp – falls Sie empfindlich auf
den Genuss von Erdbeeren reagieren,
meiden sie deren Verwendung auf der
Haut oder testen Sie die Verträglichkeit
zuerst an einer kleinen Stelle aus.
ANWENDUNGEN/REZEPTE
Erdbeeren eignen sich wunderbar als
natürliches Lippen-Fruchtpeeling und
helfen abgestorbenes Zellmaterial
zu entfernen. Weiche Erdbeeren mit
dem Finger zerdrücken und sanft,
ohne Druck die Lippen mit der Frucht
massieren. Die Lippen werden herrlich
rot, gut durchblutet und fühlen
sich seidig an. Für ein Erdbeer-Körperpeeling,
Erdbeeren pürieren bis eine
pastöse Masse entsteht und mit ein
wenig Honig vermengen. Mit diesem
Enzym-Peeling vor dem Duschen oder
Baden die Haut sanft massieren, kurz
einwirken lassen und mit lauwarmem
Wasser abspülen. Die Haut wird gut
durchblutet, duftet fantastisch und
fühlt sich elastisch und frisch an. Bitte
nicht nachcremen!
Oft bleibt in der Obstschüssel Erdbeersaft,
der oft einfach wegschüttet
wird. Diesen wunderbaren Vitaminsaft
sollte man jedoch nicht vergeuden,
sondern direkt auf die Haut, entweder
mit einem Wattepad oder mit sauberen
Fingern auftragen und einfach
einziehen lassen. Der Saft ist reich an
Antioxidantien, die die Zellerneuerung
unterstützen und die Haut natürlich
strahlen lassen. Vielleicht nicht direkt
im Restaurant anwenden, könnte
eventuell für Staunen sorgen. Eine
feine Erdbeershake-Gesichtsmaske ist
erfrischend, feuchtigkeitsspendend,
reinigend, beruhigend und schmeckt
sogar gut. Erdbeerreste mit einem
Milchprodukt wie Joghurt, Schlagobers,
Creme Fraiche oder Sauerrahm
einfach pürieren und auf Gesicht, Hals
und Dekolleté großzügig auftragen.
Milchsäure ist essentiell für einen
intakten Säureschutzmantel der Haut.
Die Haut wird von abgestorbenen
Hautschüppchen befreit, die Poren
verfeinert und die Haut wirkt glatter
und ebenmäßiger.
Foto: Andrea Knura
GESUNDHEIT
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Immunsystem stärken im
Gesundheitszentrum Park Igls
Ein intaktes, abwehrstarkes Immunsystem hat das ganze Jahr Saison.
Das wurde vielen von uns in den vergangenen 15 Monaten erst so
richtig bewusst. Ein neues Therapie-Modul stärkt die eigene Abwehr.
Foto: Gesundheitszentrum Park Igls
Die gute Nachricht: Jede von uns,
jeder von uns, kann etwas für die
eigene Gesundheit und die Stärkung
des Immunsystems tun. Im Gesundheitszentrum
Park Igls, Pionier der
Modernen Mayr-Medizin, unterstützt
dabei ein neues Therapie-Modul. „Immunsystem
stärken“ ist daher Name
und Programm für eine gesundheitsfördernde,
einwöchige Auszeit.
Die beiden Mayr-Ärztinnen, Internistin
Dr. Irene Brunhuber und Allgemeinmedizinerin
Dr. Sonja Schottkowsky,
haben im Park Igls ein „Immunprofil“
erarbeitet, mit dem zu Beginn des
Aufenthalts der IST-Zustand des
Immunsystems erhoben wird. Dieser
erweiterte Labortest gibt, vereinfacht
gesagt, Auskunft darüber, wie stark das
Abwehrsystem des Gastes ist.
Gesunde und schonende Moderne
Mayr-Cuisine, viel Bewegung und
entspannende Vollmassagen stehen
während der gesamten Woche für den
Gast auf der Tagesordnung und sind
wichtiger Part des therapeutischen
Ansatzes. Um das Immunsystem physisch
zu aktivieren, werden in Therapiekombination
auch stärkende Infusionen
mit Aktivsauerstoff sowie Zink und
Vitamin C eingesetzt. „Aktivsauerstoff
wirkt anregend auf das Immunsystem,
Zink hemmt die Virusvermehrung
und Vitamin C schützt vor oxidativem
Stress und ist so für eine kompetente
Immunabwehr unerlässlich“, erklärt
Dr. Peter Gartner, Medizinischer Leiter
im Gesundheitszentrum Park Igls.
Für wen eignet sich dieses Therapie-Modul
beziehungsweise wann
sollte man dieses Therapieprogramm
buchen, Herr Dr. Gartner? „Sich eine
gesunde Auszeit zu nehmen, tut
grundsätzlich immer gut. Und man
nimmt sie sich bestenfalls auch regelmäßig,
denn Gesundheit ist und bleibt
unser höchstes Gut. Die Pandemie
hat ganz sicher auch für das Thema
Gesundheitsreisen sensibilisiert, das
spüren wir gerade auch beim sehr stark
nachgefragten Programm ‚Immunsystem
stärken‘ bei uns im Park Igls.“
Gesundheitszentrum Park Igls
Igler Straße 51
6080 Igls bei Innsbruck, Tirol
T +43 (0)512 37 73 05
E-Mail: info@park-igls.at
www.park-igls.at
GESUNDHEIT
113
SOCIETY
Das Dachsteinkönig Familux Resort liegt in der atemberaubenden Szenerie des Dachsteingebirges
Die Familiensuite Liesl bietet Platz für Groß und Klein
Fotos: www.360perspektiven.at, Daniela Jakob
Relaxen im großzügigen Poolbereich
Die kleinen Gäste freuen sich über den hauseigenen Streichelzoo
LIFE & STYLE
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SOCIETY
Weil Familie
Freiheit bedeutet
Familux Resorts ist die weltweit erste und einzige
Premium-Hotelgruppe ausschließlich für Familien
mit Kindern. Hier finden diese die verdiente Auszeit
und spürbare Entspannung.
Resort-Inhaber Ernst
Mayer: „Wir helfen
Familien, ihre Freiheit
und Einzigartigkeit zu
spüren. Wir schaffen
Erlebnisräume, die ein
Miteinander in einem
gediegenen Ambiente
und gleichzeitig jedem
sein verdientes Recht
ermöglichen, ein Stück
ganz persönliche Erfüllung
zu genießen. Das
ist unsere Vorstellung
von Luxus.“
Ein sanft schaukelndes Wasserbett
im Spa. Der Duft ätherischer Öle,
sanfte Klänge meditativer Musik,
Geborgenheit. Die Kinder spielen nur
ein paar Meter weiter in einem genau
auf ihre Wünsche abgestimmten Kids
Club oder sie planschen im Pool mit
seiner endlos langen Wasserrutsche
– immer einfühlsam begleitet und gut
behütet durch bestens ausgebildete
Familux Kids Coaches. Durchatmen.
Am Abend wartet ein vorzügliches
Essen, bevor die Showeinlage im
hauseigenen Theater die ganze Familie
noch einmal in Schwung bringt.
Wenn der Abend in der Vinothek
bei einer Weinverkostung mit einer
Auswahl edelster Tropfen aus den
begehrtesten Anbauregionen süffig
ausklingt, dann ist sicher: Das war ein
fantastischer Tag.
WEIL KINDER SPASS
OHNE STOPPUHR WOLLEN
Die kleinsten Gäste der Familux Resorts
sind erst wenige Tage alt. Wer ein
Baby in Händen hält, das erst vor
kurzem auf die Welt gekommen ist,
der wünscht sich besonders sorgfältige
Fürsorge für den jungen Schatz.
Aber gleichzeitig wollen doch die
älteren Kinder einen abenteuerlichen
und stimmungsvollen Urlaub? Sicher!
Schließlich wollen sie auch die Freunde
vom letzten Jahr wiedersehen.
Die Familux Resorts haben für alle
Altersgruppen von 0 bis ganz, ganz
erfahren eine Betreuung, die passt.
Selbst trotzige Teenager ärgern sich,
wenn dieser Familienurlaub zu Ende
geht. Wie das gelingt? Durch echte
Zuwendung und viel Verständnis. In
jedem Familux Resort kümmern sich
zumindest 25 bestens ausgebildete
Kids Coaches ausschließlich um das
Vergnügen der Kinder. Überall gibt
es Spaß und starke Augenblicke. Die
Kinder können Pirat, Cowgirl oder
Formel-1-Pilot auf der Go-Kart-Bahn
sein – und das in bloß zwei bis drei
Stunden. Und dann gibt’s auch unsere
ganz eigene Champions League in der
Sporthalle.
WERTVOLLE AUGENBLICKE
ZU ZWEIT
Wer Kinder hat, weiß, wie kostbar die
Zeit zu zweit ist, nämlich nicht die von
einem Elternteil mit dem Kind, sondern
mit dem Partner. Zeit für einander zu
haben, um gemeinsam das Leben zu
genießen. Mit dem umfassenden Wellness-Angebot
finden Körper
und Geist zum ersehnten Einklang.
Eine Vielzahl an Spa-Behandlungen
mit professioneller Betreuung und Beratung
macht aus dem Familienurlaub
eine Zeit der wundersamen
Einkehr und Vitalität.
5 = 4 - EIN URLAUBSTAG GESCHENKT
11.09. bis 02.10.2021, 06.11. bis 18.12.2021
12.03. bis 09.04.2022, 30.04. bis
26.05.2022, 29.05. bis 04.06.2022 und
02.07. bis 09.07.2022
Bei Buchung eines Aufenthalts von
5 Nächten ist der letzte Urlaubstag
gratis. Gerne auch verlängerbar auf 6 =
5 oder 7 = 6.
www.familux.com
Dachsteinkönig – Familux Resort
Tel. +43 (0)6136 8888
info@dachsteinkoenig.at
Alpenrose – Familux Resort
Tel. +43 (0)5673 2424
info@hotelalpenrose.at
Oberjoch – Familux Resort
Tel. +49 (0)8324 7090
info@oberjochresort.de
Mitglieder der Kinderhotels Europa
www.kinderhotels.com
LIFE & STYLE
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SOCIETY
La Vie en Rose
Die letzten Monate waren zwar alles andere als
rosig, doch gerade da wirken der aufmunternde
Duft der Rose und die ersten Sonnenstrahlen
besonders positiv auf die Laune.
THE RITUAL OF KARMA AFTER SUN COOLING SHOWER GEL
Dieses schäumende Duschgel ist angereichert mit antioxidativem
weißem Tee und beruhigender Aloe Vera – genau das,
was die Haut nach einem langen Tag in der Sonne benötigt. Für
einen sofortigen Kühlungseffekt wird das Gel unter der Dusche
mit lauwarmem Wasser auf die Haut aufgetragen. Die milde Formel
ist feuchtigkeitsspendend und eignet sich besonders gut
für trockene Haut nach einem ausgiebigen Sonnenbad.
www.rituals.com
CLEAR SUN SPRAY VON LOUIS WIDMER
Die Kombination von hochwirksamen UVA-, UVB- und Breitbandfiltern
gewährleistet einen hohen Schutz. Das Spray pflegt
und befeuchtet die Haut und sorgt für eine intensive, schöne
Bräunung. Der ölhaltige Spray ist wasserfest, zieht schnell ein
und klebt nicht. Vitamin E schützt vor freien Radikalen und
reduziert durch UV-Strahlung bedingte frühzeitige Hautalterung
und Hautschäden. Louis Widmer ist in allen Apotheken
österreichweit erhältlich.
PEACH TEA HYDRA CREAM VON TEAOLOGY:
Eine Feuchtigkeitspflege für samtig-frische Haut, die fantastisch
leuchtet. Die einzigartige Formulierung kombiniert den Aufguss
aus blauem Oolong-Tee mit kraftvoller Hyaluronsäure und
Präbiotika. So spendet sie der Haut genau die Menge Feuchtigkeit,
die sie zum Strahlen benötigt, und hinterlässt sie nicht nur
ultrageschmeidig, sondern auch spürbar glatter. Erhältlich bei:
www.marionnaud.at
BEAUT Y
116
SOCIETY
PERFECT VON MARC JACOBS
Inspiriert wurde der neue Duft von
Marc Jacobs‘ Mantra „perfect as I am“
– symbolisiert von einem Tattoo des
Worts „perfect“ auf seinem Handgelenk.
Der moderne und feminine Duft
wird von einem unkonventionellen
Zusammentreffen frischer, floraler und
beruhigender, geschmeidiger Akkorde
bestimmt. Sanft und cremig umhüllt er
seine Trägerin. Erhältlich bei:
www.marionnaud.at
ROSE VON GISADA
Dieses Unisex Parfum macht das opulente
Aroma der Rose zum Magneten
für Mann und Frau gleichermaßen. Zuerst
der Mix aus Limette und Zitrone,
der im Herzen von der bulgarischen
Rose und Jasmin bekräftigt wird und
im fulminanten Finish von Vanille,
Moschus und einem Hauch Oud einen
orientalischen Touch entwickelt.
Exklusiv erhältlich bei:
www.marionnaud.at
FERMENT CLEARING ENZYME
PEELING VON DOCTOR’S BAY
Der Aktivstoff Bacillus Ferment sowie
milde Säuren wie Zitronen- und
Apfelsäure lösen abgestorbene Hautschüppchen
besonders sanft. Eine
Vielzahl von Aktiv- und Pflegestoffen
wie Hyaluronsäure, Perlenextrakte,
Sheabutter und Vitamin E pflegen
schon während des Peelings die Haut.
Erhältlich unter:
www.doctorsbayskin.com
Foto: Dozent Dr. Johannes Matiasek
Doz. Dr. Johannes Matiasek
(FA für Plastische, Rekonstruktive
und Ästhetische Chirurgie)
FETTPOLSTER ADÉ – SCHÖN GEFORMTER UND STRAFFER KÖRPER
In der heißen Jahreszeit fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl in
ihrer Haut. Hartnäckige, ungünstig platzierte Fettdepots haben nicht
immer mit Ernährung und mangelnder Bewegung zu tun. Die ästhetische
Chirurgie verfügt über schonende Body-Contouring-Methoden, um den
Körper wieder sommertauglich zu machen.
KRYOLIPOLYSE – FETT WEG OHNE OP: In vielen Fällen reicht zur Reduktion
lokaler Fettdepots eine nicht-operative Bodyforming-Behandlung.
Bei der von der Harvard Medical School entwickelten Kryolipolyse mittels
Cristal Pro® werden Fettzellen durch medizinische Kälteeinwirkung einfach
weggefroren.
KLASSISCHE FETTABSAUGUNG (LIPOSUKTION): Bei dem minimal-invasiven
Eingriff werden unerwünschte Fettdepots mit einer sehr schlanken
Kanüle abgesaugt, diese bilden sich nicht mehr nach. Mit einer speziellen
Methode der Power Assisted Liposuction (PAL) wird auch ein Schrumpfungsprozess
der Haut ausgelöst, sodass eine Straffungs-OP in vielen
Fällen vermieden werden kann. Das abgesaugte Fett kann zur Volumenvermehrung
(z.B. Brustvergrößerung oder Brazilian Butt) verwendet werden.
Mehr dazu bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch.
Dozent Dr. Johannes Matiasek
Kärtner Ring 14/13 (1. DG), 1010 Wien
Europlatz 585 (1. Stock), 8971 Schladming
Tel: +43 1 997 1532
www.drmatiasek.at
SOCIETY
MARLIES MÖLLER MARLIES VEGAN PURE! SOLID MELISSA
SHAMPOO
Feste Shampoos sind auf Reisen praktischer als flüssige, da
nichts auslaufen kann, gleichzeitig wird die Umwelt durch den
Verzicht auf Plastik geschont. Das Feste Melissen Shampoo reinigt
zuverlässig wie gewohnt und verwandelt jede Haarwäsche
mit einem beschwingten Duft von Limone und Grünem Tee zu
einem Gute-Laune-Ritual. Auch für Männer gedacht!
www.marliesmoeller.com
IZIA LA NUIT SISLEY
Die dunklere Version von Izia eröffnet mit Bergamotte,
Mandarine und saftigem Cassis. Kardamom lässt in
dieser frischen und farbenfrohen Eröffnung eine würzig-holzige
Seite erkennen. In den Herznoten erscheint
die Izia Rose, unterstützt von Freesia und Magnolie.
Labdanum und Patschuli erzeugen einen ledrigen
Effekt an der Seite von Eichenmoos und vollenden so
die moderne Chypre-Struktur von Izia La Nuit. Weiches
Ambrox setzt warme, elegante und kraftvolle Aromen
frei. Ein Hauch von holziger, milchiger Vanille rundet
den Duft ab und intensiviert seine Aura.
www.sisley-paris.com
ROSE QUARTZ VIBRATING ROLLER LIFTING EFFECT
VON TEAOLOGY
Der Gesichtsroller aus echtem Rosenquarzkristall regt
durch seine vibrierende Walze mit 6000 Schallvibrationen
pro Minute die Durchblutung an und stimuliert die
Mikrozirkulation der Haut so effizient, dass Giftstoffe
aus dem Gewebe schneller abtransportiert werden
können. Das Ergebnis? Eine strahlende und straffere
Haut. Erhältlich bei: www.flaconi.de
BEAUTY
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ROUGE À LÈVRES VOILE VON GUCCI
Wie eine Erinnerung an eine Farbe verleiht die Formel ein
strahlendes Sheer Finish in einer Palette von 18 Farbtönen, die
Feuchtigkeitspflege und Tragekomfort in einer leichten Textur
bieten. Die Farbnuancen reichen von „Marguerite Jade“, einem
gelblichen Braun, über „Eadie Scarlet“, ein tiefes Scharlachrot,
bis hin zu „Marine Violet“ einem dunklen Himbeerviolett. Perfekt
für den Sommer. Exklusiv erhältlich bei: www.douglas.at
Großer Erlebnis-PARK
mit vielen NEUEN Attraktionen!
Frühstück tägl. von 8.00 bis 11.00 Uhr
im gemütlichen Kaffeehaus
Restaurant „STADL“
Herzhafte Gerichte mit Zutaten aus der Region
Hofladen NEU und größer!
Eis zum Mitnehmen & liebevolle Geschenkideen
HIPPIE ROSE JAMES HEELEY
Wie immer beim exklusiven Nischenhaus HEELEY
besticht das Avantgardistische: Reine Essenzen aus
Bulgarischen Rosen vereint mit Bergamotte, Patschuli
und Weihrauch machen diesen Duft einfach nur cool
und so modern, dass ihn sogar Männer tragen können.
Erhältlich z.B. bei: www.niche-beauty.com
BEAUT Y
www.eis-greissler.at
Königsegg 25, 2851 Krumbach/NÖ
Tel: 02647/ 42950, buchung@eis-greissler.at
SOCIETY
DELINA LA ROSÉE PARFUMS DE MARLY
Frisch und trotzdem markant: Die dritte Variation des beliebten
Rosenduftes Delina – Delina la Rosée – ist perfekt für
den Sommer geeignet. Das zauberhafte Aroma von Pfingstrose
und Türkischer Rose mischt sich mit frischer Litschi und
Birne, weißer Moschus und Hölzer sorgen für eine sinnlichwarme
Komponente. Erhältlich z.B. bei: www.kussmund.wien
BAY CUPS VON DOCTOR’S BAY
Die kleinen Schröpfgläser aus Silikon fördern bei täglicher
Anwendung die Durchblutung, wirken abschwellend,
lockern das Fasziengewebe sowie Verspannungen
und verbessern nachhaltig das Hautbild. Einfach
leicht aufdrücken und mit sanften Bewegungen von
der Gesichtsmitte nach außen hin wegziehen.
Erhältlich unter www.doctorsbayskin.com oder
www.instagram.com/doctorsbayberlin
BEAUTY
120
Ein Leben für Haut
und Herz
„Als Herzchirurgin liebe ich es, Leben wiederherzustellen
und als Dermatologin und ästhetische
Medizinerin helfe ich den Menschen,
ein kleines Stück glücklicher zu werden und
die Lebensqualität zu verbessern.“ So
beschreibt Dr. Marie-Theres Kasimir ihre
Aufgabe als Ärztin mit Haut und Herz.
Dermatologin und Herzchirurgin, Dr. Marie-Theres Kasimir
Foto: Michaela Krauss-Boneau
Die Fachärztin für Herzchirurgie und
Dermatologie hat sich auf die wahrscheinlich
lebenswichtigsten, aber auch
emotionalsten Organe der Menschen
spezialisiert. „Ich habe nach zwölf Jahren
als Herzchirurgin an der Universitätsklinik
in Wien erkannt, dass es für meine
PatientInnen mindestens genauso wichtig
ist, ein gesundes, kräftig schlagendes
Herz zu haben, als sich auch in ihrer
Haut rund um wohl zu fühlen.“
GESUNDE PSYCHE
IHR Herz schlägt für IHRE PatientInnen
– und das mit einer besonderen Liebe
zu ihrem Handwerk sowie der Ästhetik
und mit großem Feingefühl für jedes
einzelne Schicksal. Eine Korrektur dank
sanfter Methoden der ästhetischen
Medizin führt, Dr. Kasimirs Meinung
nach, zu den besten Ergebnissen,
denn diese bewirken optisch sehr viel
zum Positiven und dadurch hebt sich
oftmals die Stimmung. Die Spezialistin
weiß, dass innere und äußere Zufriedenheit
und Gesundheit die positive
Ausstrahlung und Wirkung eines Menschen
beeinflussen können.
EMPATHIE
Als Selbstbetroffene der Krankheit
Neurodermitis weiß die Dermatologin,
wie belastend die Symptome dermatologischer
Erkrankungen für Patient-
Innen sein können. Sie kann diese
daher auch besonders gut nachfühlen
und verstehen. „In der Dermatologie
braucht es viel Einfühlungsvermögen,
eine präzise Diagnostik und das
Vertrauen der PatientInnen. Daher
lege ich großen Wert auf individuelle
Beratung und Behandlung – das ist die
Basis für meine Arbeit.“
WELL-AGING
Ein weiteres großes Thema ist das
„Well-Aging“ – gesund und jung zu
bleiben bis ins hohe Alter. So bietet sie
eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten
an, die den neuesten technischen
Standards entsprechen, wie
beispielsweise Therapien und Treatments
mit Botulinumtoxin A, Derma-
Filler, Radiofrequenz-Microneedling
und andere Kollageninduktionstherapien.
Die ästhetische Medizinerin, Dr.
Marie-Theres Kasimir, erklärt: „Wie ein
Personal Trainer erstelle ich individuelle
Skin-Fitness-Pläne für meine
PatientInnen und ermögliche so – angepasst
an die jeweiligen Bedürfnisse
der Haut – ein optimales Ergebnis.“
KONTAKT:
Dr. Marie-Theres Kasimir, Fachärztin
für Dermatologie, Herzchirurgie und
Ästhetische Medizin, Privatärzte-Zentrum
Döbling, Heiligenstädter Straße
46-48, Ebene 5, 1190 Wien
Tel.: 01/360 66-8010 oder 0664 200 50 51
ordination@dr-kasimir.com
www.dr-kasimir.com
DERMATOLOGISCHE BEHANDLUN-
GEN & OPERATIVE DERMATOLOGIE:
• Muttermalkontrolle mit digitaler
Dokumentation
• Hauttumore – Vorsorge, Diagnostik
und Behandlung
• Entzündliche Hauterkrankungen –
Diagnostik und Therapie
• Hyperhidrose – Therapie von
übermäßigem Schwitzen
ÄSTHETISCHE MEDIZIN:
• Microneedling
• Radiofrequenz-Needling –
Kollageninduktion und Hautstraffung
• PRP – Plasmatherapie
• Therapie mit Botulinumtoxin A
• Hyaluronsäurefiller
DERMATOLOGICAL TREATMENTS &
OPERATIVE DERMATOLOGY:
• Mole check with digital documentation
• Skin tumors - prevention, diagnostics
and treatment
• Inflammatory skin diseases -
diagnostics and therapy
• Hyperhidrosis - therapy of excessive
sweating
AESTHETIC MEDICINE:
• Medical Microneedling
• Radiofrequency Microneedling -
collagen inductiontherapy and skin
tightening
• PRP - plasma therapy – Vampire Lift
• Botulinumtoxin A
• Hyaluronic acid filler treatments
LIFE & STYLE
121
SOCIETY
E-Bikes von Geero:
praktisch, schön
und made in Austria
Thomas Rath, Geschäftsführer von Geero,
verrät im SOCIETY-Interview, wie das Unternehmen
Nachhaltigkeit fördert und warum
E-Bikes eine neue Mobilität eröffnen können.
2016 kam erstmals das Geero 1 auf
den Markt. Wie ist die Idee dazu entstanden
und wie kann man sich die
Entwicklung des ersten Geero E-Bikes
vorstellen?
Mit unserer Bikee E-Bikeschmiede
setzen wir uns bereits seit dem Jahr
2010 mit Elektro- bzw. Mikromobilität
auseinander. 2015 haben wir dann beschlossen,
ein E-Bike zu kreieren, das
es in dieser Form auf dem Markt noch
nicht gab. Schlicht und leistungsstark,
mit einfacher Wartung und zu einem
fairen Preis. Das Pferd, in diesem Fall
das innovative E-Bike, wurde daher
von hinten aufgezäumt: Erst wurde
am elektrischen System gefeilt und
sukzessive optimiert, bis es schlussendlich
an das Design und die Gewichtsreduzierung
ging. 2016 entstand
dann, nach einem Jahr des Tüftelns,
Entwickelns und Optimierens, ein
Produkt, das de facto eine echte
Alternative zu Auto und öffentlichem
Verkehr darstellte. Ein E-Bike, das nicht
nur optisch, sondern auch in puncto
Leistung eine echte Innovation auf
dem E-Bike-Markt war. Geero 1 – zum
damaligen Zeitpunkt als Original-, also
Diamantrahmenvariante in Schwarz
und Beige erhältlich – erfüllte letztendlich
nicht nur die an uns selbst
gestellten Anforderungen, sondern
überzeugte auch durch innovative
Technik, puristisches Design und
intuitive Bedienbarkeit. Das Ganze mit
einem unvergleichlich geringen Gesamtgewicht
und dennoch zum von
uns als USP definierten, fairen Preis.
Augenscheinlich unterscheidet sich
ein Geero E-Bike vom Mitbewerb nach
wie vor durch seine exklusive Optik.
Damit meine ich sowohl das attraktive
Retro-Design, als auch die Tatsache,
dass es nicht als E-Bike zu erkennen
ist. Trotz ständiger Weiterentwicklung
auf der Technikseite ist es nach wie vor
nicht so leicht als E-Bike zu enttarnen
und gleicht eher einem schnittigen
Rennrad. Das „Geheimnis“ dahinter
ist, dass sich die E-Komponenten gut
im Gesamtbild integrieren. So ist zum
Beispiel der Motor in der Hinterradnabe
verbaut. Der entnehmbare Akku
verschwindet unsichtbar im pulverbeschichteten
Aluminiumrahmen, die
Elektronik im Sattelrohr. Bei „Geero“
handelt es sich außerdem um ein ehrliches,
österreichisches Unternehmen.
Das ist ein Punkt auf den wir – mit
stetig wachsendem Mitbewerb – natürlich
sehr stolz sind. Pulverbeschichtung,
Produktion, Assembling, Service
… All diese Arbeitsschritte werden in
Österreich getätigt und das macht uns
durchaus einzigartig.
Welche Vorteile bietet ein E-Bike
sowohl am Land als auch in der Stadt?
Wie unterscheidet sich der Markt am
Land von dem in der Stadt?
Wie bereits eingangs erwähnt sind E-
Bikes eine praktische und mittlerweile
äußerst willkommene Alternative zu
Auto und öffentlichem Verkehr. Das gilt
sowohl für die Stadt, als auch am Land.
Zudem ermöglichen E-Bikes auch
jenen wieder sportliche Betätigung,
welche bis dato nicht mehr fahrradbegeistert
waren bzw. auf Grund von
gesundheitlichen Problemen mit
einem klassischen Rad nicht mehr
fahren konnten. In der Stadt spielt
natürlich der Umweltfaktor eine große
Rolle, Parkplatzprobleme, Stau … all
dies kann mit einem E-Bike umgangen
werden. Im innerstädtischen Raum ist
das E-Bike zudem eine echte Alternative
für BerufspendlerInnen innerhalb
der Stadt bzw. aus Randbezirken. Am
Land ist es dann oft die Anbindung
bzw. auch die Taktung der öffentlichen
Verkehrsmittel, die einen „umsatteln“
lassen. Hier sind die Anforderungen
an ein E-Bike logischerweise ein wenig
anders, da Radwege in ländlichen
Gegenden oftmals Mangelware sind
und Wege und Straßen teilweise
unbefestigt. Hier wird es empfohlen,
sich an Bikes aus dem Trekking- oder
Foto: Geero
LIFE & STYLE
122
SOCIETY
Mountainbereich zu orientieren. Dies
gilt auch für den Freizeit-Bereich. Man
sollte sich vorab darüber im Klaren
sein, für welche Zwecke das E-Bike in
Zukunft verwendet wird. Generell sind
Geeros, speziell in der sportlichen Touring-Konfiguration,
natürlich passend
für längere Ausfahrten in die Natur und
auf Radwegen und somit das optimale
Ausflugs- und Freizeitgerät.
Geero hat eine Nachhaltigkeitsstrategie
entwickelt, die auf drei Säulen
basiert. Können Sie uns diese etwas
genauer erklären?
Zusammen mit unserem Vertriebspartner
niceshops arbeiten wir seit
2018 klimaneutral. Um dieses Ziel zu
erreichen, haben wir eine Nachhaltigkeitsstrategie
entwickelt, die auf den
drei Säulen Vermeiden, Vermindern,
Kompensieren beruht. Das beste CO2
ist klarerweise jenes, das erst gar nicht
entsteht. Deshalb bemühen wir uns,
so wenig CO2 wie möglich zu verursachen.
Das passiert größtenteils
in-house, indem wir zum Beispiel auf
100% Ökostrom setzen, Wertstoffe und
Abfälle recyclen aber auch regionales
und weitgehend biologisches Essen
anbieten. Wo sich CO2-Emissionen
nicht vermeiden lassen, suchen wir
nach Möglichkeiten, diese einzudämmen.
Dabei setzen wir auf unterschiedliche
Wege um eben die Emissionen so
gering wie möglich zu halten. Das beginnt
bei der Bauweise des Firmengebäudes
oder bei der Wahl der Firmenfahrzeuge.
Hier setzen wir zum Beispiel
auf Solarpanele auf dem Dach oder
auf Elektroautos für unsere Flotte. So
versuchen wir eben unsere Emissionen
zu vermindern. Da sich diese aber trotz
allem leider nicht zu 100% vermeiden
lassen, kompensieren wir, indem wir
ökosoziale Projekte unterstützen, die
sich beispielsweise um Trinkwasseraufbereitung
kümmern.
Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung
des Unternehmens seit der
Gründung 2016? Welche Zukunftspläne
haben Sie?
Kurzum: sehr zufrieden. Wir dürfen uns
über ein kontinuierliches Wachstum,
sowohl im Heimatmarkt Österreich,
wie auch in jenem in Deutschland freuen.
Auch der Launch unserer zweiten
E-Bike-Generation Mitte 2020, Geero 2,
verlief trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen
nach Wunsch. Mit
dem entnehmbaren Akku konnte ein
weiterer Punkt der Kunden-Wunschliste
realisiert, aber auch generell am
Markt ein Benchmark gesetzt werden.
Wir sind kontinuierlich darum bemüht,
auf die Wünsche unserer Kunden und
Kundinnen einzugehen und unsere
Räder dahingehend zu optimieren.
Eine verstärkte Expansion über Österreich
und Deutschland hinaus wird
mittelfristig sicherlich thematisiert
werden. Aktuell bedienen wir bereits
Märkte wie die Schweiz, Belgien oder
Ungarn. Dank der Zusammenarbeit
mit niceshops stehen uns in puncto
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auch alle Türen offen.
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LIFE & STYLE
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Sauer macht nicht lustig
Auch wenn es das Sprichwort anders vermuten lässt, unser
Körper fühlt sich wohl, wenn er nicht sauer, sondern vorwiegend
basisch ist.
Unsere moderne Ernährung enthält
viele verarbeitete Lebensmittel wie industrielle
Backwaren, Süßigkeiten und
Wurstprodukte, die den pH-Wert des
Körpers sauer machen. Zu viele Säuren
im Organismus können der Gesundheit
schaden, denn er muss stärker
arbeiten, um die Säure-Basen Balance
wiederherzustellen. Die Folgen sind
vielfältig – von Müdigkeit und Kopfschmerzen,
bis hin zu Bl