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Die Malteser-Zeitung 2/2021

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 2/<strong>2021</strong><br />

Gemeinsam wertvolle Zeit verbringen<br />

KulturGut, Heiligen begegnen<br />

Anna, ein besonderes Kind


INHALT<br />

IMFOKUS<br />

04 Ordenshaus – ein ganz besonderes Haus<br />

06 Ordenshaus – heimelig und modern zugleich<br />

08 Ordenshaus – lebendige Farb- und Lichtwelten<br />

09 Ein guter Platz zum Arbeiten<br />

KULTURGUT<br />

11 Der Krisenhelfer<br />

RELIGIONAKTUELL<br />

14 Heilige Messe via Facebook<br />

15 Das Wort Gottes bereits in<br />

704 Sprachen übersetzt<br />

LEBENSWERT<br />

16 Anna – ein besonderes Kind mit<br />

einem besonderen Lächeln<br />

18 Lassen wir unsere Sterbenden nicht allein!<br />

04<br />

11<br />

MALTESERÖSTERREICH<br />

20 Berichte aus den Bereichen:<br />

Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />

20<br />

44<br />

MALTESERWELTWEIT<br />

44 <strong>Die</strong> Hoffnung auf ein ganz normales Leben<br />

46 Papstbesuch gibt den Menschen im Irak<br />

Hoffnung<br />

47 Sauerstoff, Schutzausrüstung und<br />

psychosoziale Unterstützung<br />

47 Covid-19-Prävention für Kinder,<br />

Schwangere und junge Mütter<br />

MEDIZINAKTUELL<br />

49 Ein Wunder<br />

50 Wo Licht ist, kann auch Schatten sein<br />

49 56<br />

GELESENEMPFOHLEN<br />

53 Interessante Neuerscheinungen<br />

RUNDSCHAU<br />

56 „Exodus 90“ – wenn der Name Programm ist<br />

68 Wir trauern um<br />

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2<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />

IHRE SPENDE IST<br />

STEUERLICH<br />

ABSETZBAR


EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

Einsamkeit ist ein großes Thema unserer Zeit, vor allem in<br />

der Anonymität von Großstädten. Durch die Corona-Pandemie<br />

ist sie ein noch größeres Thema geworden – und zwar<br />

nicht bloß in Zusammenhang mit älteren, nicht mehr berufstätigen<br />

Menschen. Auch junge Menschen haben darunter<br />

gelitten, ihre Freunde nicht treffen, ihre Lieblingslokale und<br />

Sportvereine nicht besuchen zu können.<br />

Menschen in Senioreneinrichtungen hatten den Vorteil,<br />

durch Pflegekräfte, Mitarbeiter und die Bewohner Ansprache<br />

zu haben. Sie konnten sich in dieser Gemeinschaft gut aufgehoben<br />

fühlen. Wenngleich Besuche von außen phasenweise<br />

gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich waren, hatten<br />

sie ihre sozialen Kontakte, die für das psychische Wohlergehen<br />

so wichtig sind. In unserem Altenwohnheim, das schon<br />

bald ins neue <strong>Malteser</strong> Ordenshaus übersiedelt, wurde neben<br />

analog auch online gebetet und – mit entsprechendem Abstand<br />

– auch gemeinsam gegessen.<br />

Besonders gefordert waren unsere Mitarbeiter: Sie haben<br />

sich zum Teil in Privatquarantäne begeben, um die Bewohner<br />

nicht zu gefährden. Sie haben die soziale Komponente,<br />

die sonst die Angehörigen und ehrenamtlichen Besucher<br />

übernehmen, abgedeckt. Sie alle waren großartig!<br />

Ebenso wie in der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe und in der mobilen<br />

Pflege von <strong>Malteser</strong> Care haben unsere Helfer und Pflegekräfte<br />

im (noch) Haus Malta Unglaubliches geleistet. <strong>Die</strong><br />

Bewohner und unsere Betreuten wurden gut und sicher versorgt.<br />

Sie wurden keinem Risiko ausgesetzt oder gar alleine<br />

gelassen.<br />

Alle unsere ehrenamtlichen Strukturen haben rasch ihre<br />

Aktivitäten angepasst und digitale Kontaktnetze ins Leben<br />

gerufen, Briefe und Bastelpakete versandt und Einkaufsdienste<br />

eingeführt – alles neben den Rettungsdiensten und<br />

laufenden Projekten. Im Aufbau und laufenden Betrieb von<br />

Test- und Impfstraßen wurde wesentlich mitgewirkt und es<br />

wurde ein umfangreiches, spirituelles analoges und digitales<br />

Programm auf die Beine gestellt.<br />

Das ist eine enorm starke Leistung einer wahrlich starken<br />

Gemeinschaft. Ich danke Allen aus tiefstem Herzen!<br />

Norbert Salburg-Falkenstein<br />

Prokurator<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />

Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesg. 2, T: 01/512 72 44,<br />

E: presse@malteser.at<br />

Chefredaktion: Katharina Stögner Mitarbeiter bzw. Autoren<br />

dieser Ausgabe: Wolfgang J. Bandion, Dominik Batthyany, Erzabt<br />

Dr. Korbinian Birnbacher OSB, Georg Eltz, Familie Emathinger,<br />

Antonia Franckenstein, Alexa Gaspari, Ulrich Glaunach, Clemens<br />

Grill, Lisa Hammer; Bartolomäus Khevenhüller, Thomas Kissich,<br />

Severin Knoflach, Gloria Krenn, Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />

Andreas Mensdorff-Pouilly, Clemens Mirbach-Harff, Richard Mischak,<br />

Paula Mutas, Michael Prügl, Johannes Reinprecht, Norbert<br />

Salburg-Falkenstein, Claudia Schober, Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath,<br />

Lisa Schoenmeier, Peter und Pia Seilern, Richard<br />

Steeb, Verena Trentini, Cordula Wasser, Manuel Weinberger, Susanne<br />

Wick, Tobias Zöhrer, Alexia Zwitkovits<br />

Bildrechte: CHAI/<strong>Malteser</strong> International, Rosa Elena Haack/Mal-<br />

teser International, Kreativagentur-inShot, KHM Museumsverband,<br />

LOFT Kreativagentur, Shutterstock-1788659135-Maxx-Studio, Andreas<br />

Tischler, UNIDO Foto – United Nations Industrial Development<br />

Organization (UNIDO), Youth Forum Foto – United Nations Office<br />

on Drugs and Crime (UNODC). Hinweis: Aus Gründen der besseren<br />

Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten<br />

gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.<br />

Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at<br />

Lektorat: Edith Holzer, Franziska Holzheimer<br />

Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050 Wien.<br />

Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung<br />

über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und<br />

seiner Werke, sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der<br />

Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: Mai <strong>2021</strong><br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 3


EIN GANZ BESONDERES HAUS<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiten für das neue Ordenshaus der MALTESER in Wien Landstraße gehen zügig voran. Mit großer Vorfreude<br />

dürfen wir der Eröffnung Ende <strong>2021</strong> entgegensehen.<br />

Von Andreas Mensdorff-Pouilly<br />

Ein Hausbau ist immer eine Herausforderung. Der Umbau<br />

eines Hauses zu einem Ordenshaus, in dem unterschiedlichste<br />

Menschen miteinander leben, arbeiten,<br />

sich umeinander kümmern und Anteil nehmen werden,<br />

ist mehr als nur herausfordernd. Er ist ungemein bereichernd.<br />

<strong>Die</strong> Herausforderung auf der einen Seite, die Bereicherung<br />

auf der anderen Seite: Sie werden sich nicht die<br />

Waage halten. <strong>Die</strong> Bereicherung wird überwiegen. Eindeutig!<br />

Dafür sorgen die Besonderheiten des Ortes, an<br />

dem das neue Ordenshaus entsteht, und die Menschen,<br />

die es mit Leben füllen werden. <strong>Die</strong> Lage ist unvergleichlich:<br />

mitten in Wien, an einem historischen Ort mit besonderer<br />

Gastlichkeit – sowohl in geschichtlich-traditioneller<br />

als auch in spiritueller Hinsicht. Auf einzigartige<br />

Weise werden hier auf engem Raum die Angebote des<br />

Franziskus Spitals, des Ordens der Elisabethinen und<br />

des <strong>Malteser</strong>ordens vereint.<br />

Flächenwidmung und Denkmalschutz<br />

Bis zum Umbau bedurfte es vieler durchaus profaner Arbeitsschritte.<br />

Gehen wir kurz zum Anfang des Projekts:<br />

4<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


IMFOKUS<br />

Das Haus steht für eine familiäre Atmosphäre, Gemeinschaft<br />

und Nächstenliebe<br />

Wochenendbesuch: die Familie ist beim gemeinsamen Essen<br />

im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus herzlich willkommen<br />

Zunächst galt es, die Bebaubarkeit der Flächen zu eruieren<br />

und die Flächenwidmung unter Berücksichtigung der<br />

umliegenden Nutzung, des Grünraums, der Bauhöhe, der<br />

Belichtung und Beschattung sowie des Zugangs vom öffentlichen<br />

Grund rechtlich abzustimmen. Auch musste<br />

die bebaubare Fläche durch Untersuchung bestehender<br />

alter Einbauten aufbereitet und letztendlich die archäologische<br />

Befreiung eingeholt werden.<br />

Nicht zu vergessen ist das Zusammenspiel mit der bestehenden<br />

Bausubstanz in seiner Denkmalwürdigkeit, die Anforderungen,<br />

die durch die Erweiterung des Franziskusspitals<br />

gestellt waren, und die Neuausrichtung der Unterkunft<br />

der Elisabethinen! <strong>Die</strong> Bauabwicklung erfolgte im laufendem<br />

Betrieb. <strong>Die</strong> räumlich beengte Situation erforderte<br />

eine besonders gute Logistik und Disziplin aller Beteiligten<br />

– von der Anlieferung über die Krannutzung bis hin zur<br />

Terminplanung.<br />

Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit<br />

Was nach ungemütlichem Baulärm und viel Staub klingt,<br />

führt im Ergebnis zu einem wunderbaren, stillen und<br />

reinen Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit für die<br />

kommenden Benützer des Hauses. Dafür wurden räumlich<br />

durchdachte Konzepte geplant, sowohl in Bezug auf<br />

die Größe der Wohngruppen, der Aufenthaltsbereiche<br />

und der Freiräume, als auch in Bezug auf das Verhältnis<br />

zwischen Innen- und Außen.<br />

<strong>Die</strong> Appartements im Altbau wurden an die bestehenden<br />

Bausubstanz angepasst, was eine reizvolle Atmosphäre<br />

und ein gediegenes Umfeld schafft. <strong>Die</strong> Appartements<br />

im Neubau sind modern gehalten. Große Fenster und<br />

hohe Räume lassen ein helles und freundliches Zuhause<br />

entstehen.<br />

Kurze Wege ermöglichen leichte Orientierung<br />

Das Zusammenleben der Bewohner findet in offenen,<br />

großzügigen Gemeinschaftsbereichen statt. Individuelle<br />

Zonen ermöglichen einen geschützten Aufenthalt sowohl<br />

innerhalb der Wohngruppen als auch auf den Terrassen<br />

und im hauseigenen Garten. <strong>Die</strong> Wohngruppen<br />

sind im Neubau zentral organisiert, sodass die Wege im<br />

täglichen Ablauf kurz bleiben. Ein zentraler Stützpunkt<br />

fügt sich dezent in den Grundriss ein und ermöglicht<br />

eine gute Übersicht.<br />

Den Mitarbeitern stehen eigene Rückzugsbereiche und<br />

spezielle Betreuungsräume zur Verfügung. <strong>Die</strong> Verwaltung<br />

ist für die optimale Führung des Ordenshauses<br />

vom Tagesgeschehen getrennt. <strong>Die</strong> unterschiedlichen<br />

Innenhöfe bilden mit den Gebäuden einen besonderen<br />

Ort, einen Ruhepol inmitten der Stadt. Besondere Ruhe<br />

und Einkehr finden die Benutzer des Hauses zudem in<br />

der hauseigenen Kapelle.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 5


IMFOKUS<br />

HEIMELIG UND MODERN ZUGLEICH<br />

Das neue MALTESER Ordenshaus, in dem künftig auch die Bewohner der Seniorenresidenz Haus Malta ihr neues Zuhause<br />

finden werden, bietet professionelle Betreuung und Pflege rund um die Uhr sowie vielfältige Zusatzangebote. Hier die<br />

wichtigsten Informationen im Überblick.<br />

Von Thomas Kissich<br />

Das Ordenshaus ist ein Wohn- und Pflegeheim für pflegebedürftige<br />

Menschen. Im Sinne der <strong>Die</strong>nstleistung<br />

„Wohnen und Pflege“ werden seitens des Fonds Soziales<br />

Wien (FSW) Personen der Pflegestufen 3 bis 7 gefördert.<br />

Privatzahlende können auch bei einer niedereren<br />

Pflegestufe aufgenommen werden. Eine Pflegebedürftigkeit<br />

ist allerdings Grundvoraussetzung.<br />

Das Haus wurde nach den neuesten Standards und wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen im Bereich der stationären<br />

Langzeitpflege errichtet. Es verfügt über modernste<br />

Arbeitsmittel, um den Pflegealltag sowohl für die Bewohner<br />

als auch für die Mitarbeiter so angenehm wie<br />

möglich zu gestalten.<br />

Allgemeine Räumlichkeiten im neuen MALTESER<br />

Ordenshaus<br />

Das breite und vielfältige Angebot am Standort des<br />

Franziskus Spitals steht natürlich auch den Bewohnern<br />

des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses zur Verfügung. Hier<br />

ein kleiner Einblick in die allgemeinen Räumlichkeiten:<br />

• Speisesaal, Bibliothek, Bridgezimmer<br />

• Ärzteraum<br />

• Räume für Therapie- und Rehabilitationsangebote<br />

• Sozialraum<br />

• Ruheraum<br />

• Räume für <strong>Die</strong>nstleistungen (Friseur, Pediküre)<br />

• Therapie- und Wellnessbad<br />

• Garderoben, Wäscherei, Werkstatt<br />

• Empfang<br />

6<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


IMFOKUS<br />

Wohngruppen im neuen Zubau<br />

<strong>Die</strong> sechs Wohnbereiche im Pflegehaus werden als<br />

Wohngruppen geführt. <strong>Die</strong>se bestehen aus einem zentralen<br />

Aufenthaltsbereich, von dem aus die Zimmer auf kurzem<br />

Weg erreicht werden können. Der Begegnungssalon mit Aktivitätenküche<br />

ist das Zentrum des täglichen Lebens: Hier<br />

wird gegessen, geplaudert und Kaffee getrunken.<br />

Das Konzept der Wohngruppen wurde ganz bewusst gewählt,<br />

weil dadurch eine familiäre Wohlfühlatmosphäre<br />

entsteht. Zudem haben Wohngruppen kleinere Strukturen,<br />

die unseren Bewohnern die Orientierung erleichtern.<br />

Für jeden das passende Konzept<br />

• Appartements sind als Einzelzimmer mit eigener<br />

Nasszelle und WC gestaltet. Sie verfügen über<br />

Satellitenanschluss, einen persönlichen Telefonanschluss<br />

und eine Notrufanlage. Alle Appartements<br />

sind barrierefrei und behindertengerecht.<br />

Der Wohn- und Schlafbereich kann mit persönlichem<br />

Mobiliar gestaltet werden. Im Klostertrakt<br />

können die Appartements selbst eingerichtet<br />

werden. Das Pflegebett wird aufgrund<br />

von gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen<br />

sowie pflegerisch-medizinischen Vorgaben<br />

in jedem Appartement vom Ordenshaus gestellt.<br />

• Wohnen im Kloster: <strong>Die</strong> Appartements im Klostertrakt<br />

werden liebevoll in die ganz besondere Atmosphäre<br />

des historischen Gebäudeteiles integriert. <strong>Die</strong><br />

Grundrisse der Einheiten sind wegen der räumlichen<br />

Struktur des Klosters und der Vorgaben des Bundesdenkmalamtes<br />

unterschiedlich. Dadurch können auf<br />

Wunsch auch Doppeleinheiten geschaffen werden.<br />

Jede Einheit ist individuell mit einem gemütlichen<br />

Wohn- und Essbereich, einem eigenen Schlafzimmer<br />

sowie einem eigenen Bad mit WC ausgestattet.<br />

Leistungsumfang des Hauses<br />

• Wohn- und Pflegeappartements<br />

• Fachärztliche Betreuung, ganzheitliche und aktivierende<br />

Pflege<br />

• Sozialbegleitung und Animation, Aktivitäten mit<br />

Demenzkranken und Demenzbetreuung<br />

• Bewegungs- und Psychotherapie<br />

• Singen, Spielen, Literatur- und Malrunde<br />

• Durch <strong>Malteser</strong> ehrenamtlich organisierte Ausflüge,<br />

gemeinames Feiern der Hl. Messe am Sonntag<br />

• Seelsorgerische Betreuung, Kapelle im Haus<br />

• Saisonale Frischküche mit Menüauswahl, Kaffee, Tee<br />

und Saftbar<br />

• Friseur und Fußpflege<br />

Psychotherapie und Ausbildungsangebote<br />

Psychotherapeutische Betreuung: die psychotherapeutische<br />

Betreuung im Haus Malta wird auch im neuen<br />

Ordenshaus fortgeführt und sowohl für die Bewohner<br />

als auch für die Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Ausbildung:<br />

Für Studierende gibt es die Möglichkeit, im<br />

Zuge ihres Propädeutikums ein einjähriges<br />

Praktikum im Ordenshaus<br />

zu machen. Interessenten wenden<br />

sich bitte direkt an Dr. Dominik<br />

Batthyány, batthyany@gmx.at,<br />

T: +43 676 880 883 91<br />

Palliativbetreuung: Mit Würde<br />

und Nächstenliebe bis zuletzt engagieren<br />

sich die <strong>Malteser</strong> ehrenamtlich<br />

im Palliativbereich, natürlich<br />

auch im Ordenshaus. Ausbildung:<br />

Auch hier besteht die Möglichkeit,<br />

in Zusammenarbeit mit den <strong>Malteser</strong>n<br />

eine Palliativausbildung zu<br />

absolvieren. Wenden Sie sich bitte an Dr. Johannes<br />

Mlczoch, mpd@malteser.at, T: +43 664 411 88 69<br />

Im Klostertrakt können die Bewohner eingebettet in<br />

die christlichen Gemeinschaften des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

ihren Alltag genießen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 7


IMFOKUS<br />

LEBENDIGE FARB- UND LICHTWELTEN<br />

Das neue MALTESER Ordenshaus mitgestalten zu dürfen, ist eine wunderbare Aufgabe! <strong>Die</strong> richtige Wahl von Farben,<br />

Licht und Formen spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />

Von Claudia Schober<br />

Der bewusste Einsatz von Farben, Licht und Bildern kann atmosphärisch,<br />

emotional und funktional vieles ermöglichen,<br />

gibt es doch spannende Erkenntnisse darüber, was Menschen<br />

im Alter besonders brauchen, was Pflegekräfte bei ihrer<br />

Arbeit unterstützt, was bei der wichtigen psychosozialen<br />

Betreuung hilft und was allen Freude bereitet! Bestimmte<br />

Farbkombinationen sind geeignet, ältere Menschen zu mobilisieren,<br />

anzuregen oder zu beruhigen. Sie dienen als Leitund<br />

Orientierungsgefüge, das die Menschen einbindet, aktiviert<br />

sowie schützt und attraktive Arbeitsplätze schafft.<br />

Das Besondere des neuen Ordenshauses ist die Verbindung<br />

von Alt und Neu: Zimmer, Aufenthaltsräume und Infrastruktur<br />

im denkmalgeschützten Elisabethinenkloster mit<br />

einer Kapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert und angeschlossen<br />

der fünfstöckige Neubau. Für beide Häuser mit<br />

allen Auflagen eines Pflegebetriebes habe ich ein Gesamtkonzept<br />

für Farbe, Licht und Bilder erarbeitet. <strong>Die</strong> Mitarbeiter<br />

haben mit ihrer Erfahrung dazu beigetragen.<br />

Mit Bildern Freude erzeugen und motivieren<br />

Entscheidend für die Farbwirkung sind Flächengröße,<br />

Reinheit, Intensität sowie die Nachbarfarbe. Speziell berücksichtigt<br />

habe ich die Wahrnehmungsfähigkeit von<br />

Menschen im Alter. So ist das Blickfeld durch eine gebückte<br />

Haltung tiefer und die Aufmerksamkeit daher stärker<br />

auf den Boden gerichtet. Geringe Sehschärfe, verminderte<br />

Kontrastwahrnehmung, erschwertes räumliches Sehen und<br />

stark vermehrter Lichtbedarf bei gleichzeitig erhöhter Blendeempfindlichkeit<br />

können in älteren Menschen Unsicherheit<br />

erzeugen und die Lebensfreude mindern. Menschen<br />

mit Demenz nehmen vermehrt emotional wahr. Sehbehinderungen<br />

bewirken dann oft Überforderung und Stress.<br />

<strong>Die</strong> gute Nachricht: Alte Menschen erinnern sich an Farben<br />

und reagieren auf gewisse Farben äußerst positiv. Mit den<br />

richtigen Bildern kann man zusätzlich Freude erzeugen, an<br />

Erlebtes erinnern und auch motivieren, zum Aufenthaltsraum,<br />

auf die Terrasse oder in den Garten zu gehen.<br />

Emblem der Hilfswerke des Ordens (weißes Kreuz<br />

auf rotem Schild) als roter Faden<br />

Jedes Stockwerk des neuen Ordenshauses steht unter dem<br />

Schutz eines Heiligen. Entsprechend erhält jedes Stockwerk<br />

im Neubau zusätzlich eine Themenzuordnung – visualisiert<br />

mit Bildern aus Gottes Schöpfung in der Natur. Wände,<br />

Böden und die Einrichtung sind jeweils in einer dualen<br />

Farbwelt gestaltet. Eine motivierende und eine beruhigende<br />

Farbe sorgen für Geborgenheit und Wohlbefinden. Für<br />

eine bessere Orientierung der Bewohner wird eine Seite des<br />

Ganges in der motivierenden Farbe, die gegenüberliegende<br />

Seite in der beruhigenden Farbe gestrichen. So fällt es leichter,<br />

sich die Gehrichtung und den Rückweg zu merken. Ein<br />

transparentes Leitsystem mit dem Logo der <strong>Malteser</strong> ist der<br />

rote Faden durch die beiden Häuser.<br />

Mein nächster Schritt ist, das passende farbige Outfit für die<br />

Mitarbeiter zusammenzustellen. Ich freue mich jetzt schon<br />

auf den Moment, in dem Bewohner, Mitarbeiter und Besucher<br />

dieses liebevoll gestaltete Haus beleben werden.<br />

8<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


IMFOKUS<br />

EIN GUTER PLATZ ZUM ARBEITEN<br />

<strong>Die</strong> MALTESER sind Arbeitgeber für viele engagierte Pflegkräfte: Ob stationär oder mobil, ob für Erwachsene oder Kinder – die<br />

Einsatzbereiche sind vielfältig. Hier erzählen Mitarbeiter, warum sie sich für die MALTESER entschieden haben und wieso<br />

sie gerne zur Arbeit gehen.<br />

STECKBRIEF VERONIKA<br />

Tätigkeit: Diplomierte Gesunden- und Krankenpflegeperson Haus Malta/MALTESER<br />

Ordenshaus. Tätig seit: April 2020<br />

Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> freundliche und wertschätzende Atmosphäre. Es<br />

fühlt sich an, wie zu Hause zu arbeiten. Warum Pflege: Ich helfe gerne. Ich wollte schon<br />

als Kind Krankenschwester werden. Warum <strong>Malteser</strong>: Wir unterstützen uns gegenseitig,<br />

auch außerhalb der Arbeit. Wir sind hier eine Familie und halten zusammen.<br />

STECKBRIEF MIRNA<br />

STECKBRIEF ARMIN<br />

Tätigkeit: MALTESER Kinderhilfe/Hilde Umdasch Haus (HUH). Tätig seit: 2018<br />

Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> Arbeit mit Kindern und deren Angehörigen ist mir besonders<br />

wichtig. Im HUH profitiert man von der interdisziplinären Zusammenarbeit. Auch in<br />

Krisensituationen kann man sich auf jeden Einzelnen verlassen. Warum Pflege: Der Zivildienst<br />

hat mir einen Einblick in den Gesundheitsbereich geboten, woraufhin ich mich entschloss, die<br />

Ausbildung zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen. Warum <strong>Malteser</strong>:<br />

Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, kein Tag ist wie der andere. Man arbeitet mit sehr vielen<br />

Menschen zusammen und lernt viel voneinander.<br />

Tätigkeit: MALTESER Care/Mobile Pflege, Case & Care Managerin Kinder und Jugendlichen<br />

Pflege. Tätig seit: 2016 Warum Pflege bei <strong>Malteser</strong> Care: Mir macht<br />

die Arbeit bei <strong>Malteser</strong> Care viel Freude. In der Betreuung von Kindern und Jugendlichen<br />

bemühen wir uns nicht nur um das Wohl der jungen Menschen, wir stellen<br />

sicher, dass es der ganzen Familie gut geht. Eine zufriedene Familie ist für mich das<br />

schönste Geschenk.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 9


IMFOKUS<br />

STECKBRIEF ROMANA<br />

Tätigkeit: MALTESER Kinderhilfe/Hilde Umdasch Haus (HUH). Tätig seit: 2015<br />

Das Besondere an meinem Job: Der Kontakt mit Menschen, die ganzheitliche Sicht des<br />

Lebens. Auch die Arbeitszeiten passen gut für mich. Besondere Freude macht mir die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Berufsgruppen. Warum Pflege: Mit 16 hat mich der Beruf<br />

schon fasziniert. Ich war an einem Tag der offenen Tür in einer Krankenpflegeschule. Das<br />

Tätigkeitsfeld hat mich sehr angesprochen. Aber erst Anfang 20 habe ich mich für den Beruf<br />

reif genug gefühlt. Warum <strong>Malteser</strong>: Trotz der unterschiedlichen Persönlichkeiten und<br />

Berufe zählt jede Meinung und wird gehört. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit im Team funktioniert gut.<br />

Viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten arbeiten harmonisch zusammen.<br />

STECKBRIEF GABI<br />

Tätigkeit: Heimhilfe Haus Malta/ MALTESER Ordenshaus. Tätig seit: Februar 2010<br />

Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> familiäre Atmosphäre. Warum Pflege: Weil mir<br />

schon immer die Beziehung zu alten Menschen wichtig war und ich leidenschaftlich gerne<br />

helfe und diene. Weil sich durch meine Arbeitskraft keine Konzernbosse bereichern können.<br />

Warum <strong>Malteser</strong>: Weil wir eine große Familie sind, uns gegenseitig unterstützen,<br />

füreinander da sind und das nicht nur in der Arbeit.<br />

STECKBRIEF INA<br />

Tätigkeit: MALTESER Care/Mobile Pflege Tätig seit: 2020<br />

Das Besondere an meinem Job: Es macht große Freude, mit Menschen zu arbeiten. Zu den<br />

Herausforderungen gehört, dass die Menschen so unterschiedlich und verschieden sind. Damit<br />

muss man umgehen können. Das macht diese Arbeit so umfangreich und man trägt eine sehr<br />

große Verantwortung. Warum Pflege: Mit zwölf Jahren wusste ich schon, dass ich Krankenschwester<br />

werden möchte. Hätten meine Eltern nicht darauf bestanden, dass ich maturiere, hätte<br />

ich schon mit 16 Jahren die Ausbildung zur Krankenschwester begonnen. Warum <strong>Malteser</strong>:<br />

Man wird bei den <strong>Malteser</strong>n als Mensch und nicht als Arbeitskraft betrachtet. Außerdem arbeitet<br />

man in einem hoch motivierten Team und nach einem ganzheitlichen Ansatz.<br />

ELTERN AUFGEPASST<br />

AM 11. NOVEMBER <strong>2021</strong> IST „BOYS’ DAY“!<br />

Bei dieser Art von Berufsmesse können Burschen soziale Berufe<br />

kennenlernen und persönliche Gespräche mit Männern<br />

führen, die in diesen Berufen arbeiten. Es wird gezeigt und<br />

erklärt, wie die Arbeit aussieht und warum dringend mehr<br />

Männer in Spitälern, Schulen, Betreuungseinrichtungen für<br />

Kinder und Jugendliche sowie Alten- und Pflegeheimen gebraucht<br />

werden.<br />

Nähere Infos: www.boysday.at/burschen<br />

10<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


KULTURGUT<br />

KULTURGUT<br />

DIE NEUE BEITRAGSREIHE DER MALTESER<br />

„Wenn wir Menschen nicht in die Museen können, kommen die Museen eben zu uns.“<br />

Unter diesem Leitgedanken haben wir für unser Magazin<br />

„<strong>Die</strong> MALTESER“ eine neue Beitragsreihe gestaltet.<br />

Ab sofort wird in jeder Ausgabe ein bekanntes Gemälde<br />

eines oder einer Heiligen vorgestellt mit allerlei spannenden<br />

Informationen zur Entstehung, zur künstlerischen<br />

Darstellungsform oder auch zu Orten, an denen<br />

wir Abbildern dieser Heiligen begegnen.<br />

<strong>Die</strong> Auswahl der Porträts und Künstler, die in ihren<br />

Werken Geschichte und Religion auf einzigartige Weise<br />

verbinden, treffen unsere beiden kunst- und kulturversierten<br />

Ordensbrüder Professor Richard Mischak und<br />

Professor Wolfgang J. Bandion:<br />

Richard Mischak ist Fachbereichsleiter<br />

an der Fachhochschule<br />

Salzburg. Zuvor war der studierte<br />

Mathematiker mit Doktortitel von<br />

der TU Wien und MBA-Abschluss<br />

von INSEAD Fontainebleau viele<br />

Jahre lang in verschiedenen Ländern<br />

im Bereich Unternehmens-<br />

beratung und Managementconsulting tätig. Seit 2014<br />

kümmert er sich um die Digitalisierung des Bibliotheksbestands<br />

und Schriftenarchivs der <strong>Malteser</strong> in Österreich.<br />

Unseren Lesern ist er durch seine regelmäßigen<br />

Rezensionen bestens bekannt.<br />

Wolfgang Bandion studierte Geschichte,<br />

Philosophie und Kunstgeschichte<br />

in Wien und Rom. Seit<br />

1969 ist er in der Volksbildung<br />

tätig, publizierte zahlreiche kulturhistorische<br />

Aufsätze und war<br />

lange Zeit als Professor an der Religionspädagogischen<br />

Akademie<br />

der Erzdiözese Wien und der Universität<br />

für angewandte Kunst Wien aktiv. Er ist darüber<br />

hinaus Vorstandsmitglied der Österreichischen Lagergemeinschaft<br />

Mauthausen, österreichischer Delegierter im<br />

Comité International de Mauthausen und Mitglied des<br />

Österreichischen P.E.N.-Clubs. 2011 wurde Bandion vom<br />

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem mit dem<br />

Verdienstkreuz al merito geehrt.<br />

DER KRISENHELFER<br />

Den Auftakt zur neuen Beitragsreihe “KulturGut“ macht ein Porträt des Hl. Josef – der Krisenhelfer aus Nazareth. Er<br />

übernimmt Verantwortung für das Leben und die Schöpfung und gilt in Zeiten großer Herausforderungen als besondere<br />

Quelle der Inspiration.<br />

Von Richard Mischak<br />

Er hat kaum ein Wort gesagt, er kam in den Nachrichten<br />

seiner Zeit nicht vor, er war bescheiden und gehorsam:<br />

Josef der Nährvater von Jesus. Im Neuen Testament ist<br />

nichts von ihm überliefert, auch sein Tod wird nicht erwähnt<br />

– und doch hat Gott durch Josef von Nazareth<br />

große Dinge getan. Seine Attribute in der künstlerischen<br />

Darstellung sind das Jesuskind auf dem Arm, der<br />

blühende Stab, die Lilie, die Taube und das Winkelmaß.<br />

Schutzpatron der katholischen Kirche<br />

Am 8. Dezember 2020 wurde das „Josefsjahr“ verkündet.<br />

Anlass war der 150. Jahrestag des Dekrets „Quemadmodum<br />

Deus“, mit dem der selige Papst Pius IX<br />

den Hl. Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche<br />

proklamierte. Dazu hat aktuell Papst Franziskus ein<br />

apostolisches Schreiben mit dem Titel „Patris Corde“ (z.<br />

Dt.: „Mit väterlichem Herzen“) verfasst, indem er offizi-<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 11


KULTURGUT<br />

ell ein dem Hl. Josef geweihtes Jahr ausruft. Von Papst<br />

Johannes XXIII. wurde Josef neben der Gottesmutter<br />

Maria zum besonderen Schutzpatron des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils bestimmt.<br />

Vorbild für alle Väter<br />

Der Kirchenvater Hl. Hieronymus geht davon aus, dass<br />

Josef noch vor der Taufe Jesu, also vor seinem öffentlichen<br />

Auftreten, gestorben war. Der Hl. Josef stammt<br />

aus dem Geschlecht Davids und ist als Mann Marias<br />

der soziale Vater Jesu. Er flieht mit der Familie nach<br />

Ägypten und sorgt sich um seinen Ziehsohn. Josef widersteht<br />

Konventionen, ist einer der „Gerechten“ (Mt<br />

1,19). Vielleicht hat er noch andere Kinder. Dazu gibt<br />

es keine gesicherten Belege. Josef glaubt und handelt<br />

scheinbar stumm und klaglos in und aus Liebe zu Maria.<br />

Josefstag auch der Vatertag. Josef gilt hier als Patron<br />

der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und<br />

Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den<br />

Kommunismus, der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute,<br />

Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure,<br />

Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der<br />

Sterbenden, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung,<br />

bei Wohnungsnot, für einen guten Tod und<br />

als Förderer der Seelen, die sich ihm anempfehlen.<br />

Der Hl. Josef ist in seiner fundamentalen und einzigartigen<br />

Aufgabe als Ehemann Marias und irdischer Vater<br />

Jesu Vorbild für alle Väter. Heute ist er – mehr denn je<br />

– notwendig, denn immer häufiger kommt es zu einer<br />

sozialen Abwesenheit des Vaters. Sie muss durch die Gesellschaft<br />

ersetzt werden.<br />

Alter Mann oder junger, vitaler Handwerker?<br />

Gerade frühe Darstellungen der Christenheit zeigen Josef<br />

als alten Mann mit weißem Bart. <strong>Die</strong>se Vorstellung<br />

eines betagten Mannes geht auf folgenden Umstand<br />

zurück: Er soll vor seiner Ehe mit Maria schon einmal<br />

verheiratet gewesen sein. <strong>Die</strong> christliche Ikonographie<br />

macht ihn vor diesem Hintergrund eher zum Großvater<br />

Jesu. Jedoch heiratete ein Mann zu seinen Zeiten gewöhnlich<br />

im Alter von 18 Jahren. Josef konnte durchaus<br />

trotz zweiter Ehe ein junger Mann gewesen sein.<br />

Auffällig ist, dass sich etwa ab dem 17. Jahrhundert das<br />

Bild des Josef auch in der Kunst ändert: jünger, vitaler,<br />

als Handwerker fest zupackend, mit Alltagsszenen der<br />

Heiligen Familie.<br />

Josefstag als Vatertag und Tag der Arbeit<br />

Das Fest „Heiliger Josef, der Arbeiter“, hat Papst Pius<br />

XII. im Jahr 1955 als Gedenktag eingeführt. Es soll Josef<br />

mit dem Tag der Arbeit am 1. Mai in Verbindung bringen.<br />

In Spanien ist, wie in vielen anderen Ländern, der<br />

Hl. Josef – Darstellung aus der Geburtskirche in<br />

Bethlehem<br />

12<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


KULTURGUT<br />

Der Heilige Josef<br />

interpretiert von Wolfgang J. Bandion<br />

<strong>Die</strong> „Heilige Familie mit einem Engel“ von Albrecht<br />

Altdorfer aus dem Jahr 1515 zeigt die Gottesmutter<br />

mit dem gesegneten Jesuskind. Das<br />

Bild irritiert zunächst durch die flankierenden<br />

irdischen Menschenbilder. Links die gedrungene<br />

ältere Gestalt des Heiligen Josef, dem Typ des<br />

Zimmermanns näher als dem Nährvater Jesu.<br />

Rechts als Diakon erkennbar, ein junger Mann<br />

mit fliehendem Kinn. <strong>Die</strong> Ideale von Schönheit<br />

und Ausgewogenheit der Proportionen, wie sie<br />

Antike und Renaissance verstanden, zeigen sich in<br />

der Darstellung Jesu. Der außerirdische Glanz der<br />

Krone Mariens verweist auf ihre besondere Auserwähltheit.<br />

Fruchtfestons geben dem Bild eine Einfassung.<br />

<strong>Die</strong> Kunst der Donauschule überrascht<br />

immer wieder durch ihre gewollte Ambivalenz von<br />

Realitätsferne und -nähe, von Mensch und Natur.<br />

Im Heiligen Josef werden sich viele Betrachter<br />

wiedererkennen. Er ist ganz Mensch und staunende<br />

Zuneigung zugleich.<br />

Kunsthistorisches Museum, Wien<br />

GRATIS, aber leider nicht kostenlos.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„<strong>Die</strong> MALTESER“ ist traditionell gratis und soll es auch bleiben.<br />

Denn es ist uns ein Anliegen, Sie über unsere Arbeit umfassend<br />

zu informieren. Doch die Produktion und der Versand<br />

sind leider nicht kostenlos. Bitte unterstützen Sie uns.<br />

<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 1/<strong>2021</strong><br />

Konto lautend auf MALTESER Austria<br />

Verwendungszweck: „<strong>Zeitung</strong>“<br />

IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />

Falls Sie, Ihre Freunde oder Ihre Familie über unsere Arbeit<br />

informiert werden wollen, senden wir Ihnen die <strong>Zeitung</strong> gerne<br />

regelmäßig zu. Scheiben Sie einfach an: presse@malteser.at<br />

Spenden an MALTESER Austria sind von der Steuer absetzbar!<br />

Ein Recht auf den Tod?<br />

Klinische Ethikberatung<br />

Wie die Väter, so die Söhne<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 13<br />

<strong>Malteser</strong><strong>Zeitung</strong> 1_21 ok.indd 1 04.03.21 17:29


RELIGIONAKTUELL<br />

Erinnerungen aus dem Jahr 2019<br />

HEILIGE MESSE VIA FACEBOOK<br />

März 2020: <strong>Die</strong> Anzeichen für einen Lockdown verdichten sich. Für zwei bis drei Wochen wird die<br />

Welt den Atem anhalten. Auch alle öffentlichen Gottesdienste sollen ausgesetzt werden. Ein gewichtiger<br />

Grund, aus der Not eine Tugend zu machen und kreativ zu denken.<br />

Von Clemens Grill<br />

Wir alle erinnern uns an diese Situation im März 2020: Wir<br />

waren sprachlos. Es war für die Allermeisten von uns das erste<br />

Mal überhaupt, dass so etwas eingetreten ist. Auch für mich<br />

und alle anderen Pfarrer war es gänzlich neu: Heilige Messen<br />

dürfen zwar gefeiert werden, allerdings unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit. Doch ist es nicht gerade das gemeinsame<br />

Feiern, das unser kirchliches Leben so prägt? Ist nicht das<br />

Wort Communio etwas ganz Wesentliches für unser Selbstverständnis<br />

als Christen, besonders als Katholiken?<br />

Mit dem Brustton der Überzeugung habe ich mir und<br />

vor allem vielen anderen gesagt: Ab Montag, den 16.<br />

März, übertrage ich die heilige Messe täglich über Facebook.<br />

Ehrlich gestanden hatte ich zu dem Zeitpunkt<br />

noch keine Ahnung, wie das anzustellen ist. Ich hatte<br />

weder Kamera noch Mikrofone, noch sonst eine technische<br />

Ausrüstung. Nach ein paar Anrufen bei technikaffinen<br />

Menschen war es mir schnell klar: Es ist keine<br />

Hexerei, du schaffst das schon! Das Handy war die Kamera,<br />

ein ausgeborgtes Mikrofon sorgte für den Ton,<br />

mein Internetwürfel hat in der Kirche seinen Platz gefunden<br />

– und los ging‘s.<br />

Eine ungeahnt große Gemeinde<br />

<strong>Die</strong> Erfahrung nach der ersten gestreamten Messe war:<br />

In zwölf Priesterjahren hatte ich noch nie an einem Wochentag<br />

eine derart große Gemeinde – verstreut über<br />

ganz Österreich und darüber hinaus. Anschließend<br />

das Reflektieren, das Sprechen darüber. Für mich war<br />

es spannend und herausfordernd, mit einer Kamera –<br />

meinem Handy – die Messe zu feiern. Dass hinter der<br />

Kamera viele Menschen waren, die mitgefeiert haben,<br />

wurde mir erst im Laufe der nächsten Tage bewusst.<br />

Auf die erste Messe folgte die zweite, die dritte und, wie<br />

wir wissen, noch viele weitere. <strong>Die</strong> Reaktionen auf die<br />

Messen waren äußerst positiv. Viele Menschen haben<br />

mich über alle möglichen Kanäle kontaktiert, mit einigen<br />

bin ich heute noch in virtuellem Kontakt.<br />

Virtuelle Seelsorge<br />

Als der erste Sonntag kam, stand die Frage nach der musikalischen<br />

Begleitung im Raum. Drei geistliche Schwestern<br />

in einer meiner Pfarren haben mit mir live mitgefeiert,<br />

eine der Schwestern hat die Orgel gespielt. Schnell<br />

wurde uns bewusst: <strong>Die</strong> Situation wird sich so schnell<br />

nicht ändern. <strong>Die</strong>s war vor allem schmerzhaft, weil Ostern<br />

– das Fest aller Feste – bald vor der Tür stand. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmeranzahl wurde auf fünf erhöht, dabei sind es<br />

am Palmsonntag meistens mehr als hundert mal so vie-<br />

14<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


RELIGIONAKTUELL<br />

DAS WORT GOTTES BEREITS IN 704<br />

SPRACHEN ÜBERSETZT<br />

<strong>Die</strong> komplette Bibel kann erstmals in über 700 Sprachen gelesen werden. Damit haben nun mehr als 7,5 Milliarden<br />

Menschen weltweit Zugang zum Wort Gottes.<br />

Das ist das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Statistik<br />

des Weltbundes der Bibelgesellschaften zur Bibelübersetzung.<br />

Mindestens ein Buch der Bibel ist in 3.435<br />

Sprachen übersetzt. Das Neue Testament kann bereits<br />

le! Trotzdem haben wir Ostern gefeiert, die drei<br />

Schwestern, mein Kaplan und ich: „Wo zwei oder<br />

drei in meinem Namen versammelt sind, da bin<br />

ich mitten unter ihnen!“<br />

Nach diesem Jesuswort waren wir physisch nicht<br />

viele mehr. Virtuell waren wir jedoch eine stattliche<br />

Gemeinde: Das steirische Liesingtal hatte trotz<br />

der Konkurrenz von ORF, Servus TV, Missio, St.<br />

Rochus sowie den diversen Stiften und anderen<br />

Pfarren einen ordentlichen Gottesdienstbesuch<br />

– mehr als sonst zu Ostern. Auch aus der großen<br />

<strong>Malteser</strong>familie hatten wir etliche Mitfeiernde.<br />

Viele der Reaktionen haben mir Mut gemacht und<br />

mir gezeigt, dass meine „Internet“-Ansage von<br />

Mitte März goldrichtig war. Einige Nachrichten haben<br />

mich auch zum Schmunzeln angeregt: „Es war<br />

so gemütlich, mit dir Messe zu feiern. Stell dir vor:<br />

Wir haben währenddessen gebruncht, danke für<br />

die Predigt übrigens.“<br />

Ebenso wichtig wie die virtuelle Seelsorge war das<br />

analoge Handeln vor Ort, also in meinen Pfarren.<br />

Bei meinen täglichen ausgedehnten Spaziergängen<br />

bin ich sehr vielen begegnet und konnte mit Menschen<br />

ins Gespräch kommen, die ich sonst nie bei<br />

irgendwelchen kirchlichen Veranstaltungen, von<br />

Gottesdiensten ganz abgesehen, angetroffen hätte.<br />

Dankbar, dass ich durch alle langen Monate dieser<br />

Pandemie gut durchgekommen bin, stelle ich fest: Es<br />

geht auch im Internet. Viel schöner ist es jedoch live<br />

vor Ort mit der physischen Präsenz vieler Menschen.<br />

in 1.571 Sprachen gelesen werden. Insgesamt gibt es rund 7.360<br />

Sprachen auf der ganzen Welt. Damit liegen für knapp 4.000 Sprachen<br />

bisher keine Übersetzung eines biblischen Buches vor. Geht<br />

es nach dem Wunsch des Weltbundes der Bibelgesellschaften, sollen<br />

daher in den nächsten 20 Jahren Übersetzungsprojekte in weiteren<br />

1.200 Sprachen realisiert werden.<br />

66 neue Übersetzungsprojekte<br />

Ein kleiner Meilenstein zu diesem ambitionierten Ziel wurde 2020<br />

erreicht. Im vergangenen Jahr konnten – trotz der Einschränkungen<br />

durch die COVID-19-Pandemie – 66 neue Übersetzungsprojekte<br />

finalisiert werden. Damit sind diese Texte weiteren 707 Millionen<br />

Menschen zugänglich. <strong>Die</strong> Übersetzungsprojekte umfassten<br />

einzelne biblische Bücher, Ausgaben des Neuen Testaments sowie<br />

Gesamtausgaben der Bibel. Darunter finden sich Neuübersetzungen<br />

und Überarbeitungen vorhandener Ausgaben ebenso<br />

wie Sprachen mit einer Erstübersetzung der Bibel. So wurde das<br />

Neue Testament in der indigenen Sprache Hano des Inselstaates<br />

Vanuatu (Ozeanien) fertiggestellt. Ebenso konnte die komplette<br />

Bibel erstmals in Dagaare herausgegeben werden, einer westafrikanischen<br />

Sprache mit insgesamt über einer Million Sprechern in<br />

Ghana und Burkina Faso.<br />

Mit Gottes Hilfe durch die Krise<br />

„Mit dem Blick auf zwei Jahrhunderte bibelgesellschaftlichen<br />

Wirkens und 75 Jahre gemeinsamen Arbeitens im Weltbund der<br />

Bibelgesellschaften danken wir Gott für seinen Segen, den er unserer<br />

Mission zuteilwerden lässt, allen Menschen die Bibel zur Verfügung<br />

zu stellen“, so Michael Perreau, Generaldirektor des Weltbundes<br />

der Bibelgesellschaften. „Jede Übersetzung, die fertiggestellt<br />

wird, ermöglicht mehr Menschen den Zugang zu Gottes Wort.“<br />

Das sei gerade jetzt in der weltweiten Krise besonders wichtig, so<br />

Perreau.<br />

*Der Text durfte mit freundlicher Genehmigung des Referats für<br />

Bibelpastoral der Erzdiözese Wien leicht modifiziert und gekürzt<br />

wiedergegeben werden.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 15


LEBENSWERT<br />

ANNA – EIN BESONDERES KIND MIT<br />

EINEM BESONDEREN LÄCHELN<br />

Für manche Eltern ist Down-Syndrom eine niederschmetternde Diagnose. Für andere ist sie ein Geschenk, das uns alle daran<br />

erinnert, worauf es im Leben wirklich ankommt.<br />

Von Peter und Pia Seilern<br />

Marie Czernin hatte uns im Jahr 2012 angerufen und gefragt,<br />

ob wir bereit wären, unsere Tochter Anna im Magazin<br />

„<strong>Die</strong> MALTESER“ vorzustellen. Anna war damals<br />

gerade einmal eineinhalb Jahre jung und sollte in der<br />

Ausgabe 02/2012 allen Leserinnen und Lesern zeigen,<br />

dass auch dieses zarte Wesen mit Down-Syndrom ein<br />

Ebenbild Gottes und somit lebenswert ist.<br />

Nach gut neun Jahren darf sich Anna erneut der geneigten<br />

Leserschaft zuwenden und ihre Eltern, Pia und<br />

Peter, dürfen ein wenig über ihre Erlebnisse mit Anna<br />

erzählen: Anna wurde Anfang März zehn Jahre alt. Sie<br />

ist ein wunderbares Mädchen, liebt Musik über alles<br />

und tanzt leidenschaftlich gerne, sodass einem schon<br />

beim Zusehen schwindlig wird, wenn sie ihre Pirouetten<br />

dreht. Meistens kann sie sich sehr gut alleine beschäftigen,<br />

vor allem mit Spielsachen, die Musik oder Geräusche<br />

machen oder etwas sagen. Mit ihrem Charme<br />

wickelt sie neben ihrer Familie auch ihre Lehrerinnen,<br />

Therapeuten, Freunde und alle anderen um den Finger.<br />

Viel Zeit und Geld für gute Betreuung<br />

Bei Annas Geburt wurde auch ein Herzfehler diagnos-<br />

tiziert, der bereits eine Operation erforderte. Gottlob<br />

blieb Anna bis heute ein weiterer Eingriff erspart. Dennoch<br />

wird ihr Herz bis heute regelmäßig von einem Kardiologen<br />

untersucht. <strong>Die</strong> Krankenkassa trägt einen Teil<br />

der Kosten für die laufenden und regelmäßigen Therapien.<br />

Das ist natürlich eine große Erleichterung. Dennoch<br />

wenden wir viel Zeit und Geld auf, um unsere Tochter<br />

möglichst gut betreut zu wissen.<br />

<strong>Die</strong> Arztbesuche, die Therapien und manchmal auch ungeplante<br />

Klinikaufenthalte sind Begleiterscheinungen<br />

im Leben mit einem besonderen Kind. Da Anna manchmal<br />

der Meinung ist, sie brauche nicht zu trinken, kam<br />

es schon einige Male vor, dass sie wegen Dehydrierung in<br />

die Klinik aufgenommen werden musste. Eine Esslernschule<br />

in Graz war sehr hilfreich und zeigte Anna, wie<br />

sie sich mit unserer Unterstützung besser und gesünder<br />

ernähren kann.<br />

Großzügige Hilfe der MALTESER<br />

Segensreich war hier die Unterstützung des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

der sich bereit erklärt hatte, die Kosten für diese<br />

Therapie zu übernehmen. Vorangegangen war ein Ein-<br />

16<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


LELEBENSWERT<br />

kehrwochenende im Stift Admont, wo sich für Peter die<br />

Gelegenheit ergeben hatte, mit Ordensbruder Kommerzialrat<br />

Martin Auer-Arland ins Gespräch zu kommen und<br />

von Anna und ihren Besonderheiten und Bedürfnissen<br />

zu erzählen. <strong>Die</strong>s hatte im Sinne der Hilfe für die Herren<br />

Kranken dazu geführt, dass weitere Ordensbrüder ihre<br />

Unterstützung zusagten.<br />

Namentlich darf ich hier den Prokurator des Großpriorats,<br />

Norbert Salburg-Falkenstein, den Kanzler des<br />

Großpriorats, Dipl. Ing. Richard Freiherr von Steeb, sowie<br />

Heinrich Freiherr von Steeb nennen. Ihnen allen gebührt<br />

ausdrücklicher und herzlicher Dank. Ebenso war<br />

es ein schönes Erlebnis, in Gemeinschaft mit Personen<br />

des Alten- und Pflegeheimes bei einem Mittagessen in<br />

den Räumen der Steirischen <strong>Malteser</strong> zu Gast sein zu<br />

dürfen.<br />

Ein fröhliches Schulkind<br />

Anna ging gerne in den Kindergarten und geht jetzt<br />

schon das vierte Jahr in die Schule. Sie besucht die<br />

Sonderschule, da diese für sie gut geeignet ist – kleine<br />

Klasse, intensive Betreuung. Ihre Mitschüler sind<br />

ganz unterschiedlichen Alters. <strong>Die</strong> Spanne reicht von<br />

sieben bis 16 Jahre. Bei Anna wurde neben dem Down-<br />

Syndrom auch Autismus diagnostiziert, sodass sie in einer<br />

solchen Klasse besser aufgehoben ist. Auch gibt es<br />

im ländlichen Niederösterreich nicht so viele passende<br />

Schulen zur Auswahl. Viele Kinder mit Down-Syndrom<br />

besuchen allgemein die Volksschule und gehen danach<br />

in entsprechende weiterführende Schulen. Da Anna<br />

aber – im Unterschied zu vielen anderen Kindern mit<br />

Down-Syndrom – noch nicht spricht und da auch ihre<br />

sonstige Entwicklung verzögert ist, ist für sie die Sonderschule<br />

geeigneter.<br />

Anna besucht neben der Schule regelmäßig Therapien<br />

und Fördereinheiten. Leider muss davon einiges privat<br />

finanziert werden. Auch muss einiges an Fahrtweg<br />

und Fahrzeit in Kauf genommen werden, denn in unserer<br />

unmittelbaren Wohngegend gibt es kaum Möglichkeiten<br />

für Therapien oder Förderkurse. Auch ist es<br />

sehr unterschiedlich, wie viel und für welche speziellen<br />

Herausforderungen die betreuten Kinder Therapien benötigen.<br />

Jede Familie muss hier die für sie geeigneten<br />

Förderungen finden. Neben der Herzoperation als Baby<br />

hatte Anna im Alter von sechs Jahren einen Eingriff an<br />

beiden Hüftgelenken. Unter diesen Umständen tun ihr<br />

eine Hippotherapie und die Bewegung auf einem Therapiefahrrad<br />

sehr gut.<br />

Zeitreise mit eigenen Gesetzen<br />

Das Spektrum bei Menschen mit Down-Syndrom ist<br />

breit. Viele führen ein relativ selbstständiges Leben<br />

und könnten auch auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß<br />

fassen. Doch dazu bräuchte es mehr Arbeitgeber, die<br />

sich darauf einlassen und Menschen mit Down-Syndrom<br />

Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Möglicherweise<br />

wird Anna einmal eine große Musikerin oder<br />

Tänzerin.<br />

Wir lernen über Anna viele Menschen kennen, die wir<br />

sonst nie getroffen hätten. In Wien und Umgebung<br />

gibt es Spielgruppentreffen für Kinder mit Down-<br />

Syndrom und ihre Familien. Neben dem Spaß für die<br />

Kinder können sich hier auch die Eltern austauschen.<br />

<strong>Die</strong>ses Miteinander ist wichtig, denn das Leben mit<br />

Anna ist wie eine Zeitreise mit ganz eigenen Gesetzen.<br />

Auch wenn Anna uns viel abverlangt an Aufmerksamkeit<br />

und Betreuung, so lässt ihre Lebensweise so manches<br />

in anderem Licht erscheinen. Scheinbar wichtige<br />

Dinge werden zur Nebensache, die hektische Zeit wird<br />

entschleunigt und ihr meist frohes Gemüt lässt einen<br />

den Ärger des Alltags oft vergessen. Dazu kommt die<br />

Gewissheit, von Gott getragen zu sein und in ihrer Person<br />

Jesus zu begegnen.<br />

Ein ziemlich normales Leben<br />

Auch heute gilt noch das, was Pia schon 2012 gesagt<br />

hatte: Wir wollen über das Morgen nicht allzu viel nachdenken.<br />

Wir können alles nur Schritt für Schritt machen.<br />

Wenn man sich einmal auf solch ein besonderes Kind<br />

eingestellt hat, dann stellt man fest, dass wir eigentlich<br />

ein ziemlich normales Leben führen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 17


LEBENSWERT<br />

LASSEN WIR UNSERE<br />

STERBENDEN NICHT ALLEIN!<br />

Das Leben kann in allen Phasen ein großes Geschenk sein. Unabänderlich muss aber jeder von uns<br />

auch einmal sterben. Für die MALTESER hat dabei die Würde des Menschen höchste Priorität –<br />

gerade auf der letzten Wegstrecke, die wir selbst gehen oder auf der wir andere begleiten.<br />

Wir stehen derzeit vor großen gesetzlichen Veränderungen,<br />

die ältere und kranke Menschen künftig noch stärker<br />

unter Druck setzen könnten, als es derzeit ohnehin<br />

der Fall ist. Gerade weil wir wissen, dass Menschen heute<br />

mehr denn je Hilfe und Beistand beim Sterben brauchen,<br />

wollen wir Sterbende nicht allein lassen, sondern sie bewusst<br />

beim Sterben begleiten. Vermutlich wäre es besser,<br />

hier von Lebenshilfe als von Sterbehilfe zu sprechen.<br />

UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE MALTESER<br />

Von Dr. Korbinian Birnbacher OSB<br />

Wir fordern deshalb allerhöchste Achtsamkeit bei dieser<br />

ebenso komplexen wie sensiblen Thematik und hoffen, dass<br />

sowohl Suizidprävention als auch Hospiz- und Palliativbetreuung,<br />

wo wir durch unser Engagement wertvolle Erfahrungen<br />

einbringen können, ausgebaut werden. Kein sterbender<br />

Mensch darf vereinsamen und sich überflüssig oder<br />

nutzlos vorkommen. Wir treten als <strong>Malteser</strong> dafür ein, dass<br />

nach einem beachtenswerten Vermächtniswort von Kardinal<br />

Franz König, niemand durch die Hand, aber ein jeder an<br />

der Hand eines Menschen sterben darf und soll.<br />

Ehrlichkeit und Liebe<br />

Persönlich bin ich nie glücklicheren Menschen begegnet<br />

als jenen, die ich beim Sterben begleiten durfte. Mit großen,<br />

gütigen und dankbaren Augen haben sie mich an-<br />

Der Palliativdienst sowie die Besuchs-, Kranken- und Pflegedienste der <strong>Malteser</strong> sehen es als ursächliche Aufgabe<br />

ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit an, Lebensqualität zu vermitteln und gegen Einsamkeit und Depression anzukämpfen.<br />

Sie gewährleisten eine gute medizinische Versorgung durch mobile Pflege – wie etwa bei <strong>Malteser</strong> Care – oder<br />

durch stationäre Betreuung und Pflege im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus sowie bei der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe. In diesen<br />

Einrichtungen arbeitet das professionelle Pflegepersonal mit erfahrenen Psychologen, Therapeuten und Ärzten zusammen,<br />

um das ideale Maß an medizinischer Versorgung, Schmerztherapie, Gemeinschaft, Pflege und Förderung<br />

anbieten zu können und auch in schwierigen Situationen Lebensfreude zu ermöglichen beziehungsweise auf dem<br />

letzten Weg würdevoll und einfühlsam zu begleiten.<br />

18<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


LEBENSWERT<br />

SORGSAMER UMGANG MIT DEM<br />

THEMA STERBEHILFE<br />

Vor wenigen Wochen hat auf Einladung des Justizministeriums<br />

das Dialogforum Sterbehilfe stattgefunden.<br />

gelächelt – in vollem Bewusstsein, dass jetzt etwas kommen<br />

wird, was sie in dieser Einmaligkeit noch nie zuvor<br />

erfahren haben. Dankbar für jede Form von Anteilnahme<br />

an ihrem Leben, legten sie mir eine Art ungeschminkte<br />

Lebensbilanz vor und wollten wenigstens am Ende ihres<br />

Lebens ein Stück Ehrlichkeit und Liebe erfahren dürfen.<br />

Auch wenn ihnen klar war, dass das Leben nun unweigerlich<br />

zu Ende ging, waren sie dankbar für das Leben, so wie<br />

es ihnen geschenkt wurde. Sie waren jetzt einfach neugierig<br />

auf das, was nun kommen wird. Angst hatten sie nur,<br />

wenn sie allein und verlassen waren, wenn keiner sich<br />

mehr um sie kümmerte und niemand mehr an sie dachte.<br />

Verbittert waren sie nur, wenn ihnen schmerzlich bewusst<br />

wurde, dass man lediglich hinter ihrem materiellen Erbe<br />

her war. Nur völlig hilflose, vereinsamte und verzweifelte<br />

Menschen suchen einen Ausweg durch Selbsttötung.<br />

Ich kann nur appellieren: Lassen wir bitte unsere Sterbenden<br />

nicht allein! Tun wir alles, damit niemand aus Verzweiflung<br />

nur noch im Suizid einen letzten (Er-)Lösungsweg<br />

sieht. Tun wir alles, dass Menschen in Österreich auch<br />

künftig menschenwürdig leben und sterben können!<br />

Vertreter aus Medizin, Pflege, Hilfs- und Sozialeinrichtungen,<br />

Wissenschaft, Verfassungsdienst, dem Sozialministerium<br />

sowie der Religionsgemeinschaften nahmen<br />

an diesem Dialogforum teil, um eine gesetzliche Neuregelung<br />

der passiven Sterbehilfe zu diskutieren.<br />

„Mit der Gesetzesänderung geht die Gefahr einher, dass<br />

Menschen, die beispielsweise Pflege und Hilfe benötigen,<br />

sich als Last oder Belastung für andere empfinden und ihr<br />

Leben beenden möchten. Der Beschluss des Verfassungsgerichtshofes<br />

ist zu akzeptieren und trotzdem ist klar:<br />

Jedes Menschenleben ist lebenswert und wertvoll. <strong>Die</strong><br />

Würde eines Menschen ist unantastbar. Und das muss so<br />

bleiben“, so Erzabt Korbinian Birnbacher OSB, Vorsitzender<br />

der Österreichischen Ordenskonferenz.<br />

Prävention und Betreuung<br />

Um den Prozess der Gesetzesänderung gut zu begleiten,<br />

fordern die Ordensgemeinschaften Österreich einerseits<br />

die Suizidprävention auszubauen und andererseits die<br />

Hospiz- und Palliativbetreuung abzusichern. Geht es<br />

doch im Grunde darum, den Menschen in herausfordernden<br />

und schwierigen Zeiten Orientierung und Sicherheit<br />

zu geben. Es braucht in diesen Lebenssituationen ausreichend<br />

Raum und Zeit für Gespräche und die vorhandenen<br />

Strukturen und Einrichtungen, die Hilfe leisten und<br />

Halt geben.<br />

INDIVIDUELLE PFLEGE<br />

UND BETREUUNG<br />

IM EIGENEN ZUHAUSE<br />

MALTESER Care ist seit vielen Jahren als kompetenter<br />

Partner für Familien in ganz Österreich tätig. Wir<br />

bieten bestmögliche Pflege- und Betreuungsleistungen<br />

zu Hause an. Unsere diplomierten Gesundheits- und<br />

Krankenpflegepersonen beraten Sie gerne.<br />

Details zu unseren Leistungen unter<br />

+43 1 361 97 88 • office@malteser.care<br />

www.malteser.care<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 19


MALTESERÖSTERREICH<br />

EINE GELUNGENE<br />

PREMIERE<br />

Im Februar <strong>2021</strong> fand mit großem Erfolg erstmals das<br />

Wahlfach für Notfallkompetenz und Arzneimittellehre<br />

(NKA) an der Medizinischen Universität Wien statt, organisiert<br />

von den Vienna Premedics, den <strong>Malteser</strong>n sowie<br />

der Universitätsklinik für Notfallmedizin.<br />

NEU IN WIEN: ERSTE HILFE AM KIND<br />

Ab sofort bieten die MALTESER in Wien Erste-Hilfe-Kurse für die Versorgung von Kindern in Notfällen an. Der erste Kurs<br />

ist bereits erfolgreich über die Bühne gegangen.<br />

Von Antonia Franckenstein<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer des Kurses „Erste Hilfe am Kind“ lernen,<br />

was im Notfall zu tun ist, wenn ein Kind oder Säugling<br />

Hilfe benötigt. Ein Kind ist nicht einfach ein „kleiner<br />

Erwachsener“. Es reagiert im Notfall anders. Der neue<br />

Kurs der <strong>Malteser</strong> ist speziell darauf abgestimmt, die<br />

wichtigsten Lerninhalte zu Kindernotfällen zu vermitteln.<br />

Er richtet sich insbesondere an Eltern, Großeltern,<br />

Babysitter, werdende Mütter und Väter sowie Personen,<br />

die im Arbeitsumfeld viel mit Kindern zu tun haben. Im<br />

Rahmen von praktischen Übungen gewinnen die Teilnehmer<br />

Sicherheit, um im Notfall fachgerecht helfen zu<br />

können.<br />

Kontakt und Anmeldung: www.malteser.at<br />

<strong>Die</strong> Kursinhalte im Überblick:<br />

• Grundlagen der Ersten Hilfe, erweiterte Erste Hilfe<br />

• Notfallcheck am Säugling/Kind<br />

• Herz-Lungen-Wiederbelebung am Säugling/Kind<br />

nach den neuesten ERC-Guidelines<br />

• Umgang mit dem halbautomatischen Defibrillator<br />

• Erkrankungen und Notfälle des Kindes, Unfallverhütung<br />

• Maßnahmen bei plötzlichen Erkrankungen, Atemwegsverlegungen<br />

und Vergiftungen<br />

• Versorgung von Wunden sowie Knochen- und Gelenksverletzungen<br />

20<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

<strong>Malteser</strong> Kinderprogramm: Beim Projekt „Zorrom<br />

Chavore“ gestalten <strong>Malteser</strong> einen Nachmittag für<br />

Kinder aus Romafamilien. Auch diesmal standen<br />

Zeichnen, Malen und Ballspielen im Freien auf dem<br />

Programm. Jeder Einwurf, jeder Eckball wurde beim<br />

Fußball zu einem sportlichen Highlight. Auch beim<br />

Frisbee- und Ballspielen wurde gehüpft, gelaufen und<br />

gesprungen – über alle Sprachbarrieren hinweg.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

STEIERMARK<br />

<strong>Malteser</strong> testen ehrenamtlich: Hohen Besuch<br />

aus der Politik bekam die Antigen Teststraße<br />

für Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Steiermark<br />

unter anderem vom Landeshauptmann der<br />

Steiermark, Hermann Schützenhofer, sowie der<br />

Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,<br />

Margarete Schramböck.<br />

Sanitäter kochen: Der Rettungsdienst verlangt laufenden<br />

Einsatz und viel Energie. Deshalb haben engagierte <strong>Malteser</strong><br />

beschlossen, für die jeweiligen diensthabenden Sanitäter vom<br />

Roten Kreuz sowie der <strong>Malteser</strong>n zu kochen. Jetzt macht die Arbeit<br />

allen gleich doppelt Freude!<br />

Valentinstag: Ein Anlass, den von den <strong>Malteser</strong>n<br />

betreuten Menschen Kärtchen zu schreiben, um<br />

zu sagen: „Schön, dass es Dich gibt!“<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 21


MALTESERÖSTERREICH<br />

Impfen im Haus Malta: Bewohner und Mitarbeiter sowie die im Haus Malta aktiven Ehrenamtlichen werden geimpft.<br />

<strong>Malteser</strong> leisten dabei ehrenamtlich Impfdienst – gemeinsam helfen für die Sicherheit der Bewohner!<br />

Impfdienst im Austria Center: In Zusammenarbeit mit der Berufsrettung<br />

Wien, dem Samariterbund Wien, der Johanniter Unfallhilfe und dem Roten<br />

Kreuz helfen die <strong>Malteser</strong> in der COVID-19-Impfstraße im Austria Center Vienna.<br />

Testen vor dem Einsatz: Vor<br />

dem Einsatz ist auch für die<br />

<strong>Malteser</strong> Rettungsteams testen<br />

angesagt.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

WIEN<br />

Wings for Life Run <strong>2021</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> waren wieder dabei! Mit dem Startgeld<br />

und den Spenden wird die Rückenmarksforschung unterstützt. <strong>Die</strong> Heilung von<br />

Querschnittlähmung ist das Ziel! Laufend helfen, dort wo Not ist.<br />

Spätestens im Herbst geht es weiter mit dem 5. Kinderhilfelauf:<br />

Laufevent zugunsten der MALTESER Kinderhilfe am 3.10.<strong>2021</strong> in<br />

Amstetten, der Virtuell Run kann von 30.09-03.10 gelaufen werden.<br />

www.kinderhilfelauf.at<br />

22 DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 4/2020


MALTESERÖSTERREICH<br />

Im Einsatz für einen kleinen Patienten: Ein ehrenamtliches Krankentransportteam der <strong>Malteser</strong> hat einen<br />

kleinen Patienten aus einem Wiener Krankenhaus zur MALTESER Kinderhilfe im Hilde Umdasch Haus geführt. Auf<br />

der Fahrt von Wien nach Amstetten hat der kleine Patient die Herzen des Teams im Sturm erobert.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

WIEN<br />

Wir haben Zuwachs bekommen: Der Bereich Wien hat nun insgesamt<br />

sechs neue ehrenamtliche Rettungssanitäterinnen dazugewonnen! Nach<br />

erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können sie nun den <strong>Malteser</strong> Rettungsdienst<br />

unterstützen! Danke für die Bereitschaft zur Fortbildung und<br />

für das ehrenamtliche Engagement!<br />

MALTESER Rettungsteam im Einsatz<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 23


Vor dem <strong>Die</strong>nstantritt: Fahrzeugcheck und danach zum stillen Gebet in den Dom zu St. Jakob<br />

Der Tiroler Rettungsdienst in Zahlen: Zum Rettungsdienst gehören unter Führung des Roten Kreuzes der<br />

Samariterbund Tirol, die Johanniter Unfallhilfe, die <strong>Malteser</strong> und der Österreichische Rettungsdienst. In Tirol werden<br />

pro Jahr rund 133.000 und am Tag etwa 364 Einsätze von 226 Rettungs- und 13 Notarztfahrzeugen bewältigt.<br />

Insgesamt konnten im Jahr 2019 356.000 Einsätze im Rettungsdienst und Krankentransport verzeichnet werden.<br />

<strong>Die</strong> rund 2800 Freiwilligen im Rettungsdienst Tirol leisten pro Jahr etwa 501.000 Stunden.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

TIROL/VORARLBERG<br />

Schutzausrüstung für den Rettungsdienst: Schon seit über einem Jahr gehören aufgrund der Covid-19-Pandemie<br />

erhöhte Hygienemaßnahmen zum Alltag unserer Sanitäter im Rettungsdienst. Nach einer Antigentestung der Mannschaft<br />

vor <strong>Die</strong>nstbeginn wird das Fahrzeug und das Material gründlich durchgecheckt. Im <strong>Die</strong>nst schützen sich die<br />

Sanitäter stets mit FFP2-Masken und bei Covid-19-Verdachtsfällen auch mit Schutzanzügen. Daneben wird das Fahrzeug<br />

regelmäßig desinfiziert und durchgelüftet.<br />

Einkaufsdienste: Wo Hilfe gebraucht<br />

wird, sind die <strong>Malteser</strong><br />

zur Stelle.<br />

<strong>Malteser</strong> Frühlings-Fahrradbotendienst:<br />

Danke den Gärtnereien für die Spende! So erhielten<br />

die von den <strong>Malteser</strong> betreuten Personen<br />

einen persönlichen Frühlingsgruß.<br />

Apothekeninventur:<br />

Muss auch sein.<br />

24<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


Heilige Messe: Gemeinsam mit den in Tirol Betreuten die Hl. Messe zu feiern, ist in der Pandemie leider nur in<br />

einem sehr kleinen Kreis möglich.<br />

Ostergräber in Innsbruck: Nach zwei Jahren war es heuer wieder möglich, mit negativem Corona-Test und allerlei<br />

Vorsichtsmaßnahmen in Zweier- und Dreiergruppen einige Ostergräber in Innsbruck zu besuchen. Für alle eine<br />

große Freude, besonders im Hinblick auf die Auferstehung unseres Herrn.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

TIROL/VORARLBERG<br />

Muttertag: Ausflug zu einer Wallfahrtskirche mit Betreuten. Der Pandemie<br />

geschuldet finden Ausflüge heuer in Kleingruppen statt. Der erste ging nach<br />

Locherbaden mit Gebet, wunderbarem Wetter und bester Laune!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> gratulieren Loni P.<br />

recht herzlich zu ihrem 100. Geburtstag<br />

und wünschen viel Gesundheit!<br />

Nach dem Foto wurde<br />

auf der Innpromenade angestoßen<br />

und der Bürgermeister von<br />

Rum machte seine Aufwartung mit<br />

einem musikalisch untermalten<br />

Geburtstagsständchen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 25


MALTESERÖSTERREICH<br />

MALTESER Bruckfahrdienst: Freitags werden Kinder mit Beeinträchtigung aus der Wochenbetreuung in Bruck an<br />

der Großglocknerstraße abgeholt und zu ihren Familien nach Hause geführt, wo sie dann am Sonntag wieder abgeholt<br />

werden. Damit es auf der Fahrt nicht langweilig wird, werden unsere Einmalhandschuhe auch gerne einmal in<br />

Ballontiere verwandelt.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

SALZBURG<br />

Spiritualität gemeinsam leben: Monatsmessen<br />

wie beispielsweise in der St. Michaels-<br />

Kirche oder wie anlässlich des Weltkrankentags<br />

in der Kajetankirche finden regelmäßig<br />

statt. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Covid-19-Pandemie.<br />

Erste-Hilfe-Fortbildung: <strong>Die</strong> regelmäßige<br />

Fortbildung für den Notfall ist auch den Salzburger<br />

Ordensmitgliedern sehr wichtig.<br />

26 DIE MALTESER 4/2020


NEUES AUS DEM BEREICH<br />

SALZBURG<br />

Vinzibus: Jeden ersten Mittwoch im Monat verteilen die <strong>Malteser</strong><br />

in der Nähe vom Schloss Mirabell belegte Brote und Obst an Obdachlose.<br />

Besuchsdienst: Das Frühlingswetter macht Besuchsdienste bei den von<br />

den <strong>Malteser</strong>n Betreuten im Freien möglich. Ein wahrer Grund zur Freude!<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

BURGENLAND<br />

MALTESER Kochteam in Notschlafstelle: Ein etablierter regelmäßiger <strong>Die</strong>nst, der allen große Freude macht<br />

und auch ein kulinarisches Highlight ist.<br />

HAUS MALTA/MALTESER ORDENSHAUS<br />

Feiern: Während des Lockdowns gab es natürlich nur wenig Besucher, dafür aber gemeinsame Feiern, wie zu St. Patrick.<br />

DIE MALTESER 4/2020<br />

27


MALTESERÖSTERREICH<br />

MALTESER KINDERHILFE<br />

EIN STÜCK LEBENSFREUDE SCHENKEN<br />

Ob Fasching, Ostern, ein abwechslungsreicher Spaziergang oder bunter Nachmittag im Garten – bei der MALTESER<br />

Kinderhilfe im Hilde Umdasch Haus, kurz HUH, ist immer etwas los! Das Haus ist für ganz besondere Kinder und Jugendliche<br />

eingerichtet, die spezielle Pflege, Therapie und Förderung benötigen. <strong>Die</strong> positive und familiäre Atmosphäre im Haus<br />

ist deutlich spürbar. Das ist dem Team der MALTESER Kinderhilfe, den Sponsoren und Unterstützern, den Familien und vielen<br />

ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Hier ein kleiner Rundblick mit schönen Momenten und berührenden Einblicken.<br />

Von Katharina Stögner<br />

Hurra, hurra! Der Fasching im HUH ist da!<br />

Der Faschingsdienstag war auch im HUH der Höhepunkt der närrischen Zeit: Unsere „Glücksbärlis“ gestalteten mit<br />

den Kindern einen Tag des Feierns und Singens. <strong>Die</strong> gemeinsame Jause am Nachmittag schmeckte in dieser fröhlichen<br />

Runde besonders gut. Unsere Hausmutter, Praktikanten und Pädagogen hatten dafür eine bunte Vielfalt an<br />

köstlichen Leckereien hergerichtet. Kein Wunder, dass die Kinder nach diesem wunderbaren Tag so richtig müde ins<br />

Bett fielen. Gute Nacht, schlaft gut!<br />

Gut für dich, gut für mich<br />

Ein wohltuendes und gleichzeitig lehrreiches Bewegungserlebnis hatten die Mitarbeiter des HUH im Rahmen eines<br />

Kinästhetik-Workshops. Sie wurden von Kollegen über die gesundheitsfördernden Aspekte der Kinästhetik und deren<br />

Einsatz in der Pflege unterrichtet. Dabei lernten die Pfleger, durch die Sensibilisierung für die eigene Bewegung<br />

sowie die des Gegenübers jede Unterstützung an die Situation angepasst und gesundheitsfördernd zu gestalten. Danke<br />

für diese tolle Initiative!<br />

28<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

Unterwegs zur Palmweihe<br />

<strong>Die</strong> Herz Jesu Kirche in Amstetten war am Palmsonntag das Ziel der jugendlichen Bewohner des Hilde Umdasch Hauses.<br />

Jeweils begleitet und betreut von einer Mitarbeiterin der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe, genossen sie den Ausflug und die<br />

Abwechslung. Mit dabei waren Osterkörbchen mit Palmzweigen, einer verzierten Weihwasserflasche und bemalten<br />

Ostereiern. Danke an Pfarrer Johann Schwarzl, der die jungen Besucher mit einer Fürbitte bedachte. Es ist ein schönes<br />

Gefühl, in der Pfarrgemeinde so gut eingebettet und aufgehoben zu sein!<br />

Muttertag und Dankeschön-Tag<br />

Auch dieses Jahr feierte die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe den Muttertag und ehrte die Mütter für ihre Fürsorge ihren Kindern<br />

gegenüber. Gleichzeitig zelebrierte das HUH den „Dankeschön-Tag“. Der Dank ging an die Pflegenden und Betreuenden<br />

im HUH für ihr Engagement und den liebevollen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen. Als Anerkennung<br />

für ihre Leistungen, die sie 365 Tage im Jahr erbringen, erhielten die Mitarbeiter wunderbar duftende und liebevoll<br />

arrangierte Blumen von der Gärtnerei Fuchs aus Pöchlarn. Vergelt’s Gott!<br />

Orange Füße, gelbe Schnäbel<br />

Ein wunderschöner, kalter, aber sonniger Wintertag war für die<br />

<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe die perfekte Einladung zu einem Ausflug ans<br />

Wasser. Nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die<br />

Mitarbeiterinnen hatten großen Spaß daran, die übermütigen Enten<br />

im Wasser zu beobachten. Der Mund-Nasen-Schutz und der entsprechende<br />

Abstand durften in Zeiten von Corona natürlich nicht<br />

fehlen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 29


Kamishibai-Theater im HUH<br />

Eine Woche lang floss „<strong>Die</strong> Moldau“ durch das Hilde Umdasch Haus – freilich nur in Form von Musik und Theater. Das<br />

Musikstück von Friedrich Smetana hatte die Kinder zu einem interaktiven Theater inspiriert, das als Kamishibai-Theater<br />

aufgeführt wurde. <strong>Die</strong> Hintergrundbilder und die Stabfiguren waren von den Kindern selbst gemalt. Jede Szene<br />

wurde erzählt, dann wurde die Musik dazu gehört und schließlich die Szene dargeboten. Es wurde Wasser gespritzt,<br />

getanzt und mit Seidentüchern geschwungen.<br />

„Von mir bleibt mehr als nur Erinnerung“<br />

Viele Menschen wollen über das Leben hinaus helfen und Gutes bewirken. Viele regeln ihren Nachlass zugunsten<br />

ihrer Kinder und Familien und wollen dennoch einen kleinen Anteil auch nachhaltig sozial über den Tod hinaus wirken<br />

lassen. Andere haben keine Familie und möchten bestimmen, was nach ihnen mit ihrem Eigentum geschieht.<br />

Eine Möglichkeit ist eine Testamentspende – zum Beispiel an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe. Sie ist Partner und Mitglied<br />

im Verein Vergissmeinnicht. Nähere Informationen: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/testamentspende/<br />

Danke, danke, danke!<br />

Eine großzügige Spende von 1.000 Euro durfte die <strong>Malteser</strong><br />

Kinderhilfe von der Raika Amstetten in Empfang nehmen. Wir sagen<br />

ein herzliches Danke und Vergelt’s Gott! Auch diese Spende<br />

trägt dazu bei, den Kindern und Jugendlichen durch individuelle<br />

Therapie- und Förderprogramme ein Stück mehr Lebensqualität<br />

und Lebensfreude zu schenken.<br />

Geschäftsleiter Dir. Johann Pambalk-Blumauer und<br />

DGKP Romana Weber Bereichsleitung Pflege<br />

30<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

FÜR DIE SCHAUKEL, SPENDEN, LOS!<br />

Seit Dezember 2020 läuft das Projekt „Traumschaukel“.<br />

Das Ziel: Kindern im Rollstuhl soll die sinnliche Erfahrung<br />

des Schaukelns ermöglicht werden. Mit der Veröffentlichung<br />

des eigens für das Projekt komponierten<br />

Songs startet nun eine große Spendenkampagne.<br />

Eine Amstettner Bürgerin hatte den Stein ins Rollen<br />

gebracht. „Ich wurde von ihr auf den Bedarf einer<br />

öffentlich zugänglichen Rollstuhlschaukel aufmerksam<br />

gemacht“, so Kulturstadtrat Stefan Jandl. Nahezu<br />

gleichzeitig hatten Georg Trimmel vom Stadtmarketing<br />

Amstetten und Patrick Losbichler von der LOFT Kreativagentur<br />

die Idee, gemeinsam mit einigen Amstettner<br />

Musikbands eine Benefizaktion ins Leben zu rufen. Kurzerhand<br />

wurde daraus eine gemeinsame Sache: Das Projekt<br />

„Traumschaukel“ war geboren.<br />

Von Lisa Hammer<br />

Club‘, ‚PÄM‘ und ‚Stereo Bullets‘ ein altes Volksmusik-<br />

Lied neu interpretiert und eigens für das Projekt zugeschnitten.<br />

So ist der Song ‚Hoch Hinaus‘ entstanden“,<br />

erklärt Patrick Losbichler, selbst passionierter Musiker.<br />

Georg Trimmel vom Stadtmarketing freut sich über den<br />

Zusammenschluss der regionalen Kultur- und Kreativszene:<br />

„Es ist schön zu sehen, dass sich die Kulturschaffenden<br />

und Kreativen der Region für ein so tolles<br />

Projekt zusammenfinden. Gemeinsam möchten wir<br />

möglichst viele Menschen erreichen und zum Spenden<br />

motivieren.“<br />

Highlight der Aktion wird schließlich das Benefizkonzert<br />

„Band Clash“ am 3. Oktober <strong>2021</strong> in der Pölz-Halle<br />

sein. Abgewickelt wird die Spendenaktion mit Unterstützung<br />

des Vereins „Amstetten Hilft“.<br />

„Hoch hinaus“ am 3. Oktober <strong>2021</strong><br />

„Mittlerweile haben die ‚Buffalo Bells‘, der ‚Penthouse<br />

Alle Infos unter: www.traumschaukel.at<br />

Wenn auch Sie die MALTESER Kinderhilfe unterstützen<br />

wollen, freuen wir uns sehr über Ihre Spende!<br />

Online: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/<br />

Spendenkonto: MALTESER Kinderhilfe<br />

IBAN: AT32 2011 1827 9642 5000<br />

Laufen Sie mit beim Charity Run „Laufend helfen“:<br />

www.kinderhilfelauf.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 31


XXXXX<br />

MALTESERÖSTERREICH<br />

LOURDES<br />

<strong>2021</strong><br />

Burgenland<br />

Steiermark<br />

Tirol<br />

Salzburg<br />

32<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

VIRTUELLE WALLFAHRT NACH LOURDES<br />

Traditionell begeben sich die <strong>Malteser</strong> am ersten Wochenende<br />

im Mai gemeinsam mit zahlreichen Kranken<br />

und Menschen mit Behinderung auf Wallfahrt nach<br />

Lourdes, um an der Grotte von Massabielle zu beten und<br />

Kraft zu tanken. Schon 2020 war es aufgrund der Pandemie<br />

leider nicht möglich, unsere Pilgerfahrt anzutreten,<br />

und auch heuer konnten wir das Risiko leider nicht<br />

eingehen – gerade auch, weil viele der uns anvertrauten<br />

Menschen zur Hochrisikogruppe zählen. Für viele von<br />

ihnen ist eine Wallfahrt ein großer Traum, eine Reise<br />

dorthin ein großes Geschenk, das neue Lebenskraft gibt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben daher beschlossen, heuer Lourdes<br />

zu den von uns betreuten Menschen kommen zu lassen,<br />

indem wir geweihte Fläschchen mit dem Wasser aus der<br />

Grotte persönlich überreicht haben.<br />

VERGISSMEINNICHT<br />

Vermächtnisse ermöglichen Außergewöhnliches – <strong>Die</strong> MALTESER sind Partner der Initiative für das gute Testament. Und<br />

es gibt wachsendes Interesse an Erbrecht und Testamentsspende.<br />

Meist vererben Testamentsspender moderate Vermögen<br />

und ermöglichen damit erst die laufende Arbeit gemeinnütziger<br />

Einrichtungen, wie Gregor Holfeld, Bereichsleitung<br />

<strong>Malteser</strong> Austria Tirol/Vorarlberg betont: „<strong>Malteser</strong><br />

helfen dort, wo Not ist – im Sozial-, Sanitäts- und Rettungsdienst,<br />

in der Pflege von Personen mit Handicap und<br />

Menschen im Alter, sowie im Kampf gegen Einsamkeit. In<br />

zahlreichen Projekten werden auch Kinder und Jugendliche<br />

aus einem sozial herausfordernden Umfeld oder mit<br />

Behinderung unterstützt. Jedes Vermächtnis an die <strong>Malteser</strong><br />

ermöglicht es uns, Nächstenliebe, Gemeinschaft und<br />

Spiritualität zu leben, ‚letzte‘ Herzenswünsche zu erfüllen<br />

und Lebensfreude zu schenken.“<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 33


Oberösterreich<br />

Burgenland<br />

Wien<br />

OSTERN<br />

Ostern – es wurde gebacken und verpackt, überbracht und zugesandt. Alle Bereiche<br />

der <strong>Malteser</strong> haben ihren Freunden und den von ihnen Betreuten Briefe,<br />

Süßigkeiten, Osterlichter und andere kleine Geschenke vorbereitet. Es gab<br />

Online-Messfeiern und Gebete und viele Telefonate, um das gemeinschaftliche<br />

Osterfest zu feiern und die Nächstenliebe spürbar zu machen.<br />

Salzburg<br />

Tirol<br />

34<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

GEMEINSAM STATT EINSAM DANK INTERNET<br />

In Zeiten von Corona bieten die neuen Medien ungeahnte Möglichkeiten, einander virtuell zu begegnen, gemeinsam zu beten,<br />

Delegationsabende zu veranstalten und sogar Vorträgen unseres Großkanzlers zu lauschen.<br />

Von Verena Trentini<br />

Schon im ersten Lockdown, im Frühjahr 2020, war meine<br />

Idee, gemeinsam via Internet zu beten, auf sehr fruchtbaren<br />

Boden gefallen. <strong>Die</strong> Johannesgemeinschaft griff<br />

die Anregung auf und veranstaltet seither regelmäßig<br />

Gebetsabende online. Im zweiten Lockdown im Herbst<br />

entstand die Idee, auch unsere Delegationsabende für<br />

den Bereich Tirol/Vorarlberg online abzuhalten.<br />

<strong>Die</strong> Freude war groß: Endlich konnten wir einander nach<br />

langer Zeit wieder sehen, wenn auch nur über unsere<br />

Webkameras. Nach einem Impuls unseres Delegationsgeistlichen<br />

Pater Robert Deinhammer SJ kamen alle<br />

Teilnehmer einzeln zu Wort. Jeder erzählte, wie es ihm<br />

ging und was ihm besonders am Herzen lag. Vor allem<br />

die Einsamkeit, der fehlende soziale Kontakt machte uns<br />

allen zu schaffen. Umso mehr genossen wir es, einander<br />

zumindest virtuell zu begegnen und ein Stück Gemeinschaft<br />

zu spüren.<br />

Sitzungen, Versammlungen und Vorträge<br />

<strong>Die</strong>ses positive Erlebnis hat uns darin bestärkt, unsere Delegationsabende<br />

weiterhin auf diese Weise zu organisieren.<br />

Ebenso werden Delegationratssitzungen online abgehalten,<br />

und auch die Delegationsversammlung mit der Wahl unseres<br />

neuen Schatzmeisters wurde auf diesem Weg bewerkstelligt.<br />

Erstaunlich, was mit den neuen Medien alles möglich ist!<br />

Selbst Vorträge lassen sich wunderbar online gestalten.<br />

So referierte Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddhin für Kandidaten,<br />

die sich zur Aufnahme in den <strong>Malteser</strong>orden<br />

vorbereiten, via Microsoft Teams. Aufgrund des großen<br />

Erfolges wurde der Vortrag für die Delegation sowie für<br />

die Ordensmitglieder anderer Delegationen wiederholt.<br />

Online-Diskussion zu aktuellen Themen<br />

Sogar Großkanzler Bailli Albrecht Boeselager betrat das<br />

virtuelle Podium, um im Rahmen eines Delegationsabends<br />

über sein mannigfaltiges Leben im <strong>Die</strong>nst des<br />

Ordens weltweit zu erzählen. 80 überaus interessierte<br />

Ordensmitglieder nahmen an dem Meeting teil, in dem<br />

es um aktuell besonders brisante Themen wie staatliche<br />

Souveränität, den diplomatischen Einsatz des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

in muslimischen Ländern, die Unabhängigkeit des<br />

Ordens von Politik und Wirtschaft sowie den Einsatz gegen<br />

Menschen- und Organhandel ging.<br />

Es war eine große Freude, den Großkanzler an diesem<br />

Abend virtuell erleben zu dürfen! Danke dafür! Gerne<br />

nützen wir weiterhin die Vorteile der virtuellen Welt<br />

und der neuen Medien, die uns einander in Zeiten von<br />

Corona näherbringen und räumliche Distanzen überwinden<br />

lassen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 35


MALTESERÖSTERREICH<br />

MALTESER IM GESPRÄCH<br />

Unter diesem Titel ist ein neues Gesprächsformat für den Freiwilligenbereich entstanden. Es soll den Austausch und die<br />

Gemeinschaft unter den Mitgliedern fördern und Spiritualität sowie Lebenserfahrung vermitteln.<br />

Von Tobias Zöhrer<br />

in dieser Branche und zum Einfluss des Glaubens auf sein<br />

Handeln. Auch für sein Engagement im <strong>Malteser</strong>orden<br />

interessierten sich die Teilnehmer besonders. Seine vielfältige<br />

Lebenserfahrung und offene Art, mit der er auch<br />

kritische Fragen kompetent beantwortete, waren beeindruckend.<br />

Im Rahmen eines monatlich stattfindenden virtuellen<br />

Kamingesprächs geben interessante Persönlichkeiten<br />

der <strong>Malteser</strong> Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit. Als<br />

ersten Gast durften wir den Botschafter des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens, Sebastian Prinz von Schoenaich-<br />

Carolath begrüßen. Er erzählte von seiner spannenden<br />

Tätigkeit als Diplomat und in der Finanzwelt. Besonders<br />

in Erinnerung blieb die Diskussion zu ethischen Fragen<br />

In der zweiten Ausgabe durften wir uns mit Christoph<br />

Bazil, dem Präsidenten des Bundesdenkmalamtes, austauschen.<br />

Unter anderem ging es um Restitutionsverfahren<br />

von geraubten Kunstwerken, bei denen das Bundesdenkmalamt<br />

die Rückabwicklungen an die rechtmäßigen<br />

Besitzer durchführt. Speziell war der Ort, von dem aus<br />

der Präsident per Webcam zu unserem Talk zugeschaltet<br />

war: Sein Büro befindet sich im Schweizertrakt der Hofburg,<br />

im ehemaligem Audienzzimmer Kaiser Franz I./II.<br />

AKKREDITIERUNG BEI DER UNIDO<br />

Botschafter Granser überreicht das Beglaubigungsschreiben an UNIDO Generaldirektor LI Yong.<br />

Von Alexia Zwitkovits<br />

Mit der kürzlichen Überreichung des Beglaubigungsschreibens<br />

und der damit verbundenen Akkreditierung<br />

von Botschafter Günther Granser als Ständiger Vertreter<br />

des Souveränen <strong>Malteser</strong>ordens bei der Organisation<br />

der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung<br />

(UNIDO), wird ein weiterer Schritt in Richtung engerer<br />

Zusammenarbeit und auf eine gemeinsame Zukunft gesetzt.<br />

Seit einer Resolution der UN-Generalversammlung<br />

vom August 1994, besitzt der Orden Beobachterstatus<br />

bei den Vereinten Nationen und hat somit die<br />

Möglichkeit, auch im internationalen diplomatischen<br />

Feld aktiv mitzuwirken.<br />

S.E. Herr LI Yong, Generaldirektor der Organisation der<br />

Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO),<br />

mit Botschafter Günther Granser, Ständiger Vertreter des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens bei der UNIDO<br />

© United Nations Industrial Development<br />

Organization (UNIDO)<br />

In seiner Antrittsrede brachte Botschafter Granser im<br />

Namen des <strong>Malteser</strong>ordens seine Anerkennung und<br />

Wertschätzung für die Arbeit und die Leistungen der<br />

UNIDO gegenüber Generaldirektor LI Yong zum Aus-<br />

36<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

druck. Insbesondere auf dem Gebiet der Armutsbekämpfung,<br />

der Globalisierung und der ökologischen<br />

Nachhaltigkeit gilt UNIDO als primärer Advokat einer<br />

nachhaltigen industriellen Entwicklung und Zukunft.<br />

Der Orden erfüllt mit seinen vielseitigen Tätigkeitsfeldern<br />

den offiziellen Auftrag der humanitären Diplomatie,<br />

indem er weltweit Menschen in verschiedensten<br />

Problemsituationen hilft und unterstützt.<br />

Botschafter Granser betonte gegenüber den<br />

UNITED NATIONS<br />

VIENNA<br />

YOUTH FORUM <strong>2021</strong> DER<br />

UNODC JUGENDINITIATIVE<br />

Am Rande der jährlichen, hochrangig besetzten Konferenz<br />

der Commission of Narcotic Drugs (CND) des United Nations<br />

Office on Drugs and Crime (UNODC) fand auch heuer<br />

wieder das bedeutende Jugendforum der UNODC Jugendinitiative<br />

statt, welches seit 2012 ein fixer Teil der UN<br />

Familie ist und jährlich mit Unterstützung des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens veranstaltet wird.<br />

Spezielle Situationen erfordern spezielle Maßnahmenund<br />

so wurde auch das Jugendforum im Zeitraum vom<br />

29. März bis 2. April <strong>2021</strong> basierend auf strikten Präventionsmaßnahmen<br />

gegen die COVID-19-Pandemie<br />

ausschließlich online abgehalten. Insgesamt wurden 62<br />

Jugendliche aus 41 Ländern für die Teilnahme am diesjährigen<br />

Forum ausgewählt.<br />

Das Hauptziel des Forums ist es, junge Menschen aus<br />

der ganzen Welt, die im Bereich der Drogenprävention,<br />

der Gesundheitsförderung und der Stärkung der Jugend<br />

tätig sind, zusammenzubringen. So können sich<br />

die Teilnehmer über Ideen, Visionen sowie unterschiedliche<br />

Perspektiven zum besseren Schutz der Gesundheit<br />

anwesenden hochrangigen Mitarbeitern der Vereinten<br />

Nationen, dass der Orden höchstes Interesse daran hat,<br />

Mittel und Wege für eine engere Zusammenarbeit mit<br />

der UNIDO zu finden und die bereits bestehende langjährige<br />

Beziehung weiterzuentwickeln.<br />

Von Paula Mutas<br />

und des Wohlbefindens Gleichaltriger austauschen und<br />

haben die Möglichkeit, ihre gemeinsame Botschaft an<br />

die politischen Entscheidungsträger auf globaler Ebene<br />

zu übermitteln. Das reine Online-Format hat die<br />

Jugendlichen nicht davon abgehalten, sich interaktiv<br />

auszutauschen, und so waren die Beteiligung sowie das<br />

Engagement aller bemerkenswert. Der technologische<br />

Fortschritt wurde in vollem Umfang genutzt – Gruppenaktivitäten,<br />

die normalerweise bei persönlichen Treffen<br />

stattfinden, wurden in die virtuelle Umgebung verlegt.<br />

<strong>Die</strong> diesjährige Eröffnungszeremonie war geprägt von<br />

hochrangigen Rednern: UNODC Executive Director Frau<br />

Ghada Waly betonte in ihrer Rede, wie wichtig die aktive<br />

Teilnahme sowie das Einbringen eigener Ideen seitens der<br />

Jugendlichen sei. Botschafter Günther Granser begrüßte<br />

die Teilnehmer im Namen des Souveränen <strong>Malteser</strong>ordens<br />

und versicherte ihnen, dass sie als „Botschafter des guten<br />

Willens“ fungieren, die sich für eine nachhaltigere Zukunft<br />

einsetzen. Er forderte die Jugendlichen auf, die Pandemie<br />

nicht als Hindernis, sondern als Chance für Wachstum und<br />

Entwicklung zu sehen und sich aktiv darum zu bemühen,<br />

© United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC)<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 37


MALTESERÖSTERREICH<br />

dass ihre Stimmen gehört werden. Auch Botschafter Mikhail<br />

Ulyanov, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation<br />

in Wien, richtete motivierende Worte an die Teilnehmer.<br />

Obwohl das Forum abgeschlossen ist, werden die<br />

Jugendlichen weiterhin an Veranstaltungen zusammen<br />

mit der UNODC und der Jugendinitiative<br />

teilnehmen. In einem weiteren Schritt werden ganz<br />

individuelle Strategien entwickelt, die den Jugendlichen<br />

konkret helfen, die Erkenntnisse aus dem Jugendforum<br />

in ihrem persönlichen Umfeld in die Tat<br />

umzusetzen.<br />

DIE MENSCHENWÜRDE IM ZENTRUM<br />

UNSERES HANDELNS<br />

Bei der 46. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen im Februar <strong>2021</strong> in Genf betonte MALTESER Großkanzler<br />

Albrecht Boeselager die vielfältigen Herausforderungen, denen sich die humanitären Akteure im Zuge der<br />

COVID-Notlage stellen müssen.<br />

Quelle: orderofmalta.int<br />

„<strong>Die</strong> COVID-19-Pandemie mit ihren verheerenden Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit und die Wirtschaft vieler<br />

Nationen gesellt sich zu den globalen Spannungen und<br />

Konflikten, den wachsenden Problemen des Hungers,<br />

der Umweltzerstörung, der Frage der Flüchtlinge und<br />

der vor Krieg, Terrorismus und Hunger Fliehenden sowie<br />

den vielen Formen der Gewalt, die die Menschenwürde<br />

demütigen und verletzen“, so der Großkanzler<br />

in seiner Ansprache. Er plädierte für „eine schnelle und<br />

flächendeckende globale Verteilung der Impfstoffe“.<br />

<strong>Die</strong>s sei nicht nur ein ethischer, sondern auch ein wissenschaftlicher<br />

und klinischer Imperativ und der beste<br />

Weg ist, die Pandemie zu stoppen.<br />

Beschämende Misshandlung von Migranten<br />

Darüber hinaus äußerte der Großkanzler seine tiefe<br />

Besorgnis über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen<br />

in vielen Teilen der Welt, vom Horn von Afrika<br />

über die Kaukasusregion bis hin zum kriegsgebeutelten<br />

Syrien: „Der Schutz der Rechte von Minderheiten, die<br />

oft Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind,<br />

bleibt ein Gebot in einer Zeit, in der die Logik der Macht,<br />

des Nationalismus und des Populismus auf Kosten der<br />

Logik des Dialogs wächst.“ Weiters verwies Boeselager<br />

auf die Notlage vieler Migranten in Südosteuropa, die<br />

„in beklagenswerten, heruntergekommenen Lagern“<br />

untergebracht würden, „um die Ankunft anderer Migranten<br />

zu verhindern.“<br />

Glaubensbasierte Organisationen als zuverlässigste<br />

Ersthelfer<br />

Indem er die Bemühungen des <strong>Malteser</strong>ordens zur<br />

Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten während<br />

ihres Transits darstellte, betonte Boeselager die<br />

Notwendigkeit, an transnationalen Ansätzen zu arbeiten,<br />

die auf gemeinsamen Werten beruhen. In diesem<br />

Rahmen könne sich die Arbeit von glaubensbasierten<br />

Organisationen als besonders effektiv erweisen: „Bei<br />

massiven Menschenrechtsverletzungen sind die zuverlässigsten<br />

Ersthelfer für lokale Gemeinschaften sehr oft<br />

die glaubensbasierten Organisationen. Der <strong>Malteser</strong>orden,<br />

der über viel Erfahrung mit Interventionen in<br />

schwierigen Gebieten verfügt, die von ethnischen oder<br />

religiösen Feindseligkeiten betroffen sind, ruft zu einem<br />

engeren interreligiösen Dialog auf, der für die Hilfe für<br />

die Opfer in diesen Situationen von grundlegender Bedeutung<br />

ist.“<br />

38<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


XXXX<br />

KAMPF GEGEN DEN<br />

MENSCHENHANDEL<br />

Im Schatten der globalen Corona-Pandemie beobachten wir eine dramatische Zunahme des weltweiten Menschenhandels.<br />

Es gilt, diese moderne Form der Sklaverei entschieden zu bekämpfen.<br />

Von Botschafter Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath<br />

Menschenhandel bedeutet physische und psychische Ausbeutung<br />

sowie Ausübung von Gewalt, somit Zerstörung<br />

der Würde des Menschen, einem gerade für uns Christen,<br />

aber auch für alle anderen Menschen und Religionen so<br />

hohem Wert. Menschenhandel umfasst Zwangsarbeit,<br />

die Rekrutierung von Kindern als Soldaten und Arbeitssklaven,<br />

Zwangsprostitution, den Kauf und <strong>Die</strong>bstahl<br />

von Kindern für Adoption oder Missbrauch, Kinderpornographie<br />

für die Verbreitung im Internet, Organdiebstahl,<br />

Zwangskriminalität und Straßenbettelei.<br />

<strong>Die</strong> Vereinten Nationen gehen weltweit von rund 40 Millionen<br />

Betroffenen aus und vermuten in 13 europäischen<br />

Ländern etwa 800.000 Fälle. Allein in Österreich geht man<br />

von 15.000 bis 25.000 Fällen aus. Der Umsatz, der weltweit<br />

durch diese Form der Ausbeutung von Menschen erzielt<br />

wird, liegt bei etwa 150 bis 200 Milliarden Euro und<br />

damit an zweiter Stelle in der internationalen Kriminalitätsstatistik.<br />

Nach offiziellen Berichten ist Österreich ein<br />

Ziel- und Transitland, ein Tor für viele Osteuropäer und<br />

Menschen aus Afrika und Asien. <strong>Die</strong> häufigste Form des<br />

Menschenhandels ist die sexuelle Ausbeutung gefolgt von<br />

häuslicher Leibeigenschaft und erzwungener Bettelei.<br />

Menschen um 100 Euro<br />

War Sklaverei früher meist lokal organisiert, ist die moderne<br />

Form der Sklaverei globaler Natur. Menschen können<br />

um den Erdball im Darknet gehandelt werden, kriminelle<br />

Organisationen sind global vernetzt. Früher stellten Sklaven<br />

für ihre Herren einen hohen Eigentumswert dar. Heute<br />

gehen offizielle Stellen von durchschnittlichen Preisen<br />

um 100 Euro pro Person aus. Der Mensch ist „wertlos“.<br />

Was können wir dagegen tun? Wir müssen größeres Bewusstsein<br />

für dieses Thema schaffen und für die Würde<br />

der Betroffenen kämpfen. Best-Practice-Lösungen aus<br />

anderen Ländern sollten schnellstmöglich übernommen<br />

sowie Präventions-, Schutz- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

für Opfer verstärkt werden. Wir alle tragen eine Mitverantwortung<br />

für unsere Mitmenschen.<br />

MALTESER Sonderbotschafter gegen Menschenhandel<br />

Papst Franziskus hat zuletzt immer wieder sehr eindringlich<br />

auf das Thema hingewiesen und alle Menschen – besonders<br />

uns Katholiken – aufgefordert, hinzuschauen<br />

und aktiv zu werden. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben diesen Auftrag<br />

angenommen und zwei Sonderbotschafter berufen, die<br />

sich auf internationaler Ebene mit diesem Thema beschäftigen.<br />

Wir liegen damit genau auf der Linie unseres<br />

Propriums: Verteidigung des Glaubens und Hilfe für die<br />

Schwächsten.<br />

Wenn wir dieser Sünde der Menschheit ein Gesicht geben<br />

wollen, dann kann es das der heiligen Bakhita sein, einesudanesischen<br />

Sklavin, die im Jahr 1941 als Nonne in Italien<br />

starb. Mit sieben Jahren wurde sie entführt, mehrmals<br />

verkauft und musste während ihrer Sklavenzeit sehr<br />

viel erleiden. Im Alter von 19 Jahren ging Bakhita zu den<br />

Kanossianerinnen nach Venedig. 1896 legte sie in Verona<br />

ihr Gelübde ab.<br />

Erfahren Sie mehr über die internationalen diplomatischen<br />

Aktivitäten des <strong>Malteser</strong> Ordens gegen Menschenhandel<br />

unter www.diplomatie-humanitaire.org<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 39


MALTESERÖSTERREICH<br />

MALTESER CARE<br />

WENN PFLEGE ZUR BERUFUNG WIRD –<br />

DANKE, ILSE!<br />

Was wäre MALTESER Care ohne sie gewesen? Wir sagen unserer langjährigen Pflegdienstleiterin Ilse Hummer ein herzliches<br />

„Vergelt`s Gott!“ und wünschen ihr alles erdenklich Gute für den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Von Susanne Wick<br />

Als Ilse 1961 in Gmunden zur Welt kam, war ihr der Beruf<br />

der Krankenschwester noch nicht in die Wiege gelegt<br />

worden. Nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht,<br />

der Haushaltsschule und einer Lehre als Einzelhandelskauffrau<br />

beschloss Ilse vor 30 Jahren, die Ausbildung<br />

zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

zu absolvieren. Zu diesem Zeitpunkt war Ilse bereits<br />

verheiratet und hatte zwei kleine Töchter.<br />

Während der nächsten Jahre folgten Positionen in verschieden<br />

stationären Einrichtungen in Oberösterreich, wo<br />

Ilse zur Pflegedirektorin avancierte und neben den beruflichen<br />

Herausforderungen auch noch akademische Weiterund<br />

Sonderausbildungen im Pflegebereich absolvierte.<br />

Pflege mit hoher Qualität für die MALTESER<br />

Im Jahr 2010 wechselte Ilse in den mobilen Bereich und<br />

zu <strong>Malteser</strong> Care. Dort baute sie als Case & Care Managerin<br />

den Bereich Oberösterreich auf. Seit 2016 ist sie<br />

Pflegedienstleiterin von <strong>Malteser</strong> Care und als solche<br />

maßgeblich am Erfolg und an der Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens beteiligt.<br />

Ideen im Team zu entwickeln und umzusetzen, persönliche<br />

Ressourcen und Fähigkeiten einzubringen und Entwicklungsprozesse<br />

mitzugestalten, liegen ihr besonders<br />

am Herzen. So hat sie mit Akribie und großem Zeitaufwand<br />

– neben ihrem täglichen Einsatz als Pflegedienstleiterin<br />

– den gesamten und aufwendigen Prozess der<br />

ÖQZ24-Zertifizierung begleitet. Damit wurde <strong>Malteser</strong><br />

Care zu einer der ersten zertifizierten Organisationen<br />

für Personenbetreuung in der 24-Stunden-Pflege und<br />

-Betreuung in Österreich.<br />

Humorvoll und immer auf Augenhöhe<br />

Ilse ist ein Mensch, der auf Augenhöhe mit anderen interagiert.<br />

Ehrlichkeit, Offenheit und Klarheit sind ihr<br />

immens wichtig, selbst wenn es einmal um unangenehme<br />

oder kritische Gespräche geht. Qualität im Umgang<br />

mit den Klienten, den Angehörigen, den Kollegen, den<br />

Personenbetreuern und all jenen, mit denen sie täglich<br />

in zahlreichen und endlos scheinenden Telefonaten in<br />

Kontakt steht, hat jederzeit Priorität.<br />

Immer lösungsorientiert, freundlich und höflich – sogar<br />

in oft sehr schwierigen und aufreibenden Situationen<br />

– schafft sie es, die Ruhe zu bewahren und ihrem Gegenüber<br />

ein Gefühl der Sicherheit und der Entlastung zu<br />

geben. Humor, Mut, Leidenschaft und Entschlossenheit<br />

sind Ilses unschlagbare Stärken. Damit meistert sie jede<br />

Situation.<br />

40<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

Ein neuer Lebensabschnitt<br />

Im Herbst tritt Ilse in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Wir werden sie sehr vermissen und lassen sie nicht ohne<br />

die guten Wünsche und Dankesworte ihrer zahlreichen<br />

Weggefährten gehen. Hier sind einige „O-Töne“ stellvertretend<br />

abgedruckt.<br />

Marlene: „Ilse ist das Herz von <strong>Malteser</strong> Care. Sie zeigt<br />

so viel Engagement, immer gepaart mit Herzlichkeit<br />

und echtem persönlichen Interesse am Gegenüber. Es<br />

wird schwer sein, die Lücke zu füllen, die sie hinterlässt.<br />

Sie ist mehr als eine Pflegedienstleitung. Ihre Wärme<br />

und Fürsorge hat uns zu einer Familie gemacht. Ich<br />

freue mich für sie, dass sie diese ganze Energie nun ihren<br />

Claudia: „Liebe Ilse, vielen Dank für deine Wertschätzung<br />

und dass du mir immer auf Augenhöhe begegnet<br />

bist. Mit dir als Fels in der Brandung ging es immer irgendwie<br />

weiter. Ich wünsche dir für die Pension die verdiente<br />

Ruhe und Zeit, um alles zu tun, was dir gut tut.<br />

Gesundheit soll dich und deine Lieben begleiten.“<br />

Robert: „Ilse war immer wie eine Mutter zu uns, hat<br />

immer ein offenes Ohr und ist jederzeit für alle da.“<br />

Sandra: „Ich bedanke mich bei Ilse für die gemeinsame<br />

Zeit bei <strong>Malteser</strong> Care und die gute Zusammenarbeit.<br />

Es war ein unkompliziertes Arbeiten mit ihr. Sie nahm<br />

sich immer Zeit für alle Probleme. Ich wünsche Ilse alles<br />

Gute für die wohlverdiente Pension.“<br />

Liebsten, den Enkelkindern und ausgewählten Herzensprojekten<br />

schenken kann. Mir wird sie sehr fehlen.“<br />

Jacqueline: „Liebe Ilse, du bist unser Vorbild, an dem<br />

wir uns orientieren können. Du hast uns immer zugehört<br />

und bist uns fortwährend beigestanden. Du hast<br />

wundervolle Eigenschaften. Du bist eine Teamplayerin,<br />

vertrauenswürdig, du warst immer respektvoll und fair,<br />

eine Visionärin, empathisch, mutig und authentisch.<br />

Ich danke dir für die schöne Zeit, die wir gemeinsam<br />

verbringen durften. Ich wünsche dir alles Gute für deine<br />

Pensionierung.“<br />

Andrea: „Ilse ist ein herzensguter Mensch, fürsorglich<br />

und war immer für alle da – der Inbegriff von Mutterinstinkt.<br />

Ich wünsche ihr nur das Beste, wundervolle Momente,<br />

Zeit für sich und viel Freude und Gesundheit bis<br />

ins hohe Alter.“<br />

Stefan: „Ihr begeisternder, beherzter, bewegter Lebensweg<br />

– innen wie außen. Ihre äußeren Bahnen wird sie in<br />

der Pensionierung anderswo ziehen. In der Erinnerung<br />

ist und bleibt sie aber eine von uns.“<br />

Margareta: „Für mich war Ilse wie eine Mutter, für uns<br />

alle. Sie hat mir immer geholfen, wenn ein großes Problem<br />

aufgetaucht ist, und sie war immer für mich und<br />

uns zur Stelle. Ich werde sie sehr vermissen. Für mich ist<br />

sie die beste Chefin, die ich jemals hatte.“<br />

Andrea und Karin: „Liebe Ilse, mit einem tränenden<br />

Auge lassen wir dich in deinen neuen Lebensabschnitt<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 41


MALTESERÖSTERREICH<br />

gehen und wünschen dir von ganzem Herzen das<br />

Allerallerbeste! Du wirst uns sehr fehlen! Deine<br />

Tür stand immer offen für uns und Du hast immer<br />

eine Lösung aus dem Ärmel gezogen. Natürlich<br />

auch dein Lachen, deine Fröhlichkeit, deine<br />

Gutmütigkeit und die tolle Zusammenarbeit.<br />

Persönlich werden uns deine extrem guten Torten<br />

und Mehlspeisen abgehen, mit denen du uns<br />

verwöhnt hast. Vielen Dank dafür!“<br />

Helmut: „Ilse ist unser „Grisu“: Wie der kleine<br />

Dache aus den bekannten KInderbüchern eine<br />

immer einsatzbereite Feuerwehr, wann und wo<br />

immer es Hilfe und Unterstützung braucht. Liebenswürdig,<br />

vertrauensvoll und mit einem gesunden<br />

Schuss an Optimismus, wodurch auch<br />

unlösbar scheinende Probleme zu einer für alle<br />

akzeptablen und guten Lösung kommen. Wenn<br />

Ilse im Herbst ihren wohlverdienten Unruhestand<br />

antritt wird, wird wohl erst so richtig klar<br />

sein, wo überall sie mit ihren zündenden Ideen<br />

und unermüdlichen Aktivitäten fehlt. Mir persönlich<br />

wird Ilse als Mensch und ganz wichtige<br />

Austauschpartnerin im beruflichen Kontext fehlen.<br />

Privat hoffe ich, dass Ilse die berufliche Heimat<br />

nie vergessen wird und uns oft und gerne<br />

besucht oder auch telefonisch mit uns allen in<br />

Kontakt bleibt! Ein ganz, ganz großes und herzliches<br />

Dankeschön für das gelebte Miteinander<br />

und Füreinander-Dasein, liebe Ilse!“<br />

MALTESER CARE<br />

WENN HILFE RICHTIG<br />

GUT ANKOMMT<br />

Von Susanne Wick<br />

In der Ausgabe 4/2020 unseres Magazins „<strong>Die</strong> MALTESER“<br />

berichteten wir über eine unserer Klientinnen, die 14-jährige<br />

Lea. Sie leidet aufgrund einer Schädigung des Gehirns an<br />

einer Lähmung der Arme und Beine und benötigt im Alltag<br />

umfassende Unterstützung. Bei der täglichen Pflege hilft<br />

nun ein Patienten-Deckenlift, der dank der großzügigen<br />

Spende von Mitarbeitern der Firma Takeda angeschafft werden<br />

konnte. Lea freut sich riesig über ihren Lift und sagt von<br />

ganzem Herzen DANKE!<br />

Wir haben für Sie geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Erholung pur im Schloßhotel Mailberg! Hochzeiten, Veranstaltungen, Romantik im historischen Ambiente.<br />

42<br />

Schloßhotel Mailberg, 2024 Mailberg 1, Tel. +43 2943 30301, reservierung@schlosshotel-mailberg.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />

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MALTESERÖSTERREICH<br />

MALTESER CARE<br />

MOBILER DIENST AM NÄCHSTEN<br />

Als Serviceanbieter im Pflege- und Betreuungsbereich geht MALTESER Care mit der Zeit. Wir bieten nun in Wien durch<br />

den Fonds Soziales Wien (FSW) geförderte Leistungen an.<br />

Von Susanne Wick<br />

Gute Nachrichten für die Bewohner der Bundeshauptstadt:<br />

In Wien ist es <strong>Malteser</strong> Care gelungen, geförderte<br />

Leistungen durch den Fond Soziales Wien (FSW) im Rahmen<br />

der Hauskrankenpflege anbieten zu können.<br />

Heimhilfe<br />

Heimhelfer unterstützen bei Einkäufen, der Haushaltsführung,<br />

beim Aufwärmen von Mahlzeiten oder der Körperpflege.<br />

Sie kommen je nach Bedarf zu vereinbarten<br />

Zeiten zu den Klienten nach Hause, um sie dort zu unterstützen<br />

– auch am Wochenende.<br />

Hauskrankenpflege<br />

<strong>Die</strong> Hauskrankenpflege ist eine Pflege und Betreuung, die<br />

ausschließlich durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte<br />

sowie Pflegefachassistenten bei den<br />

Klienten zu Hause durchgeführt wird.<br />

Es handelt sich um eine aktivierende und reaktivierende<br />

Pflege. Dabei stehen die ganzheitliche Betreuung<br />

sowie Erhalt und Förderung der Selbstständigkeit im<br />

Vordergrund. So umfasst die Hauskrankenpflege beispielsweise<br />

Mobilisation, Körperpflege, Injektionen,<br />

Medikamentengaben und Sondenernährung. Auch vorbeugende<br />

Pflegemaßnahmen sowie Beratung und Pflegeanleitung<br />

für Klienten und deren Angehörige zählen<br />

zur Hauskrankenpflege.<br />

<strong>Die</strong>ser <strong>Die</strong>nst ist für jene Klienten, denen durch den FSW<br />

geförderte Leistungen wie Heimhilfe, Besuchsdienste<br />

und die mehrstündige Alltagsbegleitung angeboten wird.<br />

Begleit- und Besuchsdienst<br />

Der Begleit- und Besuchsdienst ist für jene gedacht, denen<br />

es aufgrund körperlicher oder psychischer Beeinträchtigungen<br />

schwerfällt, ohne fremde Hilfe das Haus<br />

zu verlassen. Geschulte Betreuer begleiten an allen Werktagen<br />

zu vereinbarten Terminen und unterstützen beispielsweise<br />

bei Arztbesuchen oder dringenden Erledigungen<br />

in der Apotheke oder bei der Bank.<br />

Mehrstündige Alltagsbegleitung<br />

Das Angebot der mehrstündige Alltagsbegleitung richtet<br />

sich an Menschen, die nicht, weder selbstständig<br />

noch mit Hilfe ihrer Angehörigen, zurechtkommen. Soziale<br />

Altagsbegleiter kommen zu vereinbarten Zeiten<br />

nach Hause und unterstützen bei der Zubereitung von<br />

Mahlzeiten, begleiten bei Arztbesuchen, Besorgungen<br />

oder Spaziergängen. Der Umfang der geförderten<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen richtet sich nach dem persönlichen<br />

Pflegebedarf, der von einer Mitarbeiterin bzw. einem<br />

Mitarbeiter des Kundenservice des FSW erhoben wird.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 43


MALTESERWELTWEIT<br />

KROATIEN<br />

DIE HOFFNUNG AUF EIN GANZ<br />

NORMALES LEBEN<br />

Wie ein Kranker keinen größeren Wunsch hat, als die Rückkehr zu einem gesunden und normalen Leben, so sind die<br />

ethnisch gemischten Bewohner der „Banovina“ in Kroatien in dem einen gemeinsamen Wunsch vereint, nach Krieg und<br />

Erdbeben wieder ein ganz normales Leben zu führen.<br />

Von Georg Eltz<br />

<strong>Die</strong> Gegend um die Städtchen Sisak, Petrinja und Glina<br />

etwa 50 km südlich von Zagreb bezaubert durch ihr wunderschönes<br />

Hügelland. Doch die Region hat bereits viel<br />

mitgemacht: Während der Auseinandersetzungen des<br />

kroatischen Unabhängigkeitskrieges von 1991 bis 1995<br />

verlief die Grenzlinie der Serbischen Republik Krajna mitten<br />

durch das Gebiet. Tausende Familien wurden entwurzelt<br />

und vertrieben. <strong>Die</strong> darniederliegende wirtschaftliche<br />

Infrastruktur beschleunigte die Landflucht, die schon vor<br />

dem zweiten Weltkrieg eingesetzt hatte.<br />

25 Jahre nach dem Bürgerkrieg ist zwar die Armut immer<br />

noch sichtbar, aber dennoch ist ein normaler Alltag eingekehrt:<br />

das meiste wieder aufgebaut, die erkennbaren<br />

Narben des Krieges verheilt oder wenigstens übertüncht,<br />

etliche Wirtschaftsbetriebe im Aufschwung, mehrere aus<br />

EU-Mitteln finanzierte Infrastrukturprojekte im Bau und<br />

der Anschluss an die relativ reiche Hauptstadtregion –<br />

sichtbar in Form einer Autobahn – beinahe geschafft.<br />

Welle der Hilfsbereitschaft<br />

Dann, in den letzten Tagen des Jahres 2020, zwischen<br />

dem katholischen und dem orthodoxen Weihnachtsfest,<br />

wird die Gegend von einer Reihe von Erdbeben erschüttert,<br />

deren Nachbeben bis heute andauern. Der Erdstoß<br />

vom 29. Dezember mit seiner Stärke von 6,4 und einem<br />

Epizentrum nahe von Glina ist so stark, dass viele der<br />

oft uralten oder selbstgebauten Häuser einstürzen. <strong>Die</strong><br />

schwer beschädigten Wohnbauten, in die sich nur wenige<br />

zum Schlafen zurücktrauen, werden zum Dilemma: Ihre<br />

Bewohner müssen in der Winterkälte erst einmal Notunterkünfte<br />

finden, aber ihre Habe wollen und können sie<br />

nicht aufgeben.<br />

Eine beachtliche Welle der Hilfsbereitschaft erreicht Petrinja<br />

schon am folgenden Tag. Hilfstransporte aus Kroatien<br />

selbst und aus den Nachbarländern: Zelte, Decken,<br />

Wohncontainer, Lebensmittel. Glücklicherweise gibt es<br />

nur wenige Verschüttete, aber leider acht Todesopfer. Den<br />

materiellen Schaden erheben die kroatischen Behörden:<br />

Rund 20.000 Häuser wurden bisher für strukturell beschädigt<br />

erklärt, für über mehr als 4000 davon ein striktes<br />

Betretungsverbot sowie eine Abrissverfügung verhängt.<br />

Dazu zählen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Krankenhäuser,<br />

Ämter, Geschäfte, Arbeitsplätze, Schulen und<br />

Kirchen.<br />

Ein Fall für die MALTESER<br />

In dieser Situation fühlen sich die <strong>Malteser</strong> aufgefordert,<br />

zu helfen! Obgleich nur vier Ordensmitglieder in<br />

Kroatien leben, kann ein Spendenaufruf gestartet werden,<br />

der vor allem in Österreich gehört wird. Eine beträchtliche<br />

Summe kommt zusammen, die gemeinsam<br />

mit der Caritas Sisak und in Abstimmung mit der sich<br />

noch im status nascendi befindenden nationalen Caritas<br />

gewissenhaft eingesetzt wird. Letztere investiert die<br />

44<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERWELTWEIT<br />

enormen Spendenmittel, die ihr vor allem aus der kroatischen<br />

Diaspora zufließen, zunächst in den Bau von 200<br />

winterfesten Wohncontainern, die in kürzester Frist neben<br />

den beschädigten Häusern aufgestellt werden und erst<br />

einmal sichere Schlafplätze bieten. Gleichzeitig stellt die<br />

kroatische Regierung ebenfalls Container auf, vor allem als<br />

geschlossene Siedlungen im städtischen Bereich.<br />

<strong>Die</strong>se freilich nützen den Kleinbauern aus den verstreut<br />

liegenden Dörfern im Hinterland nichts: Sie müssen sich<br />

weiter um ihre Tiere und Kulturen kümmern – sie sind ihre<br />

Lebensgrundlage. Um diesen Menschen zu helfen, kommt<br />

eine bewährte Lösung von 1992 aus Petrinja wieder zum<br />

Einsatz: Das Holzhaus der Organisation „Bauern helfen<br />

Bauern – Salzburg“ unter der Leitung von Doraja und<br />

Xandi Eberle: Ein zweistöckiges Holzhaus von insgesamt<br />

55m² mit einfacher, aber kompletter Ausstattung: Dusche,<br />

WC, Holzherd, kleine Küche. Erdbebensicher auf einen<br />

Betonsockel montiert, den derzeit die Stadt Petrinja samt<br />

dem Versprechen von Wasser- und Stromanschluss den<br />

gemeinsam ausgesuchten Empfängern bereitstellt, kann<br />

eine erfahrene Truppe das zweistöckige Haus binnen einer<br />

Woche fertigstellen.<br />

„Häuser der Hoffnung“ für Sisak<br />

Auch Zagreb wurde vor einem Jahr von einem heftigen<br />

Erdbeben heimgesucht: am 22. März 2020. Tausende von<br />

Gebäuden, darunter alle innerstädtischen Kirchen, wurden<br />

als schwer beschädigt eingestuft und daher behördlich<br />

geschlossen. Außer einigen privaten Renovierungen, die<br />

unter Missachtung der staatlichen Programme und der<br />

versprochenen Subventionen in Direktvergabe bereits abgeschlossen<br />

wurden, ist bis zum heutigen Tage praktisch<br />

nichts geschehen. Es gibt allenfalls vage Zusagen von Finanzierungen,<br />

aber bis heute weiß man nicht, wem die<br />

Verfügung über diese Mittel zufallen wird, und schon gar<br />

nicht, wann die Renovierungsarbeiten in der kroatischen<br />

Hauptstadt beginnen sollen. Alles ist und bleibt weiter geschlossen.<br />

Das lässt für die abgelegene Region Banovina<br />

wenig Gutes erwarten.<br />

In der Zwischenzeit versuchen die <strong>Malteser</strong>, den Menschen<br />

ein Bleiben zu ermöglichen. Das Projekt wurde von der Diözese<br />

Sisak „Häuser der Hoffnung“ getauft und in der Osterwoche<br />

den Medien vorgestellt. Es ist heute schon mehr<br />

als nur ein Versprechen: Zwei Häuser sind gerade im Bau,<br />

acht stehen bereits, eines davon auf dem Hof der Familie<br />

Bradara. Das Ehepaar Bradara hatte leider bisher nicht<br />

viel Glück im Leben: <strong>Die</strong> Zerstörung und Enteignung ihres<br />

Hofs, Verschleppung, Konzentrationslager, Vertreibung<br />

aus der bosnischen Heimat und einen Neuanfang in Kroatien<br />

haben sie bereits er- und überlebt. Und nun haben sie<br />

wieder das Dach über dem Kopf verloren. Trotzdem bewirteten<br />

sie liebenswürdig die Medienvertreter.<br />

<strong>Die</strong> kroatischen <strong>Malteser</strong> wollen hier mithelfen, Hoffnung<br />

auf einen Neuanfang zu machen. Das Holzhaus macht es<br />

dem Ehepaar Bradara möglich, am Hof zu bleiben, weiter<br />

zu wirtschaften und ihr Zuhause wieder aufzubauen. Der<br />

jüngste Sohn der Baradas, Danijel, ist mit einem Mädchen<br />

aus der Nachbarschaft verheiratet und will sich im Dorf<br />

eine Zukunft aufbauen. Das Holzhaus steht als Zeichen der<br />

Hoffnung für eine ganze Region.<br />

Bitte spenden Sie!<br />

Wie wird es weitergehen? Noch gibt es viele Menschen, die<br />

Hilfe und ein sicheres Dach über dem Kopf brauchen. Bitte<br />

helfen auch Sie und unterstützen Sie den Wiederaufbau in<br />

der Diözese Sisak mit Ihrer Spende! Vergelt’s Gott!<br />

SPENDENKONTO: MALTESER Austria<br />

IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWW<br />

Spendenzweck: „Erdbeben Kroatien“<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 45


MALTESERWELTWEIT<br />

© Peace and Freedom Organization<br />

PAPSTBESUCH GIBT DEN<br />

MENSCHEN IM IRAK HOFFNUNG<br />

© wikipedia<br />

Clemens Graf von Mirbach-Harff, Generalsekretär von MALTESER International, bereiste Anfang März zeitgleich zum<br />

Besuch des Papstes die Ninewa-Ebene im Irak, um sich ein Bild der Projektaktivitäten der vergangenen drei Jahre<br />

zu machen. Er berichtet:<br />

Von Clemens Graf von Mirbach-Harff, Generalsekretär <strong>Malteser</strong> International<br />

„<strong>Die</strong> Zerstörungswut, welche durch den Vormarsch<br />

und die Rückzugsgefechte des sogenannten IS in der<br />

Ninewa-Ebene wütete, ist noch immer sichtbar. In den<br />

verkohlten Häusern riecht man den Brandbeschleuniger<br />

und den Sprengstoff, überall in den Straßen sieht<br />

man die Spuren der Zerstörung.<br />

In der Stadt Karakosch in der Ninewa-Ebene im Nordirak<br />

lebten vor dem Einmarsch des IS im Jahr 2014 etwa<br />

50.000 Menschen, die meisten davon Christen. Fast alle<br />

haben die Stadt auf der Flucht vor den Terroristen verlassen.<br />

Wer das nicht tat, war der Willkür des IS ausgesetzt<br />

und verlor nicht selten auf grausame Art sein Leben.<br />

Nur die Hälfte der Bevölkerung ist bislang zurückkehrt.<br />

Viele Vertriebene – insbesondere Christen – leben nach<br />

wie vor im Exil. Sie sehen oftmals keine wirtschaftliche<br />

Perspektive für eine Rückkehr oder fürchten noch<br />

immer um ihre Sicherheit. In den Gesprächen mit den<br />

Menschen vor Ort merkten wir: Das Trauma der Vertreibung<br />

und der Zerstörung ihrer Heimat sitzt bei vielen<br />

Einwohnern von Karakosch noch immer tief.<br />

Umfangreiches Programm für die Rückkehr Geflüchteter<br />

in die Ninewa-Ebene<br />

Christen, sunnitische und schiitische Araber, Jesiden,<br />

Turkmenen, sunnitische Schabak, schiitische Schabak,<br />

Kakae, Kurden – die Ninewa-Ebene ist Heimat für zahlreiche<br />

ethnische und religiöse Gruppen. Im Jahr 2018<br />

hatte <strong>Malteser</strong> International mit Unterstützung des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) ein umfangreiches Wiederaufbauprogramm<br />

für Rückkehrer in der Ninewa-Ebene<br />

gestartet. Es war mit über 30 Millionen Euro das größte<br />

Projekt, das bislang von <strong>Malteser</strong> International begleitet<br />

wurde. <strong>Die</strong> Mittel waren vom Deutschen Bundestag<br />

freigegeben worden, insbesondere auf Initiative der<br />

Abgeordneten Volker Kauder und Rüdiger Kruse, die<br />

ursprünglich geplant hatten, mit in den Irak zu reisen,<br />

ihre Teilnahme aufgrund der scharfen Corona-Auflagen<br />

aber absagen mussten.<br />

Ziel unserer Arbeit in der Ninewa-Ebene war es, einen<br />

Beitrag für mehr Stabilität in der Region zu leisten. Dafür<br />

haben wir mit vielen lokalen Partnerorganisationen<br />

46<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MALTESERWELTWEIT<br />

<strong>Malteser</strong> International Projekt Wiederaufbau in der Ninewa-Ebene<br />

die notwendige Infrastruktur geschaffen. Das Programm<br />

basiert insgesamt auf vier Säulen: dem Wiederaufbau<br />

zerstörter Häuser und der Infrastruktur, Maßnahmen<br />

zur Schaffung eines sicheren Einkommens für die Familien<br />

in der Region, einer Bildungskomponente und<br />

der Förderung des friedlichen Zusammenlebens in den<br />

Gemeinden. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie wurde<br />

eine fünfte Komponente mit Präventions- und Schutzmaßnahmen<br />

gegen das Virus ergänzt.<br />

Ein starkes Programm dank starker lokaler Partner<br />

Bei meinem Besuch in der Ninewa-Ebene habe ich viele<br />

unserer Partnerorganisationen vor Ort getroffen.<br />

Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement<br />

sie sich für ihre Projekte und den interreligiösen<br />

Dialog in ihrer Gemeinde einsetzen. Insgesamt haben<br />

wir seit Beginn des Programms im Jahr 2018 mehr als<br />

2.000 Häuser wiederaufgebaut. Mit der Auszahlung<br />

von Bargeld und mit Einkommen schaffenden Maßnahmen,<br />

an denen rund 35.000 Menschen teilnahmen,<br />

halfen wir dabei, den Lebensunterhalt der Familien zu<br />

sichern.<br />

Bildungsmöglichkeiten sind ebenfalls ein wichtiger<br />

Faktor dafür, dass Menschen wieder in ihre Heimat<br />

zurückkehren. Wir haben Schulen und Kindergärten<br />

wiederaufgebaut, neu ausgestattet und mit Beginn der<br />

Corona-Pandemie Online-Angebote für Schüler ermöglicht.<br />

All das ist aber wenig wert, wenn es keinen Frieden<br />

gibt. Daher ist uns die Förderung des friedlichen Zusammenlebens<br />

verschiedener religiöser und ethnischer<br />

Gruppen in unserem Programm besonders wichtig gewesen.<br />

Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen<br />

haben wir neue Jugendzentren und Sporteinrichtungen<br />

gebaut sowie Sport-, Kultur- und Musikveranstaltungen<br />

angeboten, um Orte für Begegnungen abseits des normalen<br />

Alltags zu schaffen.<br />

Feiertag für Minderheiten nach Papstbesuch<br />

Zeitgleich zu unserer Reise besuchte auch der Papst<br />

erstmals den Irak. Sein Besuch war ein echter Lichtblick<br />

für die Menschen vor Ort. Wir hatten das Glück<br />

an der Feier der Heiligen Messe des Papstes in Erbil<br />

teilnehmen zu können. <strong>Die</strong> Stimmung dort war sehr<br />

besonders. Man spürte, wie froh die Menschen waren,<br />

sich als Gemeinschaft identifizieren und wahrnehmen<br />

zu können.<br />

<strong>Die</strong> Tatsache, dass die irakische Zentralregierung anlässlich<br />

des Papstbesuches einen Feiertag für Minderheiten<br />

ausgerufen hat, stimmt viele hoffnungsvoll.<br />

Sowohl Christen als auch Muslime haben uns erzählt,<br />

wie froh sie sind, dass die Minderheiten im Irak endlich<br />

nicht mehr als Gäste angesehen werden, sondern als Teil<br />

und Frucht einer Jahrhunderte alten friedlichen Koexistenz.“<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 47


MALTESERWELTWEIT<br />

Über das Hilfsprogramm der <strong>Malteser</strong> konnten im vergangenen<br />

Jahr rund 36.000 Behandlungen für die Menschen in<br />

Maracaibo ermöglicht werden.<br />

VENEZUELA<br />

COVID-19-PRÄVENTION<br />

FÜR KINDER, SCHWANGE-<br />

RE UND JUNGE MÜTTER<br />

Von Lisa Schoenmeier<br />

Für viele Familien in Venezuela wird<br />

die Lage immer schwieriger. Oft gibt es<br />

tagelang kein Wasser oder Strom und<br />

die Lebensmittelpreise sind so stark<br />

gestiegen, dass viele Familien ihre täglichen<br />

Bedürfnisse kaum decken können.<br />

Sieben Millionen Menschen sind<br />

auf Unterstützung angewiesen und die Corona-Pandemie<br />

verschlimmert die Lage für die Bevölkerung zusätzlich.<br />

Bereits vor der Pandemie war die medizinische Versorgung<br />

aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise unzureichend.<br />

Gemeinsam mit dem <strong>Malteser</strong>orden in Venezuela und der<br />

Partnerorganisationen SAHEP unterstützt <strong>Malteser</strong> International<br />

drei Krankenhäuser in der Hafenstadt Maracaibo<br />

in der Provinz Zulia im Nordwesten des Landes insbesondere<br />

bei der Versorgung von Kindern, Schwangeren und Stillenden.<br />

<strong>Die</strong> Partnerorganisationen liefern Medikamente,<br />

medizinische Ausrüstung, Reinigungs- und Managementmaterialien<br />

an die Krankenhäuser sowie Multivitaminpräparate<br />

für die Schwangeren und Stillenden. Darüber hinaus<br />

unterstützen sie die Instandhaltung der Notfall- und Kinderstationen,<br />

insbesondere auch im Hinblick auf Hygiene<br />

und Infektionskontrolle zur Covid-19-Prävention. Über das<br />

Hilfsprogramm konnten im vergangenen Jahr bereits rund<br />

36.000 Behandlungen für die Menschen in Maracaibo ermöglicht<br />

werden.<br />

48<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />

NOTHILFE INDIEN<br />

SAUERSTOFF, SCHUTZAUS-<br />

RÜSTUNG UND PSYCHO-<br />

SOZIALE UNTERSTÜTZUNG<br />

Von Cordula Wasser<br />

<strong>Die</strong> Ausbreitung der Virusmutation<br />

B.1.617 führte Anfang Mai zu einer dramatischen<br />

Zuspitzung der Corona-Situation<br />

in Indien: Krankenhäuser konnten<br />

Patienten nicht mehr versorgen, es<br />

fehlte insbesondere an Pflegekräften,<br />

Intensivbetten und medizinischem Sauerstoff.<br />

<strong>Die</strong> Menschen starben vor den Krankenhäusern.<br />

Gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation half <strong>Malteser</strong><br />

International schnell: Im nord-westlichen Bundesstaat<br />

Rajasthan wurden medizinische Masken und Hygieneartikel<br />

an Gesundheitspersonal und Lehrkräfte verteilt sowie<br />

Krankenhäuser mit Sauerstoff und Schutzausrüstungen<br />

ausgestattet. Pflegepersonal informierte die Menschen über<br />

die Verbreitungswege und mögliche Impfungen gegen das<br />

Virus. Parallel zur Ausbreitung der Virusmutation weiteten<br />

auch die <strong>Malteser</strong> ihre Hilfe im Nachbarland Nepal aus und<br />

stellten Ende Mai 100.000 Euro Soforthilfe für eine Impfkampagne<br />

in Indien bereit.<br />

Zusätzlich zu den lebensrettenden Maßnahmen haben<br />

die Helfer insbesondere auch die seelische Belastung der<br />

Menschen im Blick. Viele Betroffene sind durch die Einschränkungen<br />

völlig verarmt oder mussten miterleben, wie<br />

Familienmitglieder an Covid-19 verstarben. Auch diese Belastungen<br />

dürfen nicht vergessen werden. Jede Unterstützung<br />

wird weiterhin dringend benötigt.<br />

SPENDENKONTO: Spendenzweck „Indien“<br />

IBAN: DE103 70601201201200012, BIC: GENODED1PA7


MEDIZINAKTUELL<br />

EIN WUNDER<br />

Lilian kam drei Monate zu früh zur Welt. Nach 106 Tagen Intensivpflege und einer Corona-Erkrankung konnte sie als<br />

gesundes Baby aus dem MALTESER Krankenhaus der Heiligen Familie im Westjordanland entlassen werden.<br />

Eine Frühgeburt in der 27. Woche ist schon eine Herausforderung.<br />

Dazu noch coronapositiv zu sein, ist eine<br />

gewaltige Herausforderung. Unter diesen Umständen<br />

am Höhepunkt der Corona-Pandemie in Betlehem auf<br />

die Welt zu kommen und zu überleben, ist ein wahres<br />

Wunder – ein Lichtblick in einem ausgesprochen komplizierten<br />

Jahr.<br />

Von Noemi Penna*<br />

Unendlich dankbar<br />

Am 5. April konnte Lilian mit etwas mehr als zwei Kilo<br />

Gewicht die Intensivstation verlassen und durfte nach<br />

Hause zu ihrer Familie. „Während der Corona-Pandemie<br />

schwanger zu sein, war wirklich hart. Als unser<br />

Baby dann noch so früh geboren wurde, waren wir extrem<br />

besorgt. <strong>Die</strong> ganze Schwangerschaft und Lilians<br />

dreimonatiger Aufenthalt auf der Intensivstation waren<br />

die schwierigste Zeit meines Lebens. Ich bin dem Krankenhaus<br />

der Heiligen Familie unendlich dankbar für die<br />

medizinische Behandlung, finanzielle Unterstützung<br />

und psychologische Hilfe, die wir erhalten haben“, so die<br />

überglückliche Mutter.<br />

Lilian war von Anfang an ein sehr komplizierter Fall. Ihr<br />

fast noch durchsichtiger kleiner Körper wog ein halbes<br />

Kilo und hatte keine vollständig geformten Lungen. Der<br />

Inkubator wurde sofort nach der Geburt in einer eigenen<br />

Abteilung des Krankenhauses isoliert und von einem<br />

Spezialteam übernommen. Glücklicherweise hat<br />

die Covid-Infektion die Genesung der kleinen Lilian<br />

nicht beeinträchtigt. Sie wurde nach 14 Tagen negativ<br />

getestet.<br />

Helfen, wo Not ist<br />

Dass die Geschichte für Lilian so gut ausgegangen ist, ist<br />

den hochkompetenten Spezialisten des von den <strong>Malteser</strong>n<br />

geführten Krankenhauses der Heiligen Familie zu<br />

verdanken. <strong>Die</strong> Klinik ist die einzige im gesamten Westjordanland<br />

mit einer hochmodernen gynäkologischen<br />

Einrichtung. Jährlich werden hier rund 4.700 Kinder<br />

geboren. Unabhängig von Religion, ethnischer Zugehörigkeit<br />

oder Zahlungsfähigkeit der Patienten wird hier<br />

jeder, der Hilfe benötigt, behandelt.<br />

*Der Beitrag von Noemi Penna wurde aus dem Italienischen übersetzt<br />

und gekürzt. Er darf mit freundlicher Genehmigung der Autorin hier<br />

abgedruckt werden.Quelle: https://www.lastampa.it/topnews/primopiano/<strong>2021</strong>/04/15/news/bimba-prematura-di-27-settimane-positiva-alcovid-dimessa-dopo-106-giorni-di-terapia-intensiva-1.40155988<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 49


MEDIZINAKTUELL<br />

WO LICHT IST, KANN AUCH<br />

SCHATTEN SEIN<br />

Mit Corona hat die Internetnutzung neue Dimensionen erreicht. Immer mehr Kinder sitzen stundenlang vor digitalen<br />

Geräten, nutzen Apps und spielen Online-Games. <strong>Die</strong>s schürt Ängste bei den Eltern. Zu Recht?<br />

„Es häuft sich die elterliche Sorge, dass die Kinder vom<br />

Internet nicht mehr loskommen und sich dann in der<br />

wirklichen Welt nicht mehr zurechtfinden könnten“,<br />

bringt der Wiener Psychotherapeut Dominik Batthyány<br />

das Thema auf den Punkt. „<strong>Die</strong> Digitalisierung hat<br />

unseren Alltag grundlegend verändert, und Corona hat<br />

diese Veränderung massiv beschleunigt. Sie zwingt uns<br />

zur Anpassung. Das kann bei manchen Menschen zu<br />

Problemen führen. Neue Medien und das Internet aber<br />

generell zu dämonisieren, wäre der falsche Weg. Wie bei<br />

allem im Leben und in der Medizin macht auch hier die<br />

Dosis das Gift.“<br />

Können Eltern also ganz beruhigt sein? Sehen wir uns<br />

einmal den neuen Corona-Alltag von Kindern an: Durch<br />

das Homeschooling sind viele verstärkt in den Kontakt<br />

mit digitalen Medien gekommen. Gleichzeitig ist der reale,<br />

persönliche Kontakt mit Freunden stark gesunken.<br />

Von Katharina Stögner<br />

<strong>Die</strong>ser fehlende Kontakt mit Gleichaltrigen macht es<br />

Kindern schwer, ihre eigene Identität und ein gesundes<br />

Wir-Gefühl zu entwickeln. Vor allem beim Einstieg in<br />

die erste Klasse Volksschule und nach einem Wechsel<br />

in eine andere oder weiterführende Schule spielen diese<br />

Mechanismen eine grundlegende Rolle für die weitere<br />

soziale Entwicklung der Kinder und einen natürlichen<br />

Ablösungsprozess von den Eltern.<br />

Strategien zur Problemlösung<br />

Damit nicht genug, wurden vielen Kindern – und auch<br />

Erwachsenen – gelernte und erprobte Problemlösungsstrukturen<br />

genommen. Dominik Batthyány: „Wir sind<br />

gewohnt, mit Problemen von außen oder mit Gefühlen,<br />

die von innen auf uns zukommen, umzugehen. Dazu<br />

entwickelt jeder für sich ganz unterschiedliche Strategien<br />

und Ventile. <strong>Die</strong> einen suchen sich Hobbies wie<br />

Theaterspielen, die anderen betreiben Sport oder verab-<br />

50<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


MEDIZINAKTUELL<br />

reden sich mit der besten Freundin. Durch die Corona-<br />

Pandemie wurden beziehungsweise werden viele dieser<br />

Problemlösungsstategien unterbunden. Viele Dinge,<br />

die zur persönlichen Stabilisierung wichtig waren, sind<br />

weggefallen. Hier können Computerspiele oder soziale<br />

Medien ein Ersatz sein beziehungsweise zur neuen Problemlösungsstrategie<br />

werden, wenn keine andere zur<br />

Verfügung steht.“<br />

Hat die neue Medienwelt die Kinder einmal in ihren<br />

Bann gezogen, „sind die Kids total abwesend“ und „überhaupt<br />

nicht mehr erreichbar“, wie Eltern zunehmend<br />

klagen. Oder es kommt zu „ständigen Streitereien“, obwohl<br />

die Familienstruktur grundsätzlich intakt ist. „Ich<br />

stelle dann häufig fest, dass der Grund für diese Unruhe<br />

im Fehlen eines funktionierenden Rahmens für die Mediennutzung<br />

liegt. <strong>Die</strong> meisten Familien haben einfach<br />

noch nicht festgelegt, wie mit den jeweiligen Medien<br />

in der Familie umgegangen werden soll“, so Batthyány.<br />

„Ich prüfe dann die Situation anhand von Fragen an<br />

das Kind. Wenn es Kontakt mit Freunden hat, Interessen<br />

nachgeht, Freude an anderen Aktivitäten hat, sich<br />

psychisch stabil und nicht außergewöhnlich belastet<br />

zeigt, habe ich wenig Sorge, dass es mediensüchtig ist.<br />

Vielmehr gehe ich davon aus, dass das Kind gerade im<br />

Sog des Computerspielens gefangen ist und erst lernen<br />

Dr. Dominik Batthyány ist Psychotherapeut in eigener<br />

Praxis in Wien und Spezialist auf dem Gebiet der<br />

Beobachtung von Verhaltensformen im Umgang mit sozialen<br />

Medien und virtuellen Technologien. Er ist Gründer<br />

und Leiter der Therapie- und Beratungsstelle für<br />

Verhaltenssüchte/Mediensucht und Leiter des Instituts<br />

für Verhaltenssüchte an der Sigmund Freud Privatuniversität<br />

in Wien.<br />

ONLINE-FASTEN ODER „DIGITAL DETOX“<br />

Erwachsene sollten nicht nur auf das Online-Verhalten ihrer Kinder achten. Sie sollten sich auch selbst beobachten<br />

und kritisch hinterfragen: Warum tue ich dies oder das im Internet? Ist das notwendig? Ist das noch ein<br />

gesundes Maß? Nutze ich das Internet als einen Rückzugsort, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, um mit<br />

niemanden reden, keine Fragen beantworten oder mich Problemen nicht stellen zu müssen?<br />

Versuchen Sie immer wieder einmal bewusst, auf Internet, Fernsehen, Online-Spiele und das Handy zu verzichten.<br />

<strong>Die</strong>se Art des Fastens ist sehr gesund und hat eine gute Vorbildwirkung für die eigenen Kinder. Wir zeigen<br />

ihnen auf diese Weise, dass auch wir Erwachsene immer wieder für uns abklären müssen, ob wir in einem Sog<br />

gefangen sind, ob wir noch ausreichend Zeit für uns selbst haben, für die Dinge und Menschen, die uns wichtig<br />

sind – oder ob das Internet diese Zeit auffrisst.<br />

Wie schon Paracelsus sagte: „Dosis facit venenum.“ Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist. Alle Dinge<br />

sind Gift, und nichts ist ohne Gift.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 51


MEDIZINAKTUELL<br />

muss, es richtig zu dosieren – angeleitet durch einen<br />

Rahmen, der in der Familie aufgestellt werden muß.“<br />

Soziale Medien als wichtiger Ankerpunkt<br />

Kritisch wird es dann, wenn das Kind das Interesse an<br />

anderen Dingen, am Kontakt mit anderen Menschen,<br />

verliert und die Online-Welt scheinbar zum einzigen<br />

Interesse geworden ist. „Versuchen Sie herauszufinden,<br />

wie es Ihrem Kind geht“, rät Batthyány, „zeigen Sie Interesse<br />

an dem, was Ihr Kind tut.“ Eltern<br />

sollten anerkennen, dass Computerspiele<br />

und die sozialen Medien ein<br />

wichtiger Teil des Lebens von jungen<br />

Menschen geworden sind. Das gilt in<br />

der Schule ebenso wie in der Freizeit.<br />

Arbeitsgruppen in der Schule stimmen<br />

sich über WhatsApp ab, Gruppenarbeiten<br />

werden über Online-Tools organisiert,<br />

und so gehört es auch dazu, bei<br />

Online-Spielen nach dem Schulunterricht<br />

Spaß zu haben. „<strong>Die</strong> Jugendlichen<br />

müssen sich verstanden fühlen. <strong>Die</strong> Eltern<br />

sollten die Online-Interessen ihres<br />

Nachwuchses daher nicht als etwas Unwichtiges abtun“,<br />

so Batthyány. Es ist hilfreich, wenn es gelingt, sich immer<br />

wieder die Frage zu stellen; „Wie geht es meinem<br />

Kind eigentlich?“. Es ist wichtig, mit den Kindern im<br />

Gespräch zu bleiben, ihnen das Gefühl zu geben, dass<br />

sie mit ihren Fragen und Problemen immer kommen<br />

können und nichts zu befüchrten haben.<br />

Natürlich muss sich die Internet-Aktivität der Kinder<br />

auch im Rahmen halten. Für junge Menschen ist es<br />

wichtig, eine Struktur zu haben, die Orientierung gibt.<br />

Das gilt auch für die Freizeit. Batthyány: „Im Bann des<br />

Bildschirms werden Gedanken und Gefühle gebunden,<br />

man schaltet ab und denkt in dieser Zeit nicht an die<br />

eigenen Gefühle. So können auch negative Gefühle und<br />

Probleme verdrängt werden. Kinder haben noch nicht<br />

die Impulskontrolle, sich bewusst und ohne Unterstützung<br />

diesem Sog entziehen zu können und zu sagen:<br />

‚Okay, Schluss mit dem Spielen, jetzt kümmere ich mich<br />

um meine Hausaufgaben.‘“<br />

Sicherer Rahmen und Alternativen<br />

Zugegeben: Dem Nachwuchs Regeln für Online-Zeit<br />

und eine gesunde Mediennutzung mitzugeben, ist kein<br />

einfaches Unterfangen. Dennoch: Es braucht diesen<br />

Rahmen, der Sicherheit vermittelt und das Verhalten<br />

regelt. Wichtig ist, konsequent zu bleiben und immer<br />

auch Alternativen anzubieten. Eltern sind eingeladen zu<br />

überlegen, was sie mit Kindern gemeinsam unternehmen<br />

könnten, wofür sie sie begeistern oder welche zusätzlichen<br />

Interessen sie wecken und etablieren könnten.<br />

Egal, ob Musikunterricht, Tanzgruppe, fixe Treffen<br />

mit Freunden auf dem Spielplatz oder Radfahren und<br />

Sporteln mit der ganzen Familie sind gute Alternativen<br />

zum Online-Gaming.<br />

Und wie schon gesagt: Das Internet darf nicht verteufelt<br />

werden. Batthyány: „Es ist in vielen Bereichen – gerade<br />

in dieser Krisenzeit – hilfreich. Es ermöglicht uns, Essen<br />

online zu bestellen, online einzukaufen und sich alles<br />

nach Hause vor die Tür liefern zu lassen. Es gibt großartige<br />

Kultur-, Unterhaltungs- und Fortbildungsangebote<br />

im Internet und natürlich wichtige Kontaktmöglichkeiten.<br />

Habe ich mich früher mit einem Freund extra getroffen,<br />

um ihm mein Herz auszuschütten, kann ich das<br />

heute über einen Videocall machen. Menschen, die sehr<br />

alleine, nicht mobil oder vielleicht an einem anderen<br />

Ort sind, kann man auf diese Weise sehen und hören.<br />

Das gibt ein gutes Gefühl von Gemeinschaft – sowohl<br />

für Kinder als auch für Erwachsene.“<br />

52<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


GELESENEMPFOHLEN<br />

DIE BIBEL<br />

IN REIMEN<br />

Ein Buch für die ganze Familie<br />

Von Michael Prügl<br />

<strong>Die</strong> „Bibel in Reimen“ ist das bisher herausforderndste<br />

Projekt, dem sich Thomas Brezina gestellt hat. Ursprünglich<br />

mit 100 Seiten veranschlagt, entstand im<br />

Laufe eines Jahres ein Buch mit 370 vollillustrierten<br />

Seiten und einem Gewicht von 1,2 Kilogramm.<br />

Schon länger arbeitete der beliebte Kinderbuchautor<br />

Thomas Brezina an verschiedenen Projekten in<br />

Reimform. Eines Tages kam die Idee, die Bibel in dieser<br />

Form zu gestalten, um den Geschichten aus dem<br />

Buch der Bücher auf den Grund zu gehen. In Reimen<br />

zu schreiben zwingt einen dazu, den Kern einer Sache<br />

zu erkennen und auszudrücken. Ursprünglich wurde<br />

das Projekt „Bibel in Reimen“ als Kinderbibel geplant,<br />

doch im Arbeitsprozess stellte sich heraus, dass hier<br />

ein weit größeres Werk entsteht und nicht nur Kinder<br />

angesprochen werden: <strong>Die</strong> Bibel ist ein Buch für die<br />

ganze Familie.<br />

Antworten auf wichtige Fragen<br />

Großartige Illustrationen von Pablo Tambuscio treffen<br />

auf die präzisen Reime des Bestseller-Autors. <strong>Die</strong> berührenden<br />

Geschichten aus dem alten und dem neuen<br />

Testament werden dadurch neu erzählt und beleuchtet.<br />

Sie geben Antworten auf Fragen, die sich nicht nur<br />

Autor und Illustrator während der Textarbeit gestellt<br />

haben, sondern die auch Leser immer wieder aufwerfen.<br />

Mit der „Bibel in Reimen“ drückt Brezina Hoffnung,<br />

Glaube und Zuversicht aus und verzichtet dabei auf<br />

Standardsätze und Allgemeingültiges. Im letzten Kapitel<br />

„Sieh die Welt als großen Garten“ heißt es etwa:<br />

„Staune über Gottes Wunder, fühle in dir seine Kraft.<br />

Statt auf andere zu warten, sei der Mensch, der Gutes<br />

schafft.“ Sätze wie diese können ob ihrer Schönheit tatsächlich<br />

zu Tränen rühren.<br />

Thomas Brezina. <strong>Die</strong> Bibel in Reimen. Joppy Verlag, März <strong>2021</strong>.<br />

368 Seiten, ISBN 978-3-99001-466-0, 24,95 Euro<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 53


GELESENEMPFOHLEN<br />

DES ESS MA MIA AM LIABSTN<br />

<strong>Die</strong> Passauer MALTESER haben ein Kochbuch herausgebracht und sammeln damit<br />

Spenden für finanziell benachteiligte Mitmenschen. Gemeinsam mit dem MALTESER-<br />

Projekt „Mahlzeiten-Patenschaften“ eine schöne Idee zum Nachmachen!<br />

Von Rosemarie Krenn<br />

Das Kochbuch bietet nicht nur köstliche Rezepte aus der<br />

großen und bunten <strong>Malteser</strong>welt. Es ist ein großartiges<br />

Gemeinschaftswerk, auch optisch eine Augenweide, und<br />

der Erlös kommt einem sozialen Zweck zugute. <strong>Die</strong> Idee<br />

dazu hatte die Altöttinger <strong>Die</strong>nststellenleiterin Elvira Dittler.<br />

Gemeinsam mit der Referentin Soziales Ehrenamt,<br />

Rosmarie Krenn, setzte sie sie in die Tat um. <strong>Die</strong> beiden riefen<br />

Haupt- und Ehrenamtliche, Senioren und Menschen,<br />

die den <strong>Malteser</strong>n nahestehen, auf, ihre Lieblingsrezepte<br />

auszuwählen und sie in einer gemeinsamen Kochaktion<br />

zuzubereiten. Begleitet von einem professionellen Fotoshooting<br />

wurden die Gerichte in Szene gesetzt.<br />

Köstliche Küche für die Praxis<br />

<strong>Die</strong> Speisen sind einfach zu kochen oder zu backen und<br />

enthalten keine ausgefallenen Zutaten – eine Küche für<br />

die Praxis eben! Durch Zugabe des jeweiligen Lieblingsgewürzes<br />

lässt sich jedem Gericht noch eine persönliche Note<br />

verleihen. Der Reinerlös des Buches kommt dem Sozialen<br />

Ehrenamt der <strong>Malteser</strong> zugute. „Wir sind in vielen Bereichen<br />

aktiv, um beeinträchtigten Mitmenschen und Senioren,<br />

einsamen Menschen und solchen, die in einer schwierigen<br />

Lebenslage sind, beizustehen, sie zu unterstützen<br />

und Freude und Licht in ihren oft nicht leichten Alltag zu<br />

bringen“, erklärt Rosmarie Krenn. „Des ess ma mia am<br />

liabstn“ ist nicht nur ein ganz tolles Kochbuch, sondern<br />

auch eine nette Geschenkidee, die Gutes tut.<br />

Bestellmöglichkeiten:<br />

E: rosmarie.krenn@malteser.org, T: +49 0 851 95666 45,<br />

18 Euro, zzgl. Versandkosten<br />

Mancher mag es gar nicht glauben, dass in unserer Überflussgesellschaft,<br />

in der täglich Tonnen von guten Lebensmitteln<br />

im Abfall landen, Menschen hungern müssen.<br />

Doch es gibt auch in unseren Breiten viele arme<br />

Menschen, die unverschuldet in diese Situation gekommen<br />

sind und die sich nicht einmal ein warmes Essen am<br />

Tag leisten können. Gesprochen wird darüber meistens<br />

nicht. <strong>Die</strong> Scheu der Menschen, Hilfe auch nur zu suchen,<br />

geschweige denn anzunehmen, ist groß. Altersarmut ist<br />

nicht salonfähig und findet hinter verschlossenen Türen<br />

statt.<br />

54<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


GELESENEMPFOHLEN<br />

UND MORGEN TREFFEN<br />

WIR UNS GESTERN<br />

Eine Geschichte über Demenz, die Mut macht.<br />

Das Leben hört nicht auf, weil jemand an Alzheimer erkrankt.<br />

Doch die Zeit, wie wir sie kennen, existiert für<br />

Demenzkranke nicht mehr. Der Tag beginnt nicht mehr<br />

am Morgen und endet nicht mehr am Abend. Mit Alzheimer<br />

lebt man nur im Hier und Jetzt.<br />

Aber ist Leben im Hier und Jetzt nicht das, was wir alle<br />

machen sollten? <strong>Die</strong>se Frage stellt Pfleger Micha der<br />

Medizinstudentin Anna, welche einen Patienten mit<br />

Spitznamen Fisch während seiner Demenzerkrankung<br />

begleitet. Sie wird dabei von Professor Luck unterstützt.<br />

Jedoch hört Anna nicht immer auf den Rat des Professors.<br />

Sie beschließt, Fisch seinen letzten Traum zu erfüllen<br />

und fliegt mit ihm kurzerhand nach Rom, um<br />

sich dort mit dessen Jugendliebe und Exfrau Sophia zu<br />

treffen. Auf der turbulenten Reise lernt Anna nicht nur<br />

mehr über die Krankheit Demenz, sondern auch über<br />

den Sinn des Lebens.<br />

Neue Perspektiven<br />

Mit dieser aufklärenden und zugleich romantischen<br />

Damit genau diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten,<br />

haben die <strong>Malteser</strong> vor einigen Jahren das Projekt der Mahlzeiten-Patenschaften<br />

ins Leben gerufen. Das Prinzip ist ganz<br />

einfach: <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> suchen nach Paten, die ihnen Geld zur<br />

Verfügung stellen. <strong>Die</strong> Spenden kommen in einen großen Topf<br />

und die <strong>Malteser</strong> machen sich gezielt auf die Suche nach Menschen,<br />

denen es an Mitteln fehlt, sich wenigstens einmal am Tag<br />

etwas Anständiges zu essen zu leisten. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> liefern das<br />

Essen kostenlos an die Empfänger aus.<br />

Informationen: www.malteser-passau.de<br />

Von Gloria Krenn<br />

Geschichte eröffnet der<br />

Autor und Arzt, Dr. med.<br />

Carsten Lekutat, in seinem<br />

Roman „Und morgen<br />

treffen wir uns gestern“<br />

eine ganz neue<br />

Perspektive auf Demenz. Gedanken, Gefühle<br />

und Eindrücke ab der Frühdiagnose bis zur fortgeschrittenen<br />

Krankheit werden ausführlich erzählt.<br />

Für die Angehörigen ist es oft schwer zu verstehen, was<br />

bei Demenz passiert. Beim Lesen des Buches hat man<br />

die Chance, Einblicke in die Gefühlswelt eines Demenzpatienten<br />

zu bekommen, und vielleicht ermöglicht dies<br />

auch den Angehörigen, die Erkrankten besser zu verstehen.<br />

Leben auf eine andere Art<br />

Vor allem bezieht sich Carsten Lekutat auf den Aspekt,<br />

dass Demenz nicht unbedingt von Traurigkeit oder Unglück<br />

begleitet wird. Vielmehr ist es ein Leben auf eine<br />

andere Art, die auch Glück und Freude miteinschließt.<br />

Das Buch ist sehr verständlich und einfach<br />

zu lesen. Im Anhang führt der Autor durch<br />

eine kurze wissenschaftliche Abhandlung.<br />

Er klärt auf, wie man Demenz erkennt, wie<br />

man vorbeugen kann, wie man den Verlauf<br />

einer bestehenden Erkrankung verlangsamt<br />

und was es bedeutet, achtsam durchs Leben<br />

zu gehen.<br />

Dr. med. Carsten Lekutat. Und morgen treffen wir<br />

uns gestern. Eine Geschichte über Demenz, die<br />

Mut macht. Becker Joest Volk Verlag GmbH & Co. KG,<br />

2. Auflage April 2018, 180 Seiten, ISBN 978-3-<br />

95453-144-8, 20,90 Euro<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 55


„EXODUS 90“ – WENN DER<br />

NAME PROGRAMM IST<br />

90 Tage, um sich von Gewohnheiten zu befreien. 90 Tage Verzicht und Gebet, um frei für<br />

Gott zu werden. Johannes Reinprecht, Leiter des Instituts für Ehe und Familie, im Interview<br />

über seine Selbsterfahrung mit der Askese-Challenge „Exodus 90“.<br />

Welche Rolle spielen Spiritualität und Glaube in<br />

Ihrem Leben und im Leben Ihrer Familie?<br />

Einerseits eine sehr große Rolle und andererseits eine immer<br />

noch zu kleine Rolle, denn ich ringe darum, ein noch<br />

hingebungsvollerer Mann für Christus zu sein. <strong>Die</strong> innere<br />

Freundschaft mit Christus halte ich für das Wesentlichste<br />

im Glauben. Alles Weitere – Caritas, Gebete, Zeit für andere<br />

– fließt aus dieser Freundschaft.<br />

Wie sind Sie auf „Exodus 90“ aufmerksam geworden?<br />

Ich hatte schon einmal davon gehört, doch es brauchte<br />

noch einen Freund, der mir von seiner persönlichen Erfahrung<br />

damit erzählt hat. Das ist wohl die wirksamste<br />

Evangelisationsmethode – etwas zu tun, sich für etwas<br />

zu interessieren, weil es jemand tut, dem ich vertraue, der<br />

mir nichts verkaufen will, der mich einfach an seiner Freude<br />

teilhaben lassen will, der es mir vergönnt, diese wunderbare<br />

Erfahrung auch machen zu können. Das hat mich<br />

überzeugt. So habe ich mich sofort angemeldet.<br />

Was haben Sie sich erwartet und wie haben Sie sich<br />

vorbereitet?<br />

Es gibt eine organisierte Vorbereitungsphase, in der jeder<br />

für sich das Warum, das persönliche Ziel, definiert. Es<br />

sollte möglichst konkret sein, Außenwirkung haben und<br />

der Familie, der Kirche, einem anderen Menschen dienen.<br />

Dann bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Begleitet hat<br />

mich dabei eine App am Mobiltelefon, die durch die 90<br />

Von Katharina Stögner<br />

Tage führt. Es wird für jeden Tag ein Text aus dem Buch<br />

Exodus und das Tagesevangelium zum Lesen und Reflektieren<br />

angeboten. Zusätzlich gibt es Askeseübungen – wie<br />

etwa kalt zu duschen, der Verzicht auf gesüßte Getränke,<br />

auf Alkohol, Nikotin, Kaffee, aber auch auf oft subtil ablenkende<br />

Gewohnheiten, wie zum Beispiel zwischen den<br />

Mahlzeiten irgendetwas zu essen, fernzusehen oder nicht<br />

erbauliche Musik zu hören. Es geht dabei nicht um Askese<br />

um der Askese willen, sondern darum, frei zu werden<br />

von schlechten Gewohnheiten und Platz zu schaffen für<br />

die Vertiefung der persönlichen Beziehung mit Christus.<br />

In einem Tagesrückblick überlegt man, was gelungen ist,<br />

wofür man dankbar ist, wofür man Gott um Hilfe bittet.<br />

<strong>Die</strong> App zeigt laufend an, was man von seinem Pensum<br />

absolviert hat, motiviert für das, was noch bevorsteht und<br />

lobt für das, was man geschafft hat – ein fast spielerischer<br />

Zugang, der wohl gerade Männer besonders anspricht.<br />

Gibt es gemeinsame Treffen in Gruppen?<br />

Zu Beginn gab es bei uns ein Zoom-Treffen in der Großgruppe<br />

von rund 60 Männern. Da werden die Regeln erklärt<br />

und Kleingruppen zu in etwa acht Personen gebildet. <strong>Die</strong>se<br />

Kleingruppen treffen sich dann wöchentlich für 30 Minuten,<br />

wegen Corona leider nur online. Jeder der „Mitbrüder“<br />

berichtet dabei in 90 Sekunden, wie es ihm ergangen ist.<br />

Was hat Ihnen beim Durchhalten geholfen?<br />

In diesen 90 Tagen durchläuft man persönlich unterschiedlichste<br />

Phasen, Höhen und Tiefen. Zunächst über-<br />

56<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


RUNDSCHAU<br />

Wie haben Sie sich am 91. Tag gefühlt?<br />

Es war eine stille Freude da, dass ich es geschafft habe. Ich<br />

habe Gott Danke gesagt. Es war schön, ein Bier zu trinken<br />

und etwas Süßes zu essen. Aber das war mir gar nicht<br />

so wichtig. Viel wichtiger war, dass ich in den 90 Tagen<br />

ein Stück Freiheit errungen habe. Es ist schön, frei von<br />

Frustnaschen und Pausenespresso zu sein; frei von der<br />

Angewohnheit, mit Musik zu laufen oder an der U-Bahn-<br />

Station die E-Mails zu checken.<br />

wiegt die Begeisterung, dann stellt sich Gewohnheit ein<br />

und es kommt die erste Krise. Dabei hilft die wöchentliche<br />

Gruppe bzw. der „anchor“ – ein Kollege aus der Gruppe,<br />

für den man und der für einen betet und mit dem man<br />

sich regelmäßig austauscht, um einander zu stärken. <strong>Die</strong>ses<br />

Miteinander und auch das tägliche Lesen der Texte aus<br />

der Bibel helfen sehr. Sie sind gezielt gewählt und gut auf<br />

die Phasen, die man während des Programms durchläuft,<br />

abgestimmt.<br />

Was würden Sie Menschen sagen, die sich überlegen,<br />

an „Exodus 90“ teilzunehmen?<br />

Versuch’ es einfach, wenn du den Eindruck hast, das könnte<br />

etwas für dich sein! Probier’s! Wenn man es schafft, ist es ein<br />

großer Gewinn. Wenn man nicht bis zum Ende durchhält,<br />

ist das ja keine Tragödie. Man nimmt auf jeden Fall viel mit<br />

beziehungsweise kann man es nächstes Mal ja wieder neu<br />

versuchen.<br />

Wie ist es Ihrer Familie während der Challenge<br />

ergangen?<br />

Sie war sehr positiv, unterstützend und rücksichtsvoll.<br />

Sie haben meinen „Exodus“ keinesfalls belastend erlebt.<br />

Das ist auch wichtig! <strong>Die</strong> Erfinder dieses Programms legen<br />

großen Wert darauf, dass man vor allem mit seiner Ehefrau,<br />

aber auch mit seiner Familie darüber gesprochen und<br />

Einvernehmen hergestellt hat. Es geht um Befreiung, aber<br />

nicht über die Liebe zur Familie hinaus.<br />

Was war das Schwierigste bei der Challenge?<br />

Eiskalt zu duschen war die schwierigste Übung für mich.<br />

Geholfen hat mir dabei, dass ich sie für jemanden aufgeopfert<br />

habe. Wenn mir das brutal kalte Wasser über den Rücken<br />

gelaufen ist, habe ich eine Sekunde meinen Exodus-<br />

Brüdern „geschenkt“ und eine Sekunde für die beruflichen<br />

Herausforderungen geopfert. Das Opfer, dass man aus Liebe<br />

zu jemanden gibt, wirkt. <strong>Die</strong>ses Bewusstsein hat mich<br />

die Übung mit Freude tun lassen – damit war es leichter.<br />

Was war Ihre wichtigste Erfahrung bei<br />

„Exodus 90“?<br />

Das war das Erlebnis, nicht allein zu sein. Ich war Teil einer<br />

Gruppe mit sympathischen, jungen, modernen Männern –<br />

alles Menschen, bei denen ich das Gefühl hatte: Da ist ein<br />

Drive, da geht man gemeinsam diesen Weg. <strong>Die</strong> Spannung<br />

und Grenzen sind gut gehalten worden und haben nie ein<br />

gesundes Maß überschritten. Ich kann „Exodus 90“ nur<br />

empfehlen. Ich werde es wieder machen.<br />

WAS IST „EXODUS 90“?<br />

Der Titel bezieht sich auf das Buch Exodus: Gott nahm sein Volk an der Hand und führte die Israeliten aus Ägypten und aus<br />

der Sklaverei heraus. Im übertragenen Sinn werden Männer in diesem Programm an der Hand genommen und sanft ohne<br />

Zwang und ohne Gruppendruck zur Befreiung von inneren Zwängen, Süchten und Abhängigkeiten von Materialismus und<br />

Konsum geführt. Das Programm basiert auf den Kernelementen Gebet, Askese und Männergemeinschaft. Es lehrt Enthaltsamkeit<br />

in einem sehr umfassenden, befreienden Sinn. Weitere Informationen: https://exodus90.com/<br />

Ein ähnliches Programm gibt es auch für Frauen. Wir werden es in der nächsten Ausgabe von „<strong>Die</strong> MALTESER“ vorstellen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 57


RUNDSCHAU<br />

Gerold bei einem Rombesuch mit den MALTESERN in der<br />

Sixtinischen Kapelle<br />

ERÖFFNUNG<br />

ENDE <strong>2021</strong><br />

Jetzt anmelden!<br />

DANKE, DASS DU BEI UNS WARST!<br />

Traurigen Herzens mussten wir Abschied nehmen von Gerold<br />

Emathinger, der am Gründonnerstag im 24. Lebensjahr<br />

in den Armen seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. In<br />

seinem Lachen und seinen freundlichen Augen war Gottes<br />

Liebe spürbar. Seine Geduld, Dankbarkeit, Ausdauer und<br />

Freundlichkeit waren vorbildlich. Gerold ist viel herumgekommen<br />

– nicht nur aufgrund seiner häufigen Krankenhausaufenthalte<br />

zwischen Wien, Passau und Chiemsee. Vor<br />

allem war Gerold mit uns <strong>Malteser</strong>n auf Reisen. Wir sind gemeinsam<br />

nach Lourdes gepilgert, waren in Venedig, Padua,<br />

Loretto, Mariazell und 2015 in Rom. Der absolute Höhepunkt<br />

dort war der Besuch der Sixtinischen Kapelle. Gerold<br />

konnte solche Räume mit seiner einzigartigen Akustik und<br />

Stimmung besonders wahrnehmen und genießen. Danke,<br />

Gerold, dass wir dich begleiten durften!<br />

MALTESER<br />

ORDENSHAUS<br />

Das neue MALTESER Ordenshaus wird<br />

als Senioren- und Pflegewohnheim in 1030<br />

Wien ab Ende <strong>2021</strong> die Aufgaben des derzeitigen<br />

Hauses Malta übernehmen.<br />

Sie können sich ab sofort anmelden oder<br />

voranmelden!<br />

WIR TRAUERN UM<br />

+ 25.03.<strong>2021</strong><br />

Alexander Reichsgraf Schaffgotsch<br />

Ehren- und Devotions-Ritter<br />

+ 01.04.<strong>2021</strong><br />

Gerold Emathinger<br />

Betreuter Bereich Oberösterreich<br />

+ 01.06.<strong>2021</strong><br />

Heidi Gräfin zu Castell-Castell<br />

Mitglied Bereich Salzburg<br />

✝<br />

www.malteser-ordenshaus.at<br />

R.I.P.<br />

58<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>


RUNDSCHAU<br />

MITARBEITER GESUCHT!<br />

Unser Team im Haus Malta, das bald ins neue Ordenshaus übersiedelt, wächst! Wir suchen zusätzliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die verschiedensten Bereiche. Auf www.malteserjobs.at finden Sie<br />

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und neu gestalteten Ordenshaus, in dem Gemeinschaft, Nächstenliebe und Wohlfühlen für die<br />

Bewohner und Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen!<br />

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KONTAKT<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Großpriorat von Österreich<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: smom@malteser.at<br />

I: www.malteserorden.at<br />

MALTESER Austria<br />

Bundeszentrale<br />

Mag. Manuel Weinberger<br />

T: +43 1 512 53 95<br />

E: zentrale@malteser.at<br />

I: www.malteser.at<br />

MALTESER International<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

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Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800<br />

(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)<br />

E: office@malteser.care<br />

I: www.malteser.care<br />

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T: +43 1 597 59 91<br />

E: hausmalta@malteser.at<br />

I: www.hausmalta.at<br />

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T: +43 1 512 72 44<br />

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DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 59


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60<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>

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