Die Malteser-Zeitung 2/2021
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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<strong>Die</strong><br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
Ausgabe 2/<strong>2021</strong><br />
Gemeinsam wertvolle Zeit verbringen<br />
KulturGut, Heiligen begegnen<br />
Anna, ein besonderes Kind
INHALT<br />
IMFOKUS<br />
04 Ordenshaus – ein ganz besonderes Haus<br />
06 Ordenshaus – heimelig und modern zugleich<br />
08 Ordenshaus – lebendige Farb- und Lichtwelten<br />
09 Ein guter Platz zum Arbeiten<br />
KULTURGUT<br />
11 Der Krisenhelfer<br />
RELIGIONAKTUELL<br />
14 Heilige Messe via Facebook<br />
15 Das Wort Gottes bereits in<br />
704 Sprachen übersetzt<br />
LEBENSWERT<br />
16 Anna – ein besonderes Kind mit<br />
einem besonderen Lächeln<br />
18 Lassen wir unsere Sterbenden nicht allein!<br />
04<br />
11<br />
MALTESERÖSTERREICH<br />
20 Berichte aus den Bereichen:<br />
Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />
20<br />
44<br />
MALTESERWELTWEIT<br />
44 <strong>Die</strong> Hoffnung auf ein ganz normales Leben<br />
46 Papstbesuch gibt den Menschen im Irak<br />
Hoffnung<br />
47 Sauerstoff, Schutzausrüstung und<br />
psychosoziale Unterstützung<br />
47 Covid-19-Prävention für Kinder,<br />
Schwangere und junge Mütter<br />
MEDIZINAKTUELL<br />
49 Ein Wunder<br />
50 Wo Licht ist, kann auch Schatten sein<br />
49 56<br />
GELESENEMPFOHLEN<br />
53 Interessante Neuerscheinungen<br />
RUNDSCHAU<br />
56 „Exodus 90“ – wenn der Name Programm ist<br />
68 Wir trauern um<br />
Spenden<br />
Bitte verwenden<br />
Sie den beiliegenden<br />
Zahlschein!<br />
2<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />
IHRE SPENDE IST<br />
STEUERLICH<br />
ABSETZBAR
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
Einsamkeit ist ein großes Thema unserer Zeit, vor allem in<br />
der Anonymität von Großstädten. Durch die Corona-Pandemie<br />
ist sie ein noch größeres Thema geworden – und zwar<br />
nicht bloß in Zusammenhang mit älteren, nicht mehr berufstätigen<br />
Menschen. Auch junge Menschen haben darunter<br />
gelitten, ihre Freunde nicht treffen, ihre Lieblingslokale und<br />
Sportvereine nicht besuchen zu können.<br />
Menschen in Senioreneinrichtungen hatten den Vorteil,<br />
durch Pflegekräfte, Mitarbeiter und die Bewohner Ansprache<br />
zu haben. Sie konnten sich in dieser Gemeinschaft gut aufgehoben<br />
fühlen. Wenngleich Besuche von außen phasenweise<br />
gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich waren, hatten<br />
sie ihre sozialen Kontakte, die für das psychische Wohlergehen<br />
so wichtig sind. In unserem Altenwohnheim, das schon<br />
bald ins neue <strong>Malteser</strong> Ordenshaus übersiedelt, wurde neben<br />
analog auch online gebetet und – mit entsprechendem Abstand<br />
– auch gemeinsam gegessen.<br />
Besonders gefordert waren unsere Mitarbeiter: Sie haben<br />
sich zum Teil in Privatquarantäne begeben, um die Bewohner<br />
nicht zu gefährden. Sie haben die soziale Komponente,<br />
die sonst die Angehörigen und ehrenamtlichen Besucher<br />
übernehmen, abgedeckt. Sie alle waren großartig!<br />
Ebenso wie in der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe und in der mobilen<br />
Pflege von <strong>Malteser</strong> Care haben unsere Helfer und Pflegekräfte<br />
im (noch) Haus Malta Unglaubliches geleistet. <strong>Die</strong><br />
Bewohner und unsere Betreuten wurden gut und sicher versorgt.<br />
Sie wurden keinem Risiko ausgesetzt oder gar alleine<br />
gelassen.<br />
Alle unsere ehrenamtlichen Strukturen haben rasch ihre<br />
Aktivitäten angepasst und digitale Kontaktnetze ins Leben<br />
gerufen, Briefe und Bastelpakete versandt und Einkaufsdienste<br />
eingeführt – alles neben den Rettungsdiensten und<br />
laufenden Projekten. Im Aufbau und laufenden Betrieb von<br />
Test- und Impfstraßen wurde wesentlich mitgewirkt und es<br />
wurde ein umfangreiches, spirituelles analoges und digitales<br />
Programm auf die Beine gestellt.<br />
Das ist eine enorm starke Leistung einer wahrlich starken<br />
Gemeinschaft. Ich danke Allen aus tiefstem Herzen!<br />
Norbert Salburg-Falkenstein<br />
Prokurator<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />
Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesg. 2, T: 01/512 72 44,<br />
E: presse@malteser.at<br />
Chefredaktion: Katharina Stögner Mitarbeiter bzw. Autoren<br />
dieser Ausgabe: Wolfgang J. Bandion, Dominik Batthyany, Erzabt<br />
Dr. Korbinian Birnbacher OSB, Georg Eltz, Familie Emathinger,<br />
Antonia Franckenstein, Alexa Gaspari, Ulrich Glaunach, Clemens<br />
Grill, Lisa Hammer; Bartolomäus Khevenhüller, Thomas Kissich,<br />
Severin Knoflach, Gloria Krenn, Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
Andreas Mensdorff-Pouilly, Clemens Mirbach-Harff, Richard Mischak,<br />
Paula Mutas, Michael Prügl, Johannes Reinprecht, Norbert<br />
Salburg-Falkenstein, Claudia Schober, Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath,<br />
Lisa Schoenmeier, Peter und Pia Seilern, Richard<br />
Steeb, Verena Trentini, Cordula Wasser, Manuel Weinberger, Susanne<br />
Wick, Tobias Zöhrer, Alexia Zwitkovits<br />
Bildrechte: CHAI/<strong>Malteser</strong> International, Rosa Elena Haack/Mal-<br />
teser International, Kreativagentur-inShot, KHM Museumsverband,<br />
LOFT Kreativagentur, Shutterstock-1788659135-Maxx-Studio, Andreas<br />
Tischler, UNIDO Foto – United Nations Industrial Development<br />
Organization (UNIDO), Youth Forum Foto – United Nations Office<br />
on Drugs and Crime (UNODC). Hinweis: Aus Gründen der besseren<br />
Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten<br />
gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.<br />
Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at<br />
Lektorat: Edith Holzer, Franziska Holzheimer<br />
Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050 Wien.<br />
Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung<br />
über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und<br />
seiner Werke, sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der<br />
Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: Mai <strong>2021</strong><br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 3
EIN GANZ BESONDERES HAUS<br />
<strong>Die</strong> Bauarbeiten für das neue Ordenshaus der MALTESER in Wien Landstraße gehen zügig voran. Mit großer Vorfreude<br />
dürfen wir der Eröffnung Ende <strong>2021</strong> entgegensehen.<br />
Von Andreas Mensdorff-Pouilly<br />
Ein Hausbau ist immer eine Herausforderung. Der Umbau<br />
eines Hauses zu einem Ordenshaus, in dem unterschiedlichste<br />
Menschen miteinander leben, arbeiten,<br />
sich umeinander kümmern und Anteil nehmen werden,<br />
ist mehr als nur herausfordernd. Er ist ungemein bereichernd.<br />
<strong>Die</strong> Herausforderung auf der einen Seite, die Bereicherung<br />
auf der anderen Seite: Sie werden sich nicht die<br />
Waage halten. <strong>Die</strong> Bereicherung wird überwiegen. Eindeutig!<br />
Dafür sorgen die Besonderheiten des Ortes, an<br />
dem das neue Ordenshaus entsteht, und die Menschen,<br />
die es mit Leben füllen werden. <strong>Die</strong> Lage ist unvergleichlich:<br />
mitten in Wien, an einem historischen Ort mit besonderer<br />
Gastlichkeit – sowohl in geschichtlich-traditioneller<br />
als auch in spiritueller Hinsicht. Auf einzigartige<br />
Weise werden hier auf engem Raum die Angebote des<br />
Franziskus Spitals, des Ordens der Elisabethinen und<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens vereint.<br />
Flächenwidmung und Denkmalschutz<br />
Bis zum Umbau bedurfte es vieler durchaus profaner Arbeitsschritte.<br />
Gehen wir kurz zum Anfang des Projekts:<br />
4<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
IMFOKUS<br />
Das Haus steht für eine familiäre Atmosphäre, Gemeinschaft<br />
und Nächstenliebe<br />
Wochenendbesuch: die Familie ist beim gemeinsamen Essen<br />
im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus herzlich willkommen<br />
Zunächst galt es, die Bebaubarkeit der Flächen zu eruieren<br />
und die Flächenwidmung unter Berücksichtigung der<br />
umliegenden Nutzung, des Grünraums, der Bauhöhe, der<br />
Belichtung und Beschattung sowie des Zugangs vom öffentlichen<br />
Grund rechtlich abzustimmen. Auch musste<br />
die bebaubare Fläche durch Untersuchung bestehender<br />
alter Einbauten aufbereitet und letztendlich die archäologische<br />
Befreiung eingeholt werden.<br />
Nicht zu vergessen ist das Zusammenspiel mit der bestehenden<br />
Bausubstanz in seiner Denkmalwürdigkeit, die Anforderungen,<br />
die durch die Erweiterung des Franziskusspitals<br />
gestellt waren, und die Neuausrichtung der Unterkunft<br />
der Elisabethinen! <strong>Die</strong> Bauabwicklung erfolgte im laufendem<br />
Betrieb. <strong>Die</strong> räumlich beengte Situation erforderte<br />
eine besonders gute Logistik und Disziplin aller Beteiligten<br />
– von der Anlieferung über die Krannutzung bis hin zur<br />
Terminplanung.<br />
Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit<br />
Was nach ungemütlichem Baulärm und viel Staub klingt,<br />
führt im Ergebnis zu einem wunderbaren, stillen und<br />
reinen Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit für die<br />
kommenden Benützer des Hauses. Dafür wurden räumlich<br />
durchdachte Konzepte geplant, sowohl in Bezug auf<br />
die Größe der Wohngruppen, der Aufenthaltsbereiche<br />
und der Freiräume, als auch in Bezug auf das Verhältnis<br />
zwischen Innen- und Außen.<br />
<strong>Die</strong> Appartements im Altbau wurden an die bestehenden<br />
Bausubstanz angepasst, was eine reizvolle Atmosphäre<br />
und ein gediegenes Umfeld schafft. <strong>Die</strong> Appartements<br />
im Neubau sind modern gehalten. Große Fenster und<br />
hohe Räume lassen ein helles und freundliches Zuhause<br />
entstehen.<br />
Kurze Wege ermöglichen leichte Orientierung<br />
Das Zusammenleben der Bewohner findet in offenen,<br />
großzügigen Gemeinschaftsbereichen statt. Individuelle<br />
Zonen ermöglichen einen geschützten Aufenthalt sowohl<br />
innerhalb der Wohngruppen als auch auf den Terrassen<br />
und im hauseigenen Garten. <strong>Die</strong> Wohngruppen<br />
sind im Neubau zentral organisiert, sodass die Wege im<br />
täglichen Ablauf kurz bleiben. Ein zentraler Stützpunkt<br />
fügt sich dezent in den Grundriss ein und ermöglicht<br />
eine gute Übersicht.<br />
Den Mitarbeitern stehen eigene Rückzugsbereiche und<br />
spezielle Betreuungsräume zur Verfügung. <strong>Die</strong> Verwaltung<br />
ist für die optimale Führung des Ordenshauses<br />
vom Tagesgeschehen getrennt. <strong>Die</strong> unterschiedlichen<br />
Innenhöfe bilden mit den Gebäuden einen besonderen<br />
Ort, einen Ruhepol inmitten der Stadt. Besondere Ruhe<br />
und Einkehr finden die Benutzer des Hauses zudem in<br />
der hauseigenen Kapelle.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 5
IMFOKUS<br />
HEIMELIG UND MODERN ZUGLEICH<br />
Das neue MALTESER Ordenshaus, in dem künftig auch die Bewohner der Seniorenresidenz Haus Malta ihr neues Zuhause<br />
finden werden, bietet professionelle Betreuung und Pflege rund um die Uhr sowie vielfältige Zusatzangebote. Hier die<br />
wichtigsten Informationen im Überblick.<br />
Von Thomas Kissich<br />
Das Ordenshaus ist ein Wohn- und Pflegeheim für pflegebedürftige<br />
Menschen. Im Sinne der <strong>Die</strong>nstleistung<br />
„Wohnen und Pflege“ werden seitens des Fonds Soziales<br />
Wien (FSW) Personen der Pflegestufen 3 bis 7 gefördert.<br />
Privatzahlende können auch bei einer niedereren<br />
Pflegestufe aufgenommen werden. Eine Pflegebedürftigkeit<br />
ist allerdings Grundvoraussetzung.<br />
Das Haus wurde nach den neuesten Standards und wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen im Bereich der stationären<br />
Langzeitpflege errichtet. Es verfügt über modernste<br />
Arbeitsmittel, um den Pflegealltag sowohl für die Bewohner<br />
als auch für die Mitarbeiter so angenehm wie<br />
möglich zu gestalten.<br />
Allgemeine Räumlichkeiten im neuen MALTESER<br />
Ordenshaus<br />
Das breite und vielfältige Angebot am Standort des<br />
Franziskus Spitals steht natürlich auch den Bewohnern<br />
des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses zur Verfügung. Hier<br />
ein kleiner Einblick in die allgemeinen Räumlichkeiten:<br />
• Speisesaal, Bibliothek, Bridgezimmer<br />
• Ärzteraum<br />
• Räume für Therapie- und Rehabilitationsangebote<br />
• Sozialraum<br />
• Ruheraum<br />
• Räume für <strong>Die</strong>nstleistungen (Friseur, Pediküre)<br />
• Therapie- und Wellnessbad<br />
• Garderoben, Wäscherei, Werkstatt<br />
• Empfang<br />
6<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
IMFOKUS<br />
Wohngruppen im neuen Zubau<br />
<strong>Die</strong> sechs Wohnbereiche im Pflegehaus werden als<br />
Wohngruppen geführt. <strong>Die</strong>se bestehen aus einem zentralen<br />
Aufenthaltsbereich, von dem aus die Zimmer auf kurzem<br />
Weg erreicht werden können. Der Begegnungssalon mit Aktivitätenküche<br />
ist das Zentrum des täglichen Lebens: Hier<br />
wird gegessen, geplaudert und Kaffee getrunken.<br />
Das Konzept der Wohngruppen wurde ganz bewusst gewählt,<br />
weil dadurch eine familiäre Wohlfühlatmosphäre<br />
entsteht. Zudem haben Wohngruppen kleinere Strukturen,<br />
die unseren Bewohnern die Orientierung erleichtern.<br />
Für jeden das passende Konzept<br />
• Appartements sind als Einzelzimmer mit eigener<br />
Nasszelle und WC gestaltet. Sie verfügen über<br />
Satellitenanschluss, einen persönlichen Telefonanschluss<br />
und eine Notrufanlage. Alle Appartements<br />
sind barrierefrei und behindertengerecht.<br />
Der Wohn- und Schlafbereich kann mit persönlichem<br />
Mobiliar gestaltet werden. Im Klostertrakt<br />
können die Appartements selbst eingerichtet<br />
werden. Das Pflegebett wird aufgrund<br />
von gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen<br />
sowie pflegerisch-medizinischen Vorgaben<br />
in jedem Appartement vom Ordenshaus gestellt.<br />
• Wohnen im Kloster: <strong>Die</strong> Appartements im Klostertrakt<br />
werden liebevoll in die ganz besondere Atmosphäre<br />
des historischen Gebäudeteiles integriert. <strong>Die</strong><br />
Grundrisse der Einheiten sind wegen der räumlichen<br />
Struktur des Klosters und der Vorgaben des Bundesdenkmalamtes<br />
unterschiedlich. Dadurch können auf<br />
Wunsch auch Doppeleinheiten geschaffen werden.<br />
Jede Einheit ist individuell mit einem gemütlichen<br />
Wohn- und Essbereich, einem eigenen Schlafzimmer<br />
sowie einem eigenen Bad mit WC ausgestattet.<br />
Leistungsumfang des Hauses<br />
• Wohn- und Pflegeappartements<br />
• Fachärztliche Betreuung, ganzheitliche und aktivierende<br />
Pflege<br />
• Sozialbegleitung und Animation, Aktivitäten mit<br />
Demenzkranken und Demenzbetreuung<br />
• Bewegungs- und Psychotherapie<br />
• Singen, Spielen, Literatur- und Malrunde<br />
• Durch <strong>Malteser</strong> ehrenamtlich organisierte Ausflüge,<br />
gemeinames Feiern der Hl. Messe am Sonntag<br />
• Seelsorgerische Betreuung, Kapelle im Haus<br />
• Saisonale Frischküche mit Menüauswahl, Kaffee, Tee<br />
und Saftbar<br />
• Friseur und Fußpflege<br />
Psychotherapie und Ausbildungsangebote<br />
Psychotherapeutische Betreuung: die psychotherapeutische<br />
Betreuung im Haus Malta wird auch im neuen<br />
Ordenshaus fortgeführt und sowohl für die Bewohner<br />
als auch für die Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Ausbildung:<br />
Für Studierende gibt es die Möglichkeit, im<br />
Zuge ihres Propädeutikums ein einjähriges<br />
Praktikum im Ordenshaus<br />
zu machen. Interessenten wenden<br />
sich bitte direkt an Dr. Dominik<br />
Batthyány, batthyany@gmx.at,<br />
T: +43 676 880 883 91<br />
Palliativbetreuung: Mit Würde<br />
und Nächstenliebe bis zuletzt engagieren<br />
sich die <strong>Malteser</strong> ehrenamtlich<br />
im Palliativbereich, natürlich<br />
auch im Ordenshaus. Ausbildung:<br />
Auch hier besteht die Möglichkeit,<br />
in Zusammenarbeit mit den <strong>Malteser</strong>n<br />
eine Palliativausbildung zu<br />
absolvieren. Wenden Sie sich bitte an Dr. Johannes<br />
Mlczoch, mpd@malteser.at, T: +43 664 411 88 69<br />
Im Klostertrakt können die Bewohner eingebettet in<br />
die christlichen Gemeinschaften des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
ihren Alltag genießen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 7
IMFOKUS<br />
LEBENDIGE FARB- UND LICHTWELTEN<br />
Das neue MALTESER Ordenshaus mitgestalten zu dürfen, ist eine wunderbare Aufgabe! <strong>Die</strong> richtige Wahl von Farben,<br />
Licht und Formen spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />
Von Claudia Schober<br />
Der bewusste Einsatz von Farben, Licht und Bildern kann atmosphärisch,<br />
emotional und funktional vieles ermöglichen,<br />
gibt es doch spannende Erkenntnisse darüber, was Menschen<br />
im Alter besonders brauchen, was Pflegekräfte bei ihrer<br />
Arbeit unterstützt, was bei der wichtigen psychosozialen<br />
Betreuung hilft und was allen Freude bereitet! Bestimmte<br />
Farbkombinationen sind geeignet, ältere Menschen zu mobilisieren,<br />
anzuregen oder zu beruhigen. Sie dienen als Leitund<br />
Orientierungsgefüge, das die Menschen einbindet, aktiviert<br />
sowie schützt und attraktive Arbeitsplätze schafft.<br />
Das Besondere des neuen Ordenshauses ist die Verbindung<br />
von Alt und Neu: Zimmer, Aufenthaltsräume und Infrastruktur<br />
im denkmalgeschützten Elisabethinenkloster mit<br />
einer Kapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert und angeschlossen<br />
der fünfstöckige Neubau. Für beide Häuser mit<br />
allen Auflagen eines Pflegebetriebes habe ich ein Gesamtkonzept<br />
für Farbe, Licht und Bilder erarbeitet. <strong>Die</strong> Mitarbeiter<br />
haben mit ihrer Erfahrung dazu beigetragen.<br />
Mit Bildern Freude erzeugen und motivieren<br />
Entscheidend für die Farbwirkung sind Flächengröße,<br />
Reinheit, Intensität sowie die Nachbarfarbe. Speziell berücksichtigt<br />
habe ich die Wahrnehmungsfähigkeit von<br />
Menschen im Alter. So ist das Blickfeld durch eine gebückte<br />
Haltung tiefer und die Aufmerksamkeit daher stärker<br />
auf den Boden gerichtet. Geringe Sehschärfe, verminderte<br />
Kontrastwahrnehmung, erschwertes räumliches Sehen und<br />
stark vermehrter Lichtbedarf bei gleichzeitig erhöhter Blendeempfindlichkeit<br />
können in älteren Menschen Unsicherheit<br />
erzeugen und die Lebensfreude mindern. Menschen<br />
mit Demenz nehmen vermehrt emotional wahr. Sehbehinderungen<br />
bewirken dann oft Überforderung und Stress.<br />
<strong>Die</strong> gute Nachricht: Alte Menschen erinnern sich an Farben<br />
und reagieren auf gewisse Farben äußerst positiv. Mit den<br />
richtigen Bildern kann man zusätzlich Freude erzeugen, an<br />
Erlebtes erinnern und auch motivieren, zum Aufenthaltsraum,<br />
auf die Terrasse oder in den Garten zu gehen.<br />
Emblem der Hilfswerke des Ordens (weißes Kreuz<br />
auf rotem Schild) als roter Faden<br />
Jedes Stockwerk des neuen Ordenshauses steht unter dem<br />
Schutz eines Heiligen. Entsprechend erhält jedes Stockwerk<br />
im Neubau zusätzlich eine Themenzuordnung – visualisiert<br />
mit Bildern aus Gottes Schöpfung in der Natur. Wände,<br />
Böden und die Einrichtung sind jeweils in einer dualen<br />
Farbwelt gestaltet. Eine motivierende und eine beruhigende<br />
Farbe sorgen für Geborgenheit und Wohlbefinden. Für<br />
eine bessere Orientierung der Bewohner wird eine Seite des<br />
Ganges in der motivierenden Farbe, die gegenüberliegende<br />
Seite in der beruhigenden Farbe gestrichen. So fällt es leichter,<br />
sich die Gehrichtung und den Rückweg zu merken. Ein<br />
transparentes Leitsystem mit dem Logo der <strong>Malteser</strong> ist der<br />
rote Faden durch die beiden Häuser.<br />
Mein nächster Schritt ist, das passende farbige Outfit für die<br />
Mitarbeiter zusammenzustellen. Ich freue mich jetzt schon<br />
auf den Moment, in dem Bewohner, Mitarbeiter und Besucher<br />
dieses liebevoll gestaltete Haus beleben werden.<br />
8<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
IMFOKUS<br />
EIN GUTER PLATZ ZUM ARBEITEN<br />
<strong>Die</strong> MALTESER sind Arbeitgeber für viele engagierte Pflegkräfte: Ob stationär oder mobil, ob für Erwachsene oder Kinder – die<br />
Einsatzbereiche sind vielfältig. Hier erzählen Mitarbeiter, warum sie sich für die MALTESER entschieden haben und wieso<br />
sie gerne zur Arbeit gehen.<br />
STECKBRIEF VERONIKA<br />
Tätigkeit: Diplomierte Gesunden- und Krankenpflegeperson Haus Malta/MALTESER<br />
Ordenshaus. Tätig seit: April 2020<br />
Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> freundliche und wertschätzende Atmosphäre. Es<br />
fühlt sich an, wie zu Hause zu arbeiten. Warum Pflege: Ich helfe gerne. Ich wollte schon<br />
als Kind Krankenschwester werden. Warum <strong>Malteser</strong>: Wir unterstützen uns gegenseitig,<br />
auch außerhalb der Arbeit. Wir sind hier eine Familie und halten zusammen.<br />
STECKBRIEF MIRNA<br />
STECKBRIEF ARMIN<br />
Tätigkeit: MALTESER Kinderhilfe/Hilde Umdasch Haus (HUH). Tätig seit: 2018<br />
Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> Arbeit mit Kindern und deren Angehörigen ist mir besonders<br />
wichtig. Im HUH profitiert man von der interdisziplinären Zusammenarbeit. Auch in<br />
Krisensituationen kann man sich auf jeden Einzelnen verlassen. Warum Pflege: Der Zivildienst<br />
hat mir einen Einblick in den Gesundheitsbereich geboten, woraufhin ich mich entschloss, die<br />
Ausbildung zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen. Warum <strong>Malteser</strong>:<br />
Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, kein Tag ist wie der andere. Man arbeitet mit sehr vielen<br />
Menschen zusammen und lernt viel voneinander.<br />
Tätigkeit: MALTESER Care/Mobile Pflege, Case & Care Managerin Kinder und Jugendlichen<br />
Pflege. Tätig seit: 2016 Warum Pflege bei <strong>Malteser</strong> Care: Mir macht<br />
die Arbeit bei <strong>Malteser</strong> Care viel Freude. In der Betreuung von Kindern und Jugendlichen<br />
bemühen wir uns nicht nur um das Wohl der jungen Menschen, wir stellen<br />
sicher, dass es der ganzen Familie gut geht. Eine zufriedene Familie ist für mich das<br />
schönste Geschenk.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 9
IMFOKUS<br />
STECKBRIEF ROMANA<br />
Tätigkeit: MALTESER Kinderhilfe/Hilde Umdasch Haus (HUH). Tätig seit: 2015<br />
Das Besondere an meinem Job: Der Kontakt mit Menschen, die ganzheitliche Sicht des<br />
Lebens. Auch die Arbeitszeiten passen gut für mich. Besondere Freude macht mir die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Berufsgruppen. Warum Pflege: Mit 16 hat mich der Beruf<br />
schon fasziniert. Ich war an einem Tag der offenen Tür in einer Krankenpflegeschule. Das<br />
Tätigkeitsfeld hat mich sehr angesprochen. Aber erst Anfang 20 habe ich mich für den Beruf<br />
reif genug gefühlt. Warum <strong>Malteser</strong>: Trotz der unterschiedlichen Persönlichkeiten und<br />
Berufe zählt jede Meinung und wird gehört. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit im Team funktioniert gut.<br />
Viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten arbeiten harmonisch zusammen.<br />
STECKBRIEF GABI<br />
Tätigkeit: Heimhilfe Haus Malta/ MALTESER Ordenshaus. Tätig seit: Februar 2010<br />
Das Besondere an meinem Job: <strong>Die</strong> familiäre Atmosphäre. Warum Pflege: Weil mir<br />
schon immer die Beziehung zu alten Menschen wichtig war und ich leidenschaftlich gerne<br />
helfe und diene. Weil sich durch meine Arbeitskraft keine Konzernbosse bereichern können.<br />
Warum <strong>Malteser</strong>: Weil wir eine große Familie sind, uns gegenseitig unterstützen,<br />
füreinander da sind und das nicht nur in der Arbeit.<br />
STECKBRIEF INA<br />
Tätigkeit: MALTESER Care/Mobile Pflege Tätig seit: 2020<br />
Das Besondere an meinem Job: Es macht große Freude, mit Menschen zu arbeiten. Zu den<br />
Herausforderungen gehört, dass die Menschen so unterschiedlich und verschieden sind. Damit<br />
muss man umgehen können. Das macht diese Arbeit so umfangreich und man trägt eine sehr<br />
große Verantwortung. Warum Pflege: Mit zwölf Jahren wusste ich schon, dass ich Krankenschwester<br />
werden möchte. Hätten meine Eltern nicht darauf bestanden, dass ich maturiere, hätte<br />
ich schon mit 16 Jahren die Ausbildung zur Krankenschwester begonnen. Warum <strong>Malteser</strong>:<br />
Man wird bei den <strong>Malteser</strong>n als Mensch und nicht als Arbeitskraft betrachtet. Außerdem arbeitet<br />
man in einem hoch motivierten Team und nach einem ganzheitlichen Ansatz.<br />
ELTERN AUFGEPASST<br />
AM 11. NOVEMBER <strong>2021</strong> IST „BOYS’ DAY“!<br />
Bei dieser Art von Berufsmesse können Burschen soziale Berufe<br />
kennenlernen und persönliche Gespräche mit Männern<br />
führen, die in diesen Berufen arbeiten. Es wird gezeigt und<br />
erklärt, wie die Arbeit aussieht und warum dringend mehr<br />
Männer in Spitälern, Schulen, Betreuungseinrichtungen für<br />
Kinder und Jugendliche sowie Alten- und Pflegeheimen gebraucht<br />
werden.<br />
Nähere Infos: www.boysday.at/burschen<br />
10<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
KULTURGUT<br />
KULTURGUT<br />
DIE NEUE BEITRAGSREIHE DER MALTESER<br />
„Wenn wir Menschen nicht in die Museen können, kommen die Museen eben zu uns.“<br />
Unter diesem Leitgedanken haben wir für unser Magazin<br />
„<strong>Die</strong> MALTESER“ eine neue Beitragsreihe gestaltet.<br />
Ab sofort wird in jeder Ausgabe ein bekanntes Gemälde<br />
eines oder einer Heiligen vorgestellt mit allerlei spannenden<br />
Informationen zur Entstehung, zur künstlerischen<br />
Darstellungsform oder auch zu Orten, an denen<br />
wir Abbildern dieser Heiligen begegnen.<br />
<strong>Die</strong> Auswahl der Porträts und Künstler, die in ihren<br />
Werken Geschichte und Religion auf einzigartige Weise<br />
verbinden, treffen unsere beiden kunst- und kulturversierten<br />
Ordensbrüder Professor Richard Mischak und<br />
Professor Wolfgang J. Bandion:<br />
Richard Mischak ist Fachbereichsleiter<br />
an der Fachhochschule<br />
Salzburg. Zuvor war der studierte<br />
Mathematiker mit Doktortitel von<br />
der TU Wien und MBA-Abschluss<br />
von INSEAD Fontainebleau viele<br />
Jahre lang in verschiedenen Ländern<br />
im Bereich Unternehmens-<br />
beratung und Managementconsulting tätig. Seit 2014<br />
kümmert er sich um die Digitalisierung des Bibliotheksbestands<br />
und Schriftenarchivs der <strong>Malteser</strong> in Österreich.<br />
Unseren Lesern ist er durch seine regelmäßigen<br />
Rezensionen bestens bekannt.<br />
Wolfgang Bandion studierte Geschichte,<br />
Philosophie und Kunstgeschichte<br />
in Wien und Rom. Seit<br />
1969 ist er in der Volksbildung<br />
tätig, publizierte zahlreiche kulturhistorische<br />
Aufsätze und war<br />
lange Zeit als Professor an der Religionspädagogischen<br />
Akademie<br />
der Erzdiözese Wien und der Universität<br />
für angewandte Kunst Wien aktiv. Er ist darüber<br />
hinaus Vorstandsmitglied der Österreichischen Lagergemeinschaft<br />
Mauthausen, österreichischer Delegierter im<br />
Comité International de Mauthausen und Mitglied des<br />
Österreichischen P.E.N.-Clubs. 2011 wurde Bandion vom<br />
Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem mit dem<br />
Verdienstkreuz al merito geehrt.<br />
DER KRISENHELFER<br />
Den Auftakt zur neuen Beitragsreihe “KulturGut“ macht ein Porträt des Hl. Josef – der Krisenhelfer aus Nazareth. Er<br />
übernimmt Verantwortung für das Leben und die Schöpfung und gilt in Zeiten großer Herausforderungen als besondere<br />
Quelle der Inspiration.<br />
Von Richard Mischak<br />
Er hat kaum ein Wort gesagt, er kam in den Nachrichten<br />
seiner Zeit nicht vor, er war bescheiden und gehorsam:<br />
Josef der Nährvater von Jesus. Im Neuen Testament ist<br />
nichts von ihm überliefert, auch sein Tod wird nicht erwähnt<br />
– und doch hat Gott durch Josef von Nazareth<br />
große Dinge getan. Seine Attribute in der künstlerischen<br />
Darstellung sind das Jesuskind auf dem Arm, der<br />
blühende Stab, die Lilie, die Taube und das Winkelmaß.<br />
Schutzpatron der katholischen Kirche<br />
Am 8. Dezember 2020 wurde das „Josefsjahr“ verkündet.<br />
Anlass war der 150. Jahrestag des Dekrets „Quemadmodum<br />
Deus“, mit dem der selige Papst Pius IX<br />
den Hl. Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche<br />
proklamierte. Dazu hat aktuell Papst Franziskus ein<br />
apostolisches Schreiben mit dem Titel „Patris Corde“ (z.<br />
Dt.: „Mit väterlichem Herzen“) verfasst, indem er offizi-<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 11
KULTURGUT<br />
ell ein dem Hl. Josef geweihtes Jahr ausruft. Von Papst<br />
Johannes XXIII. wurde Josef neben der Gottesmutter<br />
Maria zum besonderen Schutzpatron des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils bestimmt.<br />
Vorbild für alle Väter<br />
Der Kirchenvater Hl. Hieronymus geht davon aus, dass<br />
Josef noch vor der Taufe Jesu, also vor seinem öffentlichen<br />
Auftreten, gestorben war. Der Hl. Josef stammt<br />
aus dem Geschlecht Davids und ist als Mann Marias<br />
der soziale Vater Jesu. Er flieht mit der Familie nach<br />
Ägypten und sorgt sich um seinen Ziehsohn. Josef widersteht<br />
Konventionen, ist einer der „Gerechten“ (Mt<br />
1,19). Vielleicht hat er noch andere Kinder. Dazu gibt<br />
es keine gesicherten Belege. Josef glaubt und handelt<br />
scheinbar stumm und klaglos in und aus Liebe zu Maria.<br />
Josefstag auch der Vatertag. Josef gilt hier als Patron<br />
der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und<br />
Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den<br />
Kommunismus, der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute,<br />
Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure,<br />
Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der<br />
Sterbenden, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung,<br />
bei Wohnungsnot, für einen guten Tod und<br />
als Förderer der Seelen, die sich ihm anempfehlen.<br />
Der Hl. Josef ist in seiner fundamentalen und einzigartigen<br />
Aufgabe als Ehemann Marias und irdischer Vater<br />
Jesu Vorbild für alle Väter. Heute ist er – mehr denn je<br />
– notwendig, denn immer häufiger kommt es zu einer<br />
sozialen Abwesenheit des Vaters. Sie muss durch die Gesellschaft<br />
ersetzt werden.<br />
Alter Mann oder junger, vitaler Handwerker?<br />
Gerade frühe Darstellungen der Christenheit zeigen Josef<br />
als alten Mann mit weißem Bart. <strong>Die</strong>se Vorstellung<br />
eines betagten Mannes geht auf folgenden Umstand<br />
zurück: Er soll vor seiner Ehe mit Maria schon einmal<br />
verheiratet gewesen sein. <strong>Die</strong> christliche Ikonographie<br />
macht ihn vor diesem Hintergrund eher zum Großvater<br />
Jesu. Jedoch heiratete ein Mann zu seinen Zeiten gewöhnlich<br />
im Alter von 18 Jahren. Josef konnte durchaus<br />
trotz zweiter Ehe ein junger Mann gewesen sein.<br />
Auffällig ist, dass sich etwa ab dem 17. Jahrhundert das<br />
Bild des Josef auch in der Kunst ändert: jünger, vitaler,<br />
als Handwerker fest zupackend, mit Alltagsszenen der<br />
Heiligen Familie.<br />
Josefstag als Vatertag und Tag der Arbeit<br />
Das Fest „Heiliger Josef, der Arbeiter“, hat Papst Pius<br />
XII. im Jahr 1955 als Gedenktag eingeführt. Es soll Josef<br />
mit dem Tag der Arbeit am 1. Mai in Verbindung bringen.<br />
In Spanien ist, wie in vielen anderen Ländern, der<br />
Hl. Josef – Darstellung aus der Geburtskirche in<br />
Bethlehem<br />
12<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
KULTURGUT<br />
Der Heilige Josef<br />
interpretiert von Wolfgang J. Bandion<br />
<strong>Die</strong> „Heilige Familie mit einem Engel“ von Albrecht<br />
Altdorfer aus dem Jahr 1515 zeigt die Gottesmutter<br />
mit dem gesegneten Jesuskind. Das<br />
Bild irritiert zunächst durch die flankierenden<br />
irdischen Menschenbilder. Links die gedrungene<br />
ältere Gestalt des Heiligen Josef, dem Typ des<br />
Zimmermanns näher als dem Nährvater Jesu.<br />
Rechts als Diakon erkennbar, ein junger Mann<br />
mit fliehendem Kinn. <strong>Die</strong> Ideale von Schönheit<br />
und Ausgewogenheit der Proportionen, wie sie<br />
Antike und Renaissance verstanden, zeigen sich in<br />
der Darstellung Jesu. Der außerirdische Glanz der<br />
Krone Mariens verweist auf ihre besondere Auserwähltheit.<br />
Fruchtfestons geben dem Bild eine Einfassung.<br />
<strong>Die</strong> Kunst der Donauschule überrascht<br />
immer wieder durch ihre gewollte Ambivalenz von<br />
Realitätsferne und -nähe, von Mensch und Natur.<br />
Im Heiligen Josef werden sich viele Betrachter<br />
wiedererkennen. Er ist ganz Mensch und staunende<br />
Zuneigung zugleich.<br />
Kunsthistorisches Museum, Wien<br />
GRATIS, aber leider nicht kostenlos.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„<strong>Die</strong> MALTESER“ ist traditionell gratis und soll es auch bleiben.<br />
Denn es ist uns ein Anliegen, Sie über unsere Arbeit umfassend<br />
zu informieren. Doch die Produktion und der Versand<br />
sind leider nicht kostenlos. Bitte unterstützen Sie uns.<br />
<strong>Die</strong><br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
Ausgabe 1/<strong>2021</strong><br />
Konto lautend auf MALTESER Austria<br />
Verwendungszweck: „<strong>Zeitung</strong>“<br />
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />
Falls Sie, Ihre Freunde oder Ihre Familie über unsere Arbeit<br />
informiert werden wollen, senden wir Ihnen die <strong>Zeitung</strong> gerne<br />
regelmäßig zu. Scheiben Sie einfach an: presse@malteser.at<br />
Spenden an MALTESER Austria sind von der Steuer absetzbar!<br />
Ein Recht auf den Tod?<br />
Klinische Ethikberatung<br />
Wie die Väter, so die Söhne<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 13<br />
<strong>Malteser</strong><strong>Zeitung</strong> 1_21 ok.indd 1 04.03.21 17:29
RELIGIONAKTUELL<br />
Erinnerungen aus dem Jahr 2019<br />
HEILIGE MESSE VIA FACEBOOK<br />
März 2020: <strong>Die</strong> Anzeichen für einen Lockdown verdichten sich. Für zwei bis drei Wochen wird die<br />
Welt den Atem anhalten. Auch alle öffentlichen Gottesdienste sollen ausgesetzt werden. Ein gewichtiger<br />
Grund, aus der Not eine Tugend zu machen und kreativ zu denken.<br />
Von Clemens Grill<br />
Wir alle erinnern uns an diese Situation im März 2020: Wir<br />
waren sprachlos. Es war für die Allermeisten von uns das erste<br />
Mal überhaupt, dass so etwas eingetreten ist. Auch für mich<br />
und alle anderen Pfarrer war es gänzlich neu: Heilige Messen<br />
dürfen zwar gefeiert werden, allerdings unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit. Doch ist es nicht gerade das gemeinsame<br />
Feiern, das unser kirchliches Leben so prägt? Ist nicht das<br />
Wort Communio etwas ganz Wesentliches für unser Selbstverständnis<br />
als Christen, besonders als Katholiken?<br />
Mit dem Brustton der Überzeugung habe ich mir und<br />
vor allem vielen anderen gesagt: Ab Montag, den 16.<br />
März, übertrage ich die heilige Messe täglich über Facebook.<br />
Ehrlich gestanden hatte ich zu dem Zeitpunkt<br />
noch keine Ahnung, wie das anzustellen ist. Ich hatte<br />
weder Kamera noch Mikrofone, noch sonst eine technische<br />
Ausrüstung. Nach ein paar Anrufen bei technikaffinen<br />
Menschen war es mir schnell klar: Es ist keine<br />
Hexerei, du schaffst das schon! Das Handy war die Kamera,<br />
ein ausgeborgtes Mikrofon sorgte für den Ton,<br />
mein Internetwürfel hat in der Kirche seinen Platz gefunden<br />
– und los ging‘s.<br />
Eine ungeahnt große Gemeinde<br />
<strong>Die</strong> Erfahrung nach der ersten gestreamten Messe war:<br />
In zwölf Priesterjahren hatte ich noch nie an einem Wochentag<br />
eine derart große Gemeinde – verstreut über<br />
ganz Österreich und darüber hinaus. Anschließend<br />
das Reflektieren, das Sprechen darüber. Für mich war<br />
es spannend und herausfordernd, mit einer Kamera –<br />
meinem Handy – die Messe zu feiern. Dass hinter der<br />
Kamera viele Menschen waren, die mitgefeiert haben,<br />
wurde mir erst im Laufe der nächsten Tage bewusst.<br />
Auf die erste Messe folgte die zweite, die dritte und, wie<br />
wir wissen, noch viele weitere. <strong>Die</strong> Reaktionen auf die<br />
Messen waren äußerst positiv. Viele Menschen haben<br />
mich über alle möglichen Kanäle kontaktiert, mit einigen<br />
bin ich heute noch in virtuellem Kontakt.<br />
Virtuelle Seelsorge<br />
Als der erste Sonntag kam, stand die Frage nach der musikalischen<br />
Begleitung im Raum. Drei geistliche Schwestern<br />
in einer meiner Pfarren haben mit mir live mitgefeiert,<br />
eine der Schwestern hat die Orgel gespielt. Schnell<br />
wurde uns bewusst: <strong>Die</strong> Situation wird sich so schnell<br />
nicht ändern. <strong>Die</strong>s war vor allem schmerzhaft, weil Ostern<br />
– das Fest aller Feste – bald vor der Tür stand. <strong>Die</strong><br />
Teilnehmeranzahl wurde auf fünf erhöht, dabei sind es<br />
am Palmsonntag meistens mehr als hundert mal so vie-<br />
14<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
RELIGIONAKTUELL<br />
DAS WORT GOTTES BEREITS IN 704<br />
SPRACHEN ÜBERSETZT<br />
<strong>Die</strong> komplette Bibel kann erstmals in über 700 Sprachen gelesen werden. Damit haben nun mehr als 7,5 Milliarden<br />
Menschen weltweit Zugang zum Wort Gottes.<br />
Das ist das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Statistik<br />
des Weltbundes der Bibelgesellschaften zur Bibelübersetzung.<br />
Mindestens ein Buch der Bibel ist in 3.435<br />
Sprachen übersetzt. Das Neue Testament kann bereits<br />
le! Trotzdem haben wir Ostern gefeiert, die drei<br />
Schwestern, mein Kaplan und ich: „Wo zwei oder<br />
drei in meinem Namen versammelt sind, da bin<br />
ich mitten unter ihnen!“<br />
Nach diesem Jesuswort waren wir physisch nicht<br />
viele mehr. Virtuell waren wir jedoch eine stattliche<br />
Gemeinde: Das steirische Liesingtal hatte trotz<br />
der Konkurrenz von ORF, Servus TV, Missio, St.<br />
Rochus sowie den diversen Stiften und anderen<br />
Pfarren einen ordentlichen Gottesdienstbesuch<br />
– mehr als sonst zu Ostern. Auch aus der großen<br />
<strong>Malteser</strong>familie hatten wir etliche Mitfeiernde.<br />
Viele der Reaktionen haben mir Mut gemacht und<br />
mir gezeigt, dass meine „Internet“-Ansage von<br />
Mitte März goldrichtig war. Einige Nachrichten haben<br />
mich auch zum Schmunzeln angeregt: „Es war<br />
so gemütlich, mit dir Messe zu feiern. Stell dir vor:<br />
Wir haben währenddessen gebruncht, danke für<br />
die Predigt übrigens.“<br />
Ebenso wichtig wie die virtuelle Seelsorge war das<br />
analoge Handeln vor Ort, also in meinen Pfarren.<br />
Bei meinen täglichen ausgedehnten Spaziergängen<br />
bin ich sehr vielen begegnet und konnte mit Menschen<br />
ins Gespräch kommen, die ich sonst nie bei<br />
irgendwelchen kirchlichen Veranstaltungen, von<br />
Gottesdiensten ganz abgesehen, angetroffen hätte.<br />
Dankbar, dass ich durch alle langen Monate dieser<br />
Pandemie gut durchgekommen bin, stelle ich fest: Es<br />
geht auch im Internet. Viel schöner ist es jedoch live<br />
vor Ort mit der physischen Präsenz vieler Menschen.<br />
in 1.571 Sprachen gelesen werden. Insgesamt gibt es rund 7.360<br />
Sprachen auf der ganzen Welt. Damit liegen für knapp 4.000 Sprachen<br />
bisher keine Übersetzung eines biblischen Buches vor. Geht<br />
es nach dem Wunsch des Weltbundes der Bibelgesellschaften, sollen<br />
daher in den nächsten 20 Jahren Übersetzungsprojekte in weiteren<br />
1.200 Sprachen realisiert werden.<br />
66 neue Übersetzungsprojekte<br />
Ein kleiner Meilenstein zu diesem ambitionierten Ziel wurde 2020<br />
erreicht. Im vergangenen Jahr konnten – trotz der Einschränkungen<br />
durch die COVID-19-Pandemie – 66 neue Übersetzungsprojekte<br />
finalisiert werden. Damit sind diese Texte weiteren 707 Millionen<br />
Menschen zugänglich. <strong>Die</strong> Übersetzungsprojekte umfassten<br />
einzelne biblische Bücher, Ausgaben des Neuen Testaments sowie<br />
Gesamtausgaben der Bibel. Darunter finden sich Neuübersetzungen<br />
und Überarbeitungen vorhandener Ausgaben ebenso<br />
wie Sprachen mit einer Erstübersetzung der Bibel. So wurde das<br />
Neue Testament in der indigenen Sprache Hano des Inselstaates<br />
Vanuatu (Ozeanien) fertiggestellt. Ebenso konnte die komplette<br />
Bibel erstmals in Dagaare herausgegeben werden, einer westafrikanischen<br />
Sprache mit insgesamt über einer Million Sprechern in<br />
Ghana und Burkina Faso.<br />
Mit Gottes Hilfe durch die Krise<br />
„Mit dem Blick auf zwei Jahrhunderte bibelgesellschaftlichen<br />
Wirkens und 75 Jahre gemeinsamen Arbeitens im Weltbund der<br />
Bibelgesellschaften danken wir Gott für seinen Segen, den er unserer<br />
Mission zuteilwerden lässt, allen Menschen die Bibel zur Verfügung<br />
zu stellen“, so Michael Perreau, Generaldirektor des Weltbundes<br />
der Bibelgesellschaften. „Jede Übersetzung, die fertiggestellt<br />
wird, ermöglicht mehr Menschen den Zugang zu Gottes Wort.“<br />
Das sei gerade jetzt in der weltweiten Krise besonders wichtig, so<br />
Perreau.<br />
*Der Text durfte mit freundlicher Genehmigung des Referats für<br />
Bibelpastoral der Erzdiözese Wien leicht modifiziert und gekürzt<br />
wiedergegeben werden.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 15
LEBENSWERT<br />
ANNA – EIN BESONDERES KIND MIT<br />
EINEM BESONDEREN LÄCHELN<br />
Für manche Eltern ist Down-Syndrom eine niederschmetternde Diagnose. Für andere ist sie ein Geschenk, das uns alle daran<br />
erinnert, worauf es im Leben wirklich ankommt.<br />
Von Peter und Pia Seilern<br />
Marie Czernin hatte uns im Jahr 2012 angerufen und gefragt,<br />
ob wir bereit wären, unsere Tochter Anna im Magazin<br />
„<strong>Die</strong> MALTESER“ vorzustellen. Anna war damals<br />
gerade einmal eineinhalb Jahre jung und sollte in der<br />
Ausgabe 02/2012 allen Leserinnen und Lesern zeigen,<br />
dass auch dieses zarte Wesen mit Down-Syndrom ein<br />
Ebenbild Gottes und somit lebenswert ist.<br />
Nach gut neun Jahren darf sich Anna erneut der geneigten<br />
Leserschaft zuwenden und ihre Eltern, Pia und<br />
Peter, dürfen ein wenig über ihre Erlebnisse mit Anna<br />
erzählen: Anna wurde Anfang März zehn Jahre alt. Sie<br />
ist ein wunderbares Mädchen, liebt Musik über alles<br />
und tanzt leidenschaftlich gerne, sodass einem schon<br />
beim Zusehen schwindlig wird, wenn sie ihre Pirouetten<br />
dreht. Meistens kann sie sich sehr gut alleine beschäftigen,<br />
vor allem mit Spielsachen, die Musik oder Geräusche<br />
machen oder etwas sagen. Mit ihrem Charme<br />
wickelt sie neben ihrer Familie auch ihre Lehrerinnen,<br />
Therapeuten, Freunde und alle anderen um den Finger.<br />
Viel Zeit und Geld für gute Betreuung<br />
Bei Annas Geburt wurde auch ein Herzfehler diagnos-<br />
tiziert, der bereits eine Operation erforderte. Gottlob<br />
blieb Anna bis heute ein weiterer Eingriff erspart. Dennoch<br />
wird ihr Herz bis heute regelmäßig von einem Kardiologen<br />
untersucht. <strong>Die</strong> Krankenkassa trägt einen Teil<br />
der Kosten für die laufenden und regelmäßigen Therapien.<br />
Das ist natürlich eine große Erleichterung. Dennoch<br />
wenden wir viel Zeit und Geld auf, um unsere Tochter<br />
möglichst gut betreut zu wissen.<br />
<strong>Die</strong> Arztbesuche, die Therapien und manchmal auch ungeplante<br />
Klinikaufenthalte sind Begleiterscheinungen<br />
im Leben mit einem besonderen Kind. Da Anna manchmal<br />
der Meinung ist, sie brauche nicht zu trinken, kam<br />
es schon einige Male vor, dass sie wegen Dehydrierung in<br />
die Klinik aufgenommen werden musste. Eine Esslernschule<br />
in Graz war sehr hilfreich und zeigte Anna, wie<br />
sie sich mit unserer Unterstützung besser und gesünder<br />
ernähren kann.<br />
Großzügige Hilfe der MALTESER<br />
Segensreich war hier die Unterstützung des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
der sich bereit erklärt hatte, die Kosten für diese<br />
Therapie zu übernehmen. Vorangegangen war ein Ein-<br />
16<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
LELEBENSWERT<br />
kehrwochenende im Stift Admont, wo sich für Peter die<br />
Gelegenheit ergeben hatte, mit Ordensbruder Kommerzialrat<br />
Martin Auer-Arland ins Gespräch zu kommen und<br />
von Anna und ihren Besonderheiten und Bedürfnissen<br />
zu erzählen. <strong>Die</strong>s hatte im Sinne der Hilfe für die Herren<br />
Kranken dazu geführt, dass weitere Ordensbrüder ihre<br />
Unterstützung zusagten.<br />
Namentlich darf ich hier den Prokurator des Großpriorats,<br />
Norbert Salburg-Falkenstein, den Kanzler des<br />
Großpriorats, Dipl. Ing. Richard Freiherr von Steeb, sowie<br />
Heinrich Freiherr von Steeb nennen. Ihnen allen gebührt<br />
ausdrücklicher und herzlicher Dank. Ebenso war<br />
es ein schönes Erlebnis, in Gemeinschaft mit Personen<br />
des Alten- und Pflegeheimes bei einem Mittagessen in<br />
den Räumen der Steirischen <strong>Malteser</strong> zu Gast sein zu<br />
dürfen.<br />
Ein fröhliches Schulkind<br />
Anna ging gerne in den Kindergarten und geht jetzt<br />
schon das vierte Jahr in die Schule. Sie besucht die<br />
Sonderschule, da diese für sie gut geeignet ist – kleine<br />
Klasse, intensive Betreuung. Ihre Mitschüler sind<br />
ganz unterschiedlichen Alters. <strong>Die</strong> Spanne reicht von<br />
sieben bis 16 Jahre. Bei Anna wurde neben dem Down-<br />
Syndrom auch Autismus diagnostiziert, sodass sie in einer<br />
solchen Klasse besser aufgehoben ist. Auch gibt es<br />
im ländlichen Niederösterreich nicht so viele passende<br />
Schulen zur Auswahl. Viele Kinder mit Down-Syndrom<br />
besuchen allgemein die Volksschule und gehen danach<br />
in entsprechende weiterführende Schulen. Da Anna<br />
aber – im Unterschied zu vielen anderen Kindern mit<br />
Down-Syndrom – noch nicht spricht und da auch ihre<br />
sonstige Entwicklung verzögert ist, ist für sie die Sonderschule<br />
geeigneter.<br />
Anna besucht neben der Schule regelmäßig Therapien<br />
und Fördereinheiten. Leider muss davon einiges privat<br />
finanziert werden. Auch muss einiges an Fahrtweg<br />
und Fahrzeit in Kauf genommen werden, denn in unserer<br />
unmittelbaren Wohngegend gibt es kaum Möglichkeiten<br />
für Therapien oder Förderkurse. Auch ist es<br />
sehr unterschiedlich, wie viel und für welche speziellen<br />
Herausforderungen die betreuten Kinder Therapien benötigen.<br />
Jede Familie muss hier die für sie geeigneten<br />
Förderungen finden. Neben der Herzoperation als Baby<br />
hatte Anna im Alter von sechs Jahren einen Eingriff an<br />
beiden Hüftgelenken. Unter diesen Umständen tun ihr<br />
eine Hippotherapie und die Bewegung auf einem Therapiefahrrad<br />
sehr gut.<br />
Zeitreise mit eigenen Gesetzen<br />
Das Spektrum bei Menschen mit Down-Syndrom ist<br />
breit. Viele führen ein relativ selbstständiges Leben<br />
und könnten auch auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß<br />
fassen. Doch dazu bräuchte es mehr Arbeitgeber, die<br />
sich darauf einlassen und Menschen mit Down-Syndrom<br />
Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Möglicherweise<br />
wird Anna einmal eine große Musikerin oder<br />
Tänzerin.<br />
Wir lernen über Anna viele Menschen kennen, die wir<br />
sonst nie getroffen hätten. In Wien und Umgebung<br />
gibt es Spielgruppentreffen für Kinder mit Down-<br />
Syndrom und ihre Familien. Neben dem Spaß für die<br />
Kinder können sich hier auch die Eltern austauschen.<br />
<strong>Die</strong>ses Miteinander ist wichtig, denn das Leben mit<br />
Anna ist wie eine Zeitreise mit ganz eigenen Gesetzen.<br />
Auch wenn Anna uns viel abverlangt an Aufmerksamkeit<br />
und Betreuung, so lässt ihre Lebensweise so manches<br />
in anderem Licht erscheinen. Scheinbar wichtige<br />
Dinge werden zur Nebensache, die hektische Zeit wird<br />
entschleunigt und ihr meist frohes Gemüt lässt einen<br />
den Ärger des Alltags oft vergessen. Dazu kommt die<br />
Gewissheit, von Gott getragen zu sein und in ihrer Person<br />
Jesus zu begegnen.<br />
Ein ziemlich normales Leben<br />
Auch heute gilt noch das, was Pia schon 2012 gesagt<br />
hatte: Wir wollen über das Morgen nicht allzu viel nachdenken.<br />
Wir können alles nur Schritt für Schritt machen.<br />
Wenn man sich einmal auf solch ein besonderes Kind<br />
eingestellt hat, dann stellt man fest, dass wir eigentlich<br />
ein ziemlich normales Leben führen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 17
LEBENSWERT<br />
LASSEN WIR UNSERE<br />
STERBENDEN NICHT ALLEIN!<br />
Das Leben kann in allen Phasen ein großes Geschenk sein. Unabänderlich muss aber jeder von uns<br />
auch einmal sterben. Für die MALTESER hat dabei die Würde des Menschen höchste Priorität –<br />
gerade auf der letzten Wegstrecke, die wir selbst gehen oder auf der wir andere begleiten.<br />
Wir stehen derzeit vor großen gesetzlichen Veränderungen,<br />
die ältere und kranke Menschen künftig noch stärker<br />
unter Druck setzen könnten, als es derzeit ohnehin<br />
der Fall ist. Gerade weil wir wissen, dass Menschen heute<br />
mehr denn je Hilfe und Beistand beim Sterben brauchen,<br />
wollen wir Sterbende nicht allein lassen, sondern sie bewusst<br />
beim Sterben begleiten. Vermutlich wäre es besser,<br />
hier von Lebenshilfe als von Sterbehilfe zu sprechen.<br />
UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE MALTESER<br />
Von Dr. Korbinian Birnbacher OSB<br />
Wir fordern deshalb allerhöchste Achtsamkeit bei dieser<br />
ebenso komplexen wie sensiblen Thematik und hoffen, dass<br />
sowohl Suizidprävention als auch Hospiz- und Palliativbetreuung,<br />
wo wir durch unser Engagement wertvolle Erfahrungen<br />
einbringen können, ausgebaut werden. Kein sterbender<br />
Mensch darf vereinsamen und sich überflüssig oder<br />
nutzlos vorkommen. Wir treten als <strong>Malteser</strong> dafür ein, dass<br />
nach einem beachtenswerten Vermächtniswort von Kardinal<br />
Franz König, niemand durch die Hand, aber ein jeder an<br />
der Hand eines Menschen sterben darf und soll.<br />
Ehrlichkeit und Liebe<br />
Persönlich bin ich nie glücklicheren Menschen begegnet<br />
als jenen, die ich beim Sterben begleiten durfte. Mit großen,<br />
gütigen und dankbaren Augen haben sie mich an-<br />
Der Palliativdienst sowie die Besuchs-, Kranken- und Pflegedienste der <strong>Malteser</strong> sehen es als ursächliche Aufgabe<br />
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit an, Lebensqualität zu vermitteln und gegen Einsamkeit und Depression anzukämpfen.<br />
Sie gewährleisten eine gute medizinische Versorgung durch mobile Pflege – wie etwa bei <strong>Malteser</strong> Care – oder<br />
durch stationäre Betreuung und Pflege im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus sowie bei der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe. In diesen<br />
Einrichtungen arbeitet das professionelle Pflegepersonal mit erfahrenen Psychologen, Therapeuten und Ärzten zusammen,<br />
um das ideale Maß an medizinischer Versorgung, Schmerztherapie, Gemeinschaft, Pflege und Förderung<br />
anbieten zu können und auch in schwierigen Situationen Lebensfreude zu ermöglichen beziehungsweise auf dem<br />
letzten Weg würdevoll und einfühlsam zu begleiten.<br />
18<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
LEBENSWERT<br />
SORGSAMER UMGANG MIT DEM<br />
THEMA STERBEHILFE<br />
Vor wenigen Wochen hat auf Einladung des Justizministeriums<br />
das Dialogforum Sterbehilfe stattgefunden.<br />
gelächelt – in vollem Bewusstsein, dass jetzt etwas kommen<br />
wird, was sie in dieser Einmaligkeit noch nie zuvor<br />
erfahren haben. Dankbar für jede Form von Anteilnahme<br />
an ihrem Leben, legten sie mir eine Art ungeschminkte<br />
Lebensbilanz vor und wollten wenigstens am Ende ihres<br />
Lebens ein Stück Ehrlichkeit und Liebe erfahren dürfen.<br />
Auch wenn ihnen klar war, dass das Leben nun unweigerlich<br />
zu Ende ging, waren sie dankbar für das Leben, so wie<br />
es ihnen geschenkt wurde. Sie waren jetzt einfach neugierig<br />
auf das, was nun kommen wird. Angst hatten sie nur,<br />
wenn sie allein und verlassen waren, wenn keiner sich<br />
mehr um sie kümmerte und niemand mehr an sie dachte.<br />
Verbittert waren sie nur, wenn ihnen schmerzlich bewusst<br />
wurde, dass man lediglich hinter ihrem materiellen Erbe<br />
her war. Nur völlig hilflose, vereinsamte und verzweifelte<br />
Menschen suchen einen Ausweg durch Selbsttötung.<br />
Ich kann nur appellieren: Lassen wir bitte unsere Sterbenden<br />
nicht allein! Tun wir alles, damit niemand aus Verzweiflung<br />
nur noch im Suizid einen letzten (Er-)Lösungsweg<br />
sieht. Tun wir alles, dass Menschen in Österreich auch<br />
künftig menschenwürdig leben und sterben können!<br />
Vertreter aus Medizin, Pflege, Hilfs- und Sozialeinrichtungen,<br />
Wissenschaft, Verfassungsdienst, dem Sozialministerium<br />
sowie der Religionsgemeinschaften nahmen<br />
an diesem Dialogforum teil, um eine gesetzliche Neuregelung<br />
der passiven Sterbehilfe zu diskutieren.<br />
„Mit der Gesetzesänderung geht die Gefahr einher, dass<br />
Menschen, die beispielsweise Pflege und Hilfe benötigen,<br />
sich als Last oder Belastung für andere empfinden und ihr<br />
Leben beenden möchten. Der Beschluss des Verfassungsgerichtshofes<br />
ist zu akzeptieren und trotzdem ist klar:<br />
Jedes Menschenleben ist lebenswert und wertvoll. <strong>Die</strong><br />
Würde eines Menschen ist unantastbar. Und das muss so<br />
bleiben“, so Erzabt Korbinian Birnbacher OSB, Vorsitzender<br />
der Österreichischen Ordenskonferenz.<br />
Prävention und Betreuung<br />
Um den Prozess der Gesetzesänderung gut zu begleiten,<br />
fordern die Ordensgemeinschaften Österreich einerseits<br />
die Suizidprävention auszubauen und andererseits die<br />
Hospiz- und Palliativbetreuung abzusichern. Geht es<br />
doch im Grunde darum, den Menschen in herausfordernden<br />
und schwierigen Zeiten Orientierung und Sicherheit<br />
zu geben. Es braucht in diesen Lebenssituationen ausreichend<br />
Raum und Zeit für Gespräche und die vorhandenen<br />
Strukturen und Einrichtungen, die Hilfe leisten und<br />
Halt geben.<br />
INDIVIDUELLE PFLEGE<br />
UND BETREUUNG<br />
IM EIGENEN ZUHAUSE<br />
MALTESER Care ist seit vielen Jahren als kompetenter<br />
Partner für Familien in ganz Österreich tätig. Wir<br />
bieten bestmögliche Pflege- und Betreuungsleistungen<br />
zu Hause an. Unsere diplomierten Gesundheits- und<br />
Krankenpflegepersonen beraten Sie gerne.<br />
Details zu unseren Leistungen unter<br />
+43 1 361 97 88 • office@malteser.care<br />
www.malteser.care<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 19
MALTESERÖSTERREICH<br />
EINE GELUNGENE<br />
PREMIERE<br />
Im Februar <strong>2021</strong> fand mit großem Erfolg erstmals das<br />
Wahlfach für Notfallkompetenz und Arzneimittellehre<br />
(NKA) an der Medizinischen Universität Wien statt, organisiert<br />
von den Vienna Premedics, den <strong>Malteser</strong>n sowie<br />
der Universitätsklinik für Notfallmedizin.<br />
NEU IN WIEN: ERSTE HILFE AM KIND<br />
Ab sofort bieten die MALTESER in Wien Erste-Hilfe-Kurse für die Versorgung von Kindern in Notfällen an. Der erste Kurs<br />
ist bereits erfolgreich über die Bühne gegangen.<br />
Von Antonia Franckenstein<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer des Kurses „Erste Hilfe am Kind“ lernen,<br />
was im Notfall zu tun ist, wenn ein Kind oder Säugling<br />
Hilfe benötigt. Ein Kind ist nicht einfach ein „kleiner<br />
Erwachsener“. Es reagiert im Notfall anders. Der neue<br />
Kurs der <strong>Malteser</strong> ist speziell darauf abgestimmt, die<br />
wichtigsten Lerninhalte zu Kindernotfällen zu vermitteln.<br />
Er richtet sich insbesondere an Eltern, Großeltern,<br />
Babysitter, werdende Mütter und Väter sowie Personen,<br />
die im Arbeitsumfeld viel mit Kindern zu tun haben. Im<br />
Rahmen von praktischen Übungen gewinnen die Teilnehmer<br />
Sicherheit, um im Notfall fachgerecht helfen zu<br />
können.<br />
Kontakt und Anmeldung: www.malteser.at<br />
<strong>Die</strong> Kursinhalte im Überblick:<br />
• Grundlagen der Ersten Hilfe, erweiterte Erste Hilfe<br />
• Notfallcheck am Säugling/Kind<br />
• Herz-Lungen-Wiederbelebung am Säugling/Kind<br />
nach den neuesten ERC-Guidelines<br />
• Umgang mit dem halbautomatischen Defibrillator<br />
• Erkrankungen und Notfälle des Kindes, Unfallverhütung<br />
• Maßnahmen bei plötzlichen Erkrankungen, Atemwegsverlegungen<br />
und Vergiftungen<br />
• Versorgung von Wunden sowie Knochen- und Gelenksverletzungen<br />
20<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderprogramm: Beim Projekt „Zorrom<br />
Chavore“ gestalten <strong>Malteser</strong> einen Nachmittag für<br />
Kinder aus Romafamilien. Auch diesmal standen<br />
Zeichnen, Malen und Ballspielen im Freien auf dem<br />
Programm. Jeder Einwurf, jeder Eckball wurde beim<br />
Fußball zu einem sportlichen Highlight. Auch beim<br />
Frisbee- und Ballspielen wurde gehüpft, gelaufen und<br />
gesprungen – über alle Sprachbarrieren hinweg.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
STEIERMARK<br />
<strong>Malteser</strong> testen ehrenamtlich: Hohen Besuch<br />
aus der Politik bekam die Antigen Teststraße<br />
für Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Steiermark<br />
unter anderem vom Landeshauptmann der<br />
Steiermark, Hermann Schützenhofer, sowie der<br />
Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,<br />
Margarete Schramböck.<br />
Sanitäter kochen: Der Rettungsdienst verlangt laufenden<br />
Einsatz und viel Energie. Deshalb haben engagierte <strong>Malteser</strong><br />
beschlossen, für die jeweiligen diensthabenden Sanitäter vom<br />
Roten Kreuz sowie der <strong>Malteser</strong>n zu kochen. Jetzt macht die Arbeit<br />
allen gleich doppelt Freude!<br />
Valentinstag: Ein Anlass, den von den <strong>Malteser</strong>n<br />
betreuten Menschen Kärtchen zu schreiben, um<br />
zu sagen: „Schön, dass es Dich gibt!“<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 21
MALTESERÖSTERREICH<br />
Impfen im Haus Malta: Bewohner und Mitarbeiter sowie die im Haus Malta aktiven Ehrenamtlichen werden geimpft.<br />
<strong>Malteser</strong> leisten dabei ehrenamtlich Impfdienst – gemeinsam helfen für die Sicherheit der Bewohner!<br />
Impfdienst im Austria Center: In Zusammenarbeit mit der Berufsrettung<br />
Wien, dem Samariterbund Wien, der Johanniter Unfallhilfe und dem Roten<br />
Kreuz helfen die <strong>Malteser</strong> in der COVID-19-Impfstraße im Austria Center Vienna.<br />
Testen vor dem Einsatz: Vor<br />
dem Einsatz ist auch für die<br />
<strong>Malteser</strong> Rettungsteams testen<br />
angesagt.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
WIEN<br />
Wings for Life Run <strong>2021</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> waren wieder dabei! Mit dem Startgeld<br />
und den Spenden wird die Rückenmarksforschung unterstützt. <strong>Die</strong> Heilung von<br />
Querschnittlähmung ist das Ziel! Laufend helfen, dort wo Not ist.<br />
Spätestens im Herbst geht es weiter mit dem 5. Kinderhilfelauf:<br />
Laufevent zugunsten der MALTESER Kinderhilfe am 3.10.<strong>2021</strong> in<br />
Amstetten, der Virtuell Run kann von 30.09-03.10 gelaufen werden.<br />
www.kinderhilfelauf.at<br />
22 DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 4/2020
MALTESERÖSTERREICH<br />
Im Einsatz für einen kleinen Patienten: Ein ehrenamtliches Krankentransportteam der <strong>Malteser</strong> hat einen<br />
kleinen Patienten aus einem Wiener Krankenhaus zur MALTESER Kinderhilfe im Hilde Umdasch Haus geführt. Auf<br />
der Fahrt von Wien nach Amstetten hat der kleine Patient die Herzen des Teams im Sturm erobert.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
WIEN<br />
Wir haben Zuwachs bekommen: Der Bereich Wien hat nun insgesamt<br />
sechs neue ehrenamtliche Rettungssanitäterinnen dazugewonnen! Nach<br />
erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können sie nun den <strong>Malteser</strong> Rettungsdienst<br />
unterstützen! Danke für die Bereitschaft zur Fortbildung und<br />
für das ehrenamtliche Engagement!<br />
MALTESER Rettungsteam im Einsatz<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 23
Vor dem <strong>Die</strong>nstantritt: Fahrzeugcheck und danach zum stillen Gebet in den Dom zu St. Jakob<br />
Der Tiroler Rettungsdienst in Zahlen: Zum Rettungsdienst gehören unter Führung des Roten Kreuzes der<br />
Samariterbund Tirol, die Johanniter Unfallhilfe, die <strong>Malteser</strong> und der Österreichische Rettungsdienst. In Tirol werden<br />
pro Jahr rund 133.000 und am Tag etwa 364 Einsätze von 226 Rettungs- und 13 Notarztfahrzeugen bewältigt.<br />
Insgesamt konnten im Jahr 2019 356.000 Einsätze im Rettungsdienst und Krankentransport verzeichnet werden.<br />
<strong>Die</strong> rund 2800 Freiwilligen im Rettungsdienst Tirol leisten pro Jahr etwa 501.000 Stunden.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
TIROL/VORARLBERG<br />
Schutzausrüstung für den Rettungsdienst: Schon seit über einem Jahr gehören aufgrund der Covid-19-Pandemie<br />
erhöhte Hygienemaßnahmen zum Alltag unserer Sanitäter im Rettungsdienst. Nach einer Antigentestung der Mannschaft<br />
vor <strong>Die</strong>nstbeginn wird das Fahrzeug und das Material gründlich durchgecheckt. Im <strong>Die</strong>nst schützen sich die<br />
Sanitäter stets mit FFP2-Masken und bei Covid-19-Verdachtsfällen auch mit Schutzanzügen. Daneben wird das Fahrzeug<br />
regelmäßig desinfiziert und durchgelüftet.<br />
Einkaufsdienste: Wo Hilfe gebraucht<br />
wird, sind die <strong>Malteser</strong><br />
zur Stelle.<br />
<strong>Malteser</strong> Frühlings-Fahrradbotendienst:<br />
Danke den Gärtnereien für die Spende! So erhielten<br />
die von den <strong>Malteser</strong> betreuten Personen<br />
einen persönlichen Frühlingsgruß.<br />
Apothekeninventur:<br />
Muss auch sein.<br />
24<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
Heilige Messe: Gemeinsam mit den in Tirol Betreuten die Hl. Messe zu feiern, ist in der Pandemie leider nur in<br />
einem sehr kleinen Kreis möglich.<br />
Ostergräber in Innsbruck: Nach zwei Jahren war es heuer wieder möglich, mit negativem Corona-Test und allerlei<br />
Vorsichtsmaßnahmen in Zweier- und Dreiergruppen einige Ostergräber in Innsbruck zu besuchen. Für alle eine<br />
große Freude, besonders im Hinblick auf die Auferstehung unseres Herrn.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
TIROL/VORARLBERG<br />
Muttertag: Ausflug zu einer Wallfahrtskirche mit Betreuten. Der Pandemie<br />
geschuldet finden Ausflüge heuer in Kleingruppen statt. Der erste ging nach<br />
Locherbaden mit Gebet, wunderbarem Wetter und bester Laune!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> gratulieren Loni P.<br />
recht herzlich zu ihrem 100. Geburtstag<br />
und wünschen viel Gesundheit!<br />
Nach dem Foto wurde<br />
auf der Innpromenade angestoßen<br />
und der Bürgermeister von<br />
Rum machte seine Aufwartung mit<br />
einem musikalisch untermalten<br />
Geburtstagsständchen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 25
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESER Bruckfahrdienst: Freitags werden Kinder mit Beeinträchtigung aus der Wochenbetreuung in Bruck an<br />
der Großglocknerstraße abgeholt und zu ihren Familien nach Hause geführt, wo sie dann am Sonntag wieder abgeholt<br />
werden. Damit es auf der Fahrt nicht langweilig wird, werden unsere Einmalhandschuhe auch gerne einmal in<br />
Ballontiere verwandelt.<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
SALZBURG<br />
Spiritualität gemeinsam leben: Monatsmessen<br />
wie beispielsweise in der St. Michaels-<br />
Kirche oder wie anlässlich des Weltkrankentags<br />
in der Kajetankirche finden regelmäßig<br />
statt. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Covid-19-Pandemie.<br />
Erste-Hilfe-Fortbildung: <strong>Die</strong> regelmäßige<br />
Fortbildung für den Notfall ist auch den Salzburger<br />
Ordensmitgliedern sehr wichtig.<br />
26 DIE MALTESER 4/2020
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
SALZBURG<br />
Vinzibus: Jeden ersten Mittwoch im Monat verteilen die <strong>Malteser</strong><br />
in der Nähe vom Schloss Mirabell belegte Brote und Obst an Obdachlose.<br />
Besuchsdienst: Das Frühlingswetter macht Besuchsdienste bei den von<br />
den <strong>Malteser</strong>n Betreuten im Freien möglich. Ein wahrer Grund zur Freude!<br />
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
BURGENLAND<br />
MALTESER Kochteam in Notschlafstelle: Ein etablierter regelmäßiger <strong>Die</strong>nst, der allen große Freude macht<br />
und auch ein kulinarisches Highlight ist.<br />
HAUS MALTA/MALTESER ORDENSHAUS<br />
Feiern: Während des Lockdowns gab es natürlich nur wenig Besucher, dafür aber gemeinsame Feiern, wie zu St. Patrick.<br />
DIE MALTESER 4/2020<br />
27
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESER KINDERHILFE<br />
EIN STÜCK LEBENSFREUDE SCHENKEN<br />
Ob Fasching, Ostern, ein abwechslungsreicher Spaziergang oder bunter Nachmittag im Garten – bei der MALTESER<br />
Kinderhilfe im Hilde Umdasch Haus, kurz HUH, ist immer etwas los! Das Haus ist für ganz besondere Kinder und Jugendliche<br />
eingerichtet, die spezielle Pflege, Therapie und Förderung benötigen. <strong>Die</strong> positive und familiäre Atmosphäre im Haus<br />
ist deutlich spürbar. Das ist dem Team der MALTESER Kinderhilfe, den Sponsoren und Unterstützern, den Familien und vielen<br />
ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Hier ein kleiner Rundblick mit schönen Momenten und berührenden Einblicken.<br />
Von Katharina Stögner<br />
Hurra, hurra! Der Fasching im HUH ist da!<br />
Der Faschingsdienstag war auch im HUH der Höhepunkt der närrischen Zeit: Unsere „Glücksbärlis“ gestalteten mit<br />
den Kindern einen Tag des Feierns und Singens. <strong>Die</strong> gemeinsame Jause am Nachmittag schmeckte in dieser fröhlichen<br />
Runde besonders gut. Unsere Hausmutter, Praktikanten und Pädagogen hatten dafür eine bunte Vielfalt an<br />
köstlichen Leckereien hergerichtet. Kein Wunder, dass die Kinder nach diesem wunderbaren Tag so richtig müde ins<br />
Bett fielen. Gute Nacht, schlaft gut!<br />
Gut für dich, gut für mich<br />
Ein wohltuendes und gleichzeitig lehrreiches Bewegungserlebnis hatten die Mitarbeiter des HUH im Rahmen eines<br />
Kinästhetik-Workshops. Sie wurden von Kollegen über die gesundheitsfördernden Aspekte der Kinästhetik und deren<br />
Einsatz in der Pflege unterrichtet. Dabei lernten die Pfleger, durch die Sensibilisierung für die eigene Bewegung<br />
sowie die des Gegenübers jede Unterstützung an die Situation angepasst und gesundheitsfördernd zu gestalten. Danke<br />
für diese tolle Initiative!<br />
28<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
Unterwegs zur Palmweihe<br />
<strong>Die</strong> Herz Jesu Kirche in Amstetten war am Palmsonntag das Ziel der jugendlichen Bewohner des Hilde Umdasch Hauses.<br />
Jeweils begleitet und betreut von einer Mitarbeiterin der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe, genossen sie den Ausflug und die<br />
Abwechslung. Mit dabei waren Osterkörbchen mit Palmzweigen, einer verzierten Weihwasserflasche und bemalten<br />
Ostereiern. Danke an Pfarrer Johann Schwarzl, der die jungen Besucher mit einer Fürbitte bedachte. Es ist ein schönes<br />
Gefühl, in der Pfarrgemeinde so gut eingebettet und aufgehoben zu sein!<br />
Muttertag und Dankeschön-Tag<br />
Auch dieses Jahr feierte die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe den Muttertag und ehrte die Mütter für ihre Fürsorge ihren Kindern<br />
gegenüber. Gleichzeitig zelebrierte das HUH den „Dankeschön-Tag“. Der Dank ging an die Pflegenden und Betreuenden<br />
im HUH für ihr Engagement und den liebevollen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen. Als Anerkennung<br />
für ihre Leistungen, die sie 365 Tage im Jahr erbringen, erhielten die Mitarbeiter wunderbar duftende und liebevoll<br />
arrangierte Blumen von der Gärtnerei Fuchs aus Pöchlarn. Vergelt’s Gott!<br />
Orange Füße, gelbe Schnäbel<br />
Ein wunderschöner, kalter, aber sonniger Wintertag war für die<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe die perfekte Einladung zu einem Ausflug ans<br />
Wasser. Nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die<br />
Mitarbeiterinnen hatten großen Spaß daran, die übermütigen Enten<br />
im Wasser zu beobachten. Der Mund-Nasen-Schutz und der entsprechende<br />
Abstand durften in Zeiten von Corona natürlich nicht<br />
fehlen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 29
Kamishibai-Theater im HUH<br />
Eine Woche lang floss „<strong>Die</strong> Moldau“ durch das Hilde Umdasch Haus – freilich nur in Form von Musik und Theater. Das<br />
Musikstück von Friedrich Smetana hatte die Kinder zu einem interaktiven Theater inspiriert, das als Kamishibai-Theater<br />
aufgeführt wurde. <strong>Die</strong> Hintergrundbilder und die Stabfiguren waren von den Kindern selbst gemalt. Jede Szene<br />
wurde erzählt, dann wurde die Musik dazu gehört und schließlich die Szene dargeboten. Es wurde Wasser gespritzt,<br />
getanzt und mit Seidentüchern geschwungen.<br />
„Von mir bleibt mehr als nur Erinnerung“<br />
Viele Menschen wollen über das Leben hinaus helfen und Gutes bewirken. Viele regeln ihren Nachlass zugunsten<br />
ihrer Kinder und Familien und wollen dennoch einen kleinen Anteil auch nachhaltig sozial über den Tod hinaus wirken<br />
lassen. Andere haben keine Familie und möchten bestimmen, was nach ihnen mit ihrem Eigentum geschieht.<br />
Eine Möglichkeit ist eine Testamentspende – zum Beispiel an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe. Sie ist Partner und Mitglied<br />
im Verein Vergissmeinnicht. Nähere Informationen: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/testamentspende/<br />
Danke, danke, danke!<br />
Eine großzügige Spende von 1.000 Euro durfte die <strong>Malteser</strong><br />
Kinderhilfe von der Raika Amstetten in Empfang nehmen. Wir sagen<br />
ein herzliches Danke und Vergelt’s Gott! Auch diese Spende<br />
trägt dazu bei, den Kindern und Jugendlichen durch individuelle<br />
Therapie- und Förderprogramme ein Stück mehr Lebensqualität<br />
und Lebensfreude zu schenken.<br />
Geschäftsleiter Dir. Johann Pambalk-Blumauer und<br />
DGKP Romana Weber Bereichsleitung Pflege<br />
30<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
FÜR DIE SCHAUKEL, SPENDEN, LOS!<br />
Seit Dezember 2020 läuft das Projekt „Traumschaukel“.<br />
Das Ziel: Kindern im Rollstuhl soll die sinnliche Erfahrung<br />
des Schaukelns ermöglicht werden. Mit der Veröffentlichung<br />
des eigens für das Projekt komponierten<br />
Songs startet nun eine große Spendenkampagne.<br />
Eine Amstettner Bürgerin hatte den Stein ins Rollen<br />
gebracht. „Ich wurde von ihr auf den Bedarf einer<br />
öffentlich zugänglichen Rollstuhlschaukel aufmerksam<br />
gemacht“, so Kulturstadtrat Stefan Jandl. Nahezu<br />
gleichzeitig hatten Georg Trimmel vom Stadtmarketing<br />
Amstetten und Patrick Losbichler von der LOFT Kreativagentur<br />
die Idee, gemeinsam mit einigen Amstettner<br />
Musikbands eine Benefizaktion ins Leben zu rufen. Kurzerhand<br />
wurde daraus eine gemeinsame Sache: Das Projekt<br />
„Traumschaukel“ war geboren.<br />
Von Lisa Hammer<br />
Club‘, ‚PÄM‘ und ‚Stereo Bullets‘ ein altes Volksmusik-<br />
Lied neu interpretiert und eigens für das Projekt zugeschnitten.<br />
So ist der Song ‚Hoch Hinaus‘ entstanden“,<br />
erklärt Patrick Losbichler, selbst passionierter Musiker.<br />
Georg Trimmel vom Stadtmarketing freut sich über den<br />
Zusammenschluss der regionalen Kultur- und Kreativszene:<br />
„Es ist schön zu sehen, dass sich die Kulturschaffenden<br />
und Kreativen der Region für ein so tolles<br />
Projekt zusammenfinden. Gemeinsam möchten wir<br />
möglichst viele Menschen erreichen und zum Spenden<br />
motivieren.“<br />
Highlight der Aktion wird schließlich das Benefizkonzert<br />
„Band Clash“ am 3. Oktober <strong>2021</strong> in der Pölz-Halle<br />
sein. Abgewickelt wird die Spendenaktion mit Unterstützung<br />
des Vereins „Amstetten Hilft“.<br />
„Hoch hinaus“ am 3. Oktober <strong>2021</strong><br />
„Mittlerweile haben die ‚Buffalo Bells‘, der ‚Penthouse<br />
Alle Infos unter: www.traumschaukel.at<br />
Wenn auch Sie die MALTESER Kinderhilfe unterstützen<br />
wollen, freuen wir uns sehr über Ihre Spende!<br />
Online: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/<br />
Spendenkonto: MALTESER Kinderhilfe<br />
IBAN: AT32 2011 1827 9642 5000<br />
Laufen Sie mit beim Charity Run „Laufend helfen“:<br />
www.kinderhilfelauf.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 31
XXXXX<br />
MALTESERÖSTERREICH<br />
LOURDES<br />
<strong>2021</strong><br />
Burgenland<br />
Steiermark<br />
Tirol<br />
Salzburg<br />
32<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
VIRTUELLE WALLFAHRT NACH LOURDES<br />
Traditionell begeben sich die <strong>Malteser</strong> am ersten Wochenende<br />
im Mai gemeinsam mit zahlreichen Kranken<br />
und Menschen mit Behinderung auf Wallfahrt nach<br />
Lourdes, um an der Grotte von Massabielle zu beten und<br />
Kraft zu tanken. Schon 2020 war es aufgrund der Pandemie<br />
leider nicht möglich, unsere Pilgerfahrt anzutreten,<br />
und auch heuer konnten wir das Risiko leider nicht<br />
eingehen – gerade auch, weil viele der uns anvertrauten<br />
Menschen zur Hochrisikogruppe zählen. Für viele von<br />
ihnen ist eine Wallfahrt ein großer Traum, eine Reise<br />
dorthin ein großes Geschenk, das neue Lebenskraft gibt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben daher beschlossen, heuer Lourdes<br />
zu den von uns betreuten Menschen kommen zu lassen,<br />
indem wir geweihte Fläschchen mit dem Wasser aus der<br />
Grotte persönlich überreicht haben.<br />
VERGISSMEINNICHT<br />
Vermächtnisse ermöglichen Außergewöhnliches – <strong>Die</strong> MALTESER sind Partner der Initiative für das gute Testament. Und<br />
es gibt wachsendes Interesse an Erbrecht und Testamentsspende.<br />
Meist vererben Testamentsspender moderate Vermögen<br />
und ermöglichen damit erst die laufende Arbeit gemeinnütziger<br />
Einrichtungen, wie Gregor Holfeld, Bereichsleitung<br />
<strong>Malteser</strong> Austria Tirol/Vorarlberg betont: „<strong>Malteser</strong><br />
helfen dort, wo Not ist – im Sozial-, Sanitäts- und Rettungsdienst,<br />
in der Pflege von Personen mit Handicap und<br />
Menschen im Alter, sowie im Kampf gegen Einsamkeit. In<br />
zahlreichen Projekten werden auch Kinder und Jugendliche<br />
aus einem sozial herausfordernden Umfeld oder mit<br />
Behinderung unterstützt. Jedes Vermächtnis an die <strong>Malteser</strong><br />
ermöglicht es uns, Nächstenliebe, Gemeinschaft und<br />
Spiritualität zu leben, ‚letzte‘ Herzenswünsche zu erfüllen<br />
und Lebensfreude zu schenken.“<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 33
Oberösterreich<br />
Burgenland<br />
Wien<br />
OSTERN<br />
Ostern – es wurde gebacken und verpackt, überbracht und zugesandt. Alle Bereiche<br />
der <strong>Malteser</strong> haben ihren Freunden und den von ihnen Betreuten Briefe,<br />
Süßigkeiten, Osterlichter und andere kleine Geschenke vorbereitet. Es gab<br />
Online-Messfeiern und Gebete und viele Telefonate, um das gemeinschaftliche<br />
Osterfest zu feiern und die Nächstenliebe spürbar zu machen.<br />
Salzburg<br />
Tirol<br />
34<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
GEMEINSAM STATT EINSAM DANK INTERNET<br />
In Zeiten von Corona bieten die neuen Medien ungeahnte Möglichkeiten, einander virtuell zu begegnen, gemeinsam zu beten,<br />
Delegationsabende zu veranstalten und sogar Vorträgen unseres Großkanzlers zu lauschen.<br />
Von Verena Trentini<br />
Schon im ersten Lockdown, im Frühjahr 2020, war meine<br />
Idee, gemeinsam via Internet zu beten, auf sehr fruchtbaren<br />
Boden gefallen. <strong>Die</strong> Johannesgemeinschaft griff<br />
die Anregung auf und veranstaltet seither regelmäßig<br />
Gebetsabende online. Im zweiten Lockdown im Herbst<br />
entstand die Idee, auch unsere Delegationsabende für<br />
den Bereich Tirol/Vorarlberg online abzuhalten.<br />
<strong>Die</strong> Freude war groß: Endlich konnten wir einander nach<br />
langer Zeit wieder sehen, wenn auch nur über unsere<br />
Webkameras. Nach einem Impuls unseres Delegationsgeistlichen<br />
Pater Robert Deinhammer SJ kamen alle<br />
Teilnehmer einzeln zu Wort. Jeder erzählte, wie es ihm<br />
ging und was ihm besonders am Herzen lag. Vor allem<br />
die Einsamkeit, der fehlende soziale Kontakt machte uns<br />
allen zu schaffen. Umso mehr genossen wir es, einander<br />
zumindest virtuell zu begegnen und ein Stück Gemeinschaft<br />
zu spüren.<br />
Sitzungen, Versammlungen und Vorträge<br />
<strong>Die</strong>ses positive Erlebnis hat uns darin bestärkt, unsere Delegationsabende<br />
weiterhin auf diese Weise zu organisieren.<br />
Ebenso werden Delegationratssitzungen online abgehalten,<br />
und auch die Delegationsversammlung mit der Wahl unseres<br />
neuen Schatzmeisters wurde auf diesem Weg bewerkstelligt.<br />
Erstaunlich, was mit den neuen Medien alles möglich ist!<br />
Selbst Vorträge lassen sich wunderbar online gestalten.<br />
So referierte Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddhin für Kandidaten,<br />
die sich zur Aufnahme in den <strong>Malteser</strong>orden<br />
vorbereiten, via Microsoft Teams. Aufgrund des großen<br />
Erfolges wurde der Vortrag für die Delegation sowie für<br />
die Ordensmitglieder anderer Delegationen wiederholt.<br />
Online-Diskussion zu aktuellen Themen<br />
Sogar Großkanzler Bailli Albrecht Boeselager betrat das<br />
virtuelle Podium, um im Rahmen eines Delegationsabends<br />
über sein mannigfaltiges Leben im <strong>Die</strong>nst des<br />
Ordens weltweit zu erzählen. 80 überaus interessierte<br />
Ordensmitglieder nahmen an dem Meeting teil, in dem<br />
es um aktuell besonders brisante Themen wie staatliche<br />
Souveränität, den diplomatischen Einsatz des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
in muslimischen Ländern, die Unabhängigkeit des<br />
Ordens von Politik und Wirtschaft sowie den Einsatz gegen<br />
Menschen- und Organhandel ging.<br />
Es war eine große Freude, den Großkanzler an diesem<br />
Abend virtuell erleben zu dürfen! Danke dafür! Gerne<br />
nützen wir weiterhin die Vorteile der virtuellen Welt<br />
und der neuen Medien, die uns einander in Zeiten von<br />
Corona näherbringen und räumliche Distanzen überwinden<br />
lassen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 35
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESER IM GESPRÄCH<br />
Unter diesem Titel ist ein neues Gesprächsformat für den Freiwilligenbereich entstanden. Es soll den Austausch und die<br />
Gemeinschaft unter den Mitgliedern fördern und Spiritualität sowie Lebenserfahrung vermitteln.<br />
Von Tobias Zöhrer<br />
in dieser Branche und zum Einfluss des Glaubens auf sein<br />
Handeln. Auch für sein Engagement im <strong>Malteser</strong>orden<br />
interessierten sich die Teilnehmer besonders. Seine vielfältige<br />
Lebenserfahrung und offene Art, mit der er auch<br />
kritische Fragen kompetent beantwortete, waren beeindruckend.<br />
Im Rahmen eines monatlich stattfindenden virtuellen<br />
Kamingesprächs geben interessante Persönlichkeiten<br />
der <strong>Malteser</strong> Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit. Als<br />
ersten Gast durften wir den Botschafter des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens, Sebastian Prinz von Schoenaich-<br />
Carolath begrüßen. Er erzählte von seiner spannenden<br />
Tätigkeit als Diplomat und in der Finanzwelt. Besonders<br />
in Erinnerung blieb die Diskussion zu ethischen Fragen<br />
In der zweiten Ausgabe durften wir uns mit Christoph<br />
Bazil, dem Präsidenten des Bundesdenkmalamtes, austauschen.<br />
Unter anderem ging es um Restitutionsverfahren<br />
von geraubten Kunstwerken, bei denen das Bundesdenkmalamt<br />
die Rückabwicklungen an die rechtmäßigen<br />
Besitzer durchführt. Speziell war der Ort, von dem aus<br />
der Präsident per Webcam zu unserem Talk zugeschaltet<br />
war: Sein Büro befindet sich im Schweizertrakt der Hofburg,<br />
im ehemaligem Audienzzimmer Kaiser Franz I./II.<br />
AKKREDITIERUNG BEI DER UNIDO<br />
Botschafter Granser überreicht das Beglaubigungsschreiben an UNIDO Generaldirektor LI Yong.<br />
Von Alexia Zwitkovits<br />
Mit der kürzlichen Überreichung des Beglaubigungsschreibens<br />
und der damit verbundenen Akkreditierung<br />
von Botschafter Günther Granser als Ständiger Vertreter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>ordens bei der Organisation<br />
der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung<br />
(UNIDO), wird ein weiterer Schritt in Richtung engerer<br />
Zusammenarbeit und auf eine gemeinsame Zukunft gesetzt.<br />
Seit einer Resolution der UN-Generalversammlung<br />
vom August 1994, besitzt der Orden Beobachterstatus<br />
bei den Vereinten Nationen und hat somit die<br />
Möglichkeit, auch im internationalen diplomatischen<br />
Feld aktiv mitzuwirken.<br />
S.E. Herr LI Yong, Generaldirektor der Organisation der<br />
Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO),<br />
mit Botschafter Günther Granser, Ständiger Vertreter des<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens bei der UNIDO<br />
© United Nations Industrial Development<br />
Organization (UNIDO)<br />
In seiner Antrittsrede brachte Botschafter Granser im<br />
Namen des <strong>Malteser</strong>ordens seine Anerkennung und<br />
Wertschätzung für die Arbeit und die Leistungen der<br />
UNIDO gegenüber Generaldirektor LI Yong zum Aus-<br />
36<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
druck. Insbesondere auf dem Gebiet der Armutsbekämpfung,<br />
der Globalisierung und der ökologischen<br />
Nachhaltigkeit gilt UNIDO als primärer Advokat einer<br />
nachhaltigen industriellen Entwicklung und Zukunft.<br />
Der Orden erfüllt mit seinen vielseitigen Tätigkeitsfeldern<br />
den offiziellen Auftrag der humanitären Diplomatie,<br />
indem er weltweit Menschen in verschiedensten<br />
Problemsituationen hilft und unterstützt.<br />
Botschafter Granser betonte gegenüber den<br />
UNITED NATIONS<br />
VIENNA<br />
YOUTH FORUM <strong>2021</strong> DER<br />
UNODC JUGENDINITIATIVE<br />
Am Rande der jährlichen, hochrangig besetzten Konferenz<br />
der Commission of Narcotic Drugs (CND) des United Nations<br />
Office on Drugs and Crime (UNODC) fand auch heuer<br />
wieder das bedeutende Jugendforum der UNODC Jugendinitiative<br />
statt, welches seit 2012 ein fixer Teil der UN<br />
Familie ist und jährlich mit Unterstützung des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens veranstaltet wird.<br />
Spezielle Situationen erfordern spezielle Maßnahmenund<br />
so wurde auch das Jugendforum im Zeitraum vom<br />
29. März bis 2. April <strong>2021</strong> basierend auf strikten Präventionsmaßnahmen<br />
gegen die COVID-19-Pandemie<br />
ausschließlich online abgehalten. Insgesamt wurden 62<br />
Jugendliche aus 41 Ländern für die Teilnahme am diesjährigen<br />
Forum ausgewählt.<br />
Das Hauptziel des Forums ist es, junge Menschen aus<br />
der ganzen Welt, die im Bereich der Drogenprävention,<br />
der Gesundheitsförderung und der Stärkung der Jugend<br />
tätig sind, zusammenzubringen. So können sich<br />
die Teilnehmer über Ideen, Visionen sowie unterschiedliche<br />
Perspektiven zum besseren Schutz der Gesundheit<br />
anwesenden hochrangigen Mitarbeitern der Vereinten<br />
Nationen, dass der Orden höchstes Interesse daran hat,<br />
Mittel und Wege für eine engere Zusammenarbeit mit<br />
der UNIDO zu finden und die bereits bestehende langjährige<br />
Beziehung weiterzuentwickeln.<br />
Von Paula Mutas<br />
und des Wohlbefindens Gleichaltriger austauschen und<br />
haben die Möglichkeit, ihre gemeinsame Botschaft an<br />
die politischen Entscheidungsträger auf globaler Ebene<br />
zu übermitteln. Das reine Online-Format hat die<br />
Jugendlichen nicht davon abgehalten, sich interaktiv<br />
auszutauschen, und so waren die Beteiligung sowie das<br />
Engagement aller bemerkenswert. Der technologische<br />
Fortschritt wurde in vollem Umfang genutzt – Gruppenaktivitäten,<br />
die normalerweise bei persönlichen Treffen<br />
stattfinden, wurden in die virtuelle Umgebung verlegt.<br />
<strong>Die</strong> diesjährige Eröffnungszeremonie war geprägt von<br />
hochrangigen Rednern: UNODC Executive Director Frau<br />
Ghada Waly betonte in ihrer Rede, wie wichtig die aktive<br />
Teilnahme sowie das Einbringen eigener Ideen seitens der<br />
Jugendlichen sei. Botschafter Günther Granser begrüßte<br />
die Teilnehmer im Namen des Souveränen <strong>Malteser</strong>ordens<br />
und versicherte ihnen, dass sie als „Botschafter des guten<br />
Willens“ fungieren, die sich für eine nachhaltigere Zukunft<br />
einsetzen. Er forderte die Jugendlichen auf, die Pandemie<br />
nicht als Hindernis, sondern als Chance für Wachstum und<br />
Entwicklung zu sehen und sich aktiv darum zu bemühen,<br />
© United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC)<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 37
MALTESERÖSTERREICH<br />
dass ihre Stimmen gehört werden. Auch Botschafter Mikhail<br />
Ulyanov, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation<br />
in Wien, richtete motivierende Worte an die Teilnehmer.<br />
Obwohl das Forum abgeschlossen ist, werden die<br />
Jugendlichen weiterhin an Veranstaltungen zusammen<br />
mit der UNODC und der Jugendinitiative<br />
teilnehmen. In einem weiteren Schritt werden ganz<br />
individuelle Strategien entwickelt, die den Jugendlichen<br />
konkret helfen, die Erkenntnisse aus dem Jugendforum<br />
in ihrem persönlichen Umfeld in die Tat<br />
umzusetzen.<br />
DIE MENSCHENWÜRDE IM ZENTRUM<br />
UNSERES HANDELNS<br />
Bei der 46. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen im Februar <strong>2021</strong> in Genf betonte MALTESER Großkanzler<br />
Albrecht Boeselager die vielfältigen Herausforderungen, denen sich die humanitären Akteure im Zuge der<br />
COVID-Notlage stellen müssen.<br />
Quelle: orderofmalta.int<br />
„<strong>Die</strong> COVID-19-Pandemie mit ihren verheerenden Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit und die Wirtschaft vieler<br />
Nationen gesellt sich zu den globalen Spannungen und<br />
Konflikten, den wachsenden Problemen des Hungers,<br />
der Umweltzerstörung, der Frage der Flüchtlinge und<br />
der vor Krieg, Terrorismus und Hunger Fliehenden sowie<br />
den vielen Formen der Gewalt, die die Menschenwürde<br />
demütigen und verletzen“, so der Großkanzler<br />
in seiner Ansprache. Er plädierte für „eine schnelle und<br />
flächendeckende globale Verteilung der Impfstoffe“.<br />
<strong>Die</strong>s sei nicht nur ein ethischer, sondern auch ein wissenschaftlicher<br />
und klinischer Imperativ und der beste<br />
Weg ist, die Pandemie zu stoppen.<br />
Beschämende Misshandlung von Migranten<br />
Darüber hinaus äußerte der Großkanzler seine tiefe<br />
Besorgnis über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen<br />
in vielen Teilen der Welt, vom Horn von Afrika<br />
über die Kaukasusregion bis hin zum kriegsgebeutelten<br />
Syrien: „Der Schutz der Rechte von Minderheiten, die<br />
oft Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind,<br />
bleibt ein Gebot in einer Zeit, in der die Logik der Macht,<br />
des Nationalismus und des Populismus auf Kosten der<br />
Logik des Dialogs wächst.“ Weiters verwies Boeselager<br />
auf die Notlage vieler Migranten in Südosteuropa, die<br />
„in beklagenswerten, heruntergekommenen Lagern“<br />
untergebracht würden, „um die Ankunft anderer Migranten<br />
zu verhindern.“<br />
Glaubensbasierte Organisationen als zuverlässigste<br />
Ersthelfer<br />
Indem er die Bemühungen des <strong>Malteser</strong>ordens zur<br />
Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten während<br />
ihres Transits darstellte, betonte Boeselager die<br />
Notwendigkeit, an transnationalen Ansätzen zu arbeiten,<br />
die auf gemeinsamen Werten beruhen. In diesem<br />
Rahmen könne sich die Arbeit von glaubensbasierten<br />
Organisationen als besonders effektiv erweisen: „Bei<br />
massiven Menschenrechtsverletzungen sind die zuverlässigsten<br />
Ersthelfer für lokale Gemeinschaften sehr oft<br />
die glaubensbasierten Organisationen. Der <strong>Malteser</strong>orden,<br />
der über viel Erfahrung mit Interventionen in<br />
schwierigen Gebieten verfügt, die von ethnischen oder<br />
religiösen Feindseligkeiten betroffen sind, ruft zu einem<br />
engeren interreligiösen Dialog auf, der für die Hilfe für<br />
die Opfer in diesen Situationen von grundlegender Bedeutung<br />
ist.“<br />
38<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
XXXX<br />
KAMPF GEGEN DEN<br />
MENSCHENHANDEL<br />
Im Schatten der globalen Corona-Pandemie beobachten wir eine dramatische Zunahme des weltweiten Menschenhandels.<br />
Es gilt, diese moderne Form der Sklaverei entschieden zu bekämpfen.<br />
Von Botschafter Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath<br />
Menschenhandel bedeutet physische und psychische Ausbeutung<br />
sowie Ausübung von Gewalt, somit Zerstörung<br />
der Würde des Menschen, einem gerade für uns Christen,<br />
aber auch für alle anderen Menschen und Religionen so<br />
hohem Wert. Menschenhandel umfasst Zwangsarbeit,<br />
die Rekrutierung von Kindern als Soldaten und Arbeitssklaven,<br />
Zwangsprostitution, den Kauf und <strong>Die</strong>bstahl<br />
von Kindern für Adoption oder Missbrauch, Kinderpornographie<br />
für die Verbreitung im Internet, Organdiebstahl,<br />
Zwangskriminalität und Straßenbettelei.<br />
<strong>Die</strong> Vereinten Nationen gehen weltweit von rund 40 Millionen<br />
Betroffenen aus und vermuten in 13 europäischen<br />
Ländern etwa 800.000 Fälle. Allein in Österreich geht man<br />
von 15.000 bis 25.000 Fällen aus. Der Umsatz, der weltweit<br />
durch diese Form der Ausbeutung von Menschen erzielt<br />
wird, liegt bei etwa 150 bis 200 Milliarden Euro und<br />
damit an zweiter Stelle in der internationalen Kriminalitätsstatistik.<br />
Nach offiziellen Berichten ist Österreich ein<br />
Ziel- und Transitland, ein Tor für viele Osteuropäer und<br />
Menschen aus Afrika und Asien. <strong>Die</strong> häufigste Form des<br />
Menschenhandels ist die sexuelle Ausbeutung gefolgt von<br />
häuslicher Leibeigenschaft und erzwungener Bettelei.<br />
Menschen um 100 Euro<br />
War Sklaverei früher meist lokal organisiert, ist die moderne<br />
Form der Sklaverei globaler Natur. Menschen können<br />
um den Erdball im Darknet gehandelt werden, kriminelle<br />
Organisationen sind global vernetzt. Früher stellten Sklaven<br />
für ihre Herren einen hohen Eigentumswert dar. Heute<br />
gehen offizielle Stellen von durchschnittlichen Preisen<br />
um 100 Euro pro Person aus. Der Mensch ist „wertlos“.<br />
Was können wir dagegen tun? Wir müssen größeres Bewusstsein<br />
für dieses Thema schaffen und für die Würde<br />
der Betroffenen kämpfen. Best-Practice-Lösungen aus<br />
anderen Ländern sollten schnellstmöglich übernommen<br />
sowie Präventions-, Schutz- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
für Opfer verstärkt werden. Wir alle tragen eine Mitverantwortung<br />
für unsere Mitmenschen.<br />
MALTESER Sonderbotschafter gegen Menschenhandel<br />
Papst Franziskus hat zuletzt immer wieder sehr eindringlich<br />
auf das Thema hingewiesen und alle Menschen – besonders<br />
uns Katholiken – aufgefordert, hinzuschauen<br />
und aktiv zu werden. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben diesen Auftrag<br />
angenommen und zwei Sonderbotschafter berufen, die<br />
sich auf internationaler Ebene mit diesem Thema beschäftigen.<br />
Wir liegen damit genau auf der Linie unseres<br />
Propriums: Verteidigung des Glaubens und Hilfe für die<br />
Schwächsten.<br />
Wenn wir dieser Sünde der Menschheit ein Gesicht geben<br />
wollen, dann kann es das der heiligen Bakhita sein, einesudanesischen<br />
Sklavin, die im Jahr 1941 als Nonne in Italien<br />
starb. Mit sieben Jahren wurde sie entführt, mehrmals<br />
verkauft und musste während ihrer Sklavenzeit sehr<br />
viel erleiden. Im Alter von 19 Jahren ging Bakhita zu den<br />
Kanossianerinnen nach Venedig. 1896 legte sie in Verona<br />
ihr Gelübde ab.<br />
Erfahren Sie mehr über die internationalen diplomatischen<br />
Aktivitäten des <strong>Malteser</strong> Ordens gegen Menschenhandel<br />
unter www.diplomatie-humanitaire.org<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 39
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESER CARE<br />
WENN PFLEGE ZUR BERUFUNG WIRD –<br />
DANKE, ILSE!<br />
Was wäre MALTESER Care ohne sie gewesen? Wir sagen unserer langjährigen Pflegdienstleiterin Ilse Hummer ein herzliches<br />
„Vergelt`s Gott!“ und wünschen ihr alles erdenklich Gute für den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Von Susanne Wick<br />
Als Ilse 1961 in Gmunden zur Welt kam, war ihr der Beruf<br />
der Krankenschwester noch nicht in die Wiege gelegt<br />
worden. Nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht,<br />
der Haushaltsschule und einer Lehre als Einzelhandelskauffrau<br />
beschloss Ilse vor 30 Jahren, die Ausbildung<br />
zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
zu absolvieren. Zu diesem Zeitpunkt war Ilse bereits<br />
verheiratet und hatte zwei kleine Töchter.<br />
Während der nächsten Jahre folgten Positionen in verschieden<br />
stationären Einrichtungen in Oberösterreich, wo<br />
Ilse zur Pflegedirektorin avancierte und neben den beruflichen<br />
Herausforderungen auch noch akademische Weiterund<br />
Sonderausbildungen im Pflegebereich absolvierte.<br />
Pflege mit hoher Qualität für die MALTESER<br />
Im Jahr 2010 wechselte Ilse in den mobilen Bereich und<br />
zu <strong>Malteser</strong> Care. Dort baute sie als Case & Care Managerin<br />
den Bereich Oberösterreich auf. Seit 2016 ist sie<br />
Pflegedienstleiterin von <strong>Malteser</strong> Care und als solche<br />
maßgeblich am Erfolg und an der Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens beteiligt.<br />
Ideen im Team zu entwickeln und umzusetzen, persönliche<br />
Ressourcen und Fähigkeiten einzubringen und Entwicklungsprozesse<br />
mitzugestalten, liegen ihr besonders<br />
am Herzen. So hat sie mit Akribie und großem Zeitaufwand<br />
– neben ihrem täglichen Einsatz als Pflegedienstleiterin<br />
– den gesamten und aufwendigen Prozess der<br />
ÖQZ24-Zertifizierung begleitet. Damit wurde <strong>Malteser</strong><br />
Care zu einer der ersten zertifizierten Organisationen<br />
für Personenbetreuung in der 24-Stunden-Pflege und<br />
-Betreuung in Österreich.<br />
Humorvoll und immer auf Augenhöhe<br />
Ilse ist ein Mensch, der auf Augenhöhe mit anderen interagiert.<br />
Ehrlichkeit, Offenheit und Klarheit sind ihr<br />
immens wichtig, selbst wenn es einmal um unangenehme<br />
oder kritische Gespräche geht. Qualität im Umgang<br />
mit den Klienten, den Angehörigen, den Kollegen, den<br />
Personenbetreuern und all jenen, mit denen sie täglich<br />
in zahlreichen und endlos scheinenden Telefonaten in<br />
Kontakt steht, hat jederzeit Priorität.<br />
Immer lösungsorientiert, freundlich und höflich – sogar<br />
in oft sehr schwierigen und aufreibenden Situationen<br />
– schafft sie es, die Ruhe zu bewahren und ihrem Gegenüber<br />
ein Gefühl der Sicherheit und der Entlastung zu<br />
geben. Humor, Mut, Leidenschaft und Entschlossenheit<br />
sind Ilses unschlagbare Stärken. Damit meistert sie jede<br />
Situation.<br />
40<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
Ein neuer Lebensabschnitt<br />
Im Herbst tritt Ilse in den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Wir werden sie sehr vermissen und lassen sie nicht ohne<br />
die guten Wünsche und Dankesworte ihrer zahlreichen<br />
Weggefährten gehen. Hier sind einige „O-Töne“ stellvertretend<br />
abgedruckt.<br />
Marlene: „Ilse ist das Herz von <strong>Malteser</strong> Care. Sie zeigt<br />
so viel Engagement, immer gepaart mit Herzlichkeit<br />
und echtem persönlichen Interesse am Gegenüber. Es<br />
wird schwer sein, die Lücke zu füllen, die sie hinterlässt.<br />
Sie ist mehr als eine Pflegedienstleitung. Ihre Wärme<br />
und Fürsorge hat uns zu einer Familie gemacht. Ich<br />
freue mich für sie, dass sie diese ganze Energie nun ihren<br />
Claudia: „Liebe Ilse, vielen Dank für deine Wertschätzung<br />
und dass du mir immer auf Augenhöhe begegnet<br />
bist. Mit dir als Fels in der Brandung ging es immer irgendwie<br />
weiter. Ich wünsche dir für die Pension die verdiente<br />
Ruhe und Zeit, um alles zu tun, was dir gut tut.<br />
Gesundheit soll dich und deine Lieben begleiten.“<br />
Robert: „Ilse war immer wie eine Mutter zu uns, hat<br />
immer ein offenes Ohr und ist jederzeit für alle da.“<br />
Sandra: „Ich bedanke mich bei Ilse für die gemeinsame<br />
Zeit bei <strong>Malteser</strong> Care und die gute Zusammenarbeit.<br />
Es war ein unkompliziertes Arbeiten mit ihr. Sie nahm<br />
sich immer Zeit für alle Probleme. Ich wünsche Ilse alles<br />
Gute für die wohlverdiente Pension.“<br />
Liebsten, den Enkelkindern und ausgewählten Herzensprojekten<br />
schenken kann. Mir wird sie sehr fehlen.“<br />
Jacqueline: „Liebe Ilse, du bist unser Vorbild, an dem<br />
wir uns orientieren können. Du hast uns immer zugehört<br />
und bist uns fortwährend beigestanden. Du hast<br />
wundervolle Eigenschaften. Du bist eine Teamplayerin,<br />
vertrauenswürdig, du warst immer respektvoll und fair,<br />
eine Visionärin, empathisch, mutig und authentisch.<br />
Ich danke dir für die schöne Zeit, die wir gemeinsam<br />
verbringen durften. Ich wünsche dir alles Gute für deine<br />
Pensionierung.“<br />
Andrea: „Ilse ist ein herzensguter Mensch, fürsorglich<br />
und war immer für alle da – der Inbegriff von Mutterinstinkt.<br />
Ich wünsche ihr nur das Beste, wundervolle Momente,<br />
Zeit für sich und viel Freude und Gesundheit bis<br />
ins hohe Alter.“<br />
Stefan: „Ihr begeisternder, beherzter, bewegter Lebensweg<br />
– innen wie außen. Ihre äußeren Bahnen wird sie in<br />
der Pensionierung anderswo ziehen. In der Erinnerung<br />
ist und bleibt sie aber eine von uns.“<br />
Margareta: „Für mich war Ilse wie eine Mutter, für uns<br />
alle. Sie hat mir immer geholfen, wenn ein großes Problem<br />
aufgetaucht ist, und sie war immer für mich und<br />
uns zur Stelle. Ich werde sie sehr vermissen. Für mich ist<br />
sie die beste Chefin, die ich jemals hatte.“<br />
Andrea und Karin: „Liebe Ilse, mit einem tränenden<br />
Auge lassen wir dich in deinen neuen Lebensabschnitt<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 41
MALTESERÖSTERREICH<br />
gehen und wünschen dir von ganzem Herzen das<br />
Allerallerbeste! Du wirst uns sehr fehlen! Deine<br />
Tür stand immer offen für uns und Du hast immer<br />
eine Lösung aus dem Ärmel gezogen. Natürlich<br />
auch dein Lachen, deine Fröhlichkeit, deine<br />
Gutmütigkeit und die tolle Zusammenarbeit.<br />
Persönlich werden uns deine extrem guten Torten<br />
und Mehlspeisen abgehen, mit denen du uns<br />
verwöhnt hast. Vielen Dank dafür!“<br />
Helmut: „Ilse ist unser „Grisu“: Wie der kleine<br />
Dache aus den bekannten KInderbüchern eine<br />
immer einsatzbereite Feuerwehr, wann und wo<br />
immer es Hilfe und Unterstützung braucht. Liebenswürdig,<br />
vertrauensvoll und mit einem gesunden<br />
Schuss an Optimismus, wodurch auch<br />
unlösbar scheinende Probleme zu einer für alle<br />
akzeptablen und guten Lösung kommen. Wenn<br />
Ilse im Herbst ihren wohlverdienten Unruhestand<br />
antritt wird, wird wohl erst so richtig klar<br />
sein, wo überall sie mit ihren zündenden Ideen<br />
und unermüdlichen Aktivitäten fehlt. Mir persönlich<br />
wird Ilse als Mensch und ganz wichtige<br />
Austauschpartnerin im beruflichen Kontext fehlen.<br />
Privat hoffe ich, dass Ilse die berufliche Heimat<br />
nie vergessen wird und uns oft und gerne<br />
besucht oder auch telefonisch mit uns allen in<br />
Kontakt bleibt! Ein ganz, ganz großes und herzliches<br />
Dankeschön für das gelebte Miteinander<br />
und Füreinander-Dasein, liebe Ilse!“<br />
MALTESER CARE<br />
WENN HILFE RICHTIG<br />
GUT ANKOMMT<br />
Von Susanne Wick<br />
In der Ausgabe 4/2020 unseres Magazins „<strong>Die</strong> MALTESER“<br />
berichteten wir über eine unserer Klientinnen, die 14-jährige<br />
Lea. Sie leidet aufgrund einer Schädigung des Gehirns an<br />
einer Lähmung der Arme und Beine und benötigt im Alltag<br />
umfassende Unterstützung. Bei der täglichen Pflege hilft<br />
nun ein Patienten-Deckenlift, der dank der großzügigen<br />
Spende von Mitarbeitern der Firma Takeda angeschafft werden<br />
konnte. Lea freut sich riesig über ihren Lift und sagt von<br />
ganzem Herzen DANKE!<br />
Wir haben für Sie geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch<br />
Erholung pur im Schloßhotel Mailberg! Hochzeiten, Veranstaltungen, Romantik im historischen Ambiente.<br />
42<br />
Schloßhotel Mailberg, 2024 Mailberg 1, Tel. +43 2943 30301, reservierung@schlosshotel-mailberg.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />
www.schlosshotel-mailberg.at
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESER CARE<br />
MOBILER DIENST AM NÄCHSTEN<br />
Als Serviceanbieter im Pflege- und Betreuungsbereich geht MALTESER Care mit der Zeit. Wir bieten nun in Wien durch<br />
den Fonds Soziales Wien (FSW) geförderte Leistungen an.<br />
Von Susanne Wick<br />
Gute Nachrichten für die Bewohner der Bundeshauptstadt:<br />
In Wien ist es <strong>Malteser</strong> Care gelungen, geförderte<br />
Leistungen durch den Fond Soziales Wien (FSW) im Rahmen<br />
der Hauskrankenpflege anbieten zu können.<br />
Heimhilfe<br />
Heimhelfer unterstützen bei Einkäufen, der Haushaltsführung,<br />
beim Aufwärmen von Mahlzeiten oder der Körperpflege.<br />
Sie kommen je nach Bedarf zu vereinbarten<br />
Zeiten zu den Klienten nach Hause, um sie dort zu unterstützen<br />
– auch am Wochenende.<br />
Hauskrankenpflege<br />
<strong>Die</strong> Hauskrankenpflege ist eine Pflege und Betreuung, die<br />
ausschließlich durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte<br />
sowie Pflegefachassistenten bei den<br />
Klienten zu Hause durchgeführt wird.<br />
Es handelt sich um eine aktivierende und reaktivierende<br />
Pflege. Dabei stehen die ganzheitliche Betreuung<br />
sowie Erhalt und Förderung der Selbstständigkeit im<br />
Vordergrund. So umfasst die Hauskrankenpflege beispielsweise<br />
Mobilisation, Körperpflege, Injektionen,<br />
Medikamentengaben und Sondenernährung. Auch vorbeugende<br />
Pflegemaßnahmen sowie Beratung und Pflegeanleitung<br />
für Klienten und deren Angehörige zählen<br />
zur Hauskrankenpflege.<br />
<strong>Die</strong>ser <strong>Die</strong>nst ist für jene Klienten, denen durch den FSW<br />
geförderte Leistungen wie Heimhilfe, Besuchsdienste<br />
und die mehrstündige Alltagsbegleitung angeboten wird.<br />
Begleit- und Besuchsdienst<br />
Der Begleit- und Besuchsdienst ist für jene gedacht, denen<br />
es aufgrund körperlicher oder psychischer Beeinträchtigungen<br />
schwerfällt, ohne fremde Hilfe das Haus<br />
zu verlassen. Geschulte Betreuer begleiten an allen Werktagen<br />
zu vereinbarten Terminen und unterstützen beispielsweise<br />
bei Arztbesuchen oder dringenden Erledigungen<br />
in der Apotheke oder bei der Bank.<br />
Mehrstündige Alltagsbegleitung<br />
Das Angebot der mehrstündige Alltagsbegleitung richtet<br />
sich an Menschen, die nicht, weder selbstständig<br />
noch mit Hilfe ihrer Angehörigen, zurechtkommen. Soziale<br />
Altagsbegleiter kommen zu vereinbarten Zeiten<br />
nach Hause und unterstützen bei der Zubereitung von<br />
Mahlzeiten, begleiten bei Arztbesuchen, Besorgungen<br />
oder Spaziergängen. Der Umfang der geförderten<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen richtet sich nach dem persönlichen<br />
Pflegebedarf, der von einer Mitarbeiterin bzw. einem<br />
Mitarbeiter des Kundenservice des FSW erhoben wird.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 43
MALTESERWELTWEIT<br />
KROATIEN<br />
DIE HOFFNUNG AUF EIN GANZ<br />
NORMALES LEBEN<br />
Wie ein Kranker keinen größeren Wunsch hat, als die Rückkehr zu einem gesunden und normalen Leben, so sind die<br />
ethnisch gemischten Bewohner der „Banovina“ in Kroatien in dem einen gemeinsamen Wunsch vereint, nach Krieg und<br />
Erdbeben wieder ein ganz normales Leben zu führen.<br />
Von Georg Eltz<br />
<strong>Die</strong> Gegend um die Städtchen Sisak, Petrinja und Glina<br />
etwa 50 km südlich von Zagreb bezaubert durch ihr wunderschönes<br />
Hügelland. Doch die Region hat bereits viel<br />
mitgemacht: Während der Auseinandersetzungen des<br />
kroatischen Unabhängigkeitskrieges von 1991 bis 1995<br />
verlief die Grenzlinie der Serbischen Republik Krajna mitten<br />
durch das Gebiet. Tausende Familien wurden entwurzelt<br />
und vertrieben. <strong>Die</strong> darniederliegende wirtschaftliche<br />
Infrastruktur beschleunigte die Landflucht, die schon vor<br />
dem zweiten Weltkrieg eingesetzt hatte.<br />
25 Jahre nach dem Bürgerkrieg ist zwar die Armut immer<br />
noch sichtbar, aber dennoch ist ein normaler Alltag eingekehrt:<br />
das meiste wieder aufgebaut, die erkennbaren<br />
Narben des Krieges verheilt oder wenigstens übertüncht,<br />
etliche Wirtschaftsbetriebe im Aufschwung, mehrere aus<br />
EU-Mitteln finanzierte Infrastrukturprojekte im Bau und<br />
der Anschluss an die relativ reiche Hauptstadtregion –<br />
sichtbar in Form einer Autobahn – beinahe geschafft.<br />
Welle der Hilfsbereitschaft<br />
Dann, in den letzten Tagen des Jahres 2020, zwischen<br />
dem katholischen und dem orthodoxen Weihnachtsfest,<br />
wird die Gegend von einer Reihe von Erdbeben erschüttert,<br />
deren Nachbeben bis heute andauern. Der Erdstoß<br />
vom 29. Dezember mit seiner Stärke von 6,4 und einem<br />
Epizentrum nahe von Glina ist so stark, dass viele der<br />
oft uralten oder selbstgebauten Häuser einstürzen. <strong>Die</strong><br />
schwer beschädigten Wohnbauten, in die sich nur wenige<br />
zum Schlafen zurücktrauen, werden zum Dilemma: Ihre<br />
Bewohner müssen in der Winterkälte erst einmal Notunterkünfte<br />
finden, aber ihre Habe wollen und können sie<br />
nicht aufgeben.<br />
Eine beachtliche Welle der Hilfsbereitschaft erreicht Petrinja<br />
schon am folgenden Tag. Hilfstransporte aus Kroatien<br />
selbst und aus den Nachbarländern: Zelte, Decken,<br />
Wohncontainer, Lebensmittel. Glücklicherweise gibt es<br />
nur wenige Verschüttete, aber leider acht Todesopfer. Den<br />
materiellen Schaden erheben die kroatischen Behörden:<br />
Rund 20.000 Häuser wurden bisher für strukturell beschädigt<br />
erklärt, für über mehr als 4000 davon ein striktes<br />
Betretungsverbot sowie eine Abrissverfügung verhängt.<br />
Dazu zählen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Krankenhäuser,<br />
Ämter, Geschäfte, Arbeitsplätze, Schulen und<br />
Kirchen.<br />
Ein Fall für die MALTESER<br />
In dieser Situation fühlen sich die <strong>Malteser</strong> aufgefordert,<br />
zu helfen! Obgleich nur vier Ordensmitglieder in<br />
Kroatien leben, kann ein Spendenaufruf gestartet werden,<br />
der vor allem in Österreich gehört wird. Eine beträchtliche<br />
Summe kommt zusammen, die gemeinsam<br />
mit der Caritas Sisak und in Abstimmung mit der sich<br />
noch im status nascendi befindenden nationalen Caritas<br />
gewissenhaft eingesetzt wird. Letztere investiert die<br />
44<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERWELTWEIT<br />
enormen Spendenmittel, die ihr vor allem aus der kroatischen<br />
Diaspora zufließen, zunächst in den Bau von 200<br />
winterfesten Wohncontainern, die in kürzester Frist neben<br />
den beschädigten Häusern aufgestellt werden und erst<br />
einmal sichere Schlafplätze bieten. Gleichzeitig stellt die<br />
kroatische Regierung ebenfalls Container auf, vor allem als<br />
geschlossene Siedlungen im städtischen Bereich.<br />
<strong>Die</strong>se freilich nützen den Kleinbauern aus den verstreut<br />
liegenden Dörfern im Hinterland nichts: Sie müssen sich<br />
weiter um ihre Tiere und Kulturen kümmern – sie sind ihre<br />
Lebensgrundlage. Um diesen Menschen zu helfen, kommt<br />
eine bewährte Lösung von 1992 aus Petrinja wieder zum<br />
Einsatz: Das Holzhaus der Organisation „Bauern helfen<br />
Bauern – Salzburg“ unter der Leitung von Doraja und<br />
Xandi Eberle: Ein zweistöckiges Holzhaus von insgesamt<br />
55m² mit einfacher, aber kompletter Ausstattung: Dusche,<br />
WC, Holzherd, kleine Küche. Erdbebensicher auf einen<br />
Betonsockel montiert, den derzeit die Stadt Petrinja samt<br />
dem Versprechen von Wasser- und Stromanschluss den<br />
gemeinsam ausgesuchten Empfängern bereitstellt, kann<br />
eine erfahrene Truppe das zweistöckige Haus binnen einer<br />
Woche fertigstellen.<br />
„Häuser der Hoffnung“ für Sisak<br />
Auch Zagreb wurde vor einem Jahr von einem heftigen<br />
Erdbeben heimgesucht: am 22. März 2020. Tausende von<br />
Gebäuden, darunter alle innerstädtischen Kirchen, wurden<br />
als schwer beschädigt eingestuft und daher behördlich<br />
geschlossen. Außer einigen privaten Renovierungen, die<br />
unter Missachtung der staatlichen Programme und der<br />
versprochenen Subventionen in Direktvergabe bereits abgeschlossen<br />
wurden, ist bis zum heutigen Tage praktisch<br />
nichts geschehen. Es gibt allenfalls vage Zusagen von Finanzierungen,<br />
aber bis heute weiß man nicht, wem die<br />
Verfügung über diese Mittel zufallen wird, und schon gar<br />
nicht, wann die Renovierungsarbeiten in der kroatischen<br />
Hauptstadt beginnen sollen. Alles ist und bleibt weiter geschlossen.<br />
Das lässt für die abgelegene Region Banovina<br />
wenig Gutes erwarten.<br />
In der Zwischenzeit versuchen die <strong>Malteser</strong>, den Menschen<br />
ein Bleiben zu ermöglichen. Das Projekt wurde von der Diözese<br />
Sisak „Häuser der Hoffnung“ getauft und in der Osterwoche<br />
den Medien vorgestellt. Es ist heute schon mehr<br />
als nur ein Versprechen: Zwei Häuser sind gerade im Bau,<br />
acht stehen bereits, eines davon auf dem Hof der Familie<br />
Bradara. Das Ehepaar Bradara hatte leider bisher nicht<br />
viel Glück im Leben: <strong>Die</strong> Zerstörung und Enteignung ihres<br />
Hofs, Verschleppung, Konzentrationslager, Vertreibung<br />
aus der bosnischen Heimat und einen Neuanfang in Kroatien<br />
haben sie bereits er- und überlebt. Und nun haben sie<br />
wieder das Dach über dem Kopf verloren. Trotzdem bewirteten<br />
sie liebenswürdig die Medienvertreter.<br />
<strong>Die</strong> kroatischen <strong>Malteser</strong> wollen hier mithelfen, Hoffnung<br />
auf einen Neuanfang zu machen. Das Holzhaus macht es<br />
dem Ehepaar Bradara möglich, am Hof zu bleiben, weiter<br />
zu wirtschaften und ihr Zuhause wieder aufzubauen. Der<br />
jüngste Sohn der Baradas, Danijel, ist mit einem Mädchen<br />
aus der Nachbarschaft verheiratet und will sich im Dorf<br />
eine Zukunft aufbauen. Das Holzhaus steht als Zeichen der<br />
Hoffnung für eine ganze Region.<br />
Bitte spenden Sie!<br />
Wie wird es weitergehen? Noch gibt es viele Menschen, die<br />
Hilfe und ein sicheres Dach über dem Kopf brauchen. Bitte<br />
helfen auch Sie und unterstützen Sie den Wiederaufbau in<br />
der Diözese Sisak mit Ihrer Spende! Vergelt’s Gott!<br />
SPENDENKONTO: MALTESER Austria<br />
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWW<br />
Spendenzweck: „Erdbeben Kroatien“<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 45
MALTESERWELTWEIT<br />
© Peace and Freedom Organization<br />
PAPSTBESUCH GIBT DEN<br />
MENSCHEN IM IRAK HOFFNUNG<br />
© wikipedia<br />
Clemens Graf von Mirbach-Harff, Generalsekretär von MALTESER International, bereiste Anfang März zeitgleich zum<br />
Besuch des Papstes die Ninewa-Ebene im Irak, um sich ein Bild der Projektaktivitäten der vergangenen drei Jahre<br />
zu machen. Er berichtet:<br />
Von Clemens Graf von Mirbach-Harff, Generalsekretär <strong>Malteser</strong> International<br />
„<strong>Die</strong> Zerstörungswut, welche durch den Vormarsch<br />
und die Rückzugsgefechte des sogenannten IS in der<br />
Ninewa-Ebene wütete, ist noch immer sichtbar. In den<br />
verkohlten Häusern riecht man den Brandbeschleuniger<br />
und den Sprengstoff, überall in den Straßen sieht<br />
man die Spuren der Zerstörung.<br />
In der Stadt Karakosch in der Ninewa-Ebene im Nordirak<br />
lebten vor dem Einmarsch des IS im Jahr 2014 etwa<br />
50.000 Menschen, die meisten davon Christen. Fast alle<br />
haben die Stadt auf der Flucht vor den Terroristen verlassen.<br />
Wer das nicht tat, war der Willkür des IS ausgesetzt<br />
und verlor nicht selten auf grausame Art sein Leben.<br />
Nur die Hälfte der Bevölkerung ist bislang zurückkehrt.<br />
Viele Vertriebene – insbesondere Christen – leben nach<br />
wie vor im Exil. Sie sehen oftmals keine wirtschaftliche<br />
Perspektive für eine Rückkehr oder fürchten noch<br />
immer um ihre Sicherheit. In den Gesprächen mit den<br />
Menschen vor Ort merkten wir: Das Trauma der Vertreibung<br />
und der Zerstörung ihrer Heimat sitzt bei vielen<br />
Einwohnern von Karakosch noch immer tief.<br />
Umfangreiches Programm für die Rückkehr Geflüchteter<br />
in die Ninewa-Ebene<br />
Christen, sunnitische und schiitische Araber, Jesiden,<br />
Turkmenen, sunnitische Schabak, schiitische Schabak,<br />
Kakae, Kurden – die Ninewa-Ebene ist Heimat für zahlreiche<br />
ethnische und religiöse Gruppen. Im Jahr 2018<br />
hatte <strong>Malteser</strong> International mit Unterstützung des<br />
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ) ein umfangreiches Wiederaufbauprogramm<br />
für Rückkehrer in der Ninewa-Ebene<br />
gestartet. Es war mit über 30 Millionen Euro das größte<br />
Projekt, das bislang von <strong>Malteser</strong> International begleitet<br />
wurde. <strong>Die</strong> Mittel waren vom Deutschen Bundestag<br />
freigegeben worden, insbesondere auf Initiative der<br />
Abgeordneten Volker Kauder und Rüdiger Kruse, die<br />
ursprünglich geplant hatten, mit in den Irak zu reisen,<br />
ihre Teilnahme aufgrund der scharfen Corona-Auflagen<br />
aber absagen mussten.<br />
Ziel unserer Arbeit in der Ninewa-Ebene war es, einen<br />
Beitrag für mehr Stabilität in der Region zu leisten. Dafür<br />
haben wir mit vielen lokalen Partnerorganisationen<br />
46<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MALTESERWELTWEIT<br />
<strong>Malteser</strong> International Projekt Wiederaufbau in der Ninewa-Ebene<br />
die notwendige Infrastruktur geschaffen. Das Programm<br />
basiert insgesamt auf vier Säulen: dem Wiederaufbau<br />
zerstörter Häuser und der Infrastruktur, Maßnahmen<br />
zur Schaffung eines sicheren Einkommens für die Familien<br />
in der Region, einer Bildungskomponente und<br />
der Förderung des friedlichen Zusammenlebens in den<br />
Gemeinden. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie wurde<br />
eine fünfte Komponente mit Präventions- und Schutzmaßnahmen<br />
gegen das Virus ergänzt.<br />
Ein starkes Programm dank starker lokaler Partner<br />
Bei meinem Besuch in der Ninewa-Ebene habe ich viele<br />
unserer Partnerorganisationen vor Ort getroffen.<br />
Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement<br />
sie sich für ihre Projekte und den interreligiösen<br />
Dialog in ihrer Gemeinde einsetzen. Insgesamt haben<br />
wir seit Beginn des Programms im Jahr 2018 mehr als<br />
2.000 Häuser wiederaufgebaut. Mit der Auszahlung<br />
von Bargeld und mit Einkommen schaffenden Maßnahmen,<br />
an denen rund 35.000 Menschen teilnahmen,<br />
halfen wir dabei, den Lebensunterhalt der Familien zu<br />
sichern.<br />
Bildungsmöglichkeiten sind ebenfalls ein wichtiger<br />
Faktor dafür, dass Menschen wieder in ihre Heimat<br />
zurückkehren. Wir haben Schulen und Kindergärten<br />
wiederaufgebaut, neu ausgestattet und mit Beginn der<br />
Corona-Pandemie Online-Angebote für Schüler ermöglicht.<br />
All das ist aber wenig wert, wenn es keinen Frieden<br />
gibt. Daher ist uns die Förderung des friedlichen Zusammenlebens<br />
verschiedener religiöser und ethnischer<br />
Gruppen in unserem Programm besonders wichtig gewesen.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen<br />
haben wir neue Jugendzentren und Sporteinrichtungen<br />
gebaut sowie Sport-, Kultur- und Musikveranstaltungen<br />
angeboten, um Orte für Begegnungen abseits des normalen<br />
Alltags zu schaffen.<br />
Feiertag für Minderheiten nach Papstbesuch<br />
Zeitgleich zu unserer Reise besuchte auch der Papst<br />
erstmals den Irak. Sein Besuch war ein echter Lichtblick<br />
für die Menschen vor Ort. Wir hatten das Glück<br />
an der Feier der Heiligen Messe des Papstes in Erbil<br />
teilnehmen zu können. <strong>Die</strong> Stimmung dort war sehr<br />
besonders. Man spürte, wie froh die Menschen waren,<br />
sich als Gemeinschaft identifizieren und wahrnehmen<br />
zu können.<br />
<strong>Die</strong> Tatsache, dass die irakische Zentralregierung anlässlich<br />
des Papstbesuches einen Feiertag für Minderheiten<br />
ausgerufen hat, stimmt viele hoffnungsvoll.<br />
Sowohl Christen als auch Muslime haben uns erzählt,<br />
wie froh sie sind, dass die Minderheiten im Irak endlich<br />
nicht mehr als Gäste angesehen werden, sondern als Teil<br />
und Frucht einer Jahrhunderte alten friedlichen Koexistenz.“<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 47
MALTESERWELTWEIT<br />
Über das Hilfsprogramm der <strong>Malteser</strong> konnten im vergangenen<br />
Jahr rund 36.000 Behandlungen für die Menschen in<br />
Maracaibo ermöglicht werden.<br />
VENEZUELA<br />
COVID-19-PRÄVENTION<br />
FÜR KINDER, SCHWANGE-<br />
RE UND JUNGE MÜTTER<br />
Von Lisa Schoenmeier<br />
Für viele Familien in Venezuela wird<br />
die Lage immer schwieriger. Oft gibt es<br />
tagelang kein Wasser oder Strom und<br />
die Lebensmittelpreise sind so stark<br />
gestiegen, dass viele Familien ihre täglichen<br />
Bedürfnisse kaum decken können.<br />
Sieben Millionen Menschen sind<br />
auf Unterstützung angewiesen und die Corona-Pandemie<br />
verschlimmert die Lage für die Bevölkerung zusätzlich.<br />
Bereits vor der Pandemie war die medizinische Versorgung<br />
aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise unzureichend.<br />
Gemeinsam mit dem <strong>Malteser</strong>orden in Venezuela und der<br />
Partnerorganisationen SAHEP unterstützt <strong>Malteser</strong> International<br />
drei Krankenhäuser in der Hafenstadt Maracaibo<br />
in der Provinz Zulia im Nordwesten des Landes insbesondere<br />
bei der Versorgung von Kindern, Schwangeren und Stillenden.<br />
<strong>Die</strong> Partnerorganisationen liefern Medikamente,<br />
medizinische Ausrüstung, Reinigungs- und Managementmaterialien<br />
an die Krankenhäuser sowie Multivitaminpräparate<br />
für die Schwangeren und Stillenden. Darüber hinaus<br />
unterstützen sie die Instandhaltung der Notfall- und Kinderstationen,<br />
insbesondere auch im Hinblick auf Hygiene<br />
und Infektionskontrolle zur Covid-19-Prävention. Über das<br />
Hilfsprogramm konnten im vergangenen Jahr bereits rund<br />
36.000 Behandlungen für die Menschen in Maracaibo ermöglicht<br />
werden.<br />
48<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong><br />
NOTHILFE INDIEN<br />
SAUERSTOFF, SCHUTZAUS-<br />
RÜSTUNG UND PSYCHO-<br />
SOZIALE UNTERSTÜTZUNG<br />
Von Cordula Wasser<br />
<strong>Die</strong> Ausbreitung der Virusmutation<br />
B.1.617 führte Anfang Mai zu einer dramatischen<br />
Zuspitzung der Corona-Situation<br />
in Indien: Krankenhäuser konnten<br />
Patienten nicht mehr versorgen, es<br />
fehlte insbesondere an Pflegekräften,<br />
Intensivbetten und medizinischem Sauerstoff.<br />
<strong>Die</strong> Menschen starben vor den Krankenhäusern.<br />
Gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation half <strong>Malteser</strong><br />
International schnell: Im nord-westlichen Bundesstaat<br />
Rajasthan wurden medizinische Masken und Hygieneartikel<br />
an Gesundheitspersonal und Lehrkräfte verteilt sowie<br />
Krankenhäuser mit Sauerstoff und Schutzausrüstungen<br />
ausgestattet. Pflegepersonal informierte die Menschen über<br />
die Verbreitungswege und mögliche Impfungen gegen das<br />
Virus. Parallel zur Ausbreitung der Virusmutation weiteten<br />
auch die <strong>Malteser</strong> ihre Hilfe im Nachbarland Nepal aus und<br />
stellten Ende Mai 100.000 Euro Soforthilfe für eine Impfkampagne<br />
in Indien bereit.<br />
Zusätzlich zu den lebensrettenden Maßnahmen haben<br />
die Helfer insbesondere auch die seelische Belastung der<br />
Menschen im Blick. Viele Betroffene sind durch die Einschränkungen<br />
völlig verarmt oder mussten miterleben, wie<br />
Familienmitglieder an Covid-19 verstarben. Auch diese Belastungen<br />
dürfen nicht vergessen werden. Jede Unterstützung<br />
wird weiterhin dringend benötigt.<br />
SPENDENKONTO: Spendenzweck „Indien“<br />
IBAN: DE103 70601201201200012, BIC: GENODED1PA7
MEDIZINAKTUELL<br />
EIN WUNDER<br />
Lilian kam drei Monate zu früh zur Welt. Nach 106 Tagen Intensivpflege und einer Corona-Erkrankung konnte sie als<br />
gesundes Baby aus dem MALTESER Krankenhaus der Heiligen Familie im Westjordanland entlassen werden.<br />
Eine Frühgeburt in der 27. Woche ist schon eine Herausforderung.<br />
Dazu noch coronapositiv zu sein, ist eine<br />
gewaltige Herausforderung. Unter diesen Umständen<br />
am Höhepunkt der Corona-Pandemie in Betlehem auf<br />
die Welt zu kommen und zu überleben, ist ein wahres<br />
Wunder – ein Lichtblick in einem ausgesprochen komplizierten<br />
Jahr.<br />
Von Noemi Penna*<br />
Unendlich dankbar<br />
Am 5. April konnte Lilian mit etwas mehr als zwei Kilo<br />
Gewicht die Intensivstation verlassen und durfte nach<br />
Hause zu ihrer Familie. „Während der Corona-Pandemie<br />
schwanger zu sein, war wirklich hart. Als unser<br />
Baby dann noch so früh geboren wurde, waren wir extrem<br />
besorgt. <strong>Die</strong> ganze Schwangerschaft und Lilians<br />
dreimonatiger Aufenthalt auf der Intensivstation waren<br />
die schwierigste Zeit meines Lebens. Ich bin dem Krankenhaus<br />
der Heiligen Familie unendlich dankbar für die<br />
medizinische Behandlung, finanzielle Unterstützung<br />
und psychologische Hilfe, die wir erhalten haben“, so die<br />
überglückliche Mutter.<br />
Lilian war von Anfang an ein sehr komplizierter Fall. Ihr<br />
fast noch durchsichtiger kleiner Körper wog ein halbes<br />
Kilo und hatte keine vollständig geformten Lungen. Der<br />
Inkubator wurde sofort nach der Geburt in einer eigenen<br />
Abteilung des Krankenhauses isoliert und von einem<br />
Spezialteam übernommen. Glücklicherweise hat<br />
die Covid-Infektion die Genesung der kleinen Lilian<br />
nicht beeinträchtigt. Sie wurde nach 14 Tagen negativ<br />
getestet.<br />
Helfen, wo Not ist<br />
Dass die Geschichte für Lilian so gut ausgegangen ist, ist<br />
den hochkompetenten Spezialisten des von den <strong>Malteser</strong>n<br />
geführten Krankenhauses der Heiligen Familie zu<br />
verdanken. <strong>Die</strong> Klinik ist die einzige im gesamten Westjordanland<br />
mit einer hochmodernen gynäkologischen<br />
Einrichtung. Jährlich werden hier rund 4.700 Kinder<br />
geboren. Unabhängig von Religion, ethnischer Zugehörigkeit<br />
oder Zahlungsfähigkeit der Patienten wird hier<br />
jeder, der Hilfe benötigt, behandelt.<br />
*Der Beitrag von Noemi Penna wurde aus dem Italienischen übersetzt<br />
und gekürzt. Er darf mit freundlicher Genehmigung der Autorin hier<br />
abgedruckt werden.Quelle: https://www.lastampa.it/topnews/primopiano/<strong>2021</strong>/04/15/news/bimba-prematura-di-27-settimane-positiva-alcovid-dimessa-dopo-106-giorni-di-terapia-intensiva-1.40155988<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 49
MEDIZINAKTUELL<br />
WO LICHT IST, KANN AUCH<br />
SCHATTEN SEIN<br />
Mit Corona hat die Internetnutzung neue Dimensionen erreicht. Immer mehr Kinder sitzen stundenlang vor digitalen<br />
Geräten, nutzen Apps und spielen Online-Games. <strong>Die</strong>s schürt Ängste bei den Eltern. Zu Recht?<br />
„Es häuft sich die elterliche Sorge, dass die Kinder vom<br />
Internet nicht mehr loskommen und sich dann in der<br />
wirklichen Welt nicht mehr zurechtfinden könnten“,<br />
bringt der Wiener Psychotherapeut Dominik Batthyány<br />
das Thema auf den Punkt. „<strong>Die</strong> Digitalisierung hat<br />
unseren Alltag grundlegend verändert, und Corona hat<br />
diese Veränderung massiv beschleunigt. Sie zwingt uns<br />
zur Anpassung. Das kann bei manchen Menschen zu<br />
Problemen führen. Neue Medien und das Internet aber<br />
generell zu dämonisieren, wäre der falsche Weg. Wie bei<br />
allem im Leben und in der Medizin macht auch hier die<br />
Dosis das Gift.“<br />
Können Eltern also ganz beruhigt sein? Sehen wir uns<br />
einmal den neuen Corona-Alltag von Kindern an: Durch<br />
das Homeschooling sind viele verstärkt in den Kontakt<br />
mit digitalen Medien gekommen. Gleichzeitig ist der reale,<br />
persönliche Kontakt mit Freunden stark gesunken.<br />
Von Katharina Stögner<br />
<strong>Die</strong>ser fehlende Kontakt mit Gleichaltrigen macht es<br />
Kindern schwer, ihre eigene Identität und ein gesundes<br />
Wir-Gefühl zu entwickeln. Vor allem beim Einstieg in<br />
die erste Klasse Volksschule und nach einem Wechsel<br />
in eine andere oder weiterführende Schule spielen diese<br />
Mechanismen eine grundlegende Rolle für die weitere<br />
soziale Entwicklung der Kinder und einen natürlichen<br />
Ablösungsprozess von den Eltern.<br />
Strategien zur Problemlösung<br />
Damit nicht genug, wurden vielen Kindern – und auch<br />
Erwachsenen – gelernte und erprobte Problemlösungsstrukturen<br />
genommen. Dominik Batthyány: „Wir sind<br />
gewohnt, mit Problemen von außen oder mit Gefühlen,<br />
die von innen auf uns zukommen, umzugehen. Dazu<br />
entwickelt jeder für sich ganz unterschiedliche Strategien<br />
und Ventile. <strong>Die</strong> einen suchen sich Hobbies wie<br />
Theaterspielen, die anderen betreiben Sport oder verab-<br />
50<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
MEDIZINAKTUELL<br />
reden sich mit der besten Freundin. Durch die Corona-<br />
Pandemie wurden beziehungsweise werden viele dieser<br />
Problemlösungsstategien unterbunden. Viele Dinge,<br />
die zur persönlichen Stabilisierung wichtig waren, sind<br />
weggefallen. Hier können Computerspiele oder soziale<br />
Medien ein Ersatz sein beziehungsweise zur neuen Problemlösungsstrategie<br />
werden, wenn keine andere zur<br />
Verfügung steht.“<br />
Hat die neue Medienwelt die Kinder einmal in ihren<br />
Bann gezogen, „sind die Kids total abwesend“ und „überhaupt<br />
nicht mehr erreichbar“, wie Eltern zunehmend<br />
klagen. Oder es kommt zu „ständigen Streitereien“, obwohl<br />
die Familienstruktur grundsätzlich intakt ist. „Ich<br />
stelle dann häufig fest, dass der Grund für diese Unruhe<br />
im Fehlen eines funktionierenden Rahmens für die Mediennutzung<br />
liegt. <strong>Die</strong> meisten Familien haben einfach<br />
noch nicht festgelegt, wie mit den jeweiligen Medien<br />
in der Familie umgegangen werden soll“, so Batthyány.<br />
„Ich prüfe dann die Situation anhand von Fragen an<br />
das Kind. Wenn es Kontakt mit Freunden hat, Interessen<br />
nachgeht, Freude an anderen Aktivitäten hat, sich<br />
psychisch stabil und nicht außergewöhnlich belastet<br />
zeigt, habe ich wenig Sorge, dass es mediensüchtig ist.<br />
Vielmehr gehe ich davon aus, dass das Kind gerade im<br />
Sog des Computerspielens gefangen ist und erst lernen<br />
Dr. Dominik Batthyány ist Psychotherapeut in eigener<br />
Praxis in Wien und Spezialist auf dem Gebiet der<br />
Beobachtung von Verhaltensformen im Umgang mit sozialen<br />
Medien und virtuellen Technologien. Er ist Gründer<br />
und Leiter der Therapie- und Beratungsstelle für<br />
Verhaltenssüchte/Mediensucht und Leiter des Instituts<br />
für Verhaltenssüchte an der Sigmund Freud Privatuniversität<br />
in Wien.<br />
ONLINE-FASTEN ODER „DIGITAL DETOX“<br />
Erwachsene sollten nicht nur auf das Online-Verhalten ihrer Kinder achten. Sie sollten sich auch selbst beobachten<br />
und kritisch hinterfragen: Warum tue ich dies oder das im Internet? Ist das notwendig? Ist das noch ein<br />
gesundes Maß? Nutze ich das Internet als einen Rückzugsort, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, um mit<br />
niemanden reden, keine Fragen beantworten oder mich Problemen nicht stellen zu müssen?<br />
Versuchen Sie immer wieder einmal bewusst, auf Internet, Fernsehen, Online-Spiele und das Handy zu verzichten.<br />
<strong>Die</strong>se Art des Fastens ist sehr gesund und hat eine gute Vorbildwirkung für die eigenen Kinder. Wir zeigen<br />
ihnen auf diese Weise, dass auch wir Erwachsene immer wieder für uns abklären müssen, ob wir in einem Sog<br />
gefangen sind, ob wir noch ausreichend Zeit für uns selbst haben, für die Dinge und Menschen, die uns wichtig<br />
sind – oder ob das Internet diese Zeit auffrisst.<br />
Wie schon Paracelsus sagte: „Dosis facit venenum.“ Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist. Alle Dinge<br />
sind Gift, und nichts ist ohne Gift.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 51
MEDIZINAKTUELL<br />
muss, es richtig zu dosieren – angeleitet durch einen<br />
Rahmen, der in der Familie aufgestellt werden muß.“<br />
Soziale Medien als wichtiger Ankerpunkt<br />
Kritisch wird es dann, wenn das Kind das Interesse an<br />
anderen Dingen, am Kontakt mit anderen Menschen,<br />
verliert und die Online-Welt scheinbar zum einzigen<br />
Interesse geworden ist. „Versuchen Sie herauszufinden,<br />
wie es Ihrem Kind geht“, rät Batthyány, „zeigen Sie Interesse<br />
an dem, was Ihr Kind tut.“ Eltern<br />
sollten anerkennen, dass Computerspiele<br />
und die sozialen Medien ein<br />
wichtiger Teil des Lebens von jungen<br />
Menschen geworden sind. Das gilt in<br />
der Schule ebenso wie in der Freizeit.<br />
Arbeitsgruppen in der Schule stimmen<br />
sich über WhatsApp ab, Gruppenarbeiten<br />
werden über Online-Tools organisiert,<br />
und so gehört es auch dazu, bei<br />
Online-Spielen nach dem Schulunterricht<br />
Spaß zu haben. „<strong>Die</strong> Jugendlichen<br />
müssen sich verstanden fühlen. <strong>Die</strong> Eltern<br />
sollten die Online-Interessen ihres<br />
Nachwuchses daher nicht als etwas Unwichtiges abtun“,<br />
so Batthyány. Es ist hilfreich, wenn es gelingt, sich immer<br />
wieder die Frage zu stellen; „Wie geht es meinem<br />
Kind eigentlich?“. Es ist wichtig, mit den Kindern im<br />
Gespräch zu bleiben, ihnen das Gefühl zu geben, dass<br />
sie mit ihren Fragen und Problemen immer kommen<br />
können und nichts zu befüchrten haben.<br />
Natürlich muss sich die Internet-Aktivität der Kinder<br />
auch im Rahmen halten. Für junge Menschen ist es<br />
wichtig, eine Struktur zu haben, die Orientierung gibt.<br />
Das gilt auch für die Freizeit. Batthyány: „Im Bann des<br />
Bildschirms werden Gedanken und Gefühle gebunden,<br />
man schaltet ab und denkt in dieser Zeit nicht an die<br />
eigenen Gefühle. So können auch negative Gefühle und<br />
Probleme verdrängt werden. Kinder haben noch nicht<br />
die Impulskontrolle, sich bewusst und ohne Unterstützung<br />
diesem Sog entziehen zu können und zu sagen:<br />
‚Okay, Schluss mit dem Spielen, jetzt kümmere ich mich<br />
um meine Hausaufgaben.‘“<br />
Sicherer Rahmen und Alternativen<br />
Zugegeben: Dem Nachwuchs Regeln für Online-Zeit<br />
und eine gesunde Mediennutzung mitzugeben, ist kein<br />
einfaches Unterfangen. Dennoch: Es braucht diesen<br />
Rahmen, der Sicherheit vermittelt und das Verhalten<br />
regelt. Wichtig ist, konsequent zu bleiben und immer<br />
auch Alternativen anzubieten. Eltern sind eingeladen zu<br />
überlegen, was sie mit Kindern gemeinsam unternehmen<br />
könnten, wofür sie sie begeistern oder welche zusätzlichen<br />
Interessen sie wecken und etablieren könnten.<br />
Egal, ob Musikunterricht, Tanzgruppe, fixe Treffen<br />
mit Freunden auf dem Spielplatz oder Radfahren und<br />
Sporteln mit der ganzen Familie sind gute Alternativen<br />
zum Online-Gaming.<br />
Und wie schon gesagt: Das Internet darf nicht verteufelt<br />
werden. Batthyány: „Es ist in vielen Bereichen – gerade<br />
in dieser Krisenzeit – hilfreich. Es ermöglicht uns, Essen<br />
online zu bestellen, online einzukaufen und sich alles<br />
nach Hause vor die Tür liefern zu lassen. Es gibt großartige<br />
Kultur-, Unterhaltungs- und Fortbildungsangebote<br />
im Internet und natürlich wichtige Kontaktmöglichkeiten.<br />
Habe ich mich früher mit einem Freund extra getroffen,<br />
um ihm mein Herz auszuschütten, kann ich das<br />
heute über einen Videocall machen. Menschen, die sehr<br />
alleine, nicht mobil oder vielleicht an einem anderen<br />
Ort sind, kann man auf diese Weise sehen und hören.<br />
Das gibt ein gutes Gefühl von Gemeinschaft – sowohl<br />
für Kinder als auch für Erwachsene.“<br />
52<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
GELESENEMPFOHLEN<br />
DIE BIBEL<br />
IN REIMEN<br />
Ein Buch für die ganze Familie<br />
Von Michael Prügl<br />
<strong>Die</strong> „Bibel in Reimen“ ist das bisher herausforderndste<br />
Projekt, dem sich Thomas Brezina gestellt hat. Ursprünglich<br />
mit 100 Seiten veranschlagt, entstand im<br />
Laufe eines Jahres ein Buch mit 370 vollillustrierten<br />
Seiten und einem Gewicht von 1,2 Kilogramm.<br />
Schon länger arbeitete der beliebte Kinderbuchautor<br />
Thomas Brezina an verschiedenen Projekten in<br />
Reimform. Eines Tages kam die Idee, die Bibel in dieser<br />
Form zu gestalten, um den Geschichten aus dem<br />
Buch der Bücher auf den Grund zu gehen. In Reimen<br />
zu schreiben zwingt einen dazu, den Kern einer Sache<br />
zu erkennen und auszudrücken. Ursprünglich wurde<br />
das Projekt „Bibel in Reimen“ als Kinderbibel geplant,<br />
doch im Arbeitsprozess stellte sich heraus, dass hier<br />
ein weit größeres Werk entsteht und nicht nur Kinder<br />
angesprochen werden: <strong>Die</strong> Bibel ist ein Buch für die<br />
ganze Familie.<br />
Antworten auf wichtige Fragen<br />
Großartige Illustrationen von Pablo Tambuscio treffen<br />
auf die präzisen Reime des Bestseller-Autors. <strong>Die</strong> berührenden<br />
Geschichten aus dem alten und dem neuen<br />
Testament werden dadurch neu erzählt und beleuchtet.<br />
Sie geben Antworten auf Fragen, die sich nicht nur<br />
Autor und Illustrator während der Textarbeit gestellt<br />
haben, sondern die auch Leser immer wieder aufwerfen.<br />
Mit der „Bibel in Reimen“ drückt Brezina Hoffnung,<br />
Glaube und Zuversicht aus und verzichtet dabei auf<br />
Standardsätze und Allgemeingültiges. Im letzten Kapitel<br />
„Sieh die Welt als großen Garten“ heißt es etwa:<br />
„Staune über Gottes Wunder, fühle in dir seine Kraft.<br />
Statt auf andere zu warten, sei der Mensch, der Gutes<br />
schafft.“ Sätze wie diese können ob ihrer Schönheit tatsächlich<br />
zu Tränen rühren.<br />
Thomas Brezina. <strong>Die</strong> Bibel in Reimen. Joppy Verlag, März <strong>2021</strong>.<br />
368 Seiten, ISBN 978-3-99001-466-0, 24,95 Euro<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 53
GELESENEMPFOHLEN<br />
DES ESS MA MIA AM LIABSTN<br />
<strong>Die</strong> Passauer MALTESER haben ein Kochbuch herausgebracht und sammeln damit<br />
Spenden für finanziell benachteiligte Mitmenschen. Gemeinsam mit dem MALTESER-<br />
Projekt „Mahlzeiten-Patenschaften“ eine schöne Idee zum Nachmachen!<br />
Von Rosemarie Krenn<br />
Das Kochbuch bietet nicht nur köstliche Rezepte aus der<br />
großen und bunten <strong>Malteser</strong>welt. Es ist ein großartiges<br />
Gemeinschaftswerk, auch optisch eine Augenweide, und<br />
der Erlös kommt einem sozialen Zweck zugute. <strong>Die</strong> Idee<br />
dazu hatte die Altöttinger <strong>Die</strong>nststellenleiterin Elvira Dittler.<br />
Gemeinsam mit der Referentin Soziales Ehrenamt,<br />
Rosmarie Krenn, setzte sie sie in die Tat um. <strong>Die</strong> beiden riefen<br />
Haupt- und Ehrenamtliche, Senioren und Menschen,<br />
die den <strong>Malteser</strong>n nahestehen, auf, ihre Lieblingsrezepte<br />
auszuwählen und sie in einer gemeinsamen Kochaktion<br />
zuzubereiten. Begleitet von einem professionellen Fotoshooting<br />
wurden die Gerichte in Szene gesetzt.<br />
Köstliche Küche für die Praxis<br />
<strong>Die</strong> Speisen sind einfach zu kochen oder zu backen und<br />
enthalten keine ausgefallenen Zutaten – eine Küche für<br />
die Praxis eben! Durch Zugabe des jeweiligen Lieblingsgewürzes<br />
lässt sich jedem Gericht noch eine persönliche Note<br />
verleihen. Der Reinerlös des Buches kommt dem Sozialen<br />
Ehrenamt der <strong>Malteser</strong> zugute. „Wir sind in vielen Bereichen<br />
aktiv, um beeinträchtigten Mitmenschen und Senioren,<br />
einsamen Menschen und solchen, die in einer schwierigen<br />
Lebenslage sind, beizustehen, sie zu unterstützen<br />
und Freude und Licht in ihren oft nicht leichten Alltag zu<br />
bringen“, erklärt Rosmarie Krenn. „Des ess ma mia am<br />
liabstn“ ist nicht nur ein ganz tolles Kochbuch, sondern<br />
auch eine nette Geschenkidee, die Gutes tut.<br />
Bestellmöglichkeiten:<br />
E: rosmarie.krenn@malteser.org, T: +49 0 851 95666 45,<br />
18 Euro, zzgl. Versandkosten<br />
Mancher mag es gar nicht glauben, dass in unserer Überflussgesellschaft,<br />
in der täglich Tonnen von guten Lebensmitteln<br />
im Abfall landen, Menschen hungern müssen.<br />
Doch es gibt auch in unseren Breiten viele arme<br />
Menschen, die unverschuldet in diese Situation gekommen<br />
sind und die sich nicht einmal ein warmes Essen am<br />
Tag leisten können. Gesprochen wird darüber meistens<br />
nicht. <strong>Die</strong> Scheu der Menschen, Hilfe auch nur zu suchen,<br />
geschweige denn anzunehmen, ist groß. Altersarmut ist<br />
nicht salonfähig und findet hinter verschlossenen Türen<br />
statt.<br />
54<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
GELESENEMPFOHLEN<br />
UND MORGEN TREFFEN<br />
WIR UNS GESTERN<br />
Eine Geschichte über Demenz, die Mut macht.<br />
Das Leben hört nicht auf, weil jemand an Alzheimer erkrankt.<br />
Doch die Zeit, wie wir sie kennen, existiert für<br />
Demenzkranke nicht mehr. Der Tag beginnt nicht mehr<br />
am Morgen und endet nicht mehr am Abend. Mit Alzheimer<br />
lebt man nur im Hier und Jetzt.<br />
Aber ist Leben im Hier und Jetzt nicht das, was wir alle<br />
machen sollten? <strong>Die</strong>se Frage stellt Pfleger Micha der<br />
Medizinstudentin Anna, welche einen Patienten mit<br />
Spitznamen Fisch während seiner Demenzerkrankung<br />
begleitet. Sie wird dabei von Professor Luck unterstützt.<br />
Jedoch hört Anna nicht immer auf den Rat des Professors.<br />
Sie beschließt, Fisch seinen letzten Traum zu erfüllen<br />
und fliegt mit ihm kurzerhand nach Rom, um<br />
sich dort mit dessen Jugendliebe und Exfrau Sophia zu<br />
treffen. Auf der turbulenten Reise lernt Anna nicht nur<br />
mehr über die Krankheit Demenz, sondern auch über<br />
den Sinn des Lebens.<br />
Neue Perspektiven<br />
Mit dieser aufklärenden und zugleich romantischen<br />
Damit genau diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten,<br />
haben die <strong>Malteser</strong> vor einigen Jahren das Projekt der Mahlzeiten-Patenschaften<br />
ins Leben gerufen. Das Prinzip ist ganz<br />
einfach: <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> suchen nach Paten, die ihnen Geld zur<br />
Verfügung stellen. <strong>Die</strong> Spenden kommen in einen großen Topf<br />
und die <strong>Malteser</strong> machen sich gezielt auf die Suche nach Menschen,<br />
denen es an Mitteln fehlt, sich wenigstens einmal am Tag<br />
etwas Anständiges zu essen zu leisten. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> liefern das<br />
Essen kostenlos an die Empfänger aus.<br />
Informationen: www.malteser-passau.de<br />
Von Gloria Krenn<br />
Geschichte eröffnet der<br />
Autor und Arzt, Dr. med.<br />
Carsten Lekutat, in seinem<br />
Roman „Und morgen<br />
treffen wir uns gestern“<br />
eine ganz neue<br />
Perspektive auf Demenz. Gedanken, Gefühle<br />
und Eindrücke ab der Frühdiagnose bis zur fortgeschrittenen<br />
Krankheit werden ausführlich erzählt.<br />
Für die Angehörigen ist es oft schwer zu verstehen, was<br />
bei Demenz passiert. Beim Lesen des Buches hat man<br />
die Chance, Einblicke in die Gefühlswelt eines Demenzpatienten<br />
zu bekommen, und vielleicht ermöglicht dies<br />
auch den Angehörigen, die Erkrankten besser zu verstehen.<br />
Leben auf eine andere Art<br />
Vor allem bezieht sich Carsten Lekutat auf den Aspekt,<br />
dass Demenz nicht unbedingt von Traurigkeit oder Unglück<br />
begleitet wird. Vielmehr ist es ein Leben auf eine<br />
andere Art, die auch Glück und Freude miteinschließt.<br />
Das Buch ist sehr verständlich und einfach<br />
zu lesen. Im Anhang führt der Autor durch<br />
eine kurze wissenschaftliche Abhandlung.<br />
Er klärt auf, wie man Demenz erkennt, wie<br />
man vorbeugen kann, wie man den Verlauf<br />
einer bestehenden Erkrankung verlangsamt<br />
und was es bedeutet, achtsam durchs Leben<br />
zu gehen.<br />
Dr. med. Carsten Lekutat. Und morgen treffen wir<br />
uns gestern. Eine Geschichte über Demenz, die<br />
Mut macht. Becker Joest Volk Verlag GmbH & Co. KG,<br />
2. Auflage April 2018, 180 Seiten, ISBN 978-3-<br />
95453-144-8, 20,90 Euro<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 55
„EXODUS 90“ – WENN DER<br />
NAME PROGRAMM IST<br />
90 Tage, um sich von Gewohnheiten zu befreien. 90 Tage Verzicht und Gebet, um frei für<br />
Gott zu werden. Johannes Reinprecht, Leiter des Instituts für Ehe und Familie, im Interview<br />
über seine Selbsterfahrung mit der Askese-Challenge „Exodus 90“.<br />
Welche Rolle spielen Spiritualität und Glaube in<br />
Ihrem Leben und im Leben Ihrer Familie?<br />
Einerseits eine sehr große Rolle und andererseits eine immer<br />
noch zu kleine Rolle, denn ich ringe darum, ein noch<br />
hingebungsvollerer Mann für Christus zu sein. <strong>Die</strong> innere<br />
Freundschaft mit Christus halte ich für das Wesentlichste<br />
im Glauben. Alles Weitere – Caritas, Gebete, Zeit für andere<br />
– fließt aus dieser Freundschaft.<br />
Wie sind Sie auf „Exodus 90“ aufmerksam geworden?<br />
Ich hatte schon einmal davon gehört, doch es brauchte<br />
noch einen Freund, der mir von seiner persönlichen Erfahrung<br />
damit erzählt hat. Das ist wohl die wirksamste<br />
Evangelisationsmethode – etwas zu tun, sich für etwas<br />
zu interessieren, weil es jemand tut, dem ich vertraue, der<br />
mir nichts verkaufen will, der mich einfach an seiner Freude<br />
teilhaben lassen will, der es mir vergönnt, diese wunderbare<br />
Erfahrung auch machen zu können. Das hat mich<br />
überzeugt. So habe ich mich sofort angemeldet.<br />
Was haben Sie sich erwartet und wie haben Sie sich<br />
vorbereitet?<br />
Es gibt eine organisierte Vorbereitungsphase, in der jeder<br />
für sich das Warum, das persönliche Ziel, definiert. Es<br />
sollte möglichst konkret sein, Außenwirkung haben und<br />
der Familie, der Kirche, einem anderen Menschen dienen.<br />
Dann bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Begleitet hat<br />
mich dabei eine App am Mobiltelefon, die durch die 90<br />
Von Katharina Stögner<br />
Tage führt. Es wird für jeden Tag ein Text aus dem Buch<br />
Exodus und das Tagesevangelium zum Lesen und Reflektieren<br />
angeboten. Zusätzlich gibt es Askeseübungen – wie<br />
etwa kalt zu duschen, der Verzicht auf gesüßte Getränke,<br />
auf Alkohol, Nikotin, Kaffee, aber auch auf oft subtil ablenkende<br />
Gewohnheiten, wie zum Beispiel zwischen den<br />
Mahlzeiten irgendetwas zu essen, fernzusehen oder nicht<br />
erbauliche Musik zu hören. Es geht dabei nicht um Askese<br />
um der Askese willen, sondern darum, frei zu werden<br />
von schlechten Gewohnheiten und Platz zu schaffen für<br />
die Vertiefung der persönlichen Beziehung mit Christus.<br />
In einem Tagesrückblick überlegt man, was gelungen ist,<br />
wofür man dankbar ist, wofür man Gott um Hilfe bittet.<br />
<strong>Die</strong> App zeigt laufend an, was man von seinem Pensum<br />
absolviert hat, motiviert für das, was noch bevorsteht und<br />
lobt für das, was man geschafft hat – ein fast spielerischer<br />
Zugang, der wohl gerade Männer besonders anspricht.<br />
Gibt es gemeinsame Treffen in Gruppen?<br />
Zu Beginn gab es bei uns ein Zoom-Treffen in der Großgruppe<br />
von rund 60 Männern. Da werden die Regeln erklärt<br />
und Kleingruppen zu in etwa acht Personen gebildet. <strong>Die</strong>se<br />
Kleingruppen treffen sich dann wöchentlich für 30 Minuten,<br />
wegen Corona leider nur online. Jeder der „Mitbrüder“<br />
berichtet dabei in 90 Sekunden, wie es ihm ergangen ist.<br />
Was hat Ihnen beim Durchhalten geholfen?<br />
In diesen 90 Tagen durchläuft man persönlich unterschiedlichste<br />
Phasen, Höhen und Tiefen. Zunächst über-<br />
56<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
RUNDSCHAU<br />
Wie haben Sie sich am 91. Tag gefühlt?<br />
Es war eine stille Freude da, dass ich es geschafft habe. Ich<br />
habe Gott Danke gesagt. Es war schön, ein Bier zu trinken<br />
und etwas Süßes zu essen. Aber das war mir gar nicht<br />
so wichtig. Viel wichtiger war, dass ich in den 90 Tagen<br />
ein Stück Freiheit errungen habe. Es ist schön, frei von<br />
Frustnaschen und Pausenespresso zu sein; frei von der<br />
Angewohnheit, mit Musik zu laufen oder an der U-Bahn-<br />
Station die E-Mails zu checken.<br />
wiegt die Begeisterung, dann stellt sich Gewohnheit ein<br />
und es kommt die erste Krise. Dabei hilft die wöchentliche<br />
Gruppe bzw. der „anchor“ – ein Kollege aus der Gruppe,<br />
für den man und der für einen betet und mit dem man<br />
sich regelmäßig austauscht, um einander zu stärken. <strong>Die</strong>ses<br />
Miteinander und auch das tägliche Lesen der Texte aus<br />
der Bibel helfen sehr. Sie sind gezielt gewählt und gut auf<br />
die Phasen, die man während des Programms durchläuft,<br />
abgestimmt.<br />
Was würden Sie Menschen sagen, die sich überlegen,<br />
an „Exodus 90“ teilzunehmen?<br />
Versuch’ es einfach, wenn du den Eindruck hast, das könnte<br />
etwas für dich sein! Probier’s! Wenn man es schafft, ist es ein<br />
großer Gewinn. Wenn man nicht bis zum Ende durchhält,<br />
ist das ja keine Tragödie. Man nimmt auf jeden Fall viel mit<br />
beziehungsweise kann man es nächstes Mal ja wieder neu<br />
versuchen.<br />
Wie ist es Ihrer Familie während der Challenge<br />
ergangen?<br />
Sie war sehr positiv, unterstützend und rücksichtsvoll.<br />
Sie haben meinen „Exodus“ keinesfalls belastend erlebt.<br />
Das ist auch wichtig! <strong>Die</strong> Erfinder dieses Programms legen<br />
großen Wert darauf, dass man vor allem mit seiner Ehefrau,<br />
aber auch mit seiner Familie darüber gesprochen und<br />
Einvernehmen hergestellt hat. Es geht um Befreiung, aber<br />
nicht über die Liebe zur Familie hinaus.<br />
Was war das Schwierigste bei der Challenge?<br />
Eiskalt zu duschen war die schwierigste Übung für mich.<br />
Geholfen hat mir dabei, dass ich sie für jemanden aufgeopfert<br />
habe. Wenn mir das brutal kalte Wasser über den Rücken<br />
gelaufen ist, habe ich eine Sekunde meinen Exodus-<br />
Brüdern „geschenkt“ und eine Sekunde für die beruflichen<br />
Herausforderungen geopfert. Das Opfer, dass man aus Liebe<br />
zu jemanden gibt, wirkt. <strong>Die</strong>ses Bewusstsein hat mich<br />
die Übung mit Freude tun lassen – damit war es leichter.<br />
Was war Ihre wichtigste Erfahrung bei<br />
„Exodus 90“?<br />
Das war das Erlebnis, nicht allein zu sein. Ich war Teil einer<br />
Gruppe mit sympathischen, jungen, modernen Männern –<br />
alles Menschen, bei denen ich das Gefühl hatte: Da ist ein<br />
Drive, da geht man gemeinsam diesen Weg. <strong>Die</strong> Spannung<br />
und Grenzen sind gut gehalten worden und haben nie ein<br />
gesundes Maß überschritten. Ich kann „Exodus 90“ nur<br />
empfehlen. Ich werde es wieder machen.<br />
WAS IST „EXODUS 90“?<br />
Der Titel bezieht sich auf das Buch Exodus: Gott nahm sein Volk an der Hand und führte die Israeliten aus Ägypten und aus<br />
der Sklaverei heraus. Im übertragenen Sinn werden Männer in diesem Programm an der Hand genommen und sanft ohne<br />
Zwang und ohne Gruppendruck zur Befreiung von inneren Zwängen, Süchten und Abhängigkeiten von Materialismus und<br />
Konsum geführt. Das Programm basiert auf den Kernelementen Gebet, Askese und Männergemeinschaft. Es lehrt Enthaltsamkeit<br />
in einem sehr umfassenden, befreienden Sinn. Weitere Informationen: https://exodus90.com/<br />
Ein ähnliches Programm gibt es auch für Frauen. Wir werden es in der nächsten Ausgabe von „<strong>Die</strong> MALTESER“ vorstellen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 57
RUNDSCHAU<br />
Gerold bei einem Rombesuch mit den MALTESERN in der<br />
Sixtinischen Kapelle<br />
ERÖFFNUNG<br />
ENDE <strong>2021</strong><br />
Jetzt anmelden!<br />
DANKE, DASS DU BEI UNS WARST!<br />
Traurigen Herzens mussten wir Abschied nehmen von Gerold<br />
Emathinger, der am Gründonnerstag im 24. Lebensjahr<br />
in den Armen seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. In<br />
seinem Lachen und seinen freundlichen Augen war Gottes<br />
Liebe spürbar. Seine Geduld, Dankbarkeit, Ausdauer und<br />
Freundlichkeit waren vorbildlich. Gerold ist viel herumgekommen<br />
– nicht nur aufgrund seiner häufigen Krankenhausaufenthalte<br />
zwischen Wien, Passau und Chiemsee. Vor<br />
allem war Gerold mit uns <strong>Malteser</strong>n auf Reisen. Wir sind gemeinsam<br />
nach Lourdes gepilgert, waren in Venedig, Padua,<br />
Loretto, Mariazell und 2015 in Rom. Der absolute Höhepunkt<br />
dort war der Besuch der Sixtinischen Kapelle. Gerold<br />
konnte solche Räume mit seiner einzigartigen Akustik und<br />
Stimmung besonders wahrnehmen und genießen. Danke,<br />
Gerold, dass wir dich begleiten durften!<br />
MALTESER<br />
ORDENSHAUS<br />
Das neue MALTESER Ordenshaus wird<br />
als Senioren- und Pflegewohnheim in 1030<br />
Wien ab Ende <strong>2021</strong> die Aufgaben des derzeitigen<br />
Hauses Malta übernehmen.<br />
Sie können sich ab sofort anmelden oder<br />
voranmelden!<br />
WIR TRAUERN UM<br />
+ 25.03.<strong>2021</strong><br />
Alexander Reichsgraf Schaffgotsch<br />
Ehren- und Devotions-Ritter<br />
+ 01.04.<strong>2021</strong><br />
Gerold Emathinger<br />
Betreuter Bereich Oberösterreich<br />
+ 01.06.<strong>2021</strong><br />
Heidi Gräfin zu Castell-Castell<br />
Mitglied Bereich Salzburg<br />
✝<br />
www.malteser-ordenshaus.at<br />
R.I.P.<br />
58<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>
RUNDSCHAU<br />
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KONTAKT<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Großpriorat von Österreich<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
T: +43 1 512 72 44<br />
E: smom@malteser.at<br />
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DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong> 59
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60<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>