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Prima Magazin - Ausgabe Juli / August 2021

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Foto © Biosphäre<br />

Der Bioladen von Rupert Matzer in Hartberg wird als Genossenschaft geführt. Foto rechts: Gründungsmitglieder der Biosphäre-Genossenschaft<br />

„Die Welt besser machen“<br />

Bio-Genossenschaften im Trend<br />

In einer Zeit, in der schnelllebiger Konsum die Wirtschaft antreibt, wird in der Gegenbewegung<br />

immer wieder der Ruf nach nachhaltigem und solidarischem Handeln laut. In der Rückbesinnung<br />

auf diese alten Werte finden sowohl Erzeuger als auch Verbraucher den Weg zu regional<br />

und biologisch erzeugten Produkten und ebenso zu Vertriebsformen, die dazu passen. Eine davon<br />

ist die Genossenschaft. Sieht man sich im Einzugsgebiet des prima! <strong>Magazin</strong>s um, scheint<br />

sie voll im Trend zu liegen. Olga Seus<br />

„Wenn sich mehrere zusammentun,<br />

um gemeinschaftlich<br />

etwas zu machen, ist das eine<br />

spannende Geschichte für die<br />

Gesellschaft“, so der burgenländische<br />

Grünen-Abgeordnete<br />

Wolfgang Spitzmüller, der<br />

die Idee einer Genossenschaft<br />

grundsätzlich begrüßt. Und<br />

genau das sollen und wollen<br />

Genossenschaften: Gemeinschaftlich<br />

organisieren oder<br />

um es im Juristendeutsch zu<br />

sagen: „Personenvereinigungen<br />

[…], die im Wesentlichen der<br />

Förderung des Erwerbes oder<br />

der Wirtschaft ihrer Mitglieder<br />

dienen“ (§1 Absatz 1 des Genossenschaftsgesetzes).<br />

Bioland Burgenland<br />

Im Burgenland gibt es seit<br />

Neuestem die Genossenschaft<br />

„Bioland Burgenland“. Hier<br />

VOLKS- & POP<br />

MUSIKSCHULE<br />

für das Burgenland<br />

und die Steiermark<br />

office@musik-unterricht.at<br />

www.musik-unterricht.at<br />

haben sich acht Bio-Erzeugerbetriebe<br />

zusammengeschlossen.<br />

Der designierte Geschäftsführer<br />

Hannes Anton erklärt das<br />

Ziel: Die „Bioland Burgenland“<br />

möchte, wie der Name bereits<br />

sagt, ausschließlich burgenländische<br />

Bio-Erzeugnisse vor Ort<br />

vermarkten. Damit kann man<br />

lange Vertriebswege vermeiden<br />

und auf große Handelsketten<br />

und Zwischenhändler verzichten.<br />

So können die Preise<br />

für Erzeuger und Kunden fair<br />

gestaltet werden. Noch ist die<br />

Genossenschaft mit drei Mitarbeitern<br />

– den Geschäftsführer<br />

mit eingerechnet – klein. In den<br />

kommenden drei Jahren hat<br />

man vor, das Sortiment auszuweiten,<br />

mindestens 50 Mitgliedsbetriebe<br />

zu gewinnen und<br />

damit das ganze Burgenland<br />

abzudecken. Mitgliedsbetrieb<br />

wird man, indem man sich mit<br />

einem Anteil einkauft, der mit<br />

einem dreistelligen Betrag laut<br />

Anton „überschaubar gehalten“<br />

ist. Das berechtigt einen, mit<br />

der Genossenschaft Vermarktungsverträge<br />

über einen selbst<br />

gewählten Anteil der eigenen<br />

Erzeugnisse zu schließen. Man<br />

ist jedoch nicht verpflichtet, sein<br />

gesamtes Sortiment ausschließlich<br />

über die Genossenschaft<br />

zu verkaufen. Das geschäftliche<br />

Risiko ist durch Förderungen<br />

und die geringe Größe der Verwaltung<br />

minimal gehalten.<br />

Zunächst sah die burgenländische<br />

Opposition das Vorhaben<br />

kritisch: Sie befürchtete,<br />

dass hier durch großräumiges<br />

staatliches Eingreifen bereits<br />

bestehende kleinräumige Privatinitiativen<br />

verdrängt werden<br />

könnten. Anton entgegnet, dass<br />

es sich auch bei der „Bioland<br />

Burgenland eGen“ um eine rein<br />

private Genossenschaft ohne<br />

staatliche Beteiligung handle.<br />

Das Land habe aber „Geburtshilfe“<br />

geleistet, indem es durch<br />

18 JULI/AUGUST <strong>2021</strong><br />

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