Neues aus Dornbusch
Tierheimzeitschrift des Tierschutzverein Lüdenscheid und Umgebung e.V. Neues aus dem Tierheim DORNBUSCH
Tierheimzeitschrift des Tierschutzverein Lüdenscheid und Umgebung e.V.
Neues aus dem Tierheim DORNBUSCH
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Tierschutzverein Lüdenscheid und Umgebung e.V.
Juli 2021
Neues aus Dornbusch
Wer, wie, was -
wieso, weshalb, warum.. ?
Fundtiere im
Tierheim Dornbusch
Ach du dicker Hund!
Ernährungstipps für gesunde
Hunde
Deine schönste
Tierheimgeschichte
KOSTENLOS
ZUM MITNEHMEN
Inhalt
3
Vorwort
6
4
6
Kolummne: Sissilotta Wackelzahn -
Welpenhandel
Wer, wie was....
Fundtiere im Tierheim Dornbusch
8
7
8
Ausgeplaudert!
5 Fragen an:
Silvia Urban und Melissa Edelhoff
Wildtiere:
Interview mit Anke Melis
10
Ach du dicker Hund!
Ernährungstipps von Monika Behrla
12
Meine Tierheimgeschichte
14
Expertentipps
Welpen oder Kitten aus dem Tierheim
Neues aus Dornbusch
Dornbusch 1
58579 Schalksmühle
02355 6316
info@tierheim-dornbusch.de
Vorstand
Thomas Höllmann
10
Spendenkonto:
IBAN: DE26 4585 0005 0000 0784 85
Website: www.tierheim-dornbusch.de
NEUES AUS DORNBUSCH
NEWS MAGAZINE
2
VORWORT
Thomas
Höllmann
Hallo liebe Tierfreunde und
Tierfreundinnen
Es ist wieder soweit!
Ich freue mich, dass Sie die neue Ausgabe
unserer Tierheimzeitschrift lesen können.
Die für uns alle sehr schwierige Coronazeit
haben wir im Tierheim Dornbusch recht gut
gemeistert.
Um die Versorgung unserer Tiere und die
Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen
weiterhin zu gewährleisten, hatten wir
vorsorglich das Team in zwei Arbeitsgruppen
aufgeteilt.
Zum Glück ist bisher keiner unserer
Mitarbeiter*innen an Corona erkrankt.
Auch die Tiervermittlung verläuft weiterhin
sehr erfolgreich. Das Tierheim ist weiter
geöffnet. Interessenten können einen
Besuchstermin telefonisch vereinbaren.
Dadurch ist eine bessere Koordinierung der
Besucher im Tierheim möglich.
Leider war es, aufgrund der Umstände, im
vergangenen Jahr und auch bis heute nicht
möglich, unser Sommerfest und den Tag der
offenen Tür im Tierheim durchzuführen.
Hierdurch sind uns wichtige Einnahmen
verloren gegangen.
Vielleicht ist es uns im September möglich,
Sie zum Tag der offenen Tür im Tierheim zu
begrüßen. Wir werden Sie selbstverständlich
über die Presse, Facebook und Instagram
sowie unsere Homepage auf dem Laufenden
halten.
Ich empfehle Ihnen auch diese Ausgabe
unserer Tierheimzeitschrift. Sie ist wieder
mit viel Liebe und interessanten Themen aus
dem Tierschutz und insbesondere unseres
Tierheimalltags zusammengestellt worden.
Ich hoffe Sie bleiben gesund und ich kann Sie
demnächst wieder persönlich im Tierheim
Dornbusch begrüßen.
Viel Freude bei der Lektüre dieser
Zeitschrift.
Ihr Thomas Höllmann
Ihre praktische Hilfe
Auf dem Gelände des Tierheims befindet sich eine Taubenvoliere,
die von ehrenamtlichen Personen betreut
wird.
Hier finden verletzte, flugunfähige, kranke und schwache
Tauben eine Unterbringung.
Der Verein Stadttaubenhilfe Lüdenscheid e.V. und der
Tierschutzverein Lüdenscheid und Umgebung e.V. suchen
für die Betreuung der Taubenvoliere im Tierheim
Dornbusch in Schalksmühle ehrenamtliche Helfer.
Es geht um die Fütterung und Versorgung der Tauben
sowie Reinigung und Instandhaltung der Voliere.
Für Informationen, Rückfragen und bei Interesse steht
Yvonne Frings unter der 0157 56626557 zur Verfügung
oder Sie melden sich im Tierheim unter der 02355 6316.
Ihre Werbung
Werben und gleichzeitig Gutes tun!
Unsere Tierheimzeitschrift finanziert
sich ausschließlich über Anzeigenwerbung. Hierzu
bieten wir Ihnen attraktive Werbeflächen an.
Wenn Sie Ihre Werbung hier sehen möchten, schreiben
Sie uns einfach eine E-Mail an:
dornbuschpfoten@web.de
NEUES AUS DORNBUSCH
3
SISSILOTTA WACKELZAHN
ILLEGALER
WELPENHANDEL
Hallo ich bin es wieder, Sissilotta Wackelzahn, eine Hündin, die selbst mal Bewohnerin des Tierheims
Dornbusch war.
Zurzeit bin ich im Homeoffice während ich ja normalerweise als Bürohündin meine Leckerchen
verdiene. Im letzten Sommer habe ich einen Welpen aus dem Dornbusch adoptiert, natürlich eine
Herzensangelegenheit und nicht nur weil ich gerade viel Zeit habe. Und jetzt bin ich richtig im Stress,
da ich jetzt schon seit ein paar Monaten Homeschooling mit Karlchen Dragosch machen muss, da ja die
Hundeschulen im Moment nicht unterrichten dürfen.
Bei dem Stichwort „Welpe“ muss ich allerdings immer an die sogenannten „Wühltischwelpen“ denken
und dann kann ich mich im Wechsel tierisch aufregen und unendlich traurig sein. Also muss ich mir das
jetzt mal von der Seele schreiben. Damit ich nichts Falsches sage, habe ich mich natürlich vorher genau
informiert (das könnt Ihr auch, zum Beispiel beim Deutschen Tierschutzbund).
Wisst ihr, was Wühltischwelpen sind? Das sind Hundebabys, die extra für den illegalen Welpenhandel
„produziert“ werden. Die Welpen bleiben dabei ohne medizinische Versorgung und ohne menschliche
Zuneigung. Schon die Elterntiere müssen unter schockierenden Bedingungen leben. Die Rüden
werden hierbei oft mit Hormonen vollgepumpt, damit sie gut „funktionieren“. Die Hündinnen leben in
Minizwingern oder an der Kette als reine Gebärmaschinen, dass heißt, sobald sie läufig sind müssen sie
sich decken lassen. Auch die Elterntiere werden oft schlecht ernährt und nicht medizinisch versorgt.
Bei dieser Vermehrung geht es ausschließlich um Profit. Die kleinen Welpen werden oft viel zu früh
von der Mutter getrennt und illegal über die Grenze gebracht. Dabei sind sie stundenlang in dunklen
Verstecken eingepfercht, liegen im eigenen Dreck, verängstigt und unterversorgt häufig noch nicht mal
mit ausreichend Wasser. Wenn sie nach Deutschland kommen werden sie oft direkt aus dem Kofferraum
oder über Kleinanzeigen im Internet verkauft.
Durch die mangelhaften Bedingungen bei der Aufzucht, den qualvollen Transport und die psychischen
Belastungen, die diese Welpen bereits erleben, sind viele krank und im schlimmsten Fall nicht
überlebensfähig. Der Käufer steht dann unerwartet mit einem schwerkranken Tier und entsprechend
hohen Behandlungskosten da.
Der illegale Welpenhandel kann nur gestoppt werden, wenn es sich für die illegalen Vermehrer einfach
nicht mehr lohnt. Deshalb kaufen Sie bitte nicht einfach Tiere über Kleinanzeigen im Internet oder
Tiere, die aus dem Kofferraum heraus angeboten werden. Klar meinen Sie es nur gut mit den Kleinen,
aber jeder verkaufte Welpe führt zur Nachproduktion…
Erkennen Sie verdächtige Verkäufer schalten Sie bitte Veterinäramt und bei Bedarf auch die Polizei ein.
Sprechen Sie in Ihrem Freundeskreis über dieses Thema.
Sie suchen ein neues tierisches Familienmitglied? Dann kommen Sie doch gerne mal zum Tierheim
Dornbusch. Dort warten tolle Tiere auf Sie, Tiere, die geimpft und medizinisch versorgt sind, Tiere, die
Sie sich in Ruhe anschauen können, um unterstützt durch das Tierheimteam, den richtigen Kandidaten
auszuwählen.
Tierische Grüße und bleibt gesund
Eure Sissilotta Wackelzahn
NEUES AUS DORNBUSCH
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TIERSCHUTZ
ANNA-LENA PIEPER
Wer, wie, was -
wieso, weshalb, warum ?
Im Tierheim leben nicht nur Tiere, die
von ihren Besitzern abgegeben werden oder
die wir über Sicherstellungen bekommen,
sondern auch viele Fundtiere.
Was sind eigentlich genau Fundtiere und
wie kommen sie ins Tierheim?
Grundsätzlich sind Städte und Gemeinden
als Fundbehörden für die Unterbringung,
Übernahme der Kosten für tierärztliche
Behandlungen und für die Ernährung und
Pflege von Fundtieren zuständig.
Fundtiere unterliegen gem. §§ 965
ff. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dem
Fundrecht. Zwar sind sie nach dem
eingefügten § 90a BGB keine „Sache“ mehr,
jedoch finden auf sie die Vorschriften über
Sachen entsprechend Anwendung. Gemäß
§ 965 BGB handelt es sich bei Fundsachen
um verlorene Sachen.
„Ein Fundtier ist ein Tier, das besitz- aber
nicht herrenlos ist.“
Besitzlos ist ein Tier, wenn keine
Sachherrschaft über dieses besteht, das
Tier sich also nicht im Einwirkungsbereich
des Halters befindet und nicht wieder
dorthin zurückkehrt. Der Besitzer muss die
Sachherrschaft über das Tier unfreiwillig
verloren haben. Ein Fundtier ist somit ein
verlorenes oder entlaufenes Tier.
Das heißt ein Hund, der seinem
Besitzer beim Spaziergang davonläuft und
aufgefunden wird, ist ein Fundtier.
Eine Katze, die nie ein Zuhause hatte und
ihre Kitten auf der Straße gebärt ist somit
kein Fundtier.
Diese Unterscheidung ist in der Regel bei
Auffinden des Tieres schwer zu treffen, denn
woher soll man wissen, ob es ein Tier ist,
welches einen Besitzer hat oder eben nicht?
Somit sind fast alle Haustiere, die
aufgefunden werden in der Kategorie
Fundtier einzuordnen.
Wir, der Tierschutzverein Lüdenscheid
und Umgebung e.V., haben mit den Städten
Lüdenscheid, Herscheid und Halver sowie der
Gemeinde Schalksmühle Fundtierverträge
abgeschlossen.
In diesen Fundtierverträgen wird
festgelegt, wer die Fundtiere abholt
oder bringt und welche Maßnahmen
bei zum Beispiel Verletzungen vorerst
getroffen werden müssen. Die artgerechte
Unterbringung und Versorgung der Tiere
sowie der Ablauf nach Auffinden eines Tieres
werden genauso geregelt wie die Herausgabe
an Besitzer oder auch die Weitervermittlung,
sollte kein Besitzer ausfindig gemacht
werden.
Mit den jeweiligen Städten und Gemeinden
werden Fundtierpauschalen vereinbart, die
die Versorgung und Unterbringung der Tiere
unterstützen.
Lüdenscheid - Es ist Donnerstag, 23 Uhr
und Herr Schmidt kommt gerade von der
Spätschicht nach Hause als ihm vor seiner
Garage ein Hund über den Weg läuft. Dieser
trägt kein Halsband oder Geschirr, ist aber
sehr zutraulich und sieht gut gepflegt aus.
Herr Schmidt schaut sich in der Gegend
um, aber weit und breit ist kein Besitzer zu
sehen. Darum entschließt sich Herr Schmidt
den Hund mit ins Haus zu nehmen und ruft
bei der örtlichen Polizeidienststelle an. Die
Polizei nimmt telefonisch die Daten des
Finders auf und kontaktiert daraufhin das
Ordnungsamt, welches zuständig ist, um
Fundtiere außerhalb der Öffnungszeiten des
Tierheims abzuholen und ins Tierheim zu
bringen.
Das Ordnungsamt der Stadt Lüdenscheid
fährt also zu Herrn Schmidt, holt den
Fundhund ab und bringt diesen ins Tierheim.
Im Tierheim gibt es für diese Fälle einen
extra angelegten Fundtierraum, der für die
Mitarbeiter des Ordnungsamtes zugänglich
ist. Hier stehen immer ein Körbchen, Decken,
Näpfe, Wasser und Futter parat. Zusätzlich
wird eine Fundtieranzeige geschrieben, in
der Daten des Finders, des Tieres und des
Überbringers festgehalten werden. Diese
Fundtieranzeige wird im Briefkasten am
Raum hinterlegt.
Am nächsten Morgen zu Arbeitsbeginn im
Tierheim wird kontrolliert, ob in der Nacht
Fundtiere eingetroffen sind. Mithilfe der
Fundtieranzeige liegen alle wichtigen Daten
vor und werden aufgenommen. Der Hund
bekommt einen „Eingangscheck“, es werden
Ernährungszustand, Maul, Nase, Ohren,
Zähne etc. kontrolliert und protokolliert.
Mithilfe eines Chiplesegeräts wird
nun geschaut, ob der Hund einen
Mikrochiptransponder hat. In diesem Falle
ist ein Chip vorhanden und nun werden
verschiedene Registrierungsstellen (Tasso,
Findefix etc.) kontaktiert, um zu schauen,
ob das Tier registriert ist. Dies ist leider
nicht der Fall, so dass man das Ordnungsamt
kontaktiert und dort nach einer Registrierung
schaut. Nehmen wir mal an, auch das bringt
uns nicht weiter.
So ist der nächste Schritt, dass man
den Hund fotografiert und ihn über die
sozialen Netzwerke (Facebook, Instagram)
verbreitet, um den möglichen Halter
ausfindig zu machen. Hier erreicht man sehr
viele Menschen. Wir haben Glück und der
Nachbar des Besitzers erkennt den Hund und
informiert den Besitzer.
Dieser ruft im Tierheim an und vereinbart
einen Abholtermin.
Bei Abholung werden die Daten
aufgenommen und der Besitzer bringt zum
Beispiel den Impfausweis des Hundes mit,
in dem die Chipnummer aufgeführt ist, um
einen aussagekräftigen Beweis zu haben, dass
es sich auch tatsächlich um sein Tier handelt.
Für die Abholung, Unterbringung und
Versorgung hinterlässt der Besitzer eine
Gebühr, bevor er seinen Hund wieder mit
nach Hause nehmen kann. Ein Hinweis sein
Tier zu registrieren, bzw. die Registrierung
vor Ort erfolgt ebenfalls bei Abholung.
Danach wird der Fundtierraum gesäubert,
desinfiziert und für das nächste Fundtier
eingerichtet.
Dies ist nur ein Beispiel wie der Ablauf bei
Auffinden eines Fundtieres erfolgen kann.
Schwierig wird es, wenn keine
Registrierungen vorliegen, die Tiere verletzt
sind und sich niemand meldet, der das
Tier vermisst. Dann bleibt das Tier in der
Obhut des Tierheims und, nach Ablauf der
vereinbarten Frist, wird ein neues Zuhause
gesucht.
NEUES AUS DORNBUSCH
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AUSGEPLAUDERT
SILVIA
URBAN
MELISSA
EDELHOFF
1# Wenn ich morgens zur Arbeit komme...
freue ich mich jeden Tag aufs Neue, das Glück zu
haben, in so einem tollen Team arbeiten zu dürfen.
1# Wenn ich morgens zur Arbeit komme...
freue ich mich auf alle Tiere, die einen immer so
freudig und lieb begrüßen.
2# Mein schönstes Tierheimerlebnis...
als unser Hund Rex nach 8 langen Jahren, die er bei
uns im Tierheim verbringen musste, zu guter letzt
doch noch seine “Für-immer-Menschen” gefunden
hat.
2# Mein schönstes Tierheimerlebnis...
war die erste Vermittlung eines Hundes mit
anschließender Stellenkontrolle. Zu sehen wie
glücklich sie in ihrem neuen Zuhause sind, ist einfach
toll.
3# Das macht meinen Job besonders...
zu wissen, dass unsere Fellnasen und Samtpfoten
nur übergangsweise bei uns im Tierheim landen und
wir uns in dieser Zeit liebevoll um sie kümmern und
sie versorgen, damit sie am Ende ein gutes Zuhause
finden.
4# Als Kind wollte ich...
immer meinen eigenen Hund, doch musste ich lange
auf diesen Moment warten. Seit Dezember 2020 bin
ich stolze Besitzerin meiner Hündin Emma. Und was
soll ich sagen ... “Engel kann man nicht kaufen, aber
man kann ihnen ein Zuhause geben.”
5# So bin ich hier gelandet...
da mein Sohn Allergiker ist und mir klar war, dass
ich für lange Zeit keinen eigenen Hund bei mir aufnehmen
konnte, fing ich an, im Tierheim mit den
Hunden Gassi zu gehen. So hatte ich die Möglichkleit
den Tieren ganz nahe zu sein und gleichzeitig Gutes
zu tun. Dann wurde eine Stelle im Tierheim frei, seitdem
kann ich Hobby, Freizeit und Job unter einen Hut bringen. Für
mich das größte Glück!
3# Das macht meinen Job besonders...
die Dankbarkeit der Tiere und das Arbeiten in einem
super Team macht meinen Job besonders.
4# Als Kind wollte ich...
schon immer etwas mit Tieren machen.
5# So bin ich hier gelandet...
nach meiner Elternzeit habe ich mich auf gut Glück
in dem schönen Tierheim Dornbusch beworben.
Seitdem bin ich hier und möchte nicht mehr weg.
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Wildtiere
AUFNEHMEN, AUFZIEHEN
UND AUSWILDERN
EIN INTERVIEW MIT ANKE MELIS
TEXT: ANNA-LENA PIEPER
Im Frühjahr ist Hochsaison in vielen Wildtierauffangstationen. Ob Eichhörnchen, die aus dem Nest
gefallen sind, Greifvögel, die geschwächt aufgefunden werden oder auch Füchse, die verletzt sind.
Die Palette an Wildtieren, die aus unterschiedlichen Gründen menschliche Hilfe benötigen ist groß.
Anke Melis hat jahrelang, zusammen mit ihrem leider bereits verstorbenen Ehemann Bob, eine
Auffangstation für Wildtiere geleitet und sich liebevoll um ihre Schützlinge gekümmert. Eine
zeitaufwändige, sehr intensive, aber gleichzeitig auch sehr erfüllende Lebensaufgabe, die ihr einiges
abverlangt hat, wie sie uns im Interview verraten hat.
Schon als Kind wollte Anke Melis gerne im Wuppertaler Zoo ihre Ausbildung machen, da sie die
Arbeit mit den Tieren fasziniert hat. Doch ihre Eltern waren der Meinung, dass sie einen „richtigen“
Beruf erlernen sollte und so hat sie eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert.
Doch ihr Herzblut galt weiterhin den Tieren. Mit einem Igelbaby, welches sie 1975 aufgenommen hat
fing alles an.
Darauf folgten in den Jahren viele weitere Wildtierarten wie zum Beispiel Marder, Fuchs, Dachs,
verschiedene Greifvögel, Wasservögel oder auch Fledermäuse.
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NEUES AUS DORNBUSCH
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Sie alle fanden bei Anke Melis eine
vorübergehende Bleibe bis zu ihrer
Auswilderung. Im Durchschnitt hat sie 80
bis 90 Tiere im Jahr versorgt, 145 Tiere war
der Höchststand.
“Das Päppeln ist nicht
das Schwierigste,
sondern das
Auswildern stellt oft
eine sehr große Hürde
dar!”
Urlaub, Feiertage oder einfach einmal eine
Auszeit kam gar nicht in Frage, denn der Job
beansprucht rund um die Uhr, 365 Tage im
Jahr – kaum zu schaffen für nur 2 Personen.
Stand mal ein Seminar an, wurden die
Tiere, die regelmäßig gefüttert wurden,
mitgenommen. Auch Besuche in der Tierklinik
wurden so zu einer Herausforderung.
Fläschchen mit Aufzuchtmilch wurden in
der Mikrowelle der Klinik erwärmt und
obwohl der Patient eigentlich ein Greifvogel
mit Flügelverletzung war, musste das
Eichhörnchen dann mit in die Klinik.
Anke Melis erzählt uns, dass das Päppeln
gar nicht das Schwierigste an ihrer Arbeit
war, sondern dass die Auswilderung sie
oft vor viel größere Hürden stellte. Denn
die ist nicht immer so einfach, man
braucht die passenden Plätze, Gehege und
Möglichkeiten.
Einen Kranich zum Beispiel hat sie zur
Auswilderung in die freie Natur bis nach
Brandenburg gefahren, wo er weiterhin
durch fachkundiges Personal betreut wurde.
Greifvögel, die ausgewildert werden leben
im Schnitt vor der Entlassung vier Monate in
einer großen Voliere, in der sie das Fliegen
und Jagen erlernen. Hier ist es wichtig, dass
die Tiere auf die Zeit ohne menschliche
Hilfe gut vorbereitet werden, dabei sind
Lebendfutter und Artgenossen besonders
wichtig!
So viel Freude es auch macht, seine
aufgezogenen Schützlinge in die Freiheit
zu entlassen, so viel Arbeit und vor allem
hohe Kosten stehen dem entgegen. Die
finanzielle Belastung ist riesig, betont Anke
Melis. Futter, artgerechte Unterbringung
und Tierarzt können schnell enorme Kosten
verursachen, die meist die Auffangstation
selbst finanzieren muss.
Um überhaupt die oft streng geschützten
Tiere aufnehmen zu dürfen benötigt man
einen entsprechenden Sachkundenachweis.
In Zusammenarbeit mit dem NABU,
dem Veterinäramt und verschiedenen
Wildtierauffangstationen ist die Versorgung
der Wildtiere eine wirkliche Lebensaufgabe.
Albert Schweitzers „Ehrfurcht vor dem
Leben“, egal ob vor Menschen, Tieren oder
auch Pflanzen gilt für Anke Melis als Vorbild
und ist für sie eine wichtige Komponente.
Ihr Lieblingstier in all den Jahren: Der Uhu
– „er hat etwas sehr Beeindruckendes und
Mystisches“.
Bei unserem Gespräch mit Anke Melis
hätten wir noch stundenlang weiter zuhören
können, so viel wollten wir noch erfahren
über die Erstversorgung der verschiedenen
Tierarten, was Menschen bei Auffinden
beachten sollten und was man bitte auf
keinen Fall tun soll.
Doch wir haben gemerkt, dass das Thema
einfach so groß und so umfassend ist, dass
wir all diese Dinge in einem Extrabericht
unterbringen möchten.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Anke
Melis für den Einblick und die Zeit, die
sie uns geschenkt hat. Eine wirklich tolle
Arbeit, die mit sehr viel Herzblut über viele
Jahre geleistet wurde.
“Die finanzielle
Belastung ist riesig.
Futter, artgerechte
Unterbringung und
Tierarztbesuche
verursachen enorme
Kosten”
NEUES AUS DORNBUSCH
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ACH DU DICKER HUND
Fast jeder zweite Hund in Deutschland ist heutzutage
übergewichtig, ja, jeder ZWEITE! Erschreckend, nicht wahr!?
Aber wie genau kommt es eigentlich dazu und woher weiß ich, ob
mein Hund idealgewichtig oder bereits etwas zu dick ist?
Wollen wir uns zunächst einmal der Frage widmen, wie man die
Figur seines Vierbeiners einschätzen kann. Viele Hundehalter
wissen nicht, wie ihr Hund im Idealfall aussehen sollte und
vielleicht trauen sich Verwandte oder Gassifreunde nicht, den
Besitzer des kleinen Möppelchens darauf hinzuweisen. Es gibt
den sogenannten „Body Condition Score Index“, anhand dem man
sich sehr gut orientieren kann. Im Idealfall sollte man die Rippen
und die knöchernen Strukturen im Rückenbereich problemlos
und ohne Druck ertasten können und eine deutliche Taille
sichtbar sein. Muss man sich erstmal durch eine „Fettschicht“
arbeiten, um an die Rippen zu gelangen und ist weder eine
Taille noch ein eingezogener Bauch sichtbar, hat der Hund ein
paar Pfunde zu viel auf den Hüften, was viele gesundheitliche
Probleme nach sich ziehen kann. Arthrose, Diabetes oder
Herz- Kreislauferkrankungen sind nur einige der möglichen
Auswirkungen der Fettleibigkeit.
Aber warum leiden eigentlich so viele Hunde an Übergewicht?
Der größte Faktor sind sicherlich die allzu beliebten Leckerchen,
Kauartikel und alles, was es so „Kleines“ zwischendurch gibt. Oft
höre ich in Anamnesegesprächen: aber er bekommt ja gar nicht
so viel Zwischendurch. Nur wenn er beim Nachbarn ist, bei der
Oma oder der Partner gibt abends gerne noch ein Stückchen
Fleischwurst...und natürlich beim Spazierengehen, er muss ja
schließlich belohnt werden. Ich lasse dann gerne jedes „außerder-Reihe-Stück“
notieren und zack, da haben wir häufig den
Übeltäter. So schnell hat man dann eine halbe Tagesration schon
über Zwischenrationen oder Leckerchen abgedeckt, es gibt aber
trotzdem die komplette Ration des Hauptfutters noch on top.
Gerade bei kleineren Hunden neigen wir Menschen einfach dazu
viel zuviel zu füttern, weil die Tagesrationen so winzig klein sind
und für unser Auge ja niemals ausreichen können. Auch gibt es
viele Hundehalter, die die Futterschüssel randvoll machen und
dem Hund die Menge zur freien Verfügung lassen, bis der Topf
leer ist und dann wieder aufgefüllt wird. Damit hat man keinerlei
Kontrolle über die aufgenommene Menge.
Der zweite wichtige Punkt ist die Bewegung. Jeder Hund sollte
seiner Rasse entsprechend und dem Gesundheitszustand
angepasst, täglich ausreichenden Auslauf erhalten. Viel zu häufig
beobachte ich im Alltag, dass drei Mal am Tag um den Block
gegangen wird, bis der Vierbeiner seine Geschäfte verrichtet
hat und sofort wird der Rückwärtsgang zurück auf die Couch
eingelegt. Dies ist weder ausreichend noch artgerecht! Nur mit
entsprechender Bewegung kann der Stoffwechsel in Schwung
gebracht werden und eine Diät erfolgreich werden.
Das „falsche“ Futter spielt auch eine große Rolle. Wenn wir
täglich Tiefkühlpizza und Pommes essen, gehören wir auch
schneller mal zum Team Moppelchen, als wenn wir uns mit
frischem Gemüse und Proteinen ernähren. Die beliebteste
Fütterungsform ist nach wie vor Trockenfutter, weil es schnell
und unkompliziert im Handling ist. Hier haben wir aber
eine sehr hohe Energiedichte. Das bedeutet, wir haben auf
verhältnismäßig kleinen Rationen sehr hohe Kalorienzahlen.
Wird das Futter nicht täglich konsequent abgewogen, können ein
paar Bröckchen mehr schon deutlich zu viel sein. Zudem enthält
es viele verarbeitete Kohlenhydrate, die unseren Vierbeiner nicht
lange satt machen und er schnell wieder bettelnd vor uns steht,
wo wir zügig wieder bei Problem 1 stehen...
Häufig ist eine Gewichtszunahme ein schleichender Prozess. Vor
allem bei Hunden mit sehr langem Fell sieht man das ein oder
andere Kilo nicht sofort und erst das obligatorische Wiegen beim
routinemäßigen Tierarztbesuch versetzt Herrchen und Frauchen
oft ins Staunen. Man sollte seinen Hund regelmäßig wiegen, um
dort frühestmöglich Veränderungen feststellen zu können. Bei
sehr großen Hunden, die man nicht mal eben mit auf die eigene
Personenwaage nehmen kann, gibt es neben dem Tierarzt auch
in vielen Tierfachgeschäften Möglichkeiten seinen Hund zu
NEUES AUS DORNBUSCH
10
wiegen.
Natürlich spielt hier auch die Rasse eine große
Rolle. Tendenziell neigt ein ruhiger Vertreter
der Rasse Labrador aus der Showlinie eher
zu Übergewicht als ein immerzu unter Strom
stehender Malinois, der im Sport geführt
wird. Dieser doch sehr krasse Unterschied
zeigt, dass man Rationsempfehlungen
der Fertigfutterhersteller nicht einfach
blindlings folgen darf, sondern auch dies
kritisch hinterfragen muss, wie viel mein
Hund denn tatsächlich benötigt. Denn
Ursprung jedes Übergewichts ist die positive
Energiebilanz - zu viele Kalorien bei zu
geringem Bedarf.
Ausnahmen gibt es bei Hunden
mit Erkrankungen, wie z.B. einer
Schilddrüsenunterfunktion und anderen
hormonellen Störungen, wie das Cushing
Syndrom. Sollten alle diätetischen Versuche
scheitern und der geliebte Vierbeiner nimmt
weiterhin an Gewicht zu, sollte unbedingt ein
Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufgesucht
werden, um potenzielle Erkrankungen
abzuklären.
Vorausgesetzt der Hund ist gesund und soll
ein paar Kilos abspecken, wie kann das
Ganze aussehen?
Wenn man sich professionelle Unterstützung
suchen möchte, kann der Tierarzt,
Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker
helfen. Zunächst sollte die bisherige
Fütterung allumfänglich analysiert werden
und der tatsächliche Bedarf auf Basis des
Zielgewichts (nicht des aktuellen Gewichts)
unter Berücksichtigung der Rasse, der
Aktivität, des Alters und gegebenenfalls, ob
der Hund kastriert ist, berechnet werden.
„Friss die Hälfte“ ist bei unseren Vierbeinern
alles andere als zielführend. Schnell
kommt der hungernde Hund dadurch in
eine Mangelversorgung, die langfristig
Stoffwechselstörungen zur Folge hat
und man den Teufelskreis der stetigen
Gewichtszunahme nur noch schwer
durchbrechen kann. Nachhaltiger und
gesünder ist eine Futterumstellung auf
ein hochwertiges Nassfutter oder BARF
(Biologisch Artgerechtes Rohes Futter)
ermöglicht eine kohlenhydratarme
und zuckerfreie Rationsgestaltung
mit viel frischem Obst und Gemüse,
hochwertigen Proteinen und vielen
gesunden Ballaststoffen. Vor allem bei
der „BARF“-Fütterungsmethode oder bei
„Selbstgekochtem“ können ganz individuell
zugeschnittene Rationen zusammengestellt
werden. Stoffwechselanregende Lebensmittel
und Kräuter, ein moderater Fettgehalt
und lange sättigendes Fleisch sind der
Schlüssel für einen zufriedenen Hund trotz
strenger Diät.
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche
Diät ist das strikte Abwiegen des Futters
und die Vermeidung von zu großen Mengen
Leckerchen oder Kauartikeln.
Man kann seinem Hund hier wunderbar
Alternativen anbieten, wie z.B. eine ganze
Möhre, Gurkenstückchen oder Apfelstücke.
Sind trotzdem weitere Belohnungen
notwendig, kann man kleine Mengen
problemlos in die Tagesration einberechnen
und die erlaubte Leckerchenration, die
seinem Vierbeiner für den Tag zusteht,
abwiegen.
Fehlt nun noch die passende Bewegung
als weiterer Baustein. Einen bisher sehr
inaktiven Hund, der stark übergewichtig
ist, kann ich natürlich nicht stundenlang
neben dem Fahrrad herlaufen lassen.
Zielführend ist eine regelmäßige, moderate
Bewegung, die stetig dem aktuellen
Fitnesszustand
entsprechend gesteigert wird. Um
übergewichtigen Hunden die Bewegung
zu erleichtern, bietet sich an, im Sommer
schwimmen zu gehen oder bei kalten
Temperaturen Einheiten auf einem
Unterwasserlaufband zu absolvieren.
Hier kann der beste Freund des Menschen
gelenkschonend Muskulatur aufbauen und
seine Ausdauer verbessern.
Wir haben es glücklicherweise selbst in
der Hand einen vitalen und sportlichen
Vierbeiner an unserer Seite zu haben. Ein
bisschen Disziplin und Achtsamkeit bei der
Wahl und Menge des Futters, gepaart mit
angepasster Bewegung - so einfach kann es
sein!
Und auf welchen Body Condition Score
kommt dein Hund?
Text: Mona Behrla
Kontakt:
Mona Behrla
Fashionation-Lilly
Werdohler Straße 46
58511 Lüdenscheid
Telefon:
02351/988211
NEUES AUS DORNBUSCH
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Deine schönste
Dornbusch
Happy Ends
Tierheim -
Geschichte
Ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren, ist etwas ganz besonderes! Ganz besonders
aufregend, ganz besonders schön und ganz besonders wertvoll. Ein schönes Dornbusch
Happy End dürfen wir hir vorstellen.
Conny und Dirk!
Wir lieben es draußen in der Natur zu sein und Sport zu machen.
Egal, ob wandern, joggen, mountainbiken, im Sommer mit dem
Stand up Paddle aufs Wasser - wir sind für alles zu haben! Und
schon lange hatten wir den Gedanken, dass es toll wäre, wenn uns
dabei ein Hund begleitet, ein sportlicher kleiner Traildog!
Aber genauso waren da die Zweifel, ob wir überhaupt genug Zeit
haben, schließlich müssen wir arbeiten, fahren gerne spontan
übers Wochenende weg, machen lange Urlaube, ...
Irgendwann haben wir dann den Familienrat in unserer
Hausgemeinschaft einberufen - und seitdem stand der Plan!
Anfang Januar 2021 haben wir uns im Tierheim mit zwei Hunden
zum Kennenlernen und Beschnuppern verabredet, getroffen haben
wir dann direkt fünf ganz wunderbare Tiere - und in einen haben
wir uns verliebt!
Ein bisschen stürmisch, etwas wild, auch ein wenig unsicher, aber
so voller Freude - Borisz!
Eine Woche lang haben wir uns jeden Tag mit ihm getroffen und
in der wunderschönen Winterlandschaft rund um das Tierheim
lange Spaziergänge gemacht, erste „Wörter“ gelernt (klar, er konnte
ja nur Ungarisch ;-) und uns mehr und mehr aneinander gewöhnt
und aufeinander gefreut.
Am 22. Januar war es dann soweit, wir haben Borisz zu uns geholt!
Nach einer kleine Runde durch den Wald hat er vermutlich zum
ersten Mal ein richtiges Haus betreten. Wir waren auf alles gefasst
- dass er nur hin und her flitzt und dabei alles umrennt, oder dass
er sich ängstlich in einer Ecke versteckt. Tatsächlich hat er sich
alles genau angeschaut und beschnuppert, für gut befunden und
sich zum Schlafen hingelegt!
Kaum zu glauben, dass das erst einige Wochen her ist.
Wir haben seitdem so vieles erlebt. Lange Wanderungen und kurze
Gassirunden, Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen,
Schuhe suchen im ganzen Haus, Futterspiele aus Klorollen,
stundenlanges Kuscheln vorm Kamin, Besuch beim Tierarzt,
gemeinsames Joggen (ja Borisz, wir sind lahme Enten, sorry),
Shoppen im Zoogeschäft, erste Ausflüge neben dem Fahrrad, ganz
viel Sitz, Platz, Hier üben, jede Menge neue Teppiche und Decken
im Haus, Rückruftraining mit der Schleppleine, Auto fahren
mit Leberwurst, alleine bleiben und aus dem Fenster winken,
Hundehaare in jeder Ecke und in der Bürste, die locker für eine
zweiten Hund reichen würden, Einschulung in der Hundeschule,
Recherche nach Borisz‘ Herkunft und netter Kontakt mit dem
ungarischen Tierheim, Verstecken spielen im Wald und vieles,
vieles mehr.
Klar, Borisz hat auch ein paar kleine Macken - er hat Höhenangst,
ist wasserscheu und mag den Staubsauger nicht, aber das ist auch
wirklich schon alles!
Ansonsten ist er genau das was wir gesucht haben - ein struppiger
Straßenstreuner, sportlich und aktiv, verschmust und entspannt,
freundlich zu jedem, clever und lernfähig - und doch ist er so viel
mehr!
Unser Perfect Match!
NEUES AUS DORNBUSCH
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Jó napot mindenkinek!
Ich bin‘s, der Borisz und ich komme eigentlich aus Ungarn.
Aber Anfang Januar habe ich mich auf eine große Reise
gemacht und bin ins Tierheim Dornbusch gezogen. Das war
wirklich toll, alle waren so nett zu mir, obwohl ich immer alle
geärgert habe, wenn sie mir dieses Geschirr anziehen wollten
;-)
Dann sind Conny und Dirk jeden Tag zu Besuch gekommen
und wir haben ganz spannende Wanderungen gemacht. Dabei
habe ich mich wohl so gut benommen, dass ich schon eine
Woche später zu ihnen ziehen durfte!
Sowas habe ich wirklich noch nie gesehen! Ein richtiges Haus!
Aber das allerallertollste ist der Kamin, da habe ich meine
Decke vorgelegt und schlafe hier am liebsten den ganzen Tag!
Naja, nicht den ganzen Tag, wir gehen nämlich ganz oft nach
draußen in den Wald. Neuerdings habe ich dabei diese lange
orangene Schnur an mir dran, aber ich darf mir selber
aussuchen, wo ich herlaufe! Manchmal gehen wir auch
„joggen“, Conny und Dirk müssen sich dann total anstrengen,
aber ich könnte noch viel schneller laufen.
Das haben die inzwischen auch begriffen und setzen sich
auf so ein komisches Ding mit zwei Rädern und ich renne
daneben her, das macht mir super viel Spaß!
Seit zwei Wochen gehe ich sogar in die Schule!
Und weil wir da immer Hausaufgaben bekommen, üben wir
zu Hause ganz viel. Das ist echt klasse, so bekomme ich echt
viele Leckerchen, yummie!
Jetzt leg ich mich aber mal schnell wieder hin...
Euch wünsche ich, dass ihr auch bald eine tolle Familie findet
und wir uns vielleicht mal im Wald zum Quatschen und
Spielen treffen!
NEUES AUS DORNBUSCH
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EXPERTEN-TIPPS
Jenny Müller
Ein Welpe/ein Kitten aus dem
Tierheim zieht ein
Checklisten
Allgemein:
• Habe ich alle notwendigen Informationen?
• Ist die Erstausstattung
vorhanden?
• Ist Zuhause alles vorbereitet und
gesichert?
• Kontaktdaten für den Notfall:
Tierarzt, Klinik, Trainer
Hundeausstattung:
• Körbchen/Bett
• Halsband, Geschirr, Leine
• Wasser- und Futternapf
• Futter, Leckerlies
• Spielzeug
• ggfls. Bürsten, Krallenschere
• Sicherung für das Auto
• Transportbox, Gitter, Anschnaller
Katzenausstattung:
• Kissen, Höhlen, Körbchen
• Kratzbaum
• Katzentoilette mit Streu
• Wasser- und Futternapf
• Futter, Leckerlies
• Spielzeug
• ggfls. Bürsten, Krallenschere
• Transportbox
Vor dem Einzug eines Hunde- oder Katzenwelpen muss man sich zunächst einmal
genauestens über die Ansprüche informieren, die ein jedes Tier ganz individuell hat.
Es ist zu überlegen, ob man bereit ist dem Tier, je nach Art, 10 - 20 Jahre ein Zuhause
zu geben. Außerdem sollte man bedenken, dass Jungtiere am Anfang besonders viel
Aufmerksamkeit und Zeit benötigen, sie gewisse Regeln lernen müssen und Grenzen
austesten.
Mit einem Hundewelpen muss man zum Beispiel zu Beginn alle 2 Stunden (auch nachts)
raus gehen, um ihm beizubringen, wo er sein Geschäft zu verrichten hat.
Soll ein Jungtier Zuhause einziehen, sollte man sich zuerst Gedanken darüber machen,
welches Tier zu einem und den bestehenden Lebensumständen passt.
Lebt man einen aktiven Lebensstil, mit viel Freizeit und keiner Scheu bei Wind und Wetter
vor die Tür zu gehen, könnte ein Hund gut in das eigene Leben passen.
Möchte man eher unabhängige Familienmitglieder, wären Katzen vielleicht die richtige
Wahl. Jedoch sollte man beachten, dass man Kitten nur im Doppelpack adoptieren sollte.
So haben sie die Möglichkeit miteinander zu spielen, sich in Spaßkämpfen zu messen und
vor allem den Umgang mit ihren Artgenossen zu lernen. Lebt bereits eine junge Katze im
neuen Zuhause, ist es auch möglich ein einzelnes Kitten zu adoptieren.
Anders als oft angenommen, sind Katzen sehr soziale Tiere und leben am liebsten in
Kleingruppen.
Ist die Entscheidung gefallen, welches Tier man bei sich aufnehmen möchte, kommt auch
direkt die nächste Überlegung auf einen zu.
Welche Rasse ist die Richtige für mich? Da es sich in Tierheimen bei den Hundewelpen
meist um Mischlinge handelt, ist es umso wichtiger auf die einzelnen Charaktere der
Welpen zu achten und sich darüber auszutauschen, ob es bestimmte Verhaltensweisen
gibt, die auffallen oder welche Rassen gegebenenfalls in dem kleinen Vierbeiner stecken
könnten.
Bei mehreren Treffen sollte man sich die Zeit nehmen, das Tier genauer kennenzulernen
und statt sich von dem niedlichen Aussehen blenden zu lassen, sich selbst die Frage stellen,
ob der Welpe zu einem passt.
Auch bei der Adoption eins Kitten sollte man sich mit den einzelnen Individuen beschäftigen
und überlegen, welches Tier oder welches Paar aus der Gruppe das Richtige wäre.
NEUES AUS DORNBUSCH
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Nicht alle Katzenkinder im Tierheim kennen den Menschen von
Geburt an. Viele werden auch im jungen Alter erst ins Tierheim
gebracht und verhalten sich entsprechend scheu und ängstlich dem
Menschen gegenüber. Deswegen sollte man sich die Zeit nehmen,
um die kleinen Fellnasen zu beobachten und ihnen die Möglichkeit
geben, von alleine auf den Menschen zuzugehen.
Egal ob Hund oder Katze, wichtig ist ein reger Austausch mit dem
Tierheimpersonal, um möglichst alle Infos zu dem Tier zu erhalten,
Auffälligkeiten zu besprechen und aufkommende Fragen zu klären.
Neben dem Charakter und Verhaltensweisen sollte sich der neue
Besitzer auch über die genaue Herkunft, mögliche Krankheiten,
bisherige Untersuchungen sowie Behandlungen und erfolgten
Impfungen informieren.
Falls ein Hundewelpe einzieht, sollte man sich auch bereits über
Hundeschulen in der Umgebung informieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die finanzielle Absicherung.
Schließlich kostet ein Tier nicht nur bei der Anschaffung Geld.
Die Schutzgebühren im Tierheim fallen je nach Tier und Alter
unterschiedlich hoch aus. Dabei geht es viel weniger um eine Art
Kaufpreis, sondern viel mehr um die Abdeckung der Kosten des
Tierheims.
Im Tierheim Dornbusch fällt bei unkastrierten Katzen noch
zusätzlich ein Kastrationspfand in Höhe von 100 € bei der Adoption
an. Damit soll sichergestellt werden, dass die Tiere kastriert werden
und somit eine (un-)gewollte Vermehrung und entsprechendes
Tierleid verhindert wird. Dieses Pfand erhält man bei Vorlage eines
Kastrationsnachweises vollständig zurück.
Zu den laufenden Kosten gehören neben Futter auch Tierarztkosten für
antiparasitäre Mittel oder Impfungen. Außerdem kommen auf einen
Hundehalter die Hundesteuer sowie eine Haftpflichtversicherung
hinzu.
Jedoch muss man bedenken, dass auch mal Kosten außerhalb der
Reihe auf einen zukommen können. Vor allem wenn es um die
Gesundheit unserer Vierbeiner geht kann es schnell mal teuer
werden, sofern man keine Tierkranken- oder OP-Versicherung
abgeschlossen hat.
Wenn es dann endlich so weit ist und der neue Mitbewohner
einziehen darf, sollte man Zuhause schon einiges vorbereitet
haben. Wichtig ist nicht nur das notwendige Equipment, wie z.B.
eine Transportbox für das Auto, Körbchen, Fressnäpfe, Futter,
Spielzeug, Kratzbaum und Katzentoilette, sondern auch eine
Vorbereitung der Wohnung. Es ist zu überlegen, welche möglichen
Gefahrenquellen es gibt. Dazu können Giftpflanzen zählen, Kabel,
ungesicherte Kippfenster oder auch frei zugängliche Lebensmittel
in der Küche, wie beispielsweise Kartoffeln. Sobald die Fellnase
angekommen ist, sollte man ihr erst einmal die Möglichkeit geben
sich im neuen Zuhause umzuschauen, alles in Ruhe zu erkunden
und zu beschnüffeln. Wichtig ist, das Tier seinen Freiraum zu
lassen, es nicht zu überrumpeln oder zu überfordern.
Man sollte möglichst schnell einen Tagesablauf mit den Tieren
entwickeln, denn Routinen verleihen ihnen Sicherheit und es
fällt ihnen leichter, sich an die neue Umgebung und Situation zu
gewöhnen. Auf Besuch sollte man die ersten Tage verzichten und
zunächst an der Bindung zwischen Mensch und Tier arbeiten.
Gerade am Anfang kann es immer wieder zu Rückschlagen
kommen oder Problematiken auftreten, mit denen man zu
Beginn nicht gerechnet hat. Davon sollte man sich jedoch nicht
unterkriegen lassen und stattdessen nach der Ursache oder
einer Lösung suchen. Auch ist es nicht verkehrt sich einen
fachmännischen Tipp einzuholen.
Wenn man bereit ist mit seinem Hund oder seiner Katze durch
Dick und Dünn zu gehen, hat man einen treuen Freund fürs Leben
gefunden.
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Nur bei uns!
Dornbusch-Pfoten Collection
Im Mai 2020 haben wir unsere Dornbusch-Pfoten Collection ins Leben gerufen.
Ob weiche Kissen für die Katzen, Schnüffelteppiche, Leinen, Schlüsselanhänger, Baldriankissen, Tassen oder
Leinwände mit Ihren Wunschmotiven, Gutscheine oder Schnüffelbälle.
Wir erweitern unser Sortiment ständig und gehen individuell auf jeden Wunsch ein.
Der Erlös kommt natürlich zu 100 % unseren Tieren zugute!
Bestellungen nehmen wir per Mail (dornbuschpfoten@web.de) sehr gern entgegen.
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