Wandern & Genießen 2021
Das Allgäuer Tourismus-Magazin mit Wander- und Genusstipps
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wandern<br />
& genießen<br />
W W W. E D I T I O N - A L L G A E U . C O M<br />
MAGA Z I N Z U M ALLG Ä U E R W A N D E R S O M M E R 2 0 2 1<br />
Unterwegs mit<br />
dem Bike<br />
Tipps für eine gelungene Tour<br />
10<br />
TOUREN-<br />
KARTEN<br />
zum Nachwandern<br />
Allgäuer Spritztouren<br />
Vier Wasserfälle zum Hinwandern<br />
4 , – Euro<br />
Streifzüge durch die Geschichte<br />
Die etwas anderen Stadtführungen<br />
Kalte Güsse und viel mehr<br />
Kneippen ist für alle da<br />
Bergnamen ◆ Schlechtwettertippps ◆ Gin aus der Brauerei ◆ Barrierefreier Urlaub<br />
Pilgern & Wallfahrten ◆ Das AlpSeeHaus ◆ Wellness mit Heu ◆ Insel Mainau
Allgäuer<br />
Bier
Allgäuer erzählen<br />
Der schönste<br />
Fleck<br />
Sie leben und arbeiten in einer der attraktivsten<br />
Regionen Deutschlands. Wir haben gefragt, wo man<br />
sie an einem freien Tag antreffen kann. Wer sie da<br />
verpasst, tri beim Blättern in diesem Magazin<br />
auf diese Menschen und ihre Leidenschaen.<br />
Fotos: Kneipp-Bund e. V. , Schäffler Bräu/Philipp Herzhoff, Kathrin Geiger, Christian Schimpel, Naturpark Nagelfluhkette<br />
Christian Schimpel,<br />
der Experte<br />
fürs Mountainbiken<br />
(Immenstadt)<br />
Seit fast 25 Jahren sitzt er fest im<br />
Sattel eines Mountainbikes und<br />
hat sein Hobby sogar zum Beruf<br />
gemacht. Wenn er nicht gerade<br />
in seiner Mountainbike-Schule<br />
»Allgäu Bikers« eingespannt ist,<br />
verbringt er gerne Zeit an seinem<br />
Lieblingsort: »Aber den<br />
werde ich im Leben nicht verraten.<br />
Denn wenn ich das machen würde,<br />
dann wäre es nicht mehr mein Lieblingsort.<br />
Es ist der Ort, an den ich mich zurückziehe<br />
und zu dem kommt kaum einer hin.<br />
Dort ist es wunderschön und solche Orte<br />
müssen wir geheim halten.«<br />
Thomas Hilzensauer,<br />
ein wahrer<br />
Kneipp-Verfechter<br />
(Bad Wörishofen)<br />
Der Bundesgeschäsführer des Kneipp-<br />
Bundes hat sich im Arbeitsleben Pfarrer<br />
Kneipp, seinen Lehren und deren<br />
Verbreitung verschrieben. Da<br />
kommt die Antwort auf die Frage<br />
nach seinem Lieblingsort nicht<br />
überraschend. »Hier in Bad Wörishofen<br />
haben wir unglaublich<br />
tolle Wanderwege. Einer führt<br />
zum versunkenen Schloss. Vom<br />
Waldrand dort hat man eine wundervolle<br />
Sicht auf Wörishofen aber<br />
auch zu den Bergen, wenn Fernsicht ist.<br />
Zudem gibt es dort eine Kneippanlage mit<br />
sehr kaltem Wasser.«<br />
Kathrin Geiger, leitet ein Hotel<br />
für alle (Kempten)<br />
Die Geschäsführerin des Allgäu ART Hotels ist beruflich gut<br />
ausgelastet, das hält sie aber nicht davon ab, einen ganz besonderen<br />
Ort immer wieder zu besuchen. »Mein persönlicher Lieblingsort<br />
im Allgäu ist der gemütliche Wochenmarkt in Kempten<br />
am Mittwoch und Samstag. Nachdem man<br />
sich an den Ständen unter anderem an leckeren<br />
Würsten mit Brezel, einer Portion<br />
Allgäuer Käsespatzen oder einem Müsli<br />
sattgegessen hat, kann man von regionalen<br />
Käsen, Eiern, Gemüsen bis hin zu Kuchen<br />
oder Blumen seinen Einkauf erledigen.«<br />
Sebastian Graßl,<br />
nicht nur ein Bier-Liebhaber (Missen)<br />
Der Brauereibesitzer von Schäffler Bräu stellt in seinen heiligen<br />
Hallen nicht nur Bier, sondern neuerdings auch Gin her. Bei so<br />
viel Arbeit muss Zeit für Erholung sein. Wenn man ihn<br />
nach seinem liebsten Ort fragt, muss er gar nicht lange<br />
überlegen: Es ist der Aussichtspunkt »Alpseeblick«, nur<br />
rund 15 Minuten entfernt von der Pfarralpe auf der aler<br />
Höhe. »Da oben sind wir relativ o, man kann von der<br />
Haustür aus in einer Dreiviertelstunde hinlaufen«, sagt er.<br />
Das qualifiziert die Strecke als perfekte Feierabendrunde:<br />
Man hat sich nach der Arbeit noch ein bisschen bewegt und<br />
wird mit einem grandiosen Ausblick auf Alpsee sowie<br />
Grünten, Daumengruppe und Nagelfluhkette belohnt.<br />
Anja Worschech,<br />
weiß, was man machen<br />
kann (Immenstadt)<br />
Im Naturparkzentrum AlpSeeHaus in Immenstadt<br />
ist sie verantwortlich für die Koordination<br />
der Umweltbildung und weiß<br />
somit ganz genau, was kleine Abenteurer<br />
und Entdecker im und um das Naturparkzentrum<br />
erleben können. Doch das AlpSeeHaus ist nicht ihr<br />
liebster Ort in der Region. »Der ist die Brotzeitbank auf dem Immenstädter<br />
Horn. Der Ausblick auf das Voralpenland und den<br />
größten Natursee im Allgäu, den Alpsee, ist großartig. Und die<br />
Tour geht sogar nach Feierabend!«<br />
wandern & genießen 3
Inhalt<br />
80<br />
56<br />
14<br />
Titelthema<br />
14 Auf den Sattel, fertig, los<br />
Mit dem Rad im Gelände<br />
24 Lebendiges Erbe eines Visionärs<br />
Wassertreten & Co.<br />
64 Mit Geschichten durch die Geschichte<br />
Spannende Streifzüge<br />
74 Der tiefe Fall des Wassers<br />
Allgäuer Spritztouren<br />
<strong>Wandern</strong><br />
70 Ein vielfältiges Schatzkästchen<br />
Das Gunzesrieder Tal<br />
80 <strong>Wandern</strong> – Pilgern – Wallfahrten<br />
Es muss nicht immer der lange Marsch sein<br />
84 16 Runden um die Welt<br />
Ein Mann und sein einsamer Rekord<br />
Buntes Allgäu<br />
6 Steinzeitlager Bolsterlang, Breitachklamm, Eichhörnchenwald,<br />
Kartause Buxheim, Alpsee Bergwelt, Gartenschau<br />
Lindau, APC Kempten, Bikepark Bad Hindelang, Skiflugschanze<br />
Oberstdorf ...<br />
Wer sich gerne navigieren lassen<br />
möchte, findet alle Touren<br />
aus diesem He unter<br />
www.komoot.de/<br />
user/27118376051<br />
enießen<br />
32 Alte Meister, neue Geister<br />
Die gin-iale Idee einer Allgäuer Traditionsbrauerei<br />
36 Schatzkarte für Schmankerljäger<br />
Sie brennen für gute Brände<br />
56 Wellness von der Wiese<br />
Entspannung im und mit Heu<br />
4<br />
wandern & genießen
Editorial<br />
Familie<br />
94 Auf Entdeckungsreise gehen<br />
Das AlpSeeHaus<br />
96 Frühjahrsputz mit Fräulein Mutz<br />
Allgäuer Lesegeschichte<br />
Service<br />
38 Ferien ohne Hindernisse<br />
Selbstbestimmt durchs Allgäu<br />
42 Allgäuer Bergnamen<br />
Wie die Gipfel zu ihren Namen kamen<br />
88 Das Blumenparadies im Bodensee<br />
Florale Pracht und barocker Glanz<br />
92 Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet ...<br />
Es regnet? Macht nichts!<br />
98 Buch-Tipps zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />
Das Allgäu für Entdecker<br />
wandern & genießen<br />
38<br />
24 88<br />
Fotos: Allgäu GmbH,/Marc Oeder, Pfronten Tourismus/S. Toplak, Landkreis Lindau (Bodensee)/Rolf Brenner, Jäckele/Kneipp-Bund, OBERSTDORF-KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, 2014 by Helmuth Scham<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
ein Jahr ist vergangen, seit Sie von mir<br />
gehört haben. Die letzten zwölf Monate<br />
waren für uns alle hart, doch nun kehrt<br />
langsam wieder Normalität ein und man<br />
kann endlich wieder die heimischen vier<br />
Wände verlassen.<br />
Wer jetzt gleich seine Wanderschuhe<br />
schnüren will, der sollte kurz innehalten<br />
und darüber nachdenken, die Region<br />
einmal auf zwei Rädern statt zwei Füßen zu erkunden. Mountainbiken<br />
ist auch im Allgäu auf dem Vormarsch und es macht<br />
höllisch Spaß auf dem Drahtesel durch die Natur zu fahren.<br />
Was es dabei alles zu beachten gilt, damit die Tour kein Reinfall<br />
wird, lesen Sie in unserer großen Mountainbike-Titelgeschichte.<br />
Wer dennoch lieber per pedes unterwegs sein will und dabei<br />
nach Ruhe und innerer Einkehr sucht, der kann sich auf einen<br />
der zahlreichen Pilgerwege begeben und sich auf ihnen sich<br />
selbst und der Natur auf ganz neue Art zuwenden. Zu empfehlen<br />
sind auch unsere Allgäuer Spritztouren, die zu vier verschiedenen<br />
Wasserfällen führen. Hier locken grandiose Aussichten<br />
und wahre Naturspektakel. Gleiches erleben Allgäu-Besucher<br />
auch auf unseren barrierefreien Ausflugstipps: Hier können<br />
mobilitätseingeschränkte Menschen selbstbestimmt und ohne<br />
Hindernisse die Region erleben und genießen.<br />
Apropos <strong>Genießen</strong>: An dem Schlagwort kommt man in diesem<br />
He nicht vorbei. Der Genuss beschränkt sich jedoch nicht nur<br />
auf Gaumenfreuden wie den Gin von Schäffler Bräu, sondern<br />
bezieht sich auch auf den ganzen Körper – Stichwort Wellness.<br />
Naturverbunden wie das Allgäu ist, werden hier die Gäste mit<br />
Heu verwöhnt. Klingt komisch, ist aber wahnsinnig entspannend<br />
und gut für Körper, Geist und Seele; das wussten schon<br />
die Bergbauern anno dazumal. Neben Heubädern und -wickeln<br />
gibt es viele andere Anwendungen und so manch Allgäuer Koch<br />
kreiert aus dem saigen Grün leckere Schmankerl. Wer seinem<br />
Körper zwar etwas Gutes tun will, aber keine Lust darauf hat<br />
den Kühen ihr Futter wegzunehmen, der sollte Kneippen ausprobieren.<br />
In diesem Jahr hätte Pfarrer Sebastian Kneipp seinen<br />
200. Geburtstag gefeiert, Grund genug sich sein ganzheitliches<br />
Erbe näher anzuschauen und vielleicht sogar auszuprobieren.<br />
Denn eines sei gesagt: Was für viele ein ema für ältere Menschen<br />
ist, kann uns allen helfen – egal ob jung oder alt.<br />
Darüber hinaus gibt es noch so viel mehr zu entdecken, wie<br />
beispielsweise die Blumeninsel Mainau im Bodensee. Ganz am<br />
westlichen Rand des Allgäus lockt sie mit einer Blütenpracht,<br />
die einem den Mund offen stehen lässt. Auch das Gunzesrieder<br />
Tal im Naturpark Nagelfluhkette lockt mit wunderschönen Anblicken<br />
und zahlreichen Wanderwegen.<br />
Ich könnte noch lange so weitermachen, aber ich will Sie nicht<br />
aualten. Haben Sie Spaß beim Lesen und genießen Sie das<br />
Allgäu auf Ihre Weise. Sie haben es sich verdient!<br />
Ihre Claudia Schöwe<br />
5
Buntes Allgäu<br />
Die Vielfalt<br />
der Region erleben<br />
Spaß und Abenteuer am Berg<br />
Wer im Oberallgäu was erleben will, der sollte<br />
der Alpsee Bergwelt zwischen Immenstadt und<br />
Oberstaufen einen Besuch abstatten. Hier warten<br />
gleich drei Attraktionen mit Spaßgarantie:<br />
Rasant wird es auf dem »Alpsee Coaster«, der<br />
längsten Ganzjahresrodelbahn Deutschlands.<br />
Der Rodelspaß führt über 2,8 Kilometer hinunter<br />
ins Tal. Unterwegs sorgen über 100<br />
Kurven, Wellen und Jumps für richtig Spaß.<br />
Und auch wenn es dunkel wird, ist hier noch<br />
längst nicht Schluss mit lustig – dafür sorgt das<br />
regelmäßig stattfindende Nachtrodeln. In unmittelbarer<br />
Nachbarscha befindet sich die<br />
»Abenteuer Alpe«. Dort können kleine Abenteurer<br />
in sechs verschiedenen Spielbereichen<br />
nach Lust und Laune herumtoben, klettern,<br />
mit Wasser spielen, schaukeln, rutschen und<br />
noch viel mehr. Ein Klettervergnügen für die<br />
ganze Familie bietet der »Kletterwald Bärenfalle«.<br />
Mit 19 verschiedenen Parcours und 190<br />
Kletterelementen ist er Bayerns größter Hochseilgarten,<br />
und dank der exponierten Lage auf<br />
1100 Metern Höhe auch einer der schönsten in<br />
ganz Europa. Die perfekte Ergänzung zu Spaß<br />
und Abenteuer sind die Hütten und Einkehrmöglichkeiten<br />
in der Alpsee Bergwelt, wie die<br />
Gastronomie der »Abenteuer Alpe«, die »Berghütte<br />
Bärenfalle« und der »Rodelwirt« an der<br />
Talstation.<br />
www.alpsee-bergwelt.de<br />
Foto: Nico Galauch<br />
Reise in die Römerzeit<br />
Foto: Matthias Tunger<br />
Der Archäologische Park Cambodunum in<br />
Kempten ist um zwei Attraktionen reicher:<br />
Virtuelle Realität und ein neuer interaktiver<br />
Rundweg durch das Parkgelände am Originalschauplatz<br />
der ältesten schriftlich erwähnten<br />
Stadt Deutschlands lassen die Besucher<br />
in den Alltag der Einwohner der antiken<br />
Römerstadt eintauchen. Auf dem neu<br />
angelegten Rundweg animieren 15 interaktive<br />
Infostationen barrierefrei und inklusiv<br />
zum Erleben mit allen Sinnen. Mit der Cambodunum-App<br />
werden Tablets und<br />
Smartphones zum digitalen Fenster in die<br />
Vergangenheit und zum »Luftfahrzeug« für<br />
einen virtuellen Rundflug über die rekonstruierte<br />
Römerstadt Cambodunum. Virtuelle<br />
360-Grad-Panoramen lassen die Besucher<br />
direkt in das antike Leben eintauchen<br />
und die Dimensionen der damaligen Baukunst<br />
erleben. So wird die Atmosphäre der<br />
antiken Stadt auf unvergleichliche Weise lebendig<br />
und Zeitreisen real.<br />
www.apc-kempten.de<br />
6<br />
wandern & genießen
Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />
Lebendige<br />
Vergangenheit<br />
Etwa drei Dutzend Gebäude aus vier Jahrhunderten<br />
lassen im Schwäbischen Bauernhofmuseum<br />
Illerbeuren Vergangenes wieder lebendig<br />
werden. Auf dem weitläufigen Museumsgelände<br />
können Besucher viel Interessantes zur<br />
ländlichen Kulturgeschichte zwischen dem Allgäu<br />
und dem Ries entdecken. Die eingerichteten<br />
Werkstätten vermitteln zudem allerhand<br />
Wissenswertes über frühere Handwerke wie<br />
die Wagnerei, Küferei und Bürstenbinderei.<br />
Und auch ein Fotolabor mit Fotostudio aus den<br />
1970er-Jahren kann bestaunt werden, ebenso<br />
die jährlich wechselnden Sonderausstellungen,<br />
die das vielfältige Museumsprogramm abrunden.<br />
Wem nach so vielen Informationen der<br />
Kopf schwirrt, der kann sich zu den alten<br />
Haustierrassen begeben, die auf der Außenanlage<br />
des Museums leben. Die Schafe, Pferde,<br />
Schweine, Kühe, Hühner und Gänse freuen<br />
sich über die kleinen und großen Besucher und<br />
kommen o ganz nah heran.<br />
www.bauernhofmuseum.de<br />
Ein Muss für<br />
Klettermaxe<br />
Seine eigenen Grenzen ausloten, dabei<br />
reichlich Spaß haben und ganz nebenbei<br />
Höhenlu schnuppern – das kann man am<br />
Großen Alpsee in Immenstadt. Direkt<br />
neben dem Eingangsportal zum Naturpark<br />
Nagelfluhkette, dem AlpSeeHaus, reizt ein<br />
Himmelspfad, der »Skytrail«, Groß und<br />
Klein, die eigene Trittsicherheit und<br />
Schwindelfreiheit auszuprobieren. Auf drei<br />
Stockwerken bis hinauf in eine Höhe von elf<br />
Metern gibt es über 40 verschiedene Möglichkeiten,<br />
sich auf Seilen, wackeligen Trittstufen,<br />
Schwebebalken, Flachleitern und in<br />
Lust aufs »schluchteln«?<br />
Wildromantische Wasserfälle, versteinerte<br />
Korallenstöcke, schäumende Wasserstrudel –<br />
eine Canyoning-Tour durch die Allgäuer<br />
Starzlachklamm ist ein atemberaubendes Naturerlebnis.<br />
Das Erforschen des Gebirgsflusses<br />
zwischen Sonthofen und Burgberg ist eine<br />
Reise in die Entstehungsgeschichte der Allgäuer<br />
Alpen und ihrer zahlreichen Tobel,<br />
Klammen und Wildwasserbäche. In vielen<br />
Jahrtausenden entstand am Fuße des Grüntens<br />
eine Wasserwelt, die sich ihren Weg<br />
durch Felsen und kesselförmige Wassermühlen<br />
bahnt und mit enormer Naturgewalt in die<br />
Klamm drängt. Zwischen Mai und September<br />
»schluchteln« sich outdoorbegeisterte Canyonauten<br />
unter Anleitung von erfahrenen Can -<br />
yoning-Guides von oben nach unten durch<br />
teils enge Wasserläufe und Felswände hinab –<br />
laufen und springen, klettern und seilen sich<br />
ab, rutschen, schwimmen und tauchen. Die<br />
Ausrüstung stellen die Outdoor-Unternehmen<br />
zur Verfügung. Tourengeher bringen<br />
Mut, Schwindelfreiheit, Schwimmkenntnisse,<br />
Kondition, Motivation, festes Schuhwerk, Badekleidung<br />
und ein Handtuch mit.<br />
www.alpsee-gruenten.de<br />
Netzen fortzubewegen. In Verbindung mit<br />
dem großen Skytrail gibt es auch eine kleine<br />
Anlage speziell für die kürzeren Klettermaxe:<br />
Hier können Eltern neben ihren Sprösslingen<br />
her gehen. So kann sich die ganze Familie<br />
spielend auf kommende Bergtouren<br />
vorbereiten.<br />
www.alpseeskytrail.de<br />
Foto: Stadt Immenstadt Foto: Wolfgang B. Kleiner<br />
wandern & genießen 7
Buntes Allgäu<br />
Ein Dorf unter<br />
Denkmalschutz<br />
Wo auf der großen, weiten Welt findet man<br />
einen Ort, der komplett unter Denkmalschutz<br />
steht? Das einstige Bergbauerndorf Gerstruben<br />
zählt heute vier Häuser und eine Kapelle, die<br />
zwischen 400 und 500 Jahre alt sind. Die noch<br />
bis zum 19. Jahrhundert von Bergbauernfamilien<br />
bewohnte Siedlung ist heute verlassen,<br />
wird jedoch instand gehalten und kann teilweise<br />
besichtigt werden: Von Oberstdorf führt ein<br />
rund zwölf Kilometer langer Wanderweg (hin<br />
und zurück) an der Trettach entlang bis zum<br />
Weiler Dietersberg. Dort beginnt die Gerstruber<br />
Steige, die hinauf zu der Ortscha leitet.<br />
Statt dieser kann man im Sommer auch den<br />
Weg durch die schaurig-romantische Hölltobelschlucht<br />
nehmen, der jedoch Trittsicherheit<br />
voraussetzt. Nicht versäumen sollte man den<br />
Besuch im »Jakobe-Hüs«: In liebevoller Kleinarbeit<br />
wurde hier ein kleines Museum eingerichtet.<br />
Die restaurierten Stuben, die Küche, die<br />
Ställe, der Heuboden und die Tenne sind von<br />
Mai bis Oktober immer donnerstags von 13 bis<br />
16 Uhr geöffnet. Eine urige Einkehrmöglichkeit<br />
finden Wanderer im Berggasthof Gerstruben,<br />
der ebenfalls von Mai bis Oktober offen hat.<br />
www.oberstdorf.de, www.gerstruben.de<br />
Foto: Pixabay<br />
Tipp der Redaktion<br />
So schick kann<br />
natürlich sein<br />
Foto: hochgrat textil GmbH<br />
In einer Manufaktur in Hergensweiler entstehen<br />
in aufwendiger Handarbeit und mit<br />
viel Liebe zum Detail einzigartige Accessoires<br />
für den Kopf, die aus hochwertigen,<br />
natürlichen Materialien bestehen. Nach<br />
Plastik und Schadstoffen sucht man bei<br />
den Produkten von Robin Caps vergebens.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist der stylische<br />
Visor für sie und ihn: Der luige und<br />
hochwertige Köperstoff aus 100 Prozent<br />
zertifizierter Bio-Baumwolle sorgt für eine<br />
optimale Passform, egal ob beim <strong>Wandern</strong><br />
oder beim nächsten Outdoor-Abenteuer.<br />
Hinzu kommt ein Verschluss ein Echtholz,<br />
mit dem man das Visor perfekt an den<br />
Kopf anpassen kann. Wer lieber Caps trägt<br />
– kein Problem. Die Allgäuer Manufaktur<br />
fertigt die coolen Kappen ebenfalls an. Sie<br />
bestehen auch aus reiner Bio-Baumwolle,<br />
haben schicke Holzelemente und das<br />
Schild wird aus Karton gefertigt. Wer also<br />
die Natur liebt und gleichzeitig Wert auf<br />
eine schicke Kopedeckung legt, für den<br />
sind die Produkte des jungen Unternehmens<br />
genau das Richtige.<br />
www.robin-shop.com<br />
Glücksgefühle im Sattel<br />
Biken ist Leidenscha, Spaß und Adrenalin pur.<br />
Besonders viele Glückshormone werden im Bikepark<br />
Hindelang freigesetzt, der sich in unmittelbarer<br />
Nähe zu der auf 1320 Metern Höhe gelegenen<br />
Bergstation der Hornbahn Hindelang<br />
befindet. Zu erreichen ist der Park ganz einfach<br />
in den wettergeschützten Achter-Gondeln – so<br />
kann man direkt bei der Ankun losfahren,<br />
ohne schon aus der Puste zu sein. Die Biker erwarten<br />
vier Abfahrten mit insgesamt neun<br />
Freeride-Kilometern. Neben den beiden Haupt-<br />
Trails »Black Rock« und »Yellow Banana« gibt<br />
es die Streckenvarianten »Green Frog« und<br />
»Red Chilly« sowie verschiedene Parcours. Die<br />
Strecken unterscheiden sich insbesondere in<br />
ihren Schwierigkeitsgraden und bieten somit<br />
für jeden passionierten Biker etwas. Wer sich<br />
nach dem wilden Ritt im Bikepark stärken will,<br />
der kann an der Bergstation einkehren und die<br />
Aussicht genießen.<br />
www.hornbahn-hindelang.de/bikepark-allgaeu<br />
Foto: Hornbahn Hindelang<br />
8<br />
wandern & genießen
Ein Dorf im Zeichen des Glases<br />
Das historische Glasmacherdorf Schmidsfelden<br />
ist einer der interessantesten Anziehungspunkte<br />
im Allgäu. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />
Hier dreht sich alles um Käse<br />
Eine der schmackhaesten Erlebnisrouten unserer<br />
Region führt durchs westliche Allgäu: Auf<br />
der Allgäuer Käsestraße zwischen Oberstaufen,<br />
Scheidegg, Lindau, Wangen und Isny kann man<br />
den Weg des Käses von der Heu- bis zur Besteckgabel<br />
hautnah mitverfolgen – und natürlich<br />
probieren! Auf einem Streckennetz von<br />
rund 200 Kilometern tri man zwischen Alpen<br />
und Bodensee Käsepilgerer wandernd, per<br />
Fahrrad auf emen-Radtouren, auf dem Motorrad<br />
oder im Auto an. Sie allesamt sind unterwegs<br />
auf ihren ganz persönlichen Genusstouren,<br />
informieren sich bei Führungen oder<br />
legen beim Käsen oder bei Kochkursen selbst<br />
Hand an. Darüber hinaus warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten<br />
auf ihre Entdeckung durch<br />
die Freunde der goldenen Köstlichkeiten – 13<br />
Foto: Ramona Alger<br />
Foto: Allgäuer Käsestraße<br />
prägte die Glasmacherei das Leben der Menschen<br />
in der Adelegg. Die Glashütte und einige<br />
Nebengebäude sind in Schmidsfelden ebenso<br />
wie viele Arbeiterhäuschen erhalten geblieben.<br />
Diese werden von einer bunten Dorfgemeinscha<br />
bewohnt. In der imposanten Glashütte<br />
zeigt Glasmacher Stefan Michaelis seine Kunst.<br />
Auch einen Glasladen, in dem die zerbrechlichen<br />
Kunstwerke gekau werden können,<br />
sowie eine Naturschutzstation und ein Bistro<br />
gibt es hier. Ein stimmungsvoller Höhepunkt ist<br />
das Glashüttenfest, das immer im Herbst gefeiert<br />
wird – so es denn die Situation zulässt.<br />
www.glas-schmidsfelden.de<br />
lokale Sennereien und Molkereien, fünf Hoäsereien,<br />
bäuerliche Direktvermarkter, Brauereien<br />
und Hofläden öffnen jederzeit ihre Türen für<br />
neugierige und hungrige Besucher. So können<br />
Käseliebhaber ihren Urlaub im Allgäu schmecken,<br />
genießen, erleben und bestaunen.<br />
www.allgäuer-käsestrasse.de<br />
Ozeanien im Allgäu<br />
Bereits seit über zehn Jahren sprengt die<br />
Südsee-Sammlung Obergünzburg die<br />
Grenzen der Region und gibt Einblicke in<br />
eine ferne Welt. Auf einem Rundgang<br />
durch das Museum sieht man viele exotische<br />
Exponate, wie beispielsweise eine Tatanua-Tanzmaske,<br />
ein Paddel mit einem<br />
schwarz-rot-weißen Symbol – das auch als<br />
Logo des Museums dient – oder eine riesige<br />
Muschel. In zahlreichen Vitrinen sind<br />
zudem Muschelgeld, Kokosnuss-Schaber,<br />
Figuren sowie Dolche mit Obsidian und<br />
Haifischrasseln ausgestellt. Das Highlight<br />
der Ausstellung ist aber eine traditionelle<br />
Wohnhütte, die im Januar 2009 in Süd-<br />
Pentecost, einer Insel des Vanuata-Archipels,<br />
abgebaut und nach Obergünzburg<br />
verschi wurde. Dort wurde sie im Frühjahr<br />
des gleichen Jahres von vier Männern<br />
aus Vanuatu gemeinsam mit Obergünzburgern<br />
wiederaufgebaut. Bei einem Besuch<br />
dieser einzigartigen Sammlung vergisst<br />
man nicht nur schnell den Alltag,<br />
man stillt auch ein wenig das Fernweh.<br />
www.suedseesammlung.de<br />
Foto: Thomas Niehörster<br />
Anzeigen<br />
Montag–Donnerstag:<br />
7.30 – 11.30 Uhr<br />
16.00 – 19.00 Uhr<br />
wildfang-design.net<br />
Käsereiführungen • Kässtüble<br />
Ladenverkauf • Käseversand<br />
Steibinger Eis<br />
Freitag – Samstag:<br />
7.30 – 11.30 Uhr<br />
1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />
Sonntag, Feiertage:<br />
1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />
2. Nov.-23. Dez.:<br />
7.30 – 11.30 Uhr<br />
1 7 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />
Im Dorf 12 • 87534<br />
Oberstaufen-Steibis<br />
Tel. 08386-8156<br />
berg-kaese.de<br />
... natürlich genießen über dem Hopfensee<br />
Garten-SPA-Bereich:<br />
innen & außen zum Relaxen<br />
mit Zirben-Salz-Sauna<br />
und Natur-Schwimm-Pool<br />
„Day SPA”- Wellnesstag<br />
inkl. Behandlung p.P. 98,- €<br />
NEU<br />
· Panorama-Terrasse<br />
· frische Bio-Genießer-Küche<br />
auch LowCarb & vegetarisch<br />
· Naturkosmetik & Massagen<br />
· Behandlungspakete:<br />
Rücken-Fit/Kneipp-Fit 155,- €<br />
Behandlungstermine, Tisch-Reservierung und Gutscheine:<br />
Biohotel Eggensberger ★★★★ · EGGENSBERGER OHG · Enzensbergstr. 5<br />
87629 Füssen / Hopfen am See · Q0 8362 / 91030 · www.eggensberger.de<br />
wandern & genießen 9
Buntes Allgäu<br />
Ab durch die Mitte<br />
Die Breitachklamm bei Tiefenbach,<br />
einem Ortsteil von Oberstdorf, ist die<br />
tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas. Bis<br />
zu 150 Meter tief hat sich die Breitach<br />
ihren Weg durch das massive Gestein gebahnt.<br />
Auf dem etwa zweieinhalb Kilometer<br />
langen Rundweg können Besucher<br />
ein einmaliges Naturerlebnis genießen<br />
und sich ganz klein vorkommen angesichts<br />
der hohen Felswände, die neben<br />
einem aufragen. Besonders nach starken<br />
Regenfällen, wenn das Wasser nur so<br />
durch die Schlucht tost, ist die Breitachklamm<br />
beeindruckend. Aber auch sonst<br />
ist sie – egal ob bei Regen oder Sonnenschein<br />
– immer einen Abstecher wert. An<br />
ein paar Stellen sollte man allerdings<br />
schwindelfrei sein, denn dann führt der<br />
Rundweg über die Klamm hinweg und<br />
lässt einen in die tiefe Schlucht hinabblicken.<br />
Kleiner Tipp: In der Breitachklamm<br />
geht es meist feucht-fröhlich und frisch<br />
zu, deswegen schadet es nicht, wenn man<br />
eine Regenjacke dabei hat.<br />
www.breitachklamm.com<br />
Zu Besuch bei Nüsseknackern<br />
Im Weidachwald in Fischen – besser bekannt<br />
als Eichhörnchenwald – können Tierfreunde<br />
den putzigen rotbraunen Gesellen mit dem buschigen<br />
Schwanz ganz nahe kommen. In dem<br />
natürlichen Waldstück finden die Eichhörnchen<br />
optimale Lebensbedingungen und da sie<br />
seit Jahren an den regen Publikumsverkehr gewöhnt<br />
sind, kommen sie o ganz nah an die<br />
ausgestreckte Hand heran – so denn eine leckere<br />
Nuss in ihr liegt. Man sollte jedoch immer<br />
beachten, dass es sich um Wildtiere handelt und<br />
sie nicht übermäßig füttern. Wer sich die kleinen<br />
Gesellen mit den Pinselohren anschauen<br />
will, der sollte am besten an nicht ganz so heißen<br />
Tagen im Wald vorbeischauen, denn wenn<br />
es zu warm ist, verstecken sich die Eichhörnchen<br />
im kühlen Schatten der Bäume. Darüber<br />
hinaus führt ein Erlebnisweg mit fünf Stationen<br />
durch den Wald, auf dem man mehr über das<br />
Leben der Nager erfährt. Direkt vor dem Wald<br />
lockt eine kleine Minigolf-Anlage.<br />
www.hoernerdoerfer.de<br />
Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />
Foto: Tourismus Hörnerdörfer GmbH/ProVisionMedia<br />
Spannung in Bolsterlang<br />
Foto: Claudia Schöwe<br />
Vor etwa 14.000 Jahren schossen Menschen das<br />
erste Mal mit Pfeil und Bogen. Bis heute übt<br />
das Bogenschießen eine gewisse Faszination<br />
auf uns aus – auch wenn es nicht mehr wie früher<br />
um Jagderfolg geht, sondern um Konzentration,<br />
Spaß und ein ganz besonderes Naturerlebnis.<br />
Im Hörnerdorf Bolsterlang kann man<br />
in den Sommermonaten auf den Spuren von<br />
Robin Hood wandeln. Nachwuchs-Bogenschützen<br />
sollten zuerst einen einstündigen<br />
Grundkurs auf dem überdachten Übungsplatz<br />
absolvieren. War der ein Volltreffer, kann man<br />
sich in den »Sherwood-Forest« begeben –<br />
einen Talparcours mit zehn 3D-Schaumstoff-<br />
Zielen, an die man sich heranpirschen muss.<br />
Wer es anspruchsvoller mag: Wie wäre es mit<br />
dem 1. Allgäuer Alpenparcours am Bolsterlanger<br />
Horn? Auf 1340 Metern wird eine Bergtour<br />
mit Bogenschießen verbunden. Wenn man<br />
neben reichlich Abenteuerlust auch etwas Kondition<br />
und festes Schuhwerk mitbringt, wird<br />
der Alpenparcours – im wahrsten Sinne des<br />
Wortes – zu einem spannenden Erlebnis.<br />
www.bolsterlang.de<br />
10<br />
wandern & genießen
Die große Gartenschau<br />
Noch bis zum 26. September <strong>2021</strong> sind Lindau<br />
und die Region Gastgeber der Bayerischen Gartenschau.<br />
Sie verwandelt die Stadt in ein sinnliches<br />
Erlebnis aus Gärten, Wasser und Panorama.<br />
Zahlreiche Einzelveranstaltungen sorgen<br />
für ein rauschendes Sommerfest. Die Hintere<br />
Insel wurde dauerha zum grünen Gartenstrand<br />
umgestaltet und macht ihre landschaliche<br />
Schönheit für Bewohner und Besucher zugänglich.<br />
Die »Gratwanderung« und der<br />
»Große Elefant« vereinen Spiel und Familie<br />
gleich im doppelten Sinne. Mitmach-Programme<br />
fördern das Forschen und Basteln. Tischtennis,<br />
Slackline, Boulderwand und Skatepark<br />
locken die Sportler. Der Gartenstrand ist nicht<br />
nur zum Staunen, sondern auch zum Leben da.<br />
Eindrucksvolle Naturerlebnisse im Umland ergänzen<br />
den Gartenstrand um spektakuläre<br />
Schluchten und Wasserfälle, liebliche Streuobstwiesen<br />
und idyllische Parklandschaen.<br />
Foto: Natur in Lindau gGmbH<br />
Auf den Spuren der Mönche<br />
Foto: Volker Wille<br />
Die an der Oberschwäbischen Barockstraße<br />
gelegene ehemalige Reichskartause Buxheim<br />
beherbergt in ihren hohen Hallen Kunstwerke<br />
internationalen Ranges: architektonische<br />
Meisterwerke der Brüder Dominikus und Johann<br />
B. Zimmermann, Bilder von Johann Sichelbein<br />
und Johann Bergmüller, Plastiken<br />
von Anton Sturm, eine Terrakottamadonna<br />
aus dem 15. Jahrhundert und allen voran das<br />
barocke Chorgestühl von Ignaz Waibl in der<br />
Kartausenkirche. Im Sakralmuseum informiert<br />
eine Hörstation über das Buxheimer<br />
Orgelbuch, das wichtigste Dokument für<br />
Tasteninstrumente aus dem ausgehenden<br />
Mittelalter. Modelle zeigen die Herstellung<br />
von Stuck, Stuckmarmor, Freskomalerei und<br />
Vergoldung. Im Kreuzgang und in den ehemaligen<br />
Mönchszellen hat der Heimatdienst<br />
Buxheim das Kartausenmuseum mit Informationen<br />
über den Kartäuserorden und die<br />
Kartause Buxheim ausgestattet. Wer das<br />
Kartausenmuseum besucht, sollte sich Zeit<br />
nehmen. Buxheim ist mit vier von den Kartäusern<br />
angelegten Weihern und ausgedehnten<br />
Wanderwegen ein beliebtes Naherholungsgebiet.<br />
www.kartause-buxheim.de<br />
Anzeige<br />
geschenk-ideen<br />
D-87535 Obermaiselstein • Achweg 4 (an der Pass straße) • gartenmoebel-zierbrunnen.de • • Telefon 08326 /354 76<br />
wandern & genießen 11
Buntes Allgäu<br />
Drinnen und draußen ein Genuss<br />
Idyllisch gelegen zwischen Wangen im Allgäu<br />
und Lindau am Bodensee, versteckt hinter<br />
Bäumen, auf einem Bergsporn hoch oberhalb<br />
der Argenschlucht thront das Schloss Achberg.<br />
Unterhalb des jahrhundertealten, herrschalichen<br />
Gebäudes überspannt der »Flunauer<br />
Steg«, eine Hängebrücke mit einer Länge von<br />
48 Metern, die Argen. Wanderungen zwischen<br />
dem Hängesteg und dem Zusammenfluss von<br />
Oberer und Unterer Argen zählen zu den Geheimtipps<br />
im Hinterland des Bodensees. Aber<br />
nicht nur die Umgebung, sondern auch das<br />
Schloss hat einiges zu bieten – dafür sorgen die<br />
barocken Innenräume mit einer der pracht-<br />
Foto: Pixabay<br />
vollsten Stuckdecken Süddeutschlands im Rittersaal.<br />
Zudem belebt ein hochwertiges Kulturprogramm<br />
vom Frühjahr bis zum Herbst die<br />
alten Mauern, etwa mit der Ausstellung »Martha<br />
Stettler – Eine Schweizer Impressionistin in<br />
Paris«, die bis zum 18. Juli zu sehen ist. Aber<br />
auch danach bietet das Schloss Achberg viele<br />
weitere Veranstaltungen für Groß und Klein<br />
an. Radelnde Kulturbegeisterte können vom<br />
Wanderparkplatz aus auf dem oberen Wirtschasweg<br />
direkt bis ans Schloss fahren und E-<br />
Bikern bietet sich hier die Gelegenheit kostenlos<br />
Sa zu tanken.<br />
www.schloss-achberg.de<br />
Der schiefe Turm<br />
von Oberstdorf<br />
Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze ru und<br />
zwar nicht nur nach Skifliegern: Außerhalb der<br />
Wettkampage bringt ein barrierefreier<br />
Schrägaufzug Besucher auf eine 360-Grad-<br />
Aussichtsplattform mit atemberaubendem<br />
Blick über den Freibergsee und die umliegenden<br />
Berggipfel. Wenn es die aktuelle Corona-<br />
Lage zulässt, wartet auf Interessierte noch ein<br />
ganz besonderes Highlight: das Virtual-Reality-Erlebnis<br />
in der Anlaufspur. Dazu nimmt<br />
man auf dem Balken 70 Meter über dem Erdboden<br />
Platz und erlebt durch eine VR-Brille<br />
das Gefühl des Skifliegens am eigenen Körper.<br />
Wer nach diesem Erlebnis wieder festen Boden<br />
unter den Füßen spüren will, der kann sich<br />
noch auf eine kurzweilige Wanderung um den<br />
Freibergsee begeben und sich in ihm abkühlen<br />
– entweder in dem kleinen Freibad gegenüber<br />
der Schanze oder an geeigneten Uferstellen.<br />
www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />
Foto: Lisa Schmidt<br />
Mit dem Bus<br />
zum Berg<br />
Pfiat di, Stau! Ciao, Parkplatzsuche! Mach’s<br />
gut, Parkticket! Mit dem neuen #Ringbus<br />
Alpsee-Grünten kommt man entspannt<br />
dort an, wo man hinwill. Täglich dreht der<br />
Bus seine Runde von Sonthofen über Burgberg<br />
und Untermaiselstein, weiter nach Immenstadt<br />
und Bühl am Alpsee sowie über<br />
Blaichach zurück nach Sonthofen. Dadurch<br />
verbindet das Angebot die Orte der Ferienregion<br />
und sichert die stündliche Verbindung<br />
zwischen Alpsee und Grünten. Über<br />
30 Haltestellen steuert der Ringbus dabei an<br />
– nach jeder Runde wird die Fahrtrichtung<br />
gewechselt. Mit dem Linienangebot sind ab<br />
sofort nicht nur Ausflugsziele wie das Naturparkzentrum<br />
AlpSeeHaus direkt erreichbar,<br />
auch die Überschreitung des Grünten<br />
ist ohne das Abstellen des Autos an den<br />
Wanderparkplätzen möglich. Ebenso sind<br />
Wanderungen im Naturpark Nagelfluhkette,<br />
beispielsweise vom Gunzesrieder Tal<br />
über die Gipfel der Nagelfluhkette nach Immenstadt,<br />
durch die Transferleistung ganz<br />
ohne PKW erlebbar. Das Liniennetz und<br />
den Fahrplan findet man online.<br />
www.alpsee-gruenten.de<br />
Foto: Alpsee-Grünten Tourismus GmbH<br />
12<br />
wandern & genießen
<strong>Wandern</strong> mit »Steini«<br />
Steinmännchen, zu denen der Allgäuer »Stuimändle«<br />
sagt, gibt es überall auf der Welt. Im<br />
Gebirge markieren sie den Weg. Am Oerschwanger<br />
Horn wartet das Steinmännchen<br />
»Steini« auf kleine und große Wanderer und<br />
begleitet sie auf einem abwechslungsreichen<br />
Erlebniswanderweg. An zwölf spannenden Stationen<br />
gibt es Wissenswertes über Feuchtwiesen,<br />
Geologie, Wasser und Wind sowie Kunst<br />
im Wald zu entdecken. Spaß und Abenteuer<br />
beginnen auf dem rund 3,6 Kilometer langen<br />
Rundweg mit dem neuen Abenteuerspielplatz<br />
an der Weltcup-Hütte der Bergstation. Dann<br />
geht es 150 Höhenmeter bergauf und bergab<br />
über einen Bohlenweg, eine Tobel-Wackel -<br />
strecke, auf einen Bergwald-Hochsitz sowie<br />
einen Kletterturm mit Hängebrücke und vorbei<br />
an Rutschvergnügen für alle. Ist die Wanderung<br />
entlang der »Stuimändle« gescha,<br />
wartet mitten im Ort die Eisdiele mit kalten<br />
Köstlich keiten aus Hüttenberger Heumilch.<br />
www.hoernerdoerfer.de<br />
Foto: Tourismus Hörnerdörfer/Melanie Barth<br />
Auf den Spuren der Steinzeit<br />
Foto: Tourismus Hörnerdörfer/F. Kjer<br />
Vor rund 9000 Jahren zogen Jäger und<br />
Sammler durch die Allgäuer Wälder und<br />
schlugen an passenden Stellen ihre Lager auf.<br />
Einige dieser Sommerlager gab es in Bolsterlang,<br />
denn dort wurden im Bolgental eine<br />
Menge Steinzeitwerkzeuge gefunden. Damit<br />
man sich besser vorstellen kann, wie die<br />
Steinzeitmenschen lebten, jagten und arbeiteten,<br />
entstand an der Mittelstation der Hörnerbahn<br />
ein Steinzeitdorf. Mithilfe von Zelten<br />
und Feuerstellen, einem Steinzeitbohrer<br />
und einem Platz zum Ledergerben kann man<br />
einen Blick in den Alltag unser Vor-Vor-Vorfahren<br />
erhalten. Ein kleiner Abenteuerweg<br />
durch das angrenzende Wäldchen mit Knobel-Bandolinos,<br />
einem Steinzeitmemo sowie<br />
einem Steinzeit-Instrument sorgen für viel<br />
Abwechslung und machen einen Ausflug in<br />
das Wandergebiet in Bolsterlang perfekt.<br />
www.hoernerdoerfer.de<br />
Damit hat man<br />
die Hände frei<br />
Foto: Eberhard Göbel GmbH & Co. KG<br />
Der Swing backpack handsfree ist<br />
das Non-Plus-Ultra für alle Outdoor-<br />
Enthusiasten, die bei schlechtem Wetter<br />
mit einem größeren Rucksack unterwegs<br />
sind und beide Hände beim Tourengehen frei<br />
haben wollen. Beim Öffnen des Schirms, der<br />
mit extra leichtem Polyester mit schmutz- und<br />
tropfenabweisender Teflon-Behandlung bezogen<br />
ist, verlängert sich automatisch der Bezug<br />
an den hinteren drei Segmenten, sodass der<br />
Wanderer und sein Rucksack perfekt vor dem<br />
Regen geschützt sind. Darüber hinaus lässt sich<br />
der Scha des Trekkingschirms stufenlos verlängern<br />
und an jedem handelsüblichen Rucksack<br />
mit Hügurt – oder alternativ am hauseigenen<br />
Tragegurtsystem – ganz einfach und<br />
schnell befestigen. So bleiben<br />
beide Hände komplett frei: frei,<br />
um Wanderstöcke zu halten, frei,<br />
um das GPS zu bedienen oder auch, um die<br />
Fotokamera zu verwenden. Übrigens: Der<br />
Swing backpack handsfree ist auch als normaler<br />
Schirm einsetzbar – falls man doch gerne<br />
was in den Händen hält.<br />
www.euroschirm.com<br />
wandern & genießen 13
Titelthema<br />
Mit dem Rad im Gelände<br />
uf den Sattel,<br />
fertig, los<br />
Ob nun mit eigener Muskelkra oder mit elektrischer Unterstützung:<br />
Mountainbiken erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit – im Tal<br />
und in den Bergen. Kein Wunder, schließlich verbindet eine Tour mit<br />
dem Zweirad Naturerlebnis und sportliche Betätigung. Damit der Ritt<br />
auf dem Drahtesel kein Reinfall wird, gibt es davor und während -<br />
dessen einiges zu beachten.<br />
14<br />
wandern & genießen
wandern & genießen 15
Titelthema<br />
Vor knapp einem halben Jahrhundert – im Jahr 1973 –<br />
kamen die ersten Mountainbikes auf den Markt, doch<br />
die Bergfahrräder von damals hatten nur wenig mit den<br />
heutigen gemein. Sie kamen ohne Gangschaltung daher und<br />
glänzten, im negativen Sinne, durch ihr Gewicht. Aufgrund ihrer<br />
Schwere wurden sie zunächst nur für Bergabfahrten benutzt und<br />
niemand wäre damals auf die Idee gekommen, mit dem Mountainbike<br />
einen Berg hinaufzufahren.<br />
Das änderte sich im Laufe der Zeit, als die Räder immer leichter<br />
wurden – Aluminium und Carbon sei Dank – und zahlreiche<br />
Ausstattungskomponenten wie eine Gangschaltung und Schnellspanner<br />
am Sattel erhielten. In den 80er-Jahren begann schließlich<br />
der Siegeszug des Bergfahrrades auf der ganzen Welt, der bis<br />
heute anhält.<br />
Radeln tut dem Körper gut<br />
Allgemein ist Fahrradfahren so beliebt wie nie und wen verwundert<br />
es, denn im Gegensatz zu den meisten Sportarten ist der<br />
Ritt auf dem Drahtesel für jeden geeignet. Denn egal ob jung<br />
oder alt, mit Modelmaßen oder ohne – auf dem Sattel Platz nehmen<br />
und in die Pedale treten können alle, so sie denn wollen.<br />
Darüber hinaus bietet das Fahrradfahren viele positive gesundheitliche<br />
Aspekte: Zum einen schont es die Gelenke, vor allem<br />
die Knie werden deutlich weniger belastet als beispielsweise beim<br />
Oben: Radfahren tut<br />
nicht nur dem Körper<br />
gut, sondern auch der<br />
Seele, denn nach der<br />
Anstrengung folgt<br />
die Entspannung<br />
mit tollen Aussichten<br />
Rechts: Vom hohen<br />
Ross absteigen ist<br />
nicht nur im Leben<br />
ratsam, sondern auch<br />
beim Mountainbiken.<br />
Manche Abhänge<br />
sollte man das Rad<br />
lieber heruntertragen<br />
16
Joggen. Zum anderen stärkt es nachweislich das Herz-Kreislauf-<br />
System und kann bei regelmäßiger Durchführung dazu beitragen,<br />
dass der Herzmuskel größer und kräiger wird. Doch das war es<br />
noch lange nicht: Darüber hinaus sinkt der Ruhepuls und die<br />
Fettverbrennung wird angekurbelt – so schmelzen lästige Pfunde<br />
zwar nicht im Schlaf, dafür aber im Sattel.<br />
All die positiven Effekten treten beim Mountainbiken noch deutlicher<br />
zutage, da die Wege, auf denen man sich fortbewegt, bergauf<br />
und bergab gehen und manchmal unbefestigt mitten durch die<br />
Natur führen. Wer über steinige und wurzeldurchsetzte Pfade<br />
fährt, der sollte neben einer gewissen Grundkondition auch über<br />
eine gehörige Portion Gleichgewichtsgefühl und Reaktionsvermögen<br />
verfügen. Was man auf gar keinen Fall mitbringen sollte,<br />
ist Selbstüberschätzung, denn die bringt einen in den meisten Fällen<br />
sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück – der im<br />
Gelände gerne mal der Waldboden ist. Deshalb ist es ratsam Fahrpraxis<br />
zu sammeln, ganz egal, wie lange man schon auf Zweirädern<br />
unterwegs ist, und sich Stück für Stück den unbefestigten Wegen<br />
und den gesteigerten Anforderungen des Mountainbikens zu nähern.<br />
Wer sich das alleine nicht zutraut und lieber auf die ➤<br />
Fotos: Adobe Stock, Allgäu GmbH/Marc Oeder, Pixabay, Pfronten Tourismus/Simon Toplak, Christian Schimpel<br />
Tipps vom Bike-Experten:<br />
Christian Schimpel ist seit fast 25 Jahren auf dem Fahrradsattel<br />
zuhause und hat sein Hobby zum Beruf gemacht – er führt erfolgreich<br />
die Mountainbike-Schule »Allgäu Bikers« in Immenstadt.<br />
Hier bietet er neben unterschiedlichen Kursen zum ema<br />
Biken auch weitere Outdoor-Aktivität wie Stand-Up-Paddeling<br />
und im Winter Schneeschuhwandern an.<br />
www.allgaeu-bikers.de<br />
An wen richten sich die MTB-Kurse und was lernt man dabei?<br />
Die Kurse sind für diejenigen gedacht, die schon Erfahrung mit<br />
dem Mountainbiken haben, aber lernen möchten, wie man richtig<br />
bremst, wie man richtig schaltet und wie man richtig auf dem<br />
Bike sitzt. In den letzten 25 Jahren habe ich Kurse entwickelt, in<br />
denen den Teilnehmern an einem Tag alles beigebracht wird, was<br />
sie lernen wollen. Der Sinn dahinter ist, dass der Fahrer besser<br />
mit seinem Bike umgehen und Unfälle verhindern kann. Wir bieten<br />
aber auch Expertenkurse an für alle, die speziellere Sachen<br />
lernen möchten – etwa wie ein Wheelie geht oder wie man über<br />
einen Baumstamm springt.<br />
Auf was muss man achten, wenn man eine Tour mit dem<br />
Nachwuchs plant?<br />
Unabhängig davon wie alt das Kind ist, würde ich es nie dazu<br />
zwingen eine Mountainbike-Tour zu fahren, denn wenn es nicht<br />
von sich aus mitmöchte, dann verliert es den Spaß und wird auch<br />
künig nicht mehr wollen. Wenn das Kind es aber möchte, dann<br />
würde ich es sukzessiv heranführen und daheim anfangen: Beispielsweise<br />
mit einem Laufrad für die ganz Kleinen und sich dann<br />
steigern bis zum Fahrrad. Was immer gilt: Wenn sie Lust haben,<br />
dann unterstützen. Wenn nicht, dann nicht zwingen.<br />
Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie eine Tour planen – worauf<br />
achten Sie?<br />
Das allerwichtigste beim Planen ist, dass ich mit den Wanderern<br />
nicht ins Gehege komme. Ich schaue sehr darauf, dass ich keinen<br />
Weg befahre – etwa auf den Grünten rauf –, der nur einen Meter<br />
breit ist, weil ich dann nur schlecht den Wanderern ausweichen<br />
kann. Ich schaue eher nach anderen Routen, die vielleicht nicht<br />
so überlaufen sind und auf denen man trotzdem gut fahren kann<br />
und eine schöne Aussicht hat.<br />
Was würden Sie anderen Bikern gerne mit auf den Weg geben?<br />
Bitte gebt aufeinander acht, gebt auf die Wanderer acht und<br />
schaut, dass es ein Miteinander gibt. Und schaut auf die Natur:<br />
Es ist nicht gut, quer durch Wiesen und abseits der Wege zu fahren.<br />
Denn die Natur ist das wichtigste Gut das wir haben und<br />
ohne braucht man nicht Mountainbike zu fahren.<br />
wandern & genießen 17
Titelthema<br />
Ein kleines Lexikon:<br />
Fully, Hardtail, Uphill, Downhill: Bei den ganzen Fachbegriffen<br />
schwirrt einem manchmal der Kopf und man steigt ganz schnell<br />
aus dem ema aus. Doch das muss nicht sein: Wir erklären<br />
Ihnen die gängigsten Begriffe hinsichtlich der unterschiedlichen<br />
Bike- und Fahrarten.<br />
All-Mountain: Der Allrounder<br />
unter den Mountainbikes<br />
und vermutlich<br />
genau deswegen so beliebt.<br />
Mit diesem Fahrrad kann<br />
man nahezu jedes Terrain unsicher<br />
machen. Egal ob Schotterweg, Waldpfad oder Straße<br />
– dieser Drahtesel bringt einen ans Ziel.<br />
E-Bike: Sie sind in aller Munde und so geliebt wie gehasst – die<br />
Mountainbikes mit elektronischer Trittunterstützung. Gerade<br />
bergauf lassen sie einen an der Konkurrenz vorbeiziehen, die<br />
dann gerne mal gewillt ist zu sagen: »Das ist Beschiss am Berg!«<br />
Enduro-Mountainbike: Ebenfalls ein Allerkönner, der sich allerdings<br />
eher im sportlichen Bereich ansiedelt und somit eher auf<br />
dem Berg als auf der Straße zu sehen ist. Die vollgefederten Zweiräder<br />
sind vor allem bei denen beliebt, die gerne abwärts fahren<br />
aber auch aus eigener Kra bergauf wollen.<br />
Fully: Die Bezeichnung, die sich auch super als Spitzname für<br />
den Drahtesel eignet, steht für »full-suspension«, also »voll gefedert«.<br />
Harte Stöße werden von der Federgabel vorn und einem<br />
Stoßdämpfer hinten abgemildert.<br />
Hardtail: Das Wort Hardtail deutet schon darauf hin – mit diesem<br />
Mountainbike fährt man nicht wie auf Wolken, aber es ist<br />
auch nicht wie ein Ritt auf der Rüttelplatte. Der Hinterbau ist<br />
zwar ungefedert, aber vorn ist eine Federgabel vorhanden.<br />
Transalp: Die Alpenüberquerung mit dem Mountainbike wird<br />
immer beliebter und ist eine echte Herausforderung – deswegen<br />
sollte man sich nicht ohne Vorbereitung und Erfahrung auf den<br />
Weg machen.<br />
Cross-Country: Diese Disziplin gibt es auch in vielen anderen<br />
Sportarten. Alle haben gemein, dass man sich im freien Gelände<br />
bewegt. Beim Mountainbiken fährt man querfeldein abseits der<br />
Wege, omals auch als Wettkampf.<br />
Downhill: Das ist wirklich nur etwas für die ganz Harten unter<br />
den Mountainbikern: Bei dieser extremen Disziplin fährt man<br />
bergab und muss dabei Sprünge sowie technisch schwierige Passagen<br />
meistern.<br />
Freeride: Alles ist möglich – ob steile Bergab-Passagen, Sprünge<br />
über natürliche Hindernisse oder so manch sportliches Manöver.<br />
Das Freeriden gilt als technisch anspruchsvoll und sollte nicht von<br />
Anfängern ausprobiert werden.<br />
Uphill: Klingt einfach, kann aber wahnsinnig anstrengend sein<br />
– Bergauffahrten mit dem Mountainbike. Hier kämp man sich<br />
Meter für Meter Richtung Gipfel und hat sich die bewundernden<br />
Blicke der anderen redlich verdient.<br />
18<br />
Hilfe von Profis setzt: Zahlreiche Mountainbike-Schulen im Allgäu<br />
bieten Kurse etwa zur Fahrtechnik an.<br />
Wie man sich sattelt, so fährt man<br />
Aber für eben solche Unterrichtsstunden und natürlich für die<br />
Ausfahrt in die Natur braucht es ein Mountainbike und das ist so<br />
viel mehr als nur ein Rahmen mit zwei Rädern. Die Vielfalt auf<br />
dem Markt ist riesig und kann einen gerne mal überfordern –<br />
deswegen schadet es nicht, wenn man sich in Ruhe mit der ematik<br />
auseinandersetzt und den Fachmarkt des Vertrauens aufsucht.<br />
Wichtig bei der Wahl des Zweirades ist zu überlegen, für<br />
welchen Einsatzzweck man den bergaffinen Drahtesel verwenden<br />
möchte, denn nicht jedes Mountainbike eignet sich für jede Tour.<br />
Wer beispielsweise gerne in unwegsamem Gelände oder auf unbefestigten<br />
Forst- und Schotterstraßen unterwegs ist, der bettet<br />
seinen Allerwertesten am besten auf einem »Fully«, einem vollgefederten<br />
Mountainbike, das gute Bodenhaung garantiert. Jedoch<br />
hat die Vollfederung auch einen großen Nachteil, denn sie<br />
macht das Rad sehr schwer. Leichter daher kommt das Hardtail,<br />
das auf eine Hinterraddämpfung verzichtet und ein beliebtes Einsteigermodell<br />
ist. Für alle Pedal-Piloten, die vorwiegend auf gut<br />
befestigen Straßen und Forstwegen unterwegs sind, ist so ein<br />
wandern & genießen
Bike die perfekte Wahl. Darüber hinaus eignet es sich auch für<br />
lange Touren und dank des geringen Gewichts ist eine Berg -<br />
erfahrung zwar nach wie vor eine Herausforderung, aber eine<br />
machbare.<br />
Doch nicht nur auf die Wahl des Mountainbikes kommt es an,<br />
sondern auch auf die passende Rahmengröße sowie Sitzposition.<br />
Bei beiden Punkten erhält man im Fachgeschä kompetente Unterstützung<br />
und für all diejenigen, die das verstaubte Bike aus<br />
dem Keller holen und damit gleich losradeln wollen: Fragt vorher<br />
Google um Hilfe, denn ein zu kleines oder großes Bike sowie<br />
eine falsche Sattelhöhe können einem die Tour ordentlich vermasseln<br />
und zu so manchem Wehwehchen führen. Apropos<br />
Der richtige Sattel ist<br />
das A und O für eine<br />
tolle Tour ohne Wehwehchen.<br />
Dank Bikefitting<br />
im Fachgeschäft<br />
wird das Fahrrad angepasst<br />
wie ein Maßanzug,<br />
damit alles gut<br />
sitzt<br />
Mountainbiken ist ein<br />
Sport für die ganze<br />
Familie, bei dem alle<br />
Spaß haben. Mit den<br />
Kleinen sollte man<br />
aber eher ebenerdig<br />
als steil bergauf fahren<br />
Radelparadies im Ostallgäu:<br />
Wer auf seinem Drahtesel gerne die Gegend<br />
erkundet, der hat in Pfronten die<br />
Wahl der Qual: Hier führen Radwege<br />
und Mountainbike-Touren durch das<br />
Allgäuer Voralpenland zu zahlreichen<br />
Seen, durch romantische Täler und hinein<br />
in die Allgäuer und Tiroler Alpen.<br />
Auf abwechslungsreichen Mountainbike-Routen<br />
gelangt man zu den<br />
schönsten Panoramapunkten der um -<br />
liegenden Berge. Auf Radfernwegen erkunden<br />
Radler das gesamte Allgäu. In<br />
den Allgäuer und Tiroler Alpen laden<br />
Berghütten zu einer Rast ein. Auch E-<br />
Biker fühlen sich in der Ostallgäuer Gemeinde<br />
schnell wohl. Zahlreiche Touren<br />
bieten beste Voraussetzungen für Fahrspaß<br />
mit dem E-Mountainbike. Wer<br />
mag, kann auch eine geführte Tour mit<br />
dem elektrischen Zweirad buchen.<br />
www.pfronten.de<br />
Schmerzen: Auch ein nicht passender Sattel kann einem Unbehagen<br />
bereiten und mittlerweile bieten viele Händler Probefahrten<br />
an. Doch auch wenn man die richtige Ablage für den Allerwertesten<br />
gefunden hat, so tut einem eben dieser trotzdem meistens<br />
bei der ersten Tour weh – das gibt sich allerdings mit der Zeit<br />
und zudem helfen spezielle Radhosen mit einem Gelkissen, die<br />
den Hintern zwar nicht schöner machen, dafür aber schützen.<br />
Zum Kontrollfreak werden<br />
Was einen ebenfalls schützt, wenn auch »nur« vor unliebsamen<br />
Überraschungen, ist eine sorgfältige Planung vor der Tour. Wenn<br />
man genau weiß, wie die Strecke verläu und welche Schwierigkeiten<br />
zu erwarten sind, dann kann man die Freiheit im Sattel ➤<br />
19
Titelthema<br />
Anzeige<br />
mit allen Sinnen genießen und verdammt sich nicht die ganze<br />
selbst, weil man daheim zu faul war Bücher, Karten und Erfahrungsberichte<br />
zu studieren. Worauf man ebenfalls mindestens<br />
einen Blick – besser wären zwei oder drei – werfen sollte, ist das<br />
Wetter. Gerade in den Bergen kann es sich in Minutenschnelle<br />
ändern und wo man eben noch durch Sonnenschein radelte,<br />
gießt es nun aus Eimern und im schlimmsten Falle blitzt es sogar<br />
und man ist eine radelnde Zielscheibe.<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, heißt es auch beim Mountainbike:<br />
Vor der Fahrt sollte man sich die Zeit nehmen und seinen<br />
Drahtesel auf Herz und Nieren prüfen. Funktioniert die<br />
Schaltung, macht die Bremse das was sie soll, stimmt der Ludruck<br />
– all das muss gegeben sein, damit man sich voll auf das<br />
Biken konzentrieren kann und sicher am Ziel ankommt. Da aber<br />
natürlich immer was passieren kann, schadet es nicht, wenn man<br />
ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Flick- und Werkzeug für seinen<br />
geliebten Drahtesel dabei hat.<br />
Viel hilft viel … und schützt<br />
Und wo wir schon bei den Must-haves der Mountainbike-Tour<br />
sind: Je nachdem, wie lange der Ausflug auf zwei Rädern dauern<br />
soll und wohin er führt, sollte man eine bestimmte Ausrüstung<br />
mit sich führen. Was immer einen Platz im Rucksack finden sollte<br />
ist wärmende Kleidung, ein Regenschutz, Handschuhe, eine Brille,<br />
20<br />
Gute Planung ist die<br />
halbe Tour: Wer seine<br />
Route kennt, erlebt<br />
unterwegs selten<br />
böse Überraschungen.<br />
Für den Notfall<br />
ist die Karte zur<br />
Orientierung immer<br />
mit dabei<br />
Tipp der Redaktion<br />
Weil Mücken schneller sind,<br />
als man denkt:<br />
Stechende und beißende Plagegeister<br />
können einem die Bewegung an der frischen<br />
Lu gründlich vermiesen – deshalb<br />
sollte man schon vor der Tour an<br />
den Insektenschutz denken. »Ballistol<br />
Stichfrei« wirkt effektiv gegen Mücken<br />
und Zecken. Speziell für Allergiker und<br />
Asthmatiker gibt es nun »Stichfrei Sensitiv«.<br />
Frei von ätherischen Ölen, Du-,<br />
Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen<br />
schützt es die Haut bis zu sechs<br />
Stunden lang. Das Produkt ist sehr<br />
mild, im Du kaum wahrnehmbar<br />
und hinterlässt ein angenehmes<br />
Hautgefühl. Das klassische<br />
Stichfrei-Pumpspray kostet im<br />
Handel circa 7 Euro, die »Sensitiv«-Ausführung<br />
etwa 9 Euro.<br />
Erhältlich im gut sortierten<br />
Fach- und Einzelhandel, in<br />
Apotheken sowie online.<br />
Weitere Informationen gibt es<br />
unter www.ballistol.de<br />
Licht, ein Handy sowie ein Erste-Hilfe-Paket für den Fahrer. Darüber<br />
hinaus ist es ratsam ausreichend Trinken und Essen einzupacken,<br />
wobei man Letzteres gerne auf einer der zahlreichen Alpen<br />
zu sich nehmen kann.<br />
Während manch einer auf den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand<br />
verzichten kann, gibt es bei einem Gegenstand kein<br />
Wenn und Aber: dem Helm. Sobald man auf seinen Drahtesel<br />
steigt und sich mit ihm auf den Weg machen will – egal ob im<br />
Tal oder auf den Berg – muss der Kopf geschützt werden. Das<br />
mag vielleicht optisch nicht viel hermachen und so mancher<br />
weint beim Anblick der Helmfrisur, aber wie groß ist das Bedauern,<br />
wenn wirklich etwas passiert und man keinen Kopfschutz<br />
wandern & genießen
Checkliste<br />
für MTB-Touren:<br />
Kleidung:<br />
Funktionskleidung<br />
Wechselwäsche<br />
Radhose<br />
Radhandschuhe<br />
Ausrüstung:<br />
Helm<br />
Brille<br />
Radrucksack<br />
getragen hat. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann<br />
darüber hinaus auch noch diverse weitere Protektoren tragen.<br />
Nicht wilde Sau spielen<br />
Echt Panne – doch<br />
davon muss man sich<br />
den Spaß nicht verderben<br />
lassen. Mit der<br />
richtigen Ausrüstung<br />
kein Problem. Deshalb<br />
sollte man immer ein<br />
wenig Werkzeug im<br />
Rucksack haben<br />
Technik und Orientierung:<br />
Kartenmaterial<br />
Routenplan<br />
Handy<br />
Uhr<br />
Verpflegung:<br />
Radflasche oder Trinksack<br />
Energieriegel und/oder Brotzeit<br />
Erste Hilfe:<br />
Kleines Erste-Hilfe-Paket<br />
Medikamente<br />
Taschentücher<br />
Sonnencreme<br />
Insektenschutz<br />
Für das Mountainbike:<br />
Reserveschlauch<br />
Reifenheber<br />
Lupumpe<br />
Sonstiges:<br />
Personalausweis<br />
Bargeld<br />
Abfalltüte<br />
Taschenmesser<br />
Trillerpfeife für Notfälle<br />
Hat man seine Tour geplant, das Bike gecheckt und alles Nötige<br />
im Rucksack beziehungsweise auf dem Kopf, kann man sich endlich<br />
auf den Sattel schwingen und in die Pedale treten. Doch auch<br />
wenn die Natur und die Berge laut rufen und man die Freiheit<br />
auf zwei Rädern einfach nur genießen will, so gibt es auch während<br />
der Tour einiges zu beachten und man darf sich nicht benehmen<br />
wie die Sau im Wald. Denn wer nach dem Prinzip »Ab<br />
durch die Mitte« ans Ziel gelangen will, der wird sich ganz schnell<br />
Ärger einhandeln und muss im schlimmsten Fall juristische Konsequenzen<br />
befürchten. Um das zu vermeiden, ist es mehr als ratsam,<br />
nur auf freigegebenen Straßen und Wegen zu fahren und<br />
eventuelle Sperrungen zu akzeptieren – das wird schon seinen<br />
Grund haben: Beispielsweise in Landschasschutzgebieten, in<br />
denen das Mountainbiken auf Wegen unter zwei Metern Breite<br />
nicht gestattet ist. O sind Pfade auch wegen Viehtrieben oder<br />
Holzeinschlag gesperrt.<br />
Ist der Weg frei, so kann man schnell dem Rausch der Geschwindigkeit<br />
verfallen und mit flottem Tempo viele Kilometer machen.<br />
Das ist mehr als verständlich und sei auch jedem gegönnt, allerdings<br />
sollte man vor schlecht einsehbaren Kurven und Pas-<br />
➤<br />
wandern & genießen 21
Titelthema<br />
Es ist wichtig, dass<br />
was uns so viel Freude<br />
bringt, achtsam zu<br />
schützen und zu bewahren.<br />
Darum gilt<br />
es, einen nachhaltigen<br />
Umgang mit der Natur<br />
zu pflegen, auf den<br />
markierten Wegen zu<br />
bleiben, und unnötige<br />
Drifts oder Bremsungen<br />
zu vermeiden<br />
Fahrspaß und<br />
Rücksichtnahme<br />
widersprechen sich<br />
nicht. Fußgänger und<br />
Weidevieh danken es.<br />
Dass die Viehgatter<br />
immer geschlossen<br />
werden, das versteht<br />
sich von selbst<br />
sagen nicht so kräig in die Pedale treten, denn man weiß nie,<br />
was dahinter auf einen wartet. Zudem sollte man immer seinem<br />
eigenen Können angepasst fahren: Wenn auch nur die kleinste<br />
Unsicherheit vorliegt, lieber runter vom Gas – so lässt sich so<br />
mancher Unfall verhindern.<br />
Als Gast benimmt man sich<br />
Eine angepasste Fahrweise kann aber nicht nur einen selbst vor<br />
Schlimmerem bewahren, sondern auch die Natur. Jeder, egal ob<br />
Wanderer oder Mountainbiker, muss sich stets darüber im Klaren<br />
sein, dass er nur Gast in der Natur ist und es in seiner Hand liegt<br />
sie für die kommenden Generationen zu bewahren. Deshalb sollten<br />
die Pedalpiloten darauf achten, unnötige Bremsmanöver und<br />
Dris zu unterlassen – das verhindert Bodenerosionen und Wegeschäden<br />
und so manchen Konflikt mit anderen Zeitgenossen.<br />
Ebenfalls löblich ist es, wenn man keinen Müll hinterlässt. Was<br />
eigentlich zum guten Ton gehören sollte, wird zunehmend ein<br />
Problem. Verständlich ist das nicht, denn Riegelverpackungen<br />
und Co. haben mit Inhalt in den Rucksack gepasst, dann sollte es<br />
ohne doch auch gehen. Außerdem freuen sich die tierischen Bewohner<br />
vermutlich sehr darüber, wenn wir unseren Abfall nicht<br />
in ihrem Wohnzimmer entsorgen und ihnen die Privatsphäre<br />
geben, die wir auch gerne haben. Im Klartext heißt das: Nur bei<br />
Tageslicht fahren, um die Störung so gering wie möglich zu halten,<br />
denn viele Vierbeiner begeben sich in der Dämmerung auf Futtersuche.<br />
Das Gebot der Rücksichtnahme<br />
Auf wen Mountainbiker ebenfalls achten sollten, sind Wanderer.<br />
Die Beziehung zwischen den beiden Spezies der Draußen-Enthusiasten<br />
kann man – gelinde gesagt – als angespannt bezeichnen.<br />
Doch das muss nicht sein, denn beide haben viel gemeinsam:<br />
Sie bewegen sich gerne an der frischen Lu und schätzen die<br />
22<br />
Natur. Dennoch kommt es immer wieder zu Konflikten, die sich<br />
leicht vermeiden lassen. Es ist wie in einer guten Ehe – ohne<br />
Kompromisse geht es nicht.<br />
Deswegen ist es beispielsweise ratsam, dass der Biker bei engen<br />
Passagen anhält und den Wanderern den Vortritt hält. Die Zufußgeher<br />
sind schließlich die Schwächeren und auf die sollte man<br />
Rücksicht nehmen. Zudem sollte man nicht von hinten in einem<br />
Affentempo an den wandernden Mitbürgern vorbeizusausen,<br />
denn das beschleunigt ganz schnell deren Puls und lässt eventuell<br />
so manchen unflätigen Kommentar ihren Mund verlassen. Ist<br />
die wüste Beschimpfung erst einmal ausgesprochen, heißt es<br />
Ruhe bewahren und sich nicht auf einen Streit einlassen – den<br />
gewinnt sowieso keiner. Angebrachter ist eine Entschuldigung,<br />
auch wenn man sich im Recht sieht und genügend Abstand gewahrt<br />
hat. Allgemein kann gesagt werden, dass mit einer positiven<br />
Grundeinstellung sowie einem freundlichen Gruß die meisten<br />
Schwierigkeiten im Keim erstickt werden können. Denn alle –<br />
ob nun Wanderer oder Mountainbiker – wollen draußen entspannen<br />
und sind nicht auf Ärger aus.<br />
Wem nach den ganzen Informationen nun der Kopf raucht, der<br />
sollte sich sein Mountainbike schnappen, sich auf den Sattel<br />
schwingen und losradeln – mit unseren Tipps wird die Tour garantiert<br />
kein Reinfall.<br />
Claudia Schöwe<br />
wandern & genießen
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wandern & genießen 23
Titelthema<br />
24<br />
wandern & genießen
Wassertreten & Co.<br />
Lebendiges Erbe<br />
eines Visionärs<br />
»Die Natur ist die beste Apotheke« – das wusste der bekannte Allgäuer Pfarrer<br />
Sebastian Kneipp schon vor über 120 Jahren. Im Laufe seiner Lebensjahre hat der<br />
berühmteste Einwohner Bad Wörishofens ein Gesundheitskonzept ausgeklügelt,<br />
das seitdem kaum verändert wurde und sich in seiner Ganzheitlichkeit heute<br />
aktueller denn je zeigt. Und das Beste ist: Jeder kann es machen.<br />
wandern & genießen 25
Titelthema<br />
Ein Armbad weckt die Lebensgeister und tut allen Generationen gut.<br />
Es lässt sich auch spielend leicht im heimischen Waschbecken durchführen<br />
Ein Blick in die Wörishofer Gästeliste des Jahres 1890 dokumentiert<br />
in anschaulicher Weise die große Popularität<br />
von Pfarrer Sebastian Kneipp: Sophie Fürstin Waldburg,<br />
Prinzessin Anna von Liechtenstein, Alois Prinz Löwenstein, Erzherzog<br />
Joseph von Österreich, Prinz Heinrich von Bourbon, Don<br />
Carlos Infant von Spanien, der Maharadscha von Baroda in Indien<br />
und der Herzog von Parma kamen ins kleine abgeschiedene<br />
schwäbische Dorf Wörishofen, um sich von einem einfachen<br />
Landpfarrer behandeln zu lassen. Wer die Reise in die Provinz<br />
nicht antreten wollte, bat Kneipp zu sich, so wie die Kaiserinnen<br />
Elisabeth von Österreich und Eugenie von Frankreich. Selbst<br />
Papst Leo der XIII. kam nicht an Kneipp vorbei: Er gewährte<br />
ihm 1894 nicht nur mehrere Audienzen in Rom, sondern bat<br />
auch um heilkundlichen Rat.<br />
Dass er es einmal zu Weltruhm bringen würde, war Sebastian<br />
Kneipp nicht in die Wiege gelegt: Am 17. Mai 1821 wurde er als<br />
Sohn eines Webers und Kleinbauern in Stephansried – heute ein<br />
Ortsteil Ottobeurens – geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen<br />
auf und musste sich gegen viele Widerstände behaupten,<br />
um Priester werden zu können. Schon zu seiner Studentenzeit in<br />
26<br />
Dillingen an der Donau und in München experimentierte Kneipp<br />
mit Wasseranwendungen.<br />
Die Anfänge der »Wasserkur«<br />
Als er 1849 selbst an Tuberkulose erkrankte und ihn die Ärzte<br />
bereits aufgegeben hatten, half ihm das Buch »Kra und Würckung<br />
des frischen Wassers« von Dr. Johann Siegemund Hahn,<br />
das damals schon 100 Jahre auf dem Buckel hatte. »Nach der<br />
Lektüre hat er all seine Kräe zusammengenommen, ist abends<br />
zur nahegelegenen Donau gegangen und hat ein Blitzbad genommen«,<br />
erzählt omas Hilzensauer, Bundesgeschäsführer des<br />
Kneipp-Bundes in Bad Wörishofen. Der gewagte Selbstversuch<br />
in dem Fluss führte nach regelmäßigen Wiederholungen dazu,<br />
dass sich Kneipp von seiner Tuberkulose heilte und sein Studium<br />
fortsetzen konnte. Aber nicht nur sich selbst behandelte er erfolgreich<br />
mit kaltem Wasser, auch einigen Mitstudenten half diese<br />
Methode: Die mussten allerdings kein Bad in der eisigen Donau<br />
nehmen – vielmehr wurden sie vom angehenden Wasserdoktor<br />
mit der Gießkanne begossen. Was lustig klingt, zeigte schnell<br />
wandern & genießen
Wirkung in Form einer Stärkung des Immunsystems. »Er konnte<br />
vor allem auch denen helfen, die durch ihr Studium viel sitzen<br />
mussten und deren Durchblutung schlecht war«, ergänzt omas<br />
Hilzensauer.<br />
Am 24. August 1852 war Sebastian Kneipp am Ziel seiner Wünsche:<br />
Er feierte seine Primiz im Dom zu Augsburg und nach einigen<br />
kurzen Stationen als Kaplan in verschiedenen Pfarreien<br />
kam er am 2. Mai 1855 als Spiritual der Dominikanerinnen ins<br />
Kloster nach Wörishofen, das von da an bis zu seinem Tod seine<br />
Heimat und Wirkungsstätte war.<br />
Kalte Güsse und weise Worte<br />
In der Abgeschiedenheit und Ruhe des ländlichen Schwabens<br />
setzte er die Anwendungen mit kaltem Wasser fort, weil er überzeugt<br />
war, den Menschen mit Güssen und Bädern helfen zu können.<br />
Er probierte, dokumentierte und experimentierte, bis er<br />
seine Hydrotherapie anhand von zahlreichen Patientenakten auf<br />
ein gesichertes Fundament stellen konnte. Es dauerte nicht lang,<br />
da wurde die Presse auf den kauzigen Landpfarrer mit der Gießkanne<br />
und den Sandalen aufmerksam und die ersten Kurgäste<br />
reisten an. Zu Welterfolg verhalf ihm schließlich sein Buch »Meine<br />
Wasserkur«, das er im Januar 1887 veröffentlichte und das sich<br />
millionenfach verkaue. Seine zu Papier gebrachten Worte – auch<br />
die in dem Nachfolgewerk »So sollt ihr Leben« – haben bis heute<br />
überdauert, ebenso die markanten Sprüche des Pfarrers. Grob<br />
und derb, mitunter sogar beleidigend fuhr er so manchem Patienten<br />
übers Maul, im wahrsten Sinne des Wortes: »Drei Güss<br />
auf ‘s Maul« verordnete er beispielsweise einer Patientin in seiner<br />
Sprechstunde. Die Dame wollte partout nicht damit auören<br />
dem Pfarrer wortreich ihre unterschiedlichen Leiden zu schildern<br />
– so omas Hilzensauer, der sich bei der Anekdote ein Lächeln<br />
Ein Beinguss mit kaltem Wasser kostet sicherlich etwas Überwindung – vor<br />
allem für Warmduscher. Er regt aber binnen kurzer Zeit die Durchblutung an<br />
Bewegung ist wichtig, besonders da wir eine sitzende Gesellscha geworden<br />
sind. Ob nun Barfuß oder mit Schuhen ist egal, Hauptsache man tut es<br />
nicht verkneifen kann. Ebenfalls legendär ist sein Ausspruch<br />
»Saufe wölle se alle, aber sterbe will koiner!« – Den kann man<br />
bis heute so unterschreiben.<br />
Als Sebastian Kneipp am 17. Juni 1897 an den Folgen eines Tumors<br />
im Unterleib stirbt, hinterlässt er ein Gesundheitssys- ➤<br />
Wissenswertes<br />
Kneipp-Bund e. V.: Der Verein existiert<br />
seit 1897 – dem Todesjahr von Sebastian<br />
Kneipp. Seitdem setzt er sich für einen gesunden<br />
und naturverbundenen Lebensstil<br />
ein und macht die Lehren des Pfarrers<br />
deutschlandweit bekannt. Er ist Dachverband<br />
aller Kneipp-Vereine Deutschlands –<br />
über 500 Vereine mit 160.000 Mitgliedern.<br />
Zudem gibt es fast 700 nach Kneipp zertifizierte<br />
Einrichtungen in Deutschland, von<br />
Kinder- und Senioreneinrichtungen über<br />
Schulen bis zu Hotels. Damit erreicht der<br />
Kneipp-Bund e. V. nochmals 40.000 bis<br />
50.000 Menschen.<br />
Die Kneipp-Kur zählt zu den anerkanntesten<br />
und bewährtesten Naturheilverfahren.<br />
Sie gehört zur Traditionellen Europäischen<br />
Medizin, die eine Reihe von Behandlungsmethoden<br />
umfasst, die im europäischen<br />
Kulturraum entstanden sind. Seit dem<br />
4. Dezember 2015 ist die Kneipp-Kur immaterielles<br />
UNESCO-Kulturerbe.<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp mit seinen zwei<br />
treuen Begleitern: seinem weißen Spitz und der<br />
Gießkanne. Dieses Jahr wäre sein 200. Geburtstag,<br />
deswegen hat der Kneipp-Bund das Jahr <strong>2021</strong> zum<br />
Kneipp-Jahr erkoren<br />
wandern & genießen 27
Titelthema<br />
Die Lehre von Sebastian Kneipp umfasst fünf Säulen. Allerdings hat er<br />
die nicht aufgestellt, sie wurden erst in den 70er-Jahren kategorisiert<br />
tem, das er im Laufe seine Lebensjahre ausgeklügelt hat und das<br />
bis heute in seinen Grundzügen nicht verändert wurde. Das versichert<br />
auch omas Hilzensauer: »Die klassischen Kneippanwendungen<br />
werden heute noch so gemacht wie vor 120 Jahren<br />
und haben die gleiche Wirkung. Bei Zivilisationskrankheiten gibt<br />
es eigentlich nichts Besseres, als mit kneippschen Methoden dagegen<br />
vorzugehen.« Er betont im selben Atemzug aber auch, dass<br />
Kneippen einen nicht von Krankheiten heilt, sondern es der Prävention<br />
dient – ganz nach dem Motto: Vorsorge ist besser als<br />
Nachsorge. Wer sein Immunsystem stärkt, der kann logischerweise<br />
mit bestimmten Erkrankungen besser umgehen. Das kann gerade<br />
in der momentanen Zeit nicht verkehrt sein.<br />
Nass und kalt soll es sein<br />
Wer nun selbst seine Abwehrkräe aktivieren möchte, der muss<br />
nicht in den nächstbesten Fluss hüpfen oder sich mit der Gießkanne<br />
übergießen. Der kauzige Pfarrer hat uns viele andere Anwendungen<br />
hinterlassen, die bei Weitem nicht so viel Überwindung<br />
kosten. Die bekannteste ist sicherlich das Wassertreten: Wer<br />
im Sommer an einem Tretbecken vorbeikommt, der sollte es unbedingt<br />
einmal ausprobieren durch das kalte Nass zu gehen. »Da<br />
merkt man schnell eine wohltuende Wirkung. Den Effekt muss<br />
28<br />
man erst mal spüren, das ist bei den anderen Anwendungen auch<br />
so«, sagt omas Hilzensauer. Damit jedoch in den Beinen was<br />
passiert, ist es wichtig, sie nach dem Wassertreten nur mit den<br />
Händen abzustreifen und nicht mit einem Handtuch abzurubbeln.<br />
So bleibt eine Restfeuchtigkeit auf der Haut, sodass das Blut dorthin<br />
wandert und für die Trocknung sorgt.<br />
Diese Regel gilt bei allen Wasseranwendungen, auch bei den Armbädern.<br />
Für die braucht es auch gar nicht mal eine Kneippanlage,<br />
ein einfaches Waschbecken tut es auch – es muss nur mindestens<br />
ein Arm hineinpassen, erklärt omas Hilzensauer. Das Armbad<br />
hat den gleichen Effekt wie das Wassertreten: Die Durchblutung<br />
wird angeregt und das Immunsystem gestärkt. Zudem hil es<br />
auch bei dem berühmtberüchtigten Mittagstief, dass einen gerne<br />
nach dem Essen ereilt. In nur ein paar Minuten kann man so<br />
neue Lebensgeister wecken und sich danach erfrischt wieder an<br />
die Arbeit machen. Minimal schwerer umzusetzen ist der kalte<br />
Gesichtsguss, der bei Kopfschmerzen hil – gerade die Damen<br />
werden sich allerdings nur ungern Wasser in kreisenden Bewegungen<br />
übers geschminkte Gesicht im Bürobadezimmer laufen<br />
lassen. Besser geht es daheim: Einfach den Duschkopf vom<br />
Schlauch trennen und Wasser marsch. Was zuhause ebenfalls gut<br />
umgesetzt werden kann – und der Gießkannenanwendungen doch<br />
recht nahekommt – ist eine kalte Dusche. »Hier kann man zuerst<br />
wandern & genießen
… raus ins Grüne<br />
Fotos: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen, Jäckele/Kneipp-Bund e. V., Foto Grebmer, Pixabay<br />
Der Wald spielte in Kneipps Leben eine wichtige Rolle. Schon<br />
zu seiner Zeit wurden im Stadtwald von Bad Wörishofen Hängematten<br />
zur Erholung in der guten Waldlu aufgehängt. Seit<br />
1996 hat der Kurort einen ausgewiesenen Erholungswald, in<br />
dem unter anderem der ebenso erfrischende wie inspirierende<br />
Kneipp-Waldweg angelegt wurde. Auf bis zu zwölf Kilometern<br />
und an insgesamt 40 Stationen können Wanderer hier alle Elemente<br />
des Kneippschen Heilverfahrens in natürlicher Umgebung<br />
erleben. Außerdem laden verschieden gestaltete Plätze<br />
zum Innehalten und auf Wunsch auch Horizonterweitern ein<br />
– darunter der »Ort der Wald- und Naturwesen«, der »Ort des<br />
Wassers und der Frische« oder der »Ort des Träumens«. Der<br />
Startpunkt des Kneipp-Waldwegs liegt rund 20 Gehminuten<br />
vom Kurpark entfernt, oder eine kurze Fahrt mit dem Bus der<br />
Kurlinie, mit der sich der Pfad auch in mehrere Etappen unterteilen<br />
lässt.<br />
Länge & Dauer: 12 km, ca. 3 Std.<br />
Höhendifferenz: 95 m<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Wanderparkplatz<br />
Bewegungsinsel<br />
mit den Beinen anfangen und sich Dusche für Dusche weiter<br />
hocharbeiten. Danach kann man süchtig werden«, so omas<br />
Hilzensauer, der der Anwendung anscheinend voll und ganz verfallen<br />
ist.<br />
Wasser allein ist nicht genug<br />
Neben der Hydrotherapie, die übrigens an die 120 unterschiedliche<br />
Anwendungen bereithält, hat uns der Pfarrer noch weitere Wirkprinzipien<br />
hinterlassen, die in den 70er-Jahren zu den fünf Säulen<br />
der Kneipp-Lehre kategorisiert wurden. Neben Wasser als erster<br />
Säule gesellen sich beispielsweise die Kräuter. Sie sind wichtige<br />
Helfer bei Alltagsbeschwerden und der Behandlung von Krankheiten.<br />
So können sie dazu beitragen, bestimmte chemische Medikamente,<br />
darunter Schlaf- und Beruhigungs-, Verdauungs- oder<br />
Schmerzmittel, einzusparen, in ihrer Dosis zu verringern oder<br />
sogar zu ersetzen – wenn das nicht verlockend klingt. Darüber<br />
hinaus kann man sie auch zu warmen Fußbädern dazugeben, wie<br />
omas Hilzensauer erklärt. »Beispielsweise Melisse zur Beruhigung<br />
oder Rosmarin zur Anregung oder man nimmt sie in Form<br />
eines Tees zu sich.«<br />
Heilkräuter spielen auch in einer weiteren Säule eine wichtige<br />
Rolle: der Ernährung. Bereits vor über 100 Jahren empfahl der<br />
Aussichtspunkt<br />
Natur-<br />
Kneipptretanlage<br />
schwäbische Pfarrer auf regionale, vollwertige und möglichst naturbelassene<br />
Küche zu setzen sowie alles in Maßen und nicht in<br />
Massen zu genießen – beides hat bis heute nichts an Gültigkeit<br />
verloren. Wer nun Angst bekommt, dass man beim Kneippen nur<br />
Gemüse und Körner essen darf oder gar hungern muss, der kann<br />
beruhigt sein, denn Genuss ist erlaubt. Schließich war Kneipp<br />
selbst nicht der Schlankeste unter seinen Zeitgenossen und hat<br />
das Leben genossen, inklusive der einen oder anderen Zigarre.<br />
Bewegen ja, ruhen aber auch<br />
Kleine ernährungstechnische »Ausrutscher« lassen sich durch die<br />
vierte Säule – die Bewegung – leicht kompensieren. Von der ➤<br />
wandern & genießen 29
Titelthema<br />
Kneippen ja, aber wo?<br />
Innere Ordnung und Ausgeglichenheit war für Kneipp besonders wichtig.<br />
Er hat sie im Gebet gefunden – vielen anderen hil beispielsweise Yoga<br />
kriegen die meisten Menschen viel zu wenig, dem Bürojob sei<br />
Dank. Während der Wasserdoktor die verweichlichten Städter,<br />
wie er sie nannte, damals noch zum Holzhacken in den Wald<br />
schickte, reicht es heute sich regelmäßig an der frischen Lu zu<br />
bewegen. Schon ein täglicher kleiner Spaziergang in der Natur<br />
fördern die Durchblutung sowie das eigene Wohlbefinden und<br />
auch nach dem Wassertreten und Armbädern ist die Wiedererwärmung<br />
durch Bewegung wichtig.<br />
Zudem spielt sie in der fünen, der für Kneipp wichtigsten Säule<br />
eine tragende Rolle. Die innere Ordnung, Neudeutsch auch gerne<br />
als Balance bezeichnet, ist für jeden Menschen wichtig, denn ein<br />
Ungleichgewicht wirkt sich negativ auf das seelische Wohlbefinden<br />
aus. Jeder Mensch hat Stressfaktoren und Bereiche, in denen<br />
er über- oder auch unterfordert ist und genau da setzt die kneippsche<br />
Lehre mit ihrer Reiztherapie an, erklärt omas Hilzensauer<br />
und führt weiter aus: »Es können im Bereich der Unterforderung<br />
Impulse zur Aktivierung gesetzt werden und bei der Überforderung<br />
zum Entspannen, um Menschen in Stresssituationen zu beruhigen.«<br />
Das kann alles Mögliche sein – der erwähnte Spaziergang<br />
in der Natur, Autogenes Training, Chi Gong oder Yoga.<br />
Egal, wofür man sich entscheidet: Wichtig ist, seine Ruheinseln<br />
zu finden.<br />
Alles kann, nichts muss<br />
»Ich vergleiche das kneippsche Gesundheitssystem gerne mit einem<br />
Kochbuch, in dem ganz viele Rezepte sind: Manches taugt<br />
und schmeckt einem, anderes nicht. Aber um das zu wissen, muss<br />
30<br />
Im Allgäu gibt es mehrere anerkannte Kneippkurorte<br />
und -heilbäder, die sich der Kneipptherapie widmen:<br />
- Bad Wörishofen<br />
- Ottobeuren<br />
- Bad Grönenbach<br />
- Bad Waldsee<br />
- Scheidegg<br />
- Bad Hindelang<br />
- Oberstdorf<br />
- Füssen<br />
Aber auch außerhalb dieser Orte finden sich<br />
zahlreiche Möglichkeiten, das Kneippen einmal<br />
auszuprobieren. Viele Wassertretanlagen sowie<br />
Armbad-Stationen laden zum Selbstversuch<br />
ein. Man muss nur die Augen offenhalten.<br />
man es ausprobieren«, sagt omas Hilzensauer. Genauso ist es<br />
beim Kneippen auch – es geht nicht darum Anwendungen aus allen<br />
fünf Säulen durchzuführen, sondern man soll Spaß und Freude<br />
daran haben sowie die positiven Effekte spüren, denn nur dann<br />
bleibt man dabei und tut seinem Körper langfristig etwas Gutes.<br />
Abschließend noch ein kleiner Denkanstoß für alle, die die Meinung<br />
vertreten, dass Kneippen nur etwas für Senioren mit viel<br />
Zeit ist: Ja, meistens sieht man ältere Menschen Kneipp-Anwendungen<br />
durchführen, aber viele von ihnen sind vielleicht nur so<br />
alt und fit, weil sie genau das tun. Und spätestens jetzt – nach all<br />
den Informationen – sollte klar sein, dass des Pfarrers Lehren so<br />
aktuell sind wie vielleicht nie zuvor und nur ein Minimum an<br />
Zeit kosten. Also auf zum nächsten Kneippbecken, Schuhe und<br />
Socken aus und rein ins erquickende Nass. Ihre Gesundheit wird<br />
es Ihnen danken.<br />
Claudia Schöwe<br />
wandern & genießen
Westallgäuer<br />
Vom 20. September<br />
bis 3. Oktober <strong>2021</strong><br />
Wanderwochen<br />
Geführte und kulinarische Wanderungen in die alpine Bergwelt,<br />
auf den Spuren der Wandertrilogie Allgäu sowie rund um die Tourismusorte<br />
Lindenberg, Scheidegg, Oberreute und Weiler im Allgäu.<br />
Mit den Westallgäuer Wanderwochen laden<br />
die Orte Lindenberg, Scheidegg, Oberreute<br />
und Weiler dazu ein, ihren Trilogieraum<br />
„Wasserreiche“ zu entdecken. Hier haben<br />
Gletscher ein wahres Wunderland hinterlassen:<br />
Tiefe Schluchten, schroffe Klammen,<br />
faszinierende Wasserfälle und dunkle Moorseen.<br />
Besuchen Sie diese betörende Naturund<br />
Kulturlandschaft und genießen Sie die<br />
Blicke auf das Bergmassiv der Alpen sowie<br />
den Bodensee – das schwäbische Meer.<br />
Im Rahmen der Westallgäuer Wander -<br />
wochen können Gäste bei vielfältigen geführten<br />
und kulinarischen Wanderungen die<br />
Landschaft der Wassereiche kennenlernen.<br />
Und dabei in die spannenden Geschichten<br />
der Wandertrilogieorte eintauchen: da wandert<br />
man auf den Spuren von Hutmachern<br />
sowie auf Grenzerpfaden und sogar einem<br />
Eisbär kann man der Legende nach in Scheidegg<br />
begegnen. Von Strecken wanderungen<br />
bis hin zu klassischen Bergwanderungen ist<br />
für jeden Geschmack etwas dabei. Jeder Ort<br />
wird wieder seine „Lokalen Klassiker“ anbieten.<br />
So erwartet den Wanderer z.B. in Oberreute<br />
eine Wanderung zum Enschenstein<br />
durch einen idyllischen (Märchen-)Wald, bei<br />
man die Natur mit allen Sinnen erlebt oder<br />
eine Pilzwanderung der besonderen Art. In<br />
Scheidegg gibt es eine Schmugglerwanderung<br />
mit gemütlicher Einkehr und in Weiler<br />
wartet die wild romantische Hausbachklamm<br />
mit einer kulinarischen und musikalischen<br />
Überraschung auf einen Besuch. In<br />
Lindenberg dürfen natürlich Wanderungen<br />
rund um den Waldsee, den höchstgelegenen<br />
Moorbadesee Deutsch lands, nicht fehlen.<br />
Bei einer kulinarischen Stadtführung wird<br />
die Geschichte des Ortes zu einem sinnlichen<br />
Erlebnis.<br />
Die Teilnahme ist für Urlaubsgäste mit der<br />
Allgäu-Walser-Card kostenlos (ausgenommen<br />
evtl. Transferkosten und andere Extras).<br />
Ohne Gästekarte kosten die Wanderungen<br />
5 €, sofern nicht anders im Programm<br />
gekennzeichnet. Eine Anmeldung ist bis<br />
12 Uhr am Vortag bei allen Tourist-Infos der<br />
Gemeinden möglich.<br />
Das ausführliche Programm gibt es unter<br />
www.westallgaeu.de und kann in den beteiligten<br />
Gemeinden angefordert werden.<br />
SCHEIDEGG-TOURISMUS<br />
Rathausplatz 8<br />
88175 Scheidegg im Allgäu<br />
Tel. +49 8381 89555<br />
Fax +49 8381 89550<br />
info@scheidegg.de<br />
GÄSTEAMT OBERREUTE<br />
Hauptstraße 34<br />
88179 Oberreute<br />
Tel. +49 8387 1233<br />
Fax +49 8387 8707<br />
info@oberreute.de<br />
TOURIST-INFORMATION<br />
LINDENBERG<br />
Museumsplatz 1<br />
88161 Lindenberg im Allgäu<br />
Tel. +49 8381 9284310<br />
Fax +49 8381 80388<br />
touristinformation@lindenberg.de<br />
TOURIST-INFORMATION<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Hauptstraße 14<br />
88171 Weiler im Allgäu<br />
Tel. +49 8387 39150<br />
Fax +49 8387 39153<br />
info@weiler-tourismus.de
Geniessen<br />
Die gin-iale Idee einer Allgäuer Traditionsbrauerei<br />
Alte eister,<br />
neue eister<br />
Ebbas isch allat – irgendwas ist immer, und weil dem so ist, sitzt<br />
der Allgäuer auch in Pandemie-Zeiten nicht untätig herum und<br />
bläst Trübsal, sondern sucht sich eine Aufgabe, in die er sein Herzblut<br />
stecken kann. So jedenfalls haben es Sebastian und Florian<br />
Graßl von Schäffler Bräu in Missen gemacht. Sie haben sich einem<br />
Projekt gewidmet, das schon lange auf der To-do-Liste stand:<br />
einen Gin kreieren. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen.<br />
32<br />
wandern & genießen
Eine gute Idee rei wie ein edler Tropfen: Vor vielen Jahren<br />
schon – Brauereiinhaber Sebastian Graßl traf sich regelmäßig<br />
mit einem befreundeten Gastronomen auf das eine<br />
oder andere Glas Gin zum gemütlichen Beisammensein – kam<br />
der brennende Wunsch auf, eine eigene Version des Kultgetränkes<br />
zu lancieren. »Mit dieser Idee bin ich dann auf meinen Bruder<br />
Florian zugegangen. Er ist Braumeister, ich selbst kann als Kaufmann<br />
keinen Schnaps brennen«, erinnert sich Sebastian Graßl,<br />
dessen Familie die Brauerei in sechster Generation führt. Der<br />
Bruder aber war zunächst schwer zu überzeugen: Gin sei nicht<br />
so sein Fall und der Hype um den Wacholderschnaps werde<br />
sicherlich auch wieder abebben. Und weil es außerdem<br />
im Geschä alle Hände voll zu tun gab, wurde das<br />
Projekt immer wieder hintangestellt.<br />
Der lange Weg zur Rezeptur<br />
2020, während des zweiten harten Lockdowns,<br />
stand die Idee immer noch im Raum – und die<br />
Spirituose Gin erwies sich als gefragter denn je.<br />
»Da ist mir mein Bruder dann nicht mehr ausgekommen«,<br />
lacht Graßl. Eigentlich ist die Brauerei<br />
Schäffler in erster Linie für ihr Bier bekannt, das hier schon seit<br />
über 150 Jahren gebraut wird. Mit einer kleinen mobilen Schau-<br />
Brauerei schae es das Familienunternehmen 1998 sogar ins<br />
Guinessbuch der Rekorde. Aber das ist nicht alles: In einer betriebseigenen<br />
Brennerei stellt Schäffler Bräu seit 20 Jahren auch<br />
Bierbrand her, 2018 kam dann noch der eigene Single Malt<br />
Whisky dazu – an Erfahrung mit Brennprojekten mangelt es den<br />
Brauern also nicht. Sebastian Graßl las sich darüber hinaus intensiv<br />
in die ematik der Ginherstellung ein, um ein Basisrezept<br />
auf die Beine zu stellen. Anfangs war ihm lediglich klar, dass<br />
Hopfen einer der Bestandteile sein sollte – Ehrensache für eine<br />
Brauerei.<br />
➤<br />
Die Brauerei Schäffler prägt das Ortsbild von Missen<br />
wie kein anderes Gebäude. Der Familienbetrieb ist<br />
vor allem für sein Bier bekannt, seit 20 Jahren wird<br />
hier aber auch Hochprozentiges gebrannt<br />
wandern & genießen 33
Geniessen<br />
34<br />
Info:<br />
Wer »Gin made im Allgäu« probieren möchte, hat eine<br />
recht große Auswahl. Darunter:<br />
AlpGin (Heu, Zirbel oder Holunder) sowie »Mountain G«<br />
Dry Gin, Allgäu-Brennerei, Sulzberg,<br />
shop.allgaeu-brennerei.de<br />
Gäu Dschinn, Mädle Gin sowie Gin Zero (alkoholfrei),<br />
Schaubrennerei Fink, Opfenbach,<br />
www.schaubrennerei-fink.de<br />
Bergwelt Gin sowie Schlehen Gin, Bergwelt Brennerei,<br />
Pfaffenhausen, shop.bergwelt-brennerei.de<br />
Hinterland Gin, Hinterland, Hergensweiler,<br />
www.hinterland-distillery.com/hinterland-shop<br />
Großer Wilder Allgäu Dry Gin, Allgäu Distillers,<br />
Oberstdorf, www.allgaeudrygin.de<br />
Busche Berta Dry Gin, Busche Berta, Oerschwang,<br />
www.busche-berta.de/bergbrennerei<br />
Schwangau Dry Gin sowie Schwangau Royal Gin,<br />
Brennerei Schroll/Allgäu Getränke, Schwangau,<br />
www.brennerei-schroll.de<br />
Das Wort Gin leitet sich vom französischen »genévrier« ab, zu Deutsch<br />
Wacholder – die Hauptzutat eines jeden Gins. Beim Lupulus fügt Cascade-<br />
Aromahopfen noch eine zitronige Note hinzu<br />
Bei zahlreichen Händlern wurden probehalber Gewürze bestellt,<br />
die Qualitätsunterschiede erwiesen sich als enorm und so brauchte<br />
die Auswahl der Zutaten ihre Zeit. Dann konnte der erste Brand<br />
durchgeführt werden, der danach auch erst noch einige Wochen<br />
lagern und zu einem richtigen Gin »reifen« musste, bis sich beurteilen<br />
ließ, wie die einzelnen Aromen durchkamen. »Und so haben<br />
wir uns langsam herangetastet an die endgültige Rezeptur«, erzählt<br />
Sebastian Graßl. »Inzwischen geben wir beispielsweise viel weniger<br />
Kardamom zu als am Anfang. Drei oder vier Monate haben wir<br />
ab dem ersten Brand gebraucht, bis unser Gin fertig war.«<br />
Die Mischung macht’s<br />
Die Hauptzutat des brandneuen Gins namens Lupulus ist der<br />
obligatorische Wacholder, beim Hopfen fiel die Wahl auf Tettnanger<br />
Cascade-Aromahopfen mit einer zitronigen Note. Zu den<br />
weiteren Botanicals, also den pflanzlichen Bestandteilen des Gins,<br />
zählen Zitronen- und Orangenzesten, Ingwer, Kardamom, Angelika-<br />
und Veilchenwurzel. Als »sehr intensiv« beschreibt Sebastian<br />
Graßl das Aroma, das sich dadurch herausbildet: »Das<br />
gefällt uns so gut im Vergleich zu anderen Gins, von denen viele<br />
relativ ‚flach‘ sind. Unser Gin hat ein deutliches Wacholderaroma,<br />
bei dem noch Zitrus durchkommt.«<br />
Passend dazu empfiehlt er auch, dem Lupulus vor dem Genuss<br />
ein Stück Zitrone beizugeben. Wer den Gin mixen will und es<br />
gerne herb mag, grei zu Indian Tonic Water; zu Mediterranean<br />
Tonic Water, wer es milder bevorzugt. Und der erfinderische Geschäsmann<br />
hat noch einen Insidertipp: »Wir haben einen Versuch<br />
mit der naturtrüben Zitronenlimonade von Allgäuer Alpenwasser<br />
gemacht. Das schmeckt richtig gut, wenn man es etwas<br />
süßer mag.«<br />
Das Auge trinkt mit<br />
Eigentlich hat der Lupulus eine<br />
blaue Farbe (links). Mischt man ihn<br />
mit kohlensäurehaltigen Getränken<br />
wie Tonic Water, wird aus dem Blau<br />
ein sattes Violett (rechts)<br />
Ein schönes Gimmick mit Wow-Effekt bringt der Lupulus auch<br />
noch mit: Die Brüder haben dem Gin eine Blüte zugefügt, die<br />
wandern & genießen
diesen nicht nur tielau färbt, sondern die auch als natürlicher<br />
pH-Indikator dient. Gibt man nun kohlesäurehaltige Getränke<br />
hinzu, reagiert deren saurer pH-Wert mit dem des Farbstoffes der<br />
Blüte – und aus dem Blau wird wie durch Zauberhand ein leuchtendes<br />
Violett. »Wir sind nicht die ersten, die mit diesem Effekt<br />
arbeiten, das ist kein Geheimnis. Aber viele kennen ihn noch nicht<br />
und wir finden, das ist eine coole, lustige Sache, wenn man abends<br />
mit mehreren Leuten zusammensitzt«, sagt Sebastian Graßl. Zu<br />
guter Letzt verrät er auch noch, wie sein Gin zu dem Namen Lupulus<br />
gekommen ist: »Der Hopfen heißt auf Lateinisch Humulus<br />
Lupulus, und Lupulus ist außerdem die Verkleinerungsform von<br />
Lupus, dem lateinischen Wort für Wolf.« Der Name passt also<br />
doppelt gut zu einer Hopfen-lastigen Spirituose aus dem Allgäu,<br />
gehört der sagenumwobene Beutegreifer doch untrennbar zur<br />
Wildgeschichte der Region.<br />
Ein einsamer Wolf wird der Lupulus nicht bleiben:<br />
Die erste limitierte Sonderausgabe des<br />
Schäffler-Gins für den Sommer ist bereits herausgekommen<br />
– die Edition Wild Berry in<br />
einer roten Flasche, eingebrannt mit schwarzen<br />
Johannisbeeren und Himbeeren.<br />
Sebastian Graßl: »Künig wollen wir<br />
ein, zwei Sondereditionen im Jahr<br />
brennen, jedes Mal eine andere. Den<br />
Lupulus in der schwarzen Flasche<br />
wird es dauerha geben.« Es ist also<br />
dafür gesorgt, dass der Brauereichef<br />
bei seinen Treffen mit dem Gastronomen-Kumpel<br />
jetzt stets seinen<br />
eigenen Gin verkosten kann. Wer<br />
es ihm gleichtun will, kann den<br />
Lupulus im regionalen Handel, direkt<br />
bei Schäffler Bräu in Missen<br />
oder über den Online-Shop erwerben:<br />
www.schaeffler-shop.de<br />
Ilka Schöning<br />
Fotos: Schäffler Bräu, Wikimedia Commons/H. Zell, CC BY-SA 3.0, Pixabay/wal_172619<br />
Von Missen über den »Alpseeblick«<br />
zur Pfarralpe und zurück<br />
Die relativ kurze, dennoch abwechslungsreiche Wanderung beginnt<br />
in Missen am Parkplatz bei der Römerbrücke. Größtenteils<br />
über Forstwege führt die Strecke bis zur Pfarralpe, jedoch empfiehlt<br />
es sich, kurz vor dem Ziel einen Abstecher nach links zum<br />
Aussichtspunkt »Alpseeblick« zu machen, der mit einem grandiosen<br />
Fernblick auf den Großen und den Kleinen Alpsee sowie die<br />
dahinterliegenden Berge aufwartet. Auf der Pfarralpe lässt es sich<br />
bei einer typischen Allgäuer Brotzeit gut einkehren – und auch<br />
Schäffler-Getränke probieren. Zurück geht es über Bergwiesen und<br />
eine asphaltierte Straße zur Hold-Alpe, von hier aus bietet sich<br />
nun die Abkürzung über einen Tobelweg an, der schließlich wieder<br />
auf den Forstweg zurück zum Parkplatz in Missen führt.<br />
Länge & Dauer: 5 km, ca. 1 Stunde 45 Minuten<br />
Höhendifferenz: ca. 220 m<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Missen<br />
Pfarralpe<br />
Großer Alpsee<br />
wandern & genießen 35
Geniessen<br />
Sie brennen für gute Brände<br />
Schatzkarte für<br />
Schmankerljäger 6 2<br />
5<br />
4<br />
Berge und Brauereien gibt es im Allgäu wie Sand am Meer: Das ist eine bekannte<br />
Tatsache. Weniger bekannt ist, dass es auch zahlreiche Brennereien gibt, die hoch -<br />
prozentige Tropfen aus regionalen Zutaten herstellen. Wir haben für Sie ein paar Orte<br />
der Destillation herausgesucht, die mit leckeren Bränden und Likören aufwarten.<br />
1<br />
Sulzberg<br />
Allgäu-Brennerei<br />
Angefangen hat alles 1914 mit einer Weinkellerei.<br />
Aus dieser wurde im Laufe der Zeit<br />
die weithin bekannte Brennerei, die mittlerweile<br />
in vierter Generation betrieben wird.<br />
Das Familienunternehmen stellt neben<br />
Schnäpsen, Obstbränden und Likören auch<br />
Whisky, Gin und andere Tropfen mit mehreren<br />
Umdrehungen her. Immer ein<br />
Schlückchen wert ist der Allgäuer Heu-<br />
Schnaps, der nach Bergsommer im Glas<br />
schmeckt. All die Köstlichkeiten gibt’s im<br />
urig-modernen Verkaufsladen. Wem das<br />
nicht reicht: Bei einer Führung kann man<br />
sich auf Entdeckungstour begeben – da wird<br />
nicht nur geschaut, sondern natürlich auch<br />
probiert.<br />
Gewerbepark 1, 87477 Sulzberg,<br />
www.allgaeu-brennerei.de<br />
2<br />
Oberstaufen/Hörmoos<br />
Michels Kräuteralp<br />
Auf 1300 Metern liegt die höchste Brennerei<br />
des Allgäus. Hier brennt Michel edle Tropfen<br />
– aber nur mit Zutaten von dort oben.<br />
Seine Liköre und Schnäpse schmecken so<br />
gut, dass sie bereits mehrfach prämiert wurden.<br />
Ein ganz besonderes Destillat ist der<br />
EnzianBrand, der aus den Wurzeln des Gelben<br />
Enzians gewonnen wird. Wer auf einen<br />
Schnaps vorbeischauen will, muss wandern,<br />
denn die Zufahrtsstraße ist für Tagesgäste<br />
gesperrt. Doch die Aussicht und die oben<br />
wartenden Tropfen sind Belohnung für die<br />
Mühen. Der Verkaufsstand direkt vor der<br />
Kräuter alpe ist von Mitte Mai bis Anfang<br />
November samstags bis montags von 14.30–<br />
16.30 Uhr geöffnet.<br />
87534 Steibis/Oberstaufen,<br />
www.kraeuteralp.de<br />
3<br />
Oerschwang<br />
Bergbrennerei<br />
Im ehemaligen Stall des Bauernhauses Busche<br />
Berta in Oerschwang befindet sich die<br />
einzige Brennerei der Hörnerdörfer. Sie ist<br />
die erste Station bei Führungen durch das<br />
denkmalgeschützte Haus. Von Angesicht zu<br />
Angesicht mit dem Kupferkessel erfährt<br />
man dabei wie aus Obst von umliegenden<br />
Bergwiesen leckere Brände entstehen. Nach<br />
der eorie folgt die Praxis, denn natürlich<br />
darf auch probiert werden. Wer mehr als<br />
ein kleines Schlückchen möchte: Im Dorfladen<br />
vor Ort können die Allgäuer Destillate<br />
flaschenweise gekau werden. Übrigens<br />
sollte man sich die anderen Stationen der<br />
Führung durchs Haus nicht entgehen lassen:<br />
Es warten noch eine Töpferei sowie ein<br />
Schinken- und Käsekeller.<br />
Dorfstraße 11, 87527 Oerschwang,<br />
www.busche-berta.de<br />
4<br />
Opfenbach<br />
Schaubrennerei Fink<br />
Die Familie Fink betreibt im Westallgäu<br />
nicht nur einen Ferienhof auf dem sich<br />
herrlich Urlaub machen lässt, sondern auch<br />
eine Schaubrennerei. In dieser können Interessierte<br />
hautnah erleben wie Herbert Fink<br />
seine Edelbrände aus Obst herstellt. Der<br />
Brennereifachmann erklärt dabei nicht nur<br />
die einzelnen Schritte der Destillation – er<br />
versorgt die Besucher auch mit seinem umfangreichen<br />
Wissen über die Besonderheiten<br />
der Obsterzeugung. Wem die Brände zu<br />
hochprozentig sind: Die Schaubrennerei<br />
produziert auch Liköre – die haben nur die<br />
halbe Drehzahl. Das kann ein besonderer<br />
Tropfen von Herbert Fink nicht von sich behaupten:<br />
der Bierbrand, der aus dunklem<br />
Allgäuer Bier destilliert wird.<br />
Heimen 78, 88145 Opfenbach,<br />
www.schaubrennerei-fink.de<br />
5<br />
Kressbronn (Bodensee)<br />
Steinhauser<br />
Sie liegt zwar nicht im Allgäu, aber nach<br />
einem oder zwei Schlückchen verschiebt sich<br />
die Grenze sicherlich und dann ist es auch<br />
egal. Bereits in der sechsten Generation<br />
stellt die Familie Steinhauser aus Bodenseefrüchten<br />
edle Destillate her. Neben den<br />
fruchtigen Bränden stellen die Steinhausers<br />
36<br />
wandern & genießen
Anzeigen<br />
1<br />
FRANZ HILLER<br />
3<br />
seit 1986 auch Weine her. Und weil<br />
ihnen das offensichtlich nicht reicht, produzieren<br />
sie auch Whisky und Gin – letzterer<br />
wurde 2014 sogar als weltbester Gin<br />
ausgezeichnet. Wem nun das Wasser im<br />
Mund zusammenläu: Im Verkaufsladen<br />
gibt es alle Produkte zu kaufen und viele<br />
weitere mehr aus allen Herren Ländern.<br />
Raiffeisenstrasse 23, 88079 Kressbronn,<br />
www.weinkellerei-steinhauser.de<br />
6<br />
Hörbranz (Österreich)<br />
Handgemachte<br />
Schmiedeware<br />
- Handgemachte Pfannen<br />
- Geschmiedete Schellen<br />
- Feuerschalen<br />
- Gürtelschnallen<br />
- Waffen, Messer<br />
- sonstige Auftragsarbeiten<br />
Am Auwald 6 | 87538 Obermaiselstein<br />
info@franzhiller.de www.mittelalter-schmiede.com<br />
Fein-Brennerei Prinz<br />
Auf gute Nachbarscha kann man anstoßen,<br />
wenn man der Brennerei in Österreich<br />
einen Besuch abstattet. Nur einen Steinwurf<br />
vom Bodensee und von der Allgäuer Grenze<br />
entfernt treffen modernste Technik und vier<br />
Generationen Erfahrung aufeinander. Das<br />
Ergebnis: fruchtige, doppelt gebrannte Destillate.<br />
Neben den Schnäpsen mit ordentlich<br />
Umdrehungen gibt es auch sanere Tropfen<br />
wie Cremeliköre oder Limes, oder aber<br />
Kräuterlikör und Punsch. Wer tiefer in die<br />
Welt des Schnapsbrennens eintauchen<br />
möchte, der kann an einer Führung teilnehmen<br />
und sich anschließend im Hofladen die<br />
Taschen mit den leckeren Flüssigkeiten vollpacken.<br />
Ziegelbachstrasse 7,<br />
6912 Hörbranz/Österreich,<br />
www.prinz.cc/de<br />
Fotos: Pixabay<br />
q E H<br />
wandern & genießen 37
Service<br />
Selbstbestimmt durchs Allgäu<br />
erien<br />
ohne Hindernisse<br />
Bei »Urlaub im Allgäu« kommt dem einen oder anderen unwillkürlich eine<br />
Gebirgskulisse mit steinigen Wanderwegen, unzugänglichen Alphütten und<br />
weitabgelegenen Bergseen in den Sinn. Für mobilitäts eingeschränkte Menschen<br />
unerreichbare Sehnsuchtsziele, könnte man meinen – doch das Allgäu hat<br />
vieles auch »in Barrierefrei« zu bieten. Im Folgenden eine kleine Auswahl.<br />
Fangen wir gleich mit den Bergen<br />
an: Die zu Oberstdorf und dem<br />
Kleinwalsertal gehörenden Bergbahnen<br />
etwa – an Nebelhorn, Fellhorn,<br />
Walmendingerhorn, Kanzelwand und Ifen<br />
– wollen es auch Rollstuhlfahrern ermöglichen,<br />
unvergessliche Tage auf den Bergen<br />
38<br />
Oben: Blick vom Nebelhorn aufs Alpenpanorama.<br />
Die Bergbahnen bei Oberstdorf und im<br />
Kleinwalsertal sind barrierefrei zugänglich –<br />
auch die Toiletten und Restaurants (links)<br />
zu genießen. Daher sind alle Bahnen,<br />
Stationen und Bergrestaurants dank Aufzügen<br />
oder Treppenlien auch barrierefrei<br />
zugänglich. An den Bergstationen sind<br />
rollstuhlgerechte Toiletten vorhanden. Die<br />
Sonnenterrassen mit ihren fantastischen<br />
Aussichtsplätzen haben breite Zugänge<br />
und an besonders schönen Punkten der<br />
Natur sind Ruhebänke aufgestellt, sodass<br />
möglichst niemand auf das traumhae<br />
Bergpanorama verzichten muss.<br />
Wer gar nicht so hoch hinaus, aber dennoch<br />
am Berg unterwegs sein will, findet<br />
beispielsweise vom bundesweiten Kennzeichnungssystem<br />
»Reisen für alle« geprüe<br />
Wege über dessen Webseite – auch<br />
für alle weiteren vorgestellten Kategorien.<br />
www.ok-bahnen.de<br />
www.reisen-fuer-alle.de<br />
Nah am Wasser<br />
Zahlreiche Allgäuer Seen sind ungehindert<br />
zugänglich. Im Ortsgebiet Füssen beispielsweise<br />
sind der Hopfenseerundweg<br />
und der Rundweg um Mitter- und Obersee<br />
im Faulenbacher Tal im Rahmen von »Reisen<br />
für Alle« geprü und als barrierefrei<br />
für Gehörlose und Menschen mit Hör -<br />
behinderung sowie als teilweise barrierefrei<br />
für Rollstuhlfahrer, Menschen mit<br />
Gehbehinderung und Sehbehinderte zertifiziert<br />
worden.<br />
wandern & genießen
Fotos: OBERSTDORF-KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, Füssen Tourismus und Marketin/Andreas Hub, Kathrin Geiger, r + s mayer, Kempten<br />
Hier sind alle willkommen!<br />
Einige Allgäuer Gastgeber bieten explizit<br />
barrierefreie Unterküne an. Bei<br />
Urlaubern sehr beliebt ist beispielsweise<br />
das zertifizierte Allgäu ART Hotel<br />
in Kempten (www.allgaeuarthotel.de).<br />
In einem Gespräch mit Geschäsführerin<br />
Kathrin Geiger wird klar, wa -<br />
rum das so ist.<br />
<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong>: In Ihrem barrierefreien Hotel sind<br />
ausdrücklich alle willkommen – was bedeutet das konkret?<br />
Kathrin Geiger: Im Allgäu ART Hotel werden alle Gäste, ob<br />
nun mit oder ohne Handicap, jung oder alt, herzlich empfangen.<br />
Es ist ein Haus für Geschäsreisende, für Tagende,<br />
für Urlauber, für Familien, für Feiernde, für Kemptener und<br />
Allgäuer, für Menschen mit Handicap und einfach für jeden,<br />
der einen unvergesslichen Hotelaufenthalt genießen möchte.<br />
Das herzliche Willkommen gilt für unsere Gäste sowie für<br />
unsere Mitarbeiter, denn als Inklusionsbetrieb beschäigt das<br />
Hotel Menschen mit und ohne Handicap.<br />
Die Hopfenseerunde bei Füssen bietet einige<br />
reizvolle Aussichten. Zahlreiche Allgäuer Seen<br />
sind für Menschen mit Mobilitätseinschrän -<br />
kungen gut zugänglich<br />
Fotos: XXXXXXXXXXXX<br />
Das Hotel bietet »Barrierefreiheit ohne Kompromisse«.<br />
Können Sie das kurz ausführen?<br />
Unsere Philosophie ist ganz und gar darauf ausgerichtet, dass<br />
Menschen mit Handicap einen unbeschwerten Aufenthalt<br />
genießen können. Unser Anliegen ist es, eine Umgebung zu<br />
schaffen, in der sie sich barrierefrei bewegen können und so<br />
viel Unterstützung erhalten wie sie benötigen oder wünschen.<br />
Gäste im Rollstuhl beispielsweise können sich völlig barrierefrei<br />
im ganzen Haus bewegen.<br />
An dieser Stelle seien auch die Komfortwege<br />
der als barrierefrei ausgezeichneten<br />
Stadt Isny genannt, die zum Beispiel zum<br />
Hengelesweiher, zum Bießenweiher oder<br />
rund um das Waldbad führen.<br />
Wer sich gerne mitten hinein ins kühle<br />
Nass begibt, dem sei das Freibad Cambomare<br />
in Kempten empfohlen – es verfügt<br />
über einen Schwimmbecken-Lier mit Sitz<br />
– oder das Freibad Aquamarin in Wasserburg<br />
am Bodensee, das einen Wasserrollstuhl<br />
bietet – und einen tollen Ausblick<br />
auf den Bodensee.<br />
www.fuessen.de/barrierefrei<br />
www.isny.de/urlaub-aktiv/wandern-natur/<br />
barrierearm-wandern.html<br />
www.cambomare.de<br />
www.wasserburg-bodensee.de/<br />
wassererlebnisse/freibad-aquamarin ➤<br />
Welche besonderen Angebote hat das Allgäu ART Hotel<br />
für Menschen mit Behinderungen?<br />
58 Zimmer gesamt, davon<br />
zwölf barrierefrei für Rollstuhlnutzer<br />
oder Gäste mit<br />
Mobilitätseinschränkungen,<br />
sechs Doppelzimmer mit<br />
jeweils einem Pflegebett,<br />
drei Familienzimmer für<br />
Rollstuhlnutzer oder Gäste<br />
mit Mobilitätseinschränkungen.<br />
Darüber hinaus ein<br />
barrierefreies Restaurant<br />
und einen großen barrierefreien<br />
Wellnessbereich, einen<br />
Snoe zelen-Raum und<br />
eine Sonnenterrasse auf dem Dach. Hinzu kommen ein taktiles<br />
Leitsystem und Orientierungshilfen, ein optisches Warnsystem<br />
mit Blitzleuchten, barrierefreie Tagungsräume sowie<br />
eine Tiefgarage und Außenstellplätze mit barrierefreien Parkplätzen.<br />
wandern & genießen 39
Service<br />
Da ist was im Busch<br />
Au-, Bergmisch- und Fichtenwälder: Auch<br />
sie gehören zu den beliebten Ausflugs -<br />
zielen im Allgäu. Der Walderlebnisweg<br />
»12 Tore« etwa führt durch das Weidach<br />
zum Illerursprung und erklärt an zwölf<br />
Infostationen das Biotop Auwald mit seiner<br />
artenreichen Tier- und Pflanzenwelt.<br />
Der Weg ist barrierefrei ausgebaut und für<br />
sehbehinderte Menschen sind die Infotafeln<br />
mit einem QR-Code ausgestattet, sodass<br />
sie sich per Smartphone und App die<br />
Texte vorlesen lassen können.<br />
Ein besonderer Ausflugs-Tipp ist der<br />
Natur erlebnispark skywalk allgäu mit<br />
Baumwipfelpfad in Scheidegg: Das Integrationsunternehmen<br />
hat nicht nur dafür<br />
gesorgt, dass die 40 Meter hohe und ganze<br />
540 Meter lange Hängebrücke über den<br />
Bäumen barrierefrei ist – ebenso wie<br />
Kasse, Shop, Restaurant und Toiletten –,<br />
es beschäigt auch Menschen mit Behinderungen<br />
über alle Aufgabenbereiche hinweg.<br />
Dafür erhielt es das Signet »Bayern<br />
barrierefrei«.<br />
Gundelsberg<br />
www.hoernerdoerfer.de<br />
Obermühlegg<br />
www.skywalk-allgaeu.de<br />
Berg<br />
Der Baumwipfelpfad im<br />
Naturerlebnispark skywalk<br />
allgäu lässt sich mit<br />
dem Rollstuhl per Aufzug<br />
erklimmen<br />
Highlights erleben<br />
Unterthalhofen<br />
Schloss Neuschwanstein zählt unbestreitbar<br />
zu den größten Attraktionen des Allgäus<br />
– aber ist es auch barrierefrei? Ganz<br />
Oberthalhofen<br />
unkompliziert ist die Sache leider nicht.<br />
Rollstuhlfahrern und Besuchern mit Geh -<br />
Au<br />
Fischen im Allgäu<br />
Schöllang<br />
Themenweg »12 Tore<br />
im Fischinger Weidach«<br />
Zwölf Tore erzählen über Infotafeln die Geschichte<br />
des Au waldes und seine Bedeutung<br />
für die Menschen. Start- und Endpunkt ist<br />
der P+R-Parkplatz am Fischinger Bahnhof.<br />
Der Weg ist durchweg barrierefrei ausgebaut<br />
und für sehbehinderte Menschen sind<br />
Kleiner Herrenberg<br />
(916)<br />
die Tafeln mit einem QR-Code ausgestattet:<br />
Per Smartphone und Gastfreund-App kann<br />
man sich die Texte vorlesen lassen.<br />
Länge & Dauer: 11,1 km, ca. 2,3 Stunden<br />
Höhendifferenz: ca. 30 m<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Obermaiselstein<br />
Oberdorf<br />
Mehr Infos auf www.hoernerdoerfer.de<br />
Maderhalm<br />
Fischen<br />
Burgegg<br />
Niederdorf<br />
Reichenbach<br />
Herrenberg<br />
(977)<br />
Ried<br />
Langenwang<br />
Hermannstein<br />
(990)<br />
Langenwang<br />
(Schwaben)<br />
Hirschsprung<br />
Rubi<br />
Jägersberg<br />
Hof<br />
Kreben<br />
40<br />
Lochwiesen<br />
Ochsenberg<br />
(1179)<br />
Kapf
Weiterführende Links<br />
Angebote und Einrichtungen mit dem<br />
Signet »Reisen für Alle«:<br />
www.allgaeu.de/barrierefrei<br />
Barrierefreie Unterküne, Freizeit -<br />
aktivitäten, Bäder, Geschäe etc.:<br />
www.allgaeu-tirol-barrierefrei.eu<br />
Liste mit Wanderungen, Hütten u. m.:<br />
allgaeu-erleben.com/<br />
1708-barrierefrei.php<br />
Barrierefreie Ausflugs tipps:<br />
allgaeuweit.de/ausflugsziele-allgaeu/<br />
barrierefrei-im-allg%C3%A4u.html<br />
Über Alpen.Leben.Menschen (A.L.M.)<br />
können Menschen mit Behinderung<br />
sowie Geflüchtete aktiv die bayerischen<br />
Berge kennen lernen:<br />
www.alpenlebenmenschen.de<br />
Fotos: TourismusHörnerdörfer, skywalk allgäu, Pixabay<br />
Touristenmagnet<br />
Schloss Neuschwanstein:<br />
barrierefrei zu erreichen<br />
per Kutsche, zu besich -<br />
tigen nach vorheriger<br />
Anmeldung<br />
der sonne<br />
ganz nah!<br />
GENUSSREICHE HÖHENFLÜGE<br />
MIT TRAUMHAFTEN AUSSICHTEN<br />
Unser familiengeführtes Berghotel Sonnenklause<br />
auf 1.100 m Höhe besticht durch eine<br />
herrlich ruhige Atmosphäre. Entspannen Sie in<br />
unserer Wohlfühloase und genießen Sie Ihren<br />
Urlaub inmitten traumhafter Naturidylle.<br />
WILDE KRÄUTERKÜCHE<br />
Unzählige Kräuter aus unserem Kräutergarten<br />
und Wildkräuter aus der Natur rund ums<br />
Haus finden auf feinste Art den Weg auf Ihren<br />
Teller. Regionale Produkte bilden die Basis<br />
für all unsere kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Täglich von 10:00 bis 22:00 Uhr<br />
Mittwoch – Ruhetag<br />
Küche von 11:30 bis 14:00 Uhr<br />
und 17:30 bis 19:15 Uhr<br />
nachmittags Kaffee, hausgemachte<br />
Kuchen und herzhafte Brotzeiten<br />
behinderung bietet die Schlossverwaltung<br />
die Möglichkeit, mittels Personenaufzug<br />
an einer regulären Führung teilzunehmen.<br />
Dafür ist allerdings eine Anmeldung<br />
notwendig und die Bearbeitungsgebühr<br />
beträgt 2,50 Euro pro Person. Eine Behindertentoilette<br />
ist vorhanden. Der circa<br />
1,5 Kilometer lange asphaltierte Weg von<br />
den Parkplätzen zum Schloss ist teils sehr<br />
steil, weshalb der Kutschentransfer empfohlen<br />
wird. Das Museum der bayerischen<br />
Könige hingegen ist ohne Anmeldung barrierefrei<br />
zugänglich – mit einem Parkplatz<br />
direkt vor der Tür, mit Aufzügen und Behindertentoilette.<br />
Ein weiteres Allgäuer Highlight findet sich<br />
in Kempten, der ältesten schrilich erwähnte<br />
Stadt Deutschlands. Archäologische<br />
Ausgrabungen bestätigen die Existenz<br />
der Römerstadt Cambodunum seit dem<br />
Beginn des 1. Jahrhundert v. Chr. Die Rui-<br />
nen der römischen Siedlung sind heute im<br />
Archäologischen Park Cambodunum<br />
(APC) zugänglich – für Menschen mit eingeschränkter<br />
Mobilität weitestgehend erschlossen.<br />
Im gallorömischen Tempel -<br />
bezirk, in den Kleinen emen sowie auf<br />
dem offenen Parkgelände wird antikes Leben<br />
greiar. Mit der Cambodunum-App<br />
als digitalem Begleiter lässt es sich zum<br />
Leben erwecken. Auf Anfrage sind auch<br />
Blindenführungen durch geschulte Kulturvermittler<br />
buchbar.<br />
www.hohenschwangau.de<br />
apc/kempten.de<br />
Übrigens: Barrierefrei zu erreichen und zu<br />
erkunden ist auch die vielgerühmte Blumeninsel<br />
Mainau im Bodensee am westlichsten<br />
Ende des Allgäus – mehr Infos<br />
dazu finden Sie ab Seite 88.<br />
Ilka Schöning<br />
natur<br />
pur.<br />
Hinang 48 | 87527 Sonthofen | GERMANY<br />
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wandern & genießen 41
Service<br />
Wie die Gipfel zu ihren Namen kamen<br />
Allgäuer<br />
Bergnamen<br />
Hörnle, Kopf und Spitz: Warum die meisten Gipfel so enden, kann man<br />
sich noch durch die bildhae Bedeutung herleiten. Wer auf einen Berg<br />
wandert, dessen Name sich nicht auf Anhieb erschließt, der fragt sich beim<br />
Aufstieg vielleicht, woher die o seltsame Bezeichnung des Ziels kommt.<br />
Ein paar Beispiele stellen wir hier vor. Wären Sie drauf gekommen?<br />
Falkenstein, 1267 m<br />
Der Falkenstein zählt zu den Pfrontener-Vilser Bergen und trägt<br />
den Namen der Burg, die auf ihm steht, weshalb sich auch viele<br />
Belege zu seiner Bezeichnung finden lassen. Es ist ein typisch<br />
ritterlicher Burgenname, für den das tatsächliche Vorkommen<br />
von Falken am Berg übrigens völlig unerheblich war.<br />
Großer Daumen, 2280 m<br />
Das gewaltige, von weither sichtbare Bergmassiv bei Bad Hindelang<br />
trägt einen alten Namen. Zurückverfolgen lässt er sich bis<br />
in einen Atlas aus dem Jahr 1774. Dass die Bergform einen Daumen<br />
darstellt, ist aber von keiner Seite aus erkennbar. Es ist daher<br />
an die etymologische (Wortherkun) Bedeutung von Daumen<br />
anzuknüpfen, die mit »der Dicke, der Geschwollene« angesetzt<br />
wird. Diese Bedeutung passt sehr gut zu dem wuchtigen Berg.<br />
Hoher Ifen, 2230 m<br />
Der ungewöhnlich geformte Berg ist als Grenzgipfel recht ausführlich<br />
dokumentiert. Auf verschiedenen historischen Landkarten<br />
wird er mitunter als »Hohen Nifer« oder »Hoch Neifer« verzeichnet.<br />
Sein Name hat mehrere »Verwandte« in Süddeutschland.<br />
Der bekannteste ist der Hohen Neuffen in der Schwäbischen Alb.<br />
Die Wortfamilie, aus der sich Ifen und Neuffer ableiten, ist im<br />
Deutschen ausgestorben, in den nordischen Sprachen aber erhalten.<br />
Das schwedische Mundartwort »nipa« bedeutet »steiler<br />
Abbruch«, was auf den Ifen ringsherum zutri.<br />
Mittag(berg), 1451 m<br />
Der Berg, zugehörig zur mittleren Nagelfluhkette, befindet sich<br />
im »Mittag« von Immenstadt. Von dort aus gesehen steht die<br />
42<br />
Sonne nach Sonnenzeit mittags über dem Gipfel, der Berg zeigt<br />
also den Mittag an, was ihm seinen Namen gegeben hat.<br />
Nebelhorn, 2224 m<br />
Das Nebelhorn in den Oberstdorfer Bergen ist wohl der meistbesuchte<br />
Aussichtsberg der Allgäuer Alpen, den man schon vor<br />
Eröffnung der Seilbahn (1930) auf Maultierrücken erreichen<br />
konnte – wenigstens bis zum Edmund-Probst-Haus. Der Berg<br />
ist als Horn nur vom oberen Illertal aus zu sehen. Er düre auch<br />
dort als Anzeiger für umschlagendes Wetter betrachtet worden<br />
sein, wenn sich sein Gipfel in Nebel hüllte.<br />
Allgäuer Bergnamen:<br />
Die Herkun unserer Beispiele und viele<br />
mehr finden sich in diesem Standardwerk:<br />
Der Philologe, Historiker und Geograph<br />
Dr. addäus Steiner kommt in seinem<br />
Buch den Namen von 451 Gipfeln der<br />
Allgäuer Alpen und darüber hinaus auf<br />
die Spur. Seine wissenschaliche Grundlage<br />
sind frühe urkundliche Erwähnungen<br />
und die mundartliche Aussprache.<br />
Im Jahr 2010 erschien der Folgeband<br />
»Allgäuer Alpnamen« von Steiner, der<br />
die Namensherkun alter Berghütten<br />
entschlüsselt.<br />
Dr. addäus Steiner: »Allgäuer Bergnamen«, 240 Seiten,<br />
ISBN 9783898703895, Preis 14,80 Euro, Kunstverlag Josef Fink,<br />
erhältlich bei der EDITION ALLGÄU (Best.-Nr. 242)<br />
wandern & genießen<br />
Foto: Pixabay
Verlagsverzeichnis <strong>2021</strong>/22<br />
Vom Bildband bis zum Wörterbüchle<br />
Das Beste aus der Allgäuer Verlagswelt
Verlag<br />
Vielen Dank für Ihr Interesse<br />
an der Verlagsreihe EDITION ALLGÄU,<br />
die seit 2007 erfolgreich im Verlag HEPHAISTOS erscheint.<br />
Bekannt wurde die EDITION ALLGÄU in den letzten Jahren vor allem durch<br />
die historischen Allgäu-Bildbände der Lala Aufsberg sowie dem jährlich<br />
erscheinenden Kuh-Kalender. Zahlreiche Neuveröffentlichungen wie<br />
verschiedenste Allgäu-Kalender, historische Romane, Kinderbücher bis<br />
hin zu großformatigen Bildbänden folgten seitdem.<br />
Dank einem sehr gut strukturierten Vertriebsnetz im Allgäu, kompetenten<br />
Ansprechpartnern für Lektorat sowie Grafik und umfangreichen Presseund<br />
Marketingmöglichkeiten, kann auch Ihr Buchprojekt erfolgreich in<br />
unserem Verlag realisiert werden.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Zusendung beziehungsweise Ihre unverbindliche Anfrage<br />
und beraten Sie gerne persönlich über die Möglichkeiten zu Ihrem<br />
Buch- oder Kalenderprojekt.<br />
Ihr Team der EDITION ALLGÄU<br />
HEIMAT ALLGÄU<br />
Magazin des Heimatbundes Allgäu. Viermal jährlich<br />
werden die Mitglieder sowie Abonnenten<br />
über Themen zu Kultur, Brauchtum, Natur und<br />
Freizeit informiert. HEIMAT ALLGÄU schaut hinter<br />
die Kulissen und berichtet über Menschen aus der<br />
Region und die vielfältige Arbeit der Vereine.<br />
mindestens 80 Seiten, erscheint 4 x jährlich,<br />
Format 21 x 29,7 cm,<br />
Gratis-Probeheft, Best.-Nr. 200<br />
Komplette Jahrgänge nachbestellen:<br />
Alle noch verfügbaren Ausgaben der Jahrgänge<br />
2018, Best.-Nr. 487 8,50 €<br />
2017, Best.-Nr. 488 8,50 €<br />
2016, Best.-Nr. 489 8,50 €<br />
2015, Best.-Nr. 490 8,50 €<br />
2014, Best.-Nr. 491 8,50 €<br />
2013, Best.-Nr. 492 7,00 €<br />
2012, Best.-Nr. 493<br />
2011, Best.-Nr. 494<br />
2010, Best.-Nr. 495<br />
2009, Best.-Nr. 496<br />
2008, Best.-Nr. 497<br />
2007, Best.-Nr. 498<br />
2006, Best.-Nr. 499 je 9,95 €<br />
Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />
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4,– Euro<br />
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Magazine<br />
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Alpsommer und dem Viehscheid im Allgäu,<br />
dem Tannheimer Tal, in Reutte und Außerfern.<br />
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mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />
Format 21 x 29,7 cm,<br />
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Allgäuer Stadtverführungen<br />
Geschichte trifft Gastfreundschaft<br />
Nachhaltig spitze<br />
Frank Übelhör bittet zu Tisch<br />
Schön, bunt und gesund<br />
Land der 100.000 Kräuter<br />
<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />
»<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong>« erschien erstmals<br />
2013 anlässlich des Deutschen Wandertags in<br />
Oberstdorf. Aufgrund des großen Interesses<br />
aus dem touristischen Bereich wird das Magazin<br />
weiterhin veröffentlicht. Denn das <strong>Wandern</strong><br />
zieht immer mehr Menschen in seinen Bann.<br />
Es erwarten Sie außerdem zahlreiche Veran -<br />
staltungs- und Freizeittipps.<br />
mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />
Format 21 x 29,7 cm,<br />
Best.-Nr. 005, Preis 4,00 €<br />
NAGELfLUH<br />
Das Naturpark- Magazin, mit Neuig keiten und<br />
viel Wissenswertem aus der Naturparkregion<br />
Nagelfluhkette. Per Haushaltszustellung werden<br />
zweimal im Jahr alle Einwohner der 15 Gemeinden<br />
in der Naturparkregion erreicht.<br />
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2 x jährlich, Best.-Nr. 003, Preis 2,00 €<br />
inklusive<br />
TOUREN-<br />
9 KARTEN<br />
zum Nachwandern<br />
Nagelfluhkette ◆ Fendt ◆ Blues ◆ Artemisia ◆ Barfußwandern ◆ Museen<br />
Bergbahnen ◆ Berggottesdienste ◆ Primavera ◆ Käserezepte ◆ Kuhfriseurin<br />
Vereinszeitschriften,<br />
Mitarbeiterzeitungen, Kundenmagazine<br />
Trotz digitaler Medien ist die Unternehmens broschüre noch immer das Basis-<br />
Informationsmittel. Unser erfahrenes Team aus Redak teuren, Mediaberatern<br />
und Grafikern unterstützt Sie bei der Erstellung dieser wichtigen Kommunika -<br />
tionsinstrumente – vom Konzept bis zur fertigen Produktion. Wir setzen Ihre<br />
Wünsche gerne für Sie um und zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten.<br />
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Tel. 08379/728016<br />
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Kalender<br />
TIPP<br />
Kuh-Kalender 2022<br />
Die schönsten »Braunviecher« auf Allgäuer<br />
Weiden und Wiesen. Bereits das neunte<br />
Jahr in Folge gibt es den Kuh-Kalender der<br />
EDITION ALLGÄU. Die Begeisterung für<br />
diesen Kalender ist weiterhin riesengroß.<br />
Panorama-Kalender Allgäuer Ansichten 2022<br />
Der hochwertige Panorama-Kalender »Allgäuer Ansichten« zeigt alljährlich einzigartige Panorama-<br />
Motive des Allgäuer Fotografen Siegfried Bruckmeier im XXL-Format. Sie werden Ansichten des<br />
Allgäus kennen lernen, welche selbst Allgäu-Kenner ins Staunen bringen. Der Kalender verfügt<br />
über einen extra verstärkten Kalenderrücken und eine doppelte Spiralaufhängung zur perfekten<br />
Anbringung an der Wand.<br />
14 Seiten, XXL-Format 100 x 34 cm, Spiralbindung, Best-Nr. 118, Preis 29,80 €<br />
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Spiralbindung, Best-Nr. 117, Preis 15,80 €<br />
Allgäu Kalender 2022<br />
Für Allgäu-Liebhaber gibt es den klassischen<br />
Bild-Kalender. Landschaften, Orte und Berge<br />
in eindrucksvollen Großaufnahmen aus allen<br />
Bereichen des Allgäus.<br />
14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />
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Das Allgäu, wie es früher war<br />
Der zeitlose Jahresbegleiter mit historischen<br />
Holzstichen bekannter Allgäuer Städte und<br />
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Bereits zahlreiche international tätige Firmen mit<br />
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Hopfen und Malz – Gott erhalt's<br />
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Stiche zum Thema Bier und Wirtshaus zeigt.<br />
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Best-Nr. 070, Preis 14,80 €<br />
Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />
Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...
Bücher | Allgäu Bildbände<br />
Dorfleben<br />
im Allgäu<br />
In den 1930erund<br />
1940er-Jahren<br />
war die Fotografie<br />
noch aufwendig<br />
und teuer. Neben<br />
den professionellen<br />
Fotografen mit<br />
eigenem Atelier, übernahmen talentierte Menschen<br />
auf dem Lande die Dokumentation des Lebens<br />
in ihren Orten und Gemeinden.<br />
Josef Weixler sen. war so ein »Dorffotograf« in<br />
der Allgäuer Gemeinde Sulzberg.<br />
Josef Weixler, 146 Seiten, Format 21 x 24 cm,<br />
Softcover-Umschlag, 200 Schwarzweiß-Fotos,<br />
Allgäuer Eiswelten<br />
Im Bildband werden 16 Naturschauplätze im<br />
Allgäu und angrenzenden Bregenzerwald vorgestellt.<br />
Je nach persönlichem Geschmack bleiben<br />
keine Wünsche offen, ob für Winterwanderer<br />
oder anspruchsvolle Tourengeher. Kartenskizzen,<br />
Touren steckbriefe und Tipps geben dazu wertvolle<br />
Hilfestellung.<br />
Best.-Nr. 084, Preis 24,80 € EINfACH OBEN –<br />
Tom Bendl, 112 Seiten, Format 24 x 17 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 075, Preis 24,80 €<br />
Allgäuer<br />
Bergsommer<br />
und Leben im Tal<br />
Als junger Mann kam<br />
der Fotograf Leo<br />
Schnellbach († 1998)<br />
in die Kreisstadt Sonthofen.<br />
Seine Bergmotive<br />
fanden Abnehmer<br />
bei Zeitschriften und<br />
Zeitungen. Aber auch<br />
Fotos viele Sonthofener Persönlichkeiten finden<br />
sich im Archiv des Fotografen.<br />
Rudolf Schnellbach, Leos Sohn, hob gemeinsam<br />
mit seiner Familie den »Archiv-Schatz« seines<br />
Vaters. In Zusammenarbeit mit der EDITION<br />
ALLGÄU entstand daraus ein kulturhistorischer<br />
Bildband.<br />
Leo Schnellbach, 144 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 034, Preis 24,80 €<br />
Naturpark<br />
Nagelfluhkette<br />
Der Naturpark ist<br />
einer der jüngsten<br />
in Deutschland, jedoch<br />
der erste, der<br />
15 Gemeinden aus<br />
zwei Ländern,<br />
Österreich und<br />
Deutschland, verbindet.<br />
Der Bildband<br />
bringt den<br />
Lesern Flora und Fauna des Naturparks näher,<br />
und auch die Menschen, ihr Brauchtum sowie ihre<br />
Kultur im Allgäu und in Vorarlberg werden mit<br />
eindrucksvollen Fotos präsentiert.<br />
Barbara Frey, 224 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 026, Preis 24,80 €<br />
Das Allgäu aus der Vogelperspektive<br />
Dieser Bildband wird Sie begeistern! Schon<br />
am Boden beeindruckt unsere wunderschöne<br />
Landschaft seinen Betrachter. Doch erst der<br />
Blick von oben zeigt die Schönheit unserer<br />
Natur, die manchmal im Verborgenen liegt.<br />
»Das Ziel, das ich mit meinen Bildern verfolge,<br />
ist es, den Menschen zu zeigen, wie schön und<br />
vielfältig unsere Natur sein kann. Nur wenn<br />
es uns gelingt, die Erde zu erhalten und zu<br />
respektieren, dann haben auch die nächsten<br />
Generationen eine Zukunft.«<br />
Fotografien von Adi Geisegger, 144 Seiten,<br />
Hardcover, Format 30 x 25 cm,<br />
Best.-Nr. 081, Preis 29,80 €<br />
TIPP<br />
Gut zu wissen…<br />
Nicht erst seit 2007 ist der Verlag HEPHAISTOS<br />
kompetenter Ansprechpartner für Bücher, Kalender,<br />
Bildbände und Zeitschriften.<br />
Seit über 20 Jahren bereits erscheint die gleich -<br />
namige Fachzeitschrift für Schmiede und Metall -<br />
gestalter – in Anlehnung an Hephaistos, laut griechischer<br />
Mythologie der Gott des Feuers und der<br />
Schmiede. Mit einem angeschlossenen Buchvertrieb<br />
sind wir der weltweit führende Fachverlag<br />
für Schmiede und Metallgestalter und versenden<br />
unsere Veröffentlichungen in über 40 Länder weltweit.<br />
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Bücher | Allgäu Romane & Erzählungen<br />
NEU<br />
NEU<br />
Grüne Höllen –<br />
Erzählungen<br />
Die Liebe und das Alter,<br />
geschichtliche Epochen<br />
und seelische Abgründe,<br />
Kriminalität<br />
und Zeitgeschehen sind<br />
die Themen des Erzählbandes<br />
von Ulrike Bauermeister-Bock.<br />
Gelegentlich lässt sich<br />
die Handlung in der Region<br />
verorten, ohne an sie gebunden zu sein.<br />
Immer ist die geschilderte Idylle nur eine scheinbare,<br />
von menschlichen Abgründen oder Schicksalen<br />
gefährdete.<br />
Ulrike Bauermeister-Bock, 96 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 114, Preis 12,80 €<br />
NEU<br />
Lichtwege<br />
Die Begegnung mit seinem<br />
Bettnachbarn<br />
sowie eine Nahtoderfahrung<br />
verändern den<br />
Krebs patienten Hans-<br />
Peter Stiegler nachhaltig.<br />
Als er wieder in<br />
seinen Alltag zurückkehrt,<br />
ist sein Leben<br />
nicht mehr wie vorher.<br />
Er beschließt sich auf<br />
eine Berghütte zurückzuziehen, um sich Klarheit<br />
darüber zu verschaffen, wie seine Lebensreise<br />
weitergehen soll. Die Zeit in den Bergen stellt<br />
ihn vor Herausforderungen, gibt seinem Alltag<br />
aber auch eine Struktur und er fühlt pure Glückseligkeit.<br />
Doch diese ist leider nicht von Dauer …<br />
Stefan Jakob, 388 Seiten, Format 17 x 24 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 112, Preis 14,80 €<br />
Martha – Eine Erzählung<br />
aus dem Leben einer Arbeiterin …<br />
Martha wird 1843 bei Berlin geboren. Sie<br />
wächst dort bei ihrer Mutter und einem<br />
Onkel, der sehr für die Alpen schwärmt, auf.<br />
Als sie und ihr Cousin Peter von der neuen<br />
Mechanischen Bindfadenfabrik in Immenstadt<br />
hören, machen sie sich auf den Weg, um dort<br />
Arbeit zu finden. Sie werden in Immenstadt<br />
wohnen, Freundschaften schließen und die<br />
Bergwelt durchstreifen. Als Martha mit dem<br />
jungen Böhmen Jiri eine Familie gründet,<br />
werden ihr die Nöte der Arbeiterinnen immer<br />
bewusster und sie beginnt für deren Rechte<br />
zu kämpfen.<br />
Ulrike Bauermeister-Bock, 98 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 111, Preis 12,80 €<br />
Madeleine<br />
1927: Madeleine ist<br />
16 Jahre alt, als sie<br />
mit ihrer Familie vom<br />
Ruhrgebiet an den<br />
Bodensee umzieht,<br />
wo ihr Vater hofft sein<br />
Lungenleiden, unter<br />
dem er durch die Arbeit<br />
im Kohlebergwerk erkrankt<br />
ist, zu kurieren.<br />
Zusammen mit ihrer<br />
älteren Schwester Maria durchlebt sie dort die<br />
ersten Arbeitsjahre, die ersten Schwärmereien<br />
und folgt dem Unternehmen Nestlé nach Hegge<br />
ins Allgäu.<br />
Carola Härle, 174 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 079, Preis 12,80 €<br />
Verlorene Jahre<br />
Plötzlich ist Gustav<br />
Meller allein im Haus.<br />
Er und seine Frau Gertrud,<br />
seit 40 Jahren verheiratet,<br />
lebten die<br />
letzten 30 Jahre neben -<br />
einander her, ohne Gespräche,<br />
jeder in seiner<br />
Welt. Dann erleidet<br />
Gertrud einen Herzinfarkt<br />
und kämpft im<br />
Krankenhaus ums Überleben und Gustav spürt<br />
die Leere nun mit aller Macht.<br />
Carola Härle, 128 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 073, Preis 12,80 €<br />
Sie sind Autor?<br />
Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben<br />
und uns ein Buchprojekt zukommen lassen<br />
wollen, senden Sie uns bitte Ihr Manuskript<br />
in ausgedruckter Form an die EDITION ALLGÄU,<br />
Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein<br />
oder per E-Mail an info@heimat- allgaeu.info<br />
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unter www.edition-allgaeu.com<br />
TIPP<br />
Allgäuer Städte<br />
und unterhaltsame<br />
Geschichten<br />
»Für mich ist und war es<br />
schon immer das Allgäu<br />
und ich freue mich, den<br />
Lesern mit diesem Buch<br />
die Region näherzubringen.<br />
Es ist kein Reiseführer<br />
und kein<br />
Städteführer. Dieses<br />
Buch soll dem Leser<br />
einen kleinen Einblick geben – ihn neugierig machen,<br />
selbst die Plätze zu erkunden. Und mit den<br />
Geschichten, die jeweils in dem vorher beschriebenen<br />
Ort spielen, können Sie noch ein bisschen<br />
weiter eintauchen oder sich einfach bequem zurücklehnen<br />
und entspannen.«<br />
Carola Härle, 136 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 105, Preis 12,80 €<br />
Das Puzzle des Lebens<br />
»Das Puzzle des Lebens«<br />
besteht aus Erzählungen,<br />
die durch die<br />
vielen Begegnungen<br />
und Berührungen der<br />
Autorin mit Menschen<br />
und die dadurch erlebten<br />
Episoden entstanden,<br />
aber auch durch<br />
die Familientradition<br />
des Geschichtenerzählens<br />
und -schreibens von Frau zu Frau weitergegeben,<br />
entstanden sind. Von heiter bis wolkig,<br />
zwischen Historie und Imagination – das macht<br />
die biografischen und anderen Erzählungen aus,<br />
die zu einem fantastischen Geschichtenpuzzle zusammengefügt<br />
wurden.<br />
Gisela Angenend, 182 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 082, Preis 12,80 €<br />
Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />
Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...
faszination Berg<br />
Das Ehepaar Hermine<br />
und Heinz Sommer war<br />
ein fester Bestandteil<br />
der Allgäuer Kletterszene<br />
und gehörte zu<br />
deren Urgesteinen. In<br />
»Faszination BERG« hat<br />
Heinz Sommer († 2016)<br />
zahlreiche Klettergeschichten<br />
und alpine<br />
Anekdoten aus seinem<br />
großen Erfahrungs- und Erinnerungsschatz gesammelt<br />
und gibt wieder, was ihn am Bergsteigen<br />
so bezaubert und dem Ehepaar<br />
unvergessliche Erlebnisse beschert hat.<br />
Heinz Sommer, 253 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 065, Preis 19,80 €<br />
Gegengleich<br />
Der Zimmermann Bertl<br />
und die Künstlerin Sarah<br />
bewirtschaften im Sommer<br />
eine Alpe in den Allgäuer<br />
Bergen. Doch für<br />
den Rest des Jahres<br />
haben sie noch kein eigenes<br />
Zuhause. Darum ziehen<br />
sie im Herbst hinaus,<br />
um das Leben zu entdecken.<br />
Zu Fuß mit Rucksack<br />
und Zelt geht es über die Alpen Richtung<br />
Süden. Die Reise hält jedoch nicht nur viele Höhenmeter,<br />
sondern auch eine Reihe Stolpersteine<br />
für sie bereit.<br />
Sarah Fehr, 136 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 056, Preis 9,80 €<br />
NEU<br />
Der Liebesapfel<br />
Wen beschäftigt sie<br />
nicht, die Liebe? Wer<br />
sucht ihn nicht, den<br />
Weg zum Glück? Hier<br />
ein ungewöhnliches<br />
Märchen über dieses<br />
große Thema, das<br />
Thema schlechthin.<br />
Markus Noichl lässt<br />
die Sau raus. Genauer<br />
gesagt den Eber. Also<br />
den Schweinemann, den Schweinerich. Den rosigen<br />
Rudi Rundlich aus dem Stall und seinen<br />
wilden, dunklen Bruder, den borstigen Bertram<br />
aus dem Wald.<br />
Markus Noichl, 72 Seiten mit Illustrationen<br />
von Wolfgang Steinmeyer, Format 17 x 24 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 074, Preis 14,80 €<br />
Jenseits von Jedem<br />
Von Obergünzburg aus<br />
durchs Ostallgäu und<br />
weiter<br />
Stefan Voecks sieht seine<br />
Zeilen und Fotos nicht in<br />
der Tradition der Wanderführer<br />
wie es sie bereits<br />
zahlreich gibt, sondern<br />
viel eher als Stichwort -<br />
geber. Sie sollen mit Wort und Bild neugierig<br />
machen, Interesse wecken und damit den Impuls<br />
zu vertiefender Recherche geben. Nicht mehr,<br />
aber auch nicht weniger.<br />
Stefan Voecks, 142 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 086, Preis 12,80 €<br />
Der Jodlerwirt vom Bergstüble<br />
Als »Jodlerwirt« hat Hans Lingg überregionale<br />
Bekanntheit erlangt und abertausenden<br />
Menschen mit Musik und Humor glückliche<br />
Stunden beschert. Doch der Erfolg war alles<br />
andere als geschenkt. Dieses Buch erzählt die<br />
Lebensgeschichte von Hedi und Hans Lingg.<br />
Geboren in ärmlichsten Verhältnissen und voller<br />
Entbehrung, haben die beiden gemeinsam<br />
buchstäblich aus dem Nichts Großes geschaffen.<br />
Es ist die Geschichte zweier Menschen,<br />
die sich liebten und bis heute lieben. Und es<br />
ist auch eine Geschichte davon, wie aus einem<br />
baufälligen Bergbauernhof ohne jegliche Zukunftsperspektive<br />
ein Vier-Sterne-S-Hotel -<br />
resort werden konnte.<br />
Bernhard Lingg, 105 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 113, Preis 12,80 €<br />
Auguste Städele<br />
Bäuerin und<br />
fotografin<br />
Die Bauerntochter<br />
Auguste Städele<br />
(1879–1966) erhielt als<br />
junge Frau vom Dorfpfarrer<br />
ein ungewöhnliches<br />
Geschenk: eine<br />
Kamera. Bereits in der<br />
Zeit vor dem Ersten<br />
Weltkrieg wurde sie damit zur bildlichen Chronistin<br />
ihrer Familie und ihres Heimatortes. Zwischen<br />
1900 und 1920 entstanden etwa 530 Glasplatten-<br />
Negative. Sie zeigen Häuser in Missen, die<br />
Menschen des Dorfes im Porträt sowie ihre<br />
Arbeit und »Freizeit«.<br />
Jürgen Schmid M.A., 80 Seiten, Format<br />
16 x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 024, Preis 9,80 €<br />
Geliebt. Gelebt.<br />
Gestorben.<br />
Insgesamt 18 Kurz -<br />
geschichten umfasst<br />
dieses Büchlein. Fast<br />
alle von ihnen spielen<br />
in vergangenen Zeiten<br />
und enthalten traurige,<br />
lustige und besinnliche<br />
Aspekte. Aber alle sind<br />
eine Hommage an eine<br />
Heimat und an liebenswerte<br />
Menschen mit ihren Schwächen.<br />
Waltraud Straß, 115 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 099, Preis 12,80 €<br />
Hochland – Der Himmel<br />
über dem K2<br />
Die Geschichte zweier<br />
Oberallgäuer Kletterasse,<br />
die sich auf der Suche<br />
nach dem ultimativen<br />
Kick mit dem Rad zum K2<br />
aufmachen. Ein Road -<br />
movie-Roman mit Dia -<br />
logen in urwüchsiger<br />
Allgäuer Mundart, der<br />
den Leser auf eine faszinierende Reise durch<br />
zwei Kontinente und neun Länder bis auf den<br />
zweithöchsten Berg der Erde und in die lebensbedrohliche<br />
Todeszone führt – spannungsgeladen<br />
bis zum Ende!<br />
Andreas Gross, 550 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 101, Preis 14,80 €<br />
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Bücher | Allgäu Romane & Erzählungen<br />
TIPP<br />
Geheimnisvolles<br />
Allgäu – Ausflüge<br />
zu sagenhaften und<br />
versteckten Plätzen<br />
Mit seinem Buch »Geheimnisvolles<br />
Allgäu«<br />
verführt Peter Würl zu<br />
Wanderungen an manch<br />
bekannte, jedoch immer<br />
noch von Geheimnissen<br />
umwitterte Orte sowie<br />
an Plätze, die noch vom<br />
Tages tourismus völlig unberührt sind. Der Autor<br />
hat diese Orte nicht nur besucht, er ist auch<br />
deren Historie und sagenhaften Hintergründen<br />
nachgegangen.<br />
Peter Würl, 86 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 064, Preis 9,80 €<br />
Wunderliches Allgäu<br />
Bei Würls Spurensuche<br />
geht es um alte Burgen,<br />
um mittelalterliche<br />
Bäder aber auch um<br />
Aberglauben und – wie<br />
der Titel verrät –<br />
»Wunder liches«. Er regt<br />
mit<br />
seinen Erzählungen zu<br />
Wanderungen an<br />
geheimnisvolle Orte an<br />
– von der Teufelsküche<br />
bis Schloss Liebenthann.<br />
Peter Würl, 86 Seiten, Format 18,8 x 12 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 213, Preis 8,80 €<br />
Die unbekannten Seiten des Allgäus<br />
Im dritten Band seiner Allgäu-Trilogie besucht<br />
der Autor Stätten, bei denen vor langer Zeit<br />
noch der Scharfrichter herrschte und Scheiterhaufen<br />
loderten. Als an Kreuzwegen noch<br />
Spukgestalten umhergingen und in den Spinnstuben<br />
die alten Sagen weitergegeben wurden.<br />
Peter Würl, 1946 in Tachau in Tschechien<br />
geboren, wuchs in Geretsried südlich von<br />
München auf. Seit über 30 Jahren lebt er<br />
im Allgäu in Obergünzburg. Bekannt wurde<br />
Peter Würl durch unzählige Lesungen in ganz<br />
Deutschland.<br />
Peter Würl, 96 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 085, Preis 9,80 €<br />
Königlich Bayerisches<br />
Blut gericht<br />
Schwaben und das Allgäu<br />
in den Jahren 1803<br />
bis 1837. Schwaben war<br />
gerade erst bayerisch<br />
geworden. Hansjörg<br />
Straßer hat alte Gerichtsakten<br />
gewälzt und<br />
Fälle entdeckt, die unser<br />
Land geprägt haben.<br />
Das Blutgericht ist ein<br />
dunkles Kapitel der Zeitgeschichte.<br />
Hansjörg Straßer, 184 Seiten,<br />
Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 052, Preis 12,80 €<br />
Staatsschutzsache:<br />
Verschwörung<br />
Alpenbund<br />
Dieses Buch soll als<br />
Versuch verstanden<br />
werden, dem Leser<br />
politische Geschichte<br />
plastisch und greifbar<br />
nahe zu bringen – eine<br />
Geschichte, die sich<br />
2011/2012/2013 zum<br />
zweihundertsten Male<br />
jährte. Es handelt sich mehr um ein Sachbuch,<br />
wenn auch ungewöhnlicherweise um ein solches,<br />
das als Klammer den Zeitbogen zwischen Zukunft<br />
und Vergangenheit spannt.<br />
Hansjörg Straßer, 180 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 045, Preis 12,80 €<br />
Liebe furcht<br />
Vergänglichkeit<br />
Dem bekannten Arzt<br />
Walter von Rechlin<br />
gelingt es zusammen<br />
mit seinem osmanischen<br />
Kollegen die Pest<br />
in Istanbul zu bekämpfen.<br />
Vom Sultan reich<br />
belohnt will er nach<br />
Konstanz zurückkehren,<br />
um seine Tochter<br />
Sophia, die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat,<br />
wieder in seine Arme zu schließen. Doch das<br />
Schicksal verschlägt ihn nach Venedig.<br />
Werner Köhnlein, 222 Seiten,<br />
Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 043, Preis 12,80 €<br />
Ja varreck...<br />
Sieben junge Leute<br />
wollten kraft ihrer Fantasie<br />
noch vor<br />
dem Ende ihrer Schulzeit<br />
am Immenstädter<br />
Gymnasium Orte in<br />
ihrem Landkreis zum<br />
literarischen Schauplatz<br />
von Mord und Totschlag<br />
machen.<br />
Die Autoren/innen sind: Anna Bader, Gabriel<br />
Fehrmann, Johanna Kraft, Sabrina Peteranderl,<br />
Valentina Reitzle, Jonathan Schmidt und Amalia<br />
Waibel, angeleitet von ihrem Seminarleiter<br />
Christoph Treutwein.<br />
Dr. Christoph Treutwein, 210 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 089, Preis 14,80 €<br />
Meuchelmord im<br />
Kemptener Wald<br />
Der Mord am Göris -<br />
rieder Söldner und<br />
Kemptener Boten<br />
Anton Maurus vom<br />
9. Oktober 1872 kommt<br />
im Frühling 1928 wieder<br />
ins Gespräch. Der Grund<br />
dafür ist ein Vorfall in<br />
Görisried und eine<br />
darauf bezogene,<br />
vollkommen neue Mutmaßung. Der Kemptener<br />
Kriminal beamte Xaver Gschwend setzt sich mit<br />
diesem Verbrechen auseinander.<br />
Anton Maurus, 202 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 059, Preis 12,80 €<br />
Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />
Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...
Bücher | Gedichte, Dialekt & Humor<br />
Sammlung Dieter Höss<br />
Taschenbücher mit Texten, Geschichten,<br />
Gedichten und Limericks von Dieter Höss,<br />
ab 100 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, Softcover<br />
Alle acht Ausgaben im Paket<br />
Best.-Nr. 110, Preis 65,00 €<br />
Auch mal wieder im Städtle Best.-Nr. 022, Preis 9,80 €<br />
Allgäuer Limericks Best.-Nr. 025, Preis 9,80 €<br />
Allgäuer Lesebuch Best.-Nr. 035, Preis 12,80 €<br />
Neuschnee im Juni Best.-Nr. 041, Preis 9,80 €<br />
Die Berge stehen, … Best.-Nr. 060, Preis 9,80 €<br />
Wo die wilden Männle hausten Best.-Nr. 072, Preis 12,80 €<br />
Ein Stück Heimat Best.-Nr. 096, Preis 12,80 €<br />
Wo die wilden Männle spuken Best.-Nr. 109, Preis 12,80 €<br />
Lebensfries –<br />
Gedichtband<br />
2009 fand Hermann<br />
Seber (*1936 in Immenstadt,<br />
† 2015) den<br />
Kontakt zu einer<br />
Schreibgruppe, wo er<br />
erstmals seine Gedichte<br />
vortrug und mit den<br />
außergewöhnlichen<br />
Texten die Zuhörer in<br />
Staunen versetzte.<br />
Gedichtband eines verkannten, bisher<br />
unbekannten Lyrikgenies, herausgegeben<br />
von Brigitte Günther und Kay Wolfinger.<br />
Hermann Seber, 230 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 047, Preis 12,80 €<br />
Nicht alles aus<br />
dem Allgäu ist Käse<br />
Angefangen von der<br />
Kindheit, über die<br />
Schulzeit, die Ministrantenkarriere,<br />
die<br />
Studienjahre bis hin<br />
zu Partnerschaft und<br />
Berufsleben, Erlebnissen<br />
mit Verwandten<br />
und Bekannten – alle<br />
Anekdoten und Geschichten<br />
beschreiben wahre Begebenheiten aus<br />
dem Leben von Helmut Schneider. Es sind zumeist<br />
kuriose Geschichten, aber eben auch welche,<br />
die ein Leben halt so schreibt.<br />
Helmut Schneider, 300 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 048, Preis 12,80 €<br />
Allgäu heiter<br />
bis sonnig<br />
Ein Reise- und<br />
Sprach führer, nach<br />
dessen Lektüre<br />
jeder Gast im Allgäu<br />
ein Essen bestellen<br />
und die üblichen<br />
Umgangsformen<br />
einhalten kann. Ein<br />
quasi-lexikalisches Werk, das zahlreiche Phänomene<br />
erklärt und landesübliche Vokabeln in der<br />
speziellen Sichtweise der Allgäuer humorvoll betrachtet.<br />
Für alle, die im Allgäu zu Hause sind und<br />
für die jenigen, die dort Erholung suchen.<br />
Peter Elgaß, 96 Seiten, Format 21 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 020, Preis 9,80 €<br />
Kopf hoch, alter Esel!<br />
In seinen satirisch-nachdenklichen<br />
Geschichten<br />
erzählt Helmut Schneider<br />
von redlichen, ehrgeizigen<br />
und skurrilen<br />
Per sonen, von deren<br />
Glücks momenten,<br />
Triumphen sowie von<br />
tiefen Enttäuschungen<br />
und Verletzungen, und<br />
nicht zuletzt von<br />
schmerzhaften Abschieden.<br />
Helmut Schneider, 234 Seiten, Format 13,5 x<br />
20,5 cm, Softcover, Best.-Nr. 088, Preis 12,80 €<br />
Auftragsproduktionen<br />
für Gemeinden, Vereine<br />
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der Öffentlichkeit in einem ansprechenden<br />
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Bücher | Allgäuer Geschichte<br />
TIPP<br />
Es lebe die freiheit<br />
Barbara Lochbihler versammelt<br />
in »Es lebe die<br />
Freiheit« meist historisch<br />
bebilderte Geschichten<br />
und Berichte<br />
über Ereignisse aus den<br />
Jahren 1848/49 und<br />
lässt Neugierige in ein<br />
vielen nicht bekanntes<br />
Allgäu in der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts eintauchen.<br />
Die Artikel wurden eigens für dieses<br />
Buch verfasst und manches ist hier zum ersten<br />
Mal zu lesen und zu sehen.<br />
Barbara Lochbihler (Hrsg.), 287 Seiten, Format<br />
17 x 24 cm, Softcover, Best.-Nr. 095, Preis 19,80 €<br />
NEU<br />
Alois Ritter von<br />
Schmid<br />
Beschrieben wird ein<br />
Allgäuer Dreigestirn aus<br />
der Ahnenreihe des Autors<br />
– an der Spitze der<br />
Philosoph und Theologe<br />
Professor Dr. Alois von<br />
Schmid. Er gehörte zu<br />
jenen deutschen Theologiewissenschaftlern,<br />
die die moderne Philosophie<br />
der Aufklärung in die herkömmliche Scholastik<br />
integrierten. Seine Geisteshaltung war auch<br />
Thema des Vatikanischen Konzils 1870 und hinterließ<br />
– was seine moderne Ausrichtung anlangt<br />
– wohl noch Spuren im Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil 1962 bis 1965.<br />
Hansjörg Straßer, 172 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 115, Preis 12,80 €<br />
Das »Gericht Weiler«<br />
im Allgäu<br />
In diesem Buch teilt Dr.<br />
Hansjörg Straßer, ehemaliger<br />
Vorsitzender<br />
Richter am Landgericht<br />
Kempten, die Zeit, die<br />
das kleine »Gericht Weiler«<br />
bestimmte, in zehn<br />
Epochen ein. Obenan<br />
steht die Bayerische<br />
Staats- und Rechtsgeschichte<br />
von 1806 bis 1970. Nur mit ihr ist die Geschichte<br />
des »Gerichts Weiler« beschreibbar.<br />
Struktur, Gerichtsorganisation und Arbeitsanforderungen<br />
des Gerichts sind Spiegelbild gravierender<br />
Veränderungen seiner Zeit.<br />
Hansjörg Straßer, 134 Seiten,<br />
Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 106, Preis 12,80 €<br />
fidel Schlund<br />
Allgäuer zwischen<br />
den Welten<br />
In der Zeit der Deutschen<br />
Revolution von<br />
1848/1849, als sich im<br />
Allgäu mutige Männer<br />
für Demokratie und<br />
Freiheit einsetzten,<br />
spielte der Geschäftsmann<br />
und Landtags -<br />
abgeordnete Fidel<br />
Schlund eine wichtige Rolle. Für seine Ansichten<br />
verfolgt, baute sich der Immenstädter als Auswanderer<br />
in Amerika ein zweites Leben auf.<br />
Hansjörg Straßer, 217 Seiten,<br />
Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 057, Preis 12,80 €<br />
Carl Hirnbein –<br />
Der Allgäu-Pionier<br />
Was als lose Zusammenstellung<br />
von Erkenntnissen<br />
über Carl Hirnbein<br />
begonnen hatte, wuchs<br />
zu einer veritablen Biografie<br />
heran. Der Autor<br />
und bekannte Film- und<br />
Fernseh regisseur Leo<br />
Hiemer fühlt einer Reihe<br />
von Hirnbein-Legenden<br />
auf den Zahn und rückt nebenbei auch manches<br />
Klischee zurecht: So das geflügelte Wort vom<br />
»blauen Allgäu«, das Hirnbein zum »grünen« gemacht<br />
habe.<br />
TIPP<br />
Leo Hiemer, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 046, Preis 19,80 €<br />
Post- und Bahn -<br />
geschichte des<br />
Marktes Sulzberg<br />
Vor über 570 Jahren begann<br />
mit dem Neubau<br />
der Landstraße durch<br />
den Kempter Wald die<br />
Postgeschichte auf Sulzberger<br />
Gebiet, die sehr<br />
eng mit der Geschichte<br />
der Bahn verbunden ist.<br />
Otto Pritschet, 139 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 098, Preis 19,80 €<br />
Bücher | Kinderbücher<br />
200 Jahre<br />
Immenstädter<br />
Post geschichte<br />
Als vor über 200 Jahren<br />
die Post in Immenstadt<br />
Einzug hielt, waren bereits<br />
viele Regionen<br />
besser versorgt als das<br />
Allgäu. Das Oberallgäu<br />
stellte jedoch besondere<br />
Anforderungen an<br />
das Personal, die Beförderungsmittel<br />
und die Ausrüstung. Helmut Ott<br />
hat als Vollblut-Postler jahrelang Unterlagen gesammelt<br />
und Archive besucht. In diesem Büchlein<br />
hat er die Ergebnisse seiner<br />
Geschichtsforschung zusammengefasst.<br />
Helmut Ott, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 027, Preis 9,80 €<br />
Volker Diehl, 74 Seiten,<br />
Format 17,4 x 25 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 080, Preis 7,80 €<br />
Damasia auf<br />
dem Auerberg<br />
Mit diesem Sachbuch<br />
legt der Verfasser Volker<br />
Diehl eine Arbeit<br />
vor, welche das Jahrhunderte<br />
alte Geheimnis<br />
der Vorgeschichte<br />
des Auerbergs in besonderer<br />
Weise lüftet.<br />
NEU<br />
Murzl & Balta<br />
Ein Märchen aus den<br />
Oberstdorfer Bergen.<br />
Die Vorlesegeschichte<br />
»Murzl & Balta« lässt<br />
Kinder und Junggebliebene<br />
ganz tief eintauchen<br />
in die sagenhafte<br />
Welt der Murmele und<br />
Wilden Mändle. Einfühlsam<br />
und fantasievoll geschildert<br />
macht dieses<br />
Märchen Lust, in den Bergen selbst einmal nach<br />
den possierlichen Protagonisten Ausschau zu halten.<br />
Markus Noichl, 32 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 108, Preis 9,80 €<br />
Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />
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Bücher | Kinderbücher<br />
Wie die Kuh<br />
das Allgäu suchte<br />
Die in Kempten geborene<br />
Autorin Iris Dollansky<br />
lässt ihre Kuh eine<br />
Weltreise auf der Suche<br />
nach der richtigen Heimat<br />
unternehmen.<br />
Nach vielen Begegnungen<br />
findet Sie eine Gegend,<br />
in der alles so ist,<br />
wie sie es sich erträumt<br />
hat: das Allgäu. Das mit vielen Zeichnungen der<br />
Autorin versehene Buch ist auch für kleinere Kinder<br />
gut zu verstehen und eignet sich hervorragend<br />
zum gemeinsamen Lesen oder Vorlesen.<br />
Iris Dollansky, 56 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 054, Preis 9,80 €<br />
TIPP<br />
Wie die Kuh<br />
den Bauernhof fand<br />
Hier beginnt die zweite<br />
Reise der Kuh: Auch im<br />
Allgäu gibt es viel zu<br />
entdecken. So erforscht<br />
die Kuh den Wald und<br />
trifft den Hasen und<br />
den Fuchs. So richtig<br />
wohl fühlt sie sich bei<br />
den beiden im Wald<br />
aber nicht. Deshalb<br />
wandert sie weiter in eine große Stadt namens<br />
Kempten, trifft dort den Hund und andere nette<br />
Tiere auf einem Allgäuer Schloss. Aber auch das<br />
ist keine richtige Heimat für eine Kuh. Wie sie<br />
letztlich doch einen Stall für immer findet, wird<br />
hier nicht verraten.<br />
Iris Dollansky, 50 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 103, Preis 9,80 €<br />
Die Abenteuer<br />
des kleinen Sternchens<br />
fridolin<br />
Fridolin ist erst einige<br />
zehntausend Jahre alt<br />
und geht somit noch in<br />
den Kindergarten für<br />
kleine Sternchen. Doch<br />
ihm entgeht nicht, dass<br />
Aufregung im Universum<br />
herrscht. Irgendetwas<br />
geht vor sich und<br />
da keiner die Ursache kennt, macht sich Fridolin<br />
auf, um es herauszufinden.<br />
Christiane Lenzen, 97 Seiten, Format 21 x 29,7<br />
cm, Softcover, Best.-Nr. 090, Preis 19,80 €<br />
Laniablond<br />
Als Max aufwacht,<br />
ist seine Mutter verschwunden.<br />
Auch Papa<br />
scheint nichts zu wissen,<br />
und so muss Max die<br />
Dinge selbst in die Hand<br />
nehmen. Gut, dass Lania<br />
ihn auf seiner abenteuerlichen<br />
Suche begleitet,<br />
doch selbst zu zweit<br />
können sie das Geheimnis<br />
nur langsam ergründen: Wo ist Mama? Wer ist<br />
dieser geheimnisvolle Typ im Anzug, der wie aus<br />
dem Nichts auftaucht und immer schon alles zu<br />
wissen scheint? Und wie hängt das alles mit der<br />
verwunschenen Schlucht zusammen?<br />
Bernhard Lingg, 262 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 051, Preis 12,80 €<br />
Böllis zauberhafte<br />
Verwandlung<br />
Eines Tages verliert<br />
Schaf Bölli seine Herde.<br />
Obwohl er Mädchen<br />
total uncool findet,<br />
folgt er dem Eichhornmädchen<br />
Piri zu einer<br />
alten Scheune. Dort versteckt<br />
der merkwürdige<br />
Herr Grantig seinen<br />
letzten Heißluftballon<br />
vor der Baronin von Greuel und Breuel.<br />
Vivien Horesch, 68 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 053, Preis 7,80 €<br />
Hullehusch<br />
und die Natur<br />
Geschichten aus der<br />
Natur zum Vorlesen<br />
und Erzählen: Man sagt,<br />
dass in früheren Zeiten<br />
ein geheimnisvoller<br />
Schleier über unseren<br />
Wäldern, Bergen, Seen<br />
und Wiesen lag. Diesen<br />
Zauber gibt es heute<br />
noch. Brigitte Anna<br />
Schmidt nimmt Sie mit auf eine abenteuerliche<br />
Reise durch die Natur. Begegnen Sie den Wesen<br />
der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde.<br />
Brigitte Anna Schmidt, 50 Seiten mit zehn<br />
Bildern, Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />
Best.-Nr. 100, Preis14,80 €<br />
Maria hat mich<br />
angebaggert!<br />
Kindermund tut Wahrheit<br />
kund! Das weiß<br />
jeder von uns. Und<br />
manchmal kommt nicht<br />
nur die Wahrheit aus<br />
ihren Mündern, sondern<br />
auch so manche Wortneuschöpfung<br />
oder<br />
frecher Spruch, die<br />
einen zum Schmunzeln<br />
bringen. Claudia Meier, Erzieherin aus Oberstaufen,<br />
sammelt seit vielen Jahren Kindersprüche.<br />
Ermutigt durch ihre Kollegen hat sie die besten<br />
Sprüche in der EDITION ALLGÄU veröffentlicht,<br />
um auch Andere zum Lachen zu bringen.<br />
Claudia Meier, 48 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />
Softcover, Best.-Nr. 071, Preis 9,80 €<br />
Pirmin – Der kleine<br />
Kelte aus dem Allgäu<br />
Dieses Kinderbuch<br />
führt den Leser in eine<br />
andere Zeit zurück<br />
und bringt Kindern das<br />
Leben der Kelten im<br />
frühen Allgäu näher.<br />
Autor Hansjörg Straßer<br />
lebt seit seinem zehnten<br />
Lebens jahr in Kempten,<br />
wo er Vorsitzender Richter<br />
am Landgericht war. Mit »Pirmin, der kleine<br />
Kelte aus dem Allgäu« veröffentlichte er sein erstes<br />
Kinderbuch.<br />
Hansjörg Straßer, 60 Seiten mit zahlreichen<br />
Illustrationen von Felicitas Straßer, Format 14,8 x<br />
21 cm, Softcover, Best.-Nr. 083, Preis 9,80 €<br />
ferdinand –<br />
der grüne Drache<br />
Der kleine, grüne Drache<br />
Ferdinand hat seine<br />
Drachenprüfung zu<br />
bestehen. Er hat die<br />
schwerste aller Prüfungen:<br />
Er muss als Fremder<br />
unter Menschen<br />
gehen und ihre Herzen<br />
gewinnen.<br />
Hansjörg Straßer, 76 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />
Hardcover, Best.-Nr. 087, Preis 19,80 €<br />
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Geniessen<br />
56<br />
wandern & genießen
Entspannung im und mit Heu<br />
ellness<br />
von deriese<br />
Heupackungen, Heuwickel oder Heublumenbäder – was im<br />
Allgäu mittlerweile zu den gängigen Wellness-Anwendungen zählt,<br />
wird von hiesigen Bergbäuerinnen bereits seit Jahrhunderten als<br />
bewährtes Hausmittel genutzt. Wer ebenfalls von den positiven<br />
Eigenschaen des Heus profitieren möchte, der kann beim<br />
Wiesen-Wellness entschlacken, entschleunigen und entspannen.<br />
wandern & genießen 57
Geniessen<br />
Blühende Bergwiesen, kristallklare Seen und imposante<br />
Berge: Das Allgäu ist eine der schönsten und facettenreichsten<br />
Gegenden ganz Deutschlands. Als natürliche<br />
Schatzkammer beschenkt sie Bewohner und Besucher zudem<br />
mit wertvollen Ressourcen zur Genesung und Entspannung. Von<br />
nährenden Mooren über vitalisierende Berglu und erquickende<br />
Quellen bis hin zu entgienden Wiesenkräutern – mit seiner<br />
Vielfalt und langjährigen Tradition hat sich das Allgäu längst als<br />
Hotspot für Wellness- und Gesundheitsurlaube etabliert. Im Mittelpunkt<br />
stehen dabei heimische Heilmethoden und die Kra<br />
der alpinen Natur.<br />
Matt, müde – Verschnaufpause gefällig? Höchste Zeit, in den Genuss<br />
des Muntermachers von der Wiese zu kommen. Auch wenn<br />
es vielleicht so scheint, Heu-Wellness ist keine neuartige Erfindung<br />
des Hotelgewerbes. Die Geschichte des Heubadens in der Alpenregion<br />
beispielsweise geht Jahrhunderte zurück. Neben der landwirtschalichen<br />
Nutzung des gemähten Grases zur Viehfütterung<br />
im Winter war die heilende Wirkung der Bergkräuter schon damals<br />
bekannt. Lange bevor Heupackungen zum Wellness-Trend<br />
wurden, setzten sich Allgäuer Bergbauern nach einem harten<br />
Arbeitstag vor eine Heukraxe an den warmen Ofen und heilten<br />
so ihre strapazierten Rücken. Am nächsten Morgen sollen sie<br />
vollkommen erholt und schmerzbefreit erwacht sein – sozusagen<br />
frisch und froh wie der Mops im Haferstroh.<br />
Das Beste von der Bergwiese<br />
Was aber ist nun das Geheimnis des aromatischen Heus? Gewonnen<br />
wird es von meist sehr steilen Bergwiesen, die in einer<br />
Höhenlage zwischen 900 und 1000 Metern liegen. Die ungedüngten<br />
und ungeweideten Wiesen sind allerdings nicht einfach nur<br />
grün, wie manch einer vielleicht denken mag. Sie erinnern eher<br />
an ein duendes, buntes Blütenmeer aus vielen farbigen Blumen<br />
und Heilkräutern, auf denen unzählige Schmetterlinge tanzen.<br />
Gemäht werden sie nur ein einziges Mal im Jahr zu einem ganz<br />
bestimmten Zeitpunkt – und das noch immer mit der Sense.<br />
»Heureka!«, mag man rufen, wenn man die wohltuenden<br />
Auswirkungen eines Heubettes am ganzen Körper spürt.<br />
Da will man gar nicht mehr zurück in ein normales Bett<br />
Mehr als 80 verschiedene Heilkräuter, Blumen sowie Grassorten<br />
enthält das Bergwiesenheu pro Quadratmeter – viele hiervon<br />
sind vom Aussterben bedroht. Als die Menschen noch enger mit<br />
der Natur verflochten lebten, ersetzte eine solche Wiese die heutige<br />
Apotheke – gegen jedes Wehwehchen wuchs und wächst nämlich<br />
ein Kraut.<br />
Das heilende Heu duet nicht nur angenehm, sondern besitzt<br />
dank seines Zusammenspiels verschiedener Substanzen wie ätherische<br />
Öle und Gerbstoffe eine gesundheitsfördernde Wirkung.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass feucht-warme Heupackungen<br />
bereits sehr früh gegen allerlei Leiden wie Gelenkschmerzen und<br />
Muskelkater, Rheuma, Gicht oder Hexenschuss zu den bewährten<br />
Hausmitteln einer jeden Bauernscha gehörten. Zusätzlich regen<br />
die traditionellen Wiesenblüten den Stoffwechsel und das Immunsystem<br />
an, lindern Atemwegsprobleme und sind – wenn sie<br />
nass sind – garantiert pollenfrei.<br />
Eine natürliche Entspannung<br />
Wenn die Zeit reif ist, dann folgen die Bauern dem Ruf der Bergwiesen:<br />
Noch ganz traditionell mähen sie per Hand mit der Sense – so wie es ihre<br />
Vorfahren schon vor Hundert Jahren gemacht haben<br />
58<br />
In einer sich gefühlt immer schneller drehenden Welt ist eine<br />
Auszeit zur Stärkung von Seele und Körper immer öer nötig.<br />
Gerade auch nach dem Jahr, das hinter uns liegt. Die einzigartigen<br />
Naturheilkräe des Allgäus tragen maßgeblich zur Entspannung<br />
bei – mit jedem weiteren Höhenmeter lassen wir den Alltagsstress<br />
Stück für Stück hinter uns. Mittlerweile bietet die alpine Wohlfühlregion<br />
unzählige Wellness- und Gesundheitsangebote. Wer<br />
in den Dugenuss von Bergwiesenheu kommen und seinen Geist,<br />
Körper und sogar Gaumen verwöhnen lassen möchte, der hat<br />
hier die Qual der Wahl. Die Palette an kreativen Wellnessangeboten<br />
zeigt sich so abwechslungsreich wie das Allgäu selbst. So<br />
kann die Suche nach der individuell passenden Heu-Anwendung<br />
schnell zur Suche nach der altbekannten Nadel im Heuhaufen<br />
werden.<br />
wandern & genießen
Schon früher setzten sich die Bergbauern nach einem harten Tag vor die<br />
Heukraxe an einen warmen Ofen. Heute muss man nicht mehr schwer schuften,<br />
um die entspannende Wirkung dieser (Wellness-)Anwendung zu spüren<br />
Früher ganz vorne mit dabei bei der Anwendung der würzigen<br />
Wiesenkräuter war die aus 13 Dörfern bestehende Gemeinde<br />
Pfronten am Alpenrand. In den letzten Jahren haben die Heu-<br />
Angebote stark abgenommen, doch zwei Betriebe halten die<br />
Fahnenstange weiter hoch: Die Pension Vendel und das Hotel<br />
Berghof bieten Wellnessanwendungen wie etwa Heu-Stempelmassagen<br />
an. Wer sich vor der Entspannung noch körperlich<br />
betätigen möchte, der kann auf dem »Pfrontner Bergwiesenpfad«<br />
wandeln – vorbei an Breitwegerich, Johanniskraut, Sauerampfer<br />
und Co. Hier zeigen die Heilkräuter, was in ihnen steckt. Hat<br />
man dann immer noch nicht genug, kann man sich im kleinen<br />
Heu-Museum »Pfrontner Wiesenheustadel« weiter über die<br />
hochwertigen Gräser informieren.<br />
Auf der Suche nach Seelenruhe und innerem Gleichgewicht?<br />
Die fünf Hörnerdörfer, die im Eldorado des Naturparks Nagelfluhkette<br />
liegen, sind wie geschaffen für erholsame Tage. Neben<br />
einem Angebot an verschiedenen Wanderungen<br />
haben sich die Dörfer besonders innovativen und<br />
nachhaltigen Heilanwendungen und -therapien<br />
verschrieben. Besonderes i-Tüpfelchen: »Heukraxn«<br />
– Wickel mit warmem Bergwiesenheu.<br />
In eine Leinenhülle gefüllt, werden die Wiesenkräuter<br />
in einer speziellen Dampammer<br />
angefeuchtet und danach auf über 50 Grad Celsius<br />
erwärmt. Eingehüllt in einen solchen Heuwickel<br />
wird dann während der Ruhephase entspannt.<br />
Dabei öffnen sich san die Poren der Haut,<br />
um die Aromen und ätherischen Öle jener Heilpflanzen aufzunehmen,<br />
die das Heu so kostbar machen. Gerade nach längeren<br />
sportlichen Aktivitäten an der frischen Lu werden die Muskeln<br />
nun gut entspannt. Bald stellt sich ein unbeschreibliches Wohlgefühl<br />
am ganzen Körper ein. Der erlittene Flüssigkeitsverlust<br />
kann anschließend durch einen leckeren Bergwiesen-Kräutertee<br />
ausgeglichen werden. Einem tiefen, erholsamen Schlaf sollte hinterher<br />
nichts mehr im Wege stehen.<br />
Ein etwas anderes Bad<br />
Neben Heuwickeln werden in zahlreichen Allgäuer Wellness-<br />
Hotels wie im Lindner Parkhotel & Spa in Oberstaufen oder im<br />
Seehotel Hartung in Füssen auch würzig-warme Heubäder angeboten.<br />
Die mögen vielleicht ein wenig piksen, wirken sich aber<br />
dank der antibakteriellen und entzündungshemmenden Heilkräuter<br />
positiv auf den gesamten Organismus aus. So ist ein Bad<br />
im wohlduenden Heu nicht nur durchblutungsfördernd, sondern<br />
auch entkrampfend, stimulierend und sorgt für den Rückgang<br />
krankhaer Wasseransammlungen. Für das Heubad wird<br />
der Körper nach ein bis zwei vorbereitenden Saunagängen in<br />
frisch aufgedampes Heu eingepackt. Während der 25 Minuten<br />
dauernden Anwendung lösen sich neben den<br />
anregenden ätherischen Ölen durch die feuchte<br />
Hitze bei 40 bis 42 Grad Celsius zusätzlich Cumarine<br />
aus den Pflanzen, die muskellockernd<br />
und entschlackend wirken. Auf diese Wirkstoffe<br />
setzt auch das Hotel Haubers Naturresort in<br />
Oberstaufen. Hier kümmert sich der Hotelinhaber<br />
selbst um die hochwertige Qualität der<br />
Kräuter und Gräser, die auf seinen Bergwiesen<br />
wachsen.<br />
Wer noch nicht genug hat, der lässt sich einfach weiter<br />
verwöhnen: Neben Heu-Kompressen und Heu-Kissen helfen<br />
Heu-Stempelmassagen beim Abschalten und <strong>Genießen</strong>. Übrigens:<br />
Die Anwendungen können auch von Allergikern genossen werden.<br />
Da nur nasses Heu verwendet wird, sind die Kuren selbst<br />
bei Heuschnupfen unbedenklich. Und wer die wohltuende Wirkung<br />
des getrockneten Grases auch nach dem Urlaub mit ➤<br />
Fotos: Allgäu GmbH, Allgäu GmbH/Marc Oeder, Hotel Berwanger Hof, Haubers Naturresort e. K., Pfronten Tourismus/Erwin Reiter, Volker Wille<br />
wandern & genießen 59
Geniessen<br />
Das gemähte Gras<br />
von den Allgäuer<br />
Bergwiesen bekommt<br />
nicht nur Vierbeinern<br />
gut – auch Zweibeiner<br />
können sich damit<br />
verwöhnen lassen.<br />
Das wissen schon<br />
die Kleinsten<br />
nach Hause nehmen möchte, für den gibt es Hautpflegeprodukte,<br />
Cremes, Shampoos und Öle zu kaufen, die Heu beinhalten.<br />
Es lohnt sich, ins Gras zu beißen<br />
Die frische Allgäuer Lu macht bekanntlich sehr hungrig. Welch<br />
ein Glück, dass es duende Heu-Kreationen nicht nur im Spa<br />
gibt, sondern auch auf dem Teller. Aber sind die auch etwas für<br />
Zweibeiner? Tatsächlich findet man traditionelle Rezepte für das<br />
Kochen mit Heu in der gesamten Alpenregion. Die würzigen<br />
Aromen der getrockneten Gräser veredeln viele Speisen und regionale<br />
Lebensmittel. Heu zu Gold spinnen mag vielleicht nur<br />
im Märchen klappen, aber aus hochwertigem Heu kreativ-kulinarische<br />
Köstlichkeiten zu zaubern, das ist definitiv möglich. So<br />
verwöhnt beispielsweise das traumha gelegene Hotel Berwanger<br />
Der Berwanger Hof in Obermaiselstein verwöhnt nicht nur<br />
die Augen seiner Gäste mit einer traumhaften Aussicht,<br />
sondern auch ihren Gaumen mit leckeren Heu-Kreationen<br />
60<br />
Hof in Obermaiselstein seine Gäste mit außergewöhnlichen Variationen<br />
und bringt statt Küchenkräutern ein Stück Bergwiese<br />
auf den Tisch – Kulturlandscha zum Probieren sozusagen. Ein<br />
Blick auf die Speisekarte offenbart, warum es sich doch lohnen<br />
kann, mal ins Gras zu beißen: Neben Cremesüppchen vom Oberallgäuer<br />
Bergwiesenheu und frischen Blattsalaten in Heublüten-<br />
Himbeer-Vinaigrette verführen einen unter anderem auch das<br />
zarte Rehragout in Heublüten-Wacholderrahmsauce oder die<br />
geschmorte Hüe vom Allgäuer Alprind in pikanter Heublüten-Burgundersauce.<br />
Kann denn Essen Sünde sein? Wohl nicht<br />
im Allgäu!<br />
Glücksmomente im Glas<br />
Und wer jetzt zwar satt und glücklich ist, aber noch Durst hat,<br />
für den hat die Brauerei Zötler in Rettenberg mit ihrer Berg-Limonade<br />
»Heugäuer« eine Bergwiese in Flüssigform entwickelt.<br />
Das Erfrischungsgetränk in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
wird mit einem Extrakt aus Allgäuer Wiesenheu verfeinert<br />
und erhält so seine eigene Note.<br />
Als Absacker nach dem Essen winkt und wirkt der urige Allgäuer<br />
Heuschnaps. Denn selbstverständlich wird aus den hochwertigen<br />
getrockneten Gräsern auch eine hochprozentige Spezialität für<br />
die Kehle gemacht. Der Original Pfrontener Heuschnaps beispielsweise<br />
erinnert geruchlich stark an frisch geerntetes Heu und<br />
schmeckt gleichzeitig intensiv nach Gräsern. Aber auch andere<br />
Brennereien im Allgäu produzieren Schnaps und Liköre auf Basis<br />
des getrockneten Grases. Für alle, bei denen es dieses Jahr nichts<br />
mit Wellness-Urlaub wird, gibt es also zumindest Wohlfühlurlaub<br />
im Glas – und danach im Kopf. In diesem Sinne: Prost und ein<br />
Hoch aufs Heu!<br />
Sonnhild Schröder<br />
wandern & genießen
Weißbach<br />
Durch Bergwiesen wandern:<br />
Durch duende Wiesen wandeln und dabei einen herrlichen Ausblick<br />
genießen kann man auf dem Pfrontener Bergwiesenpfad. Er<br />
beginnt auf historischem Gelände, dem Einfängweg zwischen<br />
Pfronten-Kappel und Pfronten-Röfleuten. Einst führte hier die alte<br />
Römerstraße von Reutte über Pfronten bis nach Kempten. Doch zurück<br />
ins Hier und Jetzt und zu den vielen verschiedenen Kräutern,<br />
die in den Wiesen wachsen und nicht nur schön aussehen, sondern<br />
auch herrlich riechen. Auf der kleinen Wanderung kommt man<br />
auch am Pfrontener Wiesheustadel vorbei – von hier lockt ein herrlicher<br />
Blick auf das Schloss Neuschwanstein. Hat man den Anblick<br />
gebührend gewürdigt, folgt man dem Weg weiter bis zum Endpunkt<br />
Pfronten-Röfleuten. Von hier aus kann man absteigen und durch<br />
den kleinen Ort zurück zum Ausgangspunkt wandern. Man kann<br />
aber auch, wenn man von den Bergwiesen noch nicht genug hat,<br />
den gleichen Weg, den man gekommen ist, zurückgehen. Dann verdoppelt<br />
sich die Länge der Wanderung.<br />
Röfleuten<br />
Länge & Dauer: 1,5 km, ca. 0,75 h (nur Hinweg)<br />
Höhendifferenz: 80 m<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Anzeige<br />
wandern & genießen 61
Foto: Kur- und Gästeinformation Bad Grönenbach<br />
<strong>Wandern</strong> auf den Glückswegen<br />
Tolle Aussichten, flach wandern und<br />
dabei Ihre Gesundheit im Blick, das ist<br />
<strong>Wandern</strong> im Kneippland® Unterallgäu.<br />
Dort, wo die Wiesengängerroute der<br />
»Allgäuer Wandertrilogie« vom <strong>Wandern</strong><br />
auf ebenen bis hügeligen Pfaden lockt.<br />
Nicht nur der reine Landschafts- und<br />
Naturgenuss steht bei der Wandertrilogie<br />
im Vordergrund. Sie erzählt auch Geschichten,<br />
die für das Allgäu von Bedeutung<br />
sind und macht diese mit Helden<br />
und Wahrzeichen für den Wanderer sichtbar.<br />
Hier im Kneippland® Unterallgäu und<br />
dem Erlebnisraum Glückswege heißt der<br />
Held Sebastian Kneipp. Es sind die Wege,<br />
die einst von ihm geprägt wurden und mit<br />
seinem Glauben und Wissen um die Kraft<br />
der Natur vielen Menschen half.<br />
Das Thema Wasser mit seiner heilenden<br />
Kraft oder die vielen Pflanzen und<br />
Kräuter, die man hier entdecken kann,<br />
bestimmen aber nicht allein die Glückswege.<br />
Vielmehr findet sich auf ihnen<br />
auch eine Ruhe und Kraft, die in der<br />
Weite des Kneipplands® Unterallgäu liegen<br />
– wenn die Gedanken den Alltag loslassen,<br />
sich der Geist öffnet für Neues<br />
und die Seele frei wird. Und plötzlich ist<br />
er wieder da, der Glaube an die Urkraft,<br />
der Respekt vor der Natur und die Ehrfurcht<br />
vor dem Wunder der Schöpfung.<br />
Lange Spaziergänge durch das Grün der<br />
Glückswege führen zurück zum Wesentlichen.<br />
Wie wenig ist doch nötig, um glücklich<br />
zu sein. Kein Geld ermöglicht dieses<br />
Gefühl, allein das bloße Ruhen in sich<br />
selbst ist seine Grundlage. Auch das hat<br />
Pfarrer Kneipp schon vor langer Zeit ge-<br />
Aktiv Park Kneippland ® Unterallgäu –<br />
Wo Gesundheit zum Erlebnis wird…<br />
Sieben Erlebnisstationen und zahlreiche Kneippanlagen machen die<br />
Themen »Kneipp« und »Gesundheit« im Kneippland® Unterallgäu zur<br />
ganz besonderen Erfahrung. So werden die fünf Säulen des<br />
Kneipp‘schen Naturheilverfahrens spannend erlebbar.<br />
AKTIV<br />
PARK<br />
Kneippland ®<br />
Unterallgäu<br />
Die Kneipp-Erlebnisstationen<br />
Wassererlebnis Bedernau<br />
»Wasser« in unterschiedlichster Form erleben, spüren und nutzen<br />
- diese Erlebnisstation macht es möglich: Heilendes Thermalwasser<br />
in der Natur-Therme, kühles Nass zur Stärkung der Vitalität in der<br />
Wassertretanlage und vielfältige Informationen zur Lebensgemeinschaft<br />
Wasser-Pflanze-Mensch und Tier.<br />
Naturerlebnis Benninger Ried<br />
In dieser unter Naturschutz stehenden Moorlandschaft vereinen<br />
sich Himmel und Erde und geben den Blick frei auf eine reichhaltige<br />
und seltene Flora und Fauna sowie sakrale Kostbarkeiten.<br />
Das Riedmuseum im alten Mesnerhaus neben der Riedkapelle<br />
beherbergt das Informationszentrum Benninger Ried.
Advertorial<br />
Foto: Kur- und Gästeinformation Bad Grönenbach<br />
Foto: Agentur Fouad-Vollmer<br />
wusst und lehrte es seinen Patienten. Folgen<br />
Sie der Anleitung zum Glücklichsein<br />
und Sie werden vieles neu entdecken. Die<br />
Glückswege führen durch Bad Wörishofen,<br />
an Mindelheim vorbei, anschließend<br />
nach Ottobeuren und Bad Grönenbach.<br />
Einen ganz besonderen Service zum<br />
Thema <strong>Wandern</strong> und Tourenplanung finden<br />
Sie im Wanderportal vom Kneippland®<br />
Unterallgäu unter<br />
www.wanderportal-unterallgaeu.de<br />
Mit Hilfe einer interaktiven Karte lassen<br />
sich ganz einfach die schönsten Touren<br />
und Wanderungen im Kneippland®<br />
Unterallgäu planen. Es werden nach Eingabe<br />
der gewünschten Route dann nicht<br />
nur die Tourdaten wie Dauer, Streckenlänge<br />
und ein Höhenprofil angezeigt, sondern<br />
auch Einkehrmöglichkeiten entlang<br />
der Strecke, besondere Naturerlebnisse am<br />
Weg oder kulturelle Sehenswürdigkeiten.<br />
Die geplante Tour samt aller Daten inklusive<br />
übersichtlicher Karte lässt sich bequem<br />
für unterwegs ausdrucken oder als<br />
.gpx-Datei für das GPS Gerät abspeichern.<br />
Weitere Informationen zum Unterallgäu,<br />
interessante Freizeittipps und Ausflugsziele<br />
im Kneippland® finden Sie unter<br />
www.freizeit-unterallgaeu.de<br />
Gesunder Dreiklang Bad Wörishofen<br />
Stressfreie Erholung in einem harmonischen Umfeld mit einer<br />
Kneippanlage für alle Generationen, dem Osteo-Walk-Fitnessgerät<br />
für die zweite Lebensphase und dem Gradierwerk zum Atem holen,<br />
Entspannen und Meditieren.<br />
Schloss-Aktiv-Park Bad Grönenbach<br />
Fitness und Vitalität werden auf dem weitläufigen Parcours mit<br />
17 Outdoor-Geräten durch spezielle Bewegungsabläufe, Gleichgewichtsübungen<br />
und gezielte Übungseinheiten für die Muskulatur<br />
gefördert. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.<br />
Sinnen-Park auf dem »Alten Friedhof« Kirchheim<br />
Ein besonderer Ort mitten im Grünen, der Lebenskräfte weckt und<br />
das innere Gleichgewicht finden lässt. Der Sinnen-Park ist Natur<br />
und Kultur sowie Begegnungsstätte verschiedener Generationen.<br />
Kneipp-Aktiv-Park Ottobeuren<br />
Im modern gestalteten Kurpark unweit der Basilika findet sich die<br />
ganzheitliche Kneipp-Philosophie in all ihren Facetten samt einer<br />
Erlebnistreppe, die im Ruhe- und Meditationsgarten mündet. Hier<br />
können Sie getrost den Alltag hinter sich lassen.<br />
Walderlebnis und innere Einkehr Buxheim<br />
Die Sinne spielerisch schärfen und dabei die Umgebung neu entdecken<br />
lässt es sich auf dem Walderlebnispfad, der durch eine abwechslungsreiche<br />
Landschaft führt. Hier sowie in der ehemaligen<br />
Reichskartause des Ortes finden Sie innere Ruhe und Besinnung.
Titelthema<br />
Spannende Streifzüge<br />
Mit Geschichten<br />
durch die Geschichte<br />
Hier können Sie was erleben: Neben den klassischen Stadtführungen<br />
haben zahlreiche Allgäuer Gemeinden spezielle emenrundgänge<br />
aufgelegt. Wer einen Ort auf witzige, schauerliche oder nachdenkliche<br />
Weise kennenlernen will, ist dabei richtig. Manche Angebote sind<br />
regelrecht kultverdächtig. Wir wünschen gute Unterhaltung!<br />
Foto: Martin Erd<br />
64<br />
wandern & genießen
wandern & genießen 65
Titelthema<br />
Foto: Füssen Tourismus und Marketing/Andreas Becker<br />
Foto: Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V./Melanie Gotschke<br />
Foto: Stadt Marktoberdorf, IGGF Marktoberdorf<br />
Füssen<br />
Romantischer<br />
geht’s nicht<br />
Am südlichsten Ende der »Romantischen<br />
Straße« gelegen, macht Füssen diesem<br />
Umstand mit einem neuen Angebot alle<br />
Ehre: Bei der zweistündigen emenführung<br />
»Romantisches Füssen« kommt die<br />
Poesie der Romantik zu Wort. An ausgewählten<br />
Plätzen in der Altstadt bekommen<br />
die Teilnehmenden Gedichte und Lieder<br />
aus der Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
zu hören. Sie führen hinein in<br />
die Welt des Wunderbaren, Traumhaen<br />
und Unbewussten. Dabei schlägt Stadtführerin<br />
Erih Gößler nicht nur den Bogen<br />
zur Stadtgeschichte, sondern auch zur<br />
Landscha rund um Füssen, die schon für<br />
Bayerns Märchenkönig Ludwig II. einen<br />
romantisch verklärten Sehnsuchtsort darstellte.<br />
www.fuessen.de/service/gaesteservice/<br />
stadtfuehrungen-und-gaesteprogramm.html<br />
Kaueuren<br />
Brandheiße Geschichten<br />
vom Feuerwehrmann<br />
In historischer Uniform führt ein Feuerwehrmann<br />
Gäste auf eine Zeitreise ins Jahr<br />
1858. Heute kaum noch vorstellbar, aber<br />
zu dieser Zeit wurden die Feuerspritzen<br />
noch von Pferden gezogen und mit Muskelkra<br />
betrieben. »Feuer und Flamme«<br />
heißt der Stadtrundgang zum ema Feuerwehrgeschichte<br />
in Kaueuren. Ausgearbeitet<br />
wurde er von einem, der es wissen<br />
muss: Stadtführer Anton Heider ist der<br />
ehemalige Stadtbrandmeister. Der Rundgang<br />
beginnt am Rathaus-Altbau und<br />
führt zunächst durch die Altstadt. Er endet<br />
mit dem Besuch des Feuerwehrmuseums.<br />
Dort sind unter anderem Feuerwehrfahrzeuge<br />
aus zwei Jahrhunderten zu sehen.<br />
Insgesamt dauert die Tour zwei bis zweieinhalb<br />
Stunden.<br />
www.kaueuren-tourismus.de/<br />
stadtführungen.html<br />
Marktoberdorf<br />
Stille Örtchen –<br />
gar nicht so anrüchig!<br />
Mit einer Führung der etwas anderen Art<br />
weiß Marktoberdorf aufzuwarten: »Das<br />
stille Örtchen – Stadtgeschichte mit Niveau<br />
und Klo und dem Focus Lokus!« heißt sie.<br />
Und das ist keinesfalls anstößig: Gästeführerin<br />
Andrea Guggenmos erzählt bei dieser<br />
Tour die Marktoberdorfer Geschichte<br />
anschaulich und auf höchst vergnügliche<br />
Weise. Eines verbindet nämlich sämtliche<br />
Völkerstämme wie Germanen, Römer<br />
oder Kelten, die an der Stelle des jetzigen<br />
Marktoberdorfs verweilten: das Bedürfnis,<br />
ein stilles Örtchen aufzusuchen. Mit witzigen<br />
Anekdoten zu den hygienischen Verhältnissen<br />
der jeweiligen Zeitepoche und<br />
nostalgischen Hilfsmitteln zeigt die Stadtführerin<br />
mit viel Fingerspitzengefühl über<br />
anderthalb Stunden, wie sich Marktoberdorfs<br />
Chronik vom vergangenen »Abort«<br />
bis hin zum heutigen »WC« verändert hat.<br />
Am Ende der amüsanten Geschichtsstunde<br />
gibt’s ein passendes Geschenk.<br />
www.touristik-marktoberdorf.de/<br />
fuehrungen/themenangebote<br />
66<br />
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Foto: Martin Erd<br />
Kempten<br />
Alles klar,<br />
Herr Kommissar?<br />
»Liegt ein Toter in der Gülle, ist es aus mit<br />
der Idylle!« Nicht immer ist das Allgäu beschaulich<br />
und friedlich, auch hier kommt<br />
es durchaus mal zu Mord und Totschlag.<br />
In diesen Fällen ermittelt Kluinger, seines<br />
Zeichens Hauptkommissar bei der Kripo<br />
Kempten, als fiktive Hauptfigur der Allgäu-Krimireihe<br />
von den Autoren Michael<br />
Kobr und Volker Klüpfel. Das Allgäuer<br />
Original mit Vorliebe für Kässpatzn und<br />
ein gutes Feierabendbier löst jeden Fall.<br />
Im Rahmen der etwa zweistündigen Führung<br />
»Kommissar Kluinger ermittelt!«<br />
werden die Kemptener Schauplätze besichtigt<br />
und Textpassagen aus den Krimis zitiert.<br />
Es ist zwar von Vorteil, die Bücher<br />
zu kennen, eine Teilnahme ist aber auch<br />
ohne Vorkenntnisse möglich.<br />
www.kempten-tourismus.de/<br />
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wandern & genießen 67
Titelthema<br />
Foto: treibsatz marketing<br />
Foto: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen<br />
Foto: Tourist-Information Mindelheim/Dominik Berchtold<br />
Memmingen<br />
Verzweifelten<br />
Hausfrauen laden<br />
zum Stadtbummel<br />
Alles, was Spaß machte, war im 17. Jahrhundert<br />
für die Damenwelt verboten –<br />
zum Haareraufen! In Memmingen nehmen<br />
dementsprechend verzweifelte Hausfrauen<br />
»Weiber und Mannsbilder« mit auf<br />
ihrem Klatsch-und-Tratsch-Weg durch die<br />
Altstadt – natürlich nur, wenn diese nicht<br />
um ihre Moral fürchten. Denn die Damen<br />
können und wollen ihren Unwillen über<br />
die Zustände nicht zurückhalten, entdecken<br />
aber doch so manches Schlupfloch<br />
für einen »erträglichen« Alltag. Die etwa<br />
90-minütige Kostümführung »Verzweifelte<br />
Hausfrauen – Desperate Housewives im<br />
17. Jahrhundert« ist amüsant, charmant,<br />
schön zickig und dabei auch noch ausgesprochen<br />
informativ. Sie ist so außergewöhnlich,<br />
dass sogar schon mal im Fernsehen<br />
darüber berichtet wurde.<br />
www.memmingen.de/tourismus/freizeit/<br />
stadtfuehrungen<br />
Bad Wörishofen<br />
Der Wasserdoktor<br />
und seine Weggefährten<br />
An Sebastian Kneipp kommt man <strong>2021</strong><br />
nicht vorbei, liegt die Geburt des heilkundigen<br />
Priesters in diesem Jahr doch genau<br />
200 Jahre zurück. Grund für Bad Wörishofen,<br />
das Jubiläum mit zahlreichen Aktionen<br />
zu begehen, denn durch Kneipp<br />
wurde das Bauerndorf zur weltbekannten<br />
Kurstadt. Die rund 90-minütige Führung<br />
»Auf Spurensuche – bekannte und besondere<br />
Persönlichkeiten in Bad Wörishofen«<br />
begibt sich auf die Pfade Kneipps, seiner<br />
Weggefährten und Pionieren des Ortes.<br />
Menschen wie Dr. Alfred Baumgarten,<br />
Ludwig Geromiller oder Luitpold Leusser<br />
werden vorgestellt – anhand nach ihnen<br />
benannter Straßen. Beim Stadtrundgang<br />
sind Rokoko-Arbeiten der Brüder Zimmermann<br />
zu bewundern und im Kloster,<br />
Kneipps Wirkungsstätte über viele Jahre,<br />
gibt es einen Einblick in Mei sterwerke des<br />
süddeutschen Raumes.<br />
www.bad-woerishofen.de/bewegen/<br />
fuehrungen<br />
Mindelheim<br />
Schreckliche Seuchen,<br />
noch schrecklichere<br />
Therapien<br />
Die Stadt Mindelheim hat mehrere emenführungen<br />
im Angebot, bei denen<br />
Gäste Mindelheims Geschichte bei einem<br />
geführten Rundgang durch die historische<br />
Altstadt kennenlernen können. Wer – vielleicht<br />
aus aktuellem Anlass – wissen<br />
möchte, wie früher mit schweren ansteckenden<br />
Krankheiten umgegangen worden<br />
ist, dem sei »Pest und Cholera« ans<br />
Herz gelegt. Gänsehaut ist garantiert!<br />
Denn der anderthalbstündige Stadtrundgang<br />
führt zurück ins ausgehende Mittelalter<br />
zu Pestilenzen und anderen Krankheiten.<br />
Mittels Aderlass und quälenden<br />
Eingriffen versuchten Ärzte, Bader, Kurpfuscher<br />
und Hebammen Schmerzen zu<br />
lindern oder sie gar mithilfe von Aberglauben<br />
zu heilen. Und nicht selten führte<br />
der »Aussatz« zu sozialer Isolation.<br />
www.mindelheim.de/freizeit-tourismus/<br />
stadtfuehrungen<br />
68<br />
wandern & genießen
Anzeigen<br />
Bitte beachten Sie:<br />
Wenn Sie Lust auf eine der emenführungen bekommen<br />
haben, ist es notwendig, dass Sie sich beim Anbieter rechtzeitig<br />
zur Teilnahme anmelden. Zu jeder hier vorgestellten Tour<br />
haben wir einen Website-Link angegeben, unter dem Sie die aktuellen<br />
Termine und Preise sowie Möglichkeiten zum Ticketkauf<br />
finden. Außerdem gibt es dort Hinweise zu den gegenwärtig gültigen<br />
Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen. Die Veranstalter<br />
haben Wege gefunden, sie so umzusetzen, dass Ihr Vergnügen<br />
dadurch nicht geschmälert wird.<br />
Urlaubsziel<br />
Bogenschießen in Bolsterlang<br />
Foto: Irina Leist<br />
Wangen<br />
Sesam, öffne dich!<br />
Eine wahre Schatzkammer ist das neue<br />
Museums-Schaudepot in Rhein bei Wangen-Primisweiler.<br />
In großen Schränken<br />
und auf langen Regalen gelagert, erzählen<br />
Gegenstände Geschichte und Geschichten<br />
aus dem Leben und Arbeiten längst vergangener<br />
Zeiten. Teilnehmende der Führung<br />
»Sesam öffne dich! … verborgene<br />
Schätze entdecken bei einer geführten<br />
Tour durch das Schau depot« dürfen einen<br />
Blick hinter die Kulissen werfen, damit<br />
auch die eigentliche Museumsarbeit der<br />
Konservatoren und Kuratoren mit den<br />
Sammlungsobjekten hautnah erlebt werden<br />
kann. Nach der etwa anderthalbstündigen<br />
geführten Tour durch das Schau -<br />
depot können die Gäste selbst zu Farbe<br />
und Pinsel greifen: Unter Anleitung hauchen<br />
sie Objekten, die sie als Andenken<br />
mitnehmen dürfen, neues Leben ein.<br />
www.wangen.de/gaeste/service/<br />
stadtfuehrungen.html<br />
• Bogenkurse für Anfänger und Fortgeschrittene<br />
• Bogenübungsplatz im Dorf mit Zielscheiben und<br />
überdachtem Abschuss<br />
• 3-D-Parcours im Tal mit 10 Stationen<br />
• 3-D-Parcours am Berg mit 32 Stationen<br />
Gästeinformation Bolsterlang<br />
Rathausweg 4 I 87538 Bolsterlang I Tel. 08326 8314<br />
bolsterlang@hoernerdoerfer.de I www.bolsterlang.de<br />
Leben wie in der Steinzeit<br />
BEWEGENDE<br />
NATUR –<br />
GESCHÜTZTE<br />
LEBENSVIELFALT<br />
• Steinzeitbohrer • Abenteuerweg • Ausgrabungsstätte<br />
• Gerbstation • Klanghölzer • Steinzeit Memo<br />
An der Mittelstation der Hörnerbahn Bolsterlang.<br />
Im Sommer täglich geöffnet.<br />
Mehr Informationen: www.hoernerdoerfer.de/steinzeitdorf<br />
Ilka Schöning<br />
wandern & genießen 69
<strong>Wandern</strong><br />
Das Gunzesrieder Tal<br />
Ein vielfältiges<br />
chatzkäste<br />
Im Herzen des Naturparks Nagelfluhkette zieht sich vom Illertal im Osten<br />
bis zur Grenze nach Vorarlberg im Westen das wunderschöne Gunzesrieder<br />
Tal. Auf gut begehbaren Wegen im Tal und Touren auf die umliegenden Berge<br />
erfährt der Wanderer eine herausragende Natur- und Kulturlandscha.<br />
Wo man sich im Gunzesrieder Tal auch bewegt – die<br />
Vielfalt der Landscha fasziniert einen: Es ist ein<br />
Paradies für Bergblumen und Kräuter, auf denen<br />
sich viele Schmetterlinge tummeln, wo Wasserfälle tosen und<br />
Bergziele locken. Auf den satten Talweiden und Alpen finden die<br />
Kühe ideales Futter für die herzhae Heumilch, die wunderbaren<br />
Käse ergibt. Durch das Tal wie auf die Höhe führen gut beschilderte<br />
Wanderwege und Rundwanderungen, die jedem nach seinen<br />
Ansprüchen unvergessliche Erlebnisse bescheren. Zum Verschnaufen<br />
versprechen etliche Gasthöfe, Hütten und Sennalpen<br />
Allgäuer Alpgenuss mit Produkten aus der Region. Zudem weist<br />
die Gegend mit dem Nagelfluh – von den Einheimischen Herrgottsbeton<br />
genannt –, das durch die letzte Eiszeit gebildet wurde,<br />
eine geologische Besonderheit auf und ist Heimat für seltene<br />
Tier- und Pflanzenarten wie dem Wiesenpieper, dem Apollofalter<br />
und dem Sumpfenzian, die man mit etwas Glück bei einer Wanderung<br />
entdecken kann.<br />
Wunderschöne Tobeltour<br />
Wie hoch die Chancen dafür bei einer erlebnisreichen Tour durch<br />
den Haldertobel stehen, kann nicht genau gesagt werden. Was<br />
70<br />
Im Gunzesrieder Tal hat man die Qual der Wahl, wohin man wandern will.<br />
Sei es am Wasser entlang durch einen Tobel oder auf einen der umliegenden<br />
Gipfel wie beispielsweise den Steineberg<br />
aber sicher ist: Bei der Wanderung ist das Wasser ein ständiger<br />
Begleiter. Der Haldertobel, durch den die Gunzesrieder Ach fließt,<br />
verläu zwischen Blaichach und Gunzesried. Hier hat der wilde<br />
Bach Gottes Beton tief eingeschnitten und stürzt in vielen Stufen<br />
Richtung Tal. Der Weg durch den Tobel führt an einem Stausee<br />
vorbei, mit dessen Wasserkra Strom produziert wird. Rauschende<br />
Wasserfälle und sprudelnde Gumpen machen den Haldertobel<br />
zu einem traumhaen Naturschauspiel. In dieser abwechslungsreichen<br />
Umgebung fühlen sich auch Kinder wohl. Als<br />
würde das nicht reichen: Beim <strong>Wandern</strong> im Schatten von Bäumen<br />
gibt es immer wieder einen freien Blick auf die Berge. Auf halber<br />
Strecke in Gunzesried angelangt, wartet auf den Wanderer der<br />
Gasthof Goldenes Kreuz mit leckeren Kräutergerichten. Auf dem<br />
gesamten Rundweg informieren Tafeln zu verschiedenen emen<br />
über Besonderheiten am Weg und die Vielfalt der Natur.<br />
wandern & genießen
Tipps:<br />
• In der Gunzesrieder Sennerei unbedingt den Heumilchkäse<br />
probieren! Mit Chili, Schwarzkümmel oder Bärlauch<br />
gewürzt werden die goldenen Delikatessen zu<br />
Gaumenfreuden.<br />
• Die Bergfischzucht Gunzesried verkau Saiblinge (Regenbogenforellen),<br />
die in frischem Quellwasser aufgezogen<br />
werden.<br />
• Viehscheid am 17. September ab 9 Uhr: Der größte Alp -<br />
abtrieb der Region. Gleich 15 Herden von 19 Alpen mit<br />
über 1700 Tieren werden aus dem Gunzesrieder Hochtal<br />
auf den Scheidplatz in Gunzesried getrieben!<br />
37.<br />
Anzeigen<br />
Besonders an Wochenenden oder Feiertagen ist es sehr<br />
empfehlenswert, ab Blaichach mit dem Bus nach Gunzesried<br />
zu fahren. Zweifeln Sie an einem Termin oder Öffnungszeiten,<br />
so wenden Sie sich, um sich Kummer zu ersparen,<br />
bitte an die Tourist-Info, Immenstädter Str. 7,<br />
87544 Blaichach, Tel. 08321/6076950, E-Mail touristinfo@blaichach.de.<br />
Hier erhalten Sie Info- und Kartenmaterial<br />
und freundliche Auskun.<br />
Fotos: Archiv EDITION ALLGÄU, Volker Wille, Tourist-Info Blaichach<br />
© www.atelierpfleghar.de<br />
Samstag 17. Juli <strong>2021</strong><br />
12 bis19 Uhr<br />
Sonntag, 18. Juli <strong>2021</strong><br />
10 bis18 Uhr<br />
www.kunsthandwerkermarkt-waal.de<br />
Das ist ja wohl der Gipfel<br />
Wer will lieber hoch hinaus will, der wird im Gunzesrieder Tal<br />
ebenfalls fündig und glücklich. Auf einer Tagestour sind etliche<br />
Berge zu ersteigen, die das Schatzkästchen im Naturpark Nagelfluhkette<br />
umrahmen. Vom Parkplatz an der Gunzesrieder Säge<br />
geht es beispielsweise bergauf über die Buhl’s Alpe ins Ostertal.<br />
Ab da führt ein abenteuerlicher Weg durch einen Tobel auf gesicherten<br />
Wegen und Stegen teils zum Bach herunter, an dem sich’s<br />
gut erfrischen lässt. Ursprünglich konnte man hier beim Canyoning<br />
seine Grenzen austesten, was aber seit 2019 wegen zu großer<br />
Schäden – von einigen Uneinsichtigen verursacht – verboten ist.<br />
Weiter geht es durch das südwärts führende Tal bis zur Grafenälpe<br />
und dann den Berg hinauf zur Höllritzer Alpe. Hier kann man<br />
bei einer deigen Brotzeit verschnaufen, wobei der Älpler vermerkt:<br />
»Im Sommer während der Alpzeit ist offen, wenn wir da<br />
sind …« Kam man wieder zu Kräen geht es auf gut beschildertem<br />
Weg zum ersten Gipfel – dem Höllritzereck auf 1669<br />
ä<br />
Unser Ansprechpartner<br />
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wandern & genießen 71
<strong>Wandern</strong><br />
Zu Fuß das Schatzkästchen zu entdecken ist problemlos möglich: Auch wenn<br />
es mal querfeldein geht, so kommt man immer wieder zu gut ausgebauten<br />
Wegen zurück. Die nutzen auch die Zweirad-Enthusiasten gut und gerne<br />
Eine der vielen Touren durch das Gunzesrieder Tal führt an der<br />
Siplinger Nadel vorbei. Die markante Felsformation ist wahrlich<br />
beeindruckend, doch die Erklimmung wagen nur die Kletterer<br />
Metern Höhe. Von jetzt an führt die Wanderung bei tollem Bergblick<br />
wieder ein wenig auf und ab über das Bleicherhorn bis zum<br />
Siplinger Kopf auf 1746 Metern über dem Meer. Auf dem dritten<br />
Berggipfel angekommen, eröffnet sich ein Panorama bis in die<br />
Schweiz und zur anderen Seite – bei wohlgesonnenem Wetter<br />
und guter Fernsicht – bis Ulm. Nach einer entsprechenden Würdigung<br />
des Ausblickes geht es abwärts, vorbei an der Siplinger<br />
Nadel. Der Felszacken ist vor allem bei Kletterern beliebt, Wanderer<br />
bestaunen ihn im Vorbeigehen. Hat man die Nadel passiert,<br />
geht es über das Autal auf einer Mautstraße zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Wildromantisch mit viel Spaß<br />
Wer mit weiten Strecken nicht gut Freund ist, sollte es mit dem<br />
verwunschenen Ostertaler Tobelweg versuchen. Der liegt vielfach<br />
im Schatten und macht auch Kindern Spaß – vielleicht nutzen<br />
ihn deswegen viele Einheimische für einen Sonntagsausflug.<br />
Leicht bergauf und bergab führt der Pfad durch eine für das<br />
72<br />
Allgäu typische Landscha. Bis zu 30 Meter tief hat der Ostertalbach<br />
durch das Sedimentgestein eine sane Schlucht geformt.<br />
Die Gumpen laden zum Verweilen ein und mit den vom Wasser<br />
rund geschliffenen Steinen lassen sich prima Steinmännchen und<br />
Pyramiden bauen. Beginnen kann man die Rundwanderung an<br />
der Gunzesrieder Säge – von dort aus ist es nur ein Katzensprung<br />
bis in den Tobel. Im Verlauf der kurzweiligen Tour kommt man<br />
ebenfalls an der Buhl’s Alpe auf 1004 Metern Höhe vorbei, die<br />
ganzjährig geöffnet ist. In den gemütlich und rustikal eingerichteten<br />
Räumen fühlt man sich bei Kässpatzn und Co. so richtig<br />
wohl, aber auch der Außenbereich lädt zum Verweilen an – nur<br />
leider nicht am Mittwoch und Donnerstag, denn das sind die<br />
Ruhetage der Alpe.<br />
Mit dem Radl da?<br />
Man muss sich aber nicht zwingend auf Schusters Rappen durchs<br />
Gunzesrieder Tal bewegen – man kann sich auch auf den Fahrradsattel<br />
schwingen und auf zwei Rädern die Schönheit des<br />
wandern & genießen
Schätzkästchens erfahren. Eine beliebte Tour beginnt – wie so<br />
vieles – am Parkplatz Gunzesrieder Säge. Von dort aus radelt<br />
man in den Ortsteil Säge hinein und weiter zur Buhl’s Alpe, an<br />
der kein Weg vorbeiführt. Hat man die urige Einkehrmöglichkeit<br />
hinter sich gelassen führt die Teerstraße den Pedaletreter zum<br />
Parkplatz Ostertal, den er überquert und dann gleich nach links<br />
abbiegt, um der Beschilderung »Geißrücken-Alpe« zu folgen.<br />
Wer sich nun auf eine Erfrischung freut, der muss leider enttäuscht<br />
werden, denn die Alpe ist unbewirtschaet. Da sich also eine<br />
Rast nicht wirklich lohnt – einen Schluck aus der eigenen Flasche<br />
kann man sich natürlich genehmigen – fährt man weiter zum<br />
Allgäuer Berghof, an dem Hotel vorbei und rein in den Wald.<br />
Dem linken Weg folgend gelangt man bergab zu einer weiteren<br />
Kreuzung an der man sich rechts hält. Auf der Teerstraße geht es<br />
zurück zum Allgäuer Berghof sowie weiter zur Ossi-Reichert-<br />
Bahn, unter ihr hindurch und erneut in den Wald hinein. Nun<br />
rollt man – gemütlich oder flott – bergab bis zu einer weiteren<br />
Kreuzung, an der man sich rechts hält und weiter Richtung Alpe<br />
Blässe radelt. An der Talstraße angekommen muss man nur noch<br />
links abbiegen und erreicht bald Säge und sein Auto. Die Tour ist<br />
übrigens nicht nur was für Fahrradfahrer – auch Wanderer dürfen<br />
sie bestreiten.<br />
omas Niehörster/Claudia Schöwe<br />
Tour durchs Gunzesrieder Tal<br />
Ob nun per pedes oder mit dem Drahtesel – die Runde durch<br />
das Gunzesrieder Tal kann jeder so bestreiten wie er möchte. Der<br />
Naturgenuss ist in beiden Fällen garantiert und immer wieder<br />
locken besonders schöne Aussichtspunkte entlang der Strecke und<br />
verleiten zu einer kurzen Rast.<br />
Länge & Dauer: 10,9 km, 1,5 Std. (Fahrrad)/ 3–4 Std. (zu Fuß)<br />
Höhendifferenz: 300 m<br />
Schwierigskeitsgrad: mittel<br />
Gunzesried Säge<br />
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wandern & genießen 73
Titelthema<br />
Allgäuer Spritztouren<br />
Der tiefe Fall<br />
des Wassers<br />
Das Allgäu ist über seine eigenen Grenzen hinaus vor allem bekannt für<br />
seine Berge sowie für Kühe, Bier und Kässpatzn. Woran viele vermutlich<br />
nicht denken sind Wasserfälle, doch genau die gibt es hier in der Region<br />
auch in Hülle und Fülle und jeder Größenordnung. An den einen kommt<br />
man gar nicht vorbei und andere liegen gut versteckt. Wir haben für Sie<br />
vier spritzige Fälle zum Hinwandern herausgesucht.<br />
Foto: Verein Lechweg<br />
74<br />
wandern & genießen
wandern & genießen 75
Titelthema<br />
Er bietet Spaß<br />
und Abwechslung:<br />
Der Nesselwanger<br />
Wasserfall<br />
Ein Ausflug zum Nesselwanger Wasserfall<br />
eignet sich perfekt für die ganze Familie –<br />
bietet er doch nicht nur ein einmaliges Naturerlebnis,<br />
sondern auch noch zahlreiche<br />
weitere Attraktionen in seiner Umgebung.<br />
Der Wasserfallweg führt über Stock und<br />
Stein durch einen wunderschönen Wald,<br />
neben einem Bächlein her und schon nach<br />
kurzer Zeit erreicht man den Wasserfall<br />
selbst, der sich am Fels entlang viele Meter<br />
in die Tiefe stürzt. Ein Steig aus unzähligen<br />
Stufen führt direkt neben dem Wasserfall<br />
nach oben, sodass man das wildromantische<br />
Naturschauspiel auch beim Weiterwandern<br />
noch lange genießen kann. So<br />
nah dran und umgeben von Felsen, Bäumen<br />
und dem rauschenden Wasser fühlt<br />
man sich richtig eins mit der Natur! Das<br />
ist nicht nur für Kinder sehr beeindruckend.<br />
Wandert man weiter, hat man die<br />
Chance auf gleich zwei Gipfelerlebnisse:<br />
Von Alpspitze und Edelsberg kann man<br />
einen tollen Blick Richtung Allgäuer und<br />
Tiroler Alpen genießen! Und auch der<br />
Weg hinab bietet unzählige Möglichkeiten:<br />
Wer weiter zu Fuß unterwegs sein möchte,<br />
kann den Rückweg über die Wallfahrtskirche<br />
Maria Trost wählen, Adrenalinjunkies<br />
können mit der Zipline AlpspitzKICK<br />
nach unten »fliegen« und alle, die es ein<br />
bisschen weniger hoch aber trotzdem rasant<br />
mögen, wählen die Sommerrodelbahn,<br />
mit der es 1000 Meter bergab geht.<br />
Stärkung auf der Tour bieten die Köstlichkeiten<br />
der Enzianstube an der Mittelstation<br />
der Bergbahn, kleine Wanderer finden hier<br />
auf der Streichelwiese mit verschieden Tieren<br />
eine willkommene Abwechslung. Alles<br />
in allem sollte man sich einen Ausflug zum<br />
Nesselwanger Wasserfall also definitiv<br />
nicht entgehen lassen!<br />
Reichenbach<br />
Über den Wasserfall<br />
zum Gipfelglück<br />
Bayerstetten<br />
Start: Parkplatz Alpspitzbahn<br />
Länge & Dauer: 8,3 Kilometer,<br />
3,5 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
(720 Meter Höhenunterschied)<br />
Wasserfallweg<br />
Haslacher Alpe<br />
Fotos: Markt Nesselwang/Tourist-Information<br />
Alpspitze<br />
Kappelköpfl<br />
Alpspitz<br />
(1575)<br />
76<br />
wandern & genießen
B<br />
Kinberg<br />
Lötz<br />
Zwei Erlebnisse auf einen<br />
Streich: Scheidegger und<br />
Hasenreuter Wasserfälle<br />
Scheidegger<br />
Wasserfälle<br />
Haus<br />
Bieslings<br />
Bächlingen<br />
Start: Parkplatz Scheidegger Wasserfälle<br />
Länge & Dauer: 6,8 Kilometer,<br />
ca. 2 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
(183 Meter Höhenunterschied)<br />
Rickenbach<br />
Scheidegg<br />
Buchans<br />
Aizenreute<br />
Hasenreuter<br />
Wasserfall<br />
Hertingen<br />
Weienried<br />
Ablers<br />
Ein schönes Geotop<br />
in Bayern:<br />
Die Scheidegger<br />
Wasserfälle<br />
Ein klein wenig Kondition und Trittsicherheit<br />
sollte man im Gepäck haben, wenn<br />
man die Scheidegger Wasserfälle besucht,<br />
die vom Bayerischen Staatsministerium<br />
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
sogar zu einem von »Bayerns<br />
schönsten Geotopen« gewählt wurden: 200<br />
Stufen muss man überwinden, um ganz<br />
hinabzusteigen und den herrlichen Blick<br />
auf die Rohrachschlucht zu genießen. Der<br />
Rickenbach bahnt sich über zwei Gesteinsstufen<br />
seinen Weg in die Tiefe und erscha<br />
dabei zwei tosende Wasserfälle, die<br />
18 und 22 Meter lang sind. Mehrere Aussichtsplattformen<br />
ermöglichen es den<br />
Wanderern, das glitzernde Nass ganz aus<br />
der Nähe zu bewundern. Auf neu geschaffenen<br />
emenwegen können Klein und<br />
Groß durch diese verwunschene Landscha<br />
wandeln und dabei auch noch viel<br />
Wissenswertes darüber lernen: Ein Erlebnispfad<br />
hält interessante Informationen<br />
zur Geologie des Naturschutzgebietes bereit<br />
und ein Wasserspielplatz sowie ein<br />
Märchenweg lassen Kinderherzen höherschlagen.<br />
Inmitten von seltenen Pflanzen<br />
Wank<br />
Voglen<br />
und raschelnden Bäumen, die das rauschende<br />
Wasser umgeben, fühlen sich<br />
nicht nur die Kinder selbst wie Fabel -<br />
wesen! Die Scheidegger Wasserfälle haben<br />
bei gutem Wetter von Mai bis Oktober geöffnet<br />
und kosten ein paar Euro Eintritt.<br />
Ganz in der Nähe kann man sich auch<br />
noch den Hasenreuter Wasserfall ansehen<br />
oder den Besuch der Scheidegger Wasserfälle<br />
in diesem Jahr sogar mit einem Ausflug<br />
nach Lindau kombinieren: Die Gemeinde<br />
Scheidegg ist Partnerstandort bei<br />
der Gartenschau, die seit dem 20. Mai in<br />
Lindau stattfindet. Auch die Naturfreunde<br />
Scheidegg bieten in diesem Zusammenhang<br />
Führungen in ihrem Revier bei den<br />
Wasserfällen an. Und wer damit immer<br />
noch nicht genug hat, der kann in Scheidegg<br />
im Baumwipfelpfad skywalk allgäu<br />
die grünen Riesen aus vielen Metern Höhe<br />
ansehen, im Klettergarten seiner Höhenangst<br />
trotzen oder im Reptilienzoo exotische<br />
Tiere bestaunen.<br />
➤<br />
Kappel<br />
Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />
Hündeleskopf<br />
(1199)<br />
wandern & genießen 77
Bu<br />
Fischbichel<br />
Titelthema<br />
Burkenbichlberg<br />
(913)<br />
Burkenbichlberg<br />
Der mit der<br />
schönsten Farbe:<br />
Der Lechfall<br />
Alatsee<br />
Foto: Pixabay<br />
Sagenha strahlendes Türkis und schäumend<br />
intensives Weiß, umrahmt vom<br />
kräigen Grün der Bäume – wer den Lechfall<br />
besucht, darf sich auf ein wunderbares<br />
Farbspiel freuen! Wenn man wenig Zeit<br />
hat, kann man den beeindruckenden Wasserfall<br />
sogar von Parkplätzen an der B17<br />
aus bewundern, ansonsten bietet sich ein<br />
Abstecher zum Lechfall auch nach einem<br />
Spaziergang durch Füssens malerische Altstadt<br />
an: Der Wasserfall befindet sich<br />
gleich am südlichen Rand der Stadt. Über<br />
fünf breite Stufen eines Stauwehrs rauscht<br />
der Lech hier zwölf Meter in die Tiefe und<br />
erzählt dabei Geschichte: Die Ursprünge<br />
des Lechfalls reichen bis ins Ende der letzten<br />
Eiszeit vor circa 12.000 Jahren zurück.<br />
Damals schmolz der Lechgletscher ab, worauin<br />
sich ein See bildete, bei dem das<br />
Wasser an der niedrigsten Stelle über das<br />
Ufer trat und mehr als hundert Meter tief<br />
in den zu dieser Zeit noch vorhandenen<br />
Vilser Hof<br />
Füssener See stürzte. Über viele Jahre grub<br />
sich das Wasser seinen Weg durch das<br />
Wettersteinkalk und erschuf so die Lechschlucht,<br />
die sich am Fuße des Wasserfalls<br />
befindet. Sie gab sogar der Stadt Füssen<br />
ihren Namen – der Ort wurde nach dem<br />
lateinischen Wort fauces (Schlund/<br />
Schlucht) benannt. Eine Aussichtsplattform<br />
oder der Maxsteg, der direkt über<br />
den Lech führt, bieten eine gute Sicht auf<br />
die Schlucht und den Wasserfall. Auch der<br />
Lechfall zählt zu »Bayerns schönsten Geotopen«<br />
und sicher zu den absoluten Highlights<br />
in Füssens Umgebung. Wer eh schon<br />
Vilser Berg<br />
(1027)<br />
verstecktes Highlight:<br />
Der Niedersonthofener<br />
Wasserfall<br />
Ein echter Geheimtipp ist der Niedersonthofener<br />
Wasserfall! Unweit vom<br />
gleichnamigen Ort, Niedersonthofen, befindet<br />
er sich in einem dichten Wald, wo<br />
er circa zehn Meter in die Tiefe stürzt. Gespeist<br />
wird er vom Schrattenbach, der in<br />
der Nähe von Niedersonthofen seine<br />
Quelle hat und sich dann durch den Falltobel<br />
schlängelt. Den Anblick des faszinierenden<br />
Wasserfalls muss man sich allerdings<br />
erst verdienen! Auf dem Weg<br />
dorthin gilt es, zahlreiche steile Stufen zu<br />
überwinden. Man sollte auf jeden Fall festes<br />
Schuhwerk und Trittsicherheit mitbringen.<br />
Aber die Route ist sehr abwechslungsreich,<br />
das entschädigt: Über Wurzeln und<br />
mehrere Brücken schlängelt sich der Pfad<br />
durch den Wald, immer wieder führt er<br />
dabei zum Schrattenbach oder an ihm entlang.<br />
Wer mehr über den Falltobelweg wissen<br />
möchte, kann sich darüber auf Tafeln<br />
informieren, an denen man vorbeikommt.<br />
Das Blätterdach über einem spendet angenehmen<br />
Schatten, man hört den Schrattenbach<br />
plätschern … und erreicht irgendwann<br />
den tosenden Wasserfall. Mutige<br />
können sich in seinen kühlen Fluten von<br />
der Wanderung erfrischen und Kra tanken<br />
für den Rückweg, bei dem man auch<br />
nochmal ein paar Höhenmeter überwinden<br />
muss. Doch die Anstrengung lohnt<br />
sich! Wer möchte, kann den Tag bei einem<br />
kühlen Eis am Niedersont hofener See ausklingen<br />
lassen oder sich mit einem der<br />
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Rieggis<br />
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wenige Kilometer weiter im Burg-Café in<br />
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Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
(240 Meter Höhenunterschied)<br />
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Niedersonthofen<br />
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Wasserfall<br />
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78<br />
wandern & genießen
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vor Ort ist, sollte am besten auch den anderen<br />
Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel<br />
den Schlössern Neuschwanstein und<br />
Hohenschwangau oder dem sagenumwobenen<br />
Alatsee, einen Besuch abstatten.<br />
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Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />
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79
<strong>Wandern</strong><br />
Es muss nicht immer der lange Marsch sein<br />
andern –<br />
Pilgern – Wallfahrten<br />
Ruhig werden, große Lebensfragen beantworten, sich hinwenden zu sich selbst …<br />
Auch beim Pilgern gilt: »Der Weg ist das Ziel«, sehnen sich doch alle, die sich auf<br />
den Weg machen, danach, dass auf selbigem im eigenen Inneren etwas Positives<br />
passiert. Wir zeigen, dass man dafür nicht extra in ferne Gefilde aurechen<br />
muss, sondern dass das Pilgerglück direkt vor der Haustür liegt.<br />
Fotos: Landkreis Lindau (Bodensee)/Rolf Brenner, Landratsamt Lindau/Frederick Sams, Thomas Gretler, Pixabay, Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V.<br />
80<br />
wandern & genießen
Gerade in turbulenten Coronazeiten suchen viele Menschen<br />
nach Möglichkeiten, wieder in die eigene Balance<br />
zu kommen, nach Abstand zu diesem so ungewohnten<br />
und anstrengenden Alltag zwischen Homeoffice und Homeschooling.<br />
Warum da nicht einmal das Pilgern ausprobieren? Das eigene<br />
»Home« verlassen und sich an der frischen Lu »auf den Weg<br />
machen«, hin zu dieser so sehr ersehnten inneren Ruhe – und<br />
selbstverständlich auch zu interessanten Zielen. Ein solches muss<br />
dabei nicht immer Santiago de Compostela am Ende des traditionellen<br />
Jakobwegs nach Spanien sein. Denn wir werden sehen:<br />
Auch das Allgäu bietet zahlreiche Pilgermöglichkeiten, bei denen<br />
man schon nach kürzerer Zeit und Wegstrecke richtig gut Kra<br />
tanken kann.<br />
Finde zu dir –<br />
inmitten der Allgäuer Natur!<br />
Starten wir im Westallgäu: Die Gemeinden dort und im Württembergischen<br />
Allgäu sind der Meinung, dass man in unserer<br />
Region die perfekten Bedingungen fürs Pilgern vorfindet. Unter<br />
dem Motto »Kraquelle Allgäu« möchten sie Besucher und Einheimische<br />
einladen, das Allgäu als Ausgangspunkt für seelisches<br />
und körperliches Wohlbefinden zu entdecken. Denn wo kann<br />
man besser zu sich kommen, als in dieser wunderschönen, ja<br />
zum Teil fast paradiesischen Landscha? So wurde das sogenannte<br />
»Samstagspilgern« geschaffen, das mit über 40 Pilgerangeboten<br />
ein wahres El Dorado für alle ist, die sich auf den Weg machen<br />
wollen. Der führt dabei zu ganz vielen unterschiedlichen Pilgerorten<br />
im Allgäu und in Oberschwaben. Auf Routen, die circa<br />
eine bis sechs Stunden dauern, wird gemeinsam gebetet, gesungen,<br />
sich ausgetauscht, aber auch geschwiegen und dabei die kraspendende<br />
Allgäuer Natur genossen.<br />
Das »Pilgern am sechsten Tag der Woche« ist kostenlos und auch<br />
ideal für alle, die sich in einer Gruppe ganz ungezwungen ans<br />
Wallfahrten herantasten möchten. Erfahrene Pilgerbegleiter geben<br />
Denkanstöße und Impulse und stehen den Wanderern zur Seite.<br />
Gepilgert wird immer unter einem ganz bestimmten Motto: Man<br />
kann zum Beispiel bei einer Wanderung zu Kapellen östlich<br />
um Isny »achtsam auf dem Weg sein«, von Merazhofen<br />
zum Marienwallfahrtsort La Salette »wie Maria:<br />
JA sagen zum Leben« und bei einem Rundweg zum<br />
Schloss Zeil und über das Karlistal zurück nach Seibranz<br />
entdecken: »Wie schön ist doch Gottes Schöpfung«. Wem<br />
vom vielen Pilgern schon die Füße weh tun, dem wird<br />
sogar die Möglichkeit geboten, »Mit<br />
dem Fahrrad für den Frieden<br />
in der Welt« unterwegs<br />
zu<br />
sein. Der<br />
Glaube ist im<br />
Westallgäu auch<br />
sichtbar allgegenwärtig:<br />
Auf den verschiedenen Wallfahrtswegen<br />
des »Samstagspilgerns«<br />
kommt man an unzähligen kleinen und<br />
Die Schwestern des Crescentiaklosters in Kaufbeuren tragen das Erbe der<br />
ersten deutschen Heiligen des dritten Jahrtausends in die Zukunft<br />
größeren Gotteshäusern vorbei, allein in der Umgebung von<br />
Scheidegg werden 13 Kapellen durch zwei ökumenische Kapellenwege<br />
und einen Kneipprundwanderweg verbunden. Und wer<br />
doch mal reinschnuppern möchte, wie es ist, auf dem »großen«<br />
Jakobsweg unterwegs zu sein, der kann bei der samstäglichen<br />
Wallfahrt auch verschiedene Teilabschnitte desselben zurücklegen,<br />
denn sogar der bekannteste aller Pilgerwege führt durch das<br />
schöne Allgäu: In mehreren Tagesetappen leitet einen das berühmte<br />
Jakobsweg-Symbol, die Muschel, unter anderem quer<br />
durch das Westallgäu bis zum Bodensee.<br />
<strong>Wandern</strong> wir weiter …<br />
… und begeben uns auf die Spuren der heiligen<br />
Crescentia. Im Juni 1703 trat die berühmte Kauf -<br />
beurerin in das Kloster der Franziskanerinnen in<br />
ihrer Heimatstadt ein, später<br />
wurde sie zu dessen Oberin ernannt.<br />
Mit ihrem starken Glauben<br />
und reich an eigenen Erfahrungen<br />
gab sie zu Lebzeiten<br />
vielen Leuten Halt – persönlich<br />
oder per Post erreichten<br />
Crescentia die Fragen der<br />
Menschen, denen sie ermutigend<br />
mit Ratschlägen zur<br />
Seite stand. Nach ihrem ➤<br />
wandern & genießen 81
<strong>Wandern</strong><br />
Im Allgäu gibt es unzählige Wallfahrtswege für Pilgerfreunde und<br />
natürlich viele schöne Orte, an denen gebetet werden kann<br />
Tod 1744 pilgerten jedes Jahr Tausende an ihr Grab; die Kauf -<br />
beurer Klosterkirche, in der sich noch heute die Grabstätte Crescentias<br />
befindet, wurde zu einer bekannten Wallfahrtsstätte.<br />
Wer möchte, kann auf dem Crescentia-Pilgerweg noch weitere<br />
Orte erkunden, die für die Ordensschwester von Bedeutung waren<br />
– und dabei auch Ost- und Unterallgäu besser kennenlernen:<br />
Eine 90 Kilometer lange Route verbindet Kaueuren, Ottobeuren,<br />
Mindelheim und Irsee. Unterwegs informieren zehn Stationen<br />
über Leben und Wirken Crescentias, die 2001 von Papst Johannes<br />
Paul II. heiliggesprochen wurde. Man läu durch die malerische<br />
Allgäuer Landscha und kommt immer wieder an großen und<br />
kleinen Gotteshäusern vorbei, die in ihrem Innern o sehenswerte<br />
Kunst beherbergen. So lockt zum Beispiel Ottobeuren mit seinem<br />
berühmten barocken Kloster, in Mussenhausen präsentiert sich<br />
einem im Innenraum der Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau<br />
vom Berge Karmel ein wahres Rokoko-Kleinod, in Eggenthal<br />
kann man in einer Kapelle innehalten, die ein Mann nach überstandener<br />
Krankheit Crescentia zum Dank errichtet hat. Wer<br />
tapfer seinen Weg zurückgelegt hat, kann sich das am Ende jeder<br />
Etappe auch in Form eines Pilgerweg-Aulebers mit dem Markierungszeichen<br />
schrilich geben lassen: Das Bildchen der heiligen<br />
Crescentia mit Federkiel, Tintenfass und Papier erinnert<br />
einen hoffentlich noch lange an den besinnlichen Marsch.<br />
Der Crescentia-Pilgerweg – Kaufbeuren,<br />
Irsee, Ottobeuren, Mindelheim, Kaufbeuren:<br />
Mindelheim<br />
Rund 90 Kilometer lang ist der Crescentia-Pilgerweg. Unterwegs<br />
können zahlreiche Kirchen und Kapellen, die Crescentia oder<br />
anderen Heiligen gewidmet sind, besucht werden. Es wird empfohlen,<br />
den Weg in vier Etappen zurückzulegen, selbstverständlich<br />
kann aber auch jede/r nach Gusto entscheiden, wie viele Kilometer<br />
er oder sie am Tag machen möchte.<br />
Länge: 90,5 km<br />
Höhendifferenz: ca. 208 m<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Ottobeuren<br />
Kaufbeuren<br />
82<br />
wandern & genießen
Viele große und kleine Gotteshäuser am Wegesrand laden<br />
die Pilger ein, zu verweilen und dabei auch die Kunst im<br />
Inneren der Kirchen und Kapellen zu genießen<br />
Der Pilgerstempel, den man oft an verschiedenen Stellen entlang einer<br />
Wallfahrt bekommen kann, ist nicht nur ein Beweis für die zurückgelegten<br />
Kilometer, sondern auch eine schöne Erinnerung an ein besonderes Erlebnis<br />
Von hochalpin bis ganz gemütlich<br />
Auch denjenigen, die es beim Pilgern alpin mögen, bietet das<br />
Allgäu mit seinen hohen Bergen selbstverständlich verschiedene<br />
Optionen: Man kann sich zum Beispiel noch mal auf »den Großen«<br />
begeben und die Jakobsweg-Route Tirol-Allgäu wählen,<br />
die gleich über drei Alpenpässe führt (Fernpass, alter Gaichtpass<br />
und Jochpass). Auf 134 Kilometern kreuzt der Weg auch alte<br />
Handels- und Römerrouten, in sieben Tagesetappen kommt man<br />
an verschiedensten Kleinoden vorbei, denn auch der Jakobsweg<br />
Tirol-Allgäu ist reich an Kirchen, Kapellen und Kunst, die es zu<br />
bestaunen gilt. Die bereits 1642 erbaute kleine Jakobskapelle in<br />
Haldensee, die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in<br />
Bad Hindelang, in der es viele Kunstschätze zu sehen gibt, eine<br />
Kapelle in Konstanzer, die Reliquien St. Jakobus‘ des Jüngeren<br />
sowie des Apostels Philippus beherbergen soll und viele andere<br />
Gotteshäuser auf dem Weg sind definitiv einen Besuch wert.<br />
Eine andere Pilgervariante »über die Berge« kann man erleben,<br />
wenn man sich den mutigen Fußwallfahrern anschließt, die bei<br />
ihrem Weg von Oberstdorf über das Mädelejoch nach Holzgau<br />
in Tirol jedes Jahr insgesamt circa 2000 Höhenmeter überwinden.<br />
Ihren Ursprung hat diese Wallfahrt bereits im 17. Jahrhundert,<br />
seit 2018 grüßt sogar oben auf dem Mädelejoch ein Bildstock<br />
samt einer Skulptur des Bildhauers Andreas Ohmayer die Pilger.<br />
Die Natursteine, aus denen der Bildstock als Teil eines Wallfahrtsstationenwegs<br />
errichtet wurde, haben die Pilger alle selbst<br />
gesammelt.<br />
Doch der Weg muss nicht immer so sportlich wie bei diesen alpinen<br />
oder so lang wie bei vielen üblichen Pilgerrouten sein:<br />
Eine geeignete Alternative, um Abstand zum Alltag zu bekommen,<br />
sind Besinnungswege. Auf ihnen kann man, ähnlich wie<br />
beim »klassischen« Pilgern, zu innerer Ruhe kommen und sich<br />
beim achtsamen Gehen mit dem Leben – seinen Herausforderungen<br />
und schönen Seiten – auseinandersetzen. So lassen sich<br />
zum Beispiel nahe Nesselwang erholsame »Ge(h)zeiten« erleben:<br />
An sechs Meditations-Stationen können sich Interessierte auf<br />
diesem ökumenischen emenweg mit transzendenten Inhalten<br />
beschäigen, sich hinwenden zu sich selbst und den eigenen<br />
Werten. An jeder Station gibt ein Text Impulse zum Nachdenken,<br />
die Stationen selbst lassen einen die Welt zum Teil spielerisch<br />
aus neuen Perspektiven erfahren. Ein ebenso außergewöhnliches<br />
Erlebnis inmitten schönster Allgäuer Natur bietet der Weitnauer<br />
Besinnungspfad: Auch hier werden <strong>Wandern</strong>de an sieben Stationen<br />
aufgefordert, über zur Umgebung passende emen wie<br />
»Verwurzelungen und Halt«, »neues Gleichgewicht« oder »Atem<br />
und Lebensrhythmus« nachzusinnen. Egal, ob man es also ruhiger<br />
oder aktiver, weiter oder weniger weit mag – eines wird<br />
schnell klar: Dem »regionalen Pilgern« sind im Allgäu keine<br />
Grenzen gesetzt! Und auch wenn wir aus Platzgründen selbst<br />
nur einige Pilgerschmankerl aus der Fülle an Wallfahrtswegen<br />
vorstellen konnten, wünschen wir viel Freude beim meditativen<br />
Gehen und hoffentlich dem Finden von innerer Ruhe und Zufriedenheit.<br />
Lisa Hartmann<br />
wandern & genießen 83
<strong>Wandern</strong><br />
Ein Mann und sein einsamer Rekord<br />
16 Runden<br />
um die Welt<br />
Zusammen mit der Trettachspitze und der Hochfrottspitze bildet die Mädelegabel<br />
ein markantes Dreigestirn oberhalb des Weilers Einödsbach, dem südlichsten ständig<br />
bewohnten Ort Deutschlands und begehrten Bergsteigergebiet. Von hier stammte<br />
Johann Baptist Schraudolph, der berühmteste Bergsteiger seiner Zeit, der in der<br />
Szene noch heute eine Legende ist.<br />
Johann Baptist Schraudolph, von den<br />
Einheimischen »Bachars Babischd«<br />
gerufen, wurde am 17. Juni 1826 als<br />
unehelicher Sohn der Karolina Schraudolph<br />
geboren: »Ein armer Tropf«, wie der<br />
Oberstdorfer Heimatforscher Eugen<br />
omma notiert, »da war die Zeit knallhart.«<br />
Aber anscheinend war der arme<br />
Tropf knallhart, denn bereits mit zehn Jahren<br />
soll Baptist zum ersten Mal auf der<br />
Mädele gabel, die 2645 Meter hoch ist, gestanden<br />
haben.<br />
Der Bergtourismus war zu dieser Zeit noch<br />
nicht entdeckt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
fingen junge Oberstdorfer an, die<br />
Gipfel vor der Haustür zu bezwingen. Die<br />
Brüder Alois, Matthias und Urban Jochum<br />
und danach Baptist Schraudolph gelang<br />
die schwere Erstbesteigung der Trettachspitze.<br />
Als Baptist Schraudolph 1855 seine<br />
Frau Genofeva, eine Schwester der Gebrüder<br />
Jochums, heiratete, führte die »Hochzeitsreise«<br />
auf die Trettachspitze! Rothaarig<br />
mit blauen Augen beschrieb ihn der zu<br />
Ruhm gelangte Bergsteiger Hermann von<br />
Barth, den Schraudolph auf viele Allgäuer<br />
Berge führte.<br />
Der Rekordhalter und seine Tochter vor dem<br />
Weiler Einödsbach und dem beeindruckenden<br />
Bergmassiv mit der Trettachspitze, seinem Hausberg<br />
der Mädelegabel und der Hochfrottspitze<br />
84<br />
wandern & genießen<br />
Fotos: Heimatmuseum Oberstdorf, Thomas Niehörster, Peter-Paul Martin/Cocett.com, Enrico May/pixelio.de, Repro: Thomas Niehörster
Johann Baptist<br />
Schraudolph wollte<br />
sein Leben lang hoch<br />
hinaus – dabei lockten<br />
ihn die Berge, speziell<br />
die Mädelegabel, allerdings<br />
viel mehr als<br />
schnöder Mammon<br />
Wer war denn<br />
nun zuerst oben<br />
Die Mädelegabel zählt zu den markantesten<br />
Gipfeln der Allgäuer Berge. Zusammen<br />
mit der Trettachspitze (2595 Meter) und<br />
der Hochfrottspitze (2649 Meter) bildet<br />
sie über Einödsbach ein fotogenes Dreigestirn.<br />
Auf der Südost-Seite befindet sich<br />
der Schwarzmilzferner, ein kleiner Gletscher.<br />
Südlich unterhalb des Gipfels führt<br />
der bekannte Heilbronner Weg vorbei. In<br />
einem Fremdenführer von 1854 wird der<br />
Botaniker Otto Sendtner als Erstbesteiger<br />
der »Mädeli« genannt. Das mag mehr als<br />
bezweifelt werden, denn er absolvierte<br />
1852 lediglich die erste dokumentierte Besteigung.<br />
Das war Jahre nach Johann Baptist<br />
Schraudolph und der wird nicht der<br />
erste Mutige gewesen sein. Vermutlich waren<br />
es Hirten, Heuer und Jäger, die schon<br />
zuvor einen Aufstieg wagten.<br />
Bekannt ist hingegen, dass nach den Befreiungskriegen<br />
von 1813 bis 1815, mit denen<br />
die Vorherrscha Frankreichs unter<br />
Napoleon Bonaparte über große Teile des<br />
europäischen Kontinents beendet wurde,<br />
der bayerische König Max I. Joseph »zur<br />
gerechten Besteuerung meiner Unterthanen«<br />
das Land vermessen ließ, in deren<br />
Folge zum ersten Mal auch die Mädele -<br />
gabel kartiert wurde. Einheimische wiesen<br />
vermutlich den Landvermessern den Weg<br />
auf den Gipfel, die dort eine Stange als<br />
Vermessungspunkt aufstellten. ➤<br />
wandern & genießen 85
<strong>Wandern</strong><br />
Er kannte den Weg<br />
wie kein anderer<br />
Mit der Gründung der Alpenvereins -<br />
sektion Allgäu im Jahr 1869 wurde das<br />
Bergsteigen zunehmend populärer und<br />
Baptist Schraudolph wurde zu einem »Spezialisten«<br />
für die Mädelegabel. Die Tour<br />
auf den Gipfel dauerte ab Einödsbach zwischen<br />
neun und zehn Stunden. Am 15.<br />
August 1887 meldete die Presse: »Der Führer<br />
Schraudolph von Einödsbach hat am<br />
1. August seine 201. Tour auf die Mädelegabel<br />
unternommen, an welcher sich der<br />
Vorstand und mehrere Mitglieder der Sektion<br />
Algäu-Immenstadt betheiligten.« Baptist<br />
Schraudolph führte neben Touren auf<br />
die Mädelegabel und die Trettach unter<br />
anderen auf die Hochfrottspitze, das Hohe<br />
Licht und die Höfats. Alle Gipfel bieten<br />
einen hervorragenden Panoramablick.<br />
Baptist Schraudolph eröffnete 1860 die<br />
erste gastronomische Einrichtung in Einödsbach<br />
und nannte das Wohnhaus gegenüber<br />
der Kapelle, das er von seinem<br />
Onkel Vinzenz geerbt hatte, »Gasthaus zur<br />
Clubhütte«.<br />
Die Mädelegabel ist mit 2645 Metern Höhe<br />
der vierhöchste Gipfel in den Allgäuer Alpen.<br />
Wer das Gipfelkreuz persönlich in Augenschein<br />
nehmen will, der sollte über reichlich Kondition<br />
und alpine Erfahrung verfügen<br />
1876 wurde die erste Bergführer-Ordnung<br />
erlassen, Baptist Schraudolph zum ersten<br />
autorisierten Bergführer im Allgäu ernannt.<br />
Ab da regelte die Bergführerordnung<br />
die Rechte und die Pflichten der Touristen<br />
und Führer. Der Tarif sagte alles<br />
über die finanzielle Vergütung für den<br />
Führer aus. Bis zur Gründung der Bergwacht<br />
im Jahr 1920 übernahmen die Bergführer<br />
auch die Bergrettung. Als 1888 das<br />
letzte Teilstück der Eisenbahnstrecke Südnordbahn,<br />
das Oberstdorf mit dem Knotenpunkt<br />
Kempten verband, eröffnet<br />
wurde, kamen immer mehr Alpinisten<br />
nach Oberstdorf.<br />
Über 600.000 Meter<br />
auf einen Berg<br />
Baptist Schraudolph war allerdings nicht<br />
nur ein guter Bergführer, er wusste sich<br />
auch geschickt und erfolgreich zu vermarkten.<br />
So veröffentlichte er seine geplante<br />
300. Tour auf die Mädelegabel vorab<br />
in der Tagespresse. Für diesen Rekord<br />
wurde er von der Sektion mit einem Pokal<br />
geehrt. Es folgten über 100 weitere Besteigungen<br />
des markanten Berges – ab 1876<br />
sind in seinem Führerbuch 416 Touren auf<br />
die Mädelegabel aufgeführt. »Wahrscheinlich<br />
waren es sogar viele mehr«, vermutet<br />
der Heimatforscher Eugen omma. »Ich<br />
schätze, dass er im Laufe seines Lebens<br />
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86<br />
wandern & genießen
Den Gasthof Einödsbach betreiben die<br />
Nachkommen der Bergsteigerlegende und<br />
das mittlerweile in der vierten Generation<br />
rund 500 Mal oben war. Als der Bergführer<br />
anfing, sein Buch zu führen, war er immerhin<br />
schon 50 Jahre alt. Gut möglich<br />
ist zudem, dass er ‚vergaß’, die eine oder<br />
andere Tour zu notieren. Denn pro Führung<br />
musste er Steuern zahlen.«<br />
Legt man 416 »offizielle« Führungen zugrunde,<br />
hat Baptist Schraudolph dabei<br />
über 600.000 Höhenmeter zurückgelegt!<br />
Die ergeben sich aus der Höhe der Mädelegabel<br />
von 2645 Metern, abzüglich der<br />
Differenz der Höhenlage von Einödsbach<br />
auf 1113 Metern. Und das mal 416 macht<br />
summa summarum 637.312 Meter – mithin<br />
16 Mal rund um den Globus!<br />
Heißer Mocca<br />
auf der Trettachspitze<br />
Ein Konkurrent von Baptist Schraudolph<br />
war der Oberstdorfer Joseph Hipp, der<br />
zwar nicht die enorme Anzahl von Führungen<br />
auf die Besteigung der Mädele -<br />
gabel erreichte, jedoch bei seinen 78 Führungen<br />
den Vorteil für sich verbuchen<br />
konnte, auf der bequemeren Tour von<br />
Spielmannsau, einer Einöde südlich von<br />
Oberstdorf, den Aufstieg zu beginnen.<br />
Hinzu kam die Gelegenheit, auf der Alpe<br />
Obermädele zu übernachten.<br />
Folgende Episode ist in den Aufzeichnungen<br />
von Eugen omma zu finden: »Am<br />
29. Juli 1869 führte Joseph Hipp wieder<br />
einen Touristen auf die Mädelegabel, als<br />
er auf der benachbarten Trettach zwei Gestalten<br />
sah. Es waren dies keine Geringere<br />
In der Mitte ist die Allgäuer Berglegende<br />
mit seiner Tochter Rosina zu sehen. Rechts<br />
daneben steht Hermann von Barth, der ein<br />
bekannter Bergsteiger war und den Baptist<br />
Schraudolph auf viele Gipfel führte<br />
als der Freiherr Hermann von Barth mit<br />
seinem Führer Johann Baptist Schraudolph<br />
aus Einödsbach. Schraudolph hatte<br />
darauf bestanden, daß der Großteil des<br />
Gepäcks am Einstieg zurückgelassen<br />
wurde, aber die ‚Kaffeebereitungsmaschine’<br />
mußte mitgenommen werden. So<br />
schlüren Hermann von Barth und Johann<br />
Baptist Schraudolph auf dem Gipfel<br />
der Trettach ihren heißen Mocca, während<br />
ihnen Führer Hipp und sein Tourist vom<br />
Gipfel der Mädelegabel kräig mit Kirschgeist<br />
zuprosteten.« omas Niehörster<br />
Quellen: Eugen Thomma, Oberstdorfs<br />
Bergführer, Oberstdorfer Verschönerungsverein,<br />
Heft 31, 1997. Hermann von Barth, Aus den<br />
Nördlichen Kalkalpen, Bavaria Reprint im<br />
Süddeutschen Verlag, 1984. Joseph Groß,<br />
Die Algäuer Alpen bei Oberstdorf und<br />
Sonthofen, Goerg Franz Verlag, 1856<br />
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Urlaubsglück und Heimatgefühl<br />
Wer Urlaub im Hörnerdorf Ofterschwang macht, tut dies mit allen Sinnen.<br />
Saftige grüne Bergwiesen und schmucke Bauernhäuser prägen den Ort. Kuhschellen spielen<br />
ein harmonisches Lied und klingen von den Hängen. Der Duft zahlreicher Blumen und<br />
Bergkräuter hängt in der Luft. Eine sanfte Brise weht ihn ins Tal.<br />
Würziger Bergkäse entfaltet sein kräftiges und abwechslungsreiches Aroma und schmilzt<br />
auf der Zunge. Bei einer deftigen Brotzeit nach einer schönen Wanderung in einer unserer<br />
zahlreichen Hütten schmeckt er besonders gut. Spürbar sind die Kraft und die Freiheit,<br />
dafür stehen unsere Gipfel.<br />
Für all das steht Ofterschwang. Alle diese Eindrücke sind erlebbar bei zahlreichen Unternehmungen,<br />
ob zu Fuß, mit dem Rad, bequem mit der Bergbahn oder bei einer gemütlichen Einkehr. Ofterschwang ist<br />
so vielseitig und vielfältig wie die Wünsche seiner Gäste. Finden Sie ein Stückchen Heimat in Ihrem Urlaub.<br />
www.hoernerdoerfer.de/ofterschwang<br />
wandern & genießen 87
Service<br />
florale Pracht und barocker Glanz<br />
Das<br />
lumenparadies<br />
im Bodensee<br />
88<br />
wandern & genießen
Die Bodenseeinsel aus<br />
der Luft gesehen. Sie<br />
wirkt auf den ersten<br />
Blick überschaubar –<br />
trotzdem sollte man<br />
sich schon einige Stunden<br />
Zeit nehmen, will<br />
man alle Ecken der<br />
Mainau erkunden<br />
Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier, Ilka Schöning<br />
Am westlichsten Zipfel des Allgäus gelegen, lockt der Bodensee mit zahlreichen<br />
Ausflugszielen, zu deren beliebtesten die Insel Mainau gehört. Das 45 Hektar<br />
große Eiland, das drittgrößte im Bodensee, trägt auch den Namen »Blumeninsel«.<br />
Neben reichen Blütenmeeren bietet es noch einiges mehr und überrascht stets<br />
aufs Neue mit beeindruckenden Ein- und Ausblicken.<br />
Sie ist eine kokette kleine Dame,<br />
diese Mainau, die stets und ständig<br />
große Aufmerksamkeit fordert,<br />
noch mehr Liebe und vor allem unauörlich<br />
neue Kleider.« Lennart Bernadotte,<br />
der das gesagt hat, wusste genau, wovon<br />
er sprach – legte er doch den Grundstein<br />
für die Insel Mainau als die Touristen -<br />
attraktion, die sie heute ist.<br />
Allein die Geschichte der Insel, die heute<br />
zum Kreis Konstanz gehört, würde Bände<br />
füllen, denn sie führt weit zurück in die<br />
Vergangenheit: Erste Besiedlungsspuren<br />
am Südufer, wo Reste einer Pfahlbausiedlung<br />
aus der Jungsteinzeit gefunden wurden,<br />
datiert man ins Jahr 3000 v. Chr.<br />
Des Eilands Siegeszug als Touristenmagnet<br />
begann aber erst mit der Zeit der Adels -<br />
familie Bernadotte: In den 1930er-Jahren,<br />
als besagter Lennart Bernadotte, geboren<br />
als Prinz von Schweden, den ehemaligen<br />
Sommersitz seines Urgroßvaters Großherzog<br />
Friedrich I. von Baden mit großem<br />
Aufwand in einen Park umwandelte – und<br />
für Besucher zugänglich machte. Seit dem<br />
Jahr 1974 wird die Insel Mainau als GmbH<br />
geführt, an deren Spitze heute die Geschwister<br />
Bettina Gräfin Bernadotte und<br />
Björn Graf Bernadotte stehen. Sie streben<br />
mit ihrem Unternehmen ein Gleichgewicht<br />
aus ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen Aspekten an, indem sie beispielsweise<br />
regenerativen Energien einsetzen.<br />
Der Park und die Gärten sind ganzjährig<br />
geöffnet, und so beschäigt die<br />
Mainau GmbH rund 150 Personen, im<br />
Blumenjahr von März bis Oktober sogar<br />
rund 300.<br />
Sattsehen? Unmöglich!<br />
Hier kann man was erleben – das hat sich<br />
unter Reisenden längst herumgesprochen:<br />
Nach Angaben der GmbH tummeln ➤<br />
So präsentieren sich<br />
das Schloss Mainau<br />
und die Schloss kirche<br />
St. Marien im sommerlichen<br />
Gewand.<br />
Das mediterrane<br />
Klima der kleinen<br />
Insel lässt ein üppiges<br />
Meer aus Pflanzen<br />
gedeihen – Rosen,<br />
Zitruspflanzen und<br />
Palmen garantieren<br />
Urlaubsgefühle<br />
wandern & genießen 89
Service<br />
Insel-FAQs<br />
Was benötige ich, um die Insel Mainau<br />
besuchen zu können?<br />
Ein Onlineticket mit Einlass-Zeitfenster<br />
und je nach Corona-Lage unter Umständen<br />
einen negativen COVID-19-<br />
Test. Angesichts der Unwägbarkeit des<br />
Pandemiegeschehens empfiehlt es sich,<br />
aktuelle Informationen einzuholen. Ticketbuchung<br />
auf: webshop.mainau.de/<br />
de/stündlicher-eintritt-park<br />
Wie lange hat die Mainau geöffnet?<br />
Täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.<br />
Wie komme ich auf die Insel?<br />
Mit Rad, Bus und Bahn, den Bodensee-<br />
Schiffen oder dem eigenen Fahrzeug.<br />
sich jährlich 1,2 Millionen Gäste auf der<br />
Insel. Kein Wunder, denn wer sie einmal<br />
betreten hat, ist ihrem Charme völlig erlegen,<br />
kommt immer wieder und<br />
schwärmt anderen davon vor.<br />
Hat man den lebhaen Eingangsbereich<br />
mit Ticketshop, Souvenirladen und Restaurant<br />
erst mal hinter sich gelassen und<br />
beginnt den eigentlichen Inselrundgang –<br />
für den man sich einige Stunden Zeit nehmen<br />
sollte – bleibt jeder Gedanke an den<br />
hektischen Alltag weit zurück. Denn es tut<br />
sich eine überwältigende, jahreszeitlich<br />
wechselnde Blütenfülle auf – mit Tausenden<br />
von Tulpen und Hunderten Rhododendren,<br />
mit duenden Rosen, Stauden<br />
und farbenfrohen Dahlien, überragt von<br />
majestätischen Mammutbäumen in einem<br />
90<br />
Ist die Mainau barrierefrei?<br />
Auf dem Inselplan sind alle für Rollstuhlfahrer<br />
und Gehbehinderte geeigneten<br />
Wege extra gekennzeichnet. Die<br />
Restaurants sind gut zugänglich, Behindertentoiletten<br />
sind ebenfalls vorhanden.<br />
Am Inseleingang sowie am Hafen<br />
lassen sich außerdem kostenfrei Rollstühle<br />
ausleihen.<br />
Weitere und tagesaktuelle Informationen<br />
auf: www.mainau.de<br />
über 150 Jahre alten Arboretum. Im Sommer<br />
glauben staunende Gäste sich zuweilen<br />
ans Mittelmeer versetzt angesichts unzähliger<br />
Palmen und Zitruspflanzen, die<br />
die Wege säumen; gar tropisches Flair umfängt<br />
sie im Schmetterlings- und im Palmenhaus.<br />
In direkter Nachbarscha der Palmen, die<br />
bis zu 15 Meter hoch wachsen, kommen<br />
auch Geschichts- und Architekturbegeisterte<br />
auf ihre Kosten, denn dort treffen<br />
sie mit dem 1746 fertiggestellten Deutsch -<br />
ordensschloss und der Schlosskirche<br />
St. Marien auf Glanzlichter des Barocks.<br />
Auch sind Teile einer mittelalterlichen Festungsanlage<br />
auf der Insel zu bestaunen.<br />
Beliebtes Fotomotiv:<br />
19 Badewannen voll<br />
mit Wasser- und<br />
Sumpf pflanzen lockten<br />
2020 nicht nur<br />
kindliche Besucher/<br />
-innen der Insel an,<br />
die hier ein »Bad«<br />
inmitten der Pflanzen<br />
nehmen konnten –<br />
mit Ausblick auf den<br />
Bodensee und das<br />
dahinterliegende<br />
Alpenpanorama<br />
Familien willkommen!<br />
Neben versierten Natur- und Garteninteressierten<br />
und Erholungssuchenden besuchen<br />
auch viele Familien die Insel. Für<br />
deren Bedürfnisse ist gesorgt: Der Nachwuchs<br />
kann sich im Mainau-Kinderland<br />
austoben – dazu gehören die Abenteuerspielplätze<br />
»Zwergendorf«, »Wasserwelt«<br />
und »Blumis Uferwelt« ebenso wie der<br />
Bauernhof mit Streichelzoo, Ponyreiten<br />
und Blumentieren.<br />
In der Nähe des Bauernhofes liegt ein verwunschener<br />
Zaubergarten mit Pfaden, die<br />
von Weidengeflechten und Bambus flankiert<br />
werden. Beim Durchstreifen des Gar-<br />
wandern & genießen
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Trekkingschirme<br />
Der Klassiker<br />
tens entdecken Kinder so manchen Waldgeist.<br />
Gleich gegenüber erleben sie die<br />
Bedeutung der Honigbiene – ihre Lebensweise,<br />
ihre Kulturgeschichte und auch die<br />
Gefahren, die ihr drohen. Besonders spannend<br />
ist der begehbare Holzstamm, in<br />
dessen oberem Bereich ein Bienenvolk lebt.<br />
Mainau-Blumenjahr <strong>2021</strong><br />
Wie bereits im letzten Jahr nimmt das<br />
Motto »Blühende Wasser, schwimmende<br />
Gärten« Besucher auch <strong>2021</strong> mit auf eine<br />
erfrischende Reise: Sie entdecken die Beziehung<br />
zwischen Pflanzen und Wasser,<br />
Seerosen und andere fantastische Wasserpflanzen.<br />
Zur Herbstausstellung im Palmenhaus<br />
werden vom 24. September bis<br />
zum 24. Oktober unter dem Titel »Agave,<br />
Aloe & Co. – Sukkulente Pflanzen aus aller<br />
Welt« eben jene Trockenkünstler kunstvoll<br />
in Szene gesetzt.<br />
Ein Tipp für Pflanzenbegeisterte: Nicht<br />
nur die Insel Mainau, sondern die ganze<br />
Bodenseeregion bildet <strong>2021</strong> in ein wahres<br />
Eldorado für Liebhaber der Gartenkunst.<br />
So lohnen sich neben einem Ausflug auf<br />
die Blumeninsel ebenfalls ein Abstecher<br />
nach Überlingen auf die Landesgartenschau<br />
sowie nach Lindau, wo noch bis zum<br />
26. September die Bayerische Gartenschau<br />
stattfindet.<br />
Ilka Schöning<br />
Der italienische Rosengarten<br />
vor dem<br />
Schloss (links) bildet<br />
vielleicht das Herzstück<br />
der Insel. Jedenfalls<br />
wimmelt es hier<br />
in den Hauptsaisons<br />
vor staunenden Pflanzenfreunden.<br />
Der<br />
Nachwuchs wird sich<br />
wohl eher an den<br />
niedlichen Blumentieren<br />
erfreuen können<br />
(oben)<br />
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kein Schwitzen durch Wärmestau<br />
extra leicht<br />
Kopf und Oberkörper bleiben frei<br />
robuste Schutzhülle<br />
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Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit:<br />
wandern & genießen 91
Service<br />
Es regnet? Macht nichts!<br />
Wenn der Himmel<br />
seine Schleusen öffnet …<br />
… ist das gar kein Drama, schließlich gibt es im Allgäu selbst dann noch viel zu sehen<br />
und zu erleben. Jedenfalls gibt es mit unseren Schlechtwetter-Tipps keinen Grund mehr,<br />
den Tag bei Wasser, Brot und quengelnden Kindern im Hotelzimmer zu verbringen.<br />
Und selbst, wenn es draußen eher zu heiß als zu nass sein sollte: Diese Vorschläge<br />
machen Sie weitestgehend vom Wetter unabhängig.<br />
Foto: AGCO/Fendt<br />
Das Tor zur Fendt-Welt<br />
Mitten im Herzen des Ostallgäus liegt der<br />
Produktionsstandort der Fendt-Traktoren.<br />
Sie werden am Hauptsitz in Marktoberdorf<br />
schon seit über 90 Jahren hergestellt und<br />
dort haben sie auch ihren Ursprung. Das<br />
erste Dieselross ist nur eine der vielen Maschinen,<br />
die im Besucherzentrum »Fendt<br />
Forum« gezeigt werden. Das Fendt Forum<br />
lädt dazu ein, mehr über die Historie, aber<br />
auch Aktuelles zu der Marke Fendt zu erfahren.<br />
Besucher finden auf rund 5000<br />
Quadratmetern neben Fendt-Traktoren<br />
auch weitere Landtechnikmaschinen wie<br />
Mähdrescher, Ladewagen, Häcksler oder<br />
Futtererntetechnik sowie Informationen<br />
zur Technologie und Fakten zur Fendt-Geschichte.<br />
Neben dem Ausstellungsbereich<br />
gibt es im Fendt Forum einen Shop mit<br />
Sammlermodellen sowie Souvenirs für<br />
große und kleine Fans. Im hauseigenen<br />
Dieselross-Restaurant kann man sich mit<br />
regionalen Speisen stärken. Sofern das<br />
Wetter es zulässt, können sich Kinder auf<br />
einem Spielplatz direkt vor dem Restaurant<br />
austoben.<br />
www.fendt.com/de/fendt-forum/allgemeines<br />
92<br />
Dieses Nass macht Spaß<br />
Es nennt sich auch »Paradies für zwischendurch<br />
in Oberstaufen«: das Erlebnisbad<br />
Aquaria. Hier können Gäste wortwörtlich<br />
komplett abtauchen. Circa 1200 Quadratmeter<br />
Wasserfläche garantieren abwechslungsreichen<br />
Badespaß. Egal, ob man sich<br />
Anspannungen von Körper und Seele<br />
schwimmen oder über die grüne, hundert<br />
Meter lange Wasserrutsche jagen will, ob<br />
man seinen Mut auf den Sprungtürmen<br />
austesten, durch den Wildwasserkanal<br />
schwirren oder im erfrischenden Außenbecken<br />
planschen möchte. Außerdem bietet<br />
das Aquaria eine Auswahl an Saunen,<br />
die zum Entspannen und Kratanken einladen.<br />
Der Innenbereich der Saunaanlage<br />
steht der ganzen Familie offen, hier sind<br />
Alle Neune und auch Zehne<br />
Auch bei schlechtem Wetter meldet sich<br />
mitunter der Drang nach Bewegung, und<br />
wenn der sich noch mit viel Spaß verbinden<br />
lässt – sogar für den Nachwuchs –<br />
umso besser. Die Rede ist hier vom Kegeln<br />
oder, wem die amerikanische Variante des<br />
ursprünglich europäischen Sports besser<br />
gefällt, Bowlen. Das Kegel- und Bowlingcenter<br />
in Kempten hat jedenfalls beides<br />
auf 15 Bahnen zu bieten. Auch Dart-Fans<br />
haben hier die Gelegenheit, gegeneinander<br />
anzutreten oder ihre Wurechnik zu<br />
verfeinern. Auf Großbild-TVs lassen sich<br />
derweil Sportereignisse auf Sky verfolgen.<br />
Wer sich zwischendurch stärken will, dem<br />
serviert die Gastwirtfamilie Gennaro<br />
Foto: Piero Gennaro<br />
verschiedene Trockensaunen, Dampäder<br />
und eine Infrarot-Ruhezone zu finden. Neu<br />
ist die Außensauna-Abteilung für erwachsenen<br />
Gäste – mit einer tollen Aussicht auf<br />
die Oberstaufner Bergwelt: Drei Außensaunen,<br />
Ruheräume, ein Abkühlbecken<br />
und eine kleine Gastronomie versprechen<br />
Erholung auf hohem Niveau.<br />
www.aquaria.de<br />
neben Getränken frisch zubereitete italienische<br />
Gerichte ebenso wie Snacks und<br />
Fingerfood im Gastraum. Und falls das<br />
Wetter zwischendurch doch mal aulart,<br />
lädt die angeschlossene Terrasse zum Verweilen<br />
ein. Sollte ein Geburtstag in die Urlaubszeit<br />
fallen: auch der kann hier individuell<br />
gefeiert werden.<br />
www.bowlingcenter-kempten.de<br />
wandern & genießen<br />
Foto: Aquaria
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Foto: Rosel Eckstein/pixelio.de<br />
Foto: bayern.by – Florian Trykowski<br />
Lebendige Geschichte, bewegte Gegenwart<br />
Erlebnisräume von gestern, heute und morgen: 2000 Jahre Stadtgeschichte<br />
zu erzählen ist das Kernanliegen des Kempten-Museums<br />
im Zumsteinhaus. Das Stadtmuseum in Kempten ist ein aktiver<br />
Ort, der die Geschichte der Stadt – von den Römern bis heute –<br />
ausführlich und lebendig in elf emenräumen erzählt. Allerdings<br />
geht es im Kempten-Museum nicht nur um die Geschichte, sondern<br />
auch um die Gegenwart, und die erzählen Kemptenerinnen und<br />
Kemptener selbst. Sie kennen sich mit Bürgerbeteiligung aus – erprobt<br />
in der Stadtexpedition, verankert im Museums-Leitbild und<br />
aktiv gelebt in der Ausstellung. Unter dem Titel »Bewegter Donnerstag«<br />
finden an jedem ersten Donnerstag im Monat Diskussionen,<br />
Vorträge und Lesungen zu emen statt, die die Menschen<br />
in Kempten beschäigen, berühren, betreffen … kurz: bewegen.<br />
Der Bewegte Donnerstag wir Blicke auf die Geschichte Kemptens<br />
und seine Erinnerungskultur, rückt das gegenwärtige Miteinander<br />
in den Mittelpunkt und scha Raum für einen Austausch über<br />
das zukünige Zusammenleben. Der Eintritt ist frei!<br />
www.kempten-museum.de<br />
Geflügelte Wesen ganz nah<br />
»Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken«,<br />
ließ uns der frühromantische Dichter Novalis wissen. Vielleicht<br />
gelingt es dem einen oder anderen Besucher der »Allgäuer<br />
Schmetterling Erlebniswelt« in Pfronten, dieses Lachen zu hören<br />
– gewiss düre jedenfalls sein: Sie wird ihn verzaubern. Seit 2006<br />
sind in dem Gewächshaus mit subtropischem Klima exotische<br />
Schmetterlinge in allen möglichen Farben, Mustern und erstaunlichen<br />
Größen – der Atlasspinner kann eine Flügelspannweite<br />
von 26 Zentimetern erreichen – zu bestaunen, während sie von<br />
Blüte zu Blüte schwirren oder sogar mal auf einem Besucher landen.<br />
Infotafeln und der Inhaber höchstpersönlich vermitteln Wissen<br />
über Leben und Entwicklung der schönen Falter – und wer<br />
gut hinsieht, kann die künigen Schmetterlinge im Verpuppungsstadium<br />
zappeln sehen. Im Stein-Oasen-<br />
Café lässt es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich<br />
verweilen. Der Familienhund darf an der Leine<br />
mitgeführt werden.<br />
www.schmetterling-erlebniswelt.de<br />
wandern & genießen<br />
Gastfreundschaft<br />
am Alpsee<br />
Gäste zu beherbergen ist auf dem Hierlhof in Bühl<br />
am Alpsee eine alte Tradition und uns liegt sehr viel<br />
daran, diese Tradition weiterzuführen.<br />
• 10 gemütliche Zimmer, 5 großzügige Apartments<br />
und ein luxuriöses Chalet<br />
• perfekt für Kurzaufenthalte, längere Auszeiten,<br />
Familienferien oder kleinere Gruppen<br />
• finden Sie Komfort, Wohlfühlen, Entspannung<br />
und Nähe zur Natur<br />
• zwei Gehminuten zum Alpsee mit eigener „Halbinsel“<br />
• idealer Startpunkt für Wander-, Berg- und Radtouren<br />
• den Tag ausklingen lassen in unserer gemütlichen<br />
„Stube“, auf der Terrasse oder komplett entspannen<br />
in unserer kleinen aber feinen Sauna<br />
Seestraße 3<br />
87509 Bühl am Alpsee<br />
Tel: +49 (0) 8323 / 987189<br />
info@hierlhof.de<br />
Fotos: PR /© Benjamin Zapf<br />
93
Familie<br />
Das AlpSeeHaus<br />
Auf<br />
Entdeckungsreise<br />
gehen<br />
Das kleine Örtchen Bühl bei Immenstadt lockt Einheimische wie<br />
Besucher gleichermaßen. Kein Wunder, denn hier befindet sich der<br />
Große Alpsee, der zum Abkühlen und Spazierengehen einlädt.<br />
Doch auch das AlpSeeHaus in direkter Nähe sollte man sich genauer<br />
anschauen, denn gerade die Kleinen kommen hier voll auf ihre Kosten.<br />
Wer sich beim Anblick des<br />
größten Natursees im Allgäu<br />
fragt, wie genau das zweieinhalb<br />
Quadratkilometer große Gewässer<br />
entstanden ist, der findet die Antwort auf<br />
die Frage im Naturerlebniszentrum Alp-<br />
SeeHaus. Das Gebäude ist nicht nur das<br />
Eingangstor zum grenzüberschreitenden<br />
Naturpark Nagelfluhkette, es beherbergt<br />
auch eine multimediale Erlebnisausstellung<br />
für kleine und große Entdecker.<br />
»Hier lernen Kinder und Erwachsene ganz<br />
viele Tierarten und ihre Lebensräume im<br />
Naturpark näher kennen«, weiß Anja Worschech,<br />
die Verantwortliche für die Koor-<br />
94<br />
dination der Umweltbildung auf der Allgäuer<br />
Seite des Naturparks.<br />
Drinnen viel entdecken<br />
Dazu gehören beispielsweise der Apollofalter,<br />
ein in Europa stark bedrohter<br />
Schmetterling, der auf den Wiesen und<br />
Alpflächen des Naturparks lebt. Und man<br />
lernt sogar, was er mit dem Nagelfluh, einem<br />
speziellen Gestein, das am Alpenrand<br />
vorkommt, zu tun hat. Anschließend kann<br />
man sich dem Lebensraum Wasser zuwenden,<br />
denn wir befinden uns zwar in einer<br />
Region mit vielen Bergen aber Seen, Flüsse<br />
und Bäche gibt es hier viele und in ihnen<br />
wohnen zahlreiche Tierarten. Wer übrigens<br />
mehr zum ema Wasser erfahren<br />
möchte: Momentan gibt es im AlpSeeHaus<br />
eine Sonderausstellung, die sich dem flüssigen<br />
Element, ohne das es kein Leben auf<br />
der Erde geben würde, widmet. An interaktiven<br />
Stationen macht die Ausstellung<br />
die Zusammenhänge zwischen Ober -<br />
flächen- und Grundwasser für die ganze<br />
Familie (be)greiar.<br />
Doch zurück zur Erlebnisausstellung,<br />
denn die hat mehr als nur zwei emenbeziehungsweise<br />
Lebensbereiche zu bieten.<br />
Ein dritter ist der Wald, wie Anja Wor-<br />
wandern & genießen
Die Erlebnis -<br />
ausstellung ist nicht<br />
nur bei schlechtem<br />
Wetter einen Besuch<br />
wert. Wer mehr über<br />
die Artenvielfalt im<br />
Naturpark lernen<br />
möchte, ist hier<br />
genau richtig<br />
Direkt vor den Türen<br />
des AlpSeeHauses<br />
steht ein großer<br />
Kletterfelsen, der<br />
nur darauf wartet, von<br />
kleinen Abenteurern<br />
erobert zu werden<br />
schech erklärt: »Er ist zum einen Trinkwasserspeicher,<br />
zum anderen Filter. Er ist<br />
aber auch Heimat für viele Tiere und hält<br />
zudem Lawinen ab.« Zu guter Letzt wird<br />
auch die Geologie näher beleuchtet und<br />
Besucher können den Nagelfluh einmal<br />
ganz genau unter die Lupe nehmen und<br />
entdecken, was das Gestein so besonders<br />
macht. »Es gibt auch ganz viele interaktive<br />
Elemente. Die Kinder können beispielsweise<br />
mit Würfeln Bilder bauen oder sich<br />
an den Tast- und Riechstationen ausprobieren«,<br />
so die Koordinatorin der Umweltbildung.<br />
Haben die kleinen und großen Besucher<br />
alles in der Ausstellung gesehen, können<br />
sie sich im Foyer des AlpSeeHauses, in<br />
Fotos: Naturpark Nagelfluhkette, Thomas Gretler<br />
dem sich auch die Tourist-Information befindet,<br />
etwas zu Trinken und ein leckeres<br />
Stück Kuchen kaufen. Beides schmeckt auf<br />
der Terrasse draußen sogar noch besser.<br />
Nach der Stärkung geht es nämlich dort –<br />
außerhalb des AlpSeeHauses – weiter mit<br />
dem Abenteuer. Neben dem Alpsee Skytrail,<br />
der Kletterspaß für die ganze Familie<br />
garantiert, gibt es auch einen Piratenspielplatz<br />
sowie einen Kletterfelsen – auf dem<br />
können sich die kleinen Gäste so richtig<br />
austoben.<br />
Es gibt noch so viel mehr<br />
Wem das nicht reicht, der kann zusammen<br />
mit den Mitarbeitern des Naturparks Nagelfluhkette<br />
die Welt erkunden, na ja, zumindest<br />
die des Naturparks. Im Rahmen<br />
von geführten Wanderungen geht es mit<br />
den Rangern beispielsweise ins Moor, in<br />
den Wald oder in den Lebensraum des<br />
Apollofalters. Eine detaillierte Übersicht<br />
über das Angebot findet man auf der<br />
Homepage des Naturparks unter www.nagelfluhkette.info.<br />
Dort erfahren Interes-<br />
Kurzgefasst:<br />
Drinnen:<br />
- Multimediale Erlebnisausstellung<br />
- Sonderausstellung<br />
zum ema Wasser<br />
Draußen:<br />
- Alpsee Skytrail<br />
- Piratenspielplatz<br />
- Kletterfelsen<br />
- Geführte Touren mit dem Ranger<br />
- Entdeckerrucksack<br />
von der Tourist-Info<br />
sierte auch, wie sie sich wo und wann für<br />
die Touren anmelden können. Hat man<br />
Pech und ergattert keinen der freien Plätze<br />
mehr, muss man dennoch nicht traurig<br />
sein. Der Naturpark ist schließlich für alle<br />
da und man kann ihn auch gut alleine erwandern<br />
und erleben.<br />
Für manch kleinen Entdecker mag das<br />
vielleicht zu langweilig sein, aber auch da<br />
kann das AlpSeeHaus Abhilfe schaffen.<br />
»Die Tourist-Information im Foyer bietet<br />
Entdeckerrucksäcke zum Ausleihen an. In<br />
denen befinden sich eine Becherlupe, ein<br />
Fernglas und andere Utensilien, mit denen<br />
sich die Kids auf Expedition begeben können«,<br />
sagt Anja Worschech. Und nach einem<br />
Tag voller Abenteuer und Entdeckungen<br />
haben sich Klein und Groß ein kühles<br />
Bad im Großen Alpsee und ein leckeres<br />
Eis redlich verdient. Claudia Schöwe<br />
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wandern & genießen 95
Familie<br />
Allgäuer Lesegeschichte<br />
Frühjahrsputz<br />
mit Fräulein Mutz<br />
Man erzählt sich, im Allgäu lebten einst die wilden Fräulein in den Bergen.<br />
Sie waren gutmütig und fleißig und halfen denen, die ihre Hilfe brauchten.<br />
Aber wer sagt eigentlich, dass es diese Frauen gar nicht mehr gibt?<br />
Fräulein Mutz! Wir brauchen einen Zauberspruch! Schnell!«<br />
Das Fräulein, das eigentlich Ahudlamutz hieß, aber von<br />
allen »Fräulein Mutz« gerufen wurde, blickte von ihrer<br />
Stickerei auf, als das Stimmengewirr vor ihrer Höhle lauter wurde.<br />
Sie erhob sich und eilte nach draußen. Dort hatten sich mehrere<br />
aufgeregte Bergtiere versammelt: vier flatternde Bergdohlen, Familie<br />
Murmel und zwei Gämsen. Zwischen ihnen erklang ein<br />
leises Husten. Fräulein Mutz, die feine Ohren hatte, blickte sich<br />
um. Da teilte sich die Menge und Herr Steinbock trabte auf sie<br />
zu. Auf seinem Rücken lag, gekrümmt und mit zuckender Nase,<br />
der jüngste Nachwuchs von Familie Schneehase. Mama Schneehase<br />
hoppelte aufgeregt nebenher. Fräulein Mutz erkannte gleich,<br />
dass etwas nicht stimmte.<br />
»Ich weiß nicht, was passiert ist«, rief Mama Schneehase. »Eben<br />
hat er noch an einer Semmel gemümmelt, als er plötzlich nicht<br />
mehr richtig Lu bekam!« Eine Ahnung überfiel Fräulein Mutz.<br />
Sie hob den winzigen Kopf des Hasen an und blickte ihm ins<br />
Mäulchen hinein. Schnell fand sie, was ihn so quälte – um einen<br />
96<br />
seiner Hasenzähne hatte sich ein langes, glitzerndes Ding gewickelt,<br />
das ihn im Hals kratzte. Sehr vorsichtig zog Fräulein Mutz<br />
die Frischhaltefolie heraus. Das Häschen zappelte und wand sich,<br />
doch schließlich war es von dem Plagegeist befreit.<br />
Fräulein Mutz blickte streng in die Runde. »Wie o habe ich<br />
euch gesagt, dass ihr die Sachen, die die Menschen liegen lassen,<br />
nicht anrühren sollt?« Mama Schneehase wurde rot. »Ich wollte<br />
schon schimpfen, aber du weißt ja, die Kinder …« Frau Murmel<br />
eilte ihr zu Hilfe: »Es liegt mittlerweile so viel auf den Bergwiesen<br />
herum, das die Jungen neugierig macht – da kann man gar nicht<br />
alles im Auge behalten.« Zustimmendes Gemurmel ertönte.<br />
Fräulein Mutz seufzte. »Ihr habt ja Recht. In den letzten Jahren<br />
ist es schlimm geworden. Was den Menschen nicht schmeckt,<br />
lassen sie liegen.« »Das ist nicht das Schlimmste«, schaltete sich<br />
eine der Gämsen ein, »Essen verrottet schnell, wenn es nicht in<br />
dieses eklige Plastik gewickelt ist. Aber Glasflaschen? Kürzlich<br />
bin ich beim Felsenklettern auf einer ausgerutscht – da gab‘s ein<br />
großes Geschepper und alles war voller Scherben.« »Und diese<br />
wandern & genießen
Illustrationen: Ramona Alger<br />
Stinkestummel, die die Menschen anzünden und daran nuckeln«,<br />
ereiferte sich eine der Bergdohlen. »Ganz in der Nähe haben wir<br />
unser Nest, quasi unser Kinderzimmer – die Küken können bei<br />
dem Gestank nicht schlafen.«<br />
Fräulein Mutz war sprachlos. Jedes Tier hatte eine andere Beschwerde,<br />
wenn es um die Hinterlassenschaen der Menschen<br />
ging. Die meisten Bergsteiger seien zwar anständig und nähmen<br />
ihren Müll wieder mit. Aber nun, da immer mehr Leute auf die<br />
Berge stiegen, stieg auch die Zahl derer, die zwar behaupteten,<br />
die Landscha sei so schön, denen es aber offensichtlich egal<br />
war, ob das auch so blieb.<br />
Als Herr Murmel erzählte, dass er und seine Familie sich kürzlich<br />
einen Tag lang in ihrer Höhle versteckten, weil es draußen nach<br />
Raubtier roch, nur, um schließlich genau vor ihrer Haustür einen<br />
Hundehaufen vorzufinden, war das Maß voll. So konnte das nicht<br />
weitergehen, beschloss Fräulein Mutz. Sie selber mochte die meisten<br />
Menschen – manchmal verkleidete sie sich sogar und stieg<br />
ins Tal hinab, um ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen. Aber<br />
die Bergtiere lagen ihr noch mehr am Herzen, schließlich wohnte<br />
sie schon seit vielen Jahrhunderten mit ihnen zusammen.<br />
Das wilde Fräulein Ahudlamutz beschloss also, nach langer Zeit<br />
einmal wieder ihre Zauberkräe einzusetzen. Das tat sie selten,<br />
denn es war sehr, sehr anstrengend. Aber offenbar lernten die<br />
Menschen es nicht anders. Fräulein Mutz fragte die Tiere, was<br />
sie denn für eine angebrachte Lektion hielten. »Lass es Scherben<br />
regnen, wenn sie uns besuchen wollen«, rief die verärgerte Gämse.<br />
»Du Dumbatz«, entgegnete die andere, »da steigen wir doch<br />
selbst hinein.« »Oder mach, dass die Berghütten alle so riechen<br />
wie unser Kinderzimmer«, fiel der jetzt bereits stinkigen Bergdohle<br />
ein. »Aber damit würde ich ja alle Menschen bestrafen,<br />
auch die braven«, wandte Fräulein Mutz ein. Und prinzipiell<br />
gefiel es ihr ja, wenn die Menschen in die Berge kamen und sich<br />
über die saubere Lu, die bunten Wiesen und die herrliche Aussicht<br />
freuten. Das wilde Bergvolk teilte gerne.<br />
Schließlich räusperte sich der Steinbock, der, obwohl er den kleinen<br />
Hasen hierher getragen hatte, bis jetzt kein Wort gesagt hatte.<br />
Er war alt, das sah man an seinen prachtvollen Hörnern, und<br />
mit einer großen Weisheit gesegnet. Nun machte er einen Vorschlag.<br />
Er sprach langsam und bedacht. Seine Idee jedoch brachte<br />
die Bergtiere schnell zum Nicken und die kleinen Murmeltiere<br />
sogar zum Kichern. Fräulein Mutz machte er nachdenklich. Das<br />
würde ein ziemlich aufwendiger Zauber werden. Aber wenn er<br />
funktionierte, würde im Gegensatz zum kleinen Hasen niemand<br />
zu Schaden kommen und einige Menschen hoffentlich zurück<br />
auf den rechten Weg finden. Also nickte sie bedächtig, schickte<br />
die Tiere zurück in ihr hoffentlich bald wieder müllfreies Zuhause<br />
und bereitete alles vor …<br />
Eine Woche später erklang irgendwo im Tal ein Schrei. Die Frau<br />
war eben von einer Bergtour zurückgekommen und wollte sich<br />
in der Küche ein gutes Abendessen zubereiten, denn ihre Brotzeit<br />
hatte ihr nicht geschmeckt. Aus der Küche schlug ihr jedoch ein<br />
ekelhaer Geruch entgegen: Kein Wunder, denn auf ihrem Küchentisch<br />
lagen angebissene Semmeln, die in etwa so appetitlich<br />
rochen, wie man es von einer Mahlzeit nach sechs Stunden in<br />
der prallen Bergsonne erwarten konnte. Das war aber nicht die<br />
einzige Überraschung, die die Gipfelstürmer heute in ihren Behausungen<br />
erwartete. Menschen fanden plötzlich ihre benutzten<br />
Taschentücher an den unmöglichsten Plätzen in ihren Wohnungen,<br />
leere Flaschen stapelten sich in Vorgärten … Ein junger<br />
Mann fand gar ein Häufchen Zigarettenstummel auf seinem Bett!<br />
Am meisten ärgerte sich jedoch ein älterer Herr, der mit seinem<br />
Hund eben von einer langen Wanderung zurückkam: Sein erster<br />
Schritt in den Flur führte ihn nämlich mitten in eine übelriechende<br />
Überraschung, auf die er gut hätte verzichten können.<br />
Die Bergtiere hingegen freuten sich seit langer Zeit wieder über<br />
saubere Wiesen und Wälder. Und sie hoen, dass die Menschen<br />
nun begriffen, wie unschön es war, wenn der Müll sich in ihrem<br />
eigenen Zuhause statt dem der Tiere stapelte. Sie würden Fräulein<br />
Mutz im nächsten Jahr ausführlich vom Erfolg dieses gelungenen<br />
Streichs berichten – sobald sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachte.<br />
Wie gesagt, so ein Zauber strengt ganz schön an. Aber was tut<br />
man nicht alles für seine Freunde?<br />
Viola Elgaß<br />
wandern & genießen 97
Service<br />
Das Allgäu für Entdecker<br />
Buch-Tipps<br />
zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />
Entspannt wandern<br />
Wer jeden Tag im Monat auf<br />
anderen Pfaden unterwegs sein<br />
will, der sollte sich dieses Buch<br />
mit insgesamt 30 Wanderungen<br />
nicht entgehen lassen. Manche<br />
füllen einen ganzen Tag, andere<br />
sind kürzer und gleichen eher<br />
einem Spaziergang. Bei den einen macht<br />
man ordentlich Höhenmeter und besteigt<br />
die Berge, bei anderen bleibt man lieber<br />
auf der Ebene und schlendert den Pfad<br />
entlang. Alle Touren jedoch führen durch<br />
eine traumhae Umgebung und bieten<br />
Möglichkeiten zur Einkehr mit Wohlfühlgarantie.<br />
Ob West-, Unter-, Ober- oder<br />
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man die Ruhe abseits touristischer Massen<br />
genießen und die Seele baumeln lassen.<br />
Lisa & Wilfried Bahnmüller:<br />
»Einfach glücklich wandern – Allgäu«,<br />
192 Seiten, ISBN 9783734316678,<br />
Preis 15,99 Euro, Bruckmann Verlag<br />
Die Bayern verstehen lernen<br />
Tauchen Sie ein in die weißblaue<br />
Welt: Bruno Jonas, gebürtiger<br />
Niederbayer und<br />
Wahlmünchner, porträtiert<br />
augenzwinkernd das Land<br />
der grünen Buckelwiesen<br />
und prächtigen Barockklöster,<br />
der Biergärten und knusprigen Brezeln.<br />
Er erläutert Lebensgefühl und Brauchtum<br />
der Bayern – und wieso der »Striezi« und<br />
der »Bazi« wichtige Wesenszüge verkörpern.<br />
Warum Wagner-Opern und Bauanträge<br />
im Freistaat länger als anderswo dauern.<br />
Wie Franken, Schwaben, Oberpfälzer,<br />
Allgäuer, Bayern und Zugereiste zum einmaligen<br />
Vielvölkerstaat wurden. Und was<br />
sich hinter dem Geheimnis bayerischer<br />
Gastfreundscha verbirgt.<br />
Bruno Jonas: »Gebrauchsanweisung für<br />
Bayern«, 224 Seiten, ISBN 9783492277525,<br />
Preis 15 Euro, Piper Verlag<br />
98<br />
Für alle, die Camper<br />
werden wollen<br />
Das Buch für Van-Einsteiger<br />
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Trip Spaß am Camping haben.<br />
Marie Welsche/Martin Bliss: »How to<br />
camp – Der Guide zur großen Freiheit«,<br />
192 Seiten, ISBN 9783956898969,<br />
Preis 15,99 Euro, ADAC<br />
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Die Allgäuer Alpen stehen<br />
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die in ihrer Harmonie,<br />
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Sie reichen von Füssen bis<br />
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Gipfel. Mit ausführlichen Wegbeschreibungen,<br />
Detailkarten und GPS-<br />
Tracks zum Download.<br />
Von Heinrich Bauregger: »Allgäuer Hausberge«,<br />
192 Seiten, ISBN 9783862467822,<br />
Preis 19,99 Euro, J. Berg Verlag<br />
Impressum<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Verlag HEPHAISTOS OHG<br />
EDITION ALLGÄU<br />
Lachener Weg 2<br />
87509 Immenstadt-Werdenstein<br />
Tel. +49(0)8379/728016<br />
Fax +49(0)8379/728018<br />
E-Mail: info@heimat-allgaeu.info<br />
www.edition-allgaeu.com<br />
Redaktion: Claudia Schöwe (v.i.S.d.P.),<br />
Ilka Schöning, Lisa Hartmann,<br />
Thomas Niehörster<br />
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Gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen die Meinung des Verfassers,<br />
nicht aber des Verlages dar.<br />
Layout:<br />
Ramona Alger, Joshua Riedisser<br />
Titelbild: Adobe Stock<br />
Anzeigen: Tel. +49(0)8379/728016<br />
Christian Vu:<br />
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gültige Anzeigenpreisliste: 1/2019<br />
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