Programmheft zur Veranstaltungsreihe im Schussental
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Programmheft zur Veranstaltungsreihe im Schussental
„Un mir singen sich a lid
fun a land, a welt a naje, wu ess lebn mentschn fraje.“
Mordechai Gebirtig
(am 04.06.1942 im Krakauer Ghetto von deutschen Soldaten erschossen)
2
Grußwort
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
es freut uns, dass diese gemeinsame Veranstaltungsreihe in
unseren Städten das wichtige Jubiläum „1700 Jahre jüdisches
Leben in Deutschland" zum Anlass nimmt, sich über die
ambivalente gemeinsame Geschichte von Christen und Juden
in unserer Region Gedanken zu machen. Sie möchte dazu
einladen, nach Spuren in Sprache, Kultur, Gebräuchen, nach
Formen der Koexistenz und des toleranten Miteinanders, nach
einer positiven Erzählung jenseits der Geschichte von
antisemitischen Vorurteilen, von Vertreibung, Verfolgung und
Ermordung der Jüdinnen und Juden durch die christliche
Mehrheitsgesellschaft zu suchen.
Der Blick in die Vergangenheit bietet seit Beginn des 14.
Jahrhunderts wenige positive Anknüpfungspunkte für ein
gemeinsames Miteinander, dennoch sind historische Themen,
auch über unsere Region hinausweisende, selbstverständlicher
Bestandteil der Veranstaltungsreihe. Sie
informiert, klärt auf und eröffnet neue Sichtweisen. Heute
sind die Städte Ravensburg und Weingarten lebendige,
dynamische Gemeinwesen und stehen für ein vielfältiges,
gewaltfreies und demokratisches Miteinander.
Wir danken den Initiatorinnen und Initiatoren dieser
Veranstaltungsreihe sehr, dass mit dem Programm dieser
Jubiläumswochen in unseren beiden Städten wegweisend aus
der Gegenwart in die Zukunft geblickt wird; mit den einzelnen
Veranstaltungen wird – speziell auch für Jugendliche - eine
aktive Auseinandersetzung mit Themen aus Geschichte und
Gegenwart angeregt. Die Veranstaltungsreihe will ermutigen,
denn wir sind überzeugt: Gelebte Vielfalt hat eine positive
Auswirkung auf unser aller Miteinander.
Dr. Daniel Rapp
Oberbürgermeister
Stadt Ravensburg
Markus Ewald
Oberbürgermeister
Stadt Weingarten
3
Chronik
um 1300 Erste schriftliche Überlieferungen
jüdischen Lebens in der Region
1330 Erster schriftlicher Nachweis im
Stadtrecht von Ravensburg, das die
Aufnahme von Juden ins Bürgerrecht
regelt und das auch eine scola erwähnt;
so wurden im Mittelalter meist die
Synagogen bezeichnet.
1348 Eine verheerende Pestepidemie ist
Anlass für die Verfolgung und
Ermordung der jüdischen Bevölkerung
in Ravensburg und den Städten rund
um den Bodensee.
1380 Schriftlicher Beleg, dass Jüdinnen und
Juden das Gemeindeleben, ihre
Handelstätigkeiten und Geschäfte
wiederaufgenommen haben.
1429 Von Ravensburg ausgehende antijüdische
Pogrome setzen in der Region
dem jüdischen Leben in fast allen
Städten im Bodenseeraum ein Ende.
1431 Beschluss des Ravensburger Stadtrats,
keine jüdischen Bewohner mehr in der
Stadt zu dulden
1559 Bestätigung des Ansiedlungsverbots
von 1431 durch Kaiser Ferdinand I.
4
Chronik
Ab 1700
ab 1850
Aus den urbanen Zentren vertrieben,
etabliert sich in der Frühen Neuzeit in
den Territorien außerhalb der
Reichsstädte eine neue jüdische
Lebensform: das sogenannte
Landjudentum. Auch in Oberschwaben
und am Bodensee entstehen zahlreiche
neue Gemeinden.
Nach und nach siedeln sich wieder
Jüdinnen und Juden in Ravensburg an,
offiziell gehören sie zur Gemeinde in
Buchau.
1933 - 1945 Jüdinnen und Juden sehen sich
zunehmender Entrechtung durch die
nationalsozialistische Rassegesetzgebung,
durch Berufsverbote sowie
durch von der örtlichen SA organisierte
Boykotte ausgesetzt. Um ihre
Emigration finanzieren zu können und
so ihr Leben zu retten, sind sie
gezwungen, ihre Geschäfte unter Wert
zu verkaufen. Einigen Familien gelingt
die Flucht nach Amerika, Australien
oder Palästina, mehrere jüdische
Mitbürger und Mitbürgerinnen werden
deportiert und in Ghettos und
Vernichtungslagern ermordet.
5
Hinweis zu den Veranstaltungen
Aufgrund der Pandemielage kann es evtl. zu
Terminverschiebungen oder -absagen kommen.
Bitte informieren Sie sich rechtzeitig bei den jeweiligen
Veranstaltern.
Beachten Sie bitte auch die Teilnahmebedingungen
anhand der Corona - Verordnung des Landes Baden-
Württemberg.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
6
Programmübersicht
Von Akzeptanz und Ablehnung -
Jüdisches Leben im deutschen Mittelalter 8
Ausstellungseröffnung „Gurs 1940“ 9
Klingende Hölzer, Klassik und Klezmer 10
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Ravensburg 11
Cineastischer Beitrag des Kulturzentrums Linse 12
Koexistenz und Katastrophe – Teil 1
Jüdisches Leben im Mittelalter in Ravensburg 14
Koexistenz und Katastrophe – Teil 2
Die Juden Oberschwabens in der Neuzeit 15
„Da habe ich die Mama das letzte Mal gesehen“ 16
#frageinenjuden 17
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Ravensburg 18
„Wie nemt man a bissele glik?“ 19
Terror gegen Juden -
Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt 20
Jüdische Nachbar*innen -
Spurensuche im Museum Humpis-Quartier 22
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Ravensburg 23
Der Verschwörungsmythos als Weltanschauung 24
Das Römische Reich und die Juden 25
Veranstalter 26
Impressum 27
7
Vortrag | 21.09.2021 | 19:30 Uhr
Von Akzeptanz und Ablehnung
Jüdisches Leben im deutschen Mittelalter
Seit den Römern leben Juden in Deutschland.
Aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit wurden sie
aber sehr schnell zu gesellschaftlichen Außenseitern.
Nichtsdestotrotz erfreuten sie sich bei den Mächtigen
des Reiches als wichtige Geldgeber großer
Wertschätzung. Allerdings wurden sie auch immer
wieder bei verschiedenen Ereignissen, wie zum
Beispiel den Kreuzzügen oder der Pest, zu Opfern bei
anschließenden Pogromen.
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Eintritt: 5,00 €
vhs Ravensburg e.V.
Gartenstr.33, 88212 Ravensburg oder
online
Matthias Hofmann
Anmeldung bis: 14.09.2021
Kontakt/Anmeldung: info@vhs.de, Sekretariat vor Ort
8
Ausstellungseröffnung | 26.09.2021 | 11:00 Uhr
Ausstellung „Gurs 1940“
26.09.2021 - 10.10.2021
Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen
Jüdinnen und Juden
Die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee -
Konferenz gestaltete Ausstellung thematisiert, wie die jüdische
Bevölkerung 1940 aus Südwestdeutschland in das Lager Gurs, in
Südfrankreich, verschleppt wurde, wie die örtliche Bevölkerung
sich verhielt, was die Deportierten in Südfrankreich erwartete
und wie die Verbrechen in der Nachkriegszeit aufgearbeitet
wurden. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Veranstalter: Akademie der Diözese Rottenburg-
Stuttgart in Kooperation mit dem
Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation
Oberschwaben
Veranstaltungsort: Akademie der Diözese Rottenburg-
Stuttgart, Tagungshaus Weingarten
Kirchplatz 7, 88250 Weingarten
Referent*innen:
Führungen:
Eintritt:
Termine:
Kontakt/Anmeldung:
Johannes Kuber (Akademie der Diözese
Rottenburg-Stuttgart)
Dr. Silvan Eppinger (Regierungsdirektor,
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg)
Charlotte Mayenberger (Initiative „Juden in
Buchau“)
Werner Wolf (Gesellschaft für Christlich-
Jüdische Begegnung in Oberschwaben e.V.)
Uwe Hertrampf
frei
Montag - Freitag: 9:00 - 17:00 Uhr
Wochenende auf Anfrage; Öffentliche
Führungen werden noch bekanntgegeben
www.akademie-rs.de/themen/geschichte
9
Konzert | 27.09.2021 | 19:00 Uhr
Klingende Hölzer, Klassik und Klezmer
Konzert mit dem bekannten Jongleur der Schlägel
Virtuos bringt Alex Jacobowitz, der „Paganini der
Marimba” (Henrik M. Broder), die 52 Hölzer seines
3 m langen Instruments zum Klingen. Mit Witz und
Charme präsentiert der jüdisch-orthodoxe Künstler,
der in den Fußgängerzonen genauso zu Hause ist wie
in den Konzertsälen
der Metropolen,
musikalische Stücke
von Klassik bis
Klezmer und erweist
sich überdies als
Meister der Erzählkunst.
Sein Konzert
lässt uns spüren, dass
Musik keine Grenzen
kennt und die wohl
stärkste
© Gregor Zielke
Völkerverständigung
ist, die es gibt.
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Künstler:
Eintritt:
Anmeldung:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Begegnung in Oberschwaben e.V. (CJB)
Evangelische Stadtkirche
Marienplatz 5, 88212 Ravensburg
Alex Jacobowitz, New York/Berlin
Der Eintritt ist frei. Spenden werden
gerne entgegengenommen.
Wenn coronabedingt erforderlich,
siehe Informationen in der Presse
10
Stadtführung | 29.09.2021 | 18:00 Uhr
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in
Ravensburg
Stadtführung mit Christophe Freund
Der Rundgang durch die Ravensburger Altstadt führt
zu Orten jüdischen Lebens vom Mittelalter bis ins 20.
Jahrhundert.
Dauer ca. 90 Minuten.
© Gülcin Bayraktar
Veranstalter: Museum Humpis-Quartier
Treffpunkt:
Marktstr. 45, 88212 Ravensburg
Referent:
Christophe Freund
Eintritt:
9,00 €, erm. 7,50 €, Kinder bis 18 Jahre frei
Kontakt/Anmeldung: Tel. 0751/82820, mhq@ravensburg.de
11
Kino | 30.09.2021 – 09.10.2021 | 16:30 & 18:00 Uhr
Cineastischer Beitrag des Kulturzentrums Linse
zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Im Zeitraum von zwei Wochen zeigt die Linse
Dokumentationen und Filme über jüdisches Leben in
Deutschland.
Bei Bedarf können die Filme vormittags für
Schulklassen gebucht werden. Für diese
Veranstaltungen wird ein geringerer Eintrittspreis
verlangt.
Bitte vorher Kontakt aufnehmen.
Veranstalter: Kulturzentrum Linse e. V.
Veranstaltungsort: Liebfrauenstraße 58, 88250 Weingarten
Eintritt: 6,50 € / 8,00 €
Kontakt:
henning.daeuber@kulturzentrum-linse.de
12
Kino | 30.09.2021 – 09.10.2021| 16:30 & 18:00 Uhr
Donnerstag | 30.09.2021 | 18:00 Uhr
„Rabbi Wolff“
Freitag | 01.10.2021 | 18:00 Uhr
„Im Himmel unter der Erde“
Samstag | 02.10.2021 | 16.30 Uhr
„Rabbi Wolff“
Samstag | 02.10.2021 | 18:00 Uhr
„Oma & Bella“
Dienstag | 05.10.2021 | 18:00 Uhr
„Oma & Bella“
Mittwoch | 06.10.2021 | 18:00 Uhr
„Im Himmel unter der Erde“
Donnerstag | 07.10.2021 | 18:00 Uhr
„Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin“
Freitag | 08.10.2021 |18:00Uhr
„Displaced“
Samstag | 09.10.2021 | 16:30 Uhr
„Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin“
Samstag | 09.10.2021 | 18:00 Uhr
„Germans and Jews“
Dienstag | 12.10. 2021 | 18:00 Uhr
„Germans and Jews“
Mittwoch | 13.10. 2021 | 18:00 Uhr
„Displaced“
13
Doppelvortrag | 07.10.2021 | 19:00 Uhr
Koexistenz und Katastrophe – Teil 1
Jüdisches Leben im Mittelalter in Ravensburg
Die Judengemeinde von Ravensburg war im Mittelalter Teil
des blühenden, jüdischen Lebens im Bodenseeraum. Der
Kredithandel der Juden stellte eine wichtige Voraussetzung
für den wirtschaftlichen Aufstieg dieser Region dar. Doch das
Zusammenleben von Christen und Juden fand stets unter dem
möglichen Szenario blutiger Verfolgungen statt, wie die
Pestpogrome von 1349 oder die Ravensburger
Ritualmordbeschuldigung von 1429/30 zeigen. Hierbei wird
auf bedrückende Weise klar, wie die Juden im Spätmittelalter
von den christlichen Obrigkeiten als rein wirtschaftliches
Nutzobjekt und als Element der Machtpolitik gesehen
wurden.
14
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Stadt Ravensburg
Schwäbisch Media
Karlstraße 16, 88212 Ravensburg
Eintritt:
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung bis: 05.10.2021
Anmeldung:
© Wynrich Zlomke
Dr. Stefan Lang (Kreisarchivar des
Landkreises Göppingen, 2008 Leopold-
Lucas-Nachwuchswissenschaftler-Preis
der Universität Tübingen, 2009 Baden-
Württembergischer Geschichtspreis)
bildung-soziales-sport@ravensburg.de
Doppelvortrag | 07.10.2021 | 19:00 Uhr
Koexistenz und Katastrophe – Teil 2
Die Juden Oberschwabens in der Neuzeit:
Leben in der christlichen Mehrheitsgesellschaft von
Laupheim, Buchau und Ravensburg
Ausgehend von der württembergischen Muttergemeinde
Laupheim geht der Vortrag vor allem auf
das Geschehen der letzten drei Jahrhunderte ein.
Wie bei kaum einem anderen Ort wurde die
Entwicklung Laupheims von der Teilhabe der
jüdischen Minderheit geprägt. Im Mittelpunkt stehen
über die Epochen verteilt immer wieder besondere
biografische Akzente.
Der Referent ist Leiter des Museums zur Geschichte
von Christen und Juden in Laupheim.
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Eintritt:
Stadt Ravensburg
Schwäbisch Media
Karlstraße 16, 88212 Ravensburg
Dr. Michael Niemetz
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung bis: 05.10.2021
Anmeldung:
bildung-soziales-sport@ravensburg.de
15
Vortrag | 20.10.2021 | 19:00 Uhr
„Da habe ich die Mama das letzte Mal gesehen“
Lebenswege von Kindertransportkindern, 1938-1940
Nach dem Novemberpogrom 1938 wurden etwa
20.000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich
und der Tschechoslowakei mit Kindertransporten vor
allem nach Großbritannien gebracht und entkamen
so dem Holocaust. Die Kinder verstanden oftmals die
Umstände ihrer Ausreise nicht und glaubten, ihre
Familie habe sie
verstoßen. Der
Vortrag zeigt, wie die
erzwungene Flucht
aus Deutschland und
die oft endgültige
Trennung von den
Angehörigen (die
meist im Holocaust
umkamen) das Leben
der Kinder - häufig
traumatisch - prägte.
© Angelika Rieber
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Begegnung in Oberschwaben e.V. (CJB)
Veranstaltungsort: Evangelisches Martin-Luther-Gemeindehaus
Gartenstraße 9, 88250 Weingarten
Referentin:
Eintritt:
Anmeldung:
Angelika Rieber, Oberursel
Der Eintritt ist frei. Spenden werden gerne
entgegengenommen.
Falls coronabedingt notwendig per Mail
oder Telefon bei Ursula Wolf unter
ursula.wolf@cjb-rv.de o. Tel. 0751/54646
16
Online-Talk | 21.10.2021 | 10:00 – 11:00 Uhr
#frageinenjuden
Jugendliche im Gespräch mit Marina Weisband
Die Online-Veranstaltung richtet sich an Jugendliche
und SchülerInnen, deren Fragen zum Judentum von
der bekannten YouTuberin Marina Weisband
beantwortet werden. Sie möchte außerhalb des
Gedenkens gerne mehr aus ihrem Alltag teilen, will
über jüdischen Humor, jüdische Küche oder die
digitale Vernetzung weltweit zerstreuter Familien
sprechen.
© Tibor Bozi
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referentin:
Eintritt:
Partnerschaften für Demokratie
Stadt Ravensburg , Stadt Weingarten und
Landkreis Ravensburg
Digital per Stream unter
https://diestreamerei.de/demokratieleben/
Marina Weisband, Diplom-Psychologin,
Politikerin, Publizistin und
Beteiligungspädagogin
Der Eintritt ist frei.
Informationen unter: www.vielfaltimschussental.de und
www.jukinet.de
17
Stadtführung | 23.10.2021 | 18:00 Uhr
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in
Ravensburg
Stadtführung mit Christophe Freund
Der Rundgang durch die Ravensburger Altstadt führt
zu Orten jüdischen Lebens vom Mittelalter bis ins 20.
Jahrhundert.
Dauer ca. 90 Minuten.
© Gülcin Bayraktar
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Eintritt:
Museum Humpis-Quartier
Treffpunkt ist im Museum Humpis-Quartier
Marktstr. 45, 88212 Ravensburg
Christophe Freund
9,00 €, erm. 7,50 €, Kinder bis 18 Jahre frei
Kontakt/Anmeldung: Tel. 0751/82820, mhq@ravensburg.de
18
Vortrag | 25.10.2021 | 19:00 Uhr
"Wie nemt man a bissele glik?"
Jiddisch - Sprache und Kultur der Juden Europas - von
Worms in die Welt
Fast 1000 Jahre war Jiddisch die Umgangssprache der
aschkenasischen Juden. Ihre spezielle jüdische Kultur
mit eigenem Brauchtum und eigenen religiösen
Traditionen entstand im mittelalterlichen
Deutschland in den Gemeinden am Rhein, vielleicht
in Worms. Da Jiddisch mit hebräischen Buchstaben
geschrieben wird, kann ein Deutscher es verstehen,
aber nicht lesen, ein Israeli lesen, aber nicht
verstehen. Häufiger als uns bewusst ist, verwenden
wir im Deutschen Lehnwörter aus dem Jiddischen wie
z.B. Pleitegeier, vermasseln, Knast, malochen oder
Lebkuchen.
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Begegnung in Oberschwaben e.V. (CJB)
Veranstaltungsort:
Referentin:
Eintritt:
© Stella Schindler-Siegreich
Evangelisches Matthäus-Gemeindehaus
Weinbergstraße 12, 88214 Ravensburg
Stella Schindler-Siegreich, Worms
Der Eintritt ist frei. Spenden werden
gerne entgegengenommen.
Kontakt/Anmeldung: Falls eine Anmeldung coronabedingt
notwendig ist, per Mail an:
Michael.Hammer@cjb-rv.de
19
Buchvorstellung | 29.10.2021 | 20:00 Uhr
Terror gegen Juden - Wie antisemitische Gewalt
erstarkt und der Staat versagt
Der Hass auf die Juden und der Terror gegen jüdische
Einrichtungen in Deutschlang haben erschreckende
Ausmaße angenommen. Der Jurist, Journalist und
Autor Ronen Steinke, der selbst Jude ist, beleuchtet
mit seinem Buch die aktuelle Lage in Deutschland. Er
klagt an.
© Regina Schmeken
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Moderation:
Eintritt: 8,00 €
Studentenwerk Weiße Rose e.V.
zusammen mit Kulturzentrum Linse e.V.
Kulturzentrum Linse e.V.
Liebfrauenstraße 58, 88250 Weingarten
Ronen Steinke
Prof. em. Dr. Lothar Kuld
20
21
Workshop & Stadtführung | 04.11.2021 | 14:00 Uhr
Jüdische Nachbar*innen -
Spurensuche im Museum Humpis-Quartier
Workshop und Stadtführung für Jugendliche ab 14
Jahre
Ausgehend von authentischen Orten und
Lebensgeschichten begeben sich die Jugendlichen auf
Spurensuche.
Wie lebten die jüdischen Mitbürger*innen im
Ravensburg des Mittelalters? Was erlebten und
erlitten Ravensburger Juden und Jüdinnen im
Nationalsozialismus? Welche Rolle spielten auch
damals Vorurteile, Verschwörungsmythen und Hetze,
und wie wurden diese verbreitet und geteilt - auch
ohne Internet und mediale Plattformen?
Veranstalter: Museum Humpis-Quartier
Veranstaltungsort: Marktstr. 45, 88212 Ravensburg
Referent:
Christophe Freund
Eintritt:
frei
Kontakt/Anmeldung: Tel.0751/82820, mhq@ravensburg.de
22
Stadtführung | 06.11.2021 | 14:00 Uhr
Auf Spurensuche nach jüdischem Leben in
Ravensburg
Stadtführung mit Christophe Freund
Der Rundgang durch die Ravensburger Altstadt führt
zu Orten jüdischen Lebens vom Mittelalter bis ins 20.
Jahrhundert.
Dauer ca. 90 Minuten.
Veranstalter:
Museum Humpis-Quartier
Veranstaltungsort: Treffpunkt in der Marktstr. 45,
88212 Ravensburg
Referent:
Eintritt:
Kontakt/Anmeldung:
Christophe Freund
9,00 €, erm. 7,50 €, Kinder bis 18 Jahre frei
Tel. 0751/82820, mhq@ravensburg.de
23
Vortrag | 25.11.2021 | 19:00 Uhr
Der Verschwörungsmythos als Weltanschauung
Eine sozialpsychologische Untersuchung des
Antisemitismus
Verschwörungsmythen sind
keine gesellschaftlichen
Randphänomene mehr, sie
erreichen durch die sozialen
Medien ein größeres
Publikum und erscheinen
als abwegige, aber
unterhaltsame Falsch-
Nachrichten.
Verschwörungsmythen landen dabei häufig nicht
zufällig bei Antisemitismus. Der Vortrag wird der
Frage nachgehen, was Verschwörungsmythen für
Menschen attraktiv macht und welche sozialpsychologischen
und emotionalen Bedürfnisse
(antisemitische) Verschwörungsmythen ansprechen.
Veranstalter:
24
Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Begegnung in Oberschwaben e.V. (CJB)
Veranstaltungsort: Online-Veranstaltung mit Vortrag und
anschließender Fragen- und
Rückmeldemöglichkeit oder als
Präsenzveranstaltung im Evangelischen
Martin Luther Gemeindehaus,
Gartenstraße 9, 88250 Weingarten
Referent: Dr. Marc Grimm, Zentrum für Prävention u.
Intervention im Kindes- und Jugendalter an
der Universität Bielefeld
Eintritt:
Anmeldung:
Der Eintritt ist frei. Spenden werden gerne
entgegengenommen.
Anmeldung zur Zoom-Veranstaltung
bzw. zur Präsenzveranstaltung bis
spätestens 18.11.2021 unter :
drescher.kurt@gmx.de, Tel.07502/562449
Vortrag | 16.12.2021 | 19:30 Uhr
Das Römische Reich und die Juden
Im Jahr 63 v. Chr. wurde Jerusalem durch den
römischen Feldherrn Pompeius erobert, im Anschluss
auch Judäa dem Römischen Reich als Provinz
eingegliedert. Im Gegensatz zu vielen anderen
Kulturen, die bereit waren, willfährig ein
wohlgefälliges Leben innerhalb des römischen
Imperiums zu führen, ergaben sich die Juden ihrem
Schicksal nicht. Im Gegenteil: Sie nutzten jede sich
bietende Möglichkeit, sich gegen die ungeliebte
Fremdherrschaft zu erheben.
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Referent:
Eintritt: 5,00 €
vhs Ravensburg e.V.
Gartenstr.33, 88212 Ravensburg oder
online
Matthias Hofmann
Anmeldung bis: 09.12.2021
Kontakt/Anmeldung: info@vhs.de, Sekretariat vor Ort
25
Veranstalter
26
Impressum
Herausgeber: Stadt Ravensburg, Stadt Weingarten,
Landkreis Ravensburg, Tavir e.V. - Vielfalt im Schussental,
Kreisjugendring Ravensburg e.V., Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Begegnung in Oberschwaben e.V. (CJB),
Volkshochschule Ravensburg e.V., Denkstättenkuratorium
NS-Dokumentation, Museumsgesellschaft Ravensburg
e.V., Museum Humpis-Quartier, Studentenwerk Weiße
Rose e.V., Kulturzentrum Linse e.V.
Layout & Gestaltung: Gülcin Bayraktar, Ravensburg
Bildnachweis: iStock/Proksima (S.1,28)
Druck: flyeralarm
Auflage: 1.000/Juli 2021
27
„Erinnerung erhalten - Zukunft gestalten“
Seit über 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden in
Deutschland.
Mit zahlreichen Veranstaltungen wird dieses besondere
Festjahr bundesweit gefeiert. Auch in unserer Region
möchten wir Ihnen mit einem breiten Angebot und
vielfältigen Veranstaltungen jüdisches Leben sichtbar und
erlebbar machen.
Tauchen Sie mit uns in die gemeinsame Geschichte ein, und
lassen Sie sich neben den Klängen jüdischer Musik, von
Filmen, Vorträgen und Ausstellungen inspirieren.