Mitten in Bonn - 60plus - sicher mobil

haltsbeauftragte war sie von 2000 bis
2008 auch für die Polizeifinanzen verantwortlich.
Zuletzt war sie stellvertretende
Abteilungsleiterin des Referats
für Landesorganisation und Verwaltungsmodernisierung.
Das nette Abschiedsgeschenk
ihrer Ex-Kollegen, ein
von allen unterschriebenes Bild, hängt
jetzt hier im Bonner Dienstzimmer.
Und daneben ein Stich des Kölner
Doms. Die 56-Jährige pendelt täglich
in die Bundesstadt. „Ich habe ein Herz
fürs Rheinland, aber in dem Sinne,
dass auch Düsseldorf für mich nicht
eine verbotene Stadt ist“, lacht Brohl-
Sowa. Der Rheinländer komme schnell
in Kontakt. „Hier kann man also gut
leben.“ Die Familie mütterlicherseits
stamme aus Bonn. Sie kenne sich also
gut aus und liebe die Innenstadt rund
ums Münster. „Und die Rheinpromenade
und das Siebengebirge“, fügt die
begeisterte Radfahrerin und Wanderin
hinzu. Und erzählt vom Einkehrlokal
Milchhäuschen und den wunderbaren
Wegen des Rheinsteigs.
„Sicherheit sehe ich auf jeden Fall als
Gemeinschaftsaufgabe“
Eine Chefin mit Humor: im Gespräch mit Hauptkommissar Wolfgang Eifinger
„Bonn hat alles, was man braucht“:
kulturelle Angebote, eine sehr gute Infrastruktur,
mit seinem Bevölkerungszuwachs
auch beste Voraussetzungen für
die Zukunft. Den Vergleich mit Köln will
sie nicht ziehen. „Das ist unfair.“ Und
schon schildert Brohl-Sowa, dass für sie
eine bürgernahe Polizei der Schlüssel
für Transparenz, Verständnis und sachliche
Kritik sei. Mehr Bürgerbeteiligung
bedeute die Chance, die anstehenden
Aufgaben besser zu bewältigen. „Ich
suche den Dialog auf unterschiedlichsten
Ebenen. Sicherheit sehe ich als Gemeinschaftsaufgabe.
Deshalb sind Ordnungspartnerschaften
und Netzwerke
von wesentlicher Bedeutung.“ Priorität
hätten die Bekämpfung der Jugend-,
Einbruchs-, Straßenkriminalität und der
Gewaltdelikte, aber auch die Senkung
der Unfälle. „Mir ist wichtig, dass sich
die Menschen und Besucher in Bonn
und in unserem Zuständigkeitsbereich
des Rhein-Sieg-Kreises sicher fühlen.“
Einsatz Afghanistan-Konferenz
Ihre erste Bewährungsprobe hat „die
Neue“ bei der Afghanistan-Konferenz
im Dezember gehabt. Die Planung sei
natürlich noch vor ihrem Antritt fertig
gewesen, blickt Brohl-Sowa zurück. „Der
Einsatz hat mich sehr beeindruckt. 4000
Polizisten waren zielgenau auf ihre Aufgabe
ausgerichtet. Und es war faszinierend,
wie logistisch perfekt alles klappte,
bei allen Unwägbarkeiten.“ Brohl-Sowa,
die gerne durchs Präsidium führt, ist des
Lobes voll für ihre Einsatzleiter. Vor dem
Präsidium kommt sie ins Gespräch mit
Hauptkommissar Wolfgang Eifinger, der
gerade aus einem Wagen steigt. Brohl-
Sowa hört aufmerksam zu, zeigt an entsprechender
Stelle Humor.
„Bonn hat alles, was man braucht“
Wie sie denn ohnehin unbestritten
Witz hat. Im Bonner Karneval etwa, den
sie mit viel Freude mitfeierte, habe sie
eines gestört, erzählt die Polizeipräsidentin.
Dass sie als Frau bei den Wiesse
Müüs „dieses komische Schiffchen“
aufsetzen musste. „Das hält doch nur in
betonierten Haaren, sonst rutscht das
trotz Kämmchen hin und her, sobald Sie
sich bewegen.“ Entweder trete sie also
in der nächsten Session mit einer Senatorenmütze
auf, die fest sitze, schmunzelt
Brohl-Sowa. „Oder ich stülpe mir
eine große Langhaarperücke über.“
portrAit
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