Granit Magazin - Ausgabe 1
Die schönsten Seiten der Oberlausitz In der Oberlausitz leben . Arbeiten . Wohlfühlen
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GRANIT
M A G A Z I N
M A G A Z I N
800 Jahre Löbau
– eine Stadt, die es einstmals nicht mehr geben sollte
22
Text: Arnd Krenz
Am 21. Juni hatte Löbau seinen großen
Tag. Die Stadt feierte ihren 800. Geburtstag.
Allerdings nicht so ausgiebig
wie zum 700. im Jahre 1921 oder zum
750.1971. Die Coronaverordnungen
hatten uns die Feierlaune gehörig verdorben.
So mussten wir uns, neben anderen
kleinen Feierlichkeiten, mit einem
Salutschießen der Privilegierten Schützengesellschaft
zu Löbau e.V. auf dem
Altmarkt und einem Höhenfeuerwerk
auf der Skiwiese am Fuße des Löbauer
Berges begnügen. Das ist schade, weil
die Altehrwürdige in den 800 Jahren ihres
Bestehens manches ertragen musste
und eines Tages fast ihr Leben verloren
hätte. Außerdem ist der Ort eigentlich
viel viel älter ...
Als nämlich der Meißner Bischof Bruno II.
Löbau unter dem Namen Oppidum Lubaw
1221 das erste Mal in einer Urkunde
festhielt, hat es besagten Ort bereits
gegeben. Geschichtsforscher sagen,
dass der Böhmenkönig Ottokar I. ihn um
1200 auf dem Plateau über dem heutigen
Löbauer Wasser zum Zwecke eines
Marktes anlegen ließ. Doch auch dieses
Datum weist bei Weitem nicht auf die ältesten
Bewohner hiesigen Terrains hin.
In der Bronzezeit vor rund 3.500 Jahren
existierte auf dem Löbauer Berg bereits
eine 5 Hektar große Wallanlage. Wer
sie bewohnte weiß heute keiner mehr,
nur dass es wahrscheinlich eine Gruppe
bzw. Sippe der Lausitzer Kultur war. In
welcher Sprache sich deren Angehörige
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verständigten und welcher Ethnie sie zuzuordnen
sind, darüber streiten die Wissenschaftler.
Noch weniger wissen wir
von jenen Menschen, die vor über 5.000
Jahren hier siedelten. Wie archäologische
Funde ans Tageslicht brachten, lebten
sie im Areal des heutigen Altlöbau.
Sie gehörten zu den ersten Stämmen,
die in Mitteleuropa sesshaft wurden und
vor Ort Ackerbau und Viehzucht betrieben.
So gesehen sind wir Löbauer also
ganz schön alt – gewissermaßen steinalt.
Und was steckt hinter der Aussage, dass
die Stadt eines Tages fast ihr Leben verloren
hätte?
Um das zu verstehen, gehen wir ins Jahr
1428, in die Zeit der Hussitenkriege, zurück.
Konkret deren gewaltbereiter Flügel,
die Taboriten, überzogen die Lausitz
und andere deutsche Landesteile
mit Krieg. In jenem Jahr standen sie vor
Löbau, kamen jedoch nicht in die Stadt
und mussten abziehen. Aus Rache bestachen
sie einen Löbauer Brauknecht für
12 Schock Groschen, mit dem Auftrag,
alles innerhalb der Mauern niederzubrennen.
Am 1. Januar 1429 erfüllte er
seine schändliche Mission und äscherte
Löbau ein. Einzig die Nikolaikirche und
das Kloster blieben unversehrt. Später
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