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Jänner-März <strong>2021</strong> | € 6,50<br />
TRAIL RUNNING<br />
SZENE<br />
das offroad laufsport magazin aus Österreich<br />
MATERIAL<br />
Schuhe, Jacken und mehr<br />
für die Winter-Tour<br />
TRAIL TALK<br />
Markus Kröll, Daniel Zugg,<br />
Stephanie Kröll<br />
TOUREN<br />
Skitouren und Winter-Trails<br />
Trailfliegen auf Teneriffa<br />
MIT NEUER ENERGIE INS TRAIL-JAHR<br />
VOLLE KRAFT VORAUS<br />
9 190001 018515<br />
01<br />
Ausgabe 1 | <strong>2021</strong> € 6,50<br />
TRAIL LEXIKON<br />
UTMB, FKT, UTWT, bitte was?<br />
Wir machen dich zum Insider<br />
REZEPTE<br />
So holst du dir deine<br />
Energie gesund und<br />
mit Genuss zurück!<br />
SKITOUR<br />
Touren in Österreich<br />
mit Tipps und Tricks von Experten
VORWORT<br />
Liebe Trailläufer, Outdoorsportler, und Bewegungsliebhaber!<br />
Volle Kraft voraus<br />
„Wenn du das Licht am Ende des Tunnels nicht findest, dann mach einfach im Tunnel<br />
das Licht an!“, so Michael Mittermeier im Ö3 Frühstück bei mir Anfang Dezember.<br />
Dieses Zitat ist bei mir wirklich hängen geblieben, denn was bleibt uns sonst übrig<br />
nach diesem Corona-geprägten Jahr. Das Thema wird uns sicher noch einige Zeit<br />
beschäftigen, es soll uns aber, so wie alles andere Negative, das im Leben manchmal<br />
passiert, nicht die Hoffnung und die Freude an den Dingen nehmen, die wir lieben.<br />
Wie geht es dir, wenn du im Winter die Tür aufmachst, in die Sonne hinausschaust und<br />
zu einer Tour aufbrichst? Egal ob auf Ski, Schneeschuhen, beim Langlaufen, Wandern<br />
oder einfach spazieren gehen. Wenn der Schnee glitzert und ich die frische, kalte<br />
Luft spüre, dann geht mir – und klingt es noch so kitschig – das Herz auf. Dann lasse<br />
ich alle Sorgen einfach hinter mir, sie können daheim bleiben. Denn in dem Moment<br />
gibt es nur die Natur, die Bewegung und das bewusste Erleben.<br />
Es ist so wichtig und gleichzeitig so schön, etwas im Leben zu haben, das dich aufbaut<br />
und dir Energie gibt, vor allem aber Hoffnung. Nach dem Jahr 2020 wissen<br />
wir, dass wir alles überstehen können. Hinfallen ist ok, danach wieder aufstehen<br />
essentiell. Wir blicken nach vorne, mit vielen Berichten, mutmachenden Interviews<br />
und wunderschönen Bildern.<br />
Minion<br />
Lasst euch nicht unterkriegen und<br />
DE<br />
genießt eure Zeit – zuhause, bei Freunden, bei<br />
der Familie und natürlich ganz besonders am Trail.<br />
Sigrid Huber<br />
Herausgeberin & Chefredakteurin<br />
PEFC zertifiziert<br />
Dieses Produkt<br />
stammt aus<br />
nachhaltig<br />
bewirtschafteten<br />
Wäldern und<br />
kontrollierten<br />
Quellen<br />
www.pefc.at<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Redaktionelle Leitung: Sigrid Huber, 4252 Liebenau, Liebenstein 45, info@trailrunning-szene.at<br />
Grafik & Layout: Sigrid Huber<br />
Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Norbert Wastian, Wolfgang Seidl, Florian Reiter, Astrid Eder<br />
Anzeigen: Norbert Wastian, norbert@trailrunning-szene.at<br />
Abo-Service: aboservice@trailrunning-szene.at<br />
Titelbild: WUSA on the mountain / Christian Wurzer<br />
Haftungsausschluss: Die Autorinnen und Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit<br />
oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autorinnen und Autoren, welche sich auf Schäden<br />
materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die<br />
Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der<br />
Autorinnen und Autoren kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.<br />
Myriad<br />
PEFC zertifiziert<br />
PEFC zertifiziert PEFC zertifiziert<br />
Dieses Produkt stammt<br />
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stammt aus nachhaltig aus bewirt-<br />
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nachhaltig<br />
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bewirtschafteten<br />
Wäldern und bewirtschafteten<br />
Wäldern kontrollierten und Quellen. Wäldern und<br />
kontrollierten<br />
kontrollierten<br />
Quellen www.pefc.at<br />
Quellen<br />
www.pefc.at<br />
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3
INHALT<br />
Sonnenkopf, Vorarlberg<br />
(RENN)BERICHTE<br />
Fanta 5 ... 12<br />
Transbavaria ... 16<br />
4 MusKATiere ... 20<br />
Nassfeld ... 34<br />
Salzburg Trail Festival ... 36<br />
VORSCHAU<br />
Ötztal Trails ... 22<br />
Kaiserkrone Trail ... 24<br />
Innsbruck ... 26<br />
TRAINING<br />
Mentaltraining: Fokus ... 42<br />
Weg zum ersten Speedtrail ... 44<br />
Kraft und Koordination ... 46<br />
MATERIAL<br />
Trailschuhe Winter ... 56<br />
Outdoor Winter ... 58<br />
Tour Bekleidung ... 60<br />
Nachhaltigkeit ... 63<br />
SKITOUR<br />
Touren ABC ... 66<br />
Touren der BOA Athleten ... 66<br />
Tour auf den Öhler ... 70<br />
Sicher auf Tour ... 74<br />
INSIDER<br />
Trail Lexikon ... 14<br />
TRAIL TALK<br />
Stephanie Kröll ... 38<br />
Daniel Zugg ... 78<br />
WINTER TRAILRUNNING<br />
Markus Kröll erzählt ... 68<br />
3 Hügerl im Mühlviertel ... 76<br />
Saalbach im Winter ... 82<br />
GESUNDHEIT<br />
Rückengesundheit ... 88<br />
Wasserhaushalt ... 90<br />
URLAUB<br />
Trailfliegen in Teneriffa ... 84<br />
REZEPTE<br />
Heimische Superfoods ... 92<br />
TERMINE<br />
Camps ... 94<br />
Österreich ... 95<br />
International ... 96<br />
4
HOTEL 4 JAHRESZEITEN, PITZTAL / TIROL<br />
Wo verbringst du deinen Urlaub?<br />
Wo gibt es lässige Strecken?<br />
Wie findet man das passende Hotel mit Late Checkout,<br />
gesunder Küche, Regenerationsmöglichkeiten, einem<br />
Hotelteam, für das Trailrunning keine Fremdsprache ist...<br />
Im Trailrunning Hotel! Jedes unserer Partnerhotels ist auf<br />
Trailrunner ausgerichtet und freut sich auf deinen Besuch!<br />
SPORT-QUARTIER, GARMISCH-P. / DE<br />
AMMERERHOF, RAURIS / SALZBURG<br />
RAURISERHOF, RAURIS / SALZBURG<br />
HOTEL GUNDOLF, PITZTAL / TIROL<br />
HOTEL SONNBLICK, PITZTAL / TIROL<br />
HOTEL EDER, MARIA ALM / SALZBURG<br />
HOTEL MIRAMONTE, GASTEIN / SALZBURG<br />
WWW.TRAILRUNNING-HOTELS.AT
Das warme Bett verlassen, in die dunkle Nacht hinausgehen und<br />
gemeinsam atemberaubende Momente erleben.<br />
Bild: Jerzi Gorecki
SZENE<br />
TRAIL & SKY<br />
Neuigkeiten zum Trail- und Skyrunning in Österreich<br />
"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne<br />
Gesundheit ist alles nichts."<br />
Arthur Schopenhauer<br />
Wie die augenblickliche Entwicklung zeigt,<br />
werden wir die Gratwanderung zwischen<br />
Schutz und Freiheit noch längere Zeit gehen<br />
müssen.<br />
Selbstverständlich hat es auch Auswirkungen<br />
auf unsere Trailrunning Ambitionen, vor<br />
allem bei gemeinsamen Treffen, Läufen,<br />
Veranstaltungen und auch in der Förderung<br />
von Trailrunning & Skyrunning in Österreich.<br />
Trotzdem dürfen wir uns glücklich schätzen,<br />
dass wir unseren Sport an der frischen Luft<br />
und in der Natur erleben dürfen. Weltweit<br />
sind sich hier alle Regierungen einig, dass<br />
Sport und die damit verbundene Förderung<br />
des Immunsystems die beste Maßnahme<br />
ist, um unsere Gesundheitssysteme nicht<br />
zu überfordern.<br />
Doch wir wollen optimistisch in die Zukunft<br />
schauen. Die ASTA erarbeitete schon im<br />
April ein eigenes Sicherheitskonzept um<br />
Veranstalter damit zu unterstützen und<br />
für die Läufer Veranstaltungen möglich zu<br />
machen. Unser Sicherheitskonzept wurde<br />
von den Veranstaltern an die jeweiligen<br />
Verordnungen und Maßnahmen 2020 angepasst.<br />
Uns alle, auch die Regierungen, hat<br />
die überraschende Gesundheitskrise überrascht.<br />
So konnte es passieren, dass trotz<br />
bestem und an die Verordnung haltendem<br />
Sicherheitskonzept der Veranstalter von<br />
den regionalen Behörden eine Untersagung<br />
der Veranstaltung erhalten hat. Wir stehen<br />
in regelmäßigem Kontakt mit den Veranstaltern<br />
und sahen hier trotz einer für ganz<br />
Österreich gültigen Verordnung eine Willkür<br />
unterschiedlicher regionaler Behörden. Die<br />
Überforderung dieser war klar ersichtlich<br />
und so fügten sich viele Veranstalter und<br />
mussten ihre Veranstaltung auf das nächste<br />
Jahr verschieben.<br />
Wir bedanken uns hier für die Motivation<br />
und für die eingebrachte Energie aller Österreichischen<br />
Veranstalter und auch für<br />
den Mut einzelner Behörden, für die Genehmigung<br />
zur Durchführung mancher<br />
Veranstaltungen.<br />
Wir als ASTA Vorstand sind sehr optimistisch<br />
für das kommende Jahr. Veranstalter,<br />
Läufer und Behörden gehen aufeinander<br />
zu, sind sich jetzt der anfänglichen Unsicherheit<br />
der Situation bewusst und werden<br />
sicher alle ihren Beitrag für ein positives<br />
Jahr <strong>2021</strong> leisten.<br />
Wir wünschen dir alles Gute!<br />
Thomas Bosnjak<br />
Obmann ASTA<br />
www.atra.club<br />
8
NEUE SKYRUNNER AUSTRIA SERIES <strong>2021</strong> MIT € 4000,- GESAMT PREISGELD<br />
Die SAS <strong>2021</strong> steht jetzt schon fest und die neuen Termine um den Kampf der € 4000,-<br />
wird am 05. Juni <strong>2021</strong> beim Hochkönigman eröffnet.<br />
Zur SAS <strong>2021</strong> zählen folgende Veranstaltungen:<br />
05. Juni 202 Hochkönigman Skyrace www.hochkoenigman.run<br />
26. Juni 202 Kaiserkrone Skyrace www.kaiserkrone.run<br />
24. Juli <strong>2021</strong> Schlegeis3000 Skyrace www.schlegeis3000.run<br />
22. August <strong>2021</strong> 6 Summit Skyrace Saalbach www.verticallife.at<br />
Finale 25. September <strong>2021</strong> Nassfeld-Mountain-Skyrace www.skytrails.at<br />
Für alle die hoch hinauf wollen, gerne kraxeln, technische und anspruchsvolle Trails lieben!<br />
Alle Termine werden auf unserer Homepage aktualisiert, zudem findest du laufend<br />
aktuelle Ergebnisse der SAS.<br />
www.skyrunner-austria-series.at<br />
AUSBILDUNG<br />
TRAILRUNNING GUIDE<br />
04. bis 04.04.<strong>2021</strong> Gmunden<br />
04. bis 25.04.<strong>2021</strong> Vorarlberg<br />
08. bis 19.08.<strong>2021</strong> Lenzerheide<br />
11. bis 07.11.<strong>2021</strong> Gmunden<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.trailshop.at<br />
Die Skyrunning WM 2020 wurde<br />
abgesagt. Die nächste WM wird von<br />
10-12.07.<strong>2021</strong> im Rahmen des BUFF<br />
Mountain Festival in den spanischen<br />
Pyrenäen stattfinden.<br />
ÖSTERREICHISCHE MEISTERSCHAFT<br />
Auch <strong>2021</strong> führt die ASTA wieder die Österreichischen<br />
Meisterschaften im Trailrunning & Skyrunning durch.<br />
Österreichische Meisterschaft Marathon Trail<br />
19. Juni <strong>2021</strong> - Tirol<br />
51. Koasa Marsch Marathon Trail 44km 2100hm+<br />
www.koasmarsch.at<br />
Österreichische Meisterschaft Skyrace<br />
26. Juni <strong>2021</strong> Kaiserkrone Skyrace<br />
Nassfeld-Mountain-Skyrace 24,7km 2730hm+<br />
www.kaiserkrone.run<br />
Österreichische Meisterschaft Speed Trail<br />
24. Juli <strong>2021</strong> - Tirol<br />
Schlegeis3000<br />
www.schlegeis3000.run<br />
Österreichische Meisterschaft Ultra Trail<br />
05. August <strong>2021</strong>- Tirol<br />
KAT100 Ultra Trail 173,7km 1070hm+<br />
www.kat100.at<br />
Österreichische Meisterschaften Vertical<br />
02. Oktober <strong>2021</strong> - Salzburg<br />
Beinhoat Vertical 3,3km ca. 1200hm+<br />
www.beinhoat.com<br />
Die dazu bereits fixierten Termine in den verschiedenen Distanzen und Richtlinien findet<br />
ihr auf folgender Webseite: www.atra.club<br />
Bei den ÖM gehen wir natürlich immer davon aus, dass die Rahmenbedingungen passen<br />
und die Bewerbe von den Veranstaltern durchgeführt werden können.<br />
BIST DU EISKALT GENUG? 12.02.<strong>2021</strong> WWW.SNOWTRAIL.AT<br />
Bild: Lucas Pripfl<br />
9
TRAIL INSIDER<br />
TRAIL LEXIKON<br />
Abkürzungen von A bis Z<br />
ASTA<br />
Austrian Trailrunning Association<br />
CUTOFF<br />
Bei vielen Rennen gibt es an bestimmten<br />
Punkten (zb Labestelle) Zeitlimits, die man<br />
erreichen muss. Ist das nicht der Fall, wird<br />
man aus dem Rennen herausgenommen.<br />
CCC<br />
Courmayeur-Champex-Chamonix<br />
Rennen im Rahmen des UTMB<br />
DNF, DNS<br />
Did not finish, Did not start<br />
Ersteres bedeutet, dass der Läufer nicht<br />
ins Ziel gekommen ist. Did not start = der<br />
Läufer ging gar nicht an den Start.<br />
DROP BAG<br />
Wer bei einem langen Rennen am Start<br />
ist, hat zwischendurch die Möglichkeit,<br />
frische Kleidung, Schuhe, Verpflegung zu<br />
deponieren. Dieser wird nach dem Rennen<br />
in der Regel wieder zum Start- und Zielort<br />
gebracht.<br />
FELL<br />
Abkürzung für Fellrunning<br />
So werden Läufe im britischen Lake District<br />
bezeichnet, die durch Berge und Moore führen.<br />
Fells ist einfach die dortige Bezeichnung<br />
für Hügel und Berge. Das Terrain ist oft sehr<br />
weich, schlammig und steil.<br />
FKT<br />
Fastest Known Time<br />
Eine bestimmte Strecke, die per GPS vermessen<br />
ist. Jeder kann sich die Streckendaten<br />
kostenlos auf Uhr oder GPS Gerät laden<br />
und nachlaufen. Es gibt weder Startnummer<br />
noch offizielle Zeitnehmung, sondern eine<br />
Online Wertung, wo man sich miteinander<br />
vergleichen kann – beispielsweise auf<br />
Strava.<br />
HUNDO<br />
So werden im englischsprachigen Raum oft<br />
100-Meilen-Rennen bezeichnet.<br />
IATF<br />
Innsbruck Alpine Trailrun Festival<br />
Eins der größten Rennen in Österreich. Die<br />
Besonderheit ist, dass man mitten in der<br />
Stadt Innsbruck startet, am Goldenen Dachl<br />
vorbei hinaus in die Berge läuft. Es sind dort<br />
mehr als 3.000 Läufer am Start.<br />
UTMB<br />
Ultra Trail du Mont Blanc<br />
Das legendäre Rennen, das in Chamonix<br />
(Frankreich) startet, gibt es seit dem Jahr<br />
2002. Läufer umrunden das Mont Blanc<br />
Massiv auf etwa 170 Kilometern und 10.000<br />
Höhenmetern. Um dort starten zu können,<br />
muss man die erforderlichen ITRA Punkte<br />
gesammelt haben und außerdem Losglück<br />
haben, denn für 2.000 Startplätze bewerben<br />
sich mehr als 10.000 Läufer.<br />
IAAF<br />
International Amateur Athletics Federation<br />
Der Dachverband aller nationalen Sportverbände<br />
für Leichtathletik, gegründet 1912.<br />
IAU<br />
International Association of Ultra Running<br />
Diese wurde 1984 gegründet, bereits 1988<br />
wurde diese teilweise von der IAAF übernommen.<br />
Hauptfokus ist die Entwicklung<br />
des Ultralaufs und die Austragung der<br />
größten Ultrameisterschaften wie zb im<br />
100-km-Straßenlauf oder der 24-h-WM.<br />
ISF<br />
International Skyrunning Federation<br />
Die ISF vertritt Skyrunning Rennen und<br />
Wettkämpfe. Skyrunning ist Berg- und Traillauf<br />
im alpinen, sehr technischen Terrain.<br />
ITRA<br />
International Trailrunning Association<br />
Die ITRA wurde 2013 in Italien gegründet.<br />
Mehr als 150 internationale Mitglieder<br />
sind involviert. Ziel ist es, die Sicherheit<br />
von Rennen zu gewährleisten, gemeinsam<br />
gültige Richtlinien auszuarbeiten und so<br />
die Entwicklung des Sports und der Läufer<br />
zu fördern.<br />
KOM<br />
King of the Mountain<br />
Wird speziell auf Plattformen wie Strava<br />
verwendet, um die schnellsten Bergläufer<br />
auf bestimmten Segmenten zu finden.<br />
OCC<br />
Orsières-Champex-Lac-Chamonix<br />
Rennen im Rahmen des UTMB<br />
ÖLV<br />
Österreichischer Leichtathletik Verband<br />
Einer der größten Fachverbände Österreichs,<br />
der 1902 gegründet wurde. Gefördert werden<br />
soll Leichtathleetik in allen Formen des<br />
Spitzen- Leistungs- und Wettkampfsports<br />
sowie im Breitensport.<br />
PAGT<br />
Pitz Alpine Glacier Trail<br />
Ein alpines Rennen Anfang August im Tiroler<br />
Pitztal mit unterschiedlichen Distanzen bis<br />
zu 106 Kilometern.<br />
PB<br />
Personal Best<br />
Eine persönliche Bestzeit auf einer bestimmten<br />
Strecke.<br />
PTL<br />
La Petite Trotte du Leon<br />
Rennen im Rahmen des UTMB, das nur zu<br />
zweit oder zu dritt absolviert werden darf.<br />
Die Streckenlänge beträgt ca. 300 km, die<br />
Strecke ist nicht markiert, Teilnehmer müssen<br />
selbst navigieren.<br />
TAR<br />
Transalpine Run<br />
Ein Etappenlauf, der im 2-er Team bestritten<br />
wird. Man läuft 7 bis 8 Etappen über die<br />
Alpen. Die Strecke <strong>2021</strong> führt vom österreichischen<br />
Kleinwalsertal nach Sulden in<br />
Italien. Die Länge beträgt 264 Kilometer mit<br />
einem Aufstieg von 16.129 Höhenmetern.<br />
TDS<br />
Trace des Ducs de Savoie<br />
Rennen im Rahmen des UTMB<br />
10
TOR<br />
Tor des Géants<br />
Ein mehrtägigger Lauf durch das italienische<br />
Aostatal mit 330 Kilometern und mehr<br />
als 30.000 Höhenmetern.<br />
UTWT<br />
Ultra Trail World Tour<br />
Ein Cup aus internationalen Rennen, vergleichbar<br />
mit dem Weltcup im Skifahren.<br />
WRA<br />
World Runners Association<br />
Gegründet 2014, hat die WRA zum Ziel,<br />
Vertreter für mehrtägige Sololäufe zu sein.<br />
WMRA<br />
World Mountain Running Association<br />
Die WMRA wurde bereits 1984 gegründet,<br />
früher war sie bekannt als ICMR. Ziel ist und<br />
war es, die besten Bergläufer der Welt zu<br />
finden, die offiziellen Weltmeisterschaften<br />
im Berglauf auszutragen. Ab <strong>2021</strong> arbeitet<br />
die WMRA mit IAAF und ITRA zusammen<br />
und veranstaltet eine gemeinsame Weltmeisterschaft,<br />
mit dem Ziel die Disziplinen<br />
zu verbinden.<br />
WSER<br />
Western States 100 Mile Endurance Run<br />
Das älteste 100-Meilen-Rennen der Welt,<br />
das im Olympic Valley in Kalifornien startet<br />
und in Auburn endet.<br />
ZUT<br />
Zugspitz Ultratrail<br />
Einer der ganz großen Klassiker im deutschsprachigen<br />
Raum. Das Rennen startet in<br />
Grainau nähe Garmisch-Partenkirchen, unweit<br />
der österreichischen Grenze. Dabei wird<br />
auf der langen Distanz über 100 Kilometer<br />
die Zugspitze umrundet.<br />
STUBAI<br />
ULTRA<br />
TRAIL<br />
K67<br />
3. JULI<br />
<strong>2021</strong><br />
Start: Innsbruck<br />
↑ 5.356 HM<br />
↓ 2.796 HM<br />
67 KM<br />
STUBAI ULTRATRAIL K67<br />
↑ 5.356 HM<br />
↓ 2.796 HM<br />
STUBAI K32<br />
↑ 3.100 HM<br />
↓ 965 HM<br />
STUBAI K20<br />
↑ 2.138 HM<br />
↓ 197 HM<br />
STUBAI K8<br />
↑ 1.446 HM<br />
↓ 59 HM<br />
#city2glacier<br />
stubai-ultratrail.com<br />
11
RENNBERICHTE<br />
FANTA5<br />
Gemeinsam auf der Hochkönigman Strecke<br />
DER ABSCHLUSS EINES<br />
TOLLEN PROJEKTS<br />
Da die ganze Saison leider renntechnisch<br />
eher ins Wasser gefallen ist und auch der<br />
Hochkönigman 2020 coronabedingt auf<br />
<strong>2021</strong> verschoben werden musste, hat sich<br />
Thomas gemeinsam mit uns eine schöne<br />
Alternative überlegt: Wir laufen als Team<br />
Fanta 5 in einer Staffel gegen Florian Grasel<br />
(#trailbeard), den Bestzeithalter auf der<br />
Endurance Distanz.<br />
Der Vortag: Am Abend schüttet es aus Eimern<br />
und die Prognose für die Nacht sieht<br />
nicht gerade toll aus. Der Wetterbericht<br />
meldet die ganze Nacht Regen und sehr<br />
kühle Temperaturen am Berg, etwa um<br />
die 3 Grad – also nicht gerade die besten<br />
Vorrausetzungen für meinen ersten Trail in<br />
der Nacht. Der Startschuss sollte um 01:49<br />
Uhr fallen.<br />
Tag X: Es ist ein komisches Gefühl um Mitternacht<br />
alleine am Start bei der Natrunbahn<br />
Talstation zu stehen: Wir, die Fanta<br />
5 und unser Gegner, der Ultraläufer Florian<br />
Grasel. Unser erster Läufer Florian Böttcher<br />
startet um Punkt 00:00 Uhr „gegen“ Florian<br />
Grasel in seinen Teil der Staffel und<br />
für mich geht es mit dem Auto gleich zum<br />
Startpunkt nach Hinterthal, von wo meine<br />
Strecke zur Pichlalm, Schönbergeralm, Widdersberg<br />
bis zu meinem Ziel am Arthurhaus<br />
führen sollte. Im Auto auf dem Weg von<br />
Maria Alm nach Hinterthal steigt meine<br />
Nervosität und die Freude auf das Duell<br />
gegen den Rekordhalter. Im Moment haben<br />
wir noch Wetterglück und es regnet nicht.<br />
Angekommen am Übergabeplatz und gut<br />
aufgewärmt, trotz niedriger Temperatur,<br />
dauert es nicht lange und Florian übergibt<br />
mir die Staffel kurz vor 2 Uhr morgens.<br />
Bei Grasel Florians Labestation mache ich<br />
mich mit Vollgas auf den Weg und kämpfe<br />
mich, mit einem kleinen Vorsprung,den<br />
ersten Anstieg hinauf, bis von hinten ein<br />
helles Licht ziemlich schnell immer näher<br />
kommt. Florian holt mich ein und wir laufen<br />
12
über eine schöne Trailstrecke. Mein Teilstück<br />
hat wirklich alles zu bieten, was das Herz<br />
eines Trailrunners höher schlagen lässt.<br />
Von einer Schotterstrasse, über Waldwege,<br />
technische Trails und alpines Gelände am<br />
Fuße des Hochkönig Massivs ist alles dabei.<br />
Bei meinem ersten richtigen Nachtlauf erreiche<br />
ich nach 18,5 km, 1085 Meter Uphill<br />
und 455 Meter Downhill in 2:06:40, völlig<br />
außer Atem, das Arthurhaus und übergebe<br />
die Staffel an Marc, Kristina und Schlussläuferin<br />
Nini.<br />
Der Versuch, die Rekordzeit zu schlagen,<br />
sollte uns als Team Fanta 5 leider nicht gelingen,<br />
es war aber trotzdem eine super<br />
Erfahrung!<br />
Marcel<br />
Der zugehörige Bericht Nr. 2: ‚Ein Berliner<br />
in den Bergen‘ findet sich auf der nächsten<br />
Seite.<br />
13<br />
Bild: Marc Brunne
Bilder: Florian Böttcher<br />
Markus – Der Berliner in den Bergen<br />
Worauf ich mich bei diesem Abenteuer<br />
eingelassen habe, war mir im Januar, vor<br />
unserem ersten Treffen, nicht bewusst.<br />
Ein Trainingsplan war mir fremd. Ich hatte<br />
noch nie nach Plan trainiert und eigentlich<br />
auch nie darüber nachgedacht.<br />
Beim ersten Treffen im Januar durfte ich<br />
den Rest der Fanta 5 kennenlernen, ich<br />
glaube wir waren alle gleichermaßen gespannt,<br />
was da auf uns zukommen würde.<br />
Anfangs bekamen wir eine Einführung in<br />
die Grundlagen des Traillaufens von Thomas,<br />
was für mich definitiv sehr interessant<br />
war – schließlich wohne ich in Berlin und<br />
bin auch dort aufgewachsen. Die Berge<br />
habe ich erst vor ein paar Jahren für mich<br />
entdeckt und lieben gelernt, genau sowie<br />
Laufen auf Trails.<br />
Damit Thomas für jeden von uns einen ordentlichen<br />
Trainingsplan erstellen konnte,<br />
mussten wir vorher erst einmal alle einen<br />
Laktattest absolvieren, um unseren derzeitigen<br />
Trainingsstand zu sehen. Anhand<br />
dieser Werte gab es dann einen „maßgeschneiderten“<br />
Plan. Zusätzlich bekamen<br />
wir noch Dehn- und Kräftigungsübungen,<br />
welche wir in unseren Trainingsalltag integrieren<br />
sollten.<br />
Nach dem Wochenende war ich schon sehr<br />
neugierig wie mein Trainingsplan aussehen<br />
würde, denn eigentlich bin ich davor immer<br />
nur nach Lust und Laune gelaufen.<br />
Nach ein paar Tagen kam dann die E-Mail<br />
und der Trainingsplan hatte es wirklich in<br />
sich.<br />
Die größte Herausforderung war<br />
es für mich, plötzlich nach Herzfrequenz<br />
zu trainieren,<br />
die Umsetzung gestaltete sich teilweise<br />
wirklich schwer. Beim Grundlagenlauf mit<br />
einer maximalen Herzfrequenz von 125<br />
Schlägen pro Minute stellte ich mir öfters<br />
die Frage „Gehe ich jetzt oder laufe ich<br />
schon?“<br />
In regelmäßigen Abständen bekam ich einen<br />
neuen Plan, welcher immer an meine<br />
Trainingsfortschritte angepasst wurde, um<br />
eine gute Form für das Skyrace zu erreichen.<br />
Das ganze Training war neben meinem Vollzeitjob<br />
sehr zeitintensiv, aber ich sah immer<br />
mehr Fortschritte – das motivierte mich<br />
weiter zu machen. Ich würde sagen, dass<br />
ich wirklich auf einem guten Kurs war…<br />
doch dann kam Corona. Zusätzlich zu den<br />
Einschränkungen während des Lockdowns<br />
war es für mich ein großes Hindernis, dass<br />
ich nicht in den Bergen trainieren konnte.<br />
Für meine Motivation war das leider nicht<br />
wirklich förderlich, denn in Berlin sind die<br />
„Berge“ nicht so attraktiv wie in Österreich.<br />
Ich erfüllte den Plan nicht mehr zu<br />
100%, weil zu dem Zeitpunkt bereits in<br />
Frage stand ob der Hochkönigman überhaupt<br />
stattfinden würde und falls ja: Wann?<br />
Ein halbes oder ganzes Jahr zu trainieren,<br />
14
ohne Ziel vor Augen, war nicht unbedingt<br />
das, was ich wollte. Als es dann endlich<br />
wieder möglich war in die Berge zu fahren,<br />
kam meine Motivation wenigstens teilweise<br />
zurück und ich fing vermehrt an, den Plan<br />
zu befolgen. Leider wurde mir dann langsam<br />
klar, dass die Veranstaltung im Juni<br />
nicht stattfinden würde und auch zum geplanten<br />
Ersatztermin im September nicht.<br />
Im Juni stand das zweite Treffen in Maria<br />
Alm am Programm, um den Zwischenstand<br />
unseres Leistungszustandes zu erfahren<br />
und auch um die zwei neuen Mitglieder der<br />
Fantastischen 5 kennen zu lernen. Zwei aus<br />
unserem Team hatten beim Ersatztermin<br />
leider keine Zeit.<br />
Wir alle waren der Meinung, dass wir unsere<br />
Zeit als Teil der FANTA5 2020 nicht so beenden<br />
möchten und ich bin wirklich froh,<br />
dass auch Thomas diese Meinung teilte. So<br />
kam der alternative Plan zum Einsatz: Die<br />
Endurance Trail Distanz mit 85,3 km und<br />
5.160 hm, gemeinsam als Staffel zu laufen,<br />
jeder auf einem Abschnitt, welcher in etwa<br />
an den Anspruch des eigentlich geplanten<br />
Laufes herankommt. Unser Ziel war es die<br />
2017 aufgestellte Bestzeit von Florian Grasel<br />
zu schlagen. Doch dann kam noch einmal<br />
alles ganz anders, denn zu unserer großen<br />
Überraschung durften wir sogar in einem<br />
direkten Rennen gegen Florian antreten.<br />
Wir als Team FANTA 5 gegen ihn, der sich<br />
die kompletten 85 km alleine vornahm.<br />
Am Renntag starteten wir traditionell um<br />
Mitternacht in der Trailbase Maria Alm,<br />
mit dem ersten Läufer, unserem Florian<br />
Böttcher.<br />
Ich hatte mich nach seinem Start noch<br />
einmal aufs Ohr gelegt, um ein kurzes Nickerchen<br />
zu machen, bevor ich um ca. 4<br />
Uhr morgens zum Start beim Arthurhaus<br />
musste. Los ging es in die dunkle Nacht,<br />
auf die Trails. Kurz nach dem Start kam<br />
auch schon Florian Grasel und wir liefen<br />
gemeinsam weiter. Ich muss gestehen, er<br />
war eventuell ein wenig flinker, obwohl er<br />
schon einige Stunden unterwegs war.<br />
Während des Laufs gab es noch den ein<br />
oder anderen Profi Tipp für mich und wir<br />
durften den Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz<br />
am Hochkaser erleben. Für genau<br />
diese Momente lohnt es sich immer wieder,<br />
auf den Berg zu laufen.<br />
Es ging hoch, runter und langsam merkte<br />
ich: „Du hättest ein wenig mehr trainieren<br />
können“… am Schluss kamm ich heil, aber<br />
sehr geschafft am Wechselpunkt in Dienten<br />
an und konnte die nächste Läuferin,<br />
Kristina, auf die Strecke schicken.<br />
Es war eine super Erfahrung und bin froh<br />
und stolz ein Teil der Fanta5 gewesen zu<br />
sein.<br />
Marc Brunne<br />
Die Fanta5 werden jährlich vom Veranstalter<br />
im Vorfeld des Rennens per Online Voting<br />
ausgewählt und gezielt auf das Rennen<br />
vorbereitet. Der Blog zum Team <strong>2021</strong>:<br />
www.trailrunning-szene.at/blogs/fanta5<br />
15
BERICHTE<br />
TRANS BAVARIA<br />
355 Kilometer durch Bayern<br />
Reporterin Susi<br />
zeitig meinen Lebensinhalt ganz gut – das<br />
Reisen. Beides miteinander zu verbinden<br />
und laufend neue Länder, Orte und bevorzugt<br />
Inseln kennenzulernen, hat sich zu<br />
einer Passion entwickelt.<br />
Dieses Jahr sollte alles anders kommen.<br />
2020 war geplant als das Lauf Jahr. Nach<br />
einer kurzen Schockphase, weil bekanntlich<br />
alles abgesagt wurde, das bisher meinen<br />
Alltag bestimmt hatte, suchte ich mir ein<br />
neues Experiment. Im Nachhinein kann ich<br />
es eigentlich nicht mehr Experiment nennen,<br />
denn es ist in vollem Maße und Genuss<br />
so geworden wie ich es mir erträumt hatte,<br />
und noch viel besser.<br />
Nachdem die Idee in meinem Kopf entstanden<br />
war, wollte sie ihn auch nicht mehr verlassen.<br />
Ich wollte nach Hause laufen. Etwa<br />
400 km sollten es werden und nach und<br />
nach wurde mir das Ausmaß bewusst – vor<br />
allem, was ich alles nicht bedacht hatte. Mit<br />
wieviel Gepäck kann man eigentlich laufen,<br />
wieviel trinkt man an so einem Tag? Sind<br />
60 km am Tag utopisch oder ist es für mich<br />
zu bewältigen, da ich ja sonst wesentlich<br />
mehr Höhenmeter gewohnt bin? Kann ich<br />
überhaupt nur flach laufen? Mit welchen<br />
Schuhen würde ich laufen und wie zum<br />
Henker navigiere ich durch Deutschland?<br />
Das war dann auch mein größtes Problem!<br />
Ich laufe überhaupt erst seit knapp 9 Monaten<br />
mit einer Uhr und bin vorher eigentlich<br />
nur ‚frei Schnauze‘ gelaufen und habe mich<br />
dabei fleißig verlaufen. Welche App, Datei,<br />
Navigation und Straßenansicht wählt man<br />
und vor allem: Wo plant man das? Auf dem<br />
Handy wie die letzten Male, oder auf dem<br />
Ende Mai: Etappenlauf von Garmisch-<br />
Partenkirchen bis in den Odenwald, alleine.<br />
Ich habe diesen Lauf gewählt, da meine<br />
Familie im Odenwald wohnt und ich in Oberbayern,<br />
an den Voralpen, lebe und arbeite.<br />
Jede Strecke war zwischen 40 und 65 km<br />
lang geplant und endete in einer schönen<br />
Unterkunft, die ich selbst organisiert hatte.<br />
Ich bin in meinem 4. Wettkampfjahr und<br />
normalerweise Trailläuferin. Wettkämpfe<br />
plane ich in unterschiedlichem Ausmaß über<br />
die Saison und auch Nebensaison verteilt.<br />
Bisher haben mich diese nicht nur bei guter<br />
Kondition, sondern auch bei Laune gehalten.<br />
Wie lernt man am besten seinen Körper<br />
kennen, verschiedenes Terrain zu laufen<br />
und vor allem, wie lernt man aus Fehlern?<br />
In dem man es einfach macht.<br />
Mein größtes Hobby beschreibt auch gleichiPad<br />
und Computer? Und wie verbinde ich<br />
die Uhr mit meinem Computer? Es gab viele<br />
Fragezeichen und leider muss man sich die<br />
Antworten mühsam erarbeiten, denn jeder<br />
macht das anders.<br />
Am Rande bemerkt muss man das Ganze<br />
auch noch laufen. Das wurde mir erst ein<br />
wenig später bewusst.<br />
Meinen Rucksack hatte ich ein paar Tage<br />
vorher zum Test gepackt und aus dem<br />
vermeintlich größten Problem „Passt alles<br />
rein?“ wurde mein kleinstes. Bei einem<br />
Testlauf hatte ich zB versucht, ob sich die<br />
spezielle Stocktasche sinnvoll integrieren<br />
lässt, für Regenjacke und lange Hose. Nach<br />
einem Kilometer war ich von der Tasche so<br />
genervt, dass ich sie verbannte. Bei diesem<br />
Testlauf lief überhaupt einiges schief, um<br />
nicht zu sagen: Alles! Die Navigation funktionierte<br />
nicht, die Handy Kopplung auch<br />
nicht, die Hose war zu kurz, der Rucksack<br />
zu schwer, die Schuh-Socken-Kombination<br />
schlecht gewählt.<br />
Zum Glück tüftelte ich nur 4 Wochen an der<br />
Tour, denn nach 10 wäre ich wahrscheinlich<br />
gar nicht mehr gestartet. Vor allem war ich<br />
in diesen Wochen mit der Organisation,<br />
den Übernachtungen und der Navigation<br />
beschäftigt.<br />
Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf<br />
herum, dass es aber juckende Freude sein<br />
würde, war mir nicht bewusst! Die Sorgen<br />
wechselten sich ab: Anfangs war es eher die<br />
Sorge ob das Ganze mit Corona stattfinden<br />
könnte. Abgewechselt wurde es durch die<br />
Sorge, dass mein Training durch die Schichtarbeit<br />
nicht optimal, oder sagen wir besser<br />
gänzlich unpassend war. Dann kam die Sor-<br />
16
ge, dass ich das Wetter nicht beeinflussen<br />
kann und dann ging es auch schon los! Ich<br />
lief sprichwörtlich einfach drauf los und<br />
hatte immer die Option, den Zug nehmen<br />
zu können – sollte es nicht mehr klappen.<br />
Mein Gepäck hatte ich nach Hause geschickt<br />
und meine Fehler optimiert.<br />
Startschuss<br />
So ging es, nach einer schlaflosen Nacht, an<br />
einem Mittwochmorgen um 7:40 Uhr los.<br />
Hier in den Alpen leben zu können ist ein Privileg<br />
und ich konnte jeden einzelnen Meter<br />
der ersten Etappe genießen. Also fast. Am<br />
ersten Tag muss man sich tatsächlich erst<br />
einmal einlaufen, vor allem aber muss sich<br />
erst eine gewisse Routine entwickeln. Es<br />
war ein wunderschöner und kühler Morgen,<br />
an dem ich an Flüssen entlang 62 km bis zu<br />
meiner ersten Unterkunft am Ammersee<br />
gelaufen bin. Gegen Mittag wurde es, für<br />
meine Verhältnisse, wahnsinnig warm (im<br />
Nachhinein weiß ich, dass es das perfekteste<br />
Wetter war) und somit kam es mir<br />
sehr entgegen, dass ich mehrere Pausen bei<br />
Freunden eingeplant hatte; und schließlich<br />
wollte ich es langsam angehen. Jetzt weiß<br />
ich, dass der erste Tag mein Schnellster war.<br />
In der Mittagshitze bin ich hechelnd nach<br />
33 km bei meiner Freundin angekommen,<br />
bei der alles wartete, was ein Läuferherz<br />
begehrt. Man muss dazu sagen, dass ich<br />
normalerweise eine sehr, sehr gute Esserin<br />
bin, doch schon ein paar Tage vor der Tour<br />
stellte sich eine leichte Appetitlosigkeit ein<br />
und leider wurde das bei jeder weiteren Anstrengung<br />
immer mehr. Schon am Morgen<br />
der ersten Etappe musste ich mich zum<br />
Frühstück zwingen und leider musste ich<br />
so die ersten Tage mit vielen kleinen Mahlzeiten<br />
zurechtkommen – was auch erklärt,<br />
warum ich nach verhältnismäßig kurzen<br />
Strecken schon völlig ausgebrannt war. Diese<br />
Pause nach 33 km war jedenfalls der Himmel<br />
auf Erden. Von dort ging es an einem<br />
weiteren schönen Fluss entlang zu meiner<br />
besten Freundin bei Km45. Hier hängte ich<br />
nicht nur meine Klamotten in die Sonne und<br />
füllte meine Kohlenhydratspeicher (es gab<br />
eine genaue Mahlzeiten-Absprache und mir<br />
wurde alles vor die Nase gestellt was ich<br />
ausgesprochen hatte). Ich versuchte meine<br />
Batterie mit einem Mittagsschlaf zu laden<br />
und legte meine Beine hoch.<br />
Leider war ich ab diesem Zeitpunkt für die<br />
nächsten 16 km körperlich sehr angeschlagen<br />
bekam keine Energie mehr in mich.<br />
Das sollte sich die nächsten 4 Etappen so<br />
hinziehen.<br />
Den Umfang einer 8-tägigen Etappentour<br />
hatte ich an diesem Abend immer noch<br />
nicht überblickt. Ehrlich gesagt hatte ich<br />
wohl aus Selbsterhaltungsmechanismen<br />
immer nur mein Ziel zuhause und meine<br />
Tagesetappe vor Augen.<br />
Bei den ersten beiden Etappen schlief ich<br />
in privaten Unterkünften und musste mich<br />
somit um Frühstück und Mittagessen kümmern.<br />
Das ging leider auf Kosten meiner<br />
Essensqualität.<br />
Ich wurde einige Male gefragt: Hast du<br />
etwas Besonderes für die Regeneration<br />
gemacht?<br />
Wenn ich ehrlich bin, bestand meine Regeneration<br />
daraus möglichst schnell Nötiges<br />
hinter mich zu bringen, also duschen, Kleidung<br />
waschen und alles für den nächsten<br />
Tag bereit legen.<br />
Danach galt es die Beine hoch zu legen,<br />
in die frische Luft und mir die Bilder und<br />
Videos des Tages noch einmal anzusehen.<br />
Viel Kontakt hatte ich nicht, manchmal hielt<br />
ich meine Familie und einige wenige Freunde<br />
auf dem Laufenden, aber ich schlief immer<br />
recht früh. Drei Stunden Freizeit am Abend<br />
vergehen sehr schnell und am nächsten<br />
Morgen sollte um 6 wieder der Wecker<br />
klingeln.<br />
Mir war bewusst, dass ich keinen Preis mit<br />
meinen Zeiten gewinnen würde und dass ich<br />
nichts zu verlieren hatte, aber mein Schlaf<br />
und die Regeneration bis zum nächsten<br />
Tag bzw. Lauf war mir immer sehr wichtig.<br />
Eigentlich sind Etappenläufe wie pilgern,<br />
nur schneller. Das Schöne daran ist, dass<br />
man den ganzen Tag nur neue und aufregende<br />
Sachen sieht und gespannt ist,<br />
was als nächstes kommt. Aber man sieht<br />
auch alles nur einmal und dann ist es auch<br />
schon wieder weg.<br />
Die Erkenntnis des zweiten Tages war also,<br />
dass ich Pausen so nehme, ohne ewiger Suche<br />
nach dem vermeintlich besten Platz. Bei<br />
der zweiten Etappe ging es viele Kilometer<br />
auf weichem Waldboden entlang des Lech,<br />
durch wunderschöne Wälder und vorbei an<br />
Rehen und Füchsen bis nach Augsburg. Es<br />
war eine Etappe mit 46 km und optimal<br />
für den Tag nach einer langen Tour. Auch<br />
das Wetter spielte mir in die Karten. In<br />
den ersten Tagen war es morgens richtig<br />
frisch und angenehm, bei unter 10 Grad<br />
loszulaufen. An diesem Tag kamen einige<br />
Regengüsse dazu, wobei mich nur einer in<br />
die Knie zwang. Wortwörtlich!! Ich musste<br />
meine Kekse und trockenen Taschentücher<br />
beschützen.<br />
Navigation<br />
Ihr werdet euch fragen was aus meinem<br />
größten Problem geworden ist?! Die Navigation<br />
war so genial, dass ich ab dem<br />
Zeitpunkt vor meiner Haustüre gar nicht<br />
mehr daran denken musste.<br />
Vor der 3. Etappe hatte ich den meisten<br />
Respekt! Ich weiß nicht, ob ich mir das selbst<br />
so eingeredet oder es irgendjemand getriggert<br />
hatte, aber: Die Luft war draußen!<br />
Niemals mental, nein... aber körperlich ging<br />
einfach gar nichts. Getreu dem Gesetz: Wer<br />
am Morgen zerknittert aufwacht, hat über<br />
den Tag mehr Entfaltungsmöglichkeiten,<br />
schleppte ich mich durch den dritten Tag.<br />
Dabei sollte es eigentlich landschaftlich der<br />
Schönste werden: Der Tag der Flüsse, der<br />
Burgen und Altstädte. Es wurde keine 65<br />
km Strecke, das ist definitiv der Punkt, den<br />
17
ich das nächste Mal anders planen werde!<br />
Meine Füße taten zwar nicht weh, aber sie<br />
waren offen. Mein Magen wollte nicht so<br />
recht mitmachen und fragte sich wahrscheinlich,<br />
warum von oben immer nachgeschoben<br />
wurde, denn er wollte nichts<br />
mehr aufnehmen. Ohne Energie kommt<br />
der Körper schon mal zurecht, aber nicht,<br />
wenn er 60 km laufen und dann auch noch<br />
regenerieren soll. Eine kleine Abkürzung<br />
war für mich jetzt auch kein Vergehen, ich<br />
hatte nur gewisse Regeln in meinem Kopf.<br />
Aufzuhören war tatsächlich nie ein Gedanke,<br />
doch ich stellte mir schon die Frage:<br />
Wann würden andere aufhören, wann sollte<br />
man aus medizinischer Sicht aufhören?<br />
Um mich selbst ging es gar nicht wirklich.<br />
Durch das Problem mit dem Essen und meinem<br />
Magen, bekam ich auch noch das, was<br />
ich bisher nicht kannte, nämlich Krämpfe<br />
in der Wade. Ich dachte am ersten Tag das<br />
wäre mein Knie, doch nach 120 gelaufenen<br />
Kilometern kam ich auf die Idee, dass ich<br />
vielleicht zu wenig Natrium und Magnesium<br />
zu mir genommen hatte? Das ist leider der<br />
Nachteil wenn man alles alleine macht: Man<br />
muss sich um sich selbst kümmern, immer<br />
im Blick haben wie man zu gewissen Dingen<br />
kommt und vor allem muss man das auch<br />
noch machen wenn man eigentlich gar nicht<br />
mehr klar denken und verknüpfen kann. Ich<br />
bin ja nicht blöd – eigentlich.<br />
An diesem Tag ging ich ohne zu zögern<br />
zu einer Busstation und erkundigte mich<br />
nach dem nächsten Bus, der mich an mein<br />
Etappenziel bringen sollte.<br />
Ein wenig planlos tingelte ich durch die Altstadt<br />
von Donauwörth, holte mir Abendessen<br />
to go und aß, wenn auch ohne Appetit,<br />
eine Leberkäsesemmel. Es tut mir sogar im<br />
Nachhinein noch leid, wie ich in der Unterkunft<br />
bei meiner Ankunft gewirkt haben<br />
muss. Ich wollte nur ins Bett, nicht einmal<br />
duschen war wichtig. Aus den geplanten 65<br />
km wurden ‚nur‘ 43, und am Ende landete<br />
ich schon um 6 Uhr am Abend in einem wunderschönen<br />
Schlosshotel. Wieder einmal aß<br />
ich im Liegen im Bett und erkundete den<br />
wunderschönen Ort nicht. Doch der Blick auf<br />
die Burg aus meinem Fenster entschädigte<br />
mich für meine Strapazen.<br />
Der nächste Morgen kam und wieder einmal<br />
war ich froh, alleine und vor allem ohne<br />
Kamerateam unterwegs zu sein. Das Loslaufen<br />
am Morgen war nicht ganz so lustig,<br />
aber der Gedanke an die bisher gelaufenen<br />
schönen Strecken war schön. Ich hatte meine<br />
Hörbücher dabei und nichts anderes zu<br />
tun als zu laufen und auf meinen Körper<br />
zu hören.<br />
Mittags wurde der Sport wieder zum Spaß<br />
und auch die kleinen Dinge konnte ich<br />
wieder sehen und genießen. Nette Unterhaltungen<br />
mit Radfahrern, die mich überholten,<br />
die Freiheit, Natur und Städte vor<br />
Augen zu haben und nicht nur auf einem<br />
Handy zu sehen. Nach ein paar Tagen kam<br />
auch eine gewisse Routine auf. Bis 11 Uhr<br />
war ich meistens schon 20-25 km gelaufen<br />
und konnte mir zu Mittag eine schöne<br />
Pause gönnen. Schwierig wurde es nur an<br />
den Tagen, an denen bei Kilometer 20 nicht<br />
Halbzeit war – also fast an jedem Tag!<br />
Etappe 4<br />
führte mich durch eine große Stadt, in der<br />
ich meine Mittagspause verbrachte, über<br />
typisch deutsche, nicht endende Felder, bis<br />
nach Dinkelsbühl, meinem Highlight, wie<br />
ich nach der Tour sagen kann. Die Altstadt<br />
war ein Traum, ich war richtig einkaufen,<br />
hatte Appetit und fiel mit vollem Bauch<br />
auf meinem 5* Hotelbett zufrieden um 21<br />
Uhr ins Koma.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich<br />
jeden Morgen gefragt was ich vergessen<br />
habe, denn mein Rucksack war einfach unsichtbar<br />
und auf meinem Rücken nicht zu<br />
spüren. Mir fehlte es an nichts! Da soll noch<br />
einmal jemand sagen, dass Frauen immer<br />
zu viel einpacken.<br />
Cola hatte sich bis hierher schon als Standardgetränk<br />
entpuppt und meine Navigation<br />
funktionierte tadellos, darüber freute ich<br />
mich am meisten.<br />
Der 5. Tag<br />
konnte kommen und so langsam fing ich an<br />
über das nachzudenken was ich da machte.<br />
Es war irgendwie verrückt! Was ich sonst<br />
in 4 Stunden mit dem Auto zurücklegte,<br />
erlebte ich jetzt in einer abenteuerlichen<br />
Tour. Tatsächlich: Ich laufe nach Hause!<br />
Deutschland ist so schön, die kleinen Dinge,<br />
die Menschen in ihren Garten stellen, Tiere<br />
am Weg, die Historie und die Menschen<br />
selbst! Ich bin nur froh, dass ich mir nicht<br />
selbst über den Weg gelaufen bin, so ein<br />
wenig zerfallen; mit weiblich und vor allem<br />
joggen hatte das nicht mehr viel zu tun. Tag<br />
5 war ein Sonntag und nicht nur Ende der<br />
Woche, sondern auch das Ende des Monats<br />
– einem Monat mit 435 km und eine Woche<br />
mit 235 km. Das würde es wohl so schnell<br />
nicht mehr geben.<br />
Etappe 6<br />
startete aus logistischen Gründen sehr<br />
spät und somit kam die gemeldete Hitze<br />
immer näher. Ab dem nächsten Tag waren<br />
Temperaturen prognostiziert, die mir gar<br />
nicht gefielen. Ab hier ging es über nicht<br />
endende Felder und Weinberge, die letzten<br />
drei Etappen waren die mit den meisten<br />
Höhenmetern und auch die wärmsten! Leider<br />
hatte hier schon der Streik sämtlicher<br />
Bänder und der Muskulatur in meinen Beinen<br />
begonnen.<br />
Doch zumindest war ich, was das Essen<br />
betraf, wieder zurück! Meine Läuferbräune<br />
von diesen Tagen würde ich dieses Jahr wohl<br />
auch nicht mehr loswerden.<br />
Dieser sechste Tag wollte trotzdem nicht<br />
enden und hinter jedem Hügel versteckte<br />
sich noch einmal ein kilometerlanger Feldweg<br />
in der Sonne. Als ich dann in einem<br />
kleinen Winzerörtchen ankam, wurde ich<br />
freudig begrüßt:<br />
“Frau Schwarz, im Turmzimmer wartet<br />
eine Badewanne und die Speisekarte<br />
auf Sie!”<br />
Ich glaube, ich hatte bei der Buchung nach<br />
einer Badewanne gefragt!<br />
Auf den nächsten Tag hatte ich mich richtig<br />
gefreut, meine Schwester kam nicht nur zu<br />
meiner letzten Etappe dazu, sondern kam<br />
auch am Abend der 7. Etappe in das Hotel<br />
um mit mir den Abend zu verbringen.<br />
Tag 7 und keine Lust mehr<br />
Doch der 7. Tag entpuppte sich als der<br />
Schlimmste. Ich hatte keinen Bock mehr!<br />
Dazu dieser blaue Himmel! Permanent bestanden<br />
die Wege einfach nur aus gemähten<br />
Feldwegen, ich musste durch hüfthohes<br />
Gras und verlief mich immer wieder. Mein<br />
Wasser war aufgebraucht, meine Essensrationen<br />
zu Ende und ich hatte der Natur<br />
zuliebe die Navigation um alle Städte herum<br />
geplant. Es war so wahnsinnig heiß, dass<br />
alleine das schon ausgereicht hat um mir<br />
den Garaus zu machen. Mein Knie wurde<br />
immer dicker und da war er: Der Gedanke<br />
(der Grund?), warum ich aufhören müsste<br />
zu laufen. Es ging nichts mehr, nicht einmal<br />
humpelnd kam ich die Wege hinunter<br />
– weswegen ich dann auch nicht mehr auf<br />
Feldwegen, sondern auf Straßen lief.<br />
Wären die Straße nicht gesperrt gewesen,<br />
wäre vielleicht auch jemand vorbei gekommen?!<br />
Ohne Wasser und ziemlich planlos überlegte<br />
ich, was ich nun machen sollte. Im einzigen<br />
Schatten weit und breit zeigte mir mein<br />
Handy den Weg in den nächsten Ort an.<br />
Das klingt melodramatisch, es war aber<br />
noch viel schlimmer. So kam ich in diesen<br />
Ort und quatschte eine junge Frau an. Sie<br />
war wohl überfordert mit mir und meinen<br />
vielen Wünschen: Essen, Trinken, ein Zug?<br />
Die Frau fuhr mich zum Bahnhof und da<br />
stand auch schon der Zug, der mich an mein<br />
18
Etappenziel bringen sollte. Nach 34 km war<br />
der Tag beendet, in Walldürn.<br />
Eines ist sicher: Das nächste Mal werde ich<br />
jeder Etappe die gleiche Aufmerksamkeit<br />
in der Planung und Navigation widmen wie<br />
den ersten drei.<br />
Der Abend war wundervoll, eine tolle Stadt,<br />
das Zuhause in greifbarer Nähe und meine<br />
Schwester und ich aßen grandios, quatschten<br />
und ich fühlte mich überhaupt nicht<br />
mehr wie eine verrückte Läuferin. Das Leben<br />
ist schön! Auch mit viel zu viel Sonne... Nach<br />
Etappe 4 wurde mir bewusst, dass ich es<br />
schaffen könnte. Wenn ich ehrlich bin, hätte<br />
ich nur mit 4 schwierigen ersten Etappen<br />
gerechnet, der Rest danach? Geschenkt.<br />
Aber wie alles andere kam es umgekehrt.<br />
Die letzte Etappe brachte mich an den Rande<br />
des Wahnsinns. Noch beim Loslaufen<br />
hatte ich mich gefreut, dass mein Knie zwar<br />
dick ist, aber es tat nicht weh. ‚Wir‘ starteten<br />
in einem guten Tempo. Einfach mal<br />
wieder laufen. Das klappte etwa 5 Kilometer<br />
Die Entlastung des rechten Knies ging wohl<br />
auf das Schienbein des linken Beins. Ich<br />
glaube nicht, dass ich schon mal mit solchen<br />
Schmerzen zu tun hatte. Wenn ich ehrlich<br />
bin, wusste ich aber, dass nichts kaputt war,<br />
nur deswegen lief ich weiter. Wenn sich ein<br />
Schmerz einstellt, nach so einer Belastung,<br />
dann ist das anders als der Schmerz nach<br />
einem Ereignis wie umknicken oder Sturz.<br />
Ich wusste, dass ich durchlaufen würde und<br />
wenn ich die letzten 42 km gehend hinter<br />
mich bringe sollte. Mit meiner Schwester<br />
an meiner Seite war auch der Gedanke ok.<br />
Es platzte dann noch der Reifen an ihrem<br />
Rad und die Überraschung, die sie geplant<br />
hatten, wurde ein bisschen nach hinten verschoben.<br />
Doch eigentlich war es ja ‚wurscht‘.<br />
Das wurde mir im Wald, humpelnd, mit<br />
einem Fahrrad unter dem Arm, klar.<br />
Es war eine wundervolle Tour mit verrückten<br />
Erlebnissen, aber es kommt eben einfach<br />
alles so wie es kommt. Man sollte sich aber<br />
in Hinblick auf Vorbereitung, Planung und<br />
den Lauf, immer auf sich selbst verlassen<br />
und dem eigenen Gefühl vertrauen.<br />
Am letzten Tag der 8 Etappen gab es<br />
noch einen spontanen Boxenstopp mit<br />
Erfrischungen, spontaner Überraschung<br />
in den Wäldern des Odenwalds und einem<br />
Fahrradtausch für meine Schwester und<br />
weiter ging‘s.. zum Überraschungs-Zieleinlauf.<br />
Auf Biegen und Brechen wurde ich nach<br />
Hause gebracht! Und ich war zuhause! Am<br />
Hügel über meinem Heimatort hatte meine<br />
Familie einen kleinen Zieleinlauf organisiert<br />
und dort angekommen, kam das Gewitter...<br />
Nicole Schwarz<br />
19
RENNBERICHTE<br />
4 MUSKATIERE<br />
Gemeinsam die KAT100 Strecke bewältigen<br />
Am Anfang des Jahres 2020 schien es, als<br />
werde es ein Highlight-Jahr. Ich bereitete<br />
mich auf meinen Marathon in Sevilla vor und<br />
nahm in dieser Zeit am spannenden Losverfahren<br />
der 4 MusKATiere bei Facebook teil.<br />
Noch in Sevilla - pünktlich zu meinem Geburtstag<br />
- habe ich erfahren, dass ich dabei<br />
bin und mich riesig darüber gefreut. Eine<br />
spannende Zeit stand mir bevor, mit neuen<br />
Erfahrungen und tollen neuen Freunden.<br />
Wir 4 harmonierten von Anfang an und<br />
die Sympathie füreinander hält bis heute.<br />
Unser erstes Treffen Anfang März war<br />
super! Es gab zwar schon Gerüchte rund<br />
um das Thema Corona, aber noch waren<br />
alle optimistisch gestimmt. Thomas lernte<br />
uns in dieser Zeit als Sportler kennen, analysierte<br />
unsere läuferischen Fähigkeiten und<br />
schmiedete für uns individuelle Trainingspläne<br />
für die kommenden Monate.<br />
Schnell stand auch für Thomas fest, wer,<br />
wie, wo und wann auf die Strecke gehen<br />
sollte:<br />
Startläuferin in Fieberbrunn sollte Katrin<br />
Schairer sein und den Staffelstab in Waidring<br />
nach 48 km und 2.449 hm an Patrick<br />
Käferschlager übergeben. Patrick startet<br />
also in Waidring und läuft 43,5 km und<br />
2.651 hm bis nach Kitzbühel. Anschließend<br />
war ich an der Reihe mit der Aufgabe, 60km<br />
und 4.414 hm über den wunderschönen<br />
KATWALK nach Oberaurach zu laufen. Daniela<br />
Wildauer sollte die Zieletappe mit 23<br />
km und 1.482 hm zurück nach Fieberbrunn<br />
machen.<br />
Ein toller Plan, wäre da nicht der Lock-<br />
Down gewesen. Plötzlich war unklar, ob<br />
der KAT100 überhaupt noch stattfinden<br />
wird. Ich selbst fühlte mich in dieser Zeit wie<br />
in einer Achterbahn. Meine Motivation war<br />
im Keller, man nahm mir meine Ziele! Und<br />
trotzdem lief ich, zwar nicht immer nach<br />
Plan, aber ich lief! Es war nicht verboten<br />
und machte mir den Kopf frei. Als dann die<br />
Zeit der Lockerungen kam und man wieder<br />
nach Österreich durfte, organisierte Thomas<br />
das zweite Treffen und neuer Optimismus<br />
kam auf. Ein weiteres Mal machten wir eine<br />
Laufanalyse und gingen mit viel Motivation<br />
und neuen Trainingsplänen nach Hause.<br />
Die gute Laune hielt leider nicht lange an,<br />
denn die böse Nachricht kam: Der KAT100<br />
darf nicht stattfinden! Wieder Achterbahn.<br />
Aber schnell waren wir uns einig: Wir wollen<br />
trotzdem laufen und werden den KAT100<br />
rocken. Statt einer Platzierung sollte nun<br />
unsere Motivation sein, die 100 Meilen in<br />
unter 30 h zu schaffen. (Achtung Spoileralarm:<br />
WIR HABEN ES GESCHAFFT: 29:25 h!).<br />
Mit einem Bauch voller gemischter Gefühle<br />
standen wir dann am 6. August an der Startlinie<br />
in Fieberbrunn. Um Punkt 18:00 Uhr<br />
schickten wir Katrin in die Nacht. Alle anderen<br />
machten sich bereit und versuchten<br />
die nächsten Stunden zur Ruhe zu kommen.<br />
Leider war das gar nicht so einfach. Immer<br />
wieder ging der Blick zum Handy ... gab es<br />
schon eine Nachricht vom nächsten Läufer?<br />
… sind wir alle noch im Plan? … und wie<br />
lange darf ich noch schlafen?<br />
Schlafen ist doch so wichtig und war leider<br />
wegen der ganzen Aufregung kaum<br />
möglich. Mein Wecker klingelte um 5:00<br />
Uhr morgens. Ich machte mich fertig und<br />
versuchte etwas zu essen. Dann fuhr ich<br />
mit dem Auto nach Kitzbühel, um startbereit<br />
für die Übergabe zu sein. Meine ganze<br />
Familie war da, um mir viel Glück zu wünschen<br />
und um mich motiviert in den Tag<br />
über die Berge zu schicken. Patrick war gut<br />
unterwegs und lief vom Kitzbühelerhorn<br />
runter zu mir. Es war kurz nach 8:00 Uhr<br />
morgens, die Sonne schien und es versprach<br />
ein schöner (und heißer) Tag zu werden. In<br />
Jochberg gab es nach ca. 30 km eine Verpflegungsstelle,<br />
bevor es in den zweiten<br />
Teil der Strecke ging zur letzten Staffelübergabe<br />
in Oberaurach.<br />
Dank des schönen Wetters konnte ich<br />
meinen Streckenabschnitt durch die den<br />
Kitzbühler-Alpen voll genießen und war<br />
sehr angetan von der Streif, dem KATWalk<br />
und dem zweiten sehr technischen Teil der<br />
Strecke. Hier ging es vorbei am Sintersbacher<br />
Wasserfall über den Teufelssprung,<br />
den Gamshag und den Schützkogel. Leider<br />
ärgerten mich immer wieder Seitenstechen<br />
und auch Muskelkrämpfe auf der Tour, so<br />
dass ich immer wieder das Tempo verlangsamen<br />
musste.<br />
Mein primäres Ziel war es ja, anzukommen<br />
und den Staffelstab an Daniela weiterzureichen,<br />
die die Aufgabe hatte, ihn von Oberaurach<br />
sicher ins Ziel nach Fieberbrunn zu<br />
bringen. Bei der Übergabe wartete schon<br />
das Team und meine Familie und Daniela<br />
konnte auf die letzte Etappe gehen.<br />
Während Danielas Laufzeit konnte ich mich<br />
ein wenig ausruhen, duschen und mit meiner<br />
Familie essen gehen. Jetzt hieß es Geduld<br />
zu haben und zu warten, bis kurz vor<br />
Mitternacht Daniela ins Ziel lief.<br />
Wir alle waren überglücklich und obwohl es<br />
sicher nicht mit dem „richtigen“ KAT100 zu<br />
vergleichen war teilten wir unsere Freude<br />
drüber, es tatsächlich geschafft zu haben!<br />
Anna Jansen<br />
20
Sich der Bewerbung der 4 MusKATiere zu<br />
stellen war für mich eine sehr kurzfristige<br />
und eine Entscheidung am Punkt der<br />
Anmeldefrist. Ich hatte danach sehr viel<br />
Glück durch die Auswahl und hatte bis zum<br />
Schluss immer ein sehr spannendes Voting.<br />
Die Treffen und gemeinsamen Trainings<br />
mit den 3 Mädels mit denen ich mir die KAT<br />
100 Stecke teilen sollte, verliefen ganz nach<br />
Plan und wir wussten, dass wir gemeinsam<br />
sehr viel Spaß haben würden. Lauftechniktraining<br />
und der genaue Trainingsplan<br />
brachten uns zügig voran. Leider hat uns<br />
dann dieser Coronavirus einen Strich durch<br />
die Rechnung gemacht und wir wurden darüber<br />
informiert, dass es im Jahr 2020 keinen<br />
KAT 100 geben wird uns somit auch unser<br />
Projekt nicht wie geplant durchführbar war.<br />
Nach Absprache mit Thomas entschieden<br />
wir uns dieses Projekt so gut wie möglich<br />
umzusetzen. Wir hatten wettertechnisch<br />
perfekte Bedingungen um einen 100 Meiler<br />
durchzuziehen. Ich war als Zweiter an der<br />
Reihe um musste am ca. 02:00 Uhr nachts<br />
meine Strecke beginnen. Ich fand einen<br />
guten Rhythmus und bewältigte den nächtlichen<br />
ersten Teil der Strecke gut, was bei<br />
den Downhills nicht einfach war. Da ich die<br />
Strecke schon zuvor abgelaufen war, funktionierte<br />
auch die Navigation gut. Bei Teil<br />
2 der Strecke, hinauf auf das Kitzbüheler<br />
Horn geht bin ich dann schon, an meine<br />
Grenzen gekommen. Ich war sehr erleichtert<br />
als ich den höchsten Punkt der Strecke erreicht<br />
hatte, auch Zeit für ein Foto musste<br />
sein. Nach dem Sonnenaufgang am Horn<br />
galt es noch konzentriert und ‚auf Zug‘ ins<br />
Tal zu laufen um in Kitzbühel an Anna zu<br />
übergeben.<br />
Ich hatte richtig viel Spaß und freute mich<br />
nun auf das Anfeuern meiner Mädels.<br />
Es war schade, dass der Virus keinen normalen<br />
Ablauf möglich machte, jedoch haben<br />
wir das Beste daraus gemacht. Einen großen<br />
Dank an Thomas: Du hast mich schneller<br />
gemacht! Danke an meine 3 MusKATiere,<br />
die auch zu Freunden geworden sind.<br />
Patrick Käferschläger<br />
Einer für alle, alle für einen!<br />
Nach dem spannenden Ausgang des Online-<br />
Votings um einen Platz unter den 4MusKA-<br />
Tieren, startete mein sportliches Abenteuer<br />
am ersten Märzwochenende in Österreich.<br />
Im verschneiten Fieberbrunn kamen wir vier<br />
beim ersten gemeinsamen Treffen sehr<br />
schnell auf Touren und das nicht nur auf<br />
dem Laufband beim Laktattest. Die Liebe<br />
und Leidenschaft zum Trailerunning verband<br />
uns von der ersten Minute an. Einer<br />
für alle – alle für einen! Da war es auch egal<br />
welchen deutschen oder österreichischen<br />
Dialekt ein MusKATier oder unser Trainer<br />
Thomas Bosnjak sprach.<br />
Aufgrund der Erstanalyse von Thomas erhielten<br />
wir einen abgestimmten Trainingsplan<br />
mit der Laufdauer, -art, Höhenmeter<br />
samt jeweiliger maximaler Herzfrequenz.<br />
Bisher trainierte ich nie nach HF, ich hatte<br />
überhaupt noch nie einen eigenen Trainingsplan.<br />
Ab sofort hieß es mindestens<br />
vier Mal pro Woche die Laufschuhe schnüren<br />
und den Pulsgurt anlegen. Ich konnte mir<br />
nicht vorstellen, dass mich ein Trainingsplan<br />
in dem Maße fordert, dass ich mich bremsen<br />
musste! Bei den längeren Einheiten um<br />
120-160 Minuten hörte ich Thomas Stimme<br />
nicht selten in meinem inneren Ohr sagen:<br />
„Langsamer laufen, nicht über die maximale<br />
HF kommen“. Nach dem sonntäglichen Long<br />
Run wurde der Report von der absolvierten<br />
Trainingswoche an Thomas zur Routine. Der<br />
wiederum wöchentlich mit einem neuen<br />
Plan sowie mit motivierenden und obendrein<br />
lobenden Worten antwortete. Die<br />
Vorbereitung lief bestens, doch auf einmal<br />
wurden wir ausgebremst - Covid-19!<br />
Österreich war aufgrund der höheren Infektionszahlen<br />
mit ihren Corona-Maßnahmen<br />
meist um zwei Wochen gegenüber Deutschland<br />
voraus. Wir MusKATiere tauschten uns<br />
rege über die Entwicklungen und gegenseitiges<br />
Befinden aus. Zum Schutz unseres<br />
Immunsystems reduzierte Thomas unsere<br />
Trainingsumfänge und coachte über Open-<br />
Window-Effekte. An manchen Tagen war<br />
die Motivation zum Laufen oder Kraft- und<br />
Stabilitätstraining nicht gerade groß. Insbesondere<br />
wenn die Nachricht über die Absage<br />
von anderen geplanten Lauf-Events<br />
einging. Im Gegensatz zu den südlicheren<br />
Ländern, in denen sogar das private Laufen<br />
im Lockdown eingeschränkt war, musste<br />
ich nur auf mein ergänzendes Training im<br />
Fitnessstudio verzichten. Die unvorhersehbare<br />
Kurzarbeit schaffte mir mehr Freizeit,<br />
die ich für die Vorbereitung auf den<br />
KAT100 intensiv nutzte. So ging ich auch<br />
die mentale Fitness an. Weil Laufen auch<br />
Kopfsache ist, las ich einiges von den erfahrenen<br />
Ultraläufern.<br />
Der Trainingsplan war eine große Hilfe dabei<br />
konsequent dran zu bleiben. Gerade<br />
in diesen besonderen Zeiten, war der Plan<br />
meine einzige Konstante. Ich rief mir regelmäßig<br />
ins Gedächtnis, dass sich der ganze<br />
Trainingsaufwand grundsätzlich für meine<br />
Fitness und Gesundheit bezahlt macht. Ob<br />
ich meine dazugewonnene Kondition überhaupt<br />
für unseren Staffellauf beim KAT100<br />
abrufen durfte, stand aufgrund der Pandemie<br />
komplett in den Sternen!<br />
Wie schlussendlich mein Abenteuer als<br />
MusKATier im letzten Jahr ausging, könnt<br />
ihr hier beindruckend einsehen:<br />
youtu.be/Im_WUHqU-iQ<br />
4MusKATiere2020 TheRace<br />
Für <strong>2021</strong> wünsche ich Thomas samt Team,<br />
dass der KAT100 für jeden begeisterten<br />
Trailrunner (mich eingeschlossen) wieder<br />
stattfindet und der schnellste Mann von<br />
vier neuen MusKATieren auf 100 Meilen<br />
durch die Kitzbüheler Alpen gejagt werden<br />
darf!<br />
Katrin Schairer<br />
21
VORSCHAU<br />
ÖTZTAL<br />
Highlights inmitten der Alpen<br />
STUIBEN TRAILRUN<br />
Der Auftakt der alpinen Laufsaison <strong>2021</strong> im<br />
Ötztal erfolgt am 28. und 29. Mai mit dem<br />
berühmten Stuiben Trailrun in Umhausen.<br />
Der Startpunkt im Zentrum von Umhausen<br />
und die Passage des Wasserfalls – Spektakuläre<br />
728 Natur- und Stahlstufen am<br />
höchsten Wasserfall Tirols – bleiben auf<br />
allen Distanzen gleich.<br />
Stuiben Sprint<br />
Eröffnet wird der Event am Freitag, den 28.<br />
Mai mit einem spannenden Verfolgungsrennen.<br />
Um 20:00 Uhr fällt der Startschuss<br />
für den Stuiben Sprint zur Eroberung des<br />
hell erleuchteten Stuibenfalls (4 km/ 450<br />
hm). In Intervallen von einer halben Minute<br />
wird Stufe um Stufe im Laufschritt empor<br />
gestiegen.<br />
Stuiben Trail - 42K<br />
Hier warten 42,8 Kilometer und 3.200 Höhenmeter<br />
auf die Teilnehmer. Dabei geht es<br />
in luftige Höhen. Die Originalstrecke wurde<br />
ein wenig abgeändert, es geht natürlich immer<br />
noch hoch hinauf auf über 2.400 Meter.<br />
Die Teilnehmer durch das Grastal Richtung<br />
Mahdebene (2.392m) und Brand (2.283m)<br />
und von dort wieder nach Niederthai und<br />
Längenfeld.<br />
Stuiben Trail - 24K und 12K<br />
Top Kondition und starke Willenskraft<br />
brauchen die Athleten auch bei den beiden<br />
kürzeren Distanzen über 12,5 km (700 HM)<br />
und 24,2 km (1.700 HM).<br />
WIDI Trailrun<br />
Beim „WIDI-Trailrun“ über 200, 400 und 600<br />
Meter kommen Nachwuchs-Trailrunner zum<br />
Einsatz. Ab dem Jahrgang 2017 dürfen sie<br />
einen abwechslungsreichen Parcours mit<br />
zahlreichen Trail-Hindernissen bestreiten.<br />
Das sollten sich Familien auch notieren: Zum<br />
Ende der Sommersaison ist erstmals eine<br />
eigene Kinder Trailrunning Veranstaltung<br />
in Hochoetz mit einem Abschlussevent im<br />
WIDIVERSUM geplant. Das heißt es wird<br />
den WIDI Trailrun in Umhausen beim Stuiben<br />
Trailrun und in Gurgl beim Gletscher<br />
Trailrun geben. Das Abschlussevent des<br />
WIDI Trailruns findet dann in Hochoetz im<br />
WIDIVERSUM statt.<br />
Covid-Präventionskonzept<br />
Das Ötztal Trailrunning Team arbeitet bereits<br />
jetzt an einem Sicherheitskonzept,<br />
um die Events so sicher wie möglich durchführen<br />
zu können.<br />
Selbstgeprägte Finisher-Medaillen<br />
Eine weitere Neuigkeit wartet im Zielgelände<br />
auf die Trailrunner: eine mobile<br />
Münzprägeanlage. Betreut wird die Station<br />
von der Lebenshilfe. „Die selbst geprägten<br />
Medaillen werden auf Bänder gefädelt und<br />
den Sportlern überreicht. Wir freuen uns<br />
über eine freiwillige Spende zugunsten<br />
der Lebenshilfe“, erklärt OK-Chef Martin<br />
Scheiber.<br />
Personalisiertes Video<br />
Ganz neu: Für jeden Teilnehmer besteht<br />
die Möglichkeit, ein personalisiertes Video<br />
zu erhalten. Mit mehreren Zusatzkameras<br />
22
wird für jede(n) TeilnehmerIn ein individuelles Video erstellt,<br />
dieses erhält er/sie dann einen Tag nach dem Rennen per Mail<br />
zugesendet.<br />
Live Übertragung<br />
Regelmäßige Renn-Updates, Zieleinläufe und die wichtigsten<br />
Infos rund um den Stuiben Trailrun werden im Start-/Zielgelände<br />
auf einer Videowall eingeblendet! So ist der Lauf auch für die Zuseher<br />
spannend! Das gleiche gilt auch für den Gletscher Trailrun.<br />
STUIBEN<br />
TRAILRUN<br />
GLETSCHER TRAILRUN<br />
Von 9. bis 10. Juli wird es spektakulär. Es warten technisch anspruchsvolle<br />
Trails zwischen 2.000 und 3.000 Metern.<br />
Top Mountain Run<br />
Der Startschuss fällt mit dem Lauf von Obergurgl hinauf zur<br />
Hohen Mut (6,3 km / 750 HM).<br />
Gletscher Ultra Trail<br />
Um 3 Uhr Früh geht es hier bereits los - Die Profis unter den<br />
Trailrunnern starten auf eine adaptierte Strecke (der Trailanteil<br />
wurde nochmal erhöht) mit architektonischen Highlights (zb der<br />
Top Mountain Star auf über 3.000 Metern). Die Gletscher sind<br />
dabei immer ‚live im Bild‘. Hier wartet ein wirklich unglaubliches<br />
Erlebnis auf alle passionierten Trailläufer.<br />
Weitere Distanzen<br />
Gletscher Trail 10K: 10 km / 750 HM<br />
Gletscher Trail 24K: 25,5 km / 1.900 HM<br />
Gletscher Trail 42K: 42,5 km / 2.800 HM<br />
© Ötztal Tourismus – L. Ennemoser<br />
Mehr Infos:<br />
www.oetztal-trailrunning.at<br />
28. + 29. MAI <strong>2021</strong><br />
UMHAUSEN IM ÖTZTAL<br />
STUIBEN SPRINT<br />
STUIBEN TRAIL<br />
STUIBEN TRAIL<br />
STUIBEN TRAIL<br />
4km 450 hm<br />
12K 700 hm<br />
24K 1.700 hm<br />
42K 3.200 hm<br />
Spektakuläre 728 Natur- und Stahlstufen am höchsten<br />
Wasserfall Tirols. Atemberaubendes Gipfelpanorama.<br />
Weitere Information und Anmeldung unter<br />
www.oetztal-trailrunning.at
VORSCHAU<br />
KAISERKRONE<br />
Das kaiserliche Trailrunning Event am Wilden Kaiser<br />
Am 25. und 26. Juni <strong>2021</strong> erwartet dich<br />
in Scheffau am Wilden Kaiser in Tirol ein<br />
Wettbewerb der Superlative: der Kaiserkrone<br />
Trail. Ob Newcomer oder Skyrunner:<br />
Du kannst wählen zwischen den Bewerben<br />
Marathon Trail, Speed Trail und Easy<br />
Trail, die dich rund und auf das Bergmassiv<br />
des Wilden Kaisers führen.<br />
NEU ab <strong>2021</strong><br />
Das Kaiserkrone Skyrace<br />
Laufen Sie entlang eindrucksvoller Klettersteige<br />
und erklimmen Sie die gewaltigen<br />
Gipfel des Wilden Kaisers. Das ISF<br />
qualifizierte Rennen ist eine wahre Herausforderung<br />
für richtige Skyrunner.<br />
Das Kaiserkrone Skyrace gehört <strong>2021</strong><br />
zur Skyrunner Austria Series mit einem<br />
Preisgeld von € 4000,-.<br />
Auch junge Athleten haben die Möglichkeit,<br />
im Rahmen des Kaiserkrone Kids<br />
Trails am 25. Juni <strong>2021</strong> ihre Kräfte auf<br />
Distanzen von 500 bis 1.500m zu messen.<br />
Distanzen im Überblick<br />
Easy Trail<br />
14 km / 490 HM<br />
Speed Trail<br />
20,4 km / 1.430 HM<br />
Skyrace<br />
24,7 km / 2.730 HM<br />
Marathon Trail<br />
56 km / 3.810 HM<br />
SKYRUNNER-AUSTRIA-SERIES.AT<br />
WWW.KAISERKRONE.RUN<br />
24
mehr klettern und man muss seine Hände<br />
und festgemachte Seile zu Hilfe nehmen,<br />
um sich über eine technische Felsenwand<br />
hochzuziehen. Danach erreicht man endlich<br />
den letzten Gipfel, und dort wird man mit<br />
einer spektakulaeren Aussicht belohnt, bevor<br />
man dann den letzen sehr steilen und<br />
technischen Abstieg beginnt.<br />
IM GESPRÄCH MIT SEANA FORBES<br />
Seana, stell dich kurz vor<br />
Mein Name ist Seana Forbes und ich bin<br />
PR- und Kommunikationsmanagerin für die<br />
Skyrunner World Series. Das heißt, ich bin<br />
verantwortlich für Kommunikation sowie<br />
PR, Presseberichte und Social Media für alle<br />
Skyraces, die Teil des offiziellen Skyrunning<br />
Circuit sind, von Japan bis Bulgarien und<br />
der Schweiz.<br />
Was hältst du vom Kaiserkrone<br />
Skyrace?<br />
Im August dieses Jahres bot sich uns die<br />
Möglichkeit, die Strecke für das Kaiserkrone<br />
Skyrace zu checken. Die Route beginnt in<br />
dem wunderschönen Dorf Scheffau in Tirol<br />
und geht steil bergauf über den Ehrfurcht<br />
erregenden Wilden Kaiser, einer meiner<br />
Lieblingsgebirgsketten in den österreichischen<br />
Alpen. Auf Papier sieht die Route<br />
schwierig aus, aber in Wahrheit ist sie brutal.<br />
Zwei steile, ca. 1.000 m Anstiege, und<br />
dazwischen ungfähr 6 km täuschend sanfte<br />
Hügellandschaft.<br />
Der erste Aufstieg zum Gipfel Sonneck ist<br />
eine gutes Aufwärmen für die Beine. Bereits<br />
in den ersten 10 km auf dem Weg zum Gipfel<br />
durchläuft man viele verschiedene Arten<br />
von Terrain – Grassfelder, holprige Waldwege,<br />
Geröll und scharfe alpine Felsen am<br />
Gipfel. Der erste Abstieg ist ein technischer<br />
Abstieg, bei dem man praktisch abwärts<br />
surfen muss. Die unerwartet qualvollen<br />
sanften Hügel durch den Wald, die dem<br />
ersten Abstieg folgen, leiten einen zum<br />
zweiten Monster-Anstieg der Route. Der<br />
zweite Anstieg ist nicht so steil wie der erste,<br />
aber sehr viel technischer. Man muss viel<br />
Wie hat dir die Strecke gefallen?<br />
Mir hat die Strecke sehr gut gefallen. Dieses<br />
Skyrace ist eine gute Kombination aus<br />
unterschiedlichem Terrain, und erfordert<br />
sowohl technisches Können als auch Geschwindigkeit.<br />
Das Kaiserkrone Skyrace<br />
entspricht genau dem klassischem Skyrace<br />
Profil und ich kann mir gut vorstellen, dass<br />
dieses Skyrace eine gute Ergänzung zum<br />
offiziellen Circuit sein könnte.<br />
Was ist das Schwierigste an der<br />
Strecke?<br />
Der zweite Aufstieg ist auf jeden Fall der<br />
Schwierigste. Nach 20 km und ungefähr<br />
2.000 m Höhenunterschied sind die Beine<br />
schon ziemlich schwer und nach dem ersten<br />
Abstieg, bei dem man sich sehr konzentrieren<br />
muss, ist man geistig schon sehr<br />
erschöpft. Der zweite Aufstieg ist auch<br />
sehr steil und man muss praktisch klettern.<br />
Dafür ist auch Oberkörperkraft notwendig.<br />
Wie siehst du die Entwicklung<br />
im Skyrunning in Österreich?<br />
In den letzten Zwei Jahren hat sich das<br />
Skyrunning in Österreich bereits sehr entwickelt<br />
und mir ist aufgefallen, dass es viel<br />
mehr gute Skyrace Strecken als vorher gibt.<br />
Die Berge in Österreich sind einmalig und<br />
eignen sich perfekt für Skyrunning. Österreich<br />
ist daher ein ideales Land für diesen<br />
Sport.<br />
Mit dem jemals ersten österreichen<br />
Skyrace – dem Hochkönig Skyrace – jetzt<br />
als ankannte Route im offiziellen Skyrunning<br />
Circuit glaube ich, dass Österreich in<br />
der Welt des Skyrunning anerkannt wird.<br />
Ich bin mir sicher, dass sich die Tür zu neuen<br />
Möglichkeiten öffnen wird, was auch mehr<br />
internationale Skyrunning Athleten, Zuschauer,<br />
Fans und Medien nach Österreich<br />
bringen wird, um zu erleben, was dieses<br />
Land zu bieten hat.<br />
25
BERICHTE<br />
INNSBRUCK<br />
Das Innsbruck Alpine Trailrun Festival<br />
Trailrunning Kickoff nach einer schweren<br />
Zeit... Das Innsbruck Alpine Trailrun<br />
Festival kehrt nach der Austragung im<br />
Herbst 2020 wieder zurück an den Beginn<br />
der Saison: zu Pfingsten <strong>2021</strong>. Von<br />
20. bis 23. Mai werden in der Alpenstadt<br />
Innsbruck wieder etwa 4.000 Teilnehmer<br />
am Start stehen.<br />
2020 wurde das Rennen trotz schwerster<br />
Rahmenbedingungen als eine der größten<br />
Großveranstaltungen mit Covid-19 Sicherheitsvorkehrungen<br />
durchgeführt. Für die<br />
nächste Austragung ist man also bestens<br />
vorbereitet! Vorgegebene Startkanäle,<br />
Mund-Nasen-Schutz im gesamten Eventgelände,<br />
Mindestabstände, Desinfektion<br />
bei den Versorgungsstationen und mehr<br />
sichern das Bestehen des großen Events!<br />
Festival und Erlebnis<br />
Nicht umsonst wurde der Titel ‚Festival‘<br />
gewählt, denn Innsbruck ist nicht nur ein<br />
Rennen, sondern bietet sowohl für Läufer<br />
als auch Freunde und Familie ein tolles Rahmenprogramm.<br />
Am Eventgelände findet<br />
eine große Expo statt, wo man die neuesten<br />
Trail-Produkte bestaunen und testen kann,<br />
es gibt Gewinnspiele und Angebote. Food<br />
Trucks sorgen für das leibliche Wohl.<br />
Das gemeinsame Carbo-Loading am Abend<br />
darf und wird ebenfalls nicht zu kurz kommen.<br />
Zuschauer können an Hotspots die<br />
Athleten anfeuern und begleiten. Läufer<br />
selbst dürfen sich auf Überraschungen auf<br />
der Strecke freuen.<br />
News zu den Strecken<br />
Die 2020 neu eingeführte 110-Kilometer-<br />
Distanz wird es auch <strong>2021</strong> in der selben<br />
Form wieder geben. Sie führt beispielsweise<br />
über den wunderschönen Zirbensteig –<br />
ein brutal anstrengendes, aber geniales<br />
Erlebnis.<br />
Natürlich ist auch für Einsteiger die passende<br />
Distanz dabei: Angefangen von 7<br />
Kilometern über den Night Trail und Kids<br />
Trail mit künstlichen Trail Elementen am<br />
Veranstaltungsgelände findet jeder das<br />
Richtige für sich.<br />
WWW.INNSBRUCKALPINE.AT<br />
26
Fotos: Lukas Dürnegger<br />
Die Strecken im Überblick<br />
K7 Nighttrail 7 km 373 HM<br />
K15 14 km 350 HM<br />
K25 25 km 450 HM<br />
K42 42 km 1.600 HM<br />
K65 61 km 1.700 HM<br />
K85 80 km 3.000 HM<br />
K110 103 km 4.400 HM
SZENE<br />
VERANSTALTER<br />
Und das Problem mit dem Namen Corona<br />
Plan B ist der größte Veranstalter in der<br />
deutschsprachigen Trailrunning Szene.<br />
Doch wie übersteht ein so großer Veranstalter<br />
die Corona-Krise und wie geht<br />
es <strong>2021</strong> weiter?<br />
Der Blick geht nach vorn, ins Jahr <strong>2021</strong>. Von<br />
Resignation nach einem Jahr voller Hoffnungen<br />
und Absagen keine Spur. „Wir geben<br />
Gas, wollen noch mehr Trailrun-Events<br />
auf die Beine stellen, wollen Begeisterung<br />
für diesen tollen Sport schaffen. Und wir<br />
wollen beweisen, dass Trailrunning auch<br />
unter Corona-Bedingungen absolut möglich<br />
ist und jede Menge Spaß machen kann“,<br />
versprachen Uta und Heini Albrecht, die<br />
beiden Geschäftsführer der Münchner PLAN<br />
B event company, als sie auf ihre Ziele für<br />
die kommende Trailrun-Saison angesprochen<br />
wurden.<br />
Klar ist, <strong>2021</strong> wird ein spannendes Trailrunning-Jahr,<br />
mit vielen neuen Highlights, aber<br />
auch mit vielen Fragezeichen angesichts der<br />
Corona-Pandemie. Doch zunächst blicken<br />
Uta und Heini Albrecht auf 2020 zurück.<br />
Ein Jahr, dass sie so noch nicht erlebt haben<br />
in ihrer Trailrun-Zeit, die 2005 mit der Premiere<br />
des Transalpine Run mit dem Start in<br />
Oberstdorf begann. Damals machten sich<br />
74 Teams auf zur ersten großen Alpenüberquerung.<br />
Ein absolutes Novum, eine<br />
Sensation.<br />
Die Saison 2020 wäre ebenfalls sensationell<br />
gut geworden. „Wir hatten zahlreiche<br />
neue Partner an Bord, mit DYNAFIT einen<br />
neuen Titelsponsor für den TAR, dazu einen<br />
hohen Anmeldestand durchgehend für alle<br />
Events“, blickt Heini Albrecht auf den Jahresbeginn<br />
zurück. Doch dann kam Corona.<br />
Zuerst wurden die Events verschoben, der<br />
immer frühzeitig ausverkaufte Zugspitz<br />
Ultratrail (ZUT) von Juni in den August,<br />
die 4Trails von Juni in den Oktober. „Was<br />
wir aus heutiger Sicht nicht mehr machen<br />
würden. Aber wir haben einfach nur an die<br />
Teilnehmer gedacht, in der Hoffnung, dass<br />
es irgendwie doch noch klappt“, erzählt<br />
Uta Albrecht. Am Ende musste aber alles<br />
abgesagt werden. Der überwiegende Teil<br />
aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen akzeptierten<br />
die angebotenen Gutscheine,<br />
die Partner blieben an Bord. „Dafür“, so<br />
Uta Albrecht, „müssen wir uns im Nachhinein<br />
noch einmal ganz herzlich bei allen<br />
bedanken. Das war wirklich wichtig für uns<br />
in dieser extrem schwierigen Situation.“<br />
Ein einziges Event erhielt die Freigabe der<br />
Behörden. Quasi als Generalprobe für <strong>2021</strong><br />
ging im September die Premiere des „DY-<br />
NAFIT Trail Run3/Starkenberger Homerun“<br />
in Imst über die Bühne. Was zunächst als<br />
unmöglich angesehen wurde, erwies sich<br />
als voller Erfolg: Ein Trailrun-Event unter<br />
Einhaltung der gesetzlichen Abstands- und<br />
Hygieneauflagen. „Das war ein gelungener<br />
Test, wir haben viel gelernt und reichlich<br />
Erfahrungen gesammelt für <strong>2021</strong>. Gut, dass<br />
wir dieses Event durchgezogen haben“, so<br />
Heini Albrecht: „Das war eine echte Blaupause<br />
für <strong>2021</strong>.“<br />
Genau aus diesem Grund sieht Albrecht<br />
der Trailrun-Saison <strong>2021</strong> auch optimistisch<br />
entgegen, trotz aller Ungewissheiten. „Ich<br />
denke, dass die Events stattfinden werden,<br />
gehe aber davon aus, dass die behördlichen<br />
Maßnahmen in Sachen Hygiene und<br />
Abstand noch weiter gelten. Es werden<br />
vermutlich Bedingungen wie im September<br />
beim DYNAFIT Trail Run3 herrschen.“<br />
In Sachen Vorbereitung liegen die Macher<br />
der PLAN B event company gut in der Zeit.<br />
Es könne zeitnah losgehen, die meisten<br />
Events seien ja schon 2020 fertig geplant<br />
gewesen, ehe sie im Sommer abgesagt<br />
werden mussten, heißt es in der Münchner<br />
Team-Zentrale.<br />
Auf jeden Fall können sich die Athleten<br />
und Athletinnen auf ein Programm von<br />
PLAN B freuen, das dicht getaktet ist und<br />
28<br />
Bild: Maurizio Torri
„Unser Grundmotiv ist die Liebe zu den Trailrun-Events.“<br />
Heini und Uta Albrecht<br />
jede Menge Highlights und Neuerungen für<br />
Profis, ambitionierte Hobbyläufer*innen<br />
und Anfänger*innen bietet. Von familiären<br />
Events wie den Trails 4 Germany presented<br />
by BUFF bis hin zu Großveranstaltungen<br />
wie dem SALOMON Zugspitz Ultratrail powered<br />
by LEDLENSER mit 2.500 Läufern<br />
aller Leistungsstufen. Oder dem DYNAFIT<br />
Transalpine Run powered by Volkswagen R,<br />
dem wohl bekanntesten und emotionalsten<br />
Trailrun-Etappenrennen im Team.<br />
Die Trails 4 Germany presented by BUFF<br />
expandieren auf sechs Etappen in Deutschlands<br />
Mittelgebirgen. Der Start erfolgt im<br />
April mit drei Stopps in Wetter/Ruhr, Weinheim<br />
und Blaubeuren, weiter geht’s im Oktober<br />
mit den Etappen in Pöhl, Bad Grund<br />
im Harz und dem traditionellen Finale in<br />
Kulmbach. „Damit wollen wir Einsteigern<br />
ins Trailrunning noch mehr attraktive Angebote<br />
bieten“, so Uta Albrecht.<br />
Nach der Saisoneröffnung im April geht’s<br />
Schlag auf Schlag. Der SALOMON Zugspitz<br />
Ultratrail powered by LEDLENSER feiert vom<br />
18. bis 20. Juni Jubiläum. Zum zehnten Mal<br />
trifft sich die Welt des Trailrunnings im<br />
Zugspitzdorf Grainau. Am 3. Juli steht der<br />
Stubai Ultratrail mit Start in Innsbruck auf<br />
dem Programm. Es geht ganz hoch hinauf<br />
– das Ziel liegt auf dem über 3000 m hohen<br />
Stubaier Gletscher. Ein echter Superlativ.<br />
Die SALOMON 4Trails mussten nach ihrem<br />
erfolgreichen Comeback im Jahr 2019 ebenfalls<br />
eine Zwangspause einlegen. <strong>2021</strong> stehen<br />
vom 7. bis 11. Juli vier hochinteressante<br />
Etappen mit Längen von maximal 30 Kilometern<br />
von Imst/Tirol nach Nauders auf<br />
dem Programm. Dabei haben die 4Trails<br />
nichts von ihrem ursprünglichen Charakter<br />
eingebüßt. Es geht familiär zu, die Etappenlängen<br />
sind auch für Nicht-Profis machbar<br />
und die Strecken führen über zum Teil völlig<br />
unbekannte Trails.<br />
Absoluter Höhepunkt im PLAN B-Programm<br />
<strong>2021</strong> ist natürlich der DYNAFIT Transalpine<br />
Run powered by Volkswagen R, eines der<br />
härtesten und zugleich spektakulärsten<br />
Trailrun-Events der Welt. Der TAR wird vom<br />
4. bis 11. September <strong>2021</strong> bereits zum 16.<br />
Mal ausgetragen. Los geht’s im Kleinwalsertal<br />
(Österreich), nach 264 Kilometern und<br />
mehr als 16.000 HM endet die legendäre<br />
Alpenüberquerung im italienischen Sulden<br />
unterhalb des Ortlers. Im September folgt<br />
dann noch die zweite Auflage des Starkenberger<br />
Homerun in Imst (18. September)<br />
und der Women’s Trail Zell am See-Kaprun<br />
(24. bis 26. September).<br />
Bleibt die Frage, woher Uta und Heini Albrecht<br />
ihre Motivation nehmen, immer neue<br />
Events mit einer nahezu unglaublichen Leidenschaft<br />
und Perfektion zu organisieren<br />
und auf die Beine zu stellen? Besonders in<br />
diesen für alle Veranstalter schwierigen<br />
Zeiten der Corona-Pandemie. „Wir haben<br />
drei Gründe“, sagen beide übereinstimmend:<br />
„Unser Grundmotiv ist die Liebe zu<br />
den Trailrun-Events. Zweitens wollen wir<br />
unseren Partnern und den Teilnehmern etwas<br />
von dem Kredit zurückzahlen, den sie<br />
uns gegeben haben. Sie haben bezahlt und<br />
müssen auch die Leistung dafür bekommen.<br />
Und drittens sind wir davon überzeugt, dass<br />
wir unsere Events für alle Trailrunner*innen<br />
offenhalten müssen, trotz aller Corona-Auflagen.<br />
Wir spüren, dass alle wieder Wettkämpfe<br />
und Events herbeisehnen.“<br />
Wir spüren, dass alle wieder Wettkämpfe<br />
und Events herbeisehnen.<br />
Bilder: wisthaler.com<br />
29
SZENE<br />
HELFER<br />
Hinter den Kulissen<br />
„Ich sehe nicht nur die Aufgabe, die Läufer zu versorgen, sondern sie zu motivieren<br />
weiter zu machen, ihnen Mut zuzusprechen, dass sie es bis ins Ziel schaffen.“<br />
Mein Name ist Martina Schwarz und ich darf<br />
mich schon zu den „alten Hasen“ im Bjak<br />
Helferteam zählen. Ich bin ein sehr sozialer<br />
und kommunikativer Mensch und ein kleines<br />
„Helfersyndrom“ steckt schon länger<br />
in mir. Ich bin selbst begeisterte Trailläuferin<br />
und deshalb passt das alles perfekt<br />
zusammen. Natürlich laufe ich gerne bei<br />
Bewerben mit, aber auch das arbeiten im<br />
Organisations-Team hat für mich eine große<br />
Bedeutung und ist eine gute Abwechslung.<br />
Natürlich trägt man eine gewisse Verantwortung,<br />
aber je öfter man dabei ist, desto<br />
routinierter wird man, so wie das eben in<br />
anderen Bereichen auch ist. Mittlerweile<br />
sind wir schon ein gut eingespieltes Team,<br />
in dem sich jede/r auf jede/n verlassen kann.<br />
Beim KAT 100 zu arbeiten war für mich<br />
sozusagen das Highlight meiner Helferkarriere.<br />
Bei einem 100 Meilen Lauf steckt<br />
noch viel mehr Organisation dahinter und<br />
man ist ganz anderen Herausforderungen<br />
gestellt als bei einem kleineren Event. Ich<br />
habe bei der Labestelle in Kitzbühel gearbeitet.<br />
Da war ich zB der Herausforderung<br />
gestellt, irgendwo Strom anzapfen zu<br />
dürfen, damit wir eine Zeitnehmung haben.<br />
Da gab es etwas Verhandlungsbedarf mit<br />
einem Geschäftsbesitzer. Die Müllabfuhr<br />
wollte die Straßenabsperrung nicht so ganz<br />
wahrhaben. Das sind halt so kleine Zusatzaufgaben<br />
die dann manchmal unvorhergesehen<br />
daherkommen obwohl im Vorhinein<br />
alles gut ausgemacht wurde. Doch solche<br />
Dinge gehören einfach dazu und man ist im<br />
Nachhinein stolz, sie gemanagt zu haben.<br />
Auf der Hochwildalm war ich mit 2 Kolleginnen<br />
über Nacht im Einsatz. Wir haben<br />
sozusagen im Schichtbetrieb gearbeitet.<br />
Du empfängst dort die Läufer nach 153 km<br />
und 9240 hm und denkst dir „Unglaublich,<br />
wie kann man so etwas schaffen!“ Viele<br />
sind schon sehr müde, können nur mehr<br />
gehen, reden wirres Zeug (voll lustig :-)) ,<br />
singen oder fallen dir einfach dankbar in<br />
die Arme. Dar war ich teilweise schon ganz<br />
schön gerührt.<br />
Ich sehe nicht nur die Aufgabe, die Läufer<br />
zu versorgen, sondern sie zu motivieren<br />
weiter zu machen, ihnen Mut zuzusprechen,<br />
dass sie es bis ins Ziel schaffen.<br />
<strong>2021</strong> werde ich wieder beim KAT 100 im<br />
Einsatz zu sein und freue mich wenn unsere<br />
„Helferfamilie“ Zuwachs bekommt. Es gibt<br />
im Vorhinein klare Informationen, einen<br />
genauen Helferplan, eine Besprechung und<br />
wenn man sich mal nicht auskennt, es ist<br />
immer jemand da, der einen so quasi zeigt<br />
wo’s lang geht. Man wird auch essenstechnisch<br />
gut versorgt, denn es gibt einen eigenen<br />
Helferbereich, es fehlt einem an nichts.<br />
Wenn dann das Event über die Bühne gegangen<br />
ist, dürfen auch wir Helfer zusammen<br />
ausgelassen feiern.<br />
Martina Schwarz<br />
30
RENNARZT BEIM KAT100 2019<br />
Mein Name ist Dr. Andreas Schweninger.<br />
Ich bin Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt<br />
für Unfallchirurgie sowie Facharzt<br />
für Orthopädie und Traumatologie, habe<br />
das Notarztdiplom. Und: Ich bin Läufer!<br />
Diese Kombination war es wohl auch, die<br />
der Veranstalter, Thomas Bosnjak, als so<br />
interessant angesehen hat, dass er mich<br />
gebeten hat, die medizinische Betreuung<br />
des mehrtägigen Events, dem KAT100, zu<br />
übernehmen. Meinem Freund und Trainer<br />
Thomas Bosnjak, aka Bjak, konnte und kann<br />
ich keine Abfuhr erteilen.<br />
Also verbrachte ich diese aufregenden Tage,<br />
begleitet von meiner Gattin und den 3 Kindern,<br />
in der wunderschönen Umgebung in<br />
Fieberbrunn.<br />
Da ich von anderen Events wie zB dem<br />
Hochkönigman ausreichend Erfahrung und<br />
auch tolle Helfer um mich herum hatte, die<br />
mich toll unterstützten – zB beim Auf und<br />
Abbau der Erste-Hilfe-Station – und auch<br />
stets fürs leibliche Wohl sorgten, war es<br />
für mich mehr Freude als Arbeit.<br />
In den paar Tagen hatte ich mehrere Teilnehmer,<br />
aber auch Helfer, die mit kleineren<br />
Verletzungen zu mir gekommen sind, um<br />
entsprechend behandelt zu werden.<br />
Sogar ein Urlauber aus Deutschland ist mit<br />
seinem Sohn gekommen, der sich beim<br />
Mountainbike fahren mit dem Fuß an der<br />
Kette verletzt hatte, weil er gehört hatte,<br />
dass hier wo ein Arzt sei. Dass dieses „<br />
Service“ kostenlos so nebenbei gemacht<br />
wurde, hat ihn dann doch sehr erstaunt.<br />
Als leidenschaftlicher Läufer habe ich natürlich<br />
mit den Athleten mitgefiebert, hab es<br />
mir nicht nehmen lassen, bei jedem Start<br />
persönlich anwesend zu sein, und natürlich<br />
stand ich auch Spalier beim Zieleinlauf.<br />
Speziell das Finish der zwei großen Sieger<br />
war sehr emotional.<br />
Auch die vielen Gespräche mit den unterschiedlichsten<br />
Athleten haben mir sehr viel<br />
Spaß gemacht und ich habe wieder tolle und<br />
interessante Leute kennengelernt.<br />
Und um nicht ganz traurig zu sein und nur<br />
zusehen zu müssen, bin ich dann am Freitag<br />
selbst einen Teil der Strecke gelaufen, rauf<br />
zum Loderkreuz. Selbstverständlich mit im<br />
Gepäck war mein Handy, das 4 Tage und<br />
Nächte durchgehend eingeschalten war,<br />
um stets erreichbar sein zu können.<br />
Alles in allem war die Premiere des KAT 100,<br />
auch dank eines toll eingespielten Teams,<br />
eine erfolgreiche Veranstaltung.<br />
Ich freue mich schon auf <strong>2021</strong>, wenn ich<br />
wieder dabei sein kann, auch wenns nur<br />
als „ Doc“ ist und eben nicht als „TrailDoc“!<br />
Dr Andreas Schweninger<br />
31
SZENE<br />
HELFER<br />
Hinter den Kulissen<br />
„Wichtig ist einfach, dass man trotz Plan flexibel<br />
und erfinderisch bleibt.“<br />
Mein Name ist Sonja Radler. Ich war beim<br />
KAT100 bei der Startnummernausgabe<br />
und bei der Labe in Oberaurach eingeteilt.<br />
Die Ausgabe der Nummern ist immer sehr<br />
spannend: Es gibt immer etwas zum Quatschen<br />
und man sieht viele Gesichter. Neben<br />
Sybille, der Frau von Veranstalter Thomas,<br />
zu arbeiten ist abwechslungsreich und man<br />
bekommt hautnah mit, was so ein Event<br />
mit sich bringt.<br />
Ich bin durch meinen Mann (der 2017 beim<br />
Hochkönigman dabei war) auf die vielen<br />
Helfer aufmerksam geworden und habe<br />
mich einfach beim Veranstalter für das<br />
nächste Jahr angeboten - der hat das tatsächlich<br />
angenommen! Seit 2018 gehöre<br />
ich irgendwie zum Team Hochkönigman<br />
und bin auch für viele Späße von Thomas<br />
zu haben. So auch für den KAT100, an der<br />
Stelle möchte ich erwähnen, dass das für<br />
mich immer eine tolle Zeit ist bei so großartigen<br />
Veranstaltungen dabei zu sein. Als<br />
5-fach Mama und Hausfrau ist das "Urlaub",<br />
den ich trotz der vielen Aufgaben sehr gerne<br />
mache.<br />
Der KAT war eine Premiere und ich habe<br />
mich schon sehr darauf gefreut. Die Planung<br />
und Einteilung im Vorfeld gibts vorwiegend<br />
per Mail. Da Thomas das wirklich sehr gut<br />
ausarbeitet, gibts im Vorfeld selten Fragen<br />
und mit dem Plan kam ich immer gut zurecht.<br />
Vor Ort suche ich mir meistens Sybille<br />
(da Thomas oft irgendwo und eher nicht<br />
zu sprechen ist), da ich ohnehin bei der<br />
Startnummernausgabe sitze. Schon beim<br />
Ankommen ist es recht lustig und trotz<br />
der vielen Arbeit auch immer sehr locker.<br />
Die Veranstaltung war einfach mega und<br />
ich bin gerne wieder dabei!<br />
Ganz toll finde ich die Läufer, die bei der<br />
Labe froh sind, wenn sie gut versorgt sind<br />
und dankbar und gestärkt wieder weiterlaufen.<br />
Ich war bei der Labe (gemeinsam<br />
mit Vreni) in Oberaurach (140 km), wo wir<br />
die Läufer mitten in der Nacht mit Suppe,<br />
Keksen, Brot, Gummibärlis, Cola und Obst<br />
versorgten. Nachdem wir keine Feldbetten<br />
hatten, wurde das Auto umfunktioniert<br />
und auch der harte Garagenboden so gut<br />
es ging als Möglichkeit zum Ausrasten genutzt.<br />
Die Läufer haben das sehr dankbar<br />
angenommen und das haben wir auch am<br />
nächsten Tag noch gehört. Das finde ich<br />
super! Wichtig ist einfach, dass man trotz<br />
Plan flexibel und erfinderisch bleibt.<br />
Ich kann jedem empfehlen einmal als Helfer<br />
dabei zu sein! Es ist eine lustige und abwechslungsreiche<br />
Arbeit in einem bunten<br />
Team!<br />
Sonja Radler<br />
Bild: Sibylle Feichtinger<br />
32
*<br />
Wie kam ich dazu, Helfer zu werden? Ich<br />
war selbst mehrmals beim Ötschermarathon,<br />
Traunsee Bergmarathon, 3 mal beim<br />
UTMB, bei den Silvestertrails und vielen<br />
mehr Veranstaltungen als Läufer mit dabei.<br />
Beim Helfen kann man immer wieder die<br />
Trailatmosphäre genießen – man trifft viele<br />
Bekannte, sowohl Helfer als auch Starter.<br />
Meine Position und Aufgabe ist die Startnummernausgabe<br />
und Kontrolle der Pflichtausrüstung.<br />
Die Planung dafür kommt<br />
perfekt und mit genauer Einteilung vom<br />
Chefveranstalter per E-Mail. Zeit, Ort und<br />
Aufgabe werden bunt markiert und eingehalten.<br />
Es ist schon eine Herausforderung<br />
und etwas anstrengend, besonders wenn<br />
es in die Nacht hineingeht. Bei mehreren<br />
Startzeiten und Einläufen der Spitzenläufer<br />
will man nichts verpassen und das kann<br />
ziemlich hektisch werden. Wenn man selbst<br />
gesund bleibt, hilft man immer gerne. Der<br />
Trailspirit kann ziemlich aufputschend sein!<br />
Das sollte jeder unbedingt einmal probieren.<br />
Lustig ist immer wieder, dass manche vor<br />
dem Start noch richtig Stress bekommen:<br />
wenn etwas von der Pflichtausrüstung vergessen<br />
wurde obwohl im Internet und auch<br />
bei der Startnummerausgabe darauf hingewiesen<br />
wird. Ein Läufer hatte einmal seine<br />
Trillerpfeife vergessen und mir mit seiner<br />
Handy App dann verschiedene Pfeiftöne<br />
(Vogelarten) in verschiedener Lautstärke<br />
vorgespielt. Auch die Größe der Rucksäcke<br />
ist sehr unterschiedlich. Da lernt man viel,<br />
was es für unterschiedliche, spezielle Ausrüstungen<br />
gibt und wie gut man einpacken<br />
und zusammenlegen kann. Beobachten<br />
lohnt sich!<br />
Reinhart Steindl<br />
Maria alm • Dienten • Mühlbach<br />
6. HOCHKÖNIGMAN<br />
TRAILRUNNING FESTIVAL<br />
04. – 06. Juni <strong>2021</strong><br />
DAS<br />
Sieger geben<br />
niemals auf<br />
GEFÜHL.<br />
THAT WINNERS NEVER GIVE UP FEELING<br />
www.hochkoenigman.run
RENNBERICHTE<br />
NASSFELD<br />
Wintereinbruch beim Skyrace<br />
Trotz 15 cm Neuschnee: Über 100 Läufer<br />
aus 10 Nationen starteten beim ersten<br />
Trailrunning Event am Nassfeld beim Ersatzprogramm.<br />
Ursprünglich als das große Finale<br />
der Skyrunner Austria Series angesetzt,<br />
blieb das nach allen gültigen Corona Bestimmungen<br />
umgesetzte Event das einzige<br />
der fünf geplanten Events dieser Saison.<br />
Eine Wetterfront mit Schnee ließ es gerade<br />
noch zu, dass der Easy Trail mit 6,7km und<br />
250hm+ am Freitag durchführt werden<br />
konnte. Um auch die weiteren Bewerbe<br />
umzusetzen, wurde für die Veranstalter<br />
die Nacht zum Tag und man schob spontan<br />
einen Fun Run mit einem 3 km Zielsprint<br />
über die Skipiste der Madritschen ein. Ein<br />
Ersatzprogramm, das bei Läufern und dem<br />
Publikum am Nassfeld für Begeisterung<br />
sorgte. Am Samstag wurde die rund 15<br />
km lange Strecke mit 950 hm+ letztendlich<br />
von 77 Teilnehmern, darunter Top Läufer<br />
der internationalen Skyrunning Szene wie<br />
Anna Strakova, Ildiko Wermescher, welche<br />
dann in zwei Gruppen starteten, in Angriff<br />
genommen. In der eindrucksvollen Kulisse<br />
des Nassfelds herrschten trotz blauen<br />
Himmels erschwerte Bedingungen und die<br />
Trails zeigten sich anspruchsvoll und eisig.<br />
Start und Ziel waren auf der 1500 Meter<br />
hoch gelegenen Sonnenalpe am Nassfeld.<br />
Auch wenn das Event dieses Mal nicht auf<br />
der gesamten Distanz ausgetragen wurde,<br />
konnten die TeilnehmerInnen einen sehr<br />
guten Eindruck von den Nassfeld Mountain<br />
Skytrails bekommen und waren geschlossen<br />
davon überzeugt, dass diese Events<br />
bald zu den Top Trailrunning Events wachsen<br />
werden.<br />
Easy Trail<br />
Zuerst liefen die Athleten über einen leichten<br />
Wanderweg auf die Madritschen auf<br />
1.900 m, bevor über die teils steile und<br />
schneebedeckte Skipiste bis ins Ziel an der<br />
Talstation der Madritschenbahn am Nassfeld<br />
gerutscht wurde.<br />
Sieger: Niklas Kröhn / Kelag Energy / 27:51<br />
min.<br />
Siegerin: Riesz Zsófia / Ungarn / 37:21 min.<br />
FunRun (Ersatzprogramm)<br />
mit 14,7.km/950 HM und Zielsprint über 3<br />
km 100HM+/450HM-<br />
Beim Fun Run wurde gemeinsam über laufbare<br />
Schneetrails bis zur Trogkofel Bergstation<br />
auf 1.900 m gelaufen, bevor es über<br />
den etwas vereisten Grad zum Rudnigsattel<br />
und dann die teils sehr bedeckte technische<br />
Strecke zum Madritschen Speicherteich<br />
ging. Am Speicherteich angekommen,<br />
wurde an der platzierten Zeitmatte in Einzelstarts<br />
mit je 5 Sekunden Abstand das<br />
Sprintrennen gestartet. Bei den Männern<br />
gaben sich Lukas Gasser aus Italien und<br />
Tomas Farnik aus Tschechien einen harten<br />
fight, den Lukas um vier Hundertstel für<br />
sich entscheiden konnte.<br />
Sieger: GasserLukas / ITA / 11:18 min.<br />
Siegerin: Strakova Anna / Czech Skyrunning<br />
Team / 13:41 min.<br />
Alle Ergebnisse inkl. Altersklassenwertung:<br />
my.raceresult.com/148506<br />
Wenn für Veranstalter die Nacht zum Tag wird, sich alles ändert und<br />
trotzdem alle mit Begeisterung dabei sind!<br />
34<br />
Skytrails / Bild: Sportshot
Skytrails / Bild: Bosnjak<br />
Event Rahmenprogramm / Bild: Sportshot<br />
Event / Bild: Batala<br />
Skytrails / Bild: Sportshot<br />
Skytrails / Bild: Bosnjak<br />
Skytrails / Bild: Sportshot<br />
Skytrails / Bild: Sportshot<br />
Skytrails / Bild: Sportshot<br />
35
RENNBERICHTE<br />
SALZBURG<br />
Trailrunning Festival als App-Run<br />
Veranstalter Josef Gruber im Interview<br />
Wie kam es zu der Entscheidung, das<br />
Trailrunning Festival als App-Run<br />
durchzuführen?<br />
Wir wollten unbedingt Planungssicherheit<br />
für unseren Event haben und nicht mit der<br />
Situation konfrontiert sein wollen, einige<br />
Tage vor dem Event aufgrund verschärfter<br />
COVID-Maßnahmen das Trailrunning<br />
Festival absagen zu müssen. Aufgrund der<br />
positiven Erfahrungen beim trumertriathlon@home<br />
haben wir uns dann für einen<br />
App-Run mit einer Dauer von 17 Tagen<br />
entschieden.<br />
Wie haben die Sponsoren und Partner<br />
auf die Entscheidung reagiert?<br />
Durchwegs alle unsere Sponsoren und Partner<br />
waren uns positiv gestimmt. Wir wussten<br />
alle, dass es zu keinem Großevent kommen<br />
würde, aber mit dem App-Run wollten<br />
wir es schaffen, dennoch die Trail-Community<br />
zu begeistern. Unsere Erwartungen lagen<br />
bei 300 bis 500 TeilnehmerInnen über den<br />
genannten Zeitraum. Wir haben spezielle<br />
Features wie die Startnummernabholung<br />
im Salomon-Shop im Europark und die Ausgabe<br />
der Finisher-Pakete im JUFA Salzburg<br />
gemeinsam umsetzen können. Auch unsere<br />
Fördergeber waren von der Idee begeistert,<br />
schließlich waren wir einer der wenigen<br />
durchgeführten Laufevents in Salzburg.<br />
Was waren die Besonderheiten, den<br />
App-Run zu organisieren und genehmigt<br />
zu bekommen?<br />
Das Besondere war sicherlich, die Genehmigung<br />
des permanenten Start- und Zielkorridors<br />
direkt am Kapitelplatz für den langen<br />
Zeitraum. Die Behörden waren jedoch<br />
äußerst kooperativ, insgesamt waren im<br />
Genehmigungsprozess sieben Behördenstellen<br />
involviert: vom Gesundheitsamt,<br />
über den Denkmalschutz bis hin zum Grundamt<br />
und natürlich das Straßenrechtsamt<br />
und die Polizei, um nur einige Beispiele zu<br />
nennen.<br />
Was war die Lösung für die bereits angemeldeten<br />
TeilnehmerInnen?<br />
Wir haben unseren über 300 angemeldeten<br />
TeilnehmerInnen angeboten, den Startplatz<br />
auf das nächste Jahr zu übertragen, die<br />
bezahlte Teilnahmegebühr zurücküberwiesen<br />
zu bekommen oder zu spenden.<br />
Letztendlich haben wir etwa ein Drittel der<br />
Startgebühren zurück überwiesen und 20<br />
Prozent der TeilnehmerInnen den Startplatz<br />
auf <strong>2021</strong> übertragen. Das alles wohl<br />
gemerkt ohne Bearbeitungsgebühr, denn<br />
unseren Fans sollte kein Schaden aus dieser<br />
Situation erwachsen.<br />
Warum habt ihr den App-Run kostenlos<br />
gemacht? Der Aufwand war ja dennoch<br />
vorhanden.<br />
Der Aufwand war definitiv da, wir haben<br />
ein lässiges Zieltor aufgebaut, es gab wie<br />
immer den informativen Event-Folder und<br />
die Startpakete mussten ja auch hergerichtet<br />
werden. Außerdem hat ja jeder Finisher<br />
von uns eine Medaille bekommen,<br />
die genauso wie die Zeitnehmung bezahlt<br />
werden mussten. Der Arbeitseinsatz für<br />
die Organisation und das Marketing sind<br />
natürlich auch zu berücksichtigen. Wir<br />
wollten aber ein positives Zeichen setzen<br />
in diesen Zeiten. Es geht nicht immer nur<br />
um Nehmen, sondern auch darum, schöne<br />
Momente miteinander zu teilen. So haben<br />
wir gerne die positive Unterstützung von<br />
unseren Partnern und Sponsoren an alle<br />
TeilnehmerInnen weitergegeben.<br />
Wie viele TeilnehmerInnen haben letztendlich<br />
teilgenommen?<br />
Tatsächlich wurden unsere Erwartungen<br />
mehr als übertroffen. Mit genau 632 TeilnehmerInnen<br />
war der App-Run mehr als<br />
36
erfolgreich. Wir waren also wirklich intensiv<br />
mit der Betreuung vor Ort und dem Ausgeben<br />
der Finisherpakete beschäftigt.<br />
Wie kann man sich den Ablauf vorstellen,<br />
wie war das Geschehen vor Ort?<br />
Begonnen hat die Teilnahme mit der Startnummernabholung<br />
bei Salomon, da haben<br />
alle von uns eine Original-Trailrunning-<br />
Startnummer erhalten. Die Stimmung am<br />
Kapitelplatz selbst bei Start und Ziel war<br />
genial. Man hat immer wieder bekannte<br />
Gesichter getroffen, meist zufällig, aber<br />
genau das war das schöne. Wir haben richtig<br />
gemerkt, dass sich alle riesig über die Austragung<br />
gefreut haben.<br />
Alle waren wirklich dankbar,<br />
dass der App-Run auf die Beine<br />
gestellt wurde.<br />
Diese positive Stimmung war während des<br />
gesamten Zeitrahmens spürbar.<br />
Den Auftakt hat ja der Vorjahressieger<br />
Andreas Schindler gemacht. Die Bedingungen<br />
bei seinem Lauf waren ja nicht<br />
optimal, richtig?<br />
Für das erste Wochenende haben wir Andreas<br />
Schindler eingeladen, der musste wirklich<br />
bei Regen und sehr kalten und windigen<br />
Verhältnissen laufen. Seine Zeit beim<br />
Panoramatrail konnte von keinem Läufer<br />
unterboten werden, beim Gaisbergtrail hat<br />
es nur eine Person geschafft. Das ist aber<br />
auch das Besondere am App-Run, dass die<br />
Bedingungen in diesen zweieinhalb Wochen<br />
sehr unterschiedlich waren und somit aber<br />
auch die Zeiten nicht wirklich vergleichbar.<br />
Umso mehr freue ich mich, dass Andreas<br />
seine Teilnahme für <strong>2021</strong> zugesagt hat und<br />
er dann hoffentlich bei regulären Bedingungen<br />
seine Titelverteidigung in Angriff<br />
nehmen kann.<br />
Wer war letztendlich der und die<br />
Schnellste beim Hauptbewerb, dem<br />
Gaisbergtrail?<br />
Den Gaisbergtrail hat ein Lokalmatador „gewonnen“:<br />
Balthasar Laireiter aus Eugendorf,<br />
ein Lungauer so wie ich. Balthasar hatte<br />
wirklich perfekte Bedingungen und er hatte<br />
sie einfach genutzt. Ich hatte übrigens mit<br />
dem Sportlandesrat Stefan Schnöll einen<br />
Presse- und Fototermin ausgemacht und<br />
genau zu diesem Zeitpunkt hat auch Balthasar<br />
seinen Lauf gestartet. Der Termin<br />
war nicht abgesprochen und genau das<br />
zeigt das Besondere am App-Run, dass<br />
zufällig der künftige Inhaber der Bestzeit<br />
seinen Lauf startete als der Termin stattgefunden<br />
hat.<br />
Hast du selbst auch teilgenommen?<br />
Natürlich, das war eine einmalige Gelegenheit<br />
für mich. Ich wollte außerdem nicht<br />
nur teilnehmen, sondern auch so schnell<br />
wie möglich sein. Mit meinen beiden Zeiten<br />
bin ich sehr zufrieden, vor allem beim Gaisbergtrail<br />
war ich nur 15 Minuten hinter dem<br />
Schnellsten, da bin ich mit Rang 7 schon<br />
recht happy.<br />
Was war dein persönliches Highlight<br />
während dieser 17 Tage?<br />
Da gibt es natürlich mehrere Highlights:<br />
eines war das Zusammentreffen mit Victor<br />
aus Costa Rica, der extra aus Deutschland<br />
angereist war, um teilzunehmen. Ich habe<br />
ihn im Anstieg zur Gaisbergspitze getroffen<br />
und er hat mich über das ganze Gesicht angelächelt<br />
und war so froh, dass es eine Veranstaltung<br />
gibt, die auf der Originalstrecke<br />
durchgeführt wird. Wenn man solche Leute<br />
trifft, weiß man warum man Eventmanager<br />
ist. Ein weiteres Highlight war, dass meine<br />
Frau Elfi beide Läufe absolviert hat. Sie<br />
arbeitet normal im Wettkampfbüro und<br />
sieht das ganze Wochenende nichts vom<br />
Bewerb. Heuer hat sie das erste Mal Rennfeeling<br />
gehabt und mit Bravour sogar den<br />
Gaisbergtrail geschafft.<br />
Was nimmst du mit von diesem App-Run<br />
in das nächste Jahr?<br />
Wir werden einige Ideen vom App-Run sicherlich<br />
in unser Jubiläums-Jahr mitnehmen,<br />
wie z.B. die Startnummernabholung, den<br />
Start- und Zielkorridor für einen längeren<br />
Zeitraum stehen zu lassen. Dann gibt´s noch<br />
einige besondere Ideen, die noch genauer<br />
ausgearbeitet werden müssen, aber wir<br />
werden uns zum 10-Jahres-Jubiläum sicherlich<br />
etwas ganz Besonderes einfallen<br />
lassen. Das Trailrunning Festival wird wie<br />
immer mit einigen Neuigkeiten aufwarten,<br />
denn wir wollen weiterhin Vorreiter in der<br />
Österreichischen Trailrunning Szene bleiben.<br />
Mehr Infos zum Salzburg<br />
Trailrunning Festival:<br />
www.trailrunning-festival.at<br />
37
TRAIL TALK<br />
STEPHANIE KRÖLL<br />
Berliner Höhenweg Rekordhalterin<br />
Martin Kaschmann<br />
Stephie<br />
Bild: Sportograf<br />
Name: Stephanie Kröll<br />
Wohnort: Fügen im Zillertal<br />
Alter: 30<br />
Hobbies: Trailrun/Skyrace, Skimo, Hike&Fly<br />
Größte Erfolge:<br />
Sieg TransAlpineRun 2019<br />
ÖM Skyrace 2019<br />
Trail Award 2019<br />
FKT Berliner Höhenweg 2020<br />
Stephanie, du warst im Vorjahr Gewinnerin<br />
der Trail Awards, wir haben dich<br />
aber unseren Lesern noch nie im Detail<br />
vorgestellt. Erzähl uns etwas über dich<br />
- wie lange läufst du schon, woher bist<br />
du und was machst du beruflich?<br />
Ich war 2015 einmal aktiv, hatte dann aber<br />
Probleme mit dem Knie und habe es dann irgendwie<br />
für 2 Jahre gelassen. Im April 2018<br />
startete ich dann wieder durch und hab‘<br />
dann auch gleich ab August Wettbewerbe<br />
bestritten. Ich bin eine stolze Tirolerin,<br />
lebe und trainiere im Zillertal und arbeite<br />
Vollzeit als Biomedizinische Analytikerin,<br />
was in dieser besonderen Zeit eine noch<br />
stressigere Angelegenheit ist, als es sonst<br />
schon war.<br />
2019 hast du u.a. den Transalpine Run<br />
gewonnen... Welche Rennen hattest du<br />
heuer ursprünglich geplant?<br />
Natürlich wollten mein Teampartner Martin<br />
Kaschmann und ich unseren Titel beim<br />
TAR verteidigen, auch das Schlegeis3000<br />
Skyrace oder die infinite TRAILS standen<br />
bei mir auf der Liste. Des weiteren wollte<br />
ich mal „World Series“-Luft schnuppern<br />
und dort an ein paar Skyraces teilnehmen.<br />
Beim Pitz Alpine hast du gewonnen und<br />
bei den FKT's extrem stark aufgezeigt.<br />
Warst du für die Serie sofort motiviert<br />
und was ist/war für dich der Reiz<br />
daran?<br />
Vielen Dank! Fürs PAGT (Pitztal) bin ich<br />
immer motiviert, denn dieses Rennen war<br />
mein allererster Trailrun-Wettbewerb und<br />
ist für mich einfach eine Herzensangelegenheit,<br />
weil dort eben alles begann. Die Idee<br />
von Adrian und Michael und der FKT Austria-Serie<br />
fand ich sofort toll. Besonders als<br />
klar wurde, dass nicht wirklich viele Rennen<br />
stattfinden würden, war es für mich eine<br />
willkommene Gelegenheit um mal wieder an<br />
die eigenen Grenzen gehen zu können und<br />
mich mit anderen zu messen. Die Strecken<br />
waren durchwegs genial und technisch sehr<br />
anspruchsvoll, was mich erstens besonders<br />
motiviert und mir Spaß bringt und mir zweitens<br />
einfach liegt.<br />
Kurz nachdem Kristin Berglund den Berliner<br />
Höhenweg in unter 24 Stunden geschafft<br />
hat, hast du eins draufgesetzt<br />
und bist ihn in 20:18h gelaufen. Ehrlich,<br />
wie schafft man das und wie war dieser<br />
erfolgreiche Rekordversuch?<br />
Erzähl von dem Tag X. Genau, Kristin ist<br />
circa einen Monat vor mir gelaufen und hat<br />
ordentlich abgeliefert. Ich wusste bis zur<br />
Veröffentlichung ihres Erfolgs nicht, dass<br />
sie das geplant hatte – gleich wie sie, die<br />
wahrscheinlich auch nicht wusste, dass ich<br />
das geplant hatte. Die Idee entstand im<br />
März, als viele Rennen bereits abgesagt<br />
waren und ich mir einfach neue Ziele setzen<br />
musste. Als waschechte Zillertalerin gehört<br />
da eben der Berliner Höhenweg dazu!<br />
Ich hatte das Ganze eigentlich Ende Juli<br />
geplant, zu dem Zeitpunkt spielte aber das<br />
Wetter nicht mit und Regen und Schnee<br />
machten einen Projektversuch unmöglich.<br />
Der zweite Versuch konnte dann am 31. Juli<br />
/ 01. August gestartet werden. An diesem<br />
Tag war ich noch bis 14 Uhr im Dienst, ruhte<br />
mich dann nachmittags aus und ging um<br />
22 Uhr an den Start. Martin Kaschmann hat<br />
für mich die gesamte Organisation übernommen<br />
und ich musste mich somit nur<br />
aufs Laufen und Gutfühlen konzentrieren.<br />
Ich hatte über definierte Teilstrecken immer<br />
neue Begleiter dabei, welche vorwiegend<br />
38
meine Teamkollegen vom Racingteam<br />
Mountainshop Hörhager waren. Familie<br />
und Freunde brachten mir zum Teil meine<br />
Wunschverpflegung an vorher festgelegte<br />
Orte und gaben mir die mentale Stütze,<br />
die man bei so einem Vorhaben einfach<br />
dringend braucht.<br />
Die Halbzeit an der Berliner Hütte wurde<br />
mit Physiotherapeut Raphael gefeiert, der<br />
uns auch beim Transalpine Run bestens versorgt<br />
hat und viel mehr Freund als reiner<br />
Durchkneter für mich geworden ist. Die<br />
Hitze zu Beginn war zwar kaum erträglich,<br />
doch ich konnte an diesem Tag einfach gut<br />
damit umgehen. Ich war einfach bereit und<br />
wollte mein Projekt unbedingt durchziehen.<br />
Natürlich haben wir uns eine gewisse Zeit<br />
vorgenommen und als klar wurde, dass wir<br />
um einiges schneller sind als geplant, stieg<br />
die Motivation zusätzlich.<br />
Bei Kilometer 64 hatte ich jedoch<br />
einen ordentlicher Hänger, wollte<br />
einfach alles hinschmeißen, hab<br />
mich mal hingesetzt und wollte<br />
aufgeben.<br />
So etwas gehört wohl einfach dazu – kein<br />
Wunder, wir waren ja auch schon ewig unterwegs<br />
– meine Begleiter konnten mich<br />
aber wieder motivieren. Eine kalte Dusche<br />
in einem nah gelegenen Gebirgsbach und<br />
die Aussicht in Kürze auf meine Schwester,<br />
ihren Partner und mein Patenkind Mattea<br />
zu treffen, die mit Nudeln mit Parmesan,<br />
die ich an dieser Hütte zu essen eingeplant<br />
hatte, warteten, ließ mich neue Kraft schöpfen.<br />
Die sehr lange Pause (ca 45 min) an<br />
der Kassler Hütte circa 20 Kilometer vor<br />
dem Ziel habe ich dann einfach gebraucht.<br />
Hansjörg, der mich seit der Abzweigung<br />
Greizer Hütte zusammen mit Stefan begleitete,<br />
meinte, ich hätte die dritte Luft<br />
bekommen – der „Sieben-Schneide-Weg“<br />
gilt als technisch äußerst anspruchsvoll<br />
und ich hatte mich schon sehr auf diesen<br />
Abschnitt gefreut und konnte bestimmt<br />
dadurch eine fabelhafte Zeit erzielen. Mein<br />
Knie machte zwar ab Kilometer 50 immer<br />
wieder Probleme und das Tape wollte einfach<br />
nicht an meinem schweißgebadeten<br />
Körper haften, sodass wir immer wieder<br />
nachbessern mussten oder ich eben unter<br />
Schmerzen laufen musste. Aber ganz ehrlich:<br />
Wenn nach so vielen Stunden in diesem<br />
Gelände nichts zwicken würde, dann wäre<br />
es auch irgendwie komisch. Die Zielankunft<br />
war ein absolutes Gefühlschaos. Ich wusste<br />
nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Alle<br />
waren da und haben mich mit einer Begeisterung<br />
empfangen, die mich überwältigt<br />
hat. An dieser Stelle ein riesengroßes<br />
Dankeschön an meine Familie, Freunde und<br />
vor allem dem Racingteam Mountainshop<br />
Hörhager rund um „Captain“ Alfons, die<br />
mich mit aller Kraft unterstützt, begleitet,<br />
motiviert und verköstigt haben – ohne sie<br />
wäre diese Leistung nicht möglich gewesen.<br />
Wie viel Zeit steckst du ins Training, um<br />
solche Leistungen zu erbringen?<br />
So viel, wie sich eben ausgeht. Ich denke<br />
mal, das sind im Schnitt so 5 bis 7 Stunden<br />
in der Woche. Mal mehr, mal weniger.<br />
Für mich ist vor allem die Begeisterung,<br />
die man für seinen Sport<br />
fühlt für die Qualität des Trainings<br />
ausschlaggebend.<br />
BIGGER<br />
THAN<br />
LIFE.<br />
„Es sind die Berge, die mich anziehen.<br />
Mein Atem, der den Rhythmus angibt.<br />
Dieser Moment, in dem ich Eins mit der Natur bin.<br />
Ein Teil davon - draußen in den Bergen.<br />
Das ist mein #BiggerThanLife - Moment.“<br />
- Stephanie Kröll<br />
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39
Ich mache eigentlich alles nach Gefühl, folge<br />
keinem Trainingsplan und trainiere, wann<br />
und wo ich will – ganz einfach eigentlich!<br />
Wovon träumst du - sportlich gesehen<br />
- <strong>2021</strong>?<br />
Von einem coronafreien Sportsommer mit<br />
normal durchgeführten Rennen und Trainingstagen<br />
mit dem Racingteam Mountainshop<br />
Hörhager. Ich träume auch von<br />
der Teilnahme an einigen Skyrunner World<br />
Series Wettkämpfen, einer erneuten Teilnahme<br />
am Transalpine Run und hoffe auf<br />
viele schöne Momente in den Bergen mit<br />
sensationellen Sonnenuntergängen und<br />
harten Aufstiegen, um die Lunge mal wieder<br />
„durchzuputzen“.<br />
Du bist auch im SkiMo aktiv, was steht<br />
hier am Programm und wo bist du am<br />
liebsten unterwegs?<br />
Genau. Im Winter 2019/2020 habe ich meine<br />
erste richtige Rennsaison bestritten und<br />
an vielen Wettkämpfen teilgenommen. Ich<br />
stehe schon seit 5 Jahren auf den Tourenski,<br />
hab mich aber davor nur selten an die<br />
Startlinie getraut. Die Saison ist wirklich toll<br />
gelaufen und ich wurde in den ÖSV Kader<br />
einberufen, was wiederum bedeutet, dass<br />
ich heuer im Weltcup an den Start gehen<br />
werde. Ich bin gleichzeitig aufgeregt und<br />
voller Vorfreude, weil ich mich mit den besten<br />
Skibergsteigerinnen der Welt messen<br />
darf. Am liebsten bestreite ich Individuals<br />
– sprich: mehrere Anstiege und Abfahrten<br />
im alpinen Gelände. Am liebsten bin<br />
ich natürlich in meinem geliebten Zillertal<br />
unterwegs, aber was sollte ein stolzes<br />
„Zillachtola Diadl“ da sonst sagen.<br />
Abgesehen vom Sport, wer ist Stephanie<br />
Kröll privat? Was sind deine<br />
Hobbies, was machst du gerne und<br />
wie schaffst du es Job und Sport unter<br />
einen Hut zu bringen?<br />
Naja, meine Hobbies haben auch alle mit<br />
Sport zu tun, bzw zähle ich Trailrunning oder<br />
Skimo zu meinen Hobbies. Darüber hinaus<br />
gehe ich auch gerne mit dem Paragleiter<br />
einen Berg hoch und fliege dann entspannt<br />
hinunter. Wenn einmal die Zeit bleibt, gehe<br />
ich liebend gerne essen, vor allem im Guatz<br />
Essen (vegetarisches Restaurant im Zillertal<br />
– Peter Fankhauser), koche unheimlich<br />
gerne, oder lümmle entspannt auf der<br />
Couch und sehe mir Filme oder Serien an.<br />
Manchmal frage ich mich selbst, wie ich das<br />
alles unter einen Hut bringe. Durch meine<br />
Arbeit als Biomedizinische Analytikerin<br />
im Krankenhaus sind Nachtdienste und<br />
24-Stunden-Schichten vorprogrammiert<br />
und dennoch finde ich immer noch Zeit und<br />
Kraft fürs Training. Dass das immer Spaß<br />
macht und ich immer hochmotiviert bin,<br />
wäre eine Lüge, da gehört dann schon auch<br />
viel Selbstdisziplin dazu – jedoch wird man<br />
dann mit tollen Ausblicken und Erfolgen<br />
mehr als ausreichend entschädigt.<br />
Wie sieht es mit Verletzungen aus -<br />
hattest du hier schon einmal Probleme<br />
oder wurdest du bisher verschont?<br />
Ich hatte 2015 einmal ein Läuferknie und<br />
bin dann zwei Jahre gar nicht gelaufen. Seitdem<br />
ich wirklich aktiv bin (2018) kann ich<br />
mich glücklich schätzen und bin bisher von<br />
Verletzungen verschont geblieben.<br />
Wieviel Regenerationszeit gibst du deinem<br />
Körper, beispielsweise nach einer<br />
Leistung wie dem Berliner Höhenweg?<br />
Ich weiß, dass Regeneration wichtig ist,<br />
habe meinem Körper nach dem Berliner<br />
Höhenweg aber eigentlich nicht viel Regeneration<br />
gegönnt, da ich eine Woche<br />
später am PAGT an der Startlinie stand. Das<br />
ist für mich aber ein Rennen (habs weiter<br />
oben bestimmt mal erwähnt), wo mein Herz<br />
dran hängt, da dort alles für mich begann<br />
und ich dort einfach immer irgendwie teilnehmen<br />
will und muss.<br />
Nach dem Berliner Höhenweg bin ich am<br />
nächsten Tag um 5 Uhr früh aufgestanden,<br />
um dann bei einem Mountainbike-Rennen<br />
zuzuschauen, da mein Freund sich auch die<br />
Mühe gemacht hatte, vor seinem Rennen<br />
bei mir am Berliner Höhenweg dabei zu sein.<br />
Frei nach dem Motto: Sharing is caring. Ich<br />
hätte eigentlich vermutet, dass ich kaum<br />
Thomas Koller Johannes Sandhofer "Filmkitchen"<br />
40
aus dem Bett kommen würde; vermutlich<br />
war ich aber noch so voller Adrenalin, dass<br />
mir weder das Aufstehen, noch die Autofahrt<br />
oder die Märsche, um an mehreren<br />
Stellen zuschauen zu können, schwer fielen.<br />
Ich höre da prinzipiell auf mein Bauchgefühl:<br />
Wenn ich Lust habe, zu trainieren, mache<br />
ich es und wenn nicht, dann eben nicht. So<br />
einfach ist das!<br />
—<br />
TEMBER<br />
18SEP<br />
<strong>2021</strong><br />
2<br />
1<br />
ATHLETEN<br />
STRECKEN<br />
TEAM<br />
ZIEL<br />
Worauf freust du dich am meisten,<br />
wenn Corona - hoffentlich - halbwegs<br />
überstanden ist?<br />
Ich freue mich irrsinnig darauf, wieder zu<br />
Peter ins Guatz Essen zu gehen, um dort<br />
mal wieder so richtig zu genießen. Ich freue<br />
mich darauf, meine Freunde zu drücken und<br />
zu knuddeln. Ich freue mich auf Rennen,<br />
die ohne Schutzmaske gestartet werden<br />
können. Ich freue mich einfach auf ein ganz<br />
normales Leben ohne Schutzmaßnahmen<br />
oder ähnliches.<br />
Hast du noch einen Tipp für unsere Leser,<br />
die vielleicht erst mit dem Trailrunning<br />
beginnen?<br />
Macht es aus Spaß an der Bewegung. Trefft<br />
euch mit Freunden, setzt euch anfangs<br />
kleine Ziele und stellt nur das Erlebnis in<br />
den Vordergrund. Es sollte nicht unbedingt<br />
gleich um Leistung gehen, der Erfolg kommt<br />
mit der Freude am Sport.<br />
NORTH<br />
N<br />
W O<br />
S<br />
LONG<br />
Fernsteinsee<br />
27,8 Km<br />
1.061 Hm<br />
SHORT<br />
Obtarrenz<br />
11 Km<br />
393 Hm<br />
SHORT<br />
Mils<br />
11 Km<br />
402 Hm<br />
LONG<br />
Landeck-Zentrum<br />
29 Km<br />
1.676 Hm<br />
SOUTH
TRAINING<br />
NEUER FOKUS<br />
Denn jammern bringt dich nicht weiter<br />
Das Jahr 2020 wird vielen noch lange in<br />
Erinnerung bleiben. Ein Jahr, geprägt von<br />
Wettkampfabsagen, vielen persönlichen<br />
Enttäuschungen und herausfordernden<br />
Zeiten. Aber wir Wettkämpfer wissen: Jammern<br />
bringt uns nicht weiter und kostet<br />
nur Energie. Richten wir daher unseren<br />
Fokus neu aus und blicken mit Zuversicht<br />
ins neue Jahr.<br />
Damit deine kommende Saison gelingt,<br />
darf ich dir heute ein paar mentale Impulse,<br />
auf deinem persönlichen Weg, mitgeben.<br />
VERTRAUEN AUFBAUEN<br />
Wenn ich mit Athleten spreche, die schon<br />
lange mehr keinen Wettkampf hatten, dann<br />
erfahre ich, dass viele ihr Vertrauen in die<br />
eigenen Fähigkeiten verloren haben. Um<br />
dein notwendiges Vertrauen zu stärken<br />
hast du mehrere Möglichkeiten.<br />
Nutze zum Beispiel das Visualisieren mit all<br />
deinen Sinnen und rufe vergangene Wettkampfsituationen<br />
im Kopf ab. Durch diese<br />
intensiven Erinnerungen an erbrachte Leistungen<br />
kannst du dein Vertrauen schrittweise<br />
wiederherstellen. Dabei kannst du<br />
dir auch deine persönlichen Stärken, die du<br />
als Wettkämpfer hast, bewusst machen.<br />
Stelle dir vor, wie du damit in der Vergangenheit<br />
erfolgreich die Herausforderungen<br />
gemeistert hast. Diese Techniken nutzen<br />
auch Spitzensportler in langen Wettkampfoder<br />
Verletzungspausen.<br />
Vertrauen zurückgewinnen kannst du auch,<br />
in dem du einen Blick in deine Trainingsaufzeichnungen<br />
wirfst und dir bewusst<br />
machst, dass du dir über die Jahre eine ganz<br />
gute Basis aufbauen konntest.<br />
BLEIB MOTIVIERT und setze dir KON-<br />
KRETE ZIELE<br />
Fehlender Antrieb in den Wintermonaten ist<br />
unter Sportlern oft ein großes Thema. Bei<br />
vielen sinkt um diese Zeit die Motivation.<br />
Wissenschaftlich erklären lässt sich das damit,<br />
das Licht der wichtigste Taktgeber für<br />
unsere innere Uhr im Gehirn ist. Fehlendes<br />
Licht verändert die Aktivität vieler Gene<br />
und Botenstoffe in uns.<br />
Eine geringe Motivation hängt aber auch<br />
oft mit fehlenden Zielen zusammen. Roger<br />
Federer, einer der besten Tennisspieler der<br />
Welt, sagte einmal:<br />
„Ich habe in den vergangenen 2 Jahren<br />
gemerkt, dass es für mich sehr wichtig ist,<br />
konkrete Ziele vor Augen zu haben. Es fällt<br />
mir dann leichter, mich zu motivieren und<br />
hart zu arbeiten.“<br />
Kennst du deine Ziele und den Sinn jedes<br />
einzelnen Trainings? Wenn ja, dann fällt es<br />
dir leichter, dich auch in der dunklen Zeit zu<br />
überwinden. Meine Empfehlung: Erstelle dir<br />
ein Zielebuch und erlebe mit all deinen Sinnen,<br />
wie es sich anfühlt dieses zu erreichen.<br />
Visualisiere z.B. den Zieleinlauf. Sobald du<br />
das machst, steigt deine Motivation, weil<br />
du dein Ziel kennst und dieses unbedingt<br />
erreichen willst.<br />
Viele Sportler möchten gerne in der Früh<br />
vor der Arbeit trainieren gehen, schaffen es<br />
aber meist nicht aus dem Bett. Hier könnte<br />
dich ein emotionaler Aufweck-Song unterstützen,<br />
den du zum Beispiel vor einem<br />
Rennen an der Startlinie gehört hast und<br />
der in dir sofort ein positives Gefühl weckt.<br />
Zusätzlich dazu kannst du dir ein Handlungsmuster<br />
erarbeiten, das dich direkt<br />
aus dem Bett in die Laufschuhe führt. Hier<br />
unterstützen dich kurze und prägnante<br />
Selbstanweisungen. Diese Technik kannst<br />
du gleich mal als deine frühmorgendliche<br />
Mentalübung ansehen um deine Willensstärke<br />
zu trainieren, und Willensstärke benötigst<br />
du ja auch im Wettkampf.<br />
TRAINIERE DEINE MENTALEN<br />
FERTIGKEITEN<br />
Ich möchte dir kurz zwei mentale Fertigkeiten<br />
vorstellen, von denen du sowohl im<br />
Training als auch im Wettkampf profitieren<br />
wirst.<br />
Erstens die Selbstgesprächsregulation: Damit<br />
kannst du deine Optionen, mithilfe bewusst<br />
geführter Selbstgespräche, erweitern<br />
und auf dein eigenes Befinden aktiv Einfluss<br />
nehmen. Dieses Werkzeug ist der wichtigste<br />
Schlüssel, der dich im Wettkampf wieder<br />
aus dem tiefsten Loch herausführen kann<br />
und dir hilft deinen Fokus wieder zu finden.<br />
Bei der zweiten Fertigkeit geht es darum,<br />
deine eigene Anspannung bewusst zu steuern.<br />
Um angemessen zu handeln, benötigst<br />
du ein individuell angemessenes psychisches<br />
und physisches Erregungsniveau.<br />
4242
Mithilfe mentaler Techniken kannst du dich<br />
damit bewusst in deine Zone der optimalen<br />
Leistungsfähigkeit bringen. Speziell nach<br />
langen Wettkampfpausen ist das ein großes<br />
Thema. Viele können es kaum erwarten<br />
dass es endlich wieder los geht und wollen<br />
unbedingt zeigen was sie drauf haben. Die<br />
große Gefahr dabei ist allerdings, dass sie<br />
zu sehr verkrampfen und somit nicht ihr<br />
Leistungs-Optimum abrufen können.<br />
EXTREMER<br />
KÄLTESCHUTZ<br />
EINZIGARTIGER<br />
KOMFORT<br />
Alle diese mentalen Techniken sind sehr<br />
wirkungsvoll und effizient. Aber wie auch<br />
beim körperlichen Training brauchst du<br />
Geduld und Zeit, um dir diese mentalen<br />
Werkzeuge anzueignen. Was sich allerdings<br />
zeigt ist, dass Athleten mit einer antrainierten<br />
mentalen Resilienz sich weniger<br />
oft als Opfer einer Situation sehen und<br />
Eigenverantwortung übernehmen. Ich bin<br />
überzeugt, eine positive, selbstbewusste<br />
Herangehensweise in dieser Corona Situation<br />
ist sehr wichtig, sowohl im als auch<br />
außerhalb des Sports. Vielleicht fördert<br />
diese Corona Pandemie bei Sportlern auch<br />
die Überzeugung, zukünftig konsequenter<br />
und präventiv an ihren mentalen Skills zu<br />
arbeiten.<br />
Ich wünsche Dir in dieser herausfordernden<br />
Zeit viel Kraft und Zuversicht.<br />
Be strong,<br />
Wolfgang<br />
Wolfgang Seidl, MANA4YOU<br />
Akademischer Mentalcoach<br />
Dipl. Lebens- und Sozialberater<br />
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TRAINING<br />
SPEEDTRAIL<br />
Tipps und Fragen am Weg zum ersten Rennen<br />
Wie fit muss ich für zb 20 km + 1000<br />
hm sein?<br />
Wenn das Rennen zb 3 bis 4 Monate in der<br />
Ferne liegt, dann solltest du zum jetzigen<br />
Zeitpunkt in der Lage sein, einen hügeligen<br />
Trail über 10 bis 15 Kilometer ohne Probleme<br />
durchlaufen zu können.<br />
Wie hoch ist der Trainingsaufwand?<br />
Das kommt ganz darauf an, was du erreichen<br />
möchtest. Mit etwa 5 bis 7 Stunden<br />
in der Woche qualitativ hochwertigem<br />
Training ist es ganz sicher möglich, dein<br />
Ziel zu erreichen.<br />
Wie lange sollen meine längsten Läufe<br />
in der Vorbereitung dauern?<br />
Du solltest dich langsam an die Distanz herantasten.<br />
Ein sogenannter Longjog in der<br />
Woche über 15 bis 25 Kilometer im Grundlagentempo<br />
hilft dir, die nötige Ausdauer<br />
und auch Sicherheit aufzubauen.<br />
Es gibt natürlich auch Läufer, die vor einem<br />
Marathon beispielsweise nie einen Marathon<br />
gelaufen sind. Für das Vertrauen in<br />
dich selbst ist es aber enorm hilfreich, wenn<br />
du weißt, dass du so eine Distanz (das kann<br />
ja mit weniger Höhenmetern sein) sicher<br />
laufen kannst.<br />
Welche Schuhe soll ich verwenden?<br />
Das kommt ganz darauf an, wie das Gelände<br />
beim Trail ist. Mach dich auf der Seite des<br />
Veranstalters schlau, wie der technische<br />
Anspruch ist. Sind es eher Forststraßen<br />
auf denen gelaufen wird? Ist der Trail alpin?<br />
Wie wird das Wetter? Wenn es schlammig<br />
ist, verwende Schuhe mit tieferen Stollen.<br />
Wenn es trocken und felsig ist, achte auf<br />
eine gute Gummimischung bei der Sohle.<br />
Generell solltest du einen Schuh wählen,<br />
mit dem du schon öfter gelaufen bist und<br />
in dem du dich wirklich wohl fühlst!<br />
Wieviel trinken soll ich mitnehmen?<br />
Achte auf die Mindestausrüstung, die seitens<br />
des Veranstalters vorgegeben ist.<br />
Bei einem Speedtrail musst du meistens<br />
0,5 Liter Flüssigkeit bei dir haben, das<br />
entspricht einer ‚Flask‘ (Softflasche). Im<br />
Normalfall findest du mindestens eine<br />
Labestation am Weg wo du dein Trinken<br />
auffüllen kannst. Allerdings: Ist es zum<br />
Beispiel sehr heiß, nimm lieber mehr mit!<br />
Wenn du stark schwitzt und die Labe zb<br />
erst nach 15 Kilometern kommt, wirst du<br />
es stark bereuen, wenn du nichts mehr zu<br />
trinken hast. Ein Tipp von meiner Seite:<br />
Fülle in eine Flasche reines Wasser und in<br />
die andere ein Iso-Getränk, so kannst du<br />
wechseln und bist außerdem unabhängig<br />
und kannst auf Vertrautes zurückgreifen,<br />
das dein Magen verträgt.<br />
Was soll ich beim Lauf essen?<br />
Auf einer Speedtrail Distanz bist du im<br />
Normalfall recht schnell unterwegs. Das<br />
bedeutet, dass deine Muskulatur viel Energie<br />
und Sauerstoff benötigt, dein Magen<br />
stellt bei so einer Belastung für deinen<br />
Körper keine Priorität dar. Das heißt, du<br />
solltest unbedingt leicht Verdauliches zu dir<br />
nehmen: Gels (unbedingt welche die du im<br />
Training schon getestet hast), vielleicht ein<br />
paar Kekse oder ein Stück Banane. Nimm<br />
Abstand vom Angebot an Wurst oder Käse<br />
unterwegs! Das kann zu bösen Magenproblemen<br />
führen.<br />
Ich habe plötzlich Probleme mit Knie/<br />
Achillessehne/.... Was soll ich tun?<br />
Versuch es, sofort wenn du etwas spürst,<br />
mit einer Faszienrolle. Massagen, Dehnen,<br />
Regeneration sind mindestens genauso<br />
wichtig wie das aktive Training. Auf YouTube<br />
findest du zahlreiche Anleitungen dafür.<br />
Wenn du es selbst nicht hinbekommst, such<br />
dir einen guten Masseur und versuche, nicht<br />
unter Schmerzen weiter zu laufen!<br />
Wie groß muss mein Rucksack sein?<br />
Bei einem Speedtrail solltest du mit einem<br />
5-Liter-Rucksack auskommen. Darin finden<br />
locker Erste Hilfe Paket, Rettungsdecke,<br />
Regenjacke usw. Platz. Beachte die Ausrüstung,<br />
die vom Veranstalter vorgegeben<br />
ist und bereite dir bereits zuhause alles in<br />
Ruhe vor. Lauf auch im Training das ein oder<br />
andere Mal mit der gesamten Ausrüstung,<br />
das hilft dir dich daran zu gewöhnen.<br />
Soll ich Stöcke verwenden?<br />
Das kommt darauf an wieviele Höhenmeter<br />
du absolvieren wirst und wie deine Vorlieben<br />
sind. Es gibt Läufer, die bei Bergaufpassagen<br />
immer Stöcke verwenden,<br />
andere mögen sie gar nicht. Wenn keine<br />
allzu steilen Anstiege dabei sind (beschäftige<br />
dich vorher mit der Strecke!), dann sind<br />
diese ganz sicher nicht notwendig.<br />
Soll ich mit Pulsuhr laufen?<br />
Das ist individuell völlig unterschiedlich. Es<br />
gibt Läufer, die ohne Uhr völlig ‚überpacen‘<br />
und die Uhr zur Kontrolle verwenden, um<br />
nicht nach 5 Kilometern komplett leer zu<br />
sein. Andere mögen es gar nicht, weil sie<br />
genau wissen, dass bei einem Rennen aufgrund<br />
von Nervosität und Adrenalin der Puls<br />
bereits vor dem Rennen erhöht ist. Mach<br />
es so, wie es für dich passt. Du kannst sie<br />
ja zur Kontrolle verwenden, lass dich aber<br />
nicht wahnsinnig machen, sondern vertrau<br />
auf dein Gefühl!<br />
Kann ich nach dem Speedtrail ein Skyrace<br />
laufen?<br />
Ob du ein Skyrace laufen kannst, entscheidet<br />
nicht alleine deine Ausdauer, sondern<br />
vor allem deine technischen Skills. Wenn<br />
du gerne alpin unterwegs bist, Kletterpassagen<br />
liebst und dich in den Bergen<br />
wohl fühlst: Ja. Wenn du eher ängstlich bist,<br />
seilversicherte Passagen nicht magst und<br />
in so einem Gelände noch nie unterwegs<br />
warst: Nein.<br />
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SUPERTRAIL 64 KM 2.923 HM WEIDACH/LEUTASCH<br />
BASETRAIL XL 39 KM 1.985 HM MITTENWALD<br />
BASETRAIL 25 KM 1.595 HM GARMISCH-<br />
PARTENKIRCHEN
TRAINING<br />
KOORDINATION<br />
und Spaß am Costaboard<br />
Was bringt das?<br />
Das COSTABOARD ist ein Freestyle Balanceboard<br />
mit dem du spielerisch deine Balance<br />
und Koordinationsfähigkeit trainierst. Genau<br />
die Skills und Bewegungsabläufe, die<br />
du beim Surfen, Skaten, Snowboarden und<br />
anderen Board Sports benötigst, aber auch<br />
am Trail! So wirst du spielerisch ein besserer<br />
und stärkerer Läufer und bist vor Verletzungen<br />
wesentlich besser gefeit.<br />
Dank seines besonderen ‚Shapes‘ mit dem<br />
Rocker - das Original übrigens - und der<br />
Kork- Rolle ist das COSTABOARD schneller<br />
und agiler – es gibt Dir Raum für deine<br />
Kreativität.<br />
Warum wird das Balance Board so gebaut?<br />
„Weil es einfach mehr Spaß machen soll.<br />
Nur hin und herschaukeln kannst du besser<br />
in der Hängematte“, sagen die Erfinder.<br />
Trainingseffekt<br />
Mit dem COSTABOARD trainierst Du den<br />
geraden und queren Bauchmuskel, den<br />
inneren schrägen Bauchmuskel, deinen<br />
viereckigen Lendenmuskel und und und<br />
… Kurz gesagt, costaboarden ist<br />
ein Komplett-Workout für deine<br />
Core-Muskulatur.<br />
Die Muskeln werden im Zusammenspiel<br />
in einer natürlichen Bewegung trainiert,<br />
während du verschiedene Übungen und<br />
Tricks machst.<br />
Beine und Po:<br />
WIr alle wissen, der Gluteus Maximus ist der<br />
größte Muskel im Körper und wird dennoch<br />
häufig vernachlässigt.<br />
Um die Balance auf dem COSTABOARD zu<br />
halten, müssen deine Beine, dein Po und Deine<br />
Waden genauso mitarbeiten wie deine<br />
gesamte Core-Muskulatur. Das Resultat sind<br />
durchtrainierte Beine, ein Knackarsch und<br />
sportliche Waden genauso wie der gesamte<br />
Bewegungsapparat, welcher auf explosive,<br />
starke Bewegung vorbereitet wird. Im Einzelnen<br />
sind das u.a. die Gefäßmuskulatur,<br />
hintere- und vordere Oberschenkelmuskulatur,<br />
Wadenmuskulatur und Hüftrotatoren.<br />
Next Level Game<br />
Das Zusammenspiel aller Muskelgruppen,<br />
insbesondere der Core- und der authochtonen<br />
Muskulatur, sorgen für eine verbesserte<br />
Balance- und Koordinationsfähigkeit. Aber<br />
nicht nur das, auch die Reaktionsfähigkeit<br />
wird gesteigert.<br />
Wenn deine Muskeln schneller reagieren,<br />
deine Balance besser ist, dann tänzelst du<br />
auch über den Trail wie ein Profi!<br />
Besonders praktisch ist außerdem, dass du<br />
das Board überall mit hinnehmen kannst<br />
- rein in den Kofferraum, bei Freunden, im<br />
Hotel, im Park oder sonstwo auspacken<br />
und gleichzeitig trainieren und Spaß haben!<br />
Wir haben das Costaboard in der Redaktion<br />
und sind ehrlich überzeugt:<br />
Mehr Spaß hat Kraft- und Stabilitätstraining<br />
noch nie gemacht!<br />
Mehr Infos: www.costaboard.com<br />
46<br />
(c)Michael Gizicki
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ENDURANCE<br />
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EKIDEN<br />
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100MILES<br />
KITZ ALPS TRAIL<br />
SPEED<br />
MARATHON<br />
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5. - 7. AUGUST<br />
<strong>2021</strong><br />
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6<br />
points
MATERIAL<br />
TOUREN ABC<br />
So gelingt der Einstieg<br />
Am Skitourengehen führt in diesem Winter kein Weg vorbei. Seit vielen Jahren boomt das Erkunden der winterlichen Berglandschaft<br />
ohne Lift und motorisierte Helfer. In Zeiten von Corona und Social Distancing wird das Tourengehen weiteren Zuwachs erfahren wie<br />
Branchenkenner und Sporthändler übereinstimmend vorhersagen. Experten gehen von rund fünf Mio. Skitourengängern weltweit aus,<br />
alleine zwei Mio. davon in Europa. Aber wie funktioniert der Ausdauersport eigentlich genau und welche Ausrüstung benötigt man, um<br />
so richtig auf Touren zu kommen? Skitourenspezialist DYNAFIT hat die Antworten und verrät, worauf es beim Equipment ankommt.<br />
TOURENSKI<br />
Die Grundlage jeder Skitour sind spezielle<br />
Tourenski, die den Aufstieg und die Abfahrt<br />
im Gelände ermöglichen. Im Gegensatz zu<br />
normalen Pistenski bzw. Renncarvern sind<br />
Tourenski moderater tailliert und wiegen<br />
deutlich weniger als die Bretter für die Piste.<br />
Jedoch gibt es auch bei den Tourenski große<br />
Unterschiede und je nach Einsatzgebiet<br />
stehen andere Eigenschaften im Fokus:<br />
Aufstiegsorientierte Tourengeher achten<br />
vor allem auf geringes Gewicht und Wendigkeit,<br />
während die Abfahrtsorientierten auf<br />
breitere Ski setzen, die im Tiefschnee gut<br />
aufschwimmen und so für Powdervergnügen<br />
sorgen. Der Mittelweg sind sogenannte<br />
Allround-Ski. Diese haben ein moderates<br />
Gewicht bei einer Skimitte zwischen etwa<br />
80 und 95 mm. Für die Wahl der richtigen<br />
Skilänge ist vor allem das persönliche Können<br />
und das Einsatzgebiet entscheidend.<br />
Kurze Ski sind zwar wendiger, haben im<br />
Powder aber weniger Auftrieb. Die Faustregel<br />
für Allrounder liegt bei Körpergröße<br />
minus 10 cm.<br />
SKITOURENBINDUNG<br />
Ohne sie geht nichts: die Skitourenbindung.<br />
Um komfortabel bergauf steigen zu können,<br />
muss die Ferse beim Tourengehen beweglich<br />
bleiben. Bei den Bindungen unterscheidet<br />
man zwischen zwei Systemen:<br />
die Rahmenbindung und die Pin-Bindung.<br />
Bei der Rahmenbindung ist der Schuh auf<br />
einem Verbindungssteg zwischen Vorderund<br />
Hinterbacken befestigt, der bei jedem<br />
Schritt bergauf mitgehoben wird und für<br />
die Abfahrt verriegelt werden kann. Demgegenüber<br />
wird der Schuh bei der Pin-<br />
Bindung über zwei seitliche Löcher an der<br />
Schuhspitze, den sogenannten Inserts, und<br />
den dazu passenden Metallzapfen am Vorderbacken<br />
direkt auf dem Ski befestigt. Der<br />
Hinterbacken der Bindung bleibt auf dem<br />
Ski und der Schuh selbst ist frei beweglich.<br />
Das spart Gewicht und ist im Aufstieg<br />
deutlich komfortabler. Über 70% der aktuell<br />
verkauften Tourenbindungen setzen auf<br />
das Pin-System, das vor über 35 Jahren von<br />
DYNAFIT als Erstes auf den Markt gebracht<br />
wurde. Darüber hinaus gibt es mittlerweile<br />
auch sogenannte Hybridbindungen, die<br />
auf die Kombination aus Pins und alpinem<br />
Hinterbacken bauen.<br />
SKITOURENFELLE<br />
Die Felle sind einer der wichtigsten Aus-<br />
48
üstungsgegenstände beim Skitourengehen.<br />
Ohne sie geht es nicht bergauf – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Die Skitourenfelle<br />
werden im Aufstieg unter die Ski<br />
geklebt um zu verhindern, dass man nach<br />
hinten wegrutscht. Gleichzeitig müssen sie<br />
aber auch gut nach vorne gleiten, damit es<br />
bergauf nicht zu anstrengend wird. Neben<br />
der Klebeschicht sorgen entweder Haken,<br />
Clips oder Bügel, die man vorne und hinten<br />
in die Ski klemmt, für den Halt der Felle.<br />
Beim Material setzen die meisten Hersteller<br />
auf Mohair, das Fell der Angoraziege, bzw.<br />
eine Mischung aus Mohair und Synthetik.<br />
Wichtig: Das Skifell muss den Skibelag komplett<br />
abdecken, die Stahlkanten aber frei<br />
lassen. Am besten kauft man Ski und Felle<br />
zusammen, um eine optimale Passform<br />
sicherzustellen.<br />
SKITOURENSCHUHE<br />
Spezielle Skitourenschuhe sind ihren alpinen<br />
Verwandten rein optisch sehr ähnlich,<br />
technisch gibt es jedoch einige Unterschiede.<br />
Allen voran besitzen Skitourenschuhe<br />
einen Ski-Walk-Mechanismus, der im<br />
Aufstieg Bewegungsfreiheit bietet und so<br />
eine natürliche und kraftsparende Gehtechnik<br />
ermöglicht. Für die Abfahrt kann<br />
dieser geschlossen werden und der Schuh<br />
ist fixiert und bietet dem Fuß Halt. Wie<br />
bei den Tourenski so ist auch bei den Skitourenschuhen<br />
zwischen abfahrts- und<br />
aufstiegsorientierten Modellen zu unterschieden.<br />
Für Aufsteiger gibt es sehr leichte,<br />
flexible und bequeme Skitourenschuhe<br />
während bei abfahrtsorientierten Tourengehern<br />
die Stabilität im Vordergrund steht.<br />
Bei der Wahl des Skitourenschuhs ist es<br />
essentiell auf die Kompatibilität mit der<br />
entsprechenden Bindung zu achten – vor<br />
allem bei den Pin-Systemen und den Hybridbindungen.<br />
Schließlich bilden Skischuh<br />
und Bindung ein unzertrennliches System,<br />
das perfekt ineinandergreifen muss. Bei<br />
über 90% der Skitourenschuhe kommen<br />
die für die Verwendung von Pin-Bindungen<br />
notwendigen Inserts von Marktführer<br />
DYNAFIT zum Einsatz. Die entsprechenden<br />
Modelle sind mit einem orangefarbenen<br />
Siegel gekennzeichnet und garantieren<br />
einwandfreie Funktionalität und höchste<br />
Sicherheitsstandards im Zusammenspiel<br />
mit DYNAFIT Pin-Bindungen.<br />
STÖCKE<br />
Skitourenstöcke dürfen auf keiner Tour fehlen.<br />
Sie sind leicht, stabil und in der Regel<br />
länger als normale Skistöcke. Häufig sind<br />
sie verstellbar, um die Länge an die Hangneigung<br />
anzupassen bzw. für die Abfahrt<br />
kürzer einstellen zu können. Wichtig ist<br />
zudem ein komfortabler Griff mit gutem<br />
Grip. Damit der Stock im tiefen Schnee genug<br />
Auftrieb hat, besitzen Skitourenstöcke<br />
einen großen Teller. Außerdem verfügen sie<br />
über eine krallenförmige Spitze für sicheren<br />
Halt in felsigen Passagen.<br />
FUNKTIONSKLEIDUNG<br />
Schnee, eisige Kälte oder Sonnenschein<br />
mit T-Shirt Temperaturen – bei Skitouren<br />
können die Wetterbedingungen oft extrem<br />
unterschiedlich sein bzw. sich im Laufe der<br />
Tour stark verändern. Hinzu kommt, dass<br />
man beim fordernden Anstieg schwitzt,<br />
während man bei der Abfahrt schnell auskühlen<br />
kann. Um sich auf die unterschiedlichen<br />
Verhältnisse optimal einzustellen,<br />
sollte man auf clevere Materialien setzen<br />
und sich nach dem Zwiebelschalenprinzip<br />
anziehen. Die unterste Schicht, die direkt<br />
auf dem Körper aufliegt, sollte aus einem<br />
Funktionsshirt bestehen, welches das Körperklima<br />
optimal reguliert, Schweiß vom<br />
Körper wegtransportiert und gleichzeitig<br />
dafür sorgt, dass man nicht überhitzt. Darüber<br />
kommt eine Zwischenschicht in Form<br />
einer wärmenden Isolationsjacke, die man<br />
bei Bedarf im Aufstieg oder bei sehr warmen<br />
Temperaturen ausziehen kann. Den<br />
Abschluss bildet die Außenschicht in Form<br />
einer Soft- oder auch Hardshelljacke bzw.<br />
Hose, die vor Wind und Wetter schützt.<br />
SICHERHEITSAUSRÜSTUNG UND LAWI-<br />
NENKUNDE<br />
Das Thema Sicherheit spielt beim Skitourengehen<br />
eine enorm wichtige Rolle.<br />
Wer abseits der gesicherten Pisten unterwegs<br />
ist, der muss sich zwingend mit dem<br />
Thema Lawinenkunde auseinandersetzen<br />
und sich entsprechendes Wissen aneignen.<br />
Sicherheitsequipment – bestehend<br />
aus LVS-Gerät, Schaufel und Sonde – sowie<br />
ein Erste-Hilfe-Set gehören immer ins Gepäck.<br />
Das Mitführen alleine reicht natürlich<br />
nicht aus und man muss als Tourengeher<br />
auch wissen, wie man die Sicherheitsausrüstung<br />
einsetzt und wie die Suche nach<br />
einem Verschütteten abläuft. Vor jeder Tour<br />
ist es Pflicht, den Lawinenlagebericht und<br />
die Wettervorhersage zu checken. Für Skitoureneinsteiger<br />
empfiehlt es sich daher,<br />
die ersten Gehversuche im gesicherten Skigebiet<br />
zu unternehmen. Mittlerweile gibt es<br />
in vielen Regionen spezielle Skitourenparks<br />
bzw. markierte Aufstiegsrouten, damit sich<br />
Tourengeher und Pistenskifahrer nicht in<br />
die Quere kommen.<br />
HARSCHEISEN, RUCKSACK UND CO.<br />
Skitourengehen ist ein ausrüstungsintensiver<br />
Sport. Neben der Grundausstattung<br />
aus Ski, Bindung, Fellen, Tourenskischuhen,<br />
Stöcken und Sicherheitsausrüstung gibt es<br />
noch eine Reihe weiterer Extras, die man<br />
neben Essen und Trinken auf einer langen<br />
Skitour mit dabei haben sollte. Allen voran<br />
ein entsprechend großer Rucksack, um das<br />
Equipment sicher verstauen zu können.<br />
Bei eisigen Bedingungen und schwierigen<br />
Schneeverhältnissen dürfen sogenannte<br />
Harscheisen, die Steigeisen der Tourengeher,<br />
nicht fehlen. Diese können bei Bedarf<br />
am Ski befestigt werden und krallen<br />
sich im Aufstieg in den Schnee, so dass<br />
der Tourengeher auf harschem Untergrund<br />
nicht abrutscht. Für Sicherheit in<br />
der Abfahrt wiederum gehört ein Helm<br />
ins Gepäck. Wer im Gelände unterwegs ist,<br />
der sollte zur Orientierung eine Karte und<br />
Kompass bzw. ein GPS-Gerät mitnehmen.<br />
Darüber hinaus braucht man für eine Skitour<br />
auch die Klassiker des Wintersports<br />
wie Ski- bzw. Sonnenbrille, Handschuhe,<br />
Mütze oder Stirnband.<br />
SKITOURENAUSRÜSTUNG –<br />
DIE MUST-HAVES AUF EINEN BLICK<br />
• Skitourenski<br />
• Bindung<br />
• Felle<br />
• Tourenkischuhe<br />
• Stöcke<br />
• Sicherheitsausrüstung<br />
(LVS-Gerät, Schaufel, Sonde)<br />
• Funktionskleidung nach dem<br />
Zwiebelprinzip<br />
• Rucksack<br />
• Helm<br />
• Harscheisen<br />
• Mütze, Handschuhe, Ski-bzw. Sonnenbrille<br />
49
50
„Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann,<br />
so ist es der Glaube an die eigene Kraft.“<br />
Marie von Ebner-Eschenbach<br />
51
MEDIEN<br />
LIVESTREAM<br />
Die Alternative zu Live Events<br />
Livestream. Livestream. Livestream.<br />
Video-Live-Streaming als Alternative zu<br />
Live-Events. Sei es als SportlerIn oder Veranstalter,<br />
als Tourismusregion oder Marke.<br />
Wir alle wollen und müssen präsent bleiben.<br />
Digitalisierung in diesem Bereich macht<br />
spätestens seit dem ersten Lockdown vor<br />
niemandem mehr halt.<br />
Livestreaming als Alternative zu<br />
den Corona-bedingten Event-<br />
Absagen oder -Verschiebungen<br />
und Personeneinschränkungen<br />
sind status Quo.<br />
1.) Livestreaming: warum genau jetzt<br />
Nach der Absagen von über 40 Events im<br />
Jahr 2020 hat sich bei uns ein Shift in der<br />
Arbeit ergeben. Klassische Sportevents<br />
wurden zum Großteil von virtuellen Events<br />
ersetzt. Wir produzierten 2020 nach einem<br />
kurzen Tief und einer katastrophalen Absageserie<br />
im Lockdown 1 plötzlich mehr<br />
Events denn je. Von Statements diverser<br />
CEOs an ihre Mitarbeiter, über kurze 10<br />
Minuten Zuspieler bei internationalen Kongressen,<br />
bis zur kompletten 3 Stunden<br />
Show als österreichischer Beitrag im TV-<br />
Abendformat für abertausende Zuschauer<br />
bei einem Weltkongress in China.<br />
Zunehmend Anfragen für Livestreaming als<br />
Alternative zu den Coronavirus-bedingten<br />
Event-Absagen oder -Verschiebungen und<br />
Personeneinschränkungen sind Status Quo.<br />
Zu den verschiedenen Möglichkeiten habe<br />
ich ein paar Ideen zusammengestellt.<br />
Das sollte jedem klar sein: Ein Livestream<br />
oder ein Live-Webcast kann die physische<br />
Präsenz von Partnern, Kunden oder Mitarbeitern<br />
an einem Event nicht ersetzen.<br />
Emotionen werden nur eingeschränkt übermittelt<br />
und der persönliche Austausch – wie<br />
zB das gute, alte, kleine Bier nach einer<br />
Veranstaltung – bleibt ganz weg. In Zeiten<br />
von Homeoffice und Event-Absagen kann<br />
es eine gute Alternative sein, die Basiskommunikation<br />
sicherzustellen. Kann beispielsweise<br />
ein Event nicht verschoben werden<br />
– kann „Live“ eine Alternative bzw. Ergänzung<br />
zu einem physischen Event bieten.<br />
Das gilt für euch alle - die einzelnen AthletInnen<br />
da draußen, die Hersteller, alle Veranstalter<br />
und/oder Tourismusregion. Euch<br />
alle kann man so digital kennenlernen.<br />
2.) Mein spezieller Hintergrund mit<br />
diesem Thema<br />
Als ich vor genau 15 Jahren meine Diplomarbeit<br />
mit dem Titel „Studio-in-a-box<br />
- softwarebasierender Workflow bei TV-<br />
Produktionen“ präsentiert und verteidigt<br />
habe, wurde ich während der Prüfung von<br />
der Kommission gefragt, ob ich denn die<br />
Filmbranche mit solchen Theorien zerstören<br />
wolle. Meine Conclusio besagte, dass multimedial<br />
ausgebildete Teams, die eventuell<br />
nur mit Laptops und in sehr kleiner Mann/<br />
Frau-Zahl arbeiten in absehbarer Zeit ähnliche<br />
Formate (Live-Übertragungen) wie große,<br />
behäbige TV-Produktionen realisieren<br />
können. Entgegen meiner Studiengangsleitung<br />
war ich nicht der Meinung, dass das<br />
jemandem Arbeit wegnimmt, sondern völlig<br />
neue Möglichkeiten eröffnet. Kleine Teams<br />
können mit kleineren Budgets arbeiten.<br />
Kleinere Budgets machen dann das Medium<br />
Film- & Liveübertragungen auch anderen<br />
Events zugänglich. Positiv denken.<br />
groox Filmproduktion GmbH<br />
Neubaugasse 24, 8020 GRAZ<br />
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52
Es sollte einige Jahre dauern und erst in den<br />
letzten 3-4 Jahren zog das Ganze richtig an.<br />
Spätestens mit dem Einzug von „Facebook<br />
live“ muss man, glaube ich, keinem mehr<br />
erklären, wie rasant die Entwicklung dahin<br />
gegangen ist und was heute mit minimalem<br />
Equipment-Einsatz sogar mit jedem Handy<br />
möglich ist.<br />
Ohne in technische Details zu gehen - gibt<br />
es verschiedene Arten von Livestreams. 2<br />
davon kurz beschrieben.<br />
3.1) Der Klassiker - „One-to-Many“<br />
Livestreams<br />
Von einem Ort wird an viele Leute gesendet.<br />
Eine einzelne oder mehrere Kameras<br />
mit Regie. Und dazu eine Plattform, auf<br />
der ausgestrahlt wird. Jeder kennt Youtube<br />
- die Profi-Variante davon ist Vimeo.<br />
Jeder kennt Streams auf Social Media und<br />
hat sicher schon den einen oder anderen<br />
Livestream auf Facebook, Instagram, LinkedIn<br />
etc. gesehen. Optional als Corporate-Livestreaming-Lösung<br />
für interne Mitarbeiterveranstaltungen<br />
oder nationale<br />
und internationale Kundenveranstaltungen,<br />
kann auch nur intern produziert werden.<br />
Für alle Distributionskanäle sind auch Interaktionslösungen<br />
(Chat, Q&A etc.) schwer<br />
empfehlenswert. Jeder mag es, wenn Herzchen<br />
auf Facebook live ploppen und/oder<br />
Kommen tare reinrasseln… wer daneben<br />
noch Zeit hat zum Antworten (falls er/sie<br />
grade den Hochkönig live überquert: ideal).<br />
So kann ein wenig „Event-Feeling“ aufkommen.<br />
Nebenbei ganz cool: jeder Livestream<br />
wird stets aufgezeichnet und kann nach<br />
dem Event als Archivbeitrag geschalten<br />
und genutzt werden.<br />
3.2) Der Live-Webcast – der Vortrag als<br />
(Live)-Event<br />
Wie der klassischen Livestream besteht<br />
er aus einer Produktion vor Ort (eine oder<br />
mehrere Kameras mit Regie) sowie der Distribution.<br />
Bei einem Webcast werden die<br />
Inhalte gestreamt. Das heißt, dass Audio-,<br />
Video- und andere Medieninhalte.<br />
Vom exklusiven Vortragsabend, Seminar<br />
bis zur Präsentation bei Sponsoren und<br />
Partnern. Was wohl jeder kennt - wäre eine<br />
ZOOM Präsentation (Webinar-Funktion ist<br />
dort gegen Aufpreis verfügbar).<br />
Wie immer sollten hier eigentlich nützliche<br />
Tipp für euch vorkommen.<br />
4.) TIPPS<br />
Wichtig: Mein „Ausstattungstipp-light“<br />
aus Ausgabe 02/2020 gilt immer noch.<br />
Handy ab iPhone 6s zB, ABER Verwendung<br />
auf Handystativ oder Gimbal (kostengünstige<br />
Stabilisatoren auf. Griff), Mikrofon<br />
(meist mitgeliefert als Kabelheadset mit<br />
dem Handy) oder AirPods (mehr Bewegungsfreiheit<br />
beim Filmen).<br />
BEREICH ANWENDUNGSBEISPIELE PLATTFORM TECHNIK<br />
SOCIAL MEDIA LIVE LIve-Einstieg(e) vom Event Instagram, Facebook, LinkedIn Live Direkt via Handy oder Webcam<br />
WEB-CAST Vortrag, einfache Form ZOOM (Webinar €) oder Live-Regie, Laptop, Mikrofon oer Live-Regie<br />
Youtube, Vimeo o.ä. Plattform + Crew (€)<br />
LIVE-STREAM Corporate Events, intern Youtube, Vimeo (€) o.ä. Live-Regie + Crew<br />
Zuspieler für Livestream<br />
Videomischpult, Schnittsoftware<br />
Events weltweit<br />
mehrere Kameras + Audiotechnik<br />
ggf Tonmischpult, Tontechniker (€)<br />
Zuspieler (Laptop für externe Daten)<br />
53
6.) Anmerkungen zu A, B, C<br />
SOCIAL MEDIA LIVE<br />
Eigentlich kostenlose, unendliche Möglichkeiten.<br />
Handy an. Start.<br />
Einzige wichtige Information: Für Streaming<br />
gelten bei der Länge andere Regeln. Die<br />
Empfehlung lautet (© BuzzSumo) mindestens<br />
15 bis 20 Minuten auf Sendung<br />
zu sein, um das meiste Engagement zu<br />
erzielen. Die Top-Performer für Facebook<br />
Live waren 2020 im Schnitt etwa 20 Minuten<br />
aktiv.<br />
ZOOM<br />
wem muss man noch etwas erzählen. Seit<br />
dem Lockdown hat das sicher jede/r von uns<br />
mal verwendet oder kennengelernt. Wer<br />
über einen klassischen „Chat“ hinausgehen<br />
will und genau diese Plattform für Vorträge<br />
oder Webinare nutzen möchte, kann zB die<br />
Webinar Funktion zubuchen. Im Moment<br />
ca. 37,— / Monat und monatlich kündbar.<br />
LIVE-STREAM EVENT<br />
Annahme - wir haben ein echtes „Set“ -<br />
eine kleine Talkshow mit 2 Personen. Die<br />
Empfehlung wäre, 3 Kameras + Ansteckmikrofone.<br />
Jeweils eine Kamera pro Person,<br />
eine Kamera als Totale (Bild vom gesamten<br />
Set). Konkrete Empfehlungen und sicher<br />
am meisten gekauft 2020:<br />
Kleinerer Event oder kleine Talkshow mit 2<br />
Personen. Mind. 2 Kameras, Mischpult, Ton<br />
(Funkset) - einfaches Mischpult - das im<br />
Moment bekannteste ist sicherlich BLACK-<br />
MAGIC ATEM MINI Pro. Im Lockdown 1 war<br />
dieses Modell monatelang ausverkauft.<br />
Alle Infos dazu: www.blackmagicdesign.<br />
com/at/products/atemmini<br />
Gehobeneres Livestream Event:<br />
Braucht definitiv einmal Regie, einen Tonmeister<br />
zur Kontrolle und Mix von mehrere<br />
Mikros, Kameramann / Aufnahmeleitung,…<br />
Gearbeitet kann auch mit dem ATEM Mini<br />
werden, empfohlen wird aber sicherlich<br />
professionellere Technik, die etwas mehr<br />
Hardware-Sicherheit bietet. Wer auch noch<br />
einen Ort für sein Vorhaben sucht, kann sich<br />
inzwischen in diversen Studios (virtuell oder<br />
klassische Filmstudios) für Livestream-Produktionen<br />
einmieten.<br />
7.) Zu den Plattformen und Schnittmöglichkeiten.<br />
Software<br />
Wer einen Live-Stream umsetzen will, aber<br />
nicht gleich in Ausstattung und Software<br />
investieren will kann das hier machen: mit<br />
der OBS Open Broadcaster Software. Das<br />
ist eine kostenlose Open-Source-Software<br />
für Videoaufnahmen und Live-Streaming.<br />
obsproject.com/de<br />
Um es einfach zu halten - professionell wäre<br />
es meiner Meinung nach VMIX als Favorit<br />
zu nennen.<br />
www.vmix.com<br />
Plattformen<br />
Youtube<br />
Gratis. Funktioniert. Wird viel verwendet.<br />
Super Start in den Livestream Bereich. Anpassen<br />
bei Musik. Läuft zB Ö3 als Beschallung<br />
im Hintergrund am Anfang deines<br />
Streams, kann es sein, dass die komplette<br />
Tonspur (und somit eure Aufzeichnung)<br />
nach dem Event gelöscht ist.<br />
Vimeo Paket Premium“<br />
Unser Favorit. Leider nicht ganz günstig<br />
(70,— / Monat). Extrem zuverlässig und<br />
stabil. Vollständig personalisierbar. Interaktiv<br />
(Chats, Auswertungen,…). Dazu wird<br />
laufend extrem ausgebaut im Moment.<br />
Soweit, dass man ohne Software direkt in<br />
den Stream Bauchbinden, Namen, Logos<br />
einblenden kann, ohne Kenntnisse. Ach<br />
ja: und eine HIGH-END Software ist monatlichen<br />
Lizenz-Preis enthalten.<br />
Das sollte nur angerissen sein und alleine<br />
der Technikpart könnte jetzt wieder Seiten<br />
füllen. Ich hoffe, euch ein einen Einblick<br />
54
TAR<br />
RUN2<br />
gegeben zu haben. Eventuell sogar eine<br />
Anregung, mal eine Livestream selbst zu<br />
testen. Live- / Virtuelle Events werden<br />
auch nach COVID nicht mehr verschwinden.<br />
Ganz im Gegenteil. Genau aus diesem Grund<br />
sollte man es als tolle Ergänzung für die<br />
Kommunikation nutzen.<br />
Jürgen Gruber<br />
300 TEAMS<br />
KILO-<br />
264 METER<br />
16,129 METER<br />
04 —11<br />
SEPTEMBER<br />
<strong>2021</strong><br />
#transalpinerun<br />
#tarfamily<br />
HÖHEN-<br />
200 TEAMS<br />
KILO-<br />
59 METER<br />
04 — 05<br />
SEPTEMBER<br />
<strong>2021</strong><br />
#run2tar<br />
TRANSALPINE-RUN.COM<br />
Milano<br />
ITALY<br />
FINISH<br />
PRAD AM STILFSERJOCH<br />
SULDEN AM ORTLER<br />
SCUOL<br />
HÖHEN-<br />
3,814 METER<br />
SWITZER-<br />
LAND<br />
KLOSTERS<br />
GALTÜR<br />
ST. ANTON AM ARLBERG<br />
AUSTRIA<br />
LECH AM ARLBERG<br />
KLEINWALSERTAL<br />
START<br />
GERMANY<br />
© www.interkart.de<br />
München
MATERIAL<br />
WINTER SCHUHE<br />
Bereit für den Schnee und lange Einheiten!<br />
ADIDAS / Terrex Agravic Pro 420 UVP: € 250,-<br />
Der Adidas Terrex Agravic Pro wirkt am ersten Blick ein wenig schwerfällig.<br />
Doch der erste Eindruck täuscht. Der Reißverschluss der Außenhülle und<br />
das Boa System sorgen dafür, dass man bombenfest im Schuh steht. Zu<br />
locker? Einfach kurz nachdrehen. Das Obermaterial ist wasserdicht, so<br />
bleiben die Füße auch bei Matsch und Schnee trocken. Die Continentalsohle<br />
hält, was sie verspricht. Nur wenn der Boden sehr tief ist, rutscht<br />
man. Der Schuh läuft sich sehr locker und agil, die 420 Gramm spürt<br />
man definitiv nicht. Der Fersenhalt ist sehr gut, die Dämpfung ebenso.<br />
Ein wirklich toller Schuh für die Wintermonate!<br />
Schnürung:<br />
Sohle/Grip:<br />
Passform:<br />
Sprengung:<br />
Gewicht:<br />
7 mm<br />
420 g (pro Schuh)<br />
SALOMON/ Sense Ride 4 UVP: € 160,-<br />
Der neue Nachfolger der Sense Serie wurde toll weiter entwickelt. Er ist<br />
ein Schuh für mittlere bis lange Distanzen, der sich einfach sehr rund und<br />
locker läuft. Speziell bei langen Grundlagenläufen auf einfacheren Wegen<br />
und auch mit Asphaltpassagen spielt er seine Stärken aus. Der Fuß sitzt<br />
perfekt im Schuh, Dank QuickLace System lässt sich dieser schnell und<br />
einfach anpassen. Auch rollt er gut ab, wodurch man auch, wenn man<br />
schon ein wenig müde ist, gut unterstütz wird. Für steile, technische<br />
Trails ist er nicht geeignet, für alles andere ein wunderbarer Allrounder.<br />
Schnürung:<br />
Sohle/Grip:<br />
Passform:<br />
Sprengung:<br />
Gewicht:<br />
8 mm<br />
290 g<br />
ICEBUG / NewRun GTX mit Spikes UVP: € 199,95<br />
Diesen Schuh konnten wir vor Redaktionsschluss nicht mehr testen, wir<br />
stellen ihn dennoch vor: „Der NewRun ist ein gut gedämpfter, gleichzeitig<br />
geräumiger sowie warmer und wasserfester Straßenschuh. Die Außensohle<br />
besteht aus Icebugs RB9-Gummi, das sowohl exzellente Traktion als<br />
auch Komfort liefert; sogar bei niedrigen Temperaturen. Icebugs eigene<br />
Gummimischung RB9 ist top: Während andere Gummimischungen unter<br />
kalten Temperaturen erhärten, bleibt RB9 weich – und ermöglicht so<br />
weiterhin exzellente Traktion sowie ein weiches Laufgefühl. Eingearbeitet<br />
ist auch das praktische BOA® Fit System “<br />
Schnürung:<br />
Sohle/Grip:<br />
Passform:<br />
Sprengung:<br />
Gewicht:<br />
DYNAFIT / FELINE SL GTX UVP: € 170,-<br />
Wer einen langlebigen und robusten Schuh für die Wintermonate sucht,<br />
ist hier richtig. Auf technischen und ruppigen Trails spielt der Feline seine<br />
stärken aus. DIe Stollen sind aggressiv und sorgen auch auf weichem,<br />
rutschigen Boden für ausreichend Halt. Das Obermaterial ist geschützt,<br />
die Schnürung ist unter einer Abdeckung versteckt. Die Dämpfung ist gut,<br />
das Bodengefühl dennoch sehr direkt. 8 mm Sprengung sorgen dafür,<br />
dass man auch auf steilen Bergauf-Passagen locker vorankommt. Dank<br />
Gore Tex bleibt der Fuß trocken!<br />
Schnürung:<br />
Sohle:<br />
Passform:<br />
Sprengung:<br />
Gewicht:<br />
7 mm<br />
333 g<br />
8 mm<br />
320 g<br />
STRASSE: ASICS / NIMBUS 23 UVP: € 180,-<br />
Auch für passionierte Trailläufer macht es Sinn, das ein oder andere<br />
Paar Straßenschuhe im Kasten zu haben. Der nächste Straßenmarathon<br />
kommt bestimmt und so mancher langer Grundlagenlauf macht im<br />
flachen auf der Straße mehr Sinn als im Gelände. Der Nimbus 23 ist ein<br />
ausgezeichneter Trainingsschuh, mit dem man locker Distanzen über<br />
20, 30, 40 Kilometer laufen kann, sowohl schnell als auch langsam. Er<br />
ist sehr weich und gut gedämpft, bietet einen guten Komfort und rollt<br />
mit 10 mm Sprengung sehr gut ab.<br />
Schnürung:<br />
Sohle/Grip:<br />
Passform:<br />
Sprengung:<br />
Gewicht:<br />
10 mm<br />
300 g<br />
56
Das Trailrunning Hotel Eder in Maria Alm am Hochkönig hat Zuwachs bekommen: Adults Only Hotel SEPP.<br />
Außergewöhnlich. Einzigartig. Bemerkenswert. Eben "ExSEPPtional".<br />
„Wenn der Gast beim Check-Out traurig über die Abreise, aber glücklich über seinen Aufenthalt<br />
ist, dann haben wir alles richtig gemacht.“ (Sepp Schwaiger, Hotelier und begeisterter Trailläufer)
MATERIAL<br />
WÄRME & ENERGIE<br />
Bei der Outdoor-Auszeit<br />
Stainless King Thermosflasche<br />
Vielleicht der König unter den Thermosflaschen,<br />
Getränke bleiben darin wirklich<br />
unglaublich lange heiß, u.a. dank doppelwandigem<br />
Edelstahl. Der Tragegriff ist praktisch,<br />
der Trinkbecher ebenso. Öffnen und<br />
verschließen lässt sich die Flasche mit einem<br />
praktischen ‚Twist & Pour‘ Drehverschluss.<br />
Bis zu 24h heiß und kalt<br />
1,2 L<br />
Gewicht: 377 g<br />
UVP: € 29,95<br />
Stainless King Speisegefäß<br />
Doppelwandiger Edelstahl sorgt für neutralen<br />
Geschmack. Das Gefäß ist absolut<br />
dicht, schlag- und bruchfest. Die Öffnung<br />
ist sehr groß, einfach zu befüllen und auch<br />
zu reinigen. Ein klappbarer Löffel aus Edelstahl<br />
ist auch mit dabei.<br />
Bis zu 9h heiß, bis zu 14h kalt<br />
0,47 L<br />
Gewicht: 377 g<br />
UVP: € 29,95<br />
Stainless King Thermobecher<br />
Auch beim Thermobecher gibt es keine Innenbeschichtung,<br />
wodurch jedes Getränk<br />
unverfälscht schmeckt. Für Teebeutel ist<br />
sogar ein ‚teaHook‘ integriert! Das Handling<br />
ist einfach, der Becher passt auch im Auto<br />
in die Getränkehalterung.<br />
Bis zu 7h heiß, 18h kalt<br />
0,47 L<br />
Gewicht: 357 g<br />
UVP: € 29,95
© Ötztal Tourismus – L. Ennemoser, T. Humpfer<br />
GLETSCHER<br />
TRAILRUN<br />
Raus in den Schnee!<br />
Egal ob Ski- oder Schneeschuhtour,<br />
Wandern oder einfach ein gemütlicher<br />
Spaziergang in der Natur. Ist man länger<br />
unterwegs, kommen irgendwann Hunger<br />
und Durst auf. Nichts ist unangenehmer<br />
(abgesehen von kalten Händen und Füßen)<br />
als ein eiskaltes Getränk, wenn man<br />
vielleicht ohnehin schon friert. Wir haben<br />
die Produkte von Thermos ausgiebig<br />
getestet und können diese mit gutem<br />
Gewissen weiter empfehlen. Der Tee<br />
war in der Thermosflasche trotz Minusgraden<br />
nach mehreren Stunden immer<br />
noch heiß! Ein warmes Essen sorgt nicht<br />
nur für Wohlbefinden, sondern ist auch<br />
tausend mal gesünder als etwas Kaltes.<br />
Das ist sozusagen doppelte Energie! In<br />
unserer Rubrik Rezepte stellen wir beispielsweise<br />
ein Kürbissuppe vor, die sich<br />
hervorragend zum Mitnehmen im ‚Stainless<br />
King‘ eignet.... Übrigens: Thermos<br />
gibt es seit dem Jahr 1904.<br />
09. + 10. JULI <strong>2021</strong><br />
GURGL IM ÖTZTAL<br />
TOP MOUNTAIN RUN 6,3 km 750 hm<br />
GLETSCHER TRAIL – 10K<br />
GLETSCHER TRAIL – 22K<br />
GLETSCHER TRAIL – 42K<br />
ULTRA TRAIL – 66K<br />
750 hm<br />
1.900 hm<br />
2.800 hm<br />
3.900 hm<br />
DIE CHALLENGE: Technisch anspruchsvolle<br />
Trails zwischen 2.000 und 3.000 m.<br />
DIE CHANCE: Zahlreiche Ötztaler Gletscher<br />
hautnah erleben.<br />
Weitere Information und Anmeldung unter<br />
www.oetztal-trailrunning.at<br />
59
MATERIAL<br />
WINTER<br />
Equipment, das dich warm und trocken hält<br />
Salewa Zebru Responsive<br />
Ein weiches Baselayer Langarmshirt mit<br />
Merinowolle, das sich vom Laufen übers<br />
Skibergsteigen bis zur Langlauftour eignet<br />
. Es kann direkt auf der Haut getragen<br />
werden, leitet - Dank Merino - Feuchtigkeit<br />
schnell ab und hält warm.<br />
UVP: € 90,-<br />
Jack Wolfskin Hydro Hooded II Jacket<br />
Eine Fleecejacke, die im Winter eine richtig<br />
gute Figur macht: Wasserabweisend, windabweisend,<br />
atmungsaktiv, elastisch und mit<br />
einer tollen Passform. Kapuze und Saum<br />
lassen sich einstellen, sodass man auch an<br />
windigen Tagen optimal geschützt ist.<br />
UVP: € 129,95<br />
Sella Responsive Jacke<br />
Eine robuste wasser-und winddichte, abriebfeste<br />
3-Lagen-Shelljacke mit Powertex<br />
Responsive (wasser- und winddicht) zum<br />
alpinen Bergsteigen und Skibergsteigen.<br />
Sehr durchdacht mit zahlreichen Taschen,<br />
verstellbarer Kapuze, Saum und Ärmeln,<br />
Unterarmbelüftung, Belüftungsreißverschlüsse<br />
und Schneefang – eine Multifunktionsjacke<br />
für viele Sportarten, egal<br />
zu welcher Jahreszeit.<br />
UVP: € 400,-<br />
Jack Wolfskin Gravity Slope Pants<br />
Eine sehr vielseitige Softshellhose für Wintertouren<br />
- egal ob Skitour oder Speed<br />
Hiking. Sie bietet Top Schutz vor Wind<br />
(Stormlock Material im Front Bereich). Auf<br />
der Rückseite ist ein atmunsaktives Stretchmaterial<br />
verarbeitet und die Kniepartien<br />
bestehen aus elastischem Fleece. Sehr<br />
durchdacht, funktionell und komfortabel!<br />
UVP: € 149,95<br />
Ortovox Berrino Pants<br />
Eine leichte Softshellhose mit Merino-Innenseite.<br />
Die Passform ist gut und regulierbar<br />
- Dank Elastikkordel und. 2 Hüfttaschen<br />
sind einbearbeitet, die Beinabschlüsse sind<br />
auch weitenregulierbar. An besonders beanspruchten<br />
Stellen ist Schoeller-Material<br />
eingearbeitet, das zuverlässig vor Rissen<br />
schützt. Die Hose schützt ebenso vor Wind<br />
und Wetter.<br />
UVP: € 220,-<br />
Jack Wolfskin Stormlock Highloft Glove<br />
Innen warm und weich, außen sehr robust!<br />
Die Handschuhe sind winddicht und wasserabweisend,<br />
aber dennoch atmungsaktiv.<br />
Ein multifunktioneller Handschuh für alle<br />
Winteraktivitäten mit einem Top Preis-/<br />
Leistungsverhältnis.<br />
UVP: € 39,95<br />
60
12km<br />
76km<br />
19km<br />
Hüttenlauf Gesamtstarter Hochrindltrail<br />
12km<br />
76km<br />
Hüttenlauf Gesamtstarter<br />
Kids Staffel<br />
Kinderläufe<br />
12km<br />
76km 45km<br />
12km 19km<br />
Kids Staffel<br />
76km<br />
Gesamtstarter Hüttenlauf Hochrindltrail<br />
Gesamtstarter Hochrindltrail<br />
Kinderläufe<br />
19km<br />
14. - 16. Mai <strong>2021</strong><br />
Kids Staffel<br />
Kinderläufe<br />
Kids Staffel<br />
45km<br />
Kinderläufe<br />
45km<br />
Eine sehr feine Allround-Softshell-Jacke<br />
mit Merino-Innennseite für Touren aller<br />
Art. Optimale Passform, Stretch-Einsätze,<br />
integrierte Daumenschlaufen, elastische<br />
Abschlüsse und einfach ein super Schutz<br />
vor Wind und Wetter, dabei aber sehr atmungsaktiv.<br />
UVP: € 230,-<br />
Nockberg-<br />
Marathon<br />
Nockberg-<br />
Marathon<br />
Nockberg-<br />
Marathon<br />
DER LAUF KLASSIKER IN KÄRNTEN<br />
Anmeldung & Info unter:<br />
www.jolsport-run-kaernten.at<br />
Ortovox Berrino Jacket<br />
Nockberge<br />
Hochrindl<br />
3 Tage – 76 km – 3.100 hm<br />
Jack Wolfskin Mountaineer 28 Alpinrucksack<br />
Valsura Edelstahl Iso-Flasche<br />
0,45 Liter finden in der praktischen Flasche<br />
Platz, die doppelwandig vakuum-isoliert<br />
ist. So bleiben Getränke bis zu 12 Stunden<br />
heiß oder 24 Stunden kalt. Angenehm<br />
ist auch das Außenmaterial, das mit einer<br />
griffigen Pulverbeschichtung versehen ist,<br />
sodass man sie auch mit Handschuhen gut<br />
greifen kann.<br />
UVP: € 30,-<br />
Ein Tagesrucksack für Skitouren und Klettersteige:<br />
Mit dem Mountaineer 28 hat man<br />
immer alles ganz einfach griffbereit. Der<br />
große Reißverschluss bietet Zugriff auf das<br />
Hauptfach und lässt sich weit öffnen. In<br />
der Netztasche außen lässt sich schnell ein<br />
Helm oder eine Jacke verstauen. Das kleine<br />
RV-Fach bietet Platz für Handy, Schlüssel<br />
und mehr. Seitlich haben Thermosflaschen<br />
Platz, am Hüftgurt lassen sich an Materialschlaufen<br />
Karabiner anbringen. Wer einmal<br />
nicht technisch unterwegs ist, kann den<br />
Rucksack schnell reduzieren: Einfach Rahmen,<br />
Hüft- und Brustgurt sowie Seitenkompression<br />
herausnehmen - multifunktionell<br />
und sehr praktisch.<br />
UVP: € 149,95<br />
presented by<br />
JOLshop Klagenfurt<br />
Sumann & Menner OG<br />
9020 Klagenfurt - Feldkirchner Straße 117<br />
Tel. +43 (0)680/13 34 340<br />
Tel. +43 (0)664/38 41 523<br />
E-Mail: klagenfurt@jol.at<br />
www.jolsport-run-kaernten.at
MATERIAL<br />
WINTER<br />
Equipment, das dich warm und trocken hält<br />
Skinfit Scudo Andermatt Jacke<br />
Höchster Wärmerückhalt, maximaler<br />
Schutz, außerdem wasserdicht. Die leichte<br />
PrimaLoft Gold Insulation hält dich auch<br />
an den kältesten Tagen warm. Perfekt für<br />
Touren aller Art!<br />
UVP: € 449,-<br />
Dynafit Alpine Waterproof<br />
Leichte, wasserdichte und atmungsaktive<br />
2,5 Lagen Alpine Running Jacke mit dem<br />
innovativen „ZipOver“ - Rucksack System.<br />
So kannst du den Rucksack unter der Jacke<br />
verstauen. Komfortabel und vor allem<br />
durchdacht!<br />
UVP: € 200,-<br />
Skinfit Vermunt<br />
Diese Regenjacke schützt bei nassen und<br />
widrigen Bedingungen: Der wasser- und<br />
winddichte 3-Lagen-Hardshell-Funktionsstoff<br />
bietet einen zuverlässigen Wetterschutz<br />
bei Regen, Schnee und Wind.<br />
Vielseitig einsetzbare Hardshell Jacke für<br />
das ganze Jahr.<br />
UVP: € 349,-<br />
Skinfit Vento Monte Rosa Hose<br />
Ein Multitalent am Berg: Die robuste Außenseite<br />
bietet maximalen Schutz im Wind, die<br />
Innenseite sorgt für einen reibungslosen<br />
Feuchtigkeitstransport nach außen. Top<br />
atmungsaktiv, weiches und strukturiertes<br />
Innenmaterial für einen angenehmen Wärmerückhalt<br />
auch an kalten Tagen.<br />
UVP: € 219,-<br />
Dynafit Mercury 2 Dynastretch<br />
Die Hose besteht aus atmungsaktivem<br />
und robustem Dynastretch Material, und<br />
ist wind- und wasserabweisend. Sie bietet<br />
zahlreiche Features: Ventilationsreißverschlüssen,<br />
integrierte Gamaschen, Kantenschutz<br />
am Beinabschluss. Der Bund lässt<br />
sich mit Klettverschlüssen auf der Seite<br />
optimal auf deine Größe einstellen.<br />
UVP: € 200,-<br />
Dynafit Mercury Dynastretch<br />
Leicht isolierter und windabweisender Ski-<br />
Touring Handschuh aus Stretch Woven Nylon<br />
Material und PRIMALOFT® Isolation, mit<br />
einem zusätzlichen einfaltbaren Überhandschuh<br />
für besonders raue Bedingungen.<br />
UVP: € 80,-<br />
62
TRAIL KIDS<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Manitober: Eine Marke die weiterdenkt<br />
Manchmal trifft man beim Scrollen auf Instagram<br />
auf wirklich spannende Marken<br />
und Produkte. Eine davon ist Manitober,<br />
eine nachhaltige Kinderbekleidungsmarke<br />
aus Hamburg (wobei es auch tolle Stücke<br />
für Erwachsene gibt, zb die beiden unteren<br />
Produkte auf dieser Seite!). Bei der Marke<br />
gibt es viele Besonderheiten.<br />
Produktion<br />
Die Produktion ist ethisch korrekt, alles<br />
wird unter fairen Bedingungen in Europa<br />
hergestellt. Schutz der Arbeiter, Mindestlohn,<br />
korrekte Arbeitsbedingungen sind<br />
eine Selbstverständlichkeit.<br />
Materialien<br />
Natürliche Fasern wie Baumwolle und Wolle<br />
aus bio-zertifiziertem Anbau oder Tierhaltungs-Methoden<br />
garantieren, dass man mit<br />
gutem Gewissen shoppen kann.<br />
Geschlechterneutral<br />
Muss es für Mädchen immer pink und für<br />
Buben immer blau sein? Ich habe selbst vier<br />
Kinder und mein 3-jähriger Sohn stiehlt<br />
am liebsten die Stiefel mit Herzchen seiner<br />
gleichaltrigen Schwester. Meine 5-jährige<br />
Tochter zieht an manchen Tagen gerne<br />
Kleider an, an anderen Tagen Jeans und<br />
Pullover ihres großen Bruders. Wenn man<br />
Kinder nicht in Schubladen drängt, können<br />
sie selbst entscheiden wie sie sein möchten.<br />
Manitober steht für Offenheit und Toleranz<br />
und produziert ganz bewusst Kleidungsstücke<br />
in neutralen Farben - bunt, gestreift,<br />
getupft, für jeden wie er mag.<br />
Lebenslange Rücknahme<br />
Wenn etwas zu klein wird oder aus einem<br />
anderen Grund nicht mehr passt, kann man<br />
das Produkt zurückschicken. Dort wird es<br />
geprüft und, je nach Zustand, bekommt<br />
man einen Gutschein dafür. Die Sachen<br />
werden im Anschluss nicht aussortiert,<br />
sondern repariert und gereinigt und als<br />
Second Hand Artikel vergünstigt auf der<br />
Website angeboten. Wie begehrt die Sachen<br />
sind und welches Umdenken bei den<br />
Menschen stattfindet, beweist der Online<br />
Shop: Die gebrauchten Artikel sind nämlich<br />
in der Regel immer ausverkauft.<br />
Funktionalität<br />
Wer mit den Kindern gerne draußen unterwegs<br />
ist, legt Wert auf gutes Material.<br />
Kinderbekleidung soll robust sein, warm,<br />
wasserabweisend und und und...<br />
Vieles von Manitober ist aus Wolle oder<br />
Wollwalk hergestellt.<br />
Passform<br />
Hosen, die man enger stellen kann, Ärmel<br />
die etwas länger sind, elastische Bündchen,<br />
etc. – Kinder wachsen schnell und damit<br />
man nicht permanent neue Sachen kaufen<br />
muss, wachsen die Sachen – zumindest ein<br />
bisschen – mit!<br />
Mehr Infos: www.manitober.de<br />
63
TOUREN<br />
SKITOUREN<br />
64<br />
Allgäu. Copyright: Astrid Schmid, Pixabay
65
TOUREN<br />
WINTER<br />
Lieblings-Skitouren vor der eigenen Haustür<br />
der BOA Trail Team Athleten<br />
SCARPA F1 LT<br />
Der Scarpa F1 LT kombiniert die ultraleichten<br />
Elemente der Alien Race<br />
Boot Serie mit einem vielseitigeren,<br />
Backcountry-orientierten Design. Das<br />
BOA® Fit System bietet mehr Bewegungsfreiheit<br />
und Reaktionsfähigkeit<br />
und ermöglicht eine millimetergenaue<br />
Anpassung. Mit einer Schaftrotation<br />
von 72°, Grid Frame Tech und dem 3D-<br />
Lambda-Rahmen ist der F1 light für<br />
anspruchsvolle Skidurchquerungen und<br />
technische Abfahrten optimiert.<br />
Obermaterial: Carbon Grilamid LFT®<br />
Gewicht: 990g<br />
Preis: € 649,-<br />
ATOMIC BACKLAND CARBON BOA<br />
Ein Schuh, der aufs Bergabfahren ausgelegt<br />
ist, ohne dass man bei der Touring<br />
Performance bergauf Abstriche<br />
machen muss. Durch den waschbaren,<br />
atmungsaktiven Innenschuh bleiben<br />
die Füße stets trocken und dank BOA®<br />
Fit System lässt sich der Schuh ganz<br />
einfach zuziehen. Sein Frictionless Pivot<br />
erlaubt erstklassige Bewegungsfreiheit,<br />
damit man schnell und komfortabel<br />
den Gipfel erreicht. Dank Free/<br />
Lock 4.0 System lässt sich der Schuh<br />
auf dem Weg nach oben optimal steuern<br />
– für den Weg ins Tal schließt man<br />
den Mechanismus und fixiert so die<br />
Manschette. Die Carbon Spine bietet<br />
Stabilität und Kontrolle, dazu kommt<br />
ein progressiver Flex.<br />
Fazit: Einmal unten angekommen,<br />
möchte man am liebsten gleich wieder<br />
aufsteigen.<br />
Gewicht: 1.094 g<br />
UVP: € 699,99<br />
66
© Christoph Forstner<br />
© Christoph Forstner<br />
FLORIAN GRASEL<br />
Sonnwendstein/Erzkogel (NÖ)<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz Maria Schutz<br />
Höhenmeter: 790 hm<br />
Mein Tipp für Einsteiger ist der Sonnwendstein<br />
/ Erzkogel. Ideal vor oder nach der<br />
Arbeit über die S6 zu ereichen<br />
Die Tour geht über die alte Schipiste rauf<br />
zum Erzkogel und auf der Rückseite runter.<br />
Früh morgens und spät abends sind sogar<br />
oft ein paar Schwünge im unverspurten<br />
Powder möglich. Das letzte lange Stück in<br />
der Abfahrtshocke über die Forststraße ist<br />
dann auch noch ein gutes Oberschenkel-<br />
Training und man hat sich den berühmten<br />
riesigen Klosterkrapfen beim Kirchenwirt<br />
in Maria Schutz redlich verdient (vor allem<br />
wenn man die Tour gleich 2-3 mal hintereinander<br />
macht!)<br />
www.outdooractive.com/de/route/skitour/<br />
rax-schneeberg-gruppe/sonnwendsteinund-erzkogel-von-maria-schutz-ueberden-almsteig/6270845/<br />
© shootandstyle © verticallife.at<br />
IVAN PAULMICHL<br />
Von Mutters auf das Pfriemesköpfl (1.801<br />
m ü. A.) mit Möglichkeit weiter zum Birgitzköpflhaus<br />
(2.035 m ü. A.)<br />
Ausgangspunkt: Mutters<br />
Höhenmeter: ca. 900 hm (Pfriemes) bzw.<br />
rund 1.150 hm (Birgitzköpflhaus)<br />
Schwierigkeitsgrad: Auch für Einsteiger<br />
geeignet<br />
Die Strecke führt über die Piste oder durch<br />
den Wald und ist sehr abwechslungsreich<br />
(flach mit einigen steileren Abschnitten).<br />
Ideal auch am Abend nach der Arbeit.<br />
www.almenrausch.at/touren/detail/mutterer-alm-pfriemeskoepfl-1801-m-vonmutters/<br />
www.outdooractive.com/de/route/skitour/<br />
innsbruck-und-umgebung/pistentour-<br />
zum-birgitzkoepflhaus-ueber-mutters-<br />
1097-hm-a-mutters/24672367/<br />
© David Wallmann<br />
© David Wallmann<br />
MICHAEL KABICHER<br />
Durch das Edelgrieß über die Austriascharte<br />
mit dem Stollendurchgang auf<br />
den Hohen Dachstein.<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz Berghotel Türlwand<br />
/ Ramsau am Dachstein 1680 m<br />
Gipfel: Hoher Dachstein 2995 m<br />
Höhenmeter: 1.500 hm<br />
Distanz: 14 km<br />
Hochalpine, anspruchsvolle Tagestour für<br />
das Frühjahr. Der Aufstieg durch das Edelgrieß<br />
erfordert oft Harscheisen, da es in<br />
der Früh noch im Schatten liegt. Nach dem<br />
Stollendurchstieg bei der Austriascharte,<br />
quert man den Gletscher zur Randkluft und<br />
besteigt den hohen Dachstein von dort mit<br />
Pickel und Steigeisen. Retour am Aufstiegsweg.<br />
Schwindelfreiheit und Erfahrung im<br />
alpinen Skibergsteigen erforderlich.<br />
Lohnende Abfahrt durch das Edelgrieß besonders<br />
im Frühjahr mit Firn.<br />
67
68<br />
„Der Sommersportler wird im Winter gemacht“
TRAIL TALK<br />
MARKUS KRÖLL<br />
Profi-Tipps für das Training im Winter<br />
Markus Kröll, Berglauf-Experte<br />
7-facher Dolomitenmannsieger u.v.m.<br />
Du bist Trailrunner und Tourengeher.<br />
Wann beginnt für dich eine Saison und<br />
wann endet die andere?<br />
Es gibt 2 unterschiedliche Vorgangsweisen.<br />
Als ich im Wettkampfbereich noch sehr<br />
aktiv war – mit EM, WM, Dolomitenmann –<br />
gab es für mich keinen Skitourensport. Ich<br />
war foll fokussiert, im Winter musste ich<br />
große Umfänge machen. Zudem hatte ich<br />
das große Glück, mein Grundlagentraining<br />
2 Monate in Südafrika machen zu können.<br />
Von meinen Sponsoren wurde ganz klar<br />
kommuniziert: Entweder du bist Läufer<br />
oder Skibergsteiger. Jetzt, wo ich nicht<br />
mehr an so vielen Wettkämpfen teilnehme<br />
und mehr Projekte mache, hat sich das<br />
natürlich verändert.<br />
Wenn du als Athlet auf eine wirklich starke<br />
Sommersaison fokussiert bist, macht es<br />
wenig Sinn, im Winter extrem viel mit den<br />
Ski unterwegs zu sein. Kilometer musst du<br />
im ruhigen Pulsbereich in den Laufschuhen<br />
machen, die Grundlagen legst du im<br />
Winter. Es gibt das alte Sprichwort: Der<br />
Sommersportler wird im Winter gemacht,<br />
der Wintersportler im Sommer. Bei mir ist<br />
das nicht mehr so tragisch. Ich mache nur<br />
noch das, was mir richtig Spaß macht. Sobald<br />
der erste Schnee im Tal fällt, bin ich<br />
mit den Tourenski unterwegs. Ich switche<br />
sehr oft zwischen Lauf- und Tourenski. Die<br />
letzte Skitour gehe ich immer am ersten<br />
Juniwochenende, danach stelle ich die Ski<br />
in die Ecke.<br />
Wie soll jemand der noch nie Touren gegangen<br />
ist, am besten beginnen?<br />
Ich würde wirklich jedem empfehlen, in den<br />
Fachhandel zu gehen, wo kompetente Leute<br />
sind und man Top Beratung bekommt. Es<br />
macht keinen Sinn, sich von einem Kollegen<br />
irgend etwas auszuleihen. Ich mache außerdem<br />
jedes Jahr eine Auffrischung punkto<br />
richtigem Verhalten im Gelände und dem<br />
korrekten Umgang mit der Ausrüstung.<br />
Die Grundausrüstung: Schaufel, Pieps,<br />
Sonde ist bei mir immer dabei, das Handy<br />
sowieso. Vielen ist nicht bewusst, wie<br />
wichtig das ist. Ohne Ausrüstung, die ich zu<br />
100% brauche, gehe ich nicht ins Gelände.<br />
Was auch wichtig ist und immer wieder<br />
vergessen wird: Wenn du mit einem Kollegen<br />
unterwegs bist und du selbst hast<br />
die komplette Ausrüstung mit dabei, muss<br />
das bei deinem Partner genau so sein; und<br />
nicht nur das - er muss sich auch damit auskennen<br />
und Erfahrung haben. Die Geräte<br />
müssen miteinander verbunden sein. Viele<br />
Bergführer verteilen deshalb ihre eigenen<br />
Pieps und schulen die Leute damit ein. Bzgl.<br />
Planung: Ich würde nicht empfehlen, gleich<br />
in steiles Gelände zu gehen. Erst einmal auf<br />
eine Piste und das Material kennenlernen.<br />
Wie reagiert der Ski, das Fell, wie fahre ich<br />
eine Spitzkehre? Im Gelände macht es Sinn,<br />
mit jemandem unterwegs zu sein, der Erfahrung<br />
hat. Auf keinen Fall sollte man aus<br />
irgendeinem Magazin eine Tour herausnehmen<br />
und diese gehen, ohne Details zu<br />
wissen und zu kennen. Das kann lebensgefährlich<br />
sein.<br />
Du bist schon so viele Jahre in der Szene<br />
mit dabei, inwieweit kann man das Training<br />
mit den Ski aufs Laufen umlegen?<br />
Wenn du ambitionierter Hobbyläufer bist,<br />
macht es natürlich Sinn im Winter mit den<br />
Ski unterwegs zu sein. Es ist klar, dass man<br />
nach dem Sommer und Herbst nur in den<br />
Laufschuhen die Schnauze voll haben kann,<br />
dass man sich auf alternative Sportarten<br />
freut.<br />
Aber wie ich am Anfang erwähnt habe:<br />
Wenn man wo ganz vorne mit dabei ist,<br />
dann macht es keinen Sinn. Dann musst du<br />
dich auf deine Sportart konzentrieren. Hier<br />
muss man immer differenzieren zwischen<br />
Elite und Hobbysport. Was man auch erwähnen<br />
sollte: Beim Skitouren gehen ist man<br />
oft in einem ganz anderen, viel höheren<br />
Pulsbereich unterwegs. Viele wundern sich<br />
dann am Beginn der Laufsaison, warum<br />
es so gar nicht klappt. Da hat das Training<br />
einfach nicht gestimmt.<br />
Wieviele Höhenmeter schaffst du im<br />
Jahr eigentlich?<br />
Aktuell zwischen 350 und 400.000. Der<br />
Rekord lag bei 845.000.<br />
Gibt es eine Skitour die dir immer in Erinnerung<br />
bleibt?<br />
Ja, da gibt es eine lustige Geschichte. Im<br />
letzten Jahr hat mich Reiter Philipp angerufen,<br />
was ich denn am Wochenende mache<br />
und ob ich Lust hätte, bei einer Skitour dabei<br />
zu sein. Gesagt getan, wir haben uns in Innsbruck<br />
getroffen, haben dort übernachtet,<br />
sind um 5 Uhr ins Ötztal gefahren und sind<br />
den Orient Express gegangen: 7 Gipfel, 60<br />
km, 8000 Höhenmeter. 13 Stunden, die ich<br />
so schnell nicht mehr vergesse. Das war ein<br />
totaler Wahnsinn. Im Ötztal war es relativ<br />
steil, dann wurde es leichter. Wir waren<br />
vom Tal bis zur Natterer Alm unterwegs.<br />
Für Philipp war es eine Vorbereitung für<br />
Hochtirol, das er mit einem Franzosen gegangen<br />
ist. Für viele Tiroler ist es ein großes<br />
Ziel, diese Route einmal durchzusteigen.<br />
Mir war das gar nicht so bewusst, aber das<br />
ist eine Hardcore Geschichte, man ist viel<br />
am Grat unterwegs. Ich selbst bin wie die<br />
Jungfrau zum Kind gekommen, ich war nullvorbereitet.<br />
Zur Geschichte der Tour: Ein<br />
junger Ötztaler ist mit seinem Vater einmal<br />
zufällig auf die Route gestoßen, Italiener<br />
haben es nachgemacht und wir waren die<br />
dritten oder vierten, die das gemacht haben.<br />
Die Verhältnisse müssen passen, es<br />
muss safe sein.<br />
Laufen im Winter: Hast du hier auch ein<br />
paar Tipps für unsere Leser?<br />
Natürlich, ich habe im Winter viel mehr Bekleidung<br />
dabei. Der Schuh hat viel mehr<br />
Grip, teilweise Spikes. Ich trage mehrere<br />
Schichten, Stichwort Zwiebelprinzip. Nicht<br />
zu warm anziehen, am Anfang darf man ein<br />
wenig frösteln, durch die Bewegung wird es<br />
nach kurzer Zeit wärmer. Man sollte eher<br />
flacher unterwegs sein, damit das Grundlagentraining<br />
funktioniert.<br />
Ich trinke warm und esse im Winter prinzipiell<br />
mehr. Es macht auch keinen Sinn<br />
im Winter völlig ausgezehrt zu sein. Ich<br />
versuche immer ein bisschen fetter zu essen.<br />
Das bedeutet nicht, dass ich mir einen<br />
Fettpolster von 10 Kilo anesse, aber ein<br />
paar Reserven schützen vor dem krank<br />
werden. Was ich zusätzlich im Winter immer<br />
nehme, ist Zink und Selen. Das stärkt das<br />
Immunsystem!<br />
Bilder: Tom Klocker<br />
69
TOUREN<br />
MYTHOS ‚ÖHLER‘<br />
Die unendlichen Weiten des Hochschwabs<br />
Länge: ca. 23km<br />
Höhendifferenz: ca. 1500hm<br />
Exposition: alle (hauptsächlich Süd & Ost)<br />
Achtung: Die Tour sollte nur bei<br />
bester Sicht und sicheren<br />
Verhältnissen begangen werden.<br />
Wir schreiben das Jahr 2020. Dies sind die<br />
Abenteuer von Lilli P., die mit einer 4 Mann<br />
starken Besatzung unterwegs ist, um neue<br />
Welten zu erforschen…<br />
Hoppla, das war wohl der falsche Beginn*,<br />
denn jede Skitour beginnt deutlich theoretischer,<br />
nämlich mit der Tourenplanung<br />
am Vorabend, wobei es vor allem die drei<br />
folgenden Fragen zu beantworten gilt:<br />
„Was spricht der Lawinenlagebericht“?<br />
„Wie wird das Wetter sein“?<br />
„Wie fit und wie erfahren sind<br />
die Gruppenmitglieder “?<br />
Denn nicht jedes Ziel ist mit jedem zu meistern<br />
und für die meisten Touren braucht es<br />
bestimmte Voraussetzungen, sei es eine<br />
gute Sicht und/oder sehr sichere Verhältnisse.<br />
An einem Jännerabend vorigen Jahres hatten<br />
wir folgende Zutaten zur Auswahl: Sonnenschein<br />
von früh bis spät, eine günstige<br />
Lawinensituation (LWS 1-2), leider wenig<br />
Schnee, dafür eine top motivierte, konditionsstarke<br />
Truppe. Bedingungen, die<br />
förmlich danach schreien, einen Tag mit<br />
Skiern im weitläufigen Westlichen Hochschwab<br />
zu verbringen. Sofort kam uns dabei<br />
eine Tour in den Sinn, die Tage zuvor ein<br />
lieber Bekannter im Lawinenforum Steiermark<br />
veröffentlicht hatte. Unser Ziel war<br />
definiert: Der Hintere Polster. Neben dem<br />
Wetter- und Lawinenlagebericht darf für<br />
eine gute Planung natürlich auch das nötige<br />
Kartenmaterial und ggf. passende Führerliteratur<br />
nicht fehlen. Mit dem längst vergriffenen<br />
Buch „Skitouren im Hochschwab“<br />
von Peter Horn (1984) und diversen Karten<br />
machten wir uns an die Arbeit und kamen<br />
schnell zum Schluss: Das wird ein langer<br />
Tag, der einen sehr frühen Start verlangt.<br />
Am nächsten Morgen brachen wir gegen<br />
6:30 in Leoben auf. Bei der Fahrt zwischen<br />
Thörl und St.Ilgen beglückte uns noch der<br />
Vollmond mit seinem kalten Antlitz. Aber<br />
schon am vereisten Parkplatz beim Gasthof<br />
Bodenbauer freuten wir uns über den<br />
Anblick der wärmenden Sonne, die wir bald<br />
erreichen sollten. Nach einem obligaten<br />
Check der LVS-Geräte traten wir zu fünft<br />
unseren Weg in Richtung Hinterer Polster<br />
an. Halb im Schatten, halb in der Sonne<br />
erklommen wir schnellen Schrittes unser<br />
allererstes Zwischenziel, die Häuselalm.<br />
Von hier gelangten wir über einen kleinen<br />
Umweg, der vorbei am tiefer gelegenen<br />
Sackwiesensee führte, über steile Latschenhänge<br />
zur Mulde des Häuselkars.<br />
Diesen Umweg, die zusätzlichen Höhenmeter<br />
und das unangenehme Latschengelände<br />
kann man sich jedoch ersparen, indem man<br />
direkt von der Häuselalm sehr flach in die<br />
Einschartung zwischen Alla(h)kogel und<br />
Häuselkar quert. Ein kurzer Abstecher auf<br />
den Alla(h)kogel lohnt sich übrigens allemal,<br />
da man hier, etwas versteckt zwischen den<br />
Latschen, anstatt eines Gipfelkreuzes einen<br />
Halbmond vorfindet. Es handelt sich wohl<br />
um eine Rarität in Österreich.<br />
Nachdem wir, etwas gesucht, die Mulde des<br />
Häuselkars erreichten, galt es die erste Steilstufe<br />
zu überwinden, eine Rinne zwischen<br />
Seemauer und Häuselberg. Je nach Lust und<br />
Laune kann man hier seine Spitzkehrentechnik<br />
perfektionieren, oder man schultert<br />
seine Ski gleich. Von nun an galt es nicht zu<br />
verzagen, denn es mussten einige Kilometer<br />
über ein stark zergliedertes Hochkar überwunden<br />
werden, ehe wir den Öhler und zu<br />
guter Letzt den Hinteren Polster erreichten.<br />
Hier ist neben Ausdauer vor allem Orientierungssinn<br />
gefragt und eine gute Sicht<br />
unerlässlich, da man sich stets in unübersichtlichem,<br />
kupiertem Gelände bewegt. Bei<br />
jeder kleinen Erhebung glaubten wir, nun<br />
endlich am Öhler angekommen zu sein. Wo<br />
genau dieser Öhler war, konnten wir erst<br />
rückblickend eruieren. Nach gefühlten 10<br />
Öhlergipfeln erreichten wir jedenfalls etwas<br />
abgekämpft, aber glücklich den Hinteren<br />
Polster und freuten uns darüber, auf meinen<br />
Geburtstag anstoßen zu dürfen. So gerne<br />
wären wir im Angesicht des Ebensteins einfach<br />
länger sitzen geblieben und hätten die<br />
herrliche Aussicht genossen. Die deutlich<br />
fortgeschrittene Tageszeit und das Wissen<br />
über einen weiteren Aufstieg ließen eine<br />
ausgedehnte Rast jedoch leider nicht zu.<br />
Nachdem wir uns für die Abfahrt bereit<br />
gemacht hatten und ein Stück in Richtung<br />
Polstersattel gequert waren, genossen wir<br />
die schönen Schwünge durch das relativ<br />
steile Polsterkar, bevor unser Skivergnügen<br />
Bilder linke Seite: Vollmond bei der Hinfahrt, Start beim Bodenbauer, Richtung Allahkogel; Rechte Seite: Bodenbauer, Hochkar, Einfahrt Polsterkar<br />
70
„Kennst du den Berg da drüben? Das ist der Öööööööhler!“
ei den Murmelböden ein viel zu frühes<br />
Ende nahm. Wir wollten es anfangs nicht<br />
so recht wahrhaben, aber ab hier blieb es<br />
uns nicht erspart, die lange Querung zur<br />
Sackwiesenalm sowie die knapp 150hm<br />
Gegenanstieg zur Häuselalm mit Fellen zu<br />
bewältigen. Beim Erreichen der Häuselalm<br />
ging nicht nur die Sonne langsam unter,<br />
auch unsere Energiereserven waren ziemlich<br />
aufgebracht. Mit knurrendem Magen,<br />
aber einem Rucksack voller Eindrücke erreichten<br />
wir eine halbe Stunde später im<br />
letzten Dämmerlicht den Gasthof Bodenbauer.<br />
Leider hatte dieser nicht geöffnet;<br />
wir hätten ihn bestimmt leergegessen.<br />
Die hier beschriebene Tour ist wohl nicht DIE<br />
klassische Genussskitour in der Steiermark.<br />
Auch werden Freunde von langen, rassigen<br />
Abfahrten weniger Freude daran haben.<br />
Aber es ist jene Tour aus dem letzten Winter,<br />
die mir und meinen TourenpartnerInnen<br />
am stärksten in Erinnerung geblieben ist.<br />
Jene Tour, die am meisten Eindruck hinterlassen<br />
hat. Jene Tour, über die wir oft<br />
und gerne sprechen und an die wir gerne<br />
zurückdenken.<br />
Vor kurzem war ich mit meiner Tourenpartnerin<br />
Sandra im nördlichen Hochschwab<br />
unterwegs. Als wir am Gipfel des Hochgangs<br />
saßen, zeigte ich auf einen Berg und fragte:<br />
„Sandra, kennst du den Berg da drüben?“,<br />
woraufhin sie ohne zu zögern antwortete:<br />
„Der Öööööööööhler“! Öhler ist seit unserer<br />
Tour ein geflügeltes Wort. Doch in diesem<br />
Fall war es der Öhler, glauben wir halt ;)<br />
*Angelehnt an die Startsequenz aus „Raumschiff<br />
Enterprise“<br />
Lilli Öhler<br />
Bilder: Lilli Pendl und Hannes Pichler<br />
Bilder: Sackwiesenalm am späten Nachmittag, Am Gipfel<br />
72
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24,7 Km | 2.730 Hm<br />
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14 Km | 490 Hm<br />
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KNOW-HOW<br />
TOUREN<br />
Mit gutem Gewissen unterwegs<br />
1. MIT DER NATUR<br />
Bewahren und schützen, was wir lieben: Die Leidenschaft - Freeriden, Skitouren, Naturerlebnisse<br />
– ist unumstößlich mit dem Erhalt der Bergwelt verknüpft. Reflektiere den<br />
„Konsum“ der Natur genauso bewusst wie dein Handeln im Alltag.<br />
2. BEWUSSTE PLANUNG IM CORONA-WINTER<br />
In Zeiten von Reise- und Kontaktbeschränkungen und der Umwelt zu liebe: Schenke<br />
deiner nahen Umgebung mehr Aufmerksamkeit. Und das ganz bewusst: Es gibt Hot<br />
Spots, die unter Überfüllung ächzen. Die Lösung: azyklischauf Tour gehen, andere Ziele<br />
aufspüren – oder sogar manchmal verzichten.<br />
3. SPUREN LEGEN<br />
Als Tourengeherinnen und Tourengeher hinterlassen wir Spuren in der Natur - wir bestimmen,<br />
wie sie aussehen. Es sollte zur Grundhaltung eines jeden Skitourengehers zählen,<br />
diese so gering wie möglich zu halten. Hinterlasse keinen Müll am Berg, respektiere<br />
Schutzzonen (auch bei Nacht), umgehe Futterstellen und jungen Baumbestand.<br />
4. GEMEINSCHAFT LEBEN – AUCH MIT SOCIAL DISTANCING<br />
Das Skitourengehen ist ein Gemeinschaftserlebnis. Mit Freunden unterwegs sein ist<br />
nachhaltiger bei der Anreise, sicherer im Notfall und bereichernder für das Erlebnis. Aber<br />
bitte beachte die aktuellen Regelun-gen, wie viele Haushalte zusammenkommen dürfen.<br />
Gemeinschaft bedeutet auch: Unterstütze die Menschen vor Ort mit einer Einkehr in der<br />
Hütte (wenn dies wieder möglich ist) oder nach der Tour im Tal.<br />
5. SICHER UNTERWEGS<br />
Sei vorbereitet! Jede Wintersportlerin und jeder Wintersportler sollte in regelmäßigen<br />
Abständen sein Wissen in Sachen Lawinen- und Schneekunde und den Umgang mit der<br />
Notfallausrüstung schulen. Praktische Kurse sind die erste Wahl, aber auch digital bietet<br />
das Safety Academy Lab Snow von Ortovox eine multimediale Plattform, damit du auch<br />
von zu Hause dein Wissen auffrischen kannst.<br />
QUELLE: ORTOVOX; BILDER: MAX DRAEGER / WILDER KAISER
Man sagt, der Wille versetzt Berge. Deiner treibt<br />
dich nach oben. Dort, wo die Luft dünner wird,<br />
trotzt du kompromisslos allen Mühen. Andere<br />
nennen dich oft verrückt. Wir nennen dich einen<br />
von uns. Einen Outsider, der raus muss, damit er<br />
sich in seinem Innersten wohl fühlt.<br />
Du gehst auch bei deiner Bekleidung keine<br />
Kompromisse ein? Dann entdecke jetzt die<br />
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Level performen wollen.<br />
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TOUREN<br />
LASBERGERL<br />
Die perfekte Winter-Tour im Mühlviertel<br />
..<br />
Muhl<br />
4<br />
Trail<br />
Startort: Lasberg Sportplatz<br />
Bezirk Freistadt / Oberösterreich<br />
Kilometer: 12<br />
Höhenmeter: 700<br />
Ob bei Tag oder bei Nacht, in der Hitze oder<br />
im Schnee, die "LasBergerl" bieten immer<br />
traumhafte, abwechslungsreiche Trails.<br />
Inmitten der schönen, hügeligen Landschaft<br />
des Unteren Mühlviertels liegt der ruhige<br />
Ort Lasberg. Umringt von Buchberg, Grensberg,<br />
Braunberg und Kopenberg bietet er<br />
zahlreiche Trails durch Wälder und Wiesen<br />
mit atemberaubenden Ausblicken übers<br />
Mühlviertel.<br />
Als Hausstrecke der Mühl4trailer gilt eine<br />
Runde von Lasberg ausgehend über 3 der<br />
Berge. Richtung Süden startend raus aus<br />
dem Ort geht es über Wiesen leicht bergauf<br />
zum "HohHaus" am Buchberg. Eine<br />
Aussichtswarte, von der man aus bis zum<br />
Traunstein und weiter blicken kann. Neben<br />
der Warte gibt es auch eine bewirtschaftete<br />
kleine Hütte, die auch bei Laufveranstaltungen<br />
wie den "24h für mehr Menschlichkeit"<br />
als Verpflegungsstation für die Läufer zur<br />
Verfügung steht. Die freundlichen "Buchberg<br />
Wirte" des Tourismuskern Lasberg unterstützen<br />
uns hier immer bedingungslos.<br />
Weiter geht es bergauf über den höchsten<br />
Punkt des Buchbergs (813m), entlang einem<br />
der schönsten SingleTrails von Lasberg<br />
und durch den Wald hinunter ins Tal. Kurz<br />
eine Straße gequert, geht es auf Forstwegen<br />
in den Wald. Entlang einem kleinen<br />
Stück Straße geht es rauf zum Grensberg<br />
(früher Gresberg). Die Strecke beinhaltet<br />
kaum Asphalt und ist somit genau unser<br />
Terrain. Es kommt nun ein steiles Stück<br />
durch den Wald hinauf zum Gipfel (842m).<br />
Auf den Resten einer ehemaligen kleinen<br />
Burg befindet sich ein winzig kleines Gipfelkreuz<br />
mit einem Schild auf dem steht<br />
"Genug ist der Überfluss für den Waisen."<br />
76
Es geht wieder runter, jedoch nicht allzu<br />
weit, raus aus dem Wald beginnt der Anstieg<br />
auf den Braunberg (912m). Es gibt<br />
viele Wege auf den Braunberg, man kann<br />
eine Schleife über das Gipfelkreuz am Ostgipfel<br />
machen, oder direkt zur Braunberghütte.<br />
Bei der einzigen bewirtschafteten<br />
Alpenvereinshütte des Mühlviertels ist<br />
unter Tags auch sehr viel los, denn es gibt<br />
dort neben Getränken, Kaffee und Kuchen<br />
auch eine Speisekarte mit warmen Köstlichkeiten.<br />
Empfangen wird man vom liebevoll<br />
grimmigen Hüttenwirt Rudi und seinen Angestellten.<br />
Einen großen Teil unserer Läufe<br />
machen die Leute aus, mit denen man sich<br />
umgibt. Wir schätzen es sehr, dass uns die<br />
Wirte so gut gesinnt sind.<br />
Oben am Braunberg kann man nochmals<br />
den wundscherschönen Ausblick genießen,<br />
vorallem die Sonnenauf- und Untergänge<br />
sind teilweise fast kitschig. Richtung<br />
Lasberg geht es bergab durch den Wald<br />
am Nordkammweg. Man kann hier wieder<br />
verschieden Varianten nehmen, wir<br />
wählen am liebsten einen kleinen Grat, der<br />
das steilste Stück von Lasberg säumt und<br />
über den "Grafenstand" direkt in den Ort<br />
runter führt. Nach ca. 12 Kilometern und<br />
700 Höhenmetern ist man retour am Startpunkt.<br />
Obwohl die Berge nicht sehr hoch<br />
sind, reicht es oft, über dem Nebelmeer<br />
zu sein und wenn man es darauf anlegt,<br />
kann man sogar die Höhenmeter des Everests<br />
(8.848hm) erreichen indem man zB.<br />
beim Everesting über 30x den Braunberg<br />
hinauf läuft!<br />
Text und Bilder: Florian Böttcher<br />
77
TRAIL TALK<br />
DANIEL ZUGG<br />
Profi-Skibergsteiger<br />
Du bist Profi-Skibergsteiger. Erzähl uns<br />
von deinem Werdegang...<br />
Genau, seit 3 Jahren darf ich meinen Traum<br />
leben und kann vom Sport leben. Es ist nicht<br />
immer so einfach wie vielleicht manche<br />
denken. Doch es gibt überall positives und<br />
negatives, wie in jedem anderen Beruf.<br />
Sport habe ich immer schon gemacht,<br />
mehr als andere. Angefangen hat es bei<br />
mir mit alpinen Skirennen, dann war ich im<br />
Mountainbike Sport sehr aktiv, habe dort<br />
Welcupluft geschnuppert, 2012 dann aber<br />
aufgehört! Über das Bundesheer bin ich zum<br />
Skibergsteigen gekommen, eher zufällig.<br />
Doch ich war konditionell sehr gut drauf,<br />
Schifahren konnte ich auch. Somit war ich in<br />
meiner Altersklasse in Österreich gleich an<br />
der Spitze und wurde 2013 vom Nationalteam<br />
aufgenommen. 2018 wurde ich dann<br />
vom Bundesheer als erster Leistungssportler<br />
in dieser Sportart aufgenommen und bin<br />
seither im Hlsz 09 in Dornbirn stationiert.<br />
Vor knapp einem Jahr hattest du einen<br />
schweren Unfall mit dem Gleitschirm,<br />
die Saison war vorbei. Dabei hattest<br />
du aber riesen Glück, du hättest vermutlich<br />
genauso im Rollstuhl landen<br />
können.<br />
Es war am 16. Jänner. Ich wollte noch schnell<br />
einen Flug machen, weil schönes Wetter und<br />
etwas Thermik war. Nach einem doch sehr<br />
kurzen Flug bin ich leider bei der Landung<br />
abgestürzt, durch einen Fehler im Handling.<br />
Ich wusste sofort, dass die Saison gelaufen<br />
ist. Noch auf dem Weg ins Krankenhaus<br />
habe ich mit den zuständigen vom ÖSV<br />
telefoniert und alles stornieren lassen. Es<br />
wurde mir erst einige Tage später klar, was<br />
für ein Glück ich wirklich hatte! Drei Gebrochene<br />
Brustwirbel und ein zertrümmertes<br />
Handgelenk. Wenn ein Splitter den Nerv<br />
getroffen hätte, dann wäre ich mit Sicherheit<br />
im Rollstuhl gelandet. Ich weiß nicht,<br />
wie ich das verkraftet hätte. So musste ich<br />
nur 3 Monate mein Leben umstellen und<br />
den Oberkörper mittels einer Stütze ruhig<br />
halten. Auch nervig, aber im Nachhinein<br />
hat es doch sehr gut funktioniert. An der<br />
Hand habe ich leider eine Einschränkung in<br />
der Bewegung, kann manche Dinge auch<br />
nicht mehr machen wie zuvor, doch das ist<br />
verkraftbar für mich.<br />
Was hast du von dem Unfall mitgenommen<br />
und wie war dein Weg zurück?<br />
Was ich auf alle Fälle mitnehmen konnte<br />
ist, dass ich viel offener durchs Leben<br />
gehe. Ich schätze oft die kleinen Dinge viel<br />
mehr. Auch wenn es nur ein Spaziergang in<br />
der Natur ist. Ich bin einfach froh, dass ich<br />
mich noch selbstständig fortbewegen und<br />
laufen kann. Es könnte auch alles anders<br />
sein! Der Weg zurück war hart. Wenn du<br />
als Profisportler beim Spazieren gehen,<br />
beim Aufstehen aus dem Bett oder einfach<br />
nur beim Schuhe binden kämpfst oder<br />
sogar Hilfe brauchst, dann ist das einfach<br />
bitter. Aber meine Familie und Freunde,<br />
meine Physios und Ärzte haben mich dabei<br />
unterstützt. Darüber bin ich sehr dankbar.<br />
Ansonsten wäre ich mit Sicherheit nicht so<br />
schnell wieder so fit geworden!<br />
Hast du nach dem Unfall auch einmal<br />
daran gezweifelt zurück zu kommen<br />
oder war das für dich immer klar?<br />
Irgendwie war es für mich von Anfang an<br />
klar, dass ich wieder zurück will, dort hin wo<br />
ich war. Aber ich wusste oft selber nicht,<br />
ob es möglich sein wird und musste einfach<br />
auf die Ärzte hören, die mir anfangs<br />
sagten: Finde dich zuerst im Leben wieder<br />
zurecht, bevor du an den Sport denkst.<br />
Dennoch habe ich bereits im Krankenhaus<br />
von weiteren Erfolgen geträumt, als ich<br />
noch ans Bett gefesselt war.<br />
Wie ist dein wöchentliches Trainingspensum<br />
und wie bereitest du dich allgemein<br />
auf eine Saison vor?<br />
Unsere Rennsaison geht normalerweise bis<br />
Mai, dann mache ich meist eine Trainingspause.<br />
Zu der Zeit trainiere ich so wenig wie<br />
möglich, lenke mich mit anderen Arbeiten<br />
ab oder mache Urlaub. Im Juni beginnt dann<br />
das Ausdauertraining wieder. Früher habe<br />
ich hauptsächlich am Rad trainiert, mittlerweile<br />
bin ich fast bei 50% Trailrunning.<br />
Gleichzeitig wird aber auch ein Kraft- und<br />
Rumpftraining gestartet. Meistens habe ich<br />
1 - 2 Ruhetage pro Woche. Mein Training<br />
teile ich in 4 Wochenblöcke ein, d.h. 3 Belastungswochen,<br />
dann eine Ruhewoche. Im<br />
Herbst wird dann immer mehr die Intensität<br />
des Trainings gesteigert, mehr Intervalle<br />
eingebaut und ab Mitte Oktober auf den Ski<br />
trainiert, sofern die Bedingungen passen.<br />
Wenn man sich Videos von Bewerben<br />
ansieht, ist das Tempo, mit dem ihr<br />
bergab fährt, offen gesagt ziemlich<br />
irre. Trainierst du diese speziell oder hat<br />
man den Speed sozusagen im Blut?<br />
Ja, da gibt es auch ein spezielles Video von<br />
mir, das beim Weltcup in Bischofshofen<br />
2019 aufgenommen wurde. Dort habe ich<br />
78
selbst erst im Nachhinein gesehen, dass<br />
ich viel schneller war als alle anderen. Bei<br />
uns geht es auch in der Abfahrt um die<br />
Zeit, es ist klar, dass auch dort jeder alles<br />
gibt. Im Wettkampf kannst du in der Abfahrt<br />
nicht viel Zeit gutmachen, aber verlieren<br />
kannst du viel! Es schaut oft nicht<br />
so aus, als ob wir gute Schifahrer wären.<br />
Doch jeder weiß, dass es oft nicht einfach<br />
ist, bei schweren Bedingungen im Gelände<br />
sauber ab zu fahren. Natürlich mache ich<br />
das auch oft in Trainings. Schnelle Aufstiege<br />
und Abfahrten gehören genau so dazu,<br />
wie Wechsel- oder Techniktraining. Was ich<br />
nicht trainiere, kann ich auch im Wettkampf<br />
nicht umsetzen.<br />
Wenn nun jemand noch nie ein Skitourenrennen<br />
bestritten hat - was wird<br />
benötigt? Welche Ausrüstung ist essentiell<br />
und wie leicht muss diese sein?<br />
Anfangs ist das immer ziemlich viel, oft<br />
auch mit relativ hohen Kosten verbunden,<br />
wenn man das leichte Material möchte. Das<br />
wichtigste ist der Schuh, der muss passen<br />
und sollte bequem sein. Dann kommen Ski,<br />
Bindung, Felle. Beim Ski mit Bindung gilt bei<br />
Internationalen Rennen ein Gewichtslimit<br />
von 750 Gramm. Klar, es ginge auch leichter,<br />
birgt aber immer ein Sicherheitsrisiko in<br />
den Abfahrten.<br />
Natürlich gehört bei mir auch ein Helm und<br />
die Lawinenausrüstung zur Grundausstattung<br />
dazu.<br />
Welchen Wert legst du auf Ernährung?<br />
Was ist bei dir bei einer längeren Tour<br />
immer in der Tasche/im Rucksack?<br />
Ernährung, ein schwieriges Thema. Viele<br />
meiner Sportkollegen wissen, dass ich auf<br />
Nutella keinesfalls verzichten kann oder<br />
will. Jeder hat da so seine Sünden. Ich habe<br />
mich beim Thema Ernährung aber in den<br />
letzten 3 Jahren entwickelt. Auch ich musste<br />
dort hineinwachsen und herausfinden,<br />
was für mich gut und was schlecht ist. Ich<br />
esse ganz normal Fleisch, Fette und Kohlenhydrate,<br />
verzichte aber fast gänzlich auf<br />
Schweinefleisch und Milchprodukte.<br />
Auf langen Trainings habe ich gerne einen<br />
Energydrink mit dabei, oft auch Knabbernossi,<br />
damit ich nicht immer nur süße Riegel<br />
essen muss.<br />
Du kommst aus dem Montafon, gibt es<br />
eine Lieblingstour?<br />
Genau, es ist zwar ein kleines Tal, aber ein<br />
sehr Schönes! Es gibt viele schöne Touren<br />
bei uns, da ist es schwer eine einzelne heraus<br />
zu picken. Aber im Gauertal, Richtung<br />
3 Türme, bin ich gerne unterwegs, dieses<br />
Gebiet hat mich irgendwie verzaubert!<br />
Wie lauten deine Ziele für den kommenden<br />
Winter und wo möchtest du<br />
sportlich allgemein hin?<br />
Dieser Winter ist leider noch sehr ungewiss<br />
für mich. Bei den ersten Testrennen Anfang<br />
Dezember konnte ich bereits wieder<br />
zeigen, wozu ich im Stande bin. In der ÖSV<br />
Mannschaft bin ich schon wieder an der<br />
Spitze angelangt. Es hat mich selbst ein<br />
wenig verwundert, dass ich so schnell wieder<br />
leistungsfähig geworden bin, da ich im<br />
August zusätzlich einen Knöchelbruch erlitten<br />
habe. Somit möchte ich diesen Winter<br />
die Ziele nicht zu hoch stecken und einfach<br />
schauen, was möglich ist.<br />
Weitläufige Ziele sind natürlich Spitzenplätze<br />
in den Weltcups oder auch ein Weltmeistertitel<br />
im Sprint.<br />
Atomic unterstützt dich beim Material,<br />
was ist dein 'Lieblingsteil'?<br />
Atomic ist seit Anfang an ein treuer Partner.<br />
Mittlerweile hat sich daraus eine gute<br />
Zusammenarbeit entwickelt und ich bin<br />
auch stolz darauf, ein Teil des Teams sein<br />
zu dürfen! Mein Lieblingsteil ist sicherlich<br />
unser Rennski, der Backland Ultimate 65.<br />
Diesen konnten wir in den letzten Jahren<br />
immer weiter entwickeln. Mittlerweile ist<br />
es ein richtig guter Allround Ski, der bei<br />
sehr geringem Gewicht sehr Widerstandsfähig<br />
ist.<br />
Was kannst du unseren Lesern mit auf<br />
den Weg geben?<br />
Was ich sicherlich jedem einzelnen mit auf<br />
den Weg geben kann, in der momentanen<br />
Situation: Passt auf euch auf in dieser<br />
schwierigen Zeit. Wenn ihr eine Skitour<br />
geht, haltet die Sicherheitsregeln ein! LVS<br />
auf ON und einfach die Grundregeln beim<br />
Skitouren einhalten. Dann kann man das<br />
Risiko, das bleibt minimieren.<br />
#staystrong Euer Dani<br />
Atomic Backland 65 UL: Ultraleicht und trotzdem stabil.<br />
Entwickelt in Zusammenarbeit mit Weltcup Athleten.<br />
79
PROJEKTE<br />
SALEWA 3000<br />
Das neue Biwak am Großglockner<br />
20.000 Euro Unterstützung<br />
372 bestiegene Dreitausender, 1.847 Besteigungen<br />
für das Projekt #SALEWA3000<br />
sind ein beeindruckendes Ergebnis!<br />
Aufgrund der erneuten Einschränkungen<br />
durch Covid-19 wurde die Aktion am 6. November<br />
vorzeitig beendet. Die Spendensumme<br />
von 9.235 Euro, zu der sehr viele<br />
maßgeblich beigetragen haben, wurde<br />
von Salewa aufgerundet und verdoppelt.<br />
Mit 20.000 Euro wurde so der Neubau des<br />
Glockner Biwaks, das der Alpenverein vor<br />
Winterbeginn aufstellen ließ, unterstützt.<br />
Die Aktion auf Instagram<br />
Rund 3.700 Bilder zählt #SALEWA3000.<br />
Momentaufnahmen, die zeigen, in welch<br />
einmaliger Landschaft die 784 Dreitausender<br />
Österreichs thronen. Das Rauschen<br />
der Gletscherflüsse in den Ohren und mit<br />
Schnee und Eis unter den Steigeisen machte<br />
sich die Community ab dem 2. Januar 2020<br />
auf, um dem Ruf zu folgen: „784 Dreitausender<br />
in Österreich – welchen besteigst<br />
Du?!“<br />
Zwischenzeitlich wurde die Aktion aufgrund<br />
der Ausgangsbeschränkungen pausiert.<br />
Das Projekt animierte Bergsteiger dazu,<br />
die Vielfalt der österreichischen Dreitausender<br />
zu entdecken und ihre Erlebnisse<br />
zu teilen. Zudem war es ein erklärtes Ziel,<br />
am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs,<br />
die in den 50er Jahren erbaute<br />
Biwakschachtel, die mittlerweile marode<br />
und baufällig war, zu erneuern. „Für jede<br />
Besteigung eines Dreitausenders in Österreich<br />
sagten wir unserem Partner, dem<br />
Alpenverein, fünf Euro für die Renovierung<br />
zu“, so Christian Lutz, Marketing Manager<br />
von Salewa.<br />
Einheimische Bergführer, die den Zustand<br />
des alten, maroden Biwaks kannten, hätten<br />
bereits seit einigen Jahren darauf gedrängt,<br />
die Notunterkunft zu renovieren und zu<br />
erweitern. Die Betten waren teilweise vom<br />
Schimmel befallen. „Es gab keinen Tisch,<br />
keine Kochmöglichkeit – dafür aber großen<br />
Platzmangel, besonders an Tagen mit<br />
guten Bedingungen. Gerade einmal acht<br />
Personen konnten sich im Notfall in das<br />
Biwak pferchen“, sagte Vittorio Messini,<br />
Bergführer aus Kals am Großglockner, zu<br />
Beginn des Jahres als der Neubau beschlossene<br />
Sache war. Vittorio Messini war in den<br />
vergangenen Wochen sowohl an der Planung<br />
als auch am Neubau persönlich beteiligt.<br />
Er empfand die alte Biwakschachtel<br />
als „glocknerunwürdig“ und freut sich nun<br />
über das neue Polybiwak nach dem Modell<br />
von Helmut Ohnmacht. Dieses ist so gut<br />
wie fertiggestellt.<br />
Das neue Biwak<br />
Der markante Berg, ein 3.798 Meter großer<br />
Mythos aus dunklem Fels und weißen Eis,<br />
darf seit Mitte September auf ein neues<br />
Biwak blicken.<br />
Die Biwak-Schachtel in Oktagon-Form wird<br />
durch den Wind stets frei geblasen und<br />
bietet im Normalfall 15 und im Notfall<br />
auch mehr Menschen Platz. Bergsportler,<br />
die den Großglockner von der Nordseite<br />
besteigen, finden in dem Biwak auf 3.205<br />
Metern, das von einem 12-köpfigen Team<br />
in wenigen Tagen zusammengesetzt wurde,<br />
im Notfall Schutz und Sicherheit. Das sind<br />
gute Voraussetzungen aus Sicht des Alpenvereins.<br />
„Salewa hat die Renovierung der<br />
Biwakschachtel am Großglockner mit dem<br />
Projekt #salewa3000 maßgeblich unterstützt.<br />
Es war sicherheitstechnisch relevant<br />
und wichtig, dass die alte Biwakschachtel an<br />
diesem ausgesetzten und sensiblen Ort im<br />
Nationalpark Hohe Tauern erneuert wird“,<br />
Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten,<br />
Wege und Kartographie beim Österreichischen<br />
Alpenverein.<br />
Hohe Kosten und der ökologische Fußabdruck<br />
Die Gesamtkosten lagen bei insgesamt<br />
85.000 Euro. Besonders wichtig bei der<br />
neuen Biwak-Schachtel, deren vorgefertigte<br />
Teile Stück für Stück vom Hubschrauber auf<br />
den Glockner gebracht wurden, war auch ein<br />
möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck.<br />
„Von der Schachtel kommen keinerlei Emissionen“,<br />
stellte Kapelari klar. Das Objekt, das<br />
inmitten eines Naturschutzgebietes steht,<br />
könne zudem, wenn gewollt, ohne Spuren<br />
zurückzulassen wieder entfernt werden.<br />
Auch optisch stelle das Bauwerk keinen<br />
wirklichen Eingriff in die Naturlandschaft<br />
dar: „Durch die Verwitterung wird der Aluminium-Baukörper<br />
über die Zeit vergrauen“.<br />
Biwaks sind keine romantischen Ausflugsziele<br />
– das haben wir und auch der Alpenverein<br />
bereits in früheren Beiträgen klargestellt.<br />
Peter Kapelari geht davon aus,<br />
dass sich die Biwak-Gäste aufgrund des<br />
„extremen Zustiegs“ auf Bergsteiger beschränken<br />
werden, die den Großglockner<br />
im Visier haben. Trotz eindrucksvoller Optik<br />
und exponierter Lage hat Kapelari keine<br />
Angst vor Biwak-Partytouristen. „Nach<br />
fünf Stunden Aufstieg sei jedem die mitgebrachte<br />
Flasche Wein gegönnt, sofern er<br />
sie wieder mitnimmt“, so Kapelari lachend.<br />
Quelle: Salewa<br />
DIGITALE TOURENPLANUNG MIT DER SNOWHOW FREERIDE & BACKCOUNTRY APP<br />
Ein digitales Tool, das Bergsportlern wichtige Zusatzinformationen zur Entscheidungsfindung im Gelände liefert, ist die SNOWHOW<br />
Freeride & Backcountry APP. Neben speziellen Freeride-Informationen zu ausgewählten Skigebieten, kann das Kartenmaterial nach<br />
dem Download offline im Backcountry verwendet werden. Die Leistungen der App, die in AppStores kostenfrei verfügbar ist, beinhalten:<br />
Empfohlene Abfahrten mit Tracks und Routenbeschreibungen, Icons zu Gefahrenstellen als Karteninhalt, Darstellung der<br />
Skipisten und Liftanlagen, Hangneigungsdarstellung mittels Farbcodierung als zuschaltbare Ebene, GPS-Standortbestimmung,<br />
Lawinenlage- und Wetterbericht sowie Webcams.<br />
80
ALPENVEREIN/ Fabio Keck<br />
81
URLAUB<br />
LAUF DICH FREI<br />
in der Saalbacher Wintersonne<br />
©saalbach.com / Markus Landauer<br />
Saalbach Hinterglemm im Herzen der österreichischen<br />
Bergwelt ist weit über alle<br />
Landesgrenzen als der ultimative Hotspot<br />
für lässiges Skivergnügen bekannt. Der<br />
Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang<br />
Fieberbrunn bietet 270 weitläufige Pistenkilometer<br />
und 70 großzügige Liftanlagen<br />
mit einer gesamten Förderleistung von<br />
über 138.000 Personen/Stunde. Lange<br />
Warteschlangen vor den Lifteinstiegen<br />
gehören hier der Vergangenheit an. Doch<br />
so facettenreich das Skigebiet, so auch das<br />
Angebot abseits der Skipisten.<br />
Der Fitnessgedanke und die Bewegung in<br />
der frischen Luft genießen zu Recht dieser<br />
Tage Hochkonjunktur und bestätigen das<br />
Mindset der Trailrunner und Läufer, welche<br />
den Sport nicht auf eine bestimmte Disziplin<br />
limitieren wollen. Ein Facettenreichtum der<br />
Betätigungen ist gefragt und in Saalbach<br />
auch gelebt, vielleicht etwas im Schatten<br />
des Pistenvergnügens, aber immer schon da.<br />
Und das eine schließt ja das andere nicht aus.<br />
Mehr als 140 km beschilderte Winterwanderwege<br />
zeigen das andere Gesicht des<br />
Salzburger Skiorts und laden motivierte<br />
Läufer sowie Trailrunner zu unvergesslichen<br />
Naturmomenten ein. Natürlich kommen<br />
Winterwanderer auch auf ihre Kosten, jedoch<br />
sind die geräumten Wege ein Paradies<br />
für kraftvolle Schritte in ein Runner’s High.<br />
DIE KRAFT DER HÖHE<br />
Für den ambitionierten Läufer ist der Winter<br />
die Zeit, um an seiner Grundlagenkondition<br />
zu arbeiten. Neben den Möglichkeiten einen<br />
langen Atem auf der Loipe zu beweisen<br />
oder vertikale Höhenmeter bei Skitouren<br />
zu sammeln, bietet das Laufen auf winterlichem<br />
Untergrund mitunter das beste<br />
Training für den Trailrunning Sommer. Die<br />
verschneiten Pfade simulieren den steinigen,<br />
losen Untergrund entlang der Grate<br />
der Bergwelten und das Laufen auf den<br />
Winterwegen erfordert viel Gefühl für den<br />
Abdruck und somit eine ausgeprägte Feinmotorik.<br />
Nicht zu vernachlässigen ist die<br />
Höhe des Ortes auf über 1.000 Meter über<br />
dem Meeresspiegel und somit der positive<br />
Effekt auf das Ausdauertraining.<br />
Abgesehen von den Vorteilen des Höhentrainings,<br />
empfiehlt sich definitiv eine<br />
Gondelfahrt auf die weiter oben gelegenen<br />
Winterwanderwege wie am Reiterkogel. Die<br />
relativ anspruchsvolle Laufstrecke führt<br />
vom Reiterkogel Richtung Rosswaldhütte.<br />
Bei allem Eifer sollte eine Pause für zumindest<br />
ein Selfie eingelegt werden, schließlich<br />
hat man hier oben einen Ausblick auf das<br />
ganze Tal und die umliegenden Berge.<br />
Den Skyrunnern kann man die Winterwege<br />
zur neuen 12er KOGEL Mittelstation ans<br />
Herz legen. Oben angekommen schwebt<br />
man danach mit der modernen Gondelbahn<br />
wieder zu Tal – und erlebt somit das etwas<br />
andere “Läuferhoch”.<br />
AUCH IM TAL<br />
ERSTRAHLT DIE WINTERSONNE<br />
Eines der winterlichen Trailrunning-Highlights<br />
im Tal ist die Sonnseitpromenade,<br />
82
nomen est omen, wo sich schmale Pfade<br />
durch den Wald mit breiten Forstwegen<br />
abwechseln und der Läufer leicht erhöht<br />
über dem Tal die sonnige Aussicht genießt.<br />
So richtig eintauchen ins Winter-Wunderland<br />
kann der Trailrunner im Talschluss von<br />
Saalbach. Manch einer kennt die Gegend<br />
von seinen alpinen Skitouren oder den endlosen<br />
Trails hoch oben aus der Sommerzeit:<br />
Staffkogel, Tristkogel, Geißstein, … die Gipfelsiege<br />
in Reih und Glied. Wer nicht gerade<br />
eine Skitour unternimmt, dem verschönern<br />
diese weißen Riesen das atemberaubende<br />
Panorama im Talschluss.<br />
Am Ende des Glemmtals versprüht der malerische<br />
Winterwanderweg zur Lindlingalm<br />
und zum “Baumzipfelweg” seinen Charme.<br />
Der leicht ansteigende Weg inmitten der<br />
Bäume eignet sich besonders für knackige<br />
Einheiten und HIIT Sessions. Nahezu parallel<br />
zu diesem Winterweg schlängelt sich die<br />
Loipe empor und belohnt die Langläufer<br />
mit einer pittoresken Aussicht. Wer sich die<br />
Zeit für einen Besuch des Baumzipfelweges<br />
nimmt, erlebt auf dem gezimmerten Holzsteg<br />
wahrlich einen Perspektivenwechsel<br />
zwischen den Baumwipfeln.<br />
Zusammenfassend kann man in Saalbach<br />
viele Winteraktivitäten erleben. Vom Pistenspaß<br />
über Gipfelsiege mit den Tourenskiern<br />
bis hin zu ausdauernden Trailruns.<br />
Gemeinsame Konstante sind unvergessliche<br />
Momente und eine gehörige Portion<br />
Glücksgefühle.<br />
Die neue Plattform<br />
saalbach.com/wintersonne<br />
informiert über Winterwanderwege, Trailrunning-Strecken<br />
und sonstige Aktivitäten<br />
während der Winterzeit.<br />
LAUF-TIPP!<br />
GPS DATEN<br />
Sonnseit-Promenade<br />
Strecke: 8,8 km<br />
Dauer: 1:10h<br />
Aufstieg / Abstieg: 163 / 163 hm<br />
83
REISEN<br />
TRAILFLIEGEN<br />
Ein Inselerlebnis der anderen Art<br />
Die Kanaren sind der Stoff, aus dem Trailträume<br />
gemacht sind – vor allem wenn es in<br />
heimatlichen Gefielden trüb, kalt und nass<br />
ist. Denn obwohl die Kanarischen Inseln zu<br />
Spanien gehören, zählen sie topografisch<br />
betrachtet bereits zu Afrika und gelten<br />
als „Inseln des ewigen Frühlings“ – kein<br />
Wunder also, dass viele Sportler angesichts<br />
der Fakten zu Winterflüchtlingen mutieren.<br />
Trailparadies Teneriffa<br />
Die Vulkaninsel lockt mit aussichtsreichen<br />
Trails, milden Temperaturen, salziger Luft<br />
und beeindruckenden Schluchten. Der Teneriffa<br />
Bluetrail begeistert Hobby- wie Ultraläufer<br />
gleichermaßen, von Meereshöhe<br />
kann bis fast zum Gipfel des Vulkans El Teide<br />
auf 3.555 m gelaufen werden. Auch abseits<br />
von Bewerben sorgt speziell der Nationalpark<br />
rund um den Pico del Teide, der mit<br />
3.718 m übrigens der höchste Berg Spaniens<br />
ist, für faszinierende Läufe, bei denen das<br />
Naturerlebnis klar im Vordergrund steht.<br />
Wer den Gipfel bezwingen möchte, benötigt<br />
ein Permit der Nationalparkverwaltung.<br />
Dieses ist kostenlos, sollte aber bereits bei<br />
der Reiseplanung beantragt werden.<br />
Läufer auf Abwegen<br />
Wer die Trails Teneriffas aus einer anderen<br />
Perspektive erleben möchte, hat dazu<br />
mehr als eine Gelegenheit, denn auch für<br />
Gleitschirmflieger ist die größte der Kanaren-Inseln<br />
ein wahrgewordener Wintertraum:<br />
Während zuhause alles im Schnee<br />
versinkt, herrschen inmitten des Atlaniks<br />
traumhafte Bedingungen zum Fliegen und<br />
warme Luftmassen bewegen sich gen Himmel<br />
– und mit ihnen die Gleitschirmpiloten.<br />
„Thermik“ heißt das Zauberwort, das den<br />
Fliegern leuchtende Augen beschert und<br />
so manchem Läufer den Abstieg vom Berg<br />
erleichtert...<br />
Leichtausrüstung im Vormarsch<br />
Die letzten Jahre verdeutlichen im Gleitschirmsport<br />
einen anhaltenden Trend: Immer<br />
mehr Läufer und Bergsteiger ><br />
El Teide – Der höchste Berg Spaniens ist in jedem Fall eine „Aus-Flug“ wert.<br />
84
Die Vogelperspektive eröffnet neue Ansichten.<br />
85
Leinen sortieren bei S<br />
entscheiden sich für eine Ausbildung zum<br />
Gleitschirmflieger und nutzen dabei leichte<br />
Hike & Fly Schirme für einen erlebnisreichen<br />
(und gelenkschonenden) Weg ins Tal. Hike<br />
& Fly lässt sich beliebig auf Run & Fly oder<br />
Climb & Fly umlegen und passt dank ultraleichter<br />
Flugausrüstung zu jeder Routenplanung.<br />
Einzig die Rucksäcke fallen etwas<br />
größer aus. Aber auch das ist angesichts<br />
der üblichen Ersparnis von 50 Prozent der<br />
Wegstrecke zu verschmerzen.<br />
Zwischen Trail und Wolken<br />
Teneriffa vermag zwei Welten zu verbinden:<br />
Die des Traillaufs und jene des Gleitschirmflugs<br />
– und nie war die Bezeichnung<br />
„a match made in heaven“ treffender. So<br />
gut wie alle bekannten Startplätze können<br />
per pedes erreicht werden und sogar Tandemunternehmen<br />
erkennen das Potenzial:<br />
Geführte Wanderungen durch atemberaubende<br />
Schluchten gipfeln in einem Flug ins<br />
Tal, der im besten Fall direkt am Strand<br />
einen stimmungsvollen Ausklang findet.<br />
Perspektivenwechsel<br />
Der Blick von oben ist ein Privileg, welches<br />
nicht nur Piloten vorbehalten bleibt, sondern<br />
auch „Fußgängern“ die Augen übergehen<br />
lässt. Einerseits bietet Teneriffa ca.<br />
20 über die Insel verteilte Startplätze für<br />
Freiflieger, andererseits können alle, die<br />
nur Trails im Kopf haben, genau darüber<br />
hinwegfliegen, denn genug Profis bieten<br />
vergleichsweise günstige Tandemflüge feil.<br />
Anmelden und abheben ist die Devise – und<br />
nur keine Scheu vor der neuen Dimension!<br />
Collect moments, not things<br />
Während man so dahinschwebt und einem<br />
Reinhard Meys „Über den Wolken“ durch<br />
den Kopf summt, wird einmal mehr klar wie<br />
wichtig der losgelöste Blick auf die Dinge<br />
ist – und der damit verbundene Perspektivenwechsel.<br />
Wenn vom Startplatz „La<br />
Corona“ sorglos abgehoben wird, als wäre<br />
Covid19 eine schlechter Albtraum, schätzen<br />
wir uns einmal mehr glücklich, sich als<br />
Gleitschirmflieger von manchen Sorgen<br />
mit einem Schritt vom Erdboden einfach<br />
loslösen zu können.<br />
Text & Fotos: Astrid Eder, Alexander Lang<br />
ANBIETER & INFOS<br />
Hike & Fly Touren und Tandemflüge:<br />
www.skyoftenerife.com<br />
Fliegen lernen, Guiding und Tandemflüge<br />
im Norden:<br />
www.ibrafly.net<br />
Schirme, Ausrüstung und Infos:<br />
www.gingliders.com<br />
Leichtausrüstung & Fluginstrumente:<br />
www.fliegerzimmer.at<br />
Landeanflug<br />
86
onnenuntergang<br />
Ein Landeplatz der ungwohnten Art – Strandbar inbegriffen<br />
87
GESUNDHEIT<br />
DAS KREUZ<br />
mit dem Kreuz: Rückenschmerzen bei Läufern<br />
Viele Menschen, nicht nur Läufer leiden<br />
unter Rückenschmerzen. Warum ist das<br />
so und warum ist ein Kraft- und Stabilitätstraining<br />
so extrem wichtig?<br />
Die Wirbelsäule<br />
Sie ist wie ein geschwungenes S und durch<br />
eine hohe Stützkraft verantwortlich für den<br />
aufrechten Gang. Sie trägt außerdem, Kopf,<br />
Rippen, Gliedmaßen. Außerdem bildet sie<br />
den Kanal für das Rückenmark, der auch<br />
Spinalkanal genannt wird.<br />
Die Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbeln -<br />
dieser wiederum aus einem Wirbelkörper,<br />
der das Rückenmark schützt. Für die Beweglichkeit<br />
der Wirbelsäule sorgen die Wirbel<br />
mitsamt ihren Gelenkfortsätzen sowie die<br />
Bandscheiben.<br />
Aufgeteilt wird die Wirbelsäule in Hals-<br />
Brust- und Lendenwirbelsäule. Als Läufer<br />
hat man meist Probleme mit der Lendenwirbelsäule.<br />
Bandscheiben<br />
Wenn man als Chefredakteurin und passionierte<br />
Läuferin einen Bandscheibenvorfall<br />
erleidet, obwohl man den ganzen Winter<br />
über Krafttraining betreibt, muss man sich<br />
zwangsläufig fragen: Welchen Fehler habe<br />
ich gemacht?<br />
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern<br />
liegen die Bandscheiben. Gemeinsam mit<br />
den Wirbelgelenken sorgen sie dafür, dass<br />
die Wirbelsäule beweglich bleibt. Sie sind<br />
außerdem unsere Stoßdämpfer und verhindern,<br />
dass die einzelnen Wirbel aneinander<br />
reiben. Bandscheiben bestehen aus einem<br />
ringförmigen Faserknorpel, in diesem ist<br />
wiederum ein Kern, den man sich wie ein<br />
mit Wasser gefülltes Kissen vorstellen kann.<br />
Das Kissen ist wie ein kleiner Stoßdämpfer,<br />
der hohe Belastungen abfedert.<br />
PROBLEME MIT DEM RÜCKEN<br />
Bandscheibenvorwölbung- und Vorfall<br />
Bei einer Vorwölbung der Bandscheibe ist<br />
der Faserring der Bandscheibe intakt, sie<br />
wölbt sich aber zwischen den Wirbeln schon<br />
über den Rand hinaus und kann auf den<br />
Nerv drücken. Bei einem Bandscheibenvorfall<br />
ist die Bandscheibe degeneriert oder<br />
zerstört. Der Faserring ist beschädigt, der<br />
Kern tritt aus und kann nun auf den Rückenmarksnerv<br />
drücken, was sehr starke<br />
Schmerzen, Bewegungseinschränkungen<br />
und Lähmungen auslösen kann.<br />
Ischiasprobleme<br />
Der Ischiasnerv ist der dickste Nerv des Körpers.<br />
Wenn dieser beispielsweise durch eine<br />
ausgetretene Bandscheibe gereizt wird,<br />
kann das bis in die Zehen ausstrahlen. Auch<br />
ein verschobenes Hüftgelenk kann Ischiasbeschwerden<br />
auslösen.<br />
Hexenschuss<br />
Wer hat es noch nicht erlebt, das ‚Mir ist es<br />
eingeschossen‘. Das muss nichts mit Bandscheiben<br />
zu tun haben, sondern kann auch<br />
von einer Verrenkung oder einer Überlastung<br />
der Bänder ausgelöst werden. Wenn<br />
im Körper zu viel Spannung entsteht – sei<br />
es durch einseitige Belastung, zu viel sitzen<br />
und auch durch psychischen Stress - schlägt<br />
sich das auf den ganzen Körper.<br />
Piriformis-Syndrom<br />
Der Piriformis-Muskel, oft auch birnenförmiger<br />
Muskel genannt, liegt unter dem<br />
Gesäßmuskel und kann auch für ganz böse<br />
Rückenschmerzen verantwortlich sein. Er<br />
verläuft an der Innenseite des Beckens und<br />
verbindet Kreuzbei und Oberschenkelknochen.<br />
Wer einen Faszienball zuhause hat,<br />
kann sich einmal ganz bewusst mit dem<br />
Gesäß darauf ‚fallen lassen‘ und spüren, wie<br />
angespannt und verkürzt dieser meistens<br />
ist. So kann er auf den Ischiasnerv drücken<br />
DAS KANNST DU FÜR DEINE<br />
RÜCKENGESUNDHEIT TUN<br />
Genug trinken<br />
Im Laufe des Tages wird die Wirbelsäule<br />
stark beansprucht. Die Bandscheiben (die<br />
zu 80% aus Wasser bestehen) werden zusammengedrückt,<br />
die Flüssigkeit nimmt ab.<br />
Das ist auch der Grund, warum Menschen<br />
am Abend in der Regel kleiner sind als am<br />
Morgen.<br />
Während der Nacht nehmen die Bandscheiben<br />
wieder Wasser auf und füllen sich.<br />
Wenn wir zu wenig trinken und dehydriert<br />
sind, egal ob im Alltag oder beim Sport,<br />
steht den Bandscheiben nicht genug Flüssigkeit<br />
zur Verfügung und der Schutz der<br />
Wirbel ist in Folge beeinträchtigt. Zwei bis<br />
drei Liter täglich trinken ist in der Regel<br />
optimal.<br />
Nährstoffe und Bewegung<br />
Bandscheiben sind nicht von Blutgefäßen<br />
durchzogen. Das bedeutet, dass Nährstoffe<br />
nur über das umliegende Gewebe<br />
in das Innere der Bandscheibe gelangen.<br />
Das funktioniert aber nur dann optimal,<br />
wenn wir uns genug und regelmäßig bewegen.<br />
Nährstoffe werden mittels Bewegung<br />
hinhinbefördert, Abfallstoffe wie<br />
Stoffwechselrückstände hinaus. Geht man<br />
beispielsweise zwischendurch eine Runde<br />
88
spazieren, fördert das den Stoffwechsel der Bandscheibe. Sitzt<br />
man dagegen stundenlang, ist das eine einseitige Druckbelastung<br />
und die Bandscheiben sind unterversorgt. Deshalb gilt: Wer einen<br />
Bürojob ausübt und jeden Tag laufen geht, profitiert trotzdem<br />
von kurzen Pausen und Bewegung zwischendurch!<br />
Gesunde Ernährung<br />
Wer sich ungesund ernährt und dadurch übersäuert ist, hat auch<br />
eine Menge Stoffwechselrückstände, die abtransportiert werden<br />
müssen. Man kann sich nun vorstellen, dass das – nicht nur für die<br />
Bandscheiben – suboptimal ist. Die richtige Ernährung ist nicht<br />
nur für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit ein essentielles<br />
Thema, sondern eben auch für die Rückengesundheit.<br />
Richtig heben<br />
Wie oft hebt man schwere Dinge und bückt sich dabei falsch? Viel<br />
zu oft. Deshalb: Regelmäßig Kniebeugen machen, um ein richtiges<br />
bücken zu automatisieren und sich bei schweren Lasten entweder<br />
helfen lassen oder ganz bewusst in die Knie gehen, Rücken gerade<br />
halten und nicht aus dem Rücken herausheben. Falscher Stolz ist<br />
hier wirklich fehl am Platz.<br />
Entspannung<br />
Stress, Angst, nervliche Anspannung lassen auch die Muskeln<br />
verspannen. Das kann zu einer schlecht durchbluteten und verhärteten<br />
muskulatur führen und so sogar Wirbel aus der richtigen<br />
Position ‚ziehen‘. So ist nicht nur Training, sondern auch ganz<br />
bewusste ENTspannung durch Dehnen, Rollen, Yoga, einer gemütlichen<br />
Badewanne absolut wichtig.<br />
Fußmuskulatur trainieren<br />
Wer immer stark gedämpfe Schuhe trägt, sorgt dafür, dass die<br />
Fußmuskulatur nicht viel Arbeit hat. Dadurch geht aber zb beim<br />
Laufen viel zu viel Druck in den Rücken. Stöße sollten eigentlich<br />
vom Fuß und der Wadenmuskulatur abgefangen werden. Wer<br />
immer wieder Barfußschuhe trägt (langsam beginnen mit 1, 2<br />
Kilometern) trainiert den Fuß und sorgt zudem für einen bessern<br />
Laufstil.<br />
Rückenmuskulatur stärken<br />
Bevor man mit gezieltem Rückentraining beginnt – wenn bereits<br />
Probleme bestehen – sollte man natürlich die Symptome abklären<br />
lassen, um sicher zu sein, dass keine Wirbel verschoben sind und<br />
auch keine groben gesundheitlichen Probleme wie zb der genannte<br />
Bandscheibenvorfall vorliegen.<br />
Ein Termin bei einem Rückenspezialisten und/oder Physiotherapeuten<br />
ist dringend anzuraten.<br />
Zusammenfassung<br />
- Fehlstellungen kontrollieren lassen<br />
- Auf die richtige Haltung achten<br />
- Pausen machen und sich bewegen<br />
- Bewusste Entspannung<br />
- Ganzkörpertraining<br />
- Trinken<br />
- Basenüberschüssige Ernährung<br />
Sigrid Huber<br />
Fachkompetenz für Naturheilkunde<br />
saalbach.com<br />
SAALBACHER TRAIL & SKYRACE<br />
SAALBACHER TRAIL &<br />
SKYRACE<br />
saalbach.com<br />
21.-22. AUGUST <strong>2021</strong><br />
21.08.<strong>2021</strong> 13 SUMMIT SKY MARATHON<br />
+ SOULTRAIL 9km 450hm<br />
SAALBACHER TRAIL & SKYRACE<br />
47km / 3500hm / über 13 Berggipfel / Teamwertung<br />
möglich Live Tracking / Strecke führt<br />
21.08.<strong>2021</strong> 13 SUMMIT SKY MARATHON 47km / 3500hm / über 13 Berggipfel / Teamwe<br />
22. - 23.08.2020<br />
+ SOULTRAIL 9km 450hm<br />
möglich / Live Tracking / Strecke führt großteils<br />
großteils entlang des Bergkamms.<br />
22.08.<strong>2021</strong> SKYRACE<br />
22km / 2100hm<br />
22.08.2020 NEW! 13. SUMMIT<br />
SKY MARATHON<br />
+ SOULTRAIL 9km 450Hm<br />
TRIPLE X<br />
9,9km / 2100hm<br />
22km / 2100hm<br />
22.08.<strong>2021</strong> SKYRACE<br />
23.08.2020<br />
saalbach.com<br />
SKYRACE HM<br />
26 Km/2100 Hm<br />
des Bergkamms.<br />
Run as team and 2 day combination!<br />
VERTICAL EXTREME<br />
ANMELDUNG: SIGN saalbach.com/trail-skyrace<br />
UP:<br />
& verticallife.at<br />
3,3km / 1000hm<br />
#homeoflässig<br />
52Km/3666Hm/over 13 Crosses, also as Team possible<br />
always on the Ridge on +/- 2000m/Live tracking<br />
Start and finish in Saalbach center!<br />
VERTICAL EXTREM<br />
TRIPLE X<br />
3,3km VERTICAL / 1000hm EXTREME<br />
9,9km / 2100hm 3,3 Km/1000 Hm<br />
TRIPLE X<br />
9,9 Km/3000 Hm<br />
#homeoflässig<br />
ANMELDUNG: saalbach.com/trail-skyrace
GESUNDHEIT<br />
WASSER<br />
Was wir neben Sauerstoff am dringendsten benötigen<br />
Es ist so selbstverständlich und doch so faszinierend:<br />
Die Zusammensetzung unseres<br />
Körpers. Wir bestehen zu 50 bis 60 Prozent<br />
aus Wasser, bei einem Baby sind es<br />
sogar 70 Prozent. WIe hoch der prozentuelle<br />
Anteil genau ist, liegt unter anderem am<br />
Verhältnis zwischen Körperfett und Muskulatur.<br />
Muskeln bestehen zu 75 Prozent<br />
aus Wasser, Fett nur zu 25 Prozent.<br />
Doch am höchsten ist der Anteil im Gehirn<br />
- nämlich bei 85 Prozent.<br />
ELEMENTARE AUFGABEN IM KÖRPER<br />
Transportmittel<br />
Ohne Wasser gibt es auch keinen Wassertransport<br />
und damit keine Versorgung<br />
der Zellen. Wasser bringt Nährstoffe und<br />
Sauerstoff zu den Zellen und leitet Stoffwechselrückstände,<br />
Gifte und Kohlendioxid<br />
aus. Ohne Wasser käme das ganze System<br />
zum Erliegen.<br />
Lösemittel<br />
Wasser löst Mineralstoffe, diese werden zu<br />
Ionen. Nur so gibt es eine Reizweiterleitung<br />
zwischen Nervenzellen und Muskelzellen.<br />
Kühlung<br />
Schweiß besteht aus Wasser und kühlt den<br />
Körper.<br />
Verdauung<br />
Ballastastoffe können nur mit Hilfe von<br />
Wasser aufquellen und den Stuhl gleitfähig<br />
machen. Bei Dehydration droht Verstopfung.<br />
Körperzusammensetzung / Wasserhaushalt<br />
Im Optimalfall nimmt man am Tag zwei bis<br />
drei Liter Wasser auf.<br />
Bei 2,5 L würde sich das folgendermaßen<br />
zusammensetzen:<br />
- Flüssigkeit (1,3 l)<br />
- Nahrung (0,9 l)<br />
- Verbrennung von Nährstoffen (0,3 l)<br />
Ausscheidung von Wasser<br />
- Urin (1,5 l)<br />
- Atem (0,5 l)<br />
- Schweiß (0,5 l)<br />
- Kot (0,1 l)<br />
DEHYDRIERUNG<br />
Dickflüssiges Blut<br />
Wenn die Fließgeschwindigkeit des Blutes<br />
abnimmt, werden auch Zellen schlechter<br />
versorgt. Nährstoffe, Sauerstoff werden<br />
nicht ausreichend transportiert.<br />
Bluthochdruck<br />
Wenn das Blut langsam fließt, muss der<br />
Körper den Blutdruck erhöhen, damit der<br />
Körper die Zellen ausreichend versorgen<br />
kann.<br />
Nierenprobleme<br />
Wer zu wenig trinkt, riskiert auch die Bildung<br />
von Nierensteinen. Einfacher Test:<br />
Ist der Urin klar, hat man auch genug getrunken.<br />
Ist dieser jedoch dunkelgelb bis<br />
orange, ist trinken angesagt.<br />
Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme<br />
Wenn die Gehirnzellen nicht ausreichend<br />
mit Flüssigkeit und Sauerstoff versorgt<br />
werden, ist man einerseits müde und kann<br />
sich schwer konzentrieren, andererseits<br />
können auch unangenehme Kopfschmerzen<br />
auftreten.<br />
Leistungseinbruch beim Sport<br />
Bereits zwei Prozent des Körpergewichts<br />
an Flüssigkeitsverlust bedeuten, dass die<br />
Muskelzellen sehr schlecht versorgt sind.<br />
Der Muskel ermüdet, die Leistungsfähigkeit<br />
ist nicht mehr gegeben. Beispiel: Läufer mit<br />
70 Kilo. 2 Prozent = 1,4 Kilo.<br />
Stell dich, wenn du einen längeren Lauf<br />
geplant hast, davor und danach auf die<br />
Waage um zu sehen, wie schnell du mittels<br />
Schweiß jede Menge Flüssigkeit verlierst.<br />
Gründe für erhöhten Wasserbedarf<br />
Die gennanten zwei bis drei Liter beziehen<br />
sich auf einen normalen Alltag. Wer jedoch<br />
sehr aktiv ist oder durch andere Faktoren<br />
einen erhöhten Bedarf an Wasser hat, sollte<br />
diesen entsprechend ausgleichen.<br />
Sport<br />
Je intensiver die Belastung, desto mehr<br />
wird geschwitzt und in Folge mehr Wasser<br />
ausgeschieden.<br />
Klima<br />
Je höher die Temperatur, desto höher die<br />
benötigte Wassermenge. Bis zu 0,5 Liter zusätzlich<br />
können an heißen Tagen pro Stunde<br />
benötigt werden, speziell bei körperlicher<br />
Belastung.<br />
Höhenlage<br />
In hohen Lagen in den Bergen wird mehr<br />
Wasser ausgeschieden als in tiefen Lagen,<br />
sowohl über den Atem als auch den Urin.<br />
Der Grund dafür ist, dass der Sauerstoff<br />
in großer Höhe abnimmt – man atmet<br />
schneller. Außerdem wird die Luft kälter<br />
und trockener – der Körper versucht die<br />
trockene Atemluft zu befeuchten.<br />
Eine grobe Regel lautet, dass man pro 1.000<br />
Höhenmeter mindestens einen zusätzlichen<br />
Liter trinken sollte. Je höher die Anstrengung<br />
bzw. Belastung, desto höher ist<br />
auch die benötigte Menge an Flüssigkeit um<br />
Leistungseinbußen vorzubeugen.<br />
Sauna<br />
Tee und Säfte, die man in Hotels im Saunabereich<br />
findet, sind nicht nur fein, sondern<br />
gleichen den starken Wasserverlust sofort<br />
aus.<br />
Scharfes Essen<br />
Bekanntes Phänomen: Man isst etwas sehr<br />
Scharfes und beginnt zu schwitzen.<br />
Alkohol<br />
Ein Bier auf der Hütte - das ist etwas Feines.<br />
Wer nicht zum alkoholfreien Bier greift (wir<br />
haben in der letzten Ausgabe darüber berichtet),<br />
dehydriert alkoholbedingt. Alkohol<br />
hemmt die Ausschüttung eines Hormons,<br />
nämlich Adiuretin. Dieses sorgt eigentlich<br />
dafür, dass der Körper nicht austrocknet<br />
und der Großteil des Wassers aus dem<br />
Primärharn wieder in den Blutkreislauf resorbiert<br />
wird. Klingt kompliziert - ist aber<br />
ganz einfach. Wenn zu wenig Adiuretin ausgeschüttet<br />
wird, weil man eben zu Alkohol<br />
90
greift, wird auch mehr Urin ausgeschieden.<br />
Erhöhte Proteinaufnahme<br />
Bei sehr eiweißreicher Ernährung ist der Harnstoff erhöht, der<br />
wiederum die Urinmenge erhöht.<br />
Zucker<br />
Wer viel Zucker zuführt, hat einerseits mehr Durst, andererseits<br />
versucht der Körper die hohe Konzentration an Zucker<br />
im Blut durch Wasser zu verdünnen.<br />
Salz, Ballaststoffe<br />
Salz und Ballaststoffe binden Wasser. Dem sollte man sich<br />
immer bewusst sein und genug trinken.<br />
Fertiggerichte<br />
In Fertigprodukten sind oft viele synthetische Stoffe enthalten,<br />
die der Körper wieder ausscheiden muss. Umso höher ist auch<br />
ber Wasserbedarf beim Konsum solcher Gerichte.<br />
Kaffee<br />
Genau wie beim Alkohol hemmt auch Kaffee die Ausschüttung<br />
von Adiuretin und ist harntreibend. Ein Glas Wasser dazu<br />
gleicht diesen Verlust wieder aus.<br />
Krankheit<br />
Wenn der Körper intensiv daran arbeitet, wieder gesund zu<br />
werden und durch Schwitzen bei Fieber Wasser verliert, außerdem<br />
giftige Stoffwechselprodukte wie Bakterien oder Pilze<br />
ausscheiden muss, krankes Gewebe abbaut, wird sehr viel<br />
mehr Wasser benötigt.<br />
8<br />
125<br />
100<br />
DER INDIVIDUELLE WASSERBEDARF<br />
Eine Faustregel lautet: Pro Kilogramm Körpergewicht 30 ml<br />
Wasser. Beispiel: Mann mit 70 Kilo > 2,1 l Wasser<br />
Frau mit 50 Kilo > 1,5 l Wasser<br />
RUNDEN<br />
JE 12,5 KM<br />
MINUTEN<br />
PRO RUNDE<br />
KM<br />
TOTAL<br />
Wieviel man tatsächlich trinken sollte, liegt natürlich auch an<br />
der Form des Essens. Wer viele Suppen isst, gerne Früchte,<br />
Salate und Gemüse konsumiert, nimmt auch über diesen Weg<br />
schon sehr viel Flüssigkeit auf.<br />
Kann man zu viel trinken?<br />
Manchmal hört man Geschichten von Marathonläufern, die<br />
gestorben sind, weil sie zu viel getrunken haben. Wer beispielsweise<br />
10 Liter Wasser auf einmal trinkt, verdünnt die<br />
Elektrolytkonzentration im Körper ganz extrem. Das Wasser<br />
im sogennanten Extrazellulärraum wird verdünnt und die<br />
Elektrolytkonzentration in der Zelle viel höher. Wasser vom<br />
Extrazellulärraum strömt in die Zelle – immer mehr und mehr.<br />
Die Zelle aber kann so viel Wasser gar nicht aufnehmen. Sie<br />
platzt - es kann zu Gehirnschwellung, Koma und Tod kommen.<br />
TIPPS<br />
- Am Morgen als Erstes ein Glas Wasser trinken<br />
- Nicht beim Essen, sondern vor dem Essen trinken. So ist<br />
genug Wasser für die Bildung der Verdauungssäfte vorhanden<br />
Während des Essens würden Verdauungssäfte nur verdünnt<br />
und die Verdauung verzögert.<br />
- Alkohol und Kaffee meiden<br />
- Nicht zu kalt trinken: Es irritiert den Magen und stoppt die<br />
Magensäureproduktion.<br />
Sigrid Huber<br />
09.10.<strong>2021</strong><br />
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#TRAILGAME<br />
TRAILGAME.NET<br />
91
REZEPTE<br />
SUPERFOODS<br />
Walnuss, Kürbis und Süßlupine<br />
MOCCA-CHOC-BANANA-GRANOLA<br />
1 Blech / ca. 500 g<br />
- 100 g Haferflocken<br />
- 20 g Kaffee(bohnen)<br />
- 2 EL Kakaopulver roh<br />
- 80 g Walnüsse<br />
- 1 Prise Salz<br />
- 2 TL Vanillezucker mit echter Vanille<br />
- 70 g Kochschokolade<br />
- 1 EL Kokosöl<br />
- 2 reife Bananen<br />
- 2 EL Honig<br />
Zubereitung:<br />
Alle Zutaten in einem Mixer klein hacken bis<br />
eine leicht klebrige Masse ensteht.<br />
Gegebenenfalls fügt man noch etwas Honig<br />
hinzu (wenn die Masse zu trocken ist) oder<br />
gibt mehr Haferflocken hinein (wenn die<br />
Masse zu feucht ist).<br />
Auf ein Blech aufstreichen, mit einer Gabel<br />
leicht zerteilen und bei 175 °C in den Ofen<br />
geben. Dazwischen immer wieder wenden<br />
- es brennt sehr leicht an!<br />
Nach maximal 30 Minuten sollte das Granola<br />
schön knusprig sein. Entweder zum Frühstück<br />
im Joghurt oder Porridge oder einfach<br />
so zwischendurch knuspern!<br />
WENIG ZUCKER<br />
UND TROTZDEM<br />
KNUSPRIG & LECKER!<br />
92
TRAILRUN<br />
YOGA<br />
WELLNESS<br />
ERNÄHRUNG<br />
FRAUENPOWER<br />
DAS SPORTLICHE<br />
MÄDELS-WOCHENENDE<br />
IN ZELL AM SEE-KAPRUN<br />
24.-26. SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
#girlsweekend<br />
#womenstrail<br />
#womenonly<br />
womens-trail.com<br />
2ERLEI KÜRBIS SUPPE<br />
- 500 g Kürbis (Hokkaido und Butternuss)<br />
- 1 Apfel<br />
- 200 g Karotten<br />
- 1-2 Erdäpfel<br />
- 1 Stück Ingwer daumengroß<br />
- 1 TL Kümmel im Mörser zerstoßen<br />
- 1 EL Kokosöl<br />
- 1 TL Kurkuma<br />
- 3 Knoblauchzehen<br />
- 1 EL Suppenwürze<br />
Zubereitung:<br />
Gewürze in Kokosöl kurz anrösten (das verstärkt<br />
die Wirkung der wärmenden Elemente),<br />
alle weiteren Zutaten zugeben und mit<br />
mindestens 1 L Gemüsebrühe aufgießen.<br />
Ca. 30 min kochen lassen und pürieren.<br />
Anrichten mit einem Klecks Soja/Mandel/<br />
Kokosjoghurt, etwas Garam Masala oder<br />
Gewürze/Kräuter nach Belieben. Dazu passt<br />
die Lupinen-Focaccia.<br />
SÜSSLUPINEN FOCACCIA<br />
60 g Süßlupinenmehl<br />
60 g Dinkel-Vollkornmehl<br />
1 TL Kräutersalz<br />
1 TL Pfeilwurzelmehl<br />
1 TL Backpulver<br />
Optional:<br />
Oliven<br />
Feta Käse<br />
Tofu<br />
Kräuter<br />
Zubereitung:<br />
Rundlich auf ein Blech aufstreichen, etwas<br />
Basilikumpesto daraufgeben und auch<br />
Kräuter der Provence. Je nach Gusto kann<br />
man natürlich auch Oliven, Feta Käse, Tofu<br />
und ähnliches darauf geben. Ca. 30 Minuten<br />
bei 180 °C backen.<br />
Schon gewusst?<br />
Süßlupinen sind extrem proteinreich (ca.<br />
30 g / 100 g), enthalten jede Menge Vitamine<br />
und Mineralien (besonders Eisen)<br />
und – ganz wichtig – alle essentiellen Aminosäuren!<br />
Sie besitzen einen hohen Teil an Ballaststoffen<br />
(fördern die Verdauung, senkt den<br />
Cholesterinspiegel u.v.m.). Weiters sind sie<br />
frei von Purin und im Vergleich zu anderen<br />
Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Kichererbsen<br />
enthalten sie wesentlich weniger<br />
blähende Substanzen und sind so besser<br />
verträglich.<br />
93
VORSCHAU<br />
CAMPS<br />
Gemeinsam statt einsam<br />
Winter / Frühling<br />
23.-24.01. Tirol<br />
28.-31.01. Salzburg<br />
04.-05.02. Tirol<br />
06.-13.02. Spanien<br />
25.-28.02. Salzburg<br />
ACHENSEE SKITOURENCAMP<br />
www.achensee.com<br />
SKITOURENCAMP BAD GASTEIN<br />
www.skitourenwinter.at<br />
ACHENSEE SKITOURENCAMP<br />
www.achensee.com<br />
LAUFWOCHE MALLORCA<br />
www.marmotatrailrunning.ch/laufcamps<br />
SKITOURENCAMP AUF DER TRATTENBACHALM<br />
www.skitourenwinter.at<br />
2 Tage 169€<br />
4 Tage 370€<br />
2 Tage 169€<br />
8 Tage k.A.<br />
4 Tage 490€<br />
26.-27.02. Kärnten HOCHRINDL WINTERCAMP (JOL) + MY1STTRAILRUN 2 Tage<br />
27.-28.02. Tirol<br />
ACHENSEE SCHNEESCHUH CAMP<br />
www.achensee.com<br />
2 Tage 239€<br />
05.-07.03.<br />
Salzburg<br />
BERGYOGA-SKITOURENCAMP AUF DER TRATTENBACHALM<br />
www.skitourenwinter.at<br />
3 Tage 465€<br />
05.-07.03. OÖ<br />
06.-07.03. Tirol<br />
12.-14.03. Salzburg<br />
19.-21.03. Salzburg<br />
RUNNING FREE LAUFCAMP SANDRA KOBLMÜLLER & FLORIAN REITER<br />
trailrunningcoach.at/event/running-free-mit-sandra-koblmueller-florian-reiter/<br />
ACHENSEE SCHNEESCHUH CAMP<br />
www.achensee.com<br />
BERGHASEN SKITOURENCAMP DACHSTEIN WEST/TENNENGAU<br />
www.skitourenwinter.at<br />
BEZIRKSBLÄTTER SKITOURENHOCHCAMP<br />
www.skitourenwinter.at<br />
3 Tage 349€<br />
2 Tage 239€<br />
3 Tage 390€<br />
3 Tage 390€<br />
20.03. Kärnten SCHNUPPERCAMP & STRECKENCHECK JOL RUN KÄRNTEN 1 Tag<br />
10.-16.04. Kroatien<br />
14.-18.04. Gardasee<br />
16.-18.04. Salzburg<br />
17.-23.04. Kroatien<br />
22.-25.04. Gardasee<br />
24.-30.04. Kroatien<br />
06.-09.05. Tirol<br />
TRAILRUNNING UND MTB WOCHE KROATIEN<br />
gerhardschiemer.at<br />
TRAILRUNNING-GARDASEE - GARDASEE-CAMP-1<br />
outdoormanufaktur.com<br />
SKITOURENHOCHCAMP WEISSSEEGLETSCHER RUDOLFSHÜTTE<br />
www.skitourenwinter.at<br />
TRAILRUNNING UND WANDERWOCHE KROATIEN<br />
gerhardschiemer.at<br />
MOUNTAINMAN TRAILRUNNINGCAMP AM GARDASEE<br />
mountainman.de<br />
SWIMRUNWOCHE KROATIEN<br />
gerhardschiemer.at<br />
ACHENSEE LAUFCAMP<br />
www.sportalpen.com<br />
7 Tage 495€<br />
5 Tage 789€<br />
3 Tage 390€<br />
7 Tage 495€<br />
4 Tage k.A.<br />
7 Tage 495€<br />
4 Tage 519€<br />
94
VORSCHAU<br />
TERMINE<br />
Österreich<br />
Jänner bis April <strong>2021</strong><br />
22.01. BGL<br />
24 STUNDEN BURGENLAND EXTREM TOUR<br />
24stundenburgenland.com<br />
30 / 60 / 80 / 120<br />
24.01 NÖ<br />
4-STÄDTE CROSSCUP: AMSTETTNER CROSSLAUF<br />
www.crosscup.at<br />
5,5<br />
30.01. VBG<br />
INT. LUSTENAUER CROSSLAUFSERIE, 3. LAUF<br />
tslustenau.at<br />
4 / 15<br />
06.02. OÖ<br />
LINZ24 DONAUTRAIL<br />
donautrail.at<br />
22 / 35 / 65 / 100<br />
758 / 1.405 /<br />
2.233 / 2.337<br />
12.02. STMK<br />
13.02. VBG<br />
14.02. NÖ<br />
21.02. NÖ<br />
27.02. VBG<br />
13.03. VBG<br />
SNOWTRAIL<br />
snowtrail.at<br />
INT. LUSTENAUER CROSSLAUFSERIE, 4. LAUF<br />
tslustenau.at<br />
4-STÄDTE CROSSCUP: ST PÖLTNER CROSSLAUF<br />
www.crosscup.at<br />
4-STÄDTE CROSSCUP: MELK CROSSLAUF<br />
www.crosscup.at<br />
INT. LUSTENAUER CROSSLAUFSERIE, 5. LAUF<br />
tslustenau.at<br />
INT. LUSTENAUER CROSSLAUFSERIE, 6. LAUF<br />
tslustenau.at<br />
1,5 / 3 360 +-<br />
3 / 6<br />
6,1<br />
5,6<br />
4 / 12<br />
3 / 9<br />
21.03. NÖ<br />
LINDKOGEL TRAIL<br />
lindkogeltrail.at<br />
10,2 / 21,7 / 34,4<br />
333 / 977 /<br />
1.338<br />
03.04. NÖ<br />
JAUERLING BERGLAUF<br />
runnersworld.at<br />
7,5<br />
05.04. STMK<br />
10.04 NÖ<br />
24.04. KTN<br />
24.04. KTN<br />
24.04. NÖ<br />
30.04. KTN<br />
RIEGERSBURGLAUF-EINRAD FÜRSTENFELD<br />
riegersburglauf-einrad.com<br />
FRÜHLINGSLAUF<br />
fruehlingslauf.jts-events.com<br />
GLANTALER WASSERWEGLAUF<br />
wasserweglauf.at<br />
KREUZBERGL-LAUF TRAIL<br />
klagenfurt.naturfreunde.at<br />
WADLBEISSER<br />
facebook.com/Wadlbeisser1<br />
X-TRAIL<br />
meinbezirk.at/ktn/lp/xtrail<br />
15,3 356<br />
9,3 150<br />
8,8 423<br />
16<br />
16 550<br />
5 125<br />
95
VORSCHAU<br />
TERMINE<br />
International<br />
Februar bis Mai<br />
13.02. Göttingen / DE<br />
20.02. Heidelberg / DE<br />
20.02. Alt-Schwerin / DE<br />
BROCKEN CHALLENGE<br />
www.brocken-challenge.de<br />
JOKERTRAIL<br />
wwww.meldelaeufer.de<br />
FISHERMANSTRAIL/WINTER EDITION<br />
fishermanstrail.wordpress.com<br />
80 1.900<br />
15,2 / 52,2 855 / 2.041<br />
57,9 k.A.<br />
27.02. Bad Salzuflen / DE<br />
BAD SALZUFLEN MARATHON<br />
www.lc92.de<br />
10 / 18 / 26 / 34 /<br />
42,2<br />
k.A.<br />
06.03. Reit im Winkl / DE<br />
20.03. Vicenz / IT<br />
20.03. Toskana / IT<br />
27.03. Florenz / IT<br />
27.03. Eisenfeld / DE<br />
28.03. Naturns / IT<br />
09.04.- 11.04. Dietfurt / DE<br />
MOUNTAINMAN WINTETRAIL<br />
www.mountainman.de<br />
ULTRABERICUS TRAIL<br />
ultrabericus.it<br />
CHIANTI ULTRA TRAIL<br />
chiantiultratrail.com<br />
ECO TRAIL FLORENCE<br />
firenzeurbantrail.com<br />
ENGELBERGLAUF<br />
www.engelberglauf.de<br />
ALPENPLUS ÖTZI TRAILRUN NATURNS<br />
merano-suedtirol.it/de/oetzi-trailrun-naturns.html<br />
JUNUT<br />
junut.de<br />
10 / 21 / 28 / 42 100 / 600 / 680 / 1.200<br />
22 / 65 750 / 2.500<br />
15 / 20 / 42 / 73 550 / 800 / 1.400 / 2.700<br />
18 / 43 / 80 400 / 1.100 / 2400<br />
10 / 21 k.A.<br />
15 / 30 1.150 / 2.100<br />
104 / 170 / 239 3.600 / 5.400 / 7.500<br />
10.04.<br />
Bad Frankenhausen<br />
/ DE<br />
INT. KYFFHÄUSER BERGLAUF<br />
kyffhaeuser-berglauf.de<br />
6 / 13 / 21 / 42<br />
25.04. Herrenberg / DE<br />
11.04. Kleinalmerode / DE<br />
16.-18.04. Bologna / IT<br />
02.05. Piemont / IT<br />
02.05. Florenz / IT<br />
08.05. Chiemgau / DE<br />
08.05. Nesselwang / DE<br />
08.05. Schmiedefeld / DE<br />
SCHÖNBUCH TRAIL-RUN<br />
eventservice-stahl.de<br />
BILSTEIN MARATHON<br />
bilstein-marathon.de<br />
ULTRA-TRAIL VIA DEGLI DEI<br />
www.ultratrailviadeglidei.com<br />
LAGO MAGGIORE TRAIL<br />
lmit.info<br />
MUGELLO ULTRA TRAIL<br />
ultratrailmugello.IT<br />
CHIEMGAU TRAIL RUN<br />
chiemgau-trail-run.de<br />
MOUNTAINMAN NESSELWANG<br />
www.mountainman.de<br />
GUTSMUTHS-RENNSTEIGLAUF<br />
rennsteiglauf.de<br />
15 / 24 / 42 320 / 540 / 860<br />
21 / 42 / 57 / 100 535 / 1.100 / 1.800 / k.A.<br />
32 / 36 / 55 / 125 1.500 / 1.700 / 2.000 / 5.100<br />
12 / 20 / 55 700 / 1.430 / 4.170<br />
23,4 / 60 1.280 / 3.200<br />
8 / 21 / 42 / 60 250 / 1.365 / 2.598 / 3.147<br />
10 / 21 / 32 / 42 750 / 1.258 / 1.925 / 2.460<br />
21,2 / 42,2 / 73,9<br />
96
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