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Kunstbulletin März 2020

Unsere März Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Olafur Eliasson, Denise Bertschi, Marlene McCarty, uvm.

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<strong>März</strong> <strong>2020</strong> Fr. 10.–/€ 8.–<br />

3/<strong>2020</strong>


*Aargauer Kunsthaus<br />

25.1.–26.4.<strong>2020</strong><br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di –So10–17 Uhr Do10–20Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Denise Bertschi<br />

Manor Kunstpreis <strong>2020</strong><br />

Sammlung Werner Coninx<br />

Eine Rundschau<br />

Denise Bertschi, Haunting Home, 2019<br />

Naturama, Aarau<br />

©Denise Bertschi<br />

CARAVAN1/<strong>2020</strong>:<br />

Dominic Michel


FOKUS<br />

24 Olafur Eliasson — Symbiotic Seeing, sehen und gesehen werden. Philip Ursprung<br />

32 Denise Bertschi — Nope, No Names. Giulia Bernardi<br />

40 Kunst und Bau — Demontierte Rosen, aus den Fugen springende Steine… Oliver Kielmayer<br />

46 Marlene McCarty — Ausbrechen aus einem fremden Herrschaftssystem. Valeska Marina Stach<br />

54 Atlas. Cartographie du don — Un atlas sans index du temps. Sylvain Menétrey<br />

58 Agenzia X/Moicana — Mappature controculturali. Regaida Comensoli<br />

60 ruangrupa — Neue Spieler für die documenta 15. Dominique von Burg<br />

HINWEISE<br />

63 Curator’s Choice — Digitale Kunst / Simon Weckert, Google Maps Hack, <strong>2020</strong><br />

64 Curator’s Choice — Grüezi / Basel — Hans Schärer / Basel — Making Fashion Sense<br />

66 Basel — Max Sulzbachner / Berlin — Berlin Allesandersplatz<br />

68 Bern — Alles zerfällt<br />

69 Emmenbrücke — Agnes Barmettler / Friedrichshafen — Wege in die Abstraktion<br />

70 Glarus — Des Gletschers Kern / Karlsruhe — Hans Baldung Grien<br />

72 Luzern — Barbara Gwerder / Luzern — Serge Brignoni<br />

74 Mailand — Marc Bauer / Mouans-Sartoux — Gérard Traquandi<br />

75 Nairs — Wenn Pflanzen sprechen lernen<br />

76 Paris — Nina Childress / Pfäffikon — abhängig?<br />

78 St. Gallen — Iman Issa / Winterthur — Marcel Rickli<br />

80 Winterthur — Walead Beshty / Zürich — Klaudia Schifferle<br />

82 Zürich — La métamorphose de l’art imprimé / Zürich — Peter Hujar & Paul Thek<br />

84 Zürich — Striking Moments In Photojournalism 1932–1989<br />

85 Zürich — Yves Netzhammer/Gramazio Kohler<br />

BESPRECHUNGEN<br />

86 Baden — Touch Me I’m Sick — Kunst blickt auf Krankheit<br />

88 Basel — Sonja Feldmeier — The Peepul Tree<br />

90 Basel — Circular Flow — Gedrosselte Dringlichkeit<br />

92 Basel — Christoph Oertli — Sensing Bodies<br />

94 Bern — Christian Indermühle — Fotografie als physisches Abenteuer<br />

96 Freiburg — Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė — Un Chien andalou<br />

98 Freiburg — Ketty La Rocca — Dal momento in cui…<br />

100 Lens/VS — Zeitgenössische Kunst der Aborigines — Zwischen immer und jetzt<br />

102 St. Gallen — La fine ligne — Die Linie als Ding und Metapher<br />

104 Winterthur — Ian Willms — Bis die Sonne untergeht<br />

106 Zuoz — Absolutely Tschudi — Tierisch und beständig<br />

108 Zürich — Valentin Carron — eröffnet die neue Galerie von Eva Presenhuber<br />

110 Zürich — EberliMantel — Mittendrin<br />

112 Zürich — Florence Jung — Kopfkino, verquickt mit Fragen des Kunstbetriebs<br />

NOTIERT<br />

114 KUNSTRÄUME / NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS / BÜCHER<br />

128 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


29.2.– 2.8.<strong>2020</strong><br />

Carl Spitzweg, Der arme Poet, 1838, Privatbesitz


Editorial — Symbiose statt Konkurrenz<br />

Wabernder Nebel, schimmerndes Plankton, prismatische Lichtkegel<br />

– mal wirken die Erscheinungen im Kunsthaus vertraut, mal<br />

fremd. Wir bewegen uns durch dunkle Räume, wähnen uns in einer<br />

Camera obscura, starren auf einen himmelwärts sprudelnden Wasserstrahl<br />

oder durch eine wandfüllende Struktur von Glaslinsen,bis<br />

wir merken, dass wir von der Gegenseite ebenfalls beäugt werden.<br />

Im Rahmen der Pressekonferenz erzählt Olafur Eliasson in seinem<br />

weichen, nordisch gefärbten Deutsch, dass er als Kind jeweils<br />

von Dänemark nach Island in die Ferien gefahren sei: «Damals gab<br />

es noch eine klare Trennung. Hier, in Island, ist Natur, und dort, wo<br />

wir herkommen, ist Stadt, ist Kultur.» Heute gibt es diese Zweiteilung<br />

nicht mehr, der Mensch hat weite Bereiche der Natur zum<br />

Verschwinden gebracht. Was kann die Kunst, was können wir dem<br />

darwinschen Gesetz «Survival of the fittest» entgegensetzen?<br />

Olafur Eliassons Strategie erschliesst sich erst im steten Spiel<br />

von Ver- und Entzauberung, von Wahrnehmen und Wissen. Raum<br />

um Raum führt er uns Phänomene und Gesetzmässigkeiten der<br />

Natur vor Augen: Bleiben wir beispielsweise unter der atmosphärischen<br />

Nebeldecke stehen, bildet unsere Körperwärme immer<br />

heftigere Wolkenwirbel, bis sich ein Loch aufreisst und wir in die<br />

darüberliegende Deckenkonstruktion blicken. Im letzten Saal katapultiert<br />

er uns ganz ins Hier und Jetzt. Die riesigen Fenster bieten<br />

freie Sicht auf den Heimplatz. Die Blickwechsel sind programmatisch.<br />

‹Symbiotic seeing› nennt er das – Symbiose statt Konkurrenz.<br />

Es geht ihm um eine Sensibilisierung des Blicks für die Welt<br />

als Organismus, als sym-bio-tische Lebensgemeinschaft, die wir<br />

ebenso prägen wie sie uns. Sensibilisierung führt zu Aktivierung.<br />

Was mehr können wir von Kunst erwarten? Claudia Jolles<br />

Olafur Eliasson · Symbiotic seeing, <strong>2020</strong> · Laser (cyan, gelb), Nebelmaschine, Lüftungsanlage, Roboterarm,<br />

Cello, Masse variabel, Sound: Hildur Gudnardottir, Installationsansicht: Kunsthaus Zürich,<br />

Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, NY/ Los Angeles. Foto: Franca Candrian<br />

3


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kunst<br />

haus.ch<br />

OTTILIA<br />

GIACOMETTI<br />

Giovanni Giacometti, Pensierosa, 1913, Öl auf Leinwand, 65360cm, Privatbesitz<br />

EIN PORTRÄT<br />

7.2.–3.5.20


OLIVIERMOSSET<br />

Gagosian Geneva


29.02. 21.06. <strong>2020</strong><br />

MARION<br />

BARUCH<br />

RETROSPEKTIVE —<br />

INNENAUSSENINNEN<br />

Marion Baruch, Blauwald, 2016, Grösse variabel, Detail, Courtesy the artist and Galerie Urs Meile, Beijing-Lucerne, Foto: Noah Stolz


INSIDE – GABRIELA LÖFFEL<br />

29.2 – 26.4.<strong>2020</strong><br />

CENTRE D’ART CONTEMPORAIN<br />

YVERDON-LES-BAINS<br />

CENTRE-ART-YVERDON.CH<br />

CENTRE POMPADOUR<br />

neofeminist laboratory & creative residency<br />

www.centrepompadour.com<br />

DEADLINE FOR APPLICATIONS 14/04/<strong>2020</strong>


16. Februar bis 24. Mai <strong>2020</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch<br />

Di bis Fr 12.00 –18.00 | Sa undSo 10.00 –17.00<br />

Kurt Seligmann, Emerald Rose, 1958, Kunsthaus Zug, © 2019, ProLitteris, Zürich<br />

Fantastisch Surreal<br />

Die Sammlung<br />

—<br />

Breton Duchamp Kiesler<br />

Surrealistische Räume 1947


In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />

Contemporary Art Space, Baku<br />

Potential Worlds 1 :<br />

Monira Al Qadiri, Maria Thereza Alves, Alberto Baraya, Ursula Biemann,<br />

Carolina Caycedo, Cooking Sections, Mark Dion, Mishka Henner, Reena<br />

Saini Kallat, Kiluanji Kia Henda, Jakob Kudsk Steensen, Almagul Menlibayeva,<br />

Planetary Katja Novitskova, Tabita Rezaire, Zina Saro-Wiwa, Himali Singh Soin<br />

M e m o r i e s<br />

07.03 – 31.05 <strong>2020</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />

Contemporary Art Space, Baku<br />

Potential Worlds 2 :<br />

Korakrit Arunanondchai, Anca Benera & Arnold Estefán, Dora Budor, Burton Nitta (Michael Burton &<br />

Michiko Nitta), Cao Fei, Julian Charrière, Carl Cheng, Jimmie Durham, Peter Fend, Tue Greenfort,<br />

Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Helen Mayer Harrison & Newton Harrison, Louis Henderson, Mary<br />

Maggic, Mileece, MOON Kyungwon & JEON Joonho, Adrián Villar Rojas, Pinar Yoldas, Zheng Bo Eco-<br />

F i c t i o n s<br />

13.06 – 04.10 <strong>2020</strong><br />

Mit Arbeiten aus der Sammlung des Migros<br />

Museum für Gegenwartskunst und des<br />

YAEL DAVIDS Van Abbemuseum sowie von Yael Davids .<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Van Abbemuseum, Eindhoven<br />

A Daily Practice –<br />

One Is Always a Plural<br />

17.10 <strong>2020</strong><br />

– 31.01 2021<br />

Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />

migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />

EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT


Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />

langmatt.ch<br />

1.3. –<br />

16.8.20<br />

Magisches<br />

Venedig<br />

Sandra Senn<br />

1.3.–16.8.20<br />

HERZ30 Jahre Museum Langmatt<br />

KAMMER<br />

Foto: Lee Li; Design: Barbieri Bucher


MARC ELSENER<br />

KLODIN ERB<br />

23.Februar – 5. April <strong>2020</strong><br />

Zeit für Gespräche: Sonntag, 8. <strong>März</strong>, 13 – 17 Uhr<br />

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung<br />

Artist Talk: Sonntag, 22.<strong>März</strong>, 15 Uhr<br />

Gespräch in der Ausstellung mit Marc Elsener, Klodin Erb und Sarah Merten<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi–Sa 15 –18 Uhr, So 11 –17 Uhr<br />

Abbildung: Marc Elsener, Forged Meanings, <strong>2020</strong>, Öl auf Holz, 26× 25cm (Ausschnitt)<br />

Grafik: wbf.n, Baden/Würenlingen; Druck: LPC


SIOBHÁN HAPASKA<br />

8.2.– 21.6.<strong>2020</strong>


Anna-Sabina Zürrer<br />

Apokope<br />

23. Februar – 26. April <strong>2020</strong><br />

Schönbodenstrasse 1<br />

8640 Rapperswil-Jona<br />

kunstzeughaus.ch


David Joris (?) / Kölnischer Meister Caritas (Detail), um 1525/50, Historisches Museum Basel © HMB, Foto N. Jansen


7. <strong>März</strong> bis 7. Juni <strong>2020</strong>, Ganzes Parterre<br />

GENIVS LOCI<br />

SALODORENSIS<br />

Kunst aus und für Solothurn<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

Dienstag bis Freitag, 11–17 Uhr<br />

Samstag und Sonntag, 10–17 Uhr


Brigitte<br />

Kowanz<br />

6.2.–<br />

10.5.<strong>2020</strong><br />

hauskonstruktiv.ch<br />

Caroline Bachmann<br />

58 av. J.-C.<br />

15.03.–24.05.<strong>2020</strong><br />

Jan Vorisek<br />

Collapse Poem<br />

15.03.–24.05.<strong>2020</strong><br />

Kunsthaus Glarus<br />

www.kunsthausglarus.ch


Lee Krasner<br />

Living Colour 07.02.<br />

10.05.20


Gustav Klimt, Goldfische (Detail), 1901-1902, Kunstmuseum Solothurn, Dübi-Müller-Stiftung © SIK-ISEA, Zürich<br />

Hautnah. Wien 1900,<br />

von Klimt bis Schiele und Kokoschka<br />

14.2 – 24.5.<strong>2020</strong> mcba.ch


«Und Hasen, Hasen schneit es fort,<br />

Millionen jede Stund’»<br />

Disteli-Dialog mit Hans Peter Litscher<br />

Eine Ausstellung über gejagte Jäger und jagende Hasen<br />

mit Werken von Joseph Beuys, Douglas Gordon, Pierre Klossowski,<br />

Annette Messager, Meret Oppenheim, Sigmar Polke, Jason Rhoades,<br />

Dieter Roth, Shao Fan, Paul Thek u.v.m.<br />

bis 26. April <strong>2020</strong><br />

Rendezvous<br />

Kostbarkeiten aus den Sammlungen der<br />

Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts und des Kunstmuseums<br />

bis 26. April <strong>2020</strong><br />

Denis Roueche. OUST<br />

im Dienstraum am Bahnhof Olten<br />

bis 29. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Kunstmuseum Olten<br />

Kirchgasse 8, 4600 Olten — www.kunstmuseum.ch<br />

Di–Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr


2.2.–5.4.<strong>2020</strong><br />

KAPWANI<br />

KIWANGA<br />

Kapwani Kiwanga, pink-blue, 2017, Ausstellungsansicht / vue d’exposition The Power Plant Contemporary Art<br />

Gallery, Toronto (CA), 2017; Courtesy the artist, Galerie Poggi, Paris, Galerie Tanja Wagner, Berlin, Goodman<br />

gallery, Johannesburg / Cape Town; Foto / photo: Toni Hafkenscheid, © Adagp, Paris, 2019<br />

Daniel Zimmermann, Eidgenössische<br />

Finanzverwaltung, 1995; Courtesy the<br />

artist; Foto / photo: Andreas Greber<br />

DANIEL<br />

ZIMMERMANN<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch


SARAH<br />

OPPENHEIMER<br />

N-01<br />

29.2.–12.7.<strong>2020</strong><br />

CHRISTINE<br />

STREULI<br />

LANGE ARME,<br />

KURZE BEINE<br />

Sarah Oppenheimer, TL_S1, 2019, Graphite on paper (Detail), 28 cm × 58 cm, Courtesy the artist; Galerie von Bartha, Basel;<br />

Christine Streuli, Heavy File, 2019, Mixed media on canvas, foile on canvas and on wall, 500×800 cm, courtesy the artist. Foto: Jans Ziehe, Berlin, Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur (Detail)


BENDICHT FIVIAN<br />

23. FEBRUAR - 17. MAI <strong>2020</strong><br />

Carolee Schneemann<br />

«Die Zukunft war schöner»<br />

4. November – 30. Dezember 2018<br />

PERMANENTE SOFA- UND MEDIENLANDSCHAFT!<br />

Ich abonniere das <strong>Kunstbulletin</strong> …<br />

«... weil ich in der eidgenössischen<br />

Jodlerzeitung<br />

nicht über die tollen<br />

Ausstellungen im Museum<br />

Bellpark in Kriens informiert<br />

werde.»<br />

Martin Hess, Gründer und Organisator<br />

Volkskulturfestival Obwald


FOKUS<br />

Olafur Eliasson — Symbiotic Seeing,<br />

Escaped light landscape, <strong>2020</strong>, Strahler, Halogen, LED, Stativ, Objektive, Farbfilter, konkaver Spiegel,<br />

Alu, Messing, Kunststoff, Motoren, Steuergerät, Masse variabel, Installationsansicht Kunsthaus<br />

Zürich, Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, NY/LA. Foto: Alcuin Stevenson<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


sehen und gesehen werden<br />

FOKUS // OLAFUR ELIASSON<br />

25


Olafur Eliassons Kunstverständnis ist weit gefasst und basiert<br />

auf Kooperation. Im Berliner Studio arbeiten über 100 Künstlerinnen,<br />

Architekten,Theoretikerinnen und Techniker. Sein Œuvre<br />

reicht von Kunst über Szenografie bis zu Social Business und<br />

Politik. Jede seiner Ausstellungen schlägt ein neues Kapitel auf,<br />

so auch die aktuelle im Kunsthaus Zürich. Philip Ursprung<br />

Seit einem Vierteljahrhundert durchzieht Olafur Eliasson die Kunstwelt mit der<br />

Energie und der Selbstverständlichkeit eines Naturereignisses. Wer einmal ein Bild<br />

von ‹The Weather Project›, 2003, in der Turbinenhalle der Tate Modern oder von ‹Ice<br />

Watch›, dem Kreis schmelzender Eisberge auf öffentlichen Plätzen (zuerst 2014 in<br />

Kopenhagen, später in Paris und London) gesehen hat oder durch ‹Your Rainbow<br />

Panorama›, 2011, den kreisrunden, mit farbigem Glas verkleideten Steg über dem<br />

Aarhus Kunstmuseum gegangen ist, vergisst diese Erfahrungen nicht. Die Verbindung<br />

von formaler Schönheit, eingängigen Titeln, aktuellen Themen und der Möglichkeit,<br />

künstlerische Erfahrungen gemeinsam mit anderen Menschen zu machen,<br />

macht seine Kunst sowohl unverwechselbar wie auch schulbildend.<br />

Eliasson ist aber nicht nur ein Protagonist der internationalen Kunstszene. Gemäss<br />

seinen Leitmotiven der Inklusion und der Ermächtigung greift er mittels Kunst<br />

auch Menschen unter die Arme, die unter prekären Bedingungen leben. Seit 2012 hat<br />

die Little Sun Foundation eine Million Exemplare seiner ‹Little Sun› verkauft, eine mit<br />

Solarzellen betriebene Lampe, die Menschen ohne Zugang zu Strom für wenig Geld<br />

und ohne fossile Brennstoffe mit Licht versorgt. Seine Kunst, die seit den 1990er-<br />

Jahren um die Verbindung der Menschen mit der natürlichen Umgebung kreist, hat<br />

viel Anteil daran, dass eine breite Öffentlichkeit sich heute von der Erderwärmung<br />

ein Bild machen kann. 2019 wurde er zum Sonderbotschafter des Entwicklungsprogramms<br />

der Vereinten Nationen ernannt.<br />

Trompe-l’Œil und Vexierspiele<br />

Für mich ist es jedes Mal ein Erlebnis, eine Eliasson-Ausstellung zu besuchen.<br />

Dies gilt auch für die von Mirjam Varadinis kuratierte Schau, die jetzt im Kunsthaus<br />

Zürich unter dem Titel ‹Symbiotic seeing› präsentiert ist. Sie basiert, wie fast alle<br />

Ausstellungen des Künstlers, ein Stück weit auf dem Prinzip des «trompe-l’œil», der<br />

Augentäuschung. Mit anderen Worten auf dem Genuss, den die Erkenntnis bereitet,<br />

dass sich der Verstand von den Sinnen letztlich nicht täuschen lässt. Den Auftakt<br />

macht eine Projektion auf der Wand, ein Farbenspiel, für das keine Programmierung<br />

und kein Beamer nötig ist. Vielmehr basiert es auf beweglichen Linsen, die einen<br />

gebündelten Lichtstrahl prismatisch brechen. Es folgt den Gesetzen der Optik und<br />

verweist damit auf die elementare Voraussetzung des Sehens. Im nächsten Saal<br />

verblüfft ein Vexierspiel die Besucher: Durch eine Glashalbkugel blicken sie auf den<br />

Strahl eines kleinen Springbrunnens, der im Kreis – gegen jede Naturgesetzlichkeit –<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


von oben nach unten und wieder zurück sprudelt. Durch die optische Täuschung<br />

scheint er auf der Oberfläche des Glases entlangzufliessen, ja, je nach Standpunkt,<br />

den Betrachtern ins Auge zu schiessen. Beim Nähergehen wir die Illusion durchschaubar,<br />

und sogar das gedämpfte Plätschern des Wasserstrahls ist zu vernehmen.<br />

Die zentrale Inszenierung gibt der Ausstellung den Titel. ‹Symbiotic seeing›, <strong>2020</strong>,<br />

hat in Zürich Premiere. Düsen pusten stossweise Dampfwolken in den verdunkelten<br />

Raum. Mittels eines Netzes von feinen gelben Laserstrahlen werden die Wolken<br />

sichtbar gemacht. Sie scheinen auf einer Membran zu fliessen, die den Raum wie<br />

eine Decke überspannt.<br />

Als ich durch den verdunkelten Raum schritt, konnte ich ahnen, wie meine Bewegungen,<br />

vielleicht sogar meine Körperwärme, die Dampfwolken über mir ganz sachte<br />

beeinflussten. Je nachdem, wie ich mich verhielt, bildeten sich winzige Turbulenzen<br />

und Strudel, die mit denjenigen, die andere Besucher ausgelöst hatten, verschmolzen.<br />

Das Resultat ist ein ständig sich änderndes Muster an Wirbeln, die sich durchdringen,<br />

sich auflösen und sich zu neuen Formen fügen. Ich dachte an jene Momente,<br />

wo eine Wolkendecke ganz dicht über der Landschaft hängt. Und ich assoziierte die<br />

Bilder der Strömungen der Erdatmosphäre, die uns heute mit Sorge erfüllen, weil sie<br />

von Unwettern und Naturkatastrophen erzählen und davon, wie jedes Phänomen mit<br />

einem anderen zusammenhängt.<br />

Auge und Ohr in spielerischer Symbiose<br />

Der Titel der Installation ist eine Referenz zum wissenschaftlichen Werk der Biologin<br />

Lynn Margulis, die im schönen Katalog, der zur Ausstellung erscheint, vertreten<br />

ist. Margulis hatte, unter anderem in ihrem Buch ‹The Symbiotic Planet: A New Look<br />

at Evolution›, 1998, neue Modelle des Zusammenlebens von Organismen und Mikroorganismen<br />

entwickelt. Eliassons visuelle Installation ist erweitert um eine Komposition<br />

von Hildur Gudnadottir, die von einem Roboterarm auf den vier Seiten eines<br />

Cellos aufgeführt wird. Der Zusammenhang zwischen Sehen und Hören, zwischen<br />

traditionellem Musikinstrument, Roboter, Computerprogramm, Laser, Dampfwolken<br />

und dem Publikum in Bewegung ergibt eine spielerische Symbiose. Tatsächlich hatte<br />

ich im Raum für einige Moment den Eindruck, dass nicht ich allein derjenige war, der<br />

die Phänomene über mir beobachtete, sondern dass die Strudel, die sich bildeten,<br />

vielleicht auch meine Anwesenheit wahrnehmen konnten. Dieselbe Illusion entstand<br />

im Nachbarraum. ‹Algae window› basiert auf der monumentalen Vergrösserung einer<br />

Kieselalge, deren ringförmige Zellstruktur mit einer Vielzahl von Glaskörpern nachgezeichnet<br />

wird. Der Heimplatz ist durch die in die Wand eingelassenen Glaslinsen zu<br />

sehen, aber umgekehrt scheint auch die Pflanze den Betrachter mit Dutzenden von<br />

Augen zu fixieren.<br />

Nach der Passage in den verdunkelten Sälen betritt man das helle Tageslicht. Die<br />

geschickt aufgebaute Spannung innerhalb des Ausstellungsverlaufs bricht in diesem<br />

Moment ab. Eine Reihe von Skulpturen – meist freie Nachbildungen von wissenschaftlichen<br />

Instrumenten, die über Jahrhunderte zur Vermessung und Kontrolle der<br />

FOKUS // OLAFUR ELIASSON<br />

27


Algae window, <strong>2020</strong>, Glaskugeln, Stahl, Aluminium, Kunststoff, Farbe (schwarz), 380 x 350 x 80 cm,<br />

Installationsansicht Kunsthaus Zürich, <strong>2020</strong>, Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar<br />

Gallery, New York / Los Angeles. Foto: Franca Candrian<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


FOKUS // OLAFUR ELIASSON<br />

29


Olafur Eliasson (*1967, Kopenhagen), lebt in Kopenhagen und Berlin<br />

1989–1995 Studium an der Royal Danish Academy of Fine Arts in Copenhagen<br />

1995 Umzug nach Berlin und Gründung von Studio Olafur Eliasson, heute mit einem Team von über<br />

hundert Mitarbeitenden<br />

2009–2014 Professor und Leiter des Instituts für Raumexperimente, Universität der Künste Berlin<br />

2012 Gründung ‹Little Sun› in Kooperation mit Frederik Ottesen: soziales Unternehmen für<br />

Produktion und Vertrieb von Solarlampen und Ladegeräten für Orte ohne Zugang zu sauberer Energie<br />

2014 Gründung ‹Studio Other Spaces› mit Sebastian Behmann: internationales Büro für Kunst und<br />

Architektur mit Fokus auf interdisziplinäre und experimentelle Bauprojekte und Werke im öffentlichen Raum<br />

Ausstellungen (Auswahl seit 2000)<br />

2019/<strong>2020</strong> ‹In real life›, Tate Modern London; ‹Y/our future is now›, Serralves Museum, Porto<br />

2018 ‹The unspeakable openness of things›, Red Brick Art Museum, Beijing; ‹WASSERfarben›,<br />

Staatliche Graphische Sammlung, Pinakothek der Moderne, München<br />

2016 ‹Nothingness is not nothing at all›, Long Museum, Shanghai; ‹The parliament of possibilities›,<br />

Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul; ‹Green light›, künstlerischer Workshop in Kooperation<br />

mit TBA21 (Thyssen-Bornemisza Art Contemporary), Wien und 2017 im Rahmen der Biennale di Venezia<br />

2015 ‹Verklighetsmaskiner (Reality machines)›, Moderna Museet Stockholm<br />

2014 ‹Riverbed›, Louisiana, Kopenhagen; ‹Contact›, Fondation Louis Vuitton, Paris<br />

2011 ‹Seu corpo da obra (Your body of work)›, gleichzeitig in SESC Pompeia, SESC Belenzinho und<br />

Pinacoteca do Estado, São Paolo<br />

2010 ‹Innen Stadt Aussen (Inner City Out)›, Martin-Gropius-Bau mit diversen Interventionen in der Stadt<br />

2008 ‹New York City Waterfalls›, temporäres Projekt<br />

2007 ‹Take your time – Olafur Eliasson›, SFMOMA, San Francisco, später u.a. MOMA, New York<br />

2004 ‹Ice Watch›, temporäres Projekt, Kopenhagen, später Paris und London<br />

2003 ‹The blind pavilion›, Biennale di Venezia; ‹The weather project›, Tate Modern Turbine Hall, London<br />

Olafur Eliasson, <strong>2020</strong>. Foto: Franca Candrian<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Natur oder natürlicher Phänomene dienten – zeugen von der Vielfalt von Eliassons<br />

Kunst, darunter spektakuläre Werke wie ‹Your fading self (west)›, 2013, welches das<br />

Spiegelbild der Betrachter verschluckt und so zum Verschwinden bringt und ‹Reflection<br />

magnet›, 2011, eine polierte Obsidiankugel, welche die Umgebung sozusagen geschärft<br />

widerspiegelt. Diese Objekte funktionieren jedoch nicht wie Installationen,<br />

das heisst,sie beziehen sich nur indirekt auf den realen Raum der Umgebung. Anders<br />

als etwa ‹Algae window› rahmen sie die Aussenwelt nicht. Gegen den Blick auf den<br />

Heimplatz durch die grossen Fenster des Bührle-Saals kommen sie nicht an. Ich hätte<br />

hier lieber den Roboterarm gesehen, der auf dem Cello spielt, diese unerwartete,<br />

experimentelle Situation, die Neuland erschliesst. Stattdessen ist er in einer Nische<br />

am Ende der Ausstellung platziert, als ob es sich um einen Appendix handeln würde.<br />

Auch die ‹Research Wall›, die wie ein Mindmap die diversen Themen und Referenzen<br />

in Wissenschaft, Philosophie und Kunst auf einer Pinnwand präsentiert, hat mich<br />

nicht zur Teilnahme animiert, sondern in ihrer Überfülle eher distanziert. Anders als<br />

in manchen Ausstellungen von Eliasson, in denen Lesetische dazu aufforderten, sich<br />

mit den Themen auseinanderzusetzen.<br />

Kunst als Erkenntnisinstrument<br />

Dennoch: ‹Symbiotic seeing› verliess ich mit dem Eindruck, Unerwartetes erfahren<br />

und Neues gelernt zu haben. Die Qualität von Eliassons Kunstwerken, etwas zu<br />

zeigen, nicht etwas zu behaupten, hat mir die Idee der Symbiose erschlossen. Der<br />

Impuls der Neugierde, der das Werk durchzieht, regte mich zu weiteren Fragen an.<br />

Wer eine Weile im Bührle-Saal ist, wird danach die anderen Räume des Hauses und<br />

die Umgebung in neuem Licht sehen. In einem Umfeld, wo das Denken in grossen<br />

Zusammenhängen – von Alexander von Humboldt bis Donna Haraway – wieder auf<br />

Resonanz stösst, ist Eliassons Kunst zur rechten Zeit am richtigen Ort.<br />

Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte ETH Zürich. Er schrieb die Einleitung und<br />

führte die Interviews von ‹Studio Olafur Eliasson – An Encyclopedia›, Köln, Taschen, 2008.<br />

philip.ursprung@gta.arch.ethz.ch<br />

→ ‹Olafur Eliasson – Symbiotic seeing›, Kunsthaus Zürich, bis 22.3.; aufschlussreicher Begleitkatalog<br />

mit Texten von Caroline A. Jones (Kunsthistorikerin), Donna J. Haraway (Feministin und Naturwissenschaftshistorikerin),<br />

Lynn Margulis (Evolutionstheoretikerin und Biologin), Timothy Morton (Philosoph)<br />

sowie Gespräch der Kuratorin Mirjam Varadinis mit Olafur Eliasson, d/e, Snoeck-Verlag<br />

↗ www.kunsthaus.ch<br />

FOKUS // OLAFUR ELIASSON<br />

31


Denise Bertschi — Nope,<br />

No Names<br />

Foto: Alex Spichale<br />

Die Schweiz ist privilegiert. Ihr Reichtum basiert nicht zuletzt<br />

auf der Ausbeutung von Menschen, die hierzulande nicht zu Wort<br />

kommen. Wer erzählt die Geschichte? Wie lesen wir sie? Für die<br />

Ausstellung ‹Haunting Home› im Aargauer Kunsthaus begab sich<br />

Denise Bertschi auf Spurensuche in ihrer Heimatstadt Aarau<br />

und entführt uns in ihren Fotografien und Videoaufnahmen in die<br />

koloniale Vergangenheit unseres Landes. Ihr Forschungsprojekt<br />

zeigt: Die Geschichtsschreibung ist auch immer Ausdruck vorherrschender<br />

Machtverhältnisse. Giulia Bernardi<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Haunting Home, 2019, Analogfotografie, Naturama, Aarau, Inkjet auf Alu, 135 x 90 cm<br />

FOKUS // DENISE BERTSCHI<br />

33


In ihrem jüngsten Forschungsprojekt ‹Haunting Home› thematisiert Denise Bertschi<br />

die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Brasilien und die kolonialen<br />

Verflechtungen, die im 19. Jahrhundert damit einhergingen. Ihre Recherche führte<br />

die Künstlerin in ihre Heimatstadt Aarau, wo die Familie Frey, eine der damals einflussreichsten<br />

Handelsfamilien, unter anderem Stoffe nach Bahia und Pernambuco<br />

exportierte. Gleichzeitig erforschte Pompejus Bolley, Chemieprofessor und Verwandter<br />

der Familie Frey, den Farbstoff Brasilin, der aus dem Baum Pau Brasil gewonnen<br />

wurde, was zur grossflächigen Abholzung durch die Kolonialmächte führte. Darauf<br />

verweist die Arbeit ‹Toning in Brasil›: Drei lange Stofftücher wurden mit der Publikation<br />

des Professors bedruckt und mit dem roten Farbstoff eingefärbt. So visualisiert<br />

Bertschi die Wechselwirkungen zwischen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und wirtschaftlichen Interessen.<br />

Neben den Memoiren und Reiseberichten der Familie, welche die Künstlerin im<br />

Staatsarchiv fand, verweisen auch viele der präparierten Tiere im Naturhistorischen<br />

Museum in Aarau auf die Handelsbeziehungen. Denn zur damaligen Zeit war es üblich,<br />

das «Exotische» in die Heimat zu bringen. «Ich finde es faszinierend, jedoch<br />

nicht überraschend, dass auch in einer Kleinstadt wie Aarau all diese Materialitäten<br />

gelagert sind», sagt Denise Bertschi. Für die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus<br />

hält Bertschi die Schauplätze ihrer Recherche fotografisch und filmisch fest. Auf den<br />

Aufnahmen ist der Aare-Kanal zu sehen, der die damalige Chocolat Frey betrieb, die<br />

Villa Olinda, welche die Familie damals bauen liess, oder das Lager des Naturama.<br />

Die Videoaufnahmen wirken ruhig und unaufgeregt, enthalten nur minimale Bewegungen;<br />

eine Ästhetik, welche die turbulente Geschichte kontrastiert, die sich hinter<br />

den Orten verbirgt.<br />

Denise Bertschi (*1983, Aarau), lebt in Lausanne<br />

2018–2022 Doktorat an der EPFL Lausanne und der HEAD Genève<br />

2019 Research Residency, Getty Research Institute, Los Angeles, Pro Helvetia, swissnex San Francisco<br />

2017 Artists in Residence, Johannesburg, Pro Helvetia<br />

2013–2015 Master in Contemporary Artistic Practices, HEAD Genève<br />

2009–2012 Bachelor in Visual Communication, Zürcher Hochschule der Künste<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2018 ‹Neutrality as an Agent›, Artivist, Johannesburg; ‹Namibia Rawcut›, lokal-int., Biel<br />

2017 ‹Kaffee aus Helvécia›, Johann Jacobs Museum, Zürich<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2018 ‹Forever or in a Hundred Years›, Alte Fabrik, Rapperswil; ‹Mobile Welten›, Museum für Kunst<br />

und Gewerbe Hamburg; ‹Tarnen, täuschen, imitieren›, Alte Fabrik, Rapperswil<br />

2016 ‹Auswahl 16›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2015 ‹Cold. War. Hot. Stars.›, Corner College, Zürich; ‹Kendall Notation›, Die Diele, Zürich;<br />

‹Poetics of Relation›, Wits School of Arts, Johannesburg und LiveInYourHead, Genève<br />

2014 ‹Territories of Assembly›, Artsonje Center, Seoul; ‹Mandatory Passivity›, LiveInYourHead, Genève<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Vertont werden die Aufnahmen durch Passagen aus den Memoiren, in denen die<br />

gutbürgerliche Familie Frey ihre Reisen nach Brasilien schildert. «Wir wurden wie<br />

Wundertiere betrachtet, da sich ein Europäer selten in diese Gegend verirrt», erinnert<br />

sich ein Familienmitglied. An dieser Stelle öffnet Denise Bertschi einen Denkraum:<br />

Wer erzählt die Geschichte, die uns überliefert wird? Wie lesen wir sie? Diese<br />

Fragen thematisiert sie auf akustischer und visueller Ebene. In der Ausstellung sind<br />

Fotografien der Familie zu sehen, auf denen sie die Landschaften und Menschen<br />

Brasiliens festhielten: Die stereotypen Sujets wurden für ihr Bild – unser Bild – des<br />

«Exotischen» instrumentalisiert.«Interessant dabei ist,dass die Familie Frey in ihrer<br />

Chemiefabrik in Aarau an fotochemischen Materialien tüftelte und unter anderem<br />

Reisekameras für wissenschaftliche Expeditionen herstellte», sagt Bertschi.<br />

‹Haunting Home› knüpft an den früheren Werkkomplex ‹Helvécia, Brazil› an, der<br />

ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. In den dazugehörigen Videoaufnahmen beleuchtet<br />

Denise Bertschi die Geschichte der gleichnamigen Kaffeeplantage in Bahia.<br />

Die Plantage war Teil der Colônia Leopoldina, die 1818 von Schweizern und Deutschen<br />

gegründet und mit 2000 Sklavinnen und Sklaven bewirtschaftet wurde. In der<br />

Kolonie befand sich auch ein Schweizer Konsulat. Die Konsulatsdokumente kamen<br />

schliesslich nach Europa, erzählen die Geschichte aus der Perspektive von Weissen<br />

und Plantagenbesitzern. Doch nun soll jemand anderes zu Wort kommen. «Wechselt<br />

man die Perspektive, entsteht ein anderes Narrativ, das sich den offiziellen Dokumenten<br />

gegenüberstellt», sagt Bertschi. «Es geht mir aber nicht darum, eine richtige<br />

oder falsche Geschichtsschreibung vorzuschlagen, sondern offenzulegen, was diese<br />

multiplen Geschichten beinhalten.»<br />

Denise Bertschi reiste 2017 mehrmals nach Brasilien und sprach mit jenen Menschen<br />

der afrobrasilianischen Gemeinschaft, die noch heute auf dem Land der ehemaligen<br />

Kolonie leben. «Die Bewohnerinnen und Bewohner haben ein ausgeprägtes<br />

Verständnis ihrer Geschichte», sagt Denise Bertschi. «Dass wir in der Schweiz wenig<br />

Bewusstsein für die koloniale Vergangenheit unseres Landes haben, hatte sie sehr<br />

erstaunt. Dadurch haben sie viel Information mit mir geteilt.»<br />

Stimmen aus Helvécia<br />

Die Einheimischen erzählten von ihren Vorfahren, den überlieferten Geschichten<br />

und führten Bertschi an jene Orte, die eng damit verknüpft sind: Der Ort, an dem die<br />

Kaffeemühle stand, wo die Sklaven an Land gebracht wurden. «Die Orte waren überwachsen,<br />

unsichtbar aus meiner Sicht», erinnert sich die Künstlerin. «Sie waren zentral<br />

für meine Arbeit: Denn Geschichten werden erfahrbar, wenn man sie mit einem<br />

ästhetisch erlebbaren Ort verknüpft.» So begab sie sich auf Spurensuche, spürte jene<br />

Orte auf, deren Geschichte in Vergessenheit gerät. Rund um einen ehemaligen Friedhof<br />

der Kolonie stehen heute Eukalyptusplantagen, die schnell wachsen, schnell<br />

abgeholzt werden können. Während die Bewohnerinnen und Bewohner mit Bertschi<br />

durch die Gegend gehen, finden sie Teile von alten Grabsteinen. «There are no names,<br />

right?», fragt einer der Protagonisten. «Nope, no names», antwortet der andere.<br />

FOKUS // DENISE BERTSCHI<br />

35


Toning Brasil(in), Digitaldruck auf Baumwolle, Haunting Home, Installationsansicht Aargauer Kunsthaus<br />

Aarau, <strong>2020</strong>. Foto: Timo Ullmann<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Haunting Home, Leihgabe Naturama Aargau, Installationsansicht Aargauer Kunsthaus Aarau, <strong>2020</strong>.<br />

Foto: Timo Ullmann<br />

FOKUS // DENISE BERTSCHI<br />

37


Haunting Home, <strong>2020</strong>, Stills aus Video, 37’<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


«Es geht um die Position der Schweiz in den jeweiligen Geografien, wie sie sich<br />

politisch und wirtschaftlich darin positioniert.» Mit diesem Thema beschäftigte sich<br />

Denise Bertschi bereits in früheren Projekten. Für ‹Neutrality as an Agent› reiste sie<br />

mehrmals nach Johannesburg und Kapstadt und ging dem Goldhandel zwischen der<br />

Schweiz und dem Apartheitsstaat nach, der sich Mitte der Fünfzigerjahre verstärkte.<br />

Gleichzeitig weigerte man sich, den Sanktionen gegen Südafrika zu folgen. Eine Begründung:<br />

politische Neutralität. «Seit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg gilt<br />

Neutralität als Vorteil, da man nicht in Kriege involviert wird und sich ökonomisch<br />

ausbreiten kann», sagt Denise Bertschi. Sie verweist damit auf die Frage, worauf der<br />

Reichtum basiert, und fordert uns dazu auf, die Anfänge der Globalisierung und des<br />

globalen Handels anzuschauen.<br />

Neutralität als Fiktion<br />

Den Neutralitätsbegriff thematisierte sie erstmals in ihrem Projekt ‹State Fiction›.<br />

Seit 1953 überwacht die Schweiz die Zone zwischen Nord- und Südkorea, die sogenannte<br />

demilitarisierte Zone, die von keinem der beiden Länder betreten werden<br />

darf. «Was bedeutet Neutralität an einem solchen Ort?», fragt die Künstlerin. Das<br />

Projekt umfasst Archivfotografien, die von den dort stationierten Soldaten stammen.<br />

Sie zeigen einen idyllischen Alltag in einer geopolitisch hochangespannten Region:<br />

einen Mann bei der Gartenarbeit, ein gemeinsames Essen mit Zopf und Berner Lebkuchen.<br />

Die Szenen zeugen von einer ruhigen, fast schon trügerischen Sprache, mit<br />

der Denise Bertschi auch in ihrer Ausstellung in Aarau spielt.<br />

‹Haunting Home› ist aktueller denn je: Dem Projekt wohnt die Notwendigkeit<br />

inne, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, neue Perspektiven<br />

zuzulassen. «Es geht mir um die Auseinandersetzung mit unserem Privileg», sagt<br />

Denise Bertschi. «Welche Verantwortung tragen wir gegenüber den Firmen, die in der<br />

Schweiz toleriert werden, obwohl sie mit ihren Geschäften an anderen Orten Ausbeutung<br />

und politische Ungleichheit fördern?»<br />

Giulia Bernardi ist freie Autorin, lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />

→ ‹Denise Bertschi – Haunting Home›, Manor Kunstpreis <strong>2020</strong>, Aargauer Kunsthaus, bis 26.4.;<br />

Publikation: ‹Strata – Mining Silence›, edition fink, Zürich, 2019 ↗ www.aargauerkunsthaus.ch<br />

FOKUS // DENISE BERTSCHI<br />

39


Kunst und Bau — Demontierte Rosen,<br />

und andere Pfleglinge<br />

Charlotte Schmid · Ohne Titel (Blumenplastiken), 1978, Polyesterharz, Stahl und Beleuchtungskörper<br />

(in Zusammenarbeit mit Willi Walter), Hallenbad Oerlikon, Zürich. Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich<br />

Olaf Nicolai · Lochergut, 2006/2016, Acrylglas, Stahl, LEDs, IT-Technik, Geschäftszentrum Lochergut,<br />

Zürich © ProLitteris. Foto: Marcel Meury<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


aus den Fugen springende Steine<br />

Shizuko Yoshikawa · Wasser-Relief-Landschaft, 1981 (2013 zerstört), Kunststeinplatten, Beton,<br />

36 Wasserquellen, Pflegezentrum Witikon, Zürich © ProLitteris. Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich<br />

Ugo Rondinone · Hier, 2007, Kieselsteine (Basalt, Kalkstein), Mörtel, Beton, Wassererschliessung,<br />

Wohnsiedlung Werdwies, Zürich-Altstetten. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // KUNST UND BAU<br />

41


Wie viele Städte, so blickt auch Zürich auf eine lange Tradition<br />

von Kunst und Bau zurück. Im Zuge der Digitalisierung wurde<br />

ab den Neunzigerjahren eine systematische Erfassung des<br />

Bestands in Angriff genommen. Der für die Bewirtschaftung<br />

zuständige Projektleiter Alexander Ritter von der Fachstelle<br />

Kunst und Bau bietet Einblick in seine Tätigkeit. Oliver Kielmayer<br />

Kielmayer: Aus meiner eigenen Tätigkeit kenne ich zwar die Konzeption von Wettbewerbsverfahren<br />

und den Einsitz in Jurys, jedoch weiss ich wenig über das, was<br />

danach folgt. Auch war mir nicht bewusst, dass es bei der Stadt Zürich eine Person<br />

gibt, die ausschliesslich für den Unterhalt von Kunst und Bau zuständig ist.<br />

Ritter: Tatsächlich ist es in der Schweiz einzigartig, dass es eine Stelle für die Bewirtschaftung<br />

von Kunst und Bau gibt. Dies macht bei der Stadt Zürich durchaus Sinn,<br />

sind doch rund 1000 Werke in unserem Bestand. Zu meiner Stelle gehört eine Vorgeschichte<br />

mit Problemen und Schwierigkeiten bei bestimmten Kunst-und-Bau-Werken.<br />

Eines betraf die drei Blumenplastiken von Charlotte Schmid im Hallenbad Oerlikon<br />

– ein 50-Meter-Schwimmbecken, konzipiert für internationale Wettkämpfe. Für<br />

solche Anlässe müssen Tribünen gestellt werden und zwei der Blumen waren immer<br />

wieder im Weg. Sie wurden also demontiert und wiederaufgebaut, das funktionierte<br />

lange gut. Ich weiss nicht, wann das Problem begann, vielleicht mit einer neuen Person<br />

im Betriebsteam, die entschied, zwei der Blumen wegzugeben. Jedenfalls tauchten<br />

sie auf einem Antiquitätenmarkt wieder auf, was einigen Wirbel verursachte. Ich<br />

war zu jenem Zeitpunkt noch freischaffend und wurde von der damals zuständigen<br />

Leiterin der Kunstsammlung angefragt, mich der Sache anzunehmen. Ebenso sollte<br />

ich klären, wie wichtig die entfernten Werkteile wären und was es heissen würde, sie<br />

zu restaurieren und wieder zu installieren. Die beiden Teile, die schliesslich von der<br />

Stadt zurückgekauft wurden, sind nun zwischenzeitlich bei uns eingelagert; mit der<br />

Absicht, dass man sie eines Tages wieder aufstellen kann.<br />

Kielmayer: Gibt es viele Beispiele von übereifrigen Hauswarten oder Nutzerinnen<br />

und Nutzern, die Kunst demontieren oder gar zerstören? Im Treppenhaus der<br />

Kunsthalle Winterthur wurde einmal ein Niele Toroni übermalt.<br />

Ritter: Jein, zwar gab es im Kunst-und-Bau-Inventar ein paar kulturgeschichtlich erhaltenswerte<br />

Werke, die zerstört wurden; aber es waren keine Toronis oder Giacomettis.<br />

Von den Wandmalereien in Schul- und Kindergartenbauten aus den 1940ern<br />

und 1950ern wurden in den 1970er-Jahren im Zuge von Renovierungsarbeiten einige<br />

überstrichen. Im denkmalgeschützten Kindergarten Farenweg in Wollishofen wussten<br />

wir von der Übermalung und holten die Wandmalereien wieder hervor;das war ein<br />

besonderer Glücksfall.<br />

Kielmayer: Dennoch kann ich mir vorstellen, dass manche Kunstwerke bei Um- oder<br />

Erweiterungsbauten im Weg sind. Oder sie gefallen einfach niemandem mehr.<br />

Ritter: Als ich damals von der Betreuung der Sammlung von Friedrich Christian Flick<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


zur städtischen Verwaltung wechselte, fragte ich mich bei einzelnen Werken schon,<br />

ist das erhaltenswertes, gesellschaftlich relevantes Kulturgut.Diese meine Einschätzung<br />

hat sich zwischenzeitlich geändert. Dessen ungeachtet gibt es klare Vorgaben,<br />

wie man Werke zurückbaut, die rechtliche Seite ist geregelt. Laut Obligationenrecht<br />

kann jeder Eigentümer frei entscheiden, ob er ein Kunstwerk zerstören will: Ich<br />

könnte also auch einen Picasso im Cheminée verfeuern, wenn mir danach ist. Bei<br />

Kunst-und-Bau-Werken gibt es die Empfehlung, nicht jedoch die Verpflichtung, den<br />

Künstler zu benachrichtigen und ihm die Möglichkeit zu geben, das Werk zum Materialwert<br />

zurückzunehmen, sofern es demontierbar ist. Wir kontaktieren die betroffenen<br />

Künstlerinnen und Künstler oder ihre Rechtsnachfolger immer. Wenn jedoch<br />

eine Wand mit einem Kunstwerk komplett entfernt werden muss, dann gibt es nichts<br />

zu retten. Es gab eine grosse konkrete Brunnenlandschaft von Shizuko Yoshikawa im<br />

Pflegezentrum Witikon aus den frühen 1980er-Jahren:wunderschön, aber wegen des<br />

fliessenden Wassers unterhaltstechnisch mit grossem Aufwand verbunden. Als es<br />

zum Umbau kam, entschied man auch aus Platzgründen, das Werk zurückzubauen.<br />

Nicht alles ist vorhersehbar<br />

Kielmayer: Ich höre oft, dass Brunnen im Unterhaltsportfolio nicht beliebt sind.<br />

Ritter: Brunnen sind immer unterhaltsintensiv, aber andererseits bei der Bevölkerung<br />

auch sehr beliebt und geschätzt. Beim Brunnen von Ugo Rondinone auf dem zentralen<br />

Platz der Wohnsiedlung Werdwies war die Realisierung recht anspruchsvoll. Ugo<br />

wollte die Steine so weit wie möglich aus dem sie umgebenden Mörtel herausragen<br />

lassen; es braucht jedoch eine gewisse Tiefe, damit sie überhaupt halten. Trotz<br />

Bemusterung und Absprachen sprangen sie dann nach dem ersten Winterfrost<br />

gleich reihenweise aus den Fugen. Zudem wurde der Brunnen intensiv genutzt und<br />

so mussten nach zehn Jahren Schäden behoben werden. Der Aufwand hat sich aber<br />

gelohnt, vor allem auch für die Kinder des Quartiers. Sie möchten ihr grosses, kreisrundes<br />

Planschbecken im Sommer nicht mehr missen.<br />

Kielmayer: Gibt es weitere Problemkinder in deinem Inventar?<br />

Ritter: Die Lichtskulptur von Olaf Nicolai mit ihren grossen Kuben aus Plexiglas war<br />

eine der ersten LED-Arbeiten, welche die Stadt realisierte. Aufgrund der fehlenden<br />

technischen Erfahrung war diese tolle Arbeit anfangs störungsanfällig. Nach einer<br />

umfassenden Instandsetzung vor drei Jahren in enger Zusammenarbeit mit Olaf ist<br />

seine Lochergut-Skulptur nun das strahlende Wahrzeichen dieses lebendigen Stadtteils.<br />

Diese LED-Arbeit gab den Ausschlag, dass seither die Kriterien zur technischen<br />

Beurteilung von Wettbewerbseingaben erweitert wurden.<br />

Kielmayer: Da interessiert mich der Zeitpunkt innerhalb des Verfahrens. Bist du bei<br />

den Jurysitzungen dabei? Hast du eine Stimme bei den Jurierungen?<br />

Ritter: Es ist eine Vorprüfung, zu der auch andere Fachexperten der Stadt, bspw. die<br />

Feuerpolizei beigezogen werden. Wenn die Kunstschaffenden für die Realisation eine<br />

in der Kunstumsetzung erfahrene Firma vorsehen, muss man höchstens überprüfen,<br />

wie budgetiert wurde, alles andere wird funktionieren. Wenn jedoch aus dem einge-<br />

FOKUS // KUNST UND BAU<br />

43


eichten Konzept nicht klar hervorgeht, wie die Arbeit realisiert werden soll, werden<br />

bei einer allfälligen Projektrealisierung Präzisierungen und Anpassungen gefordert.<br />

Kielmayer: Zurück zum Rückbau: Gibt es Kontroversen? Wenn sich auf einer abzureissenden<br />

Wand beispielsweise ein Harald Naegeli befindet, dann möchte man<br />

den doch erhalten.<br />

Ritter: Bei Naegelis «Intervention» an Wänden von städtischen Liegenschaften erkannte<br />

man schon sehr früh, dass es sich hier nicht um irgendeine Sprayerei handelt.<br />

Seine Arbeiten wurden entsprechend geschützt, wie das Beispiel im Parkhaus Hohe<br />

Promenade zeigt. Muss ein Kunst-und-Bau-Werk aber zwingend zurückgebaut werden,<br />

beispielsweise weil eine Liegenschaft abgebrochen wird, dann findet sich auch<br />

meistens das nötige Verständnis auf Seiten der Urheberschaft. Ich habe bis jetzt nur<br />

einmal erlebt, dass die städtische Ombudsfrau als Vermittlerin angefragt wurde.<br />

Kielmayer: Kannst du allein entscheiden, was letztendlich zurückgebaut wird? Und<br />

von wie vielen Arbeiten reden wir da eigentlich?<br />

Ritter: Es ist weniger als eine Arbeit pro Jahr und das Rückbauverfahren ist klar geregelt.<br />

Ich lasse Expertisen von Kunsthistorikerinnen oder Restauratoren erstellen.<br />

Anschliessend wird im Kunstwahl-Gremium diskutiert und ein demokratischer Entscheid<br />

gefällt. Das über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren fixe Gremium der<br />

Fachstelle Kunst und Bau besteht aus zwei Kunstfachleuten, der Direktorin des Amts<br />

für Hochbauten, der Leiterin unserer Fachstelle und der Nutzerschaft.<br />

Kielmayer: Wie proaktiv ist deine Tätigkeit? Beschädigungen, sei es durch Materialermüdung,<br />

sei es durch Vandalismus, müssen ja zwingend repariert werden. Aber<br />

beispielsweise bei der Giacometti-Halle in der Regionalwache City der Stadtpolizei,<br />

kam da jemand zu dir und sagte: «Schau her, es kommt ein Jubiläum und wir<br />

sollten was machen», oder kam die Initiative von dir?<br />

Ritter: Vandalismus ist relativ gering, abgesehen von Sprayereien, vor allem auf<br />

Schularealen. Viele Instandsetzungsprojekte lanciere ich selbst. Das hängt damit<br />

zusammen, dass der städtische Kunst-und-Bau-Bestand über lange Jahre aus konservatorischer<br />

Sicht vernachlässigt wurde, und so treffe ich im Rahmen meiner Begutachtungen<br />

vor Ort regelmässig auf Situationen mit dringendem Handlungsbedarf.<br />

Bei den Giacometti-Fresken im Amtshaus I handelt es sich um eines der berühmtesten<br />

Kunst-und-Bau-Werke unserer Stadt und um ein Kulturgut von nationaler Bedeutung.<br />

Ich stellte fest, dass die letzten umfassenden konservatorischen Massnahmen<br />

bezüglich Raumklima, Beleuchtung und Raumhülle vor rund dreissig Jahren gemacht<br />

Alexander Ritter (*1958), Projektleiter Kunst und Bau, Amt für Hochbauten Zürich<br />

Architekturstudium ETH Zürich und Nachdiplomstudiengang Museologie Universität Basel<br />

1993 bis 1997 Betreuer Sammlung Crex, Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen, anschliessend<br />

Mitarbeiter Galerie Hauser & Wirth, danach zuständig für die Sammlung Flick<br />

Ab 2003 Inventarisierung und Archivierung der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

Zürich, und für das Migros Museum Bauherrenvertretung beim Umbau des Löwenbräu-Areals<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


wurden, ebenso wurden die Fresken seit dieser Zeit nie mehr restauratorisch begutachtet.<br />

Daher habe ich entsprechende Untersuchungen veranlasst und zusammen<br />

mit Immobilien Stadt Zürich, die für die Fresken zuständig ist, das Restaurierungsprojekt<br />

in die Wege geleitet. Dank der neuen LED-Beleuchtung erstrahlt Giacomettis<br />

Farbraum nun in einer wohl noch nie dagewesenen Intensität.<br />

Kielmayer: Hast du ein eigenes Budget?<br />

Ritter: Nicht mehr. Der Unterhalt der Kunst-und-Bau-Werke ist in das Unterhaltsbudget<br />

einer Liegenschaft integriert, woraus auch sämtliche Restaurierungen bezahlt<br />

werden. Kleinere und wiederkehrende Unterhaltsposten können über das laufende<br />

Unterhaltsbudget geregelt werden. Grössere Projekte, wie aktuell die anstehende<br />

Restaurierung der Bodmer-Fresken im Fraumünster-Kreuzgang, müssen von mir<br />

Jahre im Voraus aufgegleist und bei den entsprechenden Stellen beantragt werden.<br />

Bei Umbauten wird die Instandsetzung über das Baubudget finanziert.<br />

Konstante Vermittlung<br />

Kielmayer: Auch im Bereich von Kunst und Bau haben neue Medien Einzug gehalten.<br />

Hat sich deine Tätigkeit dadurch verändert respektive verkompliziert?<br />

Ritter: Bei Kunst-und-Bau-Werken mit medialen Komponenten, sei dies nun Video<br />

oder Ton, gilt es zwei Dinge zu berücksichtigen. Diese Arbeiten sind ja permanent<br />

installiert, und dies im meist öffentlichen Raum. Zudem ist ein Kunstwerk, von dem<br />

man nichts sieht, sondern allenfalls etwas hört, für viele Bürgerinnen und Bürger<br />

noch immer eine ungewohnte Vorstellung. Dadurch ist die Frage der Akzeptanz durch<br />

die Nutzerschaft, zum Beispiel in Schulen, vorgängig gut abzuklären. Aber auch das<br />

hilft nicht immer, denn Personen kommen und gehen, und die neuen kennen die Hintergründe<br />

einer Arbeit vielleicht gar nicht. Deshalb ist eine konstante Vermittlung<br />

gefragt. Ein Beispiel ist die Arbeit ‹Soundscapes/Hörlandschaften› von Yves Netzhammer/Bernd<br />

Schurer, die 2007 für die Schulanlagen Luchswiesen, Falletsche und<br />

Hirzenbach realisiert wurde. Die Tiergeräusche in den Schulhausgängen hörte man<br />

während der Unterrichtsstunden und in der Nachbarschaft. Heute ist die Arbeit an<br />

zwei Orten temporär abgeschaltet und beim Hirzenbach benötigt sie immer wieder<br />

Vermittlung, damit die Akzeptanz erhalten bleibt.<br />

Kielmayer: Ich hätte bei dieser Arbeit eher technische Probleme erwartet,da es sich<br />

ja um eine interaktive Steuerung und Einzelanfertigung handelt.<br />

Ritter: Ja, das war hier sicher auch ein Aspekt. Überhaupt ist das der zweite Punkt bei<br />

medialen Kunstwerken, sie sind technisch meist anspruchsvoll und unterhaltsintensiv.<br />

Die Soft-, aber auch die Hardware hat eine wesentlich kürzere Halbwertszeit als<br />

Öl, Stein oder Metall und bedürfen einer regelmässigen Wartung. Doch grundsätzlich<br />

gibt es kein Kunst-und-Bau-Werk, das nicht minimal Unterhalt und Pflege benötigt:<br />

Dies ins Bewusstsein zu holen, war und ist eine zentrale Aufgabe meiner Tätigkeit.<br />

Oliver Kielmayer (*1970, Zürich) ist Kurator der Kunsthalle Winterthur. kielmayer@gmx.net<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch/kunstundbau<br />

FOKUS // KUNST UND BAU<br />

45


Marlene McCarty —<br />

Ausbrechen aus einem fremden<br />

Herrschaftssystem<br />

Marlene McCarty. Foto: Patricia Grabowicz<br />

Die Ausstellung ‹Into the Weeds› ist eine Erfahrung von direkter<br />

und unmittelbar desillusionierter Wirklichkeit und zugleich eine<br />

Einladung in eine fantastische, fantasievolle Welt. Der Blick der<br />

Künstlerin Marlene McCarty reicht von der exakt-reellen Oberfläche<br />

eines Motivs bis tief hinein in die menschlichen Abgründe<br />

unserer Gesellschaft. Die untrennbare Verbindung von Sexualität<br />

und Tod entspringt einer authentischen Suche nach der Herkunft,<br />

Verortung und Vision von Humanem und Animalischem – von<br />

Natur in ihrer ganzen Erscheinungsform. Valeska Marina Stach<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Group 10.3 (Sorry. Baby.), 2008, Grafit und Kugelschreiber auf Papier, 255,2 x 279,4 cm<br />

Foto: Patricia Grabowicz<br />

FOKUS // MARLENE MCCARTY<br />

47


Marlene McCarty ist eine Künstlerin mit aktivistischem Hintergrund. Als Mitglied<br />

des Künstlerkollektivs Gran Fury engagierte sie sich Ende der achtziger Jahre unter<br />

anderem für die AIDS-Aufklärung. Ihre aktuelle Ausstellung ‹Into the Weeds›, in der<br />

Historie auf aktuelle Brisanz trifft, bringt McCarty für einen Moment wieder zurück<br />

nach Basel, wo sie einst an der Allgemeinen Kunstgewerbeschule studierte. Die New<br />

Yorker Künstlerin zeigt ihre Arbeiten aus 25 Jahren Schaffenszeit. Aktueller denn je<br />

scheinen die Fragen zu sein, die sie mit ihren Zeichnungen und der neuen Installation<br />

im Kunsthaus Baselland aufwirft. Es sind Fragen nach der Machtverteilung in<br />

der Gesellschaft und nach der Aufgabe des Menschen heute. Es wird sein Verhältnis<br />

zur Natur untersucht: zu der des Menschseins selbst und zur Natur an sich, die noch<br />

weitaus ursprünglicher ist und wilder.<br />

Die Macht pflanzlicher Wirkstoffe<br />

Im Eingang des Ausstellungshauses erwartet einen ein grosses rundes Pflanzenbeet,<br />

in dem ganz Besonderes wächst: verschiedene Heil- und Giftpflanzen. Alle tragen<br />

sie geheime Wirkstoffe in sich und damit eine von Frauen überlieferte Weisheit.<br />

Die Anlage ist in Kooperation mit den Basler Merian Gärten entstanden und zeugt von<br />

einer tief verwurzelten Sensibilität. Man könnte meinen, in dem Beet würden potenzielle<br />

Wirkstoffe für eine Umgestaltung der Gesellschaft heranwachsen. Im Begleitheftchen<br />

‹Herbarum› sind alle Arten mit ihrem jeweiligen Können verzeichnet: Eine<br />

Überdosis Oleander zum Bespiel kann tödlich sein und Baumwolle eine ungewollte<br />

Schwangerschaft verhindern.<br />

Der skulpturalen Installation sind die grossformatigen,fast identisch anmutenden<br />

Zeichnungen ‹Hearth 2›, 2010, zweier kreisrunder Rindertränken, in gräsernem<br />

Dickicht gegenübergestellt. Die real existierenden Bauten wurden später von Jägern<br />

zum Grillen genutzt und die Arbeit erhielt so wiederum ihren Titel, der übersetzt<br />

Feuerstelle lautet. Damit verweist die Künstlerin auch auf Joseph Beuys’ Arbeit,<br />

‹Feuerstätte II›, 1978–79, die sich im Kunstmuseum Basel befindet. So erhält das<br />

im Ausstellungsraum installierte, ebenfalls runde Pflanzenbeet eine fast schon alchemistische<br />

Aufladung. In einem anderen Raum der Schau, mit speziellem, pink erscheinendem<br />

Licht ausgestattet, schlummern weitere Samenkörner verborgen unter<br />

der Erde und sollen sich im Lauf der Ausstellungszeit bis an die Oberfläche durcharbeiten.<br />

So ist das Bild in den Pflanzenbeeten stets ein sich weiterentwickelndes.<br />

Zeichnung und Symbolik<br />

Die Oberflächen der Zeichnungen von Marlene McCarty spannen sich auf und<br />

lassen dahinter tief blicken. Schichten scheinen sich abzuschälen, als würde auch<br />

hier etwas aus dem Innern nach aussen drängen wollen.<br />

Vor allem in ihren neuesten Arbeiten ist die grafisch klare Setzung sehr präsent.<br />

Mit feinen und unendlich erscheinenden, auf dem Blatt sorgsam platzierten Linien<br />

aus Bleistift und Kugelschreiber werden Motive naturgetreu und zugleich metaphernreich<br />

ausgearbeitet. In Konglomeraten, von der Künstlerin mit kompostartigen<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Haufen verglichen, kommen verschiedene Elemente spielerisch zusammen. Dabei<br />

erinnert beispielsweise in ‹Spare Tire, Sputter, Slinger, Spurt, Chasteberry, Monk’s<br />

Pepper, Yee Haw›, 2019, die Form einer Raute an die einer Vagina und der Hut auf der<br />

Spitze dieser Raute an ein Symbol von männlich geprägter Macht und «machohafter»<br />

Herrschaftsform. Auf einer weiteren Wand sind die Arbeiten ‹14 (2) und (4)›, 2014,<br />

zu sehen: Zwei weibliche Köpfe liegen zentral im Bild, kraftvolle Haarsträhnen füllen<br />

es aus, ein Haarwirbel auf dem Zenit bildet eine zarte Leerstelle auf dem Papier.<br />

Das Medium und seine Notwendigkeit<br />

Das Medium der Zeichnung galt in der Kunstgeschichte lange als Vorarbeit, als<br />

bildgewordene Idee und Skizze für die eigentliche Kunst: die Malerei. Heute deklariert<br />

die Zeichnung ganz klar eine eigene freie künstlerische Position. Mit genau<br />

diesem Bewusstsein spielt Marlene McCarty in ihren Arbeiten, in denen ihr zeichnerisches<br />

Können den Anspruch an ein in sich vollkommendes Bild einerseits manifestiert,<br />

anderseits dieses aber auch hinterfragt. Sie vergleicht das historische Denken,<br />

die Stellung der Zeichnung mit der Rolle der weiblichen Künstlerin oder auch mit<br />

der Frau generell in der Gesellschaft, die doch oft noch an «zweiter Stelle» zu stehen<br />

scheint. McCarty wählte bewusst das Medium der Zeichnung, um Hierarchien<br />

in einem von männlichen Machtstrukturen geprägten System zu untersuchen. Trotzdem<br />

zeichne sie nicht, um politisch zu handeln, sondern weil sie eben zeichnen müsse.<br />

Es gehe ihr nämlich auch um die körperliche Bewegung, den «performativen Akt»,<br />

wie sie es nennt, den sie ausübt, um die grossformatigen Papiere zu füllen. Teilweise<br />

dauere ein solcher Prozess mehrere Monate.<br />

Gorillas, Liebe und Hass<br />

Auch die Motive, die McCarty zeichnet, sind konzeptuell und zugleich aus einer<br />

inneren Notwendigkeit heraus gewählt. Die Szenerien sind stimmungsvolle Beziehungsgeflechte<br />

aus undurchsichtigen und komplexen Konstellationen. Intime,<br />

sexuelle und identitätsstiftende Momente werden offengelegt: konkret als fragmentarisch<br />

entblösste Geschlechtsteile, weibliche Busen und immer wiederkehrende,<br />

zum Teil unter der Kleidung durchscheinende Brustwarzen. Diese nackten Elemente<br />

durchwandern die Bilder als erkennbares Wiederholungsprinzip, ebenso wie die sich<br />

immer wieder gegenseitig spiegelnden und symmetrisch erscheinenden Körperformationen:<br />

von Mensch und Tier – von Frauen, Männern und Gorillas, die ineinander<br />

greifen, ineinander übergehen und sich teilweise ineinander verlieren.<br />

Seit 2007 findet sich in den Arbeiten von McCarty folgendes Phänomen: Das Wilde,<br />

das Unbändige, das Animalische wird mit weiblicher Kraft gepaart. Menschenaffen,<br />

teils mit humanen Gesten und Mimik, liegen auf einem Bild lustvoll-gierig in den<br />

Armen einer jungen Frau. Sie wird mit gleich zweien auf einmal fertig. Das suggeriert<br />

Macht und Selbstbestimmtheit. Gleichzeitig wirken die Affen dominant und es<br />

scheint, als könnte das Beziehungs- oder Machtgefüge jeden Moment kippen. Auch<br />

die Körper der Gorillas sind mit Brustwarzen gepflastert, die aussehen wie paradoxe<br />

FOKUS // MARLENE MCCARTY<br />

49


‹14 (2) und (4)›, 2014, Grafit und Kugelschreiber auf Papier, 180,3 x 238,7 cm, Courtesy Sikkema<br />

Jenkins & Co. Galerie. Foto: Patricia Grabowicz<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


FOKUS // MARLENE MCCARTY<br />

51


Marlene McCarty (*1957, Lexington, Kentucky USA), lebt in New York City<br />

1975–1977 University of Cincinnati, College of Design, Architecture, and Art, Ohio, USA<br />

1978–1983 Allgemeine Kunstgewerbeschule in Basel<br />

1983 Umzug nach New York<br />

1988–1995 Mitglied bei Gran Fury<br />

1993 Eidgenössisches Kunststipendium, Freie Kunst (Schweiz)<br />

Professorin für Visuelle Künste an der NYU Steinhardt<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2019/<strong>2020</strong> ‹Into the Weeds›, Center for the Arts, Buffalo, New York<br />

2018 ‹The Enormity of Time›, Sikkema Jenkins & Co., New York<br />

2013 ‹Hard.Keepers›, Royal Hibernian Academy, Dublin, Irland<br />

2010 ‹i’m into you now: some work from 1980–2010›, NYU Steinhardt School of Culture,<br />

Education, and Human Development, New York<br />

2004 ‹Young Americans , Part 2›, Neue Kunsthalle St. Gallen<br />

Marlene Olive – June 21, 1976, 1995–1997, Grafit auf Papier, 150 x 231 cm, Sammlung A. Schindler<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Nabel. Ebenso repräsentiert die in ‹Group 1.3›, 2007, dargestellte Familie, spannungsvoll<br />

ineinander verwickelt, eine dramatische, reale Begebenheit: In einer religiösen<br />

Zeremonie wird die Tochter getauft und zu vorehelicher Enthaltsamkeit ermahnt,<br />

was in der Ermordung der Eltern durch die rebellierende Tochter gipfelt.<br />

Geheimnisvolle Wahrheit<br />

Wahre Geschichten, reale Narrative fungieren für Marlene McCarty stets als<br />

Grundlage und Ausgangspunkt für die sich daraus frei entwickelnden Zeichnungen.<br />

Der ‹Group›-Serie war in den Neunzigern ihre Porträtreihe ‹Murder Girls› vorausgegangen.<br />

Eine dieser ersten Arbeiten ist auch in der aktuellen Ausstellung ‹Into the<br />

Weeds› zu sehen. Sonderbar geheimnisvoll schaut uns eine junge Frau direkt in die<br />

Augen, dringt mit ihrem Blick tief hinein in das eigene Unbekannte. Ihre Hosen stehen<br />

offen, ihr Schoss ist entblösst.Vielleicht die Geburt einer neuen Welt. Die Arbeit lässt<br />

neben dem kunsthistorischen Bezug zu Gustave Courbets ‹L’origine du monde›, 1866,<br />

auch an Valie Exports ‹Aktionshose: Genitalpanik›, 1968, denken. Wenn wir jedoch im<br />

Werktitel lesen, dass das Mädchen, am Übergang zwischen Kind- und Erwachsensein,<br />

Marlene Olive ist, die weltweites Aufsehen damit erregte, ihre eigenen Mutter<br />

getötet zu haben, bekommt das Bild noch einmal eine ganz andere Dimension.<br />

Prägung und Zukunft<br />

McCartys Botschaft ist deutlich zu lesen: die verzweifelte und zugleich erfolgreiche<br />

Emanzipation des weiblichen Geschlechts als Sinnbild für eine in sich zerrissene<br />

Gesellschaftsstruktur. Die Frauen suchen nach einer Neubesinnung, nach einer Identität<br />

in enger Verbundenheit mit der Natur. Sie wirken stark, überzeugend und spielen<br />

gekonnt mit den von McCarty als männlich interpretierten Attributen von Macht und<br />

Erfolg. Das Männliche transformiert sich dabei sogar zum Animalischen, das von der<br />

Frau gebändigt und gezähmt wird. Trotzdem bleibt eine unheimliche Form von existenzieller<br />

Bedrohung spürbar.<br />

Die US-Amerikanerin, die die Situation in ihrem Herkunftsland mit Sorge betrachtet,<br />

sagt, sie wisse nicht, ob Kunst wirklich die Welt verändern könne, aber sie glaube<br />

an die Kraft, die diese habe. Die Künstlerin wirft existenzielle Fragen auf und möchte<br />

den wunden Punkt an einer oft verdeckten Stelle treffen: Wer sind wir und wohin<br />

wollen wir? Was hat uns geprägt und wie wollen wir prägen? Wie ist die Verteilung von<br />

Macht in unserer Gesellschaft, in unserer Familie, in uns selbst?<br />

Zitate: Gespräch mit der Künstlerin am 22. Januar <strong>2020</strong> im Kunsthaus Baselland<br />

Valeska Marina Stach, Lyrikerin und Künstlerin aus Berlin, lebt und arbeitet in Basel als freie Autorin und<br />

Prozessbegleiterin. valeskamarinastach@gmail.com<br />

→ ‹Marlene McCarty – Into the Weeds›, Kunsthaus Baselland, bis 19.4.<br />

↗ www.kunsthausbaselland.ch<br />

FOKUS // MARLENE MCCARTY<br />

53


Atlas. Cartographie du don —<br />

Un atlas sans index du temps<br />

Chapitre ‹Histoire›, 2019, vue de l’exposition MCBA Lausanne. Photo: Dominik Gehl<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Pour marquer l’ouverture de son nouveau bâtiment, le Musée<br />

cantonal des Beaux-Arts de Lausanne chahute ses collections<br />

qu’il présente sous divers angles thématiques. Si ces ruptures<br />

chronologiques manquent parfois d’articulation avec le présent,<br />

des œuvres fortes se dégagent, témoignant de collections enrichies,<br />

grâce aux donations. Sylvain Menétrey<br />

Comment parler d’une exposition dont les enjeux dépassent largement son cadre<br />

esthétique ? C’est face à cette difficulté que le critique est confronté au moment<br />

d’évaluer ‹Atlas. Cartographie du don›, l’exposition inaugurale du Musée cantonal des<br />

Beaux-Arts de Lausanne. L’ouverture du musée tant attendu est un évènement majeur<br />

de la culture vaudoise. La fin heureuse d’une saga politique à multiples rebondissements.<br />

L’affirmation de la confiance en ses moyens et sa place dans le monde<br />

d’une ville qui comptent de nombreux centres de compétences internationalement<br />

réputés. Le bâtiment est à la hauteur des attentes en terme de surfaces, de conditions<br />

muséales et d’expérience de visite. Proportion variée des salles, lumière zénithale<br />

agréable au dernier étage, circulation fluide même en période d’affluence :<br />

le projet des architectes Barozzi Veiga est très fonctionnel. On souffre seulement<br />

dans ces escaliers d’un gris immaculé oppressant qu’il faudrait humaniser. Dans ce<br />

contexte d’euphorie, la presse a unanimement célébré le geste fondateur du programme<br />

signé par Bernard Fibicher, le directeur de l’institution. Cette ambitieuse<br />

exposition, proche du format d’une biennale par son ampleur et sa volonté universalisante,<br />

s’égare pourtant parfois dans ses temporalités irrésolues.<br />

À l’origine d’‹Atlas›, le souhait du directeur de remercier par un contre-don les<br />

artistes, héritiers, fondations, collectionneurs et pouvoirs publics qui ont légué des<br />

œuvres au musée en exposant celles-ci. Ces donations et prêts de longue durée sont<br />

l’une des raisons d’être et la conséquence des nouveaux locaux de l’institution vaudoise.<br />

Au lieu de se saisir de cette problématique du don, le curateur a opté pour<br />

un concept curatorial qui isole les œuvres de leur contexte historique. À la manière<br />

d’Aby Warburg dans son ‹Atlas Mnémosyne›, il privilégie des rapprochements formels<br />

ou thématiques au long de salles qui portent chacune un titre faisant référence à<br />

un espace, physique ou mental. L’histoire est envisagée comme un montage, une<br />

collision de temporalités pour parler à la manière de Walter Benjamin. Ce faisant,<br />

Fibicher contourne la difficulté à faire exposition avec des objets d’époques, de médiums<br />

et de qualités diverses. Il affirme aussi qu’aujourd’hui la mission d’un musée<br />

n’est plus seulement de conserver des œuvres, mais de les mettre en flux. Internet<br />

nous sert d’archive et le musée s’est reconfiguré en un lieu où le public peut admirer<br />

des œuvres physiques – auratiques dit le texte d’exposition, même si Benjamin<br />

pensait que le musée les vidait déjà de leur aura – dans des contextes changeants.<br />

Le musée comme carte mouvante du monde et comme territoire privilégié de l’art.<br />

Mais cette position curatoriale touche à ses limites dans les chapitres qui résonnent<br />

FOKUS // ATLAS. CARTOGRAPHIE DU DON<br />

55


le plus directement avec notre situation présente. Cette absence d’ancrage rend le<br />

propos des salles d'exposition consacrées à la musique ou à la nature particulièrement<br />

flottant et illisible.<br />

Une forêt déracinée<br />

Par exemple, le chapitre ‹Forêt› où se rencontrent une sculpture sur bois de Stephan<br />

Balkenhol, une scène de chasse à courre sur tapisserie de la Collection Toms<br />

Pauli, des cylindres en acier de Stéphane Dafflon et d’innombrables peintures et<br />

dessins d’arbres et de forêts romantiques, naturalistes, fauves, ou plus contemporains,<br />

censés éveiller effroi ou quiétude, ne nous permet pas de nous repérer dans<br />

un monde où les forêts brûlent. Les œuvres de Giuseppe Penone, bien représentées<br />

grâce à des dons de la galeriste Alice Pauli et du couple de collectionneurs lausannois<br />

Alain et Suzanne Dubois, pourraient tracer un pont entre cette vision idyllique<br />

et la fragilité des écosystèmes. Hélas, à l’image de cet arbre en bronze avec sa couronne<br />

de feuilles d’or et sa boule de granit (‹Luce e Ombra›, 2011) placé dans le hall<br />

d’entrée du musée, leur surcharge symbolique échoue à opérer cette connexion.<br />

Dans la salle baptisée ‹Carte du tendre›, l’amour bénéficie d’un traitement plus<br />

riche. Un dialogue entre puritanisme et sexualités diverses s’y instaure. À une scène<br />

à la Segantini de deux jeunes paysans qui se prennent la main au bord d’un torrent<br />

de Charles Giron (‹Paysans et paysage à Lavey›, 1885) succède un dessin fiévreux de<br />

Marlene Dumas, d’une femme qui se doigte sur une méridienne. Le regard masculin,<br />

jadis flatté, est assailli par la vision de cette femme maîtresse de son corps. On peut<br />

aussi mettre en regard les charmantes aquarelles des années 1920 d’Ella Surville,<br />

sur des jeux très genrés de la séduction avec deux superbes sanguines à l’extrême<br />

Chapitre ‹Forêt›, 2019, vue de l’exposition MCBA Lausanne. Photo: Dominik Gehl<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


fragilité de Jean Crotti. Ces acquisitions récentes représentent de jeunes hommes<br />

rencontrés par l’artiste sur des forums en ligne, nouveau terrain de la séduction, du<br />

désir et du regard, où l’interlocuteur peut disparaître brusquement, comme les sanguines<br />

pâlissantes de l’artiste lausannois. Une toile de Félix Vallotton, où une femme<br />

taquine le sexe d’un satyre perturbe la linéarité d’une histoire des représentations<br />

de la sexualité.<br />

Petits yeux jaunes<br />

Dans le chapitre ‹Histoire›, s’exprime la jubilation du curateur à créer des dialogues<br />

à rebrousse-poil de l’histoire de l’art. Il y met en perspective la peinture musclée d’Eugène<br />

Burnand, à travers un tableau consacré à la fuite de Charles le Téméraire, avec<br />

un grand monochrome rouge d’un format approchant d’Olivier Mosset. Le rouge écarlate<br />

de Mosset se charge à ce contact d’un sens symbolique lié à la violence de l’histoire.<br />

Une interprétation qui s’oppose évidemment aux principes d’une peinture qui n’a<br />

d’autre référent qu’elle-même. Mais cet écart assumé peut s’excuser dans un contexte<br />

contemporain où le débat entre abstraction et figuration a perdu de son souffle. Le Robinson<br />

Crusoé d’Eduardo Arroyo est soumis à une torsion du même ordre. Ce peintre de<br />

la figuration libre s’identifiait au personnage qu’il représente en peintre bohème assis<br />

dans un fauteuil Voltaire sur un rocher. Dans cet accrochage, l’idylle se mue en une allégorie<br />

de la colonisation et de l’accumulation primitive. Car c’est bien le propos d’une<br />

histoire comme succession de désastres qui se dégage de ce chapitre où s’enchaînent<br />

une scène du massacre de la St-Barthélémy par François Dubois (vers 1572–1584), en<br />

forme de petits catalogues des horreurs, ou l’installation au raffinement sémiotique<br />

chirurgical d’un petit salon bourgeois en toile de Jouy avec ses motifs esclavagistes de<br />

Renée Green. Le musée sort aussi l’un de ses chefs-d’œuvre dans cette section avec le<br />

triptyque allégorique lugubre en nuances de vert et de gris de Félix Vallotton, ‹Le Deuil›,<br />

‹Le Crime châtié› et ‹L’Espérance›, tous trois datés de 1915.<br />

Au long de ce parcours chargé, où dialogues osés alternent avec rapprochements<br />

plus littéraux, les fulgurances ne manquent pourtant pas. Je citerais en premier lieu<br />

les sept œuvres de Dubuffet qui ponctuent l’exposition et les dessins au fusain de<br />

Miriam Cahn dans le chapitre ‹Douleur›. Les petits yeux jaunes de ces femmes aux<br />

corps de chouettes terrorisées par l’horreur de l’aube poursuivent le spectateur<br />

au-delà du temps.<br />

Sylvain Menétrey, curateur, critique indépendant et enseignant à la HEAD–Genève, vit à Lausanne.<br />

sylvain.menetrey@gmail.com<br />

→ ‹Atlas – Cartographie du don› s’est terminée le 12.1. Catalogue, sous la direction éditoriale de<br />

Bernard Fibicher, 64 pages.<br />

→ ‹À fleur de peau – Vienne 1900, de Klimt à Schiele et Kokoschka›, présente près de 180 peintures,<br />

dessins, sculptures et objets d’arts appliqués créés à l’aube du XX e siècle. Jusqu’au 24.5.<br />

Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne<br />

↗ www.mcba.ch<br />

FOKUS // ATLAS. CARTOGRAPHIE DU DON<br />

57


Agenzia X/ Moicana — Mappature<br />

controculturali<br />

Anonimo, Paria N. 7, 1971<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Lo scorso novembre è stata presentata a Milano l’installazione<br />

‹L’edicola che non c’è›, a cura di Moicana (Centro studi sulle<br />

controculture) e Agenzia X. Un progetto che unisce ricerca e<br />

controcultura e che prosegue con l’inaugurazione di un archivio<br />

dedicato alla stampa underground. Regaida Comensoli<br />

Il progetto ‹L’edicola che non c’è› nasce dall’incontro tra attivisti di diverse generazioni<br />

dell’area milanese e da un gruppo di giovani studiosi e ricercatori della statale<br />

di Milano. Lo scopo è rendere fruibili diversi materiali, prodotti dal 1966 ad oggi, legati<br />

al composito universo delle culture alternative.Tra le riviste storiche sono da menzionare<br />

Mondo Beat e Pianeta Fresco, quest’ultima fondata da Fernanda Pivano e Ettore<br />

Sottsass e dal direttore irresponsabile (sic) Allen Ginsberg; ma anche Re Nudo, Paria,<br />

FAME, Decoder per arrivare fino alle pubblicazioni più recenti come L’antitempo.<br />

Non è un caso quindi che l’edicola sia stata allestita nella Galleria degli Artigiani<br />

della metropolitana milanese dove, nel 1966, nacque la redazione di Mondo Beat, la<br />

prima rivista underground italiana. Se da un lato assistiamo alla progressiva scomparsa<br />

delle edicole, dall’altro fioriscono da ormai più di un decennio pubblicazioni<br />

indipendenti e fanzine. È quindi fortemente simbolica la scelta di allestire non solo<br />

un’esposizione ma un’edicola, uno spazio di incontro dove poter temporaneamente<br />

consultare le storiche riviste underground. L’esposizione temporanea è in realtà solo<br />

la prima parte di un progetto che comprende anche un lavoro di digitalizzazione delle<br />

pubblicazioni e l’apertura nella sede di Agenzia X, storica casa editrice indipendente<br />

milanese che pubblica libri al confine tra narrativa e saggistica, di un archivio dove<br />

confluirà una parte dei materiali esposti durante l’intervento installativo. Queste tre<br />

tappe del progetto – l’installazione nello spazio pubblico, l’apertura di un archivio<br />

e la digitalizzazione delle riviste – sono manifestazioni di alcuni dei principi fondamentali<br />

che accomunano le culture underground. Ad esempio, la digitalizzazione e la<br />

fruizione gratuita sono un’estensione della filosofia anti-copyright che sta alla base<br />

delle pubblicazioni controculturali come riviste e fanzine.<br />

Riflettere di nuovo su questo periodo particolarmente fertile per le pubblicazioni<br />

indipendenti e underground diventa una necessità in un periodo postinternet, dove<br />

le istanze più commerciali e corporative che animano la rete sembrerebbero aver definitivamente<br />

prevalso sullo spirito più libertario e rivoluzionario. Quindi, il periodo<br />

delle pubblicazioni fisiche diventa simbolo di una sorta di età dell’oro, non ancora<br />

corrotta e portatrice di quei valori, presenti d’altronde anche nei primi anni della rete,<br />

senza averne le insanabili contraddizioni della contemporaneità.<br />

Regaida Comensoli storica dell’arte e curatrice indipendente. regaida.comensoli@gmail.com<br />

→ ‹Archivio della Stampa Underground›, Agenzia X, Milano, apertura 20.3.<br />

↗ www.agenziax.it<br />

FOKUS // AGENZIA X<br />

59


uangrupa — Neue Spieler für die<br />

documenta 15<br />

Erstmals kuratiert mit ruangrupa ein Kollektiv die documenta in<br />

Kassel. Es besteht aus zehn indonesischen Kunstschaffenden<br />

und Architekten aus Jakarta. Ihr kuratorischer Ansatz zielt auf<br />

ein gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Nutzung von<br />

ökonomischen und ideellen Ressourcen. Dominique von Burg<br />

Die Mitglieder von ruangrupa können mit etwas documenta-Erfahrung aufwarten,<br />

waren sie doch bei der documenta 14 mit ihrem Internetradio als Partner des dezentralen<br />

Radioprojekts ‹Every Time a Ear di Soun› beteiligt. «Raum der Kunst» oder<br />

«Raum-Form», wie das Kollektiv auf Deutsch heisst, war unter anderem mit seinen<br />

Werken an Ausstellungen wie der Istanbul Biennale, 2005, der Singapore Biennale,<br />

2011, der São Paulo Biennale, 2014, und am Cosmopolis-Projekt im Centre Pompidou,<br />

Paris, 2017, beteiligt. 2018 gründeten sie Gudskul, ein Bildungs- und Vernetzungsprojekt<br />

für Kreative, das auf kooperativer Arbeit basiert.<br />

Der als Impulsgeber geltende Ade Darmawan vertrat mit Farid Rakun die Gruppe<br />

ruangrupa an der ersten Pressekonferenz in Kassel, wo die beiden bekundeten, «eine<br />

global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform»<br />

schaffen zu wollen… Zudem beabsichtigen sie, mit der documenta 15 das Augenmerk<br />

auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im<br />

Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben, denen sie<br />

«partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen möchten, die eine andere Sicht auf<br />

die Welt ermöglichen». Neues Paradigma?<br />

DieseandereSichtaufdieWeltüberzeugtedieinternationaleFindungskommission<br />

auf Anhieb. Sie bestand neben Philippe Pirotte, Rektor Städelschule Frankfurt/M,aus<br />

namhaften Kuratoren und Museumsdirektoren. Die einhellige Wahl begründeten sie<br />

mit dem kuratorischen Ansatz, der auf einem internationalen Netzwerk von lokalen<br />

Community-basierten Kunstorganisationen fusst. Sie erkannten in ruangrupa das<br />

Potenzial eines Game-Changers für die documenta insofern, als sich hier «ein neues<br />

Paradigma kultureller Produktion abzeichnet». Laut Philippe Pirotte haben sie zwar<br />

viele Projekte gesehen, die sie als wertvoll erachteten, «aber bei ruangrupa hatten<br />

wir das Gefühl, dass wir Teil dieses Netzwerks sein wollen, das sie ‹koperasi› nennen,<br />

einer der Schlüsselbegriffe ihres documenta-Konzepts, das auf Austausch, Vernetzung<br />

und Dialog setzt». Weitere Künstlerkollektive, Schulen, Krankenhäuser und Universitäten<br />

werden in die Vorbereitungen der documenta 2022 in Kassel einbezogen.<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ruangrupa agiere nach der von ihr als «Lumbung» bezeichneten Methode. Diese strebe<br />

eine Art von Zusammenarbeit und das Verteilen von Ressourcen an, führt Pirotte<br />

weiter aus. Erläuternd fügt documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann hinzu,<br />

dass die Gruppe bereits 19 Jahre Erfahrung im Veranstalten kultureller Ereignisse<br />

habe und die Mitglieder selbst Kunstschaffende sind. ruangrupa setze auf Kunst, die<br />

in der Realität tatsächlich etwas bewirkt. Welche Art von Kunst kommen werde, sei<br />

allerdings noch offen. Es könnten Kunstwerke, Videos, Performances, Theaterstücke<br />

oder aber auch Musikfestivals sein.<br />

Kollektive als Kuratoren<br />

Die Wahl der neuen documenta-Leitung hat ein gespaltenes Echo ausgelöst.<br />

Während sich die einen auf frischen, nichteuropäischen Wind für Kassel freuen, stehen<br />

manche der Berufung von ruangrupa kritisch gegenüber. Doch ist die Wahl des<br />

Kollektivs wirklich die Überraschung, als die sie nun gehandelt wird? Es ist zwar noch<br />

nicht Standard, aber auch nicht ganz unüblich, dass Kunstschaffende für Grossausstellungen<br />

verantwortlich zeichnen, und Kollektive als Kuratoren sind schon seit<br />

einigen Jahren beliebt. Anders als eine Einzelperspektive bietet eine Co-Autorschaft<br />

die Möglichkeit, mehrere Blickwinkel mit einzubeziehen und die vielfältigen admi-<br />

Findungskommission der documenta 15, 2022 und neues Leitungsteam; Sabine Schormann, Generaldirektorin<br />

documenta und Museum Fridericianum (2. Reihe rechts), Christian Geselle, Oberbürgermeister<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender (vorne rechts) und Vertreter von ruangrupa: Ade Darmawan<br />

(2. Reihe, 2. von links), Farid Rakun und Julia Sarisetiati (vorne 1. und 2. von links). Foto: Nicolas Wefers<br />

FOKUS // RUANGRUPA<br />

61


nistrativen Arbeiten aufzuteilen. Dies haben die Beispiele der drei interdisziplinären<br />

Kollektive (Alexandria Contemporary Arts Forum, Chamber of Public Secrets und<br />

tranzit.org) bei der Manifesta 8 in Murcia 2010 oder des Kuratorenteams der 15. Biennale<br />

de Lyon 2019 bestätigt. Auch den Vertretern der Findungskommission erscheint<br />

es folgerichtig, «in einer Zeit, in der innovative Kraft insbesondere von unabhängigen,<br />

gemeinschaftlich agierenden Organisationen ausgeht,diesem kollektiven Ansatz mit<br />

der documenta eine Plattform zu bieten».<br />

Will man sich eine Vorstellung von der nächsten documenta machen, muss man<br />

nach Arnheim blicken, wo ruangrupa 2016 die Ausstellung ‹Transaktion› kuratierte.<br />

Fünfundvierzig internationale Künstlerinnen und Künstler realisierten nebst Wandbildern<br />

zahlreiche Installationen im Park von Sonsbeek und künstlerische Interventionen<br />

in der Stadt Arnhem. Die Ausstellung ‹transHISTORY› im Museum Arnhem<br />

präsentierte ortsspezifische Arbeiten, die vor Augen führten, dass Geschichte sich<br />

ständig weiterentwickelt und Teil der Realität ist. Es war ein Erfolg mit lobenden Kritiken<br />

in der internationalen Presse und über 100’000 Besucherinnen und Besuchern.<br />

Antworten auf existenzielle Fragen<br />

Immer wieder stellt sich die Frage, was die documenta heute noch leisten kann.<br />

Wohl ist es ihr Anliegen, sich jedes Mal neu zu erfinden. Lohnt sich der Verzicht<br />

auf eine singuläre künstlerische Vision, wenn die gemeinsam erarbeitete Alternative<br />

Zeitfragen in einer überraschenden Ästhetik aufgreift? Es ist mutig und notwendig,<br />

den Diskurs über die westlichen Kunstzentren hinaus auszudehnen. Zieht<br />

man ruangrupas Ausstellungen bei der Asia Pacific Triennial of Contemporary Art,<br />

Brisbane, 2012, der São Paulo Biennale, 2014, oder ‹Transaktion› in Arnheim, 2016,<br />

als Beispiele bei, so dürfte die Weltkunstschau mit ihnen zum Netzwerk, Kunst zur<br />

kooperativen Arbeit werden. Dieser seit einigen Jahren feststellbare kulturelle Trend<br />

hin zu Projekten mit partizipativem Anspruch, performativen Neuinterpretationen<br />

historischer Ereignisse, Workshops und Labors ist mittlerweile Teil von Biennalen<br />

und anderen Grossausstellungen. In Zeiten, da Europa und andere Länder vor enormen<br />

Herausforderungen angesichts von politischem Populismus und Zerfall von<br />

Gesellschaften stehen, will die documenta eine Plattform bieten, die Antworten auf<br />

existenzielle und soziale Fragen geben könnte. Die Ausstellung wird zeigen, ob diesbezügliche<br />

Visionen skizziert werden. Denn die Erwartungen sind hoch.<br />

Dominique von Burg, Kunsthistorikerin und Autorin, Zürich. dvonburg1@bluewin.ch<br />

→ ‹documenta 15›, Kassel, bis 25.9.2022 ↗ www.documenta.de<br />

→ ‹about documenta›, Daueraustellung, Neue Galerie Kassel ↗ www.museum-kassel.de<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


HINWEISE<br />

Digitale Kunst / Simon Weckert,<br />

Google Maps Hack, <strong>2020</strong><br />

Curator’s Choice — Der Berliner Künstler<br />

Simon Weckert hat 99 Smartphones in einem<br />

Handkarren durch die Stadt gezogen und so<br />

einen virtuellen Stau auf Google Maps erzeugt.<br />

Das heisst, für alle User der Navigationsfunktion<br />

der App färbte sich die Strasse temporär<br />

rot, und es wurde allenfalls eine alternative<br />

Route vorgeschlagen. Das dazugehörige Video<br />

zeigt den Künstler mit einem quietschenden<br />

roten Bollerwagen durch leere Strassen gehen,<br />

daneben eingeblendet die digitale Landkarte.<br />

‹Google Maps Hack› ging innert kürzester Zeit<br />

viral, begleitet von reisserischen Artikeln mit<br />

Titeln in der Art von ‹Künstler fegt mit virtuellem<br />

Stau Strassen leer›. Tatsächlich fegte<br />

Weckert natürlich keine Strassen leer. Google<br />

Maps ist zwar dominant, aber es ist nicht anzunehmen,<br />

dass alle Autofahrenden es permanent<br />

benutzen. Im Interview mit der FAZ erklärt<br />

Weckert einige Hintergründe. Er pröbelte mit<br />

verschiedenen Gehgeschwindigkeiten herum<br />

und kriegte nach einer Stunde langsamen Hinund<br />

Hergehens eine Strasse rot. Wenn ein Auto<br />

an ihm vorbeifuhr, verschwand die Rotfärbung<br />

gleich wieder. Die Aktion ist schon eine Weile<br />

her, aber er veröffentlichte sie jetzt gezielt zum<br />

15. Geburtstag von Google Maps. Weckerts<br />

Arbeit reiht sich ein in eine lange und durchaus<br />

kritisierbare Tradition von Medienkunstarbeiten,<br />

die mit einer sehr kontrollierten Versuchsanordnung<br />

und einer zugespitzten Darstellung<br />

ohne viele Hintergrundinformationen arbeiten<br />

und dabei nicht zuletzt auf massenmediale<br />

Aufmerksamkeit und ein Publikum ausserhalb<br />

der wohlinformierten Kunstzirkel zielen.<br />

Diese Reaktionen können als Teil der Arbeit<br />

verstanden werden, als Untersuchung der Aufmerksamkeitsökonomie.<br />

Das erklärte Ziel des<br />

Künstlers ist sicher gelungen, nämlich Mechanismen<br />

aufzuzeigen, die uns täglich betreffen,<br />

wie die Tatsache, dass unsere Nutzerdaten<br />

einem profitorientierten Quasi-Monopolisten<br />

dienen. Als mögliche Alternative schlägt er<br />

offene, nutzerorientierte Tools vor. Dass Google<br />

sich keine Sorgen macht, zeigt sich in dessen<br />

süffisantem Statement zur Aktion. Man freue<br />

sich über kreativen Umgang mit ihren Services.<br />

Tatsächlich gebe es noch Dinge zu verbessern,<br />

Bollerwagen könnten zum Beispiel noch nicht<br />

erkannt werden. Raffael Dörig<br />

Simon Weckert · Google Maps Hack, <strong>2020</strong>,<br />

Screenshots<br />

↗ http://www.simonweckert.com/googlemapshacks.html<br />

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE<br />

63


Animation / Grüezi<br />

Curator’s Choice — ‹Grüezi›, eine Begrüssung,<br />

begleitet von einem Lächeln, die schweizerischer<br />

nicht sein könnte. ‹Grüezi› steht auch am<br />

Anfang von Jonas Raebers Kurzfilm. Ein Herr im<br />

Karohemd steht im Fokus und richtet sich an<br />

das Publikum. In den Süden fahre er jeweils im<br />

Sommer, denn da sei es immer sonnig. Mit dem<br />

Wohnwagen selbstverständlich. Das Ausland<br />

gefällt ihm sowieso sehr gut. Auf diese kurze,<br />

nette Einleitung folgt dann auch schon das<br />

grosse Aber: Die Ausländerinnen und Ausländer<br />

sollen dann doch bitte auch da bleiben, im<br />

Ausland. Was darauf folgt, ist eine Auflistung<br />

von Stereotypen, die – um bei den Stereotypen<br />

zu bleiben – jede Altherren-Stammtischrunde<br />

erblassen liesse. Je länger seine Hasstirade<br />

dauert, desto röter und böser wird er. Bis ihm<br />

schlussendlich das Wasser bis zum Hals steht.<br />

Jonas Raeber machte sich in den Neunzigerjahren<br />

mit kritischen, politischen Kurzfilmen<br />

einen Namen in der Schweizer Animationsszene.<br />

Premiere feierte ‹Grüezi› 1995 an den<br />

Solothurner Filmtagen und reiste anschliessend<br />

zu Festivals in ganz Europa. Im Januar<br />

<strong>2020</strong>, pünktlich zu seinem 25. Jubiläum, ist der<br />

Film in besserer Qualität verfügbar und hat bis<br />

Heute trotz seines Alters nichts an Relevanz<br />

verloren. Dominique Marconi<br />

Hans Schärer<br />

Basel — Die Galerie Müller zeigt das späte<br />

Schaffen von Hans Schärer (1925–1997). Mit<br />

rohen Frauenbildern, den ‹Madonnen›, hat sich<br />

der Luzerner einen Namen gemacht. Allerdings<br />

sind es weniger Madonnen als vielmehr deren<br />

archaische Gegenbilder. Die Augen zu Schlitzen<br />

reduziert, die Zähne gebleckt, auf der Brust eine<br />

Art Vagina, tauchen die dämonischen Wesen<br />

vor monochromen Gründen auf. Einige dieser<br />

der Art Brut nahestehenden Idole wurden<br />

2013 an der Biennale in Venedig gezeigt. Auch<br />

die Figuren zweier Hauptwerke in Basel sind<br />

mit dunklen Augen und zur Schau gestellten<br />

Zahnreihen in expressiver Gestik gezeichnet.<br />

Doch hier sind es männliche Gestalten. Kämpfer,<br />

mit schaufelartigen Pranken, mit Helmen<br />

und Schildern bewehrt, die jeweils zu dritt<br />

agieren. Schwarz auf Weiss, fast lebensgross,<br />

hat sie Schärer auf riesige Packpapiere gemalt.<br />

Einzelne Köpfe und durchgestrichene Körper<br />

ergänzen die Szenerie. Teilweise quergestreift,<br />

als wären es bandagierte Mumien, und mit<br />

wenig Rot akzentuiert, muten sie unheimlich<br />

an. In den Neunzigerjahren treten auch Mickey<br />

Mouse und der Tod ins Bild. Maskenhaft<br />

erstarrt und höhnisch lachend, schwebt die<br />

Pop-Figur in einem Lichterkranz monumental<br />

über der dunklen Bergwelt. In ‹Eigenthal›, 1992,<br />

werden die Luzerner Alpen zur Kulisse für den<br />

trotzigen Spott über die Vergänglichkeit. IKR<br />

Jonas Raeber · Grüezi, 1995, 2’<br />

↗ www.youtube.com/watch?v=MsfW7YdyM-M<br />

Hans Schärer · Ohne Titel, 1984, Öl und Acryl<br />

auf Papier, 150 x 230 cm © ProLitteris<br />

→ Galerie Müller, bis 11.4.<br />

↗ www.galeriemueller.com<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Making Fashion Sense<br />

Basel — Wie verändert die Digitalisierung die<br />

Modewelt? Welche Materialien kommen zum<br />

Einsatz? Welche Technologien werden für die<br />

Produktion genutzt? Wie prägen diese die<br />

Schnitte? Die Ausstellung ‹Making Fashion<br />

Sense› wagt einen Blick in die Zukunft und<br />

zeigt, was eigentlich schon jetzt möglich wäre.<br />

Hyperfunktionale Materialien, die unsere biometrischen<br />

Daten überwachen, sind längst im<br />

Alltag angekommen. Zumindest im Profisport.<br />

Die Kuratorinnen Sabine Himmelsbach und<br />

Katharina Sand haben über 20 internationale<br />

junge Designerinnen beziehungsweise Künstlergruppen<br />

mit ihren jüngsten Bekleidungsentwürfen<br />

ausgewählt. Anhand ihrer Ausstellung<br />

im Haus der elektronischen Künste lassen sich<br />

drei aktuelle Tendenzen ablesen: jene, die ein<br />

ökologisches Bewusstsein vertritt und sich<br />

Themen der Nachhaltigkeit stellt. Hierfür steht<br />

Freya Probst mit wurzelbasierten Kleidern.<br />

Die auf natürlichen Rohstoffen, natürlichem<br />

Wachstum und Naturfarben beruhenden Entwürfe<br />

sind jedoch in der Minderheit. Eher hat<br />

man den Eindruck, dass, wer künftig «in» sein<br />

will, wie ein Leuchtkäfer durch das Leben wandelt:<br />

blinkend und glitzernd. In dieser zweiten<br />

Gruppe werden Kleiderteile von Lichtblitzen<br />

durchzuckt. Ob sie via Sensoren auf Impulse<br />

von aussen reagieren oder ob sie der Träger<br />

aktiviert, ist nicht immer auszumachen. Ling<br />

Tan stellt ihre ‹Supergestures› vor, ein partizipatives<br />

Projekt, das die Beziehung zwischen<br />

dem urbanen Raum und den Auswirkungen auf<br />

unser Leben untersucht. Als dritte Tendenz<br />

lässt sich eine von biomorphen Formen inspirierte<br />

Ästhetik erkennen. Die Träger dieser<br />

Gewänder erscheinen aalglatt und biegsam wie<br />

Fische, Amphibien oder, wie einst im Märchen,<br />

wie Meerjungfrauen. Traurig scheint nur, dass in<br />

vielen Entwürfen eine Gesichtsmaske vorgesehen<br />

ist, aus der Augen so wehmütig blicken, als<br />

ob sie sich eines anderen Seins erinnern.<br />

Was hier als Neuheit in der Modebranche präsentiert<br />

wird, hat oft seine Inspirationsquellen<br />

in Entwürfen der Vergangenheit, insbesondere<br />

der Avantgarde der 1920er-Jahre, die begeistert<br />

war von der Elektrifizierung der Lebenswelt,<br />

oder den Avantgarden der 1960er-Jahre,<br />

die den Weltraum entdeckten. Die Technik<br />

wandelt sich, die Utopien nicht? DOM<br />

Clara Daguin · Aura Inside, 2018<br />

Ling Tan · Supergestures, 2018<br />

→ Haus der elektronischen Künste Basel,<br />

bis 8.3.<br />

↗ www.hek.ch<br />

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / BASEL<br />

65


Max Sulzbachner<br />

Basel — Wilde Männer und tote Frauen: Das<br />

Kunstmuseum Basel zeigt den Basler Expressionisten<br />

Max Sulzbachner (1904–1985). Erstmals<br />

lässt sich dank einer Schenkung neben<br />

fasnächtlicher Inspiration auch sein bisher unbekanntes,<br />

abgründiges Frühwerk entdecken.<br />

Diese wichtige Werkphase der Zwanzigerjahre<br />

ist im Schulterschluss mit der Basler Künstlervereinigung<br />

‹Rot-Blau› und deren Faszination<br />

für den in Davos weilenden Ernst Ludwig<br />

Kirchner (1847–1921) entstanden.<br />

Ein Vergleich mit dem zeitgleich in Freiburg<br />

gezeigten Hermann Scherer (1893–1927),<br />

Freund von Sulzbachner, offenbart nicht nur<br />

stilistische, sondern auch thematische Parallelen<br />

wie den ‹Frauenmord›. Das unheimliche<br />

Bildmotiv tritt auch bei anderen Expressionisten<br />

in Erscheinung, so bei George Grosz und<br />

Oskar Kokoschka. Sulzbachner thematisiert es<br />

in mehreren Werken, etwa in der zwölfteiligen<br />

Holzschnittfolge ‹Mondnächte›, 1925, die einem<br />

Gedicht von Georg Heym folgt und dieses mit<br />

der erfundenen Tötung einer Frau erweitert.<br />

Zudem malt Sulzbachner gleich drei Gemälde<br />

zum Mörder Raskolnikoff, der aus Geldnot eine<br />

Pfandleiherin mit dem Beil erschlägt. Die Figur<br />

aus dem Roman ‹Schuld und Sühne›, 1866, von<br />

Dostojewski scheint für den Expressionismus<br />

fruchtbar gewesen zu sein: Auch der damals<br />

bekannte, 1923 entstandene, gleichnamige<br />

Stummfilm des deutschen Regisseurs Robert<br />

Wiene (1873–1938) verhandelt dessen schuldhafte<br />

Verstrickung. Sulzbachner selbst scheint<br />

sich mit der Figur des Verbrechers so weit<br />

auseinandergesetzt zu haben, dass er gar eine<br />

Haft in Kauf nahm und dem Protagonisten seiner<br />

Bildreihe die eigenen Gesichtszüge verlieh.<br />

Die Theatralik der Szene betont dabei weniger<br />

die Tötung der Frau, vielmehr setzt sie auf die<br />

Wildheit und Zerrissenheit der Hauptfigur.<br />

Monströs und monumental in Szene gesetzt,<br />

in unheimlich glühenden Farben gemalt, hat<br />

Raskolnikoff hier das Beil gegen sich selbst<br />

gerichtet. Angedeutet wird ein Moment des<br />

Aussersichseins, ein Lebensgefühl, das die Expressionisten<br />

bekundeten und anstrebten. IKR<br />

Max Sulzbachner · Das Gespräch hinter der<br />

Türe (nach Rodion Raskolnikoff von Fjodor<br />

Dostojewski), 1925. Foto: Martin P. Bühler<br />

Max Sulzbachner · Raskolnikoff: Ich habe<br />

getötet, 1925, Kunstmuseum Basel.<br />

Foto: Martin P. Bühler<br />

→ Kunstmuseum Basel, Hauptbau, bis 8.3.<br />

↗ www.kunstmuseumbasel.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Berlin Allesandersplatz<br />

Berlin — 30 Jahre nach dem Mauerfall haben<br />

sich die «Möglichkeitsräume» in Berlin endgültig<br />

geschlossen. Oder etwa nicht? Eine Gruppe<br />

von Akteuren aus der Kunst- und Architekturszene<br />

hat rechtzeitig den Fuss in die Tür<br />

gestellt und dafür gesorgt, dass ein riesiges<br />

Gebäude am Alexanderplatz nun zum Modellprojekt<br />

für die Zukunft wird.<br />

Am Anfang stand eine Behauptung. «Hier<br />

entstehen für Berlin: Räume für Kunst, Kultur<br />

und Soziales …» Angebracht hatte das Plakat,<br />

das an ein offizielles Bauschild erinnerte, die<br />

Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA)<br />

2015 am Haus der Statistik, einem zum Abriss<br />

vorgesehenen, seit zehn Jahren leer stehenden<br />

Gebäude mitten in Berlin. Der 1968–1970<br />

im Stil der DDR-Moderne errichtete, rund<br />

50’000 m 2 grosse Komplex, der heute dem Land<br />

Berlin gehört, ist eine Ruine. Damit sich keine<br />

Obdachlosen einrichten, hatte man die Fenster<br />

herausgenommen, weiterer Verfall blieb nicht<br />

aus. Unterdessen sind Vögel eingezogen – allein<br />

213 Mauersegler wurden gezählt –, und im<br />

Innenhof wächst ein Urwald aus Götterbäumen<br />

und anderen Pionierpflanzen.<br />

Der Akteurskreis, der zunächst als ‹Initiative<br />

Haus der Statistik› firmierte, stiess bei<br />

der Politik auf Gehör und kooperiert jetzt als<br />

Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin bei<br />

der Entwicklung des HdS als gemeinwohlorientiertes<br />

Modellprojekt. Neben Kunst und Kultur<br />

soll unter anderem das Rathaus hier einziehen,<br />

denn der forcierte Ausverkauf landeseigener<br />

Immobilien mit explodierenden Mieten hat<br />

auch vor der Verwaltung nicht Halt gemacht.<br />

Aktuell werden andere partizipative Nutzungen<br />

diskutiert und erprobt, darunter ein Chor für<br />

«utopische Lieder» (Bernadette La Hengst).<br />

Eines der Pionierprojekte ist das von Labor<br />

k3000 (Marion von Osten, Peter Spillmann u.a.)<br />

realisierte ‹fallingwild›. Ein wenig abgerückt<br />

vom eigentlichen Gebäude steht ihr hölzerner<br />

Nachbau der modernistischen Vorhangfassade<br />

– Modell und Kunstwerk zugleich. Demonstriert<br />

wird hier, wie sich die Fassade dauerhaft,<br />

also auch über Umbau- und Renovierungszeit<br />

hinweg, als Nistplatz erhalten liesse. Denn das<br />

Haus der Statistik will nicht nur die Nachbarschaft,<br />

sondern auch nichtmenschliche Mitbewohner<br />

rund um den «Allesandersplatz», wie<br />

derzeit in grossen Lettern auf dem Dach des<br />

Gebäudes zu lesen ist, integrieren. Stadtnatur<br />

ist seit Mauerzeiten ein Spezialgebiet der<br />

(West-)Berliner Biologen, auch einen Wildtierbeauftragten<br />

gibt es hier. Und so erfährt man<br />

aus den vorbereitenden Gesprächen, dass viele<br />

Tiere die Stadtlandschaft inzwischen als ihr<br />

Territorium verstehen, es also wichtig ist, in einer<br />

bislang nur auf den Menschen zugeschnittenen<br />

Architektur Nischen und Zwischenräume<br />

für unsere Co-Species (Donna Haraway) bereitzuhalten.<br />

Das Holzmodell setzt das um. Ob<br />

die Fassade letztlich so realisiert wird, ist noch<br />

offen, aber sie hat das Potenzial, auch anderen<br />

Bauvorhaben einen Weg zu weisen. MW<br />

Labor k3000 · fallingwild, 2019, Modell einer<br />

reliefartigen Holzfassade, die einen vielfältigen<br />

Lebensraum für Tiere und Pflanzen anbietet.<br />

Foto: Brian Karp<br />

Gespräch am Berliner Stadtmodell zwischen<br />

dem Jagd- und Wildexperten des Berliner<br />

Senats Derk Ehlert (l.) und Peter Spillmann von<br />

Labor k3000. Filmstill: Brian Karp<br />

↗ www.hausderstatistik.org<br />

↗ www.fallingwild.org<br />

HINWEISE // BASEL / BERLIN<br />

67


Alles zerfällt<br />

Bern — Mit vereinten Kräften empor, haltlos<br />

hinab in die Tiefe: Die Fragmente von Hodlers<br />

‹Aufstieg› und ‹Absturz›, 1894, die an die<br />

Erstbesteigung des Matterhorns erinnern,<br />

dominieren den Austellungsauftakt im Kunstmuseum<br />

Bern und geben gleichsam den Ton<br />

an. Vielleicht so: Über vieles mag der Mensch<br />

triumphieren, aber das Andere bleibt stärker.<br />

Und Kunst kann beides sichtbar machen. In<br />

diesem Fall Schweizer Kunst aus der hauseigenen<br />

Sammlung von Böcklin bis Vallotton,<br />

vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. und<br />

den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.<br />

Knapp zweihundert Werke – Ölgemälde<br />

und Arbeiten auf Papier – hat Kuratorin<br />

Marta Dziewańska für ihre erste Ausstellung<br />

in Bern ausgesucht, deren Titel den irischen<br />

Dichter Yeats zitiert und auf eine aus den Fugen<br />

geratene Welt verweist: «Alles zerfällt, die<br />

Mitte hält nicht mehr; / Und losgelassen nackte<br />

Anarchie, / Und losgelassen blutgetrübte Flut,<br />

und überall / Ertränkt das strenge Spiel der<br />

Unschuld …», 1919. Nicht nur aus den Fugen<br />

geraten, sondern auch entzaubert ist diese<br />

Welt. Das spiegelt sich in vielen der gezeigten<br />

Werke. Nicht wenige antworten darauf mit<br />

Gegenzauber. Der Blumenmärchen-Dichter<br />

Kreidolf etwa mit ‹Das Leben ein Traum› oder<br />

der weniger bekannte Plinio Colombi mit seinen<br />

durchdachten realistischen Schneelandschaften.<br />

Auch Böcklin, dieser tief fühlende sinnliche<br />

Symbolist, gehört hierher oder – ihm ist ein<br />

ganzes der zwölf klug kommentierten Kapitel<br />

gewidmet – Adolf Wölfli mit seinen aberwitzigen<br />

(Lebens-)Bilderzählungen. Schwer zu<br />

fassen, kaum zu begreifen sind sie, aber mit<br />

ihren nach allen Seiten durchlässigen Grenzen<br />

sehr passend im Kontext dieser Schau, die<br />

dem Publikum eine neue Lesart von Werken der<br />

Sammlung vorschlägt. Marta Dziewańska geht<br />

dabei von Sigmund Freuds Annahme dreier<br />

narzisstischer Kränkungen (1917) aus: die Erde,<br />

Heimat des Menschen, ist nicht der Mittelpunkt<br />

des Kosmos; der Mensch ist auch nur<br />

ein Tier; das «Ich» ist «nicht Herr (…) in seinem<br />

eigenen Haus». Da gerät von Kapitel 1, ‹Das<br />

zerschlagene Ich› über ‹Ein Fremder im Selbst›,<br />

‹Übermächtige Natur› oder ‹Landschaft als<br />

Gemütszustand› und ‹Heimgesuchte Häuser›<br />

bis zu Kapitel 12, ‹Schwindel› (mit grossem<br />

Auftritt von Vallotton), einiges in Bewegung. Für<br />

Überraschungen ist dabei gesorgt, sei es, weil<br />

es zu irritierend anregenden Konstellationen<br />

und thematischen Zuordnungen kommt, sei es,<br />

weil in diesem illustrierenden Kontext Künstlerinnen<br />

erscheinen, denen man sonst kaum<br />

begegnet: Louise Catherine Breslau, Clara von<br />

Rappard, Annie Stebler-Hopf mit ihrem kühlklaren<br />

Tableau ‹Am Seziertisch›. AMA<br />

Félix Vallotton · 1914, paysage de ruines<br />

et d’incendies, 1915, Öl auf Leinwand,<br />

115,2 x 147 cm, Courtesy Kunstmuseum Bern<br />

Arnold Böcklin · Meeresstille, 1887, Tempera<br />

und Firnisfarbe auf Holz, 103 x 150 cm, Courtesy<br />

Kunstmuseum Bern<br />

→ Kunstmuseum Bern, bis 20.9.<br />

↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Agnes Barmettler<br />

Emmenbrücke — Ungerahmt, roh und bisweilen<br />

in starrer Erhabenheit hängen die<br />

Werke von Agnes Barmettler (*1945, Stans) in<br />

der Kunstplattform akku. Die Gastkuratorin<br />

Patricia Bieder hat das umfangreiche Werk der<br />

aus Obwalden stammenden Künstlerin in eine<br />

Überblicksschau gegliedert und bietet dadurch<br />

die Möglichkeit einer Widerentdeckung. In<br />

den Siebziger- und Achtzigerjahren hat sich<br />

Barmettler expressiv-figurativ mit kulturanthropologischen<br />

Themen, insbesondere dem Matriarchat<br />

der Hopi-Stämme in Südwestamerika<br />

auseinandergesetzt und deren mythologisches<br />

Weltbild studiert. In ihren grossformatigen<br />

Malereien widerspiegelt sich die menschliche<br />

Existenz in unterschiedlichen körperlichen<br />

Erscheinungsformen. Auffallend ist die Gestik<br />

der Figuren sowie deren Verortung in der<br />

Landschaft, die auf eine mystische Bedeutung<br />

weist. Parallel wird im Kabinett Martin Dislers<br />

Linolschnittserie ‹Ein Schnitt ins Herz›, 1988,<br />

gezeigt, die sich ebenso intensiv mit der Verletzlichkeit<br />

des Menschseins befasst und die<br />

Verbindung zwischen den beiden Kunstschaffenden<br />

– die beiden lebten mehrere Jahre als<br />

Paar zusammen – wiederaufleben lässt. MS<br />

Agnes Barmettler · Hahai-i und Heheya, um<br />

1985, Öl auf Baumwolle, 91 x 76 cm<br />

→ akku Kunstplattform, bis 15.3.<br />

↗ www.akku-emmen.ch<br />

Wege in die Abstraktion<br />

Friedrichshafen — Das Zeppelin Museum<br />

bringt in einer eigens konzipierten Ausstellung<br />

gut 80 Werke der Fotografin Marta Hoepffner<br />

(1912–2000) und ihres Lehrers, des Malers Willi<br />

Baumeister (1889–1955), erstmals zusammen.<br />

Die in zwölf Kapitel gegliederten Arbeiten<br />

illustrieren einen Zeitraum von 60 Jahren und<br />

stammen aus der hauseigenen Sammlung wie<br />

auch von externen Leihgebern. Eines der frühsten<br />

Werke von Baumeister ist eine ‹Landschaft<br />

mit Kran›, Öl auf Pappe, ca. 1909; Spätwerke<br />

von Hoepffner sind unter anderem die ‹Variochromatischen<br />

Lichtobjekte› – durchleuchtete<br />

Collagen in drehbaren Kästen.<br />

So verschieden die Ausdrucksformen von<br />

Hoepffner und Baumeister sind, so gemeinsam<br />

können Themen und Ausführung ihrer<br />

Werke sein. Dies zeigt sich in zwei Gemälden<br />

mit Hockeyspieleren. Baumeister staffelt 1927<br />

in angedeuteter städtischer Umgebung vier<br />

abstrakte Figuren hinter einem Ball, und ist<br />

da nicht ein griechischer Tempel rechts im<br />

Hintergrund? Hoepffner zeigt uns drei Jahre<br />

später zwei Eishockeyspieler; einen Torwart<br />

und eine das Spiel beobachtende schwarz<br />

gekleidete Figur mit gekreuzten Beinen. Eine<br />

schräg abgeschnittene weisse Fläche markiert<br />

das Eisfeld vor wolkig blauem Grund. Markante<br />

rot-weisse Elemente finden sich in den Stulpen<br />

und Tricots der Spieler sowie in der angedeuteten<br />

Torumrandung.<br />

Derart macht die Ausstellung sowohl Verbindungen<br />

als auch Unterschiede sichtbar – von<br />

der Wahl der Materialien bis zum Ringen um eigenständige<br />

abstrakte Formen und Motive. Beide<br />

verbanden Kunst mit Forschung. Baumeister<br />

besass eine grosse Sammlung von Steinkeilen<br />

und ging den Techniken prähistorischer Höhlenmalereien<br />

nach. 1947 veröffentlichte er das<br />

Lehrbuch ‹Das Unbekannte in der Kunst›.<br />

Beide mussten im Dritten Reich ihre Kunst<br />

teilweise im Verborgenen weiterführen. Baumeister<br />

konnte im Schutz einer Anstellung<br />

weiterforschen, sein Haus wurde aber zerstört.<br />

Hoepffner trug wichtige Negative stets auf sich<br />

und verlor ihr Atelier. Der zuvor enge persön-<br />

HINWEISE // BERN / EMMENBRÜCKE / FRIEDRICHSHAFEN<br />

69


liche Kontakt wurde unterbrochen. Nach dem<br />

Weltenbrand gründete Hoepffner mit ihrer<br />

Schwester Madeleine in Hofheim am Taunus<br />

eine private Fotoschule. Sie begann mit Experimenten<br />

in der Farbfotografie und konzentrierte<br />

sich auf kameralose Bilder.<br />

Die typografisch und farblich konzise Ausstellung<br />

zeigt eine umfasende Werkschau und<br />

bietet mittels eines Tischs voller Archivalien<br />

und Briefen auch einen faszinierenden Einblick<br />

in zwei miteinander verknüpfte Leben. TS<br />

Willi Baumeister · Prisma, Spektrum mit<br />

weissem Kreis auf Rosa, 1921–1922, Öl und<br />

Bleistift auf Leinwand, 73,3 x 54,6 cm, Courtesy<br />

Kunstmuseum Stuttgart © ProLitteris<br />

Des Gletschers Kern<br />

Glarus — Die Glarner Künstler sehen die<br />

Welt anders. Das macht ihre Arbeiten auch in<br />

naturwissenschaftlichen Diskursen spannend.<br />

Im Mai 2018 nahmen Martin Stützle (*1959)<br />

und Fridolin Walcher (*1951) an einer mehrwöchigen<br />

Forschungsreise nach Grönland teil. Sie<br />

zeichneten und fotografierten die Welt aus Eis<br />

und Schnee, die in ihren Werken nun ebenso<br />

faszinierende wie alarmierende Aspekte<br />

offenbart. Martin Stützle dokumentiert in einer<br />

Serie kleinformatiger Radierungen die Formenvielfalt<br />

der Eisberge – die keineswegs nur wie<br />

mächtige Zuckerhüte aussehen, sondern sehr<br />

vielfältige bizarre Formen annehmen können.<br />

Das Gegenstück zu diesen zarten, silbriggrauen<br />

Radierungen bildet eine mehrteilige<br />

Monotypie, die wie ein Blick ins kristalline<br />

Innere des Eises wirkt. Zusammengenommen<br />

erscheinen Stützles Arbeiten wie Bestandsaufnahmen<br />

einer vom Untergang bedrohten Welt.<br />

Diese gefährdete Seite Grönlands zeigt auch<br />

Fridolin Walcher in seinen Fotografien. Walcher<br />

hat weite, überraschend farbige Eispanoramen<br />

abgelichtet. Als Kontrast dazu zeigt er Aufnahmen<br />

schmelzender Gletscher – aus Grönland<br />

und aus den Glarner Alpen – die neben den<br />

Eislandschaften wie graue Gerippe wirken. AH<br />

Marta Hoepffner · Gläser mit Rose, 1956, Farb-<br />

Solarisation auf Fotopapier, 35,5 x 28,5 cm,<br />

Courtesy Museum – Galerie Lände, Kressbronn<br />

→ Zeppelin Museum Friedrichshafen, bis 19.4.<br />

↗ www.zeppelinmuseum.de<br />

Fridolin Walcher · Ilulissat, Disko Bay 2, 2018,<br />

Farbpigmentprint, Papier auf Alu, 100 x 100 cm<br />

→ Kunsthaus Glarus, bis 1.3.<br />

↗ www.kunsthausglarus.ch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Hans Baldung Grien<br />

Karlsruhe — Seit rund sechzig Jahren ist Hans<br />

Baldung Grien (1484/85–1545) erstmals wieder<br />

in einer grossen Übersichtsausstellung zu sehen<br />

– in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.<br />

Gute zwei Drittel seiner Gemälde, insgesamt<br />

62, sowie sehr viele Arbeiten auf Papier und<br />

dazu zahlreiche Werke von Zeitgenossen trug<br />

der Kurator Holger Jacob-Friesen unter dem<br />

Titel ‹heilig – unheilig› zusammen.<br />

Baldung Grien war als junger Künstler Mitarbeiter<br />

in Dürers Werkstatt, lebte wegen seines<br />

malerischen Hauptwerks, des Altars des Münsters,<br />

einige Jahre in Freiburg i.Br. und ab 1517<br />

in Strassburg. Als Künstler des Übergangs, von<br />

spätgotischer Frömmigkeit über Renaissance<br />

im Geist Dürers bis zum Manierismus, ist er<br />

eine faszinierende Ausnahmeerscheinung.<br />

Er bediente sich mit Könnerschaft und Erfolg<br />

sämtlicher Medien – Zeichnung, Druckgrafik,<br />

Glasmalerei, Malerei –, liebte die Provokation<br />

und war weit entfernt von aller Schönheit<br />

um ihrer selbst willen. Sein Werk spiegelt die<br />

Spannungen der Zeit der beginnenden Reformation.<br />

So durchbrach er in seinen kirchengebundenen<br />

Bildern die herkömmliche Ikonografie<br />

und erschloss neue religiöse Dimensionen.<br />

Beispiel ist die ‹Geburt Christi›, ca. 1525,<br />

aus dem Städel, wo das grellweiss gemalte<br />

Jesuskind so sehr zum Licht der Welt wird,<br />

dass Josef schützend seine Hand vor die Augen<br />

hält. Beispiele sind auch seine ‹Sündenfall›-<br />

Darstellungen, in denen sich Adam von hinten<br />

eng an Eva schmiegt: Die Sünde ist nicht<br />

der Apfel, sondern die erotische Begegnung<br />

der ersten Menschen. Höhepunkt seiner von<br />

mancherlei ikonografischen Rösselsprüngen<br />

begleiteten Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema Erotik sind seine Hexendarstellungen.<br />

Mit diesen höchst ambivalenten Werken, die<br />

oft zu eigentlichen Bildrätseln werden und mit<br />

denen er eine gebildete und wohl auch diskussionsfreudige<br />

Käuferschicht bediente, steht er<br />

singulär in seiner Zeit. Genannt sei das kleine<br />

Kabinettstück ‹Zwei Hexen›, 1523, wiederum<br />

aus dem Städel, das auf höchst direkte Weise<br />

zwei junge nackte Frauengestalten zeigt. Das<br />

berühmte Werk hat unterschiedlichste Deutungen<br />

erfahren. Sie reichen von verschlüsselter<br />

Warnung vor der Seuche Syphilis bis zur Polemik<br />

gegen Heinrich Institoris’ ‹Hexenhammer›,<br />

dessen Veröffentlichung 1485 einen Auftakt<br />

zu den grausamen Hexenverfolgungen bildete.<br />

Die Schau in Karlsruhe lässt das Publikum in<br />

die zwischen Extremen pendelnde Welt Hans<br />

Baldung Griens eintauchen und sie in all ihren<br />

Facetten erleben. NO<br />

Hans Baldung Grien · Die Geburt Christi, um<br />

1530, (Ausschnitt), Mischtechnik auf Holz,<br />

91,5 x 55,2 cm, Städel Museum, Frankfurt<br />

Hans Baldung Grien · Zwei Hexen, 1523,<br />

Mischtechnik auf Holz, 65,3 x 45,6 cm, Städel<br />

Museum, Frankfurt<br />

→ Staatliche Kunsthalle, bis 8.3.<br />

↗ www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />

HINWEISE // FRIEDRICHSHAFEN / GLARUS / KARLSRUHE<br />

71


Barbara Gwerder<br />

Luzern — Dem künstlerischen Experiment mit<br />

Widerständen sind keine Grenzen gesetzt: Hat<br />

etwa William Anastasi in den 1970er-Jahren in<br />

seinen ‹Subway Drawings› die Erschütterungen<br />

der fahrenden Londoner Metro seismografisch<br />

mit einem Stift zu Papier gebracht, dachte sich<br />

Matthew Barney ein etwas anderes Dispositiv<br />

aus: Für seine Serie ‹Drawing restraint› hat der<br />

mit Pinsel ausgerüstete Künstler etwa durch<br />

Sprünge auf einem Trampolin Deckenmalereien<br />

geschaffen, die massgeblich von der Eigengesetzlichkeit<br />

der Gravitationskraft bestimmt<br />

sind. Widerstände beim Prozess des Malens<br />

hat sich auch die Künstlerin Barbara Gwerder<br />

(*1967) auferlegt: Für ihre Serie ‹AlpStreich› hat<br />

sich die Schwyzerin in die schroffe Bergwelt<br />

ihres Heimatkantons zurückgezogen und<br />

sich bei der Arbeit im Freien den Launen der<br />

Witterung ausgesetzt. In der Kunsthalle sind<br />

die Resultate dieser künstlerischen Retraite<br />

zu sehen: Es sind dies in Pleinair entstandene<br />

Malereien in Mischtechnik auf resistentem<br />

MDF-Holz, die mal mehr, mal weniger abstrakt<br />

imposante Bergketten zum Sujet haben. Durch<br />

den bewussten Tausch des Künstlerateliers<br />

gegen ein Wind und Wetter ausgesetztes<br />

Ambiente hat Gwerder Momente von Aleatorik<br />

zu einem wesentlichen Einflussfaktor ihrer<br />

Werkserie gemacht. Indem die Ausstellung<br />

zudem die Genese der Bilder betont, verwischen<br />

die Polaritäten von werdendem und<br />

fertigem Werk. Passend dazu thematisiert die<br />

Schau auch den Entstehungsprozess der Serie:<br />

So dokumentiert ein von Soundeffekten und<br />

Musik begleiteter Film von Sébastien Devrient<br />

das künstlerische Schaffen in der kargen,<br />

felsigen Berglandschaft. Verklärt der Film die<br />

Zurückgezogenheit der Künstlerin in der rauen<br />

Bergwelt, nehmen sich die ausgestellten Bilder<br />

alles andere als nostalgisch aus: Mehr als romantische<br />

Impressionen vermitteln Gwerders<br />

Malereien ein konzeptuelles Schaffen, bei<br />

dem die Expressivität im Vordergrund steht.<br />

Nichtsdestotrotz erinnern die Bilder angesichts<br />

ihrer repetitiven Ästhetik an seriell hergestellte<br />

Produkte. Die dramatische Kulisse, die den<br />

Bildern als Motiv zugrunde lag, geht auf diese<br />

Weise etwas verloren. So könnten die ‹AlpStreiche›<br />

geradeso gut innerhalb der hermetischen<br />

vier Wände des Ateliers entstanden sein.<br />

Ergänzt wird die Schau ‹Mitten im Motiv› von<br />

einer Bodeninstallation aus 3000 geschnitzten<br />

Edelweissen sowie der raumgreifenden Werkgruppe<br />

der ‹Chnebelgrindä›, 2015: Es handelt<br />

sich dabei um entrindete Baumstämme, die in<br />

die Vertikale emporschiessen und beinahe an<br />

der Decke kratzen. Daran aufgespiesst befinden<br />

sich aus Beton geformte runde Volumen.<br />

Die Arbeit besticht durch die Gegensätzlichkeit<br />

und Synthese von fragilem Holz und schwerem<br />

Beton. In Gegenüberstellung mit den Bildern<br />

rundet sie die Ausstellung gelungen ab. TB<br />

Barbara Gwerder, Ausstellungsansicht Kunsthalle<br />

Luzern. Foto: Kilian Bannwart<br />

Barbara Gwerder · AlpStreich Nr. 13, Mischtechnik<br />

auf MDF, 115 x 170 cm, 2015–2018.<br />

Foto: Esther Heeb<br />

→ Kunsthalle Luzern, bourbaki panorama,<br />

bis 15.3. ↗ www.kunsthalle-luzern.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Serge Brignoni<br />

Luzern — Seit Januar 2019 ist Heinz Stahlhut,<br />

vorher Sammlungskonservator am Kunstmuseum<br />

Luzern, Leiter des Hans Erni Museum im<br />

Verkehrshaus. Erni (1909–2015) gründete dieses<br />

1979 eröffnete Museum, um seiner Kunst, die<br />

in den Schweizer Museen wenig Echo fand,<br />

einen eigenen Ort und so jene Öffentlichkeit zu<br />

geben, die er selbst definieren konnte. Damit<br />

verbunden war – bewusst oder unbewusst? – eine<br />

Distanznahme zu dem, was in der Schweizer<br />

Kunst des späteren 20. Jahrhunderts Geltung<br />

hatte. Das führte allerding zu einem Ghettodasein<br />

von Ernis Werk im gepflegt gestylten, aber<br />

für Ausstellungen mässig geeigneten Bau des<br />

Genfer Architekten Jean-Marie Ellenberger.<br />

Heinz Stahlhut möchte diese Isolation aufbrechen.<br />

Wohl gibt es im Erdgeschoss des Hauses<br />

immer noch einen reich bestückten Erni-Shop<br />

und in einem Obergeschoss anhand klug ausgewählter<br />

Beispiele eine Übersicht über Ernis<br />

Schaffen. Ein Stockwerk will Stahlhut aber für<br />

ein Programm nutzen, das nach Beziehungen<br />

zwischen Erni und Kunst anderer Provenienz<br />

fragt. Begonnen hat er mit einer Ausstellung,<br />

die das Thema Fliegen in der Kunst der vergangenen<br />

Jahrhunderte, aber auch bei Hans Erni<br />

beleuchtete. Nun wird dieses Bestreben fortgesetzt<br />

mit einer Ausstellung, die das Gesamtwerk<br />

von Serge Brignoni (1903–2002) vorstellt<br />

und auch mit Erni in Beziehung setzt. Es gibt<br />

Überschneidungen in Leben und Schaffen der<br />

beiden Zeitgenossen. Sie waren gleichzeitig<br />

in Berlin, lebten – Erni kurz, Brignoni von den<br />

Zwanziger- bis zu den Vierzigerjahren – in<br />

Paris, waren Mitglieder der Allianz, waren<br />

mehrfach gemeinsam in Gruppenausstellungen<br />

und in Grafikmappen vertreten. Im Werk beider<br />

spielt der Surrealismus eine Rolle – prägend<br />

bei Brignoni, eher marginal bei Erni. Doch<br />

Unterschiede scheinen zu überwiegen. Fremd<br />

sind Brignoni vor allem Ernis Selbstsicherheit,<br />

sein Drang, komplexe Sachverhalte illustrierend<br />

zu vereinfachen, und ebenso dessen<br />

Streben nach Virtuosität und technischer<br />

Perfektion. Die Ausstellung führt uns Brignoni<br />

vielmehr als fragenden Zweifler vor Augen, der<br />

in Malerei und Skulptur spontan nach einer<br />

Sprache für sein Selbst- und Weltverständnis<br />

sucht. Er findet sie in einem sehr persönlichen<br />

und eigenständigen malerischen Surrealismus<br />

weitab der offiziellen Breton-Doktrin. So ist<br />

in der Ausstellung dem offenen Personalstil<br />

Brignonis zu begegnen, der sich zu durchsichtiger<br />

Mehrdeutigkeit und auch zur Vorläufigkeit<br />

seines künstlerischen Tuns bekennt. NO<br />

Serge Brignoni · Korallen, 1959–1965, Öl und<br />

Tempera auf Papier, 59,8 x 43 cm, Sammlung<br />

Anliker, Emmenbrücke. Foto: Dany Schulthess<br />

Serge Brignoni · Métamorphose, 1974, Acryl auf<br />

Leinwand, 81,5 x 100 cm, Fondazione Matasci<br />

per l’Arte, Tenero. Foto: Paola Matasci<br />

→ Hans Erni Museum, Verkehrshaus Luzern,<br />

bis 15.3. ↗ www.verkehrshaus.ch<br />

HINWEISE // LUZERN<br />

73


Marc Bauer<br />

Mailand — Die Kraft des Zeichenstrichs ist<br />

ungebrochen, auch in Zeiten des digitalen Bildes,<br />

und auch dann, wenn die Social Media als<br />

Zeichnungsvorlage dienen. Dies macht die Ausstellung<br />

deutlich, die Marc Bauer (*1975, Genf)<br />

im Istituto Svizzero in Mailand zeigt. Erstmals<br />

kuratiert hier als neue Leiterin des Bereichs<br />

Kunst Gioia Dal Molin – bis vor Kurzem noch<br />

zuständig für die Kulturstiftung des Kantons<br />

Thurgau. Die Schau von Bauer, der selbst<br />

italienische Wurzeln hat und heute in Zürich<br />

und Berlin lebt, bezieht klar Stellung – gegen<br />

den Populismus, für mehr Solidarität. Auch<br />

wenn man mit den jüngsten Geschehnissen<br />

der Politbühne Italiens nicht im Detail vertraut<br />

ist, offenbaren Bauers akkurat abgezeichnete<br />

Twitter-Posts von Lega-Chef Matteo Salvini<br />

die schamlos propagandistischen Mittel,<br />

mit denen dieser Anhänger mobilisiert und<br />

Feindbilder schürt. Säuberlich dividiert dieser<br />

das Fremde vom «Eigenen», das gemünzt auf<br />

Italien etwa Pizza und Madonnen wäre. Bauer<br />

kombiniert diese Symbole auf grossen Dibondtafeln<br />

assoziativ mit ikonischen Medienbildern<br />

und latent rassistischen Politslogans. Ähnlich<br />

operiert der Künstler in einer ortsspezifischen<br />

Wandzeichnung, während im Hintergrund ein<br />

Mädchen ‹Bella Ciao› singt. Auch wenn sich<br />

nicht alle Bezüge auf Anhieb erschliessen,<br />

spürt man dennoch deutlich: Da braut sich eine<br />

ungute Mischung zusammen. DK<br />

Marc Bauer · Mi Piace Commenta Condividi,<br />

<strong>2020</strong> (Detail), Öl und Bleistift auf Dibond,<br />

80 x 120 cm, Courtesy Galerie Peter Kilchmann<br />

→ Istituto Svizzero, bis 21.3.<br />

↗ www.istitutosvizzero.it<br />

Gérard Traquandi<br />

Mouans-Sartoux — Eine Reise nach Nizza<br />

sollte in den 30 Autominuten entfernten Weiler<br />

Mouans-Sartoux führen. Inmitten pittoresk<br />

südfranzösischer Parkanlage lädt der Espace<br />

de l’Art Concret «eine heute passive, stumme,<br />

resignierte Welt hierher ein, um aktiv, verantwortungsbewusst<br />

und schöpferisch wirksam<br />

zu werden». So erklärte es Gottfried Honegger<br />

(1917–2016) vor 16 Jahren. Wichtiger Vertreter<br />

der konkreten Kunst, sammelte der in Zürich<br />

geborene Künstler mit seiner Frau Sybil Albers<br />

über 700 Werke, schenkte sie 2000 dem Staat,<br />

errichtete 2004 dafür das Haus, legte die<br />

Hängung fest. Erst 2015, ein Jahr vor seinem<br />

Tod, liess er Direktorin Fabienne Fulchéri freie<br />

Hand. Klug lud sie Kunstschaffende zum Kuratieren<br />

ein, wie jetzt Gérard Traquandi. Intimer<br />

Kenner der Sammlung, wagt der 68-Jährige aus<br />

Marseille mit Musikalität und Transzendentalität<br />

einen klaren Kontrapunkt.<br />

So wird sichtbar, wie doktrinäre Strenge<br />

Scharfsicht fürs Unzähmbare provoziert.<br />

Konkret sieht das so aus: Mit Zeichnungen<br />

der Jahre 1988–2018 beginnt Traquandi den<br />

Parcours im Erdgeschoss – eine Wand voll<br />

abstrakter Baumskizzen als Echo zu den durch<br />

die grossen Fenster einfallenden Schattenspielen.<br />

Deutlich entfernt vom Geist konkreter<br />

Kunst, setzt Traquandi erdige, fast expressive,<br />

dann wieder meditative Werke in Bezug zur<br />

Sammlung. Die siedle, sagt er, «romantisch und<br />

sentimental eher an den Rändern der Konkreten»:<br />

Erd-Frottagen von Herman de Vries, eine<br />

organisch-dekorative Erzählung in Drucken von<br />

František Kupka, ein erstaunlich gestisches<br />

«Schlachtenbild» von Imi Knoebel oder eine<br />

Wiederentdeckung des 2001 verstorbenen<br />

Aarauers Gottlieb Soland. In dieser Gesellschaft<br />

treten die handgemachten Züge von<br />

Honeggers Reliefgemälden vor dessen formale<br />

Gestalt. Über die drei Etagen des Gebäudes<br />

schwillt diese visuelle Musik der Nebentöne an,<br />

bisweilen kontrastiert durch Zwischenspiele<br />

mit Adrian Schiess oder John McCracken, um<br />

schliesslich unterm Dach mit einer Pastorale<br />

zu enden, ganz Licht, ganz Farbe. Erhebende<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Empfindung, wie sie das Ehepaar Albers-Honegger<br />

durch seine Sammlung erhielt. JES<br />

Imi Knoebel · Maria, 1991, und Gérard Traquandi,<br />

Ausstellungsansicht ‹Contrepoint, Gérard<br />

Traquandi & la Donation Albers-Honegger›,<br />

Courtesy Galerie Catherine Issert, Saint-Paulde-Vence<br />

(für GT) © ProLitteris. Foto: eac<br />

Gérard Traquandi, Sans titre, 2018, und Adrian<br />

Schiess, Flache Arbeit, 2014, Ausstellungsansicht<br />

‹Contrepoint, Gérard Traquandi & la<br />

Donation Albers-Honegger›, Centre national<br />

des arts plastiques – Espace de l’Art Concret,<br />

Donation Albers-Honegger, Courtesy Galerie<br />

Laurent Godin, Paris (für GT) © ProLitteris.<br />

Foto: eac<br />

→ Espace de l’Art Concret, bis 5.4.<br />

↗ www.espacedelartconcret.fr<br />

Wenn Pflanzen sprechen lernen<br />

Nairs — Während 52 Wochen ersetzte Isabelle<br />

Krieg in ‹Der laufende Blumenstrauss› jede<br />

Woche die jeweils verwelkten Blumen desselben<br />

Arrangements und fotografierte es. Diese<br />

Arbeit im Untergeschoss der Fundaziun Nairs<br />

kann als Rahmen für ihre Einzelausstellung<br />

‹Blumen und Erleuchtung› sowie für die parallele<br />

Gruppenausstellung ‹Electronic Flow(er) –<br />

Bilder und Klänge der Natur› verstanden werden:<br />

Beide sind geprägt von einer ganz eigenen,<br />

unaufgeregten Bildsprache, Zeitlichkeit und<br />

Poesie. Isabelle Krieg ist für ihre hängenden<br />

Brote bekannt, die als wolkenartige Lichtskulptur<br />

funktionieren und vieldeutige Titel wie<br />

‹Abendbrot› tragen. Von 2003 stammt diese älteste<br />

gezeigte Arbeit, just aus dem Jahr, als sie<br />

in Nairs Stipendiatin war. In ‹Farbgeschichte›<br />

von 2019 hat sie alle Farben in der Reihenfolge<br />

ihrer Erwähnung in Kellers ‹Grünem Heinrich›<br />

in einen Stoff verweben lassen. Neben einem<br />

feinen Witz offenbart sich die Liebe für die<br />

Verdichtung von Themen zu erfahrbaren Übersetzungen.<br />

‹Planblätter›, eine weitere Arbeit<br />

aus dem letzten Jahr, wo Blattstrukturen des<br />

Blauglockenbaums mit Städtebauvisionen<br />

überlagert werden, verschmilzt quasi gar Natur<br />

und Kultur.<br />

Dieses letztgenannte Werk leitet über zur Ausstellung<br />

der Kuratorin Nadia Bensbih, Stipendiatin<br />

der Fundaziun Nairs im letzten Sommer,<br />

die dem verborgenen «Leben» in der Erde, sei<br />

es physikalisch oder natürlich, nachspürt. Der<br />

Rundgang beginnt im Erdgeschoss mit Anna<br />

Comiotto, die in einer archaischen Batterie aus<br />

mit Drähten verbundenen, aufgereihten Mineralien<br />

Strom produziert, der als Impuls fein hörbar<br />

wird. Eine Etage höher zeigt das Duo Simon<br />

Lerin und Bettina Hystad in Videoarbeiten Blumen,<br />

deren bioelektrische Prozesse sie, durch<br />

Synthesizer umgewandelt, in diesen Aufnahmen<br />

gleich vertonen und so eigene Kompositionen<br />

schaffen. Auf dem Estrich hat der Forscher<br />

und Künstler Marcus Maeder einen dunklen<br />

Resonanzkörper gebaut. ‹Edaphon Braggio›<br />

belauscht Erdtiere an verschiedenen Stellen<br />

der gleichnamigen Gemeinde. Ähnlich wie Krieg<br />

HINWEISE // MAILAND / MOUANS-SARTOUX / NAIRS<br />

75


findet Maeder eine eigene visuelle Form für ein<br />

abstraktes Thema wie die Umwelt, für die er<br />

sich als Umweltwissenschaftler interessiert,<br />

ohne dabei didaktisch zu werden.<br />

Beide Ausstellungen laden nach einer Wanderung<br />

durch die Engadiner Landschaft beim<br />

Besuch dazu ein, sich noch auf eine andere<br />

Weise der Frage des Nebeneinanders von<br />

Mensch und Natur zu nähern. AD<br />

Isabelle Krieg · Blumen und Erleuchtungen,<br />

2019, Ausstellungsansicht Fundaziun Nairs<br />

© ProLitteris. Foto: Nelly Rodriguez<br />

Anna Comiotto · Autark I, 2016/2018, Klanginstallation<br />

aus Erde, Gestein, Erz, Schalltrichter<br />

und Code, Ausstellungsansicht Fundaziun<br />

Nairs. Foto: Nelly Rodriguez<br />

→ Kunsthalle, Fundaziun Nairs, bis 19.4.<br />

↗ www.nairs.ch<br />

Nina Childress<br />

Paris — Figurative Malerei, jahrzehntelang<br />

verpönt, ist in Frankreich wieder in aller Munde.<br />

Stunde der Trendfolger. Und all jener, die<br />

widerständig weitermalten. Wie Nina Childress<br />

(*1961, Pasadena). Inmitten des Verbots der als<br />

bourgeois verschrienen figurativen Tafelmalerei<br />

tat die gebürtige Kalifornierin, was Kunst<br />

ausmacht: trotzdem. In den Siebzigern vor<br />

allem als Punk, später im Street-Art-Kollektiv.<br />

«Ich lernte, Umgebungen zu schaffen, damit<br />

man meine Gemälde schluckt», sagt sie heute<br />

in ihrem lichten Atelier am Rande von Paris,<br />

«während ich bloss weiter tat, was mir am<br />

wichtigsten war: malen.» ‹Lobody noves me›,<br />

der von Kurator Eric Troncy bei Sean Landers<br />

entliehene Titel von Childress’ grosser Solo-<br />

Ausstellung in der Fondation Ricard, evoziert<br />

diese Ablehnung. Bei der Hängung dieser<br />

auch von Malerei als Fauxpas erzählenden<br />

Schau verzichtet der Kurator auf inszenatorische<br />

Gimmicks: Gemälde hängen an der<br />

Wand. Punkt. Gleich zu Beginn lässt ein «bad<br />

painting» Gustave Courbets 1850 vollendetes<br />

politisches Gesellschaftsbild ‹Un enterrement<br />

à Ornans› quasi mythisch explodieren. Satirischer<br />

Seitenhieb auf die Fondation Ricard als<br />

Pariser Hotspot gesellschaftlicher Distinktion?<br />

Mit kräftigem, gleichwohl feinem Witz porträtiert<br />

Childress sich selbst als grüne Figur im<br />

Leda-Kampf mit dem Schwan, malt mit orange<br />

phosphorisierender Farbe ein Blumenstillleben<br />

à la Bernard Buffet – einer der lange verpönten<br />

Künstler – oder ein im Dunkeln leuchtendes<br />

Gemälde nach einem Foto von Catherine Deneuve<br />

mit deren Schwester Françoise Dorléac,<br />

Ikonen des bourgeoisen Glamours. Mit Porträts<br />

zeigt Childress, immer im merkwürdig prekären<br />

Bildambiente der Siebziger, die Bandbreite<br />

ihres Könnens, die Möglichkeiten einer sich aus<br />

sich selbst heraus weiter treibenden Malerei.<br />

Am Schluss hängt die Kopie eines Selbstporträts<br />

von Alphonse Fauré, mit Barett und<br />

Malerschleife. Schallend lachend dekonstruieren<br />

Childress’ Bilder dominante (Stereo-)Typen.<br />

Kunst ist dort, wo es aufs Geliebtwerden nicht<br />

ankommt. JES<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


abhängig?<br />

Nina Childress · Cher, pont, 2019, Öl auf Leinwand,<br />

100 x 160 cm, Courtesy Galerie Bernard<br />

Jordan © ProLitteris<br />

Nina Childress · Bad Cher, pont, 2019, Acryl, Öl<br />

und phosphorisierende Farbe auf Leinwand,<br />

97 x 162 cm, Courtesy Galerie Bernard Jordan<br />

© ProLitteris<br />

→ Fondation d’entreprise Ricard, bis 28.3.<br />

↗ www.fondation-entreprise-ricard.com<br />

Pfäffikon — Kann Abhängigkeit uns helfen?<br />

Das Stichwort «Abhängigkeit» ruft wohl eher<br />

Bilder hervor, die mit Problemen, Druck und<br />

Abgründen zusammenhängen. Abhängig zu<br />

sein, ist negativ belegt. Doch wie immer zeigt<br />

das Vögele Kulturzentrum, wie und warum man<br />

ein Phänomen aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

betrachten kann. Die aktuelle Ausstellung<br />

entstand in Zusammenarbeit mit ehemaligen<br />

und aktuell Studierenden der F+F-Schule für<br />

Kunst und Design in Zürich.<br />

Tatsächlich ist die Unabhängigkeit das Glücksversprechen<br />

unserer Zeit. Doch ist abhängig<br />

sein nicht völlig normal? Wenn man die Installation<br />

‹My Brother Heroin› von Gianluca Trifilo<br />

sieht, schiebt man das eher von sich. Sie legt<br />

den beklemmenden Briefverkehr rund um einen<br />

Junkie offen. Doch das ist nur eine Form von<br />

Abhängigkeit. Insgesamt sieben Kapitel schlägt<br />

die Ausstellung auf und umkreist den Begriff<br />

darin mit künstlerischen Werken, Filmen,<br />

Displays und Mitmachstationen. Was man nur<br />

selten in letzter Konsequenz durchdenkt, ist,<br />

dass wir ganz grundsätzlich an bestimmte<br />

Voraussetzungen und Substanzen gebunden<br />

sind: Sauerstoff, Wasser, Nahrung, Schlaf – es<br />

gibt zahlreiche Dinge, von denen unser Leben<br />

buchstäblich abhängt. Die verschiedenen<br />

Strategien, sie zu erwerben, ändern nur die<br />

Art und Komplexität der Abhängigkeiten,<br />

nicht die Tatsache, dass äussere Faktoren<br />

unser Überleben beeinflussen – egal ob Jäger,<br />

Sammler oder Angestellte. Als Säugetier ist der<br />

Mensch schon «von Natur aus» sozial abhängig.<br />

Fortpflanzung, Aufzucht und das Wissen,<br />

wie zu überleben, sind ohne andere Menschen<br />

schlicht unmöglich. Liebe und gegenseitige<br />

Verantwortung sind die Schlüsselbegriffe. Doch<br />

wo sich Menschen für ein Geben und Nehmen<br />

zusammenschliessen, entstehen auch Konflikte,<br />

Verletzlichkeit und Machtgefälle. Übereinkünfte<br />

und Regeln sind notwendig. Eine Arbeit<br />

von Ulf Aminde zeigt spielerisch mögliche<br />

Konsequenzen auf, wenn das Missachten von<br />

Regeln zur Konvention wird: Für seine Videoinstallation<br />

hat er eine Gruppe Punks das Spiel<br />

HINWEISE // NAIRS / PARIS / PFÄFFIKON<br />

77


‹Reise nach Jerusalem› spielen lassen. Die<br />

meisten Menschen vertrauen sich gerne einem<br />

übergeordneten Sinn an, akzeptieren Abhängigkeiten,<br />

die ihnen Struktur geben. Wo das<br />

fehlt, locken alternative und nicht selten zerstörerische<br />

Strukturen: Die Perspektive eines<br />

Ex-Junkies vermittelt, dass auch die Sucht<br />

Freiheit schafft – die Freiheit vor alltäglichen<br />

Entscheidungen. Wann also schadet und wann<br />

hilft eine Abhängigkeit? NSC<br />

Gianluca Trifilio · My Brother Heroin, aus:<br />

abhängig?, Ausstellungsansicht Vögele Kultur<br />

Zentrum. Foto: Katharina Wernli<br />

Tonjaschja Adler · ABC der UnMöglichkeiten,<br />

2019, Siebdruckplakate © ProLitteris<br />

→ Vögele Kultur Zentrum, bis 22.3.<br />

↗ www.voegelekultur.ch<br />

Iman Issa<br />

St. Gallen — Sonnenuhr, Sternenkarte, Statue,<br />

Skarabäus – jahrtausendealte Instrumente und<br />

Artefakte wie diese werden in Nationalmuseen<br />

stolz und ehrfürchtig präsentiert, werden<br />

wieder und wieder erforscht und prägen das<br />

heutige Bild früher Hochkulturen. Iman Issa<br />

(*1979) fotografiert diese Kulturzeugnisse seit<br />

fast einem Jahrzehnt in Museen auf der ganzen<br />

Welt. Die in Ägypten geborene und in Berlin<br />

lebende Künstlerin interessiert, wie solche<br />

national bedeutsamen Objekte gezeigt und für<br />

politische und gesellschaftliche Zwecke instrumentalisiert<br />

werden. Aber sie begibt sich nicht<br />

in die Rolle einer Richterin über diese Präsentationsweisen,<br />

sondern deckt sie mit subtiler<br />

künstlerischer Geste auf.<br />

Issas aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum<br />

St. Gallen – die erste Einzelausstellung in<br />

einem Schweizer Museum – kommt geradezu<br />

klassisch daher: Kostbar anmutende Objekte<br />

stehen sorgsam platziert einzeln im Raum.<br />

Jedes hat die Aura eines Solitärs und doch<br />

kommunizieren sie miteinander durch formale<br />

Parallelen wie Farbigkeit, Material, Form, Sockel<br />

oder Verzicht auf Letzteren. Eine weitere<br />

Klammer bilden die kurzen Wandtexte, die jeder<br />

Skulptur zugeordnet sind. So ist beispielsweise<br />

neben der ‹Sonnenuhr›, bestehend aus<br />

einem hoch aufragenden, zweifach gewinkelten<br />

Messingstab mit einer kleinen Messingscheibe,<br />

zu lesen: «Im Gegensatz zu den damals<br />

in Europa verbreiteten Modellen wurden die<br />

meisten erhaltenen Exemplare vertikal aufgestellt.<br />

Sammlung des International Museum of<br />

Ancient Arts and Culture». Die Beschreibung<br />

lässt ebenso viel offen, wie sie preisgibt.<br />

Iman Issa legt mit vagen Herkunftshinweisen<br />

und den kurzen Erläuterungen Spuren aus,<br />

die zwar nicht zu konkreten Vorbildern für ihre<br />

Werke führen, die aber das kollektive Gedächtnis<br />

aktivieren und mit zeitgenössischem<br />

Kulturgut verbinden: Die Beschreibungen<br />

verweisen auf historische Quellen, ihr Sprachduktus<br />

ist zeitgenössisch – eine Synthese, die<br />

auch die Plastiken auszeichnet. Die Künstlerin<br />

verwendet archetypische Formen wie Kegel,<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Zylinder oder Pyramide und kombiniert sie mit<br />

aktuellem Gestaltungsvokabular. Beispielsweise<br />

besteht ‹Heritage Studies, #27›, 2017 zu<br />

einer Hälfte aus einer schwarzen Kuppelform,<br />

zur anderen erinnert sie an die weissen Deckel<br />

von Sprührahmdosen. Beide Hälften sind,<br />

wie jedes der Werke, mit grosser Sorgfalt und<br />

Präzision erdacht, gefertigt und inszeniert. So<br />

verwandelt die Ausstellung das Kunstmuseum<br />

St. Gallen in das künstlerisch reflektierte<br />

Nachbild eines Nationalmuseums. KS<br />

Iman Issa · Installationsansicht Kunstmuseum<br />

St. Gallen. Foto: Sebastian Stadler<br />

→ Kunstmuseum St. Gallen, bis 26.4.<br />

↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />

Marcel Rickli<br />

Winterthur — Nach acht Jahren und 22 Ausstellungen<br />

verabschiedet sich Kurator Sascha<br />

Renner von der Fotogalerie Coalmine mit der<br />

Präsentation zweier eindrucksvoller Werkkomplexe.<br />

In beiden, dem essayistisch-dokumentarischen<br />

Langzeitprojekt des Kanadiers Ian<br />

Willms über den umweltschädlichen Ölsandabbau<br />

in Alberta und dem ebenfalls auf lange Zeit<br />

angelegten Forschungsprojekt des Schweizers<br />

Marcel Rickli (*1986), das sich zwischen<br />

Dokumentation und Kunst bewegt, rückt die<br />

Fragwürdigkeit des Menschen und seines Tuns<br />

ins Zentrum. Eines Tuns, dessen Folgen letztlich<br />

nicht absehbar sind und das für ungelöste<br />

Probleme sowohl in der Gegenwart wie auch in<br />

der Zukunft sorgt. ‹Aeon› überschreibt Rickli<br />

seine Schau – und ob wir darunter nun ein<br />

Zeitalter, einen unendlich langen Zeitraum oder<br />

gar Ewigkeit verstehen, das Problem bleibt das<br />

gleiche: Welche Antworten finden wir auf die<br />

Frage, wie in fernster Zukunft lebende Generationen<br />

vor radioaktiven Abfällen zu schützen<br />

sind? Denn diese strahlen, endgelagert, auch<br />

noch in Abertausenden von Jahren. Wie warnt<br />

man Menschen, die dann womöglich eine ganz<br />

andere Sprache sprechen, unsere Zeichen und<br />

Formen der Kommunikation nicht mehr verstehen,<br />

vor der tödlichen Gefahr?<br />

Mit seinen fotografischen und installativen<br />

Arbeiten bespielt Rickli souverän zwei Räume.<br />

Drei monumentale böse Stacheln, die ins Auge<br />

gehen könnten, beherrschen den grossen Raum<br />

und geben, zusammen mit ausdrucksstarken<br />

Fototableaus von Felslabor, Schutzbehälter,<br />

möglichen Warnobjekten oder Gestein den<br />

ebenso ästhetischen wie bedrohlichen Ton an.<br />

Dazu strahlt aus einem roten Leuchtkasten<br />

eine schlecht gelaunt wirkende Rexkatze,<br />

stellvertretend für den einst von offizieller<br />

Seite gemachten Vorschlag, für die Nachwelt<br />

eine Strahlenkatze zu züchten, «deren Fell sich<br />

unter dem Einfluss ionisierender Strahlung<br />

verfärbt». Im kleinen Nebenraum ist es stiller,<br />

doch auch die Bilder von der verlassenen<br />

Nebellandschaft, der vermauerten Felswand –<br />

hinter beiden verbergen sich Endlager – oder<br />

HINWEISE // PFÄFFIKON / ST. GALLEN / WINTERTHUR<br />

79


der (noch) harmlosen Winterlandschaft bei<br />

Trüllikon sprechen eine beredte Sprache.<br />

Und rätselhaft schön, mit Blüten wie helmbewehrten,<br />

leeräugigen Köpfen, erscheint die<br />

‹Atomblume›, die sich erst unter Kernstrahlung<br />

entfaltet. Das alles kommt ohne Legenden aus,<br />

die nachträgliche Lektüre des Begleithefts ist<br />

sehr empfehlenswert. Gut zu wissen immerhin,<br />

dass die Diskussion um die ungelösten<br />

Probleme aktuell sachlicher geführt wird und<br />

Institutionen und Wissenschaftler sich ihrer<br />

Verantwortung bewusst sind. AMA<br />

Marcel Rickli · Strahlenkatze I, 2019, aus: Aeon<br />

Marcel Rickli · Störzone, 2019, aus: Aeon; im<br />

Felslabor Mont Terri im jurassischen Saint-<br />

Ursanne wird untersucht, ob man radioaktive<br />

Abfälle in Opalinuston einlagern kann<br />

→ Fotogalerie Coalmine, bis 9.4.<br />

↗ www.coalmine.ch<br />

Walead Beshty<br />

Winterthur — Ahnungslose Besucherinnen und<br />

Besucher mögen durchaus irritiert sein von den<br />

sichtlich «angeschlagenen» Glaskuben, die in<br />

der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur<br />

auf passgenau gleich grossen Fedex-Boxen<br />

postiert sind. Dem Fachpublikum aber weisen<br />

die Objekte, die man aus den Medien oder der<br />

letztjährigen Schau im Genfer MAMCO kennt,<br />

zielsicher den Weg hinüber zum Neubau, wo<br />

die Präsentation des in LA lebenden Künstlers<br />

Walead Beshty (*1976, London) eingerichtet ist.<br />

Begrüsst wird man dort von einem Epson-<br />

Scanner, der in Einzelteile zerlegt auf einer<br />

senkrecht stehenden Stange aufgespiesst<br />

ist und dabei fröhlich weiterscannt – knatternd<br />

wie ein Maschinengewehr. Nicht minder<br />

erstaunlich gibt auch ein Flat Screen noch ein<br />

Leuchten von sich, obwohl er von einem kreisrunden<br />

Loch perforiert ist. Ähnlich wie Beshty<br />

hier das Wunderwerk Technik auf eine materielle<br />

Ebene hinunterbricht, stellt er der Aura des<br />

Kunstwerks – auch in den ellenlangen, faktisch<br />

beschreibenden Werktiteln – unermüdlich dessen<br />

Realität als Handelsware und maschinell<br />

produziertes Gut gegenüber: Auf gigantischen<br />

Fotopapieren manifestiert sich als abstraktes,<br />

vielfarbiges Muster der Effekt, den das Stocken<br />

einer alten Druckmaschine auf sie hat. Und die<br />

geometrisch schlichten Kupferobjekte müssen<br />

vom Aufbaupersonal stets mit blossen Händen<br />

installiert werden, sodass sich die Ausstellungshistorie<br />

als oxidierte Fingerabdrücke im<br />

Werk einbrennt.<br />

Das alles knüpft stark bei der Minimal Art an<br />

und ist doch ganz in unserer Zeit verankert,<br />

wo die Blase des Kunstmarkts gebläht ist wie<br />

nie zuvor, und Fragen nach dem Verhältnis von<br />

Produktion, Distribution und Wertzuschreibung<br />

am Kunstwerk haften wie die Fingerspuren an<br />

Beshtys ‹Copper Surrogates›. Allerdings ist man<br />

ob des doch gar schicken Glanzes der zahlreich<br />

versammelten Arbeiten froh, dass andere<br />

Werke die Ernsthaftigkeit seiner «Systemanalyse»<br />

verdeutlichen, die auf die kapitalistische<br />

Gesellschaft als Ganzes verweist. Da sind etwa<br />

eigenwillige «Würfel-Collagen» aus Annoncen<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


aller Art, die der Künstler nach dem Platzen der<br />

US-Immobilienblase in den Strassen fand, oder<br />

‹Minimum Wage Posters› aus unterschiedlichen<br />

Städten Amerikas, mittels derer der – oft<br />

erschreckend tiefe – Mindestlohn in gewissen<br />

Gewerben angezeigt werden muss. Solche Brückenschläge<br />

machen Beshtys Kunst bei aller<br />

Selfie-Tauglichkeit doch sympathisch lebensnah<br />

– Kunst zum Anfassen eben. DK<br />

Walead Beshty · Table [Source: embossed<br />

lacquered medium density fiberboard<br />

and ...]. Foto: Jens Ziehe<br />

Klaudia Schifferle<br />

Zürich — Es ist eine lustvolle Ausstellung voller<br />

Entdeckungen, eingebettet in ein kontrastreiches<br />

Setting: In der herrschaftlichen Villa von<br />

Thomas Ammann Fine Art am Zürichberg zeigt<br />

Klaudia Schifferle (*1955) eine breite Auswahl<br />

von Werken aus den frühen 1980ern – aus der<br />

Zeit von «Züri brännt», als die Künstlerin auch<br />

als Bassistin der Frauen-Punkband Kleenex<br />

international Erfolge feierte. Malend und zeichnend,<br />

mit Kunstlack oder Collage-Elementen,<br />

erschuf sie parallel in ihrem kleinen Zürcher<br />

Atelier eine Welt aus skurril langgliedrigen Kreaturen<br />

und «drolligen» Abstraktionen, gespickt<br />

mit Elementen aus Comic oder Stammeskunst.<br />

Einzelne Objekte von damals sowie Dutzende<br />

Gemälde und Zeichnungen kommen nach einer<br />

langen Zeit in Schifferles Lager nun erstmals<br />

wieder an die Öffentlichkeit. Sie wirken frisch<br />

und entlocken immer wieder ein Schmunzeln.<br />

Erst auf den zweiten Blick erkennt man,<br />

dass die Heiterkeit auch subversiv sein kann,<br />

etwa wenn die abstruse Verrenkung zweier<br />

geschlechtsloser Figuren ablenkt von dem<br />

Dolch, den die eine auf die andere gerichtet<br />

hat. Beziehungs- und Identitätsfragen – innermenschliche,<br />

zwischenmenschliche und solche<br />

von Mensch zu Tier – scheinen hier in buntem<br />

Gewand aufzutreten. Zeitlose Themen in junggebliebene<br />

Bilder gebannt. DK<br />

Walead Beshty · Office Work (Apple iMac A1419<br />

27-inch 3.5 GHz Intel Core i5), 2018, Courtesy<br />

Regen Projects, Los Angeles. Foto: Brian Forrest<br />

→ Kunstmuseum, bis 19.4.; Katalogvernissage<br />

und Führung mit K. Bitterli/L. Kost, 5.4., 13 Uhr<br />

↗ www.kmw.ch<br />

Klaudia Schifferle · O. T. (NY), 1982, Öl und Pastellkreide<br />

auf Papier, 42,5 x 35 cm © ProLitteris<br />

→ Thomas Ammann Fine Art, bis 31.3.<br />

↗ www.ammannfineart.com<br />

HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />

81


La métamorphose de l’art<br />

imprimé<br />

Zürich — Druckgrafik hat in der Westschweiz<br />

einen hohen Stellenwert in Editionen und<br />

Werkstätten, die das Medium mit den Kunstschaffenden<br />

ausloten und erneuern. So ist<br />

auch die Ausstellung ‹La métamorphose de<br />

l’art imprimé› der Edition VFO mit zeitgenössischen<br />

Kunstschaffenden der Romandie ein<br />

schön angelegter Parcours durch Techniken, die<br />

wie der Siebdruck eine lange Tradition haben<br />

oder wie das Cibachrome schon beinahe wieder<br />

am Verschwinden sind. Zu entdecken sind<br />

Werke von altbekannten Namen, etwa ein ‹Grid›<br />

von Oliver Mosset (*1944) oder Sylvie Fleurys<br />

(*1961) verschiedenfarbige Siebdrucke auf<br />

Banner zur Installation ‹She-Devils on Wheels›<br />

von 1997. Von Carmen Perrin (*1953) gibt es<br />

die Aquatinta-Radierung ‹Acides›: Der kursiv<br />

gesetzte Schriftzug taucht von links aus dem<br />

fast Unsichtbaren auf und macht die auflösende<br />

Eigenschaft von Säuren zum Thema. Die in<br />

Berlin lebende Malerin Valérie Favre (*1959)<br />

komponiert auf Buchseiten und Karton eine<br />

Frauenfigur, die den Bildraum mit Tanzbewegungen<br />

auslotet.<br />

Die jüngere Generation der in der Ausstelllung<br />

vertretenen Positionen spielt frech mit dem<br />

Thema des Dazwischen: Ist die Druckgrafik ein<br />

Multiple oder hat sie auch Originalcharakter?<br />

Louisa Gagliardi (*1989), die in ihrer Malerei<br />

immer wieder Körper und Körperteile thematisiert,<br />

setzt eine orange Lachstranche in drei<br />

Variationen auf einen Chromolux-Karton und<br />

überarbeitet sie mit Nagellack. Denis Savary<br />

(*1981) macht mit seinen langgezogenen<br />

‹Figueras› eine Hommage an Salvador Dalí: In<br />

sieben Linolschnitt-Unikaten verschmelzen ein<br />

venezianisches Kostüm und ein Chupa-Chup-<br />

Lutschstängel – beides Objekte, von denen sich<br />

Verbindungslinien zu Dalí zeichnen lassen – mit<br />

einem zusammengeklappten Sonnenschirm.<br />

Philippe Decrauzat (*1974) verfremdet mittels<br />

Passepartout-haften Ausschnitten in 22 Inkjet-<br />

Drucken Szenen aus seinem 16-mm-Film zu<br />

Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von<br />

1929, vor allem zu dessen mächtiger Marmorwand.<br />

Sogar die zugehörige Filmdose hat als<br />

Grafik ihren Auftritt. Schliesslich hält auch eine<br />

Herrenkrawatte aus Filz Einzug in den Reigen<br />

der druckgrafischen Metamorphosen: Alfredo<br />

Aceto (*1981) spielt mit dem Variablen des<br />

Accessoires und entlockt dem Publikum ein<br />

leises Augenzwinkern angesichts der Reihe von<br />

seriellen Unikaten, die sich in kleinen Details<br />

unterscheiden. SO<br />

Denis Savary · Figueras, 2019, Linolschnitt,<br />

Edition VFO. Foto: Bernhard Strauss<br />

Luciana Gagliardi · Pique-nique Sauvage,<br />

2019, Inkjet auf Karton, mit Nagellack, Edition<br />

VFO. Foto: Bernhard Strauss<br />

→ Edition VFO, bis 14.3.; mit Katalog<br />

↗ www.edition-vfo.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Peter Hujar & Paul Thek<br />

Zürich — Beide erblickten als Kinder europäischer<br />

Emigranten in den Dreissigerjahren<br />

an der amerikanischen Ostküste das Licht<br />

der Welt. Beide wuchsen in bescheidenen<br />

familiären Verhältnissen auf, mit Werten und<br />

Moralvorstellungen, die noch stark von den<br />

Herkunftsländern geprägt waren: von der<br />

Ukraine – Peter Hujar – und Irland – Paul Thek.<br />

Doch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />

entwickelte sich jeder auf seine ganz eigene<br />

Weise zu einem Pionier neuer künstlerischer<br />

Ausdrucksformen. Beide zogen nach New York,<br />

wo sich ihre Wege 1956 kreuzten.<br />

Peter Hujar profiliert sich zunächst, mit Unterstützung<br />

von Richard Avedon, als Modefotograf<br />

für Harper’s Bazaar. Die Mode- und Werbeindustrie<br />

lässt er jedoch bald links liegen und<br />

taucht ein in den Humus der rebellischen<br />

Künstlerbohème im East Village. Er bezieht ein<br />

Loft und widmet sich fortan freischaffend der<br />

Porträt-, Akt- und Strassenfotografie. Seine<br />

Bilder bleiben schwarz-weiss: ungeschönt,<br />

unmittelbar, jenseits des werbewirksamen<br />

Scheins. In seinen Porträts gelingen ihm überraschende<br />

Aufnahmen. So, wenn er den nackten<br />

Oberkörper des Punkmusikers Tomata du<br />

Plenty durch eine ausgeklügelte Dramaturgie<br />

von Licht und Schatten in all seiner Fragilität<br />

modelliert. Gleichzeitig aber den zornigen Blick<br />

des Dargestellten einfängt, mit dem dieser sich<br />

abrupt aus dem Profil heraus dem Betrachter<br />

zuwendet und in seiner Entschlossenheit jeden<br />

Gedanken an Zerbrechlichkeit wieder verpuffen<br />

lässt. Eine Darstellung, die an Egon Schieles<br />

berühmtes Selbstbildnis von 1912 denken<br />

lässt – oder, wer weiss, sogar mit diesem<br />

kokettiert. Wie ein Echo auf Hujar erscheint<br />

Paul Theks kurz vor seinem Tod gemaltes Bild<br />

‹The Eye of the Beholder›, 1987. Es überrascht<br />

durch sein heiteres, türkisblaues Kolorit. Aus<br />

der oberen linken Bildecke scheint nicht etwa<br />

die Sonne: Nein, ein grosses Auge blickt uns<br />

körperlos entgegen.<br />

Ihre erfüllteste und kreativste Phase erlebten<br />

beide Künstler im Zeichen der Gay Liberation,<br />

zwischen den «Stone Wall Riots» 1969 und dem<br />

Niedergang der schwulen Subkultur in den Achtzigerjahren<br />

durch Aids. Sie starben nur ein Jahr<br />

nacheinander, Hujar 1987, Thek 1988, im Alter<br />

von Mitte 50. Zu dem intellektuellen Kosmos<br />

beider gehörte auch Susan Sontag. Hujar porträtierte<br />

sie, Thek widmete ihr sein Bild, ‹Susan<br />

lecturing on Nietzsche›, 1987, und sie stand ihm<br />

zuletzt als Vorleserin am Sterbebett bei. MH<br />

Peter Hujar · Tomata du Plenty, 1978, Vintage-<br />

Silbergelatineabzug vom Künstler, Bildmasse<br />

37 x 37,4 cm, verso in Tinte von Stephen Koch<br />

für das Peter Hujar Archive betitelt und datiert,<br />

Courtesy Mai 36 Galerie, Zürich<br />

Paul Thek · The Eye of the Beholder, 1987,<br />

Bleistift und Acryl auf Papier, Blattmasse<br />

48,3 x 63,5 cm, recto signiert und datiert,<br />

Courtesy Mai 36 Galerie, Zürich<br />

→ Mai 36 Galerie, bis 14.3.<br />

↗ www.mai36.com<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

83


Striking Moments In Photojournalism<br />

1932–1989<br />

Zürich — Ein Mann stellt sich vor vier fahrende<br />

Panzer, die langsam auf ihn zurollen. Seine<br />

Einkaufstüte hält er noch in der Hand, weicht<br />

keinen Schritt zur Seite. Diese Fotografie von<br />

Jeff Widener, die 1989 während den pro-demokratischen<br />

Protesten in Peking entstand, wurde<br />

zum Symbol für Widerstand, für die Stärke des<br />

Einzelnen, und zu einem der einflussreichsten<br />

Bilder des vergangenen Jahrhunderts. Mit<br />

dieser und anderen Aufnahmen beleuchtet die<br />

Ausstellung in der Photobastei fotojournalistische<br />

Arbeiten aus dem Zeitraum zwischen<br />

1932 und 1989, die unser Gedächtnis bis heute<br />

prägen. Zu sehen sind Bilder vom Konzentrationslager<br />

in Bergen-Belsen, von den Studierendenprotesten<br />

in Paris, vom Bloody Sunday<br />

in Nordirland, vom Mauerfall in Berlin.<br />

Gleichzeitig wirft die Schau auch Fragen<br />

nach der Rolle der Fotografie auf. Denn die<br />

Digitalisierung hat einerseits zu einer Bilderflut,<br />

andererseits zum Einbruch von Werbeeinnahmen<br />

der Zeitungen und Zeitschriften geführt.<br />

Durch Letzteres hat sich in den Verlagen<br />

eine ökonomische Haltung etabliert: Es wird<br />

nicht mehr das Bild gewählt, das hinterfragt,<br />

sondern dasjenige, das mehr Leserinnen und<br />

Leser anspricht. «Unterhaltung wurde und<br />

ist wichtiger als ‹teurer› Inhalt», heisst es in<br />

einem der Ausstellungstexte. «Das vermeintlich<br />

‹meistgesehene› sticht das ‹erklärende› oder<br />

‹hinterfragende› aus!»<br />

Diese Entwicklung besteht durchaus, lässt<br />

sich aber keinesfalls verallgemeinern. Denn sie<br />

impliziert, dass das journalistische Bild seine<br />

Bedeutung verloren hat, nicht mehr seinem Inhalt,<br />

sondern nur noch dem Spektakel genügen<br />

muss. Sie impliziert, dass die Betrachterinnen<br />

und Betrachter auf das Unterhaltsame aus<br />

sind, dass das Bild (oder die Realität) nur dann<br />

interessant ist, wenn man sich daran ergötzen<br />

kann. Und sie impliziert, dass man Leiden und<br />

Krieg als Schauspiel betrachtet, dem man sich<br />

jederzeit wieder entziehen kann, ohne Empathie<br />

zu empfinden. Diese kulturpessimistische<br />

Haltung möchte ich vehement ablehnen. Denn<br />

sie nimmt an, um es in den Worten von Susan<br />

Sontag zu sagen, «dass jeder Mensch Zuschauer<br />

ist, und suggeriert – absurderweise und<br />

völlig unseriös –, dass es wirkliches Leiden auf<br />

der Welt gar nicht gibt». GB<br />

José Giribás Marambio · Mitternacht vom<br />

9. auf den 10. November 1989 in der Nähe des<br />

Brandenburger Tors, erste Zivilisten beginnen<br />

mit dem Abbruch der Mauer, Westberlin<br />

Jeff Widener · Tank Man, Tienanmen, Peking,<br />

5. Juni 1989<br />

→ Photobastei, bis 15.3.<br />

↗ www.photobastei.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Yves Netzhammer/Gramazio<br />

Kohler<br />

Zürich — Kann ein Roboter menschliche<br />

Bewegungen nachahmen? Und fängt dieser<br />

Roboter an zu zeichnen: Entsteht dabei eine<br />

ästhetische Qualität, die mit einem Werk<br />

vergleichbar ist, das vom Menschen geschaffen<br />

wurde? Die Ausstellung ‹Gravitatorische<br />

Behauptungen› widmet sich diesen Fragen und<br />

thematisiert damit das Verhältnis zwischen<br />

Mensch und Maschine. In der Graphischen<br />

Sammlung der ETH legen zwei Roboter eine<br />

Schnur aus. Dabei dienen ihnen Zeichnungen<br />

von Yves Netzhammer (*1970, Schaffhausen)<br />

als Vorlage. Der Künstler hat dafür Motive ausgesucht,<br />

die als «One-Stroke-Zeichnungen» in<br />

einem Zug ausgeführt werden können. «In der<br />

Ausstellung sollen künstlerische Prozesse und<br />

Grenzen der technischen Möglichkeiten ausgelotet<br />

werden», sagt Alexandra Barcal, Kuratorin<br />

der Graphischen Sammlung.<br />

Für die Ausstellung arbeitete Netzhammer<br />

mit den Architekten Fabio Gramazio und<br />

Matthias Kohler zusammen, die sich in ihrem<br />

Forschungsinsitut an der ETH mit digitalen<br />

Bautechniken auseinandersetzen. Ein Beispiel<br />

dafür ist ihr Projekt ‹Rock Print Pavilion›. Dafür<br />

liessen sie einen Pavillon von einem Roboter<br />

bauen: Die Säulen bestanden aus mehreren<br />

Schotterschichten, die durch eine in Schlaufen<br />

gelegte Schnur zusammengehalten wurden.<br />

Als die Architektur stand, wurde die Schnur<br />

entfernt, der Pavillon abgebaut und das Material<br />

weiterverwertet. Eine ähnlich ephemere Qualität<br />

weist auch die Ausstellung in der Graphischen<br />

Sammlung auf. Dreimal täglich legen die Roboter<br />

ein Motiv von Netzhammer aus. «Bei aller<br />

immanenten Kontrollier- und Wiederholbarkeit<br />

der Gebilde treten immer wieder Fehler und<br />

Ungenauigkeiten im System auf», sagt Alexandra<br />

Barcal. «So werden ephemere Momente voller<br />

existenzieller Absurdität geschaffen.»<br />

So, wie in der Installation einzelne Motive<br />

übereinandergelegt werden, tat dies Yves<br />

Netzhammer in seinen Druckgrafiken, die für<br />

diese Schau entstanden sind: Er legte eine<br />

Heliogravur über eine Aquatinta. Die Linie ist<br />

dabei das zentrale gestalterische Element, das<br />

auch in der Installation auftritt. «Die Ausstellung<br />

bringt Technik und Grafik zusammen. Doch<br />

viel wichtiger als das Endprodukt ist der Prozess»,<br />

sagt Linda Schädler, Leiterin der Graphischen<br />

Sammlung. «Denn die Zusammenarbeit<br />

zwischen verschiedenen Disziplinen ist immer<br />

ein Experiment, das für die Beteiligten und das<br />

Publikum neue Zugänge ermöglicht.» GB<br />

Yves Netzhammer / Gramazio Kohler ·<br />

Research, ETH Zürich, Ansicht des zeichnenden<br />

Roboters nach einem Motiv von Yves<br />

Netzhammer, 2019. Foto: Michael Lyrenmann<br />

Yves Netzhammer · Photoätzung und<br />

Aquatinta, 2019<br />

→ Graphische Sammlung ETH Zürich, bis 15.3.<br />

↗ www.gs.ethz.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

85


BESPRECHUNGEN<br />

Touch Me I’m Sick — Kunst blickt auf Krankheit<br />

Glück und Gesundheit wünscht man sich gewöhnlich an Feiertagen.<br />

Was wie eine Floskel klingt, ist indes unser höchstes<br />

Gut. Anders gesagt: Wer von Krankheit betroffen ist, muss sich<br />

schmerzlich damit auseinandersetzen. Zehn Kunstschaffende<br />

tun dies mit fast heiterem Unterton im Kunstraum Baden.<br />

Baden — Wir befinden uns in einer Art Frisiersalon einer Perückenverkäuferin. «It’s<br />

cuuuute!», ruft sie und zupft durch die Haarpracht ihrer Klientin, der Künstlerin Anna<br />

Jermolaewa. Im Hintergrund ertönt eine Stimme, die frei und frank entgegnet, was<br />

man selber denkt: «Diese Perücke ist schrecklich – looks like grandma.» Man lacht.<br />

Komisch wirkt diese Anprobe der Künstlerin, die im Hinblick auf eine Chemotherapie<br />

und den zu erwartenden Haarausfall eine Perücke kauft. Darf man das, denkt man,<br />

bei einer so todernsten Sache lachen? Und wenn Jermolaewa in einer zweiten Arbeit<br />

eine Putzfrau ein Anatomiemodell ausräumen und abstauben lässt, wirkt die Szene<br />

so bizarr, als wäre sie eher einem Gruselfilm als dem Museumsalltag entnommen.<br />

Vom Embryo im Bauch der Puppe ist der Schritt nicht mehr weit zur Bildfolge ‹Hysteria›<br />

der schweizerisch-peruanischen Zeichnerin Susana Perrottet. Die letzten <strong>März</strong><br />

viel zu früh verstorbene Urenkelin des berühmten Tänzerpaars Von Laban-Perrottet<br />

zeichnete ihre vor Jahren erfolgte Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) nach. Da<br />

ein weinender Uterus, dort die Wörter «Esperanza, imagination, fatalismo» – Hoffnung,<br />

Vorstellung und Fatalismus. Es sind Gemütslagen einer Patientin mit Galgenhumor.<br />

«Sei froh, dass du nicht mehr verhüten musst», sagt man ihr.<br />

Da hilft einzig tief durchatmen, nicht nur beim Anblick des mit Rohren durchbohrten<br />

und abgefackelten Bürostuhls ‹Inhale Exhale› von Maya Bringolf, sondern auch<br />

beim Kraftakt amputierter Sportler und deren Hilfe leistender Partner beim Duschen<br />

oder Treppensteigen (Artur Zmijewski). Ross Sinclair liefert mit dem bemalten T-Shirt<br />

‹Touch Me I’m Sick› den Titel der Schau und einen heiteren Kontrapunkt. Die Aufforderung,<br />

Berührungsängste gegenüber Kranken und wohl auch gegenüber dieser<br />

lebensnahen Ausstellung abzustreifen, entstammt dem gleichnamigen Song einer<br />

amerikanischen Grungeband, den der schottische Künstler und Gitarrist zur Abhilfe<br />

seiner Alkoholsucht zitiert. Fetzig und lebenslustig rockt es bei ihm nun durch<br />

die Headsets. Und – wir hätten es fast vergessen – auf einer kleinen Zeichnung aus<br />

der Serie ‹Schmerz› beim Eingangsbereich versteckt Thomas Müllenbach die Spitze<br />

einer Schere im Poschettli eines Doktorkittels – just über dem Herzen. In der Tat,<br />

diese Schau geht ans Herz. Man darf lachen, aber auch weinen. Feli Schindler<br />

→ ‹Touch Me I’m Sick – Kunst blickt auf Krankheit›, kuratiert von Claudia Spinelli und Rolf Bismarck,<br />

Kunstraum Baden, bis 29.3. ↗ www.kunstraum.baden.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ross Sinclair · Touch Me I’m Sick, T-Shirt Painting, 1998. Foto: Rolf Bismarck<br />

BESPRECHUNGEN // BADEN<br />

87


Sonja Feldmeier — The Peepul Tree<br />

Der Ursprung ihrer jüngsten Serie liegt zeitlich, geografisch und<br />

kulturell weit entfernt: Sonja Feldmeier bahnte sich den Weg zu<br />

den Farben und Konturen, die Begegnungen im Himalaya bei ihr<br />

wachgerufen hatten. Subjektiv, synthetisch, befremdlich schön<br />

schreibt sich ‹The Peepul› auch in Konventionen von Malerei ein.<br />

Basel — Weiss ordnen sich Knochen im Halbkreis entlang von Trommelfellen aus<br />

leuchtendem Pink. Halb transparente Nervenbahnen unterlaufen das Hochformat<br />

wie ein Flusslauf. Eine längliche Samenkapsel schwillt auf lila Grund.Etwas wie Zahn,<br />

Perle oder Muschelkalk will Öffnung sein und Schmuck und Vision. Alle acht Bilder,<br />

die Sonja Feldmeier bei John Schmid Projects zeigt, haben eines gemein: Ihre Gegenständlichkeit<br />

ist ohne Gewicht. Und wenn es auch aussieht, als wäre von Körpern die<br />

Rede, von Nahaufnahmen einer Retina oder der weichen Geburt eines Planeten – es<br />

gibt keinen Massstab, um den Ursprung der Dinge in Zeit oder Raum zu verorten.<br />

Vor Jahren beobachtete Feldmeier in der nordindischen Stadt Haridwar die Fällung<br />

eines heiligen Baums. Da war Vorsicht geboten, bei der filmischen Aufzeichnung<br />

des kollektiven Sakrilegs ebenso wie beim Versuch, dem Geschehen künstlerisch<br />

Gestalt zu geben. Wie das postkoloniale Risiko der Überheblichkeit vermeiden, ohne<br />

sich in die Ohnmacht zu schicken? Wie die Begegnungen vor Ort erfassen, ohne die<br />

eigene Sprachlosigkeit als Defizit hinzunehmen? Zum ersten Mal beruft sich die<br />

Künstlerin in ihrem Schaffen auf ihre synästhetische Wahrnehmung. Und ertastet<br />

aus Erinnerung und Videobildern Farben, Formen, Sounds. In einem Kurzfilm rafft<br />

sie das tagelange, dramatische Bezwingen des Baums auf zwanzig Minuten nächster<br />

Zeugenschaft. Das Sägen und Hacken, Klettern und Ziehen sowie der Strassenlärm<br />

sind immer wieder von einem geheimnisvollen Puls durchdrungen: Es sind die Tonspuren<br />

des Filmkomponisten Vojislav Anicic, dem Feldmeier ihre subjektiven Eindrücke<br />

als Grundlage für musikalische Porträts anvertraute. «In kaltem Licht trippeln<br />

bernsteinfarbene Töne. Die meisten befinden sich ganz in meiner Nähe. Scheppernde<br />

Rhythmen aus der Ferne bringen sie allmählich zum Stolpern.»<br />

So kann sich Interaktion anhören. So sieht sie bei John Schmid Projects aus:<br />

QR-Codes an der Galeriewand empfehlen, jedes Bild auch als akustische Partitur zu<br />

nehmen. Wer die ganze Geschichte um die Baumfällung und deren Echo in Feldmeiers<br />

weit verästeltem Kunstprojekt nachlesen will, nehme das Begleitbuch zur Hand:<br />

Die von Sibylle Ryser herausgegebene Publikation ‹based on a true story› kontextualisiert<br />

die so körperlich psychedelischen Bilder im Schaffen der Künstlerin – und in<br />

einer Welt, deren Widersprüche keine Kunst einebnen kann. Isabel Zürcher<br />

→ ‹Sonja Feldmeier –The Peepul›, John Schmid Projects, bis 4.4.; Publikation ↗ johnschmidprojects.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Sonja Feldmeier · The Peepul (Iltab Hasan), 2017, Fine Art Print, Airbrush, Lack, Esche massiv, MDF mit<br />

Grundierfolie, 117 x 95,5 x 5 cm<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

89


Circular Flow — Gedrosselte Dringlichkeit<br />

Passend zum Oxfam-Report <strong>2020</strong>, der weltweit anhaltendes<br />

Wohlstandsgefälle anprangert – etwa schlecht bis gar nicht bezahlte<br />

Care-/Frauenarbeit –, untersucht das Kunstmuseum Basel<br />

in ‹Circular Flow› Konfliktfelder der Globalisierung und eine damit<br />

einhergehende, weltweit wirksame ‹Ökonomie der Ungleichheit›.<br />

Basel — Sie sitzt kaum, da beginnt die Nähmaschine vor ihr zu surren. Ihre Hände<br />

fliegen: ein Stück Stoff, noch ein Stück Stoff, und noch eines. Ein Tanz der Stoffstücke,<br />

bei dem Mensch und Maschine eins zu werden scheinen. Zum sichtbaren Nachteil<br />

der die Maschine bedienenden Frau. (Stoff-)Stück für (Stoff-)Stück steigt auch<br />

der Puls der Betrachterin. 15 Stunden später – so die tatsächliche Länge des Films<br />

‹15 hours›, 2017, von Wang Bing, der die 15-Stunden-Schichten von Wanderarbeitskräften<br />

in einer chinesischen Kleiderfabrik dokumentiert – wäre man ausgelaugt und<br />

erschöpft. Und dies allein vom Zuschauen – im fernab gelegenen, (immer noch) bürgerlich<br />

und auratisch aufgeladenen Kunstmuseum Basel, das derzeit eine thematische<br />

Ausstellung zur ‹Ökonomie der Ungleichheit› und zu deren sozialen, politischen<br />

und ökologischen Folgen zeigt. Ein Stockwerk höher füllt die Protagonistin Irene in<br />

Melanie Gilligans Videoinstallation ‹Crowds›, 2019, kleine bunte Luftballons mit Wasser.<br />

Kinder greifen sie sich, bewerfen sich damit, und die Arbeit der Frau beginnt von<br />

Neuem: Luftballons mit Wasser befüllen, den Kindern reichen, Reste der alten Luftballons<br />

einsammeln. Am Ende ihres vermutlich tristen Arbeitstags wird sich die junge<br />

Frau aus purem Spass in die Mitte eines Parkplatzes legen, um wenig später in einem<br />

Schnellimbiss ihre Schulbücher aufzuschlagen. Arbeiten, selbst die «niedrigsten»,<br />

sehen bei Irene im US-Bundesstaat Florida auf prekäre Weise selbstbestimmt aus.<br />

‹Circular Flow› wird als Ausstellungssetting von diesen beiden Werken getragen.<br />

Weil die Protagonistinnen beider Filme zeigen, was «Ungleichheit», was westlicher<br />

Wohlstand auf Kosten «anderer» mit uns als Menschen machen kann. Mal auf grausam<br />

entsubjektivierende, mal auf ermächtigend-heitere, immer aber auf nachdrücklich<br />

affizierende Weise. Dass dies nur bedingt für die übrigen dreizehn gezeigten<br />

Arbeiten gilt, bleibt das grosse Rätsel der am Rheinufer zu besichtigenden Schau, die<br />

Zeitgenössisches mit Sammlungsstücken kombiniert. Denn fast keiner der künstlerischen<br />

Arbeiten mangelt es an qualitativer Hochwertigkeit und thematisch tiefgehender<br />

Treffsicherheit. Und dennoch: Beim Verlassen der Ausstellung bleibt ein Gefühl<br />

von Unbeteiligtsein. Von Distanz zu der im Ausstellungstext angesichts globaler<br />

Ungerechtigkeit(en) so intelligent und stringent formulierten Dringlichkeit. Fast so,<br />

als hätte diese Dringlichkeit, auch die der mit ihr verbundenen Kunst, auf rätselhafte<br />

Weise vor dem Ort und seiner Institution Halt gemacht … Verena Doerfler<br />

→ ‹Circular Flow – Ökonomie der Ungleichheit›, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, bis 3.5.<br />

↗ www.kunstmuseumbasel.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Wang Bing · 15 Hours, 2017, 16:9 Film, Farbe, Ton – in zwei Teilen, 15 h (je 7 h 55 min), Courtesy Galerie<br />

Chantal Crousel, Paris<br />

Melanie Gilligan · Crowds (Video), 2019, 5-Kanal-HD-Video, Farbe, Ton, je 12–15 min, Courtesy Galerie<br />

Max Mayer, Düsseldorf<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

91


Christoph Oertli — Sensing Bodies<br />

Videoarbeiten brauchen Formen der Präsentation, die ihre<br />

Wirkung und Bedeutung unterstützen. Die Retrospektive des<br />

Schweizer Videokünstlers Christoph Oertli im Kunsthaus Baselland<br />

macht sein Œuvre als Erfahrungsraum erlebbar und gibt<br />

einem damit einen Schlüssel in die Hand.<br />

Basel — Die Treppe ins Untergeschoss führt mich auf ein Podest. Ich halte inne und<br />

blicke hinaus. Bewegte Lichtbilder leuchten auf Wänden, dem Boden und frei platzierten<br />

Screens. Bevor ich die letzten Stufen in dieses Environment nehme, setze ich<br />

mich hin. Unbewusst folge ich einer Dramaturgie, die mich nahe an das Schaffen des<br />

Videokünstlers heranführt.Denn auch Christoph Oertli (*1962) steuert nicht gleich ein<br />

Ziel an, wenn er in Städte wie Tokio, Hongkong, Brüssel oder Addis Abeba reist. Hat er<br />

einen Ort für sich entdeckt, kehrt er immer wieder dorthin zurück, schaut und filmt.<br />

Wie zu diesem Park in Tokio (‹Sensing Bodies›, <strong>2020</strong>). Ich stelle mir Oertli vor, der die<br />

Luft anhält und die Aufnahmetaste drückt. Ab und zu ist er sein eigenes Stativ. Das<br />

Filmen eine Performance. In manchen Werken ist das sichtbar, wenn sein Schatten<br />

im Bild mitläuft (‹Cité Modèle›, <strong>2020</strong>) oder seine Hand mit dem Bildausschnitt spielt<br />

(‹Timeline›, 2014). Seine Präsenz verleiht den Filmen einen existenziellen Charakter. Es<br />

ist aber auch ein Statement, dass der Blick der Kamera nie losgelöst von ihm existiert.<br />

In Tokio ist es Winter. Die Zedern werfen ihre Schatten auf einen gelbbräunlichen<br />

Rasen, der sich bis ins Unendliche auszudehnen scheint. Auf dieser traumähnlichen<br />

Bühne treten Geschäftsmänner auf: Einer setzt sich zu einem Baum, einer legt sich<br />

hin, ein anderer steht da und liest ein Buch. In der Videomontage wirkt die Szenerie<br />

artifiziell, die Handlungen erscheinen wie Rituale. Christoph Oertli beschreibt die<br />

ihm wichtige Nachbearbeitung des Filmmaterials als «Vertiefung in den Moment». In<br />

den präzisen Montagen, in die er gerne auch inszeniertes Material einbaut, verdichten<br />

sich seine Beobachtungen und werfen grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von<br />

Mensch und Umwelt auf. Die Retrospektive im Kunsthaus Baselland macht die zentrale<br />

Rolle der Architektur und des Stadtraums in dieser Beziehung sichtbar.<br />

Die Linien, Flächen, Ecken und Öffnungen in Oertlis Videos prägen zusehends<br />

mein Ausstellungserlebnis. Ich schlüpfe in einen kleinen Nebenraum und finde mich<br />

auch im Video in einem Zimmer wieder, das auf eine tragische Existenz verweist<br />

(‹M. René›, 2012); in einer Nische lausche ich zwei jungen Äthiopiern, wie sie ihr Leben<br />

mit sechs weiteren Studenten in minimalen Platzverhältnissen organisieren (‹Tension<br />

Box›, 2014); ich gehe um eine Ecke und tauche ein in die schattigen Winkel von<br />

Brüssel, die zu Löchern werden, zu Durchgängen in andere imaginierte Lebenswelten<br />

(‹The Ground is Moving›, 2010/<strong>2020</strong>). Meret Arnold<br />

→ ‹Christoph Oertli – Sensing Bodies›, Kunsthaus Baselland, bis 19.4. ↗ www.kunsthausbaselland.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Christoph Oertli · Sensing Bodies, <strong>2020</strong>. Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland <strong>2020</strong>. Fotos: Gina Folly<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

93


Christian Indermühle — Fotografie als physisches Abenteuer<br />

Räume, architektonische sowie landschaftliche, prägen die<br />

Fotografien von Christian Indermühle. Stets menschenleer,<br />

strahlen seine Bilder würdige Ruhe aus. In der aktuellen Ausstellung<br />

bei Bernhard Bischoff zeigt Indermühle vorwiegend<br />

Arbeiten, die in den Urwäldern Indonesiens entstanden sind.<br />

Bern — Leicht kann man vor diesen Aufnahmen voll üppigen Grüns den Sinn für Masse<br />

und Dimensionen verlieren. Der dichte Pflanzenteppich, aus dem hier und da grüne<br />

Blätter ragen – ist das eine Grünanlage mit gut gedeihenden Bodendeckern? Oder ist<br />

es der Panoramablick über einen schier endlos sich ausbreitenden Wald, der sich so<br />

dicht wie ein engmaschiger Teppich, wie eine grüne Mauer vor dem Auge ausbreitet?<br />

Andere Aufnahmen geben deutliche Hinweise, zeigen Palmwedel, Baumstammgeflechte,<br />

hier und da ein Stück Himmel durch eng miteinander verflochtene Baumkronen<br />

hindurch.<br />

‹Fotografie als physisches Abenteuer› heisst die Ausstellung des Berners Christian<br />

Indermühle (*1945) in der Galerie Bernhard Bischoff. Ein Titel, der mehrerlei<br />

Lesarten bietet. Da wäre zum einen die Reise des Berner Fotografen nach Indonesien,<br />

die man sich mühelos sehr abenteuerlich vorstellen kann. Das Eintauchen in<br />

die feuchte Hitze des Urwaldes mit all den exotischen Gerüchen und Geräuschen.<br />

Die Berührungen mit dem Holz, dem Blattwerk, der schwülen Luft. Ein wenig glaubt<br />

man, sie selbst zu spüren, diese Urwaldschwere, bleibt man nur lange genug vor den<br />

Bildern stehen. Das Abenteuer des Betrachtens also, des Eintauchens in Bildwelten,<br />

die verlockend wirken und dabei doch auch verschlossen. Der Urwald, den Christian<br />

Indermühle zeigt, ruht in sich selbst.Er braucht uns, die Menschen, nicht. Er ist voller<br />

Würde, Schönheit, Gelassenheit.<br />

Christian Indermühles Fotografien aus Indonesien sind keine Aufnahmen von<br />

Urwäldern, wie ein biologisch interessierter Dokumentarfotograf sie machen würde<br />

oder ein Reisereporter. Sie erzählen keine Geschichten über das Leben im Urwald,<br />

sammeln keine Blüten und Pflanzensamen. Sie präsentieren vegetative Räume in<br />

einem zeitlos anmutenden Seinszustand. Sie wirken feierlich und gross, wie bildgewordene<br />

Langsamkeit. Gegenpole zu der Betriebsamkeit des Arbeits- und Alltagslebens<br />

im 21. Jahrhundert. Auch dort, wo Wasser oder Himmel in den Aufnahmen zu<br />

sehen ist, bleibt die grosse Ruhe der grünen Dickichte und Panoramen erhalten. Dieser<br />

Aura des Langsamen entspricht, dass die Aufnahmen analog entstehen, in einem<br />

Prozess, der wiederum auf den Titel ‹Fotografie als physisches Abenteuer› verweist<br />

und ihm eine weitere Dimension hinzufügt. Alice Henkes<br />

→ ‹Christian Indermühle – Fotografie als physisches Abenteuer›, Galerie Bernhard Bischoff, bis 28.3.<br />

↗ www.bernhardbischoff.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Christian Indermühle· Dschungel, Kalimantan, Indonesien, 2018, C-Print Ultrachrome, 45 x 60 cm<br />

BESPRECHUNGEN // BERN<br />

95


Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė — Un Chien andalou<br />

Plakate wie für Horrorfilme und Einblicke in Filmsets mit Stars<br />

mit langen schwarzen Fingernägeln,fettigen Haaren und weissen<br />

Pupillen: Die in den sozialen Medien verbreiteten Bilder liessen<br />

Schockierendes erahnen. Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė<br />

bespielen Fri Art und WallRiss – und die Sphären dazwischen.<br />

Freiburg — «Es war einmal…» wäre auch für ‹Mouthless›ein passender Anfang – hätte<br />

die Ausstellung denn einen. Volkserzählungen treffen auf lokale Hexenprozesse, osteuropäische<br />

Bräuche auf verwunschene Landschaften. Eine zeitliche Abfolge, wann<br />

und ob die angedeuteten Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben, lassen Dorota<br />

Gawęda (*1986, Lublin) und Eglė Kulbokaitė (*1987, Kaunas) allerdings offen. Entgegen<br />

den Erwartungen zeigen sich die Ausstellungsräume nahezu andächtig. Warmes<br />

Licht dringt durch ein bedrucktes Bleiglasfenster in die Kunsthalle. Es riecht nach<br />

Waldboden. Der – synthetisch hergestellte – Duft verleitet dazu, im Ambiente nach<br />

Natur zu suchen. Doch es handelt sich dabei vielmehr um das zwangsläufig gescheiterte<br />

Unterfangen, mittels künstlicher Intelligenz Natur zu konstruieren. Der Clash<br />

von Technologie, traditionellem Kunsthandwerk und dem Klischee unberührter Natur<br />

geht in dieser Ausstellung leise vonstatten. Ein Schock tritt nicht ein. Doch auch das<br />

vergebliche Warten darauf fühlt sich an wie die sich nicht entladende Spannung im<br />

surrealistischen Film ‹Un Chien andalou›, nachdem der in einer frühen Filmsequenz<br />

aufgeschnittene Augapfel auf weitere – ausbleibende – Schockmomente warten lässt.<br />

Der in den eigenen Augen nachempfundene Schmerz hallt währenddessen nach.<br />

Die beiden Künstlerinnen, die sich als Gründerinnen der ‹Young Girl Reading Group›<br />

auf Ökofeminismustheorien, «Queer Ecology» und Science-Fiction beziehen, fordern<br />

den Sehsinn heraus. Weder die zwei Schauplätze noch die um eine Säule angeordnete<br />

Videoinstallation können zeitgleich wahrgenommen werden. Über die Bildschirme<br />

geistern Szenen aus dem Film, der im Offspace WallRiss gedreht wurde. Leerblickende<br />

Gestalten in genderfluiden Designerklamotten interagieren vor Strohhaufen oder<br />

hinter einer Scheibe mit einer schmalen Öffnung. Inspiriert von Bräuchen, die dazu<br />

dienen sollen, verstorbene Familienmitglieder wiederzuerwecken, fehlt hier jeglicher<br />

Hinweis, bei wem der angeblich miteinander verwandten Darstellenden es sich um<br />

Heraufbeschwörende oder Heraufbeschworene handelt. Auch diese Grenze verpufft.<br />

Die messerscharf zulaufenden Metallspitzen eines an die Wand gelehnten Rechens<br />

sowie der aufgereihten Golfstühle wirken für das Auge bedrohlich. Doch in der<br />

Schau wird keines der Augen, die uns rundum zu beobachten scheinen, aufgeschnitten.<br />

Vielleicht weil wir, während wir einem drohenden ökologischen Kollaps zuschauen,<br />

ohne ihn am eigenen Körper wahrzunehmen, schon längst blind sind. Irène Unholz<br />

→ ‹Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė – Mouthless›, Fri Art und WallRiss, bis 29.3.; Final Screening,<br />

Cinema Rex, Freiburg, 28.3., 22.45 Uhr ↗ fri-art.ch ↗ wallriss.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė · Mouthless, <strong>2020</strong>, Installationsansicht Kunsthalle Fri Art, Freiburg.<br />

Foto: Guillaume Baeriswyl<br />

Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė · Mouthless, <strong>2020</strong>, Filmstills<br />

BESPRECHUNGEN // FREIBURG<br />

97


Ketty La Rocca — Dal momento in cui …<br />

Viel Zeit war Ketty La Rocca nicht vergönnt. Mit nur 37 Jahren<br />

starb sie an einem Hirntumor. Mit ihrem intelligenten, aufgeweckten<br />

Werk, das sie ab 1964 schuf, leistete sie aber dennoch<br />

wesentliche Beiträge zur italienischen Neovanguardia und<br />

setzte aus feministischer Perspektive wichtige frühe Akzente.<br />

Freiburg — Ketty La Rocca (1938–1976) gilt als «artists’ artist», als Künstlerin, die<br />

etwa Sally Schonfeldt (*1983) inspiriert hat. Geschätzt wird sie namentlich dafür,<br />

dass sie stets dezidiert für mehr soziale «sincerità» einstand und einforderte, was<br />

tradierte Rollenbilder und eingeübte Kommunikationsmuster den Frauen verwehrten.<br />

Sie kannte Umberto Eco, las Roland Barthes und Marshall McLuhan und sie sezierte<br />

bevorzugt die im Nachkriegsitalien neu auch massenmedial verbreiteten Klischees,<br />

die Frausein mit Schönsein und Schweigen gleichsetzten. So muss nicht erstaunen,<br />

dass man sie rückblickend im Dunstkreis von Carla Lonzi (1931–1982) verortet, wie<br />

dies etwa Barbara Casavecchia in einem 2016 im ‹South›-Magazin publizierten Essay<br />

tut. Beide Frauen wirkten in Florenz, und mit ‹Taci, anzi parla›, ihrem 1978 veröffentlichten<br />

feministischen Tagebuch, gab Lonzi, die vormalige Kunstkritikerin, die gleiche<br />

Maxime vor: Schweig, oder besser: Sprich!<br />

La Rocca hatte ihre sprachliche Selbstermächtigung zu diesem Zeitpunkt längst<br />

vollzogen, und zwar als Mitglied der polydisziplinären ‹Gruppo 70›, den sie 1963 mitbegründet<br />

hatte und dessen Verlangen nach neuen Sprach- und Bildformen, nach einer<br />

«poesia visiva» sie teilte. 1964–65 schuf sie nach diesem Ansatz mehrere politische<br />

Collagen, aus denen Fri-Art-Direktor Nicolas Brulhart direkt aus dem Estate eine repräsentative<br />

Auswahl getroffen hat. Leitmotiv ist der erotisierte weibliche Körper.<br />

Hinzu kommen Themen wie Konsumkritik und Handarbeit als Kulturkampf, aber auch<br />

allgemeinere Denkanstösse, etwa zu technischen Domänen oder zum faschistischen<br />

Erbe. Jedes Blatt kann dank sparsamer Hängung seine mit feiner Klinge geführte Kritik<br />

frei entfalten. Spät, aber anhaltend aktuell – man denke nur an das Frauenbild<br />

der Ära Berlusconi – können die seinerzeit im Vakuum zwischen Kunst- und Genderdebatten<br />

verhallten Arbeiten somit doch noch ins kollektive Bewusstsein sickern.<br />

Ein klares Mehr an Öffentlichkeit war dagegen den Werken der 1970er-Jahre beschieden,<br />

gipfelnd in La Roccas Präsenz an den beiden Venedig-Biennalen von 1972<br />

und, postum, 1978. Aus dieser stärker semiotisch und strukturalistisch geprägten<br />

Phase sind Beispiele aus den Werkgruppen der mit Schrift umrissenen ‹riduzioni›,<br />

den für das sprechende Individuum stehenden I- und J-Skulpturen und den offenkundig<br />

körpersprachlichen Arbeiten mit Händen zu sehen. Spätestens hier wird klar,<br />

dass es der Künstlerin von Anfang an nur um eines ging: die Befähigung zur Kommunikation.<br />

Astrid Näff<br />

→ ‹Ketty La Rocca – Dal momento in cui …›, Fri Art, bis 29.3. ↗ www.fri-art.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ketty La Rocca · La cultura che non vive, 1964–1965, Collage auf Papier, 44,5 x 29,5 cm, Courtesy<br />

The Estate of Ketty La Rocca, Michelangelo Vasta<br />

BESPRECHUNGEN // FREIBURG<br />

99


Zeitgenössische Kunst der Aborigines — Zwischen immer und jetzt<br />

Die Fondation Opale hat mit ihrer auf Gegenwartskunst der<br />

Aborigines spezialisierten Sammlung das Museum in Lens bei<br />

Crans-Montana übernommen. In der Eröffnungsausstellung<br />

bietet sie eine wunderbare «Initiation» in dieses Universum. Mit<br />

Spannung darf das künftige Programm erwartet werden.<br />

Lens/VS — Die Gegenwartskunst der Aborigines besitzt einen Gründungsmythos, der<br />

in die Zeit nach der Anerkennung der Aborigines als australische Bürger/innen, also<br />

nach 1967 zurückführt. Fast banal hört sich dabei die Geschichte an: So wollte ein<br />

Schuldirektor im Zentrum Papunya im Northern Territory den Stolz der Aborigines-<br />

Kinder auf ihre – erst seit Kurzem obligatorische – Schule erhöhen, die sie ständig<br />

beschädigten und verschmierten. Er lud sie deshalb ein, das Schulhaus mit Motiven<br />

aus ihrem kulturellen Erbe zu bemalen. Die Mädchen und Jungen waren jedoch zurückhaltend.<br />

Nur Eingeweihte durften im Prinzip solche Bilder bei Riten zelebrieren,<br />

was meist ephemer geschah, auf Felsen, im Sand und auf dem Körper.<br />

Alles andere als banal war dann die Schaffenskraft, die der mit dem Projekt<br />

betraute Lehrer einer herbeigerufenen Gruppe von traditionellen Magier/innen entlocken<br />

konnte. Nicht nur die Schule erhielt ein Gewand visueller Narrationen aus der<br />

Tiefe der Zeit, wo nach der Vorstellung der Aborigines ein Ahnengeschlecht die Welt<br />

erschuf und das Zusammenleben von Mensch, Fauna und Flora regelte. Der Lehrer<br />

stellte der Gruppe weiter Acrylfarben und Leinwände zur Verfügung, worauf diese<br />

Motive in einer Explosion individueller Sprachen ganz neue Formen annahmen.<br />

Aus der Sammlung von Bérangère Primat, der Gründungspräsidentin der Fondation<br />

Opale, sind nun in Lens ein Dutzend dieser Schlüsselwerke aus den frühen Siebzigerjahren<br />

zu sehen, die durch optische Spiele mit Punkten und Linien in Ockerfarben,<br />

Weiss und Schwarz bestechen. Damit nicht genug: Dieser fulminante, wenn<br />

natürlich auch Fragen aufwerfende Moment globaler Kunstgeschichte wird in der<br />

Ausstellung ‹Before Time Began› in Meisterwerke von Aborigines, die in Kontakt mit<br />

dem Westen standen, aus gut 150 Jahren eingebettet. So belieferten gewisse Stämme<br />

die Märkte tatsächlich bereits im 19. Jahrhundert mit Tierbildern auf Baumrinden<br />

und anderen Artefakten, während jüngere Generationen seit der Zäsur von Papunya<br />

immer stärker auch alltägliche Erfahrungen in ihrer Kunst verarbeiteten. Künftig sollen<br />

vor allem zentrale Positionen aus den letzten fünfzig Jahren vertieft wie auch<br />

Brücken zum hiesigen Kunstschaffen geschlagen werden. Zwei Berühmtheiten in<br />

ihrem Feld machen in je einer Koje bereits den Anfang, nämlich Walala Tjapaltjarri<br />

(*ca. 1970, Marua/AUS) mit riesigen, schwarzweissen, signalhaft wirkenden Gemälden<br />

und Pipilotti Rist (*1962, Grabs) mit ihrer lyrischen, auf einen aufgehängten Stein<br />

projizierten Ursprungsvision ‹Berg Elle›, 2017. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Before Time Began›, Fondation Opale, Lens, bis 29.3., mit Katalog ↗ www.fondationopale.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Before Time Began, Arbeiten aus den Pionierjahren der Gegenwartskunst der Aborigines, 1971–1974,<br />

Ausstellungsansicht Fondation Opale, Lens. Foto: Sébastien Crettaz<br />

Before Time Began, Arbeiten des Frauenkollektivs Anangu Pitjantatjara Yankunytjatjara/APY, Ausstellungsansicht<br />

Fondation Opale, Lens. Foto: Sébastien Crettaz<br />

BESPRECHUNGEN // LENS/VS 101


La fine ligne — Die Linie als Ding und Metapher<br />

Was wäre die Kunst ohne die Linie? Ist nicht selbst der Punkt<br />

der potenzielle Anfang einer Linie? Und die Kante eines dreidimensionalen<br />

Körpers? In der Kunst Halle Sankt Gallen wird<br />

das Verständnis der Linie erweitert. In den gezeigten Werken<br />

erscheint die Linie als Grenze,als Grat, als Strich – oder gar nicht.<br />

St. Gallen — Eine Linie kann jede Gestalt annehmen. Sie kann zum Ornament verbunden,<br />

zur Fläche verdichtet werden, sie kann die Welt beschreiben und kann sie<br />

auch verändern, je nachdem, wer den Stift, den Marker, die Feder in der Hand hat.<br />

Und Linien sind auch dort zu finden, wo sie nicht mit einem Zeicheninstrument gezogen<br />

werden. So existieren sie als unsichtbares Hindernis zwischen zwei Ländern<br />

oder als Barriere im Kopf. Dieses grosse Spektrum leuchtet jetzt die Kunst Halle<br />

Sankt Gallen aus. Wie schon in vergangenen Gruppenausstellungen ist die Auswahl<br />

der Künstlerinnen und Künstler eine subjektive. Die Schau versucht auch gar nicht<br />

erst, einen Anspruch auf Vollständigkeit einzulösen oder das Bild einer Generation<br />

zu entwerfen, auch wenn alle Beteiligten in den 1980er-Jahren geboren und in der<br />

Schweiz aktiv oder an schweizerischen Kunstschulen ausgebildet worden sind.<br />

Wer Gemeinsamkeiten sucht, findet sie in der grossen Geste und den schieren<br />

Ausmassen der Arbeiten. Sie sind raumgreifendend auch dann, wenn sie eigens<br />

für die Ausstellung realisiert wurden wie Marine Juliés riesige Wandzeichnung. Die<br />

Künstlerin hat mit tiefblauen Linien einen figürlichen Kosmos entwickelt, wo Sterne<br />

gleichzeitig Hände sind und Brustwarzen zu Augen werden. Die Linie ist zwar überdeutlich,<br />

aber die Grenzen zwischen den Geschlechtern und Dingen verwischen<br />

umso mehr. Bei Simon Paccaud sind die Linien tief eingegraben in Betonquader und<br />

erinnern an die lange Geschichte der in Wände gekratzten Graffiti: Er ritzt eine Tafelrunde<br />

in die eigens errichtete Mauer, die wiederum selbst eine Linie im Raum bildet.<br />

Simone Holliger ist mit einer Werkgruppe präsent, der Grossteil im schmalsten<br />

Raum der Kunst Halle. Dessen gestreckte Dimensionen und die Enge nutzt sie gekonnt<br />

für ihre fragilen Papierplastiken. Hier bildet jede Falte, jeder Knitter, jede Kante<br />

eine Linie;aber eigentlich funktionieren sie auch ohne diese thematische Klammer<br />

sehr gut. Gedrängt ist es auch im letzten Raum, hauptsächlich besetzt vom überaus<br />

heterogenen Werk von Linus Bill und Adrien Horni. Beide arbeiten im Kollektiv, verweigern<br />

sich also sogar der Linie der Autorschaft und trennen auch nicht zwischen<br />

Druckgrafik und Malerei oder Plastik und Gebrauchsobjekt. Das ist wild, unbefangen<br />

und manchmal komisch, aber linear ist es nicht. Für klassischere Vorstellungen<br />

von Linien empfiehlt sich dann doch die ‹Poesie der Linie›, eine aktuelle Ausstellung<br />

italienischer Meisterzeichnungen im Kunsthaus Zürich. Kristin Schmidt<br />

→ ‹La fine ligne›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 5. 4. ↗ www.k9000.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Marine Julié · La Nuit, <strong>2020</strong>, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: Sebastian Schaub<br />

Linus Bill & Adrien Horni · 2012–<strong>2020</strong>, Courtesy Galerie Allen, Paris; Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam;<br />

Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern, Amt für Grundstücke und Gebäude, Ausstellungsansicht<br />

Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: Sebastian Schaub<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN 103


Ian Willms — Bis die Sonne untergeht<br />

In den letzten 50 Jahren ist die Provinz Alberta zu einer riesigen<br />

Ölsandmine mutiert. Die verheerenden Folgen für die Umwelt<br />

und die indigene Bevölkerung zeigt der kanadische Fotograf<br />

Ian Willms in seinem Langzeitprojekt. Was anzunehmen ist: Die<br />

Industrie wird das Land ausbeuten, ‹As Long As The Sun Shines›.<br />

Winterthur — Der Junge liegt auf seinem Bett, mit nacktem Oberkörper, geschlossenen<br />

Augen, einem angedeuteten Lächeln auf dem erschöpften Gesicht. Seine kleine<br />

Hand hält den Controller fest umschlungen. Vielleicht ist er müde vom vielen Gamen,<br />

vielleicht hat er sein letztes Spiel gerade gewonnen. Vielleicht. Und schaut man genauer<br />

hin, offenbart sich die lange Narbe, die sich über seinen zierlichen Brustkorb<br />

zieht. Dez wurde mit einem Herzfehler geboren. Familie und Ärzte machen die Umweltverschmutzung<br />

dafür verantwortlich. Denn Dez ist in Fort MacKay aufgewachsen,<br />

umgeben von einer der grössten Ölsandminen der Welt.<br />

Seit Ende der Sechzigerjahre wird der kanadische Nadelwald kilometerweise abgeholzt,<br />

damit der bitumenhaltige Boden abgetragen werden kann. Um das Öl zu extrahieren,<br />

wird der Sand in grossen Absatzbecken gesammelt und mit Unmengen von<br />

Wasser behandelt, das, mit hochgiftigen Stoffen versetzt, in Boden und Grundwasser<br />

sickert. Die verheerenden Folgen der millionenschweren Industrie zeigt Ian Willms in<br />

seiner fotografischen Langzeitstudie. Bilder vom gerodeten Wald, von gigantischen<br />

Ölsandabsatzbecken, deren Grösse sich unserem Vorstellungsvermögen entzieht.<br />

Bilder von Leitungen, die Flüsse auspumpen, von Ölpipelines, die sich durch das Land<br />

ziehen wie die Narbe über Dez’ Brust.<br />

Der Ölsandabbau wirkt sich nicht nur auf die Umwelt aus, sondern auch auf die<br />

indigene Bevölkerung, deren Land an die Ölkonzerne verpachtet wurde: Wohnungsmangel<br />

infolge des Ölsandbooms Anfang der Nullerjahre, Entlassungen nach dem<br />

Ölpreis-Crash von 2015, Fehlgeburten und Krebs als häufigste Todesursachen. Heute<br />

arbeiten viele der Einwohnerinnen und Einwohner in der Ölsandindustrie. Denn die<br />

Jagd, die ihnen einst als Lebensgrundlage diente, können sie längst nicht mehr ausüben:<br />

Die Natur wurde verändert, die Tiere vertrieben.<br />

Während acht Jahren fotografierte Ian Willms (*1985, Kitchener) das Land und<br />

zeigt den Zwiespalt der Bevölkerung: wie sie sich erfolglos gegen den Bau von neuen<br />

Ölsandleitungen wehrt, in Ottawa protestiert und sich gleichzeitig gezwungen sieht,<br />

für die Industrie zu arbeiten. Diese Ambivalenz wird nun in der Coalmine sichtbar:<br />

Jugendliche spielen Baseball, während sich die Fabrikgebäude im Hintergrund vermehren<br />

und ihre dampfenden Schlote den Himmel in ein zartes, immer dichteres<br />

Grau hüllen. Giulia Bernardi<br />

→ ‹Ian Willms – As Long As The Sun Shines›, Coalmine, bis 9.4. ↗ www.coalmine.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ian Willms · As Long As The Sun Shines, 2010–2019. Der siebenjährige Dez wurde mit einem Herzfehler<br />

in Fort McKay geboren. Die Ärzte sind sich einig, dass seine Krankheit durch Umweltverschmutzung<br />

verursacht wurde. Die indigene Community Fort McKay liegt inmitten von Ölsandausbeutungen.<br />

Ian Willms · As Long As The Sun Shines, 2010–2019. Ein zwei Meter breiter Küstenstreifen des Shell-<br />

Albian-Sands-Absetzteichs in der Nähe von Fort McKay. Mit 1,5 Billionen Litern sind die Ölsandbecken<br />

die grössten weltweit. Sie enthalten einen flüssigen Mix aus giftigen Abfällen mit Quecksilber, Arsen,<br />

Blei und Benzol. Täglich gelangen 11 Millionen Liter in das Grundwasser und den Athabasca-Fluss.<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105


Absolutely Tschudi — Mehr als eine Hommage<br />

Eine Gruppenschau in der Galerie Tschudi vermittelt seit langem<br />

wieder einmal einen breiten Einblick in das Programm, dessen<br />

Kunstschaffende sich durch eine Suche nach Beständigkeit<br />

auszeichnen. Zugleich ist die Ausstellung eine Hommage an den<br />

letztes Jahr verstorbenen Galeristen Ruedi Tschudi.<br />

Zuoz — Das Nashorn von Balthasar Burkhard blickt im Eingangsbereich, wo einst das<br />

Vieh in diesem herrschaftlichen Engadinerhaus in Zuoz untergebracht war, ungerührt<br />

in Richtung der Arbeit ‹Not All Who Wander Are Lost› von Julian Charrière. Das sind<br />

regelmässig durchbohrte Steine, die so ein Wabenmuster angenommen haben. Davor,<br />

dahinter und darunter sind die Bohrkerne wie ein antikes Rollensystem zum Bewegen<br />

dieser seltsamen Brocken angeordnet. Beide Arbeiten schlagen einen Bogen zwischen<br />

Themen und Eigenschaften, die Ruedi Tschudi (1940–2019) am Herzen lagen:<br />

das stete Engagement für eine Sache sowie das Interesse an Tieren und an Afrika.Elsbeth<br />

Bisig, Mitgründerin der Galerie Tschudi in Glarus 1985 und Partnerin, welche die<br />

Galerie weiterführt, berichtet, er habe privat eine wahre Menagerie besessen. Tiere<br />

tauchen in der Ausstellung mehrfach auf, sind aber nicht immer ein ‹Omaggio A Rudi›,<br />

wie Niele Toronis Blätter – Fotokarten von Schlangen, versehen mit den charakteristischen<br />

Pinselabdrücken des Künstlers. Nur subtil scheinen im Video ‹Zone› von Bethan<br />

Huws Vögel auf das gleichnamige Gedicht von Apollinaire zu reagieren. Wie exakt die<br />

Künstlerin die Sequenzen der fliegenden, stolzierenden oder schwimmenden Vögel<br />

auf die Sprache abgestimmt hat, lässt erst das gezeichnete Filmscript erahnen.<br />

Die sie umgebende, urtümliche Berglandschaft, anfangs in Glarus, dann seit 2002<br />

in Zuoz, prägt den äusseren Eindruck der Galerie und scheint auch in Arbeiten wie<br />

den Gebirgsaufnahmen von Balthasar Burkhard in der Schau auf. Viele der ausgestellten<br />

Positionen zeigen zudem ein Interesse an zeitlosen Fragen: solchen nach<br />

Beständigkeit, nach reduzierten Gesten und der jahrelangen Arbeit an einer Praxis.<br />

Dafür kann stellvertretend ‹Cardinal Points› von Richard Long aus dem letzten Jahr<br />

stehen. In einer kreisrunden Ansammlung grünlicher Steine bilden zwei Reihen weisser<br />

Brocken ein Kreuz, das die Himmelsrichtungen markiert. Gesammelt wurde das<br />

Material im Rhonebett und im Marmoreragebiet und es beeindruckt durch seine pure<br />

Präsenz. Auch die Praxis von Hamish Fulton glänzt durch Konsequenz: Er wandert<br />

seit Jahrzehnten und dokumentiert dies bloss mit wenigen Fotos oder durch Textwerke<br />

mit grundlegendsten Informationen. Kommenden Sommer wird er in Kombination<br />

mit zwei malerischen Positionen gezeigt, die jetzt schon herausstechen: Dan<br />

Walsh und Martina Klein untersuchen unterschiedliche Grundbedingungen der Malerei,<br />

Ersterer serielle Muster und Letztere Monochromie im Verhältnis zum Raum.<br />

Ein Aufeinandertreffen, das sicher spannend wird. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Absolutely Tschudi›, Galerie Tschudi, bis 21.3. ↗ www.galerie-tschudi.ch<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Julian Charrière · Not All Who Wander Are Lost, 2019 (hinten); Martina Klein · Untitled, 2001, Ölfarbe,<br />

Baumwolle, Holzrahmen, 145 x 140 x 140 cm. Foto: Ralph Feiner<br />

Hamish Fulton · A 15 Day Walk. Engadin Switzerland 2000, Wandbild, 180 x 180 cm. Foto: Ralph Feiner<br />

BESPRECHUNGEN // ZUOZ 107


Valentin Carron — eröffnet die neue Galerie von Eva Presenhuber<br />

Die Einweihung des neuen Standorts von Eva Presenhuber an<br />

der Rämistrasse, in Fussdistanz vom Kunsthaus, stiess auf ein<br />

breites Echo. Die drei kleinen, aber feinen Stockwerke waren gut<br />

besucht. Eröffnet wurde die Galerie mit einer Einzelausstellung<br />

des Westschweizer Künstlers Valentin Carron.<br />

Zürich — Der international beachtete Walliser Valentin Carron (*1977,Martigny) gehört<br />

zu denjenigen Künstlern, die mit ihrer Kunst nicht provozieren, doch spielerisch den<br />

aktuellen Diskurs aufgreifen. Seine Werke sind nicht aufdringlich laut, sondern offenbaren<br />

sich in Schichten. Seine Schau in den neuen Räumen von Eva Presenhuber fällt<br />

zunächst durch ihre minimalistische Szenografie auf. Beim Eintreten erblickt man<br />

etwa ein Wandelement aus grobfasrigem, massivem MDF. Teil der Architektur oder ein<br />

Kunstwerk? Natürlich ist es Letzteres, und offenbar nahm es der Künstler nicht zu genau,<br />

als er mit der Säge die Platte bearbeitete. Doch just das sichtbar Handwerkliche<br />

verleiht dem Werk seine inhaltliche Dimension, denn Carron hat es zudem als MDF-<br />

Trompe-l’œil übermalen lassen.<br />

Fragen nach Originalität und Wertigkeit charakterisieren die Schau. Wenn im Untergeschoss<br />

zwei Bilder an der Wand hängen und ein Tisch mit zwei Aschenbechern<br />

im Raum steht, wähnt man zunächst, die Bilder seien wertvoller und aufwändiger<br />

produziert worden als die Gegenstände. In Wahrheit aber stellen Aschenbecher und<br />

Tisch eine Installation aus Eisen und bemalter Bronze dar – und tatsächlich steht das<br />

Arrangement in seiner visuellen Klarheit den Bildern in nichts nach … Die Hierarchie<br />

zwischen Kunsthandwerk, hoher Kunst und industriellen Objekten wird aufgelöst.<br />

Der interessanteste Aspekt jedoch ist die Frage nach Authentizität und Autorschaft,<br />

die Carron durch die handwerkliche Bearbeitung von Alltagsgegenständen<br />

und öfter auch durch die Aneignung bestehender Kunstwerke aufgreift. Damit ist<br />

er nicht der Erste, denn längst gilt der Künstler nicht mehr als einsamer Schöpfer,<br />

der seine Ideen aus dem unbeeinflussten Selbst zieht. Vielmehr soll er heute seine<br />

Inspirationsquellen, Erfahrungen und Referenzen offenlegen. Neues ist nicht zwingend.<br />

So schafft auch Carron keine Originale und ist dennoch in jedem seiner Werke<br />

präsent. Besonders deutlich wird dies in ‹Flesh and Wool› – einem langen hölzernen<br />

Arm, der in zwei Hände mündet, die in fingerlosen blauen Handschuhen stecken, wie<br />

sie der Künstler angeblich selbst trägt. In der übereck laufenden Wandinstallation<br />

scheint einen das Kunstwerk beziehungsweise der Künstler zu umarmen.<br />

Als Valentin Carron am Tag nach der Eröffnung die Galerie betritt, wo sich eine<br />

Handvoll Besucher und Besucherinnen aufhält, tut er dies unauffällig: Er schiesst<br />

ein Foto, begibt sich ins Untergeschoss – als wäre er Gast der eigenen Schau. Sympathisch<br />

wirkt er, ohne Allüren, authentisch, wie seine zehn Werke. Eva Vögtli<br />

→ ‹Valentin Carron›, Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, bis 29.2. ↗ www.presenhuber.com<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Valentin Carron · Flesh and Wool, <strong>2020</strong>, Lindenholz, Emailfarbe, 20,5 x 890 x 2 cm; Ausstellungsansicht<br />

Galerie Eva Presenhuber, Zürich / New York. Foto: Stefan Altenburger<br />

Valentin Carron · The Shelter, <strong>2020</strong>, Öl auf MDF, Ausstellungsansicht Galerie Eva Presenhuber,<br />

Zürich / New York. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 109


EberliMantel — Mittendrin<br />

Ein geheimnisvolles Fluidum umgibt grosse, kanonische Kunstwerke.<br />

Es verleiht ihrer Wirkung Dauer und bietet Gewähr, dass<br />

auch spätere Generationen die Objekte bewundern. Das Duo<br />

EberliMantel beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit<br />

dieser besonderen Aura rund um Motive der Kunstgeschichte.<br />

Zürich — In ihrer jüngsten Serie, für die EberliMantel (Simone Eberli/Andrea Mantel)<br />

zu Weisskreide und schwarzem Papier greifen, befassen sie sich mit Ikonen der<br />

Avantgarde und der Pop Art. Es sind Gemälde, denen sie auf ihren Streifzügen durch<br />

das Kunsthaus Zürich und das Kunstmuseum Basel begegnet sind. Bei ihren Arbeiten<br />

handelt es sich nicht um eine sezierende Analyse. Vielmehr nähern sich die Künstlerinnen<br />

den Werken in einem nonverbalen Dialog. Wechselweise zeichnend, bringen<br />

sie zu Papier, was sie nachhaltig beeindruckt hat, auf der Spur des rätselhaften Fluidums<br />

der Werke.<br />

Als Ausgangspunkt dienen ihnen Ausschnitte von Handyschnappschüssen,die sie<br />

während Museumsrundgängen aufgenommen haben. Die Kompositionen sind jedoch<br />

keine blossen Reproduktionen der Vorlagen. Vielmehr stimulieren die Handyfotos<br />

den Zeichnungsprozess, während dessen die Künstlerinnen der eigenen Intuition<br />

folgen. Die Kreidezeichnungen geben so Auskunft über die Beziehung des Duos zu<br />

den betrachteten Bildern, die sie nicht nur als Objekte der Kunstgeschichte, sondern<br />

als lebendige, immer wieder neu zu befragende und zu interpretierende Organismen<br />

verstehen. Ihr Künstlerauge blickt daher nicht bloss von aussen auf die Bilder. Als<br />

Protagonistin steht eine von ihnen stets in der Zeichnung, in engem Kontakt mit dem<br />

Bild, meistens in Rückenansicht und versunken in kontemplatives Schauen. So zum<br />

Beispiel steht Andrea vor einem Figurengemälde von Fernand Léger, wobei die komplex<br />

geometrischen Farbmuster und -rhythmen sowie der ins Monumentale gesteigerte,<br />

stilisierte Kopf mit der vor dem Bild stehenden Betrachterin zu einer Einheit<br />

verschmelzen. Auch in der Darstellung, die Simone vor dem von Franz Gertsch gemalten<br />

Porträt seiner Tochter Silvia zeigt, scheinen die Grenzen zwischen Bildraum<br />

und Denkraum aufgelöst. Bei der Wiedergabe ihrer Sinneseindrücke entfalten die<br />

Künstlerinnen ein virtuoses Spiel zwischen Sehen und Gesehenem, Sichtbarem und<br />

Unsichtbarem, Anwesendem und Abwesendem, Anschauung und Imagination. Wenn<br />

das Duo mit vielfältig differenzierten Kreidestrichen das Momenthafte festhält, ist<br />

das Gezeichnete ebenso wichtig wie das Weggelassene. Es ist gerade die Einfachheit<br />

der Mittel, die eine überraschende Komplexität bewirkt und so auch dem Publikum<br />

Raum lässt für eigene Assoziationen. Das Motiv des Bildes im Bild ist ein alter Topos<br />

in der Geschichte der Malerei. Mit ihren Kreidezeichnungen fügen die Künstlerinnen<br />

dem Thema ein unerwartetes Kapitel hinzu. Kathrin Frauenfelder<br />

→ ‹EberliMantel — Mittendrin›, Galerie Sam Scherrer, bis 14.3. ↗ www.samscherrer.ch<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


EberliMantel, vor Fernand Léger, <strong>2020</strong>, Weisskreide auf Papier, 70 x 100 cm<br />

EberliMantel, vor Franz Gertsch II, 2019, Weisskreide auf Papier, 70 x 100 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 111


Florence Jung — Kopfkino, verquickt mit Fragen des Kunstbetriebs<br />

Bei Arbeiten von Florence Jung sollte man auf alles gefasst<br />

sein. Die Künstlerin unterwandert etablierte Verhältnisse von<br />

Publikum und «Kunstwerk», stellt das Verhältnis von Absenz<br />

und Präsenz, von Erzählung und Gerücht auf die Probe. Das<br />

lässt sich jetzt in Zürich in einer Einzelausstellung verfolgen.<br />

Zürich — Betritt man die bekannten, eher aseptischen Räume vom Helmhaus, trifft<br />

man auf stapelweise aufgeschichtete Booklets im Format von Reclam-Heftchen.<br />

Nicht der übliche zusammengeheftete Saaltext, sondern etwas, das vielmehr den<br />

Eindruck einer Anleitung macht. Ein Einstieg zu «an exhibition to be read», wie Florence<br />

Jung selbst sagt. Lesen und sehen, decodieren und wahrnehmen – hier liegt<br />

einer der Schlüssel zu ihrem Werk. Denn es geht um das jeweils subjektive Erleben<br />

jeder Besucher*in, was durch die Anlage der «Szenarien» (FJ), der in den Räumen<br />

aufeinanderfolgenden Situationen, mit Absicht befördert wird. Zugang und Widerstand,<br />

Einblick und Blockade, erweitert durch «autoritäre Figuren», die wiederum die<br />

Funktion erfüllen, Teile der Ausstellung überhaupt erfahrbar zu machen. Sobald wir<br />

dem intendierten Parcours folgen, werden Entscheidungen eingefordert: Bin ich bereit,<br />

mich auf das Szenario einzulassen, oder drehe ich um – verlasse den grossen<br />

Raum und gehe einfach die Treppe hinauf.<br />

Aber auch im Obergeschoss bleibt das Gefühl von Verunsicherung, von «suspense»<br />

bestehen. Wohin führt mich diese Ausstellung, deren «Werke» quasi unsichtbar sind?<br />

Die aus eingezogenen Wänden, halb angelehnten Türen, ausgelegten Dokumenten,<br />

Stationen von Rezeption und Kontrolle besteht? Anhand des am Eingang aufliegenden<br />

Booklets kann sich eine Art Kopfkino entwickeln; von einem Setting zum nächsten,<br />

wobei sich auch die Texte im Booklet ändern: von rein deskriptiv zu interpretativ,<br />

von atmosphärisch zu narrativ. Doch wesentlich sind die Besucher*innen, die – wie<br />

auch in früheren Arbeiten von Jung – die Rolle der Protagonist*innen übernehmen. Die<br />

Künstlerin generiert Settings, in denen das Publikum Entscheidungen treffen muss –<br />

und je nachdem damit konfrontiert oder beglückt wird, dass sich eine Ausstellung<br />

auch verselbständigen, in den privaten Raum ausweiten kann. Denn was bedeutet es,<br />

wenn einem ein Kunstwerk effektiv nach Hause folgt? Wie gehe ich mit diesem Eingriff<br />

in meinen privaten Raum um? Lasse ich mich von der SMS-Nachricht überzeugen,<br />

folge ich den Anweisungen, die mir eine Lösung des Ausstellungsrätsels verheissen?<br />

Es scheint, als ob Florence Jung die Funktion und den Habitus von Ausstellungsbesucher*innen<br />

in den Blick nimmt;das Publikum ihrer und anderer zeitgenössischer<br />

Arbeiten in eine Untersuchung einbindet,die gesellschaftliche Fragen, eingeschliffene<br />

Gewohnheiten und ein genuines Verhältnis von Gewohnheit und Vertrauen, von<br />

Reflexion und Analyse auffächern. Irene Müller<br />

→ ‹Florence Jung›, Helmhaus Zürich, bis 5.4., mit Publikation ↗ www.helmhaus.org<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Falls du Liebeskummer<br />

hast, bevor dudich<br />

überhaupt verliebst,<br />

ruf an unter<br />

077 505 03 62<br />

Falls du aus einer Zillion<br />

Möglichkeiten die<br />

Enthaltsamkeit gewählt<br />

hast, ruf an unter<br />

077 505 03 62<br />

Falls dein Haupttalent<br />

darin besteht, dass<br />

dir alles scheissegal ist,<br />

ruf an unter<br />

077 505 03 62<br />

Falls du keine Ideale,<br />

aber viele Prinzipien hast,<br />

ruf an unter<br />

077 505 03 62<br />

Florence Jung · New Office, The Adds, <strong>2020</strong>, Instagram Adds, auch in Buchform veröffentlicht<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 113


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Cherish<br />

Genf — In einem zweistöckigen Haus, das etwas<br />

abseits des Zentrums von Genf in einem Wohnquartier<br />

liegt, haben die vier jungen Kunstschaffenden<br />

Mohamed Almusibli, James Bantone,<br />

Thomas Liu Le Lann und Ser Serpas nicht nur<br />

eine Wohngemeinschaft, sondern Ende letzten<br />

Jahres auch einen Kunstraum eingerichtet.<br />

‹Cherish› heisst das Unterfangen, das sich Projekten<br />

verschrieben hat, die antagonistisch auf<br />

ihre Umgebung reagieren und unterschiedlichen<br />

Lebensformen huldigen. Für die Ausstellungen,<br />

die jeweils einen Monat dauern und samstags<br />

sowie auf Anfrage besichtigt werden können,<br />

stehen Küche, Wohnzimmer und Korridore zur<br />

Verfügung. Nach der aktuellen Ausstellung<br />

‹Chocolate Factory› der Genfer Künstlerin Giulia<br />

Essyad wird Mitte <strong>März</strong> eine Performance-Reihe<br />

mit mehreren Kunstschaffenden präsentiert, die<br />

in Zusammenarbeit mit dem Pariser Kollektiv<br />

‹Queer Is Not a Label› entstand.<br />

MASI Palazzo Reali<br />

Lugano — Nach über drei Jahren Schliessung<br />

wegen Renovationen konnte das MASI Ende<br />

2019 seine historischen Ausstellungsräume<br />

im Palazzo Reali wiedereröffnen. Sie waren<br />

seit 1987 Sitz des Museo Cantonale d’Arte,<br />

bis dieses 2015 mit dem Museo d’Arte zum<br />

heutigen MASI vereinigt wurde. Zukünftig wird<br />

der Palazzo Reali für temporäre Sammlungspräsentationen<br />

genutzt sowie für Wechselausstellungen<br />

von lokalen und internationalen<br />

Kunstschaffenden, deren Werke sich gut in den<br />

intimen Räumen des Altbaus präsentieren lassen.<br />

Als Nächstes steht eine Retrospektive des<br />

deutsch-ungarischen Fotografenduos Shunk-<br />

Kender an, die letztes Jahr im Centre Pompidou<br />

in Paris zu sehen war. Harry Shunk und János<br />

Kender hatten in den Fünfzigerjahren die<br />

Kunstszenen von Paris und New York mit ihren<br />

Protagonisten wie Yves Klein, Jean Tinguely,<br />

Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri oder Andy<br />

Warhol in Bilder gebannt. Parallel wird ab Ende<br />

<strong>März</strong> die Gewinnerin oder der Gewinner des<br />

‹Bally Artist of the Year›-Preises für Tessiner<br />

Kunstschaffende präsentiert.<br />

Palazzo Reali, MASI Lugano, Aussenansicht<br />

Eingangsportal, 2019<br />

Cherish, Aussenansicht, mit Kuratorenteam.<br />

Foto: Mark Siumin<br />

→ Giulia Essyad, bis 1.3.<br />

→ Performance-Reihe, 13.3.<br />

↗ www.cherishhhh.ch<br />

→ Shunk-Kender, 1.3.–14.6.<br />

→ Bally Artist of the Year, 29.3.–26.4<br />

↗ www.masilugano.ch<br />

Art Dock<br />

Zürich — «Seit 1963 zusammengetragen,<br />

2002 samt beiden Nachlässen in eine Stiftung<br />

gebracht, 2014 mit Art Dock erweitert, 2018 in<br />

Stillstand geraten, 2019 kommen beide mehr-<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


mals geretteten Œuvres zur dritten Neuauferstehung»,<br />

so heisst es auf der Website. Die<br />

Rede ist vom Erbe der Zürcher Bildhauer Trudi<br />

Demut und Otto Müller, das in den letzten Jahren<br />

vom unermüdlichen Kurator Ralph Baenziger<br />

im alten Güterbahnhof präsentiert und mit<br />

zeitgenössischen Positionen in verschiedenen<br />

Ausstellungsformaten in Dialog gesetzt wurde.<br />

Wegen Turbulenzen rund um die Stiftungsaufsicht<br />

folgte dann die oben genannte Pause<br />

für die Ausstellungsplattform Art Dock, die<br />

ohnehin vom Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums<br />

bedroht ist. Die verbleibende Zeit<br />

bis zum Abbruch will Baenziger nun, da sich die<br />

Kompetenzen geklärt haben, intensiv weiter<br />

nutzen. Vergangenen Dezember eröffnete<br />

unter dem Titel ‹Open House› die sogenannte<br />

Kunstmeter-Einspielung, bei der Kunstschaffende<br />

eine Wand von einem Meter Breite zur<br />

Verfügung erhalten haben, um ihre aktuellen<br />

Werke zu präsentieren.<br />

die Messe für die Region sowie für die Galerien<br />

aus Asien und der ganzen Welt spielt», sagt<br />

Marc Spiegler, Global Director der Art Basel.<br />

Und Bernd Stadlwieser, CEO der MCH Group,<br />

lässt verlauten: «Wir haben alle möglichen<br />

Optionen geprüft – einschliesslich einer Verschiebung<br />

der Messe – sowie Ratschläge und<br />

Perspektiven von vielen Galeristen, Partnern<br />

und externen Experten eingeholt. Wir haben<br />

heute jedoch keine andere Möglichkeit, als die<br />

Messe abzusagen.» Von dem Umstand betroffen<br />

sind 244 Galerien aus 31 Ländern, aus der<br />

Schweiz sind dies unter anderem die Zürcher<br />

Galerien Hauser & Wirth, Mai 36, Peter Kilchmann<br />

und Eva Presenhuber. Erstmals wäre<br />

auch der Zürcher Gregor Staiger dabei gewesen<br />

und wiederholt Urs Meile, der mit seinen Galerien<br />

in Luzern und Bejing auch im Hongkonger<br />

Auswahlkomitee der Messe sitzt.<br />

Art Basel Hong Kong, Ausstellungsansicht 2019<br />

Art Dock, Aussenansicht<br />

→ Open House, bis 31.5.<br />

↗ www.art-dock-zh.ch<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Art Basel Hong Kong<br />

Hongkong — Wegen Ausbruchs des Coronavirus<br />

wurde die diesjährige Art Basel Hong<br />

Kong, die vom 19. bis 21. <strong>März</strong> hätte stattfinden<br />

sollen, abgesagt. Das gab die Schweizer Messegesellschaft<br />

MCH Anfang Februar bekannt.<br />

Die Entscheidung sei sehr schwergefallen. «Wir<br />

sind uns der wichtigen Rolle bewusst, welche<br />

↗ www.artbasel.com/hong-kong<br />

The Armory Show<br />

New York — Was 1994 als eine der ersten<br />

«Hotel-Messen» in gemieteten Zimmern des<br />

Gramercy Park Hotel begann, ist mittlerweile<br />

zu einem bedeutenden Treffpunkt für Sammlerinnen<br />

und Händler moderner und zeitgenössischer<br />

Kunst geworden. Zur diesjährigen<br />

Ausgabe der Armory Show reisen 178 Galerien<br />

aus 31 Ländern an, aus der Schweiz etwa die<br />

Galerien von Bartha und Anne Mosseri-Marlio.<br />

Die Messe findet heute auf den Piers 90 und<br />

94 statt, wobei das Pier 90 erstmals gänzlich<br />

kuratierten Sektoren vorbehalten ist: Unter<br />

dem Titel ‹Focus› werden in Einzel- und Dop-<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 115


pelausstellungen Kunstschaffende gezeigt, in<br />

deren Werken Realitäten konstruiert werden.<br />

‹Platform› ermöglicht die Präsentation grossformatiger<br />

und ortsspezifischer Projekte, und<br />

im neu geschaffenen Sektor ‹Perspectives› zeigen<br />

Aussteller historische Positionen wie Philip<br />

Guston oder Brice Marden aus heutiger Sicht.<br />

Kunstprojekte realisierte: Bereits vergangen<br />

ist die Performance-Reihe ‹Rituals of Care› im<br />

Berliner Martin-Gropius-Bau. In der Londoner<br />

Serpentine Gallery lässt der Däne Jakob Kudsk<br />

Steensen weiterhin in einen digital simulierten<br />

Urwald eintauchen. Die Britin Ann Veronica<br />

Janssens und der Koreaner Yiyun Kang zeigen<br />

in Zaha Hadids Dongdaemun Design Plaza in<br />

Seoul nicht minder immersive Projekte, und<br />

Antony Gormley präsentiert in Brooklyn eine<br />

«monumentale neue Arbeit» – ein 18 Kilometer<br />

langes Aluminiumrohr. Am spektakulärsten aber<br />

klingt das Vorhaben von Tomás Saraceno: «Zum<br />

ersten Mal in der Geschichte», heisst es, «wird<br />

ein Mensch nur mithilfe der Sonne und der Luft,<br />

die wir atmen, in den Himmel schweben.»<br />

Mark Dion, Lemonade Stand, 1996/2019, Pat<br />

Hearn Gallery & American Fine Arts Tribute,<br />

The Armory Show 2019. Foto: Teddy Wolff<br />

→ 5.–8.3. ↗ www.thearmoryshow.com<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Connect, BTS<br />

Berlin/Buenos Aires/London/New York/<br />

Seoul — Als «kollektive Erfahrung, die vielleicht<br />

erst der Beginn einer neuen Kommunikation<br />

zwischen Kunst, Musik und Menschen sein<br />

wird» kündigt sich das globale Unterfangen an,<br />

das die südkoreanische, international erfolgreiche<br />

Boygroup BTS initiierte. Musik erklingt<br />

an den fünf Ausstellungsorten allerdings keine,<br />

vielmehr sei «die Philosophie von BTS, nach<br />

der es um die Förderung von Vielfalt, um Liebe<br />

und Sorge für die Umwelt geht», entscheidend,<br />

sagt der künstlerische Leiter Daehyang Lee,<br />

der 2017 auch den Koreanischen Pavillon in<br />

Venedig kuratierte und nun mit vier weiteren<br />

namhaften Kurator/innen die parallel laufenden<br />

Ann Veronica Jannssens, Rose, 2007, Lichtprojektoren,<br />

rosa Filter, Kunstnebel<br />

→ Jakob Kudsk Steensen, London, bis 15.3.;<br />

Ann Veronica Janssens/Yiyun Kang, Seoul, bis<br />

20.3.; Tomás Saraceno, Buenos Aires, bis 22.3.;<br />

Antony Gormley, New York, bis Anfang April<br />

↗ www.connect-bts.com<br />

Corinne Güdemann<br />

Therwil — Corinne Güdemann (*1960) hat acht<br />

vergessenen beziehungsweise verdrängten<br />

frühchristlichen Amtsträgerinnen einen Platz<br />

in der Kirche zurückerobert – zwar nicht in der<br />

Institution als Ganzes, aber immerhin in der<br />

Kirche Sankt Stephan im basellandschaftlichen<br />

Therwil: Im Zuge der Renovation des<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


arocken Gotteshauses wurde ein Kunst-am-<br />

Bau-Projekt zum Wettbewerb ausgeschrieben,<br />

das die Zürcher Künstlerin gewonnen hat. Seit<br />

November letzten Jahres sind nun in Sankt<br />

Stephan ‹Acht Frauen› einerseits in Form eines<br />

Freskos verewigt, das eine zeitgenössisch<br />

anmutende, gesellige weibliche «Tafelrunde»<br />

zeigt. Zudem wurden auf die Kassettenfelder<br />

der Chorbrüstung in illusionistisch gemalter<br />

Steinschrift die Namen von Apostelinnen,<br />

Diakoninnen und Prophetinnen wie Maria<br />

Magdalena, Martha oder Phoebe aufgetragen,<br />

deren Bedeutung innerhalb der Kirche lange<br />

heruntergespielt worden ist. Eine begleitende<br />

Broschüre erläutert die theologischen und<br />

kunsthistorischen Hintergründe des Werks<br />

von Güdemann sowie die Geschichte der acht<br />

Frauen, ohne die es das Christentum in seiner<br />

heutigen Form wohl nicht gäbe.<br />

Aarau — Die Ankündigung war mit Spannung<br />

erwartet worden, nun steht die neue Leitung<br />

des Aargauer Kunsthauses fest: Katharina Ammann<br />

(*1973) wird ab 1. Juli neue Direktorin des<br />

Hauses, das eine der wichtigsten Institutionen<br />

für Schweizer Kunst ist. Ammann studierte<br />

Kunstgeschichte und Englische Literatur in<br />

Genf und Oxford. Von 2001 bis 2004 war sie wissenschaftliche<br />

Assistentin am Kunstmuseum<br />

Solothurn und kuratierte Ausstellungen vorwiegend<br />

zur Gegenwartskunst. Ihre Dissertation<br />

‹Video ausstellen – Potenziale der Präsentation›<br />

schrieb sie an der Universität Bern und am<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie<br />

in Karlsruhe als Stipendiatin des Schweizerischen<br />

Nationalfonds. Von 2008 bis 2015 war<br />

sie Konservatorin am Bündner Kunstmuseum<br />

Chur. Dort hat sie das Projekt ‹Fotoszene Graubünden›<br />

initiiert, die Sammlung online gebracht<br />

und Ausstellungen wie ‹Präparat Bergsturz›<br />

oder ‹Uninhabitable Objects› durchgeführt. Seit<br />

2015 ist sie Abteilungsleiterin Kunstgeschichte<br />

und Mitglied der Leitung am Schweizerischen<br />

Institut für Kunstgeschichte/SIK in Zürich,<br />

wo sie unter anderem gemeinsam mit dem<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> die ‹Villa Bleuler Gespräche› von<br />

Schweizer Kunstschaffenden ins Leben rief.<br />

Ammann folgt auf Madeleine Schuppli, die seit<br />

Februar neue Leiterin der Abteilung Visuelle<br />

Künste bei Pro Helvetia ist.<br />

Katharina Ammann<br />

Corinne Güdemann, Acht Frauen, 2019 (Detail<br />

Empore), illusionistische Schrift auf Marmorimitat.<br />

Foto: Jorma Müller<br />

↗ www.rkk-therwil.ch<br />

NAMEN<br />

Katharina Ammann<br />

Cecilia Alemani<br />

Venedig — Die gebürtige Italienerin Cecilia<br />

Alemani (*1977) wurde zur Kuratorin der nächsten<br />

Kunstbiennale von Venedig ernannt, die<br />

2021 stattfindet. Alemani studierte Philosophie<br />

in Mailand und erlangte in New York einen<br />

Master in Curatorial Studies for Contemporary<br />

Art. Seit 2011 ist sie Junior Director und Chief<br />

Curator der High Line in New York und hat hier<br />

mit grossen Namen der internationalen Kunstszene<br />

wie John Baldessari, Phyllida Barlow,<br />

Barbara Kruger oder Adrián Villar Rojas zusammengearbeitet.<br />

Für die ‹Art Basel Cities Week›<br />

in Buenos Aires kuratierte sie 2018 das Projekt<br />

‹Hopscotch›, in dem sie Kunst im öffentlichen<br />

Raum mit der Geschichte der Stadt verflocht,<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN 117


und 2017 war sie verantwortlich für den Italienischen<br />

Pavillon auf der Venedig-Biennale. Als<br />

freie Kuratorin realisierte sie vor ihrer Anstellung<br />

bei The High Line unter anderem Projekte<br />

für Institutionen wie die Tate Modern in London<br />

oder das PS1 in New York, aber auch für unabhängige<br />

und private Initiativen.<br />

Babel (*1980, Genf) um. Es soll ein rhythmisches<br />

Erlebnis voller visueller, räumlicher und<br />

klanglicher Eindrücke werden.<br />

Latifa Echakhch. Foto: Pro Helvetia/Keystone/<br />

Christian Beutler<br />

Cecilia Alemani, Courtesy The High Line.<br />

Foto: Liz Ligon<br />

PREISE<br />

Prix Mobilière <strong>2020</strong><br />

Latifa Echakhch<br />

Venedig — Der Schweizer Beitrag zur nächsten<br />

Kunstbiennale von Venedig wird von Latifa<br />

Echakhch (*1974) realisiert. Dies gab die<br />

Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia im<br />

Januar bekannt. Nachdem bei den letzten<br />

beiden Biennalen jeweils mittels Nominationsverfahren<br />

eine kuratorische Leitung bestimmt<br />

wurde, die dann zuständig war für die Wahl der<br />

Kunstschaffenden, lud die Jury dieses Jahr<br />

wieder sechs künstlerische Positionen ein, Vorschläge<br />

für den Schweizer Pavillon der Ausgabe<br />

2021 einzureichen. Gewählt wurde schliesslich<br />

das Konzept der gebürtigen Marokkanerin<br />

Echakhch, die seit 2012 im Kanton Wallis lebt<br />

und bekannt ist für ihre spartenübergreifenden<br />

Installationen, die mit surrealistischen und<br />

konzeptuellen Elementen durchsetzt sind. Charakteristisch<br />

ist die Verwendung von Symbolen,<br />

die sich, wie Echakhch selbst sagt, zwischen<br />

«Politik und Poesie» bewegen. Seit rund zwanzig<br />

Jahren ist ihr Werk in zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Ausstellungen präsent.<br />

Sie war Teilnehmerin an der Hauptausstellung<br />

der Biennale von Venedig 2011 und wurde 2013<br />

mit dem Prix Marcel Duchamp sowie 2015 mit<br />

dem Zurich Art Prize ausgezeichnet. Ihr Projekt<br />

für die kommende Biennale setzt sie mit dem<br />

Ausstellungskurator Francesco Stocchi (*1975,<br />

Rom) und dem Perkussionisten Alexandre<br />

Bern — Ende Januar wurde auf der artgenève<br />

erneut der Prix Mobilière vergeben: Die mit<br />

CHF 30’000 dotierte Auszeichnung geht dieses<br />

Jahr an das Künstlerduo Barbezat-Villetard.<br />

Camille Villetard (*1987, Paris) studierte Grafikdesign<br />

in Paris und ‹Art in Public Sphere› an<br />

der Ecole Cantonale d’Art du Valais, Matthieu<br />

Barbezat (*1981, Nyon) absolvierte den Studiengang<br />

‹Contemporary Arts Practice› an der HKB.<br />

Die beiden treten seit 2014 zusammen auf und<br />

konnten ihre Arbeit bereits national und international<br />

zahlreich präsentieren, zuletzt etwa in<br />

der Kunsthalle Arbon 2019, im Seoul Art Space<br />

Geumcheon 2018 oder im Centre culturel suisse<br />

in Paris 2017. Dabei fielen sie auf durch minimalistische,<br />

meist ortsspezifische Interventionen,<br />

bei denen sie durch Perspektivwechsel, Brüche<br />

oder Proportionsverschiebungen neue Bedingungen<br />

für die räumliche Wahrnehmung schaffen<br />

und alternative Realitäten andeuten. «Die Arbeit<br />

von Barbezat-Villetard mit ihren visuellen Verwirrungen<br />

stellt ein wunderbares Beispiel dafür<br />

dar, wie Kunst die Sicht auf die Dinge verändern<br />

kann», heisst es von Seiten der Mobiliar.<br />

Barbezat-Villetard. Foto: Kinuko Esther Asano<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Rosa Schapire Kunstpreis 2019<br />

Hamburg — Zum vierten Mal wurde Ende letzten<br />

Jahres der Rosa Schapire Kunstpreis der<br />

Freunde der Hamburger Kunsthalle vergeben:<br />

Die Auszeichnung geht 2019 an Tatiana Trouvé<br />

(*1968). Die Bildhauerin und Installationskünstlerin,<br />

die heute in Paris lebt, wurde in<br />

Cosenza, Italien, geboren und wuchs in Dakar,<br />

Senegal, auf. Ihr Kunststudium absolvierte sie<br />

im niederländischen Haarlem sowie an der Villa<br />

Arson in Nizza. In Zeichnungen, Bronzeskulpturen,<br />

Objekten und Installationen thematisiert<br />

sie insbesondere das Verhältnis von Raum<br />

und Zeit. Neben Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

weltweit konnte sie ihre Arbeiten 2007<br />

auf der Biennale in Venedig und 2010 auf der<br />

Biennale von São Paulo ausstellen. Der mit<br />

€ 20’000 dotierte Rosa Schapire Kunstpreis<br />

ist der gleichnamigen «aussergewöhnlichen<br />

Kunsthistorikerin» (1874–1954) gewidmet<br />

und zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht<br />

von einer Jury, sondern von einer einzelnen,<br />

jährlich wechselnden Fachperson – ernannt<br />

vom Direktor der Hamburger Kunsthalle –<br />

vergeben wird. Der Preis will nicht «Ergebnis<br />

einer Mehrheitsentscheidung sein, sondern ein<br />

mutiges Statement», heisst es auf der Website.<br />

2019 wurde diese Aufgabe Alexia Fabre zuteil,<br />

Chefkuratorin am Musée d’Art Contemporain<br />

du Val-de-Marne in Vitry-sur-Seine.<br />

Tatiana Trouvé. Foto: Claire Dorn<br />

Joana Choumali<br />

London — Unter dem Motto ‹Hope› wurde<br />

Ende 2019 zum achten Mal der Wettbewerb<br />

für den Prix Pictet ausgetragen. Aus den zwölf<br />

nominierten Fotografinnen und Fotografen ging<br />

die Westafrikanerin Joana Choumali (*1974) als<br />

Gewinnerin hervor. Die in Abidjan, Côte d’Ivoire,<br />

lebende Künstlerin studierte Grafikdesign in<br />

Casablanca und arbeitete dann bei einer Werbeagentur,<br />

bevor sie ihre Karriere als freischaffende<br />

Fotografin startete. Mit Fokus auf Afrika<br />

schafft sie dokumentarische, konzeptuelle und<br />

Mixed-Media-Fotografie – neuerdings stickt<br />

sie etwa direkt auf die Abzüge. Neben verschiedenen<br />

Veröffentlichungen, Präsentationen<br />

und Prämierungen ihrer Bilder stellte sie unter<br />

anderem 2017 im Pavillon der Côte d’Ivoire in<br />

Venedig aus. Den mit CHF 100’000 dotierten,<br />

wichtigsten Preis für Fotografie gewann sie<br />

für die Serie ‹Ça vas aller›, die sie drei Wochen<br />

nach dem Terroranschlag von <strong>März</strong> 2016 am<br />

Strand von Grand-Bassam aufgenommen hat.<br />

Joana Choumali<br />

Werkjahr <strong>2020</strong> der Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Stans — Zum ersten Mal haben kürzlich die<br />

Frey-Näpflin Stiftung und der Kanton Nidwalden<br />

ihr Werkjahr ausgeschrieben, das<br />

alle zwei Jahre an Kunstschaffende aus der<br />

Zentralschweiz vergeben werden soll und mit<br />

stattlichen CHF 50’000 dotiert ist. Als erstem<br />

Gewinner fällt der Preis für das Jahr <strong>2020</strong><br />

dem in Zürich wohnhaften Jos Näpflin (*1950,<br />

Wolfenschiessen) zu, wobei die Namensverwandtschaft<br />

mit der Stiftung rein zufällig ist.<br />

Der bereits mehrfach ausgezeichnete Näpflin<br />

hat seit den frühen Achtzigerjahren ein Œuvre<br />

entwickelt, das sich in unterschiedlichen<br />

Medien, in bildhaften, skulpturalen und installativen<br />

Anordnungen mit Raum, Wahrnehmung<br />

und Welt auseinandersetzt. Dabei zeigen sich<br />

eine Neugier nach Erkenntnis und eine Vorliebe<br />

für Irritationen und Wortspiele. «Stets pointiert<br />

und mit der nötigen Portion Humor greift er<br />

aktuelle brisante Themen auf. Sein Werk wirkt<br />

frisch und jung», heisst es im Jurybericht. Der<br />

Künstler wird im Anschluss an das Werkjahr<br />

eine Ausstellung im Nidwaldner Museum Stans<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 119


mit den neu entwickelten Arbeiten präsentieren,<br />

in denen er sich mit dem Begriff der<br />

Barmherzigkeit auseinandersetzen will.<br />

Jos Näpflin<br />

Oskar-Kokoschka-Preis<br />

Wien — Der biennal vergebene Oskar-<br />

Kokoschka-Preis, der mit € 20’000 dotiert ist,<br />

geht <strong>2020</strong> an Monica Bonvicini (*1965). Seit<br />

Mitte der Neunziger hat die gebürtige Venezianerin<br />

mit ihrem medienübergreifenden<br />

Schaffen auf sich aufmerksam gemacht, in<br />

dem sie sich mit dem Verhältnis von Architektur,<br />

Macht, Geschlechterrollen und Kontrolle<br />

befasst und die Bedeutung der Kunstproduktion,<br />

die Vielschichtigkeit von Sprache und<br />

die Grenzen des Freiheitsbegriffs befragt.<br />

Ihre Arbeiten werden weltweit in Einzel- und<br />

Gruppenausstellungen gezeigt und waren auf<br />

vielen wichtigen Biennalen zu sehen – mehrfach<br />

auch in Venedig, wo sie 1999 den Goldenen<br />

Löwen gewann. Ihre Ausbildung hatte Bonvicini<br />

an Kunsthochschulen in Berlin und Valencia erlangt.<br />

Von 2003 bis 2018 war sie als Professorin<br />

für Performative Kunst und Bildhauerei an der<br />

Akademie der Künste in Wien tätig, seit 2017<br />

lehrt sie an der Universität der Künste in Berlin.<br />

Mit dem Gewinn des Oskar-Kokoschka-Preises,<br />

der kurz nach dem Tod des Künstlers 1981 ins<br />

Leben gerufen wurde, erhält Bonvicini eine der<br />

wichtigsten österreichischen Auszeichnungen<br />

für international bedeutendes Kunstschaffen.<br />

Monica Bonvicini. Foto: @archiveTBA21/<br />

NguyenPhuongThao<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Performance-Duos<br />

Basel — Der Kaskadenkondensator Basel, ein<br />

von Kunstschaffenden geführter Off-Space,<br />

organisiert mit dem Performance Art Network<br />

Schweiz/PANCH eine Veranstaltung für Performance-Duos,<br />

wo Fragen rund um das kollektive<br />

und individuelle Schaffen thematisiert werden.<br />

Anfang November sollen an einem Wochenende<br />

im Kaskadenkondensator sechs Performance-<br />

Duos auftreten: Drei Zweierteams werden<br />

von den Veranstalter/innen ausgewählt, die<br />

ihrerseits ein Duo ihrer Wahl einladen und<br />

zusammen mit diesem ihren Auftritt vorbereiten<br />

– je eine gemeinsame Performance und<br />

eine einzelne. Ein Reflexionsgast begleitet die<br />

Veranstaltungen und lädt am Sonntag zu einem<br />

öffentlichen Reflexionsgespräch ein.<br />

→ Eingabeschluss: 22.4., Bewerbung an<br />

pascale.grau@panch.li<br />

↗ www.kasko.ch ↗ www.panch.li<br />

Mentoringprogramm Forecast<br />

Berlin — ‹Forecast› ist ein internationales<br />

Netzwerk, das Künstlern und Vordenkerinnen<br />

aus der ganzen Welt die Möglichkeit bietet,<br />

in einem renommiert besetzten Mentoringprogramm<br />

eigene Projekte zu verwirklichen.<br />

Für jede Edition werden sechs Mentor/innen<br />

unterschiedlicher Fachgebiete bestimmt – aus<br />

dem Bereich der Künste sind es heuer die Kuratorin<br />

Koyo Kouoh (CM), der bildende Künstler<br />

und Theaterregisseur Markus Öhrn (SE) und der<br />

Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony (DE).<br />

Je drei Kandidat/innen pro Themenfeld werden<br />

eingeladen, ihre Ideen beim nächsten ‹Forecast<br />

Forum› im Juli <strong>2020</strong> zu präsentieren. Daraus<br />

wählen die Mentorinnen und Mentoren je ein<br />

Konzept aus, das sie bei der Realisierung begleiten.<br />

Die sechs Mentees erhalten zudem ein<br />

Produktionsbudget, ein Künstlerhonorar und<br />

neun Monate Zeit, ihre Ideen zu verwirklichen.<br />

→ Eingabeschluss: 1.3.<br />

↗ www.forecast-platform.com<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


STARTS Prize der Europäischen Kommission<br />

Brüssel/Linz — Wissenschaftlerinnen, Technologen<br />

und Kunstschaffende sowie Institutionen,<br />

Labs und Unternehmen können ab sofort<br />

ihre Leuchtturmprojekte für den diesjährigen<br />

STARTS Prize der Europäischen Kommission<br />

einreichen. Gesucht werden wegweisende<br />

Arbeiten an der Schnittstelle von Wissenschaft,<br />

Technologie und Kunst, die zu wissenschaftlicher<br />

und gesellschaftlicher Innovation beitragen.<br />

In Aussicht stehen die Preise für ‹Innovative<br />

Collaboration› und ‹Artistic Collaboration› zu<br />

je € 20’000 sowie prominente Auftritte beim Ars<br />

Electronica Festival in Linz, bei BOZAR in Brüssel,<br />

bei Waag in Amsterdam und verschiedenen<br />

Events von Partnerinstitutionen.<br />

→ Eingabeschluss: 2.3.<br />

↗ www.starts-prize.aec.at/de<br />

Stipendium Fotoakademie und Int. Photoszene<br />

Köln — Bereits zum dritten Mal vergibt die<br />

Internationale Photoszene Köln gemeinsam mit<br />

der Fotoakademie-Koeln ein Stipendium für<br />

ein Studium im Gesamtwert von rund € 7000.<br />

Das stark praxisorientierte Studium an der<br />

Fotoakademie-Koeln dauert insgesamt fünf<br />

Semester (vier reguläre und ein Diplomsemester)<br />

und findet einmal wöchentlich mittwochs<br />

oder sonntags statt. Aus allen eingehenden<br />

Bewerbungen werden maximal fünf Personen<br />

ausgewählt und Ende April zu einem persönlichen<br />

Gespräch in die Fotoakademie-Koeln eingeladen.<br />

Danach entscheidet eine mehrköpfige<br />

Jury über die Vergabe des Stipendiums<br />

→ Eingabeschluss: 3.4.<br />

↗ www.photoszene.de<br />

↗ www.fotoakademie-koeln.de<br />

Stipendien der Anna Polke-Stiftung<br />

Köln — Die Anna Polke-Stiftung vergibt<br />

jährlich zwei Stipendien für herausragende<br />

Forschungsprojekte, die neue Perspektiven auf<br />

Sigmar Polkes Werk eröffnen. Der Aufruf richtet<br />

sich an internationale Wissenschaftler/innen<br />

der Kunstgeschichte oder benachbarter Disziplinen<br />

und spricht ausdrücklich auch junge<br />

Fachleute an. Die Stipendien sind mit € 5000<br />

dotiert und können flexibel eingeteilt werden:<br />

Eine Einlösung in monatlichen Raten über eine<br />

bestimmte Laufzeit ist ebenso denkbar wie die<br />

Förderung eines Forschungsaufenthalts oder<br />

die Kombination aus beidem. Die Ergebnisse<br />

aus dem geförderten Forschungsvorhaben sollen<br />

im Rahmen einer öffentlichen Präsentation<br />

vorgestellt werden.<br />

→ Eingabeschluss: 5.4.<br />

↗ www.anna-polke-stiftung.com<br />

Prix Elysée<br />

Lausanne — Das Musée de l’Elysée ist der<br />

Fotografie gewidmet und schreibt seit 2014 alle<br />

zwei Jahre den Wettbewerb für den Prix Elysée<br />

aus. Er richtet sich an Fotografinnen und Fotografen,<br />

unabhängig von Alter und Nationalität,<br />

die bereits Ausstellungserfahrung in Galerien<br />

oder Museen und ein gewisses Renommee<br />

mitbringen, aber bisher noch keine Mid-Career-<br />

Retrospektive hatten. Im ersten Schritt sind<br />

unter anderem ein aktuelles Portfolio und eine<br />

Projektskizze einzureichen. Aus den Eingaben<br />

werden bis April acht Positionen nominiert,<br />

die je CHF 5000 erhalten und ein ausführliches<br />

Projektkonzept für den Wettbewerb einreichen<br />

sollen. Das Siegerprojekt wird mit CHF 80’000<br />

honoriert (Produktionsgeld für die Umsetzung<br />

des Projekts sowie eines Buchs).<br />

→ Eingabeschluss: 9.3.<br />

↗ www.prixelysee.ch<br />

Kunst und Bau<br />

Rapperswil-Jona — In Rapperswil-Jona<br />

entsteht im Schachen-Quartier das Zentrum<br />

Schachen, bestehend aus einem Pflegezentrum<br />

und vier Wohnhäusern mit Alterswohnungen.<br />

Zur Aufwertung des Aussenraums haben<br />

Stadt und Ortsgemeinde gemeinsam einen<br />

Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Dieser wird<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 121


in einem zweistufigen Verfahren mit Dossierpräqualifikation<br />

durchgeführt. Bewerben<br />

können sich einzelne Kunstschaffende und<br />

Kollektive mit eigenen Beiträgen.<br />

→ Eingabeschluss: 6.3.<br />

↗ www.rapperswil-jona.ch/bauprojekte<br />

kunst lokal rheinfelden <strong>2020</strong><br />

Rheinfelden — Das Kulturbüro Rheinfelden<br />

lädt Künstlerinnen und Künstler aus den Regionen<br />

oder mit Bezug zu Rheinfelden/Fricktal<br />

sowie Rheinfelden (Deutschland) ein, sich mit<br />

aktuellen Werken aus allen künstlerischen<br />

Sparten für die jurierte und kuratierte Ausstellung<br />

‹kunst lokal rheinfelden› zu bewerben, die<br />

im kommenden November in der Kurbrunnenanlage<br />

Rheinfelden stattfindet. Im Kontext dieser<br />

Schau soll auch eine ortsbezogene Arbeit in<br />

der Trinkhalle der Kurbrunnenanlage realisiert<br />

werden, die sich mit der Geschichte und/oder<br />

den räumlichen Begebenheiten der Trinkhalle<br />

auseinandersetzt. Dieses Projekt wird mit<br />

einem Werkbeitrag unterstützt.<br />

→ Eingabeschluss: 15.6.<br />

↗ www.kultur-rheinfelden.ch<br />

Short Film Production Grant<br />

Sharjah — Die Sharjah Art Foundation lädt<br />

internationale Filmschaffende ein, sich für das<br />

Kurzfilm-Produktionsstipendium der Sharjah<br />

Film Platform zu bewerben. Es steht eine Summe<br />

von $ 30’000 zur Verfügung, die auf mehrere<br />

Preisträger/innen aufgeteilt wird. Bewerbungen<br />

müssen Details zu Genre, Handlung, Charakteren<br />

u.a. sowie einen dreiminütigen Clip des<br />

geplanten Filmprojekts enthalten. Kurzfilme,<br />

die das Stipendium gewinnen, werden auf der<br />

Sharjah Film Platform, die voraussichtlich im<br />

Dezember <strong>2020</strong> beginnt, uraufgeführt.<br />

→ Eingabeschluss: 15.3.<br />

↗ www.sharjahart.org<br />

Kulturförderpreis <strong>2020</strong> Stadt Thun<br />

Thun — Die Stadt Thun schreibt den jährlich<br />

vergebenen Kulturförderpreis aus. Die Preissumme<br />

von CHF 10’000 soll explizit für eine<br />

Aus- oder Weiterbildung, ein Berufspraktikum,<br />

einen Studienaufenthalt im Ausland oder auch<br />

eine CD-Produktion eingesetzt werden. Bewerben<br />

können sich Künstlerinnen und Künstler<br />

aller Sparten. Sie müssen unter 40 Jahre alt<br />

sein und in Thun beziehungsweise in einer Gemeinde<br />

des Gemeindeverbandes Kulturförderung<br />

Region Thun aufgewachsen oder dort seit<br />

mindestens zwei Jahren wohnhaft sein.<br />

→ Eingabeschluss: 16.4.<br />

↗ www.thun.ch/foerderpreis<br />

Jungkunst <strong>2020</strong><br />

Winterthur — Bereits zum 14. Mal wird dieses<br />

Jahr die ‹Jungkunst› als Plattform für das<br />

jüngste Schweizer Kunstschaffen realisiert.<br />

Bewerben können sich Schweizer Künstlerinnen<br />

und Künstler im Alter zwischen 18 und<br />

35 Jahren, sofern die Kunst nicht nur ihr Hobby,<br />

sondern Lebensmittelpunkt ist. Ausländische<br />

Kunstschaffende müssen einen starken<br />

Bezug zur Schweiz aufweisen. Alle Medien<br />

sind zugelassen – auch raumspezifische<br />

Arbeiten sind möglich. In einem zweistufigen<br />

Jurierungsverfahren werden aus den Bewerbungen<br />

25 bis 30 vielversprechende Positionen<br />

für die Ausstellung ausgewählt.<br />

→ Eingabeschluss: 31.3.<br />

↗ www.jungkunst.ch/anmeldung<br />

Pro Helvetia: Residenzen 2021<br />

Zürich — Die Schweizer Kulturstiftung Pro<br />

Helvetia schreibt jeweils dreimonatige Atelieraufenthalte<br />

in Russland, im arabischen Raum,<br />

China, Indien und weiteren südasiatischen<br />

Ländern, Südafrika und weiteren Ländern<br />

im südlichen Afrika sowie in New York aus.<br />

Gleichzeitig können sich Kunstschaffende aus<br />

diesen Regionen für Residenzen in der Schweiz<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


ewerben. Aufenthalte am Swiss Institute in<br />

New York sind visuellen Künstlerinnen und<br />

Künstler vorbehalten, für alle anderen Orte<br />

sind Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten<br />

zugelassen. Bewerbung via Online-Account.<br />

→ Eingabeschluss: 1.3.<br />

↗ www.prohelvetia.ch/de/residenzen<br />

DIES UND DAS<br />

Aufruf: Eugen Hartung<br />

Athen — Noch in den Siebzigern waren sie allgegenwärtig:<br />

die Katzenpostkarten, auf denen<br />

sich die putzigen Vierbeiner wie Menschen in<br />

verschiedensten Alltagssituationen gebärden.<br />

Sie stammen von Eugen Hartung (1897–1976),<br />

der auch Illustrator des berühmten Maggi-<br />

Kinderliederbuchs und Bruder des Thurgauer<br />

Malers Wilhelm Hartung war. Hartungs Postkarten<br />

wurden zuerst im Verlag Gebr. Künzli in<br />

Zürich und ab den Vierzigern bei Alfred Mainzer<br />

in New York publiziert, weshalb sie vornehmlich<br />

als Mainzer-Katzen bekannt sind. Der Publizist<br />

und Kurator Paolo Colombo, früher Direktor am<br />

Centre d’Art Contemporain in Genf, will ihren<br />

tatsächlichen Autor nun mit einer Ausstellung<br />

wieder ins Gedächtnis rufen und sucht nach<br />

Originalzeichnungen, Korrespondenzen mit<br />

Verlagen und anderen Materialien. Wer etwas<br />

besitzt oder weiss, melde sich gerne bei ihm.<br />

Postkoloniale Schweiz: Basel<br />

Basel — Als 2012 der Sammelband ‹Postkoloniale<br />

Schweiz› erschien, war es eine Art<br />

«Coming-out» (Bernhard Schär). Heute ist er<br />

ein Grundlagenwerk, wenn es darum geht,<br />

disziplinübergreifend Fragen nach Schweizer<br />

Kolonialgeschichte zu stellen. Vor drei Jahren<br />

nahm das Theater Basel die Arbeit daran auf,<br />

wie diese Auseinandersetzung konsequent<br />

multiperspektivisch fortgesetzt werden kann.<br />

Ausgehend vom Beispiel der Basler Naturforscher<br />

Fritz und Paul Sarasin, deren ethnologische<br />

Sammlertätigkeit Ende des 19. Jahrhunderts<br />

das heutige Museum der Kulturen<br />

Basel mitprägte, wurde in einem kollaborativen<br />

Effort ein dreiteiliges Projekt umgesetzt. Es<br />

besteht aus einer Diskussionsreihe, dem Theaterstück<br />

‹Wiederauferstehung der Vögel› vom<br />

Hausautor Thiemo Strutzenberger sowie der<br />

Ausstellung ‹Stimmen aus einer archivierten<br />

Stille›, für welche die Künstlerin Sally Schonfeldt<br />

und die Literaturwissenschaftlerin und<br />

Szenografin Vera Ryser verantwortlich zeichnen.<br />

Gemeinsam mit Kunstschaffenden aus Sri<br />

Lanka und Indonesien präsentieren sie in Hinblick<br />

auf das Erbe der Sarasins ein alternatives<br />

Archiv, das die Perspektive der Herkunftsländer<br />

miteinbezieht. SM<br />

Ausstellung ‹Stimmen aus einer archivierten<br />

Stille›, Theater Basel, Foyer. Foto: Priska Ketterer<br />

Eugen Hartung · Katzen-Illustration<br />

→ Kontakt Paolo Colombo:<br />

paolocolombo.roma@yahoo.com<br />

→ Theater Basel, Foyer, Ausstellung bis 30.5.<br />

→ Diskussion ‹Kolonialismus und Museen›,<br />

14.3.; weitere Diskussionsdaten s. Website<br />

↗ www.theater-basel.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 123


Hotel und Kulturort Medelina<br />

Cuarglia — Abseits der Touristenströme, in<br />

einem Dorf unweit von Disentis, hat ein motiviertes,<br />

junges Team vor drei Jahren das Hotel<br />

Medelina eröffnet. Stilvoll schlicht ausgestattet<br />

vom Medelser Architekten Conrad Pally,<br />

setzt das Haus auf ein persönliches Ambiente,<br />

lokal genährte Küche und auf die Lust am<br />

Urtümlichen, die man im Val Medel noch stillen<br />

kann – etwa bei einer Schneeschuhtour durch<br />

traumhafte Winterlandschaften oder auf einem<br />

Geissentrekking durch Wälder und Matten. Zudem<br />

wird ein Saal der Medelina regelmässig für<br />

kulturelle Veranstaltungen genutzt, wobei man<br />

auch hier oft beim Bündnerland anknüpft: Ein<br />

Konzert der Disentiser Liedermacherin Ursina<br />

oder eine Ausstellung von Aquarellen zur Hochebene<br />

Graina von Bryan Cyril Thurston standen<br />

schon auf dem Programm, wiederholter Gast<br />

ist aber auch der aus Zürich stammende Jazzmusiker<br />

Yves Theiler. Aktuell zeigt die gebürtige<br />

Locarneserin Deborah Kressebuch mehrteilige<br />

Gemälde, in denen sich Samenkapseln vor<br />

schneebedeckten Bergwipfeln behaupten.<br />

die sich mit der Montage im Kino und in der<br />

zeitgenössischen Kunst befassen. Ausgehend<br />

von grossen Namen des Filmschnitts sind die<br />

Kolloquiumsgäste aus den Bereichen Theorie,<br />

Kunst und Kritik dazu eingeladen, Mutationen<br />

und Weiterentwicklungen aufzuzeigen, welche<br />

die filmische Montage heute in der Kunst erlebt,<br />

und wie diese wiederum auf das Kino zurückwirken<br />

können. Im Vorfeld dieser zugleich<br />

retrospektiven und prospektiven Tagung finden<br />

Veranstaltungen mit der brasilianischen Regisseurin<br />

Christiane Jatahy und dem Filmemacher<br />

Giovanni Cioni sowie Filmvorführungen im Kino<br />

Spoutnik statt.<br />

Jean-Luc Godard bei der Montage von<br />

‹Passion›, 1982<br />

→ HEAD Genf, Le Cube, Bâtiment H, 27./28.3.<br />

↗ www.hesge.ch/head<br />

Programme Commun<br />

Vernissage Deborah Kressebuch, Jan. <strong>2020</strong><br />

→ Ausstellung Deborah Kressebuch, bis 13.4.<br />

↗ www.medelina.ch<br />

Editing Arts<br />

Genf — Im Anschluss an die Anthologie ‹Montage<br />

(1913–1918)›, welche die HEAD und das<br />

MAMCO in Genf 2018 herausgegeben haben,<br />

führt das Département Cinéma der HEAD<br />

ein öffentiches, internationales Kolloquium<br />

sowie eine Reihe von Veranstaltungen durch,<br />

Lausanne — Zum sechsten Mal wird dieses<br />

Jahr in Lausanne das Festival ‹Programme<br />

Commun› ausgetragen, das den performativen<br />

Künsten gewidmet ist. 18 Produktionen von<br />

mehrheitlich Schweizer Kunstschaffenden aus<br />

den Bereichen Theater, Tanz, Performance und<br />

Visuelle Kunst werden an zehn Tagen und drei<br />

Spielstätten präsentiert. Pauline Boudry und<br />

Renato Lorenz zeigen erstmals in der Schweiz<br />

ihr Projekt ‹Moving Backwards›, das sie für den<br />

Schweizer Pavillon der Venedig-Biennale 2019<br />

realisiert hatten. Auch mit von der Partie sind<br />

Alexandra Bachzetsis, Simon Senn, Augustin<br />

Rebetez in einer Produktion mit Niklas Blomberg<br />

oder Stefan Kaegi von Rimini Protokoll. Im<br />

Foyer des beteiligten Théâtre Vidy wird zudem<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


eine Fotoausstellung der Cineastin und Fotografin<br />

Daphné Bengoa gezeigt, und Seminare<br />

mit verschiedenen Partnerinstitutionen bieten<br />

Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für Kunststudentinnen und -studenten. Eröffnet<br />

und beschlossen wird das Festival mit je<br />

einer rauschenden Party.<br />

Das Land Argentinien hat einen speziellen<br />

Auftritt mit einer Gruppenschau von zeitgenössischen<br />

Comic-Zeichnenden sowie mit einer<br />

Ausstellung rund um den historisch bedeutenden,<br />

visionären Sci-Fi-Comic ‹Eternauta›,<br />

1957–1959, von Héctor Germán Oesterheld.<br />

Neben vielen weiteren Programmpunkten runden<br />

Vorträge, Podien und Workshops – speziell<br />

auch für Kinder – das Festival ab.<br />

Alexandra Bachzetsis · Chasing a Ghost,<br />

Choreografie mit 5 Tänzer/innen und zwei<br />

Pianist/innen. Foto: Mathilde Agius<br />

→ Arsenic, Théâtre Vidy, Le Printemps de<br />

Sévelin, 25.3.–5.4.<br />

↗ www.programme-commun.ch<br />

Fumetto<br />

Luzern — Ende <strong>März</strong> ist es wieder so weit:<br />

Luzern steht im Zeichen des Comics. Das<br />

Festival Fumetto ist eines der international<br />

wichtigsten seiner Art und wird mit rund zehn<br />

Hauptausstellungen in den lokalen Kulturinstitutionen<br />

ebenso wie mit gut fünfzig Satellitenausstellungen<br />

in Cafés, Bars, Bibliotheken oder<br />

Buchläden ausgetragen. Der Fokus liegt auf<br />

aktuellem, zeitgenössischem Comic-Schaffen<br />

fernab des Kommerzes. Erneut stehen bekannte<br />

Namen wie das schwedische Künstlerpaar<br />

Nathalie Djurberg & Hans Berg – zu sehen im<br />

Kunstmuseum Luzern – neben Newcomern wie<br />

Maurane Mazars, die als Schweizer Nachwuchstalent<br />

in der diesjährigen ‹Fumetto<br />

Schleuder› präsentiert wird. Der international<br />

ausgeschriebene Wettbewerb, durch den rund<br />

45 Positionen eine Ausstellungsplattform erhalten,<br />

stand heuer unter dem Motto ‹vernetzt›.<br />

El Don Guillermo · Bernadette fait du ski, 2019<br />

(Detail), Buch, Verlag Les Requins Martaux<br />

→ Hauptausstellungen und Events, 28.3.–5.4.<br />

→ Satellitenausstellungen, 18.3.–5.4.<br />

↗ www.fumetto.ch<br />

Beaux Losanges<br />

Tschiertschen — Seit fast drei Jahren betreiben<br />

die Stadtzürcher Sammler und Kulturliebhaber<br />

Armin Zink und Stéphane Lombardi<br />

im bündnerischen Tschiertschen einen besonderen<br />

Kulturort: ‹Aux Losanges› heisst ihr von<br />

Caruso St John Architects stilvoll umgebautes<br />

Walser Chalet, das Eventlokal, Ausstellungsund<br />

Wohnraum zugleich ist (→ <strong>Kunstbulletin</strong><br />

11/2018, S. 64). Ein viel gesehener Gast bei<br />

den verschiedenen Konzerten, Lesungen und<br />

Ausstellungseröffnungen ist auch Luciano<br />

Fasciati. Der Churer Galerist wurde nun von den<br />

beiden Hausherren eingeladen, eine Ausstel-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 125


lung zu kuratieren. ‹Beaux Losanges› nennt er<br />

die Schau, die Anfang <strong>März</strong> und Anfang Mai<br />

je rund zehn Tage zugänglich ist und erstmals<br />

Licht- und Videokunst in die heimelig schicken<br />

Stuben bringt. Sieben künstlerische Positionen<br />

aus dem engen Umkreis von Fasciati, darunter<br />

Judith Albert, Gabriela Gerber & Lukas Bardill<br />

oder Zilla Leutenegger, haben eigens dafür<br />

neue Werke entwickelt. An verschiedenen<br />

Wochenenden finden zudem Gespräche mit<br />

Kunstschaffenden sowie Konzerte mit dem Duo<br />

Bergerausch (Betinko und Vera Kappeler) und<br />

dem Duo Omri Ziegele/Yves Theiler statt.<br />

Zilla Leutenegger · About a Cat, <strong>2020</strong>,<br />

Ideenskizze zu Videoinstallation für ‹Beaux<br />

Losanges›, Mischtechnik auf Papier,<br />

Courtesy Galerie Peter Kilchmann, Zürich<br />

→ Eröffnung: 7.3., 16–18.30 Uhr; Ausstellung<br />

geöffnet bis 15.3. sowie 2.–9.5.<br />

↗ www.aux-losanges.ch<br />

↗ www.luciano-fasciati.ch<br />

‹Berner Chronik› von 1470 schildert als älteste<br />

erhaltene Schweizer Bilderchronik wichtige Ereignisse<br />

und Schlachten der eidgenössischen<br />

Geschichte. Die ‹Grosse Burgunderchronik› von<br />

1474–77 wird auch als ‹Zürcher Schilling› bezeichnet.<br />

Der Berner Chronist Diebold Schilling<br />

d.Ä., der selbst am Krieg teilgenommen hatte,<br />

beschreibt die blutigen Ereignisse detailliert<br />

und mit teilweise drastischen Bildern.<br />

Andererseits wurde im alten Dachstock ein<br />

‹Escape Game› eingerichtet – jene beliebte<br />

Team- und Freizeitaktivität, bei der man sich<br />

rätsellösend aus einem speziellen räumlichen<br />

Setting befreien muss. ‹Schnebelhorners<br />

Vermächtnis› heisst das Spiel der Zentralbibliothek,<br />

das Gruppen von drei bis fünf Personen<br />

zur spielerischen Auseinandersetzung<br />

mit den umfangreichen Beständen einlädt.<br />

Während man im Nachlass des fiktiven Zürcher<br />

Bergsteigers Helfrich Schnebelhorner einen<br />

Tresorschlüssel sucht, um einen versehentlich<br />

im Safe eingeschlossenen Hund zu erlösen,<br />

arbeitet man mit Materialien, die typisch sind<br />

für Nachlässe: Bücher, Briefe, Tagebücher,<br />

Manuskripte, Panoramen, Bilder, Karten, DVDs<br />

und weitere Objekte. Mit dem Fokus auf das<br />

Thema des Bergsteigens knüpft die ZB an eine<br />

ihrer Depotbibliotheken an, jene des Schweizer<br />

Alpenclubs, die mit rund 60’000 Büchern eine<br />

der weltweit grössten Bergbibliotheken ist.<br />

ZB: Bilderchroniken und Escape Game<br />

Zürich —Die Zentralbibliothek Zürich hatte<br />

kürzlich gleich zwei Neuigkeiten unterschiedlicher<br />

Art zu vermelden: Einerseits sind die<br />

‹Berner Chronik› und die ‹Grosse Burgunderchronik›<br />

vollständig digitalisiert worden<br />

und stehen nun online auf der Plattform<br />

e-manuscripta.ch frei zur Verfügung. Beide<br />

Werke gelten als Juwelen der Schweizer<br />

Geschichtsschreibung und zeugen von dem<br />

neu entstandenen, gesamteidgenössischen<br />

Bewusstsein Ende des 15. Jahrhunderts. Die<br />

Einblick in den ‹Escape Room› der ZB<br />

→ Escape Game, bis Ende <strong>2020</strong><br />

↗ www.zb.uzh.ch<br />

↗ www.e-manuscripta.ch<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


BÜCHER<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> empfiehlt<br />

Er gilt als einer der Hauptakteure der Kunst<br />

der Nachkriegszeit und sein Schaffen ist für<br />

die heutige Rolle des Kurators, der Kuratorin<br />

prägend. Zudem verdankt man ihm viele<br />

Ausstellungen, die rückblickend als bahnbrechend<br />

gelten. Harald Szeemann (1933–2005)<br />

wurde in den letzten Jahren zu einem beliebten<br />

Gegenstand der Fachliteratur: In ‹Zeit des<br />

Zeigens› geht der Autor, Kurator und Dozent<br />

Roman Kurzmeyer neben wichtigen Stationen<br />

Szeemanns auf Personen, Ausstellungen und<br />

Ereignisse – vor, während und nach Szeemanns<br />

Zeit – ein. Um dessen Denken und Selbstverständnis<br />

als Ausstellungsautor zu beleuchten,<br />

erkundet Kurzmeyer auch die Auffassung<br />

Aby Warburgs, Kunstgeschichte als Kulturgeschichte<br />

zu verstehen, oder die 1965 von James<br />

Johnson Sweeney kuratierte Ausstellung ‹Not<br />

Seen and/or Less Seen of/by Marcel Duchamp/<br />

Rrose Sélavy 1904–64›, die als ein anschauliches<br />

Beispiel von «hyperimage» beschrieben<br />

wird. Dabei zeigt Kurzmeyer Parallelen auf und<br />

liefert Denkanstösse, welche die kuratorische<br />

Methode Szeemanns und darüber hinaus den<br />

aktuellen Ausstellungsbegriff in neues Licht<br />

rücken. So gelangt man schliesslich in die<br />

Gegenwart, ins «Zeitalter nach den Ausstellungen,<br />

das womöglich schon begonnen hat». Eine<br />

gewinnbringende Lektüre. Anouchka Panchard<br />

Roman Kurzmeyer: Zeit des Zeigens – Harald<br />

Szeemann, Ausstellungsmacher, Edition Voldemeer/De<br />

Gruyter, Zürich 2019<br />

Ausstellungen sind in aller Munde. Wie aber<br />

erzeugen sie Evidenz, mithin diskursive Macht?<br />

Der vorliegende Tagungsband verspricht<br />

Verbindung von Ausstellungspraxis und Wissenschaft.<br />

Obgleich im selben Jargon, bleibt<br />

Verständigung aus. So entwickelt Kunsthistorikerin<br />

Beatrice von Bismarck «die Ausstellung»<br />

substanziell als «Austragungsort der<br />

Generierung, Gestaltung und Neuartikulation<br />

der Beziehungen der an ihr Partizipierenden<br />

untereinander», um dann mit der Metapher der<br />

«Monstranz» Kuratierende wie Priester/innen<br />

andächtig ums Objekt zu versammeln. Philosoph<br />

Ludger Schwarte unterscheidet hingegen<br />

Ausstellen «grundsätzlich vom Zeigen», es habe<br />

gar nichts mit Vorzeigen, ergo «Monstranz»,<br />

zu tun, diese habe kein Publikum, «sondern nur<br />

Eingeweihte». Sein durchdachtes Exposé merkt<br />

an: «…das Ausstellen ist auch ein Gewaltakt»,<br />

und fordert: «Ausstellungen müssen eine Kritik<br />

des Sensationellen entfalten.» Weil die Subjekte<br />

des Ausstellens, Künstler und Künstlerinnen,<br />

überhaupt nicht zu Wort kommen, siedeln die<br />

Beiträge – auch die Dokumentation der exemplarischen<br />

Ausstellung zu Dürer/Kentridge – in<br />

entfernter Komfortzone wie Edgar Allan Poes<br />

Mann der Menge. Gerade jetzt, da professionelles<br />

Kunstverhandeln sich akademisiert,<br />

braucht es aber mutige Schritte ins Getümmel<br />

der Ausgestellten, sind Wirkungen des<br />

Ausgestelltseins und Widerstandsformen zu<br />

erproben – auch im Publikations- als expositorischem<br />

Raum. Jens E. Sennewald<br />

Evidenzen des Expositorischen – Wie in Ausstellungen<br />

Wissen, Erkenntnis und ästhetische<br />

Bedeutung erzeugt wird, Hg. Klaus Krüger, Elke<br />

A. Werner, Andreas Schalhorn, transcript, 2019<br />

NOTIERT // DIES UND DAS — BÜCHER 127


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz Sammlung Werner Coninx –ı 26.4.<br />

Denise Bertschi –ı 26.4.<br />

Dominic Michel –ı 26.4.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Residenz Residenz 20.3.–17.5.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse/ Leonie Brandner<br />

–ı20.3.<br />

Zollrain, *78 830 33 44<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Peter Hauri, Malerei –ı 28.2.<br />

Micro Galerie Maggs Aarau, Graben 33 Laura Chaplin –ı30.4.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, *870 2929 Anton Bruhin 7.3.–17.5.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Nesa Gschwend –ı 15.3.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Howard Smith – no end in sight –ı 19.4.<br />

Ascona Galleria SACCHETTI, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 GITE, Nana Pernod, Marlis<br />

–ı14.3.<br />

Spielmann<br />

Museo Castello San Materno, Via Losone 10 Die Sammlung in Blüte 7.3.–24.5.<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 John Aaron Frank –ı 28.3.<br />

Baden Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2 Badekult. Von der Kur zum<br />

–ı 1.6.<br />

Lifestyle<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Touch Me I’M Sick –ı 29.3.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Herzkammer 1.3.–16.8.<br />

Magisches Venedig 1.3.–16.8.<br />

–ı 18.4.<br />

TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36,<br />

*76 282 0148<br />

Sara Masüger, Ester Vonplon,<br />

Jürg Halter<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 El Frauenfelder –ı 29.2.<br />

Sandro Livio Straube 19.3.–2.5.<br />

Galerie Anixis, Oberstadtstrasse 10, *56 222 0620<br />

Esther Roth, Lukas Ulmi,<br />

–ı 7.3.<br />

Isabelle Roth<br />

Balsthal Galerie Rössli, Herrengasse 8 Ruth Berger 8.3.–29.3.<br />

Basel Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39 Ode Bertrand 24.3.–30.4.<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Tom Tirabosco –ı 8.3.<br />

Christoph Fischer 21.3.–1.6.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Gipfeltreffen –ı 30.5.<br />

Historisches Museum, Barfüsserplatz 4, *61 205 8600 Übermensch – Friedrich<br />

–ı 22.3.<br />

Nietzsche und die Folgen<br />

Staatsfeind – Bruno Manser und<br />

–ı 1.3.<br />

der Regenwald<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Camille Blatrix –ı 15.3.<br />

Nick Mauss –ı 26.4.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Circular Flow –ı 3.5.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 6262<br />

Max Sulzbachner<br />

–ı 8.3.<br />

Bilderlust –ı 29.3.<br />

Lichtgestalten –ı 26.4.<br />

Picasso, Chagall, Jawlensky –ı 24.5.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Bima, Kasper und Dämon –ı 2.8.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1<br />

Amuse-bouche. Der Geschmack –ı 17.5.<br />

der Kunst<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Jean Scheurer –ı 8.3.<br />

Anne Mosseri-Marlio Galerie, Malzgasse 20, *61 271 7183 M. Grabner, S. Hicks, E. Renouf,<br />

–ı 28.2.<br />

D. Walsh, S. Westfall<br />

BelleVue, Breisacherstrasse 50<br />

Hans Bertolf, Thi My Lien Nguyen,<br />

Simon Tanner<br />

–ı 5.4.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Basel — C. Blatrix, Kunsthalle Basel.<br />

Foto: Philipp Hänger/Kunsthalle Basel<br />

Basel — F. Nietzsche, Historisches<br />

Museum. Foto: Klassik Stiftung Weimar<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

DOCK/Archiv, Diskurs und Kunstraum, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Lysann König, Marianne Vogler,<br />

Marina Woodtli<br />

downstairs by CFK, Blumenrain 20 Augustine Kofie –ı 14.3.<br />

Galerie Am Spalenberg, Petersgraben 73, *61 262 1212 Das Original – Der Druck –ı 7.3.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Zaccheo Zilioli & Oliver Jauslin –ı 28.3.<br />

Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Hans Schärer –ı 11.4.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renata Har –ı 7.3.<br />

Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10, *78 953 72 58 Jo Achermann –ı19.4.<br />

Hebel_121, Hebelstr. 121, *61 321 1503<br />

Guido Nieuwendijk, Marije<br />

14.3.–2.5.<br />

Vermeulen<br />

John Schmid Projects, St. Alban Anlage 67 Sonja Feldmeier –ı4.4.<br />

KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Mülhauser Str. 94 Maureen Bachaus –ı28.3.<br />

Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Cris Fariau, Johannes Gees –ı29.2.<br />

LICHTFELD Gallery, Blumenrain 20 Collection ArtFabricFreland –ı14.3.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Hinterhaus) Jürg Stäuble –ı25.4.<br />

Hannah Weinberger<br />

–ı25.4.<br />

palazzina, Schweizergasse 2 M. Akeret, H. M. Lopez, H. Zulauf –ı1.3.<br />

Caterina De Nicola, Philip Ortelli 11.3.–29.3.<br />

SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Eliana Bürgin-Lavagetti 13.3.–28.3.<br />

VITRINE, Basel, Vogesenplatz Dries Segers, Suzanna Zak –ı24.5.<br />

Weiss Falk, Rebgasse 27<br />

C Brushammer, COBRA, Sveta<br />

–ı28.3.<br />

Mordovskaya, Koji Nakano<br />

Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Javier Pérez –ı23.5.<br />

HeK Haus der elektronischen Künste Basel, Freilager- Making Fashion Sense –ı 8.3.<br />

Platz 9, *61 283 6050<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Gina Folly –ı 29.2.<br />

Marlene McCarty –ı 19.4.<br />

Christoph Oertli –ı 19.4.<br />

Stefan Karrer –ı 19.4.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Edward Hopper –ı 17.5.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71<br />

David Horvitz, Jenny Rova,<br />

–ı 13.4.<br />

Bojan Šarcevic<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Claire Ochsner –ı 15.3.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Constantin Jaxy –ı 29.3.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Wandelausstellung –ı 5.4.<br />

Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7 Rudolfine P. Rossmann –ı 31.12.<br />

Bellinzona Centro Arte Contemporanea Ticino, Via Tamaro 3,<br />

*91 825 4085<br />

–ı 5.4.<br />

Melancholia<br />

–ı 19.4.<br />

Wunderkammer Langenthal –ı 19.4.<br />

Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im<br />

langen Leben<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31<br />

Elisabeth Daly-Paris, Jutta<br />

Winckler<br />

–ı 28.3.<br />

–ı 7.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Basel — Guido Nieuwendijk und<br />

Marije Vermeulen, Hebel 121<br />

Basel — Elisabeth Willing, Museum<br />

Tinguely<br />

Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4<br />

Werkstatt Alpen. Von Macherinnen –ı27.9.<br />

und Machern<br />

Kornhausforum, Kornhausplatz 18 Peter Dammann –ı7.3.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Marc Camille Chaimowicz –ı 26.4.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Teruko Yokoi –ı 10.5.<br />

Alles Zerfällt. Schweizer Kunst von<br />

Böcklin bis Vallotton<br />

–ı 20.9.<br />

Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

*31 357 5555<br />

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern,<br />

Bernastrasse 15<br />

Schweinehunde und<br />

Spielverderber<br />

Weltuntergang – Ende ohne Ende<br />

–ı19.7.<br />

–ı13.11.<br />

Outside Rohling/PROGR/Atelier 109, Justingerweg 4 Verschiedene Köpfe 21.3.–18.4.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Lee Krasner –ı 10.5.<br />

Jenseits von Lachen und Weinen. –ı24.5.<br />

Klee, Chaplin, Sonderegger<br />

/DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40, Maya Rochat 7.3.–11.4.<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

Affspace, Münstergasse 4, Postfach 509<br />

Katja Schenker, pool Architekten, –ı19.4.<br />

Emanuel Tschumi<br />

Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen Choisy Bookshop zu Gast im<br />

–ı12.3.<br />

Lehrerzimmer<br />

Das Lehrerzimmer: Gäste in der<br />

–ı12.3.<br />

Bibliothek Gäbelbach<br />

Zweiter Berner Staffellauf der<br />

–ı 15.3.<br />

Kunsträume<br />

3. Staffel Connected Space 15.3.–31.5.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Maya Rochat 7.3.–11.4.<br />

Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b,<br />

*79 293 7944<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 1190<br />

Jenkinson, Eichenberger, Robert,<br />

Hodler<br />

Christian Indermühle<br />

Sarah Fuhrimann<br />

Ruth Amstutz<br />

–ı25.11.<br />

–ı28.3.<br />

–ı 4.4.<br />

–ı4.4.<br />

Galerie Kornfeld Bern, Laupenstr. 41 Paolo Bellini, Cesare Lucchini –ı14.12.<br />

Milieu, Münstergasse 6<br />

A.-S. Berger, T. Braegger,<br />

–ı7.3.<br />

G. Garavaglia, L. Longhi<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Neues Museum Biel, Schüsspromenade 24–28/<br />

Seevorstadt 50–56, *32 328 7030<br />

Daniel Zimmermann<br />

Kapwani Kiwanga<br />

–ı 5.4.<br />

–ı 5.4.<br />

Le bilinguisme n’existe pas<br />

–ı 22.3.<br />

Ich Mann. Du Frau. –ı 29.4.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10, *32 323 49 58 Marlys Bratschi, Heinz Pfister –ı 29.2.<br />

Hören und Schauen, Apparate und –ı 21.3.<br />

Tonträger, 30er – 90er Jahre<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Peter Blaser 6.3.–21.3.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Kunst im Visier –ı 29.2.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Tom Fellner, René Fahrni –ı 1.3.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />

Lawrence Carroll –ı 31.5.<br />

(ex via Municipio), *77 474 0549<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4 Roland Rüegg –ı 28.4.<br />

Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine Daniel Savary –ı 29.3.<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch –ı 1.3.<br />

Malerei aus Leipzig/Berlin –ı 1.3.<br />

Chika Osaka. Love Letters –ı 8.3.<br />

Franz Gertsch, Luciano Castelli 21.3.–16.8.<br />

Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Claudio Moser –ı 27.6.<br />

Charmey Musée Charmey, Les Charrières 1 Augustin Pasquier –ı 29.3.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Marianne Engel –ı 1.3.<br />

Nachtschatten. Werke aus der<br />

–ı 8.3.<br />

Sammlung Coninx<br />

Evelina Cajacob 21.3.–7.6.<br />

Erica Pedretti –ı 7.6.<br />

Ludovica Carbotta 21.3.–2.8.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Die Inszenierung der Natur –ı 1.3.<br />

Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Hans Thomann –ı 26.4.<br />

Galerie OBERTOR, Obere Gasse 54, *78 875 5187 Silke Hagen, Rafet Jonuzi –ı 28.3.<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Der grosse Schnee –ı 28.12.<br />

Standort Kreuzspital, Loestrasse 99 Luis Coray –ı30.8.<br />

Corcelles/NE Galerie ARTEMIS, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Heinz Peter Kohler –ı 29.2.<br />

Jean-Pierre Fragnière 7.3.–28.3.<br />

Curaglia Hotel Medelina, Sur vitg 100 Deborah Kressebuch –ı 13.4.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı 19.4.<br />

Kirchner Platz<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Winter 19–20 –ı 28.3.<br />

Delémont Musée Jurassien d’Art et d’Histoire, 52, rue du 23-Juin Gustave Courbet –ı 1.3.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Fritz Balthaus –ı30.1.<br />

Egg Kunstraum Egg, Dorfstrasse 22, *44 984 4775 KlimainfARkT 22.3.–10.5.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Erich Sahli 8.3.–25.4.<br />

Elsau KULTURRAUM IMTENN, Hohlgasse 6, *79 430 39 56 Ernst Hiltenbrand, Albert Frei 29.2.–28.3.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Agnes Barmettler, Martin Disler –ı 15.3.<br />

Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Engelwelten –ı 13.4.<br />

Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Entre noir et blanc –ı 15.3.<br />

Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *79 443 11 54 Anita Zimmermann –ı 13.3.<br />

Almira Medaric 15.3.–13.4.<br />

Frauenfeld Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219 Wild auf Wald –ı 29.3.<br />

Das Thurgauer Relief von Ernst<br />

–ı 1.6.<br />

Schefer<br />

Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz Fredi Buchli 28.2.–22.3.<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Peter Schneebeli –ı 8.3.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Isabelle Pilloud –ı16.8.<br />

Genève<br />

Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des<br />

Vieux-Grenadiers<br />

Ketty La Rocca<br />

Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė<br />

–ı 29.3.<br />

–ı29.3.<br />

Scrivere Disegnando –ı 10.5.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Johan Tahon –ı5.4.<br />

Meissen – Folies de Porcelaine<br />

–ı6.9.<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *79 564 8295 Harold Bouvard –ı6.3.<br />

Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 Arik Levy –ı9.5.<br />

espace_L art contemporain, 23, rue des Bains Illuminations –ı28.2.<br />

Forde, 11, rue de la Coulouvrenière, *22 321 6822 Thomas Moor –ı 10.3.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot –ı21.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Nathalie Du Pasquier –ı6.3.<br />

Wilde Gallery Genève, 24, rue du Vieux-Billard,<br />

*22 310 0013<br />

Fabrice Gygi<br />

–ı 12.3.<br />

Vidya Gastaldon 20.3.–1.5.<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Hors les murs –ı21.3.<br />

Gagosian Genéve, 19 place de Longemalle Olivier Mosset –ı3.4.<br />

Xippas Art Contemporain, 6, rue des Sablons, Rue des Ross Bleckner 20.3.–2.4.<br />

Bains 61<br />

Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Hipkiss 29.2.–4.4.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Just Another Story about Leaving –ı 1.3.<br />

Fridolin Walcher, Martin Stützle –ı 1.3.<br />

Caroline Bachmann, Jan Vorisek 15.3.–24.5.<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53/vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd<br />

Marion Nyffenegger<br />

20 Jahre Kupferdruckwerkstatt<br />

Gentinetta<br />

Rebekka Steiger<br />

22.3.–24.5.<br />

22.3.–24.5.<br />

22.3.–24.5.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.3.<br />

Gstaad Hauser & Wirth – Vieux Chalet Picasso Through the Lens of David<br />

Douglas Duncan<br />

–ı28.2.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, *71 891 4813 Der Preis für den Frieden –ı 23.12.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Aktuelle Kunst <strong>2020</strong> 15.3.–5.4.<br />

–ı 29.2.<br />

Hombrechtikon ART – NOSER SCHAULAGER, Feldbachstrasse 80,<br />

*79 415 91 62<br />

Ferdinand Gehr, Sonja Maria<br />

Schobinger, Ulrich Bleiker<br />

Horgen Villa Seerose, Seegartenstr. 12, *44 218 6000 Landschaftswerke 29.2.–29.3.<br />

Regula Humm-Rellstab 29.2.–29.3.<br />

Interlaken Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı31.3.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı28.2.<br />

Klosters Platz Kulturbox, Bahnhofstr. 11 Paul Sieber –ı 31.12.<br />

Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Elisabeth Strässle, Melanie<br />

–ı 5.4.<br />

Manchot<br />

Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1 Thomas Birve 13.3.–5.4.<br />

Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Bruno Murer –ı 5.4.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Céline Manz, Maëlle Gross –ı 5.4.<br />

Lausanne CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />

Lalie S. Pascual<br />

–ı2.4.<br />

rue du Bugnon 46<br />

Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 4 th Art Brut Biennial –ı 26.4.<br />

Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Le Canada et l’impressionnisme –ı 24.5.<br />

–ı 24.5.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Hautnah. Wien 1900, von Klimt bis<br />

Schiele und Kokoschka<br />

Musée de l’Elysée, 18, av. de L’Elysée René Burri –ı 3.5.<br />

Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Time off. L’usage des loisirs –ı 13.4.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Vikenti Komitski –ı 21.3.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

Chappatte<br />

Benoît Jeannet<br />

–ı 1.6.<br />

–ı10.12.<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1 Before Time Began –ı 29.3.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 FAKE. Die ganze Wahrheit –ı 28.6.<br />

Lenzerheide Galerie Pesko, Voa Principala 56, *81 385 1010 Lorenz Spring –ı 22.3.<br />

Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Figurative Malerei –ı 29.3.<br />

Visionen 19, Umfahrungsstrasse A22, Liestal/Füllinsdorf Visionen 19 –ı 9.5.<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Giappone. L’arte nel quotidiano –ı 8.3.<br />

Locarno la rada, via della Morettina 2, *76 439 1866 New Positions in Painting –ı 28.3.<br />

Lugano MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *58 866 4230 Julian Charrière –ı 15.3.<br />

Harry Shunk, János Kender 1.3.–14.6.<br />

Monet, Cézanne, Van Gogh... 15.3.–30.8.<br />

MASI/Palazzo Reali, Via Canova 10 Shunk-Kender 1.3.–14.6.<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Livio Bernasconi –ı 7.3.<br />

Luterbach WorldsEndGallery, Güterstrasse 2, *79 603 17 57 Claudia Brander –ı 31.12.<br />

Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus Serge Brignoni –ı 15.3.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Luzern — Barbara Gwerder,<br />

Kunsthalle Luzern<br />

Orbe — Jimmy Locca, Galerie Zwahlen<br />

Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24<br />

Rocky Docky – 450 Jahre Altes<br />

–ı 1.3.<br />

Zeughaus Luzern<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Barbara Gwerder – Mitten im<br />

–ı15.3.<br />

Motiv<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Marion Baruch 29.2.–21.6.<br />

Alles echt, Kopie inklusive! 29.2.–22.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Micha Aregger – Eisflocken –ı 20.9.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Jubiläumsmagazin: _957 #100 13.3.–15.3.<br />

TOWN-HO<br />

Galerie Apropos, Sentimattstrasse 6, *240 1578 Marie-Theres Amici 29.2.–21.3.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Julia Steiner 5.3.–2.5.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Ernesto Rodriguez Gonzàlez –ı21.3.<br />

Network of Arts, Seidenhofstrasse 12, *41 508 24 43 Gruppenausstellung –ı14.3.<br />

o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24 Monika Dillier, Fabienne Immoos 12.3.–4.4.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Alexandre Loye –ı 17.5.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse,<br />

Stephanie Hess 14.3.–12.4.<br />

*377 1365<br />

Melano ARTRUST S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 33 36 The classical side of Street Art –ı 25.3.<br />

Fernand Léger –ı 25.6.<br />

Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 fragile(s) –ı 7.6.<br />

Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı 30.10.<br />

Walensee<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Caspar Wolf –ı 6.4.<br />

Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011<br />

Murten Contemporary Gallery CH, Hauptgasse 27, *79 347 15 41 Salome Würsch, Evgenia Guichert –ı10.5.<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37 Gina Proenza –ı 29.3.<br />

–ı 22.3.<br />

Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Friedrich Dürrenmatt – Das grosse<br />

Festmahl<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château Miklos Bokor 14.3.–2.5.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Nous qui errons dans la nuit –ı 7.3.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel, Esplanade Léopold-<br />

Robert 1<br />

Espace Nicolas Schilling et Galerie, Faubourg de<br />

l’Hôpital 11, *32 721 06 50<br />

Léopold Rabus<br />

Permanent: Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

Exposition Marc Kennes<br />

«Frequency of light»<br />

–ı 8.3.<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 14.3.<br />

Obfelden openArt Galerie, Brunnenstrasse 4, *79 444 21 61 Klein openArt <strong>2020</strong> –ı 22.3.<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Denis Roueche –ı 29.3.<br />

Rendezvous! –ı 26.4.<br />

Und Hasen, hasen schneit es fort... –ı 26.4.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5 Artistes de la galerie –ı 30.4.<br />

Petit-Lancy Cherish, Route de Saint-Georges 51 Chocolate Factory –ı 1.3.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 abhängig? –ı 22.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


Pfäffikon — Marianne Theis,<br />

Museum Eva Wipf<br />

Solothurn — Paul Albisser, Galerie<br />

ArteSol<br />

Pfäffikon ZH Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4,<br />

Altes Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Marianne Theis, Adrian Mira &<br />

Gregor Müller<br />

14.3.–29.3.<br />

Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 35 15 Virginia Fleming –ı 13.4.<br />

Rapperswil- Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Anna-Sabina Zürrer<br />

–ı 26.4.<br />

Jona<br />

Ex Libris. Literatur und Schrift in<br />

–ı 10.1.<br />

der Sammlung Bosshard<br />

Piero Good 23.2.–2.8.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44 Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 34 11 Carmen Margot Lins 28.2.–22.3.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Von Kopf bis Fuss –ı21.2.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Didier Hagège –ı 21.3.<br />

von Bartha, Somvih 46, *79 320 76 84 Unterschiedswesen –ı 29.2.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Gebändigt? Naturdarstellungen<br />

–ı 13.4.<br />

aus der Slg. Gegenwartskunst<br />

Augenschmaus –ı 13.4.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Patric Sandri, Adam Thompson, 7.3.–19.4.<br />

*52 625 2418<br />

Emanuel Gloor, Katrin Hotz<br />

Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 vfg Nachwuchsförderpreis –ı 21.3.<br />

Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Joggeli, Pitschi, Globi... beliebte –ı 15.3.<br />

Schweizer Bilderbücher<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Isabelle Krieg –ı 19.4.<br />

Anna Comiotto, Simon Lerin /<br />

–ı 19.4.<br />

Bettina Hystad, Marcus Maeder<br />

Sierre big bang, Avenue du Général Guisan 25 Fabio Guida –ı26.3.<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Konstruktive Kunst –ı 31.3.<br />

Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Flurina Badel, Jérémie Sarbach –ı 8.11.<br />

Regarder le paysage à travers la –ı 31.12.<br />

collection du Musée<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Manuela Macco –ı 22.3.<br />

Rudy Decelière –ı 5.4.<br />

Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Atsuo Hukuda, Shuhei Fukuda –ı 5.4.<br />

Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Neue Sammlungsausstellung –ı 31.3.<br />

Jean Mauboulès 7.3.–17.5.<br />

Genius Loci Salodorensis 7.3.–7.6.<br />

Heinz Schwarz (1920 –1994) 7.3.–4.10.<br />

Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof Paul Albisser, May Lucy Süess 14.3.–28.3.<br />

St. Antönien Talmuseum, St. Antönierstr. 17 Veh Landschaften –ı20.6.<br />

St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Brigit Edelmann, Stefan Rohner,<br />

–ı 1.3.<br />

Andy Storchenegger<br />

Vom Jugendstil zum Bauhaus –ı 31.5.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40<br />

L. Bill, A. Horni, S. Holliger, M. Julié, –ı 5.4.<br />

S. Paccaud<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Altmeister-Geschichten –ı 13.4.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Iman Issa –ı 26.4.<br />

Siobhán Hapaska –ı 21.6.<br />

Metamorphosis Overdrive 7.3.–6.9.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7 Siobhàn Hapaska –ı 21.6.<br />

Lagerhaus/Architektur Forum, Davidstr. 40, *71 242 0675 Priska Rita Oeler 13.3.–5.4.<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 ICH DU ER SIE XIER – Transidentität –ı 1.3.<br />

Crazy, Queer, and Lovable –<br />

–ı 1.3.<br />

Ovartaci<br />

Linda Naeff 24.3.–5.7.<br />

Galerie Paul Hafner, Davidstrasse 40, *71 223 3211 Urs Eberle & Lukas Schneeberger 14.3.–6.6.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

Maria Xagorari –ı 1.3.<br />

*76 458 11 52<br />

HILTIBOLD, Stützmauer an der Magnihalde/Goliathgasse 15 Isabelle Krieg, Lucie Schenker –ı17.3.<br />

Salome Schmuki, Karin Karinna 19.3.–14.4.<br />

Bühler<br />

Macelleria d’Arte, Gartenstrasse 11 / Raiffeisenplatz 6, Geätzte Schönheit<br />

–ı28.2.<br />

*71 220 1035<br />

NEXTEX, Frongartenstrasse 9, *71 220 83 50 Michael Bodenmann, Barbara Signer 5.3.–2.4.<br />

St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Nicolaus Hartmann –ı 20.10.<br />

Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Sylvie Fleury –ı11.4.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Charles Gaines –ı29.3.<br />

Vito Schnabel, Via Maistra 37 Markus Lüpertz –ı12.4.<br />

–ı 22.3.<br />

Stans Winkelriedhaus & Pavillon, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Das Porträt – Dialoge und<br />

Begegnungen<br />

Annemarie von Matt 7.3.–2.8.<br />

J. M. Wyrsch, M. P. v. Deschwanden, –ı 31.12.<br />

J. Zelger<br />

Steckborn Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Stefan Burger –ı 4.4.<br />

Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller<br />

–ı 1.3.<br />

Tradition des Heilens<br />

Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 Louis Gut –ı 15.3.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Up to and Including Limits: After<br />

–ı28.6.<br />

Carolee Schneemann<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Apropos Baumemorandum –ı 22.3.<br />

Zwischenstellung Miro Bannwart –ı 1.4.<br />

Apropos B-Seite 22.3.–19.4.<br />

Zwischenstellung modulør –ı 1.5.<br />

Apropos flüchtige Blicke –ı 31.8.<br />

Grubenmann-Museum –ı 31.12.<br />

Hans Zeller –ı 31.12.<br />

Hella Sturzenegger –ı 31.12.<br />

Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 94 – Brigitta Gabban<br />

–ı 16.3.<br />

*44 720 78 56<br />

ArtBox 95 – Fumetto – Mickry 3 20.3.–27.4.<br />

Theilingen Kulturort Uferzone, Theiligerstrasse 59, *79 382 17 16 In mir steht das Haus 6.3.–22.3.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Sarah Oppenheimer 29.2.–12.7.<br />

Christine Streuli 29.2.–12.7.<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Pavel Schmidt, Petr Beranek –ı 7.3.<br />

Galerie Rosengarten, Bälliz 64 Martin Peter Flück –ı 29.2.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Lorenzo Salafia –ı 5.3.<br />

Lisa Hoever 12.3.–30.4.<br />

Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462 Sehwunder. Trick, Trug & Illusion –ı 26.4.<br />

Tschiertschen Aux Losanges, Enderdorf 47, *79 176 63 86 Judith Albert, Karin Karinna<br />

7.3.–15.3.<br />

Bühler, Evelina Cajacob u. a.<br />

Gruppenausstellung mit<br />

7.3.–9.5.<br />

Videoarbeiten<br />

Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Helen Eggenschwiler 5.3.–2.5.<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Palézieux –ı10.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


Zug — Gabi Fuhrimann, Galerie Carla<br />

Renggli<br />

Zürich — O. Eliasson, Kunsthaus Zürich.<br />

Foto: Alcuin Stevenson/Studio O. Eliasson<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp<br />

–ı 8.3.<br />

Mathis<br />

Konstellation 11 – Dietrich & Co. –ı 13.4.<br />

Konstellation 10 – Nackte<br />

–ı 13.4.<br />

Tatsachen<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Marc Elsener, Klodin Erb –ı 5.4.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Retrospektive 1991–2019 –ı 15.3.<br />

Winterthur Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Federn – wärmen, verführen, fliegen –ı 1.6.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Walead Beshty –ı 19.4.<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Atelier-Galerie raku-art, Tösstalstrasse 14, *52 203 10 88<br />

COALMINE Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1,<br />

*52 268 6868<br />

Carl Spitzweg<br />

29.2.–2.8.<br />

Porträtminiaturen des Biedermeier 29.2.–31.3.<br />

Das Wunder im Schnee – Pieter<br />

–ı 1.3.<br />

Bruegel d.Ä.<br />

Evi Kienast, Susy Giesch, Keren<br />

–ı 4.4.<br />

Schlatter<br />

As Long As The Sun Shines –ı 9.4.<br />

Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2, *77 452 6219 Franz Schwendimann, Peter<br />

Kupferschmied<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

13.3.–29.3.<br />

Gabriela Löffel –ı 26.4.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Fantastisch Surreal –ı 24.5.<br />

Breton Duchamp Kiesler –ı 24.5.<br />

Museum für Urgeschichte(n) Zug, Hofstrasse 15 Gesundheit! – 7000 Jahre Heilkunst –ı 17.5.<br />

Altstadthalle, Unteraltstadt 14, *710 7001 Teximus 3 26.3.–29.3.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8<br />

Gabi Fuhrimann, Rolf<br />

29.2.–11.4.<br />

Winnewisser<br />

GALERIE URS REICHLIN AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian, Isabelle L. –ı 21.3.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115 Absolutely Tschudi –ı 21.3.<br />

Monica De Cardenas, Chesa Albertini Alex Katz –ı 29.2.<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Regula Dürig, Thomas Kurer –ı 14.8.<br />

Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 5720 Emmy Hennings, Sitara Abuzar 13.3.–21.6.<br />

Ghaznawi<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Retail Apocalypse –ı 15.5.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Florence Jung –ı 5.4.<br />

Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı 5.5.<br />

Krematorium Nordheim, Käferholzstr. 101, Hallen 1+2,<br />

*44 412 3717<br />

Zwischen Himmel und Erde – und<br />

Erde und Himmel<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Olafur Eliasson –ı 22.3.<br />

Die Poesie der Linie –ı 26.4.<br />

Ottilia Giacometti –ı 3.5.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

–ı 5.4.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Neue Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Grönland 1912 –ı 19.4.<br />

Games –ı 13.4.<br />

Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Gilbert & George –ı10.5.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Memories 7.3.–31.5.<br />

Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10 Faxen Flausen Firlefanz 11.3.–6.9.<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Énergie animale –ı 7.6.<br />

–ı 8.3.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Wissen in Bildern –<br />

Informationsdesign heute<br />

Designlabor: Material und Technik –ı 6.9.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Brigitte Kowanz –ı10.5.<br />

Otto Piene<br />

–ı10.5.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Fiktion Kongo –ı 15.3.<br />

Ein Leben als Fürst –ı 7.6.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Hannes Binder –ı 17.5.<br />

Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317 Curtis –ı 1.3.<br />

Photobastei 2.0, Sihlquai 125, *44 240 2200<br />

Striking Moments In<br />

–ı 15.3.<br />

Photojournalism 1932–1989<br />

100 Jahre Foto Zbinden –ı 15.3.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Bendicht Fivian, Albert Rüegg –ı 2.5.<br />

Hottingerstr. 8, *43 818 5406<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Passage Taiyo Onorato & Nico Krebs –ı 30.4.<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Mit Trommeln sprechen –ı6.9.<br />

Seladon im Augenmerk<br />

–ı22.11.<br />

ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Frau Architekt –ı 10.5.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Birgit Olzhausen –ı11.3.<br />

Ursula Bringolf 11.3.–3.6.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Donald Sultan –ı25.4.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Antonio Calderara –ı4.4.<br />

Art Dock, Hohlstr. 258 Open House –ı31.5.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Contemporary meets Masters 29.2.–25.4.<br />

Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 Guillaume Pilet –ı28.3.<br />

BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Domingo Chaves –ı28.2.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 René Groebli –ı21.3.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Dominique Teufen –ı21.3.<br />

Edward Burtynsky 26.3.–6.6.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 La métamorphose de l’art imprimé –ı14.3.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

Angela Lyn<br />

–ı28.3.<br />

*44 440 4018<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Sara Anstis, Neal Tait –ı28.3.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Samuel Bohnet –ı2.3.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Rämistr. 33,<br />

*43 444 70 50<br />

Justin Matherly<br />

Tobias Pils<br />

–ı 14.3.<br />

–ı14.3.<br />

Valentin Carron<br />

–ı 29.2.<br />

Josh Smith 14.3.–18.4.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Emil Michael Klein –ı18.4.<br />

Galerie Haas AG, Zürich, Talstrasse 62a Frank Wiebe –ı 30.3.<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Jacob Kassay –ı28.3.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 XXX die I. –ı 29.2.<br />

Michael Toenges<br />

–ı29.2.<br />

Urs Frei 7.3.–18.4.<br />

Sabian Baumann 7.3.–18.4.<br />

GALERIE PHILIPPZOLLINGER ZÜRICH, Schlossgasse 5 Nicola Martini 20.3.–25.4.<br />

Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Matthias Bosshart –ı4.4.<br />

Galerie Sihlstrasse, Sihlstrasse 91 Mimi Langraf 12.3.–21.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 137


Belgien *0032<br />

Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4 Michael Eul 4.3.–4.4.<br />

Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *79 95 141 26 Marko Crnobrnja 10.3.–20.4.<br />

Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *43 211 30 33<br />

M. Cahn, J. Monteith, S. Smallhorn, –ı7.3.<br />

J. Schöpfer, T. Vinson<br />

Galleria il Tesorino, Höschgasse 44 Robert S. Gessner –ı14.3.<br />

Patrick Lo Giudice 19.3.–25.5.<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

*44 632 4046<br />

Yves Netzhammer, Gramazio<br />

Kohler<br />

–ı15.3.<br />

Hard-Cover Art Gallery, Hardplatz 21 Christophe Cachelin –ı28.2.<br />

Anna Andreoni 7.3.–18.4.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Zhang Enli –ı29.2.<br />

David Zink Yi –ı 29.2.<br />

Luchita Hurtado, Günther Förg 12.3.–23.5.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59 Dialog: Licht –ı28.2.<br />

Karma International Zürich, Weststrasse 75, *76 327 2278 Ser Serpas –ı21.3.<br />

Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Silke Mara Amsler 29.2.–2.3.<br />

Oles Popvaja 14.3.–28.3.<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

«My Light» – Ein Lichtraum des<br />

–ı6.12.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Make Zurich small again –ı28.3.<br />

Last Tango, Gasometerstrasse 30<br />

Lisa Biedlingmaier, Roman Gysin, –ı14.3.<br />

Manon Wertenbroek<br />

Lokal 14/Michael Nitsch, Anna-Heer-Str. 14, *44 350 5625 Maya Bringolf 29.2.–28.3.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Narration and Performance –ı29.2.<br />

wiedemann/mettler: Lover’s Lane 13.3.–30.4.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Jacobo Castellano –ı14.3.<br />

Peter Hujar, Paul Thek<br />

–ı14.3.<br />

MATERIAL – Raum für Buchkultur, Klingenstrasse 23 Mona –ı2.3.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Andreas Weber, Aldo Mozzini –ı13.3.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Simon Senn 21.3.–9.5.<br />

OnCurating Project Space, Ausstellungsstr. 16 Games.Fights.Encounters 7.3.–28.3.<br />

Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31, Rankin – Disruption –ı 20.3.<br />

*44 422 4069<br />

Roehrs & Boetsch, Bachstr. 9, *43 539 56 74 Lauren Huret –ı29.2.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 44 33 EberliMantel –ı14.3.<br />

schauraum multipleart, Merkurstrasse 44, *44 392 06 25 Michael Eul, Florian Schmidt –ı25.3.<br />

Thomas Ammann Fine Art, Restelbergstrasse 97 Klaudia Schifferle –ı31.3.<br />

WALL & STAGE, Hermetschloostrasse 77, 5. Stock Le trou de Janvier –ı29.2.<br />

Brüssel BOZAR-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Keith Haring –ı 19.4.<br />

ING Art Centre Bruxelles, Koningsplein 6 Love. Hate. Debate. –ı 15.3.<br />

WIELS, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Thao Nguyen Phan –ı 26.4.<br />

Wolfgang Tillmans –ı 24.5.<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte Roger Ballen –ı 14.3.<br />

catherine, 44, *279 6435<br />

Valérie Bach, 6, rue Faider, *2 502 7824 American Women –ı 21.3.<br />

Gent Museum voor Schone Kunsten, Fernand Scribedreef 1 Van Eyck. An Optical Revolution –ı 30.4.<br />

S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 240 76 01<br />

Collection exhibition<br />

–ı 3.5.<br />

Charbel-Joseph H. Boutros –ı 3.5.<br />

Kris Martin 7.3.–31.5.<br />

Richard Venlet –ı 6.12.<br />

Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28 M-collection –ı 31.12.<br />

Liège La Boverie, Parc de la Boverie Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est –ı3.5.<br />

pas un corps<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Alkersum — Gustav Adolf Boenisch,<br />

Museum Kunst der Westküste<br />

Bergisch Gladbach — Stefan<br />

Wewerka, Kunstmuseum Villa Zanders<br />

Bernried — Paula Modersohn-Becker,<br />

Buchheim Museum<br />

Dänemark *0045<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Per Kirkeby –ı 21.6.<br />

Kopenhagen Statens Museum for Kunst, Sølvgade 48–50 Ragna Braase –ı17.5.<br />

Anna Ancher<br />

–ı24.5.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Centre Charlemagne, Katschhof 1, *241 342 49 31 Alles auf Anfang? In Aachen<br />

–ı8.3.<br />

beginnt die Nachkriegszeit<br />

Couven Museum, Hühnermarkt 17 Wir Nachkriegskinder –ı 29.3.<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 See Stücke | Fakten und Fiktion 1.3.–7.6.<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Brad Doeney –ı 15.3.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Isabelle Dutoit, Petra Lemmerz –ı 29.3.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Tanja Rochelmeyer –ı 3.5.<br />

Riecker-Raum: Kinderreich! –ı 31.1.<br />

Bad Homburg Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, *6172 171 2120 Juul Kraijer 1.3.–1.6.<br />

Bad Reichenhall Volkshochschule Bad Reichenhall, Aegidiplatz 3 Hans Furer –ı1.3.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

Karin Kneffel –ı 8.3.<br />

*7221 398 9831<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Körper. Blicke. Macht 7.3.–21.6.<br />

Altes Dampfbad, Marktplatz 13 Eberhard Freudenreich –ı 22.3.<br />

Stefan Wewerka<br />

–ı19.4.<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />

*2202 142 334<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Käthe-Kollwitz-Preis <strong>2020</strong> –ı 1.3.<br />

Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 John-Heartfield 21.3.–21.6.<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Modell-Naturen in der<br />

–ı 26.4.<br />

Zeitgenössischen Fotografie<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Kampf um Sichtbarkeit –ı 8.3.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Bettina Pousttchi –ı 6.4.<br />

Umbo. Fotograf. Werke 1926–1956 –ı 25.5.<br />

Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Perlentausch: Wissen, Welten, Werte –ı 19.4.<br />

Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2 Wilhelm und Alexander von<br />

–ı 19.4.<br />

Humboldt<br />

Galerie im Turm, Frankfurter Tor 1, *30 422 9426 Burlungis –ı 8.3.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anthony Caro –ı 12.7.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Cevdet Erek –ı 8.3.<br />

Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, *30 261 3805 Timm Ulrichs 7.3.–14.6.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Bernhard Martin 13.3.–7.6.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Bettina Pousttchi –ı 10.5.<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Jasmina Metwaly, Yazan Khalili 14.3.–19.4.<br />

Kris Lemsalu Malone, Kyp Malone<br />

Lemsalu<br />

29.2.–3.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 139


Hassan Sharif 29.2.–3.5.<br />

Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Akinbode Akinbiyi –ı 17.5.<br />

me Collectors Room Berlin, Auguststraße 68,<br />

*30 8600 8510<br />

Moving Energies – 10 years me<br />

Collectors Room Berlin<br />

–ı 17.5.<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 comiXconnection –ı 29.3.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Birgit Kleber –ı 29.3.<br />

Helmut Newton’s Private Property –ı 31.12.<br />

Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Str. 16 Die Nacht. Alles ausser Schlaf –ı 1.6.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Bouchra Khalili –ı 30.8.<br />

–ı 9.4.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Oranienstr. 25<br />

instant theory. Die M-Fotoserie<br />

des Merve Verlags<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Mohamed Bourouissa –ı 15.3.<br />

Times Art Center Berlin, Potsdamer Straße 87,<br />

Zhou Tao –ı 3.5.<br />

*30 247 81 038<br />

68projects, Fasanenstr. 68 Oliver Westerbarkey –ı 25.4.<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 William Tucker –ı 7.3.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße<br />

22–24, *30 284 4416 0<br />

Dittrich & Schlechtriem, Linienstr. 23, *30 2434 2462<br />

Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30<br />

Love, Ren Hang<br />

–ı 29.2.<br />

Christopher Williams –ı 29.2.<br />

C/O Berlin Talent Award –ı 29.2.<br />

Linda McCartney, Francesca<br />

7.3.–6.6.<br />

Woodman<br />

Duna Bianca – A proposal by<br />

–ı 11.4.<br />

Alfredo Aceto<br />

Silke Otto-Knapp, Moyra Davey,<br />

–ı 11.4.<br />

Peter Hujar<br />

Galerie Friedmann-Hahn, Wielandstraße 14, *30 31 99 77 17 Laura Nieto –ı14.3.<br />

Josef Fischnaller 19.3.–25.4.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Hortensia Mi Kafchin –ı11.4.<br />

Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26,<br />

Franziska Klotz, Patricia Ayres<br />

–ı25.4.<br />

*30 889 225 890<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352<br />

B. Terwiel, M. A. Fernandez,<br />

–ı28.3.<br />

S. Sabahi<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Sarah Haffner –ı29.2.<br />

Richard Thieler<br />

–ı21.3.<br />

Volker Stelzmann 6.3.–18.4.<br />

Kunstverein Ost – KVOST, Leipziger Strasse 47,<br />

Alexander Gronsky<br />

–ı4.4.<br />

*30 0177 442 2055<br />

Meyer Riegger, Friedrichstr. 235<br />

Anna Lea Hucht, Waldemar<br />

–ı7.3.<br />

Zimbelmann<br />

Michael Haas, Niebuhrstrasse 5, *30 889 2910 Valerio Adami –ı21.3.<br />

Saarländische Galerie, Am Festungsgraben 1 Ingeborg Knigge –ı29.2.<br />

Springer, Fasanenstrasse 13, *30 315 7220 Georges Rousse –ı4.7.<br />

Thomas Schulte, Charlottenstrasse 24 Robert Mapplethorpe 14.3.–22.4.<br />

Bernried Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1 Paula Modersohn-Becker –ı 15.3.<br />

Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 L’homme qui marche –<br />

–ı 8.3.<br />

Verkörperung des Sperrigen<br />

Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Karel Appel –ı 18.4.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Vonovia Award für Fotografie –ı 15.3.<br />

Kubus der Situation Kunst, Nevelstras. 29 c,<br />

Farbanstösse –ı 19.4.<br />

*234 298 8901<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4 Beethoven –ı 26.4.<br />

Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Martin Noël 12.3.–14.6.<br />

Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 Jeremy Deller –ı 26.4.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25, Michael Graeve –ı 26.3.<br />

*228 5387 6612<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Esther Adam –ı1.3.<br />

Kristina Buch<br />

–ı19.4.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Ikonen. Was wir Menschen anbeten –ı 1.3.<br />

Norbert Schwontkowski 21.3.–2.8.<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 High-cycle Fatigue –ı 19.4.<br />

Museen Böttcherstrasse, Böttcherstrasse 6–10<br />

Körper.Gefühl – Maria Lassnig aus –ı 7.6.<br />

der Sammlung Klewan<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 KlangTräume. Musik, Geräusch und –ı 1.3.<br />

Klangerlebnis<br />

Heman Chong –ı 1.3.<br />

So wie wir sind 2.0<br />

–ı10.1.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />

Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />

Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Adrian Mudder –ı 15.3.<br />

Pia Pollmanns –ı 15.3.<br />

Donaueschingen<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Ariane Faller, Mateusz Budasz<br />

Vollgas – Full Speed<br />

–ı 22.3.<br />

–ı19.4.<br />

Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 ViVa DaDa <strong>2020</strong> –ı 6.3.<br />

Schauraum Comic + Cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7 Nimm das, Adolf! Zweiter Weltkrieg –ı 15.3.<br />

im Comic<br />

Dresden Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Requiem –ı 26.4.<br />

Leonhardi-Museum, Grundstrasse 26 Barbara Klemm –ı 1.3.<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss/ Jan und Eva Švankmajer –ı 8.3.<br />

Taschenberg 2<br />

Städtische Galerie Dresden, Wilfsdruffer Str. 2,<br />

Frank Lippold. Die heimliche<br />

–ı10.5.<br />

*351 6564 8613<br />

Perspektive<br />

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2/ Eingang Konferenz der Plastiktiere –ı 1.3.<br />

Landhausstr.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Künstler der Brücke –ı 1.6.<br />

Lynn Chadwick, Jiri Tichy 29.2.–26.7.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Erwin Wortelkamp –ı 1.3.<br />

Klaus Kinold –ı 24.5.<br />

Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211<br />

8381204<br />

Absolvent_innen der<br />

Kunstakademie Düsseldorf<br />

E. Antin, L. Lozano, A. Piper,<br />

M. Laderman Ukeles<br />

–ı 8.3.<br />

–ı 17.5.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Albert Oehlen, Carroll Dunham –ı 1.3.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />

*211 8381204<br />

Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 899 0200<br />

Edvard Munch<br />

–ı 1.3.<br />

Pablo Picasso –ı 14.6.<br />

Sichtweisen. Die neue Sammlung –ı 17.5.<br />

Fotografie<br />

Verrückt nach Angelika Kauffmann –ı 24.5.<br />

Peter Lindbergh –ı 1.6.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Perspektiven der Fotografie 29.2.–9.5.<br />

Erfurt Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, *361 655 5660 Arnold Odermatt –ı26.4.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Survival of the Fittest 29.2.–24.5.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Der montierte Mensch –ı 15.3.<br />

I was a Robot –ı 15.3.<br />

Aenne Biermann –ı 1.6.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 David Renggli 8.3.–24.5.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Böhm100: Der Beton-Dom von<br />

–ı 26.4.<br />

Neviges<br />

DAM Preis <strong>2020</strong> –ı 10.5.<br />

The Playground Project –<br />

–ı 21.6.<br />

Architektur für Kinder<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 meet asian art –ı 30.8.<br />

Portikus, Alte Brücke 2/Maininsel Laura Langer –ı12.4.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Fantastische Frauen –ı24.5.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 141


Städel Museum, Schaumainkai 63<br />

En Passant. Impressionismus in 19.3.–28.6.<br />

Skulptur<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 Pauline Castra, Dennis Siering –ı8.3.<br />

Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 Graphische Sammlung: Gottlieb 21.3.–27.9.<br />

Theodor Hase<br />

freiburg.archäologie – 900 Jahre –ı 4.10.<br />

Leben in der Stadt<br />

Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Reiner Seliger –ı 29.3.<br />

–ı 15.3.<br />

Museum für neue Kunst Freiburg/B, Marienstrasse 10a,<br />

*761 201 2581<br />

Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus<br />

Expressionist Scherer – direkter,<br />

roher, emotionaler<br />

freiburg.archäologie – 200 Jahre<br />

Forschen in der Stadt<br />

–ı 4.10.<br />

Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 30 Jahre – Vom Ei zum Küken 29.2.–19.4.<br />

PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Paul Ege Art Collection –ı 19.4.<br />

Archäologisches Museum Colombischlössle,<br />

Rotteckring 5<br />

Der römische Legionär – Weit mehr<br />

als ein Krieger<br />

–ı 29.11.<br />

Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Stephan Janitzky, Sebastian Stein –ı 8.3.<br />

Friedberg Galerie Hoffmann – Görbelheimer Mühle 1, Görbelheimer Anett Frontzek –ı 13.6.<br />

Mühle 1, *6031 2443<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Marta Hoepffner, Willi Baumeister –ı 19.4.<br />

Galerie Bernd Lutze, Zeppelinstrasse 7 Burkhart Beyerle –ı 21.3.<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Götz Schramm<br />

–ı 7.3.<br />

*641 250 9444<br />

Nezaket Ekici 14.3.–25.4.<br />

Anton Bruhin 7.3.–17.5.<br />

Göppingen Kunsthalle Göppingen, Marstallstraße 55, *7161 650 4211 Johannes Hewel –ı29.3.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Karl Lagerfeld 8.3.–23.8.<br />

Bach-Platz 5<br />

Hamburg Altonaer Museum, Museumstraße 23 Fide Struck –ı 23.11.<br />

Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 David Hockney –ı10.5.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Haus der Photographie/Halle für Aktuelle Kunst,<br />

Deichtorstrasse 1–2<br />

Impressionismus<br />

–ı 1.3.<br />

Goya, Fragonard, Tiepolo –ı 13.4.<br />

trauern –ı 14.6.<br />

Unfinished Stories<br />

–ı30.8.<br />

Aneta Kajzer –ı 24.5.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz 100 Jahre lenkbares Licht –ı 1.6.<br />

Galerie Conradi, Admiralitätstr. 71 Andrzej Steinbach –ı 4.4.<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Jussuf Abbo –ı 29.3.<br />

Elementarteile –ı 30.11.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Beyond the Black Atlantic –ı 26.4.<br />

Sebastian Kuhn –ı 1.8.<br />

Heidenheim Kunstmuseum Heidenheim, Marienstr. 4, *7321 327 4810 Rolf Nikel –ı 26.4.<br />

Heilbronn Kunstverein Heilbronn, Allee 28 Birgit Werres –ı26.4.<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Navid Nuur –ı 26.4.<br />

Glas und Beton –ı 7.6.<br />

Herne<br />

–ı 19.4.<br />

Emschertal-Museum, Städtische Galerie, Karl-Brandt-<br />

Weg 2 + 5, *2323 162 659<br />

Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Spuren2 – KünstlerInnen der<br />

Jahrgänge 1946–1960<br />

Spuren 2 – Herner KünstlerInnen<br />

der Jahrgänge 1949 bis 1960<br />

–ı 19.4.<br />

Ingolstadt Lechner Museum, Esplanade 9 Rupprecht Geiger, Alf Lechner –ı 14.6.<br />

Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Erwerbungen der Marianne und 11.3.–3.5.<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Heinrich Lenhardt-Stiftung<br />

Julia Steiner –ı 19.7.<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Der Fall im Stall. Ein ungelöstes<br />

–ı8.3.<br />

Rätsel<br />

Marcel van Eeden<br />

–ı8.3.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Hans Baldung Grien –ı 8.3.<br />

Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Erwin Gross –ı 13.4.<br />

Florian Köhler –ı 3.5.<br />

(Un)endliche Ressourcen 7.3.–14.9.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Michael Bielicky –ı 8.3.<br />

Peter Weibel –ı 8.3.<br />

bauhaus.film.expanded –ı 17.5.<br />

Writing the History of the Future. –ı 21.3.<br />

Die Sammlung des ZKM<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Jeremiah Day, Rory Pilgrim –ı 19.4.<br />

Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Rotes Käppchen, blauer Bart –ı 13.4.<br />

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Forrest Bess –ı 3.5.<br />

Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 250 Jahre Antikensammlung<br />

–ı 31.12.<br />

Kassel<br />

Kerpen Haus Mödrath, An Burg Mödrath 1, *2237 603 6428 Dearm Baby Dream –ı20.12.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Rachel Maclean –ı 24.5.<br />

Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Georges Rousse, Franziskus<br />

–ı 22.3.<br />

Wendels<br />

Köln<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Berenice Abbott 20.3.–12.7.<br />

Im Mediapark 7<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı 17.8.<br />

Ulrich Tillmann –ı 17.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Wade Guyton –ı 1.3.<br />

Blinky Palermo –ı 3.5.<br />

Stille Ruinen –ı 14.6.<br />

Christian Lethert, Antwerpener Str. 52 Groupshow –ı 28.3.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7 – 11 Patrick Hughes –ı 7.3.<br />

Galerie Buchholz Köln, Neven Du-Mont-Str. 17 Ulla Wiggen –ı 4.4.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Richard Smith –ı 29.2.<br />

Galerie Karsten Greve Köln, Drususgasse 1–5, *221 257 1012 Sally Mann –ı14.3.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Joëlle Dubois –ı29.2.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 August Deusser –ı19.4.<br />

Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 Manfred Henninger –ı15.3.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Von Albers bis Zukunft<br />

Sharon Ya’ari<br />

Lahr Städtische Galerie Lahr, Kaiserstrasse 1, *78 2195 0210 Sonja Edle, Hoessle, Herbert<br />

Mehler<br />

–ı 24.4.<br />

–ı23.8.<br />

1.3.–5.4.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Neo Rauch –ı 10.5.<br />

Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Link in Bio –ı15.3.<br />

Max Slevogt<br />

–ı19.4.<br />

Lovis Corinth<br />

–ı1.6.<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Simon Schubert –ı19.4.<br />

Liebes Ding<br />

–ı26.4.<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Wir von hier! –ı1.3.<br />

Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Ibenthaler –ı8.3.<br />

Inspiration 7: Stillleben<br />

–ı22.3.<br />

Von allen Seiten: Skulpturen und<br />

Objekte<br />

20.3.–19.4.<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73,<br />

*33714061780<br />

Lucy Joyce<br />

Nicolas Deshayes<br />

–ı 28.3.<br />

–ı28.3.<br />

Ludwigsburg Kunstverein Ludwigsburg, Eberhardstr. 1 Bifurcation Chamber –ı9.4.<br />

Ludwigshafen Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Strasse 23 Arne Schmitt –ı19.4.<br />

Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Biennale für aktuelle Fotografie 29.2.–26.4.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3-5 Uriel Orlow –ı19.4.<br />

Mannheim Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Javagold –ı13.4.<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 made in marl –ı1.3.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 143


Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Karavane – verschollene Collagen –ı 1.3.<br />

von Hannah Höch<br />

Çiğdem Aky –ı 26.4.<br />

Prinz Gholam 21.3.–7.6.<br />

München<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

Anders gesehen<br />

–ı 29.3.<br />

Ingo Maurer –ı 18.10.<br />

Galerie der Künstler, Maximilianstrasse 42, *89 220 463 Blaue Zipfel – für Axel. 4.3.–19.4.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Innenleben. Interiorities –ı 29.3.<br />

Brainwashed –ı 29.6.<br />

Theaster Gates –ı 19.7.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Die Fäden der Moderne –ı 8.3.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Vorbilder/Nachbilder –ı 14.6.<br />

Ready to go! Schuhe bewegen –ı 21.6.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Forever Young –ı 30.4.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Feelings – Kunst und Emotion –ı 4.10.<br />

Sammlung Goetz, Oberföhringerstr. 103<br />

Tutto. Perspektiven italienischer –ı 29.2.<br />

Kunst<br />

GALERIE BRITTA VON RETTBERG, Gabelsbergerstraße 51 Youjin Yi –ı 28.2.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Rot ist schön –ı 14.3.<br />

Max Weber Six Friedrich, Prinzregentenstr. 79 Papierarbeiten IV –ı 21.3.<br />

SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Lev Khesin 12.3.–4.4.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />

Königsplatz<br />

Radio-Aktivität – Kollektive mit<br />

Sendungsbewusstsein<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Karel Dierickx 13.3.–7.6.<br />

The Public Matters. Ausstellung –ı 15.11.<br />

und Forum<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Park Seo-bo, Minjung Kim –ı29.3.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı15.3.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı31.12.<br />

Karl-Heinrich Müller<br />

Nordhorn Städtische Galerie Nordhorn, Vechteaue 2 Nezaket Ekici, Shahar Marcus –ı 10.5.<br />

Nürnberg Galerie Sima, Hochstrasse 33, *911 263 409 Matthias Ströckel –ı 22.4.<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Lily Wittenburg –ı 29.3.<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstr. 17 Ernst Weil 21.3.–14.6.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Possessed Landscapes –ı 29.3.<br />

Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Heidi Specker –ı 19.4.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 S. Ackermann, E. Hüpeden,<br />

–ı 29.3.<br />

H. Kröner, H. Pelz<br />

Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42<br />

Die Welt neu geordnet – Schätze<br />

–ı 1.3.<br />

aus der Zeit Napoleons<br />

Potsdam Brandenburger Landtag, Alter Markt 1 Arbeit, Arbeit, Arbeit –ı11.12.<br />

Radebeul Lügenmuseum, Kötzschenbrodaer Straße 39 Labytopia’89 – Underground and<br />

–ı 1.4.<br />

Revolution of German Democratic<br />

Republic<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Sophie Calle 7.3.–7.6.<br />

Regensburg artspace Erdel, Fischmarkt 3 Tom Kristen –ı 24.4.<br />

Remagen Arp Museum Rolandseck, Bahnhof Rolandseck,<br />

*2228 942 513<br />

Salvador Dalí und Hans Arp<br />

Jonas Burgert<br />

–ı 16.8.<br />

–ı 16.8.<br />

–ı19.4.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

An Ort und Stelle. Fotografie des<br />

Gegenwärtigen<br />

Damien Deroubaix<br />

Moby Dick<br />

–ı 23.8.<br />

–ı 1.3.<br />

–ı19.4.<br />

Kunst Reutlingen <strong>2020</strong> 1.3.–3.5.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Venedig – Faszination und Mythos 7.3.–21.6.<br />

Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Arvid Boecker –ı 8.3.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Talent kennt kein Geschlecht –ı 10.5.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1, Unsere Gegenwart<br />

–ı1.6.<br />

*271 405 7710<br />

Nora Turato<br />

–ı1.1.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 TZUSOO 14.3.–7.6.<br />

Inge Mahn 14.3.–7.6.<br />

Out of the Dark 14.3.–14.6.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 30 Jahre Kunstmuseum Singen 22.3.–7.6.<br />

Daniel Hausig 22.3.–7.6.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Vertigo –ı19.4.<br />

Der Traum vom Museum<br />

–ı31.5.<br />

«schwäbischer» Kunst<br />

André Wischnewski<br />

–ı6.9.<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Drucksache Bauhaus 20.3.–19.7.<br />

Ida Kerkovius 20.3.–19.7.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, *711 640 5989 Won Kun Jun – color on color –ı14.3.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Anja Luithle, Stefanie Gerhardt –ı6.3.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Alexander Kluge. Tempel der 14.3.–26.4.<br />

Ernsthaftigkeit<br />

Actually, the Dead Are Not Dead. 29.2.–10.5.<br />

Politiken des Lebens<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Max Pechstein –ı 15.3.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Alexander Kluge – Die Macht der<br />

–ı 19.4.<br />

Musik<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9<br />

Sonja Ahlhäuser zu Gast im Café<br />

–ı 12.4.<br />

Kleinschmidt<br />

Alexander Kluge –ı 19.4.<br />

Reclaim Context –ı 1.3.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Heike Sauer –ı 22.3.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Liebe, Traum und Tod –ı 26.4.<br />

*7151 5001 1686<br />

Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Daniel Hausig –ı 19.4.<br />

Szene Ungarn –ı 19.4.<br />

Waldkirchen in Galerie Zink, Waldkirchen 2, *170 29 40 588 Rosilene Luduvico, Johannes Nagel –ı15.3.<br />

der Oberpfalz<br />

Waldkraiburg Städtische Galerie Waldkraiburg, Braunauer Strasse 10 modern vormodern –ı 8.3.<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Gae Aulenti<br />

Home Stories. 100 Jahre,<br />

20 visionäre Interieurs<br />

29.2.–28.6.<br />

–ı 23.8.<br />

Weilburg galerie 7, Mauerstrasse 7 Klaus Graubner –ı 31.3.<br />

Weimar Bauhaus-Museum, Stéphane-Hessel-Platz 1 Zenica Trilogie –ı 28.6.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Ryoji Ikeda –ı29.3.<br />

Wuppertal Hengesbach Gallery, Vogelsangstraße 20, *202 753 532 Olga Stozhar –ı 6.3.<br />

Xanten Galerie im DreiGiebelHaus, Kapitel 18, *2801 7 720 Kunstbügel –ı 21.3.<br />

Finnland *0358<br />

Helsinki Amos Rex (Lasipalatsi), Mannerheimintie 22–24 Generation <strong>2020</strong> –ı 10.5.<br />

Museum of Contemporary Art Kiasma,<br />

Weather Report: Forecasting<br />

–ı 16.8.<br />

Mannerheiminaukio 2<br />

Future<br />

Frankreich *0033<br />

Aix-en-ProvenceHôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Hokusai, Hiroshige, Utamaro… –ı 22.3.<br />

Amily Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Anne-Charlotte Yver –ı8.3.<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Chloé Delarue –ı9.5.<br />

Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette De Leur Temps 6 –ı 15.3.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 dancing machines –ı26.4.<br />

Bignan Domaine de Kerguéhennec Pépinière 2019 –ı1.3.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FINNLAND / FRANKREICH 145


Mulhouse — Lauren McCarthy,<br />

La Kunsthalle. Foto: Hanneke Wetzer<br />

Paris — Ulla von Brandenburg, Palais<br />

de Tokyo. Foto: Andrés Lejona<br />

Brest<br />

Centre d’Art Passerelle, 41, rue Charles Berthelot,<br />

Luiz Roque, Fanny Gicquel –ı 2.5.<br />

*2 9843 3495<br />

Calais<br />

Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu,<br />

Pendant que les champs brûlent… –ı 10.5.<br />

*3 2146 4840<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Jean-Marie Appriou, Farah Atassi, –ı 1.3.<br />

Nick Relph<br />

Collection: New York: The Eighties –ı 31.5.<br />

(Part Two)<br />

New York: The Eighties (Part Two) –ı 31.5.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

Isabelle Le Minh<br />

Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse José de Guimaraes –ı 15.3.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Minia Biabiany –ı 7.6.<br />

Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue Jochen Lempert –ı 29.3.<br />

Raspail, *1 4960 2506<br />

Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Vladimir Velickovic –ı 26.4.<br />

Lyon Musée des Beaux-Arts Lyon, 20, Place des Terreaux Degas, Christo, Michel-Ange,<br />

–ı8.3.<br />

Rodin, Man Ray, Dürer u.a.<br />

Picasso 18.3.–13.7.<br />

Marseille<br />

Metz<br />

Montluçon<br />

Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée,<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux,<br />

*4 7331 8500<br />

–ı1.3.<br />

Kharmohra – L’Afghanistan au<br />

–ı 1.3.<br />

risque de l’art<br />

Voyage voyages –ı 4.5.<br />

Des mondes construits –ı 23.8.<br />

Agnès Geoffray –ı 26.4.<br />

Mouans-SartouxEspace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gérard Tranquandi –ı 5.4.<br />

Francisco Sobrino –ı 31.5.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Algotaylorism –ı 26.4.<br />

Nice<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Lars Fredrikson<br />

–ı 22.3.<br />

Charlotte Pringuey-Cessac –ı 17.5.<br />

Nîmes Musée d’Art Contemporain Nîmes, 16, Pl. de la Maison Carrée Peter Friedli –ı1.3.<br />

Nogent-sur- Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16, Lise Déramond-Follin<br />

–ı29.3.<br />

Marne *1 48 71 90 07<br />

Noisiel La Ferme du Buisson, Allée de la Ferme Marie Preston –ı1.3.<br />

Paris<br />

Centre Culturel Suedois, Hôtel de Marle, 11, rue Payenne, Peter Johansson<br />

–ı1.3.<br />

*1 4478 8020<br />

Centre Culturel Suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Thérapie nationale, Peter<br />

–ı1.3.<br />

Johansson<br />

Dorian Sari, Ursula Biemann<br />

–ı12.4.<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Boltanski –ı16.3.<br />

Jeremy Shaw –ı 20.4.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Claudia Andujar –ı 10.5.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas Nina Childress –ı 28.3.<br />

Etudes sur l’empathie<br />

–ı25.10.<br />

Halle Saint-Pierre, 2, rue Ronsard, *1 4258 7289 Roger Ballen –ı 31.7.<br />

ICI Stephenson, 56, rue Stephenson Croyances 12.3.–26.7.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde The Supermarket of Images –ı 7.6.<br />

Lafayette Anticipations, 9 rue du Plâtre Rachel Rose 6.3.–17.5.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ben Russell –ı 5.4.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Erwin Wurm 4.3.–7.6.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne, 1 rue Unica Zürn –ı 31.5.<br />

Cabanis, *1 45 65 86 96<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11 avenue du Hans Hartung –ı 1.3.<br />

Président Wilson<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Turner 13.3.–20.7.<br />

Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Barbara Hepworth –ı 22.3.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Ulla von Brandenburg –ı17.5.<br />

Notre monde brûle (John<br />

–ı17.5.<br />

Akomfrah, Mustapha Akrim,<br />

Francis Alÿs, Kader Attia u.v.a.)<br />

Villa Marie Vassilieff, 21 Villa Marie Vassilieff Creative Beginnings –ı18.4.<br />

Almine Rech, 127, rue du Chevaleret Antoni Tàpies –ı28.3.<br />

Jansson Stegner 3.3.–18.4.<br />

Atelier des Lumières, Rue Saint-Maur 38 Yves Klein –ı31.12.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Ève Chabanon –ı25.4.<br />

David Zwirner Paris, Rue Vieille du Temple 108 Jordan Wolfson –ı21.3.<br />

Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 John Chamberlain –ı18.4.<br />

Galerie Laurent Godin, Rue Eugène Oudiné 36, *1 42 71 10 66 Delphine Reist –ı21.3.<br />

Galerie Michel Rein, 42, rue de Turenne A. K. Burns –ı21.3.<br />

L’ahah, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Ran Zhang –ı28.3.<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19 avenue André Mussat CS 81123, Sans réserve<br />

–ı26.4.<br />

*2 9937 3793<br />

Rodez Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo Femmes années 50 –ı 10.5.<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel So british! (collection Pinault) –ı11.5.<br />

Pro Liturgia<br />

–ı29.3.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

*1 3464 3610<br />

Sars-Poteries MusVerre, Rue du Général de Gaulle 76 Moi(s) –ı21.6.<br />

Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Abdelkader Benchamma<br />

–ı19.4.<br />

*67 323 305<br />

Sèvres Musée de Céramique, Place de la Manufacture La Beauté du geste –ı31.8.<br />

St-Etienne Musée d’Art Moderne St-Etienne, La Terrasse Alexandre Leger –ı17.5.<br />

Strasbourg Musée de l’Oeuvre Notre-Dame, 3, Place du Château, Hans Baldung Grien<br />

–ı8.3.<br />

*3 8852 5000<br />

Tours<br />

CCC OD – Centre de création contemporaine, Jardin Fabien Verschaere<br />

–ı3.5.<br />

François 1er<br />

Villeneuve<br />

d’Ascq<br />

LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 William Kentridge –ı5.7.<br />

Italien *0039<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Antonio Rovaldi –ı 18.5.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro 2019 –ı31.3.<br />

Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO La Galleria de’ Foscherari<br />

–ı 1.3.<br />

1962–2018<br />

Ed Atkins, Luca Francesconi,<br />

–ı 3.5.<br />

Apostolos Georgiou u.a.<br />

Palazzo Bentivoglio, C Via del Borgo di San Pietro 1, BO Sissi –ı 19.4.<br />

Villa delle Rose, Via Saragozza 230, *51 502 859 Muntadas –ı 22.3.<br />

Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, *51 030 1015 Chagal –ı 1.3.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 147


Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Peter Wächtler –ı 9.5.<br />

BZ, *471 971 626<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Mercedes Azpilicueta –ı 13.5.<br />

ANS – Archivio di Nuova Scrittura –ı 7.6.<br />

Caltrano Fondazione Coppola, Via Palladio 129, VI H. Levy, H. Mirza, Ch. Ma. Zanon u.a. –ı 31.3.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella –ı14.3.<br />

Collezione Würth<br />

Catania Fondazione Brodbeck, via gramignani 93, *95 723 3111 Ryan Mendoza –ı 1.3.<br />

Catanzaro Casa della Memoria Mimmo Rotella, Vico delle Onde, 7, CZ Mimmo Rotella e la Storia dell’Arte –ı30.8.<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Il Re, Il Kaiser e le Oche –ı 22.3.<br />

Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, La collezione Franco Farina –ı 15.3.<br />

*532 244 949<br />

Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Giuseppe De Nittis –ı 13.4.<br />

Florenz Museo del Novecento Firenze, Pza di Santa Maria Novella 10 Fabio Mauri, Elena Mazzi –ı 30.4.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 Tomás Saraceno –ı19.7.<br />

Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654<br />

Özlem Altin, Lydia Hamann/Kaj<br />

–ı 20.3.<br />

Osteroth, Alice Peragine, Amelia<br />

Umuhire<br />

Sonia Elizabeth Barrett –ı 20.3.<br />

Genova<br />

La Spezia<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, GE,<br />

*10 562 440<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Da Tiziano a Rubens<br />

Anni Venti in Italia<br />

Banksy<br />

Oversize. Grandi capolavori dalle<br />

collezioni del CAMeC<br />

–ı 1.3.<br />

–ı1.3.<br />

–ı29.3.<br />

–ı 20.9.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Premio Lissone Design 2019 –ı15.3.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Teodora Axente, Francesca Grilli, 7.3.–15.6.<br />

Massimo Grimaldi u.a.<br />

Milano Fondazione Prada, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Rubber Pencil Devil 10.3.–25.5.<br />

«K» (M. Kippenberger, O. Welles)<br />

–ı27.7.<br />

The Porcelain Room<br />

–ı28.9.<br />

Liu Ye –ı 28.9.<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marc Bauer –ı21.3.<br />

La Triennale di Milano, Viale Alemagna 6, MI, *2 724 341 Giancarlo De Carlo, Francesca Torzo –ı 29.3.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Georges de La Tour –ı 7.6.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, *2 6611 1573 Trisha Baga –ı 19.7.<br />

Fondazione Marconi, Via Tadino 15, *2940 4373 Mario Schifano –ı 20.3.<br />

Galleria Fumagalli Milano, Via Bonaventura Cavalieri 6, MI, Stefano Scheda –ı 18.4.<br />

*2 3679 9285<br />

Galleria Poggiali, Foro Buonaparte 52, MI, *2 7209 5815 Olaf Breuning –ı 28.3.<br />

Gallerie d’Italia, Piazza della Scala, 6 Canova / Thorvaldsen –ı 15.3.<br />

Spazio Oberdan, Piazza Oberdan, *2 7740 6300 Mario Schifano –ı 20.3.<br />

Modena Galleria civica d’arte moderna, Corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4.<br />

Mata, Manifattura Tabacchi Modena, via della Manifattura Kenro Iru<br />

–ı13.4.<br />

dei Tabacchi 83<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4.<br />

Napoli Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Marcello Rumma –ı 13.4.<br />

Settembrini, 79, NA<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Anna Marongiu –ı 1.3.<br />

Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27, *49 875 6063 The Mellon Collection –ı 1.3.<br />

Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Il mare non ha paese nemmeno lui... –ı 31.12.<br />

Parma Complesso Monumentale della Pilotta, Piazzale della Fornasetti 5.3.–30.9.<br />

Pilotta, 15, PR, *521 233617<br />

Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Massimo Bartolini –ı22.3.<br />

Gio Ponti<br />

–ı13.4.<br />

Piacenza XNL Piacenza Contemporanea, Via Santa Franca, 36, PC Collezionismo italiano<br />

–ı 24.5.<br />

contemporaneo<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277 Mario Rizzi –ı 15.3.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Luca Vittone –ı 15.3.<br />

The Missing Planet –ı 3.5.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Svenja Deininger 8.3.–26.7.<br />

Rehang –ı 31.12.<br />

Palazzo Magnani, Corso Giuseppe Garibaldi 29,<br />

*522 454 437<br />

What a wonderful world. La lunga<br />

storia dell’Ornamento tra arte e<br />

natura<br />

Rom Fondazione Giuliani, via Gustavo Bianchi 1, *5730 1091 Esther Kläs –ı 18.4.<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Verso il Bauhaus. Moholy-Nagy e i –ı15.3.<br />

suoi Contemporanei ungheresi<br />

Miresi<br />

–ı19.4.<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />

Guido Reni 2, *96 7350<br />

Alighiero Boetti<br />

At home<br />

Altan<br />

Gio Ponti<br />

–ı 8.3.<br />

–ı 22.3.<br />

–ı22.3.<br />

–ı13.4.<br />

–ı13.4.<br />

Nomas Foundation, Viale Somalia 33, *8639 8381 Julien Bismuth –ı28.2.<br />

Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM, Gabriele Basilico<br />

–ı 13.4.<br />

*96 7500<br />

Jim Dine<br />

–ı2.6.<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, *67 611 Della materia spirituale dell’arte –ı8.3.<br />

Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso Isadora Duncan<br />

–ı1.3.<br />

Bettini 43<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz –ı29.3.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Berlinde De Bruyckere –ı15.3.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31 Gino De Dominicis –ı8.3.<br />

Helmut Newton<br />

–ı3.5.<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Massimo Vitali –ı5.7.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Trevor Paglen 12.3.–31.5.<br />

PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />

Arahmaiani 6.3.–31.5.<br />

*11 318 2235<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 Maurizio Camerani –ı28.3.<br />

Treviso Museo di Santa Caterina, Piazzetta M. Botter, 1 Capolavori dal Kunsthistorisches<br />

Museum di Vienna<br />

–ı31.5.<br />

Venezia Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1,<br />

*41 523 0869<br />

Venezia e lo Studio Glass<br />

Americano<br />

23.3.–26.7.<br />

Magazzini del sale, Magazzino del Sale 3, Zattere Italo Rondinella 7.3.–15.4.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Masbedo 5.3.–7.3.<br />

Henri Cartier-Bresson 22.3.–10.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Arte dall’Africa, dall’Oceania e<br />

–ı14.6.<br />

dalle Americhe nella Collezione<br />

Peggy Guggenheim<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE<br />

Marlene Dumas, Robert Colescott, 22.3.–13.12.<br />

Saul Fletcher u.a.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Senza Respiro / Breathless –ı1.3.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Da Tiziano a Rubens –ı1.3.<br />

Vicenza Fondazione Coppola, Corso A. Palladio 1, VI, *444 043272 Hannah Levy, Haroon Mirza,<br />

Christian Manuel Zanon u.a.<br />

–ı31.3.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Litauen *0370<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Steven Parrino<br />

Epidermis – Conditio humana –<br />

Kosmos<br />

–ı 17.5.<br />

–ı 11.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Hannes Ludescher –ı 8.3.<br />

Talking Studios 24.3.–10.5.<br />

Vilnius MO Museum, Pylimo str. 1 Mekas Winks Better –ı 16.8.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LITAUEN 149


Luxemburg *0352<br />

Luxemburg<br />

Niederlande *0031<br />

Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41 rue<br />

Notre Dame, *50 45<br />

Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Ben Wheele<br />

29.2.–19.4.<br />

Rachel Maclean 29.2.–19.4.<br />

Sophie Jung 7.3.–7.6.<br />

Suki Seokyeong Kang<br />

–ı 1.4.<br />

Le monde en mouvement –ı 1.5.<br />

Amsterdam EYE Filmmuseum, IJpromenade 1 Francis Alÿs –ı 8.3.<br />

Hermitage, Nieuwe Herengracht 14, *20 530 8751 Jewels! –ı 15.3.<br />

Rijksmuseum, Museumstraat 1<br />

Caravaggio – Bernini. Der Barock<br />

–ı 7.6.<br />

in Rom<br />

Stedelijk Museum, Museumplein Prix de Rome –ı 22.3.<br />

Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Mark Manders –ı 24.5.<br />

Rotterdam Galerie Phoebus, Eendrachtsweg 61, *10 414 5151 Stefan Gritsch –ı 22.3.<br />

Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 The Huis Marseille collection –ı5.7.<br />

Österreich *0043<br />

Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Revue –ı 26.4.<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Bunny Rogers –ı 13.4.<br />

Vorarlberg Museum, Kornmarkt 1 Reinhold Luger –ı 13.4.<br />

Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Christian Helbock<br />

–ı 1.3.<br />

Jeanette Müller, Paul Divjak –ı 1.3.<br />

Neue Mitglieder –ı 1.3.<br />

Eva Buchrainer 14.3.–19.4.<br />

Petra Buchegger, Silke Maier, 14.3.–19.4.<br />

Annja Krautgasser<br />

Zur Zeit Zürich, Zürcher<br />

14.3.–19.4.<br />

Hochschule der Künste<br />

Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Werner Reiterer 13.3.–17.4.<br />

Graz Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Meta Grgurevič –ı 2.4.<br />

Sonja Gangl –ı 2.4.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Ausstellung zum Förderungspreis –ı 10.3.<br />

des Landes Steiermark 2019<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ende der Zeitzeugenschaft? –ı13.4.<br />

Innsbruck TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Lachen –ı 15.3.<br />

*512 508 3178<br />

The Soap Room, Innstr. 23 Innsbruck International 7.3.–22.3.<br />

Klagenfurt Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8,<br />

*50 5363 0542<br />

Bilder einer Landschaft<br />

–ı 12.4.<br />

Payer Gabriel –ı 12.4.<br />

Krems Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Robin Rhode 14.3.–21.6.<br />

Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Pawel Althamer, Jakob Lena Knebl –ı 17.5.<br />

Nordico, Dametzstr. 23 Egon Hofmann-Linz –ı 26.4.<br />

galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Josef Bauer<br />

–ı 29.2.<br />

Norbert Frensch –ı 31.3.<br />

Salzburg Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, *662 8042 2149 Habitat –ı21.3.<br />

Sira-Zoé Schmid<br />

–ı21.3.<br />

Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg 32 Bodies-Cities –ı8.3.<br />

Die Spitze des Eisbergs<br />

–ı13.4.<br />

Something else<br />

–ı26.4.<br />

Walter Martin, Paloma Muñoz<br />

–ı26.4.<br />

Galerie 5020, Residenzplatz 10, *662 848 817 Durch das Raue zu den Sternen –ı11.4.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Heidi Harsieber –ı4.4.<br />

Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Gernot Wieland, Declan Clarke –ı19.4.<br />

Thaddaeus Ropac, Mirabellplatz 2 Stephan Balkenhol –ı28.3.<br />

Wien Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, *1 4315 37330 The Cindy Sherman Effect –ı 21.6.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Schweden *0046<br />

Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Herbert Brandl –ı 24.5.<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Yoshinori Niwa –ı 4.4.<br />

Museum of Capitalism –ı 4.4.<br />

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11 Die Ephrussis. Eine Zeitreise –ı 8.3.<br />

Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13<br />

Alec Soth. Photography Is A<br />

–ı 16.8.<br />

Language<br />

Kunsthistorisches Museum, Maria Theresien-Platz, Beethoven bewegt 25.3.–5.7.<br />

*1 5 2524 4025<br />

MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Otto Prutscher –ı 17.5.<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Objects Recognized in Flashes<br />

–ı 13.4.<br />

Steve Reinke 6.3.–21.6.<br />

Ingeborg Strobl 6.3.–26.7.<br />

Weltmuseum Wien, Heldenplatz Japan zur Meiji-Zeit –ı10.5.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 John Akomfrah, Michael E. Smith –ı 19.4.<br />

Krobath, Eschenbachgasse 9 Sonja Gangl –ı 2.4.<br />

Nächst St. Stephan, Grünangergasse 1/2 Herbert Brandl –ı 14.3.<br />

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Ragna Bley, Inger Ekdahl –ı 13.4.<br />

Stockholm Index, Kungsbro Strand 19, *8 502 198 38 Ramesch Daha –ı29.3.<br />

Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac Juan Barjola –ı 29.3.<br />

Em perspectiva –ı 30.6.<br />

Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 En el nombre de la madre, en el<br />

nombre de la tierra<br />

–ı 25.4.<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

Cámara y ciudad<br />

Objetos de deseo. Surrealismo y<br />

Diseño 1924–<strong>2020</strong><br />

Dónde estamos. Dónde podríamos<br />

estar<br />

–ı 8.3.<br />

–ı8.3.<br />

5.3.–21.6.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Lluís Llach –ı 26.4.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Gameplay –ı 3.5.<br />

Fondación Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 En tres actes –ı 25.4.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Antoni Tàpies. Teatre –ı 19.4.<br />

Antoni Tapuies. L’acid és el meu<br />

–ı 24.5.<br />

ganivet<br />

Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, *93 443 9470 No em sents 20.3.–27.9.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Charlotte Posenenske –ı 8.3.<br />

Takis –ı 19.4.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Nuar léspai: Aurèlia Muñoz –ı30.4.<br />

Sala Fundación Mapfre Casa Garriga Nogués, Diputació Carlos Pérez Siquier –ı 17.5.<br />

250, Barcelona, *932 723 180<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Carlos Aires: Nothing New –ı 29.2.<br />

Carlos Pazos 14.3.–9.5.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Marcelo Exposito –ı 17.3.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Chema Madoz –ı 28.3.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Invocar la meravella 10.3.–31.5.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Damaris Pan 13.3.–8.4.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Jesse Jones –ı 1.3.<br />

Richard Artschwager –ı 10.5.<br />

Lygia Clark 6.3.–24.5.<br />

William Kentridge 12.3.–14.6.<br />

Olafur Eliasson –ı 21.6.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Cristina García Rodero –ı 17.5.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Karin Bos –ı 24.5.<br />

Serzo –ı 24.5.<br />

AGENDA // LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 151


Maite Santamaría –ı 24.5.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n Una veu / una imatge 12.3.–14.6.<br />

Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Descubrimientos Millares –ı 17.5.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, D3us Ex M4ch1na –ı 16.5.<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12, El món serà Tlön –ı 26.4.<br />

*97 222 3305<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Solovki –ı 22.3.<br />

Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />

*948 361 457<br />

Las maquinistas –ı 25.3.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

Madrid<br />

Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13<br />

Museo de Arte Contemporáneo, Avenida de los Reyes<br />

Leoneses 24<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />

*91 330 7300<br />

Dagoberto Rodríguez, Nwangi 26.3.–21.6.<br />

Hutter<br />

Cinco itinerarios con un punto de<br />

–ı 7.6.<br />

vista<br />

La pintura. Un reto permanente –ı 1.3.<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Stop vuelvo pronto stop –ı 12.4.<br />

Rosana Antolí –ı 17.5.<br />

Patricia Domínguez, Beatriz<br />

–ı 24.5.<br />

Olabarrieta<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 August Sander –ı 17.5.<br />

Antonio Saura –ı 17.5.<br />

Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Game on –ı 31.5.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Cuixart –ı 16.5.<br />

Los irascibles 6.3.–7.6.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Rodin-Giacometti –ı 10.5.<br />

*91 581 6100<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Bill Viola –ı 17.5.<br />

Buckminster Fuller 24.3.–30.8.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12 Sadik Kwaish Alfraji –ı 31.3.<br />

Wearable Art –ı 31.3.<br />

Doce fábulas urbanas –ı 19.7.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 Sáez de Oíza –ı 26.4.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Sara Ramo –ı 2.3.<br />

Ceija Stojka –ı 23.3.<br />

Musas insumisas –ı 23.3.<br />

Jörg Immendorff –ı 13.4.<br />

Miguel Ángel Campano –ı 20.4.<br />

Ignacio Gómez de Liaño –ı 18.5.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 La màquina de Magritte –ı 28.2.<br />

Joan Jonas –ı 18.5.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Hassan Khan –ı 1.3.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz –ı 29.3.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid<br />

Gran Sur: arte chileno<br />

–ı 26.4.<br />

contemporáneo. Colección Engel<br />

Tabacalera. Espacio Promoción del Arte, Embajadores, 51 Joan Rabascall –ı 12.4.<br />

Mujeres fotógrafas –ı 12.4.<br />

BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, *915 23 34 57 Richard Bernstein, Francesco<br />

–ı 1.3.<br />

Clemente<br />

José Parra Moreno 3.3.–5.4.<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Hugh Mangum –ı 28.3.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 David Delfín –ı 10.5.<br />

Fundación Mapfre Sala Bárbara de Braganza, Bárbara de Richard Learoyd –ı 24.5.<br />

Braganza 13, *91 581 4609<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Ignasi Aballí –ı 2.4.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Juan Asensio –ı 4.4.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Malaga<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, Madrid,<br />

*913 08 15 69<br />

Juan Manuel Ballester<br />

–ı 10.3.<br />

Edgar Martins 14.3.–10.5.<br />

Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Freies Rheinland –ı30.4.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2 Dokoupil –ı 12.4.<br />

Álvaro Urbano –ı 19.4.<br />

Generación <strong>2020</strong> –ı 26.4.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Raha Raissnia –ı 21.3.<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

Humor Absurdo<br />

Francesca Ruiz<br />

–ı 28.6.<br />

–ı 28.6.<br />

Utopias Modernas<br />

–ı 2.3.<br />

Alechinsky en el país de la tinta –ı 12.4.<br />

Centro de Arte Contemporáne Malaga, Calle de Alemania Eulalia Valldosera –ı 12.4.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Genealogías del arte –ı 31.5.<br />

Caixa Forum, Plaza Weyler 3<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Azul. El color del Modernismo<br />

De la posguerra a la<br />

contemporaneïtat<br />

–ı31.5.<br />

–ı1.11.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Un viaje de ida y vuelta –ı 1.3.<br />

Santa Cruz de Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Mitos del futuro proximo –ı 15.3.<br />

Tenerifa Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Anri Sala –ı 3.5.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la<br />

Cartuja, Sevilla<br />

Jesús Madriñán<br />

–ı 1.3.<br />

Francesc Torres –ı 1.6.<br />

Antón Patiño 13.3.–3.6.<br />

La montaña plana. José María<br />

–ı7.6.<br />

Yagüe<br />

Amalia Pica<br />

–ı 15.3.<br />

Desorientalismos 4.3.–5.7.<br />

Naeem Mohaiemen 4.3.–23.8.<br />

Valencia Institut Valencia d’Art Modern, Guillem de Castro 118 La sociedad del rendimiento –ı 15.3.<br />

Contracultura –ı 17.5.<br />

IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 La sociedad del rendimiento –ı 22.3.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Carmen Laffón: La sal –ı 3.5.<br />

Ciudad y progreso –ı 18.5.<br />

Eva Lootz –ı 7.6.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Manuel Colmeiro –ı 24.5.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Elena Mendizábal –ı3.5.<br />

Gema Intxausti –ı 20.9.<br />

Tschechische Republik *0420<br />

Prag Galerie Rudolfinum, Alsovo Nabrezi 12 Michaël Borremans –ı 12.4.<br />

Ungarn *0036<br />

Budapest Ludwig Museum, Komor Marcell u. 1. The Dead Web – The End January –ı 26.4.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sonia Boyce –ı 10.4.<br />

Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 John Newling 4.3.–31.5.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Garth Gratrix –ı28.3.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Pacita Abad –ı 22.3.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Don McCullin –ı 4.5.<br />

Not Vital –ı 4.5.<br />

Derry~<br />

Londonderry<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />

A. Meyer-Brandis, D. Banks,<br />

L. Collini, S. McKeever<br />

Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Paloma Varga Weisz 13.3.–20.4.<br />

The Tetley, Hunslet Road Emii Alrai, Taus Makhacheva –ı 10.5.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Jonathan Baldock, Frances Disley 13.3.–21.6.<br />

–ı 7.3.<br />

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / UNGARN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 153


Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Vivian Suter –ı15.3.<br />

Theaster Gates<br />

–ı3.5.<br />

Candice Breitz<br />

–ı7.6.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street An English Lady’s wardrobe –ı1.3.<br />

London Camden Arts Centre, Arkwright Road Vivian Suter, Athanasios Argianas –ı 5.4.<br />

cell, 258 Cambridge Heath Road, *20 241 3600 X6 Collective –ı 22.3.<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Ventura 2019 –ı 30.4.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Claire Morgan –ı 4.5.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Cameron Rowland –ı 12.4.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Silvia Rosi, Theo Simpson –ı 8.3.<br />

Tate Britain, Millbank Steve McQueen –ı 1.5.<br />

Tate Modern, Bankside Dora Maar –ı 15.3.<br />

Kara Walker –ı 5.4.<br />

Steve McQueen –ı 11.5.<br />

Andy Warhol 12.3.–6.9.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road,<br />

Tim Walker –ı 8.3.<br />

*20 942 2000<br />

Cars –ı 19.4.<br />

Austrian Cultural Forum, 28, Rutland Gate, *20 225 0470 Hypersurface –ı 24.4.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Joseph Kosuth, Seamus Farrell –ı 28.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Imran Perretta –ı 15.3.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Polly Gould –ı 21.3.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Lauren Gault –ı 22.3.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 To Exalt the Ephemeral: Alina<br />

–ı 2.5.<br />

Szapocznikow, 1962–1972<br />

Isa Genzken –ı 2.5.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 A. Büttner, H. Cammock, L. Himid u.a. 13.3.–25.4.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Rose Finn-Kelcey –ı 4.4.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tony Cragg –ı 29.2.<br />

Dom Sylvester Houédard 11.3.–2.5.<br />

Matt’s Gallery, 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Paul Eachus, Nooshin Farhid 29.2.–22.3.<br />

Mazzoleni, 27 Albemarle Street, *20 7495 8805 Gianfranco Zappettini –ı 11.4.<br />

Pilar Corrias Gallery, 54 Eastcastle Street, *207 323 7000 Shara Hughes –ı 21.3.<br />

Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Alastair Philip Wiper, Eric de Maré –ı 16.5.<br />

Serpentine Gallery, Kensington Gardens Cao Fei 4.3.–17.5.<br />

Formafantasma Cambio 4.3.–17.5.<br />

Serpentine Sackler Gallery, West Carriage Drive, Greater Studio Formafantasma 4.3.–17.5.<br />

London<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Sophie Cundale 6.3.–19.4.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Sara Cwynar –ı 5.4.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Recetas Urbanas –ı 25.4.<br />

Simnikiwe Buhlungu –ı 2.10.<br />

Tristan Hoare, Fitzroy Square 6, Bloomsbury, Greater London Kiki Smith, Paolo Colombo –ı 20.3.<br />

VITRINE, London, Bermondsey Square, Greater London Nicole Bachmann 11.3.–5.4.<br />

Manchester HOME, 70 Oxford St. Manchester Open <strong>2020</strong> –ı15.3.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Barbara Walker –ı12.4.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Black Artists & Modernism 23.3.–19.4.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Denzil Forrester –ı3.5.<br />

Salisbury Roche Court, East Winterslow, Wiltshire Psychotropics –ı22.3.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Rosie Hastings, Hannah Quinlan –ı31.5.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Saad Qureshi –ı15.3.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Bill Brandt, Henry Moore –ı31.5.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Arpita Shah, Maryam Wahid, Nilupa<br />

Yasmin u.a.<br />

–ı19.4.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Aserbaidschan *0994<br />

Baku<br />

Australien *0061<br />

YARAT Contemporary Art Centre, Sabail District,<br />

*12 505 1414<br />

Ahmet Öğüt, Farid Rasulov 17.3.–2.6.<br />

Sydney Museum of Contemporary Art Australia, 140 George St MCA Collection: Today Tomorrow<br />

Yesterday<br />

–ı 29.3.<br />

Marokko *0212<br />

Marrakech<br />

Martinique *00596<br />

Museum of African Contemporary Art Al Maaden, Sidi<br />

Youssef Ben Ali, *676 92 44 92<br />

Have you seen a Horizon lately? –ı 19.7.<br />

Le François –<br />

Martinique<br />

Fondation Clément, Habitation Clément Pascale Marthine Tayou –ı 22.3.<br />

Russland *0007<br />

Moskau<br />

Südafrika *0027<br />

Cape Town<br />

Kapstadt<br />

Togo *0228<br />

The Lumière Brothers Center, Bolotnaya emb.,<br />

*495 228 9878<br />

South African National Gallery, Government Avenue,<br />

Company’s Garden<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, Silo District, *87 350 4777<br />

Alexander Rodchenko –ı 5.4.<br />

Gabrielle Goliath –ı 27.4.<br />

Abdoulaye Konaté –ı 11.1.<br />

Lomé Palais de Lomé, Boulevard du 13 Janvier Infinity: Hommage à Kossi Aguessy –ı 1.3.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Seth Price –ı 1.3.<br />

Yayoi Kusama –ı 10.5.<br />

Oscar Murillo –ı 17.5.<br />

Lisa Yuskavage –ı 31.5.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Sylvia Fein<br />

Lands of Promise and Peril:<br />

Geographies of California<br />

Brave Warriors and Fantastic Tales<br />

Ron Nagle<br />

Edie Fake<br />

Art for Human Rights: Peace Now!<br />

Rosie Lee Tompkins<br />

–ı 1.3.<br />

–ı26.4.<br />

–ı31.5.<br />

–ı14.6.<br />

–ı21.6.<br />

–ı12.7.<br />

–ı19.7.<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. Yayoi Kusama –ı 28.2.<br />

Tschabalala Self: Out of Body –ı 5.7.<br />

Carolina Caycedo –ı 5.7.<br />

Beyond Infinity: Contemporary Art<br />

After Kusama<br />

–ı 28.2.<br />

Chicago<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago<br />

Av., MI<br />

Lucian Freud<br />

1.3.–25.5.<br />

Personal Space –ı 21.6.<br />

Elsa Dorfman –ı 21.6.<br />

Mika Rottenberg<br />

–ı 8.3.<br />

Tha shape of the future –ı 5.4.<br />

Becoming the Breeze: Alex Chitty –ı 12.4.<br />

with Alexander Calder<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Phantom Canyon: A Digital Circuit –ı26.4.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / ASERBAIDSCHAN / AUSTRALIEN / MAROKKO / MARTINIQUE / … 155


Detroit<br />

Houston<br />

Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />

Ave, *313 832 6622<br />

Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />

Blvd., TX<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross<br />

Natural Forces: Winslow Homer<br />

–ı 7.6.<br />

and Frederic Remington<br />

Robolights Detroit –ı 3.5.<br />

Garrett Bradley<br />

–ı 23.3.<br />

Slowed and Throwed 6.3.–7.6.<br />

Photography and the Surreal<br />

–ı 14.6.<br />

Imagination<br />

Brice Marden –ı 14.6.<br />

Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, *718 784 2084 Theater of Operations –ı 1.3.<br />

Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Luchita Hurtado –ı 3.5.<br />

Where the Truth Lies: The Art of<br />

Qiu Ying<br />

–ı 17.5.<br />

MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue,<br />

*213 621 1741<br />

The Getty Center, 1200 Getty Center Drive<br />

UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv.,<br />

*310 443 7000<br />

Open House: Gala Porras-Kim<br />

Barbara Kruger<br />

–ı 11.5.<br />

–ı 30.11.<br />

Acquisitions 2019: Director’s<br />

–ı 1.3.<br />

Choice<br />

Unseen: 35 Years of Collecting<br />

–ı 8.3.<br />

Photographs<br />

Käthe Kollwitz: Prints, Process,<br />

–ı 29.3.<br />

Politics<br />

Tishan Hsu<br />

–ı 19.4.<br />

Leonardo Drew –ı 10.5.<br />

Paul McCarth –ı 10.5.<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Lucio Fontana –ı 12.4.<br />

Nicolas Party<br />

–ı12.4.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Elizabeth Price –ı 1.3.<br />

I am you, you are too –ı 1.3.<br />

The Expressionist Figure –ı 19.4.<br />

Faye Driscoll –ı 14.6.<br />

Jasper Johns<br />

–ı20.9.<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165 th Street José Parlá –ı16.8.<br />

Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn JR: Chronicles –ı3.5.<br />

African Arts Global Conversations –ı15.11.<br />

Eva Presenhuber, 39 Great Jones Street Jean-Frédéric Schnyder –ı19.4.<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Kent Monkman –ı9.4.<br />

Sahel: Art and Empires on the<br />

–ı 10.5.<br />

Shores of the Sahara<br />

Gerhard Richter 4.3.–5.7.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West<br />

53 th Street<br />

Sur moderno: Journeys of<br />

Abstraction The Patricia Phelps de<br />

Cisneros Gift<br />

Adam Linder<br />

Shahryar Nashat<br />

Haegue Yang<br />

Amy Sillman<br />

Taking a Thread for a Walk<br />

Dorothea Lange<br />

Neri Oxman<br />

–ı1.3.<br />

–ı8.3.<br />

–ı8.3.<br />

–ı12.4.<br />

–ı12.4.<br />

–ı19.4.<br />

–ı9.5.<br />

–ı25.5.<br />

Judd 1.3.–11.7.<br />

Private Lives Public Spaces –ı 20.7.<br />

Félix Fénéon 22.3.–25.7.<br />

Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue Madame d’Ora –ı8.6.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Jordan Casteel –ı24.5.<br />

Peter Saul<br />

–ı31.5.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park My Word(s) – These are the tools<br />

I trust<br />

–ı29.3.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Philadelphia<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Jesse Jones –ı 1.3.<br />

Marking Time: Process in Minimal –ı 2.8.<br />

Abstraction<br />

The Fullness of Color: 1960s<br />

–ı 2.8.<br />

Painting<br />

Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı 13.12.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Pope.L –ı 8.3.<br />

Roy Lichtenstein<br />

–ı30.4.<br />

apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Souls Grown Diaspora –ı 7.3.<br />

Women c(a)reate –ı 14.3.<br />

frosch&portmann, 53 Stanton Street, *646 820 9068 Yanik Wagner –ı 5.4.<br />

Galerie Buchholz New York, East 82 nd Street 17 Mathias Poledna –ı29.2.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street Rita Ackermann –ı11.4.<br />

Larry Bell<br />

–ı11.4.<br />

Eva Hesse –ı 19.10.<br />

Mike Kelley<br />

–ı25.11.<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Jack Whitten –ı 4.4.<br />

Peter Blum Gallery, 176 Grand Street Nicholas Galanin –ı 28.3.<br />

Philadelphia Museum of Art, 26 th St & Benjamin Franklin<br />

Parkway<br />

Designs for Different Futures<br />

–ı 8.3.<br />

Woodcuts: Groove and Grain –ı 3.5.<br />

Fault Lines 6.3.–25.10.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street 2019 SECA Art Award –ı 12.4.<br />

Elemental Calder –ı 3.5.<br />

Washington Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av.<br />

at 7 th Street SW<br />

Pat Steir –ı 10.5.<br />

Messen und Auktionen<br />

Madrid Feria de Madrid, Parque Ferial Juan Carlos/Halls 7+9 Arco Madrid <strong>2020</strong> 26.2.–1.3.<br />

Milano Fiera Milano, S. S. del Sempione 28<br />

Fieramilanocity/Pavillon 3, Viale Scarampo, Gate 5<br />

Paris<br />

Grand Palais/Champs-Elysées, 3 Av. du Général<br />

Eisenhower<br />

Salone del mobile<br />

miart <strong>2020</strong><br />

21.4.–26.4.<br />

17.4.–19.4.<br />

Art Paris <strong>2020</strong> 2.4.–5.4.<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale 14 th Arte Laguna Prize 22.3.–13.4.<br />

ESCAPE & RELAX<br />

3 Nächte inkl. Frühstück und Abendessen, pro Person zwei Massagen/Treatments,<br />

Hamam, freie Fahrt mit den Bergbahnen pro Person ab Fr. 695.—<br />

HOTEL · RESTAURANT · HAMAM · CH–7524 ZUOZ<br />

Tel +41 (0) 81 851 52 53 · Fax +41 (0)81 851 52 54 · www.hotelcastell.ch<br />

AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 157


KunstraumBaden<br />

14.02. –18.04.<strong>2020</strong><br />

Niemand hier, der spricht<br />

Jürg Halter, Sara Masüger<br />

Ester Vonplon<br />

Rundgang, Fr 27.03.<strong>2020</strong>, 18.30 h<br />

Finissage, Sa 18.04.<strong>2020</strong>, 15–17 h<br />

TOUCH ME I‘M SICK<br />

Kunst blickt auf Krankheit<br />

18. Januar bis 29. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Fr 14–18 h, Sa/So 14 –17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

All the time that came before<br />

this moment<br />

David Horvitz, Jenny Rova, Bojan Šarčević<br />

15. Februar bis 13. April <strong>2020</strong><br />

Mittwoch, 11. <strong>März</strong>, 18–22 Uhr: «Belle de Jour»<br />

Bar & Konzert UOM<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Eintritt frei...<br />

Hendrick Avercamp · Winterlandschaft mit Windmühle,<br />

ca. 1610–1620, Öl auf Kupfer, 20 x26 cm<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ruth Berger<br />

8. bis 29. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Öffnungszeiten: Fr: 18–21 Uhr | Sa: 15–18 Uhr | So: 11–14 Uhr<br />

Galerie Rössli<br />

Kultur im Thal<br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

galerie-roessli.ch<br />

KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

Céline<br />

Manz<br />

9 espaces distincts<br />

Maëlle<br />

Gross<br />

HotHeads<br />

06.02. –<br />

05.04.<strong>2020</strong><br />

Marktgasse13, CH-4900 Langenthal<br />

Tel. +41 62 922 60 55<br />

info@kunsthauslangenthal.ch<br />

www.kunsthauslangenthal.ch<br />

powered by<br />

7. <strong>März</strong> bis 7. Juni <strong>2020</strong><br />

Genius Loci Salodorensis<br />

Kunst aus und für Solothurn<br />

7. <strong>März</strong> bis 17. Mai <strong>2020</strong><br />

Jean Mauboulès<br />

Mouvement arrêté<br />

Arbeiten auf Papier 1969–2019<br />

7. <strong>März</strong> bis 4. Oktober <strong>2020</strong><br />

Heinz Schwarz<br />

(1920–1994)<br />

Eine Hommage zum<br />

100. Geburtstag<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di –Fr 11–17 Uhr, Sa +So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

AARGAU / BASEL / SOLOTHURN 159


ANTON BRUHIN<br />

HAUPTSACHE<br />

7. <strong>März</strong> bis 17. Mai <strong>2020</strong><br />

Einzelausstellung<br />

Vernissage Samstag, 7. <strong>März</strong>, 17.30 Uhr<br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 2, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />

041 870 29 29<br />

www.hausfuerkunsturi.ch<br />

SGBK<br />

SSFA<br />

SSAA<br />

14.03. —<br />

12.04.<strong>2020</strong><br />

Stephanie<br />

Hess —<br />

Exposed<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitgenössische<br />

Kunst<br />

Vernissage<br />

13.03.<br />

Seestrasse<br />

6045 Meggen<br />

www.benzeholz.ch<br />

Credits: Mike Wolff<br />

seit1902ist dieSchweizerische GesellschaftBildender Künstlerinnender Berufsverband fürfemale artists.<br />

www.sgbk.ch | sektion.bern@sgbk.ch<br />

Gabriella Affolter,Kunstschaffende,Kulturvermittlerin, PräsidentinSGBK Sektion Bern/Romandie<br />

Monika Dillier<br />

Fabienne Immoos<br />

12. <strong>März</strong> bis 4. April <strong>2020</strong>_____<br />

Eröffnungen: Sa 7. <strong>März</strong>, 17 Uhr_____<br />

Kunst im Gespräch: Sa 14. <strong>März</strong>, 17 Uhr<br />

mit den Künstlerinnen und Karoliina Elmer,<br />

Kunsthistorikerin und Kuratorin, Zürich_____<br />

o.T. ot-raumfueraktuellekunst.ch<br />

Do / Fr 16–19 Uhr, Sa 14–17 Uhr<br />

Kunstpavillon, Sälistrasse 24, Luzern<br />

a ku Kunstplattform<br />

Agnes Barmettler –<br />

durchlässig<br />

dazwischen sein<br />

Linie 2<br />

Im Kabinett: Martin Disler<br />

«Ein Schnitt ins Herz»<br />

25. Januar –<br />

15. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Gerliswilstrasse 23<br />

6020 Emmenbrücke<br />

www.akku-emmen.ch<br />

Fr + Sa 14:00 – 17:00<br />

So 10:00 –16:00<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Kunstraum<br />

Kreuzlingen<br />

Eisflocken<br />

Kunst-Installation im Gletschergarten<br />

täglich, 10-17 Uhr<br />

gletschergarten.ch<br />

BEAUX_LOSANGES<br />

Judith Albert<br />

KarinKarinna Bühler<br />

Evelina Cajacob<br />

frölicher Ibietenhader<br />

Gabriela Gerber &Lukas Bardill<br />

Zilla Leutenegger<br />

UrsulaPalla<br />

7. bis 15. <strong>März</strong> <strong>2020</strong>/2. bis9.Mai <strong>2020</strong><br />

AUX LOSANGES<br />

Enderdorf 47 ·7064Tschiertschen·aux-losanges.ch<br />

Ausstellungen vom<br />

1. Februar –5.April <strong>2020</strong><br />

Kunstraum<br />

Elisabeth Strässle<br />

Catalogue d’oiseaux<br />

Zeichnungen, Malerei<br />

Tiefparterre<br />

Melanie Manchot<br />

Snowdance<br />

Videoinstallation<br />

Thurgauische<br />

Kunstgesellschaft<br />

Projekte kuratiert von Sibylle Omlin<br />

Vortrag<br />

Donnerstag, 5. <strong>März</strong>, 19.30 Uhr<br />

Dr.Wolfgang Fiedler,<br />

Max Planck-Institut/Radolfzell<br />

Thema: Die Vogelwelt der Bodenseeregion<br />

www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />

Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstrasse 7a<br />

Fr 15 –20Uhr, Saund So 13 –17 Uhr<br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Howard<br />

Smith<br />

1-12-19 bis<br />

19-4-20<br />

no end in sight<br />

Heinrich Gebert<br />

Kulturstiftung Appenzell<br />

Di bis Sa 14 bis 17<br />

So 11 bis 17<br />

Abb.: Spicer Ink Series · 1984–1998 (Detail)<br />

kunstmuseumappenzell.ch<br />

BERN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 161


LA<br />

FINE<br />

LIGNE<br />

25. Januar bis 5. April <strong>2020</strong><br />

Kunst<br />

Halle Sankt<br />

Gallen<br />

Halle Sank<br />

Gallen<br />

Simone<br />

Holliger<br />

k9000.ch<br />

Simon<br />

Paccaud<br />

Linus Bill +<br />

Adrien Horni<br />

Marine<br />

Julié<br />

Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen<br />

Di–Fr 12–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr<br />

7. <strong>März</strong> bis 19. April<br />

Patric Sandri /<br />

Adam Thompson<br />

Me, you, myself, yourself, I and you<br />

Emanuel Gloor<br />

«Spätwerk»<br />

Katrin Hotz<br />

Vernissage: Freitag, 6. <strong>März</strong>, 19 Uhr<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Priska Rita Oeler<br />

schräg vis-à-vis<br />

Arbeiten mit Rohleinen<br />

13. <strong>März</strong> –5. April <strong>2020</strong><br />

Städtische Ausstellung im Lagerhaus<br />

Architektur Forum Ostschweiz<br />

Davidstrasse 40<br />

9000 St.Gallen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Sonntag 14 –17 Uhr<br />

ABSOLUTELY TSCHUDI<br />

Künstler der Galerie<br />

21. Dezember 2019 – 21. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Peter Somm und Adolf Dietrich<br />

Eine Wahlverwandtschaft<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

4.3.–10.5.<strong>2020</strong><br />

GALERIE TSCHUDI<br />

Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />

Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />

www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />

Mi–Sa, 14–18 Uhr | So, 11–17 Uhr | Mo+Di geschlossen<br />

www.kunsthausinterlaken.ch | 0041 (0)33 822 16 61<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Alexandre Loye<br />

VOUS ÊTES ICI<br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

Hommage à<br />

MIKLOS BOKOR<br />

peintures et œuvres sur papier<br />

vernissage le 14 mars de 16 h à 19 h<br />

exposition jusqu’au 2 mai <strong>2020</strong><br />

08.02 — 17.05.<strong>2020</strong><br />

Manoir de la Ville de Martigny<br />

+41 32 724 57 70<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h<br />

René Burri<br />

Explosion des Sehens<br />

29.01–3.05.<strong>2020</strong><br />

Freier Eintritt<br />

Elysée Lausanne<br />

www.elysee.ch<br />

18, av. de l’Elysée<br />

1006 Lausanne<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 163


BENDICHT FIVIAN<br />

Gegenstand in<br />

Gegenwart<br />

27.2. - 2.5.<strong>2020</strong><br />

KONZERT<br />

Mittwoch, 1.4.<strong>2020</strong>, 19.30 Uhr<br />

Mit ihrer Band „BOSSACABANA“ greifen<br />

Francesca Keller und Reimund Gerstner<br />

die Traditionen des Bossa Nova und des<br />

Latin Jazz der 1960er Jahre auf.<br />

Hottingerstrasse 8, 8032 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

Mimi Langraf<br />

RETROSPEKTIVE <strong>2020</strong><br />

Bilder und<br />

Zeichnungen<br />

Galerie an der<br />

Sihlstrasse 91<br />

8001 Zürich<br />

Geöffnet:<br />

12.– 15. und 18.– 21. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

Jeweils von 11–19 Uhr<br />

www.mimilangraf.com<br />

Kunstfrühling am See<br />

<strong>2020</strong><br />

Villa Seerose, Horgen<br />

29. Februar bis 29. <strong>März</strong><br />

REGULA HUMM-RELLSTAB<br />

Ausgewählte Werke zum 90. Geburtstag<br />

LANDSCHAFTSWERKE<br />

aus der Sammlung «Die 1910 bis 1940er Jahre»<br />

www.kunststiftungzuerichsee.ch<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Ausschreibung | Appel à candidatures<br />

COLLECTION CAHIERS D’ARTISTES 2021<br />

Auf dem Weg zu internationaler Anerkennung<br />

ist die erste monografische Publikation<br />

ein wichtiger Türöffner. Mit der Collection<br />

Cahiers d’Artistes ermöglicht Pro Helvetia<br />

vielversprechenden Schweizer Kunstschaffenden<br />

eine solche Erstpublikation.<br />

Die nächste Edition steht nun an!<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Für die Collection Cahiers d’Artistes 2021<br />

können sich Künstlerinnen und Künstler bewerben,<br />

die<br />

>einen Schweizer Pass haben oder seit<br />

mindestens vier Jahren in der Schweiz<br />

wohnhaft sind;<br />

>noch keine monografische Publikation zu<br />

ihrer Arbeit vorweisen können;<br />

>einen überzeugenden Leistungsausweis<br />

vorlegen können;<br />

>über künstlerisches Potenzial verfügen,<br />

das auch im internationalen Kontext überzeugt.<br />

Termine<br />

Pro Helvetia nimmt Bewerbungen ausschliesslich<br />

online via www.myprohelvetia.ch<br />

entgegen.<br />

Im Juni wählt Pro Helvetia auf Antrag einer<br />

unabhängigen Jury acht Künstlerinnen und<br />

Künstler aus.<br />

Bewerbungsfrist: 19. April <strong>2020</strong><br />

Une première publication monographique peut<br />

servir de tremplin à une carrière internationale.<br />

Grâce à sa Collection Cahiers d’Artistes,<br />

Pro Helvetia soutient des artistes suisses prometteurs<br />

en leur offrant une telle publication.<br />

La prochaine édition est en préparation!<br />

Conditions de participation<br />

Pour la Collection Cahiers d’Artistes 2021<br />

peuvent poser leur candidature les artistes<br />

qui<br />

>possèdent un passeport suisse ou résident<br />

en Suisse depuis au moins quatre ans;<br />

>n’ont pas encore de monographie;<br />

>sont en mesure de rendre compte de<br />

manière convaincante de leur pratique;<br />

>disposent d’un potentiel artistique leur<br />

permettant de s’imposer au niveau international.<br />

Délais<br />

Les candidatures doivent être déposées<br />

en ligne sur le portail de Pro Helvetia:<br />

www.myprohelvetia.ch.<br />

En juin, sur proposition d’un jury<br />

indépendant Pro Helvetia selectionnera<br />

huit artistes.<br />

Délai de candidature: 19 avril <strong>2020</strong><br />

Die Stiftung Pro Helvetia fördert und vermittelt Schweizer Kultur in der Schweiz und rund um die Welt.<br />

La Fondation Pro Helvetia soutient la culture suisse et favorise sa diffusion en Suisse et dans le monde.<br />

ZÜRICH 165


An der innovativsten Musikhochschule Europas,<br />

mitten in der Schweiz!<br />

Sie arbeiten und lehren erfolgreich im künstlerisch und technologisch anspruchsvollen Feld von<br />

Klanggestaltung, Bewegtbild, audiovisuelle Verknüpfungen und Komposition? Dann erwartet der<br />

Studienbereich Sound Arts an der Hochschule der Künste Bern gerne Ihre Bewerbung als Dozentin<br />

oder Dozent für Musik und Bild 20 – 40 %.<br />

Alle Details unter www.bfh.ch/jobs<br />

Hereinspaziert...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

powered by<br />

art<br />

log.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Anita Fédier (Agenda)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innen dieser Ausgabe<br />

Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Angelika Maass<br />

(AMA), Deborah Keller (DK), Andrea Domesle (DOM), Hans<br />

Dieter Fronz (HDF),Giulia Bernardi (GB), Iris Kretzschmar (IKR),<br />

Jens E. Sennewald (JES), Katharina Holderegger (KHO), Kristin<br />

Schmidt (KS), Mechthild Heuser (MH), Michael Sutter (MS),<br />

Miriam Wiesel (MW), Niklaus Oberholzer (NH), Sibylle Omlin<br />

(SO), Tiziana Bonetti (TB), Thomas Schlup (TS)<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (mit Agendaeintrag und E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler/in, Professionals (E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

4April 27.03.<strong>2020</strong> 26.02.<strong>2020</strong><br />

5Mai 24.04.<strong>2020</strong> 25.03.<strong>2020</strong><br />

6Juni 29.05.<strong>2020</strong> 30.04.<strong>2020</strong><br />

7-8 Juli/August 10.07.<strong>2020</strong> 11.06.<strong>2020</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 9 000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 8 000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Ostland<br />

Helsinki, Kruunuvuorenselkä, 23. Februar. Foto: SH<br />

Am meisten erstaunt mich die Stille. Das Plaudern der Spaziergänger, das Kläffen<br />

der Hunde, die Schreie der Möwen, die beleidigt auf und ab stolzieren, alles dringt<br />

wie durch Watte gedämpft an mein Ohr, als geschehe es nicht auf dem Eis, sondern<br />

darunter, jenseits der dicken Schicht aus gefrorenem Wasser, die aus der Bucht von<br />

Helsinki eine weisse Fläche macht und auch die vorgelagerten Inselchen wie ein<br />

steifes Leintuch umfasst. Selbst der schwere Dieselmotor der Viking-Fähre, die am<br />

Horizont über das Eis zu gleiten scheint, flüstert nur heiser und dunkel durch die<br />

sirrende Kälte, durch eine Luft, die so übertrieben klar ist, dass mir mein Blick darin<br />

fast milchig trüb vorkommt.<br />

Ob man wohl für die Fähre eine Bahn ins Eis brechen musste? Oder löst sich die<br />

feste Schicht am Ende der Bucht in ein Puzzle aus losen Schollen auf? Für mein Auge<br />

scheint das Weiss ohne Ende. Wie weit man wohl käme, zu Fuss?<br />

Als ich eben an einem Schwan vorbeiging, der etwas schräg auf dem gefrorenen<br />

Gewässer sass, kam mir die von in den Sinn, wo<br />

scheinbar alles Leben auf dem Eis stattfindet – und sogar das Sterben, wie der frisch<br />

behängte Galgen im Hintergrund illustriert. Der Schwan sass sichtlich unbequem,<br />

wirkte aber nicht sonderlich beunruhigt. Allerdings verstehe ich nichts von Schwänen,<br />

so wenig wie von diesem Eis, das mir jetzt plötzlich wie eine ungeheure Gottheit<br />

vorkommt, die aus der Ostsee ein Ostland zu machen imstande ist. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). herzog@hoio.org<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 22.3. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>


22.02.–<br />

07.06.<strong>2020</strong><br />

Erica Pedretti<br />

Fremd genug<br />

In einer Präsentation von Katalin Deér und Lukas Furrer<br />

Öffnungszeiten<br />

Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr<br />

buendner-kunstmuseum.ch<br />

Erica Pedretti, Celerina, 2019, Foto Katalin Deér

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