Ausgabe 12 | Sommer 2021
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> | <strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong> | Preis: € 4,90<br />
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Ein Erlebnis in einem Pub<br />
brachte den musikalischen<br />
Stein in Maria Denggs Leben<br />
ins Rollen. Die schüchterne<br />
Sekretärin verwandelte sich in<br />
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Sängerin. Die Bühne ist ihr<br />
Leben und unter dem Künstlernamen<br />
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Inhalt<br />
106<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong><br />
Insa Tol<br />
10 Siminerhof in Laimach<br />
20 Rezept: Holzaspatzl von Monika Garber<br />
28 Hochprozentige Nachbarschaft<br />
36 Talkoch Maximilian Binder<br />
106 Kreuzschmiedkapelle<br />
108 Steudeltenn<br />
114 Wein aus dem Zillertal<br />
140 Zillachtol Gsang<br />
Ausgwondacht<br />
98 Armin Künig<br />
Hoagacht<br />
<strong>12</strong>8 Martin Lechner - Zillertal Bier<br />
134 Alexander Fankhauser - Hotel Lamark<br />
Aus’n Leben<br />
46 Martina Bichler<br />
56 Marie Dengg<br />
72 Geißenbauer - Johann Dengg<br />
<strong>12</strong>0 Benjamin Hundsbichler<br />
<strong>12</strong>4 Daniel Stock<br />
Sportlach<br />
146 Meisterliche Leistung - SV Fügen<br />
20<br />
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Zillachtolarin 7
Vorwort<br />
108<br />
Adriane Gamper (Redaktionsverantwortliche der »Zillachtolarin« / freie<br />
Journalistin), Günther Fankhauser (Herausgeber »Zillachtolarin« Das Magazin)<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Erfolg. Sechs Buchstaben, hinter denen so viel steckt. Wobei<br />
man sich zuallererst natürlich die Fragen stellen muss,<br />
was Erfolg überhaupt ist. Und hier zeigt sich recht schnell,<br />
Erfolg bedeutet für jeden etwas anderes. Das haben wir einmal<br />
mehr im Zuge der Lebensgeschichten für die aktuelle<br />
Zillachtolarin erfahren. Maria und Roland Pfister ließen sich<br />
vor inzwischen sieben Jahren nicht von der Skepsis ringsum<br />
abhalten und feiern inzwischen flüssige Erfolge in Weiß,<br />
Rot und Rosé. Ein Glück, auf das Georg Heinrich mitten im<br />
Meran Nordtirols heuer auch hofft. Armin Künig verließ auf<br />
der Suche nach Erfolg das Zillertal und wurde nach einer<br />
kulinarischen Reise von Seefeld bis Genf in Ellmau fündig.<br />
So manchen schubst das Schicksal in seine persönliche Erfolgsrichtung<br />
und so landete Monika Garber dort, wo sie<br />
eigentlich nie hinwollte, um letztlich zu bemerken: »Das war<br />
das Beste, was mir passieren konnte.« Uns erzählte die Gruberbäuerin<br />
nicht nur ihre Lebensgeschichte, sie verriet uns<br />
auch ihr selbstkreiertes Holzaspatzl-Rezept. Martina Bichler<br />
sprang für ihren Erfolg gleich zweimal ins berühmte kalte<br />
Wasser und startete beruflich ganz nach oben durch. Für<br />
Johann Dengg ist jedes neue Kitz von seinen besonderen<br />
Geißenrassen ein tierischer Gewinn. Bei ihm erwartete uns<br />
ein kunterbunter Bauernhof mit zahlreichen Raritäten, wobei<br />
für unseren Fotografen ein Brotsack eine wichtige Rolle<br />
spielte, um Tilli, Thres & Co in Szene zu setzen. So mancher<br />
stellt aber auch fest, dass der erzielte Erfolg für ihn selbst<br />
nicht so ganz richtig ist. Daniel Stock gehört dazu. Er stellte<br />
sein Leben komplett auf den Kopf, um sein persönliches<br />
Glück zu finden. Ein Glück zwischen Noten, besonderen<br />
Gesprächen und dem Gast aus 307.<br />
Eines zeigt sich auf jeden Fall ganz klar, um welche Art<br />
von Erfolg es sich auch handelt, es braucht immer die gleichen<br />
Eigenschaften, um dorthin zu gelangen. Engagement,<br />
Kampfgeist und Lebensfreude. Unser ganz persönlicher<br />
Erfolg ist es, Ihnen wieder eine Zillachtolarin zu präsentieren,<br />
gefüllt mit interessanten Reportagen und Neuigkeiten<br />
sowie emotionalen Geschichten aus dem Zillertal. Wir<br />
wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und natürlich ganz<br />
viele persönliche Erfolgsmomente.<br />
IHR GÜNTHER FANKHAUSER<br />
& IHRE ADRIANE GAMPER<br />
8<br />
IMPRESSUM<br />
Medieneigentümer und Herausgeber: Brunner und Fankhauser Medien GmbH, GF Günther Fankhauser, Wald 32/4a, 6306 Söll<br />
Assist. d. Geschäftsleitung: Anita Smeykal<br />
Produktionsleitung: Gigi Marksteiner Grafik: Monika Hausberger, Gigi Marksteiner, Isabel Falbesoner<br />
Fotos: GPHOTO, Thomas Eberharter, Isabel Falbesoner, Simon Lanzinger, Jasmin Haas, Günther Fankhauser; Eigenfoto<br />
Titelfotos: GPHOTO / Jasmin Haas, Thomas Eberharter, Simon Lanzinger<br />
Bildbearbeitung Retouche: GMedia, Die Hausbergers<br />
Redaktion: Adriane Gamper, Heiko Mandl, Recka Hammann (redaktion@zillachtolarin, Tel. Redaktion: Tel: 05333/4327011)<br />
Anzeigen: Günther Fankhauser, Renate Sykes (anzeigen@zillachtolarin.at), Daniela Müller (anzeigen2@zillachtolarin.at) Tel: 05333/4327011<br />
Abobestellung: 05333/4327011, anzeigen@zillachtolarin.at, Jahresabo: 2 <strong>Ausgabe</strong>n € 17,90<br />
Druck: GMedia Druckorganisationsservice. Es können auf allen Seiten Produktplatzierungen enthalten sein<br />
Korrektur: Monika Egger (korrekturmanufaktur.com)<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong>: Erscheinung Ende Dezember <strong>2021</strong>, Anzeigen- und Redaktionsschluss: Mitte Dezember <strong>2021</strong><br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 9
Insa Tol<br />
Heimat<br />
für immer<br />
Im Kindesalter wurde der Siminerhof in Laimach ihr Zuhause und<br />
blieb es bis heute. Rosa, Anna und Georg. Gemeinsam bewirtschafteten<br />
sie früher den Hof, empfingen Feriengäste. Heute schmunzeln<br />
sie über die Urlaubergeschichten von einst rund um Plumpsklos und<br />
Abfalleimer. Und auch wenn er keine Heizung hat, die im Winter<br />
wärmt, lieben sie ihn, ihren Siminerhof.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Simon Lanzinger<br />
Große weiße Blüten empfangen jeden, der den<br />
Siminerhof betritt. Rosas ganzer Stolz. Warm<br />
strahlt das dunkle Holz der Wände ab, lädt zum<br />
Sitzen auf den Bänken rechts und links der Haustüre<br />
ein. Knorrige alte Bäume, sattgrüne Wiesen,<br />
rote Balkonblumen, die auf dem reich verzierten<br />
Balkongeländer thronen. Hennen laufen über<br />
die Wiese, picken und scharren immer wieder<br />
einmal im Gras. Idylle pur. Von der Bank aus<br />
schweift der Blick über unverbaute Felder, ein<br />
paar Häuser und die Zillertaler Bergwelt ringsum.<br />
»Siehst du den Dristner da hinten. Georg war<br />
dort 18-mal oben. Jetzt schauen wir ihn uns halt<br />
von hier aus an«, lacht Anna und blickt zu ihrem<br />
Bruder Georg, der es sich gerade neben ihr auf<br />
den Bank gemütlich macht. Drei Geschwister<br />
und der Siminerhof. Anna, Rosa und Georg. »Alt<br />
sind wir geworden inzwischen. Die Rosa ist 81,<br />
der Georg 85 und ich, lass mich denken, ich bin<br />
10<br />
Zillachtolarin<br />
11
<strong>12</strong><br />
Zillachtolarin<br />
»Der Siminerhof ist<br />
und bleibt unser<br />
Zuhause. Hier fühlen<br />
wir uns wohl, hier<br />
gehören wir her.«<br />
Rosa, Anna & Georg Plattner,<br />
Siminerhof, Laimach<br />
83. In unserem Alter ist das nicht mehr so<br />
wichtig. Unsere beiden anderen Schwestern<br />
sind schon 89 und 92. Aber die sind<br />
vom Hof weggezogen, als sie heirateten.<br />
Wir hatten noch drei ältere Geschwister,<br />
aber die sind leider als Kinder verstorben.<br />
Das war früher nicht selten, es gab einfach<br />
nichts, wenn jemand krank wurde.<br />
Auch unser Data ist früh gestorben und<br />
die Mama in den 70ern. Rosa und ich,<br />
wir sind bei Georg geblieben, denn nach<br />
seinem Unfall hätte er es allein nicht<br />
geschafft hier am Hof.« Zu dritt halten sie<br />
den Hof in Schuss. »So gut es halt geht,<br />
sonst helfen uns schon die ganzen Neffen,<br />
Nichten und so«, erzählt Rosa mit<br />
einem Strahlen im Gesicht. »Hier sind wir<br />
einfach zu Hause, auch wenn wir inzwischen<br />
woanders schlafen.«<br />
PLUMPSKLOERLEBNISSE<br />
»Als der Bruder unseres Datas im Krieg<br />
fiel, hat unser Data den Hof geerbt und<br />
wir sind alle hierher gezogen. Er hat viel<br />
hergerichtet, weil er Zimmerer war. Wie<br />
alt der Hof ist, das wissen wir gar nicht.<br />
Eine Aufschrift mit irgendetwas um 1800<br />
gab es am alten Stall, aber der kam weg,<br />
als wir ausbauten. Am Haus steht 1933,<br />
da wurde ein Stock aufgebaut«, erklärt<br />
Anna. Sie war es, die früher immer wieder<br />
einmal die Holzfassade von Hand<br />
abbürstete. »Da war die Straße noch<br />
staubiger und irgendwie mussten wir die<br />
Wände ja reinigen. Rosa hat dann immer<br />
alle Fenster geputzt und die Böden<br />
geschrubbt, der Georg hat sich auf der<br />
Leiter um die oberen Stockwerke gekümmert.«<br />
Die große Reinigungsaktion stand<br />
immer zum Saisonwechsel an, da die<br />
Geschwister im Hof Fremdenzimmer vermieteten.<br />
»Das war etwas. Über die enge<br />
Treppe haben wir die schweren Matratzen<br />
ins Freie geschleppt und am Rasen<br />
ausgeklopft. Danach ging es wieder nach<br />
oben damit«, blickt Rosa zurück. Als sie<br />
von ihren Plumpskloerlebnissen zu erzählen<br />
beginnt, huscht ein spitzbübisches<br />
Lachen über ihr Gesicht. »Wir waren die<br />
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ersten im Ort, die Zimmer vermieteten. Wir<br />
hatten zwei Plumpsklos. Ein großes und ein<br />
kleines. Eines im oberen Stock und eines darunter.<br />
Als einmal Urlauber da waren, hat der<br />
im oberen 'Achtung' geschrien, als er bemerkte,<br />
dass unten auch jemand war.« Anna und Georg<br />
fallen in das Lachen mit ein. »Unser Schwager<br />
war Tischler, aber mit der Toilettentür hat er<br />
uns etwas im Stich gelassen. Die kam und kam<br />
nicht. Deshalb hab ich ein Leintuch aufgehängt<br />
und davor einen Mülleimer gestellt. Auf der<br />
einen Seite stand 'Besetzt' und auf der anderen<br />
'Freie Fahrt'. Da gab es einen Urlauberbuben,<br />
der war ein kleiner Spitzbub. Der kam zu mir<br />
und sagte grinsend: 'Die Mama ist am Plumpsklo<br />
ich hab jetzt 'Freie Fahrt' gemacht'.«<br />
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In Stein gemeißelt<br />
Naturmaterialien liegen im Trend, allen voran Holz und Stein. Der Steinbrunnen im<br />
Garten, früher ein Statussymbol, überzeugt heute mit sanftem Plätschern als Gartenoder<br />
Terrassenhighlight. Die Wandlungsfähigkeit des Materials zeigt sich bei<br />
Grabsteinen. Von elegant bis natürlich. Einer steinigen Liebe auf der Spur beim<br />
Steinmetzmeister & Pflasterbetrieb Stoa Bany in Münster.<br />
»Die Optik und das Gefühl müssen passen,<br />
dann ist es der für den Einen optimale<br />
Stein. Denn wirklich jedes Stück ist einzigartig,<br />
ein Unikat. Man entdeckt vielleicht<br />
einen ähnlichen Findling, aber nie den<br />
gleichen«, erklärt Alexandra Astner mit<br />
Blick auf die unzähligen Steinbrunnen,<br />
vor ihrem Geschäft, das sie und ihr Mann<br />
Bany führen. Vor inzwischen 20 Jahren<br />
gründete der Münsterer den Betrieb am<br />
Ortsende, in dem heute zehn Mitarbeiter<br />
Träume aus Stein wahr werden lassen.<br />
STEINERNE ÖSTERREICHER<br />
»Die erwachte Liebe zum eigenen Garten<br />
zeigt sich bei uns seit ein paar Jahren.<br />
Die Nachfrage nach Steinbrunnen<br />
oder Quellsteinen, die direkt im Garten<br />
platziert werden, ist deutlich gestiegen.<br />
Wohl auch, weil sie Unikate sind<br />
und damit diesem neuen Lebensgefühl<br />
rund um Individualität entgegenkommen«,<br />
erläutert Alexandra. Rund 70 bis<br />
80 Prozent der Brunnen des Münsterer<br />
DAS SCHLAF-ZUHAUSE<br />
Es ist Nachmittag. Kurz vor vier Uhr.<br />
Strahlend blauer Himmel, keine Wolke in<br />
Sicht. Ein perfekter <strong>Sommer</strong>tag. Im Bauerngarten<br />
links vor dem Haus wächst und<br />
gedeiht das Gemüse. Den Garten gibt<br />
es an dem Platz soweit die Geschwister<br />
zurückdenken. »Früher war dort vor dem<br />
Haus auch noch unser Ross, es gab ja<br />
keine Traktoren, der erste kleine kam<br />
erst Jahre später.« Die Geschwister sitzen<br />
auf ihrem Bankl. Ihr gemeinsamer<br />
Lieblingsplatz. »Wobei der Georg auch<br />
sehr gern in der Stube ist, weil dort ein<br />
Fernseher steht«, wirft Anna mit einem<br />
Augenzwinkern ein. Am Abend geht es<br />
in ihr »Schlaf-Zuhause«. Auf der anderen<br />
Seite der Straße haben sie sich ein Haus<br />
gebaut. »Hier am Hof gibt es keine Heizung<br />
und die Zimmer sind alle in den<br />
oberen Stockwerken. Das wird im Alter<br />
auch immer schwieriger bei der schmalen,<br />
steilen Treppe. Daher schlafen wir im<br />
Simiterhaus, so nennen wir es passend<br />
zum Hof. Der Georg geht gleich nach<br />
dem Frühstück wieder über die Straße<br />
zum Hof und wir dann auch. Hier am<br />
Bauernhaus sind wir halt doch zu Hause.<br />
Wir kochen sogar noch hier und im Winter<br />
ist es untertags in der Stube und in<br />
der Küche mit dem Holzofen auch recht<br />
warm, das genügt uns schon. Nie haben<br />
wir gedacht, dass wir so alt werden, nein<br />
nie.« Und mit dem letzten Satz huscht<br />
ein Lachen über die Gesichter der drei<br />
Geschwister und sie nicken sich bestätigend<br />
zu.<br />
16<br />
Zillachtolarin<br />
FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
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»Jeder Steinbrunnen hat eine einzigartige<br />
Ausstrahlung und macht ihn zu<br />
einem echten Blickpunkt.«<br />
Unternehmens werden von Privatpersonen<br />
gekauft, wobei die Wahl des Findlings<br />
erst der erste Schritt zum eigenen<br />
Brunnen ist. »Der Stein gibt die Richtung<br />
vor, die du mit der passenden Armatur<br />
noch wesentlich beeinflussen bzw. unterstreichen<br />
kannst. Wir arbeiten daher mit<br />
einem Südtiroler Spezialisten zusammen,<br />
der Armaturen nach Wunsch herstellt.<br />
Vom Wasserhahn bis hin zur Größe des<br />
Rohres. Immer angepasst an den Aufstellungsort,<br />
den Stein und den Wunsch<br />
des Kunden«, ergänzt Bany. Dabei ist für<br />
einen Steinbrunnen längst kein direkter<br />
Wasseranschluss notwendig. Ist kein<br />
Frischwasser vorhanden, statten die<br />
Experten von Stoa Bany jeden ihrer Brunnen<br />
mit einem Umlaufsystem aus. Bei<br />
den Steinen setzen Alexandra und Bany<br />
vermehrt auf österreichisches Material.<br />
Die Findlinge kommen unter anderem<br />
aus einem Granitwerk in Niederösterreich.<br />
Auch Spanien und Portugal verfügen<br />
über besondere Natursteine. »Bei<br />
einem großen Hotelprojekt im Zillertal<br />
kommt etwa Pannonia-Grün aus dem<br />
Burgenland zum Einsatz. Ein tiefgrüner<br />
Chloritschiefer. Verwendet wird er von<br />
den Terrassensteinen bis hin zu Treppen.<br />
Das ist mit unsere Spezialität, wir liefern<br />
auf Wunsch Gesamtpakete für eine stylische,<br />
harmonisch-einheitliche Optik«,<br />
erklärt Bany. Stein und hier allen voran<br />
Findlinge finden auch beim Innenausbau<br />
immer mehr Liebhaber. So bilden Steinwaschbecken<br />
und Steinbadewannen<br />
echte Hingucker in Hotels genauso wie<br />
in Privathäusern.<br />
PERSÖNLICHKEIT AM GRABSTEIN<br />
»Was mich an einem Stein immer wieder<br />
fasziniert, ist dessen Wandelbarkeit.<br />
Am offensichtlichsten zeigt sich<br />
dies bei Grabsteinen. Gerade deshalb<br />
finde ich es wichtig, nicht einfach<br />
einen Grabstein auszusuchen, sondern<br />
ihn speziell auf den Charakter der verstorbenen<br />
Person abzustimmen. Hat<br />
jemand die Berge geliebt, passt etwa<br />
ein Findling weitaus besser für die<br />
letzte Ruhestätte als ein glatt polierter<br />
Stein«, erläutert Alexandra, der die<br />
Beratung auf diesem Gebiet besonders<br />
am Herzen liegt. Abgesehen von der<br />
Auswahl der Steinart und Form ermöglichen<br />
Materialkombinationen von<br />
Glas bis hin zu Metall eine zusätzliche<br />
Alexandra und Bany Astner,<br />
Steinmetzmeister & Pflasterbetrieb Stoa Bany, Münster<br />
Individualisierung. Alexandra und Bany<br />
haben sich dazu ein Netzwerk mit Spezialisten<br />
aufgebaut. Sie selbst bieten mit<br />
einer speziellen Art des Meißelns sogar<br />
die Möglichkeit, den Verstorbenen am<br />
Grabstein zu verewigen. Ausgehend<br />
von einem Foto wird beispielsweise ein<br />
Portrait in den Stein geschlagen. Auch<br />
die immer weiter verbreiteten Urnensäulen<br />
können auf diese Art individualisiert<br />
werden. Neben dem Hauptgeschäft<br />
in Münster findet sich eine<br />
ausschließlich auf Grabsteine spezialisierte<br />
Niederlassung von Stoa Bany in<br />
Kufstein.<br />
Kontakt<br />
Naturstein Marmor Tirol - STOA BANY<br />
Gewerbegebiet 600 b<br />
A-6232 Münster<br />
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Insa Tol<br />
Die Holzaspatzl<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Isabel Falbesoner<br />
Wie sie auf den Namen kam, weiß Monika Garber nicht mehr, genauso<br />
wenig, wann der würzige Duft der Holzaspatzl zum ersten Mal durch<br />
ihre Küche zog. Eine schmackhafte Eigenkreation der Schwazer Bezirksbäuerin,<br />
die auf dem Gruberhof in Kaltenbach bei der gesamten Familie<br />
äußerst beliebt ist.<br />
Der würzige Duft, der augenblicklich in<br />
der Luft liegt, ist unverkennbar. Gebratener<br />
Speck. Bauch- und Karreespeck<br />
gemischt, wie Monika Garber erklärt,<br />
während sie die Zwiebel mit in die heiße<br />
Pfanne gibt. »Der Speck ist von einem<br />
unserer Schweine, die im Vorjahr auf der<br />
Alm waren.« Holzaspatzl stehen heute<br />
Mittag am Programm. »Das Rezept habe<br />
ich erfunden, genauso wie den Namen.<br />
Aber das ist eine halbe Ewigkeit her.«<br />
Der Teig für die Spatzl steht schon bereit.<br />
Mehl, Milch von den eigenen Kühen, Eier<br />
von den eigenen Hennen, Salz. Alles gut<br />
durchmischt und zu einem zähflüssigen<br />
Teig gerührt. Monika ist zum Vorstellen<br />
ihres Rezepts extra ins Tal gefahren. Normalerweise<br />
lebt sie den <strong>Sommer</strong> über<br />
mit ihrem Mann Toni auf der Alm. Ihre<br />
zehn Milchkühe, sechs Stück Jungvieh,<br />
drei Schweine und ein paar Kälber sind<br />
den <strong>Sommer</strong> über dort oben zu Hause.<br />
Monika zieht es seit inzwischen 14 Jahren<br />
hinauf in die Berge. »Toni ist inzwischen<br />
schon 40 Jahre den <strong>Sommer</strong> über<br />
auf der Alm. Das Leben dort oben gefällt<br />
mir, auch wenn es nicht immer einfach<br />
ist. Strom gibt es in unserer Hütte nahezu<br />
keinen. Ein Bach treibt ein kleines Aggregat<br />
an, das reicht gerade für Radio, Licht<br />
und zum Aufladen des Handys.« Gekocht<br />
wird am Holzherd. Und wenn ein Unwetter<br />
das Sieb verstopft, heißt es Kerzen<br />
anzünden, bis der Kies und Schlamm<br />
wieder aus dem Sieb entfernt wurden.<br />
Die Liebe zur Landwirtschaft ist Monika<br />
20<br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 21
1<br />
Rezept:<br />
DIE neuen<br />
LODEN-GILETS FÜR MÄNNER!<br />
anzusehen, dabei wollte sie früher alles,<br />
nur keine Bäuerin werden. »Jetzt sage<br />
ich, es ist das Beste, was mir passieren<br />
konnte.«<br />
DIE SCHNEIDERIN WIRD BÄUERIN<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Holzaspatzl<br />
Zutaten für vier Personen<br />
400 g Mehl<br />
5 Eier<br />
¼ Liter Milch<br />
eine Prise Salz<br />
1 Zwiebel<br />
100 g Speck - Bauch und Karree gemischt<br />
100 g Käse nach Belieben<br />
2 - 3 Schuss flüssige Sahne<br />
Zubereitung:<br />
• Mehl, Eier, Milch und Salz zu einem glatten Teig<br />
verrühren.<br />
• Wasser zum Kochen bringen und den Teig mit<br />
einem Spatzlsieb ins Wasser reiben.<br />
• Zwiebel kleinwürfelig schneiden und gemeinsam<br />
mit dem Speck in ein wenig Öl abbraten.<br />
• Abgetropfte Spatzl zu dem Zwiebel-Speck-<br />
Gemisch geben und umrühren.<br />
• Klein geschnittenen Käse über die Spatzl geben<br />
und warten, bis er geschmolzen ist.<br />
• Zwei, drei Schuss Sahne hinzufügen und noch<br />
einmal umrühren.<br />
• Mit Schnittlauch bestreuen und mit einem<br />
gemischten Salat servieren.<br />
Die gebürtige Riederin ist 19, als sie Toni<br />
heiratet, zu ihm auf den Gruberhof zieht<br />
und damit die Schneiderwerkstatt gegen<br />
die Bäuerinnenarbeit tauscht. »Dabei<br />
hatte ich mir als Kind schon geschworen,<br />
nie einen Bauern zu heiraten. Meine<br />
Eltern hatten einen Hof gepachtet und bei<br />
Schönwetter mussten wir natürlich immer<br />
am Feld helfen, während andere Kinder<br />
schwimmen gingen. Das war prägend.«<br />
Der Gruberhof ist bei Monikas Einzug<br />
bereits ziemlich in die Jahre gekommen<br />
und so beginnen die Bauarbeiten. »Laut<br />
alten Aufzeichnungen war der Gruberhof<br />
einmal eine <strong>Sommer</strong>residenz des<br />
Graf Enzenberg und ist eines der ältesten<br />
Häuser im Dorf. In der Gemeindechronik<br />
steht sogar, dass der Hof das älteste<br />
Gebäude Kaltenbachs ist. 300 Jahre steht<br />
das Haus sicher schon. Mehr wissen wir<br />
leider noch nicht, da der Gruberhof erst<br />
mit dem Urgroßvater von Toni in die<br />
Familie kam.« Ein Schuss Öl landet im<br />
kochenden Wassser. »Damit die Spatzl<br />
nicht zusammenkleben«, folgt die Erklärung<br />
von Monika. Und damit fängt sie<br />
an, den Teig über das Spatzlsieb ins heiße<br />
Wasser zu reiben.<br />
MITANOND<br />
»Die Spatzl lasse ich immer nur abrinnen<br />
und geb sie dann direkt in die Pfanne<br />
zum Speck. Darauf kommt der Käse, und<br />
jetzt heißt es warten, bis er geschmolzen<br />
„GILET Tristner „<br />
Traditioneller Loden,<br />
neue Schnitte,<br />
neues Design aus<br />
altem Handwerk.<br />
Lässig zur Lederhose,<br />
modern zur Jeans und<br />
vielem mehr.<br />
TRADITIONELL stark<br />
EXKLUSIV VON<br />
„GILET Kolm „<br />
22<br />
Zillachtolarin<br />
MO - FR 9.00 - <strong>12</strong>.00 Uhr & 14.30 - 18.00 Uhr, SA 9.00 - <strong>12</strong>.00 Uhr<br />
Inh. Susanne Pukl . 6290 Mayrhofen . Tel.: 05285 62397 . www.<br />
.at<br />
Zillachtolarin 23
Online zu regionalen Genüssen<br />
Landwirtschaftliche Kulinarik aus ganz Tirol auf einen Klick. Hinter dem »my-Regio.shop«<br />
des Maschinenrings steckt ein einzigartiger Onlineshop. Regionale Genüsse aus allen Ecken<br />
Tirols sind dort vereint und können bequem bestellt werden.<br />
»Ich gebe immer<br />
einen Schuss Öl ins<br />
Wasser, damit die<br />
Spatzl nicht<br />
zusammenkleben.«<br />
Monika Garber,<br />
Gruberhof in Kaltenbach<br />
Alpengarnelen aus Hall. Bergkäse vom<br />
ersten Zillertaler Demeterhof. Honig aus<br />
der Bio-Imkerei in Rettenschöss. Tiroler<br />
Kernöl aus Silz. Geballter regionaler<br />
Genuss steckt hinter der Plattform »my-<br />
Regio.shop«. Über 40 Tiroler Landwirtschaftsbetriebe<br />
bzw. landwirtschaftsnahe<br />
Unternehmen sind auf dem vom Maschinenring<br />
betriebenen Onlineshop vereint.<br />
»Das Ganze startete vor etwa einem<br />
Jahr. Unser Ziel: den Direktvermarktern<br />
eine Online-Plattform zu bieten und den<br />
Kunden einen Platz, an dem sie bequem<br />
regional shoppen können, Lieferservice<br />
inklusive«, erklärt Hubert Hotter, Initiator<br />
und Geschäftsführer des Maschinenrings<br />
Schwaz. Geliefert wird direkt vor<br />
die Haustüre bzw. kann die Abholung<br />
bei jedem Maschinenring-Standort erfolgen.<br />
Das Prinzip ist einfachst. Nach<br />
der Registrierung auf der Homepage<br />
www.my-regio.shop können jeweils bis<br />
Dienstag 23:00 Uhr Bestellungen aufgegeben<br />
werden. Ausgeliefert werden die<br />
bestellten Köstlichkeiten am Donnerstag<br />
im Zillertal bzw. freitags im Rest Nordtirols.<br />
»Das Spezielle ist bei uns, dass jeder<br />
Kunde seine individuelle Box bekommt<br />
bzw. abholen kann. Ganz nach seinen<br />
Wünschen und Bedürfnissen zusammengestellt.<br />
Gleichzeitig erhalten unsere Kunden<br />
an einer Stelle gesammelt regionale<br />
Spezialitäten aus dem gesamten Bundesland.«<br />
Die stetig steigende Nachfrage gibt<br />
Hubert Hotter und seinem Team Recht.<br />
Gesucht werden übrigens auch noch laufend<br />
regionale Betriebe mit besonderen<br />
Produkten, um das Angebot weiter auszubauen.<br />
ist.« Monikas Kinder sind inzwischen<br />
erwachsen. Die Arbeit bei der Schischule<br />
haben Monika und Toni aufgegeben,<br />
um Vollerwerbsbauern zu sein.<br />
Und dann ist da noch ihre Leidenschaft<br />
für die Bäuerinnen. Seit 18 Jahren ist sie<br />
Ortsbäuerin, 15 Jahre war sie Gebietsbäuerin<br />
und seit heuer steht sie sogar<br />
dem gesamten Bezirk Schwaz vor. »Ich<br />
hatte es in meinen ersten Jahren als Bäuerin<br />
nicht einfach, aber die anderen Bäuerinnen<br />
gaben mir immer Kraft. Noch<br />
dazu arbeitest du am Hof nahezu ständig,<br />
die Zeit bei den Bäuerinnen-Treffen,<br />
die Seminare und Fortbildungen, waren<br />
und sind für mich immer eine Auszeit.«<br />
Monikas großes Anliegen: das Ansehen<br />
der Bäuerinnen in der Gesellschaft zu<br />
stärken, das altertümliche Bild, das so<br />
manche noch immer von einer Bäuerin<br />
haben, geradezurücken. »Wir stehen<br />
nicht mit einer Kittelschürze am Herd<br />
und haben zehn Kinder im Schlepptau.«<br />
Der Käse ist geschmolzen. Monika gibt<br />
noch zwei, drei Schuss Sahne hinzu,<br />
rührt um und streut frischen Schnittlauch<br />
darüber. Der Tisch ist bereits gedeckt. In<br />
der Mitte steht ein Wasserkrug mit dem<br />
Leitspruch der Bäuerinnen. »Weil´s mitanond<br />
leichter geht.« Mahlzeit<br />
Kontakt<br />
my-Regio.shop<br />
T +43 664 88592708<br />
M info@my-regio.shop<br />
W www.my-regio.shop<br />
24<br />
Zillachtolarin<br />
FOTO: Mario Webhofer<br />
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Camper-Paradies<br />
Ob VW California und Reisemobile der Marken<br />
Pössl und Clever das perfekte Camping-Erlebnis<br />
startet in St. Gertraudi. Das Autohaus Strasser<br />
ist längst zum vielseitigen Ausstatter in der<br />
Camping-Welt avanciert. Vom Wohnmobilexperten<br />
bis hin zum Anbieter für eingezäunte,<br />
überwachte und teils sogar überdachte<br />
Abstellplätze. InnCamp by<br />
Autohaus Strasser.<br />
FOTO: VW Nutzfahrzeuge<br />
FOTO: Pössl<br />
»Die neuen Camper machen das<br />
Urlauben noch flexibler, freier,<br />
bequemer und luxuriöser.«<br />
Ein einzigartiges offenes Wohnraumkonzept<br />
mit freier Sicht nach vorne und hinten.<br />
Die Küche äußerst geräumig mit leistungsstarkem<br />
Kompressorkühlschrank. Drehtoilette,<br />
separat abgetrenntes Schwenkbad<br />
und ein Kingsize-Bett für gemütliche, erholsame<br />
Nachtstunden. Pössl liefert Campern<br />
mit dem neuen 2WIN S PLUS ein<br />
neues Wohnmobil-Highlight made in Germany.<br />
»Der Wohnmobil-Klassiker Pössl<br />
zeigt ja bereits seit 30 Jahren, wie perfekter<br />
Reisekomfort aussieht. Neben der extrem<br />
hohen Qualität stehen immer wieder<br />
Innovationen im Mittelpunkt. Wie etwa<br />
das Schwenkbad beim Summitgaja, so<br />
Joshua Morandell vom Autohaus Strasser,<br />
das bei Campern unter anderem auf die<br />
Liebhabermarke aus Deutschland setzt.<br />
»Der Summit begeistert Camper auch<br />
fünf Jahre nach der Erstpräsentation noch<br />
gleichermaßen. Eines der ersten Reisemobile<br />
auf Kastenwagenbasis mit besagtem<br />
Schwenkbad. Ein leichter Griff und der<br />
Magnetverschluss löst sich. Das Waschbecken<br />
lässt sich um 180 Grad schwenken<br />
und zum Vorschein kommt eine Duschkabinegaja,<br />
erklärt Joshua Morandell. Wobei<br />
Pössl dem Summit inzwischen mit dem<br />
neuen, exklusiven Summit Prime die Krone<br />
aufsetzt.<br />
VW & THULE BEI STRASSER<br />
Unabhängig. Frei. Bequem. Mit der kleinen<br />
ausziehbaren Küche, dem verstaubaren<br />
Klapptisch und -stühlen und dem<br />
optionalen Zelt für bis zu sechs Personen<br />
lädt der neue VW Caddy California zum<br />
Campingabenteuer. »Für uns neben dem<br />
stilvollen VW Multivan California die Empfehlung<br />
für Camper, die Wert auf mehr<br />
legen und die auch beim Fahren einen<br />
Schritt voraus sein möchten. Die modernen<br />
Fahrassistenzsysteme und das digitale<br />
Cockpit samt Online-Diensten verwandeln<br />
schon die Fahrt in ein Erlebnisgaja,<br />
so Joshua Morandell. Für Gepäck - vom<br />
Fahrrad bis zum Sportzubehör - bietet das<br />
Autohaus Strasser als Camping-Experte<br />
zudem Zubehör und Dachkammern von<br />
Thule, dem schwedischen Profi in Sachen<br />
Transportlösungen.<br />
NACH DEM URLAUB<br />
Als echter Camper-Spezialist bietet das<br />
Autohaus Strasser Campern auch an-<br />
Joshua Morandell,<br />
Autohaus Strasser, St. Gertraudi<br />
sprechende Möglichkeiten, ihr Fahrzeug<br />
abzustellen. »Wir verfügen über einen<br />
der größten Abstellplätze Tirols, wobei<br />
wir hohen Wert auf Sicherheit legen. So<br />
ist das Areal eingezäunt und überwacht.<br />
Neben den Parzellen im Freien gibt es<br />
auch überdachte Plätze. Da wir ein Autohaus<br />
sind, haben Camper auch noch die<br />
Möglichkeit, ein Einwinterungspaket zu<br />
buchen, inklusive Gasanlagencheck und<br />
Pflegepaketgaja, so Joshua Morandell.<br />
Kontakt<br />
Autohaus Strasser<br />
St. Gertraudi 80<br />
6235 Reith im Alpbachtal<br />
T (+43) 05337 6133<br />
M ahstrasser@autohaus.at<br />
W www.ah-strasser.at<br />
26<br />
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FOTO: Autohaus Strasser<br />
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Insa Tol<br />
Wo hosch<br />
Hochprozentige<br />
Nachbarschaft<br />
Nur durch eine schmale Straße sind die Höfe der beiden Hippacher<br />
Bauern und Schnapsbrenner Markus Spitaler und Hannes Dengg getrennt.<br />
Eine spezielle Nachbarschaft zwischen glasklaren Genüssen,<br />
Vogelbeer-Diskursen und heimlichen Wettbewerben.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
Bedächtig nimmt er das Glas am Stil, hält es in<br />
die Höhe. Die glasklare Flüssigkeit schwankt,<br />
hinterlässt kleine Schlieren am Rand. Ein genussvolles<br />
Schnuppern. Ein kurzes »Ahhh«<br />
gefolgt von einem genießerischen Schluck.<br />
»Ja, der ist echt gut«, kommt es nach einigen<br />
Sekunden von Markus Spitaler anerkennend<br />
in Richtung Hannes Dengg, der hinter der<br />
kleinen Theke in seinem hochprozentigem<br />
Genussreich steht. Er ist sichtlich stolz auf<br />
sein Werk vom Vorjahr. Ein Schritt zurück. Ein<br />
Griff zur nächsten Flasche. Marille. Hannes<br />
und Markus sind in ihrem Element. Die beiden<br />
Nachbarn verbindet eine hochprozentige<br />
Liebe, die sie eigentlich zu Konkurrenten machen<br />
sollte. Eigentlich.<br />
MOTIVATION: NACHBAR<br />
denn de<br />
Uhr hea?<br />
Von Ritzl.<br />
Dei Uhrmocher<br />
im Zillertal.<br />
»Ich habe vor etwa zwanzig Jahren mit dem<br />
Brennen angefangen und bin damit direkt<br />
meinem Papa nachgefolgt, der auch schon<br />
gebrannt hat, wie sein Vater davor. Ja, und<br />
dann kam Markus«, lacht Hannes. »Der hat<br />
gleich ordentlich Gas gegeben und da musste<br />
ich natürlich nachziehen. Ich glaube, wenn<br />
er nicht gewesen wäre, hätte ich mich nicht<br />
so spezialisiert, und wenn ich nicht gewesen<br />
wäre, hätte er nicht so durchstarten müssen.«<br />
Markus fängt bei der Erklärung laut an zu lachen.<br />
»Das stimmt schon, deshalb sind wir die<br />
Besten im Westen«, schlussfolgert er schmunzelnd.<br />
Markus Spitaler hat die Brennleidenschaft<br />
von seinem Opa geerbt und jedes Jahr<br />
mehr perfektioniert. Beide haben längst die<br />
unterschiedlichsten Auszeichnungen bei sich<br />
zu Hause hängen. Oftmals treten sie bei Wettbewerben<br />
gegeneinander an, hier zu Hause<br />
ist von einem Kampf aber nichts zu spüren.<br />
Ganz im Gegenteil, die beiden kaufen sogar<br />
gemeinsam Obst für ihre Köstlichkeiten ein<br />
und unterstützen sich mit Ratschlägen.<br />
Hauptstraße 85<br />
6263 Fügen<br />
28<br />
Zillachtolarin<br />
29
*<br />
VERKOSTUNGSBESUCHE<br />
»Sind wir im Herbst beim Brennen, gehen<br />
wir immer wieder einmal zum anderen in<br />
die Brennhütte und zum Verkosten. Wobei<br />
wir da grundehrlich sind. Wenn etwas<br />
nicht schmeckt, wird das offen gesagt«,<br />
erklärt Markus. »Dieser Austausch macht<br />
unsere Stärke aus. Geht nämlich bei einem<br />
etwas schief, sagt man es dem anderen.<br />
Und wenn eine Idee aufgeht, geben<br />
wir die auch dem anderen weiter. Nicht<br />
zu hundert Prozent, aber doch so an<br />
»Gelingt jemandem<br />
von uns zwei etwas<br />
Neues, geben wir<br />
das Wissen weiter,<br />
zumindest zu<br />
90 Prozent.«<br />
Hannes Dengg,<br />
Schnapsbrenner & Bauer,<br />
Hippach<br />
die neunzig«, ergänzt Hannes mit einem<br />
Augenzwinkern. »Denn wenn der andere<br />
den besseren Schnaps hat, ist man<br />
heimlich schon etwas neidisch. Wobei<br />
es durchaus interessant ist, dass bei dem<br />
Obst, das wir gemeinsam kaufen, zum<br />
Teil so unterschiedliche Geschmacksnuancen<br />
entstehen. Es gibt einfach viele<br />
Komponenten vom Obst über die Gärung<br />
und die Brenntemperatur bis zur<br />
Einrichtung mit Wasser zum Abschluss.<br />
Überall kann man viel falsch, aber auch<br />
richtig machen.«<br />
Der neue SEAT<br />
Ibiza<br />
Der neue SEAT<br />
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Jetzt bei uns Probe fahren.<br />
Verbrauch: 5,1-7,1 l/100 km. CO 2 -Emission: 101-161 g/km. Stand 07/<strong>2021</strong>.<br />
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5 Jahre Garantie oder 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was früher eintritt. seat.at<br />
St. Gertraudi 80, A-6235 Reith im Alpbachtal<br />
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30<br />
Zillachtolarin<br />
A-6235 Reith im Alpbachtal<br />
31
Wo hosch<br />
denn de<br />
Brill’n hea?<br />
IM WETTSTREIT MIT DEN VÖGELN<br />
Beim eigenen Obst, das bei den beiden rund<br />
70% ihres Gesamtbedarfs deckt, wird natürlich<br />
mit dem gesamten Wissen spekuliert.<br />
»Vogelbeerschnaps wird umso besser, je<br />
mehr kalte Nächte die Beeren erlebt haben.<br />
Daher gilt es, möglichst spät zu ernten. Aber<br />
du darfst auch nicht zu spät dran sein, denn<br />
sonst haben die Vögel vor dir die Ernte übernommen.«<br />
Markus ist besonders stolz auf<br />
seinen Vogelbeerschnaps. Natürlich setzt<br />
auch Hannes auf die besondere Schnapsspezialität.<br />
In seinem Garten steht ein prächtiger<br />
Vogelbeerbaum. Die Ernte von ihm reicht jedoch<br />
längst nicht aus. Viel sammeln sie deshalb<br />
auf wild wachsenden Bäumen. Und hier<br />
gilt, je höher der Baum liegt, desto besser<br />
schmecken die Früchte, da die Nächte kühler<br />
sind. »Beim Klauben der Beeren hilft die ganze<br />
Familie mit. Am Anfang schaut die Ernte<br />
immer recht groß aus. Wenn du die Beeren<br />
abgelöst hast, folgt die erste Ernüchterung, da<br />
die Menge plötzlich viel kleiner wirkt. Beim<br />
Brennen denkst du dann darüber nach, wieso<br />
du dir das antust, denn beim Ablassen läuft<br />
fast nichts raus. In den Momenten denke ich<br />
oft, das war mein letzter Vogelbeerschnaps.<br />
Doch nach dem ersten Schluck ist das vergessen,<br />
da bist du nur noch stolz.«<br />
Von Ritzl.<br />
Dei Optiker im Zillertal.<br />
www.zum-ritzl.at<br />
32 Zillachtolarin<br />
33
»Ein wenig<br />
Konkurrenzkampf gehört<br />
schon dazu, sonst würde<br />
die Sache nur halb so viel<br />
Spaß machen.«<br />
Markus Spitaler,<br />
Schnapsbrenner & Bauer,<br />
Hippach<br />
SCHNAPS-PHILOSOPHIE<br />
MIT STAMPERL<br />
Eine Flasche reiht sich in der kleinen<br />
Brennhütte an die nächste. Das flüssige<br />
Ergebnis jahrelang angehäuften Wissens.<br />
»Grundsätzlich ist der Brennablauf in den<br />
letzten hundert Jahren gleich geblieben,<br />
was sich enorm verändert hat, ist die<br />
Technik. Alleine die temperaturgesteuerte<br />
Vergärung und der Umstieg auf Nirokessel.<br />
Ganz abgesehen von dem Obst,<br />
das heute eingesetzt wird. Von der Verwertung<br />
vom Fallobst hin zur Verwendung<br />
von bestem Tafelobst«, so Hannes.<br />
Genüsslich sitzen die beiden auf dem<br />
großen Tisch vor Hannes´ Bauernhaus.<br />
Erste Fruchtansätze sind bei ihren Bäumen<br />
bereits zu erkennen. Wie die Ernte<br />
ausfällt, lässt sich noch nicht sagen, was<br />
aber sicher ist, dass mit dem Reifen der<br />
ersten Früchte wieder die Hochsaison bei<br />
Markus und Hannes startet. Von August<br />
bis November ziehen die beiden dann<br />
schon fast in ihre Brennhütten. Und immer<br />
wieder wird einer von beiden über<br />
die Straße huschen. Ein kurzer Ratscher,<br />
ein kleiner Verkoster, ein Blick über die<br />
Schulter für hochprozentigen Genuss im<br />
Jahr 2022.<br />
34<br />
Zillachtolarin<br />
35
APFELSAFT<br />
GESPRITZT<br />
der gesunde<br />
Durstlöscher<br />
»Ich liebe es, Wildfleisch zu kochen.<br />
Richtig zubereitet ist das eine echte Delikatesse.<br />
Der Geschmack wird von vielen<br />
unterschätzt. Hirsch, Reh - ich schieße<br />
unser Wildfleisch selbst und experimentiere<br />
beim Kochen viel. Da kann es schon<br />
Insa<br />
Tol<br />
Wild gekocht<br />
Maximilian Binder ist gerade einmal 23 Jahre jung, als er das Alpen-Wohlfühlhotel<br />
Dörflwirt in Hainzenberg von seinen Eltern übernimmt. Nach Jahren der Wanderschaft<br />
führte ihn dadurch der Weg zurück in seinen Heimatort, wo er seither<br />
aufkocht. Seine große Liebe: Wild. Von Reh über Gams bis hin zum Hirsch.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
vorkommen, dass ich langjährige Gäste<br />
zur Blindverkostung einlade«, erzählt Maximilian<br />
Binder mit einem Augenzwinkern.<br />
Dass der Hainzenberger am liebsten Wildfleisch<br />
in seinen Pfannen hat, kommt nicht<br />
von ungefähr. Der leidenschaftliche Koch<br />
36<br />
Zillachtolarin<br />
Eder Getränke GmbH<br />
6290 Mayrhofen<br />
www.eder-getraenke.at<br />
Tel. 05285 / 8172<br />
Zillachtolarin 37
stammt aus einer Jägerfamilie, »da ergab sich<br />
das von selbst«. Ganz anders sah die Situation<br />
mit dem Dörflwirt aus, den er inzwischen in<br />
dritter Generation führt. »Ich habe dreimal die<br />
Branche gewechselt, mir komplett andere Jobs<br />
angeschaut, der Gastronomie zwischendurch<br />
immer wieder den Rücken gekehrt.« Während<br />
Maximilian erzählt, beginnt er, die Gams-Hacksteaks<br />
zu formen. Die ersten handtellergroßen<br />
Laibchen landen auf der Grillplatte. »Eine Zeit<br />
lang habe ich in der Sennerei in Mayrhofen gearbeitet,<br />
danach war ich als LKW-Fahrer unterwegs.<br />
Letztlich hat mich aber die Gastronomie<br />
und hier vor allem die Küche in all dieser Zeit<br />
nie ganz losgelassen. Immer wieder habe ich in<br />
Restaurants ausgeholfen, wenn Not am Mann<br />
war. Letztlich bin ich ganz in die Küche und in<br />
unseren Dörflwirt zurückgekehrt.«<br />
»EIN GUTER KOCH IMPROVISIERT.«<br />
Die Gamshacksteaks brutzeln vor sich hin. Maximilian<br />
schwenkt die Bratkartoffeln, gibt das<br />
Gemüse in die Pfanne mit Butter. Das Fleisch<br />
für das Gams-Carpaccio liegt fein säuberlich<br />
drapiert bereits am Glasteller. Kreativ ist Maximilian<br />
vor allem in der Zwischensaison, dann ist<br />
Zeit zum Überlegen und Ausprobieren. Anregungen<br />
holt sich der leidenschaftliche Koch aus<br />
Zeitschriften, dem Internet oder einfach in Gesprächen.<br />
Auch Essen gehen ist für ihn eine Inspirationsquelle.<br />
»Wenn ich etwas ausprobiere,<br />
teste ich so lange, bis ich mein Wunschergebnis<br />
erreicht habe. Wobei es immer wieder vorkommt,<br />
dass das Ergebnis perfekt ist, ich aber<br />
nicht mehr weiß, welche Zutaten und wie viel<br />
ich genau verwendet habe. Ich schreib mir leider<br />
nicht immer alles auf«, lacht er. Einfach ein<br />
Rezept nachkochen ist jedenfalls nicht Maximi-<br />
NEU<br />
GRAPEFRUIT<br />
ZITRONE<br />
kalorienarm<br />
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Gams-Carpaccio mit Walnusspesto, grünem Salat und Bergkäse<br />
38<br />
Zillachtolarin<br />
Eder Getränke GmbH<br />
6290 Mayrhofen<br />
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Tel. 05285 / 8172<br />
Zillachtolarin 39
Gams-Hacksteak mit Wildpreiselbeersauce, Bratkartoffel und Marktgemüse<br />
HIMBEER<br />
ZITRONE<br />
Nostalgie aus<br />
den Alpen<br />
»Es fasziniert mich, jemanden<br />
mit meinem Essen glücklich<br />
zu machen.«<br />
Maximilian Binder,<br />
Alpen-Wohlfühlhotel Dörflwirt<br />
lians Ding. »Das kann bald einmal jemand. Improvisieren,<br />
das macht für mich die Kochkunst<br />
bzw. einen guten Koch aus.« Es geht hinaus<br />
ins Freie. Ziel: das Kräuterbeet. Rosmarin, Majoran,<br />
Basilikum. Maximilian schwört darauf.<br />
»Du kannst Wildfleisch behandeln wie Rindfleisch.<br />
Salz, Pfeffer und Kräuter, mehr braucht<br />
es nicht. Viele verwenden extrem viel Wildgewürz,<br />
dadurch entsteht jedoch dieser intensive<br />
Wildgeschmack, der den meisten nicht<br />
schmeckt.«<br />
TELLERREICHE TRADITION<br />
Konzentriert richtet Maximilian die Gams-<br />
Hacksteaks am Teller an. Ein Teller mit Geschichte.<br />
Schon bei seinem Opa war das<br />
Geschirr im Einsatz. »Tradition ist mir wichtig.<br />
Tradition in Verbindung mit dem Modernen.<br />
Die Bar würde ich etwa nie verändern und<br />
auch der Boden im Stüberl wird immer so<br />
bleiben. Das zu erhalten, die Teller zu verwenden,<br />
diese Wurzeln sind es, die uns hier<br />
im Dörflwirt ausmachen. Wenn ich die Teller<br />
sehe, denke ich an meine Vorfahren, meinen<br />
Opa, unsere Geschichte.« Maximilian kocht<br />
mit Leidenschaft und nimmt gleichzeitig seine<br />
Gastgeberrolle ernst. Kein Tag, an dem er nicht<br />
zu den Gästen geht. »Es ist in meinen Augen<br />
wichtig, den Kontakt zum Gast zu erhalten.<br />
Man muss sich als Koch zeigen und fragen,<br />
ob alles passt. Natürlich geht das während der<br />
Essenszeit nur, weil ich ein Küchenteam habe,<br />
das mich perfekt unterstützt.« Für die Zukunft<br />
hat Maximilian auf jeden Fall große Pläne. Das<br />
À-la-carte-Geschäft möchte er ausbauen, sich<br />
einen Ruf erarbeiten. Für seine Vision gibt der<br />
junge Zillertaler alles. Zwölf-Stunden-Arbeitstage<br />
sind längst sein Alltag. Um sieben, acht Uhr<br />
in der Früh geht es los und vor 21 Uhr kommt<br />
er kaum aus dem Lokal. Die Zeichen stehen<br />
auf jeden Fall in Richtung Erfolg. Im Vorjahr<br />
hat er bereits die Auszeichnung »Tiroler Wirtshaus«<br />
erkocht.<br />
40<br />
Zillachtolarin<br />
Eder Getränke GmbH<br />
6290 Mayrhofen<br />
www.eder-getraenke.at<br />
Tel. 05285 / 8172<br />
Zillachtolarin 41
Alt trifft Neu<br />
»Erhalten was geht, erneuern was sein muss.« Das Credo von Christina<br />
Rainer-Rist zieht sich quer durch das Appartement Zillertal und das Gartenrestaurant<br />
KleemenTine in Ried im Zillertal. Ein Hauch Vintage, Tischlerarbeiten,<br />
Steinmauern und ein paar coole Polster. Südländisches Flair gepaart<br />
mit Tiroler Ideen, gewürzt mit verrückten Ideen. Ein Style, der durch den<br />
Umbau bzw. die Renovierung erweitert wurde.<br />
FOTO: Appartement Zillertal/Beckna Photo<br />
Das Stammhaus mit dem Tiroler Satteldach<br />
stammt aus den 70ern. Manche<br />
Gegenstände dort oder auch im Restaurant<br />
sind jedoch weitaus älter. Etwa die<br />
Stühle. Seit zum Teil 150 Jahren laden<br />
sie zum Hinsetzen ein, wie Christina<br />
Rainer-Rist sichtlich stolz erzählt. »Wir<br />
haben sie vom Tischler restaurieren<br />
und neu polstern lassen.« Den Charme<br />
der Vergangenheit bewahren, das ist<br />
die große Passion der Zillertalerin. Die<br />
Fliesen im Stiegenhaus stammen etwa<br />
noch aus den Anfängen. Dafür wurde<br />
der Flur komplett erneuert. Ein Hauch<br />
Vintage. »In Kombination sieht das richtig<br />
gut aus«, schwärmen Christina und<br />
ihr Mann Christian. Neben dem Flur<br />
wurden in einem ersten Umbauschritt<br />
die Zimmer in Ferienwohnungen verwandelt.<br />
Die Einrichtung der einzelnen<br />
Räume ist alles andere als Standard.<br />
Durch jedes Zimmer weht ein Hauch<br />
von Extravaganz. Von der petrolfarbenen<br />
Wand hinterm Bett über blau-weiße<br />
Mandalas bis hin zu heimeligen mit<br />
Altholz verkleideten Sitznischen. Das<br />
Paar legt generell Wert auf Tischlerarbeit,<br />
da die Einrichtung, wie sie erklären,<br />
»robust sein soll und lange Zeit<br />
halten«. »Unser Stil ist individuell. Während<br />
man sich in den eigenen vier Wänden<br />
oft etwas zurückhält, da man die<br />
Einrichtung ja länger 'anschauen' muss,<br />
darf es in unseren Augen bei Urlaubsapartments<br />
ruhig einmal etwas verrückt<br />
sein.« Und so besticht die eine Polsterung<br />
mit intensivroten Papageien, während<br />
im Badezimmer Ornamentfliesen<br />
als Eyecatcher agieren.<br />
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Wir bedanken uns<br />
herzlich bei den<br />
ausführenden Firmen.<br />
Zeitlos und 08/15 ist nicht so meins – es darf<br />
bei der Einrichtung ruhig etwas eigenwillig sein.<br />
Christina Rainer-Rist,<br />
Appartement Zillertal, Ried im Zillertal<br />
DER FENSTERGUCKERPLATZ<br />
Im Stammhaus sind Apartments und das<br />
Restaurant KleemenTine untergebracht.<br />
Der direkt angrenzende Neubau beinhaltet<br />
im Erdgeschoss den Wellnesstrakt mit<br />
Pool, Ruheräumen und Panoramasaunen.<br />
Im ersten und zweiten Stock befinden<br />
sich die Vierklee-Ferienwohnungen<br />
mit den Skyboxen als ultimatives Highlight.<br />
Nach außen versetzte Würfel, die<br />
im Inneren auf verbreiterte Fensterbretter<br />
treffen, zum Hinsetzen, Chillen und<br />
»Fenstergucken« einladen. Der oberste<br />
Stock gehört dem Penthouse. Das rote<br />
Kopfende des Bettes wird durch Lichtbänder<br />
in Szene gesetzt. In der Holzdecke<br />
wiederholt sich die Lichtinszenierung,<br />
die einen geradlinigen Kontrast<br />
zum heimeligen Ambiente liefert. Die<br />
größte Aufmerksamkeit zieht jedoch die<br />
im Schlafbereich frei stehende Badewanne<br />
auf sich. Ein Masterbedroom mit<br />
Bad en Suite.<br />
INSZENIERTE STEINMAUER<br />
In jedem der insgesamt 13 Apartments<br />
finden sich liebevoll dekorierte Plätze.<br />
Ein Arrangement aus bunten Vasen am<br />
Tisch, eine Laterne am goldenen Hocker.<br />
Die Liebe zum Detail prägt die beiden<br />
Apartmenthäuser genauso wie das Restaurant<br />
KleemenTine. »Was mich dabei<br />
besonders stolz macht, ich habe noch nie<br />
Deko gekauft. Vielmehr mag ich es, Altes<br />
neu zu interpretieren. Gebrauchte Dinge<br />
gedankenlos wegzuwerfen und neue billige<br />
Stücke zu kaufen, ist nicht mein Stil.<br />
Das widerspricht meinem Umweltgedanken.«<br />
Christinas Faszination für alte Dinge<br />
wird auch im Außen sichtbar. Anstelle die<br />
Steinmauern beim Umbau dem Boden<br />
gleich zu machen, integriert sie Christina<br />
als stylischen Kontrast zur Lärchenholzfassade.<br />
»In Verbindung mit der Steinmauer<br />
und etlichen coolen Polstern entsteht<br />
schnell ein südländisches Flair. Das<br />
Holz ist zudem unbehandelt, es darf ruhig<br />
grau werden.« Die hellbeige Sitzbank mit<br />
den unzähligen Polstern darauf schmiegt<br />
sich geradezu an die Steinmauer und<br />
bietet so gemütliche Sitzgelegenheiten<br />
auf der Restaurantterrasse, die komplett<br />
neu gestaltet wurde. »Wir mussten den<br />
Außenbereich unseres Restaurants unbedingt<br />
vergrößern. Es sollen ja nicht nur<br />
die Hausgäste ein schönes Plätzchen bei<br />
uns finden, sondern auch Einheimische.«<br />
Das Restaurant selbst bekam ein vollstän-<br />
KleemenTine<br />
Restaurant mit Flair<br />
diges Makeover und erstrahlt nun im Stil<br />
des restlichen Hauses. Wir haben dabei<br />
ganz bewusst auf Bauunternehmen aus<br />
der Region gesetzt, sie kamen quasi alle<br />
aus unserer Nachbarschaft.« Jede Menge<br />
persönlicher Charme lässt nun das<br />
Lokal wie den Rest des Hauses erstrahlen,<br />
gekrönt von detailreichem Blumenschmuck,<br />
den die Hausherrin persönlich<br />
aus Blüten und Blättern aus dem eigenen<br />
Garten herstellt.<br />
Kontakt<br />
Appartement Zillertal<br />
Talstrasse 11<br />
A-6273 Ried im Zillertal<br />
T +43 664 540 30 66<br />
M office@appartement-zillertal.at<br />
W www. appartement-zillertal.at<br />
44<br />
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Aus’n Leben<br />
Kaltes Wasser<br />
für die Karriere<br />
Im Juni erhielt Martina Bichler, Spar-Vertriebsleiterin der Filialorganisation, die Prokura<br />
verliehen und damit eine umfassende kaufmännische Vollmacht. Ein weiterer herausragender<br />
Karriereschritt, nachdem die gebürtige Zillertalerin seit einem halben Jahr als Vertriebsleiterin<br />
die Verantwortung für 111 Spar- und Eurospar-Märkte und beinahe 3.000<br />
Mitarbeitende trägt. Eine Karriere, die 20<strong>12</strong> im Spar-Supermarkt in Zell am Ziller begann.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
»Im ersten Moment konnte ich es gar<br />
nicht glauben, als mir SPAR-Geschäftsführer<br />
Christof Rissbacher gratulierte«,<br />
beschreibt Martina Bichler den Moment<br />
ihrer Ernennung zur Prokuristin. »Ich bin<br />
danach erst einmal eine Runde laufen<br />
gegangen«, lacht die Zillertalerin. »Mir<br />
kamen die letzten neun Jahre in den<br />
Sinn. Der Tag, an dem mein Weg 20<strong>12</strong><br />
bei Spar begann, wie ich an meinem<br />
ersten Arbeitstag bei der Filialleiterin<br />
des Spar-Supermarktes in Zell am Ziller<br />
an die Tür klopfte. Mit meiner Ausbildung<br />
zur Touristikkauffrau war es für<br />
mich goldrichtig, im Lebensmittelhandel<br />
bei SPAR etwas völlig Neues zu probieren.<br />
Gastfreundschaft im Supermarkt ist<br />
genauso wichtig wie Gastfreundschaft in<br />
der Gastronomie.« Die Erfahrungen aus<br />
dem Tourismus, der Umgang mit dem<br />
Gast und die starke Serviceorientierung<br />
sind die Grundsteine für den beruflichen<br />
Erfolg und die Karriere der Zillertalerin.<br />
Eine Karriere, die Martina Bichler weder<br />
geplant noch erwartet hatte.<br />
ANFÄNGE MIT WURSTSEMMEL<br />
Martina Bichler wuchs mit der Gastronomie<br />
auf, half schon als Kind im familiengeführten<br />
Gasthaus mit, bevor sie<br />
die Höhere Lehranstalt der Zillertaler<br />
Tourismusschulen absolvierte. Nach<br />
ihrem Schulabschluss fängt sie als Bilanzbuchhalterin<br />
bei einem Steuerberater an.<br />
»Betriebswirtschaft und Zahlen haben<br />
mich immer schon fasziniert. Die Arbeit<br />
an und für sich hat mir auch gut gefallen,<br />
nur merkte ich bald, dass mir der<br />
Kontakt zu Menschen fehlt.« Ihre Affinität<br />
für Lebensmittel und der Wunsch mit<br />
Menschen zusammenzuarbeiten, läuten<br />
letztlich die berufliche Wende ein. »Dazu<br />
wollte ich in einem großen Unternehmen<br />
arbeiten, in dem Können und Leistung<br />
wertgeschätzt und honoriert werden.«<br />
Martina Bichler bewirbt sich bei mehreren<br />
Unternehmen der Lebensmittelbranche.<br />
»Wobei ich mich zu Spar emotional<br />
am meisten hingezogen fühlte. Ein kleiner<br />
Spar-Markt war das erste Geschäft, in<br />
dem ich als Kind bei uns in Stumm einkaufte.<br />
Ich bekam von zuhause immer<br />
wieder einmal zehn Schilling für eine<br />
Wurstsemmel für die Pause mit.« Es wird<br />
letztlich ein berufliche Wende hin zur<br />
großen Verantwortung. 111 Supermärkte<br />
mit beinahe 3.000 Mitarbeitenden und<br />
100.000 Kunden täglich verantwortet<br />
Martina Bichler aktuell bei Spar.<br />
DER ERSTE SPRUNG<br />
INS KALTE WASSER<br />
Am 2. Juli 20<strong>12</strong> um acht Uhr früh klopft<br />
Martina Bichler an die Tür der Spar-<br />
Marktleiterin in Zell am Ziller. Ihr erster<br />
Tag als Spar-Trainee. Vier Monate bleibt<br />
sie dort, lernt jede Abteilung kennen.<br />
46 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 47
»Mein Credo ist, immer<br />
das Beste zu geben.<br />
Privat genauso wie<br />
beruflich.«<br />
Martina Bichler,<br />
Spar-Vertriebsleiterin und Prokuristin<br />
ihr die Stelle der Personalleiterin anbietet.<br />
Ihr erster Sprung ins kalte Wasser.<br />
»Die Stelle spornte mich an, denn ich bin<br />
eine Frau, die gern Neues ausprobiert.«<br />
Die Zillertalerin arbeitet sich perfekt ein,<br />
fühlt sich mit ihrer neuen Aufgabe sichtlich<br />
wohl. Und dann folgt kurz darauf<br />
ihr nächster Karriereschritt. Ihr zweiter,<br />
mutiger Sprung ins kalte Wasser. Martina<br />
Bichler wird Vertriebsleiterin der Filialorganisation.<br />
»Sag niemals nie und sei offen<br />
für Neues. Ich bin angekommen: Mit<br />
Gastfreundschaft und Liebe zum Detail<br />
Kunden begeistern und Mitarbeiter wertschätzend<br />
begleiten – damit schließt sich<br />
für mich der Kreis.«<br />
GELIEBTER HAMBERG<br />
Das Wochenende steht vor der Tür.<br />
Martina Bichler verschlägt es vermutlich<br />
in die Berge, außer ihre Geschwister<br />
brauchen Unterstützung im familieneigenen<br />
Gasthof »Almluft«. »Dort<br />
auszuhelfen, macht mir viel Spaß. Tellerwaschen<br />
ist für mich die perfekte<br />
Tätigkeit, um abzuschalten.« Auch bei<br />
ihrem Onkel, der eine Skischule führt,<br />
springt die leidenschaftliche Skifahrerin<br />
immer wieder einmal ein und leitet<br />
mit Begeisterung Kinder-Skikurse.<br />
»Dabei kannst du wirklich an nichts<br />
anderes denken«, lacht sie. Geht es in<br />
die Berge, ist Martina Bichler laufend<br />
auf der Suche nach Herausforderungen.<br />
Ein neuer Berg, eine schnellere<br />
Route. Ihr Lieblingsziel ist und bleibt<br />
aber ihr Hausberg aus der Kindheit,<br />
der Hamberg. »Mein Credo ist, immer<br />
das Beste zu geben. Privat genauso wie<br />
beruflich. Die Wertschätzung, die mir<br />
von Spar entgegengebracht wird, freut<br />
mich besonders. Und nach all den Jahren<br />
kann ich sagen, ich wollte zwar in<br />
einem großen Konzern arbeiten und<br />
Spar ist mit beinahe 90.000 Mitarbeitern<br />
wirklich riesig. Doch letztlich ist<br />
Spar trotz der Größe ein echtes Familienunternehmen.«<br />
48<br />
Zillachtolarin<br />
»Das gesamte Team hat mir sehr schnell großes<br />
Vertrauen geschenkt. Bald durfte ich den<br />
Markt sogar für einige Zeit führen«, ist Martina<br />
Bichler heute noch beeindruckt von den<br />
Möglichkeiten, die sie so rasch erhielt. Nach<br />
eineinhalb Jahren als Trainee und Stationen<br />
in Logistik, Einkauf, Expansion, Werbung und<br />
Marketing wechselt sie zu Patricia Sepetavc,<br />
der jetzigen Spar-Geschäftsführerin für Tirol<br />
und Salzburg. Patricia Sepetavc traut der jungen<br />
Kollegin herausfordernde Aufgaben zu.<br />
Grundlagen für die weiteren Karriereschritte<br />
werden dadurch geschaffen. Martina Bichler<br />
übernimmt die Gebietsleitung für zwei<br />
Filialen, bis sie im Februar 2018 der Spar-<br />
Geschäftsführer zu einem Termin bittet und<br />
VERWIRKLICHE DEINE TRÄUME<br />
UND STARTE JETZT DEINE LEHRE!<br />
träumweiter.tirol<br />
Zillachtolarin 49
Die Sache<br />
mit dem Pop<br />
Als die Frage aufkommt, ob sie ihr Gasthaus und Hotel in Ried im Zillertal<br />
generalsanieren, gehen Silvia Gschößer und Markus Rist einen außergewöhnlichen<br />
Weg zur Entscheidungsfindung. Weiß wird zum roten Faden,<br />
Waschbecken im Speisesaal und geflutete Keller werden zur Normalität.<br />
Das Endergebnis überrascht mit einem City-Style-Konzept à la Zillertal.<br />
Es war einmal der Gasthof Zillertaler<br />
Grillhof, das Elternhaus von Markus Rist.<br />
1971 erbaut, hat sich das Haus über die<br />
Jahrzehnte erfolgreich vom Gasthof zum<br />
Hotel mit fast 100 Betten entwickelt. 45<br />
Jahre später befand sich das Hotel in<br />
weiten Teilen aber optisch immer noch<br />
im Originalzustand der 70er-Jahre. »Ja<br />
und dann übernahmen wir das Haus und<br />
steckten erst einmal in einem Dilemma.<br />
Das Haus war zur Zeit meiner Schwiegereltern<br />
optimal auf die Ansprüche der<br />
damaligen Urlauber abgestimmt. Doch<br />
die Stammgäste wurden altersbedingt<br />
immer weniger. Gleichzeitig schafften<br />
wir es kaum, neue Urlauber anzusprechen.<br />
Wohl auch, weil das Haus nicht zu<br />
uns als junge Betreiber-Familie passte«,<br />
erzählt Silvia Gschösser. Dem Zillertaler<br />
Paar ist klar, dass sie ein vollkommen<br />
neues Konzept brauchen, um die<br />
Wünsche »ihrer« Gäste zu erfüllen. Ein<br />
Angebot für junge Menschen. »Mitunter<br />
auch Leute, die bisher das Zillertal noch<br />
gar nicht als Urlaubsdomizil in Erwägung<br />
gezogen haben. Gleichzeitig waren wir<br />
uns nicht sicher, ob diese Gästeschicht<br />
überhaupt unseren Vorstellungen entspricht<br />
bzw. ob unsere Idee ins Zillertal<br />
passt«, ergänzt Markus Rist. Die beiden<br />
gehen daraufhin einen äußerst ungewöhnlichen<br />
Weg. Statt ihre Idee durchzuziehen<br />
machen sie einen Zwischenschritt<br />
in Weiß.<br />
POP-DOWN STATT POP-UP<br />
Die Wand zieren klassische 70er-Jahre-<br />
Fliesen in Braun-Beige. Zwei Waschbecken<br />
ragen in den Raum. Über jedem<br />
hängt ein klassischer Badezimmerspiegel,<br />
daneben befindet sich der Wasserspülkasten<br />
der Toilette. Fünf ehemalige<br />
Gästezimmer sind es insgesamt. Die<br />
Zwischenwände wurden entfernt und so<br />
FOTOS: Timo Photographie<br />
50<br />
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Werbung 51
junge Gäste anzulocken. Die Umgestaltung<br />
ging schon in Richtung Kunst.<br />
Wir haben sogar den Rohbaukeller<br />
geflutet und einen Pool daraus gestaltet.«<br />
Die ersten jungen Gäste kommen<br />
und nach den geplanten drei Saisonen<br />
Übergangs- und Probephase steht für<br />
Silvia und Markus fest, dass sie am<br />
richtigen Weg sind. Sie geben Vollgas,<br />
planen das 70er-Jahre-Haus komplett<br />
um. Aus Pop-Down wird durch eine<br />
Generalsanierung Mari Pop.<br />
MINIMALISMUS MIT STIL<br />
Die weißen Vorhänge umrahmen die<br />
Panoramafenster. Ein Rahmen für den<br />
Mari-Pop-Minimalismus in Weiß, Fichtenholz<br />
und Grau. Die Zimmer sind<br />
FOTOS: Martin Kaufmann<br />
»Unser Weg war aufwändig, aber wir brauchten<br />
ihn, um zu wissen, was wir wollen.«<br />
ein großer saalähnlicher Raum geschaffen,<br />
in dessen Mitte eine riesige weiße<br />
Tafel steht. Das Foto vom Speiseraum<br />
des ehemaligen Pop-Down-Hotels<br />
wirkt durchaus schräg und unkonventionell.<br />
Genauso war der Zwischenschritt<br />
vom 70er-Jahre-Gasthof hin<br />
zum neuen Designhotel Mari Pop. Es<br />
ist das Jahr 2017. Silvia und Markus<br />
haben das alte Haus außen komplett<br />
weiß gestrichen. Innen beginnen die<br />
beiden mit möglichst geringem Aufwand<br />
etwas gänzlich Neues zu kreieren.<br />
Vom erwähnten Speisesaal bis hin<br />
zum alten Fernsehraum, der zur Bar<br />
umgestaltet wird. »Anstelle eines Pop-<br />
Up haben wir das alte Haus einem Pop-<br />
Down unterzogen. Es wurde möglichst<br />
viel des Gebäudes entfernt, der Rest für<br />
drei Probesaisonen provisorisch umgestaltet.<br />
Unser Ziel war, das 70er-Jahre-<br />
Haus richtig cool zu installieren und so<br />
Silvia Gschößer und Markus Rist,<br />
Mari Pop<br />
stylisch clean, strahlen eine sanfte<br />
Ruhe aus. Keine poppigen Farben,<br />
keine Bilder an den Wänden. Einfache,<br />
hochwertige Materialien. »Wir<br />
haben die Räume bewusst ruhig und<br />
funktional gestaltet. Die Zimmer sollen<br />
eine Art Ruhepol im Urlaub sein und<br />
gleichzeitig soll, durch den Minimalismus<br />
im Inneren, der Natur eine große<br />
Bühne geboten werden.« Ein gänzlicher<br />
Kontrast zur ruhigen Atmosphäre<br />
in den Zimmern wartet im Restaurantareal.<br />
Dort entstand ein Gaststubencharakter.<br />
Gesellig. Gemeinsam. Bunt.<br />
Eine Idee, die sich aus dem Pop-Down-<br />
Experiment herauskristallisierte. »Wir<br />
wollten einen Gemeinschaftscharakter<br />
schaffen. Die Leute sollen hier zusammenkommen,<br />
miteinander reden. So<br />
wie es früher in den Gaststuben war. Es<br />
gibt keine Nischen, in denen sich jeder<br />
für sich zurückzieht.« Unterstützt wird<br />
diese Idee durch die Einrichtung. Kunst<br />
und Bilder bringen Leben in die Räume.<br />
Musik liefert eine leichte Stimmung. Ob<br />
clean und ruhig oder bunt und turbulent,<br />
durch das gesamte Haus weht ein<br />
Hauch von Großstadtstyle mit Zillertaler<br />
Flair als Grundlage. Eine Kombination,<br />
die durch die großen Panoramafenster<br />
unterstützt wird, da sie eine Omnipräsenz<br />
der Zillertaler Bergwelt garantiert.<br />
»Dieser Mix aus City und unserem Tal<br />
war uns wichtig. Mari Pop sollte kein<br />
Cityhotel sein, das praktisch überall stehen<br />
kann.«<br />
FOTOS: Lisa Staudinger<br />
Vermessung<br />
glas<br />
Ingenieurbüro für Elektrotechnik<br />
IMST • INNSBRUCK • LANDECK • REUTTE • ST. JOHANN IN TIROL • ZELL AM ZILLER<br />
GmbH<br />
52<br />
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Wir bedanken uns bei den ausführenden<br />
Firmen für die gute Zusammenarbeit.<br />
FOTOS: Lisa Staudinger<br />
Kontakt<br />
Mari Pop Hotel Zillertal<br />
Großriedstraße 16<br />
A-6273 Ried im Zillertal<br />
T +43 (0)5283 2250<br />
M hotel@maripop.at<br />
W www.maripop.at<br />
MÜNCHEN - BERLIN<br />
Viele der Gäste kommen aus deutschen<br />
Großstädten. Von München bis nach<br />
Berlin. Junge Paare, junge Familien. Das<br />
Haus ist in der Szene angesagt, wohl<br />
auch, da Silvia und Markus ihrem Publikum<br />
den für Mari Pop typischen Zillertaler<br />
City-Style sogar auf den Teller<br />
zaubern. Vegane Gerichte und Menüs<br />
kommen den neuen Kulinarik-Trends<br />
entgegen. Genauso stehen aber auch<br />
Zillertaler Schmankerl auf der Karte. »Es<br />
wird immer mehr Wert auf gutes Essen<br />
gelegt mit einer hohen Lebensmittelqualität«,<br />
so Markus, der nach wie vor gerne<br />
in Maris Küche den Ton angibt. Markus<br />
und sein Küchenteam legen dabei größten<br />
Wert auf Regionalität. Das Fleisch<br />
kommt vom Biobauernhof von Silvias<br />
Eltern. Dort bauen die beiden seit kurzem<br />
auch Gemüse an, mit der Vision<br />
möglichst viel aus dem eigenen Garten<br />
in der Hotelküche zu verwenden.<br />
wir schaffen Wellnessräume zum Träumen<br />
www.devine.at<br />
54<br />
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Werbung 55
Ausʼn Leben<br />
Und dann war<br />
da Marie Klee<br />
Unter dem Künstlernamen Marie Klee erschien gerade Maria<br />
Denggs erster eigener Song mit dem Titel »Frauen«. Ein musikalischer<br />
Weg, der mit einem Schwarz-weiß-Fernseher begann<br />
und Jahre später durch ein wanderndes Mikrofon seine Fortsetzung<br />
fand. Von der schüchternen Hippacher Sekretärin zur<br />
begeisterten Sängerin, die die Bühne liebt.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Jasmin Haas<br />
»Ich hätte mir nie gedacht, dass es<br />
noch so viel schöner ist, eigene Songs<br />
zu singen. Wo mir doch das Singen allein<br />
schon einzigartige Glücksgefühle<br />
beschert. Seine eigenen Worte und Gedanken<br />
in Verbindung mit einer Melodie<br />
nach außen zu bringen, das ist einmalig.<br />
Mein Leben hat sich in den letzten Jahren<br />
komplett verändert und ich mich mit ihm.<br />
Ich habe über die Musik die Türe zu mir<br />
selbst aufgesperrt, das Eis ist gebrochen.<br />
Dabei dachte ich immer, ich kann das<br />
56<br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 57
»Früher habe ich mir vieles<br />
nicht zugetraut. Das Singen<br />
hat mich befreit und weitergebracht.«<br />
Maria Dengg alias Marie Klee<br />
alles nicht.« Maria Dengg strahlt, während<br />
sie über ihr Leben als Sängerin erzählt. »Als<br />
ich ein kleines Mädchen war, hatten wir nur<br />
einen Schwarz-weiß-Fernseher. Meine Mama<br />
liebte Peter Alexander und so durfte ich Sendungen<br />
mit ihm anschauen. Durch seine lebensbejahende<br />
Ausstrahlung dachte ich, das<br />
ist mein Papa in jungen Jahren. In meiner<br />
Euphorie sagte ich einmal, dass ich auch singen<br />
und tanzen möchte wie der Mann im TV.<br />
Meine sehr autoritäre Mama hat nur empört<br />
den Kopf geschüttelt und gemeint, ich soll<br />
mir das aus dem Kopf schlagen. Für sie war es<br />
ein Hirngespenst.« Für die damals etwa Fünfjährige<br />
ist dieser erste Berufstraum damit Geschichte.<br />
Das Singen gehörte der Vergangenheit<br />
an bevor sie überhaupt damit begonnen<br />
hatte. Als Jugendliche ist sie beruflich eher<br />
orientierungslos, wird schließlich Sekretärin<br />
bis ein Pub-Besuch und ein holländischer Alleinunterhalter<br />
ihr Leben auf den Kopf stellen.<br />
UND DIE WELT STAND STILL<br />
Blaulicht<br />
Filter<br />
Brillen<br />
Von Ritzl.<br />
Dei Optiker im Zillertal.<br />
»Ich war 21 und bin eigentlich kaum ausgegangen.<br />
Doch da war dieser eine Abend.<br />
Mein damaliger Freund und ich gingen in<br />
ein Pub in Mayrhofen. Ein holländischer Alleinunterhalter<br />
spielte Keyboard und sang<br />
dazu. Er hatte ein Funkmikro, das er durch<br />
die Menge gehen ließ. Irgendetwas hat an<br />
diesem Abend in mir klick gemacht.« In der<br />
darauffolgenden Woche erzählt Maria ihrer<br />
Schwester Anna von dem Abend. »Sie spürte<br />
meine Begeisterung und schlug vor, dass wir<br />
kommenden Freitag noch einmal hingehen.«<br />
Wieder ist der Holländer da. Wieder spielt<br />
und singt er. Das Mikro geht die Runde bis<br />
es auf einmal vor Maria liegt. »Eigentlich war<br />
ich zu der Zeit mehr als schüchtern, doch als<br />
ich das Mikro sah, stand plötzlich meine Welt<br />
still.« Das Mikro zieht sie magisch an. Sie<br />
greift danach. Singt. »Es war nur ganz kurz,<br />
aber es war ein himmlisches Gefühl. Ich war<br />
wie frisch verliebt, habe eine Woche nur gelacht<br />
und meiner Mama gesagt, dass ich jetzt<br />
doch Sängerin werde.«<br />
58<br />
Zillachtolarin<br />
www.zum-ritzl.at<br />
Zillachtolarin 59
MUSIKALISCHE FLÜGEL<br />
»Frauen sind sexy, machen schöne Augen.«<br />
Bei den letzten Worten schlägt Maria<br />
die stark geschminkten Augenlider auf und<br />
schielt munter drauflos. Das Musikvideo zum<br />
ersten eigenen Song »Frauen« spart nicht mit<br />
dem einen oder anderen »Augenzwinker-<br />
Moment«. Aus Maria Dengg wird für das<br />
neue Projekt Marie Klee und anstelle Coversongs<br />
stehen nun erstmals eigene Lieder am<br />
Programm. »Ein unbeschreibliches Gefühl.<br />
Wenn ich zurückdenke, wie alles begann,<br />
wie ich meine ersten Töne in diesem Pub<br />
sang. Danach nahm ich ein Jahr lang Gesangsunterricht.<br />
Jeden Freitag ging ich nach<br />
der Arbeit zu meiner Gesangslehrerin. Sie<br />
K<br />
Wilde<br />
Kulinarik<br />
vielseitig | genüsslich | traditionell<br />
Ob Reh oder Gams<br />
Wildfleisch hat bei<br />
uns als traditioneller<br />
Tiroler Betrieb das<br />
ganze Jahr über<br />
Saison.<br />
war wunderbar, sie hatte so viel Geduld mit<br />
mir, denn ich brauchte ein ganzes Jahr, bis ich<br />
mich endlich traute frei zu singen. Doch jeder<br />
Ton hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und<br />
die Zusammenarbeit mit Thommy Tschuggnall,<br />
mit dem ich 2005 die Band Offtang<br />
gründete ist ein riesiges Geschenk. Thommy<br />
lebt für die Musik, ist äußerst musikalisch und<br />
spielt begnadet mehrere Instrumente. Mit ihm<br />
bin ich nach wie vor erfolgreich unterwegs<br />
und stolz auf die inzwischen 16-jährige Zusammenarbeit.«<br />
Und dann ist da noch Marias<br />
Sohn, den sie über alles liebt und der sie festigt.<br />
»Ich habe durch mein Kind so viel gelernt<br />
und bin unendlich dankbar, dass es ihn gibt.<br />
Jetzt stehe ich mit beiden Beinen am Boden,<br />
während mein Herz Flügel bekommt, wenn<br />
ich auf der Bühne stehe und singe.«<br />
Alpen-Wohlfühlhotel Dörflwirt<br />
Dörfl 398 | A - 6278 Hainzenberg im Zillertal<br />
+43 5282 3162 | info@doerflwirt.at<br />
www.doerflwirt.at<br />
60 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 61
Die Familie der Friseure<br />
Im Juli vor 60 Jahren öffnete der erste Friseursalon der Familie Pfister. Der<br />
Anfang einer unvergleichlichen Friseurkarriere über inzwischen drei<br />
Generationen. Eine Geschichte zwischen Mayrhofen, Paris und Shanghai,<br />
von revolutionären Scherenhaarschnitten<br />
bis hin zu »the barber«.<br />
»Ein entscheidender Moment, neben der<br />
Tatsache, dass meine Eltern mich zu allen<br />
Friseurveranstaltungen mitnahmen und<br />
mir so die Welt dieses Berufes von vielen<br />
Seiten zeigten, ereignete sich in Wien<br />
1974. Zwei Friseure (Hans & Georg) stehen<br />
auf der Bühne, zeigen ihre Haarkunst<br />
an einem blonden Model mit langen welligen<br />
Haaren. Dieses Bild hat mich überallhin<br />
begleitet. In die USA genauso wie nach<br />
Genf oder Paris. Ich sehe die beiden auch<br />
heute noch vor mir.« Die beiden Friseure<br />
auf der Bühne, der Anblick, der in Peter F.<br />
Pfister den Wunsch weckt, selbst einmal<br />
als Friseur im Rampenlicht zu stehen. »Ich<br />
war damals zwölf Jahre alt. Und mit diesem<br />
Augenblick stand mein Berufsziel fest<br />
und ich wusste, dass ich neben der Erfahrung<br />
im elterlichen Friseursalon unbedingt<br />
im Ausland Erfahrungen sammeln will, um<br />
danach mein eigenes Geschäft zu führen.<br />
NEW YORK, MOSKAU, SHANGHAI …<br />
Peter F. Pfister wird in die Friseurwelt<br />
hineingeboren. Am 15. Juli 1961 eröffnen<br />
seine Eltern Franz und Margot<br />
Pfister (damals noch »Volcan«) ihren ersten<br />
Frisieursalon »chic« in Schwendau.<br />
Margot Pfister ist mit ihren damals 19<br />
Jahren wohl die bis dahin jüngste Friseurmeisterin<br />
Österreichs. 1969 ist sie<br />
sogar die erste Österreicherin, die den<br />
von Vidal Sassoon erfundenen Scherenhaarschnitt<br />
erlernt. Eine Revolution. Bis<br />
zu diesem Zeitpunkt gab es nur Messerhaarschnitte.<br />
»Meine Mutter ist dafür<br />
extra nach London gereist und Vidal Sassoon<br />
selbst hat ihr im Rahmen des Seminars<br />
die Haare geschnitten.« Auch Peters<br />
Vater Franz feierte 1968/69 seine größten<br />
Erfolge. Er wurde österreichischer<br />
Bundesmeister und internationaler Preisträger<br />
im Herrenfach. Später Trainer und<br />
internationaler Juror sowie Landes- und<br />
Bundesinnungsmeister.<br />
»Ich liebte die vielen Friseurevents, zu<br />
denen mich meine Eltern mitnahmen.<br />
Diese Vielseitigkeit und Kreativität.«<br />
Peter folgt seiner Berufung. Nach der<br />
Lehre zieht es ihn in die Ferne. USA,<br />
Schweiz, Genf, Paris… In der Stadt der<br />
Mode konnte er mit Monsieur »Alexandre<br />
de Paris« die großen Haute Cou-<br />
62<br />
Werbung<br />
Werbung 63
ture Modenschauen von Chanel unter<br />
Karl Lagerfeld, Emanuel Ungaro, Jean<br />
Patout & Yves Saint Laurent mitfrisieren.<br />
Als österreichischer Präsident der<br />
Vereinigung »Intercoiffure« sowie im<br />
Auftrag der Partnerfirmen frisiert Peter<br />
auf den Bühnen von Zürich, New York,<br />
Kontakt<br />
Intercoiffeur Pfister<br />
Ramsau 160<br />
A - 6284 Ramsau<br />
T +43 (0)5282/20909<br />
M peter@copf.at<br />
W www.copf.at<br />
64<br />
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Moskau, Almaty, Sofia, Shanghai, Rio de<br />
Janeiro, Rom, Melbourne usw.<br />
Und auch sein Traum der Selbständigkeit<br />
erfüllt sich. Peter legt die Frisiersalons seiner<br />
Eltern und seinen Salon zusammen<br />
und führt sie bis dato mit seiner Frau<br />
Margit.<br />
DIE 3. GENERATION<br />
Die Friseurleidenschaft liegt der Familie<br />
Pfister eindeutig im Blut. Denn mit Mona<br />
und Sebastian Pfister, die beide ein Wirtschaftsstudium<br />
absolviert haben, arbeitet<br />
inzwischen die dritte Generation in der<br />
Branche. Mehr noch, Sebastian Pfister<br />
interpretiert mit seinem Label »the barber«<br />
den Herrenservice in den Friseursalons<br />
neu und eröffnete inzwichen neben<br />
Ramsau zwei weitere Standorte in Salzburg<br />
und Velden. Mona Pfister gibt als<br />
Friseur- und Perückenmachermeisterin<br />
im Salon in Ramsau den Ton an, während<br />
Peter sich seit Anfang <strong>2021</strong> auch um das<br />
noch von seinen Eltern gegründete Perücken-Unternehmen<br />
mit Sitz in Innsbruck<br />
und Linz kümmert und dort vielen Menschen<br />
Sicherheit nach Haarverlust gibt.<br />
»In den 60 Jahren unserer Firmengeschichte<br />
haben 271 junge Menschen<br />
in unseren Unternehmen die Friseurlehre<br />
begonnen. Rund 35 haben die<br />
Meisterprüfung abgelegt und ca. 20<br />
davon haben ihr eigenes Unternehmen<br />
gegründet. Seit 1993 sind wir der<br />
einzige staatlich ausgezeichnete Ausbildungsbetrieb<br />
der Friseurbranche<br />
Westösterreichs, das einzige Tiroler Friseurunternehmen,<br />
welches seit 2000<br />
durchgehend die Landesauszeichnung<br />
als Lehrbetrieb erhielt. 2015 erhielt ich<br />
in Paris den »Globe Educator Award«<br />
für meine Schulungstätigkeiten verliehen«,<br />
zeigt sich Peter sichtlich stolz<br />
auf die Geschichte seiner Familie.<br />
»Der Dank für den Erfolg des Unternehmens<br />
gilt aber ganz besonders<br />
den fleißigen und kompetenten MitarbeiterInnen<br />
und allen Kundinnen und<br />
Kunden, die uns ihr Vertrauen schenken«,<br />
schließt Pfister seine Darstellung<br />
der Firmengeschichte, die hoffentlich<br />
noch lange weitergeht!<br />
Wedelhütte:<br />
Auf dem Gipfel des regionalen Genusses<br />
Ein <strong>Sommer</strong> anders als sonst. Aber gerade deshalb ein<br />
Bergsommer für uns. Mit Natur und Tradition. Und ganz<br />
viel Genuss. Auf höchstem Niveau. Mit den besten Zutaten<br />
aus dem Zillertal. Liebevoll zubereitet und serviert auf<br />
2.350 m, dem Gipfel des Genusses: der Wedelhütte. Dort<br />
bringt man von Donnerstag bis Sonntag die Gaumenfreuden<br />
der Region auf die Teller. Schon das morgendliche<br />
Wandern oder (E-)Biken wird mit dem „Hüttenfrühstück“<br />
auf der Terrasse belohnt. So geht ein feiner Start in den<br />
Tag. Am Abend – bequem mit dem Shuttle Service (ab<br />
Speichersee) erreichbar – bildet das „Alpenglühen“ die<br />
wedelhuette.at/sommer<br />
Kulisse für ein unvergessliches Dinner mit kreativen<br />
Geschmackserlebnissen aus dem Zillertal. Wer es nicht<br />
eilig hat ins Tal zu kommen, quartiert sich gleich in einer<br />
der Suiten ein. Herrliche Ausblicke in die Zillertaler<br />
Bergwelt inklusive.<br />
åndacht als ålm – die mit Abstand beste Auszeit vom Alltag!<br />
Wedelhütte-Bergsommer:<br />
1. Juli bis 26. September <strong>2021</strong>,<br />
Donnerstag bis Sonntag<br />
Hüttenfrühstück: Freitag bis Sonntag, Alpenglühen:<br />
Donnerstag bis Samstag (Reservierung)<br />
Shuttle Service ab Speichersee<br />
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Zwischen Tradition<br />
und Panoramablick<br />
Vom kleinen Metzgergeschäft mit Stüberl für 35 Gäste zum Metzgershop, einem Restaurant<br />
mit Platz für 240 Personen und einem Hotel mit 39 Betten. Der Metzgerwirt in Laimach hat seit<br />
seiner Gründung vor 35 Jahren eine enorme Wandlung erfahren. Ein Um- und Ausbau, bei dem<br />
»das Alte« bewahrt wurde und der Zubau mit grünen Ausblicken, stilvollen Innenleben und<br />
räumlichen Überraschungen überzeugt.<br />
»Uns war wichtig, die Vergangenheit<br />
des Metzgerwirts zu erhalten. Deshalb<br />
kam für uns nie in Frage, die straßenseitige<br />
Fassade des Metzgerwirts großartig<br />
zu verändern, hier etwa den Eingang<br />
unseres Hotels zu platzieren. Wir haben<br />
daher die Fassade einem Makeover unterzogen<br />
und für das Hotel und die Restauranterweiterung<br />
eine aussichtsreiche<br />
Lösung gewählt«, erklärt Johann Hundsbichler,<br />
Juniorchef und Vollblutkoch des<br />
Metzgerwirts in Laimach. Tradition trifft<br />
extravaganten Style im neuen Metzgerwirt.<br />
Vom Zimmer-Makeover bis hin zum<br />
Spa-Bereich mit Blick ins Grüne. Wer den<br />
Danke<br />
für die gute<br />
Zusammen arbeit!<br />
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Metzgerwirt betritt, erlebt durch den sanften<br />
Umbau und die extravagante Erweiterung<br />
eine Reise durch die Geschichte des<br />
Metzgerwirts, die ursprünglich mit einem<br />
kleinen Geschäft und einer angrenzenden<br />
Stube mit 35 Sitzplätzen ihren Anfang<br />
nahm. Hans Hundsbichler, Johann Hundsbichlers<br />
Vater, gründete 1986 das für<br />
die damalige Zeit innovative Metzgergeschäft.<br />
Der Barbereich von einst empfängt<br />
heute noch die Restaurantbesucher und<br />
auch die erste kleine Stube existiert noch.<br />
Holzdecke, Holzvertäfelung, Holzstühle<br />
mit reichverzierten Lehnen. Der urige<br />
Gasthauscharme blieb unverändert. »Wir<br />
haben sogar den Stammtisch gleich neben<br />
dem Eingang erhalten, allerdings mit einer<br />
neuen, modern angehauchten Sitzgruppe<br />
ausgestattet.« Ein erster Vorgeschmack,<br />
auf den Neubau, die Restauranterweiterung<br />
im hinteren Bereich. Durch den kleinen<br />
Saal mit den gemütlichen Erkern, den<br />
Hans Hundsbichler 1996 anbaute, geht es<br />
hinein in die neue Restaurantwelt.<br />
DER WANDELBARE RAUM<br />
»Nach meiner Lehre war ich acht Jahre<br />
lang unterwegs, von Mallorca bis in die<br />
Schweiz. Ich habe das Beste gesammelt<br />
und mit meinen eigenen Ideen ergänzt.<br />
Beim Kochen genauso wie bei der Neugestaltung<br />
und Erweiterung des Metzgerwirts.<br />
So entwickelte sich letztlich mein<br />
eigener Stil«, erklärt Johann Hundsbichler.<br />
Nach einem Jahr Planung und zehn<br />
Monaten Bauzeit entstand aus dem Zimmertrakt<br />
ein Hotel mit Wellnessbereich<br />
und ein komplett neuer Restaurantbereich,<br />
der optisch in drei Areale unterteilt<br />
ist. Das vollständig abtrennbare Besteckzimmer<br />
besticht mit einer großen Tafel.<br />
Hier steht als Blickfang der Dry-Age-<br />
Schrank. Kristallleuchten und stylische<br />
Sitzgruppen mit Paisley-Muster setzen<br />
im Kristallzimmer Highlights, das durch<br />
die riesige Glasfront mit Blick ins Grüne<br />
und auf die Bergwelt fasziniert. Ein edler<br />
City-Style, der mit der Zillertaler Naturlandschaft<br />
zu verschmelzen scheint. Das<br />
direkt anschließende Kaminzimmer ist in<br />
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»Unser Ziel war, die<br />
Metzgerwirt-Tradition zu<br />
bewahren und mit einem<br />
harmonischen City-Style<br />
verschmelzen zu lassen.«<br />
Wir bedanken uns herzlich bei den<br />
ausführenden Firmen.<br />
Johannes Hundsbichler,<br />
Metzgerwirt, Laimach<br />
Blaugrün gehalten. Große Blumenbilder<br />
treffen auf einen offenen Kamin. »Das<br />
Besondere hier ist neben der Optik die<br />
Möglichkeit, die halbhohe Holztrennwand<br />
zu verschieben. Dadurch kann<br />
bei Bedarf ein großer Raum geschaffen<br />
werden. Eine Möglichkeit, die wir extra<br />
für große Feiern wie Hochzeiten eingeplant<br />
haben.« Im Übergangsbereich<br />
zwischen Kamin- und Kristallzimmer lässt<br />
zudem eine bewegliche Bank die einzelnen<br />
Restaurantbereiche noch mehr verschmelzen.<br />
Ein kurzer Griff und die Sitzgruppe<br />
kann entfernt werden, wodurch<br />
ein riesiger Raum entsteht. Ein optimal<br />
durchdachtes Konzept, das sich im neuen<br />
Hotel Metzgerwirt fortsetzt.<br />
WELLNESS MIT AUSSICHT<br />
Weiß als Grundton und ein Luster als<br />
Blickfang. Ein klares Design empfängt<br />
den Hotelgast in der neuen Metzgerwirt-Lobby.<br />
»Wir haben den Hoteleingang<br />
extra in eine Art Innenhof verlegt,<br />
um den traditionellen Blickfang zur Straße<br />
zu erhalten und gleichzeitig Hotel,<br />
Restaurant und unseren 'Metzgershop<br />
by Papa Hans' zu separieren«, erläutert<br />
Johann Hundsbichler. Von den zuvor<br />
bestehenden 25 Gästebetten gingen<br />
durch den Zubau zwei verloren. Dafür<br />
kamen 16 neue hinzu. »Die ursprünglichen<br />
Zimmer bekamen wie die Stüberl<br />
im Restaurant ein Makeover.« Tradition<br />
mit Style. Die neuen Räume überzeugen<br />
mit liebevollen Details genauso wie mit<br />
einem durchdachten, klaren City-Stil,<br />
der sich auch durch den großzügigen<br />
Wellnessbereich zieht. »Wir haben den<br />
Wellnessbereich in unmittelbarer Nähe<br />
zur Lobby situiert, da das Spa-Areal auch<br />
für Tagesgäste nutzbar ist.« Uriger Altholzcharakter<br />
prägt die Finnische Sau-<br />
ne, die große Bio-Sauna bietet 16 Besuchern<br />
Platz. An den Wänden zwischen<br />
den einzelnen Wellnessarealen schafft<br />
eine Tapete mit Pflanzenmotiven dank<br />
den sanften Grüntöne eine stylische Relaxatmosphäre.<br />
Das Highlight bildet der<br />
Ruheraum, in dem dank Panoramascheiben<br />
einmal mehr die Natur zum Greifen<br />
nahe erscheint.<br />
Kontakt<br />
Metzgerwirt<br />
Johannes Hundsbichler<br />
Laimach 190<br />
A-6283 Hippach<br />
T +43 (0)5282 3059<br />
M info@metzgerwirt-zillertal.at<br />
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Ein Bart & zwei Glöckerl<br />
Blobe- Pfauen- und Vierhornziegen, alpine Steinschafe, Altsteirer, Sulmtaler Hennen, Tux-<br />
Zillertaler Rinder. Johann Dengg liebt seine alten Rassen, von den Geißen bis hin zu den<br />
Hennen. Etwas anderes kommt für den Fügenberger vom Floacha-Hof gar nicht in Frage.<br />
Auch wenn ihn seine eigenwilligen Geißen ab und an doch etwas ärgern.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Simon Lanzinger<br />
»Da kommen sie!« Sein Blick geht über die<br />
<strong>Sommer</strong>wiese. Keine Wolke ist am Himmel<br />
zu sehen. Das Gras steht fast schon<br />
wieder wadenhoch. Der Platz hinter dem<br />
Stall ist angenehm kühl und bietet die perfekte<br />
Aussicht auf die illustre Truppe, die<br />
gerade über die recht schräge Bergweide<br />
rennt. Vorne voraus Nelli, das Schaf. Dahinter<br />
in Reih und Glied die Schöne, Tilli,<br />
Thres und einige weitere der Ziegen von<br />
72<br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 73
Johann Dengg vom Floacha-Hof am Fügenberg.<br />
»Jetzt wird’s ihnen zu warm und<br />
die Fliegen kommen auch. Jetzt wollen´s<br />
rein in den Stall.« Während Johann noch<br />
redet, hat die Gruppe das kleine Holzgebäude<br />
mitten im Hang erreicht. Jede<br />
Menge dunkle Knopfaugen schauen interessiert<br />
herüber. »Tilli und Thres sind zwei<br />
Pfauengeißen. Der da dahinter, das ist der<br />
Blobebock Max. Der ist aber noch jung.<br />
Drüben in Hart, da habe ich zu jeder meiner<br />
drei Ziegenrassen große Böcke mit<br />
ganz kapitalen Hörnern. Darauf bin ich<br />
schon stolz.«<br />
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DIE ZIEGE IM SCHAFSPELZ<br />
Mit Ziegen hat Johann schon zu tun solange<br />
er zurückdenken kann. Sie gehören<br />
zum Floacha-Hof einfach dazu. »Ziegen<br />
sind schon eigen, aber das gefällt mir. Neugierig<br />
sind sie und auch sensibel. Manchmal<br />
ärgern sie mich. Früher hat mir das weniger<br />
gemacht, da war ich noch schnell und bin<br />
ihnen nachgekommen. Heute bin ich der<br />
Zweite, jetzt schnappe ich sie mit Raffinesse.<br />
Mit Gutzerln, da geht alles. Ganz besonders<br />
mit Brot, da kann ich sie immer überzeugen,<br />
sie brauchen nur den Sack hören.« Ein spitzbübisches<br />
Lachen huscht über sein Gesicht,<br />
während er mit strahlenden Augen zu seiner<br />
kleinen Truppe schaut. Insgesamt hat er an<br />
die 30 Ziegen, jetzt im <strong>Sommer</strong> ist aber ein<br />
großer Teil auf der Alm. Blobe-, Pfauen- und<br />
Vierhornziegen. Allesamt gefährdete Ras-<br />
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sen. »Die Blobeziegen und die Vierhornziegen<br />
sind sogar hochgefährdet. Ich mag<br />
solche alten Rassen. Die neuen Hochleistungstiere<br />
sind dagegen nicht das Wahre,<br />
das schmeckst du schon beim Fleisch.«<br />
Nelli ist ein alpines Steinschaf. Ebenfalls<br />
eine hochgefährdete Rasse. »Früher gab<br />
es davon viele hier im Zillertal und in<br />
Pinzgau. Sie sind kleiner, haben eine gute<br />
Mischwolle. Ursprünglich entstand daraus<br />
der Zillertaler Rock.« 40 alpine Steinschafe<br />
leben am Floacha-Hof. »Ja und Nelli<br />
glaubt vermutlich, dass sie eine Ziege ist,<br />
da sie eine aufgezogen hat, nachdem sie<br />
ihre Mutter nicht wollte. Jetzt ist sie halt<br />
immer mit den Ziegen unterwegs.«<br />
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BEGEHRTER FUTTERKÜBEL<br />
Das Krähen eines Hahns schallt über die<br />
Wiese. Einer der Gockel von Johann.<br />
Dass auch die Hennen keine »neumodische<br />
Züchtung« sind, sondern ursprünglichen<br />
Rassen angehören, versteht sich<br />
fast schon von selbst. Altsteirer, Sulmtaler.<br />
Alles bunt gemischt. »Da gibt es Färbungen,<br />
die siehst du sonst nirgends. Manche<br />
kommen extra zu mir, weil sie Hennen mit<br />
besonderen Farben suchen«, erzählt er<br />
sichtlich stolz. Seine 30 Stück Tux-Zillertaler<br />
Rinder sind den <strong>Sommer</strong> über auf der<br />
Alm. Einige der Ziegen will Johann auch<br />
noch raufbringen. Nur die Tilli bleibt fix<br />
im Tal. »Die hat ihren eigenen Kopf. Sie<br />
kippt immer mal wieder den Futterkübel<br />
um, wenn ich ihn nicht hoch genug hän-<br />
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Zillachtolarin 79
»Die Geißen sind schon<br />
eigen, aber sie gehören<br />
einfach zu mir dazu.«<br />
Johann Dengg,<br />
Fügenberg<br />
ge, damit sie an ein paar extra Leckerlis<br />
kommt. Wenn ich die auf die Alm lasse,<br />
haut sie ab. Das hatte ich schon das eine<br />
oder andere Mal. Ziegen sind recht zäh,<br />
die haben damals sogar den Winter dort<br />
oben allein überstanden.« Die Schöne<br />
schaut um die Ecke. Ihre beiden Glöckchen,<br />
die Hautausstülpungen am Hals,<br />
wackeln hin und her. »Glöckchen und<br />
ein Bart, das sollten meine Ziegen haben,<br />
das gefällt mir.« Die Schöne hat beides<br />
und noch viel mehr, denn ihren Namen<br />
hat ihr Johann ganz bewusst gegeben.<br />
»Sie ist eine perfekte Blobeziege. Der<br />
markante, kurze Kopf und die graublaue<br />
Färbung. Diese Ziegenrasse schaut den<br />
Steinböcken recht ähnlich.« Gemächlich<br />
setzt Johann seine Kappe auf, die Ziegen<br />
wollen gemolken werden. Seit 40 Jahren<br />
hat er sein Leben dem Hof verschrieben,<br />
den er von den Eltern übernahm. 20 Jahre<br />
davon war er den <strong>Sommer</strong> über auf der<br />
Alm. »Jetzt ist meine Karriere mit knapp<br />
60 Jahren fast am Ende. Mein Sohn hilft<br />
mir schon, aber vor allem im Winter ist es<br />
viel Arbeit mit den ganzen Tieren.« Ruhiger<br />
will er es in ein paar Jahren angehen,<br />
nur eines weiß er fix. »Seit ich denken<br />
kann, habe ich mit Geißen zu tun und das<br />
wird bis zum Lebensende so bleiben, solang<br />
es halt die Gesundheit zulässt.« Und<br />
als würden sie ihn verstehen, kommen Tilli<br />
und Thres näher und legen sich neben ihn<br />
in den Schatten.<br />
Gegenüber<br />
der grauen Wand<br />
Nach fünf Jahren Pause bewirtschafteten Barbara und Günther Hirner<br />
im vergangenen <strong>Sommer</strong> erstmals wieder ihre Grawandhütte im<br />
Zemmgrund. Auf einen idyllischen, kinderwagentauglichen Aufstieg<br />
zur traditionsreichen Hütte folgen einzigartige Naturerlebnisse.<br />
80<br />
Zillachtolarin<br />
FOTO: Eigenfoto<br />
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MORGEN-YOGA<br />
Dienstag bis Sonntag<br />
Kraftplatz auf 1.640 m Seehöhe<br />
KRÄUTERWANDERUNG<br />
mit Karin Nederegger<br />
28.08.<strong>2021</strong><br />
»Von uns aus sind zahlreiche<br />
Wanderungen<br />
möglich. Von der Berliner<br />
Hütte bis zur Zsigmondyspitze,<br />
dem Matterhorn<br />
des Zillertals.«<br />
Barbara Hirner, Grawandhütte<br />
Das Rauschen erfüllt die Luft, vermischt<br />
sich mit Vogelgezwitscher. Die morgendlichen<br />
Sonnenstrahlen lassen die Gipfel<br />
erstrahlen. Ein paar Schritte hinter die<br />
Grawandhütte. Drei Wasserfälle ziehen<br />
weiße Linien über die Felsen. „Manche<br />
Gäste sagen, dass sie unser Platz an Norwegen<br />
erinnert“, erzählt Barbara Hirner.<br />
Bewaldete Berghänge, zwischen denen<br />
sich die Zemm schlängelt. Felsen. Wiesen.<br />
Rund um die Grawandhütte findet man<br />
Natur in ihrer reinsten Form. „Günther<br />
und ich waren lange Zeit Weltenbummler,<br />
immer auf der Suche nach besonderen<br />
Orten. Es dauerte, bis wir bemerkten,<br />
dass wir den wohl schönsten Kraftplatz<br />
selbst besitzen“, lacht die Hüttenwirtin.<br />
„Die ersten Stunden des Tages sind wie<br />
ein Zauber. Wenn du vor die Türe gehst,<br />
der leichte Wind auf der Haut, eine Tasse<br />
heißen Kaffee in der Hand. Und dann<br />
dieser Ausblick.“ Seit inzwischen drei<br />
Generationen gehört die 1905 errichtete<br />
Schutzhütte Barbaras Familie. Immer von<br />
Frauen geführt. Barbara selbst war bereits<br />
als Baby hier heroben.<br />
TAPETEN-ÜBERRASCHUNG<br />
In der Küche laufen die Frühstücksvorbereitungen<br />
für Wanderer und die Übernachtungsgäste.<br />
Barbara und ihr Mann<br />
Günther legen Wert auf regionale Produkte.<br />
Mittags warten neben den Hüttenklassikern<br />
Zillertaler Spezialitäten. Allen<br />
voran Zillertaler Krapfen und Barbaras<br />
Erdäpfelblattl mit Kraut. Schweinebraten,<br />
Wienerschnitzel. Und dann ist da natürlich<br />
die Nudelsuppe mit echter Fleischsuppe.<br />
„Es war wundervoll, im Vorjahr die<br />
Hütte wieder selbst zu bewirtschaften.<br />
Die Pause hatten wir unseren Kindern zuliebe<br />
eingelegt, weil sie für das Bergleben<br />
noch zu klein waren. Ja, wir sind schon<br />
stolz auf unsere Grawandhütte. Vor allem,<br />
weil sie eine der wenigen privaten<br />
Schutzhütten ist“, so die gelernte Köchin.<br />
Die Hütte hat ihr eigenes biologisches<br />
Klärwerk. Warmwasser wird mittels Solar<br />
erzeugt und dann ist da noch das eigene<br />
kleine E-Werk. Das Paar hat einiges verändert,<br />
seit das Haus an sie überging. Immer<br />
mit Blick auf die Schonung der Natur und<br />
Erhaltung des geschichtsträchtigen Flairs.<br />
2015 nahmen sie sich die Zimmer vor.<br />
Ein-, Zwei- und Dreibettzimmer. „Die Räume<br />
waren seit ich mich erinnern kann mit<br />
einer Blumentapete versehen. Wir hatten<br />
eine Vermutung, die sich zum Glück bewahrheitete.<br />
Unter der Tapete kamen Zeitungen<br />
zum Vorschein, darunter Jutesä-<br />
cke, und als das alles entfernt war, blickten<br />
wir auf wunderschöne Zirbenwände. Aus<br />
Erzählungen wusste ich, dass einst eine<br />
Wandersage hier heroben Station machte.<br />
Das Zirbenholz für die Räume wurde<br />
direkt vor Ort geschlägert.“<br />
DIE GRAUE WAND<br />
GEÖFFNET<br />
von 10. Juli bis 30. August<br />
Am kleinen Tisch steht eine Waschschüssel<br />
samt Wasserkrug. So wie einst.<br />
Zirbenholz-Nostalgie. Draußen warten<br />
atemberaubende Naturerlebnisse. Von<br />
der gemütlichen Auszeit auf einer der<br />
beiden Terrassen bis hin zu idyllischen,<br />
spektakulären, abenteuerlichen oder<br />
auch entspannenden Wanderungen.<br />
„Viele übernachten bei uns, um von hier<br />
aus die Berge zu erkunden. So mancher<br />
nimmt sich eine Auszeit, um sich wieder<br />
richtig zu spüren, zu erden, mit der Natur<br />
zu verbinden. Für andere ist unsere Hütte<br />
das Ziel einer genüsslichen Familienwanderung.“<br />
Barbaras besonderer Tipp: Zwei<br />
Hüttennächte einplanen. Auf die Anreise<br />
und die erste Nacht in den Bergen folgt<br />
ein gemütlicher Wandertag, etwa zur<br />
Berliner Hütte oder zum Schwarzsee.<br />
„Den Abend kann man gemütlich ausklingen<br />
lassen, bevor es am nächsten Tag<br />
nach dem Frühstück wieder ins Tal geht.“<br />
Einzigartige Momente erwarten auf jeden<br />
Fall alle, die hier im Spätsommer<br />
übernachten. Scheint nämlich der Mond<br />
auf die Felswand vor der Hütte, erstrahlt<br />
diese in einem wunderschönen Grau.<br />
Daher auch der Name der Grawandhütte<br />
– Graue Wand Hütte.<br />
Kontakt<br />
Grawandhütte<br />
Barbara & Günther Hirner<br />
Zemmgrund 279<br />
A - 6295 Mayrhofen<br />
T +43 (0)5286 5213<br />
+43 (0)676 650 2728<br />
M info@grawandhuette.at<br />
W www.grawandhuette.at<br />
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Sportlach<br />
Immer nach oben<br />
Ella Graf wurde das Klettern fast in die Wiege gelegt. Die Eltern sind begeisterte<br />
Kletterer und haben die junge Sportlerin von Anfang an zum Fels mitgenommen.<br />
Heute gehört sie zu den größten Talenten in Tirol und ist frischgebackene österreichische<br />
Meisterin in ihrer Altersklasse.<br />
TEXT: Heiko Mandl FOTO: Eigenfotos<br />
Zwei Züge noch und sie hat es geschafft.<br />
Die junge Zillertalerin Ella Graf steht vor<br />
ihrem ersten großen Erfolg ihrer noch<br />
jungen Kletterkarriere. Wenn sie die zwei<br />
Griffe bis zum Top schafft, dann kann sie<br />
sich österreichische Meisterin in der Altersklasse<br />
U<strong>12</strong> nennen. Dabei gehört sie<br />
hier in Vöcklabruck, dem Austragungsort<br />
der ÖM <strong>2021</strong>, zu den jüngeren Teilnehmerinnen.<br />
Ihre Konkurrentinnen können<br />
zudem mit viel Erfahrung aufwarten.<br />
Gekonnt schafft sie es bis ganz nach<br />
oben und verwirklicht ihren Traum. Am<br />
Stockerl darf sie ganz oben stehen und<br />
strahlt über ihr ganzes Gesicht.<br />
Das Klettern ist ihr von Anfang an in die<br />
Wiege gelegt worden. Ihre Mutter Kristina<br />
und ihr Vater haben sich schon vor<br />
Jahren in den Sport in der Vertikalen ver-<br />
liebt und das Hobby auch zum Beruf gemacht.<br />
Im Zillertal ist es nicht schwer, den<br />
geeigneten Fels zu finden. Das Mekka<br />
der Kletterer bietet für jeden Geschmack<br />
den richtigen Fels. So ist Ella unter den<br />
Felswänden ihrer Heimat aufgewachsen.<br />
»Wir haben sie im Maxi-Cosi zum Klettern<br />
mitgenommen. Sie hat das Klettern<br />
von Anfang an miterlebt«, erinnert sich<br />
ihre Mutter zurück. Nach den ersten Gehversuchen<br />
ging es dann auch bald an den<br />
Fels. »Mit zwei Jahren haben wir sie das<br />
erste Mal in den Klettergurt gesteckt«,<br />
erzählt ihre Mutter. Spielerisch und ganz<br />
leicht machte sie die ersten Schritte in der<br />
Vertikalen und es machte ihr richtig Spaß.<br />
Wenn die Eltern gerne kletten, dann<br />
kommt es nicht von ungefähr, dass die<br />
Kinder es gleichtun wollen. Nur kurz<br />
versuchte es Ella in der örtlichen Fußballmannschaft,<br />
aber das Klettern war ihr<br />
schlussendlich doch wichtiger. Am Fels<br />
im Zillertal und im Urlaub in den bekannten<br />
Klettergebieten in Europa konnte sie<br />
immer schwerere Routen klettern. Jedes<br />
Wochenende zog es sie mit ihren Eltern<br />
an den Fels und aus dem Hobby wurde<br />
mit ihren jungen Jahren eine große Leidenschaft.<br />
Sie besuchte die Kletterkurse<br />
der Stonemonkeys im Zillertal und nahm<br />
auch bei den ersten Wettkämpfen teil.<br />
»Das machte ihr so viel Spaß, dass sie am<br />
liebsten jedes Wochenende einen Bewerb<br />
klettern wollte«, so Mutter Kristina.<br />
Ihr erster Bewerb war im Zuge der Alpinmesse<br />
in Innsbruck. Die 14 Boulderrouten<br />
versuchte sie damals mit vollem Elan<br />
zu meistern. »Ich konnte sie fast nicht von<br />
der Wand holen«, so Mutter Kristina.<br />
84 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 85
Vor gut einem Jahr wurde sie dann vom Kletterverband<br />
Tirol entdeckt und darf seitdem<br />
zwei Mal die Woche beim Stützpunkttraining<br />
in Wörgl mitmachen. Die restliche Zeit verbringt<br />
sie mit ihren Eltern draußen in der Natur.<br />
»Wir gehen nur fünf Minuten zum nächsten<br />
Klettergarten, da ist es für uns einfacher<br />
in der Natur zu trainieren als über eine Stunde<br />
zur Halle zu fahren«, erklärt ihre Mutter.<br />
Wer am Fels viel und gut klettert, tut sich in<br />
der Halle zudem leichter und bringt die Basis<br />
für eine gute Technik mit. Mindestens drei<br />
Mal die Woche ist sie somit im Training und<br />
versucht immer schwerere Routen zu meistern.<br />
Ihr Ziel ist es, schon bald eine Route im<br />
Schwierigkeitsgrad 8a zu meistern. Da bleibt<br />
nicht viel Zeit für andere Hobbys. Wenn es<br />
die Zeit erlaubt, geht sie neben Schule und<br />
Klettern noch gerne Reiten.<br />
GAST<br />
*<br />
freundlich<br />
SONNTAG GEÖFFNET<br />
im Zillertal<br />
◊ 8 00 - 11 00 UHR & 15 00 - 18 00 UHR: MAYRHOFEN, EDER, HAUPTSTRASSE 473<br />
◊ 8 00 - 14 00 UHR: FÜGEN, ZILLERWEG 6 & MAYRHOFEN, RAUCHENWALD 675<br />
◊ 8 30 - 11 00 UHR: FINKENBERG, ERLER, PERSAL 226<br />
86<br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 87
Klettern bedeutet für mich,<br />
eine schöne Zeit in der Natur<br />
zu verbringen und mit meinen<br />
Eltern gemeinsam schwere<br />
Routen zu versuchen.<br />
Ella Graf<br />
Perspektive mit Zukunft<br />
Die Welt verabschiedet sich gerade aus dem Zeitalter der fossilen Energieträger.<br />
Immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel für unsere<br />
Zukunft ist. Wärmepumpen leisten dazu einen wesentlichen Beitrag.<br />
Natürlich gehen ihr die sportlichen Ziele<br />
nicht aus. Nach dem Gewinn der österreichischen<br />
Meisterschaft hofft sie bald in<br />
den Tiroler Nachwuchskader aufgenommen<br />
zu werden. Im Kletterzentrum Innsbruck<br />
hat sie dann die Möglichkeit, mit<br />
den besten Kletterern zu trainieren und<br />
ihren Idolen auf die Finger zu schauen.<br />
Natürlich möchte sie auch den heuer gewonnenen<br />
Titel im kommenden Jahr verteidigen<br />
und zudem möglichst viele Bewerbe<br />
bestreiten. Das Wichtigste für sie<br />
ist es aber noch immer, Spaß am Klettern<br />
zu haben und gemeinsam mit ihren Eltern<br />
eine schöne Zeit am Fels zu verbringen.<br />
Sei es in den Klettergärten vor ihrer Haustüre<br />
oder sonst wo auf der Welt.<br />
Heliotherm ist seit über 30 Jahren auf<br />
Wärmepumpentechnik spezialisiert und<br />
hat dadurch als Technologieführer einen<br />
immensen Know-how-Vorsprung und<br />
Erfahrungsschatz. Mit eigenem Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrum, einzigartigem<br />
Dauerprüfstand und Klimakammer<br />
sowie der Fertigung »Made in<br />
Austria« am Firmensitz in Langkampfen<br />
werden Qualitäten erreicht, die kontinuierlich<br />
neue Maßstäbe setzen.<br />
Die hocheffektiven Wärmepumpensysteme<br />
nutzen die in der Natur vorkommende,<br />
kostenlose Energie aus Luft,<br />
Wasser oder Erdreich zum Heizen,<br />
Kühlen und zur Warmwasserbereitung.<br />
Aufgrund der höchsten am Markt verfügbaren<br />
Effizienz der Anlagen besteht<br />
Anspruch auf maximale Förderungen.<br />
In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage<br />
ist es darüber hinaus möglich,<br />
auch die Antriebsenergie für die Wärmepumpe<br />
selbst zu erzeugen.<br />
Wärmepumpensysteme sind mit einer<br />
Vorlauftemperatur von bis zu 55 Grad<br />
neben dem Neubau auch hervorragend<br />
für Sanierungen geeignet. Mittels modernster<br />
Frästechnik kann dabei eine<br />
Fußbodenheizung innerhalb weniger<br />
Stunden nachgerüstet werden. Im Betrieb<br />
sind die wartungsarmen Wärmepumpen<br />
äußerst leise. Die Außengeräte<br />
der Luftwärmepumpen sind kaum hörbar<br />
und verbessern damit den Wohnkomfort.<br />
Gegenüber Systemen mit<br />
festen Brennstoffen erspart man sich<br />
den Lagerplatz dafür, eine aufwändige<br />
Kaminsanierung sowie mögliche Geruchsbelästigungen.<br />
Der Heliotherm Kompetenzpartner<br />
GTech Engineering OG ist auf Einbau<br />
und Wartung von hocheffizienten Wärmepumpen<br />
der Firma Heliotherm spezialisiert.<br />
Christoph Gandler und sein Team<br />
begleiten ihre Kunden während des gesamten<br />
Projekts und führen alle erforderlichen<br />
Wartungsarbeiten während der<br />
langen Lebensdauer der Anlage durch.<br />
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Zillachtolarin<br />
Heliotherm<br />
Wärmepumpentechnik GmbH.<br />
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It´s Showtime<br />
FOTO: Rupert Mühlbacher<br />
Vor drei Jahren überraschte der Tuxerhof mit einer Generalsanierung und einem Sunsetpool<br />
am Dach des Hauses. Nun setzte das 4*S-Hotel in Tux, das in vierter Generation<br />
geführt wird, noch eines drauf. Showtime für die Köche, ein Genussmarkt als Buffet, neu<br />
gestaltete Zimmer mit Wohnzimmerflair und on the Top heißt es: Infrarot-Sky-Lounge.<br />
Die Ahornspitz beeindruckt mit ihren<br />
beiden Gipfeln nicht nur Bergsteiger, die<br />
die anspruchsvolle Gipfeltour in Angriff<br />
nehmen. Der 2.973 m hohe Berg in den<br />
Zillertaler Alpen überzeugt auch vom Tal<br />
aus. »Daher war es für uns klar, dass wir<br />
diesen sensationellen Ausblick einmal<br />
mehr einfangen«, erzählt Andrea Schneeberger,<br />
die mit ihrer Familie auf dem<br />
Dach ihres Tuxerhofs ein aussichtsreiches<br />
neues Highlight setzte. Eine Infrarot-Sky-<br />
Lounge mit sensationellem Panorama-<br />
Blick. Das neue Wellnesshighlight des<br />
Traditionshauses aus 1930. »In unserer<br />
Saunawelt war die Infrarotkabine schon<br />
immer äußert beliebt bei unseren Gästen.<br />
Sie war zum Teil so gut besucht, dass<br />
der Platz knapp wurde und daher haben<br />
wir uns Gedanken über eine neues, größeres<br />
Infrarot-Angebot gemacht. Fündig<br />
wurden wir letztlich im obersten Stockwerk,<br />
unserem sogenannten ›Himmel-<br />
Reich‹.« Der Genuss der wohltuenden<br />
Wärme wird durch eine Beduftung und<br />
Bedampfung verstärkt, gekrönt vom Blick<br />
auf die Ahornspitze. Damit wurde im »HimmelReich«<br />
nach dem Sunsetpool, der Leselounge<br />
und dem Yogaraum ein weiterer<br />
Lieblingsplatz geschaffen. »Unser oberstes<br />
Ziel all unserer Umbauten und Erweiterungen<br />
ist es, die Gemütlichkeit und den<br />
Charme unseres Hotels zu erhalten und<br />
gleichzeitig einen modernen Zeitgeist einziehen<br />
zu lassen.« Alpiner Lifestyle. State<br />
of the Art. Jedes Jahr investiert die Familie<br />
Schneeberger, um so den Wünschen ihrer<br />
Gäste einen Schritt voraus zu sein. Ein Vorhaben,<br />
das im Frühjahr nicht nur zur Infrarot-Lounge<br />
mit Ausblick führte.<br />
90<br />
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FOTO: Rupert Mühlbacher<br />
KULINARISCHE SHOWBÜHNE<br />
Die Brotspezialitäten liegen liebevoll drapiert<br />
in kleinen hölzernen Regalen, die<br />
an der dunkelbraunen Holzwand in zwei<br />
Reihen befestigt sind. Kaffee. Tee. Säfte.<br />
Müsli. Obst. Joghurt. Alles, was das Frühstücksherz<br />
begehrt, findet übersichtlich<br />
nebeneinander Platz. In der Mitte des<br />
Raums steht eine Buffetinsel mit weiteren<br />
Frühstücksspezialitäten. Beleuchtete<br />
Sockelleisten, indirekte Beleuchtungen<br />
an der Wand und Decke – Lichtspiele für<br />
ein gemütlich-stylisches Ambiente. Stein-<br />
Arbeitsplatten, Braun- und Grautöne. 100<br />
Quadratmeter groß ist der neue Genussmarkt<br />
im Tuxerhof. Kein Buffet, vielmehr<br />
eine ganze Buffetlandschaft bildet das<br />
neue kulinarische Zentrum. »Die Kulinarik<br />
spielt bei uns im Haus eine große<br />
Rolle. Wir achten auf höchste Qualität,<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit. Daher<br />
wollten wir dem Essen eine exklusive<br />
Bühne bieten und damit zudem mehr<br />
Platz für noch mehr regionale Köstlichkeiten<br />
schaffen«, erläutert Küchenchef<br />
Maik Neumann die Idee hinter ihrem<br />
Genussmarkt. Eine Bühne haben auch<br />
die Köche des Tuxerhofs durch eine<br />
große Showküche erhalten. »Der Gast<br />
soll bei uns nicht einfach essen, er soll<br />
das Essen erleben. Gleichzeitig möchten<br />
wir unseren Köchen die Möglichkeit<br />
geben, präsenter und damit näher am<br />
Gast zu sein.«<br />
»Unser Ziel war, dem Essen und<br />
unseren Köchen eine Bühne zu bieten<br />
– so entstand unser Genussmarkt.«<br />
Andrea Schneeberger,<br />
Tuxerhof<br />
REGIONALE MÖBEL<br />
»Unsere Grundidee ist, aus der Sicht des<br />
Gasts zu denken. Was wünscht er sich,<br />
was braucht er zum Wohlfühlen? Grundfragen,<br />
die wir uns beim Planen immer<br />
wieder stellen«, so Andrea Schneeberger.<br />
Ein Konzept, das auch bei der Komplettrenovierung<br />
von elf der insgesamt 57<br />
Zimmer zu Grunde lag. Ein Zimmer kam<br />
zudem durch einen Zubau hinzu. Jede<br />
kältetechnik<br />
klimatechnik<br />
gastronomieeinrichtungen<br />
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an ein Hotel. »Wir haben Wert auf einen<br />
Wohncharakter gelegt. Die Gäste sollen<br />
sich bei uns angekommen fühlen, wie<br />
in einem zweiten Zuhause. Und dieses<br />
Gefühl erzeugt kein reiner Hotellook. Bei<br />
den Möbeln haben wir zudem wie bei<br />
Essen auf Regionalität geachtet. Qualität<br />
aus der Region, die sich wie ein roter<br />
Faden seit inzwischen vier Generationen<br />
durch unser ganzes Haus zieht.«<br />
DER NEUE CUPRA<br />
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dass ich in die Materie hineinwachsen<br />
und in den vergangenen Jahren gemeinsam<br />
mit meinem Vater die Kanzlei führen<br />
konnte. Das ermöglichte mir, mich meinen<br />
Interessen entsprechend zu spezialisieren.«<br />
So begann sich Christoph Huber<br />
nach seiner Anwaltsprüfung vor neun<br />
Jahren für Fälle rund um Arzthaftung zu<br />
interessieren und startete daraufhin die<br />
Zusatzausbildung Medizinrecht.<br />
DETEKTIVARBEIT ZWISCHEN<br />
TUPFER UND BRUCH<br />
96 Werbung<br />
Diagnose<br />
Behandlungsfehler<br />
Es ist ein Tabuthema unter Ärzten. Zumeist totgeschwiegen. Doch sie passieren. Täglich.<br />
Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen. Für die Patienten kommt zu den Beschwerden<br />
die Frage nach rechtlichen Möglichkeiten. Der Kufsteiner Rechtsanwalt Christoph Huber<br />
hat sich neben dem rechtlichen Tagesgeschäft auf derartige Fälle spezialisiert.<br />
»Allein in Österreich werden jedes Jahr<br />
mehrere tausend Fälle von Behandlungsfehlern<br />
verzeichnet. Vom übersehenen<br />
Bruch der Hand über Aufklärungsfehler<br />
bis hin zur verpfuschten Schönheitsoperation.<br />
Es passiert sehr viel mehr als<br />
man denkt.« Der Kufsteiner Rechtsanwalt<br />
Christoph Huber weiß aus praktischer<br />
FOTO: Adobe Stock<br />
Erfahrung wovon er spricht. 2015 zählte<br />
er zu den ersten Tirolern, die den zweijährigen<br />
Universitätslehrgang Medizinrecht<br />
erfolgreich abschlossen. Eine Verbindung<br />
seiner zwei großen beruflichen<br />
Leidenschaften. »Es stand sogar einmal<br />
die Überlegung im Raum, Medizin zu studieren«,<br />
erzählt Rechtsanwalt Christoph<br />
Huber. Die Faszination für die Rechtswissenschaften<br />
hat dann jedoch überwogen<br />
und so schlug der Kufsteiner den Weg<br />
des Anwalts ein, folgte damit seinem Vater<br />
Georg nach. Seit 2004 arbeitet Christoph<br />
Huber in der etablierten Kufsteiner<br />
Kanzlei, deren Wurzeln bis 1919 zurückreichen.<br />
»Es war ein unglaubliches Glück,<br />
»Bei Behandlungsfehlern denkt man zumeist<br />
an Horrorszenarien, wie die Amputation<br />
des falschen Beins oder den<br />
vergessenen Tupfer im Bauchraum. Doch<br />
Behandlungsfehler beginnen bereits bei<br />
unterlassenen Informationen. Wenn ein<br />
Arzt etwa nicht über mögliche Risiken<br />
aufklärt, vergisst zu sagen, dass die Operationsnarbe<br />
nicht mit Wasser in Berührung<br />
kommen darf. Geht der uninformierte Patient<br />
schwimmen, hat der Mediziner für<br />
Folgeschäden zu haften. Auch fehlende<br />
Aufklärung über mögliche Risiken kann<br />
zu einem sogenannten Behandlungsfehler<br />
werden.« Die Schwierigkeit liegt für<br />
den Patienten oft darin, zu unterscheiden,<br />
ob er einfach nur Pech hatte und<br />
der gewünschte Erfolg nicht eintritt oder<br />
ob ein Arztfehler vorliegt. »Es ist eine Detektivarbeit,<br />
bei der mir meine Erfahrung<br />
genauso hilft wie Kontakte zu Fachärzten<br />
und Sachverständigen.« Auf die erste Besprechung<br />
mit den Mandanten folgen<br />
die Einholung der medizinischen Unter-<br />
»Die Recherche rund um Behandlungsfehler<br />
gleicht einer Detektivarbeit.«<br />
Christoph Huber,<br />
Rechtsanwalt, Kufstein<br />
lagen und ausführliche Recherchen. Bei<br />
Behandlungsfehlern nimmt der Anwalt<br />
Kontakt mit dem Krankenhaus, dem Arzt<br />
bzw. der Haftpflichtversicherung auf. »Es<br />
geht um Schmerzengeld, Verdienstentgang,<br />
Schadensersatz, Kosten für Therapien.<br />
Wichtig ist, dem Patienten vom<br />
Anfang bis zum Ende ein Servicepaket<br />
durch den Medizin- und Rechtsdschungel<br />
anzubieten«, so Christoph Huber, der mit<br />
Jahresanfang die Kanzlei von seinem Vater<br />
übernommen hat. Neben seinem Spezialgebiet<br />
kümmert er sich um Fälle aus<br />
herkömmlichen Rechtsgebieten. Vom<br />
Liegenschafts- und Immobilienrecht, Eheund<br />
Familienrecht, Testamentserstellung<br />
bis hin zum Verkehrsrecht.<br />
FOTO: GPHOTO / Florian Egger<br />
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Kontakt<br />
Mag. Christoph Huber, LL.M. (Medizinrecht)<br />
Josef-Egger-Straße 8<br />
A-6330 Kufstein<br />
T 05372 64543<br />
M behandlungsfehler@rechtsanwalt-huber.at<br />
W www.rechtsanwalt-huber.at<br />
97
Ausgwondacht<br />
Tausend Mal Wein<br />
Gleich nach seiner Kochlehre zieht es Armin Künig hinaus aus dem Zillertal und<br />
hinein in die Welt der Haubenlokale. Nach Zwischenstationen in etlichen großen<br />
Häusern wird er in Ellmau sesshaft. Ein Leben für die Gastronomie und Hotellerie<br />
gewürzt mit hochkarätigem Weingenuss.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Simon Lanzinger<br />
»Wein ist meine große Leidenschaft. Mehr als<br />
alles andere. Das hat schon mit zwanzig angefangen.<br />
Fast gleich lang wie ich in der Küche<br />
zu Hause bin beschäftige ich mich mit Wein.<br />
Franzosen und Italiener sind sehr interessant.<br />
Wobei ich beständig auf der Suche nach herausragenden<br />
No-Name Winzern bin, nach<br />
Weinen, die nicht jeder hat.« Armin Künigs<br />
Liebe zum Wein ist unverkennbar. Spätestens<br />
beim Blick in den hoteleigenen Weinkeller.<br />
Rund 1.000 verschiedene Weine lagert der<br />
Hotelier dort, natürlich von jedem gleich mehrere<br />
Flaschen. Jedes Jahr sind es zwischen<br />
30.000 und 40.000 Flaschen, die er einkauft.<br />
Genauso wie der gebürtige Zillertaler für den<br />
Wein lebt, ist er mit ganzem Herzen Gastronom<br />
und Hotelier. Noch heute ist er jeden<br />
Tag in der Küche zu finden. Kümmert sich um<br />
den Einkauf, die Menüzusammenstellung und<br />
schmeckt die Gerichte ab. An die 15 Stunden<br />
ist er täglich im Hotel unterwegs. Von halb<br />
acht Uhr in der Früh bis etwa Mitternacht.<br />
»Das klingt jetzt vielleicht anstrengend und ist<br />
es auch ab und an, aber dafür leben wir, meine<br />
Frau, die Kinder und ich.« Armin Künig ist<br />
angekommen, nach einem früher recht turbulenten<br />
Arbeitsleben.<br />
SELBSTSTÄNDIGER TRAUM<br />
Gleich nach seiner Kochlehre im Englhof in<br />
Zell am Ziller zieht es Armin Künig hinaus in<br />
die Welt. Seefeld, Kitzbühel, Genf, Wolfsburg.<br />
»17-, 18-Stunden-Arbeitstage waren normal.<br />
Ich habe alles in Kauf genommen, um in<br />
einem der angesagten Häuser zu arbeiten,<br />
von den Spitzenköchen zu lernen.« Sein<br />
Wissensdurst bringt ihn vorwärts, wie er es<br />
beschreibt. Nur zwei Dinge reizen ihn in der<br />
gesamten Zeit nie. »Auf ein Schiff zu gehen<br />
oder am Arlberg zu arbeiten, das stand für<br />
mich nicht zur Diskussion.« Der leidenschaftliche<br />
Koch verfolgt einen anderen Traum<br />
und 1998 ist es endlich soweit. Armin Künig<br />
Sternenklares Kartenlegen<br />
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macht sich mit dem Restaurant Grizzly in<br />
Ellmau selbstständig. 2001 folgt das zweite.<br />
Ein mexikanisches Szenelokal, das sich ab 22<br />
Uhr in einen Pub verwandelt. »Ich hatte jetzt<br />
zwar zwei fixe Standbeine, aber irgendwie<br />
fehlte mir etwas. Bis ich 2003 Greta kennenlernte.<br />
Als sie sich einer Rückenoperation<br />
unterziehen und im familieneigenen Hotel<br />
kürzer treten muss, kam der Gedanke auf,<br />
meine Lokale aufzugeben und von der reinen<br />
Gastronomie in die Hotellerie zu wechseln.«<br />
2004 ist es soweit. Armin Künig fängt<br />
im »Das Kaiserblick« an und wird endgültig<br />
sesshaft. »Was aber nicht heißt, dass es in<br />
meinem Leben ruhig wurde«, schmunzelt er.<br />
TENNIS, GOLF, BAUGRUBE<br />
Im Oktober steht die Beautyabteilung an, sie<br />
ist schon wieder zu klein geworden, wie Armin<br />
Künig erzählt. Dann rücken einmal mehr<br />
die Baumaschinen an. »Zudem haben wir<br />
das Nachbargrundstück gekauft und werden<br />
dort Apartments bauen und ein Restaurant.<br />
Ein eigenes Lokal, das fasziniert mich immer<br />
noch.« Seit er im »Das Kaiserblick« ist, hat es<br />
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kein Jahr gegeben, in dem sie nicht etwas<br />
verändert oder erweitert haben, wie Armin<br />
Künig lachend verrät. »Vielleicht ist das bei<br />
mir auch familiär bedingt. Mein Papa und<br />
meine Brüder, alle waren oder sind im Baugewerbe<br />
tätig. Womöglich hat das doch<br />
auch etwas auf mich abgefärbt.« Seine Familie<br />
verbindet ihn heute noch mit dem Zillertal,<br />
dem er lange Zeit zumindest sportlich<br />
treu war. »Bis etwa 2005 habe ich in<br />
Stumm Tennis gespielt. Dann entdeckten<br />
mich die Ellmauer Tennisspieler«, erzählt er<br />
mit einem Augenzwinkern. Dass er heute<br />
wieder ab und an zum Sporteln ins Zillertal<br />
fährt, hängt mit seiner zweiten Sportleidenschaft<br />
zusammen. »2010 habe ich mit<br />
dem Golfen angefangen, auch wenn sich<br />
ein 18-Loch-Spiel bei meinem Tagespensum<br />
selten ausgeht. Aber ich war schon im<br />
Zillertal, den neuen Golfplatz testen. Und<br />
das war sicher kein einmaliger Sportabstecher.«<br />
»Meine Frau und ich, wir<br />
leben für die Hotellerie.<br />
Für uns gibt es nichts<br />
Schöneres.«<br />
Das Ambiente heilt mit<br />
Die bestmögliche Betreuung der Patienten steht hinter dem Konzept von Zellmed. Ein<br />
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Materialien und einen Hauch Wohnzimmerflair zur Unterstützung der Heilwirkung.<br />
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ist die Vielfalt unter dem Zellmed-Dach.<br />
Von der Allgemeinmedizin über Physiotherapie<br />
bis hin zur Dermatologie. Dazu<br />
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Training und Sport, für eine Unterstützung<br />
vor und nach Operationen sowie<br />
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auf Wunsch die Möglichkeit, fachärztliche<br />
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Einschätzung des örtlichen Physiotherapeuten<br />
in die Untersuchung sowie<br />
Behandlung mit einfließen zu lassen«,<br />
Armin Künig,<br />
Wahl-Ellmauer<br />
102 Zillachtolarin<br />
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Wir bedanken uns herzlich bei<br />
den ausführenden Firmen.<br />
FOTO: Thomas Eberharter<br />
erläutert Thomas Kunczicky von medalp<br />
die Einzigartigkeit von Zellmed, dem neuen<br />
medizinischen Kompetenzzentrum<br />
mitten in Zell am Ziller. Die Philosophie<br />
von Zellmed drückt sich auch durch das<br />
Gebäude aus. Natürliche Materialien<br />
standen bei der Planung im Fokus. Klarer<br />
Beton trifft auf die Wärme und Behaglichkeit<br />
von Holz.<br />
HOLZ, GLAS, STEIN, BETON<br />
»Medizinische Behandlungen und Therapien<br />
sind ein Teil der Heilung. Doch die<br />
Genesung muss auch von innen heraus<br />
geschehen und dabei spielt das Ambiente,<br />
das Umfeld eine große Rolle. Ein gemütlich-schönes<br />
Ambiente unterstützt die<br />
Heilung eindeutig. Eine unserer architektonischen<br />
Hauptüberlegungen und Ziele<br />
war daher, optisch kein klassisches Ärztehaus<br />
zu gestalten. Uns war wichtig, dass<br />
beim Betreten kein Krankenhausfeeling<br />
aufkommt.« Das Ergebnis: eine schlichte,<br />
architektonische Sprache umgesetzt mit<br />
hochwertigen Materialien. Holz, Glas,<br />
Stein, Beton. »Natürlich wird bei uns auch<br />
alles desinfiziert, doch wollten wir die<br />
sterile Optik außen vor lassen, wir haben<br />
vielmehr versucht, einen Wohnzimmercharakter<br />
zu erschaffen. Große Fensterfronten<br />
holen etwa im Eingangsbereich<br />
die Natur ins Gebäude.« Die Grundatmosphäre<br />
bestimmt eine Kombination aus<br />
Beton und dunklem Holz. Die in Weiß gehaltenen<br />
Wände wurden mit Farbtupfern<br />
als Akzente versehen, der harmonischen<br />
Optik wegen und zur Beruhigung, wie<br />
Thomas Kunczicky betont.<br />
ARCHITEKTUR TRIFFT MEDIZIN<br />
Die verschiedenen Bereiche bzw. Therapeuten<br />
und Ärzte sind in Einzelräumen<br />
untergebracht. Die allgemeinmedizinische<br />
Versorgung ist im Erdgeschoss angesiedelt.<br />
Dort befindet sich auch die Kältekammer,<br />
die Heilung und Heilimpulse bei<br />
-95°C ermöglicht. Zur Behandlung rheumatischer<br />
Beschwerden genauso wie zur<br />
Regeneration. »So wird die Kältekammer<br />
bei Zellmed auch von Spitzensportlern<br />
genutzt, etwa von den Spielern des SV<br />
Werder Bremen. Die Fußballer trainieren<br />
regelmäßig mit dem Mannschaftskader<br />
im Zillertal und nützen die medizinischphysiotherapeutische<br />
Infrastruktur«, erläutert<br />
Physiotherapeut Jan Keijzer. Im<br />
ersten Stock befindet sich die Dermatologie<br />
Zillertal, die Physiotherapie und die<br />
angeschlossene Sportabteilung inklusive<br />
Leistungsdiagnostik. Eine großzügige<br />
Raumgestaltung prägt das gesamte Erscheinungsbild<br />
quer durch alle Bereiche.<br />
Mit ein Wunsch von Ärzten und Therapeuten,<br />
die aktiv in die Planungen miteinbezogen<br />
wurden. »Wir haben deren<br />
Vorstellungen mit denen der Architekten<br />
vereint. Funktionalität gepaart mit Optik.<br />
Architektur. Medizin. Therapie. Wir waren<br />
bestrebt, das Beste aus allen Welten<br />
zu vereinen, um einen optimalen Ort der<br />
Genesung zu erschaffen. Wobei unser<br />
drittes Augenmerk auf der Umwelt lag.<br />
So sorgt unter anderem eine Grundwasserpumpe<br />
für einen möglichst CO 2- neutralen<br />
Betrieb.«<br />
Kontakt<br />
Zellmed<br />
Stöcklerfeld 5<br />
A-6280 Zell am Ziller<br />
T +43 5282 4200<br />
M info@zellmed.at<br />
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Insa Tol<br />
Der 3. Altar<br />
Viele Fügener kennen die Kreuzschmied Kapelle am Fuße der Auffahrt<br />
Fügenbergstraße von den Fronleichnamsprozessionen. Sie ist der dritte Altar, an dem<br />
Halt gemacht wird. Noch vor einigen Jahren wurde die denkmalgeschützte Kapelle<br />
auch bei einem der Bittgänge vor Christi Himmelfahrt besucht. Ein Kleinod mit fast<br />
unbekannter Vergangenheit.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser<br />
Die Nasenspitze ist abgesplittert. Vom Kinn zieht sich<br />
ein Riss quer über das Gesicht bis hinauf zum rechten<br />
Auge. Nur vereinzelt schimmert die Röte ihrer<br />
Wangen hervor. Ein Zeuge der einstigen Schönheit<br />
der Figur. Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen an der<br />
Madonna und ihrem Jesus-Kind. Aus dem 19. Jahrhundert<br />
stammt die Statue, das Gitter hinter dem sie<br />
steht, ist noch um einiges älter und soll bereits im 18.<br />
Jahrhundert hergestellt worden sein. Blumen und<br />
Kerzen stehen zu ihren Füßen. Groß ist die Kreuzschmied<br />
Kapelle nicht. Anstelle einer Tür lädt ein großer<br />
Rundbogen zum Näherkommen ein. So klein wie<br />
das geschützte Kleinod ist, so wenig ist auch über seine<br />
Geschichte bekannt. Laut alten Aufzeichnungen<br />
wurde die Kapelle 1679 als Ersatz für ein Flurkreuz<br />
erbaut, das vor dem nordseitigen Bach schützen sollte.<br />
Anfangs stand die Kreuzschmied-Kapelle direkt an<br />
der Einfahrtstraße von Fügen, rechts und links flankiert<br />
von zwei stattlichen Laubbäumen. Der Bau der<br />
Äußeren Fügenbergstraße brachte eine Versetzung<br />
Richtung Nordwesten mit sich. Anfangs soll die Kapelle<br />
der Gemeinde Fügen gehört haben, heute wird<br />
sie von der Familie Hoflacher liebevoll betreut.<br />
106 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 107
Insa Tol<br />
Und dann<br />
kommt noch der Kasperl<br />
Von einer pflegebedürftigen Frau und ihrem Pflegeroboter, Kindern und Erbschaftsturbulenzen,<br />
amüsanten Paartherapeuten-Besuchen bis hin zum Original<br />
Wiener Praterkasperl. Das Steudltenn-Programm <strong>2021</strong> überzeugt einmal mehr,<br />
und das sogar unter freiem Sternenhimmel auf der Freiluftbühne.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Steudeltenn<br />
Die Wände erstrahlen in sattem Türkis. Der<br />
Kronleuchter baumelt an der Decke und auch<br />
der Lift steht schon bereit. Die Hotellobby auf<br />
der Bühne der Steudltenn in Uderns wartet<br />
auf den nächsten Einsatz. Das Bühnenbild für<br />
»Friedl Bison und seine Kinder« im rund 700<br />
Jahre alten Heustadl. Eine Uraufführung. Eine<br />
von insgesamt vier in diesem Jahr. »Ich finde es<br />
wichtig, immer wieder neue Geschichten zu<br />
bringen. Das Publikum ist sehr aufgeschlossen<br />
und interessiert. Die Menschen sind hungrig<br />
nach Neuem.« Bernadette Abendstein ist das<br />
Herz der Steudltenn, ihr Mann Hakon Hirzenberger<br />
ist der künstlerische Steudltenn-Leiter<br />
und Autor des Stücks »Friedl Bison und seine<br />
Kinder«. Fünf Vollblutschauspieler, unter anderem<br />
Manuel Witting, der Enkel von Attila<br />
Hörbiger und Paula Wessely, geben seit dem<br />
14. Juli ihr Bestes. »Friedl Bison und seine Kinder«<br />
ist mit Sicherheit eines der Highlights der<br />
heurigen Steudltenn-Saison. Ein weiterer Erfolg<br />
nach »Wurlitzergassen 22 Zwozl, Zwozl«,<br />
einem Theaterstück, das Felix Mitterer extra<br />
für die Steudltenn schrieb und das im Juni uraufgeführt<br />
wurde. »Das zeitgemäße, witzige<br />
Stück war eine große Bereicherung. Eine alte<br />
Frau, vermutlich dement, und ihr Pflegeroboter<br />
in einer surrealen und doch recht konkreten<br />
Ausnahmesituation. Das Stück regte,<br />
typisch für Felix Mitterer, trotz zahlreicher Lacher<br />
zum Nachdenken an und traf unser heuriges<br />
Steudltenn-Thema auf den Punkt.«<br />
KUNST ZUM SETZEN UND LAUSCHEN<br />
»Im wunderschönen Monat Mai von Heinrich<br />
Heine«, tönt es aus dem Lautsprecher am<br />
Festivalgelände der Steudltenn. Zum sechsten<br />
Mal wurde die Steudltenn-Saison mit einer<br />
von Gerhard Kainzner kuratierten Kunstausstellung<br />
eröffnet, die die gesamte Saison über<br />
frei zugänglich ist. Das Thema der diesjährigen<br />
Ausstellung und auch der diesjährigen Steudltenn-Saison:<br />
Beziehungen. »Wie stehen wir in<br />
Beziehung zur Natur, zu uns, zu anderen – aus<br />
diesen Gedanken heraus entstanden Skulpturen,<br />
die Geschichten erzählen, unter anderem<br />
von Ursula Beiler, Bernhard Witsch, Sebastian<br />
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108 Zillachtolarin<br />
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Zillachtolarin 109
Rainer oder dem Architekturkollektiv Krater<br />
Fajan. Die Menschen nutzen die Objekte,<br />
setzen sich darauf, lauschen den Geschichten<br />
und Informationen.« Hier am Festivalgelände<br />
befindet sich auch die große Freiluftbühne,<br />
auf die das Bühnengeschehen heuer vorrangig<br />
verlagert wird, sofern das Wetter mitspielt.<br />
DER AUGUST & DIE KULTUR<br />
Er und Sie haben sich entschieden: Joana und<br />
Valentin gehen zur Paartherapie. Ab dem <strong>12</strong>.<br />
August herrscht damit ein fortgeschrittener<br />
Kampfzustand in der Steudltenn. Der Besuch<br />
beim Therapeuten wird nämlich zum gekonnten<br />
Schlagabtausch, »bei dem sich viele Paare<br />
laufend wiedererkennen werden«, schmunzelt<br />
Bernadette über die äußerst amüsante Komödie<br />
»Die Wunderübung« von Daniel Glattauer<br />
, in der eine überraschende Nachricht für<br />
den Therapeuten plötzlich alles auf den Kopf<br />
stellt. Ein Goldfisch schwimmt am 15. August<br />
in die Steudltenn und wird, dank dem Kabarettisten<br />
Manuel Rubey, für weitere Lacher sorgen.<br />
Wobei auf das Kabarett »Goldfisch« tags<br />
darauf mit »Gags, Gags, Gags« von Stermann<br />
und Grissemann gleich das nächste folgt.<br />
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110 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 111
»In der heurigen Saison stehen<br />
bzw. standen sechs Premieren am<br />
Steudltenn-Programm, darunter<br />
sogar vier Uraufführungen.«<br />
Bernadette Abendstein,<br />
Gesamtleitung Steudltenn Theaterfestival, Uderns<br />
»Natürlich haben wir auch für Kinder wieder<br />
ein Stück Kultur im <strong>Sommer</strong>gepäck. So besucht<br />
uns am 28. August der Original Wiener<br />
Praterkasperl, der inzwischen seit 250 Jahren<br />
seine Zuschauer mitfiebern, mitlachen und<br />
mitmachen lässt.« Ein Highlight für die Kleinen,<br />
nachdem im Juli ein Game-Theater-Workshop<br />
für Jugendliche drei Tage hindurch das Leben<br />
in ein Videospiel verwandelte. Neben all den<br />
Kulturhighlights sind Bernadette Abendstein<br />
und Hakon Hirzenberger vor allem sehr stolz,<br />
dass die Steudltenn heuer zum dritten Mal<br />
ein »Green Event Tirol«-Star ist, nachdem sie<br />
im Vorjahr sogar den Green Event Award gewonnen<br />
hatten. »Es geht dabei um eine umwelt-<br />
und sozialverträgliche Veranstaltungskultur,<br />
hinter der wir mit ganzem Herzen stehen.<br />
Wir wollen nicht nur ein vielfältiges kulturelles<br />
Programm bieten, sondern übernehmen mit<br />
Abfallkonzepten, ökologischen Beschaffungsmaßnahmen<br />
und Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Partnern Verantwortung für unsere Region<br />
und Ressourcen. Ganz nach dem Motto<br />
unserer heurigen Saison – Beziehungen.«<br />
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und fit in den <strong>Sommer</strong>!<br />
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1<strong>12</strong><br />
Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 113
Vom Tuxa<br />
bis zum Dirndl...<br />
.... ich fertige alles nach euren Vorstellungen an<br />
und bin für traditionelle und moderne Kundenwünsche offen.<br />
Kinderröckl und Kinder-Tuxa mit Weste<br />
gibt es bei mir auch zum Ausleihen.<br />
Insa Tol<br />
Wein<br />
auf Zillertolerisch<br />
Wein aus dem Zillertal. Was im ersten Moment unmöglich klingt, ist<br />
in Zell seit vier Jahren Realität. Und auch in Bruck schaut ein angehender<br />
Winzer hoffnungsvoll auf seine Rebstöcke. Eine Leidenschaft<br />
zwischen harten Böden, Rosen als Frühwarnsystem, Zweigelt und<br />
Sauvignon Blanc.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
Chardonnay steht auf dem Tontäfelchen<br />
neben dem ersten Weinstock. Silvaner.<br />
Traminer. Muskateller. Weißburgunder.<br />
Riesling. Müller-Thurgau. »Der wäre zu<br />
überlegen«, sagt Maria Pfister und rückt<br />
das Schild gerade. »Der Frühburgunder<br />
geht auch recht gut und der Kerner, eine<br />
Qualitätsweinrebe, der ist in Deutschland<br />
stark verbreitet.« Maria und Roland<br />
Pfister, das Winzerpaar aus Zell am Ziller.<br />
Seit 2014 bauen die beiden Wein an. Ein<br />
halber Hektar südländisches Flair mitten<br />
im Zillertal. In Reih und Glied stehen die<br />
rund 1.000 Reben. Allesamt Zweigelt und<br />
Chardonnay. »Diese beiden Sorten wachsen<br />
bei uns sehr gut. Aber wir sind natürlich<br />
auch beim Experimentieren. Deshalb<br />
die insgesamt 28 Sorten, die wir in unserem<br />
kleinen Versuchsweingarten angepflanzt<br />
haben«, so Roland. 2017 füllten<br />
die beiden ihren ersten eigenen Wein in<br />
Flaschen ab. Ein großer Meilenstein einer<br />
langen »Weinreise«, die ringsum mit viel<br />
Skepsis beobachtet wurde.<br />
Ich übernehme<br />
Änderungsarbeiten<br />
aller Art.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Freitag von 8 bis <strong>12</strong> Uhr<br />
und von 13 bis 17.30 Uhr.<br />
Samstag von 8.30 bis <strong>12</strong> Uhr.<br />
Bitte um Terminvereinbarung.<br />
Theresa Kröll · Obere März 42 · 6275 Stumm · Tel. 0664 / 48 <strong>12</strong> 332<br />
114 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 115
BLÜHENDES FRÜHWARNSYSTEM<br />
AUS UNSERER<br />
KREATIVWERKSTATT<br />
FAMILIENPROJEKT<br />
»Als wir den Gielerhof von meinen Eltern übernahmen,<br />
überlegten wir, wie wir weitermachen. Zum<br />
Hof gehört das Maria-Theresia-Brennrecht, doch<br />
viele unserer Obstbäume waren schon an die 150<br />
Jahre alt und begannen abzusterben. Wir wollten<br />
wieder einen Bezug zum Boden bekommen und<br />
etwas anbauen, das sich mit unserem Berufsleben<br />
vereinbaren lässt. Ja, und so kamen wir auf die Idee<br />
mit dem Wein«, erzählt Maria. Sie lassen den Boden<br />
untersuchen, einen Klimatest durchführen und starten<br />
ihren Versuch. »Und dann war es so weit. Die<br />
Lieferung mit den 1.000 Rebstöcken kommt an. Der<br />
Standplatz jeder einzelnen Pflanze wird genau ausgemessen.<br />
Der Abstand muss perfekt passen. Für<br />
den Sonnenstand genauso wie für die zukünftige<br />
Bewirtschaftung. Das Einsetzen wird zum großen<br />
Familienprojekt. »Eltern, Schwiegereltern, Bruder,<br />
Onkel, alle haben zusammengeholfen. Immerhin<br />
mussten wir 1.000 Löcher graben«, blickt Maria auf<br />
ihre Anfänge zurück. Und dann hieß es erst einmal<br />
drei Jahre warten. »Viele haben uns in der Zeit immer<br />
wieder gesagt, das kann nicht funktionieren.<br />
Doch wir waren zuversichtlich und die Rebstöcke<br />
entwickelten sich hervorragend.«<br />
»Die ganze Familie hilft bei uns<br />
zusammen. Denn Weinanbau<br />
ist weitaus zeitintensiver als<br />
viele denken.«<br />
Maria und Roland Pfister,<br />
Gielerhof<br />
Ein paar Meter vom Weingarten entfernt liegt<br />
die heimelige Terrasse des Buschenschanks<br />
vom Gielerhof. »Es hat schleichend begonnen.<br />
Anfangs haben wir nur ein paar Bierbänke aufgestellt.<br />
Doch das Interesse stieg immer weiter,<br />
die Gäste wurden mehr und inzwischen<br />
warten viele Einheimische schon auf unsere<br />
Eröffnung im Mai und unseren Wein. Das<br />
freut uns immer wieder, da wir in Österreich ja<br />
sonst doch eher eine Biertrinkernation sind«,<br />
erzählt Roland. An die 2.000 Liter Wein produziert<br />
das Paar jedes Jahr. 2.500 Flaschen.<br />
Weiß. Rot. Rosé. »Vor dem ersten Schluck bin<br />
ich immer wieder nervös. Du weißt nie genau,<br />
was dich erwartet, denn der Wein verändert<br />
sich Jahr für Jahr. Nicht nur wegen dem Wetter.<br />
Die Wurzeln wachsen immer weiter in<br />
den Boden. Bis auf zehn Meter Tiefe. Je nachdem,<br />
welche Mineralien in den jeweiligen<br />
Bodenschichten vorkommen, verändert sich<br />
der Geschmack der Trauben und damit des<br />
Weins«, erklärt Maria. Die Weinbäuerin zupft<br />
an den Reben, wirft einen Blick auf die Rosen.<br />
Ihr natürliches Frühwarnsystem vor falschem<br />
und echtem Mehltau. »Die Rosen werden als<br />
Erstes davon befallen.« Ein System, auf das ein<br />
paar Kilometer talauswärts Zillertals zweiter<br />
Weinbauer setzt.<br />
DAS MERAN NORDTIROLS<br />
»Im ersten Jahr haben die Rehe meine halben<br />
Reben aufgefressen. Im letzten Jahr haben sich<br />
die Vögel und Wespen über meine Trauben<br />
hergemacht. Ich hoffe, dass ich heuer genügend<br />
ernten kann, um das erste Mal Wein zu<br />
keltern.« Georg Heinrich schaut zuversichtlich<br />
auf seine Rebstöcke. Die Trauben sind schon<br />
recht groß, obwohl das Wetter heuer nicht<br />
optimal ist. »Ich habe mir von Anfang an Rebsorten<br />
ausgesucht, die vermutlich am wenigsten<br />
hierher passen. Normalerweise müsste ich<br />
auf pilzresistente Sorten setzen, aber der Wein<br />
daraus kommt meiner Meinung nach nicht an<br />
den aus Edelreben heran.« Pinot Noir, Sauvignon<br />
Blanc und Grüner Veltliner wachsen auf<br />
dem kleinen Hang mitten im »Meran Nordtirols«,<br />
wie die Gegend in Bruck genannt wird,<br />
erklärt uns Georg. Seine Liebe zum Wein hat<br />
ihn zum Hobby-Weinbauern gemacht. »Seit<br />
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116 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 117
Euregio2Plus-Ticket<br />
meiner Kellner-Lehre bin ich von Wein fasziniert.<br />
Ich habe Sommelier-Ausbildungen<br />
absolviert und schließlich im Weinhandel<br />
als Verkäufer gearbeitet. 2017 habe ich<br />
wieder einmal bei Walter Koidl Wein ausgeliefert.<br />
Wir kamen ins Gespräch und ich<br />
fragte ihn, ob er kein Stückchen Grund<br />
in Bruck kennt, wo man Wein anbauen<br />
könnte.« Walter Koidl bietet ihm seinen<br />
eigenen brach liegenden Hang an und<br />
Georg legt mit seinen ersten 200 Rebstöcken<br />
los. Inzwischen sind daraus 400<br />
geworden, wobei der Hobbywinzer auf<br />
Natur pur setzt.<br />
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»Biologische Spritzmittel, Tees zur Unterstützung<br />
der Pflanzen und ausschließlich<br />
natürliche Düngemittel aus selbst produziertem<br />
Kompost. Im Grunde so wenig<br />
wie möglich eingreifen, das ist mir wichtig.<br />
Wobei ich heuer vielleicht doch etwas<br />
gegen die Vögel unternehme, um ein paar<br />
mehr Trauben zu ernten. Aber eigentlich<br />
will ich so wenig wie möglich eingreifen.«<br />
Zwei- bis dreimal die Woche schaut er bei<br />
seinem Weingarten vorbei. Tipps und Hilfe<br />
bekommt er vom befreundeten niederösterreichischen<br />
Winzer Artur Toifl vom<br />
Weingut Thiery-Weber. »Ich habe schon<br />
überlegt, ob ich eine Tonamphore eingrabe,<br />
wenn ich im Herbst genügend Trauben<br />
habe, und auch die Weinherstellung<br />
»Ich sehe es als Experiment. So wie es wird,<br />
wird es. Ich will nicht groß eingreifen.«<br />
ganz der Natur überlasse. Ich will den<br />
Wein nicht machen, ich will ihn werden<br />
lassen. Einmal schauen. Und dann denke<br />
ich darüber nach, ob ich im nächsten<br />
Jahr nicht komplett auf Blau setze. Der<br />
Georg Heinrich,<br />
Hobby-Winzer<br />
Grüne Veltliner gefällt mir nicht so.« Ein<br />
prüfender Blick Richtung Himmel. Es beginnt<br />
schon wieder zu regnen. Ein leichtes<br />
Kopfnicken. »Das wird schon, die Trauben<br />
schauen gut aus.«<br />
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118 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 119
Ausʼn Leben<br />
Endziel Olympia<br />
Querschnittlähmung, das ist die weitreichende Diagnose, die Benjamin Hundsbichler<br />
nach einem Unfall in diesem Frühjahr erwartet. Noch auf der Intensivstation fasst der<br />
begeisterte Radfahrer einen zielstrebigen Entschluss. Ein Leben zwischen Kampfgeist,<br />
der sich von einem Rollstuhl nicht aufhalten lässt, einem Sicherheitsnetz aus Familie und<br />
Freundin, unterstützt durch eine Spendenaktion aus dem Zillertal.<br />
»Als auf der Intensivstation die Medikamente<br />
nachließen, ich wieder klarer denken<br />
konnte, fing ich an zu googeln. Denn<br />
für mich war klar, dass ich wieder Sport<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Kammerlander Art & Photography<br />
betreiben will. Leistungssport. Ich wurde<br />
auf Handbikes aufmerksam und kurz<br />
darauf stand für mich meine sportliche<br />
Zukunft fest.« Benjamin Hundsbichlers<br />
Energie und positive Einstellung schwingen<br />
mit jedem Wort mit. Kampfgeist und<br />
Lebensfreude, zwei Eigenschaften, die<br />
ihn ausmachen, seit er mit dem Radfah-<br />
ren begann. »Als Kind war ich schüchtern.<br />
Das änderte sich mit dem Sport vollständig.<br />
Ich bekam so viel Selbstvertrauen.<br />
Dann kam der Ehrgeiz hinzu und gleichzeitig<br />
wuchs ich persönlich.« Vor zwei<br />
Jahren steigt Benjamin in den Leistungssport<br />
ein. Fährt von Rennen zu Rennen.<br />
»Ich weiß gar nicht, wie viele Kilometer<br />
mich mein Papa durch Österreich kutschierte.<br />
Meine Freizeit bestand vorrangig<br />
aus Training. Über mein Limit gehen,<br />
mein Limit kennenlernen, das trieb mich<br />
an«, so der 17-jährige Schüler. Und dann<br />
ereignete sich dieses Frühjahr der Unfall.<br />
Querschnittlähmung.<br />
DIE RENNMASCHINE<br />
»Ich sitze zwar im Rollstuhl,<br />
aber mein Kampfgeist ist<br />
ungebrochen.«<br />
Benjamin Hundsbichler<br />
Ende Juli. Für Benjamin geht die Reha-<br />
Zeit in Bad Häring zu Ende. Sein Sportleben<br />
hat er allerdings schon längst wieder<br />
aufgenommen. »Mein Ziel ist Olympia,<br />
also es ist nicht gerade mein erstes Ziel,<br />
aber langfristig gesehen, ja, das möchte<br />
ich schaffen«, erzählt er lachend, um<br />
mit einer unvergleichlichen Power in<br />
der Stimme hinzuzufügen. »Ich will mir<br />
auch beweisen, dass sich mit dem Unfall<br />
nichts verändert hat. Ich sitze zwar<br />
jetzt im Rollstuhl, aber mein Kampfgeist<br />
ist ungebrochen.« Sein Handbike ist ein<br />
Glücksgriff, eine echte Rennmaschine,<br />
wie er begeistert erzählt. »Mein Papa ist<br />
Mitglied des Kufsteiner Freizeitvereins,<br />
ein anderes Mitglied arbeitet bei der Niederndorfer<br />
Rollstuhlfirma. Dieses Unternehmen<br />
hatte das gebrauchte Handbike<br />
zurückbekommen. Gerade einmal ein<br />
Jahr alt. Sie haben dem Freizeitverein<br />
einen Spezialpreis ermöglicht und der<br />
Freizeitverein hat mir das Bike daraufhin<br />
<strong>2021</strong><br />
<strong>12</strong>0 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin <strong>12</strong>1
Ihre erste Anlaufstelle im Zillertal<br />
wenn’s um den Boden geht!<br />
geschenkt.« Nicht die einzige Aktion, die<br />
ihn auffängt. Der Zillertaler Alpinpolizist<br />
Gerhard Hauser, der den Unfall aufnahm,<br />
fand keine Ruhe mehr und initiierte eine<br />
große Spendenaktion.<br />
ZILLERTALER HILFE<br />
»Ich habe selbst Kinder, da hat mich das<br />
Schicksal von Benjamin noch mehr bewegt«,<br />
erzählt der Obmann des Vereins<br />
Climbing Zoo. »Der Verein wurde vor<br />
zwei Jahren gegründet. Wir sind sechs er-<br />
wachsene Mitglieder und rund 100 Zillertaler<br />
Kids, die von unserem Klettertrainer<br />
betreut werden. Bei Bedarf helfen wir<br />
den Familien finanziell, etwa beim Kauf<br />
der Kletterausrüstung. Wir wollen den<br />
Kindern den Klettersport näherbringen.<br />
Dafür veranstalten wir am 4. September<br />
auch unser erstes Familienfest »Die Stauseesause«<br />
in Ginzling beim Stausee, mit<br />
vielen Kletterattraktionen und gratis Eintritt.<br />
Wir unterstützen aber auch immer<br />
wieder soziale Projekte.« Gerhard nutzt<br />
die zahlreichen Kontakte des Climbing<br />
Zoos und ruft via E-Mail zum Spenden<br />
für Benjamin auf. Das Ergebnis: 173 Personen,<br />
Unternehmen, Vereine sammeln<br />
17.648 Euro, die Climbin Zoo auf 20.000<br />
Euro aufrundet. Mit 1.300 Euro kommt<br />
die Hauptspende vom Zillertaler Motorradclub<br />
Silent Army. »Wir helfen jedes<br />
Jahr Kindern mit zum Beispiel Krebserkrankungen<br />
oder erfüllen letzte Wünsche.<br />
Wenn wir ein Fest oder eine Veranstaltung<br />
durchführen, stellen wir eine<br />
Spendenbox auf. Aus unseren eigenen<br />
Taschen runden wir die Spendensumme<br />
auf«, erklärt Silent-Army-Obmann Josef<br />
Tipotsch. »Das Geld ist wichtig, aber im<br />
Grunde bekam ich viel mehr als Geld.<br />
Vor allem ist da dieses Gefühl, dass es<br />
Menschen gibt, die mich unterstützen.<br />
Dazu kommen natürlich meine Familie,<br />
meine Eltern, mein kleiner Bruder und<br />
meine Freundin. Sie hat mich immer<br />
schon gepusht, mir gesagt, dass ich alles<br />
schaffe. Ich habe ein unvergleichliches Sicherheitsnetz,<br />
in das ich gefallen bin. Das<br />
alles bewegt mich, treibt mich an, da ist<br />
Aufgeben keine Option.«<br />
QUALITÄT ZÄHLT<br />
Denn von der Ausführungsqualität am Bau hängt die<br />
Lebensqualität im neuen Zuhause ab. Deshalb stellen wir an uns<br />
selbst die höchsten Ansprüche. Know-how, Erfahrung, Akribie,<br />
Aufmerksamkeit und Liebe zum Detail – das ist für uns das<br />
Fundament, auf dem wir mit und für unsere Kunden bauen.<br />
Um zu fliegen,<br />
müssen deine Füße auf<br />
BODEN<br />
stehen, damit der<br />
Absprung gelingt.<br />
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CHRISTOPH EBERHARTER<br />
Bauleitung Bodenbeschichtung<br />
Eberharter & Gruber GmbH | Gewerbeweg 15 | A-6263 Fügen<br />
Mobil +43 (0) 676/83 85 55 41 | Tel. 05288/641 47<br />
christoph.eberharter@eug-bau.at | www.eug-bau.at<br />
<strong>12</strong>2 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin <strong>12</strong>3
Neubau-Projekt in Mayrhofen<br />
www.mittendrin-mayrhofen.com<br />
Aus’n Leben<br />
307<br />
und das gemachte Bett<br />
Der Zillertaler Daniel Stock arbeitet im Hotel seiner Eltern, baut das Areal weiter aus.<br />
Essen vom hoteleigenen Buffet, eine traumhafte Naturlandschaft ringsum. Er lebt<br />
sogar im Hotel, im Zimmer 307. Dann wird er 43 und stellt sich eine entscheidende<br />
Frage, die sein Leben auf den Kopf stellt.<br />
TEXT: Adriane Gamper, FOTO: Eigenfoto<br />
Die Terrasse ist bereits gut besucht. Schattenplätze<br />
sind rar. Im Hintergrund ist der Pool zu<br />
sehen. Kristallklares Wasser. Die weißen Vorhänge<br />
der Pergolen wehen sanft hin und her.<br />
Ringsum Berggipfel. Urlaubsfeeling. Daniel<br />
Stock sitzt am Tisch nahe der Brüstung. Er ist<br />
»zu Gast«, vor inzwischen drei Jahren hat er<br />
seine Arbeit hier im Hotel an seine Schwester<br />
übergeben, um in ein anderes Leben einzutauchen.<br />
Seinen Lebensradius zu erweitern.<br />
»Ich bin hier im Hotel aufgewachsen, habe<br />
hier gelebt und gearbeitet. Nie hat jemand<br />
gesagt, dass ich es muss. Ich durfte, ich sollte<br />
und ich wollte. Und mir hat es auf den ersten<br />
Blick an nichts gefehlt. Nur im Hintergrund<br />
war immer diese eine Überlegung:<br />
Würde mich jemand fragen, ob ich glücklich<br />
bin, ich könnte nicht mit ›ja‹ antworten.<br />
Mir fehlte etwas. Manche Dinge, die ich<br />
gerne machen wollte, habe ich einfach nicht<br />
gemacht.« Daniel beginnt nach dem Schuldigen<br />
zu suchen. »Ich wäre kreativ und verrückt<br />
genug gewesen für meine Träume und hätte<br />
auch ein entsprechendes Netzwerk gehabt.<br />
Letztlich blieb nur ein Schuldiger: ich.« Daniel<br />
spricht mit seiner Familie und als alle ihr O.K.<br />
geben, bricht er auf zu neuen Ufern. Stockanotti<br />
wird geboren.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
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Geschäftsfläche im Ortskern<br />
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GESAMTFLÄCHE 167,5 m²<br />
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BARRIEREFREI<br />
Mietpreis auf Anfrage<br />
BEACHCLUB-HIT<br />
Daniel erfüllt sich seinen Jugendtraum. Als<br />
Stockanotti wird er zum Musikproduzenten<br />
und mischt gleich mit seinem ersten <strong>Sommer</strong>hit<br />
»Big Bam Boogie« Schulen genauso auf<br />
wie Beachclubs. »Eigentlich wollte ich eine<br />
Woche Yoga auf Bali machen, um meinen<br />
Weg zu finden. Die Reise war schon gebucht,<br />
doch da der Song so gut ankam, cancelte ich<br />
die Reise und landete in der Musikbranche.«<br />
Weitere Hit-Remixes folgen. »Das hört sich<br />
jetzt so easy an, doch dahinter steckt harte<br />
Arbeit. Ich zog von unserem Hotelresort in<br />
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Pfarrer-Krapf-Straße 398<br />
6290 Mayrhofen<br />
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E +43 (0)660 69 Zillachtolarin 63 245 <strong>12</strong>5
um herauszufinden, wer man ist und was die<br />
persönliche Lebensaufgabe ist. Von Astrologie<br />
bis hin zu Facereading. Mit meinen Stories will<br />
ich Menschen helfen, ihren Weg zu finden.«<br />
»Der Gast aus 307« wird zum Titel seines Podcasts.<br />
»Weil das das Hotelzimmer war, in dem<br />
ich wohnte und ich dort immer viele Freunde<br />
zu Gast hatte. Wir sind ständig alle Gast oder<br />
Gastgeber. Ob im Hotel, im Geschäft oder<br />
auch bei Freunden. Letztlich sind wir alle<br />
zu Gast auf dieser Welt.« Vor seinem Mikro<br />
geben sich die Promis die Klinke in die Hand.<br />
<strong>12</strong>6 Zillachtolarin<br />
eine kleine Wohnung in München, um meinen<br />
ersten Song zu promoten. Und damit<br />
landete ich plötzlich in einer für mich fremden<br />
Welt. Selbst einkaufen, kochen, Wäsche<br />
waschen, Kontakte abklappern, um nach<br />
vorne zu kommen.« Eine Million Youtube-<br />
Clicks in zwei Wochen. Tausende feiern bei<br />
Sky-TV und Wings for Live zu seinem Ohrwurm.<br />
»Es war rückblickend ein Etappenziel«,<br />
lacht er, um im nächsten Moment nachdenklich<br />
zu werden. »Ich war in Indien im Kloster<br />
und in Nepal. Ich bin den Jakobsweg gegangen.<br />
Immer auf der Suche. Ein Grenzgänger.<br />
Am Jakobsweg, habe ich mir gedacht, kommt<br />
der Moment, an dem mich die Erleuchtung<br />
trifft. Ja, ich habe insgeheim schon darauf<br />
gewartet, dass der Sinn des Lebens mich findet.«<br />
Letztlich kommt es anders. Für Daniel<br />
wird die Suche nach seinem Platz im Leben<br />
zum Sinn selbst.<br />
DER GAST AUS 307<br />
»Es hat mich immer schon interessiert, was<br />
Leute bewegt, ihr Leben zu ändern. Wo ihr<br />
Punkt der Veränderung ist. Und da ich weiß,<br />
dass viele diese Sinnfrage herumtreibt, startete<br />
ich im Vorjahr meinen Podcast.« Daniel<br />
interviewt Promis genauso wie inspirierende,<br />
faszinierende Menschen, die anderen bei der<br />
Sinnsuche helfen. »Es gibt viele Methoden,<br />
»Die Sinnsuche ist ein<br />
Prozess. Das geschieht nicht<br />
einfach so beim Yogaurlaub<br />
oder am Jakobsweg.«<br />
Daniel Stock,<br />
Sinnsuchender, Musikproduzent, Podcaster<br />
DJ Ötzi, der mit 50 seinen Life-Change vollzieht,<br />
beeindruckt Daniel genauso wie Elisabeth<br />
Gürtler, die anstelle in den Ruhestand<br />
zu gehen noch einmal durchstartet. Lothar<br />
Seibert erzählt über eine neue Art des Zeitmanagements<br />
nach dem Motto: Go with the<br />
flow. »Meine Intention: Interessantes herausholen<br />
und weitergeben. Ich bemerke dabei,<br />
dass ich all diese Gespräche auch für mich,<br />
für meine Reise mache. Es sind oft kleine<br />
Details, die es ausmachen und wenn es in der<br />
Früh nur das Aufbetten ist. Du hast gleich in<br />
der Früh etwas erfolgreich erledigt, das pusht<br />
dich unterbewusst in den Tag.« Daniels nächstes<br />
Projekt ist eine Life-Serie, in dem er Stockanotti,<br />
den Podcast und sein Gesundheitsprojekt<br />
Myouwe vereinen will. Nach dem<br />
Motto: Life can be better.<br />
Im Tinas Cafe bieten wir Getränke sowie kleine Speisen an.<br />
Die schöne Lage lädt dazu ein, einfach mal auszuspannen.<br />
Mach doch mal Pause und gönn dir etwas Ruhe!<br />
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Ufer zwei separate Bereiche.<br />
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Ging es Ihnen auch so?<br />
Martin Lechner: Nein! Anstelle Bier zu<br />
vernichten wurden wir kreativ und haben<br />
aus den überschüssigen Biervorräten<br />
Alkohol gebrannt. Daraus haben<br />
wir vier Sorten Gin entwickelt, den wir<br />
heuer im Herbst auf den Markt bringen.<br />
Durchatmen und Abschalten<br />
mit Blick auf die Zillertaler Alpen.<br />
Gin war einst totgesagt, nun erlebt die<br />
Spirituose ja gerade ihren zweiten Frühling.<br />
Was macht einen guten Gin aus?<br />
Unser Gin besteht aus 96,8 Prozent reinem<br />
Alkohol, der landwirtschaftlichen<br />
Ursprungs ist. Da es zwei Destillationsverfahren<br />
gibt, um Gin herzustellen –<br />
und zwar die Mazeration und die Perkulation<br />
– haben wir Christoph Kössler aus<br />
Stanz, einen der bekanntesten und international<br />
höchstprämierten Edelbrenner<br />
damit beauftragt.<br />
Seinen Geschmack erhält unser Gin aus<br />
der Aromatisierung mit Gewürzen, den<br />
Gin-Botanicals. Dafür war Staatsmeister<br />
Andreas Hotter, begeisterter Mixologe<br />
und von Falstaff als innovativster Bartender<br />
prämiert, zuständig.<br />
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Optimismus<br />
statt Jammern<br />
Welche Gin-Aromen gibt es?<br />
Wir haben einen Gin mit Wacholder,<br />
einen mit Zitrus-Geschmack, eine Spezial-Edition<br />
für die Gambrinus-Freunde<br />
und einen Andreas-Hotter-Gin mit Waldnoten<br />
aus der Region.<br />
Gibt es schon einen Namen für den Zillertaler<br />
Gin?<br />
Ja, er wird „Ibex - Tiroler Gin“ heißen.<br />
Ibex ist der lateinische Name für Geißbock.<br />
Die vergangenen Monate waren für Brauereien eine bittere Pille. Das<br />
Bier, das nicht getrunken wurde und bei dem das Haltbarkeitsdatum<br />
ablief, wurde weggekippt.<br />
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TEXT: Recka Hammann FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser<br />
Familie Rainer | Hochfügenerstraße 67 | A- 6263 Fügen<br />
Tel: +43 5288 62972 | Fax: +43 5288 62972 311<br />
info@elisabeth-fuegen.at | www.elisabeth-fuegen.at<br />
Zillachtolarin <strong>12</strong>9
Haben Sie noch weitere Projekte angestoßen?<br />
Ja, Wir haben aus dem Gauder-Bock<br />
vom vergangenen Jahr und von heuer<br />
Essig gemacht. Und zwar einen Bierbalsam-Essig,<br />
den wir nicht mit Apfel- oder<br />
Traubensaft balsamieren, sondern mit einer<br />
Würze. Nun kommt er noch 20 Jahre<br />
lang ins Eichenfass und dann können wir<br />
den größten Salat der Welt damit würzen<br />
(lacht). Zudem haben wir das Logo<br />
der Gambrinus-Freunde überarbeitet.<br />
Demnächst werden wir das neue Logo<br />
vorstellen. Es soll dabei nicht nur der<br />
karitative Teil, sondern auch der gesellschaftliche<br />
Teil zum Vorschein kommen.<br />
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Zillachtolarin 131
Der Vereinszweck der Gambrinus-<br />
Freunde, dessen Gründer Sie sind,<br />
ist Spenden für in Not geratene Familien<br />
zu sammeln. Durch das Gambrinus-Golfturnier<br />
und das Gauder-Fest<br />
kommt ebenfalls Geld in die Kasse. Beides<br />
gab es heuer nicht. Kam dennoch<br />
genug Geld ins Spendentöpfchen?<br />
Wir kommen auch so zurecht. Beim<br />
Gauda-Fest gibt es zwar noch die Gambrinus-Rede<br />
aber die Gambrinus-Freunde<br />
finanzieren sich über die Mitglieder und<br />
deren Beiträge. Wir haben jährlich ein<br />
Budget von 40.000 Euro. Damit helfen<br />
wir pro Jahr zwischen 40 und 60 Familien<br />
und karitativen Vereinen individuell.<br />
Haben Sie noch weitere Ziele?<br />
Heuer werden wir noch zwei konventionelle<br />
sowie zwei alkoholfreie Biersorten<br />
auf den Markt bringen. Und da wir planen,<br />
dass das Gauder-Fest im nächsten<br />
Jahr wieder in alter Pracht stattfinden<br />
wird, werden wir im August den Gauder-<br />
Bock einbrauen. Ein ganz besonderes<br />
Zuckerl wird unser Whiskey, den wir 18<br />
Jahre lang im Holzfass eingelagert haben<br />
und der heuer soweit ist, dass man<br />
ihn für den Verkauf herstellen kann.<br />
Neben dem Gauder-Bock brauen Sie in<br />
regelmäßigen Abständen auch Spezialund<br />
Jahrgangsbiere. Das neueste ist<br />
das Garant. Was macht dieses Bier zum<br />
Trinkerlebnis?<br />
Jedes dieser Spezial-Bier-Editionen ist<br />
ein Aushängeschild der Braukunst unseres<br />
Braumeisters und ist immer unsere<br />
Fleißaufgabe (lacht). Das Garant ist ein<br />
obergäriges Bier aus fünf verschiedenen<br />
Malzsorten. Barley Wine ist ein alter englischer<br />
Bierstil. Eine hohe Stammwürze<br />
sorgt für einen Alkoholgehalt, der eher<br />
einem Wein ähnelt - daher der Name. Es<br />
harmoniert besonders zu schokoladenem<br />
Dessert oder ganz kräftig gebratenem<br />
Fleisch und hat 8,6 Prozent Alkohol.<br />
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132 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 133
Hoagacht<br />
Der Kochlöffel wird<br />
zum Zauberstab<br />
Interview mit Hauben- und Kult-TV-Koch Alexander Fankhauser.<br />
TEXT: Recka Hammann FOTO: Hotel Lamark<br />
Seit 2008 präsentierten Sie dem Fernsehpublikum<br />
gemeinsam mit Andi<br />
Wojta schmackhafte Gerichte. Wann<br />
schwingen „Andi & Alex“ wieder im TV<br />
die Kochlöffel?<br />
Wir drehen hin und wieder Spezialfolgen.<br />
Ich freue mich schon auf die nächsten.<br />
Wann haben Sie denn das letzte Mal<br />
gemeinsam mit Andi gekocht?<br />
Das war bei den letzten Dreharbeiten.<br />
Wir sehen uns derzeit nicht so oft. Da wir<br />
sehr gut befreundet sind, telefonieren wir<br />
aber viel. Auf den Zug, miteinander per<br />
Videoübertragung zu kochen, sind wir<br />
aber noch nicht aufgesprungen (lacht).<br />
Gingen Ihnen noch nie die Ideen aus?<br />
Nein, davon haben wir genug. Wir sind<br />
auch immer offen für neue Sendungen.<br />
Aber auch diese müssen über Werbepartner<br />
finanziert werden. Eine Idee ist,<br />
die verschiedenen Regionen mit ins Boot<br />
zu holen. Es gibt so viele überlieferte<br />
Rezepte, die fast niemand mehr kennt.<br />
Die könnten wir dann mit Produkten aus<br />
der Region etwas zeitgemäßer zubereiten<br />
und somit wieder neu zum Leben<br />
erwecken. Das wäre sehr spannend.<br />
Hat sich das Essverhalten in der letzten<br />
Zeit verändert?<br />
Da die Leute mehr Zeit haben und viel<br />
zu Hause sind, kochen sie auch wieder<br />
gemeinsam und legen mehr Wert auf das<br />
Essen. Und wie in den vergangenen Jahren<br />
wird wieder gepredigt, auf die Regionalität<br />
der Produkte zu achten. Das ist<br />
gut so, aber mir ist es wichtig, dass Regionalität<br />
nicht nur gepredigt, sondern auch<br />
wirklich gelebt wird.<br />
Haben Sie auch wieder ein neues Kochbuch<br />
in Arbeit?<br />
Ich habe schon so einiges in Planung.<br />
Wichtig ist, dass die Rezepte kreativ und<br />
innovativ sind und sich einfach nachkochen<br />
lassen. Zudem sollte man beim<br />
Erstellen der Rezepte auf die saisonale<br />
Produktvielfalt achten. Und die Hobbyköche,<br />
die sich derzeit sehr vermehrt haben,<br />
sollte man nicht mit komplizierten Rezepten<br />
überfordern, sondern ihnen eine ehrliche,<br />
authentische und leichte Küche zum<br />
Nachkochen anbieten. Obwohl ich mich<br />
über jeden Hobbykoch freue, der durch<br />
eines meiner Kochbücher etwas gelernt<br />
hat, so ist doch meine Freude über jeden<br />
Gast, der mein Restaurant besucht, noch<br />
größer.<br />
Was wird sich für Sie beruflich in absehbarer<br />
Zukunft ändern?<br />
Ich habe 20 Jahre lang in der ersten Liga<br />
mitgespielt und mich bewerten lassen.<br />
Dabei bin ich von führenden Gourmet-<br />
Guides mit drei Hauben, einem Michelin-Stern<br />
und mit 18 Gault Millau-Punkten<br />
ausgezeichnet worden. Das vergangene<br />
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von der direkt angrenzenden Volksschule bis Einkaufsmöglichkeiten<br />
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Jahr hat mir gezeigt, dass wir in einer Zeit<br />
leben, in der die Wirtschaftlichkeit wichtiger<br />
ist als Auszeichnungen. Darum habe<br />
ich mich dazu entschlossen, meine Gourmet-Küche<br />
nur noch auf Vor-Reservierung<br />
für Hausgäste anzubieten. Ein Gourmet-Restaurant<br />
zu führen ist nämlich sehr<br />
aufwändig und zeitintensiv. Man steht<br />
locker 15 bis 16 Stunden in der Küche.<br />
Und gerade meine Hausgäste haben es<br />
verdient, dass ich wieder mehr Zeit für sie<br />
habe. Auch mit der Mitarbeiter-Problematik<br />
ist man gefordert. Man muss den<br />
Leuten anbieten können, Stammmitarbeiter<br />
zu werden. Die Zukunft liegt darin,<br />
dass wir im Gastgewerbe gerade was Mitarbeiter<br />
betrifft, wieder enger zusammenarbeiten.<br />
Wir sollten einen Pool gründen,<br />
um selbst Mitarbeiter zu finden. Man<br />
muss eine positive Lehre daraus ziehen.<br />
Was ist für Sie das Schönste am Kochen?<br />
Das Arbeiten mit dem Produkt macht mir<br />
sehr viel Spaß. Außerdem kann ich beim<br />
Kochen gut entspannen, vor allem wenn<br />
ich privat koche. Obwohl ich schon viele<br />
Jahre meinen Beruf ausübe, ist er nie zur<br />
Routine geworden. Das versuche ich<br />
auch zu vermeiden. Kochen sollte immer<br />
spannend bleiben und Spaß machen.<br />
Auch das Können weiterzugeben macht<br />
mir viel Freude.<br />
Ist es möglich, gut zu speisen und dennoch<br />
gesund zu essen?<br />
Natürlich, wenn man viel Sorgfalt auf<br />
geschmacklich gut zubereitetes Essen<br />
legt und darauf achtet sich ausgewogen<br />
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Zillachtolarin 137
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Die Gemeinde Finkenberg im Zillertal freut sich mit Neo-SPAR-Kauffrau<br />
Michaela Erler: Am Donnerstag, dem 1. Juli <strong>2021</strong>, hat sie das Geschäft ihrer<br />
Eltern in Persal 226 übernommen. Der frische Wind ist auch in neuen,<br />
erweiterten Öffnungszeiten ersichtlich.<br />
Über 35 Jahre hindurch betrieben Klaus<br />
und Gertraud Widkal den SPAR-Markt<br />
in Finkenberg. Das Ehepaar steckte dabei<br />
viel Energie und Herzblut in den<br />
Nahversorger-Markt. Mit 1. Juli hat sich<br />
Klaus Widkal nun in den wohlverdienten<br />
Ruhestand zurückgezogen und den<br />
SPAR-Markt an seine Tochter Michaela<br />
Erler übergeben. Gemeinsam mit dem<br />
bewährten Mitarbeiterinnen-Team führt<br />
sie ab sofort den Lebensmittel-Nahversorgermarkt.<br />
VON MONTAG BIS SONNTAG<br />
GEÖFFNET<br />
Mit der Übernahme durch Michaela<br />
Egger wurden die Öffnungszeiten erweitert,<br />
um den Kunden noch mehr Einkaufsmöglichkeiten<br />
zu bieten. So ist seit<br />
1. Juli Schluss mit den Mittagspausen bei<br />
SPAR in Finkenberg. Der SPAR-Markt ist<br />
von Montag bis Freitag bis 18.30 Uhr,<br />
samstags bis 18.00 Uhr und sonntags von<br />
8.30 Uhr bis 11.00 Uhr geöffnet – und<br />
zwar durchgängig. Die über Mittag<br />
durchgängigen Öffnungszeiten kommen<br />
dabei bei den Stammkunden genauso<br />
hervorragend an wie bei Wanderern,<br />
Radfahrern und den Gästen im Tourismusort<br />
Finkenberg.<br />
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Die neue SPAR-Kauffrau bietet in ihrem<br />
Markt wie bisher feine Lebensmittel an:<br />
eine bunte Auswahl an täglich frischem<br />
Obst und Gemüse, Feinkost in Bedienung<br />
und die beliebten SPAR-Eigenmarkenprodukte<br />
mit gewohnt erstklassigem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Kunden<br />
dürfen sich zudem wie bisher auf die<br />
bewährten Services freuen. Von der<br />
großen Zeitschriften-Auswahl über die<br />
Lotto-Toto-Annahmestelle bis hin zu<br />
Partyservice-Platten und Hauszustellung<br />
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im Zillertal!<br />
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140 Zillachtolarin<br />
Altes<br />
Liedgut erklingt<br />
Es begann unspektakulär mit einer Einladung zum Törggelen von Theresia<br />
Rieder. Aus dem »Wir singen ein wenig zusammen« wurde »Wir nehmen eine<br />
CD nur für unsere Enkel auf«. Doch oftmals kommt es anders als man denkt.<br />
Altes Zillertaler Liedgut, neue selbstgeschriebene Stücke, eine Zither und eine<br />
Gitarre. Maria Zeller, Theresia Rieder, Kathrin Kopp und ihr Zillachtol Gsong.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Eigenfoto<br />
Moidi, Thres und Kathrin. Gemütlich sitzen<br />
die drei Zillertalerinnen am Küchentisch von<br />
Thres auf einen Ratscher zusammen. Kathrin<br />
im Dirndl. »Weil ich jetzt dann gleich<br />
einen Auftritt habe«, kommt die Erklärung.<br />
Gemeinsam mit Herbert Kröll singt und<br />
spielt die Stummerbergerin heute noch in<br />
Zell am Ziller. Kommendes Wochenende<br />
sind die drei »Mädels« aber schon wieder<br />
gemeinsam unterwegs als Zillachtol Gsong.<br />
»Es entstand alles zufällig. Ich hatte bei mir<br />
zu Hause zum Törggelen eingeladen. Unter<br />
den Gästen waren ein paar Musiker und die<br />
fingen mit der Zeit an zu singen«, erzählt<br />
Theresia Rieder, die im Laufe des Abends<br />
gemeinsam mit Maria Zeller, die von vielen<br />
Moidi genannt wird, und Silvia Schmidt, die<br />
bis vor ein paar Jahren auch noch zum Zillachtol<br />
Gsong gehörte, auch das eine oder<br />
andere Lied anstimmt. »Unsere Stimmen<br />
harmonierten perfekt miteinander und so<br />
kam eines zum anderen. Ein paar Wochen<br />
später hatten wir schon unseren ersten Auftritt.«<br />
Theresia wirft Maria einen vielsagenden<br />
Blick zu. »Oh ja, das war etwas. Unser<br />
erster Auftritt war bei einem Musikantentreffen<br />
in St. Johann. Wir waren noch sowas von<br />
schüchtern und haben den Text vom Zettel<br />
abgelesen«, lacht Maria. Was für das Trio<br />
aber damals schon klar ist: sie wollen altes<br />
Zillertaler Liedgut wieder zum Leben erwecken<br />
und am Leben erhalten. Weitere Engagements<br />
folgen, die Selbstsicherheit steigt<br />
genauso wie die Freude am gemeinsamen<br />
Singen, bis ihnen 2009 die Idee mit der CD<br />
kommt.<br />
Almparadies Gerlosstein:<br />
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Zillachtolarin 141
DIE WEIHNACHTLICHE<br />
MUSIKLAWINE<br />
»Eigentlich wollten wir nur eine Erinnerung<br />
für unsere Kinder und Enkelkinder.<br />
An mehr haben wir bei der<br />
CD-Aufnahme nicht gedacht«, blickt<br />
Theresia zurück. Sie singen alte Lieder<br />
ein aber auch ein neues Stück. »Sog<br />
Dianal«. U1-Moderator Raimund Heim<br />
hat es extra für sie geschrieben und er<br />
ist es auch, der den Stein letztlich ins<br />
Rollen bringt. »Er hat uns überzeugt,<br />
unsere CD doch bei ihm im Radio vorzustellen.<br />
Ach du meine Güte, was das<br />
auslöste.« Unzählige Hörer rufen beim<br />
Sender an und wünschen sich immer<br />
wieder »Sog Dianal«. Theresias Handy<br />
hört nicht mehr auf zu klingeln, laufend<br />
gehen CD-Bestellungen ein. »Wir hatten<br />
keine Zeit mehr zum Kekse backen und<br />
»Wir wollen das alte<br />
Zillertaler Liedgut<br />
erhalten.«<br />
Maria Zeller, Theresia Rieder, Kathrin Kopp,<br />
Zillachtol Gsong<br />
der Staub stand an dem Weihnachten<br />
recht hoch bei uns. Die alten Lieder<br />
berühren die Herzen vieler Menschen.<br />
Eine Frau erzählte mir, dass ihre Mutter<br />
anfing zu weinen, als sie uns im Radio<br />
singen hörte. Es war eine Marktlücke,<br />
die wir unabsichtlich entdeckt hatten.<br />
Und die Reaktion der Menschen gab<br />
uns die Energie weiterzumachen.« Fünf<br />
Jahre später stößt Kathrin Kopp zu den<br />
drei. »Kathrin spielt wunderschön mit<br />
ihrer Zither und so nahmen wir sie als<br />
musikalische Begleitung mit nach Wien,<br />
wo wir bei einer Taufe im Stephansdom<br />
sangen. Ja und von da an gaben wir sie<br />
nicht mehr her«, lacht Maria. Eine Zeitlang<br />
sind sie zu viert unterwegs, bis sich<br />
Silvia 2016 zurückzieht. Und noch etwas<br />
ändert sich. Die drei erweitern ihr<br />
Repertoire, beginnen selbst Lieder zu<br />
schreiben.<br />
DAS LEBEN IN TÖNEN<br />
»›Üba die Alma‹, das ist momentan<br />
mein Lieblingslied. Das will ich unbedingt<br />
jedes Mal singen«, so Kathrin. Sie<br />
ist die Jüngste des Trios und begleitet<br />
ihr Singen mit der Zither, während<br />
Maria Gitarre spielt. »Es gibt so viele<br />
schöne Lieder aus vergangenen Zeiten.<br />
Genauso spannend finde ich es aber<br />
auch, unsere eigenen Stücke zu singen.<br />
Wir überraschen uns oft gegenseitig mit<br />
neuen Liedern«, erklärt Kathrin. Viele<br />
der Texte ergeben sich aus dem Leben<br />
der drei Frauen. »Manchmal geht es mit<br />
dem Schreiben ganz schnell. Vor allem<br />
wenn dich etwas emotional berührt. ›Oh<br />
Papi warum?‹ schrieb ich etwa, nachdem<br />
eine Mutter von zwei kleinen Kindern,<br />
die ich kannte, verstorben war. Oder<br />
Moidi, sie überraschte mich einmal mit<br />
dem Lied ›Ma sitzt in da Stubn‹. Der<br />
Text dreht sich um meine Tochter, die<br />
im Rollstuhl sitzt. Ich habe anfangs nur<br />
geweint, als wir es probten, brauchte<br />
meine Zeit, um mitsingen zu können.<br />
Man bewältigt viel durch die Musik«, erzählt<br />
Theresia. Einmal die Woche treffen<br />
sich die drei zum gemeinsamen Proben.<br />
»Wobei wir ab und an auch einfach nur<br />
ratschen. Schließlich singen wir nicht<br />
nur zusammen, sondern sind auch richtig<br />
gute Freundinnen.«<br />
FOTO: Sunnalm<br />
Musik erfüllt die klare Almluft. Der Duft<br />
von frischem Melchermuas weht vorbei.<br />
Ringsum die Zillertaler Bergwelt.<br />
Es ist Festlzeit auf Schiestl´s Sunnalm.<br />
»Der heurige <strong>Sommer</strong> und Herbst stehen<br />
bei uns unter dem Motto: Musik am<br />
Berg«, so Albert Schiestl. Den Auftakt<br />
macht das traditionelle Almfest am 15.<br />
August ab 11 Uhr. Die inzwischen 23.<br />
Auflage. »Mit dabei sind unter anderem<br />
die Öxeltaler Musikanten, der Zillachtol<br />
Gsong und Weisenbläser. Dazu packen<br />
wir unsere Melchermuas-Pfannen aus.<br />
Es gibt Zillertaler Krapfen, Grillspezialitäten<br />
und vieles mehr.«<br />
HO-RUCK & BLECHLAWINE<br />
Am 8. September heißt es ab 13<br />
Uhr mit den Mayrhofnern »Ho-Ruck<br />
am Berg«. Unter dem Titel »Blech-<br />
Musik am Berg<br />
Traditionelles Almfest:<br />
15. August, ab 11:00 Uhr<br />
Öxeltaler Musikanten<br />
Ho Ruck:<br />
8. September ab 13:00 Uhr<br />
Die Mayrhofner<br />
Blechlawine:<br />
24. September ab <strong>12</strong>:00 Uhr<br />
6erBlas<br />
Musikalische Sunnalm<br />
Der August und September auf der urigen, familienfreundlichen Sunnalm von Albert<br />
Schiestl werden musikalisch. Drei urige Festln am Hochschwendberg mit kostenfreiem<br />
Eintritt stehen an. Melchermuas, Zillertaler Krapfen, Live-Musik und die Zillertaler<br />
Bergwelt verschmelzen zu einem einzigartigen Almerlebnis.<br />
lawine am Berg« spielen am 24. September<br />
schließlich die »6er-Blas«<br />
auf. »Natürlich bieten wir auch beim<br />
Ho-Ruck und der Blechlawine am Berg<br />
echte Zillertaler Almköstlichkeiten von<br />
unserer Karte.« Die Zufahrt zur Sunnalm<br />
ist mit dem PKW über die Zillertaler<br />
Höhenstraße möglich. Die Abzweigung<br />
Horbergtal nehmen und dann geht<br />
es bequem weiter bis zum Parkplatz<br />
unterhalb der Alm. Auch zu Fuß oder<br />
mit dem Mountainbike ist die Sunnalm<br />
auf 1.750 m Seehöhe erreichbar. »Während<br />
unseren drei Festln haben wir<br />
zudem einen Shuttle-Taxiservice organisiert.<br />
Von Hippach bzw. Mayrhofen<br />
geht es hinauf und auch wieder retour«,<br />
so Albert. Nähere Informationen dazu<br />
gibt es telefonisch direkt bei der Sunnalm<br />
bzw. auf der Homepage und der<br />
Facebookseite der Alm.<br />
»Unsere Veranstaltungen finden bei<br />
jedem Wetter statt. Durch unsere überdachte<br />
Sonnenterrasse können wir<br />
auch bei Schlechtwetter im Freien feiern.<br />
Auf jeden Fall freuen wir uns jetzt<br />
schon auf unvergessliche Stunden bei<br />
Musik und Zillertaler Köstlichkeiten auf<br />
der Sunnalm.«<br />
Kontakt<br />
Schiestl's Sunnalm<br />
Hochschwendberg–Horberg 410a<br />
A-6283 Hippach<br />
T 0664 – 5414720<br />
oder 0664 – 3837404<br />
M info@schiestls-sunnalm.at<br />
W www. schiestl-sunnalm.at<br />
und über Facebook<br />
142 Zillachtolarin<br />
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Apfel . Ingwer.<br />
Zitrone .<br />
Mit Südtiroler Äpfeln, Zillertaler Bergquellwasser und<br />
Kohlensäure fing es an. Nun hat Zillertal Bier seine<br />
alkoholfreie Linie »Midi´s - natürliche Premium Erfrischungen«<br />
um gleich zwei neue Sorten erweitert. Ingwer und sizilianische<br />
Bio-Zitronen bringen natürliches <strong>Sommer</strong>feeling ins Glas<br />
und laden zum Experimentieren ein.<br />
Es wird sauer & scharf. Zillertal Bier,<br />
Tirols älteste Privatbrauerei, überrascht<br />
nach ihrem »Apfelsaft gespritzt« mit zwei<br />
weiteren Sorten der alkoholfreien Linie<br />
»Midis´s – Natürlich Guat« und setzt<br />
dabei ihren Anspruch an fruchtigen und<br />
natürlichen Trinkgenuss fort. »Zitrone<br />
ist bei Limonaden die etablierteste Geschmacksrichtung.<br />
Obwohl die Auswahl<br />
an diesen Limonaden deshalb sehr<br />
groß ist, ist uns meistens ein natürliches<br />
Geschmackserlebnis abgegangen. Wir<br />
wollten die reifen Zitronen schmecken,«<br />
erklärt Zillertal-Bier-Geschäftsführer<br />
Martin Lechner die Wahl für eine der<br />
beiden neuen Sorten. Für das südländische<br />
Flair aus der Flasche setzt Zillertal<br />
Bier auf Bio-Zitronen aus Sizilien und<br />
frisches Zillertaler Bergquellwasser. Konservierungsmittel<br />
oder Geschmacksaromen<br />
bleiben komplett außen vor.<br />
»Unser Anspruch ist es natürliche Trinkerlebnisse<br />
zu schaffen.«<br />
Kombipartner für Longdrinks. Ob Apfel,<br />
Ingwer oder Zitrone, neben dem perfekten<br />
Geschmack achtet das Traditionsunternehmen<br />
auf Nachhaltigkeit. »Wir arbeiten<br />
bei Zillertal Bier an verschiedenen<br />
Projekten, mit dem Ziel, ein CO 2 -neutraler<br />
Betrieb zu werden. Deshalb werden die<br />
natürlichen Erfrischungen nur in Mehrwegflaschen<br />
abgefüllt.«<br />
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Zillachtolarin 145
Meisterliche Leistung<br />
Nach einer langen und harten Saison steht der Meister der Tiroler Liga fest. Der SV Fügen<br />
hat sich in einem spannenden Finale zum Meister gekürt und darf sich über die nächste<br />
Saison freuen. Dort warten in der Regionalliga die besten Teams Tirols auf die<br />
Mannschaft. Ziel ist der Klassenerhalt.<br />
Es hätte nicht spannender kommen<br />
können. Bis zum letzten Spiel stand<br />
der Meister und Aufsteiger in der Tiroler<br />
Liga nicht fest. Drei Mannschaften<br />
hatten noch die Chance sich an der<br />
Spitze festzusetzen. Neben dem SV<br />
Fügen waren das Silz/Mötz und der SV<br />
TEXT: Heiko Mandl FOTO: GPHOTO / Thomas Eberharter<br />
Innsbruck. Die letzte Runde am Samstag<br />
war dann für ganz Fußball-Tirol ein<br />
spannender Tag, allerdings ging der<br />
Tag in die Verlängerung.<br />
Kapitän David Egger erinnert sich noch<br />
gut daran. „Wir haben in Völs gespielt<br />
und waren zur Pause bereits 1:0 vorne.<br />
Dann ist ein starkes Gewitter gekommen<br />
und wir mussten die Partie<br />
abbrechen“, so der frischgebackene<br />
Meister-Kapitän. Der Platz war danach<br />
nicht mehr bespielbar und die Begegnung<br />
musste am Sonntag neu ausgetra-<br />
gen werden. Mit der Info, dass die beiden<br />
Konkurrenten ihre Spiele gewonnen hatten,<br />
gingen die Spieler des SV Fügen mit<br />
großer Nervosität in das sonntägige Finalspiel.<br />
Alle wussten, nur ein Sieg reichte<br />
zum Aufstieg.<br />
DIE GROSSE<br />
AUSWAHL<br />
FÜGEN, ZILLERTAL | WWW.SSBU.AT<br />
146 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 147
148 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 149
»Auch wenn es nicht so gut<br />
läuft, die Kommunikation<br />
im Verein ist immer bedacht<br />
und ruhig.«<br />
So begann die Mannschaft mit entsprechender<br />
Nervosität die erste Halbzeit<br />
und lag in der Pause bereits 0:1 zurück.<br />
Der Aufstieg war in weite Ferne gerückt.<br />
Zwei Tore mussten in der zweiten Hälfte<br />
her, um den Traum Wirklichkeit werden<br />
zu lassen. Eine wichtige Entscheidung<br />
für das Spiel war ein Torraub des Völsers<br />
Matthias Markt in der 32. Minute. Die<br />
rote Karte führte zur numerischen Überlegenheit<br />
des SV Fügen. Die Mannschaft<br />
übernahm das Kommando und übte vermehrt<br />
Druck aus. Doch auch die Völser<br />
konnten mit gefährlichen Kontern dagegen<br />
halten. Schließlich war es Florian<br />
Bischof, der in der 56. Minute das 1:1<br />
schoss und die Fügener wieder hoffen<br />
ließ. Fügen gestaltete im Anschluss weiter<br />
das Spiel, Völs konterte immer wieder<br />
brandgefährlich. Schließlich brachte Stefan<br />
Hussl die Fügener in Führung. Er verwandelte<br />
eine Flanke von Matteo Steiner<br />
zum 2:1 und ließ die Fans jubeln. Für die<br />
Fügener reichte das Ergebnis zum Aufstieg,<br />
doch Völs ließ nicht locker. Immer<br />
wieder tauchten sie gefährlich vorm Tor<br />
der Fast-Meister auf. In der letzten Minute<br />
der Nachspielzeit beseitigte Manuel<br />
Jochriem mit seinem 3:1 die letzten Zweifel<br />
am Sieg der Fügener.<br />
Geschafft! Die Spieler unter Trainer Thomas<br />
Luchner fielen sich in die Arme und<br />
konnten ihr Glück nicht fassen. Nach der<br />
ausgelassenen Feier heißt es aber jetzt<br />
wieder die Fußballschuhe schnüren und<br />
sich auf die Regionalliga einstellen. Die<br />
Spieler können aber stolz auf ihre Leistung<br />
der letzten Saisonen sein. Immerhin<br />
ist ihnen unter Trainer Thomas Luchner<br />
der direkte Durchmarsch von der Landesliga<br />
Ost in die Tiroler Liga gelungen.<br />
Mit dem Aufstieg in die Regionalliga Tirol<br />
kann es nicht besser laufen.<br />
Der SV Fügen ist in den letzten Jahren<br />
stetig mit seinen Aufgaben gewachsen<br />
und der Zusammenhalt im Verein ist<br />
vorbildlich. „Auch wenn es nicht so gut<br />
läuft, die Kommunikation im Verein ist<br />
immer bedacht und ruhig“, erklärt der<br />
Kapitän. Die Entwicklung wird langfristig<br />
betrachtet und alle stecken ihr<br />
Herzblut in die Sache. Die Erfolge in<br />
den letzten Jahren gehen aber auch auf<br />
die gute und erfolgreiche Nachwuchsarbeit<br />
des Vereins zurück. Jeden <strong>Sommer</strong><br />
gibt es für die Kids ein Feriencamp,<br />
wo sie Fußballuft schnuppern können.<br />
Die jungen Spieler werden auch so bald<br />
als möglich in die Kampfmannschaft integriert,<br />
sofern sie sich in der zweiten<br />
Mannschaft bewährt haben. Der SV<br />
Fügen geht jetzt gespannt in seine erste<br />
Saison in der Regionalliga. Man darf<br />
gespannt sein, was die Spieler dort erreichen<br />
können.<br />
David Egger,<br />
Kapitän SV Fügen<br />
åftang:*<br />
150 Zillachtolarin<br />
* Auf gut Zillertalerisch. Passt immer.<br />
Zillachtolarin 151
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Babsi von der Huberwinkelalm in Hochfügen lud<br />
Ende Juli zum geselligen Beisammensein und zahlreiche<br />
Almliebhaber folgten ihrer Einladung. Zu Fuß genauso<br />
wie mit dem Rad oder Auto kamen zahlreiche<br />
Besucher, Einheimische und Urlauber. Als musikalisches<br />
Highlight traten die vier Zillertaler Spitzbuam<br />
auf und brachten die Almluft bei perfektem Wanderwetter<br />
zum Kochen. Auch kulinarisch hatte Babsi<br />
bestens vorgesorgt. Verschiedene Blechkuchen und<br />
Kaffee versüßten den Nachmittag. Für den großen<br />
Hunger gab es allen voran ganz traditionell Zillertaler<br />
Krapfen, die herzhaften Huberwinkelalm Pressknödel,<br />
knackige Salatvariationen und natürlich Babsis<br />
berühmtes Wiener Schnitzel. Die perfekten Zutaten<br />
für einen geselligen Almtag auf 1.370 m Höhe. Und<br />
damit geht es den gesamten <strong>Sommer</strong> über weiter.<br />
Bei Schönwetter wird Samstag oder Sonntag auf der<br />
Huberwinkelalm live aufgespielt. Geöffnet hat Babsi<br />
bis Ende Oktober und mit dem Start der Wintersaison<br />
heißt es von Mittwoch bis Sonntag wieder »Willkommen<br />
auf der Huberwinkelalm«.<br />
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Live-Musik ist den gesamten <strong>Sommer</strong><br />
über samstags auf der Kreithütte<br />
angesagt. So spielten am 24. Juli die<br />
Frekwens auf und sorgten für ausgelassene<br />
Stimmung auf der »Kleinen<br />
Rosenalm in der Zillertal Arena«. Ein<br />
Hüttenerlebnis, das sich zahlreiche Einheimische<br />
nicht entgehen ließen und<br />
sich den Nachmittag auch noch gleich<br />
mit dem legendären Kaiserschmarrn<br />
nach Rezept des Küchenchefs versüßten.<br />
Das heurige Musik am Berg<br />
Programm der Kreithütte hat bis zum<br />
Finale am Sonntag, den 5. September<br />
noch einige musikalische Schmankerl<br />
auf Lager.<br />
Sina Fankhauser, Viktoria Geisler, Lisa Kriegner und Anja Höllwarth<br />
Anna Wibmer und Cousin Harald Wibmer<br />
Melanie Lonauer u. Georg Fankhauser<br />
Dominic Flory, Simon Flory und Laura Nick<br />
Daniel Gabriel, Martin Pair, Christoph Gabriel<br />
Alicia Stohl, Marina Ganzer und Anna Eberharter<br />
Lena Pranger-Kröll und Sonja Schiestl<br />
Foto: GPHOTO / Günther Fankhauser<br />
156 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 157
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KULTUR IM ANMARSCH<br />
TV-Koch Alexander Fankhauser<br />
Hakon Hirzenberger u. Bernadette<br />
Abendstein<br />
Eine illustre und durchaus hochkarätige Gästeschar<br />
wohnte auch heuer wieder der Eröffnung<br />
der Steudltenn Festival-Saison bei.<br />
Kunst- und Kulturlandesrätin Beate Palfrader<br />
war genauso anwesend wie Bischof Hermann<br />
Glettler und Felix Mitterer. Der Erfolgsautor<br />
sorgte mit »Wurlitzergassen 22 Zwozl-Zwozl«<br />
auch für das erste Stück der Festival-Saison.<br />
Eine von insgesamt vier Uraufführungen, mit<br />
denen die Steudltenn heuer begeistert. Im<br />
Zentrum der Eröffnungsfeier stand in diesem<br />
Jahr zum sechsten Mal eine Outdoor-Ausstellung<br />
direkt am Festivalgelände.<br />
Beate Palfrader und Ursula Beiler<br />
Bischof Hermann Glettler u. Pfarrer Erwin Gerstl<br />
Foto: HMC Hammann<br />
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Herbert Empl und Simone Wegscheider<br />
Agnes Beier und Felix Mitterer<br />
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158 Zillachtolarin<br />
Zillachtolarin 159
Julia Baumann, Sandra Azzolini u. Sarah Dornauer<br />
Katharina Margreiter, Katharina Hausberger u. Sylvia Radinger<br />
ENDLICH WIEDER<br />
DORFFEST<br />
Der Dorfplatz in Fügen bebte, als die Ausholter<br />
das Fügener Dorffest am späten<br />
Nachmittag des 3. Juli eröffneten. Die Landjugend<br />
Fügen, Fügenberg und Pankrazberg<br />
hatte sich einmal mehr mächtig ins Zeug<br />
gelegt und das legendäre Fest organisiert.<br />
Neben Schnitzel, Bratwürsten und Melchermuas<br />
war das Spanferkel eindeutig das<br />
kulinarische Highlight des Abends. Auf die<br />
Ausholter folgte Vollgas Tirol und in den<br />
späten Abendstunden heizte DJ Schranzi<br />
dem zahlreichen Publikum so richtig ein.<br />
Ein grandioser Abend, der Publikum, Veranstalter<br />
und die teilnehmenden Gruppen<br />
gleichermaßen begeisterte.<br />
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Ohne Prüfung zum Motorradschein (<strong>12</strong>5-er)!<br />
Laufend neue Kurstermine - wöchentlicher Einstieg möglich!<br />
164 Zillachtolarin<br />
Jenbach: 05244 / 66 2 66<br />
Zell a. Z.: 05282 / 32 20<br />
Fügen: 05288 / 20 200<br />
www.fahrschule-wallner.at