UMWELT JOURNAL 2021-2
UMWELT JOURNAL Nr. 2/2021 mit den Themen: EU-Klimagesetz, Filtrationsprojekte, Luftqualität, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, Recycling, Green Logistics, E-Mobilität, Wasserstoffspeicherung, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
UMWELT JOURNAL Nr. 2/2021 mit den Themen:
EU-Klimagesetz, Filtrationsprojekte, Luftqualität, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, Recycling, Green Logistics, E-Mobilität, Wasserstoffspeicherung, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />
Heft 2/<strong>2021</strong><br />
EU-Kommission<br />
will Klimagesetz<br />
Wer braucht eine Filtrationsanlage?r<br />
Kontrolle von Luftqualitätr<br />
Lösemittelbasiertes Kunststoffrecyclingr<br />
Gleichstellung als Investmentkriteriumr<br />
Gebäude revitalisieren = Klimaschutzr
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S2<br />
INHALT<br />
2/<strong>2021</strong><br />
02 Inhalte<br />
03 Editorial, Stories<br />
04 Aktuelles<br />
06 Wassertechnik Forschungsprojekt ULTRA-F<br />
10 Lufttechnik Kontrolle von Luftqualität<br />
12 COVER EU-Vorschlag zu Klimagesetz<br />
16 Messtechnik Sonde für Rauchgasmessung<br />
20 Energie Das neue Energielabel kommt<br />
24 Bau Gebäude revitalisieren = Klima schützen<br />
26 Recycling Lösemittelbasiertes Kunststoffrecycling<br />
28 Green Finance Gleichstellung von Frauen<br />
29 Green Logistics 6. eCommerce Logistik Day<br />
30 Green Finance Green Bond ETF<br />
32 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />
33 Award Staatspreis Unternehmensqualität <strong>2021</strong><br />
34 Ausblick <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
35 <strong>UMWELT</strong>+MOBILITÄT Sonderausgaben für <strong>2021</strong><br />
06<br />
Wassertechnik<br />
Eine bayerische Firma<br />
sucht im Rahmen<br />
eines Forschungsprojektes<br />
Neubauprojekte,<br />
in denen eine<br />
Ultrafiltrationsanlage<br />
für Wasser zu besonders<br />
günstigen Konditionen<br />
eingebaut<br />
werden kann.<br />
#SauberInvestier
12<br />
EU will Klimagesetz<br />
Die EU-Kommission hat ein weitreichendes<br />
Klimagesetz vorgeschlagen,<br />
um dem Klimawandel<br />
zu begegnen.<br />
20<br />
Energie<br />
Das gute, alte Energielabel auf<br />
Elektrogeräten wird abgelöst.<br />
Das neue Zeichen soll klarer und<br />
verständlicher sein und wird EUweit<br />
ausgerollt. Österreich ist bei<br />
der Einführung federführend.<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />
Werte Kunden!<br />
Das erste Quartal <strong>2021</strong> brachte scheinbar wenig<br />
Neues: Die Pandemie begleitet uns noch immer sehr<br />
eng und die Wirtschaft ist nur langsam wieder angelaufen.<br />
Im Hintergrund spielt sich aber einiges ab. Denn die<br />
Zeiten geringer Öffentlichkeit wurden vielerorts fürs<br />
Nachdenken verwendet, für Forschung und Entwicklung<br />
sowie für neue Ansätze zur Lösung alter Probleme.<br />
Wichtig ist nun, die vorherrschenden Probleme – Klimawandel,<br />
Wasserqualität und -versorgung, Energieverbrauch<br />
und Energiemanagement, nachhaltigeren Bau und<br />
mehr Kreislaufwirtschaft – mittels neuer Konzepte in den<br />
Griff zu bekommen und einen nachhaltigen Weg in die<br />
Zukunft zu ebnen.<br />
In der vorliegenden Ausgabe wollen wir dazu wieder<br />
Best-Practice-Beispiele aus mehreren Bereichen der<br />
Umwelttechnik und der Wirtschaft geben: Wassertechnik,<br />
Energiewirtschaft, Green Logistics, Messtechnik,<br />
Bauindustrie und Green Finance.<br />
en<br />
36<br />
Green Finance<br />
Wer nachhaltig investieren will,<br />
hat verschiedene Themenfelder<br />
zur Auswahl. Eine deutsche Anlagegesellschaft<br />
bietet nun auch<br />
das Thema Gleichstellung an.<br />
Viele Ziele lassen sich mit einer besseren Ausbildung<br />
erreichen. Wie immer zeigen wir auch hier Möglichkeiten<br />
auf zur Aus- und Weiterbildung und wo Sie diese am<br />
besten absolvieren sollten.<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />
der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />
nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />
und welche Arbeitsweisen sinnvoll sind.<br />
Weiterhin viel Lesevergnügen,<br />
Ihr Peter R. Nestler<br />
Herausgeber
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S4<br />
Neues Prüf- und Zertifizierungsangebot für Verpackungen<br />
In Kooperation mit der Reclay<br />
Group bietet TÜV SÜD einen<br />
neuen Service zur Prüfung und<br />
Zertifizierung der Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen. Angewendet<br />
wird das Prüf- und<br />
Zertifizierungsverfahren für<br />
Verpackungen aus Kunststoff,<br />
Papier, Karton, Glas, Aluminium,<br />
Eisenmetallen, Holz und<br />
Verbundstoffen. Der TÜV SÜD<br />
Standard „Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen“ berücksichtigt<br />
sämtliche relevanten<br />
Normen und Standards.<br />
Die EU will bis 2030 alle in<br />
der EU in Verkehr gebrachten<br />
Kunststoffverpackungen wiederverwendet<br />
und recycelt<br />
sehen. Hierfür setzt sie unter<br />
anderem auf die Schaffung von<br />
Qualitätsstandards für sekundäre<br />
Rohstoffe, die Förderung von<br />
Zertifizierungen, verbindliche<br />
Vorschriften für den Mindestgehalt<br />
an recycelten Inhalten<br />
in bestimmten Produkten oder<br />
die Reduktion von Einwegkunststoffen.<br />
Mit dem neuen<br />
TÜV SÜD Standard „Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen“<br />
unterstützen TÜV SÜD und<br />
Reclay Group Hersteller, Abfüller,<br />
Importeure, Online-Händler,<br />
Handelsketten und weitere Lieferanten,<br />
die verpackte Güter<br />
verkaufen oder in Umlauf bringen,<br />
auf dem Weg hin zur Etablierung<br />
kreiswirtschaftlicher<br />
Systeme.<br />
„Die Bewertung der Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen<br />
inklusive aller Einzelkomponenten<br />
erfolgt in unserem neuen<br />
TÜV SÜD Standard unter Berücksichtigung<br />
regionaler Sammel-<br />
und Verwertungsstrukturen,<br />
der Sortierfähigkeit als<br />
Grundvoraussetzung für Recycling<br />
sowie dem Marktpotenzial<br />
von Sekundärrohstoffen, um<br />
Primärrohstoffe zu ersetzen. In<br />
Kombination mit einer exakten<br />
Materialprüfung erzielen wir damit<br />
ein Höchstmaß an Genauigkeit<br />
für die Zertifizierung ‘“,<br />
berichtet Dr. Robert Hermann,<br />
Geschäftsbereichsleiter „Umwelttechnik<br />
& Klimaschutz“ bei<br />
TÜV SÜD in Österreich.<br />
Barbara Hettche, Senior Consultant<br />
bei der Reclay Group,<br />
ergänzt: „Oft führen schon kleine<br />
Veränderungen zu wesentlichen<br />
Verbesserungen. Der<br />
Einsatz digitaler Technologie<br />
gewährleistet ein Maximum an<br />
Transparenz und ganzheitliche<br />
Bewertung der Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen.“<br />
Das neuartige Hybrid-Sternsieb von Neuenhauser Umwelttechnik<br />
Neuartiges Hybrid-Sternsieb von<br />
Neuenhauser Umwelttechnik<br />
Foto © Reclay Group<br />
Das neuartige Sternsieb „Super-<br />
Screener 2F Hybrid auf Kette“<br />
von Neuenhauser Umwelttechnik<br />
hilft bei der schnellen und<br />
effzienten Aufbereitung von<br />
Biomasse oder Abfall direkt vor<br />
Ort noch einfacher und mobiler.<br />
Bei der Entwicklung stand neben<br />
der Wartungsfreundlichkeit insbesondere<br />
die Reduzierung von<br />
CO2-Emissionen durch ein neuartiges<br />
Hybrid-Antriebssystem<br />
im Vordergrund. Zudem ist das<br />
neue 2F Hybrid noch modularer<br />
und damit servicefreundlicher<br />
aufgebaut als sein Vorgänger.<br />
Der neu gestaltete Motorraum<br />
beinhaltet ein Generatorset mit<br />
110kVA mit einem Tier 3A John<br />
Deere Dieselmotor und die Batterie<br />
und den Dieseltank mit 190<br />
Litern Fassungsvermögen. Vier<br />
Containerverschlüsse sichern<br />
das Gehäuse auf dem Hauptrahmen<br />
der Maschine. Alle Seiten<br />
des Motorraums sind mit großen<br />
Wartungstüren ausgestattet, um<br />
die Zugänglichkeit zum Innenraum<br />
zu gewährleisten.<br />
Das gesamte Gehäuse hat ein<br />
Gewicht von 2.2 Tonnen und<br />
lässt sich mit wenigen Handgriffen<br />
und mit Hilfe eines Gabelstaplers<br />
oder eines Krans von der<br />
Maschine heben. Der Antrieb<br />
kann somit weit entfernt von der<br />
Maschine selbst und geschützt<br />
von Staub und Dreck aufgestellt<br />
werden. Das schützt nicht nur<br />
den Luftfilter vor starken Verunreinigungen,<br />
sondern zudem<br />
auch den Dieselmotor vor einer<br />
möglichen Überhitzung.<br />
Kunden, die Netzstrom zur Verfügung<br />
haben, können damit<br />
auch die Maschine betreiben.<br />
Das minimiert Maschinenstillstände<br />
und spart Kosten.
Zwei Recycling-Experten<br />
neu bei der Vecoplan AG<br />
In den vergangenen Monaten<br />
hat die englische Tochtergesellschaft<br />
der Vecoplan AG ihre<br />
Vertriebsmannschaft weiter aufgestockt.<br />
Neu dazugekommen<br />
sind Gareth Bray als Gebietsvertriebsleiter<br />
Großbritannien<br />
und Ruben Maistry als internationaler<br />
Gebietsvertriebsleiter,<br />
beide für den Geschäftsbereich<br />
Recycling | Waste.<br />
Mit Innovationen und neuen<br />
Produkten ist die Vecoplan AG<br />
weiter auf Wachstumskurs. Um<br />
Kunden noch umfangreicher<br />
zu unterstützen, begrüßte die<br />
englische Tochtergesellschaft<br />
Vecoplan Limited zwei neue Mitglieder<br />
in ihrem Team.<br />
Als internationaler Gebietsvertriebsleiter<br />
für den Geschäftsbereich<br />
Recycling | Waste wird<br />
Ruben Maistry Kunden und<br />
Vertreter weltweit mit seinem<br />
umfangreichen und fundierten<br />
Wissen über die Recyclingbranche<br />
unterstützen. Vecoplan<br />
Kunden profitieren durch<br />
Maistry von mehr als zwölf Jahren<br />
Erfahrung in der Metall- und<br />
Abfallrecyclingbranche und<br />
Gareth Bray ergänzt als neues<br />
Mitglied das britische Vecoplan-<br />
Vertriebsteam.<br />
Fotos (2): Vecoplan AG<br />
umfangreichen Erfahrungen im<br />
Anlagenbau.<br />
Ebenfalls neu im Geschäftsbereich<br />
Recycling | Waste ist Gareth<br />
Bray. Bei der Vecoplan Limited<br />
wird er als Gebietsvertriebsleiter<br />
Kunden im gesamten britischen<br />
Markt betreuen. Sein Schwerpunkt<br />
liegt in der stoffichen und<br />
energetischen Verwertung von<br />
Abfällen und Kunststoffen, der<br />
Daten- und Aktenvernichtung<br />
und dem Ausbau des Waste-<br />
2-Energie-Sektors. Er blickt auf<br />
rund 25 Jahre Erfahrung im Recycling<br />
zurück.<br />
Die Vecoplan AG ist ein Hersteller<br />
von Maschinen- und<br />
Anlagen der Ressourcen- und<br />
Recyclingwirtschaft für die Zerkleinerung,<br />
Förderung und Aufbereitung<br />
von Holz, Biomasse,<br />
Kunststoffen, Papier und weiteren<br />
Wertstoffen sowie von<br />
Haus- und Gewerbeabfällen.<br />
Die Systeme und Komponenten<br />
werden von Vecoplan® entwickelt,<br />
produziert und weltweit in<br />
den Segmenten Holzaufbereitung<br />
und Reststoffaufbereitung<br />
vertrieben.<br />
Als internationaler Gebietsvertriebsleiter<br />
von Vecoplan wird<br />
Ruben Maistry Kunden und<br />
Vertreter im internationalen<br />
Markt betreuen.<br />
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Labor, Entertainment, …
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S6<br />
Neubauprojekt für Kooperation bei<br />
Forschungsprojekt ULTRA-F gesucht<br />
Die Firma Seccua mit Sitz in Steingaden in Oberbayern ist Innovations- und Technologieführer<br />
für standardisierte Membranfilteranlagen zur dezentralen Aufbereitung von<br />
Trinkwasser. Gemeinsam mit fünf wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren Industriepartnern<br />
arbeitet Seccua am von der TU Dresden geleiteten Forschungsprojekt<br />
„ULTRA-F - Ultrafiltration als Element der Energieeffizienz in der Trinkwasserhygiene“.<br />
Dabei geht es um die Frage, wie sich in Verbindung<br />
mit Ultrafiltration Trinkwasserhygiene<br />
in der Gebäudetechnik auch dann<br />
risikolos umsetzen lässt, wenn die Trinkwarmwasser-Temperaturen<br />
aus Gründen der Energieeinsparung<br />
unter die vorgeschriebenen 60°C abgesenkt<br />
werden. Für Feldversuche in diesem Zusammenhang<br />
suchen die Projektverantwortlichen der Forschungskooperation<br />
und Seccua kurzfristig Neubauprojekte<br />
in ganz Deutschland, die sich kurz<br />
vor der Fertigstellung befinden, in die eine Ultrafiltrationsanlage<br />
von Seccua zu besonders guten<br />
Konditionen eingebaut werden kann. Interessenten<br />
können sich gerne bei Seccua melden.<br />
Dabei geht es um die Frage, wie sich in Verbindung<br />
mit Ultrafiltration Trinkwasserhygiene in der<br />
Gebäudetechnik auch dann risikolos umsetzen<br />
lässt, wenn die Trinkwarmwasser-Temperaturen<br />
aus Gründen der Energieeinsparung unter die<br />
vorgeschriebenen 60°C abgesenkt werden. Für<br />
Feldversuche in diesem Zusammenhang suchen<br />
die Projektverantwortlichen der Forschungskooperation<br />
und Seccua kurzfristig Neubauprojekte<br />
in ganz Deutschland, die sich kurz vor der Fertigstellung<br />
befinden, in die eine Ultrafiltrationsanlage<br />
von Seccua zu besonders guten Konditionen<br />
eingebaut werden kann. Interessenten können<br />
sich gerne bei Seccua melden.<br />
Der Energiebedarf für die Wärmeversorgung wird<br />
künftig zu mehr als 50 Prozent von der Trinkwassererwärmung<br />
bestimmt. Dabei geht in einem Gebäude<br />
mit zentraler Trinkwassererwärmung viel<br />
Energie ungenutzt verloren. Seccua ist ein Industriepartner<br />
im Forschungsprojekt „ULTRA-F - Ultrafiltration<br />
als Element der Energieeffzienz in der<br />
Trinkwasserhygiene“ unter Leitung der TU Dresden,<br />
das u. a. vom DVGW begleitet wird. Ziel des<br />
Forschungsprojektes „Ultra-F“ ist eine ganzheitliche<br />
und systematische Untersuchung von Trinkwasser-Installationen<br />
nicht nur im Labor, sondern<br />
auch im Feldversuch. So soll der Nachweis der<br />
Wirksamkeit von Ultrafiltration hinsichtlich der Sicherstellung<br />
eines hygienisch einwandfreien Betriebes<br />
bei abgesenkten Trinkwarmwasser- Temperaturen<br />
erbracht werden. Zudem will man die<br />
primärenergetischen Wirkungen und die Effekte<br />
der CO2-Emissionsminderung ermitteln. Seccuas<br />
ganzheitlicher Ansatz zur Vermeidung der Ursache<br />
einer Legionellen-Kontamination beruht auf<br />
der dauerhaften Nährstoffreduktion und Vermeidung<br />
der “Neukontamination” am Hauswassereingang.<br />
Seccua-Filter entfernen am Hauswassereingang<br />
Bakterien wie Legionellen sowie Einzeller<br />
wie Amöben, die eine wesentliche Rolle bei der<br />
Vermehrung von Legionellen spielen, aus dem<br />
Wasser. So könnten neue Gebäude vor Legionellen<br />
und „Kontamination“ bei der Erstbefüllung geschützt<br />
werden. Dies gilt es nun in der Praxis wissenschaftlich<br />
nachzuweisen.<br />
Teilnahme am Forschungsprojekt “ULTRA-F”<br />
Ziel der Feldversuche ist es, die Energieverluste<br />
bei der Trinkwassererwärmung zu minimieren und<br />
gleichzeitig die Trinkwasserhygiene im gesamten<br />
Gebäude zu gewährleisten. Es muss sichergestellt<br />
sein, dass Keime wie Legionellen das Trinkwasser<br />
im Gebäude nicht belasten und die Anforderungen<br />
der Trinkwasserverordnung eingehalten sind. Nun<br />
gibt es für Besitzer von Wohngebäude die Möglichkeit,<br />
mit ihrem Neubau gemeinsam mit Seccua<br />
an diesem Forschungsprojekt teilzunehmen und in<br />
ihrem Wohngebäude eine Temperaturabsenkung<br />
unter wissenschaftlicher Betreuung zu erproben.<br />
Folgende Voraussetzungen für eine Teilnahme<br />
müssten erfüllt sein:<br />
• Wohngebäude als Neubau oder mit komplett erneuerter<br />
Trinkwasser-Installation (nicht nur zentraler<br />
Trinkwassererwärmer, sondern auch komplettes<br />
Rohrleitungssystem und alle Armaturen etc.), bis<br />
Mitte des Jahres <strong>2021</strong> betriebsbereit,
• Trinkwasser-Installation ist noch unbefüllt und<br />
entspricht den allgemein anerkannten Regeln<br />
der Technik.<br />
• Pläne der Trinkwasser-Installation müssen zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
• Der bestimmungsgemäße Betrieb der Installation<br />
sollte jederzeit nach Inbetriebnahme der Trinkwasser-Installation<br />
sichergestellt sein, d.h. kein<br />
Gebäude- oder Wohnungsleerstand.<br />
• Trinkwarmwasser-System mit mindestens 4, maximal<br />
10 über moderne Zirkulationsregulierventile<br />
(z. B. thermoelektrisch oder thermomechanisch)<br />
abgeglichenen Steigsträngen,<br />
• Möglichkeit der Volumenstrommessung rund<br />
um den Trinkwasser-Erwärmer und die Hauseintrittsleitung<br />
sowie Zugang zu den Zirkulationsregulierventilen.<br />
• Probenahmeventile im Umfeld des zentralen<br />
Trinkwasser-Erwärmers (Eintritt Trinkwasser kalt in<br />
den TWE, Austritt Trinkwarmwasser TWE, Eintritt<br />
der Zirkulation in den TWE) und am Trinkwassereingang<br />
(TW-Hauseingang) sind vorhanden.<br />
• Die Mieter bzw. Nutzer des Gebäudes müssen<br />
bereit sein, Trinkwasserentnahmestellen in Ihrer<br />
Wohnung bzw. Räumen regelmäßig beproben<br />
zu lassen (ein Mieter/Nutzer je Zirkulationsstrang<br />
ausreichend). Die Zapfarmaturen am Waschtisch<br />
müssen die Möglichkeit zur getrennten Entnahme<br />
von Kalt- und Warmwasser, z. B. durch schließbare<br />
Eckventile, bieten.<br />
Als erster Schritt des Forschungsprojektes ist<br />
vorgesehen, in Absprache mit dem Gesundheitsamt<br />
einen hygienisch sicheren Betrieb von Ultrafiltrationsanlagen<br />
in der Trinkwasserinstallation<br />
zu ermöglichen, die Trübstoffe und Bakterien aus<br />
dem Wasser entfernen. Dies ist die Grundlage<br />
dafür, anschließend eine schrittweise Absenkung<br />
der Trinkwarmwasser-Temperatur zur Energiee-<br />
LINK-TIPP:<br />
Diese und weiterführende Informationen sind<br />
auch erhältlich auf der Website von SECCUA:<br />
https://de.seccua.com
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S8<br />
insparung zu ermöglichen. Alle Schritte werden<br />
fachkompetent und objektiv mit einer Begutachtung<br />
der Trinkwasser-Installation sowie einer hohen<br />
Anzahl an Trinkwasseranalysen begleitet. Es<br />
sind deutschlandweit Untersuchungen in 12 Gebäuden<br />
über einen Zeitraum von jeweils bis zu<br />
zwei Jahren geplant. Hierzu wird das kalte und<br />
warme Trinkwasser mehrfach beprobt. Selbstverständlich<br />
ist gewährleistet, dass sämtliche Daten<br />
im Projekt anonymisiert und vertraulich behandelt<br />
werden. Die Untersuchungsergebnisse werden<br />
den Besitzern des jeweiligen Objekts zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Das Forschungsteam bietet jeder/m Teilnehmenden<br />
in der Projektlaufzeit kostenfreie<br />
Probenahmen und Analysen auf Legionellen<br />
gemäß Trinkwasserverordnung sowie zahlreiche<br />
weitere Analysen mit modernsten Methoden.<br />
Außerdem werden thermo-hydraulische Messungen<br />
auf jedem Trinkwarmwasser-Temperaturniveau<br />
durchgeführt. Seccua unterstützt den<br />
Teilnehmenden sowohl beim Einbau, als auch bei<br />
Wartung und Überwachung der Ultrafiltrationsanlage,<br />
welche zu besonders guten Konditionen zur<br />
Verfügung gestellt wird.<br />
ÜBER SECCUA<br />
Die Firma Seccua mit Sitz in Steingaden in Oberbayern<br />
ist Innovations- und Technologieführer<br />
für standardisierte Membranfilteranlagen zur<br />
dezentralen Aufbereitung von Trinkwasser. Das<br />
Unternehmen bietet zudem bewährte Lösungen<br />
zur Vorbeugung der Kalkbildung an Rohrwandungen<br />
und in Warmwasserbereitern sowie zur<br />
Entfernung von gelösten Inhaltsstoffen wie Arzneimittelrückständen,<br />
Hormonen, Weichmachern<br />
und Pestiziden. Über 3.000 Seccua Anlagen<br />
sind nicht nur in Deutschland, der Schweiz und<br />
den EU-Ländern, sondern weltweit im Einsatz,<br />
darunter in China, den USA, Mexiko, Australien<br />
und Kanada. 2012 wurde Seccua mit dem Cleantech<br />
Media Award ausgezeichnet.
DAS WAR DAS <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> 2020<br />
KLIMA<br />
ENERGIE<br />
MOBILITÄT<br />
ABWASSER<br />
<strong>UMWELT</strong>TECHNIK<br />
ABFALLWIRTSCHAFT<br />
<strong>UMWELT</strong>RECHT<br />
GREEN FINANCE<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S10<br />
Initiative zur Kontrolle der Luftqualität<br />
Dornier NoLimits GmbH und SGS Institut Fresenius GmbH gründen eine Initiative zur Kontrolle<br />
der Qualität von Raumluft und Raumluft-Filtern. Es soll ein Prüfstandard für die Qualität und<br />
Wirkung von Raumluftreinigern etabliert werden und Transparenz und Vertrauen in gute – also<br />
sichere und damit gesunde Luft – in Innenräumen zu schaffen.<br />
Die Dornier NoLimits GmbH und die SGS<br />
Institut Fresenius GmbH haben eine Vereinbarung<br />
zur Zusammenarbeit für die<br />
Verbesserung der Sicherheit und Qualität von<br />
Raumluft in Innenräumen geschlossen. „Das erklärte<br />
Ziel ist, bei den Bürgern Transparenz und<br />
Vertrauen in gute – also sichere und damit gesunde<br />
Luft – in allen Innenräumen zu schaffen“,<br />
sagt Unternehmer Irén Dornier, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Dornier NoLimits GmbH.<br />
„In Europa verbringen die Menschen rund 90<br />
Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen, wissen<br />
jedoch so gut wie nichts über die Qualität der<br />
Luft, die sie dort einatmen.“<br />
Hintergrund der Initiative<br />
Vor allem seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie<br />
tritt eine Vielfalt an Herstellern am Markt<br />
für Raumluft-Reiniger auf. „Zahlreiche Hersteller<br />
machen den Konsumenten unterschiedlichste<br />
Qualitätsversprechen, die aber von Laien<br />
nicht immer überprüfbar sind“, erklärt Wolfgang<br />
Schreier, Division Manager im Bereich Industries<br />
and Environment bei der SGS Institut Fresenius<br />
GmbH.<br />
„Ob die Filter neben VOCs, Milben, Rauch und<br />
Schimmel tatsächlich auch Bakterien und Corona-Viren<br />
aus der Raumluft entfernen und welche<br />
Qualität die Raumluft<br />
nach einem Einsatz<br />
dieser Geräte am Ende<br />
hat, ist oft völlig unsicher.<br />
Dabei sind hochwertige<br />
Raumluft-Filter tatsächlich<br />
ein wichtiger Baustein<br />
zur Überwindung<br />
der COVID-19-Pandemie<br />
sowie darüber hinaus<br />
auch zur Beseitigung<br />
weiterer gesundheitlicher<br />
Risiken in Innenräumen.“<br />
Mit ihrer Zusammenarbeit<br />
wollen die Dornier NoLimits<br />
GmbH und die SGS<br />
Institut Fresenius GmbH<br />
nun einen objektiven und<br />
transparenten Prüfstandard<br />
für die Qualität und<br />
Wirkung von Raumluftreinigern<br />
etablieren. Als<br />
Basis hierfür dienen die<br />
Sicherheitsstandards in<br />
anderen öffentlichen und<br />
industriellen Bereichen<br />
sowie die Vorgaben der<br />
„Innenraumlufthygiene-<br />
Kommission“ (IRK) des<br />
Umweltbundesamtes.
Gute Raumluft hängt auch von den verwendeten Filtersystemen ab. Versprochen wird viel - überprüfbar ist das aber nur selten.<br />
„Entscheidend für die Beurteilung der Qualität<br />
einzelner Produkte ist es, eine wie große Anzahl<br />
von schädlichen Partikeln bzw. Aerosolen<br />
und welche Konzentration von Schadstoffen pro<br />
Kubikmeter Luft jeweils vor und nach dem Einsatz<br />
des Luftreinigers in der Raumluft vorhanden<br />
ist“, weiß Wolfgang Schreier von der SGS Institut<br />
Fresenius GmbH.<br />
ÜBER SGS<br />
Die SGS-Gruppe ist das weltweit führende Unternehmen<br />
beim Prüfen, Testen, Verifizieren und<br />
Zertifizieren. 1878 gegründet, setzt die SGS mit<br />
Hauptsitz in Genf mit mehr als 89.000 Mitarbeitern<br />
und einem internationalen Netzwerk von<br />
über 2.600 Niederlassungen und Laboratorien<br />
global anerkannte Maßstäbe für mehr Sicherheit,<br />
Effzienz und Qualität. In Deutschland ist<br />
die SGS-Gruppe seit 1920 aktiv und bundesweit<br />
mit rund 3.400 Mitarbeitern an 40 Standorten<br />
präsent. Zu ihr gehören auch die SGS-TÜV Saar<br />
GmbH und die SGS Institut Fresenius GmbH.<br />
Infos zum Unternehmen unter: www.sgsgroup.<br />
de und www.institut-fresenius.de.<br />
Die gemeinsame Vision ist eine vertrauenswürdige<br />
Definition und langfristige wie einfache<br />
Auswertung der Qualität von Raumluft sowie<br />
Planung, Bau und Umrüstung von Immobilien zu<br />
rundum gesunden Gebäuden. „Dazu sind wir bereits<br />
in Gesprächen mit weiteren Unternehmen<br />
und Instituten, die diesen Anspruch und diese<br />
Vision teilen“, so Irén Dornier.<br />
ÜBER DORNIER NO LIMITS GMBH<br />
Die Dornier No Limits GmbH gehört zur Dornier-<br />
Gruppe, die auf die 1922 von Claude Dornier<br />
mitgegründete deutsche Dornier Metallwerke<br />
GmbH und die 1926 installierte Do-Flug AG<br />
zurückgeht. Gegründet wurde die Dornier No<br />
Limits GmbH 2017 von Irén Dornier, dem Enkel<br />
des Flugzeugpioniers. Infos zum Unternehmen<br />
unter: www.do-x-air.de.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | | S12<br />
EU schlägt Klimagesetz vor<br />
Wenn einmal die Europäische Kommission ein Gesetz zum Klimaschutz vorschlägt,<br />
muss es schon sehr dringend sein. Und das ist es tatsächlich. 5 vor 12 beginnt nun<br />
auch die ansonsten träge EU für mehr Klimaschutz zu agieren. Text: Peter R. Nestler<br />
Die Europäische Kommission hat einen<br />
Vorschlag vorgelegt, um die politische<br />
Zusage der EU, bis 2050 klimaneutral zu<br />
werden, rechtlich zu verankern und so unseren<br />
Planeten und die Menschen zu schützen. Mit dem<br />
Europäischen Klimagesetz wird 2050 als Ziel gesetzt<br />
und der Kurs für die gesamte EU-Politik festgelegt.<br />
Außerdem gibt das Klimagesetz Behörden,<br />
Unternehmen und Bürgern die nötige Planungssicherheit.<br />
Gleichzeitig startet die EU-Kommission<br />
eine Konsultation zum geplanten Europäischen<br />
Klimapakt, um die Öffentlichkeit an der Konzeption<br />
dieses Instruments zu beteiligen.<br />
Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Heute<br />
beginnen wir, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen<br />
Kontinent der Welt zu machen. Mit dem<br />
Klimagesetz verankern wir unser politisches Engagement<br />
nun auch rechtlich und schlagen unwiderruflich<br />
den Weg zu einer nachhaltigeren<br />
Zukunft ein. Das Klimagesetz ist das Herzstück des<br />
Grünen Deals der EU. Es bietet Planungssicherheit<br />
und Transparenz für Industrie und Investoren in<br />
Europa, und es gibt die Richtung für unsere grüne<br />
Wachstumsstrategie vor und gewährleistet, dass<br />
der Übergang schrittweise erfolgt und fair ist.“<br />
Der für den europäischen Grünen Deal zuständige<br />
Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans fügte<br />
hinzu: „Heute lassen wir auf Worte Taten folgen,<br />
um den Bürgerinnen und Bürgern in der EU zu<br />
zeigen, dass wir es mit unserem Ziel der Treibhausgasneutralität<br />
bis 2050 ernst meinen. Das<br />
Europäische Klimagesetz soll unseren internationalen<br />
Partnern signalisieren, dass alle dieses Jahr<br />
zum Anlass nehmen sollten, ehrgeizigere Maßnahmen<br />
zur Verwirklichung der gemeinsamen Ziele<br />
des Übereinkommens von Paris zu ergreifen. Das<br />
Klimagesetz wird sicherstellen, dass wir zielgerichtet<br />
und diszipliniert auf Kurs bleiben und über<br />
die Umsetzung Rechenschaft ablegen müssen.“<br />
Mit dem Europäischen Klimagesetz schlägt die<br />
Kommission Treibhausgasneutralität bis 2050 als<br />
rechtsverbindliches Ziel vor. Die EU-Institutionen<br />
und die Mitgliedstaaten stehen kollektiv in der<br />
Pflicht, die erforderlichen Maßnahmen auf EUund<br />
nationaler Ebene zu ergreifen, um das Ziel<br />
zu erreichen.<br />
Das Klimagesetz umfasst auch Maßnahmen, um<br />
die Fortschritte zu verfolgen und unser Handeln<br />
entsprechend anzupassen‚ und zwar auf der<br />
Grundlage bestehender Regelungen wie dem<br />
Governance-Prozess für die nationalen Energieund<br />
Klimapläne der Mitgliedstaaten, regelmäßiger<br />
Berichte der Europäischen Umweltagentur und<br />
der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
über den Klimawandel und seine Auswirkungen.<br />
Die Fortschritte werden alle fünf Jahre im Einklang<br />
mit der globalen Bestandsaufnahme im Rahmen<br />
des Übereinkommens von Paris überprüft.<br />
Die Temperaturen steigen weltweit an. Die Folge: Wetterkapriolen und Zerstörung.<br />
Der Weg zum Ziel für 2050 ist ebenfalls Gegenstand<br />
des Klimagesetzes:<br />
▶ Auf der Grundlage einer umfassenden Folgenabschätzung<br />
wird die Kommission eine neue
Foto: © Europäische Union, Christophe Licoppe<br />
EU-Zielvorgabe für die Verringerung der Treibhausgasemissionen<br />
bis 2030 vorschlagen. Nach<br />
Abschluss der Folgenabschätzung wird das Klimagesetz<br />
entsprechend angepasst.<br />
▶ Bis Juni <strong>2021</strong> wird die Kommission alle einschlägigen<br />
Politikinstrumente überprüfen und gegebenenfalls<br />
eine Überarbeitung vorschlagen, damit<br />
die zusätzlichen Emissionsreduktionen bis 2030<br />
erreicht werden können.<br />
▶ Die Kommission schlägt vor, für den Zeitraum<br />
von 2030 bis 2050 einen EU-weiten Zielpfad für<br />
die Verringerung der Treibhausgasemissionen<br />
festzulegen, damit die Fortschritte gemessen<br />
werden können und Planungssicherheit für Behörden,<br />
Unternehmen und Bürger gegeben ist.<br />
▶ Bis September 2023 und danach alle fünf Jahre<br />
wird die Kommission prüfen, ob die Maßnahmen<br />
der EU und der Mitgliedstaaten mit dem Ziel der<br />
Klimaneutralität und dem Zielpfad 2030-2050 im<br />
Einklang stehen.<br />
▶ Der Kommission wird die Befugnis erteilt, Empfehlungen<br />
auszusprechen, wenn Mitgliedstaaten<br />
Maßnahmen ergreifen, die nicht mit dem Ziel<br />
der Klimaneutralität im Einklang stehen. Die betreffenden<br />
Mitgliedstaaten müssen diesen Empfehlungen<br />
Folge leisten oder aber begründen,<br />
warum sie dies nicht tun. Die Kommission kann<br />
auch die Angemessenheit des Zielpfads und der<br />
EU-weiten Maßnahmen überprüfen.<br />
▶ Die Mitgliedstaaten müssen außerdem Anpassungsstrategien<br />
entwickeln und umsetzen‚ um die<br />
Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Anfälligkeit<br />
gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels<br />
zu verringern.<br />
Ausgestaltung des Europäischen Klimapakts<br />
und künftige Politik<br />
Neben Politik und Gesetzgebung kommt auch<br />
allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft<br />
beim Übergang zu einer klimaneutralen Europäischen<br />
Union eine wichtige Rolle zu.<br />
Daher startet die Kommission heute eine öffentliche<br />
Konsultation zu einer neuen, breit angelegten<br />
Initiative, dem Europäischen Klimapakt, damit<br />
Bürgerinnen und Bürger sowie Interessenträger<br />
mitreden und sich beteiligen können, wenn neue<br />
Klimaschutzmaßnahmen konzipiert, Informationen<br />
ausgetauscht, Maßnahmen auf Bürgerebene ergriffen<br />
und Lösungen vorgestellt werden, denen<br />
sich andere anschließen können.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> 2/<strong>2021</strong> | S14 | S14<br />
Die öffentliche Konsultation läuft zwölf Wochen.<br />
Die Beiträge werden in die Ausgestaltung des Klimapakts<br />
einfließen, der im Vorfeld der Klimakonferenz<br />
der Vereinten Nationen im November 2020<br />
in Glasgow (COP 26) ins Leben gerufen wird.<br />
Die EU-Kommission hat mit der Veröffentlichung<br />
der ersten Folgenabschätzungen zum geplanten<br />
CO2-Grenzausgleichssystem und der Überprüfung<br />
der Energiebesteuerungsrichtlinie, zwei der<br />
anderen wichtigen Politikinstrumente im Rahmen<br />
des europäischen Grünen Deals, die Arbeit am<br />
Klimapakt offziell aufgenommen. Darüber hinaus<br />
hat die Kommission einen Vorschlag zur Ausrufung<br />
des Jahres <strong>2021</strong> zum Europäischen Jahr<br />
der Schiene angenommen, um die Vorteile einer<br />
zunehmenden Nutzung des Schienennetzes im<br />
Personen- und Güterverkehr für das Klima hervorzuheben.<br />
Hintergrund<br />
Das ambitionierte Ziel der EU, bis 2050 erster<br />
klimaneutraler Kontinent der Welt zu werden, ist<br />
das Herzstück des Grünen Deals der EU‚ den die<br />
Kommission von der Leyen am 11. Dezember 2019<br />
vorgestellt hat.<br />
Die Europäische Kommission hatte ihre Vision<br />
einer klimaneutralen EU bis 2050 erstmals im<br />
November 2018 dargelegt. Diese Vision steht mit<br />
dem Ziel des Übereinkommens von Paris im Einklang,<br />
die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C<br />
zu begrenzen und die Bemühungen um eine Begrenzung<br />
auf 1,5 °C fortzusetzen. Das Europäische<br />
Parlament hat das Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen<br />
der EU auf null zu senken, am<br />
14. März 2019 gebilligt. Der Europäische Rat hat<br />
das Ziel einer klimaneutralen EU bis 2050 am 12.<br />
Dezember 2019 gebilligt.<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S16<br />
Sonde sorgt für Rauchgasmessung<br />
im Zementdrehrohrofen<br />
Von 2016 bis 2018 modernisierte die HeidelbergCement AG ihr Werk in Burglengenfeld mit<br />
der bisher größten geplanten Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte von mehr als<br />
100 Mio. Euro. Das Ziel dieser Modernisierung, bei der unter anderem ein Wärmetauscherofen<br />
angeschafft wurde, war die signifikante Reduzierung der Emissionen, die fortlaufende<br />
Erhöhung des Anteils von Sekundärbrennstoffen und eine gleichbleibende Produktqualität.<br />
CEMTEC-System Burglengenfeld<br />
Eine Voraussetzung für die Realisierung<br />
dieser Ziele bilden unter anderem Daten<br />
aus der kontinuierlichen und präzisen Bestimmung<br />
der Rauchgasemissionen des neuen<br />
Zementdrehrohrofens. Da die Einlaufkammer<br />
zwischen Drehrohrofen und Zyklonvorwärmer in<br />
jedem Zementwerk einen der anspruchsvollsten<br />
Messorte darstellt, entschied sich Heidelberg-<br />
Cement für den Einsatz der besonders zuverlässigen<br />
Drehrohrofen-Einlaufsonde CEMTEC der<br />
ENOTEC GmbH. Dieses Messsystem zur Gasanalyse<br />
wurde speziell für die extremen Einsatzbedingungen<br />
in Zementwerken entwickelt und<br />
ermöglicht aufgrund einer patentierten Drehvorrichtung<br />
sowie einer automatischen Abreinigung<br />
eine permanente Messung der Gase direkt im<br />
Drehrohr – und somit dauerhaft die genaue Bestimmung<br />
der notwendigen Parameter.<br />
Umbau im laufenden Betrieb<br />
Das Umbauvorhaben bei HeidelbergCement in<br />
Burglengenfeld wurde während des Betriebes<br />
der existierenden Ofenlinien durchgeführt und<br />
umfasste einen neuen 5-stufigen Wärmetauscherturm<br />
mit Kalzinator, einen verkürzten Drehrohrofen,<br />
zwei neue Mahlanlagen für Kalkstein
Fotos (3): © HeidelbergCement<br />
Zementwerk Burglengenfeld<br />
mit deutlich verringertem spezifischen Stromverbrauch<br />
und einen neuen Gewebefilter mit einem<br />
Abscheidegrad von nahezu 100 Prozent. Als<br />
Resultate dieser Modernisierung waren die Senkung<br />
der Emissionen einschließlich der sicheren<br />
Einhaltung aller Grenzwerte, die deutliche Steigerung<br />
der Energieeffzienz, die Reduzierung<br />
der CO2-Emissionen durch den verbesserten<br />
Wirkungsgrad sowie eine gleichbleibende Produkt-Qualität<br />
avisiert.<br />
Besonders die angestrebte Erhöhung der Sekundärbrennstoffaufgabe<br />
und der zusätzliche<br />
Kalzinator machten die permanent verfügbaren<br />
Messdaten einer Ofeneinlaufsonde wie des Modells<br />
von ENOTEC unentbehrlich, da auf Grundlage<br />
ihrer Messdaten die Mehl- und Brennstoffaufgabe,<br />
der Brennstoffmix und die Luftzufuhr<br />
beeinflusst werden. Erfasst und geregelt werden<br />
dabei im Einzelnen der O2-, NOx- und CO-Gehalt,<br />
wodurch unter anderem die Klinkerqualität<br />
dauerhaft hoch gehalten werden kann. „Wenn<br />
man ein klares Bild hat, was an der Ofeneinlaufkammer<br />
passiert, kann man eine sehr gute Korrelation<br />
zu anderen Prozessparametern herstellen<br />
und schnell Rückschlüsse und Verbesserungen<br />
ausführen“, bestätigt Valentin Hamar, Leiter<br />
Brennerei und Schichtbetrieb bei HeidelbergCement,<br />
die Notwendigkeit der Gasmessung.<br />
Einzige Sonde mit allen Bewegungsfunktionen<br />
für den dauerhaften Betrieb
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S18<br />
CEMTEC-System<br />
Die CEMTEC-Sonde, die in Burglengenfeld für<br />
die Bestimmung der benötigten Parameter eingesetzt<br />
wird, besteht im Wesentlichen aus der<br />
wassergekühlten Entnahmesonde selbst, einem<br />
Drucklufttank, einem Rückkühler für das Kühlwasser,<br />
dem Regelschrank für die Kühlung,<br />
dem Vorort-Steuerschrank sowie einem Steuerschrank<br />
mit eingebauter SPS-Steuerung. Eine<br />
Besonderheit der Sonde von ENOTEC ist, dass<br />
sie als einziges Modell auf dem Markt alle für<br />
den dauerhaften Massenbetrieb notwendigen<br />
Bewegungen voll automatisch ausführt – vom<br />
Ein- und Ausfahren über das Drehen um ± 45°<br />
und das Stößeln bis hin zum Impulsreinigen. Alle<br />
Bewegungen werden über Druckluft umgesetzt,<br />
womit eine einzige Versorgungmethode den<br />
sicheren Betrieb der Sonde gewährleistet. Bei<br />
einem Ausfall von Druckluft oder Spannungsversorgung<br />
bildet ein 1.000 l-Drucklufttank eine<br />
ausreichende Reserve, um das sichere Ausfahren<br />
der CEMTEC zu gewährleisten. Zusätzlich<br />
sorgt bei Spannungsausfall eine akkubetriebene<br />
USV-Anlage (Unterbrechungsfreie Stromversorgung)<br />
im Schaltschrank dafür, dass die<br />
Sonde mit Hilfe ihrer Steuerung in eine sichere<br />
Position fährt. Desweitern werden alle für die<br />
Sonde wichtigen Parameter wie Temperaturen<br />
und Drücke überwacht, um die Sonde im Notfall<br />
aus dem Prozess herauszufahren und ein Überhitzen<br />
zu verhindern.<br />
Die CEMTEC-Sonde zieht das Messgas über das<br />
innen liegende Sintermetall-Filterrohr aus dem<br />
Drehrohrofen. Anhaftungen von Staub auf dem<br />
inneren Filterrohr und in der Messgasöffnung werden<br />
durch das regelmäßige Stößeln entfernt – das<br />
bedeutet, dass das interne Filterrohr mittels zweier<br />
pneumatischer Zylinder regelmäßig axial ein- und<br />
ausgefahren wird, so dass Rohmehl-Anbackungen<br />
an der Sondenspitze verhindert werden. Dies ist<br />
für die zuverlässige Analyse entscheidend, da<br />
sonst heiße Anbackungen am Messgaseingang<br />
durch Oxidation des Rauchgases das gemessene<br />
O2 und CO senken und damit die Messwerte verfälschen<br />
können. Alle zyklischen Funktionen der<br />
CEMTEC – neben dem Stößeln sind dies Drehen,<br />
Rückspülen sowie Ein- und Aus-Fahren – lassen<br />
sich variabel über das Human Machine Interface<br />
(HMI) einstellen und den jeweiligen Anforderungen<br />
der Ofenanlage anpassen. Das Messgas wird<br />
über die beheizte Entnahmeleitung in den Gasanalyse-Systemschrank<br />
gefördert und dem Analysator<br />
über eine vorgeschaltete Messgasaufbereitung<br />
getrocknet und gereinigt zugeführt. Hier hat sich<br />
seit über einem Jahr eine an die CEMTEC-Sonde<br />
angepasste kalt-extraktive Analysenmessung mit<br />
optimierter Messgasaufbereitung bewährt.<br />
Zuverlässige Messdaten ab dem Tag der<br />
Inbetriebnahme<br />
Die CEMTEC wurde im März 2018 von ENOTEC<br />
in Burglengenfeld installiert. Die Montage verlief<br />
ohne Probleme und war innerhalb weniger Tage<br />
abgeschlossen, so dass die Sonde vom ersten<br />
ÜBER HEIDELBERGCEMENT<br />
Die HeidelbergCement AG gehört zu den<br />
weltweit größten Baustoffunternehmen. Ihre<br />
Kernaktivitäten umfassen die Herstellung und<br />
den Vertrieb von Zement und Zuschlagstoffen,<br />
die beiden wesentlichen Rohstoffe von Beton.<br />
Zu den nachgelagerten Aktivitäten gehört vor<br />
allem die Produktion von Transportbeton, aber<br />
auch die Herstellung von Asphalt und weiteren<br />
Bauprodukten in einigen Ländern. Mit der<br />
Übernahme des italienischen Zementunternehmens<br />
Italcementi wurde der Konzern weltweit<br />
zur Nummer 1 bei Zuschlagstoffen und bei<br />
Transportbeton und Nummer 2 bei Zement. Im<br />
deutlich erweiterten HeidelbergCement-Konzern<br />
sind rund 54.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in über 50 Ländern an über 3.000 Standorten<br />
auf fünf Kontinenten tätig.
Moment der Zündung an zuverlässig Messgas<br />
lieferte. Um die Gefahr von herabfallenden Anbackungen<br />
in der Ofeneinlaufkammer – eines<br />
der größten Risiken bei der Ofeneinlaufmessung<br />
– so gering wie möglich zu halten, wurde<br />
die Sonde zudem nach einer kurzen Absprache<br />
zwischen ENOTEC, der Montagefirma vor Ort<br />
und HeidelbergCement durch eine feuerfeste<br />
Ausmauerung geschützt, die sich im späteren<br />
Betrieb bewährt hat. Die Einweisung des Betriebspersonals<br />
der Sonde fand bereits ein paar<br />
Tage nach der ersten Zündung des Drehrohrofens<br />
statt. Aufgrund des vollen Funktionstests<br />
der Sonde bei ENOTEC im Werk und ihrer einfachen<br />
Bedienbarkeit konnten die Mitarbeiter von<br />
HeidelbergCement im Anschluss sofort die Bedienung<br />
übernehmen. Zudem lieferte die Sonde<br />
vom ersten Tag an zuverlässige Messwerte und<br />
unterstützte so bei der Inbetriebnahme und Optimierung<br />
des Ofens: „Durch den Umbau waren<br />
für uns viele Werte neu, aber die CEMTEC-Werte<br />
an der Ofeneinlaufkammer sind für uns ein<br />
enorm wichtiges Indiz dafür, wie der Ofen läuft.<br />
Sie ermöglichten uns, den umgebauten Ofen<br />
schnell und gut zu verstehen“, erklärt Hamar.<br />
Nach etwa einem Jahr Betrieb ließ sich zweifelsfrei<br />
feststellen, dass Sonde und kalt-extraktive<br />
Messung ohne Probleme und ohne großen Wartungsbedarf<br />
zuverlässige und repräsentative<br />
Messwerte liefern. Nach 12 Monaten wurde eine<br />
reguläre Jahreswartung des Systems durchgeführt,<br />
bei der lediglich der Filter getauscht und<br />
Verschleißteile ausgewechselt wurden. Insgesamt<br />
hat die Sonde nun in über zwei Jahren<br />
Betrieb in 90 Prozent der Betriebszeit zuverlässig<br />
Messgas zur Verfügung gestellt, so dass<br />
der Ofen kontinuierlich überwacht und geregelt<br />
werden konnte. Selbst in einem Fall, in dem die<br />
Analyseergebnisse nicht plausibel erschienen,<br />
konnte das Schichtpersonal mit Unterstützung<br />
von ENOTEC schnell verifizieren, dass die Messwerte<br />
der Ofeneinlaufsonde korrekt waren, und<br />
das Problem kurz darauf am Ofen selbst identifizieren.<br />
„ENOTEC liefert mit ihrer CEMTEC-<br />
Sonde eines der zuverlässigsten Systeme im<br />
Werk. Der Wartungsbedarf ist sehr gering und<br />
einfach“, bestätigt Norbert Beer, Elektromeister<br />
bei HeidelbergCement. „ENOTEC liefert durch<br />
ihre direkte Kommunikation und den schnellen<br />
Support genau die Eigenschaften, die man von<br />
einem mittelständischen Unternehmen erwartet<br />
und bei größeren Firmen oft vermisst.“<br />
Mit Hilfe der CEMTEC konnte HeidelbergCement<br />
alle Ziele der Modernisierung innerhalb<br />
einer sehr kurzen Betriebszeit erreichen. Die<br />
seit 2019 geltenden verschärften Grenzwerte in<br />
Bezug auf Stickoxide und Ammoniakemissionen<br />
können sicher eingehalten werden und die Produktqualität<br />
ließ sich trotz des umfangreichen<br />
Bauvorhabens weiter auf einem sehr hohen Niveau<br />
halten. Zudem wurde der Anteil der Sekundärbrennstoffe<br />
kontinuierlich angehoben und<br />
wird sich in naher Zukunft auf die angestrebten<br />
80 Prozent belaufen.<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S20<br />
Schluss mit verwirrendem A+++:<br />
Das neue Energielabel kommt<br />
Informationen werden verständlicher: Pluszeichen fallen weg, einfache Bewertungsskala<br />
von A bis G – Angaben praxisnäher – Informationen auf www.label2020.at – Österreichische<br />
Energieagentur koordiniert Projekt in 16 EU-Ländern.<br />
Das altbekannte Energielabel auf Elektrogeräten<br />
wird europaweit abgelöst.<br />
„Bereits im Jahr 1995 gab es das erste<br />
Energielabel, damals zu finden auf Kühl- und Gefriergeräten.<br />
Seitdem hat sich das Label zur Erfolgsgeschichte<br />
entwickelt. Um diese weiterzuschreiben,<br />
stehen nun einige Änderungen an“,<br />
sagt Bernd Schäppi, Centerleiter bei der Österreichischen<br />
Energieagentur. Er ist mit seinem Team<br />
für die Informationsplattform www.label2020.at<br />
verantwortlich, die Österreichische Energieagentur<br />
koordiniert das Projekt in 16 EU-Ländern.<br />
„Vergleicht man beispielsweise heute eine A+++-<br />
Kühlgefrierkombi mit einem früher gängigen B-<br />
Klasse-Gerät, ist der Energieverbrauch um mehr<br />
als 70 Prozent niedriger“, nennt Schäppi ein<br />
Beispiel. Kauft man heute zum Beispiel einen<br />
Wäschetrockner der Klasse A++, spart man gegenüber<br />
einem Modell der Klasse B über die gesamte<br />
Produktlebensdauer 2.900 kWh oder 580<br />
Euro ein [2]. „Das kommt der eigenen Geldbörse<br />
und natürlich auch dem Klimaschutz zugute.<br />
Schon heute spüren wir die Auswirkung der Klimakrise.<br />
Für die Zukunft unserer Kinder müssen<br />
wir jetzt entschlossen gegensteuern und in allen<br />
Bereichen entsprechende Maßnahmen setzen“,<br />
so Schäppi.<br />
Von A bis G – kein Plus mehr<br />
Derzeitig gibt es für die allermeisten Produktgruppen<br />
eine Skala von A+++ bis G, die nun durch<br />
eine klarere und nutzerfreundlichere Skala von A<br />
bis G ersetzt wird – ohne eine Vielzahl von Plus-<br />
Symbolen. Bei der Einführung des Energielabels<br />
war die Geräteklasse A für die besten Geräte am<br />
Markt vorgesehen. Mit der Zeit haben die Hersteller<br />
immer sparsamere Modelle auf den Markt<br />
gebracht, daher wurde die Skala um Plus-Symbole<br />
erweitert. Diese Einordnung in die Klassen<br />
A+ bis A+++ ist jedoch nicht sinnvoll, da zwischen<br />
den Produkten deutliche Unterschiede bei der<br />
Energieeffzienz bestehen können. Außerdem<br />
wirkt dieser optisch nur graduelle Unterschied<br />
zwischen unterschiedlich vielen Plus-Zeichen<br />
auf Konsument*innen weniger motivierend, ein<br />
energieeffzienteres Produkt zu kaufen, als ein<br />
Unterschied zwischen C und A. Daher wird am 1.<br />
März <strong>2021</strong> ein neues Label, das nur die Energieklassen<br />
A bis G umfasst, eingeführt.<br />
Dieses neue Energielabel wird bei Haushaltskühl-<br />
und Gefrierschränken, Waschmaschinen<br />
und Waschtrocknern, Geschirrspülern, Fernsehern<br />
und elektronischen Displays, ab September<br />
<strong>2021</strong> auch bei Lichtquellen, zu finden sein. Für<br />
die weiteren Produktgruppen wie beispielsweise<br />
Klimageräte, Heizung und Warmwasserbereitung<br />
werden die neuen Labels zu einem etwas<br />
späteren Zeitpunkt eingeführt. Hier wird daher<br />
noch längere Zeit das alte Label zu sehen sein.<br />
„Das neue System vereinfacht die Orientierung<br />
für die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie<br />
können nun sehr leicht effziente Produkte erkennen,<br />
auswählen und so den Energieverbrauch,<br />
ihre Stromrechnung und vor allem auch die Treibhausgasemissionen<br />
senken. Gleichzeitig soll die<br />
überarbeitete Kennzeichnungsskala für Hersteller<br />
ein Anreiz sein, mit Innovationen und neuen<br />
Technologien noch energieeffzientere Produkte<br />
auf den Markt zu bringen“, erklärt Schäppi.<br />
Damit es auch in Zukunft keinen „Plus-Wildwuchs“<br />
mehr geben wird, wird eine Anpassung<br />
der Klassengrenzen durchgeführt. Dies<br />
geschieht, sobald 30 % der auf dem EU-Markt<br />
verkauften Produkte in die oberste Energieeffizienzklasse<br />
A fallen, oder wenn 50 % dieser<br />
Produkte in die obersten zwei Energieeffzienzklassen<br />
A und B fallen.<br />
Praxisnähere und verständlichere Angaben<br />
Die neuen Labels beruhen auf teilweise überarbeiteten<br />
Berechnungsmethoden und Teststandards.<br />
Diese sind noch praxisnäher, werden<br />
allerdings zu etwas anderen Energieverbrauchswerten<br />
führen. So wird beispielsweise bei den
meisten Produktgruppen nicht mehr ein mittlerer<br />
Jahresverbrauch angegeben, der je nach<br />
Haushaltsgröße und Nutzergewohnheiten deutlich<br />
variieren kann. Das neue Label nennt den<br />
Verbrauch pro Betriebsstunden oder Betriebszyklen<br />
etc. „Die Informationen sind damit praxisnäher<br />
und leichter nachvollziehbar. Gleichzeitig<br />
gilt zu beachten, dass die Werte am alten Label<br />
nicht eins zu eins mit dem neuen Label vergleichbar<br />
sind“, so Schäppi.<br />
Datenbank und App<br />
Über einen ebenfalls enthaltenen QR-Code<br />
kann man zukünftig auf eine neue EU-Produktdatenbank<br />
zugreifen, die zusätzliche Produktinformationen<br />
für alle gekennzeichneten Produkte<br />
bietet. Ab Frühjahr <strong>2021</strong> wird das mit einer<br />
App möglich sein, die auch Produktvergleiche,<br />
Lebenszykluskostenberechnungen und einiges<br />
mehr ermöglichen wird.<br />
Im unteren Teil des Labels informieren verschiedene<br />
Piktogramme über ausgewählte Produkteigenschaften.<br />
Einige der ursprünglichen<br />
Piktogramme wurden überarbeitet, mehrere<br />
Piktogramme wurden neu hinzugefügt (Energieeffzienz<br />
im HDR-Modus bei TVs und Displays,<br />
Waschzeit bei Waschmaschinen).<br />
„Das Energielabel ist hierzulande sehr gut etabliert.<br />
Knapp 80 Prozent der Österreicherinnen<br />
und Österreicher kennen es und wissen auch,<br />
wofür es steht. Ganze 85 Prozent davon sagen<br />
sogar, dass das Label ihre Entscheidung beim<br />
Kauf eines Elektrogerätes beeinflusst hat. Das<br />
sind gute Grundvoraussetzungen dafür, dass<br />
die Konsumentinnen und Konsumenten auch<br />
das neue Label annehmen und nützen werden“,<br />
zeigt sich Schäppi optimistisch.<br />
Österreichische Energieagentur für Projekt in<br />
16 EU-Ländern verantwortlich<br />
„Das Projekt Label2020, das von der Österreichischen<br />
Energieagentur mit Partnern in 16 EU-Ländern<br />
koordiniert wird, unterstützt bei der Information<br />
und entwickelt verschiedene Tools für den<br />
Handel und für Konsumentinnen und Konsumenten“,<br />
erläutert Schäppi.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S22<br />
Ab Frühjahr <strong>2021</strong> wird es eine Smartphone-App<br />
und Informationsflyer für Konsument*innen geben.<br />
Auf der Webseite stehen Guidelines, Schulungsmaterialien<br />
und in Zukunft auch ein Learning-Tool<br />
für den Handel zur Verfügung.<br />
Über Label2020<br />
Das EU-Energiezeichen für Produkte unterstützt<br />
Verbraucher seit mehr als 25 Jahren bei der Suche<br />
und Auswahl energieeffzienter Produkte.<br />
Das Label hat die Entwicklung innovativer, effzienter<br />
Produkte vorangetrieben, die den Energieverbrauch<br />
und die Betriebskosten von Geräten<br />
drastisch senken. Trotz dieser Erfolge ist das<br />
aktuelle Energielabel mit einer Skala von A+++<br />
bis D intransparent und unübersichtlich für Beteiligte<br />
geworden und hat damit an Effektivität<br />
verloren. Deshalb hat die EU nun entschieden,<br />
die Label auf die Klassen A bis G zu beschränken.<br />
In der Zukunft sollen die Energieeffzienzklassen<br />
auf Grundlage der Markt- und Technologieentwicklung<br />
neu skaliert werden.<br />
Das Projekt Label2020 soll auch dabei helfen,<br />
einen reibungslosen Übergang zu den neuen<br />
Energieeffzienzklassen herzustellen. Das Projekt<br />
startete im Juni 2019 und läuft bis Januar<br />
2023. Die Österreichische Energieagentur koordiniert<br />
das Projekt gemeinsam mit Partnern in<br />
16 EU-Mitgliedsstaaten. Das Projekt Label2020<br />
wird vom Rahmenprogramm Horizont 2020 der<br />
Europäischen Union für Forschung und Innovation<br />
gefördert.<br />
LINK-TIPP:<br />
Diese und weitere Informationen sind erhältlich<br />
bei Label2020 im Internet:<br />
https://www.label2020.at
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S24<br />
Gebäude revitalisieren = Klima schützen<br />
Gewerbliche Bestandsimmobilien in Deutschland können laut des Münchner Beratungsund<br />
Architekturunternehmens CSMM einen wichtigen Beitrag leisten, die Energiewende<br />
zu meistern. Energieeffizienz und Klimaschutz ist auch mit den rund zehn Millionen Bestandsobjekten<br />
erreicht werden, wenn diese richtig saniert statt abgerissen werden.<br />
Das im November 2020 in Kraft getretene<br />
Gebäudeenergiegesetz hat das Ziel,<br />
bauenergetische Maßnahmen zu bündeln.<br />
Die CO₂-Emissionen von Gebäuden sollen<br />
so bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen reduziert<br />
werden. „Auf dem Weg zu den Klimaschutzzielen<br />
bieten Bestandsgebäude ein enormes<br />
CO₂-Einsparpotenzial. Es geht nicht nur darum,<br />
Dämmung und Heizung auf den neuesten Stand<br />
zu bringen. Ganzheitlich gemacht ist Revitalisierung<br />
klimafreundlicher als Neubau“, erklärt<br />
Timo Brehme, Gründer und Geschäftsführer der<br />
CSMM GmbH.<br />
Langfristig soll der Gebäudebestand in Deutschland<br />
klimaneutral sein. Das heißt: Alle Gebäude<br />
dürfen dann in der Bilanz nicht mehr CO₂ ausstoßen,<br />
als sie selbst kompensieren – etwa durch<br />
Strom aus erneuerbaren Energien. Der Alltag sieht<br />
nach seinen Beobachtungen anders aus. Ob in<br />
München, Frankfurt, Berlin oder Düsseldorf: Noch<br />
immer werden regelmäßig vergleichsweise junge<br />
Bürogebäude abgerissen und neu gebaut.<br />
Eine ressourcenschonende Revitalisierung<br />
Auch laut Architects for Future Deutschland e.V.<br />
liegt ein großes Potenzial zur Energieeinsparung im<br />
Gebäudebestand. Die Architekten setzen sich unter<br />
anderem für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens<br />
und die Begrenzung der Erderwärmung<br />
auf maximal 1,5 Grad ein. Bei der näheren Betrachtung<br />
der Baubranche wird laut Architects for<br />
Future klar, dass besonders in den Bestandsgebäuden<br />
der 50 bis 70er Jahre enorme Möglichkeiten<br />
stecken, den Energiebedarf im Gebäudesektor zu<br />
reduzieren. Architects for Future richten sich sowohl<br />
an die Baubranche als auch an die gesamte<br />
Gesellschaft, um kooperativ auf allen Ebenen zukunftsfähige<br />
Lösungen zu erarbeiten. CSMM ist bereits<br />
seit längerem Mitglied in dieser Organisation.<br />
Gemeinsam wollen die Architekturspezialisten die<br />
ressourcenschonende Revitalisierung vorantreiben<br />
und so zur Energiewende beitragen. Denn so lange<br />
Gewerbegebäude etwa viermal so häufig abgerissen<br />
werden wie Wohngebäude, können die Klimaschutzziele<br />
nicht erreicht werden. „Allein schon der<br />
Rohbau eines neuen Gebäudes macht etwa 40 Pro-
zent der Baukosten aus, aber hierauf entfallen bis<br />
zu 80 Prozent des Energieverbrauchs beim Bau“,<br />
sagt Brehme. Die graue Energie, die notwendig ist,<br />
um ein Gebäude zu errichten – und die bereits bei<br />
Bestandsgebäuden aufgewendet wurde – sollte<br />
deshalb noch stärker in Betracht gezogen werden.<br />
Dazu gehört unter anderem die benötigte Energie<br />
für Herstellung, Transport, Lagerung und Einbau<br />
der einzelnen Baustoffe und Produkte.<br />
Baumaterial wiederverwenden<br />
Entscheidend für die Energieeinsparung im Bausektor<br />
ist es laut Brehme, den »Cradle-to-Cradle«-<br />
Ansatz anzuwenden. Das bedeutet: Baumaterial<br />
wiederzuverwenden, anstatt es zu entsorgen. Und<br />
es bedeutet: Konstruktionen zu realisieren, bei<br />
denen sich Baustoffe am Ende der Nutzungsphase<br />
sortenrein trennen und wiederverwenden lassen.<br />
Werden dann noch natürliche und nachwachsende<br />
Baumaterialien wie Holz eingesetzt, sinkt nicht<br />
nur der Energieeinsatz beträchtlich, sondern der<br />
gesamte Ressourcenverbrauch. Das kann bis zu 30<br />
Prozent geringere Gebäudelast ausmachen.<br />
Über CSMM – architecture matters<br />
CSMM versteht sich seit 18 Jahren als Beratungsund<br />
Architekturunternehmen, das sich auf Büroimmobilien<br />
und Arbeitswelten im In- und Ausland<br />
spezialisiert hat. Mieter und Nutzer von Gewerbeimmobilien<br />
begleitet CSMM bei allen kreativen und<br />
rationalen Entscheidungen rund um das maßgeschneiderte<br />
Bürokonzept. Dazu zählen unter anderem<br />
die Beratung bei der Auswahl des Objektes,<br />
Organisationsanalysen, Arbeitsplatzstrategien, Umund<br />
Einzug sowie die zukunftsfähige Neugestaltung<br />
des Arbeitsumfelds. Darüber hinaus begleiten<br />
die Experten auf Wunsch Change-Management-<br />
Prozesse.<br />
Für Entwickler, Vermieter und Eigentümer entwirft,<br />
plant und steuert CSMM als Berater und Architekten<br />
sämtliche baulichen und kommunikativen<br />
Prozesse für den Um-, Aus- oder Neubau von Gewerbeimmobilien.<br />
Dazu zählen Standortbewertung,<br />
architektonische Gesamtplanung und kreative Vermarktungsstrategien.<br />
Der Schwerpunkt liegt in der<br />
Unterstützung der Projektentwicklung und der Revitalisierung<br />
von Bestandsgebäuden.<br />
Das 65-köpfige interdisziplinär und international zusammengesetzte<br />
Team von CSMM ist auf gewerbliche<br />
Immobilien spezialisiert. Dazu gehören Büros,<br />
Gastronomie, Hotellerie, studentisches Wohnen<br />
und Retail-Flächen jeder Größenordnung. Die geschäftsführenden<br />
Gesellschafter sind Sven Bietau,<br />
Timo Brehme, Reiner Nowak und Malte Tschörtner.<br />
Neben dem Münchner Stammsitz agiert das Unternehmen<br />
auch mit Dependancen in Berlin, Frankfurt<br />
a.M. und Düsseldorf.<br />
CSMM ist weiters Mitglied des Expertenpools der<br />
„Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen –<br />
DGNB“ sowie des Zentralen Immobilienausschusses<br />
– ZIA „New Ways of Working“.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S26<br />
Werkstoffiches Recycling in der<br />
Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe<br />
Die Unternehmen CreaCycle GmbH, EPC Engineering & Technologies GmbH und LÖMI<br />
GmbH haben gemeinsam ein Positionspapier entwickelt. Dieses soll alle Beteiligten zum<br />
Thema Recycling von Kunststoffen ansprechen und die Diskussion zur Kreislaufwirtschaft<br />
für Kunststoffe auf eine faktenbasierte Ebene heben.<br />
Die Experten drängen darin auf die Verbesserung<br />
der aktuellen Terminologie der<br />
relevanten Abfallrichtlinien. Dabei sollten<br />
die neuesten verfügbaren Technologien für das<br />
Kunststoffrecycling, wie die lösemittelbasierte Aufbereitung,<br />
einbezogen werden. Sie schlagen eine<br />
EU-Richtlinie speziell für Kunststoffabfälle vor, die<br />
eine Verwertungshierarchie auf der Grundlage physikalischer<br />
und chemischer Prozesse ermöglicht.<br />
Darüber hinaus spricht das Papier den Bedarf an<br />
verbesserten Sortiermöglichkeiten für das werkstoffiche<br />
Recycling und einen regulatorischen<br />
Rahmen an, der sicherstellt, dass die End-of-Life-<br />
Kosten berücksichtigt werden. Schließlich fordert<br />
das Papier die Anerkennung und Einbeziehung<br />
der lösungsmittelbasierten Reinigung/Auflösung<br />
als werkstoffiches Recycling für die Berechnung<br />
der Recyclingquote. Das Positionspapier steht<br />
unter https://www.creacycle.de/de/presse-news/<br />
positionspapier.html zum Download bereit.<br />
Als Basis für zukünftige Entwicklungen fordern die<br />
Autoren eine exakte Definition des Begriffs „Recycling“.<br />
Diese müsse im Einklang mit den Erkenntnissen<br />
der Physik und Chemie stehen, dem Konzept<br />
der Abfall-Hierarchie (Reduzieren – Wiederverwenden<br />
– Recyceln) folgen, auf der Wertschöpfungskette<br />
für Kunststoffe basieren (chemisches Element<br />
– Zwischenprodukt – Monomer – Polymer – Kunststoff)<br />
und werkstoffiches Recycling (Polymer zu<br />
Polymer) als Vorbereitung zur Wiederverwendung<br />
der Polymerkomponente definieren.<br />
HISTORIE DES LÖSEMITTELBASIERTEN<br />
RECYCLINGS<br />
Lösemittelbasiertes Recycling wird seit Jahrzehnten<br />
praktiziert. Billiges Deponieren, Verbrennen und<br />
Exportieren von Kunststoffabfällen nach Asien hat<br />
die Kommerzialisierung dieser Technologie aber bis<br />
heute begrenzt.<br />
• 1996 – mit dem von Sony entwickelten System<br />
Orange R-net wurden in Tokyo Verpackungen aus<br />
expandiertem Polystyrol (EPS) in D-Limonen-Lösung<br />
gesammelt und wieder zu expandiertem PS für Verpackungen<br />
recycelt. Nach zirka 10 Jahren wurde das<br />
Projekt aus Kostengründen aufgegeben.<br />
• 2002 – Solvay betreibt das Vinyloop®-Werk zum<br />
Recycling von Polyvinylchlorid (PVC) in Ferrara, Italien<br />
bis 2018. Dann wird das Werk geschlossen, weil<br />
der Prozess nicht dafür ausgelegt war, den ab 2018<br />
verbotenen Weichmacher DEHP abzutrennen.<br />
• 2011 – Polystyvert in Quebec, Kanada, sammelt Verpackungen<br />
aus Polystyrolschaum (EPS) in p-Cymol-<br />
Lösung und recycelt es zu Polystyrol.<br />
• 2018 – Unilever baut und betreibt ein Pilotwerk für<br />
den CreaSolv®-Prozess zum Recyceln von Beutelverpackungsabfällen<br />
(multilayer sachets) in Indonesien.<br />
• 2018 – APK betreibt ein Werk für den Newcycling®<br />
Prozess für industrielle Polyethylen/Polyamid-Multilayer-Verpackungsabfälle<br />
in Merseburg, Deutschland.<br />
• 2019 – PolyStyreneLoop baut ein Demonstrationswerk<br />
für den CreaSolv® Prozess für das Recycling<br />
von Polystyrol-Isolierschaum aus dem Baubereich<br />
(EPS and XPS), der das verbotene Flammschutzadditiv<br />
HBCD enthält. Die Inbetriebnahme in Terneuzen,<br />
Niederlande, ist für das 2. Quartal <strong>2021</strong> geplant.<br />
• 2020 – CreaSolv® Pilotanlage mit 700 t/a Kapazität<br />
für Multilayer-Kunststoffverpackungsabfälle<br />
von LÖMI in Bayern, Deutschland – Circular Packaging<br />
und MultiCycle Projekt.<br />
• 2020 – PureCycle schließt die Finanzierung von<br />
250 Millionen US-$ ab und beginnt den<br />
Bau eines 48.000-t/a- Recyclingwerkes für Polypropylen<br />
in Ohio, USA.<br />
• <strong>2021</strong> – CreaSolv® Pilotanlage mit einer Kapazität<br />
von 15-20 kg/h am Fraunhofer Institut IVV zum<br />
Recycling von PVC-Bodenbelägen (Circular Flooring<br />
Projekt) mit Ausschleusung von verbotenen Weichmachern<br />
(Phthalsäureestern). Die Inbetriebnahme ist<br />
für die 2. Hälfte <strong>2021</strong> geplant.
Dazu Gerald Altnau, Geschäftsführer von Crea-<br />
Cycle: „Der EU fehlt bislang eine Verwertungs-<br />
Hierarchie. Außerdem sind die aktuellen Abfall-Richtlinien<br />
für polymerbasierte Abfälle nicht<br />
differenziert genug, und sie berücksichtigen keine<br />
Bedingungen für wiederholtes Wiederverwenden<br />
von ein und demselben Material, also dem<br />
werkstoffichen Recycling von Polymeren. Recycling<br />
wird als allgemeiner Oberbegriff verwendet,<br />
der eine Wiederverwendung und Downcycling<br />
in Form einer Depolymerisation als gleichwertig<br />
definiert. Dadurch lassen sich zwar hohe Recyclingquoten<br />
erreichen, aber das sorgt für Konflikte<br />
bei Kunststoffen, da Wiederverwendung und Recycling<br />
zwei unterschiedliche Positionen in der<br />
Abfall-Hierarchie einnehmen.“<br />
Lösemittelbasiertes Recycling mit Potenzial<br />
In diesem Zusammenhang verweisen die Autoren<br />
auf das ihrer Ansicht nach bisher zu wenig genutzte<br />
Potenzial des lösemittelbasierten Recycling.<br />
Sie fordern, dieses physikalische Verfahren<br />
des werkstoffichen Recyclings in die Richtlinien<br />
aufzunehmen, da es sich zwischen die bisher als<br />
alleinige Alternativen diskutierten Verfahren des<br />
mechanischen und des chemischen Recyclings<br />
einordnet und die Wiederverwendung von Polymeren<br />
aus Kunststoffabfällen ermöglichen kann,<br />
die heute verbrannt werden müssen.<br />
Exemplarisch erläutern sie den CreaSolv® Prozess,<br />
der unter anderem zur Aufbereitung von<br />
schadstoffbelastetem expandiertem Polystyrol<br />
(EPS) eine neue Alternative zur Verbrennung<br />
bietet. Diese fortschrittliche Trenn- oder Sortiertechnologie<br />
wurde von der CreaCycle GmbH<br />
und dem Fraunhofer-Institut IVV für Verpackungs-<br />
und Verfahrenstechnik entwickelt. EPC<br />
Engineering & Technologies GmbH und LÖMI<br />
GmbH waren an der Prozessentwicklung, dem<br />
Design und dem Bau von Pilotanlagen beteiligt.<br />
Derzeit bauen sie zusammen mit der PolyStyrene<br />
Loop B.V. eine CreaSolv® Prozess-Demonstrationsanlage<br />
für das Recycling von flammgeschützten<br />
Polystyrol-Dämmschaumplatten<br />
LINK-TIPP:<br />
Das gesamte Positionspapier in deutsch und englisch<br />
finden Sie auf der Website von CreaSolv:<br />
https://www.creacycle.de/images/<strong>2021</strong>.04.15_<br />
CreaSolv_Positionspapier_DE.pdf<br />
aus dem Baubereich mit<br />
einer Kapazität von 3.300t/<br />
Jahr. PolyStyreneLoop hat<br />
mehr als 70 Mitglieder aus<br />
der Polystyrolschaum-Wertschöpfungskette<br />
und wurde<br />
gegründet, um eine Recyclinglösung<br />
zu entwickeln,<br />
die in der Lage ist, Polystyrol<br />
von dem Flammschutzmittel<br />
HBCD (Hexabromcyclododecan)<br />
zu trennen, das<br />
heute als schwer abbaubarer,<br />
organischer Schadstoff<br />
(POP) eingestuft wird.<br />
CreaSolv® ist ein eingetragenes<br />
Warenzeichen der<br />
CreaCycle GmbH.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S28<br />
Für mehr Gleichberechtigung<br />
in und durch Investments<br />
Die Anlagegesellschaft CLEANVEST hat zu den schon bestehenden Nachhaltigkeitskriterien<br />
für Investments in der Bewertung von Anlagen ein weiteres hinzugefügt: die Gleichstellung<br />
von Frauen. So kann in die Zukunft von Frauen investiert werden.<br />
Eines der größten Hindernisse für eine<br />
nachhaltige Entwicklung? Die andauernde<br />
Ungleichheit zwischen den Geschlechtern!<br />
So verdienen Frauen noch immer weniger,<br />
haben einen geringeren Pensionsanspruch und<br />
schlittern häufiger in die Altersarmut als Männer.<br />
Um diesen ernüchternden Fakten entgegenzuwirken,<br />
richtet CLEANVEST am heurigen Weltfrauentag<br />
den Fokus auf das Thema Finanzbildung<br />
für Frauen und launcht gemeinsam mit<br />
HeForShe Vienna sein nunmehr zehntes Nachhaltigkeitskriterium<br />
zur Bewertung von Anlageprodukten:<br />
„Gleichstellung von Frauen“.<br />
Geld ist (k)eine Männersache<br />
Schätzungen zufolge liegen mehr als 40 Prozent<br />
des globalen Vermögens in weiblicher Hand: In<br />
Europa etwa verfügen Frauen zwischen 30 und<br />
65 Jahren über 200 Milliarden Euro an angespartem<br />
Kapital, das für Investments zur Verfügung<br />
stehen würde. Zudem erzielen Anlegerinnen<br />
laut Studien höhere Gewinne an der Börse<br />
– und doch übernehmen Männer zu einem großen<br />
Teil die Planung über langfristige finanzielle<br />
Entscheidungen in einer Beziehung. Dieses traditionelle<br />
Rollenbild spiegelt sich nicht zuletzt im<br />
Vorsorgeverhalten der Geschlechter wider und<br />
verschärft ohnehin schon prekäre Missstände<br />
wie die berühmt-berüchtigte Pensionslücke weiter.<br />
„Hier bedarf es nicht nur systemischer Veränderungen,<br />
sondern jede Frau kann ihre persönliche<br />
Pensionsvorsorge selbst in die Hand<br />
nehmen.<br />
Schon geringe Beträge können beispielsweise in<br />
Fondsprodukte investiert und die Risiken durch<br />
langfristige Anlagen sowie Diversifizierung abgeschwächt<br />
werden“, betont Elisabeth Müller,<br />
Country Managerin von ESG Plus. Mit seiner<br />
kostenlosen Onlineplattform CLEANVEST hat<br />
es sich das Wiener Sozialunternehmen zur Aufgabe<br />
gemacht, privaten Anleger*innen sowohl<br />
Informationen zu den klassischen Finanzkennzahlen<br />
von mehr als 4.000 Investmentprodukten<br />
als auch zu deren Nachhaltigkeit bereitzustellen.<br />
Dadurch ermöglicht das Vergleichsportal seinen<br />
User*innen eine selbstbestimmte Zukunftsvorsorge,<br />
bei der Investmententscheidungen und<br />
persönliche Werte in Einklang gebracht werden.<br />
In die Zukunft von Frauen investieren<br />
Anlässlich des Weltfrauentages jeweils am 8.<br />
März werden die neun bestehenden Sozial- und<br />
Umweltkriterien um den neuen Bewertungsfaktor<br />
„Gleichstellung von Frauen“ ergänzt. Hierfür<br />
haben CLEANVEST und HeForShe Vienna,<br />
eine Solidaritätskampagne von UN Women, ihre<br />
Kräfte gebündelt und einen Schlüsselaspekt<br />
für die gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter<br />
identifiziert: „Die Gleichstellung der<br />
Geschlechter am Arbeitsmarkt sowie in Unternehmen<br />
ist die Grundlage für die finanzielle<br />
Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen und<br />
somit eine zentrale Voraussetzung für ein selbstbestimmtes<br />
Leben und echte Chancengleichheit“,<br />
erläutert Gerhard Wagner, Obmann von<br />
HeForShe Vienna.<br />
So ist es dank des neuen Kriteriums möglich,<br />
gezielt in Fondsprodukte zu investieren, die keinen<br />
negativen Einfluss auf die Gleichstellung<br />
von Frauen und Mädchen haben. Das Ergebnis<br />
ist eine wortwörtliche Win-win-Situation, denn<br />
durch die Kapitalanlage wird dem Gendergap direkt<br />
wie indirekt entgegengewirkt: „Frauen nehmen<br />
nicht nur ihre eigene Vorsorge aktiv in die<br />
Hand, sondern können die Welt auch ein Stück<br />
gerechter machen und Gleichberechtigung fördern“,<br />
fasst Elisabeth Müller die Motivation für<br />
ein solches Investment zusammen.<br />
LINK-TIPP:<br />
Weitere Informationen zu nachhaltigen Investments<br />
und Anlagen finden Sie auf der Website<br />
von CLEANVEST: https://www.cleanvest.org/
MEIN GELD<br />
FÜR EINE<br />
BESSERE WELT<br />
#SauberInvestieren
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S30<br />
LGIM ergänzt nachhaltige<br />
Anleihe-ETFs um Green Bond ETF<br />
Die Anlagegesellschaft CLEANVEST hat zu den schon bestehenden Nachhaltigkeitskriterien<br />
für Investments in der Bewertung von Anlagen ein weiteres hinzugefügt: die Gleichstellung<br />
von Frauen. So kann in die Zukunft von Frauen investiert werden.<br />
Legal & General Investment Management<br />
(LGIM) erweitert sein Angebot an börsengehandelten<br />
Rentenfonds (ETFs) mit der Auflegung<br />
eines neuen L&G ESG Green Bond UCITS<br />
ETF (WKN: A2QMAM) und bietet Anlegern in Europa<br />
und Großbritannien nun acht verschiedene<br />
Anleihe-ETFs als „Bausteine“ für ihre Portfolios<br />
an. Damit werden der L&G ESG USD Corporate<br />
Bond UCITS ETF (WKN: A2QFQ4) und der L&G<br />
ESG Emerging Markets Corporate Bond UCITS<br />
ETF (WKN: A2QFVU) ergänzt, die beide im Januar<br />
<strong>2021</strong> aufgelegt wurden.<br />
Der L&G ESG Green Bond UCITS ETF bildet den<br />
J.P. Morgan ESG Green Bond Focus Index ab. Er<br />
ermöglicht Zugang zu grünen Anleihen, die in<br />
Hartwährung (d. h. in USD, EUR und GBP) begeben<br />
werden, sowie zu Staatsanleihen in Landeswährung.<br />
Der Fokus des Fonds liegt auf Green<br />
Bonds, die von der Climate Bonds Initiative1 unabhängig<br />
geprüft wurden, um Emissionen den Vorzug<br />
zu geben, die deren Standards und Zertifizierungssystem<br />
erfüllen. Das Portfolio der weltweiten<br />
Titel hat ein durchschnittliches Kreditrating von A+.<br />
In den aktiv gestalteten Index integriert der Fonds<br />
eine ESG-Scoring- und Screening-Methodik. Auf<br />
dieser Basis fließt mehr Geld in Emittenten, die<br />
hinsichtlich der ESG-Kriterien höher eingestuft<br />
werden, sowie in „Certified Climate Bond“-Emissionen.<br />
Dagegen wird weniger Kapital in grüne<br />
Anleihen investiert, die nicht unabhängig geprüft<br />
wurden. Zudem werden Anleiheemittenten mit<br />
dem niedrigsten Scoring-Ergebnis sowie bestimmte<br />
Branchen ausgeschlossen, wie beispielsweise<br />
Hersteller umstrittener Waffen, Produzenten von<br />
Kraftwerkskohle, Tabakunternehmen, Ölsandunternehmen<br />
(ab März <strong>2021</strong>) und Firmen, die gegen<br />
den UN Global Compact verstoßen.<br />
Diese Fondsauflegung folgt der großen Nachfrage<br />
der Anleger nach nachhaltigen Unternehmensanleihen.<br />
Frühere Analysen von J.P. Morgan haben<br />
gezeigt, dass sich die Zahl der Emittenten von grünen<br />
Unternehmensanleihen seit Anfang 2017 vervierfacht<br />
hat. Aktuell umfasst die Green-Bond-Indexfamilie<br />
170 Unternehmensemittenten – Anfang<br />
2017 waren es nur 40. Laut der Climate Bonds Initiative<br />
wurden 2019 grüne Anleihen im Wert von<br />
258 Mrd. USD begeben, im Vergleich zu 171 Mrd.<br />
USD im Jahr 2018. Die meisten dieser Anleihen,<br />
nämlich 45,3% aller Emissionen für 2019, stammen<br />
von europäischen Unternehmen. Es wird erwartet,<br />
dass der Markt für grüne Anleihen weiterwachsen<br />
wird. Bei der Einordnung zukünftiger Green-Bond-<br />
Emissionen hilft Anlegern daher die Anwendung<br />
einer Methodik, durch die nach unabhängigen<br />
Standards zertifizierte Anleihen Vorrang genießen.<br />
Howie Li, Leiter des ETF-Geschäfts bei LGIM, kommentiert:<br />
„Wie auch den Rest der Produktpalette<br />
haben wir diese neuen ETFs als Portfoliobausteine<br />
konzipiert, die dem zunehmenden Ruf der Anleger<br />
nach ESG-Integration und Liquiditätsüberlegungen<br />
entsprechen. Diese Fonds berücksichtigen standardmäßig<br />
ESG und verfolgen einen liquiditätsbewussten<br />
Ansatz, einschließlich höherer Mindestemissionsschwellen<br />
im Vergleich zu traditionellen<br />
Benchmarks, um das gesamte Liquiditätsprofil zu<br />
verbessern. Durch die aktive Gestaltung der Indizes<br />
profitiert die Erweiterung dieser Produktreihe<br />
zudem von LGIMs umfassender Erfahrung im Anleihemanagement<br />
und im verantwortungsvollen<br />
Investieren. Immer häufiger wird die Frage gestellt,<br />
wie „grün“ einige Anleihen auf dem Markt sind. Indem<br />
wir den Zertifizierungsprozesses der Climate<br />
Bonds Initiative in das Konzept einbeziehen, können<br />
wir einen größeren Teil der investierten Gelder<br />
in grüne Projekte lenken, die von unabhängiger<br />
Seite verifiziert wurden.“<br />
LINK-TIPP:<br />
Weitere Informationen zu nachhaltigen Investments<br />
und Anlagen finden Sie auf der Website<br />
von LGIM: https://www.lgimetf.com/at/en//
6.eCommerce<br />
Logistik-Day<br />
09. September <strong>2021</strong>, Wien<br />
Hybrid Event<br />
Österreichischer Handelsverband<br />
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Medienpartner:
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S32<br />
Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />
<strong>2021</strong> TITEL ORT* ANBIETER<br />
Anmeldungen<br />
möglich<br />
Anmeldung<br />
möglich<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Energie- und Umweltmanagement<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />
Pinkafeld<br />
Pinkafeld<br />
FH Burgenland<br />
FH Burgenland<br />
18.10. – 12.11. Lehrgang zum Abfallbeauftragten Linz WIFI Oberösterreich<br />
26.01. – 28.01.2022<br />
20.09. – 21.09.<br />
18.10. – 19.10.<br />
04.10. – 06.10.<br />
08.11. – 10.11.<br />
Umweltmanagementbeauftragte/-r (UMB) - Modul 1:<br />
Management der Führungsprozesse<br />
Lehrgangsreihe Energiemanagement UMEM<br />
Energiemanagement<br />
Lehrgangsreihe Energiemanagement UMEM<br />
Energietechnik<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Integriertes Managementsystem – Organisationsentwicklung<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Umweltmanagement in der Praxis<br />
Wien<br />
Linz<br />
Linz<br />
Wien<br />
Linz<br />
WIFI Wien<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
25.11.<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Umweltmanagement Case Study und Prüfungsvorbereitung<br />
Linz<br />
Quality Austria<br />
14.12. – 15.12.<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Prüfung Systemmanager Umwelt<br />
Linz<br />
Quality Austria<br />
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<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien
Countdown um die Bewerbung für den<br />
Staatspreis Unternehmensqualität <strong>2021</strong><br />
Noch bis 31. Mai <strong>2021</strong> können sich Unternehmen und Organisationen in fünf Kategorien für den diesjährigen<br />
Staatspreis Unternehmensqualität anmelden. Der Staatspreis Unternehmensqualität wird<br />
jährlich vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) in Kooperation<br />
mit der Quality Austria vergeben. 2020 hat die faircheck Schadenservice GmbH die nationale Auszeichnung<br />
für ganzheitliche Spitzenleistung erhalten.<br />
Dereits zum 26. Mal wird der<br />
Staatspreis Unternehmensqualität<br />
im Rahmen einer feierlichen<br />
Gala verliehen. Ziel ist es auch in diesem<br />
Jahr die heimische Wirtschaft zu stärken,<br />
indem unter dem Motto „Exzellent &<br />
nachhaltig in die Zukunft – responsibility<br />
matters“ der Fokus auf Nachhaltigkeit im<br />
dreifachen Sinn gelegt wird: ökonomisch,<br />
ökologisch und sozial.<br />
Foto © Anna Rauchenberger<br />
„Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung<br />
gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft<br />
und ihren Interessensgruppen<br />
bewusst sein. Exzellenten Unternehmen<br />
gelingt das dank ihres organisatorischen<br />
Weitblicks und ihrem agilen Handeln besonders<br />
gut“, so Konrad Scheiber, CEO<br />
der Quality Austria (siehe Bild rechts).<br />
Umfassend verstandene Nachhaltigkeit<br />
„Wir möchten in diesem Jahr das Augenmerk<br />
bewusst nach vorne richten und nachhaltige Unternehmensqualität<br />
sichtbar machen“, erläutert<br />
Franz Peter Walder, Geschäftsführender Vorstand<br />
der AFQM und Member of the Board der<br />
Quality Austria.<br />
„Unternehmen sind dynamische Akteure. Sie<br />
können mit Instrumentarien der Unternehmensqualität<br />
bzw. des EFQM Modells einen fairen,<br />
sozialen und nachhaltigen Beitrag für eine lebenswerte<br />
Gesellschaft leisten“, betont Walder.<br />
Mit den Besten messen<br />
Ein Beispiel für ein Unternehmen, welches Mut<br />
bewiesen und sich selbst den metaphorischen<br />
Spiegel vorgehalten hat, ist der amtierende<br />
Träger des Staatspreis Unternehmensqualität,<br />
die faircheck Schadenservice GmbH. Peter Winkler,<br />
Geschäftsführer faircheck schildert die Teilnahme<br />
am Staatspreis Unternehmensqualität<br />
2020 wie folgt: „Es war gut, ein Feedback außerhalb<br />
unserer Branche zu bekommen, denn dann<br />
sieht man, was man falsch kommuniziert. Außerdem<br />
macht eine Teilnahme Lust auf mehr!“<br />
Bewerbungen noch bis 31. Mai möglich<br />
Mitmachen können kleine, mittlere und große<br />
Unternehmen sowie Non-Profit Organisationen<br />
und Organisationen, die vorwiegend im öffentlichen<br />
Eigentum stehen. Die Einreichfrist läuft<br />
bis 31. Mai <strong>2021</strong>, die Vor-Ort-Besuche durch die<br />
Assessor*innen-Teams werden bis 30. Juni durchgeführt.<br />
Die Preisverleihung für den Staatspreis<br />
Unternehmensqualität erfolgt am 15. September<br />
im Palais Wertheim in Wien durch das Bundesministerium<br />
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort<br />
(BMDW) und die Quality Austria.<br />
LINK-TIPP:<br />
Weitere Informationen zum Staatspreis Unternehmensqualität<br />
<strong>2021</strong> finden Sie auf der<br />
Website des Unternehmens Quality Austria.
<strong>UMWELT</strong>journal 2/<strong>2021</strong> | S34<br />
THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />
Ausblick: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
Ausgabe 2/<strong>2021</strong> erscheint im April<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Unterlagenschluss<br />
Erscheinungstermin<br />
• Aus-, Weiterbildung Freitag Montag<br />
• Abfallbehandlung, -verwertung 15. Jänner 25. Jänner<br />
• Erneuerbare Energie<br />
• Special: E-World energy&water<br />
• Special: Energiesparmesse<br />
• Special: Bauen und Wohnen<br />
• Special: Tiroler Hausbau & Energie Messe<br />
• Wasser-, Abwasserbehandlung Freitag Montag<br />
• Messtechnik 2. April 12. April<br />
• Energietechnik und -netze<br />
• Bau-, Gebäudetechnik<br />
• Special: Light + Building<br />
• Special: IFAT<br />
• Special: RENEXPO<br />
• Green Logistics Freitag Montag<br />
• Kommunale Infrastruktur 21. Mai 31. Mai<br />
• Abluftreinigung | Filtertechnik<br />
• Grüne Industrietechnologie<br />
• Special: OÖ Umwelttage<br />
• Special: BatteryExperts Forum<br />
• Special: Smart Automation Austria<br />
• Recycling, Entsorgung Freitag Montag<br />
• Nachhaltiges Bauen, Sanieren 5. November 15. November<br />
• Kanal-, Rohrleitungstechnik<br />
• Deponietechnik, Rohstoffrückgewinnung<br />
• Special: Recy & DepoTech<br />
• Special: Ecomondo<br />
• Special: Pollutec<br />
In jedem Heft:<br />
Spezialthema • Branchennews • Internationale Entwicklungen • Technische Innovationen •<br />
Best Practices und Anwenderberichte • Serviceteil • Umweltrechtliche Fragen • Förderungen •<br />
Karriere und Ausbildung • Veranstaltungen • Pressestimmen • Rezensionen
<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Sonderausgaben <strong>2021</strong><br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> erscheint seit Jahren mit jeweils sechs gedruckten Ausgaben<br />
pro Jahr. Sie vereinen insbesondere Best-Practice-Beispiele, Anwenderberichte,<br />
Kommentare und Meinungen sowie Hintergrundberichte und Serviceinhalte.<br />
Den ganzen Newsflow aus den Themenwelten Klima, Umwelttechnik,<br />
Abfallwirtschaft, Energie, Green Finance und Mobilität gibt es laufend auf unserer<br />
Website umwelt-journal.at sowie begleitend in den Newslettern und auf unseren<br />
Social-Media-Kanälen.<br />
Im Jahr <strong>2021</strong> trennen wir zwei Ausgaben vom Erschinungszyklus ab und veröffentlichen<br />
diese als Sonderausgaben: Special Nr. 1 wird sich ausschließlich dem<br />
Thema MOBILITÄT widmen - von Alternativen Antrieben bis hin zu Mobilitäts- und<br />
Verkehrskonzepten. Special Nr. 2 wird sich zur Gänze einem bestimmten Umweltthema<br />
widmen. Details dazu im Laufe des Jahres.<br />
THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />
Wir wollen mit dieser Aufteilung für unsere Leser aber auch für unsere Kunden<br />
den Fokus noch weiter verschärfen und die Ausgaben des Fachmagazins stärker<br />
themenorientiert orientieren. Schon jetzt freuen wir uns auf das Jahr <strong>2021</strong>, denn<br />
Umweltthemen haben definitiv einen längeren Atem als jede Pandemie und werden<br />
uns alle daher weiterhin begleiten!<br />
Special 1 • MOBILITÄT<br />
Unterlagenschluss<br />
Freitag<br />
11. Juni<br />
Erscheinungstermin<br />
Montag<br />
21. Juni<br />
Special 2 • <strong>UMWELT</strong><br />
Freitag<br />
10. September<br />
Montag<br />
20. September<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />
Wir Herausgeber: produzieren Peter Nestler und vermarkten weitere SPECIALS und Sonderpublikationen zu anderen<br />
Redaktion: Christian Vavra<br />
Themen<br />
Grafik: nes2web<br />
gerne jederzeit und auf Ihren Wunsch! Wenden Sie sich dazu an unseren Vertrieb:<br />
peter.nestler@umwelt-journal.at.<br />
Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />
E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />
https://umwelt-journal.at
Die Welt der<br />
nachhaltigen<br />
Logistik<br />
• logistik-express.com<br />
• umwelt-journal.at<br />
• binnenschiff-journal.at<br />
• mobilitaet.business