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Verfahrenstechnik 7-8/2021

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19098<br />

07-08<br />

Juli/August <strong>2021</strong><br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

€ 12,50<br />

ZUSAMMENGESCHWEISST<br />

Lösungen aus Edelstahl<br />

für die Prozessindustrie


FEC40 – NEXT<br />

GENERATION<br />

CAPSULE FILLING<br />

TECHNOLOGY<br />

The duplex concept allows two complete<br />

capsule filling processes to be<br />

installed on an unchanged floor space.<br />

Their ease of operation together with<br />

the extraction system ensure the<br />

maximum efficiency to production.<br />

www.fette-compacting.com


EDITORIAL<br />

Bungartz<br />

Meisterwerke<br />

Noch viel zu tun<br />

Die ganze Welt spricht über Klimaneutralität. Zwar ist noch unklar,<br />

wie und mit welchen konkreten Lösungen sich das erste Ziel von<br />

minus 55 Prozent an Treibhausgasen in neun Jahren erreichen<br />

lässt, aber die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket benannt.<br />

Und das ist auch gut so, denn einer muss mutig und lösungsorientiert<br />

vorangehen – wir haben lange genug gezögert. Trotz einer<br />

Reihe von Risiken, die noch nicht ausreichend abgewogen seien,<br />

werde sich die chemisch-pharmazeutische Industrie der Herausforderung<br />

und der „wohl größten Transformation der Wirtschaft<br />

seit Beginn der Industrialisierung“ stellen, so das Statement des<br />

VCI-Hauptgeschäftsführers Wolfgang Große Entrup. Voraussetzung<br />

seien aber optimale Bedingungen, um Wohlstand und<br />

Wettbewerbsfähigkeit für Europa zu sichern. Und auch der<br />

BDI-Präsident Siegfried Russwurm vermisst noch „wichtige<br />

Antworten auf zentrale Fragen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Industrie- und Innovationsstandorts Europa“.<br />

Was wir für eine erfolgreiche Transformation auf jeden Fall noch<br />

brauchen, sind erneuerbare Energien in ausreichender Menge und<br />

zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie eine funktionierende<br />

Kreislaufwirtschaft – insbesondere bei Kunststoffen. Was wir<br />

bereits haben, ist eine investitions- und innovationsstarke<br />

Industrie, die wirtschaftlich tragfähige Technologien zur<br />

Verfügung stellen kann. Das sind unsere Katalysatoren für eine<br />

Energie- und Klimawende, die wir nutzen sollten.<br />

Wie die Prozessindustrie mit dem Thema<br />

Klimawandel und Nachhaltigkeit konkret<br />

umgeht, erfahren Sie auf den Seiten 12, 18,<br />

und 42. Und beim genaueren Hinschauen<br />

steckt eigentlich in fast jeder Anwenderlösung<br />

mindestens eine nachhaltige und energieeffiziente<br />

Komponente. Ein Anfang ist gemacht, aber<br />

es bleibt noch viel zu tun.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de<br />

Die Macht<br />

Des regelns<br />

Vertreter der wegweisenden<br />

Spezialkreiselpumpen<br />

aus der Sammlung Bungartz,<br />

Fertigung in Serie<br />

Das hochkarätige Werk greift<br />

auf meisterhafte Weise<br />

die aktuelle Bewegung rein<br />

autonomen Handelns auf.<br />

Denn die trockenlaufsichere<br />

Kreiselpumpe Van regelt<br />

sich selbst, ohne fremdes Zutun.<br />

Sie arbeitet kavitationsfrei,<br />

was ihre Faszination erhöht.<br />

Beim Kontakt mit toxischen<br />

Medien entfaltet sie ihr ganzes<br />

Potential.<br />

Eine Zierde für so manche Firma!<br />

Mehr unter 0211 57 79 05 - 0<br />

und:<br />

www.bungartz.de/meisterwerke5


INHALT<br />

14 22 38<br />

Schnell: Eine neue Maschine ermöglicht<br />

Mischen und Entleeren in einer kompakten<br />

Einheit und spart so Platz<br />

Sauber: Ein optimierter Getriebemotor<br />

eignet sich vor allem für Anwendungen in<br />

der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

Sicher: Lecksuchsysteme können die<br />

Dichtheit von Kühl- und Kältekreisläufen<br />

präzise gewährleisten<br />

AKTUELLES<br />

6 Die Bioingenieurin Laura Neuendorf<br />

10 INTERVIEW Der türkische Maschinenbau – global,<br />

digital und wegweisend<br />

7 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

8 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

12 Reduzierter Energiebedarf bei der Sprühtrocknung von<br />

Lebensmitteln<br />

14 Mischen und Entleeren hochviskoser Produkte<br />

15 Produktinformationen<br />

NACHHALTIGKEIT UND KLIMASCHUTZ<br />

18 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

20 TITEL Von der Kupferschmiede zum Spezialisten in der<br />

Edelstahlverarbeitung<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

32 Ethernet-APL und OPC UA bringen Transparenz in das Feld<br />

der Prozessanlage<br />

35 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

36 Spezialfahrzeug vereinfacht Inspektion von<br />

Flüssiggasbehältern<br />

38 Sichere Dichtheitsprüfung von Kühl- und Kältekreisläufen<br />

40 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

40 Impressum<br />

42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

22 IE5+ Motor verschmilzt mit einstufigem Stirnradgetriebe<br />

24 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA PUMPEN<br />

26 Genaue Chemikaliendosierung mit hoher Standzeit<br />

28 Fernzugriff auf das Dosier-Management<br />

29 Produktinformationen<br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

Butting GmbH & Co. KG,<br />

Knesebeck<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Wir bringen Farbe ins Spiel!<br />

Kompakte Druckschalter mit 360°-Statusanzeige<br />

NEU!<br />

Statusanzeige<br />

auch für Zweileiter-<br />

Sensoren<br />

256 Farben<br />

individuell wählbar:<br />

Messvorgang läuft<br />

Sensor schaltet<br />

Störung im Prozess<br />

Kompakte<br />

Bauform<br />

15 cm<br />

Hygiene-<br />

Adaptersystem<br />

Bedienung per<br />

Smartphone<br />

282,- €<br />

VEGABAR 39 G½"<br />

www.vega.com/vegabar


AKTUELLES I PERSÖNLICH<br />

Die Bioingenieurin<br />

LAURA NEUENDORF<br />

Frau Neuendorf, was ist Bioingenieurwesen,<br />

und wie sind Sie auf die Idee<br />

gekommen, das zu studieren?<br />

Bioingenieurwesen ist <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

mit einem Schwerpunkt auf biotechnologischen<br />

Herstellungsprozessen. Ich hatte<br />

geschaut, wie sich meine Lieblingsfächer<br />

in der Schule – Biologie und Technik – in<br />

einem Studiengang kombinieren lassen.<br />

Und dann bin ich mit dem Gedanken,<br />

dass biotechnologische Prozesse in Zukunft<br />

relevanter werden, da sie nachhaltig<br />

sind, ins Studium gestartet.<br />

Wie würden Sie bei jungen Frauen<br />

Werbung für Ihr Studium bzw. Ihren<br />

Beruf machen?<br />

Bioingenieurwesen ist ein innovativer<br />

Studiengang und im Beruf können Prozesse<br />

selbst entwickelt oder verbessert werden.<br />

Man kann eigene, kreative Ideen in<br />

die Umsetzung bringen, und es macht<br />

total Spaß, anschließend die Ergebnisse zu<br />

sehen. Die Anwendungsfelder und Aufgaben<br />

sind sehr abwechslungsreich, ein<br />

positives Beispiel dafür ist die Firma Biontech.<br />

Biotechnologie wird als relevante<br />

Zukunftstechnologie noch mehr an Bedeutung<br />

gewinnen, wenn zunehmend<br />

Produkte biotechnologisch entwickelt und<br />

hergestellt werden. Die Ergebnisse unserer<br />

Arbeit begegnen uns im täglichen Leben<br />

in Form von Drogerieartikeln, Pharmazeutika<br />

sowie Nahrung und Getränken.<br />

Sie beschäftigen sich viel mit dem Thema<br />

künstliche Intelligenz und Machine<br />

Learning. Welche Rolle spielt denn bei<br />

diesem Thema der Mensch?<br />

Der Mensch spielt immer die entscheidende<br />

Rolle. Es geht bei dem Thema nicht<br />

darum, eine allmächtige Superintelligenz<br />

– eine sog. „starke“ KI zu kreieren – sondern<br />

nur eine den Menschen unterstützende<br />

KI. Diese kann dem Menschen<br />

repetitive Aufgaben abnehmen, indem sie<br />

selbst Daten auswertet, wie z. B. Tropfengrößenverteilungen<br />

in einer Extraktionskolonne.<br />

Daraus lassen sich dann Vorschläge<br />

ableiten, wie beispielsweise ein<br />

Prozess effizienter geregelt werden kann,<br />

indem man z. B. die Rührerdrehzahl um<br />

15 % erhöht.<br />

Sie wollen künstliche Intelligenz in die<br />

Prozessindustrie bringen. Was steckt<br />

dahinter?<br />

Ich bin Teil des KEEN Projektteams<br />

(http://keen-plattform.de), das<br />

aus 20 Industrie- und Wissenschaftseinrichtungen<br />

besteht.<br />

Wir sind überzeugt, dass wir<br />

uns mit KI in der Prozessindustrie<br />

das Leben ein wenig<br />

leichter und angenehmer<br />

machen können, indem wir<br />

Unterstützung bei verschiedensten<br />

Aufgaben erhalten:<br />

Von der Prozessmodellierung<br />

über das Engineering<br />

von Anlagen und Prozessen<br />

bis hin zur Optimierung des<br />

Betriebs und der Realisierung<br />

selbstoptimierender<br />

Anlagen.<br />

Gibt es einen Film oder<br />

ein Buch zum Thema<br />

künstliche Intelligenz,<br />

das Sie überzeugt hat?<br />

In den meisten Filmen und<br />

Büchern wird KI als etwas<br />

Böses, Allmächtiges dargestellt.<br />

Das ist zwar spannend zu lesen,<br />

hat jedoch nichts mit unseren KI-<br />

Algorithmen zu tun, die nur auf eine<br />

sehr spezielle Aufgabe trainiert sind.<br />

Ein gelungenes Buch zum Thema superintelligente<br />

KI ist „Die Tyrannei des<br />

Schmetterlings“ von Frank Schätzing. Es<br />

beschäftigt sich mit der Frage, was uns als<br />

Menschen ausmacht, welche Aspekte<br />

davon von KI erlernbar sind und welche<br />

uns unterscheiden.<br />

Sie lieben fremde Kulturen und waren<br />

längere Zeit in Japan. Was war das<br />

„Fremdeste“, was Ihnen in Ihrer Zeit dort<br />

begegnet ist?<br />

Japan unterscheidet sich doch in einigen<br />

Details von unserer Kultur. Im täglichen<br />

Umgang musste ich mich sehr darauf<br />

konzentrieren, nicht versehentlich<br />

„Nein“ zu sagen, denn das gilt in Japan<br />

als unhöflich. Pünktlich morgens ertönt<br />

der Gong im Großraumbüro, und dann<br />

machen alle Angestellten eine fünfminü-<br />

Laura Neuendorf<br />

arbeitet an der TU in<br />

Dortmund und ist<br />

Expertin für künstliche<br />

Intelligenz<br />

tige Frühsporteinheit und rezitieren gemeinsam<br />

die Unternehmenswerte. Es gibt<br />

einheitliche Arbeitskleidung – einen Overall<br />

für alle. Da ich jedoch für japanische<br />

Verhältnisse groß bin, musste ich Männergröße<br />

L tragen. Im Labor zieht man<br />

gewöhnliche Sicherheitsschuhe an, und<br />

außerhalb des Labors wird auf spezielle<br />

Labor-Pantoffeln gewechselt – das war<br />

schon alles sehr ungewohnt.<br />

Auch nach der Arbeit finden viele gemeinsame<br />

Aktivitäten mit den Kollegen<br />

statt – das kann Bowling oder Badminton<br />

sein, aber auch Restaurantbesuche.<br />

Nach dem ersten Bier werden die stets<br />

freundlichen Japaner plötzlich lockerer,<br />

und es wird sogar toleriert, wenn man<br />

frech zum Chef ist. Und am nächsten<br />

Arbeitstag sind alle wieder sehr bedacht<br />

und höflich, als wäre der vorige Abend<br />

nie gewesen.<br />

(eli)<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


AKTUELLES<br />

Award für Vega-Sensoren<br />

Gleich für drei neue kompakte Sensoren der Serien Vegapuls, Vegabar<br />

und Vegapoint wurde die Firma Vega vor kurzem mit dem<br />

Red Dot Design Award <strong>2021</strong> ausgezeichnet. Dazu Geschäftsführer<br />

Rainer Waltersbacher: „Das zentrale Ziel ist es, dem Anwender<br />

die beste Lösung so<br />

einfach wie möglich zu<br />

machen.“ Die Jury hob in<br />

ihrer Begründung zur<br />

Preisverleihung die<br />

gleichzeitige Präzision<br />

und Einfachheit hervor.<br />

Frisch gekürt werden die<br />

Sensoren in der Ausstellung<br />

„Design on Stage“ im Red Dot Design Museum Essen zu finden<br />

sein. Eine gute Gelegenheit, sich live von der intuitiven Einfachheit<br />

und ästhetischen Qualität der Geräte zu überzeugen.<br />

www.vega.com<br />

Rembe und Simar kooperieren<br />

Die Allianz der Firmen Simar und<br />

Rembe soll neue Möglichkeiten<br />

in der Welt des sicheren, effizienten<br />

und zugleich umweltbewussten<br />

Anlagenbaus eröffnen. Die<br />

Simar GmbH ist Spezialist für alle<br />

Anwendungen und Lösungen<br />

rund um das Thema Trocknungstechnik<br />

und Schüttgut-Handling.<br />

Seit Dezember 2020 ist Simar Mitglied<br />

der Rembe Allianz mit der Rembe GmbH Safety + Control<br />

an der Spitze. Das Unternehmen mit Hauptsitz im Sauerland liefert<br />

Explosionsschutz-Lösungen und Druckentlastungssysteme.<br />

Dank der Unterstützung von Rembe kann die Simar GmbH ihr<br />

Explosionsschutz-Angebot ausweiten und nunmehr optimierte,<br />

staub-explosionsgeschützte Anlagen anbieten.<br />

www.rembe.de<br />

Fette Compacting erweitert Geschäftsführung<br />

Anke Fischer (Bild) wurde zum 1. September <strong>2021</strong> zum Chief Financial Officer (CFO) des Geschäftsbereichs<br />

Fette Compacting berufen. Als Mitglied der Geschäftsführung wird sie gemeinsam mit CEO<br />

Joachim Dittrich die Weiterentwicklung des Unternehmens verantworten.<br />

www.fette-compacting.de<br />

WARUM DOPPELT<br />

WENN´S EINFACH GEHT<br />

Einflutige Schraubenspindelpumpen<br />

Flexibel im Einsatz<br />

Günstig in der Wartung<br />

www.vps-pumpen.com


AKTUELLES<br />

Premiere der<br />

SmartLab connects<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

SEMINAR Wärmeübertrager zur Wärmekopplung<br />

aus Rauchgasen<br />

26./27.08.21,<br />

Travemünde<br />

FORTBILDUNG Sicherheitsbeauftragte 30.08.21,<br />

Offenbach<br />

KONFERENZ 25. Praktikerkonferenz Pumpen 06.–08.09.21,<br />

Graz, Österreich<br />

ONLINE-SEMINAR Mobile Device<br />

Configuration<br />

07.09.21,<br />

online<br />

ANWENDERSCHULUNG Profinet 08./09.09.21,<br />

Schmölln<br />

WEITERBILDUNG Tenside in Theorie und<br />

Praxis<br />

KURS GMP-regulierte Reinräume – lufttechnische<br />

Messungen und Qualifizierung<br />

FACHTAGUNG Praxisforum für Umweltbeauftragte<br />

SEMINAR Unit Operations der mechanischen<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

09.09.<strong>2021</strong>,<br />

online<br />

13./14.09.21,<br />

Stuttgart<br />

14./15.09.21,<br />

Düsseldorf<br />

14./15.09.21,<br />

Essen<br />

BRANCHENSEMINAR Wasser und Abwasser 15./16.09.21,<br />

Schiltach<br />

Vom 07. bis 08. September<br />

<strong>2021</strong> findet erstmalig die<br />

SmartLab connects als digitales<br />

Konferenzformat der Labvolution<br />

statt. Sie ist damit der<br />

„digitale Zwischenstopp“ für<br />

die europäische Fachmesse<br />

für Laborausstattung und Optimierung<br />

von Labor-Workflows,<br />

die pandemiebedingt in<br />

diesem Jahr nicht als physische<br />

Veranstaltung in Hannover<br />

stattfinden kann.<br />

Die Veranstaltung wird mit<br />

Konferenzprogramm, namhaften<br />

SprecherInnen und ExpertInnen aus der Welt der Labortechnik<br />

an beiden Veranstaltungstagen aus der Media Factory auf<br />

dem Messegelände in Hannover online übertragen. Die inhaltlichen<br />

Schwerpunkte liegen auf den Themen Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit und Pandemie. In drei parallelen Live-Streams<br />

können sich Interessierte aus allen Bereichen und Funktionen<br />

der Laborbranche in digitalen Foren, Workshops oder anhand<br />

der Produktinformationen der beteiligten Unternehmen und Institutionen<br />

informieren.<br />

Die nächste reguläre Labvolution findet turnusgemäß vom 09. bis<br />

11. Mai 2023 statt.<br />

www.labvolution.de<br />

Zertifizierte Sicherheit bei Endress+Hauser<br />

Sicherheit steht in allen Sparten<br />

der Prozessindustrie an<br />

oberster Stelle. Daher hat auch<br />

für die Firma Endress+Hauser<br />

der Schutz der eigenen Produkte<br />

und Herstellungsprozesse<br />

Priorität. Das gilt erst recht<br />

in Zeiten der Digitalisierung<br />

und Vernetzung. Um die Produktion<br />

in den Anlagen der Prozessindustrie zu schützen, müssen<br />

verschiedene unternehmerische Prozesse und Vorgänge<br />

auch bei Zulieferern auf den Prüfstand gestellt werden: Die jüngst<br />

an Endress+Hauser verliehenen Zertifikate zeigen, dass der Lebenszyklus<br />

für eine sichere Produktentwicklung die hohen Anforderungen<br />

des internationalen Industriestandards IEC 62443-<br />

4-1 für Cybersicherheit erfüllt. Auch die Ablösung der anspruchsvollen<br />

Star-Audit-Zertifizierung durch die international anerkannte<br />

ISO-27001-Zertifizierung Anfang des Jahres und die<br />

Konformität der Cloud-Anwendung Netilion mit der ISO 27017<br />

sprechen eine deutliche Sprache: So werden potenzielle Bedrohungen<br />

rechtzeitig erkannt und Geräte sowie Software gesichert.<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Praktikerkonferenz Graz, Tel. +43(0)316/873-8079,<br />

www.praktiker-konferenz.com<br />

Endress + Hauser, Tel. 07621/975-610,<br />

www.de.endress.com<br />

Indu-Sol GmbH, Tel. 034491/5818-0,<br />

www.indu-sol.com<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-76,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Vega, Tel. 07836/50-0,<br />

www.vega.com<br />

MSR-Spezialmesse in Ludwigshafen<br />

Die Meorga plant am<br />

15. September <strong>2021</strong><br />

in der Friedrich-<br />

Ebert-Halle in Ludwigshafen<br />

eine Spezialmesse<br />

für Mess-,<br />

Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Prozessleitsysteme<br />

und Automatisierungstechnik.<br />

Ca. 160 Fachfirmen sollen dort Geräte und<br />

Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie neue Trends<br />

im Bereich der Automatisierung zeigen. 18 begleitende Fachvorträge<br />

informieren den Besucher umfassend. Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die Besucher<br />

kostenlos, eine Registrierung im Vorfeld wird empfohlen.<br />

www.meorga.de<br />

Yokogawa mit neuem Geschäftsführer<br />

Yokogawa hat Ulrich Pichler<br />

(Bild) zum neuen Managing<br />

Director der Deutschlandzentrale<br />

ernannt. In dieser<br />

Funktion verantwortet er seit<br />

dem 1. Juni <strong>2021</strong> die Geschäftsbereiche<br />

Industrielle<br />

Automatisierung am Hauptstandort<br />

in Ratingen, die<br />

Test- und Messtechnik in<br />

Herrsching sowie die zwei<br />

Customer Centric Offices in<br />

Deutschland. Pichler übernimmt die Aufgaben von Dr. Andreas<br />

Helget, der als Präsident der Yokogawa Europe B.V. mit Sitz in<br />

Amersfoort, NL, seit dem 1. April die Geschäfte in Europa leitet.<br />

www.endress.com<br />

www.yokogawa.co<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Digitales Event am Puls der Prozessindustrie<br />

Mit den Live-Tagen am 15. und 16. Juni feierte die kleine digitale<br />

Schwester der Achema – die Achema Pulse – nicht nur Halbzeit,<br />

sie bot der weltweiten Prozessindustrie auch ein qualitativ hochwertiges<br />

Programm, das viele Themen der Chemie- und Pharmabranche<br />

abdeckte. Ideen und Kontakte, die dabei entstanden<br />

sind, konnten die Teilnehmer bis zum 30. Juni auf der Achema-<br />

Pulse-Plattform<br />

vertiefen. Auch<br />

die Aufzeichnungen<br />

der Vorträge<br />

und Diskussionen<br />

standen dort zur<br />

Verfügung. Rund<br />

300 Stunden an<br />

Vorträgen, Podiumsdiskussionen,<br />

Produktpräsentationen und Interviews sind an den zwei Tagen<br />

entstanden. Dazu Dr. Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer<br />

der Dechema Ausstellungs-GmbH und Projektleiter der<br />

Achema Pulse: „Damit wird die Achema Pulse ihrem Anspruch<br />

als digitales Leitevent für die weltweite Prozessindus trie gerecht.<br />

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das unserer Achema-Community<br />

anbieten können.“ Bewusst haben die Organisatoren nicht<br />

nur auf zwei Veranstaltungstage gesetzt, sondern die Plattform<br />

für einen ganzen Monat geöffnet. So konnten Teilnehmer Ideen,<br />

die sie bei den Live-Tagen bekommen haben, bis zum Monatsende<br />

mit den richtigen Ansprechpartnern weiter diskutieren, ihr<br />

Netzwerk ausbauen, verpasste Vorträge nachhören und sich mit<br />

dem enormen Informationsangebot beschäftigen.<br />

Mit Ausstellern aus 38 und Teilnehmern aus rund 120 Ländern<br />

erreichte die Veranstaltung eine hohe Internationalität. Für die<br />

Achema 2022 beobachtet Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer<br />

der Dechema Ausstellungs-GmbH, einen steigenden Buchungseingang:<br />

„Die nächste Achema (4.–8. April 2022) wird digitale<br />

Elemente beinhalten, vor allem aber das bieten, was die Branche<br />

nun lange vermisst hat: Die Möglichkeit, Technik mit allen Sinnen<br />

zu erleben und persönlich in den Austausch zu treten.“<br />

SPEZIELLE KUGELHÄHNE<br />

FÜR SPEZIELLE ANWENDUNGEN<br />

• Rein metallisch dichtend und gasdicht<br />

• Drücke bis 1035 bar, Temperaturen bis 550°C<br />

Twin Ball Valve<br />

Sauerstoffkugelhahn<br />

Molchkugelhahn<br />

F&E Projekt einreichen:<br />

www.hartmann-valves.com/75<br />

Foto: NicoElNino/www.istockphoto.com<br />

www.achema.de<br />

Solids als regionale Veranstaltung<br />

Im Herbst <strong>2021</strong> startet mit den Solids Regio Days in Karlsruhe am<br />

6. Oktober und in Chemnitz am 30. November das neue kompakte<br />

Veranstaltungsformat des Messeveranstalters Easyfairs. Die eintägigen<br />

Branchentreffs<br />

sollen die Wertschöpfungskette<br />

der Schüttgut-Technik<br />

in industriestarke<br />

Regionen direkt<br />

vor die Haustür der<br />

Anwender bringen.<br />

Ausstellern und Besuchern<br />

bieten sich zwischen<br />

den turnusmäßigen<br />

Messeterminen in<br />

Dortmund Plattformen für planbare und sichere Live-Kontakte<br />

und den sehnlichst erwünschten persönlichen Austausch. Geplant<br />

wird mit rund 60 Ausstellern je Standort.<br />

www.solids-karlsruhe.de<br />

www.solids-chemnitz.de<br />

www.ruwac.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 9


AKTUELLES I INTERVIEW<br />

Chancen gemeinsam nutzen<br />

Der türkische Maschinenbau – global, digital und wegweisend<br />

Der türkische Maschinenbau hat technisch ein hohes Niveau erreicht und ist in der<br />

Lage, sich schnell an internationale Standards anzupassen. Er zählt daher mit einer<br />

Exportquote von rund 55 % zu Europas sechstgrößtem Maschinen- und<br />

Zubehörhersteller der EU. Welche Vorteile sich dadurch für den deutschen<br />

Maschinenbau ergeben, schildert Kutlu Karavelioğlu, Präsident Turkish Machinery<br />

(Vereinigung der Maschinenexporteure türkischer Maschinenbau).<br />

Herr Karavelioğlu, wie ist die aktuelle<br />

Lage des Maschinenbaus in der Türkei?<br />

Die Produktion läuft erfreulicherweise<br />

kontinuierlich weiter, sodass wir in der<br />

Lage sind, unsere Maschinen und Anlagen<br />

weiterhin ohne Einschnitte zu exportieren.<br />

Und das trotz der Effekte der Corona-Pandemie.<br />

Denn die Auswirkungen<br />

sind nicht unbeachtlich: strenge hygienische<br />

Maßnahmen in der Produktion und<br />

deutlich höhere Rohmaterialkosten. Wir<br />

freuen uns also, dass der türkische Ma-<br />

schinenbau wirtschaftlich gut dasteht.<br />

Auch im Bereich der Investitionen haben<br />

wir Positives zu berichten. Während die<br />

Investitionen im Maschinenbau im Jahr<br />

2020 weltweit um 8 % zurückgegangen<br />

sind, verzeichnet die Türkei einen Anstieg<br />

von über 21 %. Ein Grund dafür ist der<br />

erhöhte Bedarf der Europäischen Union,<br />

den wir mit 55 % unserer Maschinenexporte<br />

decken. Maschinenbauer in der<br />

Türkei mussten also investieren, um ihre<br />

Produktionskapazitäten entsprechend zu<br />

erhöhen.<br />

Kutlu Karavelioğlu,<br />

Präsident Turkish Machinery


INTERVIEW I AKTUELLES<br />

Was zeichnet den türkischen Maschinenbau<br />

aus? Wo liegen seine Stärken?<br />

Die Maschinenbauindustrie in der Türkei<br />

ist geprägt von überwiegend kleinen, aber<br />

auch mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU). Das liegt daran, dass unsere Industrie<br />

beispielsweise im Vergleich zu<br />

Deutschland noch recht jung ist. Bis zur<br />

Corona-Pandemie war dies zu unserem<br />

Nachteil. Denn um ein Global Player zu<br />

sein, ist es häufig Voraussetzung, auf eine<br />

lange Unternehmenshistorie zurückblicken<br />

zu können. Mittlerweile sieht die<br />

Lage anders aus. Denn junge Unternehmen<br />

sind in der Regel flexibler und können<br />

schneller auf sich ändernde Marktbedingungen<br />

und Bedürfnisse ihrer Kunden<br />

reagieren.<br />

Maschinenbauunternehmer in der Türkei<br />

sind offen gegenüber neuen Technologien.<br />

Ich möchte sogar behaupten, dass<br />

viele ungeduldig darauf warten, ihre neuen<br />

Technologien in ihren Unternehmen<br />

zum Einsatz bringen zu können. Und<br />

genau das ist ein Vorteil im weltweiten<br />

Wettbewerb: Neugier, Interesse und Motivation.<br />

Die Dynamik in der jungen Branche<br />

ermöglicht es ihnen, sich international<br />

beweisen zu können. Türkische Maschinenbauer<br />

produzieren in 23 Branchensegmenten,<br />

können auf ein hervorragendes<br />

Zulieferer-Netzwerk<br />

zurückgreifen und leisten branchenübergreifenden<br />

Support.<br />

Worin sehen Sie aktuell die größten<br />

Herausforderungen, einerseits bedingt<br />

durch die Schwierigkeiten der Corona-<br />

Pandemie, andererseits durch den<br />

internationalen Wettbewerb?<br />

Das Corona-Virus hat uns gezeigt, wie<br />

sensibel und zerbrechlich die Welt ist, in<br />

der wir leben. Kategorisierungen zwischen<br />

Industrie, Natur, Gesellschaft und<br />

Mensch wurden überflüssig und wir haben<br />

erkannt, dass es um das große Ganze<br />

geht und wir eine umfassende Herangehensweise<br />

und Umgangsart mit Umwelteinflüssen<br />

wie der aktuellen Pandemie<br />

benötigen. Wir haben feststellen müssen,<br />

dass die Menschheit in keiner Weise auf<br />

eine derartige Pandemie vorbereitet ist.<br />

Beim Thema Wettbewerb sind alle internationalen<br />

Wirtschaftsakteure sehr routiniert.<br />

Aufgrund der Globalisierung wissen<br />

wir, wie klein die Welt doch ist, was, wo<br />

und wie produziert werden muss. Auf der<br />

anderen Seite hat die Pandemie uns Maschinenbauer<br />

gelehrt, dass Produkte<br />

nicht über den Preis, sondern über ausgezeichnete<br />

Technologie und Zuverlässigkeit<br />

vermarktet werden: „Erhöhe deine<br />

Preise, aber nicht das Risiko“. Die Zeiten,<br />

in der immer mehr Kompromisse in Bezug<br />

auf Qualität, sprachliche Barrieren<br />

oder Zeitzonen gemacht wurden, sind<br />

vorbei. Die Beziehungen gen Osten sind<br />

auf dem Abwärtstrend und Europa konzentriert<br />

sich wieder auf den eigenen<br />

Beschaffungsmarkt.<br />

Was erwartet uns in <strong>2021</strong>?<br />

Während wir in 2020 noch die Covid-<br />

Fallzahlen beobachteten, verfolgen wir<br />

dieses Jahr die Zahl der geimpften Personen<br />

– das bringt Hoffnung und gleichzeitig<br />

Ungeduld. Experten erwarten ein globales<br />

Wirtschaftswachstum von 4 %. Der<br />

Handel von Waren und Maschinen soll<br />

um etwa 8 % steigen. Dennoch erreichen<br />

wir noch nicht das Niveau von 2019. Der<br />

Vergleich Q1-2019 vs. Q1-<strong>2021</strong> zeigt, dass<br />

wir die Exporte um 750 Mio. USD steigern<br />

und die Pandemie hinter uns lassen<br />

konnten. Zum Jahresende wird ein Anstieg<br />

der Exporte um 13 % erwartet, sodass<br />

wir ein Exportvolumen von<br />

21 Mrd. USD erreichen sollten. Der Anteil<br />

Deutschlands wird hier 15 % sein. Gleichzeitig<br />

werden wir aus Deutschland Waren<br />

im Wert von 4,5 Mrd. USD importieren.<br />

Sie sprechen davon, jetzt die richtigen<br />

Strategien, Konzepte und Business-<br />

Modelle auszuarbeiten. Wie möchten Sie<br />

hier vorgehen?<br />

Es gibt keine pauschal anwendbare globale<br />

Strategie. Was ich aber sagen kann<br />

ist, dass die kommenden Maßnahmen<br />

aktuelle Faktoren wie Klimawandel, Digitalisierung,<br />

Naturkatastrophen, Energieressourcen<br />

sowie Migrationsbewegungen<br />

und die damit verbundenen Erschwernisse<br />

für die Branche mitberücksichtigt werden<br />

müssen. Auf der anderen Seite müssen<br />

Herausforderungen wie die Marktwirtschaft<br />

China und Handelskriege mit<br />

einfließen. Wir leben in einem schwierigen<br />

Zeitalter und müssen in unseren<br />

Lösungsstrategien neu denken. Dabei<br />

steht beispielweise der Ausbau von Kooperationen<br />

ganz weit oben auf der Agenda.<br />

Denn nur gemeinsam sind wir stark.<br />

Besorgniserregend sind die steigenden<br />

Importe aus China. Im Verhältnis zu 2019<br />

sind diese im Jahr 2020 um 49,9 %<br />

gestiegen. Man geht davon aus, dass<br />

China die offensiven Exportstrategien<br />

fortsetzen wird. Wie kann man sich<br />

dagegen behaupten?<br />

Ich hoffe, dass die hohe Importquote aus<br />

China pandemiebedingt ist. Denn wie wir<br />

wissen, ist China am schnellsten zur Normalität<br />

zurückgekehrt, während viele<br />

Länder noch im Shutdown waren und<br />

nicht produzieren konnten. China hat<br />

diese schwierige Lage für sich genutzt<br />

und ist voll durchgestartet. Dennoch gehe<br />

ich davon aus, dass diese Entwicklung<br />

nicht nachhaltig sein wird. In einem ausgeglichenen<br />

Wettbewerb unter selbigen<br />

Voraussetzungen wäre China mit seinen<br />

Exporten sicher nicht so durch die Decke<br />

gegangen. China muss die Grenzen öffnen<br />

sowie indirekte Staatshilfen und Finanzierungen<br />

stoppen. Kurzum: China<br />

den Rücken zu kehren, wäre der falsche<br />

Weg, situationsbedingt ist es aber die<br />

logische Konsequenz. Wir müssen also<br />

dafür sorgen, dass China seine Türen<br />

öffnet und ein Miteinander in einem fairen<br />

Wettbewerbsrahmen möglich wird.<br />

Wie weit ist der Maschinenmarkt im<br />

Bereich der Digitalisierung, betrachten<br />

wir beispielsweise „Machine Learning“?<br />

Machine Learning und Deep Learning<br />

sind für unsere Branche sehr wichtig. Um<br />

diese Technologien sinnvoll nutzen und<br />

auch weiterentwickeln zu können, benötigen<br />

wir eine stabile Infrastruktur. Der<br />

Bedarf an 5G-Technologie ist in diesem<br />

Zusammenhang hoch. Solange keine<br />

5G-Technologie flächendeckend verfügbar<br />

ist, können wir diesen Wandel aus<br />

meiner Sicht nicht effizient umsetzen.<br />

Bisher sind wir sehr gut aufgestellt im<br />

Bereich digitaler Service-Dienstleistungen,<br />

Predictive Maintenance und Condition<br />

Monitoring aus der Ferne. Unser Ziel<br />

ist jedoch, Maschinen und Anlagen mit<br />

einer Intelligenz auszustatten und Entwicklungen,<br />

z. B. in der kollaborativen<br />

Robotik, voranzutreiben. Wir fordern<br />

daher technische Open Source Software-<br />

Lösungen, damit auch KMUs hieran partizipieren<br />

können.<br />

Wo können sich Unternehmen über den<br />

türkischen Maschinenbau informieren<br />

und wie kommen Sie an konkrete<br />

Hilfestellung?<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, ist<br />

Deutschland in jeder Hinsicht ein attraktives<br />

Partnerland für türkische Maschinenbauer.<br />

Damit wir die Aktivitäten und<br />

Entwicklungen unmittelbar verfolgen<br />

können, haben wir seit vielen Jahren in<br />

Braunschweig eine Niederlassung. Ahmet<br />

Yilmaz ist als Deutschland-Repräsentant<br />

mit seinem Team vor Ort und steht in<br />

stetigem Austausch mit Unternehmen,<br />

Organisationen, Institutionen und diversen<br />

Partnern von Turkish Machinery. Sie<br />

unterstützen gerne bei allen Vorhaben<br />

und Fragen rund um den türkischen Maschinenbau<br />

und sind erreichbar unter<br />

deutschland@turkishmachinery.org.<br />

Fotos: muratart/stock.adobe.com, Turkish<br />

Machinery, Eisenhans/stock.adobe.com<br />

Das Interview führte Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

Ltd. Chefredakteurin, Vereinigte Fachverlage, Mainz<br />

http://turkishmachinery.org/de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Weniger CO 2<br />

-Emissionen<br />

Reduzierter Energiebedarf bei der Sprühtrocknung von Lebensmitteln<br />

Die Sprühtrocknung gehört zu den<br />

wichtigsten industriellen<br />

Trocknungstechniken. Bei diesem<br />

Verfahren werden große Volumina<br />

mit hohem Energiebedarf<br />

verarbeitet. Durch eine neue<br />

Prozessführung soll die Effizienz<br />

deutlich verbessert werden.<br />

Etwa zwei Drittel dieser Energie ist in der<br />

Verdampfungsenthalpie des verdunstenden<br />

Wassers gebunden. Der Einsatz von<br />

überhitztem Dampf ermöglicht die „Rückgewinnung“<br />

der Verdampfungsenthalpie durch<br />

Dampfkondensation und erzielt eine für den<br />

Prozess spezifische Produktqualität durch<br />

die Zerstäubung in Dampfatmosphäre.<br />

Die Kondensation von Dampf unter atmosphärischen<br />

Bedingungen (1 bar abs.)<br />

setzt die Verdampfungsenthalpie bei mindestens<br />

100 °C frei. Dies ist in der Regel eine<br />

gut verwertbare Energie, stellt aber gegenüber<br />

dem Ausgangsheizdampf mit 240 °C<br />

einen deutlichen Energieverlust dar. Für<br />

stückige, wenig thermolabile Produkte ist<br />

dies Stand der Technik. Für die Sprühtrocknung<br />

von Lebensmitteln müssen aber sowohl<br />

die Temperaturführung als auch eine<br />

Methode zur zuverlässigen Pulverabscheidung<br />

aus der Dampfatmosphäre unter Produktionsbedingungen<br />

erst noch entwickelt<br />

werden. Die Temperaturbelastung entspricht<br />

annähernd UHT-Bedingungen und<br />

erfordert eine kurze und möglichst enge<br />

Verweilzeitverteilung, um Produktschädigungen<br />

zu vermeiden.<br />

Sprühtrocknung im Fokus<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Optimierung<br />

des Energiebedarfes bei der<br />

Sprühtrocknung von Lebensmitteln durch<br />

Nutzung der Kondensationswärme bei der<br />

Sprühtrocknung mit überhitztem Dampf.<br />

Dazu ist die Gasführung im Sprühturm so<br />

zu gestalten, dass sich eine möglichst enge<br />

Verweilzeitverteilung ergibt und ein schneller<br />

Austrag des Pulvers aus der Hochtemperaturzone<br />

erfolgt.<br />

Neben der Energieeinsparung ergeben<br />

sich zwei produktspezifische Fragestellungen,<br />

die untersucht werden sollen: die<br />

Temperaturbelastung und die Partikel-<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

struktureffekte. So soll die Auswirkung der<br />

gegenüber der Standard-Sprühtrocknung<br />

erhöhten Temperatur und Trocknungsgeschwindigkeit<br />

auf die verzögerte Krustenbildung<br />

und ein mögliches „Ballooning“<br />

(Partikelstruktur) erarbeitet und beschrieben<br />

werden. Aufgrund der Wasserdampfatmosphäre<br />

ist zudem eine hydrophile Partikeloberfläche<br />

zu erwarten, was belegt und<br />

quantifiziert werden soll. Es wird unter<br />

Luftausschluss gearbeitet, der Feedstrom<br />

liegt bereits entgast vor (Vakuumkessel mit<br />

Ausheizmöglichkeit und Deaerator).<br />

Steigerung der Effizienz<br />

Die Rückgewinnung der Verdampfungsenthalpie<br />

erlaubt die kosteneffiziente Trocknung<br />

von Produkten, die nur mit geringer<br />

Konzentration zerstäubbar sind, z. B. von<br />

Caseinaten oder Biopolymeren. Zur Abschätzung<br />

von möglichen Produktinnovationen<br />

muss der Effekt der hohen Produkttemperaturen<br />

bekannt sein. Die Produkttemperatur<br />

steigt direkt mit der Verdüsung<br />

auf mindestens 100 °C und steigt dann bis<br />

zur Austrittstemperatur an.<br />

Bei einer Verweilzeit von einigen Sekunden<br />

und einem aw-Wertverlauf, der die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

wesentlich beeinflusst,<br />

liegen Bedingungen nicht unähnlich<br />

einer HTST-Sterilisation vor. Dem steht die<br />

Frage der Proteinreaktion bzw. einer thermischen<br />

Schädigung gegenüber (Abbau,<br />

Aggregat- und Flockenbildung). Ebenfalls<br />

ist mit Geschmacksveränderungen (Maillard-Reaktionen)<br />

zu rechnen.<br />

Da die Produkttemperatur deutlich oberhalb<br />

der Glasübergangstemperatur von<br />

Laktose liegt, muss ebenfalls betrachtet<br />

werden, wie sich dies auf die Produkte und<br />

die Prozessstabilität auswirkt. Durch eine<br />

Prozessführung im Kreisgas-(N 2<br />

)-<br />

Sprühtrockner können vergleichend auch<br />

Bedingungen im Zwischenbereich zwischen<br />

überhitztem Dampf und konventioneller<br />

Sprühtrocknung eingestellt werden.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen<br />

die Praxistauglichkeit, die Grenzen und die<br />

besonderen Möglichkeiten einer Rückgewinnung<br />

der Verdampfungsenthalpie belegt<br />

sowie das konkrete Energieeinsparpotenzial<br />

Bei der Sprühtrocknung kann ca. 1 kWh pro Kilogramm<br />

Trockenprodukt eingespart werden<br />

quantifiziert werden. Letzteres dürfte bei<br />

Produkten mit geringer maximal zerstäubbarer<br />

Konzentration besonders ausgeprägt<br />

sein. Die Technologie ist besonders für Produkte<br />

mit großen Produktionsmengen geeignet,<br />

insbesondere für milchbasierte Pulver.<br />

Technologisch scheinen Produktdurchsätze<br />

(Pulvermenge) von 3–5 t/h mit vertretbarem<br />

Aufwand möglich zu sein. Eine<br />

Bei der Sprühtrocknung sollte die Verweilzeit<br />

möglichst kurz sein, um Produktschädigungen<br />

zu vermeiden<br />

entsprechende Anlage wurde für Waschmittel<br />

bereits erfolgreich realisiert.<br />

Das Energieeinsparpotenzial bei der<br />

Sprühtrocknung ist erheblich und beträgt je<br />

nach Produkt etwa 1 kWh/kg Trockenprodukt.<br />

Dies ist der Anteil der Verdampfungsenthalpie<br />

bei einer Feststoffkonzentration<br />

der Sprühlösung von 38 %. Die betrachtete<br />

Technologie ist in ihrer Anwendung nicht<br />

nur auf Milchprodukte begrenzt, sondern<br />

ist potenziell bei allen zerstäubbaren Produkten<br />

anwendbar. Die Limitierung in der<br />

Anwendung und damit in der wirtschaftlichen<br />

Bedeutung liegt in der Produktschädigung<br />

durch die Temperaturbelastung. Diese<br />

Anwendungsgrenze soll im Projekt ausgelotet<br />

und minimiert werden.<br />

Fotos: Universität Hohenheim, igradesign/<br />

stock.adobe.com<br />

www.uni-hohenheim.de<br />

www.fei-bonn.de/aif-45-ewn.projekt<br />

EBS 410 und EBS 410 C<br />

Volumenstrom von 10 bis 41 m 3 /min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />

Schraubengebläse mit SIGMA PROFIL<br />

Energiespar-Helden – kompromisslos effizient<br />

• Maximale Wirtschaftlichkeit bei minimalem Platzbedarf<br />

• Side-by-Side Aufstellung möglich<br />

• Zwei Baugrößen – bis 37 kW und bis 75 kW<br />

• Version SFC mit integriertem Frequenzumrichter und<br />

Synchron-Reluktanzmotor IES2 Efficiency<br />

• Version STC mit IE4 Super-Premium-Efficiency-Motor<br />

• Anschlussfertige Komplettanlage „Plug & Play”<br />

• SIGMA CONTROL 2 für mehr Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

www.kaeser.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 13


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Möglichst restfrei<br />

Mischen und Entleeren hochviskoser Produkte<br />

Das Mischen hochviskoser<br />

Produkte erfordert nicht<br />

nur einen geeigneten<br />

Mischer; nach Beendigung<br />

des Mischvorgangs muss<br />

zudem der Mischbehälter<br />

möglichst schnell mit<br />

wenig Produktrückstand<br />

entleert werden.<br />

Autor: Dr.-Ing. Ralf Wicke, Herbst<br />

Maschinenfabrik GmbH, Buxtehude<br />

B<br />

eim Entleeren von hochviskosen Produkten<br />

aus Mischbehältern sind Stempelsysteme<br />

gut geeignet, die eine nahezu<br />

vollständige Behälterentleerung ermöglichen.<br />

Dies minimiert Produktverluste und<br />

reduziert den späteren Reinigungsaufwand.<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />

wurde eine Maschine entwickelt, die<br />

Mischen und Entleeren in einer kompakten<br />

Einheit platzsparend ermöglicht. Auf<br />

der rechten Seite befindet sich die Mischeinheit<br />

und links die Entleerungsvorrichtung.<br />

Der Mischbehälter muss bei diesem<br />

Prototyp nach erfolgtem Mischvorgang<br />

manuell unter die Entleerungsvorrichtung<br />

geschoben werden. Grundsätzlich kann<br />

die Bewegung des Behälters aber auch automatisiert<br />

werden, oder alternativ kann<br />

die Misch- bzw. Entleerungsvorrichtung<br />

automatisch über dem Mischbehälter positioniert<br />

werden.<br />

Bei dem Mischsystem handelt es sich<br />

um einen Vakuum-Dissolverplanetenmischer<br />

mit Doppelmantelbehälter, sodass<br />

während des Mischprozesses sowohl geheizt<br />

als auch gekühlt werden kann. Der<br />

Mischer verfügt über zwei unabhängige<br />

Antriebe. Ein Motor sorgt für die Drehbewegung<br />

des Planetengetriebes und damit<br />

für die Umlaufbewegung der Mischwerkzeuge<br />

und des Abstreifers sowie für die<br />

Rotation des Balkenrührers um die eigene<br />

Achse. Mit dem zweiten Antrieb lässt sich<br />

die Drehzahl des Dissolvers stufenlos einstellen.<br />

Im Gegensatz zu einem herkömm-<br />

lichen Dissolverrührwerk läuft hier die<br />

Dissolverscheibe ebenfalls mit der Umlaufgeschwindigkeit<br />

des Planetengetriebes<br />

durch das Produkt und erfasst somit<br />

bei einem Umlauf nahezu den gesamten<br />

Behälterbereich. Oft befindet sich auf der<br />

Dissolverwelle zusätzlich ein Schrägblattrührer,<br />

um Produkt in Richtung Dissolverscheibe<br />

zu fördern.<br />

Klumpenfrei einmischen<br />

Stoppt man den Balkenrührer und damit<br />

die Umlaufbewegung des Planetengetriebes,<br />

kann der Dissolver weiter betrieben<br />

werden, aber er läuft nicht mehr auf einer<br />

Kreisbahn im Behälter um. Dies kann man<br />

sehr gut nutzen, wenn in eine Flüssigkeitsvorlage<br />

klumpenfrei Pulver eingemischt<br />

werden soll. Hierzu verfügt die Maschine<br />

über eine Steuerung, die das Anfahren einer<br />

definierten Dosier-Position ermöglicht,<br />

sodass das Pulver direkt in die Flüssigkeits-Trombe<br />

des Dissolvers gelangt.<br />

Sind alle Produktkomponenten im Mischbehälter,<br />

schaltet man den Balkenrührer<br />

wieder an und eine gute Durchmischung<br />

ist gewährleistet. Zudem läuft dann auch<br />

der Wandabstreifer mit um, der ein Anhaften<br />

von Produkt an der Behälterwand verhindert;<br />

dies ist insbesondere bei Wärmeübertragungsprozessen<br />

sehr wichtig.<br />

Bei Prozessschritten, die keine hohen<br />

Scherkräfte erfordern oder vertragen, kann<br />

der Dissolver auch abgeschaltet werden;<br />

dann läuft er ohne eigene Rotation mit im<br />

Behälter um. Der Mischprozess kann bei<br />

Bedarf unter Vakuum durchgeführt werden,<br />

um z. B. die Sauerstoffkonzentration<br />

zu reduzieren oder um das Mischprodukt<br />

zu entgasen. Nach Beendigung des Mischvorgangs<br />

fährt man den Maschinenkopf<br />

mit den Mischwerkzeugen hoch und der<br />

mobile Mischbehälter kann in die Behälteraufnahme<br />

der Entleerungsvorrichtung<br />

geschoben werden. Damit keine Produktreste<br />

abtropfen, schwenkt man vor<br />

der Behälterentnahme ein Abtropfblech<br />

unter die Mischwerkzeuge.<br />

Ist der Mischbehälter unter der Entleerungsvorrichtung<br />

richtig positioniert,<br />

kann mit der Maschinenhydraulik die Vorrichtung<br />

auf den Behälter abgesenkt werden.<br />

Anschließend verbindet man Behälter<br />

und Auspresshaube mittels Spannklammern.<br />

Der Behälter lässt sich dann<br />

mit der Hydraulik in die gewünschte Entleerungshöhe<br />

anheben, sodass man z. B.<br />

direkt in ein Gebinde entleeren kann.<br />

Hierzu muss zuvor das Bodenventil des<br />

Behälters geöffnet werden. Ein zusätzlicher<br />

Hydraulikzylinder drückt den Auspressstempel<br />

in den Mischbehälter. Anstelle<br />

einer Hydraulik kann die Stempelbewegung<br />

alternativ auch pneumatisch<br />

oder elektrisch erfolgen.<br />

Fotos: Herbst<br />

www.herbst-mischtechnik.de<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mischen und mehr<br />

Zur Achema Pulse wurde der Labormischer CleanLine C5 vorgestellt, der sich zum<br />

Mischen, Desagglomerieren, Dispergieren, Granulieren, Coaten, Kneten sowie<br />

Trocknen eignen soll. Mit diesem Allround-Gerät können nach Angaben des Herstellers<br />

gleich mehrere Verfahrensschritte<br />

miteinander kombiniert und präzise<br />

durchgeführt werden. Durch den weiten<br />

Drehzahlbereich von Wirbler und Behälter<br />

sowie die unterschiedlichen Mischwerkzeuge<br />

ist die Maschine flexibel einsetzbar.<br />

Das Mischprinzip des neuen 5-Liter-Prozessors<br />

für Laboranwendungen sorgt in einer<br />

Maschine für die verschiedensten Verfahren<br />

und mit hoher Intensität für optimale Mischresultate. Stark verkürzte Aufbereitungszeiten<br />

und niedriger Energieverbrauch bringen außerdem Effizienz und<br />

CO 2<br />

-Ersparnis. Der Einsatz in hygiene-sensiblen Bereichen ist durch die Verwendung<br />

von zugelassenen Materialien und ein smartes Design garantiert. Der Mischer ist<br />

robust, hat lange Standzeiten und kann schnell und gründlich gereinigt werden. Er<br />

eignet sich für hygienische Anwendungen im Food-, Pharma-, Chemie- und<br />

Feinchemie-Bereich.<br />

LÖDIGE<br />

TURNKEY<br />

SOLUTIONS<br />

www.eirich.de<br />

Abscheider für Leichtflüssigkeiten<br />

Die LK-Metallwaren GmbH fertigt Abscheideanlagen, die nahezu in allen wasserverschmutzenden<br />

Bereichen eingesetzt werden können. Die LK-System-H-Abscheider<br />

für Leichtflüssigkeiten zeichnen sich laut Hersteller durch eine hohe Funktionssicherheit,<br />

geringe Betriebskosten, eine Separierung des abgeschiedenen Öls in<br />

Ölspeicher und Anpassungsfähigkeit aus und kommen als Vorbehandlungsstufe und<br />

vollwertige Behandlungsanlage zum Einsatz. Ein Anwendungsbeispiel ist die<br />

Kühlwassersicherung in Kraftwerken und in der chemischen<br />

Industrie, wo es um die Sicherstellung der im Kreislauf<br />

befindlichen Öl-und Wassermengen im Dauerbetrieb und<br />

insbesondere im Störfall geht. Ein Ölfrühwarnsystem<br />

informiert, wann die Systeme im Volumenstrom zwischengeschaltet<br />

werden müssen. Darüber erfolgt die sichere<br />

Sammlung des Öls und die Vermeidung teurer Betriebseinschränkungen,<br />

Stillstand oder auch Kontaminierungen im<br />

Übergabebereich an Gewässern und Kanalnetze.<br />

www.lk-metall.de<br />

Digitale Filtration möglich<br />

Mit digital vernetzter Filtertechnik lassen sich Prozesse besser gestalten und<br />

Mehrwertdienste generieren. Dazu notwendig ist ein Filtercontroller, der in<br />

Kombination mit zusätzlicher Sensorik und einer IT-Infrastruktur Prozessparameter<br />

in Echtzeit visualisiert und Unregelmäßigkeiten erkennt. In Form einer kleinen Box<br />

konstruiert, können auch Bestandsanlagen ohne großen Aufwand mit der smarten<br />

Technik ausgerüstet werden. Filtrationsanlagen werden entweder rein visuell oder<br />

nach Stand der Technik automatisiert über die speicherprogrammierbare Steuerung<br />

(SPS) überwacht. Meldungen und Abschaltfunktionen können mit SPS-Überwachung<br />

ausgelöst werden, auch eine Fernwartung ist möglich. Die Verarbeitung erfolgt<br />

jedoch zumeist offline. Ein neues Smart-Filter-<br />

Konzept der Firma Wolftechnik soll die Lücke für<br />

Filtrationsanlagen schließen und die echtzeitnahe<br />

Datenerfassung durch eine zielgerichtete<br />

digitale Verarbeitung und damit die Möglichkeiten<br />

der reinen Überwachung von Filtersystemen<br />

erweitern.<br />

www.wolftechnik.de<br />

Ihr Solution<br />

Provider für:<br />

• Mischen<br />

• Reagieren<br />

• Granulieren<br />

• Coaten<br />

• Trocknen<br />

Lödige Process Technology<br />

Elsener Str. 7-9<br />

33102 Paderborn<br />

www.loedige.de<br />

LÖDIGE – ALWAYS<br />

THE RIGHT MIX


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Stroh zu Kraftstoff machen<br />

Umweltfreundliche Zelluloseethanol-Herstellung dank modularer Abwasserbehandlung<br />

Bei der Produktion von Zelluloseethanol<br />

aus Stroh fallen die<br />

unterschiedlichsten Prozessabwässer<br />

an. Der Einsatz einer<br />

Kombination aus verschiedenen<br />

Abwasserbehandlungs-Verfahren<br />

stellt die Einhaltung der strengen<br />

Werte zur Direkteinleitung sicher.<br />

Für das Schweizer Spezialchemieunternehmen<br />

Clariant plant, baut und installiert<br />

die Firma Envirochemie eine Abwasserbehandlungsanlage<br />

im Südwesten<br />

Rumäniens und nimmt diese in Betrieb.<br />

Ziel ist es, die Prozessabwässer aus der<br />

Zelluloseethanol-Produktion bis auf Direkteinleiterqualität<br />

zu reinigen. Die modulare<br />

Abwasserbehandlungsanlage bietet<br />

dem Kunden außerdem Flexibilität bei<br />

Produktionserweiterungen oder Standortwechseln.<br />

Clariant baut aktuell eine Produktionsanlage,<br />

in der jährlich mehr als 250 000 t<br />

Stroh zu 50 000 t Zelluloseethanol unter<br />

Nutzung der firmeneigenen Sunliquid-<br />

Envirochemie im Vorfeld der Anlagenplanung<br />

mit Prozessabwasser aus Clariants<br />

Sunliquid-Demonstrationsanlage in<br />

Straubing durchgeführt. Der Einsatz einer<br />

Kombination aus verschiedenen Verfahren<br />

stellt die Einhaltung der strengen Werte<br />

zur Direkteinleitung sicher.<br />

Für Clariant war der Aufbau der Anlage<br />

in Modulbauweise ein wichtiges Kriterium.<br />

Hierdurch wird sichergestellt, dass für<br />

zukünftige Sunliquid-Zelluloseethanol-<br />

Produktionsanlagen die Planung und der<br />

Anlagenbetrieb möglichst einfach gestaltet<br />

werden können. Neben kurzen Planungsund<br />

Projektzeiten können die vormontierten<br />

Anlagen in den Modulzellen flexibel an<br />

Die Modulbauweise ist für den Anlagenbetreiber ein<br />

wichtiges Kriterium, um flexibel zu bleiben<br />

Technologie verarbeitet werden. Durch<br />

das neuartige Verfahren kann der<br />

landwirtschaftliche Agrarreststoff zu<br />

einem klimaneutralen, fortschrittlichen<br />

Biokraftstoff umgewandelt werden.<br />

Das produzierte Zelluloseethanol<br />

spart im Vergleich zu fossilen<br />

Brennstoffen rund 95 % der CO 2<br />

-Emissionen<br />

ein.<br />

In der Abwasserbehandlungsanlage<br />

werden die unterschiedlichen Prozessabwässer<br />

der Zelluloseethanol-Produktion<br />

stufenweise behandelt. Umfassende<br />

Untersuchungen hierzu wurden von<br />

unterschiedliche Standorte transportiert<br />

und schnell in Betrieb genommen werden.<br />

Synergien und Erfahrungen aus Vorprojekten<br />

können so optimal genutzt und die<br />

Projektkomplexität reduziert werden. Für<br />

zukünftige Projekte zur Zelluloseethanol-<br />

Herstellung mit diesem Verfahren steht<br />

dann ein erprobtes Aufbereitungssystem<br />

für das Abwasser zur Verfügung.<br />

Fotos: Gieri-Foto/stock.adobe.com, womue/stock.<br />

adobe.com<br />

www.envirochemie.com<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Dünger aus recycelter Klärschlammasche<br />

Nach 20-monatiger Bauzeit wurde vor kurzem die erste Produktionsanlage<br />

für phosphathaltige Einzel- und Mehrnährstoffdünger<br />

aus recycelter Klärschlammasche in Betrieb genommen.<br />

Seraplant betreibt die neue Anlage am Hauptsitz in Haldensleben,<br />

Sachsen-Anhalt. Für die Prozessentwicklung und den Bau<br />

der Wirbelschichtanlage war der weltweit tätige<br />

Anlagenbauer Glatt Ingenieurtechnik zuständig.<br />

Seraplant und Glatt haben das hocheffiziente,<br />

zum Patent angemeldete Produktionsverfahren<br />

gemeinsam entwickelt. Es schließt die Lücke im<br />

Phosphorkreislauf, indem es das Phosphor-<br />

Recycling mit dem Herstellungsprozess für<br />

neuen Dünger verbindet und zu direkt<br />

vertriebsfähigen Produkten führt. Glatt wurde<br />

von Seraplant mit der Planung und Umsetzung<br />

der kompletten Anlagentechnik beauftragt – von der Rohstoffanlieferung<br />

über die Suspensionsaufbereitung und anschließende<br />

Wirbelschichtgranulation bis zur Abfüllung der einsatzbereiten<br />

Fertigdünger. Der Leistungsumfang beinhaltete die Verfahrensentwicklung,<br />

die gesamtheitliche Planung, die Lieferung der<br />

gesamten Prozessausrüstungen und Nebenanlagen<br />

sowie die Montage und Inbetriebnahme.<br />

Während des Prozesses entstehen keinerlei<br />

gefährliche Zwischenprodukte, Rückstände oder<br />

Abgase. Das Projekt liefert damit einen wesentlichen<br />

Beitrag zu einem nachhaltigen und<br />

ressourcenschonenden Umgang mit dem<br />

Wertstoff Phosphor.<br />

www.glatt.com<br />

Glasherstellung mit<br />

Vakuum<br />

Flüssige Impfstoffe werden in<br />

kleine Glasflaschen abgefüllt.<br />

Diese werden mithilfe von<br />

Vakuum hergestellt. Nur<br />

Borosilikatglas hat alle<br />

erforderlichen Eigenschaften<br />

für den sensiblen Inhalt.<br />

Dieses spezielle Glas ist sehr<br />

chemikalienbeständig und<br />

besonders resistent gegen<br />

äußere Wärmeeinwirkungen.<br />

Das Glas dehnt sich durch<br />

äußere Temperaturveränderungen<br />

nur minimal aus, und<br />

168 Neuheiten<br />

... auf der ausgezeichneten ...<br />

Spiel<br />

= Virtuell-realer Messestand<br />

der Impfstoff im Inneren der<br />

Glasflaschen bleibt somit<br />

bestens geschützt und haltbar.<br />

Beim Herstellen der Glasflaschen<br />

kommt Vakuumtechnologie<br />

von Busch Vacuum<br />

Solutions zum Einsatz.<br />

Während des Schmelzprozesses<br />

wird sie benötigt, um<br />

die in der flüssigen Glasmasse<br />

eingeschlossene Luft<br />

abzusaugen. Das sorgt für<br />

optimale Produktqualität<br />

ohne Einschlüsse. Und auch<br />

beim Formen der Glasmasse<br />

selbst sorgt Vakuum für<br />

Stabilität und gleichmäßiges<br />

Aussehen der Flaschen.<br />

Foto: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />

www.buschvacuum.com<br />

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Technik verbessern und Kosten sparen.<br />

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NACHHALTIGKEIT UND KLIMASCHUTZ<br />

Zertifizierte nachhaltige<br />

Ressourcennutzung<br />

Die Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH (ZPR) verfügt<br />

seit einem Vierteljahrhundert über ein funktionierendes und<br />

wirksames Managementsystem. Kürzlich wurde das durch die<br />

Auditoren des Tüv Thüringen erneut bestätigt. ZPR zählt heute<br />

zu einem der modernsten Produzenten von Kraftzellstoff in<br />

Europa. Das zeigt sich auch daran, dass in der Zellstoff- und<br />

Papierfabrik Rosenthal neben einer Jahresproduktion von rund<br />

360 000 t Kraftzellstoff auch 410 000 MWh/a Ökostrom<br />

produziert werden. Die Managementsystemprozesse erfüllen<br />

die Anforderungen der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001, der<br />

Umweltnorm der DIN EN ISO 14001 sowie der Energienorm DIN<br />

EN ISO 50001. Sämtliche Qualitäts-, Umwelt- und Energieprozesse<br />

wurden bei ZPR in einem Managementsystem integriert.<br />

www.tuev-thueringen.de<br />

Polycarbonat-Filament aus recyceltem<br />

Kunststoff<br />

Das Polycarbonat-Filament Polymaker<br />

PC-r für den 3-D-Druck wird aus einem<br />

Kunststoff-Rezyklat von Covestro<br />

hergestellt, das aus gebrauchten<br />

Wasserflaschen des chinesischen<br />

Wasserflaschenherstellers Nongfu<br />

Spring produziert wird. Für die Nutzung<br />

mischt Covestro die Kunststoffabfälle<br />

mit Neuware zu einer Polycarbonat-<br />

Basis, die zu Filamenten extrudiert<br />

werden kann. Im Vergleich zu Neuware hat das zirkuläre<br />

Filament einen geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck. Das<br />

Produkt ist zudem langlebiger und erfüllt auch branchenspezifische<br />

Anforderungen, zum Beispiel des Blauen Engel oder des<br />

Epeat-Siegels. Vorteilhaft ist, dass die Abfälle nur aus einer<br />

Quelle stammen. Dadurch ist keine vorherige Sortierung und<br />

Identifikation der Kunststoffe nötig. Sie sind ziemlich rein und<br />

können in einem Kreislauf wirtschaftlich wiederaufbereitet<br />

werden. Außerdem sind sie in ausreichender Menge vorhanden,<br />

denn in China sind großvolumige Wasserflaschen in privaten<br />

Haushalten und öffentlichen Einrichtungen weit verbreitet.<br />

www.covestro.com<br />

Schott will bis 2030 klimaneutral werden<br />

Der Spezialglaskonzern Schott stellt sich stärker als bisher den<br />

Herausforderungen des Klimawandels. Das Projekt „Zero<br />

Carbon“ ist integraler Bestandteil der neuen Konzernstrategie.<br />

Als Spezialglashersteller gehört das Unternehmen einer<br />

energieintensiven Industriebranche an. Spezialgläser und<br />

Glaskeramiken werden in großen Schmelzwannen bei Temperaturen<br />

von bis zu 1 700 °C geschmolzen. Bisher werden die<br />

Schmelzwannen mit den<br />

fossilen Energieträgern<br />

Erdgas und Heizöl oder mit<br />

Elektrizität beheizt. Auch<br />

bei der Weiterverarbeitung<br />

der Gläser wird viel Energie<br />

benötigt. Durch diesen<br />

Energiebedarf beträgt der<br />

klimarelevante Fußabdruck<br />

rund 1 Mio. t CO 2<br />

pro Jahr. Der Aktionsplan zur Klimaneutralität<br />

umfasst vier Handlungsfelder: Verbesserung der Energieeffizienz,<br />

Umstieg auf Grünstrom, Technologiewandel und<br />

Kompensation technologisch nicht vermeidbarer Emissionen.<br />

Langfristig will das Unternehmen ganz auf die Nutzung fossiler<br />

Energieträger verzichten, soweit es technologisch machbar ist.<br />

www.schott.com<br />

Nachhaltigkeit in der globalen Lieferkette<br />

Durch die Integration von Aveva<br />

System Platform, Historian und<br />

Manufacturing Execution<br />

System überwacht und<br />

minimiert Henkel den Energieverbrauch<br />

und sparte so 8 Mio. €<br />

im Jahr 2020 und strebt bis 2030<br />

das Ziel an, dreimal so energieeffizient zu werden. Mit der<br />

Software konnte Henkel erfolgreich die Erfassung, Nutzung und<br />

Übermittlung von Energieverbrauchs- und Emissionsdaten in<br />

der gesamten Lieferkette optimieren. Infolgedessen konnte das<br />

Team die Ressourceneffizienz der Lieferkette in der Produktion<br />

vor Ort um 5–6 % pro Jahr verbessern. Mit der flexiblen Lösung<br />

konnte der Geschäftsbereich Laundry & Home Care von Henkel<br />

alle Anforderungen an die Informationssystem-Architektur<br />

erfüllen, um diese Emissionseinsparungen zu realisieren.<br />

www.aveva.com<br />

Wasser- und Klimaschutz bei Yokogawa<br />

Die Yokogawa Electric Corporation wurde von „Carbon<br />

Disclosure Project“ (CDP), einer weltweit tätigen Nonprofit-<br />

Umweltorganisation, für ihr unternehmerisches Umweltengagement<br />

ausgezeichnet und in die renommierte „A-Liste“<br />

aufgenommen.<br />

Yokogawa verfolgt konsequent das Ziel, Netto-Null-Emissionen<br />

zu erreichen, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu<br />

realisieren und bis 2050 das Wohlergehen aller zu gewährleisten.<br />

Zu den Best Practices zählen z. B. die Implementierung<br />

der Steuerungssysteme in Japans größtem Windpark und die<br />

Lieferung der Überwachungssysteme für eine wichtige Wassertransportleitung<br />

in Saudi-Arabien.<br />

www.yokogawa.com/de<br />

Energie und Kältemittel einsparen<br />

Die GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbh bietet effiziente<br />

Lösungen für eine CO 2<br />

-neutrale Produktion in der Kunststoffindustrie.<br />

Darunter sind hocheffiziente Kühl- und Temperiergeräte<br />

sowie Produkte zur Herstellung von Lithium-Ionen-<br />

Batterien für Elektroautos, medizinischen Hilfsmitteln und zur<br />

Zwischenlagerung von Impfstoff. Die Temperiergeräte der<br />

Ecoline-Produktreihe sind mit Zentrifugalpumpentechnologie<br />

und Pumpendrehzahlregelung ausgerüstet<br />

und erzielen laut Hersteller im<br />

Durchschnitt eine Energiekosteneinsparung<br />

von über 50 % gegenüber<br />

anderen Technologien.<br />

www.gwk.com<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHHALTIGKEIT UND KLIMASCHUTZ<br />

Igus unterstützt Projekt zum Recycling<br />

von Kunststoff<br />

Mit der „Hydrothermal Plastic Recycling Solution“ (HydroPRS)<br />

hat Mura Technology eine neuartige Technologie für chemisches<br />

Plastik-Recycling entwickelt. Das Ziel ist es, eine nachhaltige<br />

Kreislaufwirtschaft für<br />

Kunststoffe aufzubauen und zu<br />

verhindern, dass Kunststoffabfälle<br />

in die Umwelt gelangen.<br />

Die Methode nutzt Wasser,<br />

Hitze sowie Druck und wandelt<br />

dadurch Plastikmüll in nur 25<br />

Minuten wieder in Öl um.<br />

Damit der Einstieg in eine<br />

nachhaltige Circular Economy<br />

gelingen kann, unterstützen<br />

Industrieunternehmen wie Igus den Aufbau dieser Technologie.<br />

Mit dem Chemiekonzern Dow Chemical ist jetzt ein weiterer<br />

Partner mit an Bord. Igus-Geschäftsführer Frank Blase begrüßt<br />

die Kooperation: „Es braucht starke Partnerschaften, die dieser<br />

Technologie zum Durchbruch verhelfen und dadurch ein<br />

spürbarer Effekt für die Umwelt entsteht.“<br />

www.igus.de<br />

Pyrolyseanlage für gemischte<br />

Kunststoffabfälle<br />

BASF, Quantafuel und Remondis haben eine Absichtserklärung<br />

zur Prüfung einer Zusammenarbeit beim chemischen Recycling<br />

unterzeichnet. Darin geht es unter anderem um die Möglichkeit<br />

einer gemeinsamen<br />

Investition in eine<br />

Pyrolyseanlage für<br />

Kunststoffabfälle. Es ist<br />

vorgesehen, dass<br />

Remondis geeignete<br />

Kunststoffabfälle für die<br />

Anlage liefert und BASF<br />

das entstehende Pyrolyseöl<br />

im Rahmen des<br />

Chemcycling-Projekts als Rohstoff im Produktionsverbund<br />

einsetzt. Quantafuel soll die Technologie liefern und die Anlage<br />

betreiben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Pyrolyse<br />

von gemischten Kunststoffabfällen und die Aufreinigung des<br />

entstehenden Pyrolyseöls. Die Technologie wird gemeinsam mit<br />

BASF entwickelt und gehalten, der Standort der Pyrolyseanlage<br />

wird gemeinsam geprüft.<br />

www.basf.com<br />

Audit: Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />

Mit dem ÖRS Audit initiiert Sym das erste ganzheitliche Audit<br />

mit dem Ziel eines gemeinsamen Wirtschaftens ohne Verlierer.<br />

„Ethisches und nachhaltiges Wirtschaften hat nicht nur ökologisches,<br />

sondern auch ökonomisches Potenzial. Es wird zu einem<br />

immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor“, erklärt Andreas Kramer,<br />

Geschäftsführer bei Sym. Inwieweit Firmen bereits umwelt- und<br />

sozialverträglich wirtschaften und welche konkreten Verbesserungen<br />

möglich sind, können kleine und mittlere Unternehmen<br />

jetzt mithilfe des seit 2018 kontinuierlich weiterentwickelten<br />

ÖRS Auditierungsverfahrens ermitteln. Die Abkürzung ÖRS<br />

steht dabei für ökologisch, regional und sozial.<br />

www.oers-audit.de<br />

Ressourcen verantwortungsvoll nutzen<br />

HMS Networks hat die<br />

Nachhaltigkeitskampagne<br />

„Sustainable<br />

together“ ins Leben<br />

gerufen. Das Ziel der<br />

Kampagne ist es,<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu<br />

reduzieren. Aus diesem<br />

Grund hat das Unternehmen im Oktober 2020 einen Mindermengenaufschlag<br />

für Bestellungen eingeführt, die unter dem<br />

Mindestbestellwert liegen. Alle Kunden sind aufgerufen, sich<br />

aktiv an der Nachhaltigkeitskampagne zu beteiligen, indem sie<br />

mehrere kleinere Bestellungen zu größeren Bestellungen<br />

zusammenfassen. Dadurch sind konsolidierte Lieferungen<br />

möglich, was wiederum hilft, die CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren.<br />

Die Einnahmen aus dem Mindermengenaufschlag will HMS<br />

Networks dem Amazonas-Projekt des WWF spenden.<br />

www.hms-networks.de<br />

Spitzenbewertung für Nachhaltigkeit<br />

Endress+Hauser hat im internationalen EcoVadis-Nachhaltigkeitsrating<br />

76 von 100 Punkten erzielt, noch einmal vier mehr als<br />

im Vorjahr. So versorgt<br />

Endress+Hauser Gebäude<br />

und Infrastruktur zunehmend<br />

mit nachhaltig erzeugter<br />

Energie; Videokonferenzen<br />

reduzieren die Reisetätigkeit.<br />

EcoVadis nutzt 21 Kriterien<br />

aus den Bereichen Umwelt,<br />

Soziales und Ethik, um<br />

Unternehmen weltweit hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu<br />

bewerten. Neben einem Branchenvergleich erhalten<br />

Unternehmen auch Verbesserungsvorschläge.<br />

www.endress.com<br />

Investitionen beim chemischen Recycling<br />

PlasticsEurope kündigt Planungen in eine wesentliche Steigerung<br />

der Investitionen in das chemische Recycling an: von<br />

2,6 Mrd. Euro im Jahr 2025 auf 7,2 Mrd. Euro im Jahr 2030. Mit<br />

dem chemischen Recycling können viele Kunststoffe wiederverwendet<br />

werden, die sonst verbrannt oder auf Deponien entsorgt<br />

werden müssten. Die dahinterstehenden Verfahren liefern eine<br />

erhebliche Menge an recyceltem Material mit den Eigenschaften<br />

neuer Kunststoffe. Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2050<br />

nahezu 60 % der weltweiten Kunststoffherstellung auf Wiederverwendung<br />

und Verwertung beruhen. Die Mitgliedsunternehmen<br />

von PlasticsEurope investieren schon jetzt Milliardenbeträge<br />

und arbeiten eng mit Partnern in der Wertschöpfungskette<br />

zusammen, um das chemische Recycling und weitere<br />

Hochtechnologie-Lösungen zu fördern.<br />

www.plasticseurope.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 19


KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />

Zusammengeschweißt<br />

Von der Kupferschmiede zum Spezialisten in der Edelstahlverarbeitung<br />

Butting ist ein Anbieter von kundenspezifischen Lösungen aus Edelstahl.<br />

Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1777 als Kupferschmiede<br />

gegründet und kann auf eine über 240-jährige Erfolgsgeschichte<br />

zurückblicken. Seit mehr als 60 Jahren werden Edelstähle verarbeitet,<br />

zahlreiche Produkte und Innovationen wurden in dieser Zeit zum Teil<br />

in enger Kooperation mit den Kunden entwickelt.<br />

Butting verarbeitet nicht rostende Stähle<br />

zu geschweißten Edelstahlrohren, plattierten<br />

Rohren, Rohrleitungen und<br />

Schweißkonstruktionen, Behältern, Tanks<br />

und Apparaten. Außerdem werden im Unternehmen<br />

kundenspezifische Komponenten<br />

hergestellt und die komplette<br />

Montage angeboten. Die Kernkompetenzen<br />

liegen in der Umform-, Schweiß- und<br />

Werkstofftechnik. Im deutschen Stammwerk<br />

in Knesebeck sind über 5 000 t Lagerrohre<br />

in acht Werkstoffgüten bevorratet.<br />

Weitere Produktionsstandorte sind in<br />

Schwedt und in Könnern sowie in China.<br />

Verkaufsrepräsentanzen und Rohrlager<br />

finden sich in Brasilien und in Kanada.<br />

Eine Oberflächenbehandlung in Form<br />

von chemischem Beizen nach der Fertigung<br />

gehört zum Standard. So erhält der<br />

Kunde Rohre und Bauteile mit einer ga-<br />

Wer im Anlagenbau an die Vielzahl der<br />

Gewerke, Verrohrungen, Anschlüsse und<br />

Spezialwerkzeuge denkt, will möglichst<br />

modulare Komponenten einsetzen. Deshalb<br />

fertigen Anlagenbauer sogenannte<br />

Skids: Ein Skid besteht in der Regel aus einem<br />

Grundrahmengestell sowie Ausrüstungsteilen,<br />

wie z. B. Behälter, Pumpen,<br />

Filter, Wärmetauscher, Stell- und Regelventile,<br />

Isolierung sowie die gesamte<br />

Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik.<br />

Die Vorab-Montage zu einem Skid erfolgt<br />

in der Fertigungsstätte des Anlagenbauers.<br />

Die finale Verbindung der einzelnen Skids<br />

durch Verrohrung und Verkabelung findet<br />

am endgültigen Produktionsstandort statt<br />

und lässt eine komplett neue Produktionsanlage<br />

entstehen.<br />

Butting wurde für einen langjährigen<br />

Kunden mit der Fertigung eines einteiligen<br />

Skids betraut. Die Rohrleitungskomponenten<br />

aus über 681 m Rohr vorwierantiert<br />

optimalen Korrosionsbeständigkeit.<br />

Das Qualitätsmanagementsystem ist<br />

nach DIN EN ISO 9001 vom DNV-GL zertifiziert,<br />

zahlreiche weitere Zulassungen liegen<br />

vor. Die Leistungsvielfalt zeigt sich in<br />

vielen Kundenprojekten: Vorgefertigte<br />

Verteilerrohre für die Wasserversorgung in<br />

Kalifornien, einbaufertige Ventil- und<br />

Pumpengehäuse, plattierte Spools für Raffinerien,<br />

unterschiedliche Flugzeugkomponenten<br />

nach Nadcap für die Luftfahrtindustrie,<br />

über 1900 km plattierte Rohre<br />

für diverse Offshore-Projekte, Scrubber<br />

für die Abgasreinigung in Schiffen sowie<br />

ein kompletter Reaktor mit Doppelrohrsystemen<br />

für die Katalysatoren- und Prozesstechnik.<br />

Die folgenden drei Beispiele aus der<br />

Prozessindustrie verdeutlichen die Individualität<br />

der kundenspezifischen Lösun-<br />

gen: Eine komplette Skid-Lösung für Destillationsanlagen<br />

in der chemischen Industrie,<br />

ein Wärmeübertrager für die Polymerherstellung<br />

und Rohrleitungen für<br />

einen Pharmakunden.<br />

Komplette Vorab-Montage zu<br />

einem Skid<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


TITEL I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

gend in den Werkstoffgruppen 1.4307 und<br />

1.4404 mit Abmessungen von DN25 bis<br />

DN150 wurden zu 100 Prozent vorgefertigt.<br />

Anschließend wurden diese mit den<br />

beigestellten Ausrüstungsteilen (Pumpen,<br />

Apparate, sonstige Komponenten, Armaturen,<br />

Kompensatoren und elektrische<br />

Feldgeräte) in einem Grundrahmengestell<br />

aus Stahl montiert und alle Rohrleitungsteile<br />

isoliert. Für den Kunden ist diese<br />

komplette Vorab-Montage im Werk in<br />

Schwedt ein großer Vorteil.<br />

Das gesamte Skid wurde liegend im Beisein<br />

eines Kundensupervisors montiert<br />

und wies einteilig die stolzen Maße von<br />

36 × 4,30 × 4,02 m ( L × B × H) mit einem<br />

Gesamtgewicht von ca. 68 t auf. Die Abnahme<br />

durch den Endkunden erfolgte direkt<br />

in Schwedt. Per Sondertransport wurde<br />

der Skid vom Betriebsgelände in<br />

Schwedt zum Hafen befördert. Zur Lastenverteilung<br />

musste der Skid mit zusätzlichen<br />

Trägern unterfüttert werden, da der<br />

Trailer eine zu geringe Breite hatte. Verladen<br />

wurde der Koloss im Schwedter Hafen<br />

und anschließend über die verschiedenen<br />

Binnenwasserkanäle bis Antwerpen transportiert.<br />

Wärmeübertrager mit<br />

Übergewicht<br />

Bei der Endabnahme<br />

des Wärmeübertragers<br />

zeigte sich unser Kunde<br />

begeistert von der<br />

Qualität unserer Arbeit<br />

Jens Ellermann,<br />

Geschäftsführer bei Butting China<br />

Für den Kunden Sanlian Hope Beijing<br />

baute Butting China Ende letzten Jahres<br />

einen Wärmeübertrager für eine Industrieanlage<br />

zur Herstellung von Polymerprodukten.<br />

Das Bauteil wurde in einem<br />

aufwändigen Transport über Land zu einer<br />

Chemiefabrik in der chinesischen Provinz<br />

Henan geliefert. Sanlian Hope stellt<br />

komplette Industrieanlagen für die thermische<br />

Behandlung von Polymeren her<br />

wie z. B. Nylon und Perlon. Butting China<br />

wurde beauftragt, einen Wärmeübertrager<br />

aus sechs Elementen für einen Dachtrockner<br />

der Anlage zu bauen. Dieser soll im<br />

Prozess der Festphasentrocknung und<br />

-konditionierung der Polymere zum Einsatz<br />

kommen. Sämtliche Trocknungs- und<br />

Konditionierungsprozesse von Sanlian-<br />

Hope-Trocknern weisen eine hohe Trocknungskapazität<br />

bei minimalem Energieverbrauch<br />

und geringer Trocknungszeit<br />

Der hier gelieferte Wärmeübertrager aus sechs Elementen kommt im Prozess der Festphasentrocknung<br />

und -konditionierung von Polymeren zum Einsatz<br />

auf. Die gesamte Anlage arbeitet sehr effizient<br />

und verlangt erstklassige Bauteile,<br />

um die hohen Qualitätsanforderungen<br />

der chemischen Industrie<br />

zu erfüllen.<br />

Der 31 × 4,3 × 3,7 m (L × B × H)<br />

große Wärmeübertrager hat<br />

ein Fassungsvermögen von<br />

162 m³ und lässt sich mit Flüssigkeiten<br />

bis zu einer Temperatur<br />

von 175 °C füllen. Hergestellt<br />

wurde er überwiegend<br />

aus Duplex/1.4462. Zudem<br />

wurde der „China-Duplex“<br />

S25073 für einzelne Elemente<br />

verwendet. Der Wärmeübertrager<br />

wurde nach DIN EN 1993-1-6 gefertigt<br />

und wiegt leer rund 53 t.<br />

Hohe Ansprüche an die<br />

Schweißnähte<br />

Zu einem bedeutenden Projekt gehört die<br />

Lieferung und Montage von Rohrleitungsmaterial<br />

für die Pharmaindustrie. Für Anlagenbauer<br />

bedeutet die Tätigkeit in der<br />

Pharmaindustrie, ein besonderes<br />

Augenmerk auf<br />

Güte und Sorgfalt bei der<br />

Edelstahlverarbeitung zu<br />

legen. Butting Anlagenbau<br />

in Schwedt wurde mit der<br />

Lieferung und Montage<br />

von Rohrleitungsmaterial<br />

sowie der Equipment-<br />

Montage für eine neue<br />

Produktionsanlage zur<br />

Herstellung von Filtern beauftragt.<br />

Diese Filter finden<br />

ihren Einsatz im medizinischen<br />

Bereich der Dialyse.<br />

„Rohrleitungen in<br />

dieser Branche müssen absolut sauber,<br />

schadstofffrei und qualitativ hochwertig<br />

verarbeitet sein“, verdeutlicht Projektleiter<br />

Christian Grohs.<br />

1,2 km Rohrleitungen in V4A, 1,8 km<br />

Rohrleitungen in V2A sowie 1,2 km Doppelrohr<br />

verlegten die Monteure. Zusätzlich<br />

wurden 1,2 km Rohr nach dem Aseptik-Standard<br />

montiert. Dieser Standard<br />

kommt größtenteils in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen für flüssige Medien mit hohen<br />

Reinheitsanforderungen zum Einsatz.<br />

Knapp 2 800 Schweißnähte in den Abmessungen<br />

von DN15 bis DN125 wurden maschinell<br />

von den Monteuren vor Ort im<br />

Orbitalverfahren hergestellt, um eine<br />

gleichbleibend hohe Qualität der<br />

Schweißnaht sicherzustellen.<br />

„In kaum einer Branche sind die Qualitätsansprüche<br />

an eine Schweißnaht so<br />

hoch wie im Bereich Pharmazie“, erklärt<br />

Montageleiter Marko Schanzenberg. „Um<br />

diesen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

nutzen wir das Orbitalschweißverfahren.<br />

Eine zeitsparende und qualitativ hochwertige<br />

Alternative zum Schweißen per<br />

Hand.“ Dabei wird der Schweißkopf mechanisch<br />

in einer Halterung um den<br />

Schweißkörper herumgeführt. Die Nahtstelle<br />

wird in einem Durchgang ohne Unterbrechung<br />

zusammengeschweißt. Mittels<br />

Schutzgas werden der Lichtbogen und<br />

die Nahtstelle vor der Außenluft geschützt.<br />

So lässt sich die Wurzel der Schweißnaht<br />

Mit der Komplettlösung<br />

konnten wir die Wünsche<br />

unseres Kunden hinsichtlich<br />

eines engen Terminplanes, einer<br />

effektiven Projektabwicklung,<br />

der Qualität der Produkte und<br />

der Flexibilität zur vollsten<br />

Zufriedenheit erfüllen<br />

Marko Busse, Geschäftsführer<br />

von Butting Anlagenbau<br />

gut beeinflussen und bleibt vor Anlauffarben<br />

geschützt. Jede Naht wurde endoskopisch<br />

geprüft, jede zehnte wurde fotografiert<br />

und dokumentiert. <br />

(eli)<br />

Fotos: Butting<br />

www.butting.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 21


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Vollständige Integration<br />

IE5+ Motor verschmilzt mit einstufigem Stirnradgetriebe<br />

Ein neuer Getriebemotor im<br />

hygienischen Wash-down-Design<br />

integriert den IE5+ Synchronmotor<br />

komplett in das Gehäuse eines<br />

einstufigen Stirnradgetriebes.<br />

Anwender aus der Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie profitieren<br />

neben einem optimierten<br />

Systemwirkungsgrad von vielen<br />

weiteren Vorteilen.<br />

D<br />

er IE5+ Synchronmotor von Nord<br />

Drive systems setzt bereits neue Maßstäbe<br />

in Bezug auf die Energieeffizienz.<br />

Mit der vollständigen Integration des Motors<br />

in das Gehäuse eines einstufigen<br />

Stirnradgetriebes sorgt das kompakte<br />

DuoDrive-System jetzt noch einmal für eine<br />

deutlichere Senkung des Energieverbrauchs<br />

als das bewährte LogiDrive-Konzept<br />

– einer Kombination aus IE5+ und<br />

Nordbloc.1 Kegelradgetriebe.<br />

Autor: Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Der kompakte Bauraum, die hohe Leistungsdichte<br />

und die sehr geringen Geräuschemissionen<br />

sind nur einige positive<br />

Eigenschaften des neuen Getriebemotors<br />

DuoDrive. Weitere wichtige<br />

Merkmale sind der hohe Systemwirkungsgrad<br />

und die konsequente Variantenreduktion<br />

bei gleichzeitig glatter, unbelüfteter<br />

und kompakter Bauweise. Da<br />

viele Verschleißteile entfallen, sinkt<br />

auch der Wartungsaufwand für die Antriebskomponenten.<br />

Hinzu kommt die<br />

einfache Inbetriebnahme der Komplettlösung<br />

per Plug-and-play. Im Vergleich<br />

zu bisherigen Antriebssystemen ergibt<br />

sich daraus eine signifikante Senkung<br />

der Total Cost of Ownership (TCO).<br />

Das Konzept der vollständigen Integration<br />

eines Motors in das Getriebegehäuse<br />

ist komplett neu. Die erste verfügbare<br />

DuoDrive-Baugröße deckt Getriebeübersetzungen<br />

von i = 3,24 bis i = 16,2 ab und<br />

ist für den Abtriebsdrehmomentbereich<br />

bis 80 Nm und Drehzahlen bis 1 000 min -1<br />

ausgelegt.<br />

Kompakt und leistungsstark<br />

Durch die Kombination von Motor und<br />

Getriebe in einem Gehäuse ist das System<br />

besonders leicht und kompakt bei enormer<br />

Leistungsdichte. DuoDrive ist schmal<br />

und bietet dadurch ein geringes Gassenmaß<br />

in Fördertechnikinstallationen. Ein<br />

weiterer Vorteil: Zahlreiche Verschleißteile<br />

wie Wellendichtringe fallen weg und<br />

damit reduzieren sich Wartungsaufwand<br />

und Reibungsverluste deutlich. Weniger<br />

Zahneingriffe und weniger Lagerstellen<br />

tun ein Übriges. Durch das minimierte Ölvolumen<br />

sind auch die Plantschverluste<br />

geringer. Die DuoDrive-Konstruktion<br />

kann ohne jegliche Änderungen und mit<br />

dem gleichen Ölvolumen in verschiedenen<br />

Einbaulagen montiert werden. Dadurch<br />

sinkt die Variantenzahl in Intralogistikprojekten.<br />

Da die Leistung des Getriebemotors<br />

ohne Änderung der äußeren<br />

Abmessungen im gleichen Design skaliert<br />

werden kann, ist bei Leistungsanpassungen<br />

keine Änderung des Anlagenlayouts<br />

erforderlich. Das spart Zeit, Aufwand und<br />

Kosten.<br />

DuoDrive ermöglicht auch eine gezielte<br />

Variantenreduzierung durch das konstante<br />

Drehmoment über einen weiten Drehzahlbereich.<br />

So können administrative<br />

Aufwände minimiert und Herstellungs-,<br />

Logistik-, Lager- und Serviceprozesse<br />

schlanker gestaltet werden. DuoDrive<br />

kombiniert die Vorteile des Baukastens<br />

und des höheren Wirkungsgrades mit den<br />

Möglichkeiten der Variantenreduzierung<br />

und amortisiert sich so innerhalb kurzer<br />

Zeit. Positiv ist auch die signifikante Reduktion<br />

der Gesamtbetriebskosten (TCO):<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Das System wird<br />

unter Ausnutzung<br />

der hohen Überlastfähigkeit<br />

der Motoren und<br />

des großen Verstellbereichs<br />

der Flachgetriebe kundenindividuell<br />

zugeschnitten und gezielt auf<br />

das jeweilige Lastkollektiv der Anlage<br />

ausgelegt.<br />

DuoDrive ist modular im Baukastensystem<br />

mit allen Getrieben und der Antriebselektronik<br />

von Nord kombinierbar. So entstehen<br />

Systemlösungen für die Intralogistik<br />

aus einer Hand, bei denen alle Teile<br />

nahtlos aufeinander abgestimmt sind.<br />

Durch seine Bauweise und den Betrieb<br />

am Frequenzumrichter kann das<br />

DuoDrive mit der gleichen Motorvariante<br />

weltweit universell eingesetzt werden.<br />

Mit Marktstandards kompatibel<br />

veredelung nsd tupH von Nord ausgerüstet<br />

werden, auch Schutzarten bis IP69K<br />

sind bei entsprechender Konfiguration<br />

der Anschlussleitungen möglich.<br />

Die insgesamt geringeren Verluste des<br />

DuoDrives senken auch die Verlustleistung,<br />

die als Wärme abgeführt werden<br />

muss. Der Getriebemotor kommt daher<br />

ebenso wie der IE5+ Motor ohne Lüfter<br />

aus und die Lärmemissionen betragen<br />

maximal 65 dB(A). Positiv wirken sich<br />

auch die geringeren Vibrationen durch die<br />

gegengelagerte Motorwelle aus. Der lüfterlose<br />

Betrieb verhindert die Verwirbelung<br />

von Stäuben und Keimen, was Anwendungen<br />

im Reinraum- und Hygieneumfeld<br />

ebenso zu Gute kommt wie der<br />

Luftqualität am Arbeitsplatz. Die geringere<br />

Wärmeverlustleistung bewirkt angenehmere<br />

Temperaturen in Logistikzentren<br />

und erhöht die Arbeitssicherheit, da die<br />

Antriebsoberflächen gefahrlos berührt<br />

werden können.<br />

Energieeffizienz neu definiert<br />

Die besonders energieeffizienten IE5+<br />

Permanentmagnet-Synchronmotoren im<br />

DuoDrive zeichnen sich durch deutlich<br />

geringere Verluste als die IE4-Baureihe<br />

aus. Der IE5+ Motor erreicht seinen hohen<br />

Wirkungsgrad über einen breiten Drehmomentbereich<br />

und ist damit optimal für<br />

den wirtschaftlichen Betrieb im Teillastbereich<br />

ausgelegt. Er bietet eine hohe<br />

Leistungsdichte bei geringem Bauraum.<br />

So kann beispielsweise mit einem Motor<br />

der Baugröße 71 bis zu 40 % Platzersparnis<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Asynchronmotoren erreicht<br />

werden – und auf gleichem<br />

Bauraum kann ein leistungs­<br />

Das DuoDrive kann mit allen marktüblichen<br />

Hohlwellenabmessungen (20 bis<br />

40 mm) sowie Flanschausführungen (B5<br />

und B14) oder einer Drehmomentstütze<br />

ausgestattet werden. Für den Motoranschluss<br />

sind je nach Kundenwunsch Harting<br />

HAN-Stecker, M12-Rundsteckverbinder<br />

oder eine Klemmenleiste vorgesehen.<br />

Auch verschiedene Optionen wie zum<br />

Beispiel Drehgeberrückführung oder eine<br />

Haltebremse sind mit dem DuoDrive<br />

möglich. Da es leicht zu reinigen, korrosionsbeständig<br />

und wash-down-fähig ist,<br />

ist das DuoDrive auch für den Einsatz in<br />

hygienesensiblen und rauen Umgebungen<br />

geeignet und sorgt durch geringeren<br />

Reinigungsaufwand für höhere Anlagenverfügbarkeit<br />

und geringere Reinigungskosten.<br />

Optional kann das Antriebssystem<br />

mit der besonders robusten Oberflächenstärkerer<br />

Motor mit höherer Energieeffizienz<br />

integriert werden.<br />

Durch die höhere Leistungsdichte ist<br />

ein IE5+ Synchronmotor, der 4,8 Nm<br />

Drehmoment liefert, nicht größer als ein<br />

bisheriger IE1-Motor mit 1,24 Nm. Dank<br />

des modularen skalierbaren Motordesigns<br />

sind außerdem drei Leistungsklassen in<br />

einem Gehäuse möglich geworden, indem<br />

je nach Bedarf ein, zwei oder drei Rotorpakete<br />

in ein Gehäuse eingesetzt werden.<br />

Die 71er-Baugröße für den Leistungsbereich<br />

von 0,35 bis 1,1 kW mit einem Dauerdrehmoment<br />

von 1,6 bis 4,8 Nm ist bereits<br />

seit 2020 auf dem Markt. Jetzt erweitert die<br />

Baugröße 90 mit einem Dauerdrehmoment<br />

von bis zu 18,2 Nm bzw. einem Leistungsbereich<br />

von bis zu 4,0 kW das hocheffiziente<br />

Synchronmotoren-Portfolio des<br />

Herstellers. Der IE5+ Synchronmotor ist<br />

sowohl in belüfteter als auch glatter Ausführung<br />

verfügbar. Auf Wunsch wird er mit<br />

einer sehr glatten Oberfläche versehen<br />

und lässt sich mit der Oberflächenveredelung<br />

nsd tupH kombinieren.<br />

Fotos: Nord, Getty Images/National Geographic<br />

www.nord.com<br />

01 Der neue IE5+ Synchronmotor ist auch in<br />

belüfteter Ausführung und bis zu einer<br />

Leistung von 4,0 kW verfügbar<br />

02 Nordac on kann direkt auf das Antriebsgehäuse<br />

montiert werden, er deckt kleinere<br />

Leistungsbereiche bis 2,2 kW ab<br />

01 02<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 23


Anz_LUMI_Classic_Vt_90 x 60 mm_<strong>2021</strong><br />

Lumiglas Leuchten<br />

Lumistar-LED<br />

Die klassischen Halbmond-Varianten…<br />

• passend für runde Schauglas-<br />

Armaturen nach DIN 28120 o.ä.<br />

• Nennweiten: DN 50 bis 200<br />

• Leistung: 5 bis 15 W LED<br />

• Umgebungstemperatur:<br />

max. 45°C<br />

info@lumiglas.de | www.lumiglas.de<br />

Kompressor mit kleinem Footprint<br />

Die Turbo-G5plus-Baureihe gehört<br />

laut Hersteller zu den kompaktesten<br />

und effizientesten Turbos ihrer<br />

Klasse. Die neue Baugröße AT 60<br />

soll zahlreiche Neuerungen mit sich<br />

bringen. Neben einem erhöhten<br />

Systemdruck kann der neue Turbo<br />

auch mit einem erweiterten<br />

Regelbereich und einer Effizienzsteigerung<br />

um bis zu 10 % punkten.<br />

Die leistungsstarken Turbogebläse<br />

der Aerzen Turbo-Serie eignen sich<br />

besonders für den Einsatz in Kläranlagen und decken mit nun<br />

19 Modellen einen Volumenstrombereich von 300 bis<br />

16 200 m3/h und Systemdrücke bis zu 1000 mbar ab. Der neue<br />

Spross der Turbo-Baureihe, Aerzen Turbo AT 60-0.9S, ist für<br />

Volumenströme von 900–2 640 m 3 /h und Aggregatsleistungen<br />

bis 50 kW konzipiert. Dank eines komplett neu entwickelten<br />

Motordesigns wurde der maximale Differenzdruck zudem auf<br />

900 mbar optimiert. Das Entwicklerteam konnte ein weiteres<br />

Mal an der Effizienzschraube drehen und deutliche Wirkungsgradsteigerungen<br />

erzielen. Für eine Strömungsmaschine dieser<br />

Baugröße verfügt der neue Turbo AT 60 zudem über einen sehr<br />

hohen Regelbereich von 35–100 % und einen über den gesamten<br />

Regelbereich konstant hohen Gesamtwirkungsgrad dank des<br />

Permanentmagnetmotors, der schon heute den zukünftigen<br />

Anforderungen der IE5-Klassifizierung gerecht wird. Der<br />

Footprint von unter 1 m2 ermöglicht sogar den Transport durch<br />

kleine Türmaße. Allein das Aufstellmaß eines Aggregats spart ca.<br />

60 % der benötigten Fläche ein.<br />

www.aerzen.com<br />

Kondensatableitung goes digital<br />

Beko Technologies macht einen weiteren Schritt in Richtung<br />

komplett vernetzte Druckluftaufbereitung der Zukunft. Der neu<br />

entwickelte Bekomat i4.0 ist eine Fusion aus bewährter Kondensatableitung<br />

und Digitalisierung. Das Gerät bietet nicht nur die<br />

NEU<br />

zuverlässige Ableitung von<br />

ölhaltigem und<br />

verschmutztem Kondensat<br />

ohne Druckluftverlust,<br />

sondern kommuniziert auch<br />

mit Steuerungen und<br />

Leitwarten. So erfüllt der<br />

Bekomat i4.0 die Erwartungen<br />

der Industrie an intelligente Systeme: Vernetzbarkeit, Fernüberwachung<br />

und Flexibilität. Die IIOT-fähige Produktreihe aus 13<br />

Modellen für unterschiedliche Leistungsstufen und Anforderungen<br />

liefert kontinuierliche Echtzeitdaten über den Zustand<br />

jedes einzelnen Ableiters für optimale Transparenz und<br />

Überwachung. Mit einer RS485-Industriebus-Schnittstelle<br />

überträgt der Bekomat i4.0 seine Informationen an zentrale<br />

Leitstellen.<br />

www.beko-technologies.com<br />

Antriebe für Heavy-Duty-Anwendungen<br />

Das Gesamtportfolio der Maxxdrive Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe<br />

von Nord Drivesystems bietet hohe Abtriebsdrehmomente<br />

von 15 bis 282 kNm, aufgeteilt auf elf Baugrößen. Zusätzlich<br />

zu diesen Basisbaureihen bietet der Hersteller mit der<br />

neuen Baureihe Maxxdrive XT Kegelstirnradgetriebe mit<br />

thermisch optimiertem Design in sieben Baugrößen von 15 bis<br />

75 kNm an. In Kombination mit dem Zubehör- und Optionsprogramm<br />

lassen sich aus dem modular aufgebauten Baukastensystem<br />

abgestimmte Antriebssysteme für Heavy-Duty-<br />

Anwendungen wie Förderbänder projektieren.<br />

Die Anbindung an die Kundenapplikation wird durch eine<br />

Vielzahl an Flansch- und Abtriebswellenausführungen sichergestellt.<br />

Die mechanische und thermische Auslegung erfolgt<br />

basierend auf den Betriebsdaten der Anwendung und den<br />

Umgebungsbedingungen<br />

am Einsatzort. Durch den<br />

Einsatz von dichtungslosen<br />

IEC/Nema-Adaptern und<br />

einer True-Drywell-<br />

Dichtung an der Abtriebswelle<br />

wird eine hohe<br />

Betriebssicherheit erzielt.<br />

www.nord.com<br />

Ölfreie, wassereingespritzte Schraubenkompressoren<br />

Die wassereingespritzten Schraubenkompressoren der Baureihe Lento 46 von Almig zeichnen<br />

sich laut Hersteller durch energieeffizient erzeugte öl- und keimfreie Druckluft aus. Die<br />

Anlagen weisen deutlich geringere Wartungskosten im Vergleich zu alternativen Technologienauf,<br />

wie etwa die trockenlaufenden Schraubenkompressoren. Wasser besitzt zudem im<br />

Vergleich zu Öl eine sehr viel bessere Wärmeaufnahmekapazität.<br />

Durch die Drehzahlregelung können Nutzer auf den wechselnden Bedarf an Druckluft<br />

reagieren. Die Kompressoren produzieren immer die Menge, die gerade benötigt wird – und<br />

verbrauchen damit auch nur die entsprechende Menge an Energie.<br />

www.almig.de<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Modulare Steckverbinder<br />

Das modulare CombiTac-Steckverbindersystem bewährt sich<br />

seit über 20 Jahren als modulares und frei konfigurierbares<br />

System. Mit seinem kompakten und platzsparenden Design soll<br />

es mit Zuverlässigkeit selbst unter den rauesten Umgebungsbedingungen<br />

überzeugen. Unabhängig von der gewählten Modellreihe<br />

und Konfiguration werden die<br />

Systeme mit bereits vormontierten<br />

Modulen geliefert. Ein weiterer Service ist<br />

der Bezug einer CombiTac-Komplettlösung:<br />

So wird beispielsweise die Wunschkonfiguration<br />

inklusive Kabelkonfektion<br />

montiert, anwendungsbezogen getestet<br />

und geliefert. Das benutzerfreundliche<br />

und werkzeuglose Click-and-Connect-System der neuesten<br />

CombiTac-Generation ermöglicht das einfache, schnelle und<br />

sichere Einklicken der Module und Kontakte. Das erlaubt einen<br />

Moduleinbau oder -wechsel bei Installations- und Wartungstätigkeiten<br />

innerhalb kürzester Zeit und soll damit die Unterhaltskosten<br />

auf ein absolutes Minimum<br />

reduzieren. Applikationen für hybride<br />

Steckverbindersysteme finden sich unter<br />

anderem in der Medizintechnik, der<br />

Nahrungsmittelindustrie und der<br />

Verpackungsindustrie.<br />

www.staubli.com/electrical<br />

Kompakter Nachverdichter<br />

Kaeser-Nachverdichter mit einer Antriebsleistung von 22 bis 45 kW präsentieren sich in einer neuen<br />

Form: als kompakte, platzsparende, vibrations- und geräuschärmere Komplettanlage. Bisher gab es<br />

Nachverdichter dieser Baugröße nur in der herkömmlichen Variante ohne Sigma Frequency Control<br />

(SFC). Die neue Antriebsfunktion sorgt dafür, dass sich der Nachverdichter auf der Input-Seite der<br />

Vorleistung des vorangehenden Kompressors besser anpasst. Die SFC-Funktion trägt dazu bei, die<br />

Liefermenge so konstant wie möglich an das System anzupassen. Dies reduziert auf beiden Seiten<br />

sowohl die Schaltdifferenzen, einen potenziell entstehenden Überdruck, Leckagen, als auch die<br />

Belastung der Maschine. Die neue Bauweise als Komplettanlage spart Platz (rund 2,3 m² statt bisher<br />

5 m² Stellfläche), und macht die Wartung durch die Anordnung der Bauteile einfacher.<br />

www.kaeser.com


Plus an Betriebsdauer<br />

Genaue Chemikaliendosierung mit hoher Standzeit<br />

01 Die neue Pumpe bietet Fördermengen<br />

von 0,1 bis 500 ml/min und einen Effektivdruck<br />

bis zu 7 bar<br />

02 Das Fluid Contact Element besteht aus<br />

einem EPDM-Element, das gegen ein<br />

PEEK-Track wirkt<br />

Eine neue Dosierpumpe<br />

kombiniert die Vorteile von<br />

Schlauchpumpen mit einem Plus<br />

an Lebensdauer. Zu den<br />

Pilotanwendungen der neuen<br />

Technologie gehört eine<br />

Wasseraufbereitungsanlage.<br />

01<br />

Die Watson-Marlow Fluid Technology<br />

Group präsentiert die nächste Entwicklungsstufe<br />

ihrer Qdos Dosierpumpenreihe<br />

für Chemikalien: Die Qdos Conveying<br />

Wave Technologie (CWT) erweitert<br />

die Möglichkeiten des peristaltischen Förderprinzip<br />

dank ihres neuartigen „Fluid<br />

Contact Elements“. Diese Baugruppe ist<br />

nur sehr geringen mechanischen Belastungen<br />

ausgesetzt. Dadurch bietet die<br />

Pumpe eine längere Lebensdauer als<br />

Pumpen mit herkömmlichen Schläuchen,<br />

kombiniert mit einer maximalen Fördergenauigkeit<br />

bei der Dosierung von Chemikalien<br />

sowie dem Wegfall teurer Zusatzgeräte.<br />

Bei Qdos CWT Pumpen wird die peristaltische<br />

Förderung nicht durch einen<br />

klassischen Pumpenschlauch, sondern<br />

durch den Einsatz der speziellen Baugruppe<br />

„Fluid Contact Element“ erzeugt.<br />

Diese besteht aus einem EPDM-Element,<br />

das gegen ein PEEK-Track wirkt. Die Flüssigkeit<br />

wird zwischen dem EPDM-Element<br />

und dem PEEK-Track eingeschlossen,<br />

die Drehung eines exzentrisch gelagerten<br />

Rotors verdrängt die Flüssigkeit<br />

nach vorne.<br />

Dieses Element erfüllt dieselbe grundlegende<br />

Funktion wie der Pumpenschlauch<br />

in einer traditionellen Schlauchpumpe<br />

und bewahrt damit die Vorteile des peristaltischen<br />

Prinzips: Das Element verhindert<br />

Gaseinschlüsse und liefert eine<br />

gleichmäßige und zuverlässige Förderung,<br />

selbst bei Schwankungen der Umgebungstemperatur<br />

oder Druckbedingungen. Darüber<br />

hinaus bietet das robuste mechanische<br />

Design eine gleichbleibend hohe Dosiergenauigkeit<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

der Pumpe.<br />

Das Fluid Contact Element ist nur sehr<br />

geringen mechanischen Belastungen ausgesetzt.<br />

Die Qdos CWT Pumpe verfügt dadurch<br />

über eine erheblich längere Lebensdauer<br />

als eine traditionelle Schlauchpumpe.<br />

Außerdem bietet sie eine sehr gute<br />

Genauigkeit, beispielsweise bei der<br />

Dosierung von Chemikalien in der Wasseraufbereitung<br />

und vermeidet so eine<br />

Überdosierung – und das über die gesamte<br />

Lebensdauer der Pumpe. Die Pumpen<br />

dosieren Chemikalien – einschließlich Natriumhypochlorit<br />

für die Nachchlorung –<br />

ohne Überdosierung und liefern so eine<br />

konstant hohe Genauigkeit.<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

02<br />

kommt, Bedingungen, die andere Pumpenarten<br />

in ihrer Funktion beinträchtigen<br />

können. Der Einsatz der neuen<br />

Pump aggregate bewirkte in dieser Anlage<br />

darüber hinaus eine erhebliche Verlängerung<br />

der Lebensdauer der eingesetzten<br />

Pumpen.<br />

Der CWT Pumpenkopf sorgt für eine<br />

genaue, lineare und wiederholbare Förderung.<br />

Da er gekapselt ist, minimiert er<br />

außerdem das Expositionsrisiko des Bedieners<br />

gegenüber Chemikalien und garantiert<br />

so ein hohes Maß an Sicherheit.<br />

Der Pumpenkopf kann in weniger als einer<br />

Minute ohne Werkzeug ausgetauscht<br />

werden. Anwender profitieren von einem<br />

Plus an Betriebs- und Umweltsicherheit<br />

dank Software für Leckageerkennung<br />

und Fehlermeldungen sowie<br />

Funktionen zur Flüssigkeitsrückgewinnung<br />

gegen die Verschwendung von<br />

Chemikalien.<br />

Positives Benutzerfeedback<br />

Zu den Pilotanwendungen der neuen<br />

Technologie gehört die Wasseraufbereitungsanlage<br />

San Luis Rey der Stadt<br />

Oceanside in Kalifornien (USA). In der<br />

Anlage werden alle Abwässer der Stadt gesammelt,<br />

gereinigt und entsorgt. Dabei<br />

kommen bevorzugt Schlauchpumpen<br />

zum Einsatz, da sie im Gegensatz zu Membranpumpen<br />

in der Lage sind, ausgasende<br />

Chemikalien wie Natriumhypochlorit zu<br />

verarbeiten.<br />

Qdos CWT Pumpen haben es dieser<br />

Anlage ermöglicht, die peristaltische<br />

Technologie auch in solchen Anwendungen<br />

einzusetzen, bei denen es sowohl zu<br />

Druckspitzen als auch zu Ausgasen<br />

Direkte Kommunikation<br />

In Sachen Benutzerfreundlichkeit punktet<br />

Qdos CWT mit einem leicht zugänglichen<br />

Tastenfeld und gut ablesbaren TFT-Farbdisplay<br />

sowie einer direkten Kommunikation<br />

mit einer Reihe externer Systeme zur<br />

Anlagenüberwachung.<br />

Die Pumpe ist in einer Reihe von Varianten<br />

erhältlich, die unterschiedliche<br />

Steuerungsoptionen bieten, von manuell<br />

über remote und Profibus bis hin zu universal<br />

(automatische und manuelle Steuerung)<br />

und universal+ (automatische und<br />

manuelle Steuerung mit konfigurierbarem<br />

4–20 mA Ein- und Ausgang).<br />

Die neue Qdos CWT ermöglicht Fördermengen<br />

von 0,1 bis 500 ml/min und einen<br />

Effektivdruck bis zu 7 bar. Die Durchflussregelung<br />

beträgt 5 000: 1 mit einer Genauigkeit<br />

von ± 1 %. Die Eignung für industrielle<br />

Umgebungen wird durch ein Gehäuse<br />

mit Schutzklasse IP66 und Nema 4X garantiert.<br />

Watson-Marlow bietet standardmäßig<br />

eine dreijährige Garantie auf diese<br />

Pumpe.<br />

Fotos: Watson-Marlow Fluid Technology Group,<br />

adimas/stock.adobe.com<br />

www.wmftg.de<br />

UNSCHLAGBAR<br />

STRÖMUNGSOPTIMIERT<br />

EXCELLENCE – MADE TO LAST<br />

DIE NEUE BLUELINE NOVA DREHKOLBENPUMPE<br />

Die BLUEline Nova setzt neue Maßstäbe in der Pumpentechnik.<br />

Egal ob mit oder komplett ohne Gehäuseschutzauskleidung – die BLUEline Nova<br />

realisiert bislang unerreichte volumetrische Wirkungsgrade.<br />

Füreinander geschaffen – die neu entwickelten DIUS Drehkolben sorgen in Kombination mit<br />

der strömungsoptimierten Förderkammer für höchste Laufruhe bei Drücken bis 12 bar.<br />

BLUEline<br />

NOVA<br />

www.newblueline.com


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

App in die Cloud<br />

Fernzugriff auf das Dosier-Management<br />

Das Dosieren ist in der Produktion und den Hilfskreisläufen der Prozessindustrie<br />

ebenso wie in der kommunalen Wassertechnik eine Kernaufgabe. Müssen Zusatzoder<br />

Hilfsstoffe zugegeben werden, ist präzises Dosieren eine Voraussetzung für<br />

Ökonomie und Ökologie.<br />

Z<br />

ur Dosierung von Chemikalien offeriert<br />

Grundfos nicht nur bewährte<br />

Hardware (Dosierpumpen der Baureihe<br />

Smart Digital DDA mit Schrittmotorantrieb),<br />

sondern darüber hinaus mit der<br />

App Chempairing Suite auch ein umfassendes<br />

Remote-Access-Tool – Grundlage<br />

digitaler Geschäftsmodelle beispielsweise<br />

für die Chemikalien-Distribution. Optional<br />

lässt sich an der Dosierpumpe einstellen,<br />

ob nur Daten aus der Pumpe gelesen<br />

oder auch die Pumpe über die Cloud fernbedient<br />

werden soll.<br />

Technische Basis dafür ist die in der Dosierpumpe<br />

integrierte Dosierüberwachung<br />

FlowControl, die klassische Dosierfehler<br />

identifiziert (defekte Ventile, Luftblasen,<br />

Kavitation, Überdruck) und zudem<br />

den realen Dosiervolumenstrom<br />

erfasst und überwacht. Mit diesen Daten<br />

ermittelt die App den externen Prozessvolumenstrom<br />

und präsentiert den Durchfluss<br />

in [ml/m 3 ] oder die Massenkonzentration<br />

in [mg/l].<br />

Musste zur permanenten Erfassung des<br />

Gebindefüllstands bisher eine externe<br />

(zusätzliche) Sensorik verwendet werden,<br />

Autor: Dirk Schmitz, Grundfos GmbH, Erkrath<br />

ist das nun mit der neuen App als interne<br />

Lösung verfügbar: Über die in der<br />

Grundfos-Cloud hinterlegte Chemikalien-<br />

Datenbank ist das jeweilige Bruttovolumen<br />

des Gebindes verfügbar; es wird als<br />

„Guthaben“ in die App übertragen. Aufgrund<br />

der realen Dosiermengenmessung<br />

per Dosierpumpe kann so die zugegebene<br />

Chemikalienmenge vom Guthaben subtrahiert<br />

und als Ganglinie angezeigt werden.<br />

Diese kostengünstige, unkomplizierte<br />

und permanente Ermittlung des Gebindefüllstands<br />

eignet sich für den Einsatz<br />

von Einweggebinden. Mithilfe des Trendreports<br />

stehen diese Daten zur Verfügung:<br />

n dosierte Chemikalienmenge [l/h]<br />

n dosiertes Volumen an das Trinkwasser<br />

[m 3 /h]<br />

n Gegendruck [bar]<br />

n Gebindefüllstands-Tendenz [l]<br />

n Ist-Dosierkonzentration [ml/m 3 ]<br />

Effiziente Kontrolle aus der Ferne<br />

Für den Betreiber sind vor allem die per<br />

Fernbedienung verfügbaren Features attraktiv,<br />

weil auf diese Weise zeitintensive<br />

Serviceeinsätze eingespart werden. Hintergrund:<br />

Manche Dosierprozesse benötigen<br />

von Zeit zu Zeit eine Nachjustierung<br />

der Dosierkonzentration oder es ist aufgrund<br />

von problematischen Dosiermedien<br />

die Aktivierung von Dosierfunktionen<br />

der FlowControl erforderlich. Will oder<br />

kann der Betreiber dies nicht selbst erledigen,<br />

können diese Änderungen mit der<br />

Fernüberwachung und Ferneinstellung<br />

durch Service-Spezialisten vorgenommen<br />

werden. Über die Trenddaten und Ereignisse<br />

erfolgt sofort eine Rückmeldung<br />

über die Veränderung der Konzentration<br />

oder Systemoptimierung.<br />

Nicht zuletzt erhöht die Systemlösung<br />

beim erstmaligen Anschluss eines Chemikaliengebindes<br />

bzw. beim Gebindewechsel<br />

den Arbeitsschutz: Damit die Pumpe<br />

das Gebinde akzeptiert, wird mithilfe des<br />

QR- oder Barcodes von Dosierpumpe und<br />

Gebinde in einer Datenbank überprüft, ob<br />

diese Kombination freigegeben ist.<br />

In den seltensten Fällen erlauben industrielle<br />

Betreiber den direkten Zugang in<br />

das eigene Firmennetzwerk, um Daten der<br />

zu überwachenden Dosieranlage in die<br />

Cloud zu übertragen oder zu empfangen.<br />

Deshalb nutzt die Chempairing Suite ein<br />

Gateway mit Mobilfunkübertragung (LP-<br />

WAN, mit End-to-End-Verschlüsselung).<br />

Bild: Grundfos<br />

www.grundfos.de<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

Trockene Schrauben-Vakuumpumpen<br />

Die neue Schrauben-Vakuumpumpen Dryvac DV 500 und<br />

DV 800 verdichten völlig trocken, also ohne Betriebsmittel im<br />

Verdichtungsraum. Sie eignen sich somit als Vorpumpen in der<br />

Lebensmittelverpackung wie auch in Pumpständen von Wärmebehandlungs-<br />

oder<br />

Beschichtungsanlagen.<br />

Durch ihr Schraubendesign<br />

mit speziell<br />

abgestimmter variabler<br />

Steigung arbeiten<br />

sie durch den geringen<br />

Stromverbrauch laut<br />

Hersteller äußerst effizient.<br />

Verglichen mit<br />

ölgeschmierten Vakuumpumpen erfordern sie nur einen<br />

geringen Wartungsaufwand und minimieren so die<br />

Betriebskosten.<br />

Die robuste Schrauben-Vakuumpumpe zeichnet sich überdies<br />

durch eine hohe Partikel- und Kondensatverträglichkeit aus.<br />

Die Pumpen sind mit einem einfach anpass- und vernetzbaren<br />

Frequenzumrichter sowie IE3-Motoren ausgestattet. Auch ein<br />

Monitoring über eine Cloud-Plattform ist auf Wunsch einfach<br />

realisierbar und ab Q3 serienmäßig verfügbar. Die kompakte<br />

Konstruktion ermöglicht die einfache Montage einer<br />

Wälzkolben-Vakuumpumpe Ruvac als Booster.<br />

www.leybold.com<br />

Dosierpumpen mit Ex-Schutz<br />

Seit April <strong>2021</strong> vertreibt AxFlow in Deutschland die leistungsstarken<br />

Prozess- und Dosierpumpen von Bran+Luebbe. Damit<br />

ergänzt AxFlow sein Portfolio im Bereich der Hochdruck-<br />

Injektion in chemischen und petrochemischen Prozessen. Die<br />

präzisen Dosier- und Prozesspumpen von Bran+Luebbe<br />

arbeiten mit Betriebsdrücken bis zu 1000 bar und Förderleistungen<br />

bis zu 80 m³/h. Alle Baureihen erfüllen die Anforderungen<br />

der Atex-Richtlinie (2014/34/EU) und sind bis Zone 1<br />

sowie Temperaturklasse T4 einsetzbar. Für Anwendungen aus<br />

dem Öl- und<br />

Gas-Sektor werden<br />

die Pumpen mit<br />

API 675-Konformität<br />

ausgelegt.<br />

Darüber hinaus<br />

können für die<br />

Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie<br />

viele Modelle mit<br />

Konformitätserklärungen gemäß EU-Verordnungen 1935/2004<br />

sowie 10/2011 geliefert werden.<br />

Die Modelle reichen von kompakten Membran- und Kolbendosierpumpen<br />

bis zu horizontalen und vertikalen Mehrpumpen-<br />

Kombinationen aus hermetisch abgedichteten Prozess- und<br />

Dosierpumpen.<br />

www.axflow.de<br />

FROM WASTE TO VALUE<br />

Mit Innovationen die Abfalltechnik verbessern<br />

Die RedUnit von Vogelsang zerkleinert und verpumpt zähe, trockene oder gemischte Medien in einer Einheit.<br />

Mit der passenden Kombination aus Nass-, Zweiwellen-Zerkleinerern und Pumpen bekommt die robuste RedUnit alles<br />

genau so klein, wie Sie es brauchen. Hohe Leistungskraft bei geringen Stillstandzeiten und wenig Energiebedarf –<br />

die ultimative Effizienzformel, auch in der modernen Lebensmittelverarbeitung. Deshalb wird die RedUnit individuell aus<br />

Zerkleinerern und Pumpen zusammengesetzt und genau auf das Medium abgestimmt, das Sie verarbeiten. Für welches<br />

Medium auch immer – organische Abfälle, Fisch- oder Schlacht abfälle, Getreide oder Plastikverpackungen – es gibt<br />

keinen Kompromiss! Die vielseitige RedUnit kann so gut wie jede Art von Abfallmaterial für weitere Prozesse behandeln.<br />

Deutschlands<br />

Innovationsführer<br />

Vogelsang Gmbh & Co. KG<br />

170. 0.000 untersuchte<br />

Unternehmen<br />

06 | <strong>2021</strong><br />

www.faz.net/Innovationsfuehrer<br />

VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />

vogelsang.info


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Dampfstrahl-Vakuumpumpen aus Grafit<br />

www.gea.com<br />

Ein großes europäisches Chemieunternehmen hat in den letzten Monaten mehrere bestehende Gea<br />

Dampfstrahl-Vakuumpumpen, die zum Absaugen von aggressiven Gasen und Dämpfen im Einsatz<br />

sind, modernisiert und optimiert. Dabei wurden die Porzellanstrahlpumpen durch Strahlpumpen<br />

aus Diabon-Grafit ersetzt, ohne dass die kompletten Vakuumaggregate modifiziert werden mussten.<br />

Innerhalb von wenigen Tagen waren die Anlagen wieder betriebsbereit. Bei diesem Projekt lag der<br />

Fokus auf Energieeinsparung und Betriebssicherheit. Gea konnte durch Simulationsmodelle und<br />

Tests auf dem eigenen Prüfstand die genaue Apparateauslegung für die Vakuumsysteme ermitteln.<br />

Durch die Umrüstung konnte die Leistung der Vakuumsysteme für den Prozess optimiert und der<br />

Energieverbrauch der Pumpen um mehr als 30 % gesenkt werden.<br />

Die Dampfstrahl-Vakuumpumpe entspricht den aktuellen Regelwerken der chemischen Industrie<br />

(AD-2000/EN, Atex, DGRL) und erfüllt die hohen Sicherheitsanforderungen. Die einzelnen Bauelemente<br />

der Strahlpumpe sind so aufeinander abgestimmt, dass durch verschiedene Kombinationen<br />

die unterschiedlichsten Saugparameter erreicht werden können. Energieeinsparungen von mehr als<br />

30 % im Vergleich zu Porzellanstrahlpumpen der gleichen Größe sind möglich.<br />

Pumpenserie in drei neuen Varianten<br />

Ob Gase oder Gas-Flüssigkeitsgemische, die Membranpumpe<br />

N 96 ist laut Hersteller überall dort die richtige Wahl, wo eine<br />

zuverlässige oder präzise Handhabung gefragt ist. Die kompakte<br />

Pumpe ist in drei neuen Varianten erhältlich: mit AC-/DC-<br />

Wandler, Edelstahl- oder Aluminium-Pumpenkopf. Damit<br />

erweitert sich das Anwendungsspektrum auf die Handhabung von<br />

teuren, gefährlichen Gasen wie Tritium.<br />

Ebenso können anspruchsvolle<br />

Medien, die optional eine höhere<br />

Gasdichtigkeit erfordern, sicher<br />

gehandhabt werden. Für aggressive/<br />

korrosive Medien ist man mit der<br />

Membran aus EPDM bzw. mit PTFE-<br />

Beschichtung auf der sicheren Seite.<br />

Chemiefest und mit einer sehr hohen<br />

Dampf- und Kondensatverträglichkeit bedient die N 96 ein<br />

breites Medienspektrum mit einer Temperatur von bis zu 70 °C.<br />

www.knf.com<br />

Vakuumpumpe: klein, kompakt, leicht<br />

Die neue HiPace 80 Neo von Pfeiffer<br />

Vacuum ist eine zuverlässige und vibrationsarme<br />

Turbopumpe, die sich in<br />

zahlreichen Anwendungen sehr gut<br />

einsetzen lässt: Das Anwendungsgebiet<br />

erstreckt sich von Massenspektrometrie<br />

und Elektronenmikroskopie über Lecksucher<br />

bis hin zu RGA-Systemen. Dank der<br />

Laser-Balancing-Technologie und der<br />

integrierten Rotortemperaturmessung<br />

wird die Pumpe den hohen Anwenderanforderungen gerecht.<br />

Durch die integrierte Sensorik gewähren HiPace-Turbopumpen<br />

maximale Betriebssicherheit. Die Pumpe bietet eine hohe<br />

Leistung bei geringem Platzbedarf. Kleiner, kompakter und<br />

leichter als andere Turbopumpen ermöglicht sie die Integration<br />

in portable und mobile Applikationen. Die Pumpen laufen nach<br />

Angaben des Herstellers bis zu fünf Jahre wartungsfrei.<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

RICHTIG<br />

GUTES<br />

KLIMA<br />

Eine funktionierende Infrastruktur ist für<br />

Ihre Bauten das A und O. Unsere ganzheitlichen<br />

Lösungen für effiziente Gebäudetechnik<br />

werden Sie genauso überzeugen<br />

wie unser kompetenter Service.<br />

Erfahren Sie mehr: www.xylem.com<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Genau und hygienegerecht dosieren<br />

Hygienegerecht konzipierte Anlagen und Systeme ermöglichen eine einfache<br />

Reinigung und verhindern Kontaminationen im Produktionsprozess. Diesen<br />

Ansprüchen wird die neue Motor-Membrandosierpumpe Sigma X im Hygienic<br />

Design von ProMinent gerecht. Sie gewährleistet ein genaues und hygienisches<br />

Dosieren von Reinigungsmitteln,<br />

Desinfektionsmitteln, Additiven sowie<br />

Zusatz- und Hilfsstoffen. Die Fördereinheit<br />

ist CIP-fähig bei Temperaturen bis<br />

130 °C und einem Vordruck bis<br />

max. 2 bar. Dosiermengen von 25 bis<br />

1 000 l/h bei Gegendrücken von 10 bis<br />

4 bar sind möglich. Der einfache Aufbau<br />

und die glatten, medienberührenden<br />

Oberflächen der neuen Fördereinheit<br />

bilden die Grundlage für das nahezu spaltfreie und totraumoptimierte Hygienic<br />

Design, das eine leichte Clean-in-Place-(CIP)-Reinigung und schnelle Demontage<br />

ermöglicht. Die Dichtflächen sind gemäß neuesten Richtlinien gestaltet und mit<br />

den geforderten Mindestradien versehen. Optimierte strömungsdynamische<br />

Eigenschaften der neuen Kugelrückschlagventile gewährleisten eine optimale<br />

Verwirbelung an kritischen Stellen.<br />

www.prominent.com<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

Baureihe 3<br />

ermöglicht<br />

Förderströme<br />

bis 4.000 l/h<br />

Komplexe Förderaufgaben bewältigen<br />

Eine Auswahl der Spezialkreiselpumpen des Herstellers Bungartz ist ab sofort auf<br />

Impeller.net im PumpSelector verfügbar. Hier können die Pumpen für die einzelnen<br />

Industriebereiche ausgewählt, konfiguriert und angefragt werden. Die trockenlaufsicheren<br />

Spezialkreiselpumpen<br />

werden für schwierige und komplexe<br />

Förderaufgaben eingesetzt, die von<br />

Standardpumpen nicht zu bewältigen<br />

sind. Wesentliche Merkmale bei der<br />

Förderung toxischer, explosionsfähiger<br />

oder siedender Flüssigkeiten<br />

sind laut Hersteller die Sicherheit, die<br />

erhöhte Verfügbarkeit und die<br />

günstigen Life Cycle Costs.<br />

NEU<br />

www.bungartz.de<br />

Temperaturanpassung im Leitungsnetz<br />

Im Fernwärmenetz Krefeld ist als erstes Projekt seiner Art eine Anlage mit einer<br />

neuartigen Temperatur-Optimierungslösung des Pumpenherstellers Grundfos in<br />

Betrieb gegangen. Die Lösung ermöglicht die zielgenaue Absenkung durch eine<br />

intelligent gesteuerte Beimischung aus dem Rücklauf. Mit der installierten Anlagesoll<br />

in diesem Netzabschnitt zunächst die Vorlauftemperatur im Winter von etwa<br />

110–120 auf 95 °C abgesenkt werden. Die Absenkung erfolgt mithilfe der<br />

Temperatur-Optimierungseinheit von Grundfos. Diese ist<br />

zwischen Hauptnetz und dem betroffenen Netzabschnitt<br />

installiert.<br />

Der Rücklauf wird über die Einheit geführt und mittels<br />

einer Pumpe temperaturgesteuert dem Vorlauf<br />

beigemischt. Die Anlage ist dafür komplett ausgestattet mit<br />

den erforderlichen Komponenten wie Pumpe, Ventilen,<br />

Temperatur- und Drucksensoren sowie einer intelligenten<br />

Temperaturregelung. Die Regeleinheit ermittelt auf Basis<br />

externer Parameter und der Anlagen-Betriebsdaten die<br />

erforderlichen Sollwerte für die Beimischung.<br />

Magnetgekuppelte<br />

GATHER Zahnradpumpen<br />

+ Pulsationsfreie Förderung<br />

+ Nichtschmierende<br />

Flüssigkeiten<br />

Erfahren Sie mehr!<br />

GATHER Industrie GmbH<br />

42489 Wülfrath<br />

Made in Germany<br />

www.grundfos.de<br />

+ fördern + kuppeln + dosieren


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Im Takt kommunizieren<br />

Ethernet-APL und OPC UA bringen Transparenz in das Feld der Prozessanlage<br />

Vom Feldgerät bis in das Unter -<br />

nehmensnetzwerk: Schnelle<br />

Anlagennetzwerke transportieren<br />

sicher Prozessdaten, Gerätediagnosen<br />

und eine Vielzahl von<br />

Metadaten, die in Standard-<br />

Informationsmodellen gekapselt<br />

sind. Das Feld der Prozessanlage<br />

vernetzt Ethernet-APL und<br />

verbindet es damit nahtlos mit<br />

dem Unternehmensnetzwerk.<br />

OPC UA ist das Framework für das<br />

Standard-Informationsmodell von<br />

heute und darüber hinaus. Die<br />

Kombination aus beiden Lösungen<br />

ermöglicht die Orchestrierung von<br />

Technologien, die durchgängig,<br />

nahtlos und im Takt<br />

kommunizieren.<br />

Autoren: Andreas Hennecke, Produktmarketingmanager,<br />

Pepperl+Fuchs GmbH, Mannheim;<br />

Stefan Hoppe, Präsident OPC Foundation, Verl<br />

Standard<br />

IEEE 802.3cg-2019<br />

IEC 61158-2, Type A<br />

IEC 61158-2,<br />

Port Profiles<br />

Ziel und Inhalt<br />

2-Draht Ethernet, 10BASE-T1L<br />

Basierend auf den Technologien Ethernet-APL<br />

und OPC UA spielen Anwendungen<br />

auf höchstem Niveau zusammen:<br />

das gleiche Stück, in der gleichen Tonart<br />

und im gleichen Tempo. Und das zur<br />

Freude von Planern, Betreibern oder Instandhaltern,<br />

die durch direkten Zugriff<br />

auf Daten und Informationen ihre Produktion<br />

und Arbeitsabläufe effektiver gestalten<br />

können. Für eine hohe Akzeptanz<br />

bei Planern und Anwendern müssen neue<br />

Technologien die gleiche Einfachheit und<br />

Zuverlässigkeit wie bestehende Technologien<br />

bieten und gleichzeitig einen echten<br />

Mehrwert erzeugen. Das Feld der Prozessanlage<br />

ist ein Bereich mit besonderen Anforderungen.<br />

Neben Robustheit steht stets<br />

die Einfachheit im Umgang im Vordergrund<br />

– eine gute Erklärung für den Einsatz<br />

der robusten und bewährten 4–20 mA<br />

Schnittstelle.<br />

Der Ethernet Advanced Physical Layer<br />

(Ethernet-APL) stellt sich dieser Herausforderung.<br />

Ethernet-APL ist eine Variante<br />

eines Single Pair Ethernet (SPE), bietet<br />

Stromversorgung und Kommunikation<br />

über eine Zweidrahtleitung mit Verbindungen<br />

als Schraub- und Federzugklemmen,<br />

lange Kabelwege sowie Explosionsschutz<br />

mit integrierter Eigensicherheit.<br />

Kabel: Überblick über Kabel und deren Einfluss auf Kabellängen<br />

Interoperabilität: Funktionale und elektrische Anforderungen an die<br />

Stromversorgung und die Ports als Speisung (Switch) und Last (Gerät)<br />

Passgenauigkeit: Anwendbar in Anlagen mit und ohne explosionsgefährdete<br />

Bereiche<br />

Verbindungstechnik: Einfachheit und Robustheit der Installation<br />

Überspannungsschutz<br />

EMV: Elektromagnetische Verträglichkeit und Robustheit<br />

Relevante Kapitel aus IEC 60079 für den Explosionsschutz<br />

TS 47:<strong>2021</strong><br />

2-Wire Intrinsically Safe Ethernet Concept (2-WISE); Definitionen mit<br />

einfachem Nachweis der Eigensicherheit für Ethernet<br />

0, 11, 25 Unterstützung aller gängigen Zündschutzarten einschließlich<br />

Eigensicherheit allgemein<br />

14 Vorschriften zu Planung, Auswahl und Errichtung der<br />

elektrischen Installation<br />

Ethernet-APL legt alle notwendigen Eigenschaften als Standards offen<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Verfahrensingenieure<br />

in der Prozessindustrie.<br />

01 Beliebige Topologien: Sternförmig (links) oder mit Haupt- und<br />

Stichleitungen (rechts)<br />

Aktuelle und<br />

branchenübergreifende<br />

technische Informationen<br />

über Anlagen,<br />

Komponenten und<br />

Systeme.<br />

02 Ethernet-APL bietet Stromversorgung und Kommunikation über eine<br />

Zweidrahtleitung mit Verbindungen als Schraub- und Federzugklemmen,<br />

lange Kabelwege sowie Explosionsschutz mit integrierter Eigensicherheit<br />

Im Sommer <strong>2021</strong> veröffentlichten die<br />

zwölf an der Entwicklung beteiligten Unternehmen<br />

die Standards, die zusammengenommen<br />

Ethernet fit für den Einsatz im<br />

Feld der Prozessanlage definieren (Tabelle).<br />

Die Standardisierung macht Ethernet damit<br />

allen Marktteilnehmern weltweit über<br />

aktuell vier Nutzerorganisationen, die<br />

FieldComm Group, ODVA, OPC Foundation,<br />

Profibus und Profinet International<br />

zugängig. Detaillierte Interoperabilitätstests,<br />

denen sich die Hersteller unterwerfen,<br />

geben Sicherheit für einen dauerhaft<br />

zuverlässigen Betrieb. Eine integrierte<br />

Physical Layer Diagnose, wie beispielsweise<br />

in der ersten FieldConnex Switch-<br />

Reihe implementiert, unterstützt Techniker<br />

und Ingenieure dabei, das Netzwerk<br />

im Griff und in Funktion zu halten.<br />

Einer für alle<br />

Ein Physical Layer muss so definiert sein,<br />

dass er einerseits den Rahmen für alle<br />

Marktteilnehmer vorgibt und andererseits<br />

einen breiten Einsatz in jedem Typ von<br />

Prozessanlage gewährleistet. Mit Ethernet-APL<br />

sind Anwender frei in der Wahl<br />

der Topologie. Sternförmig laufen bis zu<br />

200 m lange Stichleitungen zu den Feldgeräten.<br />

In Richtung Leittechnik unterstützen<br />

die Switches alle gängigen Topologien<br />

auch mit Ringredundanz für hohe Ansprüche<br />

an die Verfügbarkeit. Bis zu<br />

1 000 m lange Trunk-Segments können<br />

die Infrastruktur und Switches speisen<br />

und bringen Ethernet in die entlegensten<br />

Winkel.<br />

Die Schutzart Eigensicherheit ermöglicht<br />

den Einsatz für jeden explosionsgefährdeten<br />

Bereich bis Zone 0/Div. 1. Die Eigensicherheit<br />

kann man über eine vereinfachte<br />

Dokumentation ohne Berechnungen verifizieren.<br />

Ethernet-APL verwendet den bekannten<br />

Kabeltyp A. Über nur eine Infrastruktur<br />

sind Profibus PA-Geräte und neue APL-<br />

Geräte gemeinsam betreibbar. Ethernet-<br />

APL demonstriert damit wirksamen Bestandsschutz<br />

für existierende Instrumente<br />

bei gleichzeitig einfacher Erweiterbarkeit.<br />

Neue Gewohnheiten kommen mit für<br />

Ethernet-Technik etablierte Kenntnisse<br />

und Arbeitsmittel. Beispiel: zur Überprüfung<br />

existierender Verkabelung bestimmt<br />

man messtechnich die Dämpfung des Kabels<br />

und der Klemmen.<br />

Parallele, standardisierte Kommunikation<br />

ist der Schlüssel für den Erfolg. Als reiner<br />

Physical Layer transportiert Ethernet-<br />

APL alle Protokolle. Während die Anlagensteuerung<br />

über echtzeitfähige Protokolle<br />

wie Profinet oder EtherNet/IP erfolgt, können<br />

Feldgeräte „ihren Technikern“ den<br />

Status auf einem integrierten Webserver<br />

kundtun. Anwendungen wie Asset- oder<br />

Alarm-Management-Systeme erhalten<br />

strukturierten Zugang über OPC UA.<br />

Mehr als nur ein Protokoll<br />

OPC UA ist mehr als nur letzte Meile zum<br />

Gerät – es ist ein Framework für sichere<br />

Interoperabilität: Eine Sammlung von<br />

Technologie-Bausteinen ermöglicht die<br />

Modellierung von Daten und Schnittstel-<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

IMMER<br />

AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

UNIVERSELLES INDUSTRIENETZWERK<br />

Quelle: VDI (2013), MDPI (2019)<br />

External World<br />

Management Level<br />

L4<br />

Planning Level<br />

L3<br />

Supervisory Level<br />

L2<br />

Control Level<br />

L1<br />

Field Level<br />

L0<br />

Semantische Interoperabilität vom Feld bis zur Cloud<br />

Smarte Automatisierungsgeräte<br />

Netzwerksegmente<br />

Funktion<br />

IT-bezogen<br />

OT-bezogen<br />

OPC UA ist kein Protokoll!<br />

Es ist eine Sammlung von<br />

Technologien, die einen<br />

sicheren Austausch von<br />

standardisierten<br />

Informationen vom Sensor<br />

zur Cloud (und zurück)<br />

gewährleisten.<br />

OPC UA over ...<br />

TCP, UDP, MQTT, ... APL,<br />

SPE, 5G, TSN, ...<br />

03 Von der<br />

Automatisierungspyramide<br />

zum<br />

Informations netzwerk<br />

len, um somit einen sicheren Austausch<br />

von standardisierten Informationen skalierbar<br />

vom Feld bis in die Cloud (und zurück)<br />

zu ermöglichen – inklusive Geräteerkennung,<br />

Onboarding und mehr.<br />

Es gibt eben nicht das eine Protokoll, das<br />

perfekt für Echtzeitmechanismen im Feld<br />

ist, aber auch Cloud-Anforderungen erfüllt:<br />

OPC UA liefert daher verschiedene Basismechanismen<br />

zur Verteilung von Informationen<br />

und nutzt dazu verschiedene unterlagerte<br />

Transportwege wie TCP, UDP,<br />

HTTPS, MQTT, REST-API...APL, SPE, 5G,<br />

TSN etc. Als Beispiel wird „OPC UA over<br />

MQTT“ vertikal in die Cloud und „OPC UA<br />

via REST“ für die Interaktion mit Webapplikationen<br />

genutzt. Die Erweiterung mit weiteren<br />

Industrie-relevanten Transportlayern<br />

In der Prozessautomatisierung wird sich<br />

(mit langem Atem) „OPC UA over APL“ als<br />

Nachfolger des heutigen De-facto-Standards<br />

Hart etablieren und sich nach und nach als<br />

neue Lösung durchsetzen – zunächst für den<br />

„North Port“ für den „zweiten Kanal“ der<br />

NOA-Diagnose, später dann auch für den<br />

„South Port als Datenkanal“.<br />

Stefan Hoppe<br />

ermöglicht erweiterte Einsatzszenarien,<br />

bietet aber auch Investitionsschutz: Mit<br />

Ethernet-APL wächst OPC UA beispielsweise<br />

in der Prozessindustrie von der Edge in<br />

die Feldebene, andere Erweiterungen sind<br />

zum Beispiel 5G für mobile Anwendungen.<br />

Der eigentliche Mehrwert oberhalb der<br />

Transportschichten sind aber viele zusätzliche<br />

OPC UA Dienste wie z. B. automatisches<br />

Puffern der Informationen bei<br />

Ausfall der Kommunikationsstrecke,<br />

Redundanz- oder Auditfunktionen.<br />

Wege zur IT-Sicherheit<br />

OPC UA bietet integrierte „by design“ Security<br />

auf verschiedenen Ebenen für das<br />

Transport-, Applikations- und Benutzerlevel.<br />

Spezifikation und Sourcecode wurde<br />

von internationalen Security Experten,<br />

z. B. dem BSI aus Deutschland analysiert,<br />

Open Source hilft zusätzlich, Vertrauen zu<br />

schaffen. Wichtig: Die Sicherheit geht<br />

über verschiedene Transportwege hinweg<br />

vom Sender bis zum Empfänger.<br />

Standardisierte Daten und deren Kontext<br />

(kurz: Semantik) zu übertragen, ist ein<br />

wesentlicher Schlüssel zum schnelleren<br />

Engineering und Verständnis von Daten.<br />

Die OPC Foundation organisiert und harmonisiert<br />

derzeit in mehr als 63 Initiativen<br />

mit anderen Organisationen: Nur durch<br />

die Kombination der OPC UA Informationstransport-Sicherheitstechnologie<br />

(das<br />

„Wie“) mit den standardisierten Datenmodellen<br />

der Partner (das<br />

„Was“) ist sichere industrielle<br />

Interoperabilität<br />

gewährleistet.<br />

Aus der Prozessindustrie<br />

haben sich Verbände<br />

wie „The Open<br />

Group“ mit dem Standard<br />

OPA-S ebenso für<br />

OPC UA als integriertem<br />

Standard entschlossen<br />

wie NOA<br />

(für den Diagosekanal),<br />

MTP und MDIS.<br />

Weitere UA-basierende<br />

Informationsmodelle sind DEXPI, PA-DIM<br />

aber auch 31 UA-Beschreibungen vom<br />

VDMA für z. B. Pumpen, Motoren, Wägetechnik<br />

und weitere Komponenten.<br />

Schutz der Anwender<br />

Die OPC Foundation könnte man (gemeint<br />

im besten Sinne) als die „Vereinten<br />

Nationen der Automation“ bezeichnen.<br />

Jede der Mitgliedsfirmen, ob groß oder<br />

klein, hat nur eine Stimme. Über die IPR<br />

Policy der OPC Foundation gewähren die<br />

über 820 Firmen einen Patentschutz zur<br />

Nutzung der OPC UA Technologie (quasi<br />

einen Nicht-Angriffs-Schutz) – nicht nur<br />

gegenseitig, sondern auch für Nicht-OPC-<br />

Mitglieder, die OPC UA implementieren<br />

oder einfach nur nutzen. Offene Spezifikationen,<br />

Open Source und ein OPC-Labor,<br />

das auch für nicht zahlende OPC-Mitglieder<br />

offen ist, bieten eine gute Grundlage<br />

zur Verbreitung der Technologie.<br />

Die OPC Foundation Field-Level-Initiative<br />

(FLC) stellt das weltweite Gravitationszentrum<br />

für die Erweiterung von OPC UA<br />

in der Feldebene dar: 320 Experten aus<br />

mehr als 65 Unternehmen arbeiten an dem<br />

gemeinsamen Ziel, den Anwendungsbereich<br />

von OPC UA auf die Feldebene zu erweitern<br />

und dabei alle Anforderungen der<br />

Feldkommunikation wie optionalen Determinismus,<br />

funktionale Sicherheit und<br />

Motion abzudecken. OPC UA wird damit<br />

als einheitlicher und durchgängig sicherer<br />

Kommunikationsstandard in der Fabrikund<br />

Prozessautomatisierung etabliert werden.<br />

Die Harmonisierung der Anforderungen<br />

aus der Prozess- und Fabrikautomation<br />

wird zu gemeinsamen Gerätediensten<br />

führen – die ersten Live-Demos werden auf<br />

der SPS im November <strong>2021</strong> zu sehen sein.<br />

Ausblick<br />

Ethernet-APL ist der Enabler für die nahtlose<br />

und transparente Kommunikation<br />

vom Unternehmen bis in das Feld der Anlage.<br />

Die Technologie basiert auf bekannten<br />

Installationstechniken und erschließt<br />

sich damit Veteranen und Berufsanfängern<br />

gleichermaßen. Die Kombination<br />

Ethernet-APL mit OPC UA liefert ein starkes<br />

Angebot eines durchgängigen Informationsflusses<br />

vom Feld bis in die Cloud,<br />

einschließlich End-to-End-Sicherheit<br />

über verschiedene verkettete Transportschichten.<br />

Diese Kombination wird die digitale<br />

Transformation in den nächsten<br />

Jahrzehnten gestalten.<br />

Fotos: Pexels/www.pixabay.com, Pepperl+Fuchs,<br />

OPC Foundation<br />

www.ethernet-apl.org<br />

www.pepperl-fuchs.com/apl<br />

www.opcfoundation.org/apl<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Komplette HMI-Systeme<br />

Der Trend zu individualisierten<br />

Produkten und immer kürzeren<br />

Fertigungszeiten treibt die<br />

Automatisierung vieler Branchen<br />

voran. Ein Hersteller bietet seinen<br />

Kunden jetzt komplette<br />

HMI-Lösungen aus einer Hand<br />

und hat mit der Übernahme des<br />

Automatisierungsspezialisten CRE<br />

Rösler Electronic sein Produktprogramm<br />

noch einmal deutlich<br />

erweitert. CRE fertigt Industrie Panel-PCs, Industrie-Monitore<br />

und Embedded PCs für zahlreiche Branchen. Speziell für<br />

hygienekritische Bereiche wie die Lebensmittel-, Pharma- und<br />

Chemieindustrie sind Edelstahl-Panel-PCs im Programm. Die<br />

komplett geschlossenen und hygienegerecht konstruierten PCs<br />

sind für die Hochdruck-Dampfstrahlreinigung ausgelegt (IP69K)<br />

und können sogar während des laufenden Betriebs gesäubert<br />

werden. Für die absolute Dichtheit sorgt eine besondere<br />

Hygienedichtung in der aufgesetzten gewinkelten Gehäuserückwand.<br />

Die 45 mm flachen Panel-PCs werden mit vier verschiedenen<br />

Display-Größen angeboten (15, 19, 21,5 und 42") –<br />

Sondergrößen sind auf Anfrage möglich. Die Panel-PCs können<br />

auch mit Handschuhen bedient und optional mit einem<br />

RFID-Lesegerät und Bluetooth ausgestattet werden. Neben den<br />

Standard-Schnittstellen integriert CRE auf Wunsch weitere<br />

Schnittstellen.<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

Zuverlässiger Überspannungsschutz<br />

Die Varitector PU AC I S-Linie bietet einen steckbaren Schutz<br />

von 25 kA bei einer Breite von 1 TE. Die Komponenten sind<br />

entsprechend IEC 61643-11 zertifiziert, bieten aber weit mehr<br />

als Standardgeräte, beispielsweise einen sicherungslosen<br />

Betrieb bis 315 A. Zusätzlicher Platz, Installationsaufwand und<br />

Kosten für eine separate Vorsicherung entfallen. Ein Zeitsparer<br />

sind die steckbaren Ableiter, die<br />

den Wartungsaufwand reduzieren.<br />

Der intelligente Verriegelungsmechanismus<br />

gewährleistet einen<br />

zuverlässigen Betrieb auch unter<br />

rauen Umgebungsbedingungen.<br />

Ein Kodierungssystem verhindert<br />

das Vertauschen der Ableiter. Auch<br />

für Anwendungen, in denen eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

gefordert ist, eignet sich der Überspannungsschutz. Die<br />

Produkte sind leckstromfrei und dürfen gemäß der neuen<br />

technischen Anwendungsregel VDE-AR-N 4100 im Vorzählerbreich<br />

installiert werden. So kombiniert die S-Line die<br />

Eigenschaften von spannungsschaltenden und spannungsbegrenzenden<br />

Schutztechnologien zu einem Überspannungsschutz<br />

der Klasse I. Die integrierte Phase GDT-Technologie ist<br />

kompakt aufgebaut und verwendet eine spannungsschaltende<br />

Technologie mit einer sehr niedrigen Restspannung. Damit<br />

erreichen die Produkte eine marktführend niedrige Folgestromstärke,<br />

sodass auch 16-A-Sicherungen der Betriebsklasse gG<br />

nicht auslöst werden.<br />

www.weidmueller.com<br />

Neue Gehäuseserie aus Edelstahl<br />

Die neue, in Edelstahl ausgeführte SR-Gehäusebaureihe gesellt<br />

sich zu der in glasfaserverstärktem Kunststoff ausgelegten<br />

GR-Serie und komplettiert das Portfolio an flexiblen Steuerungsund<br />

Verteilungslösungen in Zündschutzart „Ex e“ (erhöhte<br />

Sicherheit). Zur Markteinführung der auf Anforderungen im<br />

Bereich chemischer und pharmazeutischer<br />

Industrien ausgerichteten GR-Serie stehen<br />

zunächst mehrere Varianten an Remote-I/O-<br />

Gehäusen zur Verfügung. Diese werden<br />

kontinuierlich durch zehn weitere Ausprägungen,<br />

wie etwa Klemmen- und Steuerkästen,<br />

Befehls- und Meldegeräte oder<br />

Lasttrenn- und Sicherheitsschalter sowie<br />

Feldbuslösungen ergänzt, sodass Anwender<br />

künftig aus einem lückenlosen Portfolio schöpfen können.<br />

Die SR-Serie umfasst über 30 Gehäusegrößen in langlebigem<br />

Edelstahl. Zur weiteren Steigerung der Kosteneffizienz sind die<br />

IP66/Nema-4X-Gehäuse immer auf eine Grundausführung<br />

reduziert. Jegliches Zubehör, wie Flanschplatten, Scharniere,<br />

Drehriegel oder Deckel-Sicherheitsverschlüsse,<br />

wird nur nach entsprechender<br />

Kundenspezifikation durch Pepperl+Fuchs<br />

integriert. Die Montage der für einen Temperaturbereich<br />

von –60 bis +120 °C zertifizierten<br />

Gehäuse am Einsatzort ist sowohl in vertikaler<br />

als auch horizontaler Ausrichtung möglich.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


BETRIEBSTECHNIK<br />

Tankprüfung to go<br />

Spezialfahrzeug vereinfacht Inspektion von Flüssiggasbehältern<br />

Flüssiggastanks werden<br />

wiederkehrend von zugelassenen<br />

Überwachungsstellen geprüft.<br />

Beim üblichen Verfahren wird ein<br />

Teil des Gases verdampft und<br />

zurück in den Tank geleitet. Das<br />

hat in der Praxis jedoch Nachteile,<br />

deshalb wurde jetzt ein Spezialfahrzeug<br />

mit Flüssiggastank<br />

entwickelt.<br />

Der neue Prüf-LKW von TÜV SÜD ist<br />

seit September 2020 im Einsatz – der<br />

erdverlegte Stahltank des Kunden schon<br />

rund 30 Jahre. Er fasst 2 700 l und ist zum<br />

Schutz vor Korrosion mit einer Schicht<br />

aus Epoxidharz ummantelt. Bei der Prüfung<br />

nach Betriebssicherheitsverordnung<br />

wird festgestellt, ob der Tank bis zur<br />

nächsten Prüfung sicher verwendet werden<br />

kann. Der Tank zeigte keine gravierenden<br />

Mängel und kann bis zur nächsten<br />

Prüfung in zehn Jahren sicher verwendet<br />

werden.<br />

Früher stiegen die Sachverständigen mit<br />

einer Taschenlampe in vollständig entleerte<br />

Behälter, um mögliche Schäden an der<br />

Innenwand oder an den Schweißnähten<br />

des Stahlbehälters zu erkennen. Moderne<br />

Tanks haben mittlerweile keine Einstiegsöffnungen<br />

mehr, jetzt kommen Piezoelemente<br />

zum Einsatz für eine sogenannte<br />

zerstörungsfreie Prüfung. Die Sensoren<br />

werden auf der Oberfläche des Tanks aufgebracht<br />

und erfassen bereits kleinste Unregelmäßigkeiten<br />

in der Behälterwand.<br />

Autor: Daniel Kraus, Abteilung Anlagensicherheit,<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH, Hof<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Mängel abhören<br />

Risse in der Behälterwand, defekte<br />

Schweißnähte und andere Mängel führen<br />

dazu, dass der Werkstoff arbeitet, während<br />

der Innendruck steigt. Ein Mikro riss<br />

wächst, was akustische Signale erzeugt,<br />

die sich über die Behälterwand fortpflanzen.<br />

Mit den Piezoelementen kann einfach<br />

ermittelt werden, ob der Tank frei von<br />

Mängeln ist – wie mit einem Seismografen,<br />

der feinste Schwingungen in der Erdkruste<br />

detektiert. Sie horchen den Tank<br />

quasi ab, während er mit dem Prüfdruck<br />

beaufschlagt wird. Schadhafte Stellen sind<br />

durch Unterschiede in der Laufzeit und<br />

der Triangulation der Signale genau zu lokalisieren.<br />

Bei Gefahr im Verzug wird unmittelbar<br />

abgebrochen.<br />

Sobald die Piezoelemente am Behälter<br />

angebracht sind, wird aus dem Fahrzeugtank<br />

eine geringe Menge Flüssiggas<br />

in den erdverlegten Tank gepumpt. So<br />

wird der Stahlbehälter unter Druck gesetzt<br />

und der benötigte Prüfdruck erzeugt.<br />

Das neue Verfahren vereinfacht<br />

den Ablauf der Prüfung – auch für Betreiber:<br />

■ Gesparte Zeit: Der Sachverständige<br />

muss nur einen Schlauch für die Gasphase<br />

anschließen und nicht wie üblich zwei.<br />

Die Anlage kann schneller wieder in Betrieb<br />

gehen.<br />

■ Mehr Sicherheit: Ein Liter flüssiges Gas<br />

verdampft zu 260 l Gas. Der zweite<br />

Schlauch leitet bisher das flüssige Gas<br />

zum Verdampfer. Beim neuen Verfahren<br />

führen die Experten die Gasphase dem<br />

Behälter direkt und<br />

mit niedrigerer Temperatur<br />

zu, was noch<br />

sicherer ist.<br />

■ Unabhängig vom<br />

Füllstand: Bei der herkömmlichen<br />

Vorgehensweise<br />

musste der<br />

Betreiber gewährleisten,<br />

dass der Tank zum<br />

Das Tankfahrzeug hat sich<br />

schon bei vielen Prüfeinsätzen<br />

bewährt. Aktuell wird<br />

ein weiteres Fahrzeug mit<br />

LPG-Tank vorbereitet, das<br />

dann ebenfalls bundesweit<br />

im Einsatz sein soll.<br />

Prüftermin mindestens<br />

zu einem Viertel<br />

gefüllt ist. Die geringe<br />

Menge, die zum<br />

Druckaufbau benötigt<br />

wird, entnimmt der<br />

Sachverständige statt aus dem zu prüfenden<br />

Tank aus dem eigenen Tankfahrzeug.<br />

■ Genauere Prüfergebnisse: Strömt flüssiges<br />

LPG in den Tank, rauscht das und lokale<br />

Temperaturänderungen führen zu Vibrationen.<br />

Diese zeichnen die Piezoelemente<br />

als Störgeräusche auf. Die akustischen<br />

Sig nale etwaiger Mängel sind dann<br />

schwerer zu erkennen.<br />

■ Gesparte Kosten: Nur zwei Sensoren<br />

werden benötigt, die sich einfach am<br />

Domschacht anbringen lassen. Sonst erforderte<br />

die Prüfung einen weiteren Sensor,<br />

um die sicherheitsrelevanten Mängel<br />

zuverlässig von den Störgeräuschen zu<br />

unterscheiden. Insbesondere bei erdverlegten<br />

Tanks kann das mit Bodenaushub<br />

Daniel Kraus<br />

verbunden sein, um den dritten Sensor<br />

am Tank anzubringen.<br />

Die TÜV-SÜD-Prüfungen der vergangenen<br />

Jahre zeigen: Lediglich einem Prozent<br />

der Tanks wurde ein Ende der Nutzungsund<br />

Lebensdauer bescheinigt.<br />

Ein passendes Video zum Thema gibt es<br />

hier: https://youtu.be/IDdOhcyV0o0<br />

Fotos: TÜV SÜD Industrie Service<br />

www.tuvsud.com/de-is<br />

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BETRIEBSTECHNIK<br />

Lecks erschnüffeln<br />

Sichere Dichtheitsprüfung von Kühl- und<br />

Kältekreisläufen<br />

Die Regularien zur Dichtheit von<br />

Kühl- und Kältemitteln werden im<br />

Kontext der globalen Erd-<br />

erwärmung immer strikter.<br />

Deshalb werden zunehmend<br />

höhere Ansprüche an energieeffiziente<br />

HVAC-R-Systeme<br />

(heating, ventilation, air<br />

conditioning and refrigeration)<br />

gestellt. Hier leisten Lecksuchsysteme<br />

einen wichtigen Beitrag,<br />

weil sie die Dichtheit von Kühl-<br />

und Kältekreisläufen präzise<br />

gewährleisten.<br />

Autor: Dennis Harder, Market Segment Industry,<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH, Asslar<br />

Kälte- und Klimatechnik<br />

begegnet den Menschen<br />

täglich – Kühlschränke<br />

und Klimaanlagen<br />

funktionieren nach einem<br />

physikalischen Prinzip:<br />

dem Wechsel von gas- und flüssigförmigen<br />

Aggregatzuständen. Flüssigkeiten,<br />

die sich in den gasförmigen<br />

Zustand ausdehnen, entziehen der<br />

umgebenden Substanz oder Fläche Wärme.<br />

Im industriellen Bereich wird dieser<br />

Prozess durch Kältemittel unterstützt.<br />

Diese verdampfen oder sieden bei viel<br />

niedrigeren Temperaturen als Wasser und<br />

ermöglichen, Wärme schneller ihrer Umgebung<br />

zu entziehen.<br />

Ein Kältekreislauf besteht im Wesentlichen<br />

aus Kompressor, Verdampfer, Verflüssiger,<br />

Entspannungsventil und verschiedenen<br />

Verbindungspunkten. Dazu<br />

gehören Schweißnähte und Verschraubungen<br />

zwischen den einzelnen Bauteilen.<br />

Jede dieser Komponenten muss einer<br />

Dichtheitsprüfung unterzogen werden,<br />

damit das komplette System effizient und<br />

nachhaltig über den gesamten Lebenszyklus<br />

funktioniert. Das beträchtliche Treibhauspotenzial<br />

von Kältemitteln ist Grundlage<br />

immer strikterer Regularien und Normen<br />

in der Kälte- und Klimatechnik.<br />

Regularien und Normen<br />

Die Dichtheit von Kühl- und Kältesystemen<br />

wird mittels eines Massenverlusts,<br />

der über eine bestimmte Zeit erfolgt, beschrieben.<br />

In der Kälte- und Klimatechnik<br />

01 Der Helium- und<br />

Wasserstoff-Schnüffellecksucher<br />

ist auch in<br />

rauen Umgebungen für<br />

den 24-Stunden-<br />

Einsatz<br />

ausgelegt<br />

wird die Einheit Gramm pro Jahr (g/a) für<br />

den Verlust des Kältemittels in einem System<br />

verwendet. Dies ist auf die Komplexität<br />

und Größe des Systems zurückzuführen,<br />

da dadurch natürlich mehr potenzielle<br />

Leckagen auftreten können. Das betrifft<br />

chemische Prozesse, die großangelegte<br />

Prozesskühlung beispielsweise bei der<br />

Herstellung von Lebensmitteln oder Pharmazeutika<br />

einsetzen.<br />

Den Anforderungen von Regularien und<br />

Normen folgend, müssen Kältekreisläufe<br />

so dicht wie möglich gehalten werden.<br />

Denn bereits kleinste Lecks können immense<br />

Schäden verursachen. Dazu zählen<br />

unter anderem reduzierte Systemleistung,<br />

erhöher Energiebedarf, Überhitzung sowie<br />

Beschädigung und Versagen des Kompressors.<br />

Gleichzeitig stellen die zunehmend<br />

strikteren Regularien und Normen<br />

die Industrie vor eine immer größere Herausforderung.<br />

Bis zum Jahr 2030 werden<br />

verschiedene Kältemittel durch eine<br />

Schritt-für-Schritt-Reduktion verboten,<br />

was einen hohen Aufwand für Zulieferer<br />

und Hersteller mit sich bringt: Das gesamte<br />

System muss überarbeitet werden, um<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

eine effiziente und gleichzeitig kostengünstige<br />

Arbeitsweise des Gesamtsystems<br />

zu gewährleisten.<br />

Höhere Standards gefragt<br />

Um die Vorschriften zu erfüllen, sind<br />

energieeffizientere HVAC-R-Systeme gefragt.<br />

Daneben wächst der Anspruch an<br />

Qualitäts- und Produktivitätsstandards,<br />

sodass bereits im Produktionsprozess die<br />

Leckagekontrolle eine wichtige Rolle<br />

spielt. Vor der tatsächlichen Dichtheitsprüfung<br />

sind daher zwei wesentliche Herstellungsschritte<br />

erforderlich: Trocknung<br />

und Dichtheitsprüfung der Systeme. Diese<br />

wirken sich direkt auf die Lebensdauer<br />

und Leistungsfähigkeit des Geräts aus.<br />

Damit Leckagen frühzeitig erkannt und<br />

ausgebessert werden können, werden alle<br />

Komponenten, die mit Kältemittel in Verbindung<br />

kommen, individuell geprüft. Die<br />

Anforderungen an den Dichtheitsprüfprozess<br />

sind nicht nur von der Grenzleckagerate<br />

abhängig, sondern auch von dem verwendeten<br />

Prüfgas und dessen Konzentration,<br />

der Prüfzeit, dem Grad der Automatisierung<br />

und von der Frage, ob es sich um<br />

eine lokalisierende oder integrale Prüfmethode<br />

handelt. Um die geforderte Grenzleckagerate<br />

einzuhalten, wird nach einem<br />

Groblecktest, mit beispielsweise luftbasierten<br />

Prüfmethoden, eine Dichtheitsprüfung<br />

im Vakuum bzw. in einer Akkumulationskammer<br />

durchgeführt. Für eine<br />

Lokalisierung der Leckage kann darüber<br />

hinaus eine Schnüffelprüfung angewendet<br />

werden.<br />

Ist die Prüfung der einzelnen Komponenten<br />

erfolgreich abgeschlossen, werden<br />

im nächsten Produktionsschritt die einzelnen<br />

Komponenten zu einem System<br />

zusammengebaut und verschweißt. Nach<br />

einem optionalen Groblecktest mit Luft<br />

wird der Kältekreislauf evakuiert und<br />

gleichzeitig vakuumgetrocknet.<br />

Erhöhte Langlebigkeit<br />

Das Evakuieren und die gleichzeitige<br />

Trocknung des Systems haben einen essenziellen<br />

Einfluss auf die spätere Effizienz<br />

und Zuverlässigkeit des Systems. Ein<br />

besonderes Augenmerk liegt dabei auf der<br />

Trocknung der Restfeuchtigkeit: Die Herausforderung<br />

besteht darin, die dünne<br />

Feuchtigkeitsschicht zu entfernen, die an<br />

den Innenflächen von Kompressor, Verflüssiger,<br />

Verdampfer, Ventilen und Leitungen<br />

haftet. Wird das System nicht aktiv<br />

getrocknet, verbleibt Restfeuchtigkeit, die<br />

im Betrieb einfrieren und Ausfälle im Expansionsventil<br />

oder im Verschlussrohr<br />

verursachen kann. Darüber hinaus reagiert<br />

Wasser mit dem Kältemittel und bildet<br />

Säuren, die korrodieren und/oder Ablagerungen<br />

bilden können. Es droht ein<br />

Ausfall bzw. eine Beeinträchtigung des<br />

02 Das Gerät bietet selbst bei großen Lecks kurze Wiederherstellungszeiten und sichert so eine<br />

maximale Betriebsverfügbarkeit bei niedrigem Wartungsaufwand und geringeren Servicekosten<br />

Systems, da das Kältemittel in Verbindung<br />

mit Wasser natürlich erst später den Aggregatzustand<br />

wechselt und dadurch das<br />

System nicht mehr effizient kühlt.<br />

Die Vakuumtrocknung ist daher entscheidend<br />

für den erfolgreichen Langzeitbetrieb<br />

des Systems. Sie reduziert die<br />

Restfeuchtigkeit an den inneren Oberflächen<br />

der Komponenten und verbessert<br />

sowohl den anschießenden Dichtheitsprüfprozess<br />

als auch das Einfüllen des<br />

Kältemittels. Üblicherweise werden dafür<br />

ölgedichtete Drehschieberpumpen mit einem<br />

Saugvermögen von 10 bis 30 m 3 /h<br />

eingesetzt. Durch das geringe Saugvermögen<br />

wird das Gefrieren der Restfeuchtigkeit<br />

im System verhindert, und ölgedichtete<br />

Drehschieberpumpen erreichen ein<br />

stabiles Endvakuum.<br />

Sobald der Kältekreislauf evakuiert und<br />

vakuumgetrocknet ist, wird ein Prüfgas,<br />

beispielsweise Helium oder Wasserstoff,<br />

eingeleitet. Der Prüfdruck sollte dem späteren<br />

Arbeitsdruck des Systems entsprechen,<br />

um eine Leckageprüfung unter reellen<br />

Bedingungen abbilden zu können. Um<br />

Prüfgaskosten zu sparen, wird oftmals<br />

nicht mit 100 % Prüfgaskonzentrationen<br />

gearbeitet. Damit sich das Prüfgas dennoch<br />

effektiv im System verteilen kann,<br />

muss das System optimale Konditionen<br />

aufweisen. Das heißt: Ein luftleerer Raum,<br />

ohne Feuchtigkeit und sonstige Gase. Für<br />

Systeme mit einem großen Kältekreislaufvolumen<br />

bieten sich Prüfgas-Rückgewinnungsanlagen<br />

an.<br />

Prüfung mit dem Lecksucher<br />

Anschließend werden mit einem Schnüffellecksucher<br />

die einzelnen Schweiß- und<br />

Lötverbindungen, Ventile und Anschlüsse<br />

geprüft. Dichtheitsprüfungen mit Helium-<br />

bzw. Wasserstoff-Schnüfflern sind in<br />

Bezug auf Ansprechzeit, Genauigkeit und<br />

Empfindlichkeit optimal geeignet. Der<br />

Lecksucher ASM 306 S von Pfeiffer Vacuum<br />

ist hierfür gut geeignet und auch in industriellen<br />

Umgebungen für den 24-Stunden-Einsatz<br />

ausgelegt. Durch seine hohe<br />

Empfindlichkeit von 0,2 g/a ermöglicht er<br />

präzise und fehlerfreie Messungen. Für<br />

die Durchführung schneller und wiederholbarer<br />

Messungen entwickelt, bietet<br />

das Gerät selbst bei großen Lecks kurze<br />

Wiederherstellungszeiten und sichert so<br />

eine maximale Betriebsverfügbarkeit bei<br />

niedrigem Wartungsaufwand und geringeren<br />

Servicekosten. Nutzer profitieren<br />

von größeren Wartungsintervallen und<br />

einfacherem Austausch von Verschleißteilen.<br />

Dank der leichten und ergonomisch geformten<br />

Schnüffelsonde sichert der<br />

ASM 306 S auch aus größerer Arbeitsentfernung<br />

einfache und präzise Ergebnisse<br />

und gewährleistet so ein ermüdungsfreies<br />

Arbeiten in allen Arbeitsschichten. Darüber<br />

hinaus sorgt die intuitive Bedienung<br />

des hochauflösenden 7-Zoll-Touchscreens<br />

für eine einfache Bedienung, die durch<br />

farbige LEDs unterstützt wird. Je nach Signalstärke<br />

leuchten diese an der Schnüffelsonde<br />

auf und sorgen für fehlerfreie Ablesbarkeit<br />

in Echtzeit.<br />

Der ASM 306 S ist mit unterschiedlichen<br />

Schlauchlängen erhältlich. Je nach Anwendung<br />

ist ein flexibler Austausch jederzeit<br />

möglich. Das kompakte Design und<br />

der geringe Platzbedarf ermöglicht zudem<br />

eine einfache Integration in die Produktionslinie.<br />

Der Prüfgas-Lecksucher deckt alle industriellen<br />

Schnüffelanwendungen ab<br />

und hat sich besonders in der Dichtheitsprüfung<br />

von Kälte- und Klimageräten bewährt.<br />

Die robuste Auslegung des ASM<br />

306 S sichert niedrige Wartungs- und Betriebskosten<br />

bei zuverlässigem Einsatz<br />

rund um die Uhr.<br />

Fotos: Pfeiffer Vacuum, romaset/www.adobe.com<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

Sicherheitsdatenblätter einlesen<br />

Sicherheitsdatenblatt-Ersteller haben jetzt die Möglichkeit, die<br />

Lieferanten-Sicherheitsdatenblätter ihrer Rohstoffe automatisiert<br />

als PDF in der Software GeSi³ einzulesen. Auf dieser<br />

Grundlage können einfach Rezepturen angelegt werden, um<br />

daraus mehrsprachige<br />

Reach- und<br />

GHS-konforme<br />

Sicherheitsdatenblätter<br />

zu<br />

erzeugen. Lange<br />

Zeit bestand<br />

kaum eine<br />

andere Möglichkeit,<br />

als Daten<br />

aus dem Sicherheitsdatenblatt manuell in einer Datenbank zu<br />

erfassen. Mit dem kostenfreien Online-Tool SDBcheck können<br />

Sicherheitsdatenblätter jetzt als ganz normales PDF eingelesen<br />

werden. Durch die Schnittstelle können die gewünschten<br />

Sicherheitsdatenblätter mit wenigen Klicks importiert und<br />

inklusive der europäischen Produktmitteilung in bis zu 34<br />

Sprachen automatisiert erstellt werden. Dadurch wird der<br />

Arbeitsaufwand erleichtert und wertvolle Zeit gespart. Einstufungen<br />

sowie Tox- und Ökotox-Daten der Lieferanten müssen<br />

nicht mehr händisch erfasst werden – Tippfehler werden<br />

vermieden. Damit gelingt die automatisierte Erstellung von<br />

Sicherheitsdatenblättern für Gemische schon beim Einlesen der<br />

Lieferanten-Sicherheitsdatenblätter und zieht sich über den<br />

Einstufungs- und Klassifizierungs-Assistenten bis zum fertigen<br />

mehrsprachigen Sicherheitsdatenblatt durch.<br />

Foto: lucadp/www.istock.com<br />

www.gesi.de<br />

Optimale Erkennungsleistung in jeder<br />

Umgebung<br />

Der intelligente<br />

Funkenmelder Grecon<br />

DLD 1/9 ist seit Mitte<br />

diesen Jahres<br />

VdS-zertifiziert und soll<br />

optimale Erkennungsleistung<br />

für alle<br />

Zündquellen in jeder<br />

Umgebung bieten.<br />

Dank intelligenter<br />

Detektionstechnologie<br />

IDT kann dieser Melder in anspruchsvollen Umgebungen mit<br />

und ohne Fremdlichteinfall eingesetzt werden. Der Melder<br />

DLD 1/9 erkennt Funken, Glimmnester und heiße, nicht<br />

glimmende Partikel auch in Hochtemperaturprozessen. Für<br />

Anwender wird laut Nils Vespermann, Leiter Produktmanagement<br />

Grecon Brandschutz, die Anerkennung von Schutzkonzepten<br />

erheblich erleichtert, da die herausragenden<br />

Eigenschaften des Melders im Rahmen der VdS-Zertifizierung<br />

durch unabhängige Laborprüfungen bestätigt wurden. Der<br />

DLD 1/9 unterscheidet zwischen gefährlichen Zündquellen und<br />

ungefährlichem Fremdlicht. Der smarte Melder ist z. B. in der<br />

Lage zu erkennen, ob es sich um ein Signal handelt, das durch<br />

Lichteinfall durch kleinste, poröse Stellen im Rohr oder durch<br />

unbedachtes Öffnen einer Revisionsklappe handelt. Durch die<br />

einstellbare Empfindlichkeit kann er an die Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendungs- und Einbausituation angepasst<br />

werden. Dadurch werden Täuschungsalarme vermieden und<br />

unerwünschte Produktionsunterbrechungen reduziert.<br />

www.grecon.com<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2021</strong> im 55. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Anzeigendisposition: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 33: gültig ab 1. Oktober 2020<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Sichere chemische Desinfektion<br />

Ein skalierbares System mit einer druckluftbetriebenen<br />

Zweistoffdüse und Durchflussmessern von Bürkert erlaubt die<br />

kostensparende und zuverlässige Desinfektion mit Wasserstoffperoxid<br />

für empfindliche Prozesse in Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

oder Biotechnologie. Das System ist individuell<br />

abstimmbar, sehr flexibel und eignet sich für eine breite Palette<br />

von Anwendungen wie die Sterilisation von Verpackungen,<br />

Hepa-Filtern oder zur Raumdesinfektion. 30- bis 35%iges<br />

Wasserstoffperoxid wird durch Überdruck aus einem Edelstahlvorratsbehälter<br />

zu einem Durchflussregler für Flüssigkeiten<br />

(LFC) gefördert, der die Flüssigkeitsmenge exakt regelt. Die<br />

Zerstäuberluft kommt parallel dazu über einen Massendurchflussregler<br />

(MFC) präzise<br />

dosiert zur Düse. Diese<br />

übernimmt die Vernebelung<br />

der Flüssigphase von feinen<br />

Tröpfchen bis hin zu<br />

feinstem Nebel, der dann<br />

leicht verdampft.<br />

NEUER INTELLIGENTER<br />

FUNKENMELDER<br />

optimale Erkennung aller<br />

Zündquellen in jeder Umgebung<br />

www.buerkert.de<br />

Kunststofffilament als Metallersatz<br />

Evonik hat ein neues 3-D-druckfähiges Filament auf PEEK-Basis<br />

(Polyetheretherketon) entwickelt. Das hochtemperatur- und<br />

chemikalienbeständige ready-to-use Material eignet sich<br />

besonders für die additive Fertigung von anspruchsvollen<br />

industriellen Kunststoffteilen. Der Hochleistungskunststoff kann<br />

in gängigen extrusionsbasierten 3-D-Druck-Technologien wie<br />

Fused Filament Fabrication (FFF) oder Fused Deposition<br />

Modeling (FDM) verarbeitet werden. Evonik bringt das neue<br />

Filament unter dem Markennamen Infinam PEEK 9359 F auf<br />

den Markt. Dank seiner hohen mechanischen Festigkeit,<br />

Hydrolysebeständigkeit sowie dem inhärenten Flammschutz<br />

eignet es sich besonders zur Herstellung leichter und leistungsstarker<br />

3-D-Bauteile für die Öl- und Gasbranche.<br />

www.evonik.com<br />

Handlingsystem mit Vakuumpumpen<br />

Industrielle Vakuum-<br />

Handlingsysteme<br />

werden in den<br />

verschiedensten<br />

Situationen eingesetzt,<br />

z. B. für das Greifen<br />

von Teilen mit<br />

unterschiedlichem<br />

Gewicht. GVmax HD,<br />

die Heavy-Duty-Vakuumpumpenserie von Coval, ist laut<br />

Hersteller robust und durch ihre Modularität an verschiedene<br />

Anwendungen anzupassen. Die IO-Link-Kommunikationsschnittstelle<br />

ermöglicht eine schnelle Installation, kontinuierliche<br />

Diagnose, zentralisierte Konfiguration sowie eine effektive<br />

Kommunikation mit übergeordneten Protokollen (Ethernet/IP,<br />

Profinet, Ethercat etc.). Die GVmax HD Vakuumpumpe ist mit<br />

einer einstufigen Venturidüse ausgestattet, bietet eine hohe<br />

Saugleistung sowie kurze Evakuierungszeiten.<br />

www.coval-germany.com<br />

REINHEIT IN PERFEKTION<br />

HOCHREINE LÖSEMITTEL<br />

PERFEKTE ERGEBNISSE<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> 41


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Abwärme nutzen<br />

Nachhaltige Stromerzeugung mit niedrigen Temperaturen<br />

Niedertemperaturwärme, wie sie<br />

als Abwärme in der Industrie<br />

entsteht, bietet große Potenziale<br />

für eine nachhaltige und bedarfsgerechte<br />

Stromversorgung. Mit<br />

dem Kraftwerkstechnikum<br />

MoNiKa (Modularer Niedrigtemperaturkreislauf<br />

Karlsruhe) ist<br />

am Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT) eine europaweit<br />

einzigartige Forschungsinfrastruktur<br />

in Betrieb gegangen.<br />

Autorin: Dr. Jutta Witte, Journalistenbüro<br />

Surpress, Tübingen<br />

Mit Blick auf eine möglichst CO 2<br />

-arme<br />

und energieeffiziente Stromerzeugung<br />

hat Niedertemperaturwärme in den<br />

letzten Jahren zunehmend an Bedeutung<br />

gewonnen. „Statt Wärme, die ohnehin als<br />

Überschuss vorhanden ist, in die Umgebung<br />

abzuführen, ist es sinnvoller, sie weiter<br />

zu nutzen und damit Strom zu produzieren“,<br />

erklärt Dr. Dietmar Kuhn, Leiter<br />

der Arbeitsgruppe Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

am Institut für Thermische<br />

Energietechnik und Sicherheit (Ites) des<br />

KIT. Um Wärme von unter 200 °C für die<br />

Versorgung von Privathaushalten zu verstromen,<br />

kommen sogenannte ORC-Anlagen<br />

zum Einsatz. Sie basieren auf dem Organic-Rankine-Cycle.<br />

Hierbei handelt es sich um einen Flüssig-Dampf-Kreislauf,<br />

bei dem ein Fluid im<br />

Kreis gepumpt und unter Druckerhöhung<br />

aufgeheizt wird, bis es verdampft. Der heiße<br />

Dampf wird über eine Turbine geführt,<br />

die ihm den Druck und die Temperatur<br />

wieder entzieht und in Bewegungsenergie<br />

und Strom verwandelt. Im Technikum<br />

MoNiKa arbeiten die Experten mit Propan<br />

als Medium, das bei hoher Leistungsfähigkeit<br />

einen sehr niedrigen GWP-Faktor aufweist,<br />

der das Treibhauspotenzial angibt<br />

(GWP: Global Warming Potential).<br />

Strategien für die Effizienzsteigerung<br />

Bislang liegt der Wirkungsgrad, das heißt<br />

die Stromausbeute aus Wärmeüberschüssen,<br />

bei ORC-Anlagen bei nur 10 bis 15 %.<br />

Zentrales Ziel der Karlsruher Wissenschaftler<br />

und Wissenschaftlerinnen ist es<br />

deswegen, neue Strategien für die Effizienzsteigerung<br />

von ORC-Anlagen zu entwickeln<br />

und deren CO 2<br />

-Fußabdruck zu senken.<br />

So wird im Technikum der Dampfkreislauf<br />

anders als in den meisten ORC-<br />

Kraftwerken überkritisch betrieben. Das<br />

heißt: Mit Blick auf Temperatur, Druck<br />

und Dichte wird der sogenannte „kritische<br />

Punkt“ überschritten, an dem ein Gas flüssig<br />

wird und umgekehrt, und die Phasenübergänge<br />

werden fließend. „Damit können<br />

wir die Stromausbeute um 20 bis 30 %<br />

erhöhen“, sagt Kuhn.<br />

Das modular aufgebaute Technikum<br />

verfügt über eine Heizanlage, die die Niedertemperaturwärmequelle<br />

simuliert. Eine<br />

umfangreiche Sensorik für die Messung<br />

von Temperaturen, Drücken und<br />

Durchflüssen ermöglicht es, Daten aus<br />

dem laufenden Betrieb mit Modellrechnungen<br />

zu vergleichen und so die<br />

Prognose qualität zu erhöhen. Auf dieser<br />

Basis wollen die Forschenden zentrale<br />

Komponenten wie den Wärmeübertrager<br />

oder den Hybrid-Kondensator analysieren<br />

und so optimieren, dass sie energieeffizienter<br />

und umweltschonender arbeiten.<br />

Ziel ist unter anderem auch, Leckagen im<br />

Arbeitskreis zu reduzieren oder ganz zu<br />

vermeiden.<br />

MoNiKa erreicht eine thermische Leistung<br />

von 1 MW und damit eine Größenordnung,<br />

mit der die erzielten Forschungsergebnisse<br />

gut auf die Praxis<br />

übertragen und skaliert werden können.<br />

Foto: KIT<br />

www.monika.kit.edu<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 07-08/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2021</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 09. 09. <strong>2021</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 08. <strong>2021</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Hygienisches Design sorgt für hohe Produktsicherheit<br />

(Foto: Lödige)<br />

02 I/O-Rangiersystem unterstützt Flexibilität in der Prozesstechnik<br />

(Foto: Phoenix Contact)<br />

03 Gleitschieberventile optimieren Dampfübergabe im Chemiepark<br />

(Foto: Schubert & Salzer)<br />

04 Retrofit-Lösung erneuert SPS-Steuerungen in der Nahrungsmittelindustrie<br />

(Foto: Staveb)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

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digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

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