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Paralympic News 1/21

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Sommer 20<strong>21</strong><br />

<strong>Paralympic</strong><br />

<strong>News</strong><br />

Das Magazin des Österreichischen Paralympischen Committees<br />

XVI. PARALYMPICS<br />

24. AUGUST – 5. SEPTEMBER<br />

TOKYO,<br />

WIR KOMMEN!<br />

IM PORTRÄT<br />

24 QUALIFIZIERTE IN<br />

8 SPORTARTEN<br />

AUF EINEN BLICK<br />

ALLE FERNSEH- UND<br />

LIVESTREAM-ZEITEN<br />

INNOVATIV<br />

DAS VIRTUELLE<br />

ÖSTERREICH-HAUS


europaeische.at


editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Wenn Sie diese Ausgabe der „<strong>Paralympic</strong> <strong>News</strong>“ in<br />

Händen halten, sind Österreichs beste SportlerInnen mit<br />

Behinderung auf dem Weg nach Japan. Und werden in<br />

Tokyo gemeinsam mit AthletInnen von 160 Nationalen Paralympischen<br />

Committees im paralympischen Dorf unter einem<br />

Dach leben. Das ist die verbindende Kraft des Sports, die uns<br />

allen Hoffnung in Zeiten einer weltweiten Pandemie gibt.<br />

Ja, es werden <strong>Paralympic</strong>s unter besonderen Vorzeichen,<br />

bei denen die Gesundheit an erster Stelle steht. Aber wir<br />

sind darauf vorbereitet. Wie übrigens auch die japanischen<br />

OrganisatorInnen, die vielen Tausend freiwilligen<br />

HelferInnen und alle JapanerInnen,<br />

die diese Paralympischen Spiele<br />

möglich machen.<br />

Sie haben ebenso nie aufgegeben<br />

wie unsere SportlerInnen,<br />

die sich auf ihrer paralympischen<br />

Reise großen Herausforderungen<br />

stellen mussten – bis hin zu der<br />

Frage, ob diese <strong>Paralympic</strong>s<br />

Und<br />

wieder<br />

Vorbild!<br />

überhaupt stattfinden können. Aber<br />

sie haben trotz der Unsicherheiten<br />

gekämpft, durchgehalten und nie aufgegeben<br />

und machen nun ihren paralympischen<br />

Traum wahr. Sie haben uns inspiriert und<br />

gezeigt, dass wir eine echte Gemeinschaft sind, haben die<br />

Krise als Chance genützt und waren einmal mehr ein<br />

Vorbild. Sport – auch das hat die Krise offenbart –<br />

bereichert unsere Gesellschaft.<br />

Wir wünschen dem <strong>Paralympic</strong> Team<br />

Austria alles Gute für die Spiele in Tokyo –<br />

und Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe!<br />

Ihre Maria Rauch-Kallat,<br />

Präsidentin<br />

Am 24. August<br />

eröffnen wir das<br />

Österreich-Haus.<br />

Das klingt nach<br />

normalen Paralympischen<br />

Spielen,<br />

schließlich steht das Haus<br />

für Begegnung, Austausch<br />

und vor allem das gemeinsame<br />

Feiern. Bei diesen <strong>Paralympic</strong>s ist aber alles anders.<br />

Das Österreich-Haus ist diesmal kein Treffpunkt in Tokyo,<br />

die Begegnungen finden täglich ab 19 Uhr virtuell über<br />

www.oepc.at statt.<br />

Wir beschreiten neue Wege. Weil<br />

wir uns den neuen Gegebenheiten<br />

stellen und unseren SportlerInnen<br />

die größtmögliche Bühne<br />

bieten möchten. Die ist bei<br />

der drittgrößten Sportveranstaltung<br />

der Welt ohnehin<br />

gegeben, wir möchten die<br />

Begeisterung aber auch nach<br />

Österreich transportieren und<br />

multiplizieren.<br />

Die Vorfreude beim <strong>Paralympic</strong><br />

Team Austria, das wir auf den<br />

nächsten Seiten ausführlich vorstellen, ist<br />

trotz der Vorsichtsmaßnahmen, Einschränkungen und auch<br />

Sorgen spürbar. „Alles besser als eine Absage“, so der einhellige<br />

Tenor bei der Einkleidung. Es geht um große Träume,<br />

um fünf Jahre der Vor bereitung auf dieses große Ziel<br />

und um die Chance, sich sportlich zu messen.<br />

Dass wir sorgenfrei nach Tokyo reisen können, ist auch<br />

unseren langjährigen Sponsoren und Partnern zu verdanken,<br />

ohne die wir die Herausforderungen der Pandemie<br />

nicht bewältigen könnten und die uns auch in schwierigen<br />

Zeiten weiter treu zur Seite stehen. So war es möglich,<br />

unserem Anspruch, den SportlerInnen das bestmögliche<br />

Umfeld und die perfekte Vorbereitung zu<br />

Neue Wege<br />

zum Ziel<br />

bieten, gerecht zu werden.<br />

Ihre Petra Huber,<br />

Generalsekretärin<br />

Herausgeber und Medieninhaber Österreichisches Paralympisches Committee (ÖPC), Clemens-Holzmeister-Straße 6, 1100 Wien, Tel.: +43/5/93 93-20330,<br />

E-Mail: office@oepc.at, Internet: www.oepc.at Redaktion Petra Huber, Julia Wenninger, Christof Domenig, Matthias Nemetz, Stephan Schwabl<br />

Fotoredaktion Thomas Polzer Fotos GEPA-Pictures Art-Direktion und Produktion Christoph Geretschlaeger Anzeigen Peter Wolf, Tel.: +43/664/357 38 48,<br />

E-Mail: pepewolf@a1.net Herstellung Druck Styria GmbH & Co KG<br />

impressum


inhalt<br />

38<br />

10 Unser Team für Tokyo Sechs Frauen<br />

und achtzehn Männer im Porträt<br />

26 Host City Tokyo Blick auf das Gastgeberland<br />

Japan und die Metropole Tokyo<br />

28/30 Wettkampfplan und Sendezeiten<br />

zum Mitfiebern und Daumendrücken<br />

32 Para-Triathlon Debütant Florian<br />

Brungraber über seine mentale Stärke<br />

34 Der Teamspirit stimmt beim<br />

österreichischen Dressurreiter-Quartett<br />

36 Schwimm-Trio für Tokyo Andreas<br />

Ernhofer, Andreas Onea und Janina Falk<br />

38 Eine Medaille und ihre Geschichte –<br />

jene von Para-Kanute Mendy Swoboda<br />

40 Tischtennis Schafft es Krisztian<br />

Gardos wie in Rio wieder aufs Podest?<br />

42 Doppel-Talk Thomas Geierspichler<br />

und Ludwig Malter über Klassifizierung<br />

46 Interview Die ÖPC-Führungsspitze<br />

über Tokyo 2020 und Chancengleichheit<br />

48 Das Österreich-Haus gibt es<br />

erstmals in virtueller Form zu erleben<br />

54 Leistungsträger Walter Ablinger<br />

über Ziele – und die AUVA als Partner<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

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6 ÖPC-news<br />

focus


Foto: GEPA-Pictures<br />

Style-Faktor hoch<br />

Es ist ein Fixpunkt vor Olympischen und Paralympischen Spielen: die gemeinsame<br />

Einkleidungspräsentation von ÖOC und ÖPC, diesmal gleich mit acht<br />

SportlerInnen auf dem Laufsteg. Im Rahmen einer einstündigen Show präsentierten<br />

Henriett Koósz, Andreas Onea und Mendy Swoboda zusammen mit<br />

Olympia-TeilnehmerInnen den Tokyo-Look. „Als ich gefragt wurde, musste ich<br />

nicht lange überlegen. Es hat richtig Spaß gemacht, in die Rolle des Models<br />

zu schlüpfen“, war nicht nur Badminton-Ass Koósz begeistert. Seit Peking<br />

2008 werden die rot-weiß-roten Teams gemeinsam ausgestattet – als<br />

sichtbares Zeichen für Inklusion im Sport. „Mit der Ausstattung für<br />

Tokyo ist einmal mehr garantiert, dass sich unsere Sportlerinnen<br />

und Sportler nicht nur mit Weltklasseleistungen<br />

und Erfolgen, sondern auch optisch sehen lassen<br />

können“, so ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat.<br />

ÖPC-news 7


focus<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

Nico Reloaded<br />

Auf seinem Weg zu den <strong>Paralympic</strong>s Tokyo 2020 hat Nico Langmann keinen Stein auf dem<br />

anderen gelassen. Mit seinem Wechsel zu Wolfgang Thiem ins Trainingszentrum in Traiskirchen<br />

wurde das komplette System umgekrempelt. „Es hat sechs Monate gedauert, bis<br />

sich alles eingependelt hatte – und dann kam Corona. Dadurch konnte ich nicht zeigen, was<br />

ich mir erarbeitet habe. Zum Glück war das heuer ganz anders – und mit der Qualifikation für<br />

Tokyo kam noch mehr Leichtigkeit hinein“, freut sich der Wiener auf seine zweiten Spiele.<br />

„Nach Rio 2016 weiß ich, was mich erwartet, welche Fehler ich gemacht habe und wie ich<br />

mit vielen Dingen umgehen muss.“ Das Wort Medaille nimmt der 22-Jährige nicht in den<br />

Mund: „Ich möchte meine maximale Leistung bringen. Dann schauen wir, wie weit es geht.“<br />

8 ÖPC-news


WENN<br />

WIR WISSEN<br />

MÜSSEN,<br />

WAS PASSIERT.<br />

WENN’S DRAUF ANKOMMT.


team austria<br />

24 Athletinnen und Athleten bilden<br />

Österreichs Team für die <strong>Paralympic</strong>s<br />

TOKYO 2020 – 6 Frauen und 18 Männer.<br />

In 8 von 22 Sportarten kämpfen rot-weißrote<br />

Sportlerinnen und Sportler in Japan<br />

um Medaillen. Die 24 im Porträt.<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

Team<br />

Unser<br />

für<br />

Tokyo<br />

„Medaillen passieren nur<br />

mit der richtigen Einstellung<br />

und wenn man sich auf das<br />

Erlebnis einlässt. Wenn ich<br />

mein Maximum raushole, ist<br />

sicher alles möglich.“<br />

Thomas Geierspichler<br />

NATALIJA EDER<br />

SPORTART Leichtathletik DISZIPLIN<br />

Kugel stoßen, Speerwurf GEBOREN<br />

6. August 1980 in Tichowolja (Weißrussland)<br />

WOHNORT Gröbming<br />

BEHINDERUNG Sehbehinderung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Bronze 2012 und 2016; Vizeweltmeisterin<br />

2013, WM-Bronze 2017;<br />

Europameisterin 2018, 3 x EM-<br />

Silber, EM-Bronze 20<strong>21</strong> DRITTE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

10 ÖPC-news


BIL MARINKOVIC<br />

SPORTART Leichtathletik DISZIPLIN<br />

Diskuswerfen GEBOREN 16. August 1973<br />

in Wien WOHNORT Wien BEHINDERUNG<br />

Augenerkrankung GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Sieger 2004 (Speer) und -Bronze<br />

2012 (Diskus); 4 x Weltmeister (Speer),<br />

4 x Vizeweltmeister (Diskus)<br />

FÜNFTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

MARKUS MENDY SWOBODA<br />

SPORTART Kanu DISZIPLIN KL2 200 m/<br />

VL3 200 m GEBOREN 5. Februar 1990 in<br />

Linz WOHNORT Altenberg BEHINDERUNG<br />

doppelt beinamputiert GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Silber 2016; Weltmeister<br />

2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, Vizeweltmeister<br />

2016, 2017; Europameister<br />

2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016<br />

ZWEITE <strong>Paralympic</strong>s- Teilnahme<br />

THOMAS GEIERSPICHLER<br />

SPORTART Leichtathletik DISZIPLIN Rennrollstuhl – 400 m,<br />

1500 m GEBOREN 14. April 1976 in Salzburg WOHNORT Anif<br />

BEHINDERUNG Querschnittslähmung GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Sieger 2004 (1500 m) und 2008 (Marathon), 3 x<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Silber 2004 (Marathon, 5000 m, 800 m), 4 x <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Bronze; 5 x Weltmeister; 11 x Europameister (darunter 2 x 20<strong>21</strong> über<br />

400 m und 1500 m); 2 Weltrekorde SECHSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

ÖPC-news 11


team austria<br />

YVONNE MARZINKE<br />

SPORTART Radfahren DISZIPLINEN Bahn 500 m,<br />

Verfolgung 3000 m; Straße Einzelzeitfahren,<br />

Straßenrennen GEBOREN 15. Juni 1976 in<br />

München WOHNORT Mondsee BEHINDERUNG<br />

seit Geburt Erb’sche Lähmung, Beinverkürzung,<br />

versteiftes Sprunggelenk, spastische<br />

Hemiparese GRÖSSTE ERFOLGE Gesamtsieg<br />

UCI Para- Cycling Weltcup Road 2019;<br />

2 x Gold Weltcup Corridonia/Italien;<br />

20<strong>21</strong> Bronze Einzelzeitfahren, Ostende/<br />

Belgien, 1 x Bronze Baie Comeau/Kanada<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s- Teilnahme<br />

ELISABETH EGGER<br />

SPORTART Radfahren DISZIPLINEN<br />

Einzelzeitfahren, Straßenrennen<br />

GEBOREN 7. Juni 1996 in Linz<br />

WOHNORT St. Peter am Wimberg<br />

BEHINDERUNG spastische Tetra parese<br />

GRÖSSTE ERFOLGE EM-Silber 20<strong>21</strong><br />

(Straßenrennen); 2018 und 2019 jeweils<br />

Platz 8 in der Weltcup-Gesamtwertung<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

„Ich möchte noch einmal die<br />

österreichische Hymne bei<br />

<strong>Paralympic</strong>s hören – das ist<br />

das Größte für einen Sportler!“<br />

Walter Ablinger<br />

WALTER ABLINGER<br />

SPORTART Radfahren<br />

DISZIPLINEN Einzelzeit fahren,<br />

Straßenrennen GEBOREN<br />

12. Mai 1969 in Schärding<br />

WOHNORT Rainbach im<br />

Innkreis BEHINDERUNG<br />

Querschnittslähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s- Sieger 2012<br />

(Straßenrennen), <strong>Paralympic</strong>s-Silber<br />

2012 und<br />

2016 (Einzelzeitfahren);<br />

Welt meister 2012, 4 x<br />

WM-Bronze; Europameister<br />

20<strong>21</strong> (Einzelzeitfahren) DRITTE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

12 ÖPC-news


„Bei mir steht die<br />

Herausforderung im<br />

Vordergrund – ich<br />

freue mich irrsinnig<br />

darauf, dass ich dort<br />

wieder meine Leistung<br />

zeigen darf.“<br />

Thomas Frühwirth<br />

THOMAS FRÜHWIRTH<br />

SPORTART Radfahren DISZIPLINEN Einzelzeitfahren,<br />

Straßenrennen GEBOREN 12. August 1981 in Graz<br />

WOHNORT Edelsbach bei Feldbach BEHINDERUNG<br />

Querschnittslähmung GRÖSSTE ERFOLGE <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Silber 2016 (Einzelzeitfahren); 3 x Weltmeister (Para-Triathlon<br />

und -Duathlon); 2 x WM-Silber 20<strong>21</strong> (Straßenrennen<br />

und Einzelzeitfahren), 3 x WM-Bronze 2019; Europameister<br />

20<strong>21</strong> (Einzelzeitfahren), Vizeeuropameister 20<strong>21</strong> (Straßenrennen);<br />

im Triathlon Ironman-Weltrekordhalter 2017 in<br />

7:48 h, Ironman- Weltmeister 2013, Ironman-70.3-Weltmeister<br />

2015 ZWEITE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

ERNST BACHMAIER<br />

SPORTART Radfahren DISZIPLINEN<br />

Einzelzeitfahren, Straßenrennen GEBOREN<br />

<strong>21</strong>. April 1970 in Ostermiething WOHNORT<br />

Tarsdorf BEHINDERUNG Querschnittslähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE Marathon-<br />

Weltrekord 2019 (Handbike H1)<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

ALEXANDER GRITSCH<br />

SPORTART Radfahren DISZIPLINEN<br />

Einzelzeitfahren, Straßenrennen GEBOREN<br />

7. Mai 1982 in Zams WOHNORT Tarrenz<br />

BEHINDERUNG Querschnittslähmung TH 12<br />

GRÖSSTE ERFOLGE WM-Bronze 20<strong>21</strong>,<br />

EM-Bronze 20<strong>21</strong> (jew. Einzelzeitfahren),<br />

Weltrekord beim Race Across Australia 2018<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

ÖPC-news 13


team austria<br />

JULIA SCIANCALEPORE<br />

SPORTART Dressurreiten<br />

GEBOREN 24. September 1995<br />

in Villach WOHNORT Villach<br />

BEHINDERUNG Cerebralparese,<br />

Ataxie GRÖSSTE<br />

ERFOLGE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

2016; EM-Siebente<br />

2019; Platz 11 bei den Weltreiterspielen<br />

2018 ZWEITE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

VALENTINA STROBL<br />

SPORTART Dressurreiten<br />

GEBOREN 12. Mai 2000 in<br />

Innsbruck WOHNORT Niederau<br />

BEHINDERUNG Multiple<br />

Sklerose GRÖSSTE ERFOLGE<br />

Qualifikation für TOKYO 2020<br />

mit Pepo Puch, Julia Sciancalepore<br />

und Bernd Brugger<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

BERND BRUGGER<br />

SPORTART Dressurreiten<br />

GEBOREN <strong>21</strong>. Jänner 1980<br />

in Wien WOHNORT Hamburg<br />

(Deutschland) BEHINDERUNG<br />

inkomplette Querschnittslähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE<br />

Platz 6 Team (WM 2014);<br />

Platz 4 Individual (EM 2013)<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

14


PEPO PUCH<br />

SPORTART Dressurreiten GEBOREN 10.<br />

Jänner 1966 in Graz WOHNORT Hinteregg<br />

(Schweiz) BEHINDERUNG inkomplette<br />

Querschnittslähmung GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s- Sieger 2012 und 2016,<br />

<strong>Paralympic</strong>s- Silber 2016, <strong>Paralympic</strong>s-Bronze<br />

2012; 5 x WM-Silber; 7 x Europameister<br />

DRITTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme,<br />

eine Olympia-Teilnahme (2004)<br />

ANDREAS ONEA<br />

SPORTART Schwimmen<br />

DISZIPLINEN 100 m Brust,<br />

200 m Lagen, 100 m Butterfly<br />

GEBOREN 9. Juli 1992 in Zwettl<br />

WOHNORT Deutsch-Wagram<br />

BEHINDERUNG Amputation<br />

linker Arm GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Bronze 2016; Vizeweltmeister<br />

2013, 2 x WM-Bronze;<br />

2 x EM-Silber, 5 x EM-Bronze<br />

VIERTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

„Die <strong>Paralympic</strong>s sind ein riesiges<br />

Highlight in meiner sportlichen<br />

Karriere und auch in meinem<br />

ganzen Leben. Daran werde ich<br />

mich ewig erinnern!“<br />

Valentina Strobl<br />

15


team austria<br />

JANINA FALK<br />

SPORTART Schwimmen<br />

DISZIPLINEN 100 m Butterfly,<br />

100 m Rücken, 200 m Freistil,<br />

200 m Lagen, 100 m Brust<br />

GEBOREN 5. Februar 2003<br />

in Wien WOHNORT Wien<br />

BEHINDERUNG mentale<br />

Behinderung (FASD)<br />

GRÖSSTE ERFOLGE<br />

2 x Silber, 1 x Bronze<br />

bei der EM 20<strong>21</strong><br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

ANDREAS ERNHOFER<br />

SPORTART Schwimmen DISZIPLINEN<br />

50 m Brust, 50 m Freistil, 150 m<br />

Lagen GEBOREN 9. März 1997 in<br />

Mödling WOHNORT Deutsch-Wagram<br />

BEHINDERUNG Querschnitts lähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE EM-Bronze 20<strong>21</strong><br />

und 2018 (jew. 50 m Brust);<br />

Platz 6 WM 2019 (150 m Lagen)<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

„Andy Onea ist mein Idol, seit ich ihn kenne.<br />

Jetzt mit ihm gemeinsam in Tokyo an den<br />

Start zu gehen macht die ersten <strong>Paralympic</strong>s<br />

umso schöner.“<br />

Janina Falk<br />

16 ÖPC-news


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team austria<br />

KRISZTIAN GARDOS<br />

SPORTART Tischtennis GEBOREN<br />

6. April 1975 in Budapest<br />

(Ungarn) WOHNORT Neustift im<br />

Stubaital BEHINDERUNG Hüftarthrose<br />

GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Bronze 2016;<br />

WM-Bronze 2018<br />

ZWEITE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

FLORIAN BRUNGRABER<br />

SPORTART Triathlon GEBOREN 29. September<br />

1984 in Freistadt WOHNORT Lasberg BEHINDE-<br />

RUNG inkomplette Querschnittslähmung GRÖSSTE<br />

ERFOLGE Platz 3 bei den ITU Para-Triathlon-<br />

Europameisterschaften 2019, 4 Siege im Para-<br />

Triathlon-Weltcup ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

GÜNTHER MATZINGER<br />

SPORTART Triathlon<br />

GEBOREN 16. Mai 1987 in Tamsweg<br />

WOHNORT Salzburg<br />

BEHINDERUNG Dysmelie Unterarm<br />

GRÖSSTE ERFOLGE <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Sieger 2012 über 400 und 800 m,<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Bronze 2016 über<br />

400 m; Weltmeister 2013 und 2017<br />

(jew. 400 m); Europameister 2018<br />

(400 m) VIERTE <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Teilnahme (2008, 2012 und 2016<br />

als Leicht athlet)<br />

„Das zusätzliche Jahr in der<br />

Vorbereitung war sicher kein<br />

Nachteil für mich. Ich konnte<br />

mich noch einmal in allen drei<br />

Disziplinen steigern, bin<br />

sicher der bessere<br />

Athlet.“<br />

Günther Matzinger<br />

18 ÖPC-news


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: 117 - 131 g/km, Verbrauch: 5,1 l - 5,8 l/100 km. i30: CO 2<br />

: 114 - 153 g/km, Verbrauch: 4,4 l - 6,8 l/100 km.


team austria<br />

THOMAS FLAX<br />

SPORTART Rollstuhltennis DISZIPLINEN<br />

Einzel, Doppel GEBOREN 11. September<br />

1983 in Dornbirn WOHNORT<br />

Dornbirn BEHINDERUNG Paraplegie<br />

GRÖSSTE ERFOLGE int. Turniersiege<br />

im Einzel: Janco Steel Open<br />

2019 (Ontario/Kanada), Büchlberg Open<br />

2019 (Deutschland), Birrhard Open 2019<br />

(Aargau/Schweiz); 27 int. Turniersiege<br />

im Doppel seit 2010; 5 Teilnahmen am<br />

World Team Cup ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Teilnahme<br />

NICO LANGMANN<br />

SPORTART Rollstuhltennis<br />

DISZIPLINEN Einzel,<br />

Doppel GEBOREN 17. März<br />

1997 in Wien WOHNORT<br />

Wien BEHINDERUNG<br />

Querschnittslähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE<br />

6 Turniersiege auf der<br />

int. Rollstuhltennis-Tour;<br />

2-mal Juniorenweltmeister;<br />

<strong>Paralympic</strong>s-<br />

Teilnahme 2016 ZWEITE<br />

<strong>Paralympic</strong>s- Teilnahme<br />

20 ÖPC-news


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team austria<br />

MARTIN LEGNER<br />

SPORTART Rollstuhltennis DISZIPLINEN<br />

Einzel, Doppel GEBOREN 17. Dezember<br />

1961 in Hall WOHNORT Mils BEHINDERUNG<br />

Querschnittslähmung GRÖSSTE ERFOLGE<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Vierter 1992 (Doppel) und 2000<br />

(Einzel); Platz 3 in der Weltrangliste (2004)<br />

ACHTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

JOSEF RIEGLER<br />

SPORTART Rollstuhltennis DISZIPLINEN Einzel,<br />

Doppel GEBOREN 16. Juni 1975 in Scheibbs<br />

WOHNORT Texingtal BEHINDERUNG Querschnittslähmung<br />

GRÖSSTE ERFOLGE 6 Teilnahmen am<br />

World Team Cup; 17 int. Turniersiege im Einzel<br />

und 19 im Doppel; 10-facher Staatsmeister<br />

ERSTE <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />

Ausstatter:<br />

Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />

22 ÖPC-news


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team austria<br />

„Das bestmögliche<br />

Umfeld für den Erfolg“<br />

tTrotz August-Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und Covid-19-<br />

Auflagen gilt es cool zu bleiben. Genau das gehört auch zu<br />

den Aufgaben von Walter Pfaller: cool bleiben und das auch<br />

auszustrahlen. Wem, wenn nicht ihm sollte das gelingen.<br />

Seit 1976 nimmt der Salzburger (mit einer Ausnahme:<br />

Sydney 2000) an allen Paralympischen Sommerspielen teil:<br />

fünfmal als Aktiver – Highlight: Gold im Fünfkampf 1988 in<br />

Seoul – und in Tokyo zum sechsten Mal in einer offiziellen<br />

Funktion. Pfaller fungiert bei seinen 11. <strong>Paralympic</strong>s als<br />

Teammanager: „Zu schauen, dass vor Ort alles gut abläuft,<br />

aber auch meine Erfahrung einzubringen, das Gespräch<br />

zu suchen und die Ruhe auszustrahlen, die es braucht,<br />

um erfolgreich zu sein“, so umreißt der 63-Jährige seine<br />

Aufgaben.<br />

Julia Wenninger ist nach Pyeongchang 2018 zum zweiten<br />

Mal Chef de Mission des österreichischen Teams. Vieles, was<br />

vorab zu organisieren ist, läuft über sie, von den Unterkünften<br />

über den Transport der Sportgeräte (rund drei Tonnen Fracht<br />

werden nach Tokyo geschickt) bis hin zur Impfmöglichkeit<br />

Drei von 25, die für das gesamte Team über das Bundesheer. „High Noon“<br />

ist natürlich in Tokyo: „Der Tag beginnt mit dem Chefs-defür<br />

ein ideales<br />

Mission-Meeting in der Regel um 7.30 Uhr und hat dann<br />

Umfeld für die meist 18 Stunden.“<br />

österreichischen Teamärztin Michaela Mödlin ist seit 2000 bei allen Sommer-<strong>Paralympic</strong>s<br />

dabei, seit 2008 als Teamärztin. „Vor Ort<br />

AthletInnen<br />

ist es jedes Mal ein irrsinniger Wow-Effekt“, erklärt sie. Wie<br />

sorgen: Julia die Tage heuer in Tokyo konkret laufen werden, sei jedoch<br />

Wenninger, schwer einzuschätzen. Die Ungewissheit besteht in ihrem<br />

Walter Pfaller<br />

Fall nicht nur wegen der Pandemie, sondern weil sich medizinische<br />

Notwendigkeiten naturgemäß schwer voraussagen<br />

und Michaela lassen: „Bisher hatten wir das Glück, dass wir noch nie ein<br />

Mödlin (v. l. n. r.) schwerwiegendes medizinisches Problem im Team hatten,<br />

seit ich dabei bin.“ Zu tun gibt es trotzdem genug, selbst im<br />

Idealfall: „Ich wünsche natürlich allen, die so weit kommen,<br />

dass sie dann gesund und fit sind und ihre beste Leistung<br />

zeigen können.“<br />

Rund 25 BetreuerInnen sorgen in<br />

Tokyo dafür, dass sich Österreichs<br />

AthletInnen auf das Wesentliche<br />

konzentrieren können. Drei von<br />

ihnen haben wir befragt: über<br />

Freude, Anspannung und die<br />

Ungewissheit der Zeit.<br />

Natürlich gibt es heuer Covid-19: die Hygienekonzepte,<br />

das tägliche Testen, die Bewegungseinschränkungen. Dass<br />

die Auflagen alle eingehalten werden, fällt wieder in den Aufgabenbereich<br />

von Teammanager Pfaller. „Das Thema wird<br />

die Spiele sicher überschatten“, sagt er. Das Zusammenkommen<br />

mit anderen Nationen, der „Austausch unter Freunden“<br />

werden fehlen. „Ziel der Athletinnen und Athleten muss<br />

das Gefühl sein: Ich bin wegen des Sports da“, sagt Pfaller.<br />

Sechs bis acht Medaillen sollten heuer möglich sein, schätzt<br />

der Teammanager. Er hält auch fest: „Wir als Betreuerteam<br />

sind voll für die Athletinnen und Athleten da. Unsere Aufgabe<br />

ist es, das bestmögliche Umfeld für den Erfolg zu bieten.“<br />

„Das paralympische Flair wird auf jeden Fall zu spüren<br />

sein“, ist Chef de Mission Julia Wenninger überzeugt. Ihre<br />

persönlichen Highlight-Momente hatte sie 2012 in London,<br />

bei ihren ersten <strong>Paralympic</strong>s: die Eröffnungsfeier sowie<br />

der Gewinn der Goldmedaille durch Günther Matzinger im<br />

800-Meter-Lauf. Wenninger ist sich auch sicher: „Vor allem<br />

für jene Sportlerinnen und Sportler, die zum ersten Mal<br />

teilnehmen, wird es genauso flashig.“<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

24 ÖPC-news


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EinGewinn<br />

Vom Gastgeberland<br />

Japan und seiner<br />

Metropole Tokyo werden<br />

die 4400 AthletInnen<br />

leider nur wenig<br />

sehen. Für IPC-<br />

Präsident Andrew<br />

Parsons sind die<br />

<strong>Paralympic</strong>s TOKYO<br />

2020 gerade deshalb<br />

„die wichtigsten in<br />

unserer Geschichte“.<br />

o<br />

Ob die <strong>Paralympic</strong>s vom 24. August bis 5. September, so wie<br />

zuvor die Olympischen Spiele, vor leeren Rängen stattfinden<br />

werden oder ob doch noch Publikum möglich sein wird,<br />

das entscheidet sich erst nach den Olympischen Spielen.<br />

So oder so: Österreichs <strong>Paralympic</strong>s-TeilnehmerInnen sind<br />

einfach froh, dass es mit einem Jahr Verspätung losgeht.<br />

Pepo Puch, Gold- und Silbermedaillengewinner im Dressurreiten<br />

und bester Österreicher bei den <strong>Paralympic</strong>s 2016 in<br />

Rio, will die Umstände jedenfalls so nehmen, wie sie sind –<br />

und locker bleiben: „Ich bin froh, dass die Spiele stattfinden.<br />

Beim Reiten ist es ähnlich wie beim Skispringen: Es kommt<br />

auf die Lockerheit an, damit es aufgeht.“<br />

Für die 4400 AthletInnen aus 170 Nationen regeln<br />

Playbooks, umfassende Ablauf- und Hygienekonzepte<br />

bis ins Detail den Aufenthalt dort, der sich nur zwischen<br />

paralympischem Dorf, Training und Wettkampf abspielen<br />

wird. AthletInnen dürfen fünf bis maximal sieben Tage vor<br />

ihrem Wettkampf termin anreisen und müssen spätestens<br />

zwei Tage nach Beendigung wieder die Heimreise antreten.<br />

für die Welt<br />

Sightseeing in der 9,6-Millionen-Metropole muss damit<br />

ebenfalls entfallen. Tokyo und das Gastgeberland Japan sind<br />

es jedenfalls wert, zu einem geeigneteren Zeitpunkt wiederzukommen.<br />

Als erster Ort ist Tokyo bereits zum zweiten Mal<br />

Austragungsort Paralympischer Spiele, die <strong>Paralympic</strong>s 1964<br />

waren ein Meilenstein für den paralympischen Sport wie<br />

für die Integration von Menschen mit Behinderung in Japan.<br />

Die damals angestoßene Entwicklung wirkt bis heute fort:<br />

Japan gehört zu jenen Ländern, in denen Gleichstellung,<br />

Barrierefreiheit und Inklusion in vielerlei Hinsicht weiter fortgeschritten<br />

sind als anderswo. Als drittgrößtes Sport ereignis<br />

der Welt werden die <strong>Paralympic</strong>s Tokyo 2020 für das Gastgeberland,<br />

aber auch für die ganze Welt einen weiteren Schritt<br />

in Richtung einer inklusiven Gesellschaft bedeuten.<br />

Zwölf Wettkampftage lang wird in 22 Sportarten und<br />

540 Bewerben um Medaillen gekämpft, Badminton und<br />

Taekwon do geben ihr paralympisches Debüt. Die Veranstaltungsorte<br />

teilen sich in zwei Zonen, die Heritage Zone und<br />

die Tokyo Bay Zone. Gemeinsam bilden sie ein „Unendlich-<br />

26 ÖPC-news


Fotos: GEPA-Pictures, kk<br />

Blick ins Olympiastadion und „Someity“, das<br />

Maskottchen der <strong>Paralympic</strong>s TOKYO 2020<br />

keitssymbol“ – als Zeichen der grenzenlosen Leidenschaft<br />

und Inspiration der SportlerInnen, für das unbegrenzte<br />

Potenzial zukünftiger Generationen und das<br />

bleibende Vermächtnis, das an die Menschen in Tokyo,<br />

Japan und der ganzen Welt weitergegeben wird. Das<br />

Dorf für die AthletInnen liegt an der Verbindung der<br />

beiden Zonen, Prunkstück ist das Olympiastadion,<br />

das an der Stelle des alten von 1964 gebaut wurde<br />

und in dem die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie die<br />

Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden. Das Maskottchen<br />

der <strong>Paralympic</strong>s heißt „Someity“: Der Name ist vom<br />

japanischen Wort „somei yoshino“ abgeleitet, einer<br />

Kirschblütenart, lehnt sich aber auch an das Englische<br />

„so migthy“ an. Someity steht für die paralympischen<br />

AthletInnen, die Hindernisse überwinden und die<br />

Grenzen des Möglichen neu definieren.<br />

Ein Schwerpunkt der XVI. Paralympischen Spiele<br />

TOKYO 2020 liegt im Bereich Nachhaltigkeit. Das beginnt<br />

bereits bei den Sportstätten: 25 von 43 Wettkampforten<br />

der Olympischen und Paralympischen Spiele hatten<br />

bereits zuvor Bestand. Ein anderes Zeichen des nachhaltigen<br />

Gedankens sind die Medaillen aus recyceltem<br />

Metall: Gold, Silber und Bronze wurden aus alten<br />

elektronischen Geräten wie Smartphones, Laptops<br />

und Digitalkameras gewonnen.<br />

Andrew Parsons, Präsident des Internationalen<br />

Paralympischen Komitees, hat im Mai des Jahres die<br />

<strong>Paralympic</strong>s TOKYO 2020 als „die wichtigsten in unserer<br />

Geschichte“ bezeichnet: „Sie werden die Ungleichheit<br />

von Menschen mit Behinderung bekämpfen, die die<br />

Covid-19-Pandemie aufgedeckt und verstärkt hat.“<br />

Parsons hat das Versprechen gegeben: „Wir tun unser<br />

Möglichstes, um den Sportlerinnen und Sportlern trotz<br />

der Pandemie und Einschränkungen ein großartiges<br />

Erlebnis in Tokyo zu bieten. Sie werden ein Gewinn<br />

für die Welt sein, für die eine Milliarde Menschen mit<br />

Behinderung und für jeden einzelnen Athleten.“<br />

Statements<br />

aus Österreich und Japan<br />

Durch die Paralympischen Spiele<br />

TOKYO 2020 möchte das Gastgeberland<br />

Japan zeigen, dass die Welt<br />

zusammenwachsen wird und dass<br />

durch die Anstrengungen und die<br />

Weisheit der gesamten Menschheit<br />

diese schwierige Lage überwunden<br />

werden kann.<br />

Tokyo wird die erste Stadt in der olympischen Geschichte<br />

sein, die zum zweiten Mal Paralympische<br />

Spiele veranstaltet. Wir möchten so zur Verwirklichung<br />

einer „Inclusive Society“ beitragen.<br />

Akira Mizutani<br />

Japanischer Botschafter in Österreich<br />

Die Paralympischen Spiele sind ein<br />

internationaler, multidisziplinärer<br />

Wettbewerb auf höchstem Niveau<br />

und zugleich eine Feier von Exzellenz,<br />

Mut und Lebensfreude.<br />

Ganz besonders freue ich mich, dass<br />

Tokyo dieses Jahr als Austragungsort zum<br />

globalen Zentrum der paralympischen Idee wird<br />

und wir alle entsprechend dem Motto „Spirit in<br />

Motion“ Teil dieses Megasportevents sein können.<br />

Den österreichischen Athletinnen und Athleten<br />

wünsche ich viel Erfolg und eine spannende,<br />

bereichernde Zeit!<br />

Dr. Elisabeth Bertagnoli<br />

Österreichische Botschafterin in Japan<br />

Seit den fulminanten Sommerspielen<br />

RIO 2016 gewinnen Menschen, die<br />

von der traditionell als ideal angestrebten<br />

„Norm“ abweichen, noch<br />

weit mehr gesellschaftliche Anerkennung.<br />

Die Höchstleistungen der<br />

Parasportler und die Begeisterung der<br />

Menschen in Brasilien waren Initialzündungen.<br />

Japans Regierung und Zivilgesellschaft<br />

setzen nun gemeinsam den paralympischen<br />

Gedanken beim größten Parasportereignis der<br />

Geschichte in der größten Metropolregion der Welt<br />

perfekt um, wie wir es von Nippon gewohnt sind.<br />

Dr. Ingomar Lochschmidt<br />

Wirtschaftsdelegierter der Wirtschaftskammer Österreich,<br />

Außenwirtschaftscenter Tokyo<br />

ÖPC-news 27


wettkampfplan<br />

Wo sind die österreichischen<br />

AthletInnen im Einsatz?<br />

1 Olympic Stadium<br />

Eröffnungs- und Schlussfeier,<br />

Leichtathletik*<br />

2 Tokyo Metropolitan<br />

Gymnasium Tischtennis*<br />

3 Yoyogi National Stadium<br />

Badminton, Rollstuhl-Rugby<br />

4 Nippon Budokan Judo<br />

5 Tokyo International Forum<br />

Gewichtheben<br />

6 Equestrian Park Reiten*<br />

7 Musashino Forest Sport<br />

Plaza Rollstuhl-Basketball<br />

8 Ariake Arena<br />

Rollstuhl-Basketball<br />

9 Ariake Gymnastics Centre<br />

Boccia<br />

10 Ariake Tennis Park<br />

Rollstuhl-Tennis*<br />

11 Odaiba Marine Park<br />

Triathlon*<br />

12 Aomi Urban Sports Park<br />

Fußball 5-a-side<br />

13 Sea Forest Waterway<br />

Kanu*, Rudern<br />

14 Yumenoshima Park Archery<br />

Field Bogenschießen<br />

15 Tokyo Aquatics Centre<br />

Schwimmen*<br />

16 Makuhari Messe Hall A<br />

Sitzvolleyball<br />

17 Makuhari Messe Hall B<br />

Taekwondo, Rollstuhl-Fechten<br />

18 Makuhari Messe Hall C<br />

Goalball<br />

19 Asaka Shooting Range<br />

Schießen<br />

20 Izu Velodrome<br />

Radfahren (Bahn)*<br />

<strong>21</strong> Fuji International Speedway<br />

Radfahren (Straße/Start+Ziel)*<br />

PV Paralympisches Dorf<br />

IBC/MPC Medienzentrum<br />

* mit österreichischer Beteiligung<br />

Wann sind die österreichischen AthletInnen im Einsatz?<br />

Event 24.8. 25.8. 26.8. 27.8. 28.8. 29.8. 30.8. 31.8. 1.9. 2.9. 3.9. 4.9. 5.9.<br />

Eröffnungsfeier<br />

Leichtathletik<br />

Kanu<br />

Radfahren – Bahn<br />

Radfahren – Straße<br />

Reiten<br />

Rollstuhl-Tennis<br />

Schwimmen<br />

Tischtennis<br />

Triathlon<br />

Schlussfeier<br />

28 ÖPC-news<br />

Den gesamten Wettkampfkalender gibt es auf dieser Website: https://tokyo2020.org/en/games/schedule/paralympic/<br />

Medaillenentscheidung


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sendezeiten<br />

Ein Blick in die Statistik der bisherigen 15 <strong>Paralympic</strong>s zeigt<br />

eine imposante rot-weiß-rote Medaillenbilanz.<br />

363 Medaillen, aufgeteilt in 112 Goldene, 123 Silberne und 128 Bronzene, gewannen<br />

österreichische SportlerInnen bei Paralympischen Sommerspielen zwischen<br />

1960 (Rom) und 2016 (Rio). 51-mal Edelmetall, davon 18 Goldene, gab es allein 1976<br />

in Toronto. Mittlerweile ist die internationale Konkurrenz größer und die Zahl der<br />

Wettkampfklassen kleiner geworden. Erfolgreichste österreichische Teilnehmerin ist<br />

Rosa Schweizer, die bei sieben Spielen 23 Medaillen schaffte – im Schwimmen,<br />

Historische Medaillenbilanz<br />

TIPP: der 30-minütige Livestream<br />

„<strong>Paralympic</strong> Report“, täglich aus<br />

dem virtuellen Österreich-Haus, vom 24. August<br />

bis 5. September um 19 Uhr auf: www.oepc.at<br />

Tischtennis und Bogenschießen. Von den heute Aktiven ist Thomas Geierspichler<br />

der erfolgreichste: 9 Medaillen holte der Salzburger von 2000 bis 2012. Der Vergleich<br />

zwischen Sommer und Winter geht knapp zugunsten der Sommer-AthletInnen aus:<br />

363 zu 332 Medaillen, darunter 112 Sommer- und 104 Winter-Goldene.<br />

Alle Details und historischen Ergebnisse auf: www.oepc.at/sport/ergebnisse<br />

Die Sendezeiten im ORF und online auf www.oepc.at im „<strong>Paralympic</strong> Report“<br />

Uhrzeit 24.8. 25.8. 26.8. 27.8. 28.8. 29.8. 30.8. 31.8. 1.9. 2.9. 3.9. 4.9. 5.9. 6.9.<br />

10:00<br />

ORF 1<br />

11:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

14:00<br />

15:00<br />

12:30–<br />

16:00<br />

12:30 – 16:00 Uhr<br />

Eröffnungsfeier LIVE<br />

Eröffnungsfeier<br />

LIVE<br />

11:00–<br />

11:20<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 1 12:40–<br />

13:00<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 2<br />

11:30–<br />

11:50<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 3<br />

12:50–<br />

13:10<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 4<br />

13:10–<br />

13:30<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 5<br />

11:00–<br />

11:20<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 6<br />

10:20–<br />

10:40<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 7<br />

10:20–<br />

10:40<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 8<br />

11:00–<br />

11:20<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 9<br />

11:40–<br />

12:00<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 10<br />

12:10–<br />

12:30<br />

Zsfg.<br />

Tag 11<br />

13:00–<br />

16:00<br />

Schlussfeier<br />

LIVE<br />

13:10–<br />

13:30<br />

Zusammenfassung<br />

Tag 12<br />

16:00<br />

17:00<br />

www.oepc.at<br />

18:00<br />

19:00<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

P A R A L Y M P I C R E P O R T<br />

19:00–<br />

19:30<br />

19:00–<br />

19:30<br />

ORF SPORT+<br />

20:00<br />

<strong>21</strong>:00<br />

22:00<br />

20:15–<br />

23:00<br />

Highlights<br />

von der<br />

Eröffnungsfeier<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 1<br />

22:30–<br />

22:50<br />

Highlights<br />

Tag 2<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 3<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 4<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 5<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 6<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 7<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 8<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 9<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 10<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 11<br />

20:15–<br />

20:35<br />

Highlights<br />

Tag 12<br />

30 ÖPC-news<br />

Am Sonntag, den 12. September gibt es von 12:40–13:40 Uhr auf ORF 1 noch einmal die Highlights der <strong>Paralympic</strong>s in Tokyo 2020.


… wünscht seinen<br />

Sportlern viel Erfolg<br />

bei den Spielen<br />

in Tokio!<br />

www.sportlandnoe.at<br />

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schwerpunkt<br />

Para-Triathlon<br />

feierte 2016 in<br />

Rio seine<br />

paralympische<br />

Premiere.<br />

Florian<br />

Brungraber<br />

debütiert jetzt<br />

in Tokyo.<br />

Der eine,<br />

lacht<br />

der immer<br />

nNach zwei Para-Triathlon-Weltcupsiegen in Alanya (Türkei) und Funchal<br />

(Portugal) Ende 2019 und dem sensationellen Sieg in seiner Klasse beim Auftakt<br />

zur hochrangigen World Paratriathlon Series in Devonport (Australien) Anfang<br />

2020 fährt Florian Brungraber mit viel Selbstvertrauen zu den <strong>Paralympic</strong>s nach<br />

Tokyo. Nach Trainingseinheiten in und um seinen Wohnort in der Nähe von<br />

Lasberg fühlt sich der 36-jährige Para-Triathlet bereit für das erste Kräftemessen<br />

mit der Konkurrenz: „Die Vorbereitung verlief gut und ich gehe mit<br />

einem guten Gefühl an den Start.“<br />

„Lebensfreude nie verloren“<br />

Sportlich war der Oberösterreicher schon immer. Die Abenteuerlust brachte ihn<br />

mit Mitte zwanzig auch zum Paragleiten. Bei einem Unfall mit dem Gleitschirm<br />

im Jahr 2011 zog er sich eine inkomplette Querschnittslähmung zu, unterkriegen<br />

ließ er sich davon nicht: „Ich habe meine Lebensfreude nie verloren,<br />

bin in kein Loch gefallen.“<br />

Para-Triathlon ist in Tokyo zum zweiten Mal bei <strong>Paralympic</strong>s dabei. Mit<br />

Brungraber und Günther Matzinger sind zwei Österreicher qualifiziert, beide<br />

rechnen sich durchaus Chancen aus: „Es wird nicht einfach, weil die Konkurrenz<br />

stark ist, aber wenn alles zusammenpasst, traue ich mir durchaus ein sehr<br />

gutes Ergebnis zu.“<br />

„Wenn alles zusammenpasst,<br />

traue ich mir ein sehr gutes<br />

Ergebnis zu“, sagt der<br />

Oberösterreicher.<br />

Die Liebe zum Auspowern<br />

Brungraber wird dabei vor einem Millionenpublikum vor den TV-Geräten starten.<br />

Angst macht ihm das keine: „Sport ist mein Hobby. Das Training und die Bewerbe<br />

mache ich, weil es mir unheimlich viel Spaß macht. Auch beim Wettkampf<br />

habe ich stets ein Lächeln im Gesicht, trotz Nervosität empfinde ich die Stimmung<br />

dabei immer als positiv.“<br />

Was er an seiner Sportart liebt? „Triathlon heißt für mich ‚auspowern‘.<br />

Gerade die Abwechslung in Training und Wettkampf macht es so besonders. Ich<br />

habe Triathleten früher immer als extrem fitte Personen gesehen, also nichts für<br />

mich. Nach meinem Unfall habe ich es gewagt und mir damit selber bewiesen,<br />

dass ich trotz Handicap fit bin.“<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

32 ÖPC-news


Ganz ehrlich:<br />

Die mentale<br />

Hürde ist auch<br />

gleichzeitig die<br />

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schwerpunkt<br />

Der<br />

Teamspirit<br />

f<br />

Für das Para-Dressur-Team starten die <strong>Paralympic</strong>s früh.<br />

Früher als für alle anderen Mitglieder des <strong>Paralympic</strong> Team<br />

Austria, denn bereits am 10. August gehen Pepo Puch,<br />

Bernd Brugger, Valentina Strobl und Julia Sciancalepore<br />

bzw. ihre Pferde in Aachen in Quarantäne. „Dort wird sich<br />

entscheiden, welche Pferde am 19. August tatsächlich nach<br />

Tokyo fliegen – je nachdem, wer zu diesem Zeitpunkt besser<br />

drauf ist“, erklärt Puch.<br />

Das Quartett ist jedenfalls heiß auf eine Medaille. Im<br />

Mai sicherten sich Puch, Brugger, Strobl und Sciancalepore<br />

beim CPEDI3-Dressurturnier bei der Pferd International<br />

München Platz zwei hinter Deutschland. Erfolgsrezept ist<br />

die Zusammenstellung des Teams: Während Strobl und<br />

Sciancalepore noch jung sind, können Brugger und Puch<br />

schon auf viele Jahre Turniererfahrung zurückblicken.<br />

Puch nahm bereits vor seinem folgenschweren Unfall<br />

im August 2008 als Reiter an Olympischen Spielen (2004<br />

in Athen) teil, 2012 in London war er dann erstmals bei<br />

stimmt<br />

Das österreichische<br />

Para-Dressur- Team<br />

mit Pepo Puch, Bernd<br />

Brugger, Valentina<br />

Strobl und Julia Sciancalepore<br />

zählt in Tokyo<br />

zum Favoritenkreis.<br />

34 ÖPC-news


Fotos: Thomas Kaserer Fotografie, Gepa-Pictures<br />

Bernd Brugger, Julia Sciancalepore, Valentina Strobl (oben von<br />

links nach rechts) und Pepo Puch (unten) bilden Österreichs<br />

Para-Dressur-Team.<br />

<strong>Paralympic</strong>s am Start – und wie: Gold und Bronze war die<br />

Ausbeute. Vier Jahre später in Rio holte er erneut Gold und<br />

dazu noch eine Silbermedaille. Vier Silbermedaillen bei<br />

Weltreiterspielen und zahlreiche weitere Titel stehen ebenfalls<br />

in der Vita. In Tokyo zählt der in der Schweiz lebende<br />

Steirer zu den absoluten Top-Favoriten.<br />

Für Brugger wird es hingegen die erste <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Teilnahme. Nach einem Reitunfall im Jänner 2012 erwachte<br />

der in Deutschland lebende Wiener im Krankenhaus und<br />

konnte keine seiner Extremitäten bewegen – Diagnose:<br />

Querschnittslähmung aufgrund eines zertrümmerten Halswirbels.<br />

„Die Ärzte haben mir geraten, einen elektrischen<br />

Rollstuhl anzuschaffen, obwohl nicht einmal klar war, ob<br />

ich den mit den Händen bedienen kann. Ich habe mir nur<br />

gedacht: Hauptsache, ich lebe“, so Brugger.<br />

Doch gleichzeitig beschloss der ehemalige Trainer<br />

in der Spanischen Hofreitschule – noch während seines<br />

Aufenthalts auf der Intensivstation –, zu kämpfen. Und so,<br />

nach drei Monaten intensiven Trainings und Hippotherapie,<br />

verließ er am 3. Mai 2012 die Rehaeinrichtung und konnte<br />

wieder gehen – zwar noch langsam, aber aus eigener Kraft.<br />

Gleichzeitig erhielt er von seinem Physiotherapeuten kurz<br />

vor der Entlassung aus der Reha noch das schönste Geschenk:<br />

die Freigabe fürs Reiten.<br />

Von klein auf mit den Pferden verbunden waren auch<br />

Sciancalepore und Strobl. Während Sciancalepore bereits in<br />

Rio dabei war, feiert Strobl ihre <strong>Paralympic</strong>s-Premiere. Die<br />

Tirolerin streicht den guten Spirit im Team hervor: „Wenn<br />

wir bei einem Wettkampf an einem Tisch sitzen, sind wir<br />

immer die, die am meisten lachen. Bei einer Runde UNO<br />

kann es schon laut werden.“<br />

Ihren ersten Spielen fiebert die junge Tirolerin entgegen:<br />

„Ich stelle mir die Paralympischen Spiele einfach magisch<br />

vor. Es ist das Größte, was man erreichen kann. Tokyo wird<br />

sicher ein einzigartiges Erlebnis.“<br />

Pepo Puch,<br />

<strong>Paralympic</strong>s-<br />

Sieger 2012<br />

und 2016,<br />

könnte sogar<br />

der „Gold-Hattrick“<br />

gelingen.<br />

ÖPC-news 35


schwerpunkt<br />

Andreas<br />

Onea (links)<br />

und Andreas<br />

Ernhofer<br />

wollen beide<br />

im Olympic<br />

Aquatics<br />

Centre von<br />

Tokyo jubeln.<br />

Ein Trio für Tokyo<br />

aAller guten Dinge sind drei. So wie im rot-weiß-roten<br />

Schwimmteam für die <strong>Paralympic</strong>s in Tokyo. Andreas Onea,<br />

Andreas Ernhofer und Janina Falk werden im Olympic<br />

Aquatics Centre auf Medaillenjagd gehen. Obwohl das Trio<br />

viel gemeinsam hat, könnte es kaum unterschiedlicher sein.<br />

Onea ist mit seinen 29 Jahren der Routinier im Team,<br />

er nimmt bereits seine vierten <strong>Paralympic</strong>s in Angriff:<br />

„Die Vorfreude ist riesengroß, wir haben lange darauf<br />

hintrainiert. Nach der Verschiebung um ein Jahr hatten<br />

wir noch mehr Zeit für hochwertige Trainingseinheiten,<br />

ich fühle mich gut vorbereitet.“<br />

Die <strong>Paralympic</strong>s-Reise des Niederösterreichers begann<br />

2008 in Peking, im Alter von 16 Jahren holte er den starken<br />

6. Platz. Vier Jahre später schrammte Onea in London als<br />

Vierter hauchdünn an einer Medaille vorbei, in Rio war es<br />

dann aber so weit: Bronze über 100 Meter Brust. „Unvergessliche<br />

Momente! Wenn ich daran zurückdenke, bekomme<br />

ich heute noch eine Gänsehaut“, sagt Onea.<br />

Seine vierten Spiele sollen keineswegs seine letzten<br />

sein: „Die <strong>Paralympic</strong>s in Los Angeles kann man sich<br />

eigentlich nicht entgehen lassen. 2028 ist definitiv mein<br />

Fernziel und wenn ich körperlich fit bleibe, will ich das in<br />

Angriff nehmen.“<br />

Mit 18 Jahren<br />

ist die Wienerin<br />

Janina<br />

Falk die<br />

Jüngste im<br />

rot-weißroten<br />

Team.<br />

Die Erfüllung eines Traums<br />

Teamkollege Ernhofer feiert hingegen in Tokyo seine Premiere<br />

auf der ganz großen Bühne. Erst vor sieben Jahren,<br />

im Sommer 2014, hat sich der Niederösterreicher bei einem<br />

Badeunfall drei Halswirbel gebrochen und sitzt seither im<br />

Rollstuhl. Nach der Matura stieg der Feuerwehrmann im<br />

Sommer 2016 ins Schwimmtraining ein. Rasch stellten sich<br />

erste Erfolge ein, 2018 die ersten internationalen Siege –<br />

beim ersten Großevent, der Schwimm-EM 2018, konnte<br />

Ernhofer direkt eine Medaille gewinnen.<br />

Mit der Teilnahme in Tokyo erfüllt sich der 24-Jährige<br />

einen großen Traum: „Das ist das Größte! Als Kind habe ich<br />

immer die Olympischen Spiele verfolgt, jetzt bin ich selbst<br />

bei <strong>Paralympic</strong>s dabei.“ Dabei sein soll nicht alles sein:<br />

„Natürlich träume ich von einer Medaille. Wenn am Tag X<br />

alles zusammenspielt, ist das sicher drin.“<br />

Teamküken will hoch hinaus<br />

Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist Janina Falk. Die 18-Jährige<br />

hat einen rasanten Aufstieg hinter sich und konnte inzwischen<br />

bereits mehrere Medaillen, auch bei Welt- und Europameisterschaften,<br />

gewinnen. „Das Wasser ist mein Element,<br />

dort fühle ich mich frei und kann mich so richtig auspowern“,<br />

sagt die 88-fache österreichische Staatsmeisterin.<br />

Falk wird als erste Sportlerin mit einer mentalen Beeinträchtigung<br />

bei <strong>Paralympic</strong>s antreten. „Das wird sicher etwas<br />

ganz Großes. Es freut mich, mit meinem Vorbild Andi<br />

Onea in Tokyo dabei zu sein“, strahlen ihre Augen.<br />

In der Südstadt trainieren die drei Teamkollegen Seite<br />

an Seite, in Tokyo wollen sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen<br />

pushen. Vielleicht kommen sie mit Edelmetall<br />

im Gepäck nach Hause. Bleibt zu wünschen, dass auch hier<br />

das Motto gilt: Aller guten Dinge sind drei.<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

36 ÖPC-news


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Verkehrsbedingungen, Außentemperatur, Nutzung von Klimaanlage/Heizung etc. und kann ggf. abweichen.


schwerpunkt<br />

Medaille<br />

Eine<br />

und ihre Geschichten<br />

fFragt man Mendy Swoboda nach seinen Erinnerungen<br />

an die <strong>Paralympic</strong>s 2016 in Rio de Janeiro, so ist es nicht<br />

unbedingt seine Silbermedaille, die ihm als Erstes in den<br />

Sinn kommt, sondern ein Moment, der lange nach den<br />

Rennen, nach der Siegerehrung und auch nach den<br />

Interviews stattgefunden hat.<br />

Als nämlich bei der paralympischen Premiere des<br />

Kanusports die gesamte Community – also AthletInnen,<br />

BetreuerInnen, FunktionärInnen und die Volunteers – für ein<br />

gemeinsames Foto am Steg zusammenkam. „Die Energie<br />

war unglaublich! Ich habe meine Startnummer mitgenommen<br />

und von vielen, vielen Menschen signieren lassen“, ist<br />

dem Oberösterreicher dieses Erinnerungsstück „heute noch<br />

genauso wichtig wie meine Medaille“.<br />

Fünf Jahre später sind auch die Silber-Party zu seinen<br />

Ehren im Österreich-Haus in Botafogo und der Empfang<br />

Mendy Swoboda will es in Tokyo noch einmal wissen:<br />

„Der paralympische Spirit ist einzigartig.“<br />

durch den damaligen Sportminister Hans Peter Doskozil<br />

noch sehr präsent: „Ich war ja davor schon sehr erfolgreich,<br />

habe unzählige Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften<br />

gewonnen, aber die Silberne bei den <strong>Paralympic</strong>s<br />

hatte eine Tragweite, die ich so nicht kannte.“<br />

Es sind aber nicht nur die Dimensionen der drittgrößten<br />

Sportveranstaltung der Welt, die Swoboda nachhaltig begeistert<br />

haben, es sind auch und vor allem die SportlerInnen<br />

mit ihren Geschichten: „Im Dorf geht es weniger darum, wer<br />

welche Medaillen gewonnen hat, als vielmehr darum, wie<br />

der Weg dorthin war, wie man in den Sport gekommen ist<br />

und welche Herausforderungen die Behinderung mit sich<br />

bringt. Dieser Spirit macht die <strong>Paralympic</strong>s so einzigartig.“<br />

Und dieser Spirit ist es auch, der den Heeressportler<br />

täglich motiviert, besser zu werden. Stärker. Und schneller.<br />

„Bis 2016 war ich ungeschlagen, nach den <strong>Paralympic</strong>s habe<br />

ich aber etwas den Anschluss verloren. In Tokyo möchte ich<br />

es noch einmal wissen. Es wäre mein größter Wunsch, dort<br />

noch einmal zeigen zu können, was ich draufhabe.“ Elfmal<br />

die Woche wird trainiert, drei dieser Einheiten werden in<br />

der Kraftkammer absolviert, nur sonntags ist trainingsfrei.<br />

„Ich bin unglaublich dankbar, dass ich meinen Sport nach<br />

wie vor auf diesem Niveau ausüben kann“, sagt Swoboda,<br />

der in seiner Vorbereitung auf die Spiele versucht hat, in<br />

seinem „Büro“ die Natur noch intensiver zu erleben.<br />

„Ich bin unglaublich gern draußen, aber durch meine<br />

Behinderung dabei etwas eingeschränkt. Ich kann relativ<br />

schwer einen Berg besteigen, aber mit meinem Kajak komme<br />

ich fast überallhin.“ Also befuhr er im letzten Jahr die<br />

Donau, 440 Kilometer in sechs Tagen, schlief neben seinem<br />

Boot am Ufer. Ein großes Abenteuer.<br />

Ein solches wird auch Tokyo, Swoboda lässt sich aber<br />

nur zu gern darauf ein, auch weil er Land und Leute beim<br />

Test-Event 2019 kennen- und lieben gelernt hat. Also alles<br />

bereit für die Mission Medaille? „Ich habe natürlich noch<br />

eine Rechnung von Rio offen, aber ich denke jetzt gar nicht<br />

an Medaillen. Mein Ziel für Tokyo ist es, ein Rennen zu<br />

fahren, auf das ich stolz sein kann. Wenn mir das gelingt,<br />

fahre ich zufrieden nach Hause.“<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

38 ÖPC-news


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MOBILITÄT FÜR DEIN LEBEN<br />

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schwerpunkt<br />

eEin 40 Millimeter großer Ball, der die Welt bedeutet. Im<br />

Leben von Krisztian Gardos dreht sich alles um Tischtennis.<br />

Der Tiroler stammt aus einer wahren Tischtennis-Dynastie:<br />

Vater und Mutter waren Tischtennistrainer, bereits in jungen<br />

Jahren verbrachten die Brüder Robert und Krisztian viel Zeit<br />

in der Tischtennishalle.<br />

Als die beiden im Alter von 18 Jahren nach Österreich<br />

kamen, waren sie bereits eine der besten Doppelpaarungen<br />

der Welt, auf dem besten Weg nach ganz oben. Krisztian<br />

spielte mit Schmerzen, musste die Zähne zusammenbeißen,<br />

bis es nicht mehr ging. Diagnose: Hüftarthrose.<br />

40 ÖPC-news<br />

Fotos: GEPA-pictures<br />

Die<br />

Welt<br />

Bronze in Rio<br />

„Dadurch ist meine Beweglichkeit eingeschränkt, ich kann<br />

nicht mehr die Umfänge wie früher trainieren.“ Dennoch<br />

steht er beinahe täglich zwischen drei und sechs Stunden<br />

am Tisch. Die ersten Früchte für die harte Arbeit erntete<br />

Gardos 2015 in Peking, wo er erstmals in die Top 10 der<br />

Weltrangliste vorrückte und so das Ticket für die <strong>Paralympic</strong>s<br />

2016 in Rio de Janeiro löste.<br />

ist ein<br />

Ball<br />

Krisztian Gardos will nach<br />

RIO 2016 auch in Tokyo<br />

eine Medaille holen. Und<br />

er sagt: „Ohne Tischtennis<br />

würde in meinem Leben<br />

etwas fehlen.“


Dort kämpfte er sich bei seiner Premiere bis ins Halbfinale<br />

und gewann sein Spiel um Bronze – die erste Medaille<br />

für das <strong>Paralympic</strong> Team Austria am Zuckerhut.<br />

Krisztian Gardos gehörte<br />

in der Jugend<br />

mit seinem Bruder<br />

Robert zu den<br />

weltbesten Doppelpaarungen,<br />

ehe ihn<br />

eine Hüftarthrose<br />

einschränkte. Der<br />

Toyota-Markenbotschafter<br />

stammt<br />

aus einer Tischtennis-<br />

Dynastie.<br />

Wertvolle Tipps<br />

Aber damit nicht genug, legte Gardos bei der Weltmeisterschaft<br />

2018 nach – und jubelte auch dort über Bronze im<br />

Einzel. Nun will der Toyota-Markenbotschafter auch bei<br />

den <strong>Paralympic</strong>s ganz nach vorn: „Es muss viel zusammenpassen,<br />

von der Tagesverfassung bis zur Auslosung, aber<br />

ich traue es mir zu!“<br />

Wertvolle Tipps erhält er nach wie vor von seinem<br />

Bruder Robert. Der vier Jahre jüngere Gardos war bereits in<br />

Tokyo, nahm an den Olympischen Spielen teil. „Sicher haben<br />

wir gesprochen, er hat mir erzählt, wie dort alles abläuft“,<br />

so Krisztian.<br />

Kein Ende in Sicht<br />

Neben einer weiteren <strong>Paralympic</strong>s-Medaille hat der Tiroler<br />

in Tokyo eine weitere Mission: ein Maskottchen mit nach<br />

Hause bringen. „Meine Familie würde sich darüber sicher<br />

sehr freuen, das rosarote ‚Someity‘ kommt gut an.“<br />

Wie lange man Gardos noch an den Tischtennisplatten<br />

dieser Welt sieht, ist ungewiss: „Solange ich spielen kann,<br />

spiele ich. Ohne Tischtennis würde in meinem Leben etwas<br />

fehlen.“<br />

Toyota Mirai – der reinigt auch die Luft<br />

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Im November 2020 startete der japanische Automobilhersteller die<br />

Produktion der zweiten Generation des Toyota Mirai. Das vollständig<br />

neu entwickelte Modell überzeugt durch deutliche Fortschritte bei<br />

Technik, Effizienz, Fahrleistungen und Design. Ein optimiertes<br />

Brennstoffzellensystem und größere Wasserstofftanks ermöglichen<br />

eine bis zu 30 Prozent höhere Reichweite gegenüber dem Vorgängermodell.<br />

Darüber hinaus geht der Umweltnutzen des neuen Mirai über<br />

den Anspruch, Mobilität ohne lokale Emissionen zu ermöglichen,<br />

hinaus. Tatsächlich ist die Umgebungsluft, die er während der<br />

Fahrt aufnimmt und für die Reaktion mit Wasserstoff zur Energieherstellung<br />

an Bord benötigt, nach dem Prozess sauberer als<br />

vorher. Dieser Reinigungseffekt basiert auf einem innovativen, von<br />

Toyota entwickelten Filter. Er arbeitet nach dem Katalysatorprinzip<br />

Der Mirai bietet reisetaugliche Reichweiten<br />

und kurze Tankstopps komplett ohne<br />

Ausstoß schädlicher Emissionen.<br />

und ist in den Lufteinlass integriert. Aus der zur Versorgung der<br />

Brennstoffzelle eingesogenen Luft fängt ein elektrisch geladenes<br />

Vlieselement mikroskopisch kleine Partikel ab. In Zahlen ausgedrückt:<br />

Effektiv bleiben 90 bis 100 Prozent aller Partikel mit einem<br />

Durchmesser zwischen 0 und 2,5 Mikrometern, die durch den<br />

Ansaugtrakt strömen, hängen. So kann die Brennstoffzelle deutlich<br />

effizienter arbeiten und hinterlässt am Ende gereinigte Luft.<br />

Gegenüber der ersten Generation ist der neue Mirai deutlich<br />

günstiger geworden und beginnt bei Preisen ab 59.900 Euro inklusive<br />

20 Prozent Mehrwertsteuer. Damit können Unternehmen bei<br />

Anschaffung des neuen Toyota Mirai zusätzlich<br />

die E-Auto-Förderung in Anspruch nehmen.<br />

Mehr Informationen: www.toyota.at<br />

ÖPC-news 41


interview<br />

Thomas<br />

Geierspichler<br />

(45) und Ludwig<br />

Malter (<strong>21</strong>)<br />

betreiben denselben<br />

Sport,<br />

aber mit unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen.<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

Gemeinsamkeiten<br />

& Gegensätze<br />

kKönnt ihr euch noch an euer Kennenlernen erinnern?<br />

Ludwig Malter: Das weiß ich noch sehr gut. Zuerst habe ich<br />

Tom im Fernsehen gesehen, als er 2008 in Peking die Goldmedaille<br />

gewonnen hat. Das war auch der Moment, als ich<br />

beschlossen habe, dass ich das auch einmal erreichen will.<br />

Thomas Geierspichler: Echt? Das freut mich jetzt aber,<br />

weil es einer meiner Antriebe ist, junge Leute zu motivieren<br />

und ihnen Hoffnung zu geben. Irgendwie fast nicht zu glauben,<br />

dass das bereits 13 Jahre zurückliegt.<br />

Wie ging es weiter?<br />

Malter: Kurze Zeit später kam es zum ersten Treffen …<br />

Geierspichler: Das weiß ich noch. Ich war als Gast in einer<br />

Rehagruppe für Kinder und Jugendliche mit Spina bifida.<br />

Plötzlich kommt so ein junger Bursche zu mir und will ein<br />

Autogramm.<br />

Also war Tom dein Vorbild?<br />

Malter: Mein großes Vorbild! Tom hat mir den Weg gezeigt<br />

und so viel für den Behindertensport getan.<br />

Über 20 Jahre trennen Thomas<br />

Geierspichler und Ludwig Malter.<br />

Als Ersterer 2000 in Sydney seine<br />

erste von neun <strong>Paralympic</strong>s-<br />

Medaillen gewinnen konnte,<br />

war Zweiterer noch ein Baby.<br />

Ein Gespräch über Gegensätze,<br />

Gemeinsamkeiten und<br />

Grundsätzliches.<br />

42 ÖPC-news


Wir tragen Gelb.<br />

Und ihr Gold,<br />

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interview<br />

Wenn Ludwig und ich nebeneinanderfahren,<br />

muss<br />

ich Vollgas geben, um mit<br />

seinem lockeren Tempo<br />

mithalten zu können.<br />

Thomas Geierspichler über den Sinn von Klassifizierungen<br />

Und das, obwohl eure Wege unterschiedlicher nicht<br />

sein könnten …<br />

Geierspichler: Nach meinem Unfall 1994 war ich in einem<br />

Loch. Erst als ich zum Glauben gefunden hatte, konnte ich<br />

meine physische Behinderung in positive Energie, Lebensfreude<br />

und Erfolgswillen umpolen. Konsequente Selbstüberwindung<br />

hilft der Persönlichkeit, über sich selbst<br />

hinaus zuwachsen. Man steigt von einer mentalen Ebene<br />

hinaus zur nächsten.<br />

Wie war es bei dir, Ludwig?<br />

Malter: Ich bin ja schon mit meiner Behinderung auf die<br />

Welt gekommen, habe also von Beginn an damit leben<br />

gelernt. Schon seit frühester Kindheit habe ich mir gesagt,<br />

mach was, tu was, sitz nicht herum. Meine Eltern unterstützen<br />

mich sehr, Walter Pfaller von der Landessportorganisation<br />

verdanke ich auch viel.<br />

Obwohl ihr beide im Rennrollstuhl sitzt und querschnittsgelähmt<br />

seid, gibt es große Unterschiede …<br />

Geierspichler: Das stimmt, eigentlich kann man unsere<br />

Klassen überhaupt nicht vergleichen. Die Leute wundern<br />

sich oft, warum die Zeiten so unterschiedlich sind. Ich habe<br />

jedoch viel weniger Bewegungsspielraum im Oberkörper,<br />

kann die Arme bei Weitem nicht so stark einsetzen und<br />

durchschwingen. Wenn Ludwig und ich nebeneinanderfahren,<br />

muss ich Vollgas geben, um mit seinem lockeren<br />

Tempo mithalten zu können.<br />

Malter: Die Leute können sich das oft nicht vorstellen, weil<br />

es für Laien gleich aussieht und wir denselben Sport ausüben.<br />

Aber schon wenn man etwas genauer hinschaut, bemerkt<br />

man die großen Unterschiede im Bewegungsablauf.<br />

Genau dafür gibt es die Klassifizierungen, Vergleiche sind da<br />

völlig unangebracht. Außerdem würde ich mich ohnehin nie<br />

mit Tom vergleichen, bei allem, was er gewonnen hat.<br />

Wie lauten eure Ziele für die nahe Zukunft?<br />

Malter: Leider habe ich die Qualifikation für Tokyo verpasst.<br />

Ich muss weiter hart arbeiten und noch besser werden. Natürlich<br />

werde ich zu Hause vor dem Fernseher die Daumen<br />

drücken.<br />

Geierspichler: Meine sechsten Spiele, eine aufregende Reise<br />

geht in die nächste Runde. Ich will mein Bestes geben,<br />

durch die Klassenzusammenlegungen unterschiedlichster<br />

Behinderungsgrade wird es aber immer schwieriger. Trotzdem<br />

würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht<br />

auf meine zehnte <strong>Paralympic</strong>s-Medaille losgehe.<br />

Geierspichler<br />

(oben 2008 in<br />

Peking) steht<br />

vor seinen<br />

sechsten<br />

<strong>Paralympic</strong>s.<br />

Für Malter hat<br />

es diesmal<br />

knapp noch<br />

nicht gereicht,<br />

ihm gehört die<br />

Zukunft.<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

44 ÖPC-news


interview<br />

ÖPC-Präsidentin<br />

Maria Rauch-Kallat<br />

(r.) und Generalsekretärin<br />

Petra<br />

Huber nahmen sich<br />

knapp vor den<br />

<strong>Paralympic</strong>s Zeit<br />

fürs gemeinsame<br />

Interview.<br />

w<br />

Wie groß ist die Vorfreude auf die <strong>Paralympic</strong>s in der<br />

Form, wie sie stattfinden werden?<br />

Maria Rauch-Kallat: Erstens ist es wichtig, dass sie überhaupt<br />

stattfinden. Es wäre schade gewesen, wenn sie ganz<br />

abgesagt worden wären. Wir hoffen auch sehr, dass noch<br />

Publikum möglich sein wird. Wichtig ist, dass die Athletinnen<br />

und Athleten für die Zeit der Entbehrungen in den<br />

letzten vier, jetzt fünf Jahren die<br />

Aufmerksamkeit bekommen, die<br />

sie ver dienen.<br />

Petra Huber: Nicht nur die Vorfreude<br />

ist sehr groß, auch die Erleichterung,<br />

dass die Spiele stattfinden. Die Situation<br />

hat alle vor große Herausforderungen<br />

gestellt, mehrmals waren<br />

die Planungen umzuwerfen. Schön,<br />

dass die Athletinnen und Athleten nach<br />

einem Jahr des Aufschubs jetzt die<br />

Möglichkeiten haben, an den <strong>Paralympic</strong>s<br />

teilzunehmen.<br />

„Wichtig,<br />

dass die<br />

Spiele<br />

stattfinden“<br />

ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und Generalsekretärin Petra<br />

Huber über TOKYO 2020, einen Meilenstein für den paralympischen<br />

Sport und das, was in Sachen Gleichstellung noch fehlt.<br />

46 ÖPC-news


Wie schwierig war es, die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, damit sich die österreichischen<br />

Athletinnen und Athleten voll<br />

auf den Sport konzentrieren können?<br />

PH: Da ist es uns zunächst wichtig, unseren<br />

Athletinnen und Athleten jene Möglichkeiten<br />

zu bieten, die auch das Österreichische Olympische<br />

Comité seinen Sportlerinnen und<br />

Sportlern bietet. Darum ist es auch relevant,<br />

die gleiche Einkleidung zu haben, die wir seit<br />

2004 in Schritten erreicht haben, bis hin zur<br />

Wettkampfkleidung. Bei uns ist auch die Logistik<br />

ein wesentlicher Faktor. Unser Sponsor<br />

DB Schenker sorgt dafür, dass alles, was benötigt<br />

wird, wie extra Rollstühle für die Sportarten,<br />

parat steht. Die Rahmen bedingungen<br />

sind sehr breit gefächert, vieles musste immer<br />

wieder von vorn begonnen werden. Aber<br />

jetzt folgt nur noch der Feinschliff, dann kann<br />

es losgehen.<br />

Mit dem Bundesheer ist zuletzt ein Meilenstein<br />

für den Behindertenleistungssport<br />

gelungen. Was bedeuten die jüngst vorgestellten<br />

Änderungen konkret für die<br />

Sportlerinnen und Sportler?<br />

MRK: Es bedeutet, dass praktisch die vollständige<br />

Gleichstellung mit den nichtbehinderten<br />

Athletinnen und Athleten gelungen ist.<br />

Unsere Sportlerinnen und Sportler werden<br />

in der Karriere nach dem Sport die gleichen<br />

Möglichkeiten haben, sie können weiter im<br />

Ministerium beschäftigt werden und wählen,<br />

ob sie im Verwaltungsdienst oder Militärdienst<br />

bleiben. Über 40 haben sie alle Möglichkeiten<br />

des Verwaltungsdienstes. Das ist tatsächlich eine<br />

Gleichstellung. Sie haben auch eine Uniform wie alle<br />

anderen, nicht nur eine Ausgehuniform wie bisher. Es war ja<br />

schon schwierig, die paralympischen Athletinnen und Athleten<br />

überhaupt in den Heeressport zu bringen, das hat jahrelanger<br />

Bemühungen bedurft. Aber letztendlich sehen wir,<br />

dass es geglückt ist.<br />

PH: Wichtig ist auch dieses Sichtbarmachen über die Uniform<br />

als Sensibilisierungsmaßnahme für den paralympischen<br />

Sport. Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher<br />

ist diese Gleichbehandlung jetzt auch erkennbar geworden.<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

Beim Interview vor den Spielen 2016 in Rio nannten Sie<br />

beide die Gleichstellung als oberstes Ziel. Wie viel hat<br />

sich daran generell seitdem geändert?<br />

MRK: Wenn wir Glück haben, gelingt uns auch noch die<br />

Gleichstellung bei den Medaillenprämien. Das ist unser großes<br />

Ziel und in Arbeit. Das war das Ziel für 2020. Ansonsten<br />

waren wir ohnehin schon sehr weit, abgesehen von den Medaillenprämien<br />

fehlt uns eigentlich nur die Medienberichterstattung.<br />

Die ORF-Berichterstattung ist hier ganz wichtig<br />

und auch die Wahrnehmung in den Printmedien und online.<br />

Wir werden sehen, ob wir da auch die gleiche Aufmerksamkeit<br />

bekommen wie die Olympiateilnehmer.<br />

PH: Es ist jedes Mal etwas mehr, aber noch nicht genug. Das<br />

ist unser letzter Meilenstein. Was uns auch wichtig ist, ist die<br />

Bezeichnung „Olympische und Paralympische Spiele“. Tokyo<br />

hat sich hier ausgezeichnet, auch was die Präsenz der beiden<br />

Logos nebeneinander betrifft. In Österreich ist das noch nicht<br />

so angekommen. Es wären nur zwei Wörter mehr. Worte<br />

helfen auch bei der Gleichbehandlung.<br />

Was die Medienberichterstattung betrifft, haben wir uns<br />

für Tokyo viel vorgenommen. Wir haben eine Pressereise<br />

organisiert, es wird vier Medienvertreterinnen und -vertreter<br />

von den großen österreichischen Printmedien vor Ort geben.<br />

Wir werden auch viel an Information über unsere Webseite<br />

und die sozialen Medien transportieren, dass man alles sehr<br />

leicht abrufen kann, und so auch den Medien zuarbeiten.<br />

Ganz kurz: Wie ist der Stand im laufenden Inklusionsprozess?<br />

MRK: Da sind wir ganz gut weitergekommen. Von den<br />

paralympischen Sportarten fehlen noch Schwimmen und<br />

Leichtathletik, um sie in die Fachverbände zu inklu dieren.<br />

PH: Das Internationale Paralympische Komitee hat ja sich<br />

und seinen Mitgliedern eine Frist bis 2026 gesetzt, bis dahin<br />

sollen alle Sommer- und Wintersportarten im IPC inkludiert<br />

sein. Daran wird gearbeitet. Aber es ist auch wichtig, dass<br />

sie nicht nur inkludiert werden, sondern dass auch bestmöglich<br />

inkludiert wird.<br />

Ein wichtiges Anliegen des ÖPC ist die Frauen- und<br />

Nachwuchsförderung. Im „Team für Tokyo“ stehen die<br />

18-jährige Janina Falk oder die <strong>21</strong>-jährige Valentina<br />

Strobl vor ihrer Premiere bei <strong>Paralympic</strong>s. Ein Zeichen,<br />

dass die Richtung stimmt?<br />

MRK: Na ja, das ist noch zu verbessern. Was die Jugend<br />

betrifft, ist es so, dass der Großteil unserer Athletinnen<br />

und Athleten aus dem Sport kommt<br />

und nach einem Unfall paralympisch<br />

weitermacht. Nur ein kleiner Teil waren<br />

bisher Sportlerinnen und Sportler,<br />

die seit ihrer Kindheit behindert<br />

sind. Wir haben uns vorgenommen,<br />

das zu verbessern, und erstmals vor<br />

zwei Jahren die Talent Days veranstaltet,<br />

wo wir Jugendliche mit und<br />

ohne Behinderung eingeladen haben,<br />

Sportarten auszuprobieren. Da sind<br />

uns schon zwei, drei wirklich begabte<br />

Nachwuchs athletinnen und -athleten<br />

auf gefallen, von denen wir hoffen,<br />

dass sie dranbleiben.<br />

Was die Frauenquote anbelangt,<br />

gilt wie überall auch hier die Doppelund<br />

Dreifachbelastung für Frauen.<br />

Wenn man einen Unfall hat, ist es<br />

schwierig genug, sich zurück in ein<br />

halbwegs normales Leben zu kämpfen. Wenn eine Frau<br />

Familie oder Kinder hat, bleibt noch weniger Zeit für Sport<br />

als sonst. Das macht es bei der Frauenquote schwer.<br />

PH: Wir sind bei 25 Prozent Frauen, das ist ja schon einmal<br />

mehr, als wir jemals zuvor hatten. Es sind kleine Schritte,<br />

aber dennoch sind Schritte nach vorn erkennbar. Ziel ist es,<br />

Frauen auch entsprechend im Leistungssport zu unterstützen<br />

und sie darin zu bestätigen, dass sie ihre Sache gut machen.<br />

Das beliebte Österreich-Haus wird es in Tokyo in virtueller<br />

Form geben. Was kann man davon erwarten?<br />

MRK: Das bietet auch Chancen. Die Athletinnen und Athleten<br />

können zwar nicht wie gewohnt ihre Fans und ihre<br />

Familie im Österreich-Haus treffen und wir können sie dort<br />

leider auch nicht feiern, weil sie das Paralympische Dorf ja<br />

ÖPC-news 47


interview<br />

nicht verlassen dürfen, aber dafür steht die virtuelle Form<br />

des Hauses jeden Tag um 19 Uhr neun Millionen Österreicherinnen<br />

und Österreichern offen. Vielleicht finden wir ja<br />

auch zusätzlich Interessenten im deutschsprachigen Ausland,<br />

die dann ebenfalls unsere täglichen Sendungen dort<br />

ansehen.<br />

PH: Es wäre schön, wenn der tägliche abendliche Livestream<br />

über die Webseite www.oepc.at für viele ein Fixpunkt<br />

während der Zeit der <strong>Paralympic</strong>s wird, wo man nicht<br />

nur alle Infos rund um die Sportlerinnen und Sportler erhält,<br />

sondern auch Behind-the-Scenes-Eindrücke vermittelt<br />

bekommt. Man kann dort wirklich mitleben. Und, ja, auch<br />

Medaillen werden wir e ntsprechend feiern.<br />

Was wünschen Sie den Athletinnen und Athleten in<br />

Tokyo?<br />

MRK: Dass sie ihre Bestleistungen zum richtigen Zeitpunkt<br />

abrufen können, trotz der nicht einfachen Bedingungen,<br />

dass ihre Träume, Wünsche und Sehnsüchte in Erfüllung<br />

gehen und dass alle unverletzt bleiben. Das ist das Allerwichtigste,<br />

noch vor den Medaillen.<br />

Österre<br />

dDas <strong>Paralympic</strong> Team Austria wird für Tokyo<br />

2020 virtuell! Weil es bei den um ein Jahr<br />

verschobenen Sommerspielen in Tokyo<br />

pandemiebedingt kein physisches Österreich-Haus<br />

geben kann, hat das Österreichische<br />

Paralympische Committee einen virtuellen<br />

Begegnungsraum entwickelt.<br />

48 ÖPC-news


Besuche uns<br />

im virtuellen<br />

ich-Haus<br />

Mit ganz klaren Zielen: den heimischen AthletInnen die<br />

bestmögliche Unterstützung aus der Heimat zu ermöglichen,<br />

Fans aktiv einzubinden, exklusive Einblicke in den Alltag vor<br />

Ort zu geben und vor allem den SportlerInnen die größtmögliche<br />

Bühne für ihre Leistungen und Erfolge zu bieten.<br />

„Das Österreich-Haus war bei den vergangenen Spielen,<br />

Sommer wie Winter, Treffpunkt für das gesamte <strong>Paralympic</strong><br />

Team Austria, für Gäste aus Sport, Politik und<br />

Wirtschaft und natürlich die Fans. Wir haben<br />

gemeinsam gefeiert und die Bilder aus dem<br />

Haus nach Österreich und in die Welt geschickt.<br />

Mit unserem virtuellen Angebot wollen<br />

wir genau dieses Erlebnis für die Menschen<br />

daheim spür- und erlebbar machen“,<br />

sagt ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat.<br />

Herzstück ist der „<strong>Paralympic</strong> Report“,<br />

eine tägliche Live-Sendung aus Wien, die an<br />

insgesamt 13 Tagen stattfindet. Umgesetzt<br />

wird das virtuelle Pendant zum Österreich-<br />

Haus aus dem neuen und technisch hochmodernen<br />

brutkasten-Studio in der Wiener City.<br />

In zwei verschiedenen Settings werden Interviews<br />

mit prominenten Studiogästen geführt,<br />

wird es Schaltungen in die paralympischen<br />

Dörfer in Tokyo und Fuji zu den SportlerInnen<br />

geben sowie Berichte von den Spielen und<br />

den AthletInnen.<br />

Um sowohl den Innovationsfaktor eines<br />

virtuellen Österreich-Hauses wie auch den<br />

familiären Charakter einer Medaillenfeier<br />

hervorzuheben, wird sowohl aus dem modernen<br />

LED-Studio als auch aus dem Wohnzimmer-Setting<br />

gestreamt. Der Livestream<br />

beginnt täglich um 19 Uhr, ist öffentlich<br />

über die Website des Österreichischen<br />

Paralympischen Committees zugänglich und<br />

als Video-on-Demand am YouTube-Channel<br />

des ÖPC abrufbar.<br />

Ein weiteres innovatives Feature ist die interaktive<br />

#RoadtoTokyo-Galerie, über die SportlerInnen, TrainerInnen,<br />

Partner und Sponsoren und nicht zuletzt die Fans ihre ganz<br />

persönlichen <strong>Paralympic</strong>s-Momente teilen können. Weitere<br />

Features rund um das Live-Angebot sind tägliche <strong>News</strong>-Updates,<br />

Videoberichte rund um das <strong>Paralympic</strong> Team Austria<br />

und ein umfassender Statistikteil mit Wettkampfkalender,<br />

allen Ergebnissen, dem Medaillenspiegel und Gewinnspiele.<br />

„Das virtuelle Österreich-Haus gibt uns die Möglichkeit,<br />

die Begeisterung und Faszination der <strong>Paralympic</strong>s von Tokyo<br />

nach Österreich zu transportieren. Danke auch an unsere<br />

Partner, die uns in der Umsetzung dieses Projekts unterstützen<br />

und gemeinsam mit uns neue Wege beschreiten“,<br />

erklärt ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber. Zu den Unterstützern<br />

zählen die Österreichischen Lotterien, Doppelmayr,<br />

Ottobock oder die Wirtschaftskammer Wien, gefördert wird<br />

das virtuelle Österreich-Haus vom Bundesministerium für<br />

Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie<br />

vom Bundesministerium für Digitalisierung und<br />

Wirtschaftsstandort.<br />

Das virtuelle Österreich-Haus ist für alle Fans<br />

und Supporter des <strong>Paralympic</strong> Teams Austria<br />

kostenlos.<br />

VIRTUELLES<br />

ÖSTERREICH-HAUS<br />

WANN: vom 24. August bis 5. September 20<strong>21</strong>, täglich um 19 Uhr<br />

WER: AthletInnen und Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik<br />

WO: Livestream auf der ÖPC-Website: www.oepc.at<br />

Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />

Premium-Partner: Top-Partner: Partner:<br />

Unser Interview eröffnete zugleich<br />

das Wohnzimmer des virtuellen<br />

Österreich-Hauses im brutkasten-<br />

Studio in Wien.<br />

Partner:<br />

Fördergeber:<br />

ÖPC-news 49


kooperation<br />

Neue<br />

Disziplin,<br />

Glück<br />

neues<br />

d<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

von Benjamin Köglberger<br />

Die Augen von Günther Matzinger beginnen zu leuchten,<br />

wenn er von den Paralympischen Spielen 2012 in London<br />

erzählt. Das 800-Meter-Finale war der Lauf seines Lebens<br />

und auch seine zweite Goldmedaille – zuvor hatte er schon<br />

über 400 Meter gewonnen. „Die Sportbegeisterung der Fans<br />

in London war einfach unglaublich“, schwärmt er heute<br />

noch von London. Auch vier Jahre später in Rio darf er als<br />

Dritter im 400-Meter-Lauf das Gefühl, auf dem Podest zu<br />

stehen, erneut genießen. Doch dann kommt die sportliche<br />

Hiobsbotschaft: Seine Paradestrecken werden aus dem<br />

paralympischen Programm genommen! Nach kurzer Enttäuschung<br />

fasst er den Entschluss, noch einmal in einer<br />

neuen Disziplin anzugreifen, und sattelt auf den Triathlon<br />

um. Im vergangenen Juni qualifiziert er sich endgültig für<br />

Tokyo und ist motiviert, um eine Medaille mitzukämpfen.<br />

Doch wie wurde aus dem Energiebündel einer der erfolgreichsten<br />

Para-Sportler Österreichs? Günther Matzinger<br />

wird am 16. Mai 1987 in Tamsweg mit einer Dysmelie, einer<br />

Fehlbildung am rechten Unterarm, geboren. Einschränken<br />

lässt er sich davon aber schon in der Jugend nicht. Der starke<br />

Bewegungsdrang bleibt auch den Eltern nicht verborgen,<br />

die ihn im Turnverein anmelden. Mit acht Jahren wechselt<br />

er in eine Leichtathletik-Trainingsgruppe nach Salzburg.<br />

Ein Auslandsjahr in den USA entfacht in ihm endgültig das<br />

Interesse am Profisport. Zurück in Österreich beschließt er,<br />

in Krems „Exportorientiertes Management“ zu studieren.<br />

Ein Glücksfall wie sich herausstellt, denn neben seiner<br />

Ausbildung trainiert er in einer starken Leichtathletikgruppe<br />

intensiv weiter. Walter Pfaller, <strong>Paralympic</strong>s-Sieger im Fünfkampf<br />

von 1988 und der langjährige Geschäftsführer der<br />

Landessportorganisation in Salzburg, bestärkt ihn darin, die<br />

Qualifikation für die Paralympischen Spiele zu versuchen.<br />

Die Paralympischen Spiele 2008 in Peking sind dann<br />

auch die ersten Spiele für Günther Matzinger. Er qualifiziert<br />

sich für den 200- und 400-Meter-Lauf und liefert eine tolle<br />

Leistung ab. Am Ende fehlen ihm fünf Hundertstelsekunden<br />

auf eine Medaille. „Für mich war Peking ein Riesenansporn.<br />

Ich war natürlich enttäuscht, so knapp am Podest vorbeigeschrammt<br />

zu sein, aber meine Motivation hat es enorm<br />

bestärkt“, bilanziert er heute über Peking. Danach konzentriert<br />

er sich auf die längeren Strecken 400 und 800 Meter.<br />

Eine richtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.<br />

50 ÖPC-news


Ottobock ist offizieller<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Partner in Tokio<br />

Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Ottobock bei den paralympischen Spielen und ist auch in Tokio als<br />

Offizieller Technischer Servicepartner mit dabei. Über 100 MitarbeiterInnen des internationalen Serviceteams<br />

von Ottobock unterstützen AthletInnen aus allen Nationen in Werkstätten vor Ort.<br />

Erfahrene OrthopädietechnikerInnen, RollstuhlspezialistInnen und SchweißerInnen sorgen für die fachgemäße<br />

und kostenlose Reparatur und Wartung der Ausrüstung – unabhängig von der Nationalität der SportlerInnen<br />

und der Marke ihrer Prothesen, Orthesen und Rollstühle.<br />

Dank dem Einsatz des TechnikerInnen-Teams können sich die AthletInnen voll auf ihre Leistung und die<br />

Wettkämpfe konzentrieren.<br />

www.ottobock.com


kooperation<br />

Günther Matzinger<br />

mit Petra Huber (r.)<br />

und Sophie Vesely<br />

beim Lehrgang in<br />

Salzburg<br />

Günther Matzinger ist aber nicht nur auf der Laufbahn<br />

ein harter Arbeiter, auch in seinem beruflichen Leben gibt er<br />

immer hundert Prozent. Nach seinem Abschluss in Krems<br />

beginnt er eine Karriere im Investmentbanking, die ihn nach<br />

München führt. Kapitalerhöhungen und Börsengänge sind<br />

sein tägliches Brot und dennoch findet er weiter Zeit zum<br />

Trainieren. „Neben meinem Job konnte ich zwar nicht mehr<br />

so viel trainieren wie vorher, aber letztendlich hat das Plus<br />

an Erholung für mich gut funktioniert“, sagt er über seine<br />

Zeit in München. Fast eine Untertreibung angesichts der darauffolgenden<br />

Erfolge in London. Nach London ist Matzinger<br />

zum ersten Mal Vollprofi und konzentriert sich ganz auf den<br />

Sport. 2016 in Rio, nach erfolgreichen Jahren, wird er von<br />

Achillessehnenproblemen etwas gebremst, kann aber dennoch<br />

die Bronzemedaille über 400 Meter feiern.<br />

Nun also Tokyo. Die Qualifikation für den Triathlon war<br />

nicht einfach, insbesondere in Anbetracht der Einschränkungen<br />

in den letzten eineinhalb Jahren. Anfang Juni, beim<br />

Weltcup in Leeds, macht Günther Matzinger dann alles klar<br />

und sichert sich mit einem starken fünften Platz das Ticket<br />

für Tokyo. Klares Ziel ist es natürlich, um eine Medaille<br />

mitzukämpfen, wenngleich die Leistungsdichte im Triathlon<br />

sehr hoch ist. Bis dahin heißt es weiter hart zu trainieren.<br />

In seiner Heimat Salzburg findet er für seine neue Disziplin<br />

perfekte Möglichkeiten vor. Die Höhenmeter mit dem Rad<br />

spult er meist am Gaisberg ab. Die schnellen Einheiten auf<br />

der Strecke nach Marktschellenberg. Im Olympiazentrum<br />

Rif führt er das Schwimmtraining durch. Auf 20 bis 25 Stunden<br />

Training kommt er so pro Woche. In Anbetracht seiner<br />

Tätigkeit als Geschäftsführer der Windhund GmbH, die eine<br />

Software für betriebliche Gesundheitsvorsorge vertreibt, ein<br />

beeindruckendes Pensum. Doch so tickt Günther Matzinger:<br />

voller Einsatz für seine Ziele. Tokyo kann kommen.<br />

Mach Karriere in der<br />

Sportkommunikation<br />

Die Story über Günther Matzinger ist im Rahmen einer<br />

Kooperation des ÖPC mit dem Universitätslehrgang<br />

Sportjournalismus an der Uni Salzburg entstanden.<br />

Wer eine Karriere im Bereich Sportkommunikation anstrebt,<br />

ist beim Universitätslehrgang Sportjournalismus<br />

an der Universität Salzburg richtig. So wie Benjamin<br />

Köglberger, der als Teilnehmer am aktuellen Lehrgang die<br />

am besten bewertete und hier abgedruckte Story über<br />

Günther Matzinger verfasst hat.<br />

Das Österreichische Paralympische Committee kooperiert<br />

mit der Universität Salzburg und dem Lehrgang<br />

Sportjournalismus. ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber<br />

und Sophie Vesely fungieren als Lektorinnen, als Gastvortragende<br />

geben <strong>Paralympic</strong>s-Stars regelmäßig spannende<br />

Einblicke in die Welt des Sports, wie Thomas Geierspichler,<br />

Yvonne Marzinke oder eben Günther Matzinger. Als<br />

Studierende nahmen am aktuellen Lehrgang die Para-<br />

SportlerInnen Carina Edlinger und Thomas Flax teil.<br />

„Der Universitätslehrgang Sportjournalismus soll die<br />

grundlegenden und vertiefenden sportwissenschaftlichen<br />

und journalistischen Methoden vermitteln, die für die spätere<br />

berufliche Tätigkeit in einer wachsenden Medienlandschaft<br />

erforderlich sind“, bringt der Lehrgangsleiter, assoz.<br />

Univ.-Prof. Mag. Dr. Minas Dimitriou, die Zielsetzung auf<br />

den Punkt. Das 4-semestrige Kurzstudium ist für alle mit<br />

Interesse an der beeindruckenden Welt des Mediensports<br />

– von Journalismus und Produktion bis zu Public Relations<br />

und Content Marketing – prädestiniert. Die Kurse finden<br />

stets geblockt (ca. ein Block pro Monat im Semester)<br />

von Dienstag bis Donnerstag statt.<br />

Der nächste Universitätslehrgang Sportjournalismus<br />

beginnt am <strong>21</strong>. Oktober 20<strong>21</strong>.<br />

KONTAKT FÜR ALLE<br />

INTERESSIERTEN:<br />

Diana Michel<br />

E-MAIL: diana.michel@sbg.ac.at<br />

TEL.: +43/(0)662/8044-4878<br />

WEBSEITE: http://sportjournalismus.<br />

uni-salzburg.at<br />

52 ÖPC-news


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

npo-fonds.at<br />

Weil ich in unserem<br />

Verein mein Bestes<br />

geben kann.<br />

Der NPO-Fonds unterstützt<br />

gemeinnützige Organisationen.<br />

Unsere Gesellschaft braucht<br />

dieses Engagement.<br />

Jetzt<br />

Antrag<br />

stellen!<br />

Foto: © stock.adobe.com/maranso<br />

Mit dem NPO-Fonds konnten bisher bereits über 22.000 Vereine und<br />

Organisationen aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Umweltschutz<br />

oder Soziales in der Corona-Krise unterstützt werden.<br />

Sichern auch Sie sich Hilfe für Ihren Verein.<br />

Alle Informationen dazu auf www.npo-fonds.at


partner<br />

Handbiker Walter Ablinger spricht<br />

im Interview über Ziele und<br />

Gänsehautmomente – erinnert<br />

sich aber auch an die Zeit nach<br />

seinem Arbeitsunfall zurück.<br />

Leistungsträger<br />

trotz Behinderung!<br />

wWalter Ablinger hat in seiner Karriere alles gewonnen, was<br />

es zu gewinnen gibt. Der Handbiker aus Oberösterreich war<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Sieger und Weltmeister, hat die Trophäe für<br />

den Gesamtweltcup daheim stehen – und dennoch nicht<br />

genug. Bei den Paralympischen Spielen in Tokyo will der<br />

52-Jährige wieder um die Medaillen mitfahren. Im Interview<br />

spricht er über den Weg zu seinem aktuellen großen Ziel,<br />

die beeindruckenden Zahlen dahinter und Gänsehautmomente.<br />

Er erinnert sich aber auch an seinen Arbeitsunfall<br />

und die Zeit danach.<br />

Wie darf man sich das Training eines Handbikers<br />

vorstellen?<br />

Allein heuer habe ich auf dem Rollentrainer mehr als 8500<br />

Kilometer absolviert, seit den <strong>Paralympic</strong>s 2016 in Rio de<br />

Janeiro waren es knapp 80.000 Kilometer. Je wärmer die<br />

Temperaturen werden, desto öfter bin ich auf den Straßen<br />

rund um meinen Heimatort Rainbach unterwegs. Und<br />

natürlich ist auch das Olympiazentrum Oberösterreich in<br />

Linz ein wichtiger Baustein in meinem Training.<br />

Beeindruckende Zahlen, aber notwendig für Ihr großes<br />

Ziel, eine Medaille bei den Paralympischen Spielen in<br />

Tokyo?<br />

Ich fliege jedenfalls nicht nach Tokyo, um 17. zu werden. Natürlich<br />

werde ich als Sportler an meiner Leistung gemessen,<br />

aber Erfolg ist für mich nicht unbedingt, wenn ich andere<br />

besiege, und lässt sich auch nicht nur an Medaillen festmachen.<br />

Es geht auch um den Weg dorthin, darum, die<br />

bestmögliche Leistung abzurufen und die damit verbundenen<br />

Emotionen. Dafür lebe und liebe ich den Sport.<br />

Wenn man zum Beispiel am Stockerl steht, mit der<br />

Goldmedaille um den Hals und aus den Boxen tönt die<br />

österreichische Bundeshymne?<br />

Das ist Gänsehaut pur! Für diese Momente lebe ich, auch<br />

wenn sie ganz selten sind. Ich singe auch immer mit. Aber<br />

es sind die Momente, in denen man seinem Land etwas zurückgeben<br />

kann. Ich möchte der Öffentlichkeit zeigen, dass<br />

ich nicht nur ein Pflegegeldempfänger, sondern trotz Behinderung<br />

ein Leistungsträger bin.<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

54 ÖPC-news


Erleichterung im Alltag –<br />

das wünsche ich mir.<br />

InklusionsKredit<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen sind im Alltag mit besonderen Herausforderungen konfrontiert.<br />

Im Rahmen unserer Social Impact Banking Initiative bieten wir Personen mit einem Behinderungsgrad<br />

von mindestens 50 Prozent sehr günstige Sonderkonditionen für die Finanzierung wichtiger Anschaffungen<br />

und Investitionen – wie zum Beispiel der barrierefreien Gestaltung der Wohnung.<br />

Näheres auf bankaustria.at/barrierefrei/kredit-behinderte-menschen.jsp<br />

TUN, WAS<br />

WICHTIG IST.


partner<br />

Der<br />

<strong>Paralympic</strong>s-<br />

Sieger von<br />

2012 arbeitet<br />

hart für eine<br />

neuerliche<br />

Medaille.<br />

Sie hatten vor 22 Jahren einen folgenschweren Arbeitsunfall,<br />

sind seitdem querschnittsgelähmt. Wie oft denken<br />

Sie noch an diesen Juni-Tag im Jahr 1999 zurück?<br />

Nicht jeden Tag, aber er ist natürlich tagtäglich präsent,<br />

weil der Rollstuhl neben dem Bett steht und ich in diese<br />

Kiste reinmuss. Es ist schade, dass es so passiert ist, aber<br />

ich lebe in der Gegenwart, habe klare Ziele und der Unfall<br />

prägt mich für die Zukunft nicht. Ich konzentriere mich<br />

auf die positiven Ereignisse im Leben und versuche nicht<br />

ständig zu jammern.<br />

Aber das war doch sicher nicht immer so?<br />

Ich bin nach meinem Unfall gut aufgefangen worden,<br />

von meinem sozialen Umfeld, meiner Familie und meinem<br />

Freundeskreis, aber auch von der AUVA. Dieser Rückhalt,<br />

diese Sicherheit waren wichtig, um auf die positiven Dinge<br />

zu schauen, weil klar ist: Wenn man nach einem Arbeitsunfall<br />

ständig Existenzängste hat, wird es sich weder sportlich<br />

noch privat positiv entwickeln. Daran hatte die AUVA<br />

großen Anteil.<br />

Wie haben Sie die Zeit nach dem Unfall erlebt?<br />

Zunächst einmal durch das Fachpersonal in den Rehazentren.<br />

Das sind die ersten Ankerpunkte im Leben nach<br />

einem Schicksalsschlag. Wenn die nicht motiviert sind, ist<br />

es auch für einen selbst schwierig, dass man wieder ins<br />

Leben zurückfindet. Aber die Rehabilitation ist nur der<br />

Anfang, danach geht es erst so richtig los.<br />

Nämlich?<br />

Ich konnte mit Unterstützung der AUVA eine Umschulung<br />

von Zimmerer auf Bürokaufmann machen, mich dadurch<br />

wieder in den Arbeitsalltag integrieren und es gab auch<br />

Unterstützung bei Adaptierungen im betrieblichen Bereich.<br />

Dazu kommen die Hilfen im privaten Bereich, begonnen<br />

beim Hausumbau bis hin zur ständigen weiteren Betreuung.<br />

Bis heute besucht mich einmal im Jahr jemand vom AUVA-<br />

Außendienst und schaut, ob alles passt.<br />

Behinderung und Bewegung – wie wichtig ist dieses<br />

Zusammenspiel?<br />

Doppelt so wichtig wie bei Menschen ohne Behinderung.<br />

Gerade wenn mein Teil der eigenen Funktionen eingeschränkt<br />

ist, weil man einfach träge wird. Ohne Sport –<br />

und es muss nicht Spitzensport sein – hätte ich heute<br />

wahrscheinlich 130 Kilo, bräuchte eine 24-Stunden- Pflege<br />

und wäre ein 100-prozentiger Pflegefall. Aber dank der<br />

AUVA und meinem eigenen Willen, mich zu bewegen, habe<br />

ich ein aktives und positives Leben und bin heute fitter und<br />

gesünder als mit zwanzig Jahren.<br />

In Meidling entsteht ein neues Trauma- und Rehabilitationszentrum,<br />

in dessen Planungen auch das Österreichische<br />

Paralympische Committee eingebunden war<br />

und ist. Was wünschen Sie sich in Ihrer Funktion als<br />

AthletInnen-Vertreter im ÖPC?<br />

Dieses Zentrum wird ein Meilenstein in der Geschichte der<br />

AUVA, der unglaublich wertvoll ist, nicht nur für den Leistungssport,<br />

sondern für alle Menschen, egal, ob im Gesundheitsbereich<br />

oder im Breitensport. Wir müssen uns bewusst<br />

sein, dass wir dazu gebaut sind, uns zu bewegen einerseits<br />

und was wir dem Gesundheitssystem sparen können, wenn<br />

wir uns gesund und fit halten, andererseits. Das ist eine<br />

Chance – und ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />

Sponsoren und<br />

Fördergeber:<br />

56 ÖPC-news


dlouhy.at<br />

Bei dir.<br />

Wenn dich die Freiheit ruft.<br />

Leidenschaft kennt keine Grenzen. Wir sind Österreichs Nr. 1 bei Fahrzeugen<br />

für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Gemeinsam wählen wir das richtige<br />

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über Pedalverlängerungen bis hin zum adaptierten Cockpit: Vieles ist möglich –<br />

wir wissen was sinnvoll ist.<br />

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01 / 489 58 61 132 oder s.kunrath@dlouhy.at


moments<br />

Völlige Gleichstellung<br />

Standortwechsel<br />

Seit der Gründung – also seit über 20<br />

Jahren – ist die AUVA ein verlässlicher<br />

und wichtiger Partner des ÖPC. Vor<br />

43 Jahren wurde die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />

in der Adalbert-<br />

Stifter-Straße 65 eröffnet. Seitdem ist<br />

sie schon ein weithin sichtbares Wahrzeichen<br />

für die Brigittenau geworden, in<br />

dem auch das ÖPC ein Zuhause gefunden<br />

hat. Im Frühjahr 20<strong>21</strong> wurde es Zeit<br />

für einen neuen Standort, die Wahl der<br />

Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt<br />

und der Landesstelle Wien fiel dabei auf<br />

den Twin Tower in Favoriten. Und so<br />

hieß es Ende März auch für das ÖPC:<br />

zusammenpacken und übersiedeln. Die<br />

neue Anschrift des Österreichischen<br />

Paralympischen Committee lautet: Clemens-Holzmeister-Straße<br />

6, 1100 Wien.<br />

Es war ein weiterer Meilenstein in<br />

der Gleichstellung von SportlerInnen<br />

mit Beeinträchtigung, als Anfang<br />

Juni Verteidigungsministerin Klaudia<br />

Tanner und ÖPC-Präsidentin Maria<br />

Rauch-Kallat die vertraglichen<br />

Neue rungen im Heeressport präsentierten.<br />

Durch neue Vertragsmöglich<br />

keiten können die aktuell<br />

beim Heer beschäftigten AthletInnen<br />

entscheiden, ob sie als zivile Vertragsbedienstete<br />

oder Militärpersonen<br />

in Uniform ihren Dienst weiter<br />

fortsetzen. Letztere können im<br />

Anschluss an ihre Karriere eine Berufsförderung<br />

in Anspruch nehmen.<br />

„Das Bundesheer ist mit seinen<br />

neuesten Maßnahmen ein weltweites<br />

Vorbild. Das Heeressport zentrum<br />

bietet neben großartigen Trainingsbedingungen<br />

auch den perfekten<br />

beruflichen und sozialen Rahmen<br />

für Top-Leistungen“, weiß ÖPC-<br />

Präsidentin Maria Rauch-Kallat.<br />

Foto: BMLV<br />

Qual der Wahl<br />

Die Paralympischen Winterspiele 2026<br />

in MAILAND und CORTINA D’AMPEZZO<br />

haben ein Logo. Erstmals in der Geschichte<br />

wurde die Entscheidung mittels<br />

Fan-Voting getroffen, rund eine Million<br />

Stimmen wurden abgegeben. Dabei<br />

setzte sich das Futura-Logo, das die<br />

Ziffern zwei und sechs in einer ein zigen<br />

Spur zeigt und für Nachhaltigkeit und<br />

die Idee, dass kleine Gesten die Welt<br />

verändern können, steht, gegen das<br />

sogenannte Dado-Design durch. Das<br />

Siegerlogo wurde in der Fernsehshow<br />

„Soliti Ignoti“ präsentiert. Die Paralympischen<br />

Winterspiele 2026 finden vom<br />

6. bis 15. März 2026 statt.<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

Zielstrich<br />

Sprinter Alexander Pototschnig beendet<br />

im Alter von 23 Jahren seine<br />

Karriere – eine Entscheidung, die sich<br />

der Sprinter nicht leicht gemacht hat.<br />

„Sport und Beruf waren nicht unter einen<br />

Hut zu bringen, es war einfach zu<br />

viel für mich“, wollte sich der ehemalige<br />

Juniorenweltmeister neue berufliche<br />

Ziele stecken. Als Servicetechniker<br />

bei Ottobock ist Pototschnig am Standort<br />

Wien für die oberen Extremitäten<br />

zuständig, serviciert, repariert und<br />

verbessert Armprothesen: „Ich arbeite<br />

sehr eng mit der Entwicklungsabteilung<br />

zusammen, möchte mich künftig<br />

noch stärker in dieser Richtung orientieren.“<br />

Und bleibt durch den Beruf<br />

auch dem Sport erhalten: „Über die<br />

Jahre haben sich viele Freundschaften<br />

entwickelt – und natürlich werde ich<br />

dem österreichischen Team in Tokyo<br />

die Daumen drücken!“<br />

58 ÖPC-news


Entgeltliche Einschaltung<br />

Fotos: GEPA pictures/ Ch. Kelemen<br />

Rehabilitation und<br />

Behindertensport<br />

Eine erfolgreiche Rehabilitation begnügt sich nicht mit der Wiedereingliederung in<br />

Gemeinschaft und Beruf, sondern sorgt auch in weitergehender Betreuung und<br />

Unterstützung dafür, dass Menschen mit und ohne Behinderungen zum gemeinsamen<br />

Training und Wettkampf in verschiedenen Sportarten zusammenfinden.<br />

Bereits in den Rehabilitationszentren der AUVA finden Patientinnen und Patienten<br />

bei den Sportnachmittagen Zugang zum Behindertensport.<br />

www.auva.at


Sing My Song<br />

Peter Wolf ist ein Mann mit vielen Talenten. In seiner<br />

langen Sportlerlaufbahn holte der ehemalige Tischtennisspieler<br />

eine Silbermedaille bei <strong>Paralympic</strong>s und<br />

zahlreiche Staatsmeistertitel. Seine zweite Leidenschaft<br />

neben dem Sport war seit jeher die Musik.<br />

Für die <strong>Paralympic</strong>s RIO 2016 komponierte Wolf<br />

gemeinsam mit Peter Bruckner die Hymne „Live Your<br />

Passion“. Dieses Lied ist nun Teil einer Sonderedition<br />

von Peter Wolf: „Best of Pepe Wolf“. Unter dem Motto<br />

„Das Beste für Ihre Veranstaltung“ hat Wolf eine CD<br />

erstellt, die auf keiner Feier fehlen darf. Von „I Am<br />

from Austria“ über „Ham kummst“ bis hin zu „Mamacita“<br />

finden sich zahlreiche Hits auf der CD, garniert<br />

mit einem Best-of von Peter Wolf.<br />

Reinhören zahlt<br />

sich aus<br />

Frauen-Power<br />

Fotos: GEPA-Pictures<br />

Faktum ist: Frauen sind in vielen gesellschaftlichen<br />

Bereichen unterrepräsentiert, so auch in Spitzenpositionen<br />

im Sport. Deshalb hat Sport Austria einen<br />

Beirat „Frauen im Sport“ unter der Leitung von<br />

ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖBSV-Präsidentin<br />

Brigitte Jank initiiert. „Dieser Beirat wird von<br />

zwei Persönlichkeiten mit höchster Expertise geleitet<br />

und für wichtige Impulse sorgen“, meint Sport-Austria-Präsident<br />

Hans Niessl. Derzeit liegt der Anteil<br />

der Präsidentinnen bei den Sport-Austria-Mitgliedern<br />

bei 12 Prozent. „Wir wollen mehr Frauen in Sportgremien<br />

sehen und werden in den kommenden Monaten<br />

konkrete Maßnahmen<br />

dafür erarbeiten“,<br />

verspricht<br />

Rauch-Kallat.<br />

Apropos Frauen und<br />

Spitzenpositionen:<br />

<strong>Paralympic</strong>s-Siegerin<br />

Claudia Lösch<br />

(Bild) wurde vom<br />

Sportministerium in<br />

die Spitzensport-<br />

Kommission der<br />

Bundes-Sport<br />

GmbH entsandt.<br />

Seit 2020 lädt Andreas Onea im Sportpodcast „SportRapport“<br />

des Österreichischen Bundesheeres SportlerInnen des Heeresleistungssports<br />

zum Talk ein. Im Gespräch mit den AthletInnen<br />

erfragt Onea, wie es seinen KollegInnen in Coronazeiten mit ihrem<br />

Training geht und welche Veränderungen sie durchleben mussten,<br />

es werden aber auch private Themen angesprochen, um einen<br />

näheren Einblick in das SportlerInnenleben zu geben. Die Podcast-<br />

Reihe lässt die ZuhörerInnen tief in die Welt der Sportarten und<br />

SportlerInnen eintauchen. Alle 14 Tage erscheinen neue Folgen<br />

auf YouTube und Spotify. Im Sport-Podcast waren schon die Handbiker<br />

Thomas Frühwirth und Walter Ablinger, Rollstuhltennisspieler<br />

Nico Langmann, Para-Kanute Mendy Swoboda oder Ivona Dadic,<br />

die Sportlerin des Jahres, zu Gast. Das Österreichische Bundesheer<br />

gilt als der größte Förderer des heimischen Leistungssports.<br />

Foto: kk<br />

Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />

Partner:<br />

60 ÖPC-news


© Ottobock<br />

© Ottobock<br />

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am podium<br />

Foto: GEPA-Pictures<br />

Sabine Weber-Treiber<br />

beckenrand<br />

Nein, sagt Sabine Weber-Treiber, von einem Karriereende könne noch keine Rede sein, nur weil sie bei den<br />

Paralympischen Spielen TOKYO 2020 nicht an den Start gehe. „Diesmal ist die Jugend am Zug. Ich freue mich total<br />

für die Mannschaft, vor allem für Andi Ernhofer und Janina Falk. Die ersten <strong>Paralympic</strong>s sind hoffentlich ein tolles<br />

Erlebnis“, wird die „Team-Mama“ diesmal von daheim und vor dem Livestream die Daumen drücken. „Ich lebe den<br />

Sport seit zwölf Jahren, den kann man nicht wie eine Unterhose ausziehen. Wenn das Team etwas braucht, bin ich<br />

immer da“, so die 42-Jährige, die sich auf einen Sommer ohne Training und Wettkämpfe freut.<br />

Ganz ohne Schwimmen geht es aber nicht, musste Weber-Treiber bald feststellen. „Wenn ich nicht zumindest<br />

dreimal die Woche im Wasser bin und mich auspowern kann, fehlt mir etwas. Das hat auch mein Umfeld bemerkt“,<br />

so die zweifache Mutter, die mittlerweile auch am Beckenrand sitzt. „Nachdem mein Trainer in den wohlverdienten<br />

Ruhestand gegangen war, übernahm ich die Trainingsgruppe am Weißen Hof. Ich genieße es, mein Wissen weiterzugeben.“<br />

Und das tut sie auch beruflich in ihrer neuen Aufgabe als Diversity Managerin einer großen Bank: „Ich<br />

bin verantwortlich für die Bereiche Menschen mit Behinderung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir haben<br />

in einem ersten Schritt analysiert, wo wir stehen und welche Verbesserungspotenziale es gibt, um die Services<br />

möglichst barrierefrei zu machen, stellen im Herbst drei Personen mit kognitiver Behinderung ein. Das Schöne ist,<br />

dass ich total viel von meinen Erfahrungen von der sportlichen Seite einbringen kann.“<br />

62 ÖPC-news


Passion for<br />

<strong>Paralympic</strong>s<br />

ottobock.com/paralympics

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