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CHECK Berlin/Brandenburg #6

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Gesundheit<br />

sowie Aspirin. Quecksilber, Blei oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen<br />

schädigen ebenfalls<br />

das Hörvermögen.<br />

Schwerhörigkeit kann auch psychisch bedingt<br />

sein, eventuell weil der Mensch in extremen<br />

Stress-Situationen unbewusst Dinge einfach<br />

nicht hören will oder kann.<br />

Chronisch wird die Schallempfindungsschwerhörigkeit<br />

oft altersbegleitend und in<br />

Folge von Stoffwechselerkrankungen wie<br />

Diabetes Mellitus, Nieren- bzw. Schilddrüsenfunktionsstörungen.<br />

Aber auch hier können ständiger Lärm über<br />

80dB, etwa durch Baustellen oder Diskotheken,<br />

sowie angeborene Fehlbildungen des<br />

Innenohrs zu diesem Stadium führen.<br />

DAS ALTER FORDERT SEINEN<br />

TRIBUT<br />

Mit dem Begriff Presbyakusis wird die Altersschwerhörigkeit<br />

bezeichnet, die ungefähr<br />

mit dem fünfzigsten Lebensjahr einsetzen<br />

und durch Verschleißerscheinungen an den<br />

Haarzellen des Innenohrs sowie alterungsbedingten<br />

Beeinträchtigungen des Hörnervs und<br />

des Hörzentrum bedingt sein kann. Raucher<br />

sowie chronisch Kranke und Menschen in<br />

einem sehr lauten beruflichen Umfeld sind<br />

stärker davon betroffen und oft geht mit der<br />

Altersschwerhörigkeit ein „Dauerohrgeräusch“<br />

(Tinnitus) einher.<br />

Wird hier nicht rechtzeitig die eigentliche<br />

Ursache erforscht und etwaige Erkrankungen<br />

behandelt, Fremdkörper entfernt oder<br />

Hörhilfen angepasst, kann es zu vorzeitigem<br />

geistigen Abbau führen sowie nachteilige<br />

Folgen für soziale Kontakte haben. Nicht zu<br />

unterschätzen sind auch die Gefahren bei Alltagssituationen<br />

oder im Straßenverkehr.<br />

HÖRGERÄTE UND LIPPENLESEN<br />

Die Versorgung mit einem Hörgerät sollte<br />

möglichst frühzeitig stattfinden. Die Auswahl<br />

an kleinen unauffälligen Modellen mit starker<br />

Leistung ist mittlerweile sehr groß und die<br />

Möglichkeit, über die Hörgeräte auch entspannt<br />

fernzusehen oder zu telefonieren, Musik,<br />

Podcasts oder Vorträge zu hören, erscheint<br />

wie ein kleines Wunder für die Betroffenen.<br />

Sollte keine Innenohrfunktion, aber zumindest<br />

noch ein intakter Hörnerv vorhanden sein,<br />

kann man sich für eine Hörprothese, ein sogenanntes<br />

Cochlea-Implantat, entscheiden.<br />

Unabhängig von technischen Möglichkeiten<br />

sind unter anderem das Erlernen der<br />

Gebärdensprache und des Lippenablesens,<br />

logopädische Betreuung sowie Hör-Training<br />

sinnvoll.<br />

Foto: thodonal / stock.adobe.com<br />

<strong>CHECK</strong> BERLIN/BRANDENBURG <strong>#6</strong><br />

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