IT-Management September 2021
Modern Accounting - Cloud Solution Extensions für SAP Gamechanger Mindset - Lernende IT-Organisationen sind notwendig Value Streams der IT - There is no one size fits all
Modern Accounting - Cloud Solution Extensions für SAP
Gamechanger Mindset - Lernende IT-Organisationen sind notwendig
Value Streams der IT - There is no one size fits all
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SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
MODERN ACCOUNTING<br />
CLOUD<br />
SOLUTION<br />
EXTENSIONS<br />
FÜR SAP<br />
Ralph Weiss, BlackLine<br />
GAMECHANGER:<br />
MINDSET<br />
Lern<br />
rnen<br />
de<br />
<strong>IT</strong>-<br />
Orga<br />
nisa<br />
sati<br />
tion<br />
onen<br />
si nd not<br />
we ndig<br />
VALUE-STREAMS<br />
DER <strong>IT</strong><br />
Ther<br />
ere is no one size<br />
fits<br />
all<br />
ll!<br />
www.it-daily.net
LET’S TALK ABOUT<br />
<strong>IT</strong> SECUR<strong>IT</strong>Y!<br />
12. – 14. Oktober <strong>2021</strong><br />
Nürnberg, Germany<br />
it-sa.de
ED<strong>IT</strong>ORIAL | 3<br />
ALLES WIE IMMER?<br />
Jedes Jahr zu Beginn der Sommerferien landen inhaltlich<br />
ähnliche Pressemitteilungen in meinem Posteingang<br />
und jedes Jahr schüttle ich darüber wieder den Kopf:<br />
Man soll Smartphones und Notebooks vor zu starker<br />
Sonneneinstrahlung und vor unerlaubten Zugriffen<br />
schützen, Rechenzentren auf extreme Wettersituationen<br />
vorbereiten. Diese Hinweise haben sicherlich irgendwo<br />
ihre Berechtigung, aber sollte das mittlerweile nicht eigentlich<br />
logisch oder sogar selbstverständlich sein? Sicherlich<br />
gibt es noch Mitmenschen, die ihr Smartphone<br />
den ganzen Tag im heißen Sand grillen, aber ich hoffe<br />
doch, dass dem Großteil klar ist, dass das keine gute<br />
Idee ist und ein Notebook hat im Sand schon mal gar<br />
nichts zu suchen, zumindest meiner Meinung nach.<br />
Dass Rechenzentren auf extreme Situationen vorbereitet<br />
und dementsprechend geschützt sind, sollten Unternehmen,<br />
die diese nutzen, ebenfalls erwarten können.<br />
Dennoch gibt es immer wieder Situationen, wie im<br />
März dieses Jahres (Brand im größten RZ Europas), wo<br />
alle Security-Maßnahmen nicht ausreichen und es zum<br />
Extremfall kommt.<br />
Rechenzentren verbrauchen oft noch immer Unmengen<br />
an Energie – sowohl für das Betreiben der Server, als<br />
auch für die hohen Sicherheitsvorkehrungen, physischer<br />
wie technischer Art. Doch das Erreichen noch<br />
besserer Security-Level sollte nicht in noch mehr Verbrauch<br />
gipfeln, sondern in mehr Nachhaltigkeit. Interessante<br />
Beiträge zu diesem Thema finden Sie auch in<br />
dieser Ausgabe.<br />
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das endlich auch die<br />
<strong>IT</strong>-Branche erreicht hat – von daher: Nein, es ist nicht<br />
alles wie immer, es wird besser!<br />
Eine gute Lektüre wünscht<br />
Wir digitalisieren Ihre<br />
Geschäftsprozesse<br />
und managen<br />
Ihre Dokumente!<br />
Rechnungen, Aufträge,<br />
Bestellungen und Auftragsbestätigungen.<br />
Vom Posteingang<br />
über Akten bis ins<br />
Archiv. Alles mit der xSuite ® .<br />
Unsere Topics<br />
• S/4HANA<br />
• XRechnung<br />
• P2P-Prozesse aus<br />
der Cloud<br />
info@xsuite.com<br />
www.xsuite.com<br />
Carina Mitzschke | Redakteurin it management<br />
www.it-daily.net
4 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
38<br />
47<br />
INHALT<br />
COVERSTORY<br />
10 Modern Accouting<br />
Cloud Solution Extensions für SAP<br />
<strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
14 Start in die Industrie<br />
4.0<br />
Digitalisierungsprojekte schrittweise<br />
umsetzen<br />
18 Enterprise Service <strong>Management</strong><br />
Die Rolle der <strong>IT</strong> als Schlüssel für<br />
Customer Experience<br />
20 Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
Der Vorteil für den Markt der Zukunft?<br />
22 3 Tipps zur Bewertung von <strong>IT</strong>-Angeboten<br />
Methoden für die richtige Vergabe-<br />
entscheidung<br />
30 Die Value-Streams der <strong>IT</strong><br />
There is no one size fits all!<br />
36 Vom DMS zum ECM<br />
So werden Dokumente digitalisiert<br />
<strong>IT</strong> INFRASTRUKTURR<br />
44<br />
38 Interessanter<br />
Perspektivwechsel<br />
Wie sieht der ideale Auftraggeber für<br />
<strong>IT</strong>-Services aus?<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 5<br />
COVERSTORY<br />
10<br />
17<br />
40 Fire-and-forget<br />
oder -track?<br />
Komplexitätsgrad reduzieren mit<br />
Managed Services<br />
42 Keine Hyperautomation ohne<br />
Orchestrierung<br />
Ideal aufeinander abgestimmt und<br />
sinnvoll kombiniert<br />
44 Gamechanger: Mindset<br />
Lernende <strong>IT</strong>-Organisationen<br />
sind vonnöten<br />
eBUSINESS<br />
47 Social Listening<br />
Die Kraft des<br />
aufmerksamen en<br />
Zuhörens<br />
22<br />
www.it-daily.net
6 | TRENDS<br />
GEWUSST WIE!<br />
Wer seine genutzte Software unvollständig<br />
oder fehlerhaft erfasst und dokumentiert,<br />
riskiert rechtliche Konsequenzen.<br />
Auch durch überzählige Programme ent-<br />
stehen hohe Kosten, die ein Lizenzmanager<br />
leicht vermeiden könnte – wenn es<br />
ihn im Unternehmen denn gibt. Doch welche<br />
Qualifikationen sollte ein Lizenzmanager<br />
besitzen, damit ein Unternehmen<br />
gut aufgestellt ist?<br />
1<br />
2<br />
<strong>IT</strong>- und Software-Expertise<br />
Ein kaufmännischer Hintergrund<br />
ist eine perfekte Basis, unabdingbar<br />
ist aber auch ein Händchen<br />
für <strong>IT</strong> und Software.<br />
Organisationsstärke<br />
Wer für die Lizenzen eines Unternehmens<br />
verantwortlich ist,<br />
hält ständig mehrere Bälle in der<br />
Luft – man muss verwalten, recherchieren<br />
und gleichzeitig die<br />
Regeln der Hersteller prüfen.<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Genaue Kenntnis der<br />
internen Abläufe<br />
Beschaffung funktioniert dann gut,<br />
wenn der Einkäufer weiß, wer<br />
was wann wozu benötigt. Nur<br />
so kann der Lizenzmanager dazu<br />
beitragen, dass die Unternehmensprozesse<br />
reibungslos laufen.<br />
Weitblick und<br />
strategisches Handeln<br />
Durch Weitblick, kombiniert mit<br />
strategischem Denken, tragen<br />
qualifizierte Lizenzverantwortliche<br />
zu einer optimierten Nutzung<br />
von Software bei und sichern damit<br />
den Unternehmensbetrieb.<br />
Erfahrung im<br />
Vertragsmanagement<br />
Kernaufgabe ist die rechtskonforme<br />
Lizenzierung. Denn bei<br />
Verstößen gegen die Lizenzricht-<br />
linien drohen empfindliche Straf-<br />
zahlungen.<br />
6<br />
7<br />
WELCHE<br />
QUALIFIKATIONEN<br />
SOLLTE EIN<br />
LIZENZMANAGER<br />
BES<strong>IT</strong>ZEN?<br />
Verhandlungsgeschick<br />
Ziel jedes Kaufs ist es, das best-<br />
mögliche Preis-Leistungsverhält-t<br />
nis herauszuholen. Hierfür ist<br />
das wirtschaftliche Know-how<br />
des Lizenzmanagers gefragt.<br />
Stark in Sachen<br />
Kommunikation<br />
Ein Lizenzverantwortlicher steht<br />
täglich mit den verschiedensten<br />
Personen und Positionen im Austausch<br />
– überall ist seine Kommunikationsstärke<br />
gefragt. Zu seiner<br />
Rolle gehört auch das Ver-<br />
mitteln.<br />
www.deskcenter.de<br />
www.it-daily.net
TRENDS | 7<br />
CLOUD COMPUTING<br />
SICHERES SPEICHERN<br />
Die Cloud ist im Geschäftsalltag allgegenwärtig und ein wichtiger<br />
Baustein, um die Digitalisierung zu beschleunigen. Hier leisten<br />
insbesondere Cloud-Speicherlösungen einen erheblichen Beitrag.<br />
35 Prozent der Deutschen Unternehmen halten physikalische Ser-<br />
ver für sicherer als die Cloud. Deshalb hat die Datensicherheit<br />
auch Top-Prioritäten bei der Auswahl eines Cloud Services.<br />
www.netapp.com<br />
TOP-KR<strong>IT</strong>ERIEN BEI<br />
DER AUSWAHL EINES<br />
CLOUD-SPEICHERS<br />
33 %<br />
Preis<br />
62 %<br />
Sicherheit<br />
25 %<br />
Performance<br />
37 %<br />
Einfache<br />
Bedienung<br />
16 %<br />
Kundendienst und<br />
technischer Support<br />
EXKLUSIV.<br />
ERP FÜR LOSGRÖSSE 1+<br />
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8 | TRENDS<br />
Was sind die besonderen<br />
Herausforderungen im Homeoffice?<br />
Was sind die<br />
Auswirkungen für KMU?<br />
Für<br />
48 %<br />
der KMU ist Security und Datenschutz<br />
aktuell die <strong>IT</strong>-Herausforderung<br />
Nummer me eins<br />
47 %<br />
der Unternehmen haben<br />
<strong>IT</strong>-Security-Software -Software oder<br />
-Services aufgrund der<br />
Covid-19-Pandemie erworben<br />
oder aufgerüstet<br />
37 %<br />
der Befragten gaben als<br />
<strong>IT</strong>-Herausforderung einen<br />
Virus/Malware an, von<br />
denen Mitarbeiter<br />
aufgrund der Pandemie<br />
betroffen waren<br />
49 %<br />
das Fehlen erforderlicher<br />
Hard- oder Software für<br />
das Homeoffice<br />
51 %<br />
Kommunikation mit Vorgesetzen<br />
oder Mitarbeitern<br />
33 %<br />
haben aufgrund der<br />
Pandemie in Managed<br />
<strong>IT</strong>-Services investiert<br />
45 %<br />
Einführung neuer<br />
oder aufkommender<br />
Technologienogi<br />
44 %<br />
Wartung und Support der<br />
<strong>IT</strong>-Hardware re oder -Software<br />
der Unternehmen haben für ihre<br />
Daten Cloud-<br />
Speicher erworben<br />
oder aufgerüstet<br />
HERAUS-<br />
FORDERUNG<br />
HOME OFFICE<br />
PAIN POINTS REDUZIEREN<br />
Covid-19 verschärfte die Pain Points von KMU rund um Sicher-<br />
heit und Datenschutz. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Top<br />
SMB <strong>IT</strong> Pain Points & Solution“ im Auftrag von Konica Minolta.<br />
www.konicaminolta.de/<strong>IT</strong>-Solutions<br />
Was<br />
sind die Folgen?<br />
21 %<br />
nehmen Backup und Recovery<br />
ihrer Daten manuell vor<br />
45 %<br />
www.it it-daily.net
TRENDS | 9<br />
BLOCKCHAIN<br />
14 %<br />
UNTERNEHMEN SETZEN AUF ZUSAMMENARBE<strong>IT</strong><br />
Die Erwartungen an die Blockchain sind hoch. Praktisch alle<br />
deutschen Unternehmen (99 Prozent) erhoffen sich von ihr, be-<br />
stehende Produkte oder Dienstleistungen anpassen zu können.<br />
94 Prozent gehen davon aus,<br />
gänzlich neue Angebote machen<br />
zu können, nen, 77 Prozent setzen sogar darauf, völlig lig neue Ge-<br />
schäftsmodelle entwickeln zu können.<br />
„Für die Blockchain gibt es in zahlreichen hen Branchen wie der<br />
Logistik oder der Energieversorgung Anwendungsmöglichkei<br />
glichke -<br />
ten, nicht nur in der Finanzwirtschaft. Die Technologie ist noch<br />
in einem frühen Stadium und es fehlt vielerorts<br />
an Know-how.<br />
Wer die Chancen ausloten möchte,<br />
tut daher gut daran, auf<br />
Zusammenarbeit zu setzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />
hrer<br />
Dr. Bernhard rd Rohleder.<br />
www.bitkom.orgw.bitkom.org<br />
Bei der Blockchain<br />
sind Kooperationen<br />
die Regel. Arbeitet<br />
Ihr Unternehmen<br />
en<br />
bei der Blockchain<br />
mit den folgenden<br />
externen en Partnern<br />
zusammen?<br />
7 %<br />
Wettbewerber<br />
7 %<br />
Blockchain-Initiative<br />
9 %<br />
<strong>IT</strong>-Beratungsunternehmen<br />
unternehmen<br />
nehmen<br />
10 %<br />
12 %<br />
Zulieferer oder<br />
Dienstleister<br />
Startups<br />
tups<br />
Branchen- oder<br />
Interessenverband<br />
12 %<br />
Wissenschaftliche<br />
W<br />
schaftl<br />
Einrichtungen<br />
74 Prozent arbeiten<br />
bereits mit Partnern<br />
zusammen oder<br />
haben dies geplant:<br />
FÜR ZUFRIEDENE<br />
<br />
KIX – die funktionsstarke Service Software für <strong>IT</strong>-Teams
10 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT – COVERSTORY<br />
HERAUSFORDERUNGEN FÜR<br />
DAS MODERN ACCOUNTING<br />
CLOUD SOLUTION EXTENSIONS<br />
FÜR SAP ALS HILFE FÜR DEN VIRTUELLEN ABSCHLUSS<br />
Die jüngsten globalen Ereignisse stellen<br />
Unternehmen n vor noch nie dagewesene<br />
Herausforderungen. Für die Buchhal-<br />
tungsteams erfordert dies eine schnelle<br />
Anpassung, um den Abschluss der Bü-<br />
cher mit verteilt arbeitenden Mitarbeitern<br />
zu gewährleisten.<br />
Unabhängig davon, ob sie SAP S/4HA<br />
-<br />
NA, SAP ECC oder eine heterogene<br />
ERP-Landschaft einsetzen, die Prozesse<br />
am Monatsende, die von Tabellenkalku-<br />
lationen, dem Wissen der Mitarbeiter<br />
und persönlicher Kommunikation abhän-<br />
gen, sind anspruchsvoller denn n je.<br />
Ralph Weiss, s, Geo Vice President DACH<br />
bei BlackLine sprach mit it manage-<br />
ment-Herausgeber Ulrich Parthier unter<br />
anderem über den Wandel in den Ac-<br />
counting-Prozessen ng-Pro von SAP-Anwender-<br />
unternehmen. n<br />
Ulrich Parthier: Das Modern Accoun-<br />
ting wurde und wird stark von der<br />
COVID19-Pandemie beeinflusst. Ho-<br />
meoffice und Hybrid Office führen zu<br />
ganz neuen Arbeitsformen und -abläufen.<br />
Wie hat sich so ein Mixed Modell<br />
auf Hersteller r von Software und die An-<br />
wender ausgewirkt?<br />
DURCH DIE DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG ERFÄHRT<br />
DER FINANZBEREICH EINE GRUNDSÄTZ-<br />
LICHE VERÄNDERUNG, VOM ERFASSEN,<br />
DOKUMENTIEREN UND REPORTEN HIN<br />
ZUM ERSTELLEN WERTSCHÖPFENDER<br />
ANALYSEN FÜR DIE UNTERSCHIEDLICHS-<br />
TEN GESCHÄFTSBEREICHE.<br />
Ralph Weiss, Geo Vice President DACH, BlackLine,<br />
www.blackline.com/de<br />
Ralph Weiss: In dieser Phase kamen die<br />
Vorteile der cloudbasierten Anwendun-<br />
gen stark zum Tragen. Unternehmen, neh die<br />
den Abschlussprozess digitalisiert hat-<br />
ten, spürten kaum Einschränkungen, nge<br />
denn die Anwender erhalten ortsunab<br />
-<br />
hängig Zugriff auf die Daten aus unter-<br />
schiedlichsten Systemen. Im Kontext zum<br />
www.it-daily.netw.
COVERSTORY – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 11<br />
Finanzabschluss hat man Zugriff auf alle<br />
notwendigen Daten, Dokumente und die<br />
Möglichkeit, über eingebaute Kollaborationstools<br />
die Datenbeschaffung und Klärung<br />
erheblich zu vereinfachen und zu<br />
validieren, bevor sie den R2R-Prozess<br />
durchlaufen.<br />
Ulrich Parthier: Es fallen Stichworte<br />
wie Flexibilität, Agilität und immer<br />
wieder die Cloud. Ist die Cloudifizierung<br />
so etwas wie der neue Standard und wieso<br />
ist ein komfortabler und sicherer Da-<br />
tenzugriff so wichtig?<br />
Ralph Weiss: Die Cloud gewährt Unter<br />
-<br />
nehmen mehr Flexibilität, t, da<br />
Mitarbeiter<br />
verteilt arbeiten können und system- und<br />
standortunabhängig Zugang zu ihren<br />
Daten erhalten. Der wesentliche Punkt<br />
der Cloudlösungen ist, dass Unterneh-<br />
men stärker von den Innovationen der<br />
Softwareanbieter anbi<br />
profitieren. Wir brin<br />
-<br />
gen etwa alle sechs Monate ein Update<br />
zu unseren en Lösungen n auf den Markt. Un-<br />
ternehmen, en, die<br />
eine On-Premises-Lösung<br />
einsetzen, erneuern ihre Software besten<br />
-<br />
falls etwa alle zwei Jahre. Sie werden<br />
dadurch durc von den Weiterentwicklungen<br />
„abgeschnitten“ beziehungsweise laufen<br />
in Risiken, die<br />
sich aktuell verschärfen.<br />
Ulrich Parthier:<br />
Wir sehen <strong>2021</strong> als<br />
Jahr des Wandels weg von pande-<br />
miebedingten ad hoc hin zu<br />
strategischen<br />
Investitionen. Müssen die Unternehmen<br />
dringend mehr in ihre <strong>IT</strong> investieren? eren<br />
einer dieser Bereiche, der eine höhere<br />
Priorität bekommen hat, da sehr viele Mit-<br />
arbeiter daran beteiligt sind und die Auswirkungen<br />
entsprechend groß sind.<br />
Ulrich Parthier:<br />
Warum ist gerade im<br />
Finance-Bereich ch der Bedarf an kon-<br />
kreten rechtlichen chen Bestimmungen (FISG:<br />
Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktinte-<br />
grität) so groß?<br />
Ralph Weiss:<br />
BlackLine Studien zeigen,<br />
dass nur knapp 23 Prozent des C-Levels<br />
und der Finanzverantwortlichen komplett<br />
sicher sind, dass die Finanzabteilung alle<br />
Fehler erkennt, um korrekte e Ergebnisse zu<br />
veröffentlichen. Knapp 70 Prozent sa-<br />
gen, dass sie eine e wichtige Geschäftsent<br />
t-<br />
scheidung auf der Grundlage ungenauer<br />
Finanzdaten getroffen haben und über<br />
45 Prozent sagen, dass sie ihren Zahlen<br />
nicht komplett vertrauen. FISG wird ein<br />
Treiber für Lösungen wie BlackLine und<br />
der Weg zu Modern Accounting sein, da<br />
von den Unternehmen eine Stärkung des<br />
internen Kontrollsystems eingefordert<br />
wird.<br />
Ulrich Parthier:<br />
Uns würde Ihre Einschätzung<br />
interessieren, essiere<br />
wohin die<br />
Reise der Finance-<strong>IT</strong> hingeht, Stichwort<br />
Finance 2025?<br />
Ralph Weiss:<br />
Wir gehen davon aus, dass<br />
der Finanzbereich ich eine grundsätzliche<br />
Veränderung ng erfährt. Die<br />
Funktion wird<br />
sich weiterentwickeln ickeln vom<br />
Erfassen, Do-<br />
kumentieren und Reporten hin zum Erstel-<br />
len wertschöpfender Analysen für die<br />
unterschiedlichen n Geschäftsbereiche.<br />
Aktuell wird die Leistungsfähigkeit eines<br />
Finanzbereichs in<br />
unserer Wahrnehmung<br />
ng<br />
nach den Kosten für den Betrieb bewer<br />
-<br />
tet. Zukünftig wird der<br />
Einfluss auf das<br />
Geschäft im Vordergrund rg stehen. Dafür<br />
ist jedoch ein grundlegender er Umbau not<br />
-<br />
wendig, um Kapazitäten für wertschöp-<br />
fende Tätigkeiten freizusetzen. Wir sind<br />
derzeit noch in einer Phase,<br />
in der Unter<br />
-<br />
nehmen ihre Automatisierungslücken mit<br />
Punktlösungen n adressieren. RPA-Anwen-<br />
dungen, die in manchen Fällen das einzige<br />
Mittel sind, werden heute auch in<br />
Bereichen eingesetzt, in denen sie keine<br />
sinnvolle Ergänzung sind. Wir sehen inzwischen<br />
bei einer ganzen Reihe von<br />
Unternehmen einen Umdenkungsprozess,<br />
der mehr auf die Abdeckung ganzheitlicher<br />
Accounting-Prozesse zielt. Dies<br />
ist die Basis, notwendige Kapazitäten für<br />
wertschöpfende Tätigkeiten freizusetzen<br />
und Fehler zu vermeiden. eiden<br />
Ulrich Parthier:<br />
BlackLine hat einen<br />
exzellenten Ruf was die technischen<br />
Möglichkeiten angeht. Wie kann man<br />
das im Kontext einer Gesamtdigitalisierungsstrategie<br />
strategie im Unternehmen sehen?<br />
Ralph Weiss:<br />
s: Viele e Unternehmen haben<br />
überwiegend end<br />
in Lösungen investiert, iert, die<br />
den Betrieb aufrechterhalten. a<br />
ten. Notwendi<br />
-<br />
ge Prozessveränderungen wurden aufge<br />
-<br />
schoben. Wir<br />
haben jedoch gleichzeitig<br />
ein stärkeres Bewusstsein ein in Richtung Di-<br />
gitalisierung wahrgenommen. Unternehneeh-<br />
men sehen en die Notwendigkeit, t, mehr<br />
Transparenz in ihre Prozesse zu bekom-<br />
men und die Kollaboration zwischen den<br />
Teams zu fördern. Das führt dazu, dass<br />
kritische Bereiche, in denen noch verbrei-<br />
tet manuell gearbeitet eite<br />
t<br />
wird, eine höhere<br />
Priorität im Zuge der Digitalisierung it<br />
er<br />
-<br />
fahren. Der Finanzabschlussprozess ssprozess spro<br />
ist<br />
www.it-daily.netw.it-
12 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT A – COVERSTORY<br />
Ralph Weiss:<br />
Die SAP<br />
setzt auf die Cloud<br />
und gibt ihren Kunden n die Empfehlung,<br />
so nahe wie<br />
möglich am Standard zu<br />
bleiben. BlackLine wurde von SAP als So-<br />
lution Extension ausgewählt, um das<br />
SAP-Produktportfolio im Bereich der Kon-<br />
tenabstimmung und -klärung und der In-<br />
tercompany Governance zu ergänzen.<br />
Aufgaben, die im Zuge des Finanzabschlusses<br />
durch BlackLine standardisiert<br />
und automatisiert werden, liegen außer-<br />
halb der ERP-Systeme. Damit helfen wir<br />
im Zuge der Gesamtdigitalisierung des<br />
Finanzabschlussprozesses, die verbleibenden<br />
Lücken zu schließen. Kunden, die<br />
noch nicht auf S/4HANA gewechselt haben,<br />
profitieren von einem auf den Umstieg<br />
vorbereitenden Einsatz der BlackLine<br />
Lösung. Ist der Umstieg auf S/4HANA<br />
vollzogen, können die in BlackLine be-<br />
reits davor aufgesetzten Abschlussprozesse<br />
nahtlos übernommen werden.<br />
Ulrich Parthier: Die jüngsten globalen<br />
Ereignisse erfordern von der<br />
Buchhaltung schnelle Anpassungen.Wie<br />
kann n Modern Accounting count hier unterstütt<br />
-<br />
zend wirken?<br />
ik<br />
Ralph Weiss: Die Finanzabschlussprozesse,<br />
die von Tabellenkalkulationen, dem<br />
spezifischen Wissen einzelner Mitarbeiter<br />
und persönlicher Kommunikation abhängen,<br />
sind durch das ansteigende Datenvolumen<br />
aufwändiger und dadurch<br />
risikobehafteter. Genau an diesen Punkten<br />
setzt die BlackLine Lösung mit ihrer<br />
intelligenten Automation an. BlackLine ist<br />
eine auf den Finanzabschlussprozess<br />
ausgerichtete Cloudlösung, die stufenweise<br />
und schnell umgesetzt werden<br />
kann, um Unternehmen ein modernes<br />
Rechnungswesen zu ermöglichen und<br />
Audits zu vereinfachen.<br />
Ulrich Parthier: BlackLine ist ja Teil<br />
des SAP Financial Mission Control<br />
Centers und gleichzeitig eine SAP Solution<br />
Extension.<br />
Ralph Weiss: Unsere Lösungen sind inner-<br />
halb des Financial Mission Control Centers<br />
eingebettet, zwischen den Produkten<br />
SAP Advanced Financial Closing und<br />
SAP Group Reporting. Als Teil eines Endto-End-Angebots<br />
für das Finanzwesen<br />
fungieren sie in unterschiedlichsten Umgebungen<br />
wie SAP ECC, SAP S/4HA-<br />
NA, Central Finance und nicht SAP-Anwendungen.<br />
Die BlackLine Lösungen unterstützen<br />
Finanzbereiche dabei, einen<br />
idealen Finanzabschluss zu erreichen.<br />
Das heißt Transparenz, Kontinuität, Geschwindigkeit,<br />
Klarheit und Korrektheit in<br />
den Buchungen und Vertrauen und Kont-<br />
rolle in der Zusammenarbeit. Es ist das<br />
Ziel, die vollständige Digitalisierung des<br />
Finanzabschlussprozesses schnell und<br />
wirtschaftlich umsetzen zu können und<br />
dauerhaft von Innovationen im Kontext<br />
der SAP und Nicht-SAP-ERP-Systeme zu<br />
profitieren.<br />
Ulrich Parthier: Herr Weiss, wir danken<br />
für das Gespräch!<br />
www.it-daily.net
NEW<br />
WORKING<br />
WORLD<br />
Digitalevent | 11.11.<strong>2021</strong><br />
SAVE<br />
THE DATE!<br />
#newworkingworld21<br />
SCAN ME<br />
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https://www.it-daily.net/newwork/
14 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
START IN<br />
DIE INDUSTRIE 4.0<br />
DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNGSPROJEKTE SCHR<strong>IT</strong>TWEISE UMSETZEN<br />
Laut Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie (BMWi) zielt die Digitale Transformation<br />
auf „(...) die umfassende Ver-<br />
netzung aller Bereiche von Wirtschaft und<br />
Gesellschaft sowie die Fähigkeit, relevante<br />
Informationen zu sammeln, zu analysieren<br />
und in Handlungen umzusetzen.“ Vor<br />
allem produzierende Unternehmen mit<br />
einem großen Bestandsmaschinenpark<br />
stehen hier vor Herausforderungen, um<br />
die digitale Transformation und ihren<br />
Weg zu Industrie 4.0 sinnvoll in die Unter-<br />
nehmensstrukturen zu integrieren.<br />
Warum Industrie 4.0?<br />
Mit der Digitalen Transformation einher-<br />
gehende Industrie 4.0-Anwendungen<br />
können vor allem produzierenden Unter-<br />
nehmen wirtschaftliche Vorteile verschaffen,<br />
die Einrichtungs- und Betriebskosten<br />
sowie weitere mögliche Risiken rechtfer-r<br />
tigen. Hier sind zum Beispiel die Potenziale<br />
zu nennen, die sich aus einer systematischen<br />
Erfassung und Analyse von<br />
Maschinendaten ergeben. Zudem kann<br />
eine sehr hohe Transparenz in Bezug<br />
auf bestehende Zusammenhänge nge und<br />
technische wie wirtschaftliche Optimie-<br />
rungspotenziale erreicht werden. e Das<br />
betrifft Fragestellungen, wie Mitarbeiter<br />
te<br />
in ihrer Arbeit unterstützt werden kön<br />
-<br />
nen, Produktionsprozesse und die Ma-<br />
schinenwartung optimiert, die Qualität<br />
überprüft, Prozesse und Maschinenzu-<br />
stände dokumentiert sowie neu<br />
ue daten-<br />
basierte Geschäftsmodelle ermöglicht<br />
werden können. So können nen<br />
nicht nur<br />
„historische“ he“ Daten ausgewertet, ertet, t, sondern<br />
nauch zukünftige eEnt<br />
Entwicklungen mit<br />
Hilfe von Technologien wie Machine Le<br />
-<br />
arning goder Predictive Analytics vorher<br />
r-<br />
sagbar<br />
werden.<br />
Auch wenn das wirtschaftliche Potenzial<br />
neuer Technologien bekannt ist, stellt es<br />
für viele Unternehmen eine hohe Herausforderung<br />
dar, die geeignete Industrie<br />
4.0-Produktionsumgebung zu generieren.<br />
Denn in der Theorie ist es deutlich<br />
einfacher als im laufenden Produktionsbetrieb,<br />
Datengetriebene „neue“ Indust-<br />
rie 4.0-Anwendungen in bestehende Betriebsprozesse<br />
zu integrieren und dabei<br />
die im Unternehmen eingesetzten Maschinen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Technologie<br />
individuell integrieren<br />
Für eine systematischen Umsetzung und<br />
Integration werden beispielsweise Sensoren<br />
an Maschinen eingesetzt, die um eine<br />
standardisierte Datenkommunikation<br />
sowie eine Datenplattform zur Speicherung<br />
und Auswertung der Daten, die an<br />
ein anwenderspezifisches ERP-System angebunden<br />
sind, ergänzt werden. Es wer-<br />
den also Strukturen geschaffen, die für<br />
die Erfassung und die Zugänglichkeit<br />
dieser Daten für deren Weiterverarbeitung<br />
dienen. So sollen im ersten Schritt<br />
Maschinendaten erfasst und anschlie<br />
-<br />
ßend visualisierbar gemacht werden.<br />
Im<br />
zweiten Schritt werden<br />
Maschinen- n und<br />
Anlagenzustände festgestellt<br />
estellt und doku<br />
-<br />
mentiert und<br />
im<br />
dritten Schritt<br />
können<br />
dann etwa<br />
ungeplante e<br />
Zustände<br />
zu<br />
er<br />
-<br />
kannt werden, was teilweise i edurch KI er<br />
-<br />
gänzt twird.<br />
Das sermögli<br />
ermöglicht zum mBeispiel<br />
i eine vorausschauende Wartung.<br />
An<br />
diese<br />
strukturellen rellen Veränderungen<br />
sind<br />
natürlich hohe<br />
he Zielsetzungen für<br />
Unternehmen geknüpft: Maßnahmen,<br />
ahmen,<br />
die eine<br />
Entwicklung ng hin zur Smart Fac-<br />
tory<br />
und Industrie e40 4.0 anstoßen, n, sollten<br />
bestenfalls zu einer Verlängerung der<br />
Lebensdauer und/oder höheren Energieeffizienz<br />
führen, das Produktionsvolumen<br />
sowie die Produktqualität steigern,<br />
gesetzliche Vorgaben erfüllen sowie<br />
die Funktionsfähigkeit sicherstellen.<br />
Nur ein hoher Nutzenzuwachs begründet<br />
die Sinnhaftigkeit, Maßnahmen einzuleiten.<br />
Zudem ist ein schrittweises Vorgehen<br />
von Vorteil und kann in Stufen<br />
erfolgen.<br />
Sieben Stufen zu Industrie 4.0<br />
1. Definition der Messziele<br />
Zuerst sollte lte definiert<br />
werden,<br />
welche<br />
Daten erfasst und mit welchem mZiel ldiese<br />
ausgewertet werden sollen. Hier können<br />
verschiedene Daten abgeleitet eitet<br />
et werden.<br />
Solche, die die elektrische Leistung<br />
der<br />
Maschine selbst st erfassen,<br />
woraus eine<br />
mögliche Effizienzsteigerung igerung<br />
g<br />
oder Kos<br />
-<br />
teneinsparungspotenziale einsparung<br />
potenzia<br />
abgeleitet twer<br />
-<br />
den<br />
können, oder auchDaten<br />
über<br />
die<br />
Geräuschentwicklung g(Arbeitssicherheit).<br />
heit)<br />
Zudem<br />
können<br />
nenn Daten<br />
über<br />
die Bewe<br />
-<br />
gungsabläufe der Maschine,<br />
die<br />
zum<br />
Beispiel ldie Nutzungsdauer rbeeinflu<br />
beeinflussen,<br />
oder rüber den Fertigungsprozess ozesszur zurOp<br />
-<br />
timierung<br />
ierung von<br />
Prozessen relevant sein.<br />
2.<br />
Erfassung und Anpassung<br />
des Status quo<br />
Unter Berücksichtigung kichtigun der Messziele<br />
kannn bestimmt mt werden, ob und wo be-<br />
reits die<br />
benötigten Instrumente vorlie-<br />
gen,<br />
die<br />
eine gute Basis bieten, um die<br />
notwendigen Daten zu erfassen. Auf Ba-<br />
sis der Messziele wird dann ermittelt ob<br />
www.it-daily.netw.it-d<br />
tdaily.ne
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 15<br />
istock.com/MachineHeadz<br />
und wo gegebenenfalls weitere externe<br />
Sensorik integriert werden sollte.<br />
3.<br />
Überprüfung und Optimierung<br />
der Infrastruktur<br />
Grundvoraussetzung setzung<br />
für<br />
die Effektivität<br />
ität<br />
der Maßnahmen ist eine egeeignete eignete<br />
ete Infra<br />
-<br />
struktur. Dazu<br />
zählen passende sende Netz<br />
-<br />
werkschnittstellen ellenl<br />
sowie die<br />
Verfügbar<br />
r-<br />
keit der<br />
benötigten ten Netzwerkbandbreite,<br />
eite<br />
die steigt, je<br />
mehr und<br />
dhäufigger die Sen<br />
-<br />
soren<br />
ihre<br />
Signale senden. Außerdem<br />
muss die<br />
Kommunikation zwischen den<br />
Tools ols ermöglicht werden, das kann in<br />
Form<br />
von<br />
IoT-Gateways geschehen, so-<br />
dass<br />
s die erfassten Daten im Industrie<br />
4.0-Format bereitgestellt werden können.<br />
Ebenso müssen Kapazitäten vorhanden<br />
sein, um die erfasste Datenmenge zu<br />
speichern, Engpässe zu vermeiden sowie<br />
eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten.<br />
4.<br />
Cloud oder<br />
On premises<br />
Meist ist eine grundsätzliche Entscheidung<br />
darüber notwendig, ob Daten im<br />
eigenen Betrieb oder bei einem Dienst-<br />
leister gespeichert werden sollen. Hier ist<br />
abzuwägen zwischen Expertise, Auf-<br />
wand und Kosten. Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit<br />
sowie Datensicherheit spielen<br />
ebenfalls eine Rolle.<br />
5.<br />
Implementierung von<br />
Analyse- und<br />
Auswertungstools<br />
Um performant auf Daten zuzugreifen<br />
und zusätzliche Systeme zu vermeiden, ist<br />
eine e Anbindung an das ERP-System sinn-<br />
voll. l Das<br />
ermöglicht zudem eine Verknüp-<br />
fung<br />
mit weiteren Daten und eine gute<br />
ERP-Integration tion fördert die Qualität der<br />
Datenanalyse. Wichtig ist ein flexibler Zugriff,<br />
um so Maschinen und Anlagen ortsunabhängig,<br />
beispielsweise über stationäre<br />
Computer, Tablets oder Smart-<br />
phones, überwachen zu können. Auch<br />
Dashboards direkt an der Maschine können<br />
je nach Messziel sinnvoll sein.<br />
6.<br />
Einrichtung von<br />
Auswertungsstandards<br />
Über Anwendungserfordernisse wird definiert,<br />
welche Kennwerte regelmäßig benötigt<br />
werden. Zum Beispiel die Häufigkeit<br />
und die Zeitpunkte von Lastspitzen oder<br />
die Produktionsmenge pro Stunde. Zusammenhänge<br />
können durch weitere Auswer-<br />
tungen hergestellt werden – so lässt sich<br />
zum Beispiel der Zustand einer Maschine<br />
beschreiben. Für komplexere und variable<br />
Prozesse eignen sich intelligente Auswer-<br />
tungen wie Machine Learning.<br />
7.<br />
Festlegen<br />
von Aktionen<br />
Um zu definieren, was mit ausgewerteten<br />
Daten geschieht, können für bestimmte Fälle<br />
automatische Aktionen eingeleitet wer-<br />
den. Einige Beispiele sind: Bei bestimmten<br />
Abweichungen Hinweise an Mitarbeiter<br />
senden, Datenweitergabe an Lieferanten,<br />
Standby-Schaltung, automatisierte Anpassung<br />
innerhalb eines bestimmten Rahmens.<br />
Das Vorgehen entlang dieser Schritte er-<br />
möglicht eine schlanke und schrittweise<br />
Entwicklung hin zu einer Smart Factory,<br />
die sich an den aktuellen individuellen<br />
Bedürfnissen und Zielsetzungen orientiert.<br />
Weitere Anpassungen lassen sich<br />
regelmäßig und dynamisch entlang dieser<br />
Checkliste ergänzen.<br />
Stefanie Meyer | www.canias40.de<br />
(Quelle Zitat: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/<br />
Publikationen/Industrie/industrie-4-0-unddigitale-wirtschaft.pdf%3F__blob%3Dpublication<br />
File%26v%3D3 (Seite 3))<br />
www.it-daily.net
16 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT – WH<strong>IT</strong>EPAPER<br />
AUFBAU EINER<br />
SMART FACTORY<br />
SCHR<strong>IT</strong>T FÜR SCHR<strong>IT</strong>T ZUR VERNETZTEN PRODUKTION<br />
Der Begriff Industrie 4.0 taucht nahezu<br />
täglich in den Medien auf und allzu oft<br />
können wir ihn nicht mehr hören! Er ver-<br />
spricht viel, dabei ist den meisten Unter-<br />
nehmen längst klar: Die digitale Vernet-<br />
zung in der Produktion ist zeit- und kostenintensiv,<br />
sie birgt Risiken, erfordert<br />
Ressourcen und bedeutet, dass auch<br />
neue Kompetenzen geschaffen werden<br />
müssen.<br />
eBook DOWNLOAD<br />
Das eBook umfasst 7 Seiten und steht kostenlos zum<br />
Download bereit. www.it-daily.net/download<br />
Ist der Weg zur Smart Factory, der mit<br />
Industrie 4.0 beziehungsweise Industrial<br />
Internet of Things eng verbunden ist, wirklich<br />
so voller Hürden? Wir sagen „Nein“<br />
und möchten Ihnen mit diesem eBook einen<br />
Leitfaden an die Hand geben, wie<br />
Sie schneller ans Ziel kommen.<br />
CONTAINERISIERUNG<br />
VON TECHNOLOGIE PROF<strong>IT</strong>IEREN<br />
Unternehmen sind ständig hin- und hergerissen zwischen<br />
technologischen Veränderungen, die neue Geschäftsmöglichkeiten<br />
erschließen sollen, und dem<br />
Schutz des Unternehmens vor neuen Problemen und<br />
Risiken.<br />
In den letzten 20 Jahren hat die Virtualisierung das<br />
Server-Computing verändert, indem sie die Ausführung<br />
mehrerer separater Betriebssysteme auf einer Hardwar-r<br />
plattform ermöglicht hat. Ein zeitgemäßerer Ansatz ist<br />
die Containerisierung.<br />
In diesem Whitepaper untersuchen wir die Containerisierung<br />
und sehen uns an, wie <strong>IT</strong>-Experten, Systemar-<br />
chitekten und Entscheider in Unternehmen von dieser<br />
Technologie profitieren.<br />
WH<strong>IT</strong>EPAPER<br />
DOWNLOAD<br />
Das Whitepaper umfasst<br />
11 Seiten und steht kostenlos<br />
zum Download bereit.<br />
www.it-daily.net/download<br />
www.it-daily.net
ADVERTORIAL – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 16<br />
ENERGIE<br />
FÜR IIOT<br />
TREIBER DER DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG<br />
Viele Unternehmen sind dabei ihre Geschäftsprozesse<br />
zu digitalisieren und<br />
überlegen, wie sie zusätzliche Potenziale<br />
für ihr Business ausschöpfen können. Hier<br />
spielen Industrial IoT, Sensorik und Data<br />
Analytics als Treiber der Digitalisi<br />
erung<br />
eine wichtige Rolle. Auf Basis aktueller<br />
Technologien können Prozesse wei<br />
eiter optimiert,<br />
neue, digitale Geschä<br />
ft<br />
sanwen<br />
-<br />
dungen schneller aufgeba<br />
baut und einfach<br />
in die bestehende Infrastr<br />
uk<br />
tur integriert<br />
werdene .<br />
Wie das ge<br />
ht, hat SPIR<strong>IT</strong>/2<br />
/21 in viele<br />
len<br />
verschiede<br />
nen An<br />
wendun<br />
ungsfäll<br />
llen<br />
erf<br />
rfolg-<br />
reich bewiesene . Der Böblinge<br />
r <strong>IT</strong>-Dienst-<br />
leister entwickelt<br />
und<br />
testet neue Konzepte<br />
für Industrial IoT-<br />
Lösung<br />
en und setzt bei<br />
der Implemene tierun<br />
ung neben Bluetooth,<br />
LTE, WLAN und LAN schw<br />
erpunktmäßig<br />
auf Lo<br />
Ra-WAN. Das Lo<br />
w-Power-Wireless-Netzprotokoll<br />
LoRa-WA<br />
N bietet eine<br />
Reihe von Vorteilen: Es sind viele ver-<br />
schieden<br />
ene Sensoren ver<br />
fü<br />
gbar<br />
, die Daten<br />
verschlüsselt üb<br />
er<br />
große Entfe<br />
fern<br />
rnun<br />
ge<br />
n<br />
übertragen, und einfach zu handhaben<br />
sind. Über die IIoT & Automation Platform<br />
von SPIR<strong>IT</strong>/21 können damit unterschied<br />
-<br />
lichste Use Cases mi<br />
t einer einzig<br />
igen<br />
Sof<br />
t-<br />
ware<br />
repl<br />
at<br />
tform umgese<br />
setz<br />
t we<br />
rden. Diese<br />
basier<br />
t auf Open Source Softwa<br />
ware, ist<br />
äußert<br />
flexibel und hoch sk<br />
alierb<br />
ar. Das<br />
Resultat sind Dienste und Appl<br />
plikationen,<br />
die den (Betriebs-<br />
) Alltag<br />
ein<br />
fa<br />
cher machen<br />
(siehe In<br />
fokast<br />
sten<br />
en).<br />
Es hat sich in der<br />
Praxis bewährt,<br />
die<br />
verschiede<br />
nen Use Cases in engerer<br />
Kooperation<br />
mit de<br />
n betr<br />
offenen Fach<br />
ab-<br />
teil<br />
ilun<br />
ge<br />
n zu reali<br />
lisi<br />
er<br />
en<br />
. Erfa<br />
fahr<br />
ungs<br />
gsgege<br />
-<br />
mäß we<br />
rden die besten Ergebn<br />
bnis<br />
isse er-<br />
zielt, wenn alle Beteiligtene<br />
das Vorha-<br />
EINE PLATTFORM FÜR<br />
JEDEN ANWENDUNGSFALL<br />
Die Spannbreite der realis<br />
ierten Use<br />
Cases reicht von Lösungen im Smart<br />
City-Umfeld und innovativen Ge<br />
bäudemanage<br />
geme<br />
nt-Konze<br />
zept<br />
en, über<br />
die<br />
automatische<br />
Aus<br />
le<br />
sung von Smart<br />
Mete<br />
rn, di<br />
gi<br />
talen Lösungen<br />
für<br />
Crash<br />
-<br />
tests bis hin zur Datenerfassung<br />
von<br />
In<br />
dustriem<br />
aschinen<br />
und<br />
der<br />
Automatisierung<br />
großer<br />
<strong>IT</strong>-<br />
Um<br />
ge<br />
bungen.<br />
Zwei aktuelle Beispiele aus<br />
der Pr<br />
ax<br />
is<br />
Elektromobilität und Stadtwerke<br />
Die Zulass<br />
ungsza<br />
zahl<br />
en für<br />
Elektroau<br />
autos<br />
steigen, der Bedarf an öffentli-<br />
ch<br />
en Ladesäulen steigt. Damit die<br />
Ko<br />
mmunen einen attraktiven<br />
Service<br />
bi<br />
et<br />
en können,<br />
n, dür<br />
ürfe<br />
fen die Ladesä<br />
säu-<br />
len nich<br />
cht von Falschpark<br />
rker<br />
ern bl<br />
ockiert<br />
sein. Lo<br />
Ra-WAN<br />
Sensoren für Park-<br />
plätze und<br />
die<br />
IIoT-<br />
& Autom<br />
ation<br />
Platform<br />
sorgen dafür, dass Falsch-<br />
parker binnen n Minuten au<br />
toma<br />
mati<br />
tisch<br />
und lückenlos er<br />
kann<br />
t werden<br />
. So<br />
be<br />
nals interdisziplinäreZusammenarbeit<br />
verste<br />
tehe<br />
hen.<br />
Das Fac<br />
hwissen auf Anwen-<br />
derseite<br />
und<br />
das<br />
<strong>IT</strong>-Knowho<br />
how des<br />
IIoT-Dienstleisters verschmelzen so zu<br />
einer<br />
integr<br />
ierten<br />
Gesamtlösung. Die<br />
Verwendung<br />
ng einerer Low<br />
Code-Plattform<br />
mit fluss<br />
ba<br />
sierte<br />
ter Programmieru<br />
rung<br />
macht<br />
diesen Ansatz beso<br />
sond<br />
ers effizient<br />
und<br />
kundenfreundlich. Denn<br />
durch<br />
die Flexi-<br />
stehen die Ladesäulen zeitnah wieder<br />
für Elektrofahrzeuge zur Verfügung,<br />
un<br />
ab<br />
hängig von der Zah<br />
l und<br />
dem Betreiber de<br />
r Stationen.<br />
Temperaturüberwachung von<br />
E-Auto-Batterien im Crashtest<br />
El<br />
ektrofahrzeuge<br />
sin<br />
d au<br />
s de<br />
m heuti-<br />
gen St<br />
ra<br />
ßenb<br />
nbil<br />
d nicht me<br />
hr<br />
weg<br />
egzu<br />
-<br />
denk<br />
nken<br />
. Auch<br />
sie müssen vor de<br />
r Zulassung<br />
die gesetzlich vorge<br />
gesc<br />
hriebenen<br />
Sicherheitstests durchlaufen. Besonder<br />
es Augenmerk gilt dabe<br />
i den<br />
Ho<br />
chvolt<br />
-Bat<br />
attete<br />
rien. Da sie<br />
bei<br />
den<br />
Crashversuchen bes<br />
chädigt werden<br />
können, muss<br />
ihre Temperatur nach<br />
den Test<br />
s permanent überwacht wer-<br />
de<br />
n.<br />
Mit<br />
der<br />
IIOT & Automation Plat-<br />
form<br />
wurde<br />
dafür<br />
eine vollautomati-<br />
sche, ausfal<br />
ls<br />
iche<br />
re Lösung imple-<br />
ment<br />
iert, die da<br />
s verantwortlich<br />
e Per-<br />
sonal selbst<br />
ständig alarmiert, wenn<br />
ein kr<br />
itischer<br />
Wert überschritten wird<br />
oder Messs<br />
ssensos ren ausfallen.<br />
So<br />
kö<br />
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Bränd<br />
nde ve<br />
rhinde<br />
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bilität der Plattfor<br />
orm hat da<br />
s Anwender<br />
-<br />
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freie<br />
Hand be<br />
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Entwickl<br />
ung neuer Angebote. Folg<br />
lgek<br />
ekosten<br />
durch Soft<br />
warelizenzen ode<br />
r für die<br />
Verarbeitung von Datenvolume<br />
n entstehen<br />
nicht.<br />
www. w spir<br />
irit<br />
it21<br />
.com<br />
www.it-daily.net
18 | <strong>IT</strong> MANAGEME<br />
MENT<br />
ENTERPRISE<br />
SERVICE MANAGEMENT<br />
DIE ROLLE DER <strong>IT</strong> ALS SCHLÜSSEL FÜR CUSTOMER EXPERIENCE<br />
Für Marktanalysten wie zum Beispiel For<br />
-<br />
rester ist die Sache klar: Enterprise Ser<br />
-<br />
vice <strong>Management</strong> (ESM) ist die Erweite<br />
-<br />
rung von <strong>IT</strong> Service <strong>Management</strong> (<strong>IT</strong>SM)<br />
auf Service-Prozesse e außerhalb der <strong>IT</strong>.<br />
Auf diese Weise e reift ESM zu einer all-<br />
gemeinen Lösung für die Schaffung von<br />
wissensbasierten Werten. Unternehmens-<br />
teams wie Personalwesen (HR), Field Ser<br />
-<br />
vices, Facility <strong>Management</strong> oder Marketing<br />
profitieren von einer bessere Servicebereitstellung<br />
für ihre internen und exter-<br />
nen Kunden. Das Vorbild hierfür ist<br />
zweifellos die <strong>IT</strong>.<br />
Die Service-Expansion der <strong>IT</strong><br />
Dass <strong>IT</strong>SM die Basis für ESM ist, wird<br />
auch aus der folgenden Anekdote deut-<br />
lich, die ein Kunde vor einiger Zeit erzählte:<br />
Er steckte in der Schlussphase eines<br />
Projektes mit USU, bei dem es darum<br />
ging, sich mit intelligenten Werkzeugen<br />
um die alltäglichen <strong>IT</strong>-Probleme der inter<br />
-<br />
nen Benutzer zu kümmern. Es war ein<br />
gutes Projekt, ganz nach dem<br />
Geschmack<br />
des Gruppenleiters ‚Internal Tools‘. Nun<br />
begab es sich, dass<br />
er nach einem Besuch<br />
in der Münchner Niederlassung zusam-<br />
men mit Kollegen aus dem After-Sales-Be-<br />
reich in einem Großtaxi zum Flughafen<br />
fuhr. Nur mit halbem Ohr hörte er einem<br />
Gespräch seiner Kollegen zu, die sich darüber<br />
unterhielten, wie sie Meldungen<br />
über Störungen oder die Nachfrage nach<br />
Ersatzteilen für ihre Maschinen informati-<br />
onstechnisch in den Griff bekommen<br />
könnten. Nach einer Weile schaltete er<br />
sich ein: „Irgendwie kommt mir Euer Problem<br />
bekannt vor“, erklärte er. „Das, was<br />
ihr da sucht, das realisieren wir gerade<br />
für die Bedürfnisse unserer <strong>IT</strong>-Benutzer.<br />
Schaut Euch das doch einmal an!“<br />
Und die Konsequenz? In der Folge adap-<br />
tierte e der technische Kundendienst suk-<br />
zessive die überzeugende Servicestruktur<br />
beziehungsweise ehungsweis die Abläufe der <strong>IT</strong> und<br />
bildete diese ebenfalls mit der Service-Lö-<br />
sung ab.<br />
Transformation der <strong>IT</strong><br />
zur Serviceorganisation<br />
Betrachten wir ein weiteres Kundenszenario,<br />
das zeigt, wie die <strong>IT</strong> und ihre Ser-<br />
vices zum Vorbild für andere Fach- und<br />
Servicebereiche werden können: Bereits<br />
2016 startete die <strong>IT</strong> eines Hamburger<br />
Logistikunternehmens den Transformationsprozess<br />
hin zu einer serviceorientier-r<br />
ten Organisation. Transparenz zu schaf-<br />
fen, war ein zentrales Ziel aller Projektbeteiligten<br />
– und so wählte man den<br />
Aufbau eines neuen Servicekatalogs als<br />
wichtige Säule für das künftige kunden-<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 19<br />
zentrierte <strong>IT</strong>-Geschäftsmodell. In der Folge<br />
wurden die <strong>IT</strong>-Services zum Vorbild für<br />
andere Fach- und Servicebereiche wie<br />
HR oder Facilty <strong>Management</strong>, und das<br />
Interesse an einer engeren Zusammenarbeit<br />
bei der Digitalisierung von Ser-<br />
viceprozessen wuchs. Die <strong>IT</strong> initiierte ei-<br />
nen intensiven Dialog mit allen beteilig-<br />
ten Stakeholdern, was Vertrauen schuf<br />
und die Bedeutung der <strong>IT</strong> als Service- und<br />
Kompetenzpartner stärkte.<br />
Der Faktor Vertrauen als Basis<br />
für den Kulturwandel<br />
Die Kundenperspektive einnehmen – das<br />
hatte das <strong>IT</strong>-Team mehr und mehr verinnerlicht<br />
und avancierte mit dieser Fähigkeit<br />
zu einem anerkannten Gesprächspartner<br />
für den HR-Bereich. Dieser hatte<br />
bereits seit längerem den Auftrag, eine<br />
Homeoffice-Lösung für die Belegschaft an<br />
den deutschen Standorten an den Start<br />
zu bringen. Die Umsetzung der dafür er<br />
-<br />
forderlichen<br />
Betriebsvereinbarungen<br />
wurde allerdings durch intransparente<br />
nspa<br />
Prozesse und verschiedene Interessen er-<br />
schwert. Gemeinsam mit HR initiierte die<br />
<strong>IT</strong> deshalb einen n Jour-Fix mit den Beteilig-<br />
ten aus HR, Betriebsrat, Datenschutz,<br />
Rechtsabteilung, eilung, um sukzessive die be<br />
-<br />
stehenden n Anforderungen und eine mög<br />
-<br />
liche Lösung zu erörtern. Die <strong>IT</strong> konnte mit<br />
der Idee e überzeugen, das Prinzip und die<br />
Technologie des <strong>IT</strong>-Servicekatalogs auch<br />
für die HR-Services anzuwenden und im<br />
konkreten Fall den HR-Service „Mobiles<br />
Arbeiten“ komplett im Service-Waren<br />
-<br />
korb abzubilden.<br />
Für die Definition des Service-Prozesses<br />
sowie der Sub-Services und Leistungsum<br />
-<br />
fänge seitens Hardware, Software, Tlfonie,<br />
mobile Endgeräte etc. war die<br />
Tele<br />
Koordination aller Beteiligten notwen-<br />
dig, Von Seiten der HR-Abteilung muss-<br />
ten Nutzungsbedingungen beschrieben<br />
und gemeinsam mit dem Betriebsrat und<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
abgestimmt<br />
werden. Auch das Thema „Digitale Signatur“<br />
für die Genehmigung galt es zu<br />
beachten. Da der Service-Anbieter in<br />
diesem Fall die HR-Abteilung war, über-<br />
nahm eine HR-Mitarbeiterin frühzeitig<br />
SERVICE IST FÜR DIE <strong>IT</strong> SCHON<br />
LANGE KEIN FREMDWORT<br />
MEHR. UND M<strong>IT</strong> ENTERPRISE<br />
SERVICE MANAGEMENT (ESM)<br />
ERWACHT DIE <strong>IT</strong> INFRASTRUC-<br />
TURE LIBRARY (<strong>IT</strong>IL) ZU NEUEM<br />
LEBEN.<br />
Dr. Thomas Gerick, USU Software AG,<br />
www.usu.com<br />
die Rolle des Service Owners – unter<br />
-<br />
stützt und gecoacht durch die Erfahrun-<br />
gen aus der <strong>IT</strong>.<br />
Erfolgreicher und reibungsloser<br />
Wechsel ins Homeoffice<br />
Innerhalb kurzer Zeit gelang die Umset<br />
-<br />
zung des neuen HR-Service. Ein Grund<br />
dafür: Die im <strong>IT</strong>-Servicemanagement be-<br />
reits vorhandene USU-Lösung bot die<br />
Möglichkeit zur flexiblen Erweiterung<br />
und wird nun als zentrales Servicema-<br />
nagement-Tool ent-Tool auch für HR-Services ge-<br />
nutzt. Der neue HR-Service „Mobiles Ar<br />
-<br />
beiten“ wurde vor dem Roll-out über das<br />
Intranet t beworben. Entsprechend hoch<br />
war die Aufmerksamkeit der Belegschaft:<br />
Innerhalb von 24 Stunden nach dem Roll-<br />
out gingen n bereits über 180 Anträge<br />
ein.<br />
Die nächste Nagelprobe stellte der Be-<br />
ginn der COVID-19-Pandemie und die<br />
damit verbundene kurzfristige Verlagerung<br />
der Belegschaft ins Homeoffice dar.<br />
Das produktive Arbeiten aller Beschäftig-<br />
ten musste innerhalb kürzester Zeit auch<br />
im Homeoffice ermöglicht werden. Dank<br />
des digitalisierten Prozesses gelang dies<br />
reibungslos.<br />
Hohe Transparenz<br />
reduziert Rückfragen<br />
Sobald ein Anwender über den Ser<br />
-<br />
vice-Warenkorb den Service „Mobiles<br />
Arbeiten“ beantragt, muss er die damit<br />
verbundene Nutzungsbedingung lesen<br />
und mit seiner digitalen Signatur akzeptieren.<br />
Danach erfolgt ein automatischer<br />
Abgleich, welches Equipment bereits vor-<br />
handen ist und was genau ausgetauscht<br />
beziehungsweise neu geliefert werden<br />
muss, um ein mobiles Arbeiten zu ermög<br />
-<br />
lichen – etwa der Austausch Desktop gegen<br />
Laptop inklusive Headset. Die benut-<br />
zerfreundliche Oberfläche des Ser-<br />
vice-Warenkorbs schafft Transparenz<br />
über die einzelnen Services und beschreibt<br />
sie jeweils aus der Perspektive<br />
des Endanwenders/Mitarbeiters. Die<br />
dahinter liegenden Bestell-, Genehmigungs-<br />
und Fulfillment-Prozesse ermöglichen<br />
eine sehr rasche Bearbeitung. Dies<br />
sorgte nicht nur für die hohe Akzeptanz<br />
von Seiten der Belegschaft, sondern steigerte<br />
auch die Wertschätzung gegenüber<br />
HR und <strong>IT</strong>.<br />
<strong>IT</strong>(IL) als Service-Treiber<br />
Service ist für die <strong>IT</strong> schon lange kein<br />
Fremdwort mehr. Und mit Enterprise Ser-<br />
vice <strong>Management</strong> nt (ESM) erwacht die <strong>IT</strong><br />
Infrastructure Library (<strong>IT</strong>IL) zu neuem Le-<br />
ben. Sie ermöglicht es Unternehmen, Ser<br />
-<br />
viceprozesse neu umzusetzen. Klar defi-<br />
nierte e Rollen, Verantwortlichkeiten,<br />
Schnittstellen und Prozessdefinitionen so-<br />
wie die daraus folgende Prozesssteue<br />
-<br />
rung und -kontrolle heben Shared Ser<br />
-<br />
vices auf ein neues Niveau. Dazu kom-<br />
men eine gesteigerte Prozessqualität und<br />
-transparenz, deutlich verbesserte (User)<br />
Experience und die Möglichkeit der Pro-<br />
zessautomatisierung.<br />
WE<strong>IT</strong>ERFÜHRENDER<br />
HINWEIS<br />
Dr. Thomas Gerick<br />
die aktuelle Marktstudie von<br />
Forrester „Now Tech: Enterprise<br />
Service <strong>Management</strong>“<br />
bit.ly/forrester-now-tech-esm-<strong>2021</strong><br />
www.it-daily.net
20 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
NACHHALTIGKE<strong>IT</strong><br />
UND DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG<br />
DER VORTEIL FÜR DEN MARKT DER ZUKUNFT?<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind<br />
die Megatrends unserer Zeit. Obwohl<br />
häufig im Gebrauch, bleiben die Begriffe<br />
in ihrer Bedeutung dennoch unscharf und<br />
schwammig. In ihrer Kombination – nachhaltige<br />
Digitalisierung – wird es nicht<br />
besser, denn damit sind oft ganz unter-<br />
schiedliche Dinge gemeint. Digitalisierung<br />
soll zu mehr Nachhaltigkeit beitragen,<br />
indem Ressourcen geschont werden,<br />
einerseits in der Herstellung und anderer-r<br />
seits durch geringen Energieverbrauch<br />
im Betrieb von Maschinen und Geräten.<br />
Ressourcen clever nutzen<br />
In der Diskussion, wie Digitalisierung zu<br />
mehr Nachhaltigkeit führen kann, steht<br />
meist der Ressourcenverbrauch von Hard-<br />
ware im Fokus. Woher kommen die Res<br />
-<br />
sourcen für Rechenzentren, Smartphones,<br />
Chips oder<br />
Akkus? Und wie langlebig ist<br />
die neue Tech<br />
chnik? Genau an dieser Stelle<br />
gibt es offensichtlich Einsparungspoten-<br />
ziale, sei es durch Rechenzentren, Elekt<br />
-<br />
ronik oder Computertechnik.<br />
Dennoch wird mit dem Fokus auf Hardware<br />
dabei oft übersehen, dass Software<br />
eine entscheidende Rolle bei der Nachhaltigkeit<br />
digitaler Produkte spielt und<br />
das gleich in verschiedenen Bereichen.<br />
Zwar ist es die Hardware, die Energie<br />
verbraucht, aber die Software löst den<br />
Energieverbrauch aus und reguliert ihn.<br />
Ein einfaches Beispiel dafür ist die Steuerung<br />
des Standby- oder Energiesparmodus.<br />
Darüber hinaus haben das Soft-<br />
waredesign und die Programmierung der<br />
Software großen Einfluss auf den Res-<br />
sourcenverbrauch der Hardware. Sie ist<br />
dafür verantwortlich, wie viel Kapazität<br />
beispielsweise im Bereich Prozessorleistung<br />
oder Arbeitsspeicher benötigt wird.<br />
In der Konsequenz ist Software somit<br />
auch verantwortlich für den Austausch<br />
und die Erneuerung vermeintlich leis-<br />
tungsschwacher Hardware.<br />
An dieser Stelle kann Software also da-<br />
zu beitragen, dass mit möglichst gerin-<br />
gen Leistungsanforderungen ngen Hardware<br />
länger genutzt werden kann. Neuan<br />
-<br />
schaffungen<br />
können außerdem reduziert<br />
werden, wenn n ältere Hardware länger<br />
mit Software-Updates versorgt wird.<br />
Auch die Anpassungs- und Integ-<br />
rationsfähigkeit einer neuen Software-Lösung<br />
in bestehende Systeme<br />
minimiert die Notwendigkeit<br />
von Neuanschaffungen.<br />
Weniger Neuanschaffungen<br />
führen zu weniger unnötigem<br />
Elektroschrott. All das kann mit<br />
einem Fokus auf Nachhaltigkeit<br />
in der Softwareentwicklung er-<br />
reicht werden. Insgesamt kann anhand<br />
von digitalen Technologien bis<br />
2030 12,08 Gigatonnen an CO2 eingespart<br />
werden.<br />
FÜR UNSEREN <strong>IT</strong>-M<strong>IT</strong>TELSTAND<br />
STELLT DER TREND NACHHAL-<br />
TIGER DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG VOR<br />
ALLEM IM ZUSAMMENHANG<br />
M<strong>IT</strong> SOFTWARE EINE GROSSE<br />
CHANCE DAR.<br />
Lisa Ehrentraut, Teamleiterin Operations im<br />
Bundesverband <strong>IT</strong>-Mittelstand e.V. (B<strong>IT</strong>Mi),<br />
www.bitmi.de<br />
Chancen nutzen<br />
Für unseren <strong>IT</strong>-Mittelstand stellt der Trend<br />
nachhaltiger Digitalisierung vor allem im<br />
Zusammenhang mit Software eine große<br />
Chance dar. Wenn wir<br />
uns nun darauf<br />
konzentrieren, kann uns die Entwicklung<br />
nachhaltiger Software einen großen Vor<br />
-<br />
teil für den Markt der Zukunft bringen und<br />
darüber hinaus eine große Hebelwirkung<br />
in den anwendenden Mittelstand entwickeln.<br />
Hier ist unser deutscher <strong>IT</strong>-Mittelstand<br />
mit seiner Vielfalt, seinem Ideenreichtum<br />
und seiner Qualität für die<br />
Entwicklung und Anwendung von nachhaltiger<br />
Software Made in Germany unverzichtbar.<br />
Lisa Ehrentraut<br />
www.it-daily.net
ADVERTORIAL – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 21<br />
DEN PROFI<br />
FRAGEN!<br />
AUS DEM MINENFELD<br />
DER MICROSOFT-LIZENZIERUNG<br />
Kürzlich bei der VENDOSOFT: Markus<br />
Seirer ruft den <strong>IT</strong>-Leiter eines international<br />
agierenden Logistikbetriebes zurück. Der<br />
Herr hatte um Beratung zum F3-Plan von<br />
Microsoft gebeten. Das ist ein speziell<br />
auf<br />
Schichtbetriebe zugeschnittenes Angebot<br />
aus der Microsoft Cloud. Kaum jemand<br />
kennt den F3-Plan, denn viele <strong>IT</strong>-Berater<br />
scheuen ihn. Der Grund: Seine Lizenzbestimmungen<br />
sind komplex und in Teilenen<br />
schwer verständlich formuliert. Dennoch<br />
ist er für sogenannte ‚Frontline Worker‘<br />
eine tolle Sache – und mit<br />
nur etwas über<br />
7 Euro pro User/Monat mehr als 20 Euro<br />
günstiger als die oft angepriesene Alter<br />
-<br />
native Microsoft 365 E3.<br />
Markus Seirer spricht mit dem <strong>IT</strong>-Leiter des<br />
Transportunternehmens über dessen Beund<br />
lässt sich die Gegebenheiten,<br />
unter denen die Fahrer agieren, genau be-<br />
darf<br />
schreiben: Welche Devices sind im<br />
Einwie<br />
groß sind diese, wie lange<br />
kommt ein Gerät bei jedem einzelnen Mit-<br />
arbeiter zum Einsatz und vieles mehr. Das<br />
möchte der Microsoft Licensing Professio-<br />
nal nicht aus persönlicher Neugier wissen.<br />
satz,<br />
Vielmehr sind diese Angaben ausschlaggebend<br />
dafür, ob der F3-Plan überhaupt<br />
angewendet werden kann. Dessen Lizenz-z<br />
bestimmungen geben nämlich penibel vor,<br />
was sein darf und was nicht. Das Arbeits-<br />
gerät, für das die Lizenz ausgestellt wird,<br />
darf beispielsweise nicht größer als 10,1<br />
Zoll sein. Damit schließt Microsoft die<br />
meisten Apple iPads aus (deren Größe<br />
10,2 Zoll und mehr beträgt). Ein Gerät<br />
darf nicht privat genutzt werden. Somit<br />
sind eigene Handys oder die Tablets von<br />
Mitarbeitern tabu. Ein weiteres Kriterium<br />
ist die Dauer der Anwendung. Maximal<br />
50 Prozent seiner gesamten schichtüber<br />
-<br />
greifenden Arbeitszeit darf ein User das<br />
Arbeitsgerät nutzen, auf dem Microsoft oft<br />
365 F3 installiert wird. Nur wenn eine<br />
oder mehrere der folgenden Bedingungen<br />
erfüllt sind, ist der Betrieb korrekt lizenziert.<br />
An dieser Stelle steigen die meisten<br />
<strong>IT</strong>-Verantwortlichen – und leider auch ex<br />
-<br />
terne<br />
Berater – aus. Eine Unterlizenzierung<br />
will schließlich niemand verantworten.<br />
90 Prozent Cloud-Kosten sparen<br />
Markus Seirer und seine Kollegen vom<br />
Microsoft Gold Partner VENDOSOFT ver<br />
-<br />
suchen dennoch, Kunden von einer Lizen<br />
-<br />
zierung mit M365 F3 zu überzeugen.<br />
„Wir prüf<br />
fen das genau und nur, wenn<br />
alles passt, raten wir zu<br />
diesem Plan.<br />
Dann aber spart ein Unternehmen fast 90<br />
Prozent seiner Lizenzkosten ein. Monat<br />
-<br />
lich! Es<br />
wäre grob fahrlässig, hier auf<br />
andere Produkte hin zu beraten.“<br />
Beratung im Lizenzrecht von Microsoft<br />
zahlt sich aus! Deshalb ist längst klar,<br />
wen <strong>IT</strong>-Verantwortliche anrufen, wenn bei<br />
der Lizenzierung gespart werden soll:<br />
VENDOSOFT.<br />
WIR PRÜFEN DAS GENAU UND NUR,<br />
WENN ALLES PASST, RATEN WIR ZUM<br />
M365 F3-PLAN. DAM<strong>IT</strong> SPART EIN<br />
UNTERNEHMEN FAST 90 PROZENT SEINER<br />
LIZENZKOSTEN EIN. MONATLICH!<br />
Sie wollen die günstigste und zugleich<br />
beste Microsoft-Lizenzierung für Ihr Unter-<br />
nehmen? www.vendosoft.de<br />
Angelika Mühleck<br />
Markus Seirer, Microsoft Licensing Professional,<br />
VENDOSOFT GmbH, www.vendosoft.de<br />
www.it-daily.net
22 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
3 TIPPS ZUR BEWERTUNG<br />
VON <strong>IT</strong>-ANGEBOTEN<br />
METHODEN FÜR DIE RICHTIGE VERGABEENTSCHEIDUNG<br />
Äpfel und Birnen lassen<br />
sich nur schwer miteinander<br />
vergleichen. Noch<br />
schwieriger wird es bei Angeboten für<br />
komplexe <strong>IT</strong>-Leistungen, bei denen die<br />
Erstinvestition mitunter schon mehrere<br />
Millionen Euro beträgt. Das preislich<br />
günstigste Angebot muss hier nicht das<br />
wirtschaftlich Beste sein. Das leuchtet ein.<br />
Nachfolgend erhalten Sie wertvolle<br />
Tipps, wie Sie die angebotenen Leistungen<br />
und Preise vergleichbar machen und<br />
in ein Bewertungssystem überführen.<br />
Stellen Sie<br />
1 Vergleichbarkeit her<br />
Schaffen Sie vor der Angebotseinholung<br />
eine einheitliche Basis für alle Bieter.<br />
Nur so lösen Sie das Äpfel-und-Birnen-Problem.<br />
Die Angebote sollen nicht<br />
nur Ihre Anforderungen adressieren,<br />
sondern auch auf denselben Terms &<br />
Conditions, das heißt rechtlichen Bedingungen<br />
basieren. Seien Sie mutig und<br />
konfrontieren Sie die Bieter daher mit<br />
Ihrem eigenen <strong>IT</strong>-Vertragswerk. Fordern<br />
Sie die Bieter auf, unter Ihren Bedingungen<br />
anzubieten.<br />
Ein gutes Vertragswerk umfasst folgende<br />
Bestandteile:<br />
Einen oder mehrere Leistungsscheine,<br />
in den die zu erbringenden<br />
Leistungen vereinbart werden,<br />
zum Beispiel einen Leistungsschein<br />
für die Einführung<br />
einer Standard-Software oder die<br />
Entwicklung einer Individual-Software<br />
und einen Leistungsschein für den anschließend<br />
Betrieb der Software.<br />
Einen <strong>IT</strong>-Rahmenvertrag, auf den sich<br />
die oben genannten Leistungsscheine<br />
beziehen können. Dieser enthält generelle<br />
Regelungen zur Leistungserbringung,<br />
zu den Nutzungsrechten, zur<br />
Mängelhaftung, zur Hinterlegung von<br />
Source Codes, zur Beendigungsunterstützung<br />
und zu den geforderten Sicherheiten/Avalen.<br />
Einen Auftragsverarbeitungsvertrag<br />
zur Absicherung der gesetzlichen Vorgaben<br />
gemäß DSGVO.<br />
Die Anforderungen an die spezifische<br />
<strong>IT</strong>-Leistung werden in den Leistungsscheinen<br />
dargelegt. Als Teil des Angebots fordern<br />
Sie dann jeden Bieter auf, eine Stellungnahme<br />
hinsichtlich der Erfüllung der<br />
Anforderungen sowie der übrigen Regelungen<br />
des Vertragswerks abzugeben.<br />
Die Antwortoptionen geben Sie vor:<br />
erfüllt<br />
teilweise oder abweichend erfüllt<br />
nicht erfüllt<br />
Bei den ersten beiden Antwortoptionen<br />
muss der Bieter darlegen, wie die Anforderungserfüllung<br />
sichergestellt wird. Das<br />
ermöglicht Ihnen die Nachvollziehbarkeit,<br />
das heißt die Plausibilisierung der<br />
Angaben. Bei einer teilweisen oder abweichenden<br />
Erfüllung muss der Bieter im<br />
Detail darlegen, worin die Abweichung<br />
besteht. Dies gilt nicht nur bei Abweichungen<br />
bezüglich der funktionalen oder<br />
technologischen Anforderungen, sondern<br />
auch für die sonstigen Regelungen<br />
des Vertragswerks, also zum Beispiel<br />
auch bei Abweichungen bezüglich der<br />
geforderten Nutzungsrechte.<br />
Über diese umfassende Art und Weise der<br />
Anforderungserfüllung lässt sich dann unter<br />
Verwendung eines gewichteten Punktesystems<br />
ein Leistungspunktewert für jedes<br />
Angebot ermitteln. Mit der Ermittlung des<br />
Leistungspunktewerts für jedes Angebot,<br />
haben Sie einen ersten Meilenstein erreicht.<br />
Ausstehend ist nun die kommerzielle<br />
Bewertung der Angebote.<br />
2<br />
Berechnen Sie die<br />
Total Cost of Ownership<br />
Bedenken Sie bei der kommerziellen Bewertung<br />
von <strong>IT</strong>-Angeboten den Unterschied<br />
zwischen den angebotenen Preisen<br />
und den Total Cost of Owership<br />
BEI DER BEWERTUNG KOMPLEXER <strong>IT</strong>-ANGEBO-<br />
TE SOLLTEN SIE WISSEN, WAS SIE TUN. ZAHL-<br />
REICHE VERGABEENTSCHEIDUNGEN WERDEN<br />
FAKTISCH FALSCH ENTSCHIEDEN.<br />
Dr. Klaus Fochler, Geschäftsführer, Dr. Fochler & Company GmbH,<br />
www.fochler.com<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 23<br />
(TCO), das heißt den Gesamtkosten. Betrachten<br />
Sie nicht nur die Investitionen,<br />
sondern auch die späteren Kosten für den<br />
Betrieb und die Wartung einer neuen<br />
Technologie, zum Beispiel für die ersten<br />
fünf Jahre der produktiven Nutzung. For-<br />
dern Sie die Bieter zudem auf, die von<br />
Ihnen zu erbringenden Beistellleistungen<br />
zu benennen. Berechnen Sie so die TCO<br />
der angebotenen Leistungen.<br />
3<br />
Verstehen Sie die Methode<br />
für die Zuschlagserteilung<br />
Legen Sie eine Bewertungsmethode fest,<br />
mit der Sie die angebotene Leistung und<br />
die TCO für jedes Angebot in einen „Final<br />
Score“, das heißt in einen abschließenden<br />
Bewertungspunkt-t<br />
wert überführen. Nur so können<br />
Sie die Angebote in eine Reihenfolge<br />
bringen und das beste erkennen.<br />
Dafür eignet sich zum Beispiel<br />
die erweiterte Richtwertmethode, wie<br />
diese in der „Unterlage für Ausschreibung<br />
und Bewertung von <strong>IT</strong>-Leistungen“<br />
UFAB des Bundes vorgeschlagen<br />
wird. Das den Verfahren<br />
aus dem Behördenumfeld<br />
häufig anhaftende Image<br />
von Schwerfälligkeit und<br />
Langsamkeit ist hier völlig unberechtigt.<br />
Die Methode ist<br />
durchdacht und liefert insbesondere<br />
bei der Beschaffung komplexer<br />
<strong>IT</strong>-Leistungen gute Ergebnisse.<br />
Die Vorgaben der für Behörden<br />
geltenden Vergabeverordnung,<br />
die meist im<br />
selben Atemzug mit<br />
UFAB benannt werden,<br />
sind hiervon getrennt zu<br />
beurteilen und sind außerhalb<br />
des behördlichen Umfelds nicht<br />
verpflichtend.<br />
Die erweiterte Richtwertmethode baut<br />
auf der einfachen Richtwertmethode<br />
auf. Es wird dabei zunächst ein einfaches<br />
Leistungs-Preis-Verhältnis berechnet,<br />
das wir hier als Z-Wert bezeichnen.<br />
Die nachfolgende Tabelle verdeutlich<br />
das Verfahren.<br />
Bild 1: Kommerzielle Bewertung von <strong>IT</strong>-Angeboten mittels TCO-Analyse. (© Dr. Fochler & Company)<br />
Einfache Richtwertmethode Bieter 1 Bieter 2 Bieter 3<br />
8.000 6.000 9.000<br />
Preis/TCO (P) 4.000 2.500 12.000<br />
Kennzahl Z (L/P) 2,00 2,40 0,75<br />
Rangfolge 2 1 3<br />
Tabelle 1: Anwendungsbeispiel der einfachen Richtwertmethode. © Dr. Fochler & Company<br />
www.it-daily.net
24 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
Die erweiterte Richtmethode betrachtet<br />
dann nur noch die im Z-Wert führenden<br />
Angebote, und zwar alle, die im Windschatten<br />
beziehungsweise „Schwankungsbereich“<br />
(im Bereich bis zu 20 Prozent)<br />
hinter dem führenden Angebot liegen.<br />
Unter diesen wird dann unter Ver-<br />
wendung eines zusätzlichen<br />
Entscheidungskriteriums das Angebot er-<br />
mittelt, das den Zuschlag erhält. Als Ent-<br />
scheidungskriterium kann der Leistungspunktewert<br />
verwendet werden. In einem<br />
solchen Fall würde also das Angebot der<br />
Spitzengruppe gemessen an den Z-Wer-<br />
ten einen Zuschlag erhalten, das den besten<br />
Leistungspunktewert erhalten hat. Die<br />
nachfolgende Grafik verdeutlicht das Ver-<br />
fahren. Dort ist Bieter 2 zwar hinsichtlich<br />
des Z-Werts führend. Jedoch hat der Bieter<br />
1, der diesbezüglich im 20 Prozent-<br />
korridor hinter Bieter 2 positioniert ist,<br />
einen höheren Leistungspunktewert und<br />
erhält damit den Zuschlag.<br />
<strong>IT</strong> SOURCING<br />
SEMINAR<br />
Wie Sie unter Beachtung<br />
weiterer Tipps das beste<br />
<strong>IT</strong>-Angebot ermitteln und<br />
nachvollziehbare Vergabeentscheidungen<br />
treffen, er-<br />
fahren <strong>IT</strong>- und Einkauf-Verant-<br />
wortliche im Seminar „<strong>IT</strong>-Leistungen<br />
erfolgreich ausschreiben<br />
und kontrahieren“. Das<br />
Programm, die Termine sowie<br />
Informationen zur Anmeldung<br />
finden Sie unter:<br />
https://fochler.com/it-sourcing-seminar/<br />
Erweiterte Richtwertmethode Bieter 1 Bieter 2 Bieter 3<br />
Leistungspunkte (L) 8.000 6.000 9.000<br />
Preis/TCO (P) 4.000 2.500 12.000<br />
Kennzahl Z (L/P) 2,00 2,40 0,75<br />
Range 2,40 * 0,80 = 1,92<br />
Rangfolge 1 2 -<br />
Tabelle 2: Anwendungsbeispiel der erweiterten Richtwertmethode. © Dr. Fochler & Company<br />
Andere Bewertungsmethoden wandeln<br />
die Gesamtkosten für jedes Angebot zunächst<br />
in einen Kostenpunktwert um und<br />
addieren diesen zu den Leistungspunkten.<br />
Zur Umwandlung kann die lineare<br />
Interpolation verwendet werden. Das<br />
Vorgehen ist leider nicht immer verzer-r<br />
rungsfrei. Es kann bei diesen Verfahren<br />
zum sogenannten Flipping-Effekt kommen.<br />
Der Flipping Effekt lässt sich mathematisch<br />
gut erklären. Letztendlich geht es<br />
darum, dass preislich bzw. hinsichtlich<br />
ihrer TCO sehr teure und damit deutlich<br />
unterlegene Angebote einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Bewertung der führenden<br />
Angebote nehmen. Ein Bieter<br />
könnte den Flipping-Effekt etwa durch die<br />
Abgabe von zwei alternativen Angeboten<br />
auslösen, wobei eines dieser Angebote<br />
unverschämt überteuert ist und nur<br />
dafür genutzt wird, sein zweites Angebot<br />
in die führende Position zu bringen. Gerichte<br />
haben den Einsatz von Bewer-<br />
tungsverfahren, die einen Flipping-Effekt<br />
ermöglichen, in regulierten Vergaben<br />
(nach VgV oder SektVO) bemängelt.<br />
Aber auch bei nicht regulierten Verfahren,<br />
müssen Sie das von Ihnen gewählte<br />
Bewertungsverfahren und die damit einhergehenden<br />
Effekte unter bestimmten<br />
Bedingungen genaustens verstehen. Es ist<br />
daher gut, zu wissen, was Sie tun.<br />
Dr. Klaus Fochler<br />
Bild 2: Anwendungsbeispiel der erweiterten Richtwertmethode. (© Dr. Fochler & Company)<br />
www.it-daily.net
ADVERTORIAL – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 25<br />
der Kundendaten erfolgen ausschließlich<br />
in lokalen, DSGVO-konformen Rechenzentren.<br />
Zudem gewährleisten regelmäßige<br />
Sicherheitstests und -Audits die Einhaltung<br />
angestrebter Sicherheitsniveaus und relevanter<br />
Richtlinien. Dank der abgeschlossenen<br />
Datenraumarchitektur sowie der Trennung<br />
der Daten- und Administrationsebene<br />
erhalten Unbefugte keinen Einblick in<br />
die Dateninhalte – dies umfasst auch Brainloop<br />
als Anbieter sowie die hauseigene<br />
<strong>IT</strong>-Abteilung. Einen hohen Grad an Sicher-<br />
heit erreicht die MeetingSuite zudem<br />
durch eine Zweifaktor-Authentifizierung<br />
und modernste und geprüfte Verschlüsselungstechnologie,<br />
sowie Information Rights<br />
<strong>Management</strong> (IRM). Darüber hinaus beinhaltet<br />
die Lösung eine<br />
integrierte, durchgängige<br />
Protokollierungsfunktion (Audit-Trail),<br />
dank derer sämtliche Aktivitäten<br />
nachvollziehbar bleiben.<br />
EFFIZIENT UND SICHER INS NÄCHSTE MEETING<br />
Wenn sich Mitglieder der Führungs- und<br />
Vorstandsebene in ein Meeting begeben,<br />
muss dieses sorgfältig geplant und vor-<br />
bereitet sein. Dazu gehört es, dass ihnen<br />
die notwendigen Sitzungsunterlagen sicher<br />
und effizient zur Verfügung gestelltlt<br />
werden und sie diese ebenso sicher bearbeiten,<br />
kommentieren und vollständig<br />
zurückverfolgen können – egal, wo sie<br />
sich befinden. Wie die MeetingSuite von<br />
Brainloop im digitalen Zeitalter helfen<br />
kann, erklärt Wolfgang Wieser, Vice President<br />
Technologie bei Brainloop.<br />
Zur Vorbereitung auf das nächste Vor-<br />
standsmeeting muss jedes Mitglied i Zu-<br />
griff auf alle relevanten Informationen<br />
und Dokumente haben, die für eine fundierte<br />
Entscheidungsfindung notwendig<br />
sind. Der Versand per E-Mail ist aufgrund<br />
der Datengröße oftmals umständ-<br />
lich und birgt ein gewisses Sicherheitsrisiko.<br />
Die Bereitstellung via File Sharing<br />
ist aus Sicherheits- und Compliance-Gründen<br />
meist ausgeschlossen. Viele<br />
Unternehmen bestehen selbst heute noch<br />
darauf, Teilnehmern ausgedruckte Sitzungsmappen<br />
im Vorfeld zukommen zu<br />
lassen. Das ist nicht nur ineffizient, sondern<br />
ebenso riskant wie der Mail-Transfer:<br />
Unterlagen könnten verloren gehen<br />
und im schlimmsten Fall gelangen Betriebsgeheimnisse<br />
in externe Hände –<br />
ein datenschutzrechtlicher Eklat. Doch<br />
was brauchen digitale Tools, um ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und Effizienz<br />
gewährleisten zu können?<br />
Sicherheit steht an erster Stelle<br />
Die Kommunikation und der Datenaus-<br />
tausch zwischen Führungskräften, Vor-<br />
ständen und Aufsichtsräten sollten in Sa-<br />
chen Sicherheit höchste Priorität genießen,<br />
ohne dabei den Effizienzaspekt zu<br />
vernachlässigen.<br />
Die Brainloop MeetingSuite wurde nach<br />
Security-by-Design konzipiert und verfolgt<br />
daher ein ganzheitliches Sicherheitskonzept.<br />
Das Hosting und die Verarbeitung<br />
Die Vorteile für Board Officer<br />
und Vorstandsmitglieder<br />
Die Vor- und Nachbereitung von Meetings<br />
kann unter Umständen sehr zeitintensiv<br />
sein. Die intuitive, prozessorien-<br />
tierte Benutzeroberfläche<br />
der Meeting-<br />
Suite unterstützt Board Officer und Team-<br />
assistenzen dabei, digitale<br />
Sitzungsmappen effizient und automatisiert<br />
zu erstellen. Das <strong>Management</strong>-Cock<br />
nt -<br />
pit erlaubt dabei einen umfassenden<br />
Überblick über sämtliche Prozesse. Im<br />
Nachgang lassen sich hSitzungsprotokol<br />
l-<br />
le ganz einfach zusammenfassen und<br />
automatisiert versenden. Mitglieder der<br />
Führungsebene können sowohl online<br />
als auch offline auf alle relevanten Doku-<br />
mente zugreifen, diese lesenen und kommentieren.<br />
Zudem<br />
stellt die MeetingSuite<br />
eine Online-Beschlussfassungsfunktion<br />
bereit. Schließlich gewährleistet die Lösung<br />
einen sicheren Zugriff über mobile<br />
Geräte wie das Smartphone oder Tablets,<br />
damit Mitglieder selbst unterwegs<br />
immer auf dem aktuellen Stand bleiben<br />
und sich zeitnah auf bevorstehende<br />
Meetings vorbereiten können.<br />
www.brainloop.com<br />
www.it-daily.net
26 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT – WH<strong>IT</strong>EPAPER<br />
STAMMDATENMANAGEMENT<br />
STRATEGISCHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
WH<strong>IT</strong>EPAPER DOWNLOAD<br />
Steigende Beschwerde- oder Retourenquoten,<br />
höhere Absprungraten, eine sinkende<br />
Conversion Rate – bei diesen Vor-<br />
kommnissen schrillen die Alarmglocken.<br />
Unternehmen fragen sich, was schiefläuft<br />
und suchen nach den Ursachen. Oft stellen<br />
sie fest, dass qualitativ schlechte<br />
Stammdaten der Auslöser sind. Damit<br />
sind nicht nur die von Produkten gemeint,<br />
sondern ebenso die der Kunden. Werden<br />
diese Daten nicht gepflegt beziehungsweise<br />
innerhalb eines Master-Data-Ma-<br />
Das Whitepaper umfasst 14 Seiten und steht kostenlos<br />
zum Download bereit. www.it-daily.net/download<br />
nagement-Systems organisiert, hat das<br />
negative Folgen, die in vielen Fällen nicht<br />
rückgängig gemacht werden können.<br />
Denn Stammdaten sind ein unschätzbar<br />
wertvolles Asset. Akkurat gepflegt er-<br />
leichtern sie die Automatisierung von Sales-<br />
und Marketingprozessen und sind für<br />
den Unternehmenserfolg und für weiteres<br />
Wachstum essenziell.<br />
Dieses Whitepaper erläutert Ihnen, wie<br />
Sie mit einer hohen Stammdatenqualität<br />
die Customer Journey entlang aller Touch<br />
Points verbessern, die Herausforderungen<br />
meistern, Ihren Mitarbeitern stets valide<br />
Adressen zur Verfügung stellen und<br />
wie Sie das Stammdatenmanagement als<br />
strategisches Führungsinstrument erfolgreich<br />
umsetzen können.<br />
DIG<strong>IT</strong>ALE TRANSFORMATION<br />
M<strong>IT</strong> SAP S/4HANA<br />
ZUKUNFTSSICHERHE<strong>IT</strong> DURCH END-TO-END-PROZESSE<br />
In Zeiten digitalisierter Prozesse, Predictive<br />
Analytics und unbegrenzter Mobilität<br />
müssen die Systeme von Unternehmen<br />
immer größere Datenmengen bewältigen.<br />
Die Anforderungen an die Geschäftsprozesse<br />
steigen dadurch zunehmend.<br />
Doch was nützen unzählige Daten,<br />
wenn Ihr System diese nur schleppend<br />
analysieren und auswerten kann?<br />
Als Antwort darauf hat SAP die neue<br />
Business-Suite S/4HANA mit der zugehörigen<br />
Datenbank SAP HANA entwickelt<br />
und zugleich angekündigt, dass bis<br />
2027 der technische Support für alle älteren<br />
Versionen eingestellt werden soll.<br />
Theoretisch führt daher kein Weg mehr<br />
am Wechsel auf S/4HANA vorbei.<br />
Damit der Umstieg auf S/4HANA reibungslos<br />
gelingt, ist die Zusammenarbeit<br />
mit einem Partner unerlässlich, der End-to-<br />
End sämtlicher Prozesse der Migration<br />
begleitet und über ein großes Maß an<br />
Implementierungserfahrung verfügt. Dieses<br />
Whitepaper zeigt auf, welche Schrit-<br />
te dafür von der Planung bis zum erfolgreichen<br />
Abschluss notwendig sind und<br />
was es dabei zu beachten gilt.<br />
WH<strong>IT</strong>EPAPER DOWNLOAD<br />
Das Whitepaper umfasst 35 Seiten und steht kostenlos<br />
zum Download bereit. www.it-daily.net/download<br />
www.it-daily.net
ADVERTORIAL – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 27<br />
NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR KR<strong>IT</strong>IS-BETREIBER<br />
DIE EXPERTISE DER SAP-SECUR<strong>IT</strong>Y-PROFIS NUTZEN<br />
„Cyberkriminelle passen sich schnell gesellschaftlichen<br />
Notlagen an und nutzen<br />
diese gekonnt für ihre Zwecke aus.“ Seit<br />
Corona haben Cyber-Attacken laut aktuellem<br />
BKA-Lagebericht erheblich zugenommen<br />
und konzentrieren sich besonders<br />
auf kritische Infrastrukturen (KR<strong>IT</strong>IS).<br />
Nicht zuletzt dieser Bedrohungslage begegnet<br />
das <strong>IT</strong>-Sicherheitsgesetz 2.0.<br />
Gerade für KR<strong>IT</strong>IS-Betreiber geht damit<br />
eine Schonfrist zu Ende, viele Schutzmaßnahmen<br />
sind nun rechtlich bindend, Unterlassung<br />
wird konsequent mit Geldstrafen<br />
bis zu 20 Millionen Euro sanktioniert,<br />
neue Pflichten kommen hinzu. Und das<br />
betrifft immer mehr Unternehmen und Institutionen:<br />
So wurde das SiG 2.0 um den<br />
Bereich Abfallwirtschaft zur Seuchenabwehr<br />
ergänzt und die neue Kategorie „Infrastrukturen<br />
im besonderen öffentlichen<br />
Interesse“ eingeführt, etwa für die Rüs-<br />
tungsindustrie, Medien und Unternehmen<br />
mit besonderer volkswirtschaftlicher Bedeutung.<br />
SiG 2.0 fordert von all diesen<br />
KR<strong>IT</strong>IS-Betreibern ein detailliertes Business<br />
Continuity Planning und Desaster-Recovery-Szenarien.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
ist die bis 2022 umzusetzende Verpflichtung<br />
zum Einsatz von Intrusion Detection<br />
Systems (IDS) zur Angriffserkennung und<br />
-bewältigung nach dem „neuesten Stand<br />
der Technik“, der dem BSI künftig alle<br />
zwei Jahre nachzuweisen ist.<br />
Die Expertise nutzen<br />
IDS erkennen und konkretisieren Angriffe<br />
mithilfe von Log-Dateien. Gemäß dem <strong>IT</strong>-<br />
Sig 2.0 müssen diese Log-Daten nicht nur<br />
aufgezeichnet, sondern auch ausgewer-<br />
tet werden. So sind künftig SIEM-Systeme<br />
(Security Incident and Event <strong>Management</strong>)<br />
für das schnelle Identifizieren von<br />
Cyberattacken unverzichtbar, wenn auch<br />
nicht ausreichend. Sie haben die Schwä-<br />
che, dass sie weniger Applikationen als<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturen betrachten. Hier fällt<br />
SAP als weitgehend eigenständiges System<br />
oft durch das Erkennungsraster, wenn<br />
nicht zusätzlich die<br />
Expertise von SAP-Sicherheitsprofis<br />
und<br />
spezielle Software<br />
zum Einsatz kommen. „Wir<br />
kennen die<br />
Herausforderun<br />
unge<br />
gen, vor<br />
den<br />
enen<br />
KR<strong>IT</strong>IS-Betreiber<br />
nun st<br />
ehen“, so Bodo Kah<br />
l, Geschäftsführer<br />
bei AKQU<br />
QUIN<br />
INET<br />
ET, eine<br />
nem Pionier<br />
ganzheitlicher Echtzeit-Absicherung<br />
von SAP-Systemenen und<br />
maßgeschneider-<br />
ter Sicherheitslösungen.<br />
Transparenz über alle Systeme<br />
Kommt etwa die AKQUINET-Eigenentwicklung<br />
SAST SU<strong>IT</strong>E zum Einsatz, ermöglicht<br />
das integrierte Dashboard zusätzlich<br />
eine hohe Transparenz über alle Systeme.<br />
Durch die Integration mit einem übergreifenden<br />
SIEM-Tool können alle sicherheitsrelevanten<br />
Vorfälle von SAP-Landschaften<br />
mit anderen relevanten <strong>IT</strong>-Systemen kon-<br />
solidiert werden. So findet SAP im SIEM<br />
Gehör und KR<strong>IT</strong>IS-Unternehmen erhalten<br />
auf Knopfdruck eine bewertete Dashboard-basierte<br />
Darstellung und Dokumentation<br />
ihres gesamten Sicherheitsstatus.<br />
Ebenso essentiell wie die sofortige Umset-<br />
zung von SiG 2.0 ist also die Einbindung<br />
eines professionellen SAP-Security-Part-t<br />
ners. Durch eine kompetente Beratung<br />
und das Absichern der Systeme nach ak-<br />
tuellem Stand der Technik können selbst<br />
KR<strong>IT</strong>IS-Betreiber Einbrüche in die Systeme<br />
und Datenmissbrauch vermeiden, so Bodo<br />
Kahl. „Unsere Kunden unterstützen wir<br />
dabei, die Anforderungen des neuen SIG<br />
2.0 erfüllen zu können und gleichzeitig<br />
die Absicherung ihrer SAP-Systemlandschaft<br />
weiter zu erhöhen.“<br />
www.sast-solutions.de<br />
www.it-daily.net
#Wesecure<strong>IT</strong><br />
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ADVERTORIAL – <strong>IT</strong> MANAGEMENT | 29<br />
IAM AGIL M<strong>IT</strong> NEXIS 4<br />
IAM-SERVICES ALS KEY SUCCESS FACTOR<br />
FÜR DIE DEZENTRALISIERUNG IM IAM<br />
Identity and Access <strong>Management</strong> (IAM) in<br />
modernen Unternehmen besteht für Endanwender<br />
aus zielgerichteten Services, wie<br />
z.B. der Rollenbeantragung. Die kontinuier-<br />
liche Weiterentwicklung dieser Services er-<br />
zeugt in traditionellen, technisch-fokussier-<br />
ten Systemen viel Konfigurationsaufwand,<br />
den nur Systemexperten übernehmen können.<br />
Das IAM Services Development Kit<br />
von NEXIS 4 schafft Abhilfe, indem es Bausteine<br />
für kundenindividuelle IAM-Services<br />
bereitstellt und programmierfreies Aufset-<br />
zen und Betreiben der Services ermöglicht.<br />
Das NEXIS 4 IAM Services<br />
Development Kit bietet:<br />
Konfigurierbare UI/UX:<br />
Als wichtigste Interaktionskomponente<br />
ist das Frontend flexibel anpassbar.<br />
NEXIS 4 bietet ein Baukastensystem, das<br />
eine individuelle, rein konfigurative Aufbereitung<br />
der Interfaces und Dashboards<br />
erlaubt.<br />
Dynamisches Formularmanagement:<br />
Formulare und Anträge sind Grundlage<br />
für viele Self-Services. NEXIS 4 bietet die<br />
Möglichkeit Formulare mit Informationen<br />
aus bestehenden Live-Daten in ihrem jeweiligen<br />
Kontext zu bestücken.<br />
Moderne IAM-Workflow-Engine:<br />
NEXIS 4 bietet eine Template-basierte<br />
Workflow-Engine, die eine Vielzahl typischer<br />
IAM Konfigurationen erlaubt. Diese<br />
ist unabdingbar für den schnellen Einsatz<br />
von IAM-Services.<br />
Individuelle Stakeholder-<br />
Konfiguration:<br />
Services für Endanwender können den<br />
Stakeholdern individuell präsentiert wer-<br />
den. Innerhalb der Services werden Daten<br />
kontextbasiert geladen und angezeigt.<br />
Das IAM Services Development Kit<br />
von NEXIS 4 verfügt bei Auslieferung<br />
bereits über Best-Practice-Templates als<br />
Basis zur einfachen Überarbeitung.<br />
Mehr zu NEXIS 4 auf www.nexis-secure.com<br />
AKTUELLE STUDIE<br />
HYBRID CLOUD MANAGEMENT <strong>2021</strong><br />
Im Auftrag von USU hat das Forschungs<br />
-<br />
unternehmen „Research in Action“ Unter<br />
-<br />
nehmen zu den Herausforderungen, un<br />
Lö-<br />
sungen und Einsparpotenzialen von<br />
Cloud Services befragt. Die Studie unter-<br />
sucht fünf wichtige Aspekte zur Zukunft<br />
von Cloud-Services.<br />
Kostenfalle Cloud Computing<br />
Ein Großteil der Befragten beklagt<br />
die<br />
Kostenexplosion. Damit <strong>IT</strong>-Infrastrukturen<br />
n<br />
mit Cloud-Komponenten die Effizienz der<br />
Gesamtorganisation erhöhen, müssen<br />
die Unternehmen zuerst einen Weg aus<br />
der Kostenfalle finden.<br />
Fehlende e ROI-Berechnung<br />
Es fehlt an Transparenz und an einer ein-<br />
heitlichen en Steuerung. Mehr als die Hälfte<br />
der Befragten vermissen eine ROI-Berechech<br />
-<br />
nung vor<br />
dem Cloud-Einsatz. dE Vor allem<br />
große Unternehmen (75 %) sehe<br />
hen die<br />
Gefahr einer er Kostenexplosion durch Fehl-<br />
entscheidungen ngen mangels ROI-Re echnung<br />
.<br />
Softwarelösungen für<br />
effizienten Cloud-Betrieb<br />
Um die identifiz<br />
fizierten Herau usforderun<br />
n-<br />
gen im Cloud <strong>Management</strong> effektiv zu<br />
meistern, setzen die Teilneh<br />
ehm<br />
mer*innen<br />
n<br />
auf Software-Tools als Mittel der Wahl.<br />
Dabei ist das Einsatzspektrum weit<br />
gefasst.<br />
In der Regel kombinieren Module<br />
zur Kostenkontrolle, ntro<br />
zur Verrechnung und<br />
zum Ressourcenmanagement die ver-<br />
schiedenen in der USU-Studie abgefrag-<br />
ten Funktionen.<br />
Kosten-<br />
und Risikominimierung<br />
Mehr als vier Fünftel der Befragten ver<br />
-<br />
sprec<br />
echen<br />
sich durch den Einsatz von<br />
Cloud<br />
Mana<br />
agement Software die Redu-<br />
zieru<br />
rung<br />
ihrer<br />
Infrastruktur- und ihrer Soft<br />
-<br />
warel lizenz-<br />
z-Kosten.<br />
Clou<br />
oud <strong>Management</strong> Software<br />
94 Pro<br />
ozent<br />
der Befragten werden in den<br />
kommenden zwei Jahren eine Cloud Ma-<br />
nagement Software einführen. Sie erwarr<br />
-<br />
ten, damit die Kosten der Cloud-Dienste<br />
zu kontrollieren und zu reduzieren.<br />
www.usu.com<br />
www.it-daily.net
30 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
DIE VALUE-STREAMS<br />
EAMS<br />
DER<br />
<strong>IT</strong><br />
THERE<br />
IS NO ONE<br />
SIZE F<strong>IT</strong>S ALL!<br />
Alle sprechen<br />
über Wert, Mehrwert und<br />
die <strong>IT</strong> muss, ja,<br />
was muss die <strong>IT</strong> eigentlichentl<br />
tun? Steckt sie in einer er Sinnkrise? Aufge-<br />
rieben en zwischen<br />
Kosten und Digitalisie<br />
isie-<br />
rung, zwischen Betrieb und Innovation.<br />
on.<br />
Dann kommen wir<br />
noch um die Ecke mit<br />
dem Slogan „Let the work flow“. Genau<br />
da<br />
wollen<br />
heute ansetzen und<br />
zeigen,<br />
welche sieben<br />
Wertströme röme eine<br />
jede<br />
<strong>IT</strong><br />
und jeder Service-Provider haben sollte.<br />
Hier eine kurze Zusammenfassung ung des<br />
Begriffes Wertströme „Ein Value<br />
Stream<br />
umfasst alle Prozesse, die stattfinden, tfind n, um<br />
einem Kunden einen Mehrwert zu bieten.<br />
Von der ersten Anfrage<br />
bis zur Realisie<br />
-<br />
rung des Werts durch den<br />
Kunden.“<br />
Das Denken in Value Streams ist eine<br />
Grundlage für die <strong>IT</strong><br />
der Zukunft. Ohne<br />
sie scheitern <strong>IT</strong>-Organisationen daran,<br />
kundenorientierte Prozesse zu entwickeln<br />
und sich so zu organisieren, ren dass sie dem<br />
eigentlichen Grund ihrer Existenz am bes-<br />
ten dienen.<br />
Service und<br />
<strong>Management</strong><br />
Dahinter steckt nach wie vor ein wichti-<br />
ger inneren n Antreiber: Service-Manage-<br />
ment ist ein<br />
zusammengesetztes Substan-<br />
tiv. Es besteht eh<br />
aus den Worten Service<br />
und <strong>Management</strong>. ag<br />
Vieles was wir in der<br />
Vergangenheit eit getan haben und heute<br />
immer noch tun, hat was mit dem Wort<br />
<strong>Management</strong> en zu tun. Es geht um die Ver<br />
-<br />
waltung, Prozesse, Daten und somit die<br />
lokale Optimierung der <strong>IT</strong>-Abteilung.<br />
Das Wort Service wird dabei häufig ver<br />
-<br />
gessen. Beim Service geht es konkret da-<br />
rum, was ich für meinen Kunden und<br />
meine Nutzer leiste. Es geht darum, was<br />
die Kunden möchten. Man hört oder liest<br />
immer die Worte Kundenorientierung,<br />
Serviceerlebnis und die Bereitschaft zu<br />
dienen. Genau darauf zahlt eine Value-Stream-Betrachtung<br />
ein. Wenn ich<br />
den Kunden an den Anfang und an das<br />
Ende des Wertstroms stelle und die Prozesse<br />
dazwischen so kundenfreundlich,<br />
so schlank, so schnell und so verschwendungsarm<br />
wie möglich gestalte.<br />
Also:„Ein Value Stream umfasst alle Prozesse,<br />
die stattfinden, um einem Kunden<br />
einen Mehrwert zu bieten. Von der ersten<br />
Anfrage bis zur Realisierung des Werts<br />
durch den Kunden.“ Mit dieser Denkweise<br />
sicherst man die Zukunftsfähigkeit seiner<br />
<strong>IT</strong>, seines Systemhauses oder seines Ser-<br />
vice-Providers. Nun zur Frage: Welche<br />
Value-Streams haben wir denn in der <strong>IT</strong>?<br />
Agiles Service-<strong>Management</strong><br />
Ende 2018 haben wir im Rahmen der<br />
Beschäftigung mit dem Thema agilem<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 31<br />
Service <strong>Management</strong> ein Valuestream-Modell<br />
entwickelt, welches Antwor-<br />
ten auf diese Frage gibt. Die Gedanken<br />
dazu habe ich zusammen mit Martin Andenmatten<br />
im Whitepaper „Agiles Ser-<br />
vice <strong>Management</strong>“ niedergeschrieben.<br />
Es geht zunächst um drei grundlegende<br />
Value-Streams, die es in jeder <strong>IT</strong> und bei<br />
jedem Service-Provider gibt:<br />
Service-Design<br />
Service-Fulfillment<br />
Service-Support<br />
Service Design, Service Fulfillment und<br />
Service Support sind die Value-Streams,<br />
mit denen Du einen en Wert für den Kunden<br />
erzeugst (siehe Bild).<br />
Zurück zum Thema. Die Kollegen legen haben<br />
meine<br />
drei große<br />
Value Streams noch<br />
Die 7 Value-Streams der <strong>IT</strong><br />
Nachfolgend stellen wir die einzelnen<br />
Value-Streams im Detail vor:<br />
1. Evaluate Service Portfolio<br />
rig, als wir das aktuelle Diskussionspapier<br />
zur <strong>IT</strong>4<strong>IT</strong> Version 3 in die Hände bekamen.<br />
Wir haben es gelesen und darüber<br />
geärgert, dass nun vom digitalen<br />
Produkt anstatt Service gesprochen wird.<br />
Und dies auch nicht einmal konsequent<br />
durchgängig. Wir sind der Meinung,<br />
dass digitale Produkte Services sind.<br />
Nichts anderes. Darauf wollen wir jetzt<br />
nicht eingehen, sondern das auf den Zeit-<br />
punkt verschieben, wenn die neue <strong>IT</strong>4<strong>IT</strong><br />
Version veröffentlicht wird. Dann werden<br />
wir auch alle Unterschiede und Neuerungen<br />
aufzeigen. Für den heutigen Beitrag<br />
werden wir das Wort Produkt durch Ser-<br />
vice ersetzen.<br />
In diesem Wertstrom geht es um die kon<br />
-<br />
tinuierliche Bewertung und<br />
Evaluierung<br />
des gesamten Service-Portfolios. e-Po<br />
rtfolio<br />
Was<br />
bietet deine <strong>IT</strong> an? ?W<br />
Welche Services es müs<br />
-<br />
sen neu erstellt ellt werden,<br />
en, welche geändert<br />
und welche<br />
können<br />
archiviert werden?<br />
Der<br />
Wert<br />
für den Kunden ist, dasss man<br />
genau die Services anbietet, die entspre<br />
-<br />
chend der Unternehmensziele, Unterneh<br />
-<br />
mensstrategie und der geltenden Regeln<br />
benötigt werden.<br />
SERVICE DESIGN<br />
SERVICE FULFILLMENT<br />
SERVICE SUPPORT<br />
RELATIONSHIP & DEMAND<br />
SERVICE-CATALOGUE<br />
EVENT<br />
REQUIREMENTS<br />
ORDER-PROCESSING<br />
INCIDENT<br />
DEFINE, SOURCE & TEST<br />
ORCHESTRATION & DELIVERY<br />
PROBLEM<br />
TRANS<strong>IT</strong>ION<br />
MON<strong>IT</strong>OR, REPORT, CHARGE<br />
CHANGE<br />
NUTZEN & WERTBE<strong>IT</strong>RAG<br />
TRANSPARENZ<br />
SERVICE-PORTFOLIO-MANAGEMENT<br />
FINANCIAL- & RESSOURCE-MANAGEMENT<br />
SERVICE-ASSET- & CONFIGURATION-MANAGEMENT<br />
INFORMATION-SECUR<strong>IT</strong>Y & DATA-PROTECTION<br />
GOVERNANCE, RISK & COMPLIANCE<br />
Wertschöpfungskette des agilen Service-<strong>Management</strong>.<br />
Inzwischen glauben wir, dass die drei<br />
Value-Streams zu groß sind. Und das das<br />
Modell ganularer sein sollte, denn in den<br />
drei Streams verbergen sich weitere Value-Streams.<br />
Dementsprechend waren wir sehr neugiemal<br />
zerlegt. Herausgekommen sind insgesamt<br />
sieben Wertströme. Grundlegend<br />
kann ich mit der Überlegung mitgehen.<br />
Allerdings möchte ich noch ein<br />
paar Gedanken wälzen, inwieweit das<br />
tatsächlich dem Service-<strong>Management</strong><br />
gerecht wird.<br />
Anders ausgedrückt, wird durch die Bewertung<br />
klar, wie deine Services das Geschäftsmodell,<br />
die Wertströme, Customer-Journeys<br />
und Geschäftsfunktionen<br />
deines Unternehmens unterstützen. Es<br />
geht um Wert, Risiko, Kosten, Benutzer-<br />
erfahrung und natürlich darum, Verbesse-<br />
www.it-daily.net
32 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
rungen und neue Möglichkeiten<br />
zu identifizieren.<br />
Als Ergebnis dieses Wert<br />
-<br />
stroms entstehen Vorschlä-<br />
ge für Architekturänderun-<br />
gen, Anforderungen und<br />
Ideen, en,<br />
die in einem Portfo-<br />
lio-Backlog<br />
lo nachgehalten<br />
werden. Dazu gehören:<br />
Ideenen und<br />
Anforderungen für Einfüh-<br />
rung neuer er Services<br />
Ideen und<br />
Möglichkeiten zur Verein-<br />
fachung und/oder der Rationalisierung<br />
des Portfolios<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung/Er<br />
serung/E<br />
r-<br />
weiterung der Wertströme und der<br />
End-to-End Customer Journeys deines<br />
es<br />
Unternehmens<br />
Ideen und Anforderungen zur<br />
Verbesserung<br />
aktueller Services<br />
<br />
Untersuchen von Veränderungen und<br />
Erweiterungen eines bestehenden<br />
Services<br />
Entwicklung einer Ende-zu-Ende d Cus<br />
-<br />
tomer-Journey durch die Einbeziehung<br />
mehrere Services<br />
Folgende Prozesse und Aktivitäten<br />
werden im Rahmen des Value<br />
Streams durchgeführt:<br />
Erforschen, Beobachten und Verstehen<br />
der Geschäftsanforderungen und<br />
der Herausforderungen des Business<br />
Generieren<br />
eriere<br />
eren von<br />
Ideen und Möglich-<br />
keiten en für Verbesserungen<br />
esserun<br />
erungen<br />
Erstellen von<br />
Konzepten oder Prototyp<br />
für neue Services<br />
Ausprägung wiederum hängt sehr stark<br />
von der Fertigungstiefe ab. Soll heißen:<br />
Egal, ob Du die Software für Deinen Ser-<br />
vice selbst entwickelst oder ein SaaS setzt<br />
– der Wertstrom ist immer da. Er unter-<br />
scheidet sich nur darin, was innerhalb<br />
des Wertstroms getan wird.<br />
Zu den Aktivitäten im Rahmen<br />
dieses Wertstroms gehören:<br />
Identifizieren und Priorisieren von Anforderungen<br />
und Funktionen als Teil<br />
des Releases<br />
Planung von Iterationen beziehungsweise<br />
Sprints<br />
Verwaltung der Anforderungen<br />
Entwerfen und Entwickeln des neuen<br />
Servicereleases und der Serviceange<br />
-<br />
bote<br />
Integration tion der verschiedenen Kom<br />
-<br />
ponenten in ein<br />
Build-Paket<br />
2. Explore Service<br />
In diesem Wertstrom geht es um die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung eines Ser-<br />
vice. Es wird kontinuierlich geschaut,<br />
welche neuen Features oder andere Weiterentwicklungen<br />
des Service möglich<br />
sind. Das alles natürlich unter der Maßgabe,<br />
dass das mit der strategischen Ausrichtung<br />
und den Geschäftsanforderungen<br />
übereinstimmt.<br />
Der Wert für den Kunden liegt darin,<br />
dass Innovation ermöglicht und der Nut-<br />
zen für das Unternehmen gesteigert wird.<br />
Als Ergebnis steht ein Konzept für einen<br />
neuen oder verbesserten Service.<br />
Es können mehrere Varianten<br />
dieses Value Streams unterschieden<br />
werden:<br />
Machbarkeitsprüfung für neue Ser-<br />
vices etwa durch die Erstellung eines<br />
Prototyps und Validierung des Business<br />
Case<br />
Validieren und Sammeln meln von Feedback<br />
Erstellen oder Aktualisieren der Vision<br />
für den Service und der Roadmap<br />
3. Integrate Service Release<br />
In diesem Wertstrom geht es um das kontinuierliche<br />
Erstellen neuer Versionen eines<br />
Services. Als Ergebnis steht ein validierter<br />
und getesteter Service, der durch<br />
Nutzer oder Kunden gebucht und genutzt<br />
werden kann.<br />
Im Rahmen des Value Streams wird das<br />
Konzept für einen Service umgesetzt beziehungsweise.<br />
die Veränderung eines<br />
Service realisiert. Es geht um Entwicklung,<br />
Konfiguration und Integration von<br />
technischen Bausteinen und Prozessen.<br />
Die drei Worte – Entwicklung, Konfiguration<br />
und Integration – sind wichtig, weil<br />
der Wertstrom unabhängig von der tat-t<br />
sächlichen Fertigungstiefe existiert. Die<br />
Testen und Validieren des<br />
Releases<br />
4. Release Service Offer<br />
Im Rahmen dieses Wertstroms wird ein<br />
neues oder modifiziertes Serviceangebot<br />
veröffentlicht. Das Serviceangebot definiert,<br />
wie Nutzer einen Dienst abonnieren<br />
können, sowie alle anderen Lebenszyk-<br />
lus-Interaktionen, die ein Service mit seinen<br />
Konsumenten und Stakeholdern hat.<br />
Das Serviceangebot wird in Service-Request-Katalog<br />
veröffentlicht, der zur Nut-<br />
zung über ein Self-Service-Portal oder<br />
über APIs zur Verfügung gestellt wird.<br />
Der Wert für den Kunden ist, dass Kunde<br />
und Nutzer auf neue oder geänderte Ser-<br />
vices zugreifen können. Die Stilllegung<br />
nicht mehr benötigter Serviceangebote<br />
gehört ebenfalls dazu.<br />
Der Value-Stream umfasst die Pflege des<br />
Service-Request-Katalogs, der jeweiligen<br />
Sichten auf dem Katalog und die Be-<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 33<br />
kanntmachung der neuen bzw. geänderten<br />
Angebote.<br />
5. Deploy Service<br />
Release<br />
Im Rahmen dieses Value-Streams<br />
wird die Produktionsumgebung für<br />
den Kunden zur Verfügung gestellt,<br />
so dass sie für den Kunden freigegeben<br />
werden kann. Auch das Entfer-<br />
nen oder Entsorgen einer Produktionsumgebung<br />
wird durch diesen<br />
Wertstrom abgedeckt. Ebenso das<br />
Aktualisieren einer vorhandenen<br />
Betriebsumgebung.<br />
Man kann in diesem Value Stream viele<br />
verschiedene Strategien für die Bereitstellung<br />
von Service-Releases abdecken. Die<br />
ganz konkrete Umsetzung der einzelnen<br />
Prozesse innerhalb des Wertstroms ist ab-<br />
hängig von den technischen chen Gegeben<br />
-<br />
heiten Deines<br />
Service<br />
e und den damit<br />
ver<br />
-<br />
bundenennen Möglichkeiten. Einen Service,<br />
der<br />
auf SaaS beruht, wirst<br />
Du anders<br />
bereitstellen, als einen Service, bei dem<br />
Du für jeden<br />
Kunden eine eigene ene on-pre<br />
-<br />
mises Instanz benötigst.<br />
Zur Einhaltung gesetzlicher etzlicher er Vorgaben nbe<br />
-<br />
nötigen viele Organisationen Genehmigungen<br />
und eine Nachverfolgung aller in<br />
der Produktionsumgebung vorgenommenen<br />
Änderungen. Dieser Wertstrom stellt<br />
sicher, dass alle Änderungen nachver-<br />
folgt werden und einem bestimmten Ser-<br />
vice-Release zugeordnet werden können.<br />
Der Wert für den Kunden wird durch die<br />
Bereitstellung der, für einen neuen oder geänderten<br />
Service, notwendigen Betriebsumgebung<br />
realisiert. Dem Kunden und<br />
Nutzer steht der Service danach prinzipiell<br />
zur Verfügung und kann genutzt werden.<br />
Bereitstellen eines Notfall-Fixes (zum<br />
Beispiel zur Behebung eines Problems<br />
und/oder einer Schwachstelle)<br />
Dieser Wertstrom in Kombination mit dem<br />
Wertstrom „Integrate Service Release“ er-<br />
möglicht die vollständige CI/CD-Pipeline<br />
zum kontinuierlichen Erstellen, Integrieren<br />
und Bereitstellen von Releases in den ver<br />
-<br />
schiedenen Umgebungen.<br />
Fulfill<br />
Service Offer<br />
Im Rahmen dieses Wertstroms liefern wir<br />
berechtigten ech<br />
en<br />
Kunden oder Nutzern die<br />
gewünschten n Services aus. Es wird alles<br />
orchestriert, ert, was erforderlich ist, um die<br />
Nutzung eines es angebotenen Service zu<br />
ermöglichen. en. Der Service wird innerhalb<br />
der vereinbarten rten<br />
Bedingungen geliefert.<br />
Der Wert für den Kunden liegt darin, dass<br />
alle Aktivitäten koordiniert rt werden, die<br />
erforderlich sind, um einen<br />
en Service er-<br />
folgreich zu liefern oder den<br />
Konsumenten<br />
zu unterstützen.<br />
DAS DENKEN IN VALUE STREAMS<br />
IST EINE GRUNDLAGE FÜR DIE <strong>IT</strong><br />
DER ZUKUNFT. OHNE SIE SCHEI-<br />
TERN <strong>IT</strong>-ORGANISATIONEN DARAN,<br />
KUNDENORIENTIERTE PROZESSE<br />
ZU ENTWICKELN UND SICH SO<br />
ZU ORGANISIEREN, DASS SIE<br />
DEM EIGENTLICHEN GRUND IHRER<br />
EXISTENZ AM BESTEN DIENEN.<br />
Robert Sieber, https://different-thinking.de/<br />
Beispiele für<br />
Wertstromszenarien sind:<br />
Onboarding eines neuen Mitarbeiters<br />
(um alle damit verbundenen Onboar-<br />
ding-Aktivitäten zu orchestrieren, wie<br />
beispielsweise. das Erstellen einer<br />
Identität/eines Benutzerkontos, eines<br />
E-Mail-Kontos, eines Mobiltelefons,<br />
eines Laptops, des Zugriffs auf Geschäftsanwendungen)<br />
Abonnieren eines digitalen Dienstes<br />
(etwa einer SaaS-Anwendung)<br />
Beantragen der Bereitstellung von<br />
Standard-Infrastrukturprodukten (zum<br />
Beisiel. mit Infrastructure ure as Code)<br />
Die drei Beispiele ele zeigen, dass ganz vie-<br />
le konkrete Ausprägungen dieses Va-<br />
lue-Streams existieren eren werden. Zu jedem<br />
Service wird es eine gewisse Anzahl von<br />
Value-Streams geben.<br />
Der Wertstrom umfasst folgende<br />
zwei Szenarien:<br />
Bereitstellen eines neuen Produkt-Release<br />
in einer Test-, Abnahme- oder<br />
Produktionsumgebung<br />
www.it-daily.netww.it-daily.ne
34 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
6. Operate Actual Service<br />
Instance<br />
Im Rahmen dieses Wertstroms gewähr-<br />
leisten wir den kontinuierlichen Betrieb<br />
einer bereitgestellten Instanz eines Ser-<br />
vice. Das betrifft sowohl den Betrieb der<br />
Produktivumgebung mit all ihren Abhängigkeiten<br />
als auch die Steuerung eventuell<br />
beteiligter externer Provider.<br />
Der Wert für den Kunden ist, dass der<br />
Service entsprechend den Vereinbarungen<br />
in Bezug auf Verfügbarkeit und Qualität<br />
jederzeit zur Verfügung steht. Stichworte<br />
sind hier natürlich SLA und KPIs.<br />
Der Value-Stream umfasst die Verwaltung<br />
aller Compliance- und Sicherheitsaspekte<br />
der laufenden Serviceinstanz und der zugrunde<br />
liegenden Systeme. Dies wird<br />
durch integrierte, automatisierte oder<br />
vollständig autonome Datenflüsse zwi<br />
-<br />
schen den Event-Monitoring-, Event-, In-<br />
cident-, Change-, Configuration- und Pro<br />
o-<br />
blem-<strong>Management</strong>-Funktionen -Funktionen erreicht. reicht<br />
Beispiele für<br />
Wertstromszenarien:<br />
Proaktive Erkennung und<br />
Behebung<br />
ebu<br />
von Problemen, bevor<br />
das Geschäft<br />
beeinträchtigt wird<br />
etwa mithilfe von<br />
Service-Ausfallvorhersagen<br />
vorh<br />
sag<br />
durch<br />
Nutzung von<br />
KI/ML)<br />
Bereitstellung von Selbsthilfe lfe<br />
für Kun-<br />
den zur Lösung von Problemen (zum<br />
Beispiel mithilfe eines Selbsthilfepor<br />
-<br />
tals, eines virtuellen Assistenten sten<br />
e oder<br />
Community-Support)<br />
t)<br />
jetzt denken, dass<br />
sich das doch ziemlich<br />
ähnlich dem Lebenszyklusmodell<br />
aus<br />
<strong>IT</strong>IL v3 anhört, dann<br />
kann man dem nicht<br />
widersprechen. War-<br />
um auch? Die Realität<br />
ändert sich ja nicht<br />
DER VALUE-STREAM UMFASST<br />
DIE VERWALTUNG ALLER<br />
COMPLIANCE- UND SICHERHE<strong>IT</strong>S-<br />
ASPEKTE DER LAUFENDEN<br />
SERVICEINSTANZ UND DER<br />
dadurch, dass wir ZUGRUNDE LIEGENDEN SYSTEME.<br />
neue Versionen von<br />
Robert Sieber, https://different-thinking.de/<br />
Frameworks bekommen.<br />
Das Rad wird<br />
selten neu erfunden,<br />
sondern nur unter anderen<br />
n Aspekten anders<br />
dargestellt.<br />
Wie man aus<br />
diesen<br />
en 7 generischen erisch<br />
Value-Streams<br />
eams<br />
zu seinem persönlichen, n, kon-<br />
kretenen Value-Streams eams kommt, kann man in<br />
Viele Punkte, die wir jetzt ganz<br />
neu in<br />
<strong>IT</strong>IL4, agile irgendwas oder auch der neu-<br />
en Version von <strong>IT</strong>4<strong>IT</strong> „entdecken“, stehen<br />
en<br />
einem Podcast auf www.differentthinking.de<br />
sehen. en. Darin geht es um das Value-Stream-Mapping.<br />
eam-Mapping<br />
schon in <strong>IT</strong>IL v3 drin, finden sich zum<br />
Teil<br />
sogar schon in <strong>IT</strong>IL v2.<br />
Zum Schluss noch<br />
ein kurzes Wort zu<br />
<strong>IT</strong>IL4. Dort findest man auch das Wort<br />
Viele <strong>IT</strong>ler da draußen haben sich leider<br />
bei der Adaption von <strong>IT</strong>IL auf die Prozes-<br />
se – meist nur einige wenige – konzent<br />
-<br />
riert. Sie<br />
haben das Wort <strong>Management</strong><br />
Value-Stream. Man findet dort die Servi-<br />
ce-Value-Chain. Aus unserer Sicht ist die<br />
SVC der missglückte Versuch so etwas<br />
wie die DevOps-8 zu entwickeln.<br />
in den<br />
Vordergrund gestellt. Das Wort<br />
Service aus Service-<strong>Management</strong> wurde<br />
vielfach ignoriert.<br />
Bitte verstehen sie es richtig: Der Fokus<br />
auf die Value-Streams ist die Folge einer<br />
klaren Service- und Kundenorientierung<br />
der <strong>IT</strong>. Eine Value-Stream-Betrachtung fokussiert<br />
uns auf die großen Zusammenhänge<br />
und den Kunden. Wir vergehen<br />
uns nicht im klein, klein. Das ist der riesige<br />
Vorteil dieses Werkzeuges.<br />
Das sorgt bei vielen Menschen, die eine<br />
<strong>IT</strong>IL-Schulung absolviert haben, für viel<br />
mehr Verwirrung als Klarheit. Es er-<br />
scheint sogar kontraproduktiv, weil so<br />
viele Menschen die Value Streams als<br />
viel zu esoterisch abtun und sich nicht<br />
weiter damit auseinandersetzen. Das ist<br />
sehr schade und vor allem dem Erfolg<br />
abträglich, die <strong>IT</strong> als Businesspartner auf<br />
Augenhöhe zu etablieren.<br />
Robert Sieber<br />
Koordinieren en Sie die Behebung grö-<br />
ßerer Vorfälle (etwa mithilfe von<br />
Schwarmtechniken)<br />
en<br />
Erkennen und Reagieren auf Sicher<br />
-<br />
heitsereignisse ereign sse<br />
und Schwachstellen<br />
Und was sagt <strong>IT</strong>IL dazu?<br />
Das waren<br />
die<br />
sieben Value-Streams, die<br />
nach dem neuen <strong>IT</strong>4<strong>IT</strong> T 3.0 Modell jede <strong>IT</strong><br />
und jeder Service-Provider ider hat. Wenn sie<br />
WH<strong>IT</strong>EPAPER<br />
Das Whitepaper kann unter folgender URL kostenlos<br />
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36 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
VOM DMS ZUM ECM<br />
SO WERDEN E<br />
DOKUMENTE<br />
DIG<strong>IT</strong>ALISIERT<br />
Büroangestellte verplempern viel Zeit mit<br />
der Suche nach Dokumenten. Mit digitalisierten<br />
Dokumenten kann das nicht passieren:<br />
Sie werden sofort korrekt abgespeichert<br />
– bereit zum Zugreifen und Bearbeiten.<br />
Unternehmen, Behörden und Organisationen<br />
haben jahrzehntelang Aktenordner<br />
mit Papierdokumenten gefüllt. Heute<br />
stehen diese Aktenordner in endlosen<br />
Regalmetern in Archiven. Diese Papier-<br />
archive zu digitalisieren, wäre eine Sisyphosaufgabe<br />
von beschränktem Nutzwert.<br />
Wer aber keine weiteren Regalmeter<br />
produzieren will, muss auf Digitalisierung<br />
setzen. Und alles, was an Papier<br />
eingeht, vom Multifunktionsprinter (MFP)<br />
scannen und mithilfe der passenden Soft-<br />
ware als elektronisches Dokument direkt<br />
im richtigen Ordner abspeichern lassen.<br />
So kann direkt darauf zugegriffen wer-<br />
den. Viel Zeit beim Suchen spart die Volltextsuche<br />
per OCR (Optical Character<br />
Recognition). Die Software ist unverzicht-<br />
bar, da ein Scan „nur“ ein Bild der gescannten<br />
Datei erstellt. OCR kann aus<br />
diesem Bild die Buchstaben und Wörter<br />
„herauslesen“ und erkennt auch Rechnungen<br />
und Barcodes.<br />
Vom Scan in die digitale<br />
Umlaufbahn<br />
Wer mit zeitgemäßen Scan-, Archivierungs-<br />
und Workflow-Lösungen arbeitet,<br />
hat mehr Zeit für das Kerngeschäft<br />
und steigert seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Denn mit dem Scannen<br />
ist es ja nicht getan. Eine<br />
irrlichternde digitale Rechnung<br />
ist ebenso wenig hilf-<br />
reich wie eine falsch abgelegte<br />
Papierrechnung. Der ent-<br />
scheidende Punkt beim Scannen<br />
ist das Archivsystem, in das jedes<br />
Dokument strukturiert ri<br />
abgespeichert<br />
wird. Ebenso wichtig sind die Workflows,<br />
die dafür sorgen, dass jedes digitale itale Do<br />
-<br />
kument umgehend dvon<br />
den Personen bearbeitet<br />
werden kann, die schon darauf<br />
auf<br />
warten.<br />
Wer seine Arbeitsprozesse digitalisieren<br />
will, braucht daher ein System, welches<br />
diese Abläufe so sinnvoll und komfortabel<br />
wie möglich gestaltet. Diese Aufgabe<br />
übernehmen Dokumenten-<strong>Management</strong>-Systeme<br />
(DMS) und – sozusagen<br />
als individualisierte Ausbaustufe –<br />
ECM-Lösungen.<br />
Exkurs: Digitale Stolperfallen<br />
Wer digitale Prozesse einführt, kann an<br />
verschiedenen Stellen ins Stolpern geraten.<br />
Die drei gröbsten Stolperfallen listen<br />
wir hier auf:<br />
Fehlende Klarheit<br />
1.<br />
Bevor Prozesse digitalisiert wer-<br />
den, muss klar sein – und entsprechend<br />
kommuniziert werden –, was beim Umstieg<br />
wann und warum passiert. Deshalb<br />
muss im Vorfeld geklärt werden, wo die<br />
Digitalisierung von Geschäftsprozessen<br />
die meisten Vorteile bringt.<br />
Sonderwünsche<br />
2.<br />
Jeder Fachbereich folgt seiner<br />
eigenen Logik? Dann enden alle digitalen<br />
Prozesse in der rSck Sackgasse as und die<br />
Digitalisierung ita isieru g fährt gegen die Wand.<br />
Digitale Prozesse e müssen unternehmens<br />
-<br />
weit greifen. en<br />
Irritierte Mitarbeiter<br />
3.<br />
Technik sorgt dafür, dass die Pro<br />
-<br />
zesse se funktionieren. nieren Doch Menschen sor<br />
-<br />
gen dafür, dass die<br />
Prozesse se wirklich ge<br />
-<br />
nutzt werden. Das<br />
passiert nicht automaa<br />
-<br />
tisch, denn Menschen lösen sich ungern<br />
von vertrauten Abläufen. Deshalb: Mit-<br />
arbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst<br />
früh einbinden. Wenn sie den digitalen<br />
Prozess sogar selbst mitentwickeln, ist es<br />
„ihr“ Prozess – und wird leichter angenommen.<br />
Einbinden von MFPs in digitale<br />
Workflows<br />
Nach dem Scannen kommen das Bear-<br />
beiten, Speichern und Archivieren: Digitale<br />
Dokumente müssen eingebunden<br />
werden in effiziente und bequeme Workflows.<br />
Genau das ermöglichen DMS- und<br />
ECM-Lösungen.<br />
Der Umstieg von analogen auf digitale<br />
Prozesse steigert die Effizienz und sorgt<br />
für komfortablere Abläufe. Deshalb wird<br />
bereits bei der Analyse der Druckerflotte<br />
auf die Workflows geschaut. Häufig gibt<br />
es ein wildes Durcheinander. Angebote<br />
und Verträge, Lieferscheine und Rechnungen<br />
gehen auf Papier hin und her, Auf-<br />
tragsbestätigungen und die tägliche Kun-<br />
ZU LANGE WARTEN M<strong>IT</strong> DEM UMSTEIGEN SOLLTE<br />
NIEMAND: ELEKTRONISCHE PROZESSE WERDEN LAUT<br />
„RATGEBER DIG<strong>IT</strong>ALES ARBE<strong>IT</strong>EN“ DES BERATUNGS-<br />
UNTERNEHMENS IDC BALD STANDARD SEIN.<br />
Stefan Halupka, Vertriebsdirektor Content Service, TA Triumph-Adler GmbH,<br />
www.triumph-adler.de<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 37<br />
SO BESCHLEUNIGT DMS IHRE PROZESSE<br />
denkorrespondenz erfolgen per E-Mail,<br />
während Buchhaltung und Warenwirt-<br />
schaft bereits mit den eigenen digitalen<br />
Insellösungen arbeiten. Dieses Kuddelmuddel<br />
gilt es aufzulösen – und zu beenden.<br />
Dafür braucht es ein einheitliches System<br />
für alle Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
beiter. Und es braucht eine verbindliche<br />
und ebenso einheitliche Archivstruktur,<br />
auf die von überall zugegriffen werden<br />
kann.<br />
DMS: Dokumenten-<br />
<strong>Management</strong>-Systeme<br />
Den Einstieg in digitale Workflows bieten<br />
Dokumenten-<strong>Management</strong>-Systeme, kurz<br />
DMS. DMS-Lösungen sorgen für schnelle<br />
Prozesse und ermöglichen die Übersicht<br />
über alle Dokumente – und über ihren<br />
aktuellen Status. Sie sorgen dafür, dass<br />
alle Daten zentral in einem digitalen Ar-<br />
chiv abgespeichert und verwaltet wer-<br />
den. Von dort können sie jederzeit abgerufen<br />
werden, also auch von unter-<br />
wegs oder vom Homeoffice aus. DMS-<br />
Lösungen decken den gesamten „Lebens<br />
nszyklus“<br />
von Dokumenten na<br />
ab, von der Er-<br />
fassung, Verarbeitung bis hin zum<br />
DSGVO-konformen Entfernen en derer aus<br />
dem System. Standardisierte ard te Workflows<br />
leiten dabei die Dokumente e auf fdem vor-<br />
definierten er en Weg<br />
über sämtliche Statio<br />
tionen.<br />
Die Vorteile eines Dokumenten-Ma<br />
<strong>Management</strong>-Systems<br />
tems auf einen n Blick:<br />
Einfache Umstellung von analog auf<br />
digital<br />
Verkürzte Durchlaufzeiten von Doku<br />
kumenten<br />
Die Authentizität tizitä der Dokumente e wird<br />
sichergestellt<br />
Sämtliche Dokumente werden revisionssicher<br />
archiviert<br />
Die Installation geht schnell und einfach,<br />
die Investitionskosten sind gering<br />
Standardisierte Workflows sorgen für<br />
Transparenz<br />
Erhöhte Sicherheit und Datenschutz<br />
durch Benutzerregelung<br />
Sinnvoll ist es, zunächst alle bereits vor<br />
-<br />
handenen ne digitalen ita Dokumente in das<br />
digitale Archiv zu überführen. Das Scan-<br />
nen von älteren analogen Dokumenten ist<br />
erst der nächste, mitunter sogar verzicht<br />
-<br />
bare Schritt. Viel wichtiger ist es, sämtli-<br />
che frisch eingehenden (und ausgehen-<br />
den) Papierdokumente sofort zu digitali-<br />
sieren, ins System einzuspeisen und zu-<br />
gänglich zu machen.<br />
Zu lange warten mit dem Umsteigen soll-<br />
te niemand: Elektronische Prozesse wer<br />
-<br />
den laut „Ratgeber Digitales Arbeiten“<br />
des Beratungsunternehmens IDC bald<br />
Standard ard sein. IDC prognostiziert, dass<br />
innerhalb der nächsten fünf Jahre über<br />
50 Prozent aller <strong>IT</strong>-Ausgaben in digitale<br />
Innovation novatio<br />
und Transformation fließen<br />
werden, um Prozesse und Workflows zu<br />
beschleunigen.<br />
ECM: Enterprise Content<br />
<strong>Management</strong><br />
ECM-Systeme können noch mehr als<br />
DMS-Lösungen. ECM-Systeme – das Kür-<br />
zel steht für Enterprise Content <strong>Management</strong><br />
– kümmern sich ebenfalls ums digitale<br />
Erfassen, Verwalten, Speichern, Bewahren<br />
und Bereitstellen von Dokumenten.<br />
ECM-Systeme sind modular<br />
aufgebaut und können passgenau in<br />
übergreifende Prozesse implementiert<br />
werden. So ist beispielsweise die Integration<br />
in ein ERP-System, wie etwa SAP,<br />
längst Standard.<br />
Übrigens: Viele kleinere und mittelgroße<br />
Unternehmen entscheiden sich dauerhaft<br />
für eine DMS-Lösung. Für sie sind Transparenz,<br />
Übersichtlichkeit und die revisionssichere<br />
Archivierung die entscheidenden<br />
Argumente, die standardisierten<br />
Workflows nehmen sie als Bonus wahr.<br />
Größere Unternehmen greifen meist direkt<br />
zu einer ECM-Lösung, die mitsamt<br />
den Workflows nach ihren eigenen Vor-<br />
gaben für ihre Wünsche und Bedürfnisse<br />
passgenau konfiguriert wird.<br />
Stefan Halupka<br />
www.it-daily.net
38 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
INTERESSANTER<br />
PERSPEKTIVWECHSEL<br />
WIE SIEHT DER IDEALE AUFTRAGGEBER FÜR <strong>IT</strong>-SERVICES AUS?<br />
In aller Regel stellen sich <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
vor, verweisen auf ihre Stärken und zeigen,<br />
wie zufrieden sie ihre Kunden machen<br />
können. Wir haben Stefan Keller,<br />
CMO von noris network, zu einem etwas<br />
anderen Interview eingeladen. Die Kernfrage:<br />
Wie sieht eigentlich der ideale<br />
Auftraggeber aus?<br />
it management: Herr Keller, heute<br />
wollen wir wissen: Wie sieht der<br />
ideale Auftraggeber für Sie aus. Ist es einfach<br />
der, der viel Geld hat und es gerne<br />
bei Ihnen ausgibt?<br />
Stefan Keller: Also zahlungsfähig und<br />
zahlungswillig sollte ein Kunde natürlich<br />
schon sein. Aber tatsächlich haben Per-<br />
sönlichkeit, Profil und Ziele eines <strong>IT</strong>-Leiters<br />
oder Projektleiters für ausgelagerte Managed<br />
Services großen Einfluss auf die<br />
Kosten. Einfaches Beispiel: die Qualität<br />
der Briefings oder Ausschreibungen.<br />
Man sieht sehr schnell, welche Unterneh<br />
-<br />
men und <strong>IT</strong>-Leiter hier Erfahrungen haben.<br />
Eine gute Ausschreibung, eine fundierte<br />
Vorauswahl der Anbieter und ein gut<br />
or-<br />
ganisierter, transparenter Auswah<br />
wahlpro-<br />
zess sparen sehr viel Zeit und<br />
damit Geld<br />
– übrigens nicht<br />
nur dem <strong>IT</strong>-Dienstleister,<br />
sondern auch dem Auftraggeber.<br />
it management:<br />
Mögen Sie Aus<br />
s-<br />
schreibungen überhaupt? Ist Ihnen<br />
nicht der Auftraggeber lieber, der exklusiv<br />
nur mit Ihnen spricht?<br />
Stefan Keller: Auf Ausschreibungen zu<br />
verzichten, wäre für einen n Anbieter<br />
er wie<br />
uns weltfremd. Unsere Kunden müsse<br />
sen<br />
schon aus Compliance-Gründen nde<br />
en meist<br />
ausschreiben – und das ist ja auch sinnvoll.<br />
Wir bei noris network sind ein An-<br />
bieter, der sich gern dem Wettbewerb<br />
stellt, auch dem Wettbewerb mit deutlich<br />
größeren Anbietern. Die einzige Bedin-<br />
gung: Es sollte ein echter Wettbewerb<br />
sein. Ich denke, jeder in der Branche<br />
kennt das Thema der Scheinausschrei<br />
-<br />
bungen.<br />
Der Service Provider steht also<br />
eigentlich schon fest und ddie Ausschrei<br />
-<br />
bung ist eine Formalie. Das erzeugt nur<br />
Aufwand auf allen Seiten und man ver<br />
-<br />
gibt sich als Auftraggeber die Chance,<br />
auch die Ideen anderer zu prüfen.<br />
it management: Ideen? Geht es bei<br />
Ausschreibungen denn nicht nur um<br />
Kosten?<br />
Stefan Keller: Ja, es gibt<br />
diese Kunden mit en<br />
-<br />
gen Ausschreibun-<br />
gen: Das Wie und<br />
Was, alles ist bereits<br />
genau festgelegt<br />
und es geht nur noch<br />
um den Preis. Aber<br />
mit einer guten Au us-<br />
schreibung lässt sich<br />
mehr erreichen. Sie be<br />
-<br />
schreibt Voraussetzungen,<br />
definiert Ziele, technische Ra ah-<br />
menbedingungen und die verpflich-<br />
tenden Service Level und lässt dann ge<br />
-<br />
wisse Freiheiten bei der Umsetzung<br />
durch den <strong>IT</strong>-Dienstleister. Neben den<br />
Kosten sollte immer berücksichtigt wer<br />
-<br />
den, wie <strong>IT</strong> das Unternehmen bei Quali-<br />
www.it -daily<br />
.net
<strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR | 39<br />
tät und Geschwindigkeit<br />
von wettbewerbsrelevanten<br />
Prozessen<br />
voranbringen kann.<br />
Beispiel Virtualisierung:<br />
Hier gibt es etliche<br />
Methoden, Lösungen<br />
und Architekturen – warum<br />
sofort welche ausschließen?<br />
Entscheidend sollte am Ende immer<br />
sein, wie das Gesamtpaket die Kostenund<br />
Qualitätsanforderungen des Kunden<br />
erfüllt. Wir und viele unserer Kollegen<br />
bei anderen <strong>IT</strong>-Dienstleistern haben<br />
enormes Praxiswissen. Ein guter, erfah-<br />
rener Auftraggeber wird diesen Mehr<br />
-<br />
wert nutzen wollen und<br />
die Dienstleister<br />
zum partnerschaftlichen Mitdenken und<br />
eigenen Konzepten en auffordern. Wer zu<br />
viele Details vorschreibt, verschenkt Po-<br />
tenziale.<br />
it management:<br />
Was fällt Ihnen beim<br />
idealen Auftraggeber noch ein?<br />
Stefan Keller: Das Stichwort Zukunft. Vie-<br />
le Auftraggeber sind darauf fokussiert,<br />
das aktuell erforderliche Set an Infrastruktur<br />
und Services zu definieren und zu<br />
prüfen. Eine ganz wesentliche und immer<br />
wichtigere Eigenschaft von <strong>IT</strong>-Dienstleistern<br />
ist aber deren Skalierbarkeit und<br />
Flexibilität im Service. Ein einfaches Beispiel:<br />
Da klammern Kunden akribisch<br />
das Thema Security und Security Opera<br />
-<br />
tion Center aus, weil sie es komplett in-<br />
tern abdecken wollen – und dann rennen<br />
ihnen ein paarar Wochen später die Security-Experten<br />
rten davon. Da ist es dann sehr<br />
hilfreich, ich,<br />
wenn der zuvor ausgewählte<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister eister auch hier schnell aushel<br />
-<br />
fen kann.<br />
Wer als Auftraggeber bei Ma<br />
-<br />
naged Services und Dienstleisterauswahl<br />
nur wenige Wochen vorausdenkt<br />
und<br />
sich nicht überlegt, ob und wie er zusam-<br />
men mit dem Dienstleister auch veränderr<br />
-<br />
te Szenarien stemmen kann, geht große<br />
Risiken ein. So lächerlich es klingt, unsere<br />
Kunden waren in der Pandemie froh,<br />
dass sich unsere Spezialisten ganz flexibel<br />
um so etwas Banales wie den Aufbau<br />
von VPN-Verbindungen und Collaboration-Plattformen<br />
gekümmert haben.<br />
it management: Sie suchen also Strategen<br />
als ideale Auftraggeber?<br />
Stefan Keller: So schwarz-weiß kann man<br />
das nicht sehen. Wer auslagert und Managed<br />
Services nutzt, sollte dies aber schon<br />
mit einer strategischen Perspektive tun.<br />
Was will<br />
ich auslagern? Was ist auch mor<br />
-<br />
gen noch so wichtig, dass ich es mit eige-<br />
nem Team<br />
erledigen muss? Welches Know-<br />
how kann ich in einem engen Arbeitsmarkt<br />
dauerhaft intern bereitstellen, eitste<br />
wo nutze ich<br />
externe erne Ressourcen? ?W<br />
Wer keinen Plan hat<br />
und den Fähigkeiten des Dienstleisters<br />
nicht vertraut, t, ist sicherlich fehl am Platz.<br />
Aber ohne Kontrollele von<br />
Details und Ser<br />
-<br />
vicequalität geht es auch nicht.<br />
it management:<br />
Sie wünschen sich<br />
mehr Kontrolle olle von den Auftragge<br />
-<br />
bern?<br />
WIR BEI NORIS NETWORK SIND EIN ANBIETER, DER<br />
SICH GERN DEM WETTBEWERB STELLT, AUCH DEM<br />
WETTBEWERB M<strong>IT</strong> DEUTLICH GRÖSSEREN ANBIETERN.<br />
DIE EINZIGE BEDINGUNG: ES SOLLTE EIN ECHTER<br />
WETTBEWERB SEIN.<br />
Stefan Keller, CMO, noris network AG, www.noris.de<br />
Stefan Keller: Ja, da darf man sich<br />
nichts<br />
vormachen. Es bleibt dabei: Vertrau<br />
uen ist<br />
gut, Kontrolle ist besser. er. In einem Service-<br />
verhältnis braucht es Kontrolle. Das<br />
darf<br />
kein Microcontrolling rolling sein. Aber wer res-<br />
pektiert werden will, muss fair und konse-<br />
quent kontrollieren. en. Damit meine ich we-<br />
niger die typische Kontrolle von hübschen<br />
Charts mit Zeitplänen und Kostenaufstel-<br />
lungen, sondern<br />
die Kontrolle, ob und<br />
was da gemacht wurde und ob es tatt<br />
-<br />
sächlich gelebt wird. Wer Prozessschwä<br />
-<br />
chen und Risiken reduzieren will, muss<br />
sich überzeugen, dass Korrekturmaßnahmen<br />
auch umgesetzt worden sind. Und<br />
genau diesen Kontrollprozess sollte der<br />
Dienstleister durch Transparenz möglichst<br />
einfach machen. Aus diesem Grunde haben<br />
wir eine interne Revision eingeführt,<br />
die dann den Revisoren unserer Kunden<br />
in deren „Sprache“, Tools und Berichtsformaten<br />
über die Fortschritte bei der Umsetzung<br />
von Maßnahmen berichtet.<br />
it management: Haben Sie noch einen<br />
letzten Tipp für den idealen Auf-<br />
traggeber?<br />
Stefan Keller: Das Entscheidende ist ja,<br />
wie so eine Servicepartnerschaft zwischen<br />
Auftraggeber und <strong>IT</strong>-Dienstleister in<br />
der Praxis gelebt wird. Was mich da<br />
manchmal wundert: Wir müssen als<br />
Dienstleister in den Auswahlprozessen zu<br />
allen möglichen Fragen Stellung nehmen:<br />
Wie machen Sie dies? Wie machen Sie<br />
das? Und wir müssen auch viele Prozesse<br />
detailliert präsentieren. Das ist wichtig,<br />
aber eigentlich ja nur die Vorstellung eines<br />
Sollzustandes. Ich wundere ich mich<br />
daher manchmal, warum Auftraggeber<br />
nicht intensiver und umfangreicher ihre<br />
Kollegen befragen, die schon Erfahrungen<br />
mit dem Dienstleister haben. Zeigt er<br />
sich wirklich so flexibel? Kommen die<br />
auch wirklich aktiv mit Ideen? Wie wird<br />
auf Fehler reagiert? Wie sah bei Dir die<br />
praktische Unterstützung bei Audits aus?<br />
Also: Erfährt mein Auftraggeber-Kollege<br />
wirklich Entlastung und wie profitiert sein<br />
Unternehmen?<br />
nehmen?<br />
it management:<br />
ken für dieses Gesprä<br />
präch.<br />
Herr<br />
Keller, wir dan-<br />
www.it-daily.net
40 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
FIRE-AND-FORGET<br />
ODER -TRACK?<br />
KOMPLEX<strong>IT</strong>ÄTSGRAD REDUZIEREN M<strong>IT</strong> MANAGED AGE<br />
SERVICES<br />
Anbieter von Finanztechnologie konnten nten<br />
in den letzten Jahren eine stark zuneh<br />
-<br />
mende Nachfrage von Kunden nach Ma-<br />
naged Services verzeichnen. Einige Unternehmen<br />
wollen ihre komplette <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
auslagern – das geht von der rein<br />
technischen Bereitstellung bis hin zum<br />
funktionalen Anwendungsmanagement.<br />
Andere Kunden fragen nur punktuelle<br />
Services an, die sie entsprechend ihrer<br />
geschäftlichen Anforderungen und eventuell<br />
auch nur für einen bestimmten Zeit-<br />
raum abonnieren möchten. Ob komplett<br />
ausgelagert oder als Modell einer hybriden<br />
Architektur genutzt, Managed Ser-<br />
vices werden im Idealfall über Cloud<br />
basierte-Plattformen bereitgestellt, da diese<br />
einige Vorteile bieten. Sie verhalten<br />
sich für eine Bank wie eine Art App Store<br />
für bestimmte Produkte.<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG ZUR<br />
MIGRATION AUF MANAGED<br />
SERVICES LIEGT DARIN, IN<br />
DER DER ERSTEN PHASE ZU<br />
STABILISIEREN, WÄHREND<br />
ZUGLEICH JEDOCH DER MUT<br />
ZU DISRUP TIVEN MASSNAH-<br />
MEN ALS BASIS FÜR EINE<br />
UMFASSENDE PROZESSBEREI-<br />
NIGUNG UND STANDARDISIE-<br />
RUNG GEFRAGT IST.<br />
Jörg Heidtmann,<br />
Global Head of Integration and Innovation -<br />
Capital Markets, Finastra, www.finastra.com<br />
Herausforderungen<br />
von Finanzdienstleistern<br />
Für Banken spielen der Mehrwert für den<br />
Kunden und die Time-to-Market unter<br />
den aktuellen regulatorischen Rahmen-<br />
bedingungen eine wachsende Rolle,<br />
wenn es darum geht, im Wettbewerb mit<br />
Fintechs und Bigtechs zu bestehen. Um<br />
unter erschwerenden regulatorischen Be-<br />
dingungen möglichst schnell neue Lösungen<br />
für Kunden bereitstellen zu können,<br />
sind sie auf innovative Entwickler und<br />
Drittanbieter angewiesen. Künstliche Intelligenz<br />
und intelligente Automation helfen<br />
dabei Businessprozesse zu modernisieren<br />
und in Form von Kosteneinsparungen<br />
und Effizienzoptimierungen entsprechende<br />
Mehrwerte für Kunden zu<br />
schaffen. Im Backoffice-Bereich wollen<br />
Kunden beispielsweise STP-Raten von<br />
bis zu hundert Prozent erzielen. Gleichzeitig<br />
müssen die Kosten pro Transaktion<br />
im Kundenhandel durch sehr effiziente<br />
und kostensparende Abläufe minimiert<br />
werden. Zudem gilt es Projektrisiken zur<br />
Erschließung neuer Geschäftsbereiche<br />
zu vermeiden. Es wundert also nicht,<br />
dass die Nachfrage von Finanzdienst<br />
t-<br />
leistern nach Managed Services, der<br />
Auslagerung bestimmter Prozesse und<br />
Teile der eigenen Wertschöpfungskette,<br />
immer größer wird.<br />
Auslagerung von<br />
Dienstleistungen<br />
Managed Services reichen von Application<br />
Outsourcing, der reibungslosen Bereitstellung<br />
von Anwendungen über Produktentwicklungen,<br />
zum Beispiel durch<br />
die Nutzung externer Entwicklerplattfor-r<br />
men, bis hin zur Integration von Fintech-Lösungen<br />
im Frontend, um Endkunden<br />
gewinnbringend in ihren Aktivitäten<br />
zu unterstützen. „Wenn eine Bank Teile<br />
ihrer Wertschöpfungskette nach draußen<br />
gibt, erwartet sie einen Provider, der es<br />
im Endeffekt besser macht als sie hinsicht-<br />
lich Time-to-Market, Kostenaspekten, Flexibilität<br />
und Skalierbarkeit“, sagt Karim<br />
el Abiary, CIO Creditplus Bank AG. Als<br />
Verantwortlicher der gesamten <strong>IT</strong>-Strate<br />
-<br />
gie der Creditplus Bank AG hat er Sorge<br />
dafür zu tragen, dass Businessprozesse<br />
und <strong>IT</strong> kontinuierlich optimiert werden.<br />
Services oder Kernkompetenzen, et die<br />
ei-<br />
ne<br />
Bank differenzieren, fere würde sie stattt<br />
-<br />
dessen niemals an einen externen e Dienst<br />
-<br />
leister herausgeben.<br />
Die Anforderungen en von<br />
Banken an einen<br />
Outsourcer gehen en dabei weit über die<br />
eigentliche Serviceerbringung<br />
hinaus.<br />
Wie sieht es mit Datenschutz<br />
und Infor<br />
-<br />
mation Security aus? Kennt sich der Out-<br />
sourcer mit Themen der Regulatorik aus<br />
und kann sie bedienen? Gegenüber ih-<br />
ren Kunden und den Regulatoren sind<br />
die Banken für ihre Services verantwort<br />
-<br />
lich – umso grundlegender ist es, dass<br />
sie ihre Outsourcing-Prozesse urcing-Proz entspre<br />
-<br />
chend überwachen. en Für eine ausgela<br />
-<br />
gerte Dienstleistung stung heißt das Prinzip<br />
demnach nicht fire-and-forget, sondern<br />
fire-and-track. dt<br />
Als Haupttreiber für den Einsatz von Managed<br />
Services sieht Dr. Dirk Fuchs, Geschäftsführer<br />
von Be Shaping the Future<br />
GmbH, ganz klar das Thema Komplexi-<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR | 41<br />
tätsreduktion. Daneben spielen Innovation,<br />
Skalierung und Flexibilität im Scope<br />
eine Rolle. „Der Trend geht dahin einen<br />
kompletten Anwendungsbetrieb einer<br />
ganzen Applikations-Landschaft im Managed<br />
Service zu betreiben“, erklärt er.<br />
Das Vertrauen in die Cloud wächst – im<br />
Zuge dieser Entwicklung gehen mehr<br />
und mehr Banken dazu über eine fertige<br />
Plattform als einen Service zu nutzen,<br />
zum Beispiel ein komplettes Treasu-<br />
ry-System. Von der fachlichen hen bis zur<br />
technischen Betreuung über das Hosting<br />
werden Anwendungen bereitgestellt, die<br />
der Kunde relativ schnell in den Betrieb<br />
nehmen kann.<br />
Kosteneffizienz,<br />
Transitionsrisiko und Disruption<br />
Die Migration eines internen Service zu<br />
einem externen Managed Services-Dienst<br />
-<br />
leister schafft ein gewisses Spannungs<br />
gsfeld<br />
für den Kunden. Auf der einen Seite<br />
stehen Komplexitätsreduktion und Kosteneffizienz<br />
als Vorteile, auf der anderen<br />
steht eine möglichst reibungslose Transition<br />
mit möglichst geringem Risiko. Um<br />
letzteres zu minimieren, sollte die Transition<br />
auf Managed Services gerade am<br />
Anfang nicht zu umfangreich und komplex<br />
ausfallen. Gleichzeitig sollten Änderungen<br />
zur Optimierung kontinuierlich<br />
eingebunden werden. „Hier ist es wichtig<br />
einen geeigneten Trade-off zu finden“, er<br />
-<br />
klärt Fuchs, „es kann durchaus nützlich<br />
sein, beim<br />
Übergang einige disruptive<br />
Einflüsse zuzulassen, wenn dies dafür die<br />
Service-Bereitstellung l<br />
durch standardi<br />
-<br />
sierte Fach- und <strong>IT</strong>-Prozesse se verbessert.“<br />
Die richtige Mischung zur Migration auf<br />
Managed Services es liegt also darin, in<br />
der<br />
der ersten Phase zu stabilisieren, wäh<br />
-<br />
rend zugleich jedoch der Mut zu disrup<br />
-<br />
tiven Maßnahmen n als Basis für eine um-<br />
fassende Prozessbereinigung und Standardisierung<br />
gefragt ist.<br />
Zudem ist es wichtig Kunden für die Migration<br />
auf Managed Services, Best Practice-Lösungen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Best Practices erklären zum einen die Abläufe,<br />
wie andere Kunden diese Probleme<br />
angehen und erläutern zum anderen<br />
aber auch die systemseitigen Einstellungen,<br />
Settings und Parametrisierungen,<br />
die zur Transition passen.<br />
Besonders in Bereichen, die das Kernsystem<br />
betreffen, lassen sich durch standardisierte<br />
Managed Services Effizienzsteigerungen<br />
realisieren. So können<br />
Banken unter anderem auf Änderungen<br />
am Markt schneller reagieren. Generell<br />
sindd das Freischalten und Implementie-<br />
ren von neuen Funktionen in kürzerer<br />
Zeit und effizienter möglich.<br />
Jörg Heidtmann<br />
www.it-daily.net
42 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
KEI<br />
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e gelingt, ist eine ausge-<br />
reifte Strategie<br />
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eine ideale Abstim<br />
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Digitalisie<br />
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hinweg beobachtet et werden. Insbe<br />
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den Köpfen der<br />
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die Pandemie zu einem Digitalisie<br />
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der Praxis voranzutreiben. Hyperautom<br />
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veralteten, nicht-rationalisierten<br />
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schäftsprozessen. Für<br />
das Jahr 2020<br />
stand der vom Marktforschungsinstitut<br />
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(NLP), Process s Mining<br />
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und weitere ere<br />
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-<br />
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verleiten lassens n, einzelne ne Aufgaben mit<br />
Technolo<br />
echnologien og<br />
wie RPA<br />
zu automatisiere<br />
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Anbie eter rei inz zelner, isolierter Au utom<br />
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rungswerkzeuge uge<br />
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in Fallstudien<br />
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www.it-daily.netww.it
<strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
TUR | 43<br />
PLATTFORMEN WIRKEN<br />
INSELLÖSUNGEN ENTGEGEN,<br />
DA SIE EINEN GANZHE<strong>IT</strong>-<br />
LICHEN LÖSUNGSANSATZ<br />
BIETEN UND UNTERSCHIED-<br />
LICHE TOOLS UNTER SICH<br />
VEREINEN.<br />
Rolf Stephan, COO Axon Ivy AG,<br />
www.axonivy.com<br />
zwar mit bis zu 80 Prozent<br />
Verkürzung<br />
der Prozessdurchlaufzeit, so können<br />
nje-<br />
doch nur Quick Wins erzielt<br />
elt werden<br />
und<br />
keine langfristigen Verbesseru<br />
ungen.<br />
Des-<br />
halb wird es in Zukunft dara<br />
auf ankom-<br />
men, Automatisierungstools ideal au<br />
fein-<br />
ander abzustimmen und sinn<br />
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niert einzusetzen. Gelingen<br />
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Hilfe vo<br />
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Technologien und Systeme unter sich ver-<br />
einen und orchestrieren.<br />
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gelungene ene e Orchestrier<br />
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Begriff Orchestrier<br />
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Konzeption o<br />
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nur gemeinsam einsa<br />
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Dirigenten ein Musiks<br />
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doch nach dem Best-of-Breed-<br />
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ausgewählt.<br />
Das heißt für jed<br />
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und zu integrieren. i Das führte zu un-<br />
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Rolf<br />
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Stephan<br />
www.it-da<br />
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ily.net
44 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
GAMECHANGER: MINDSET<br />
LERNENDE <strong>IT</strong>-ORGANISATIONEN SIND VONNÖTEN<br />
Skillset, Toolset, Mindset: In Zeiten des<br />
Fachkräftemangels in der <strong>IT</strong> dreht sich im<br />
Recruiting alles um diese Faktoren. Dabei<br />
wird auch im <strong>Management</strong> regelmäßig<br />
diskutiert und gestritten, welcher denn<br />
von ihnen der wichtigste sei. An Zitaten<br />
wie „You don’t hire for skills, you hire for<br />
attitude. You can always teach skills.“<br />
(„Stelle Menschen aufgrund ihrer Haltung<br />
und Motivation ein und bringe ihnen die<br />
notwendigen Fertigkeiten bei.“), wahlweise<br />
Simon Sinek oder dem Gründer<br />
von Southwest Airlines Herb Kelleher zugeschrieben,<br />
entfacht sich die Mindset-Diskussion.<br />
Der Artikel möchte einen unideologischen<br />
Beitrag liefern und eine integrierte<br />
Sichtweise auf Skillset, Toolset und Mindset<br />
vorschlagen. In der Vergangenheit<br />
haben die Themen Skillset und Toolset im<br />
Zuge von Qualifizierung und Weiterent-t<br />
wicklung von Fachkräften größeren Raum<br />
eingenommen. Daher liegt der Fokus in<br />
diesem Artikel auf dem Mindset und dessen<br />
Auswirkungen auf Skillset und Toolset.<br />
Die Mindset-Debatte findet vor dem Hintergrund<br />
steigender Komplexität und Volatilität<br />
in der VUCA-Welt statt. Um adaptiv<br />
auf Kundenanforderungen zu reagieren,<br />
werden lernende <strong>IT</strong>-Organisationen<br />
benötigt – und damit nimmt die Bedeutung<br />
des Mindsets zu.<br />
Die Grenzen von Monolithen und<br />
Legacy-Systemen<br />
Während der technologische Faktor Ver-<br />
änderungen in kaum gekannter Geschwindigkeit<br />
und Intensität vorantreibt,<br />
entstehen für <strong>IT</strong>-Abteilungen technische<br />
und kulturell-organisatorische orische Herausfor-r<br />
derungen, die in den<br />
Bereichen Skillset,<br />
Toolset und Mindset liegen: Die Digitale<br />
Transformation fordert Geschäftsmodelle<br />
und -prozesse heraus und stellt neue Anforderungen<br />
an Reaktionsgeschwindigkeiten<br />
von <strong>IT</strong>-Systemen. Monolithische<br />
Legacy-Systeme stoßen an ihre Grenzen.<br />
Time-to-Market und Business Value sind<br />
im innovativen Umfeld die zentralen<br />
Kerngrößen. Das müssen <strong>IT</strong>-Architekturen<br />
abbilden: Von Microservices, Kubernetes<br />
und Cloud-Readiness ist hier die Rede.<br />
Dafür benötigt die <strong>IT</strong> auch eine passende<br />
Struktur. Die <strong>IT</strong>-Organisation der Zukunft<br />
zeichnet sich durch eine ganzheitliche<br />
Sichtweise aus, die die Dimensionen Exploitation<br />
und Exploration einschließt.<br />
Dazu gehören neben en den Schichten, Pro-<br />
zessen und Rollen len auch die Unterneh<br />
-<br />
mens- und Führungskultur.<br />
Hier ergeben sich besondere Herausfor<br />
r-<br />
derungen durch New Work und die Ar<br />
-<br />
beitswelt der Zukunft. Die Generation Z<br />
hat den Arbeitsmarkt erreicht, und auf<br />
-<br />
grund des Fachkräftemangels in der <strong>IT</strong><br />
sind Mitarbeiter eine knappe Ressource.<br />
„Softe“ Skills sind gefragt: Zuverlässig<br />
-<br />
keit, Teamwork/Zusammenarbeit, ammena<br />
rbeit,<br />
Prob-<br />
lembewältigung/kritisches Denken und<br />
Flexibilität nennen n befragte Unternehmen<br />
als Schlüsselkompetenzen, so eine Studie<br />
des Karriereportals als Monster. Außerdem<br />
wandeln sich Prozesse und die Formen<br />
der Zusammenarbeit arbeit in Unternehmen:<br />
Die Bedeutung von Business-<strong>IT</strong>-Alignment<br />
nimmt zu, agile Teams und DevOps<br />
durchbrechen vormalige Silos und ver<br />
-<br />
binden beispielsweise i Entwicklung und<br />
www.it-daily.net
<strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR | 45<br />
Betrieb. Dazu arbeiten alle betroffenen<br />
Mitarbeiter auf Augenhöhe zusammen,<br />
geben und empfangen früh Feedback.<br />
Sie verproben Ideen in Form von Experimenten,<br />
wählen die Guten aus und ent-<br />
wickeln sie konsequent weiter. Mit der<br />
Perspektive der kontinuierlichen Verbesserung<br />
richten die Mitarbeiter regelmäßig<br />
ihren Blick auf die Software sowie<br />
den Arbeitsprozess bei Software-Entwicklung<br />
und Betrieb.<br />
Mindset mehr als Skillset und<br />
Toolset<br />
Ein kurzer Blick auf das Agile Manifest<br />
zeigt: „Individuen und Interaktionen mehr<br />
als Prozesse und Werkzeuge“ erkennt<br />
die Relevanz aller Faktoren an, betont<br />
aber, dass die Werte auf der linken wichtiger<br />
als diejenigen auf der rechten Seite<br />
sind. In diesem Sinne gilt analog dazu:<br />
„Mindset mehr als Skillset und Toolset“.<br />
Denn das Mindset wird zum Gamechanger<br />
in <strong>IT</strong>-Organisationen und Unternehmen.<br />
Mindset ist in den letzten Jahren zu einem<br />
Buzzword geworden. Der Begriff meint<br />
die mentale Haltung und Denkw weise ei-<br />
ner Person. Die Unterscheidung zwischen<br />
Fixed Mindset und Growth Mindset<br />
stammt von der US-Psychologin Carol<br />
Dweck:<br />
Die oben formulierte Gegenüberstellung<br />
soll keine binäre Differenzierung sein.<br />
Stattdessen haben viele Menschen in<br />
unterschiedlichen Lebensbereichen und<br />
zu verschiedenen Zeitpunkten jeweils<br />
andere Ansprüche an sich selbst, Werte<br />
und damit auch Haltungen. Die folgende<br />
Grafik zeigt Fixed und Growth Mindset<br />
im Vergleich. Dabei ist das Fixed Mindset<br />
in der Lage, durch Routine und Regelmäßigkeit<br />
geprägte Probleme zu bear-<br />
beiten. Das Cynefin-Framework verortet<br />
diese in den Bereichen simpel und kompliziert<br />
(bezogen auf Ursache-Wirkungszusammenhänge<br />
und das Vorliegen von<br />
Best Practices). Komplexe Probleme (gekennzeichnet<br />
durch Mehrdeutigkeiten<br />
und unklare Ursache-Wirkungszusammenhänge,<br />
VUCA-Welt) erfordern jedoch<br />
einen anderen Zugang. Das<br />
Growth Mindset zeigt sich hier in einer<br />
ganzheitlichen Perspektive, die durch<br />
Neugier, Reflexion, Agilität und Nonlinearität<br />
gekennzeichnet ist. Dadurch<br />
wird es möglich, mit gemischten, multiperspektivisch<br />
aufgestellten Teams, komplexe<br />
Probleme und Herausforderungen<br />
zu lösen.<br />
FIXED VS GROWTH MINDSET:<br />
HERAUSFORDERUNGEN IN DER VUCA-WELT<br />
Growth<br />
Mindset<br />
Fixed<br />
Mindset<br />
© Daniel Konrad, eigene Darstellung<br />
FIXED MINDSET<br />
GROWTH MINDSET<br />
Wendet sein gelerntes Wissen an und betrachtet<br />
es als statisch<br />
Herausforderungen sind Hindernisse auf dem Weg<br />
Nimmt Kritik häufig persönlich und reagiert gekränkt<br />
Möchte sich selbst etwas beweisen<br />
Fühlt sich durch den Erfolg anderer bedroht<br />
Betrachtet Fehler als Hinweis auf die eigene Begrenztheit<br />
Gibt leichter auf<br />
Benötigt extrinsische Unterstützung wie Boni um motiviert zu<br />
werden<br />
Strebt Erweiterung des eigenen Wissens und<br />
Wachstums an<br />
Herausforderungen sind Möglichkeiten<br />
Hat gelernt, konstruktive Kritik zu geben und zu empfangen<br />
Fokussiert auf den Prozess statt auf das Endergebnis<br />
Wird durch den Erfolg anderer inspiriert<br />
Versteht Fehler als Gelegenheit zum Lernen<br />
Verfolgt sein Ziel trotz Rückschlägen<br />
Ist in der Lage, sich intrinsisch zu motivieren<br />
www.it-daily.net
46 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
Die Weiterentwicklung für<br />
Unternehmen und Mitarbeiter<br />
Dabei spielt für Unternehmen die Adaptionsfähigkeit<br />
an Kundenanforderungen<br />
eine zentrale Rolle – und damit die Weiterentwicklung<br />
von Skillset und Toolset<br />
der eigenen Mitarbeiter. Dafür braucht es<br />
Bewusstsein und Bereitschaft zur Weiter-<br />
entwicklung – eine Frage des Mindsets<br />
sowohl von Unternehmen als auch von<br />
Mitarbeitern. Hier sind die folgenden Aspekte<br />
wichtig:<br />
Fehlerkultur:<br />
Führungskräften kommt eine Vorbildfunktion<br />
zu. Ihr ehrlicher Umgang mit Fehlern<br />
ist von entscheidender nder Bedeutung, damit<br />
das agile Mindset von Mitarbeitern unter-<br />
stützt werden en kann. In Fuckup Nights können<br />
Führungskräfte beispielweise eigene<br />
fehlgeschlagene eschlagene Projekte vorstellen. Den<br />
Mitarbeitern wird dadurch Mut gemacht<br />
und vermittelt: t: Fehler sind dafür da, um<br />
aus ihnen zu lernen.<br />
Psychologische ogische Sicherheit:<br />
Mit dem Projekt Aristoteles untersuchte<br />
Google zwei Jahre lang eine Vielzahl<br />
eigener Projekte hinsichtlich des<br />
Erfolgsfaktors<br />
von High Performance Teams.<br />
Das Ergebnis war die psychologische<br />
Sicherheit in Teams. Amy Edmondson,<br />
Harvard-Professorin für Führung und<br />
<strong>Management</strong>, zeigte den Zusammenhang<br />
zwischen psychologischer Sicher-<br />
heit und Lernen im Team auf. Entsprechend<br />
sind Teams, die psychologische<br />
Sicherheit erleben, eben, offener im Austausch<br />
– auch wenn es darum geht, Fehler zu<br />
diskutieren. Indem die Mitglieder eines<br />
Teams alle ihre Ideen äußern können –<br />
ohne sich unsicher zu fühlen – wird das<br />
Team zum Raum, um sich ver-<br />
letzlich zu zeigen.<br />
Teamentwicklung:<br />
Eine<br />
kontinuierliche,<br />
nu<br />
strukturierte rierte Teament-<br />
wicklung auf Augenhöhe<br />
unterstützt<br />
Teams auf dem Weg<br />
in die Selbstorganisation,<br />
von der das agile Manifest ebenso<br />
wie Scrum spricht. Diese zeichnet sich<br />
durch einen hohen Reifegrad in Bezug<br />
auf Skills und Tools aus, denen passende<br />
Freiheitsgrade des Teams gegenüberstehen.<br />
So entwickelt das Team erfolgreich<br />
Verantwortung für eigene Leistungen und<br />
die Verpflichtung auf gemeinsam vereinbarte<br />
Ziele.<br />
Motivation:<br />
Autonomy (Gestaltungsmöglichkeiten),<br />
Mastery (Freude am Können) und Purpose<br />
(Sinnstiftung) unterstützen die Entwicklung<br />
von Mitarbeitern und Teams. Diese<br />
Motivatoren gehen auf den US-Psychologen<br />
Daniel Pink zurück. Sie fördern die<br />
Entscheidungsfreiheit und die Übernahme<br />
von Verantwortung, die Weiterent-t<br />
wicklung von Kompetenzen und ihren<br />
zielführenden Einsatz, sowie die Vermitt-t<br />
lung eines Sinns oder Ziels für die tägliche<br />
Arbeitspraxis.<br />
Weiterbildung:<br />
Der Zusammenhang zwischen Mindset,<br />
Skillset und Toolset zeigt sich gut beim<br />
Thema Weiterbildung. Hier muss sich<br />
Mitarbeitern itern und Unternehmen ein Bedarf<br />
zeigen, der sich aus gestiegenen<br />
marktlichen oder anderen beruflichen<br />
Anforderungen ergibt. Lediglich 28 Pro-<br />
zent<br />
der in einer Studie befragten Mitar-<br />
beiter aus Deutschland gaben an, ihre<br />
Sorgen vor einer Wegrationalisierung<br />
des eigenen en Arbeitsplatzes seien in den<br />
zwölf Monaten vor der Umfrage gestiegen.<br />
Global lag dieser Wert bei 41 Prozent<br />
– vor dem Hintergrund der coronabedingten<br />
Fortschritte in der Digitalisierung<br />
der Arbeitswelt. Entsprechend war<br />
die Bereitschaft zur Umschulung in<br />
Deutschland mit 55 Prozent unterdurchschnittlich<br />
(weltweit: 68 Prozent im Durchschnitt).<br />
Laut den Autoren der Studie von<br />
Stepstone und Boston Consulting Group<br />
zeigte sich eine enge Verknüpfung zwischen<br />
der gefühlten, eigenen Betroffenheit<br />
bei der Automatisierung (Mindset)<br />
und der Bereitschaft zur Umschulung, also<br />
der Erweiterung des Skill-, Tool- und<br />
Mindsets. Auch hier ist das Mindset der<br />
Gamechanger.<br />
Coaching:<br />
Bei der Teamentwicklung und der Rahmensetzung<br />
für die Selbstorganisation<br />
bietet sich zusätzlich der Einsatz von lateralen<br />
Führungskräften auf Augenhöhe<br />
der Mitarbeiter an. Hierbei können Agile<br />
Coaches helfen. In der Rolle des Conflict-Navigators<br />
achtet der Agile Coach<br />
besonders auf die dauerhaften Interaktionen<br />
zwischen den Mitgliedern eines<br />
Teams, die herausfordernd, angespannt<br />
oder verärgert sein können. Agile Coaches<br />
laden Teammitglieder zur Reflektion<br />
ein und unterstützen auf dem Weg zu einem<br />
agilen Mindset. Sie navigieren<br />
Teams durch Konflikte, um zu einem konstruktiven<br />
Dissens zu gelangen, der zu<br />
High Performances führen kann.<br />
Am Ende lässt sich ein versöhnliches<br />
Fazit ziehen: Alle drei Faktoren<br />
sind wichtig. Dennoch<br />
kommt dem agilen Mindset<br />
die Rolle als Gamechanger<br />
in <strong>IT</strong>-Organisationen<br />
und Unternehmen zu.<br />
Daniel Konrad<br />
www.mt-ag.com<br />
www.it-daily.net
eBUSINESS | 47<br />
SOCIAL LISTENING<br />
DIE KRAFT DES AUFMERKSAMEN ZUHÖRENS<br />
Soziale Medien sind aus unserem täglichen<br />
Leben kaum noch wegzudenken.<br />
Knapp 80 Prozent der Deutschen nutzen<br />
Social Media, der Einfluss der Netzwer-<br />
ke bei der Auswahl von Inhalten steigt<br />
stetig. Besonders die Jüngeren verschaf-<br />
fen sich verstärkt über Social Media einen<br />
Überblick über aktuelle Themen. Für<br />
mehr als ein Viertel der zwischen 16- und<br />
64-Jährigen sind die sozialen Netzwerke<br />
sogar zur Hauptquelle bei der Suche<br />
nach Marken geworden. Wer nun glaubt,<br />
dass sich die Menschen in den sozialen<br />
Medien nur für Marken interessieren, die<br />
sie bereits kennen, der irrt. Rund zwei<br />
Drittel aller Instagram-Nutzer geben an,<br />
auf der Plattform Ausschau nach neuen<br />
Produkten anderer Anbieter zu halten.<br />
Für Unternehmen ist es daher an der Zeit,<br />
sich darüber klar zu werden, wie sie künf-<br />
tig in den sozialen Netzwerken auftreten<br />
und agieren möchten. Jeder Marketer<br />
weiß, wie wichtig es ist, auf die Meinung<br />
der Kunden zu hören. Aber herauszufinden,<br />
wie man dies in großem Umfang tun<br />
kann, war schon immer eine Herausfor-r<br />
derung. Social Listening wird – richtig<br />
angewendet – an dieser Stelle zu einem<br />
unschätzbaren<br />
Tool.<br />
Im Kern geht es bei Social Listening dar-<br />
um, die Unterhaltungen der Kunden in<br />
den sozialen Medien „mitzuhören“, also<br />
die ständige Betrachtung von Social-Media-Kanälen<br />
auf Erwähnungen der eigenen<br />
Marke, der Mitbewerber, Produkte,<br />
Trends, Meinungsführern und mehr. Social<br />
Listening bietet Marken so die Möglichkeit,<br />
Konversationen zu analysieren und<br />
vor allem, entsprechend der Erkenntnisse,<br />
strategisch darauf zu reagieren.<br />
Basierend auf dem Kontext von Social-Media-Konversationen<br />
lassen sich bessere<br />
Geschäftsstrategien entwickeln und<br />
www.it-daily.net
48 | eBUSINESS<br />
der Ruf in den sozialen Medien verbessern.<br />
Das Schlüsselwort hier ist Kontext.<br />
Kontextbezogene Informationen sind es,<br />
die Social Listening so wertvoll machen.<br />
Warum Social Listening?<br />
Durch Social Listening lässt sich der Umsatz<br />
steigern, eine höhere Kundenzufriedenheit<br />
erreichen und die Kosten für den<br />
Kundensupport senken – alles, was es für<br />
ein erfolgreiches Unternehmenswachs-<br />
tum benötigt. Klingt gut? Aber wie funk-<br />
tioniert Social Listening in der Praxis und<br />
was können Unternehmen mit den erhobenen<br />
Daten erreichen?<br />
Social Listening vs. Social Media<br />
Monitoring<br />
Auf den ersten Blick sieht Social Listening<br />
wie Social Media Monitoring aus – doch<br />
die beiden Konzepte unterscheiden sich<br />
in einigen wichtigen Punkten.<br />
Social Media Monitoring beinhaltet lediglich<br />
die Erfassung der Schlagzeilen-Metriken,<br />
zum Beispiel wie viele<br />
Shares, Likes oder Erwähnungen eine<br />
Marke erhält. Social Media Monitoring<br />
eignet sich daher hervorragend zur Über-<br />
wachung des ROI oder für A/B-Testkampagnen.<br />
Social Listening blickt über<br />
diese Zahlen hinaus, ermittelt die Gründe<br />
hinter der Kommunikation und nutzt diese<br />
Informationen, um Maßnahmen oder Ver-<br />
änderungen zu implementieren.<br />
Wenn<br />
Unternehmen verstehen, wie Kun-<br />
den<br />
oder solche, die es noch werden sol-<br />
len, über die eigene Marke denken, können<br />
sie ihre Marketing- und Produktent-t<br />
wicklungsaktivitäten entsprechend anpassen.<br />
Außerdem sind sie in der Lage,<br />
sofort auf positive oder negative Beiträge<br />
zu reagieren. Dadurch können Unternehmen<br />
überlegt und mit wertvollen Inhalten<br />
in die Konversation einsteigen. Nur so<br />
gelingt ein bedeutungsvolles Engagement<br />
mit der eigenen Zie<br />
lgruppe.<br />
JEDER MARKETER WEISS,<br />
WIE WICHTIG ES IST, AUF<br />
DIE MEINUNG DER KUNDEN<br />
ZU HÖREN. ABER HERAUS-<br />
ZUFINDEN, WIE MAN DIES<br />
IN GROSSEM UMFANG TUN<br />
KANN, WAR SCHON IMMER<br />
EINE HERAUSFORDERUNG.<br />
Nasir-Al Din, Senior Customer Success<br />
Manager, Hootsuite, www.hootsuite.com<br />
gangenheit. Es dreht sich alles darum,<br />
die gesammelten Informationen zu ana-<br />
lysieren und sie zur Gestaltung der Strategie<br />
und des täglichen Handelns einzusetzen.<br />
# Interaktion mit Kunden<br />
Social Listening gibt Unternehmen erst<br />
die Möglichkeit, mit Kunden gezielt über<br />
ihre Marke zu sprechen. Denn nur wer<br />
weiß, was die Kunden über die eigene<br />
Marke denken, kann entsprechend reagieren.<br />
# Krisenmanagement<br />
Über Social Listening lässt sich die Stimmung<br />
einer Marke gegenüber in Echtzeit<br />
verfolgen und ermitteln, welche Posts auf<br />
positive und welche auf negative Resonanz<br />
stoßen. Dieser Input hilft bei der<br />
Aussteuerung der Strategie über alle Kanäle<br />
hinweg. Mögliche PR-Desaster können<br />
so schon frühzeitig erkannt werden,<br />
bevor die Kontrolle verloren geht.<br />
# Mitbewerber beobachten<br />
Bei Social Listening geht auch darum, zu<br />
verstehen, was die Menschen über Mit-<br />
bewerber denken. Hier lassen sich wert-<br />
volle Erkenntnisse über die Position im<br />
jeweiligen Markt gewinnen und in Echt-<br />
zeit erfassen, an was die Konkurrenz gerade<br />
arbeitet. Bringen Mitbewerber neue<br />
Produkte auf den Markt? Entwickeln sie<br />
Der wichtigste Aspekt von Soci<br />
al Listen-<br />
ing: Diese<br />
Art<br />
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eBUSINESS | 49<br />
neue Marketing-Kampagnen? Stehen sie<br />
in der Presse unter Beschuss? Social Listening<br />
ermöglicht es, diese neuen Chancen<br />
und Gefahren zu erkennen, sobald<br />
sie auftreten.<br />
# Pain Points finden<br />
Die Überwachung von Konversationen<br />
über eine ganze Branche hinweg liefert<br />
eine gewaltige Menge an Erkenntnissen<br />
darüber, was für Kunden funktioniert und<br />
– noch wichtiger –was nicht funktioniert.<br />
Diese Informationen sind für Produkt- und<br />
Marketing-Teams eine wahre Goldmine.<br />
Lässt sich ein vorhandenes Produkt optimieren<br />
oder eine Funktion hinzufügen,<br />
um damit ein Problem zu lösen, über das<br />
die Menschen sprechen?<br />
Auch können Unternehmen erkennen, ob<br />
Kunden mit den angebotenen Produkten<br />
unzufrieden sind und entsprechend ge-<br />
gensteuern.<br />
# Lead-Generierung<br />
Fest steht, dass sich Kunden darüber freuen,<br />
wenn deren Probleme gelöst werden.<br />
Und ebenso gilt, dass Kunden äußerst<br />
verschnupft reagieren, wenn sie das Gefühl<br />
haben, dass ihnen etwas angedreht<br />
werden soll. Social List<br />
ening un<br />
terstützt<br />
dabei, Kontakte zu potenziellen Kunden<br />
zu knüpfen, die dann für Social Se<br />
lling<br />
genutzt we<br />
rden können.<br />
Unternehmen sollten also auf die Kunden<br />
zugehen und diesen hilfreiche Informationen<br />
bereitstellen. So werden Marken als<br />
die bestmögliche Option etabliert, wenn<br />
eine Kaufentscheidung ansteht.<br />
# Influencer und Markenbotschafter<br />
erkennen<br />
Wer die Konversationen über Marken in<br />
den sozialen Medien verfolgt, entwickelt<br />
ein Gefühl dafür, wer die wichtigsten Influencer<br />
sind. Mit diesen in Kontakt zu<br />
treten, ist daher unerlässlich, da Influencer<br />
einen großen Einfluss auf das Kauf-<br />
verhalten ihrer Follower und Fans haben.<br />
Darüber hinaus lassen sich so auch Menschen<br />
identifizieren, die eine Marke<br />
schätzen und in den sozialen Medien<br />
überschwänglich loben. Bei ihnen handelt<br />
es sich um natürliche Markenbot-<br />
schafter.<br />
Smartes Social Listening in der<br />
Praxis<br />
Wie Social Listening richtig eingesetzt<br />
werden kann, zeigte das Unternehmen<br />
Clarins. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie<br />
war die französische Kosmetik-Firma<br />
gefordert, die eigene Ver-<br />
triebsstrategie und di<br />
e Ko<br />
mm<br />
unikation<br />
mi<br />
t den Kunden neu zu definnieren.<br />
Wäh<br />
ährend<br />
in Folge des Lockdown<br />
s das Inte<br />
ter-<br />
es<br />
se an Make-up rapide<br />
san<br />
ank,<br />
sti<br />
tieg<br />
gleichzeitig die Nachfrage nach Pflegeprodukten.<br />
Das Team von Clarins entschied<br />
sich schnell für Social Media als<br />
ideale Plattform, um ansprechende Kundenerlebnisse<br />
in digitalem Format bereitzustellen.<br />
Im Zuge dessen überprüfte<br />
und analysierte das Unternehmen Kun-<br />
im Zusammenhang mit<br />
dengespräche<br />
der Marke und stellte fest, dass die ur-<br />
sprünglich geplante Kommunikation<br />
nicht mehr relevant war.<br />
Das Unternehmen fokussierte sich daher<br />
auf Content, der nicht nur stärker Pflegeprodukte<br />
und -programme vermarktet,<br />
sondern zusätzlich auf die Bekämpfung<br />
der Auswirkungen von Stress auf die<br />
Haut zugeschnitten ist. Dafür setze Clarins<br />
auf bereits vorhandene Ressourcen<br />
– angefangen bei den Clarins-Beauty-Coaches.<br />
Diese teilten ihr Fachwissen<br />
und die eigenen Hauptpflege-Rituale, die<br />
auf die verschiedenen Hauttypen der<br />
Kunden abgestimmt waren. Indem sie<br />
das Offline-Erlebnis so für Online-Käufer<br />
neugestalteten, sorgten die Beauty-Coa-<br />
ches von Clarins für 30.000 Website-Be-<br />
suche in nur<br />
wenigen Monaten und einen<br />
Anstieg der Produktlinienverkäufe um 42<br />
Prozent.<br />
Fazit<br />
Sozi<br />
al<br />
e Medien<br />
sind eine der besten In-<br />
form<br />
rmatio<br />
ionsqu<br />
quel<br />
len für<br />
Unternehmen und<br />
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, deren Wettbewerber und die<br />
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nde Branche. Social Listening<br />
hi<br />
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dem<br />
gewaltigen Social-Me-<br />
dia-Rausch<br />
en einen Sinn herauszufiltern<br />
und st<br />
ellt sic<br />
iche<br />
r, dasss Marken langfristig<br />
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Nasir-Al Din<br />
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